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Ersatz von Elektroheizungen Zertifikatsarbeit CAS Energieeffizienz ...

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<strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong><br />

<strong>Zertifikatsarbeit</strong> <strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009<br />

Markus Furlani, Willi Rubli, Bruno Vogt, 12.5.2009<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 1/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 2/60


Zu dieser <strong>Zertifikatsarbeit</strong><br />

Der vorliegende Bericht wurde <strong>von</strong> den Studierenden des <strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009 im Rahmen einer<br />

<strong>Zertifikatsarbeit</strong> erarbeitet. Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die Arbeit nicht<br />

im Rahmen eines Auftragsverhältnisses erstellt wurde. Weder die Autoren noch die Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz können deshalb für Aktivitäten auf der Basis dieser Studierendenarbeit planerische<br />

Haftung übernehmen.<br />

Autoren<br />

Furlani Markus<br />

Dipl. Architekt FH<br />

mml architekten gmbH, Zürich<br />

m.furlani@livenet.ch<br />

Rubli Willi<br />

Masch.-Ing. HTL<br />

F. Hoffmann-La Roche AG, Basel<br />

willi.rubli@intergga.ch<br />

Vogt Bruno<br />

Elektroingenieur HTL, Energieingenieur NDS HTL<br />

EBL, Mühlemattstrasse 6, 4410 Liestal<br />

bruno.vogt@eblcom.ch<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 3/60


Zusammenfassung<br />

Die Arbeit untersucht die elektrischen Widerstandsheizungen und die Ablösung derselben in der<br />

Schweiz. Die unterschiedlichen Bauformen und deren Bestand im Gebäudepark werden thematisiert<br />

und der daraus resultierende Stromverbrauch aufgezeigt. Immerhin werden etwa 5% des gesamten<br />

schweizerischen Elektrizitätsverbrauches in festinstallierten <strong>Elektroheizungen</strong> verbraucht, da<strong>von</strong><br />

benötigen die dezentralen <strong>Elektroheizungen</strong> etwa einen Fünftel, also etwa 1 % des Elektroverbrauchs<br />

in der Schweiz.<br />

Mit Fokus auf dezentrale <strong>Elektroheizungen</strong> wird ein typisches Beispielobjekt gesucht. Anhand eines<br />

Gebäudes aus den Elektroheizungs-Boomjahren (Baujahr 1978) mit Mischheizspeichern und<br />

Direktheizungen werden 19 verschiedene Heizungssanierungsvarianten mit dem Ist-Zustand des<br />

Gebäudes und drei unterschiedlichen Gebäudesanierungspaketen kombiniert. Diese Sanierungspakete<br />

entsprechen dem Grundsatz, zuerst den Verbrauch zu minimieren und werden so definiert, dass die<br />

einzelnen Massnahmen eine möglichst grosse Wirkung haben. So wird z.B. nicht an Dämmdicke<br />

gespart. Resultierend kann der Heizenergiebedarf in drei Stufen <strong>von</strong> 453 MJ/(m²a) um über 85% auf<br />

75 MJ/(m²a) gesenkt werden, was etwa dem Niveau des Minergie-P-Standard entspricht. Auf der<br />

Heizungsseite kommen sowohl Heizsysteme mit wassergeführten Wärmeverteilsystemen, als auch<br />

verschiedene dezentrale Geräte zum Zug.<br />

Nebst der Wechselwirkung Gebäude – Heiztechnik wird auch der Einfluss der Speisung der elektrisch<br />

betriebenen Heizungen mit Solarstrom aus eigener Photovoltaikanlage bzw. vom freien Ökostrommarkt<br />

untersucht. Für alle Kombinationen werden die nötigen Investitionen bzw. Kapital-, Unterhalts- und<br />

Energiekosten abgeschätzt. Durch eine systematische Auslegeordnung mit ökonomischer und<br />

ökologischer Einschätzung sowie unter Berücksichtigung <strong>von</strong> anderen nicht zahlenmässig erfassbaren<br />

Einflüssen wird versucht, eine möglichst objektive Bewertung der verschiedenen Varianten<br />

vorzunehmen.<br />

Es zeigt sich, dass der Einbau eines wasserführenden Wärmeverteilsystems, welches <strong>von</strong> einem<br />

Wärmepumpensystem gespeist wird, finanziell das Interessanteste ist und bei langfristiger Betrachtung<br />

sogar tiefere Jahreskosten aufweist, als die bestehende Elektrospeicherheizung. Insgesamt weisen die<br />

Zentralheizungsvarianten mit Wärmepumpen und Gasheizung etwa ähnlich tiefe CO2-Emissionen auf,<br />

aber die Gasheizung ist deutlich teurer. Die Pelletfeuerung kostet in etwa gleich viel, wie die<br />

Gasheizung, ist aber deutlich besser in der Ökologie. Mindestens gleich gut beim CO2-Ausstoss aber<br />

mit etwas tieferen Jahreskosten schneidet die Erdsondenwärmepumpe ab, welche mit Solarstrom<br />

gespeist ist.<br />

Alle dezentralen Systeme bringen höhere CO2-Emissionen bei mittleren Kosten, oder haben wie die<br />

solargespeisten <strong>Elektroheizungen</strong> kleine CO2-Emissionen, sind aber dann sehr teuer.<br />

Die zusätzliche Umsetzung <strong>von</strong> Gebäudesanierungen gemäss Paket 1 sind bei den dezentralen<br />

Heizsystemen rentabel, bei solargespeister Elektroheizung auch Paket 2. Hingegen bringen bauliche<br />

Massnahmen in Kombination mit Zentralheizungen höhere Jahreskosten. Es besteht hier also ein<br />

Konkurrenzverhältnis zwischen den baulichen und den heiztechnischen Massnahmen. Hingegen<br />

bewirken beide eine Verringerung des Risikos für Kostensteigerungen aufgrund<br />

Energiepreiserhöhungen.<br />

Um den <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> dezentralen <strong>Elektroheizungen</strong> in Schwung zu bringen, ist aus obigen<br />

Überlegungen, der Einbau <strong>von</strong> wassergeführten Zentralheizungen mit Fördermitteln nzu unterstützen.<br />

Damit würde erreicht, dass der Wechsel auf eine zentrale Wärmeerzeugung erfolgt, und die<br />

Elektroheizung definitiv demontiert wird. Denn solange diese im Gebäude vorhanden ist, besteht immer<br />

die Gefahr, dass sie erstens weiterbetrieben und zweitens bei Defekten schleichend erneuert wird und<br />

deshalb für Jahrzehnte in Betrieb bleibt. Dies gilt es zu verhindern.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 4/60


Inhaltsverzeichnis<br />

ZUSAMMENFASSUNG ...........................................................................................................................4<br />

INHALTSVERZEICHNIS..........................................................................................................................5<br />

EINLEITUNG, AUFGABENSTELLUNG, VORGEHENSWEISE..............................................................6<br />

ENERGIEVERBRAUCH ELEKTRISCHER WIDERSTANDSHEIZUNGEN .............................................7<br />

VERTEILUNG ELEKTRISCHER WIDERSTANDSHEIZUNGEN IM GEBÄUDEBESTAND....................8<br />

ÜBERSICHT DER ELEKTRISCHEN HEIZSYSTEME...........................................................................10<br />

Direktheizungen..................................................................................................................................10<br />

Speicherheizungen .............................................................................................................................11<br />

RAHMENBEDINGUNGEN UND UMFELD ............................................................................................12<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen......................................................................................................12<br />

Elektroheizung - Lobby .......................................................................................................................13<br />

Fördermittel.........................................................................................................................................13<br />

Umfrage bei Besitzern <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> .....................................................................................14<br />

BEISPIELOBJEKT: IST - ANALYSE.....................................................................................................15<br />

Gebäudehülle .....................................................................................................................................15<br />

Haustechnik ........................................................................................................................................16<br />

Nutzerverhalten ..................................................................................................................................16<br />

Energieverbrauch ...............................................................................................................................17<br />

Berechnung des Heizwärmebedarfs nach SIA 380/1 .........................................................................18<br />

ÜBERSICHT DER SANIERUNGSMÖGLICHKEITEN ...........................................................................20<br />

DETAILBETRACHTUNG MASSNAHMEN GEBÄUDEHÜLLE .............................................................21<br />

Beschreibung der energetischen Verbesserungsmassnahmen..........................................................21<br />

Auswirkung der Verbesserungsmassnahmen auf Wärmeverluste und Heizwärmebedarf..................24<br />

DETAILBETRACHTUNG MASSNAHMEN HEIZTECHNIK...................................................................25<br />

Varianten ohne Zentralheizung...........................................................................................................25<br />

Varianten mit wasserführendem Wärmeverteilsystem........................................................................28<br />

BEURTEILUNG DER MASSNAHMENPAKETE ...................................................................................29<br />

Abschätzung der Investitionskosten ...................................................................................................29<br />

Übersicht der Kostenkomponenten.....................................................................................................31<br />

Vergleich Jahreskosten.......................................................................................................................32<br />

