Gesamtdokument der drei Bereiche - Bund deutscher Staudengärtner

Kapitel 4 | Inspiration Stadträume | Freiräume für Stauden
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Symbolik
Stauden verleihen einer Grabbepflanzung auf Friedhöfen nicht nur Farbe und Struktur, sondern
ermöglichen auch dem Leben und Wesen des Betrauerten auf ganz persönliche Weise zu
gedenken. Die Lieblingsblume auf dem Grab, das Tränende Herz (Dicentra spectabilis) als Symbol
der Trauer über den erlittenen Verlust.
Ausgewählte Arten werden zu Symbolen, werden zum Ausdruck von Hoffnungen und Wünschen,
zum Sinnbild der Liebe über den Tod. Immergrün (Vinca minor) und Rosmarin (Rosmarinus
officinalis) stehen für das Ewige Leben, Narzissen (Narcissus) für die Wiedergeburt und das
Veilchen (Viola) für das Paradies. Die bekannteste Symbolpflanze ist die Madonnen-Lilie (Lilium
candidum), die als Attribut der Muttergottes für das Heilige und die Schönheit steht.
Doch nicht nur der bekannte Symbolgehalt einzelner Pflanzen kann für die Artenauswahl zur
Grabbepflanzung eine Rolle spielen, sondern auch Blüten- und Blattfarben der selbigen.
Die Farbe Rot wird allgemein als Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit angesehen, während Weiß
als Wahrzeichen für Reinheit und Licht dient. Schwarzlaubige Stauden wie der Dunkelblättrige
Garten-Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ’Nigrescens’), die Zipfelblättrige Garten-
Schaumblüte (Tiarella laciniata ’Black Velvet’) und das Kleinblütige Silberglöckchen (Heuchera
micrantha ‘Palace Purple’) oder die Dunkelblättrige Garten-Fettblatt (Sedum telephium ’Mohrchen’)
können sinnbildlich für Weisheit und Lebenserfahrung stehen und somit zu einem sehr
persönlichen Andenken an den Verstorbenen werden.