Gesamtdokument der drei Bereiche - Bund deutscher Staudengärtner

Kapitel 4 | Inspiration Stadträume | Konzepte für Stadträume
402022
Integrierte Pflanzsysteme
Die Idee der Integrierten Pflanzsysteme, die eine Kombination von gepflanzten Stauden und
Blumenzwiebeln mit eingesäten Sommerblumen beinhaltet, wurde in Wädenswil (Schweiz) an
der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt. Als
Pflanzenmodule dienen sie zur Anlage von Mischpflanzungen auf mäßig trockenen bis
frischen Böden ohne Staunässe. Im Gegensatz zu den in Deutschland entwickelten
Staudenmischungen werden hier Stauden nicht nur mit Blumenzwiebeln kombiniert, sondern
durch eine direkte Zwischeneinsaat mit einjährigen Sommerblumen bereichert. Diese schnelle,
temporäre Begrünung führt bereits im ersten Jahr zu einer großen Blütenfülle und reduziert den
Pflegeaufwand.
Sechs verschiedene Mischungen mit unterschiedlichen Farb- und Gestaltungskonzepten sind
mittlerweile erhältlich und lassen sich individuell an die Situation vor Ort anpassen. Gemeinsam
ist ihnen eine jahreszeitliche Aspektfolge vom Frühjahr bis in den Winter. „Indian Summer“
besticht durch sein Feuerwerk aus leuchtend gelb, orange und rot blühenden Stauden, begleitet
von Kalifornischem Mohn (Eschscholzia caespitosa) und Husarenknopf (Sanvitalia
procumbens), und wird umspielt von Gräsern mit prächtiger Herbstfärbung.
In kühleren Farben, dem Wesen der Nacht entsprechen, verwirklichen rotlaubige Stauden wie
Garten-Purpurglöckchen (Heuchera micrantha ’Plum Pudding’) und Dunkellaubige Fetthenne
(Sedum ’Matrona’) zusammen mit violettblaue Blütenwolken von Mexikanischer Duftnessel
(Agastache ’Blue Fortune’), Horizontaler Garten-Aster (Aster lateriflorus ‘Lady in Black‘) und
Jungfer im Grünen (Nigella hispanica) einen „Sommernachtstraum“.
Bei den Mischungen der Hochschule in Wädenswil hilft eine beigefügte Pflanz- und
Pflegeanleitung bei der Durchführung der Bodenvorbereitung, der Bepflanzung und der
anschließenden Pflege.