Vergleich Ökologie (CO2-Emissionen) ................................................................................................33<br />

Weiche Fakten....................................................................................................................................34<br />

Diskussion der Ergebnisse .................................................................................................................35<br />

Anreizsysteme zum <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> ..............................................................................37<br />

SCHLUSSBETRACHTUNG...................................................................................................................38<br />

Empfehlung an den Eigenheimbesitzer ..............................................................................................38<br />

Erkenntnisse aus unserer Arbeit.........................................................................................................38<br />

Schlussgedanken ...............................................................................................................................38<br />

LITERATUR / UNTERLAGEN / DATENQUELLEN...............................................................................39<br />

Verwendete Literatur ..........................................................................................................................39<br />

Informationen und Unterlagen zum Beispielobjekt..............................................................................39<br />

ANHANG................................................................................................................................................40<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 5/60


Einleitung, Aufgabenstellung, Vorgehensweise<br />

Einleitung<br />

Aus der Erkenntnis, dass unser Planet durch den masslosen Energieverbrauch des letzten<br />

Jahrhunderts an den Rand einer Klimakatastrophe gerückt ist, werden seit einigen Jahren vermehrt<br />

Anstrengungen gemacht auf der Suche nach einer nachhaltigen Energiepolitik. Dabei geht es um zwei<br />

Kernziele, die zu erreichen sind: Erstens die drastische Reduktion des weltweiten Energieverbrauchs<br />

und zweitens die Verlagerung <strong>von</strong> einem fossilen zu einem nicht-fossilen Energiesystem.<br />

Elektrische Widerstandsheizungen sind nur oberflächlich betrachtet ein „sauberes“ Heizsystem. Dabei<br />

ist vor allem die Herstellung des benutzten Stromes ein entscheidendes Kriterium. Woher kommt der<br />

elektrische Strom, wenn der Stromverbrauch jährlich ansteigt und noch keine Umkehrung dieser<br />

Entwicklung absehbar ist?<br />

In der Schweiz sind nach wie vor über 220‘000 Wohnungen mit elektrischen Widerstandsheizungen<br />

beheizt. Die starke Verbreitung rührt unter anderem daher, dass zu Zeiten ausgeprägter „Nachttäler“<br />

bei der gesamten Elektrizitätsnachfrage diese durch „Nachtstromspeicherheizungen“ aufgefüllt werden<br />

sollten. Insbesondere in den 80er Jahren ist dadurch der Elektrizitätsverbrauch für fest installierte<br />

elektrische Heizsysteme stark angestiegen. Diese könnten durch effizientere Heizsysteme ersetzt<br />

werden. Verschiedene Hindernisse bremsen jedoch die Umsetzung dieses Vorhabens. Erstens müsste<br />

jeweils die Gebäudehülle wärmetechnisch saniert werden und zweitens fehlt bei einer dezentralen<br />

Heizung das Wärmeverteilsystem. Eine Sanierung ist deshalb mehrheitlich mit grossen finanziellen<br />

Aufwendungen verbunden.<br />

Aufgabenstellung<br />

Im Rahmen der <strong>Zertifikatsarbeit</strong> sollen an einem Fallbeispiel (EFH mit dezentraler Elektroheizung)<br />

mögliche Sanierungsmassnahmen studiert werden. Die Erkenntnisse aus einer Auslegordnung <strong>von</strong><br />

verschiedenen Massnahmen an der Gebäudehülle und der Haustechnik sollen auf spezifische<br />

Fragestellungen Antworten geben. Die Arbeit soll anhand einer Systembetrachtung die<br />

Wechselwirkungen <strong>von</strong> Gebäudehülle und Haustechnik untersuchen. Dabei sollen die Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit ausgelotet werden. Sodann sollen auch<br />

Instrumente zur Förderung des <strong>Ersatz</strong>es <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> diskutiert werden.<br />

Vorgehensweise<br />

In einem ersten Schritt wollen wir uns einen Überblick über die Menge und Art der installierten Systeme<br />

verschaffen. Die Auswertung der Statistiken sollen uns bei der Auswahl des Beispielobjektes<br />

Wegweiser sein. Nach einem Besichtigungstermin und Gespräch mit den Besitzern verschaffen wir uns<br />

einen Überblick des Ist-Zustandes des Gebäudes. Die Aufarbeitung der Verbrauchsdaten sowie<br />

rechnerische Nachweise werden dabei zu Hilfe gezogen. Es werden verschiedene<br />

Sanierungsmassnahmen definiert und eine Vorauswahl möglicher Heizsysteme getroffen. Mittels den<br />

Sanierungsmassnahmen an der Gebäudehülle soll der Heizenergiebedarf des Systems „Gebäude“<br />

durch geeignete Massnahmen gesenkt werden. Dies gemäss der Grundregel für Energie-<br />

Effizienzmassnahmen, dass zuerst der Bedarf hinterfragt und allenfalls gesenkt werden sollte, bevor<br />

dieser aktiv oder passiv gedeckt wird. In einem nächsten Schritt werden verschiedene<br />

Heizsystemvarianten auf der Grundlage des errechneten Heizwärmebedarfs auf ihre Machbarkeit<br />

überprüft. Die Heiztechnikerneuerung soll dann unter Einbezug der Massnahmen an der Gebäudehülle<br />

auf ihre Effizienz, Wirtschaftlichkeit und ökologische Relevanz (CO2-Ausstoss) untersucht werden. In<br />

einer breiten Diskussion sollen die Erkenntnisse vertieft und angemessen dargestellt werden. Die Arbeit<br />

wird als Gruppenarbeit in einem Dreierteam durchgeführt.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 6/60


Energieverbrauch elektrischer Widerstandsheizungen<br />

Im Jahr 2006 betrug der Endenergieverbrauch der Schweiz 888'660 TJ (2007: 865'420 TJ) wo<strong>von</strong> der<br />

Energieträger Elektrizität mit 208'020 TJ (2007: 206'760 TJ) einen signifikanten Anteil einnimmt. Von<br />

der in der Schweiz im Jahr 2006 verbrauchten Elektrizität wurden 63'730 TJ (2007: 62'900 TJ) im<br />

Sektor Haushalt eingesetzt.<br />

Die Verteilung des Elektrizitätsverbrauchs der Haushalte für das Jahr 2006, wurde im Kurzbericht<br />

„Elektrizitätsverbrauch der Ohm’schen Widerstandsheizungen in den privaten Haushalten“, wie in<br />

folgender Grafik dargestellt, ermittelt.<br />

59%<br />

15%<br />

Elektrizitätsverbrauch der Haushalte<br />

Verteilung des Elektrizitätsverbrauchs 2006 der Haushalte<br />

7%<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 7/60<br />

12%<br />

4%<br />

3%<br />

Heizen (ohne WP)<br />

Warmwasser (ohne WP)<br />

WP inkl. Warmwasser<br />

Öfelis<br />

Hilfsenergie Heizungen<br />

restliche Anwendungen<br />

Die elektrischen Widerstandsheizungen zur Erzeugung <strong>von</strong> Heizenergie (ohne Wärmepumpen und<br />

steckbaren „Heizöfeli“) haben im Jahr 2006 rund 10’600 TJ Elektrizität verbraucht, was einem Anteil<br />

<strong>von</strong> 5% des gesamten Elektrizitätsverbrauchs entspricht.<br />

Weitere 5% des gesamten Elektrizitätsverbrauchs werden durch die elektrische Warmwassererzeugung<br />

(ohne WP) und die Wärmeerzeuger mittels „Heizöfelis“ verbraucht. Diese beiden<br />

Verbrauchergruppen sind nicht Bestandteil der vorliegenden <strong>Zertifikatsarbeit</strong>.


Verteilung elektrischer Widerstandsheizungen im Gebäudebestand<br />

Im Folgenden wird die Verteilung der elektrischen Widerstandsheizungen im aktuellen<br />

Gebäudebestand detaillierter untersucht. Als Basis dienen hierzu die im Jahr 2000 im Rahmen der<br />

Volks- und Gebäudezählung erfassten Daten bezüglich Gebäudetypen, Altersklassen, Art der<br />

Energieversorgung und Art der Wohnungsnutzungen, welche uns durch die Firma Prognos AG zur<br />

Verfügung gestellt worden sind sowie der Kurzbericht „Elektrizitätsverbrauch der Ohm’schen<br />

Widerstandsheizungen in den privaten Haushalten“.<br />

Von der ausschliesslich über elektrische Widerstandsheizungen beheizten Wohnfläche, sind mehr als<br />

drei Viertel den Ein- und Zweifamilienhäuser zuzuordnen.<br />

Ein Viertel (25.7%) der elektrischen Widerstandsheizungen ist in den Gebäuden der Gebäudealtersklasse<br />

1981-1990 zu finden. Eher überraschend ist mit 20.8% der hohe Anteil an Gebäuden der<br />

Baualtersklasse bis 1918. Dies ist aber mit der einfachen <strong>Ersatz</strong>installation <strong>von</strong> dezentralen Heizöfen<br />

zu elektrischen Widerstandsheizsystemen durchaus nachvollziehbar. In der Gebäudealtersklasse 1971-<br />

