"Struktur und Haptik" - Lacksysteme für das Automobil-Interieur ...
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SCHWERPUNKT: OBERFLÄCHENTECHNIK FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
mo<br />
Bild 1. Die Kaufentscheidung wird zunehmend durch <strong>das</strong> <strong>Interieur</strong>-Design<br />
bestimmt<br />
Bild 2. Kunststoffe im <strong>Automobil</strong>-<strong>Interieur</strong><br />
lichen Form mit physischen <strong>und</strong> psychischen<br />
Einflussgrößen bei der Wahrnehmung<br />
von Oberflächen.<br />
Gerade die nur schwer zu definierenden<br />
psychischen Einflüsse bei der Beurteilung<br />
von Softcoating-Oberflächen führten<br />
zu der stetigen Forderung nach einer<br />
Messmethode zur objektiven Beurteilung<br />
von haptischen Empfindungen.<br />
Eine von Mankiewicz initiierte <strong>und</strong><br />
von verschiedenen Seiten aufgegriffene<br />
Methode findet sich in der Messung der<br />
Mikrohärte mit dem Fischer-Scope. Die<br />
Messungen erfassen die absoluten Messwerte<br />
von plastischen <strong>und</strong> elastischen<br />
Anteilen sowie die Verhältniszahlen dieser<br />
Messgrößen (Bild 3).<br />
Diese Methode gibt für die aufgeführten<br />
Qualitäten eine durch Testpersonen<br />
bestätigte Reihenfolge der Haptikniveaus.<br />
Sie versagt jedoch bei einer Erweiterung<br />
der Prüfuntergründe um eine gummierte<br />
Oberfläche mit höchsten Elastizitätswerten,<br />
aber einem als unangenehm bewerteten<br />
„Feeling“.<br />
Eine ergänzende Methode erfasst den<br />
Slip-Effekt der Oberflächen durch Messung<br />
der Reibungskräfte von Masseeinheiten<br />
mit definierten Reibflächen.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> zur Zeit noch streuender<br />
Ergebnisse müssen hier zukünftig noch<br />
weitere Anstrengungen unternommen<br />
werden, um eine verlässliche Messmethode<br />
zu etablieren.<br />
Softcoatings<br />
Unter Berücksichtigung sehr unterschiedlicher<br />
Vorstellungen der einzelnen<br />
Designer von den haptischen Qualitäten<br />
der Oberflächen stehen Softcoatings verschiedener<br />
Haptikniveaus zur Verfügung<br />
(Tabelle 1).<br />
Besonders hervorzuheben ist hier die<br />
neueste Generation der Softcoatings — die<br />
Dünnschicht-Systeme Alexit-Softcoating<br />
401-73 <strong>und</strong> die wasserverdünnbaren<br />
Alternativen Alexit- Softcoating 341-97<br />
<strong>und</strong> Alexit-Universal-Softcoat. Diese<br />
Produkte überwinden erstmalig den technischen<br />
Widerspruch einer Haptikerhöhung<br />
bei gleichzeitiger drastischer<br />
Reduzierung der Trockenfilmdicken.<br />
Weitere Vorteile finden sich in einer<br />
erhöhten Ergiebigkeit (gegenüber Standardlacken),<br />
der Reduzierung von Lösemittelretentionen<br />
in den Untergr<strong>und</strong><br />
sowie einer höheren Konturenschärfe der<br />
Substratnarbung.<br />
Tag-Nacht-Design<br />
In speziellen Fällen wird die Anforderung<br />
der Lasergravierfähigkeit an Softcoating<strong>und</strong><br />
Dekorlackoberflächen gestellt. Hierbei<br />
wird die lasersensitiv eingestellte Decklackschicht<br />
an einigen Stellen selektiv verbrannt.<br />
In der Kombination mit laserresistent<br />
eingestellten farbigen Gr<strong>und</strong>ierungsmaterialien<br />
lassen sich effektvolle konturenscharfe<br />
Tag-Nacht-Designs unterschiedlicher<br />
Farbgestaltung erzielen.<br />
So genannte Velvet-Coatings finden<br />
ihre Anwendung für Bauelemente, die<br />
aus Gründen der Sicherheit oder des<br />
Designs keine Oberflächenreflexion aufweisen<br />
dürfen. Es entstehen samtige<br />
Oberflächen (Velvet), die bei hoher<br />
Kratzunempfindlichkeit die Reflektome-<br />
Bild 3.<br />
Haptikmessung<br />
durch<br />
Mikrohärtemessungen<br />
Jahrg. 57 (2003) 5 51