1980 sind weitere 17.3% der elektrischen Widerstandsheizungen in Betrieb (Stand 2000).<br />

Anzahl Gebäude<br />

50'000<br />

45'000<br />

40'000<br />

35'000<br />

30'000<br />

25'000<br />

20'000<br />

15'000<br />

10'000<br />

5'000<br />

0<br />

vor 1919 1919<br />

bis1945<br />

1946<br />

bis1960<br />

Verteilung der elektrische Widerstandsheizungen<br />

Im Bestand nach Gebäudealtersklassen<br />

1961<br />

bis1970<br />

Baujahr<br />

1971<br />

bis1980<br />

1981<br />

bis1990<br />

1991<br />

bis1995<br />

1996<br />

bis2000<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

Sonstige Gebäude<br />

In Bezug auf den <strong>Ersatz</strong> der bestehenden elektrischen Widerstandsheizungen ist es <strong>von</strong> Bedeutung, ob<br />

es sich beim bestehenden System um ein Einzelofensystem oder um ein Zentralsystem mit einer<br />

bestehenden Heizwasserverteilung handelt.<br />

Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser sind die elektrischen Widerstandsheizungen zu 70%, bei<br />

den Mehrfamilienhäusern zu rund 77% als zentrale Heizsysteme mit Heizwasserverteilung ausgeführt.<br />

Bezogen auf den Elektrizitätsverbrauch der elektrischen Widerstandsheizungen liegt der Anteil der bei<br />

dieser Arbeit im Fokus stehenden Einzelofensysteme aller Gebäude bei 20.6% (Stand 2000).<br />

In den beiden folgenden Grafiken werden die Ein- und Zweifamilienhäuser sowie die<br />

Mehrfamilienhäuser bezüglich zentralem- /dezentralem Heizsystem weiter detailliert dargestellt.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 8/60


Anzahl Gebäude<br />

40'000<br />

35'000<br />

30'000<br />

25'000<br />

20'000<br />

15'000<br />

10'000<br />

5'000<br />

0<br />

dezentrale <strong>Elektroheizungen</strong><br />

zentrale <strong>Elektroheizungen</strong><br />

vor 1919 1919<br />

bis1945<br />

1946<br />

bis1960<br />

1961<br />

bis1970<br />

1971<br />

bis1980<br />

Baujahr<br />

1981<br />

bis1990<br />

1991<br />

bis1995<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

Verteilung dezentralen und zentralen Heizsystemen<br />

1996<br />

bis2000<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 9/60<br />

Anzahl Gebäude<br />

40'000<br />

35'000<br />

30'000<br />

25'000<br />

20'000<br />

15'000<br />

10'000<br />

5'000<br />

0<br />

dezentrale <strong>Elektroheizungen</strong><br />

zentrale <strong>Elektroheizungen</strong><br />

vor 1919 1919<br />

bis1945<br />

1946<br />

bis1960<br />

1961<br />

bis1970<br />

Baujahr<br />

1971<br />

bis1980<br />

1981<br />

bis1990<br />

1991<br />

bis1995<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

Verteilung dezentralen und zentralen Heizsystemen<br />

Für eine erste Einschätzung der Gebäudequalität werden in der folgenden Grafik die elektrischen<br />

Widerstandsheizungen in Bezug auf die der Gebäudealterskategorie zugehörigen Energiekennzahl<br />

dargestellt. Es gilt zu beachten, dass die Energiekennzahlen für Raumwärme einen schweizerischen<br />

Durchschnitt je Gebäudealtersklasse über sämtliche Energieträger darstellen. Abweichungen sind<br />

sowohl in Bezug auf die kantonale Verteilung wie auch innerhalb der Gebäudealtersklassen zu<br />

erwarten.<br />

Die Qualität der Gebäude der Gebäudealtersklasse 1981 bis 1990 mit dem mengenmässig grössten<br />

Anteil der elektrischen Widerstandsheizungen ist im Vergleich zu den älteren Gebäudealterskategorien<br />

bereits stark verbessert. Über 70% der elektrischen Widerstandsheizungen sind jedoch in Gebäuden<br />

mit einer Energiekennzahl <strong>von</strong> über 130 kWh/m 2 Energiebezugsfläche in Betrieb.<br />

Energiekennzahl Raumwärme<br />

[kWh/m 2 EBF]<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

vor 1918<br />

1919-45<br />

1946-60<br />

1961-70<br />

1996<br />

bis2000<br />

0<br />

0 50'000 100'000 150'000 200'000 250'000<br />

Anzahl elektrische Widerstandsheizungen<br />

Energiekennzahlen und Verteilung der elektrischen Widerstandsheizungen<br />

nach Gebäudealtersklassen<br />

1971-80<br />

1981-90<br />

1991-95<br />

1995-00


Übersicht der elektrischen Heizsysteme<br />

In der Praxis wird heute zwischen zwei Arten <strong>von</strong> elektrischen Heizungen differenziert: Die elektrische<br />

Widerstandsheizung und die Wärmepumpenheizung. Das physikalische Grundprinzip der Widerstandsheizung<br />

ist für alle Typen dieser Kategorie das gleiche. Elektrischer Strom wird durch einen<br />

elektrischen Leiter mit einem ohmschen Widerstand geleitet, wodurch die elektrische Energie in Wärme<br />

umgewandelt wird. Wärmepumpen hingegen erzeugen keine Wärme, sondern machen Umweltwärme<br />

durch die Erhöhung derer Temperatur nutzbar. Die Temperaturerhöhung wird mit einem Verdichter<br />

bewerkstelligt, welcher oftmals mit elektrischem Strom angetrieben wird. Wärmepumpen sind dabei<br />

wesentlich effizienter als elektrische Widerstandsheizungen. Wärmepumpenheizungen sind nicht<br />

Bestandteil dieser Arbeit.<br />

Die elektrischen Widerstandsheizungen lassen sich in die zwei wesentliche Heiztechniken<br />

Direktheizungen und Speicherheizungen unterteilen. Weiter können beide Heiztechniken nach<br />

Einzelraumheizungen und Zentralheizungen unterteilt werden, sowie nach der Art der Wärmeabgabe,<br />

welche das Behaglichkeitsempfinden des Nutzers beeinflusst.<br />

Einzelraumheizung<br />

Zentralheizung<br />

Übersicht elektrische Widerstandsheizungen<br />

Direktheizung Speicherheizung<br />

• Konvektoren mit zum Teil<br />

hohem Strahlungsanteil<br />

(Wärmeabgabe primär über<br />

Konvektion)<br />

• Direktheizungs-Strahlungsgeräte<br />

(Infrarot), auch mit<br />

Bilder- oder Spiegel-Frontplatte<br />

(Wärmeabgabe über<br />

Strahlung)<br />

• Heizlüfter<br />

• Statischer Speicher (ohne<br />

Ventilator, Wärmeabgabe<br />

über Strahlung)<br />

• Dynamischer Speicher (mit<br />

Ventilator, Wärmeabgabe<br />

über Konvektion)<br />

• Fussboden-Elektrospeicherheizung<br />

(Heizdrähte im<br />

Unterlagsboden ein- bzw.<br />

aufgebaut)<br />

• Mischheizspeicher als Kombination <strong>von</strong> Speicher und<br />

Direktheizung (Wärmeabgabe über Strahlung und Konvektion)<br />

• „Heizöfeli“ (Wärmeabgabe über Strahlung und Konvektion)<br />

• Lufterhitzer • Wasserspeicher<br />

• Feststoffspeicher<br />

(Wärmeabgabe bei allen Zentralheizungen abhängig vom Heizwärmeverteilsystem)<br />

Direktheizungen<br />

Bei Direktheizungen steht die Wärmeenergie unmittelbar und damit direkt zur Verfügung, sobald der<br />

elektrische Strom durch den Widerstandsdraht geleitet wird. Sie unterscheiden sich allenfalls durch die<br />

Form der Wärmeübertragung. Konvektor und Radiator verteilen die Wärme durch Übertrag auf die<br />

Raumluft (Konvektion), Strahler hingegen hauptsächlich durch thermische Strahlung (Infrarotstrahlung).<br />

Heizlüfter blasen Raumluft durch ein Bündel <strong>von</strong> Heizdrähten und heizen sie dabei auf. Direktheizungen<br />

verbrauchen mehr Energie zu Hochtarifzeiten als Speicherheizungen. Sie haben keine<br />

Speicherverluste.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 10/60


Speicherheizungen<br />

Speicherheizungen sind im Gegensatz zu Direktheizungen in der Lage, Wärmeenergie zu speichern.<br />

Als Speicher dienen Steine mit hoher Wärmekapazität (z.B. aus Magnesit), welche mit einer guten<br />

Wärmedämmung umschlossen sind. Die zwischen den Steinen angeordneten elektrischen Heizdrähte<br />

laden den Speicher in der Nacht bis auf maximale Temperaturen <strong>von</strong> etwa 700°C auf. Am Tag wird<br />

entsprechend dem Wärmebedarf die gespeicherte Wärme entnommen. Die Raumluft wird dazu über<br />

eingebaute Lüfter durch das Gerät geleitet und stark erhitzt. Meist besteht ein Ungleichgewicht<br />

zwischen Aufladung und Bedarfsdeckung.<br />

Aufgrund der hohen Speichertemperaturen sind in Elektrospeicherheizgeräten bis zum Jahr 1984 sehr<br />

oft asbesthaltige Isolationsmaterialen eingesetzt worden. Der Betrieb solcher Geräte wird bezüglich der<br />

Freisetzung <strong>von</strong> Asbestfasern nicht als gefährlich eingestuft. Müssen Speicherheizgeräte aus<br />

Reparaturzwecken aber geöffnet werden, können unter Umständen grössere Asbestfasermengen<br />

freigesetzt werden.<br />

Fussbodenspeicherheizungen bestehen aus Heizmatten, die in den Fussboden integriert sind. Der<br />

Fussboden stellt bei diesen Systemen der Speicher dar.<br />

Aufgeladen werden die Wärmespeicher in der Regel nachts und werden deshalb auch als Nachtspeicherheizungen<br />

bezeichnet. Viele Elektrizitätswerke bieten für Nachtspeicherheizsysteme<br />

Spezialtarife an.<br />

Direktheizung - Einzelräume<br />

Rohrwandheizkörper (1b), Konvektor (1a)<br />

Speicherheizung - Zentralheizung<br />

Feststoffwärmespeicher<br />

Speicherheizung – Einzelräume<br />

Feststoff-Wärmespeicher<br />

Speicherheizung - Einzelräume<br />

Elektrische Fussbodenheizung<br />

Als Wärmeträger für die Heizwärmeverteilung bei<br />

Zentralheizungen, dient Wasser in Radiatoren<br />

oder Luft in Luftheizungen. Der Wärmeträger wird<br />

direkt oder über Wärmetauscher im zentralen<br />

Speicher aufgeheizt. Als Speichermaterial dient<br />

meist Magnesit, das auf mehrere hundert Grad<br />

Celsius aufgeheizt wird. Neben dem zentralen<br />

Feststoffspeicher gibt es solche mit Speicherwasser.<br />

Da diese Speicher nur auf ca. 100 °C<br />

aufgeheizt werden, wird das Speichervolumen<br />

jedoch grösser.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 11/60


Rahmenbedingungen und Umfeld<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Die Verteilung der elektrischen Widerstandsheizungen auf die Gebäudealtersklassen zeigt, dass die<br />

elektrischen Widerstandsheizungen insbesondere in den 70er und 80er Jahren ihre Blütezeiten hatten.<br />

Mit den im Jahr 1992 eingeführten und national geltenden Energienutzungsbeschluss (ENB) und der<br />

Energienutzungsverordnung (ENV) wurde dieser Boom durch restriktive Bedingungen an elektrische<br />

Heizungen mit mehr als 3 kW Leistung und deren Bewilligungspflicht beendet.<br />

Für den Erlass <strong>von</strong> Vorschriften im Gebäudebereich sind gemäss Bundesverfassung die Kantone<br />

zuständig. Mit dem Energiegesetz (EnG), welches am 1. Januar 1999 in Kraft getreten ist, wurde die<br />

Zuständigkeit für den Energieverbrauch in Gebäuden an die Kantone übertragen und somit die<br />

Bewilligungspflicht für elektrische Widerstandsheizungen auf nationaler Ebene aufgehoben. Die<br />

Bewilligungspflicht für elektrische Widerstandsheizungen hatte somit keine nationale gesetzliche<br />

Grundlage mehr und musste in den kantonalen Energiegesetzen und Energieverordnungen erst wieder<br />

verankert werden.<br />

Aufgrund der neu übertragenen Verantwortung für den Energieverbrauch in Gebäuden wurde durch die<br />

Konferenz kantonaler Energiedirektoren (EnDK) eine harmonisierte Vorgehensweise zur Behandlung<br />

der verschiedenen Themenfelder angestrebt. In Form der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich<br />

(MuKEn) entstand im Jahr 2000 eine Vorlage für die Kantone, welche diese entsprechend ihren<br />

Bedürfnissen in den kantonalen Energiegesetzen und Energieverordnungen übernehmen konnten. Die<br />

in Modulen aufgebaute MuKEn 2000 beinhaltete mit dem Modul 5 auch ein Element, um die aus der<br />

Energienutzungsverordnung bekannten Einschränkungen für elektrische Widerstandsheizungen auf<br />

kantonaler Ebene wieder einzuführen. Bestehende, sanierungsbedürftige <strong>Elektroheizungen</strong> sind vom<br />

MuKEn 2000 – Modul 5 ausgeschlossen und können weiter ersetzt werden. Das Modul wurde bis Ende<br />

2007 in insgesamt 12 Kantonen (darunter auch BS und BL) in deren Energiegesetzen eingeführt.<br />

Im Jahr 2008 wurde durch die EnDK die Verschärfung der MuKEn 2000 verabschiedet. In der neuen<br />

MuKEn 2008 werden unter anderem auch die Anforderungen an elektrische Widerstandsheizungen wie<br />

folgt verschärft:<br />

• Die Neuinstallation ortsfester elektrischer Widerstandsheizungen zur Gebäudeheizung ist<br />

grundsätzlich nicht zulässig.<br />

• Der <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> ortsfesten elektrischen Widerstandsheizungen mit Wasserverteilsystem durch eine<br />

ortsfeste elektrische Widerstandsheizung ist nicht zulässig.<br />

• Eine ortsfeste elektrische Widerstandsheizung darf nicht als Zusatzheizung eingesetzt werden<br />

• Notheizungen sind in begrenztem Umfang zulässig (bei handbeschickten Holzheizungen bis zu<br />

einer Leistung <strong>von</strong> 50% des Leistungsbedarfs oder bei Wärmepumpen für Aussentemperaturen<br />

unter der Auslegungstemperatur).<br />

Gemäss Information der EnDK sollte die MuKEn 2008 in den meisten Kantonen bis in das Jahr 2010,<br />

teilweise 2011, in die kantonalen Energiegesetzgebungen überführt werden. Umweltschutzorganisationen,<br />

allen voran Greenpeace werden diesen Prozess insbesondere in Bezug auf die elektrischen<br />

Widerstandsheizungen, genau beobachten. Gelingt es, die Vorgaben wie in der MuKEn 2008<br />

verabschiedet und nicht mit Ausnahmeregeln abgeschwächt in die kantonalen Energiegesetze zu<br />

überführen, wären die Rahmenbedingungen für eine signifikante Reduktion des Elektrizitätsverbrauchs<br />

durch elektrische Widerstandsheizungen gegeben.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 12/60


Elektroheizung - Lobby<br />

Der Ruf nach einem „Verbot“ <strong>von</strong> elektrischen Widerstandsheizungen seitens Umweltschutzorganisationen<br />

bzw. der Verschärfungen der kantonalen Energiegesetzte wie im Rahmen der MuKEn 2008<br />

angestrebt, bringt zwangsläufig auch die Mobilisierung einer entsprechenden Gegnerschaft mit sich.<br />

Die aktivste Lobby gegen eine Verbot <strong>von</strong> elektrischen Widerstandsheizungen hat sich im „Verein der<br />

Betreiber lokal Emissionsfreier Heizanlagen“ (VBE) zusammengeschlossen. Es handelt sich dabei<br />

insbesondere um Personen, welche heute elektrische Widerstandsheizungen betreiben. Ihre Aktivitäten<br />

fokussieren sich auf das Bereitstellen <strong>von</strong> Pro Elektroheizungs-Argumente für Ihre Mitglieder, dem<br />

Verfassen <strong>von</strong> Leserbriefen in unterschiedlichsten Publikationen und dem Betreiben einer eigenen<br />

Internetseite.<br />

Die wichtigsten Argumente der Gegner sind im Folgenden ohne Bewertung aufgelistet:<br />

• Geringer Anteil am Gesamtelektrizitätsverbrauch. Auch ein vollständiges Verbot <strong>von</strong> elektrischen<br />

Widerstandsheizungen könne den Trend des steigenden Elektrizitätsverbrauchs nicht ändern.<br />

• Keine Abhängigkeit <strong>von</strong> der Öl- /Gasversorgung<br />

• Heizsystem ist emissionfrei (keine Verbrennung im Haus)<br />

• Speichergeräte verbrauchen keinen Strom zu Spitzenlastzeiten<br />

Keine Berücksichtigung in den Argumenten der „Elektroheizungsverbot“-Gegner findet die energetischen<br />

Wertigkeit <strong>von</strong> elektrischem Strom.<br />

Auch die Verbände der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE), der Schweizerischen Elektroinstallationsfirmen<br />

(VSEI) und der Fachverband für Elektroapparate (FEA) haben sich kürzlich für eine<br />

Neuformulierung der MuKEn 2008 in Bezug auf elektrische Widerstandsheizungen stark gemacht. Dies<br />

obwohl die Elektrizitätswerke in den vergangenen Jahren primär Wärmepumpen propagierten. Die<br />

obigen Verbände werden bei der kantonalen Umsetzung der MuKEn 2008 bestimmt versuchen, ihren<br />

Einfluss geltend zu machen.<br />

Fördermittel<br />

Der <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> elektrischen Widerstandsheizungen wird in vielen Kantonen mit Fördermitteln<br />

unterstützt. Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms werden im Jahr 2009 weitere Fördermittel durch<br />

den Bund zur Verfügung gestellt. Ebenso werden energetische Sanierungsmassnahmen, welche für<br />

den <strong>Ersatz</strong> einer elektrischen Widerstandsheizung teilweise notwendig sind, wie z.B. die Sanierung der<br />

Gebäudehülle, mit Fördermitteln unterstützt. Zum Teil sind die Förderprogramme zeitlich begrenzt und<br />

laufen bereits im laufenden Jahr aus. Für einige dieser Programme sind die politischen Diskussionen<br />

über Nachfolgeprogramme bereits im Gang.<br />

Aufgrund der Vielzahl an kantonal unterschiedlichen Förderprogrammen wird in der folgenden<br />

Auflistung der Fokus auf die Fördermöglichkeiten eines Gebäudes im Kanton Baselland gesetzt. Das<br />

für diese Arbeit gewählte Beispielsobjekt liegt ebenfalls im Kanton Baselland.<br />

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über aktuell verfügbare Fördermittel im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> elektrischen Widerstandsheizungen:<br />

• Der Bund fördert im Rahmen des Stabilisierungsprogramms den <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> Elektro-Speicherheizungen,<br />

sofern das neue System mit einer Wärmepumpe oder einem mit dem Energieträger<br />

Holz betriebenen Heizsystem ersetzt wird. Es wird ausschliesslich der <strong>Ersatz</strong> in ständig bewohnten<br />

Gebäuden gefördert. Die Gesuche müssen bis spätestens 30. Juni 2009 eingereicht werden. Das<br />

Fördervolumen ist auf maximal 10 Millionen Franken begrenzt. Die neuen Anlagen müssen bis<br />

30. Juni 2010 in Betrieb sein. Die Förderbeträge belaufen sich bei Luft/Wasser WP auf 3'300.-, bei<br />

Sole/Wasser oder Wasser/Wasser WP auf 8'000.- und bei Holzheizsystemen auf 7'300.-. Wird für<br />

den <strong>Ersatz</strong> eines dezentralen elektrischen Widerstandsheizsystem ein Hydrauliksystem eingerichtet<br />

wird dies mit einem Bonus <strong>von</strong> weiteren 3'000.- unterstützt.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 13/60


• Weiter unterstützt der Bund im Rahmen des Stabilisierungsprogramms die Kantone für<br />

verschiedene <strong>Energieeffizienz</strong>massnahmen. Für den <strong>Ersatz</strong> der <strong>Elektroheizungen</strong> ist diesbezüglich<br />

die im Kanton Baselland geförderte Energieanalyse <strong>von</strong> Interesse. Mit dieser Fördermassnahme<br />

werden 80% der Kosten für Energieanalysen <strong>von</strong> Einfamilienhäusern bis zu einem maximalen<br />

Betrag <strong>von</strong> 1'000.- unterstützt. Die Energieanalyse muss bis zum 30. November 2009 <strong>von</strong> einem<br />

durch den Kanton aufgelisteten Energieberater durchgeführt werden. Im Rahmen des kantonalen<br />

Gebäudesanierungsprogramms mit Start im Jahr 2010 wird die Förderung <strong>von</strong> Energieanalysen mit<br />

grosser Wahrscheinlichkeit weitergeführt.<br />

• Der Kanton Baselland fördert ebenfalls den <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> elektrischen Widerstandsheizungen. Für<br />

Wohnbauten mit maximal zwei Wohneinheiten wird der <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> Zentralspeichergeräten durch<br />

Luft/Wasser-WP mit 1’500.-, Sole/Wasser-WP mit 2'000.- und bei <strong>Ersatz</strong> mit einer Holzfeuerung<br />

2’000.- Franken unterstützt. Der <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> dezentralen elektrischen Widerstandsheizungen durch<br />

obige Heizsysteme wird mit jeweils 500.- Franken höheren Ansätzen gefördert.<br />

• Wird mit einer energetischen Sanierung der Sanierungsstandard Minergie ® oder Minergie-P ®<br />

erreicht, fördert der Kanton Baselland die Sanierungsmassnahmen. Für Gebäude mit einer<br />

Energiebezugsfläche zwischen 100 und 250 m 2 wird das Erreichen des Minergie ®- Standards mit<br />

pauschal 7'000.-, und das Erreichen des Minergie-P ® -Sanierungsstandards mit 70.-/m 2 (EBF)<br />

unterstützt.<br />

• Der Energieversorger EBL nimmt beim <strong>Ersatz</strong> einer Elektroheizung in ihrem Versorgungsgebiet die<br />

freiwerdende Hausanschlussleistung zu den heute gültigen Netzkostengebühren zurück. Die erforderliche<br />

neue Anschlussleistung wird durch die EBL festgelegt. Die Hausanschluss-Sicherungen<br />

werden entsprechend reduziert.<br />

Umfrage bei Besitzern <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong><br />

Die Schweizerische Agentur für <strong>Energieeffizienz</strong> (S.A.F.E), ein Verein mit dem Ziel die <strong>Energieeffizienz</strong><br />

in der Schweiz zu fördern, hat unter Nutzern <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> im Jahr 2008 eine Internet-Umfrage<br />

gestartet. Die Umfrage soll in erster Linie zeigen, unter welchen Bedingungen Besitzer <strong>von</strong><br />

<strong>Elektroheizungen</strong> bereit sind, diese durch ein alternatives Heizsystem auszutauschen. Die Internet-<br />

Umfrage ist immer noch aufgeschaltet und die Daten werden weiter erfasst. Eine erste Auswertung <strong>von</strong><br />

Ende März 2009 wurde uns zur Verfügung gestellt.<br />

Die in der Umfrage gemachten Angaben bestätigen mehrheitlich die Verteilung der statistischen<br />

Auswertung bezüglich Heizsysteme (Einzelraum vs. Zentralspeicher) und Gebäudetyp (Einfamilienhäuser<br />

vs. Mehrfamilienhäuser). Auch die Verteilung des Alters der Elektroheizung ist vergleichbar mit<br />

den Gebäudealterskategorien der statistischen Auswertung.<br />

Die Nutzer <strong>von</strong> Gebäuden mit Elektroheizsystem, welche an der Umfrage teilgenommen haben, sind<br />

bezüglich dem Komfort der Heizung zufrieden bis sehr zufrieden. Nur gerade 10% der Antwortenden<br />

sind unzufrieden bzw. sehr unzufrieden. In Bezug auf Reparaturen mit der Elektroheizung lag die<br />

Unzufriedenheitsrate (inkl. sehr unzufriedenen Nutzern) mit 3% noch tiefer.<br />

Der Energieverbrauch und die damit zusammenhängenden Energiekosten werden am stärksten mit<br />

neutral (40%) bezeichnet. Der Anteil der Zufriedenen (inkl. „sehr zufrieden“ Antworten) ist mit 52% auch<br />

hier weitaus höher als der Anteil der Unzufriedenen mit 9%.<br />

Nur rund ein Drittel <strong>von</strong> insgesamt 728 Antwortenden hat die Frage bezüglich Bedingungen zum<br />

Wechsel des Heizsystems beantwortet. Dies lässt vermuten, dass viele Nutzer aufgrund der hohen<br />

Zufriedenheit mit dem Heizsystem auch bei steigenden Energiepreisen oder steigenden<br />

Förderbeiträgen nur sehr schwer für einen Wechsel auf ein anderes Heizsystem zu überzeugen sind.<br />

Bei der Hälfte des antwortenden Drittels müsste entweder der Energiepreis um weitere 20% ansteigen<br />

oder eine finanzielle Unterstützung <strong>von</strong> mindestens 10'000 Fr. als Bedingung für einen Wechsel<br />

gegeben sein.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 14/60


Beispielobjekt: Ist - Analyse<br />

Die Verteilung der elektrischen Widerstandsheizungen im Gebäudebestand zeigt, dass in Gebäuden<br />

der Baualtersklasse 1971 bis 1980 der grösste Anteil an elektrischen Widerstandsheizungen zu finden<br />

ist. Auch die in der Aufgabenstellung im Zentrum stehenden dezentralen elektrischen<br />

Widerstandsheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sind in dieser Baualtersklasse stark vertreten.<br />

Einzig die Baualtersklassen vor 1945 verfügen über einen noch höheren Anteil an dezentralen<br />

elektrischen Widerstandsheizungen. Da einerseits in der Gebäudealtersklasse 1971 bis 1980 insgesamt<br />

mehr elektrische Widerstandsheizungen installiert sind und andererseits mit weniger<br />

Hemmnissen für Sanierungsmassnahmen im Bereich der Gebäudehülle (z.B. Aspekte des Denkmalschutzes)<br />

zu erwarten sind, wird ein Beispielobjekt in der Gebäudealtersklasse 1971 bis 1980 für die<br />

weitere Bearbeitung der Fragestellungen gesucht.<br />

Dank Zugang zu den Daten des Energieversorgers Elektra Baselland (EBL) in Liestal, wurde in der<br />

Gemeinde Pratteln ein repräsentatives Einfamilienhaus mit Baujahr 1978 gefunden. Der Gebäudeeigentümer<br />

hat sich bereit erklärt, sein Gebäude zur Verfügung zu stellen. Auf ausdrücklichen Wunsch<br />

des Gebäudeeigentümers werden in diesem Bericht sämtliche Informationen zum Gebäude in<br />

anonymisierter Form dargestellt. Sämtliche Dokumente und Unterlagen, welche für die Arbeit in<br />

Zusammenhang mit dem Beispielobjekt zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel kopierte<br />

Gebäudepläne, bei der vor Ort Begehung erstellte Fotos, Notizen zu Nutzerverhalten und dergleichen,<br />

werden nach der Fertigstellung dieser Arbeit gelöscht bzw. vernichtet.<br />

Beispielobjekt<br />

Südfassade<br />

• Baujahr 1978<br />

• Höhenlage 300 m ü.M<br />

• Bewohner 2 Erwachsene Personen<br />

• EBF 156 m 2<br />

Basierend auf Gebäudeplänen, der Besichtigung vom 7. April 09 und durch die <strong>von</strong> der EBL zur<br />

Verfügung gestellten Verbrauchsdaten kann der Ist-Zustand des Gebäudes wie folgt dargestellt<br />

werden:<br />

Gebäudehülle<br />

Das Gebäude ist in Massivbauweise ausgeführt und hat eine Gebäudehüllzahl <strong>von</strong> 1.97. Die Fassade<br />

ist aussen mit einer Dämmstärke <strong>von</strong> 8 cm wärmegedämmt. Die Fassade wurde im Jahr 2008 ohne<br />

weitere wärmetechnische Verbesserungsmassnahmen neu verputzt.<br />

Das Dach ist als Kaltdach realisiert und zwischen den Sparren mit 10 cm gedämmt. Vor ca. 10 Jahren<br />

wurde auf der Dach-Innenseite die Wärmedämmung mit weiteren 4 cm Dämmstärke verstärkt.<br />

Die Kellerdecke ist unter dem Estrich mit 4 cm Dämmstärke gedämmt. Im Bereich der Garage und der<br />

Waschküche wurde die Kellerdecke nachträglich mit Polystyrol-Dämmplatten mit einer Dämmstärke<br />

<strong>von</strong> 6 cm zusätzlich wärmegedämmt.<br />

Die Holzrahmen-Fenster sind mit einer 3-fach Isolierverglasung und die Haustüre mit einer 2-fachen<br />

Isolierverglasung ausgeführt.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 15/60


Die Eigentümer haben vor über 20 Jahren Thermografieaufnahmen ausführen lassen. Es wurden<br />

erhöhte Wärmeverluste am Dach sowie über die Aussenwand im Bereich der Elektrospeicher festgestellt.<br />

Auf Grund eines fehlenden Zwischenraumes zwischen Aussenwand und Elektrospeicher ist<br />

das nachträgliche Einfügen einer reflektierenden Dämmfolie nicht möglich.<br />

Auf der Südseite wurde im Jahr 1994 ein unbeheizter Wintergarten angebaut.<br />

Haustechnik<br />

Das Beispielobjekt wird mit dezentralen elektrischen Widerstandsheizungen beheizt. Insgesamt sind<br />

10 Stück Einzelspeicherheizungen (Mischheizspeicher; Hersteller: Elcalor) in den Wohn- und<br />

Schlafräumen mit einer Gesamtheizleistung <strong>von</strong> 24.6 kW installiert. Die Einzelspeicherheizungen<br />

verfügen zur Regulierung der Temperaturen während des Tages, über eine Zusatzheizleistung <strong>von</strong><br />

7.1 kW. In Bad, WC, Garage und Küche sind insgesamt 4 Stück Direktheizungen mit einer gesamten<br />

Heizleistung <strong>von</strong> 5.0 kW installiert. Die Einzelspeicherheizgeräte entsprechen der Erstinstallation aus<br />

dem Jahre 1978, sämtliche Direktheizungen mussten bereits erneuert werden (Zeitpunkt unbekannt).<br />

Einzelspeicherheizung (10 Stück) – Wohn-, Schlafräume<br />

Heizleistung Nacht 24.6 kW, Zusatzheizleistung Tag 7.1 kW<br />

Direktheizung – Bad, WC, Garage, Küche<br />

Heizleistung 5.0 kW<br />

Die Einzelspeicherheizungen werden vom örtlichen Energieversorger (EBL, Liestal) in der Nacht<br />

während 8 Stunden zur Aufladung freigegeben. Die Entladung der Einzelspeicherheizungen ist über<br />

Raumthermostaten gesteuert. Im Wohnzimmer ist zusätzlich ein Tulikivi-Specksteinofen installiert.<br />

Das Warmwasser wird mit einem 200 Liter Elektroboiler mit einer Leistung <strong>von</strong> 4 kW Leistung erzeugt.<br />

Der aktuell installierte Elektroboiler wurde im Jahr 2002 neu installiert und Betrieb genommen.<br />

Nutzerverhalten<br />

Das Beispielobjekt wird <strong>von</strong> zwei nicht mehr berufstätigen Personen bewohnt. Im Untergeschoss<br />

werden der Eingangsbereich und die Waschküche reduziert beheizt. Garage und Luftschutzraum sind<br />

nicht aktiv beheizt. Die Schlafräume im Obergeschoss werden reduziert auf ca. 18 °C beheizt. 1993<br />

wurde das Treppenhaus mit einer Glasfaltwand gegen den Wohnbereich hin abgetrennt.<br />

Gemäss Benutzeraussage wird die Raumregulierung mit Thermostat praktisch nicht genutzt. Die<br />

Ladung der Elektrospeicherheizung ist so hoch eingestellt, dass die Abstrahlwärme der Speicher<br />

ausreicht um das Haus zu beheizen. Die Zusatzheizung der Elektrospeicherheizung wird nur in<br />

Ausnahmefällen genutzt. Am Abend wird häufig der Holzofen mit grossen Holzpellets<br />

(Sägemehlpressling ca. 1 kg) eingefeuert.<br />

Die Direktheizungen werden mit Ausnahme des Bads praktisch nicht eingeschaltet.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 16/60


Energieverbrauch<br />

Der Energieverbrauch im Beispielobjekt setzt sich aus den Energieträgern Elektrizität und Pellets<br />

zusammen. In der folgenden Tabelle sind die Elektrizitätsverbrauchswerte gemäss den Angaben vom<br />

Energieversorger (EBL Liestal) der letzten vier Jahre und der durchschnittliche Pelletsverbrauch<br />

basierend auf den Informationen der Bewohner zusammengestellt.<br />

Jahr Elektrizität Pellets Bemerkungen<br />

2005 17'629 kWh -<br />

2006 18'529 kWh -<br />

2007 14'905 kWh - nicht berücksichtigt (milder Winter)<br />

2008 17'905 kWh -<br />

Mittelwert 17'868 kWh 2'500 kWh 500 kg Holz Sägemehlpresslinge<br />

Der durchschnittliche Energieverbrauch lässt sich mit dem Berechnungs-Tool der EBL, unter<br />

Berücksichtigung der Sommer/Winter und Hoch-/Niedertarif Verteilung, anteilmässig auf die Nutzungen<br />

Geräte/Licht/etc., Warmwasser und Heizung aufteilen. Mit den aktuellen Energiepreisen aus dem Jahr<br />

2009 ergeben sich die folgenden zugehörigen Energiekosten.<br />

Nutzung End-Energie-<br />

verbrauch<br />

Energie-<br />

kosten<br />

Geräte, Licht, etc. (Kosten inkl. Grundgebühr) 2.7 MWh 660.- Fr.<br />

Warmwasser (E-Boiler) 2.3 MWh 300.- Fr.<br />

Heizung (elektrische Widerstandsheizung) 12.9 MWh 1’700.- Fr.<br />

Heizung (Holzpellets grob) 2.5 MWh 280.- Fr.<br />

Total 20.4 MWh 2’940.- Fr.<br />

Damit die Verbrauchskennzahlen mit den im folgenden Kapitel berechneten Energiebedarfskennzahlen<br />

verglichen werden können, werden die Verbrauchskennzahlen in der untenstehenden Tabelle<br />

klimabereinigt dargestellt und mit Nutzungsgraden für die verschiedenen Umwandlungssysteme in<br />

Nutzenergieverbrauchswerte umgerechnet.<br />

el. Heizenergieverbrauch (Schnitt 05/06/08) 12.9 MWh<br />

Klimafaktor zur Umrechnung auf Normjahr 1.12<br />

End-Energie-<br />

verbrauch<br />

Nutz-Energie-<br />

verbrauch<br />

el. Heizenergieverbrauch klimabereinigt η=1.0 14.4 MWh 14.4 MWh<br />

Heizenergieverbrauch Pellets (500 kg) η=0.8 2.5 MWh 2.0 MWh<br />

Ist-Verbrauch Heizen 16.9 MWh 16.4 MWh<br />

Warmwasser Elektro-Boiler η=0.9 2.3 MWh 2.1 MWh<br />

Ist-Verbrauch Wärme (Heizen & Warmwasser) 19.2 MWh 18.5 MWh<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 17/60


Berechnung des Heizwärmebedarfs nach SIA 380/1<br />

Basierend auf den Werkplänen des geplanten Einfamilienhauses und den Informationen der Begehung<br />

vor Ort, wird der Heizenergiebedarf gemäss der SIA-Norm 380/1:2009 berechnet. Die Berechnungen<br />

werden mit der Software „Thermo“ durchgeführt. Mit der Berechnung werden einerseits die obigen<br />

Verbrauchskennzahlen verifiziert und anderseits die Grundlage für die Bewertung der<br />

Sanierungsmassnahmen erarbeitet.<br />

Für die Bauteile des Wärmedämmperimeters sind die folgenden U-Werte und Transmissionsverluste<br />

des Ist-Zustandes ermittelt worden:<br />

Bauteil Aufbau U-Wert<br />

Aussenwand EG – OG Backstein 18 cm + 8 cm Wärmedämmung 0.38 W/m 2 K<br />

Aussenwand UG Beton 21 cm + 4 cm Wärmedämmung 0.79 W/m 2 K<br />

Sparrendach Zwischen Sparren 10 + 4 cm Wärmedämmung 0.55 W/m 2 K<br />

Boden zu Erdreich 4 cm Wärmedämmung im Unterlagsboden 0.95 W/m 2 K<br />

Boden zu UG 4 cm Wärmedämmung im UB + 6 cm WD an Decke 0.39 W/m 2 K<br />

Innenwände Kalksandstein 12 cm 2.7 W/m 2 K<br />

Fenster Annahme 2.0 W/m 2 K<br />

Wärmebrücken Durchgehende Betonplatten, Fensteranschlag, usw. diverse<br />

Transmissionsverluste<br />

Ist-Situation nach Bauteilen<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 18/60


Mit obigen Bauteilen und den in der Norm vorgegebenen Standardnutzungswerten ergibt sich folgender<br />

Energiefluss.<br />

Energieflussdiagram<br />

Berechnet nach SIA380/1:Ausgabe 2009<br />

QT 536.6 MJ/m 2<br />

Qv 68.4 MJ/m 2<br />

Qww 50.0 MJ/m 2<br />

Qi 74.4 MJ/m 2<br />

Qs 102.9 MJ/m 2<br />

Qh 453.4 MJ/m 2<br />

Ehww 598.6 MJ/m 2<br />

Der ganzjährige Heizwärmebedarf beträgt 19.6 MWh. Im Vergleich zu den klimabereinigten<br />

Verbrauchswerten, mit einem Heiznutzwärmeverbrauch <strong>von</strong> rund 16.4 MWh liegt der berechnete<br />

Heizwärmebedarf um ca. 3 MWh höher. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das aktuelle<br />

Nutzungsverhalten in der Heizwärmebedarfsberechnung mit Standardnutzungswerten nicht exakt<br />

abgebildet wird. Beispielsweise wird die reduzierte Raumtemperatur in den Schlafräumen, die<br />

Belegung mit „nur“ zwei Personen und die Wärmegewinne des Wintergartens in der<br />

Berechnungsmethodik nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

Folgende Grafik zeigt die Einordnung des Beispielobjekts im Gebäudebestand der mit elektrischen<br />

Widerstandsheizungen beheizten Gebäude.<br />

Energiekennzahl Raumwärme<br />

[kWh/m 2 EBF]<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

vor 1918<br />

1919-45<br />

1946-60<br />

1961-70<br />

Energiekennzahl Bedarf (nach SIA 380/1:2009)<br />

Energiekennzahl Verbrauch<br />

1971-80<br />

0<br />

0 50'000 100'000 150'000 200'000 250'000<br />

Anzahl elektrische Widerstandsheizungen<br />

Einordnung des Beispielobjekts<br />

im Gebäudebestand der mit elektrischen Widerstandsheizungen beheizten Gebäude<br />

1981-90<br />

1991-95<br />

1995-00<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 19/60


Übersicht der Sanierungsmöglichkeiten<br />

Im Folgenden werden unterschiedliche Varianten <strong>von</strong> energetischen Optimierungen für das Beispielobjekt<br />

untersucht. Das angestrebte Ziel ist der <strong>Ersatz</strong> der elektrischen Widerstandsheizungen. Untersucht<br />

werden auch Varianten zur Reduktion des Stromverbrauchs der elektrischen Widerstandsheizung.<br />

Sämtliche Kombinationen der folgenden Massnahmen werden auf ihre Effizienz, Wirtschaftlichkeit und<br />

deren ökologischen Effekte (CO2-Ausstoss) miteinander verglichen.<br />

Schritt 1 – Energetische Verbesserungen an der Gebäudehülle<br />

In Anlehnung an die Grundregel für die Umsetzung <strong>von</strong> <strong>Energieeffizienz</strong>massnahmen, wird im ersten<br />

Schritt mit energetischen Optimierungen der Gebäudehülle der Energiebedarf des Gebäudes reduziert.<br />

Es werden dabei die folgenden Bauteilmassnahmen zu unterschiedlichen Paketen zusammengestellt.<br />

Erhöhung der Wärmedämmschicht Paket Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Dach + 10 cm + 20 cm<br />

Wand gegen aussen + 16 cm + 18 cm<br />

Wand gegen unbeheizt + 12 cm + 12 cm + 12 cm<br />

Boden gegen Luftschutzraum + 8 cm + 8 cm + 12 cm<br />

Boden gegen Garage & Waschen + 6 cm<br />

Boden im Erdreich + 8 cm*<br />

Fenster U=0.9 U=0.9 U=0.9<br />

Innentüren U=1.3<br />

Kontrollierte Wohnungslüftung NEIN NEIN JA JA<br />

* Umgerechneter Wert des <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> konventioneller Wärmedämmung durch Hochleistungsdämmung<br />

Schritt 2 – Untersuchung verschiedener Varianten zur Bereitstellung der Heizenergie<br />

Eine Vielzahl <strong>von</strong> Energieversorgungsvarianten werden für die Pakete aus Schritt 1 in Bezug auf<br />

Investitionskosten, Betriebskosten und CO2-Ausstoss detailliert untersucht. Die folgende Darstellung<br />

gibt eine Übersicht der untersuchten Energieversorgungsvarianten:<br />

Lösungsansätze ohne Einbau einer Zentralheizung<br />

bestehende Elektroheizung<br />

weiterbetreiben<br />

Varianten zur Entlastung der<br />

bestehenden <strong>Elektroheizungen</strong><br />

Varianten mit neuen<br />

dezentralen<br />

Wärmeerzeugungssystem<br />

Strombezug konventionell<br />

Strombezug Ökostrom<br />

Strom aus eigener PV Anlage<br />

Pelletofen<br />

Holzofen<br />

Bestehender Holzofen<br />

Luftheizung mit klein-WP<br />

Infrarot Direktheizung<br />

Heizkörperwärmepumpen<br />

Lösungsansätze mit Einbau einer Zentralheizung<br />

Luft/Wasser WP<br />

Pelletkessel<br />

Gaskessel<br />

Erdsonden WP<br />

Heizkörper<br />

Heizkörper<br />

Heizkörper<br />

Heizkörper<br />

+ thermischer<br />

Solaranlage für<br />

WW und<br />

Heizungsunterstützung<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 20/60<br />

FBH<br />

Heizkörper EVU-Solarstrom


Detailbetrachtung Massnahmen Gebäudehülle<br />

Beschreibung der energetischen Verbesserungsmassnahmen<br />

Die energetischen Verbesserungsmassnahmen der Gebäudehülle sind in drei Sanierungspaketen<br />

zusammengefasst worden.<br />

• Paket 1<br />

Das Paket 1 umfasst Sanierungsmassnahmen an Gebäudeteilen, die mit geringem Aufwand den<br />

grösstmöglichen Gewinn erzielen. Zudem Massnahmen, die durch ohnehin notwendige<br />

Erneuerungen gleichzeitig mit Effizienzsteigerung kombiniert werden können. Auf Grund der<br />

errechneten Transmissionsverluste (Ist-Zustand) konnten die schlechtesten Bauteile ermittelt<br />

werden. Insbesondere die Umschliessungsflächen gegen unbeheizte Räume wurden dabei als<br />

Leckagen im Wärmedämmperimeter ermittelt. Diese werden wo möglich mit 12 cm<br />

Wärmedämmung ergänzt. Die Fenster mit einem Alter <strong>von</strong> 30 Jahren sind am Ende ihres<br />

Lebenszyklus angekommen und dürften im Zuge der Erhaltungsmassnahmen ersetzt werden. Der<br />

U-Wert der bestehenden Fenstern wird bei ca. 2.0 W/m 2 K angenommen. Neue Fenster sollen den<br />

U-Wert <strong>von</strong> 0.9 W/m 2 K aufweisen.<br />

• Paket 2<br />

Die Massnahmen im Paket 2 sollen die Wärmeverluste der Gebäudehülle wesentlich senken. Somit<br />

ist eine Verbesserung der Haupt-Gebäudeteile bezüglich Wärmedurchgang unumgänglich. Um den<br />

Aufwand an der Dachfläche gering zu halten, wird hier <strong>von</strong> einer Erhöhung der Dämmstärke auf der<br />

Innenseite ausgegangen. Die Dämmung der opaken Aussenwand soll mit einfachen Mitteln den<br />

grösstmöglichen Gewinn erzielen. Wir verdreifachen die bestehende Dämmstärke <strong>von</strong> 8 cm mit<br />

16 cm Polystyrol auf insgesamt 24 cm. Die Oberfläche wird verputzt wie bestehend.<br />

Zusätzlich werden die Lüftungsverluste mittels Einbau einer mechanischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

wesentlich reduziert.<br />

• Paket 3<br />

Im Paket 3 werden die Massnahmen aus Paket 2 weiter optimiert und bestehende Wärmedämmschichten<br />

verstärkt. Zudem sollen die grössten Wärmebrücken eliminiert werden. Das Dach wird<br />

<strong>von</strong> oben mit zusätzlichen 20 cm auf total 34 cm Dämmstärke aufgebessert (Feld zwischen den<br />

Sparren). Zwei Massnahmen sollen die Verluste bei den Fenstern weiter reduzieren. 1. Durch das<br />

Verschieben der Fenster nach Aussen in die Wärmedämmebene werden die Wärmebrücken beim<br />

Fensteranschlag eliminiert. 2. Mit einer Fensterrahmen-Konstruktion, bei welcher der Fensterflügel<br />

gänzlich hinter den Rahmen zu liegen kommt kann der Wärmeverlust durch den Flügel reduziert<br />

und die Gewinne der Sonneneinstrahlung verbessert werden.<br />

Im Bereich Halle UG wird der Unterlagsboden entfernt und die bestehende Dämmung <strong>von</strong> 4 cm<br />

Stärke durch Aerogelmatten mit einem wesentlich besseren Wärmedurchgangswiderstand ersetzt.<br />

Der <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> 4 cm konventioneller Wärmedämmung durch Aerogelmatten gleicher Dicke<br />

entspricht einer vergleichbaren Zunahme der Wärmedämmschicht <strong>von</strong> ca. 8 cm.<br />

Folgende Seite:<br />

Darstellung der Massnahmen zur Verbesserung der Gebäudehülle (inkl. ergänzende Umbauten) und<br />

die daraus resultierenden Bauteilkennwerte.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 21/60


Energetische Verbesserungsmassnahmen an der Gebäudehülle<br />

Schnitt 1, 1.OG und EG<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 22/60


Energetische Verbesserungsmassnahmen an der Gebäudehülle<br />

Schnitt 2, UG<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 23/60


Auswirkung der Verbesserungsmassnahmen auf Wärmeverluste und Heizwärmebedarf<br />

Wärmeverluste Gebäudehülle [MJ/m 2 ]<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Total der Wärmeverluste Qtot = QT + Qv<br />

(QT= Transmissionswärmeverluste, Qv= Lüftungswärmeverluste)<br />

Lüftungsverlust<br />

Wärmebrücken<br />

Fenster<br />

Durch die Massnahmen zur Reduktion des Wärmeverlustes durch die Gebäudehülle wird der<br />

Heizwärmebedarf entsprechend beeinflusst. Die Berechnungen für die unterschiedlichen Pakete ergibt<br />

folgende Kennzahlen:<br />

Massnahmenpakete EBF=156m 2 Paket Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Transmissionsverluste QT<br />

Lüftungswärmeverluste Qv<br />

Gesamtwärmeverluste Qtot<br />

MJ/m 2<br />

MJ/m 2<br />

MJ/m 2<br />

Beurteilung der Ergebnisse<br />

Zusammenfassend können folgende Schlussfolgerungen gemacht werden.<br />

1. Die Massnahmen des Paketes 1 senken den Heizenergiebedarf mit einfachen Massnahmen um<br />

gute 25%. Dies ist ein gutes Verhältnis <strong>von</strong> Aufwand und Ertrag, ist aber noch kein wesentlicher<br />

Beitrag an eine nachhaltige Gebäudeerneuerung.<br />

2. Die Massnahmen des Paketes 2+3 zeigen eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Ist-<br />

Zustand. Insbesondere der Einbau einer Kontrollierten Wohnungslüftung bringt eine entscheidende<br />

Verringerung der Lüftungswärmeverluste.<br />

3. Gezielte Massnahmen können als Ergänzung zu einer Gesamtsanierung wesentliche Beiträge zur<br />

Verringerung der Wärmeverluste beitragen. Gemeint ist das Eliminieren <strong>von</strong> punktuellen<br />

Schwachstellen und Wärmebrücken. (Boden UG, Innentüren, Anschlag/Konstr. des Fensters)<br />

4. Konstruktive Lösungen sollten in einem Gesamtsanierungskonzept erarbeitet werden, damit<br />

einzelne Massnahmen, auf eine Ziellösung abgestimmt sind.<br />

5. Bei hochgedämmten Bauten (Var. 2+3) ist der prozentuale Anteil der genutzten Wärmegewinne<br />

wesentlich höher. Diese gewinnen somit an Relevanz am Anteil des effektiven Heizenergiebedarfs.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 24/60<br />

Türen<br />

Boden<br />

Wand<br />

Dach<br />

537 413 250 182<br />

68 68 13 13<br />

605 481 263 195<br />

Vergleich Gesamtwärmeverluste 100% 80% 43% 32%<br />

Genutzte Wärmegewinne Qug<br />

Heizwärmebedarf Qh = Qtot - Qug<br />

Heizwärmebedarf Qh<br />

MJ/m 2<br />

MJ/m 2<br />

kWh/m 2<br />

152 145 133 119<br />

453 336 130 76<br />

125.8 93.3 36.1 21.1<br />

Vergleich Heizenergiebedarf 100% 74% 29% 17%


Detailbetrachtung Massnahmen Heiztechnik<br />

Es wurde versucht, möglichst alle verfügbaren Heiztechnikvarianten zu berücksichtigen und zwar<br />

sowohl Varianten, die ohne ein wasserführendes Heizverteilsystem auskommen, als auch Varianten,<br />

die ein solches benötigen. Es wurden auch Varianten betrachtet, welche die Anforderungen der<br />

MuKEn 2008 nicht erfüllen. Durch die möglichst umfassende Betrachtung kann mit dieser Arbeit auch<br />

aufgezeigt werden, dass solche Varianten aus finanzieller und ökologischer Sicht gar nicht interessant<br />

sind. In der folgenden Tabelle sind die 19 untersuchten Heiztechnikvarianten zusammengestellt.<br />

Varianten ohne Zentralheizung Varianten mit wasserführender Zentralheizung<br />

Bestehender Elektroheizung weiterbetreiben<br />

• Bestehende Heizung<br />

• Bestehende Heizung und PV-Anlage<br />

• Bestehende Heizung mit Solarstrom<br />

Bestehende Elektroheizung entlasten<br />

• Pelletofen im Wohnzimmer<br />

• Holzofen im Wohnzimmer<br />

• Best. Holzofen im Wohnzimmer*<br />

• Luftheizung mit Klein-Wärmepumpe<br />

neue dezentralen Wärmeerzeugersysteme<br />

• Infrarot-Direktheizungssystem<br />

• Heizkörper-Wärmepumpe<br />

* Die Variante wird nur als Vergleich z. H. des Besitzers des Beispielobjekts durchgerechnet.<br />

Wärmeabgabe Heizkörper, -erzeugung durch<br />

• Luft/Wasser-Wärmepumpe (inkl. WW)<br />

• Erdsonden-Wärmepumpe (inkl. WW)<br />

• Erdsonden-Wärmepumpe (inkl. WW) mit<br />

Solarstrom vom EVU gespeist<br />

• Pelletheizung (inkl. WW)<br />

• Gasheizung (inkl. WW)<br />

Wie oben, ergänzt mit therm. Solaranlage<br />

• Luft/Wasser-Wärmepumpe (inkl. WW)<br />

• Erdsonden-Wärmepumpe (inkl. WW)<br />

• Pelletheizung (inkl. WW)<br />

• Gasheizung (inkl. WW)<br />

Wärmeabgabe FBH, Wärmeerzeugung durch<br />

• Erdsonden-Wärmepumpe (inkl. WW)<br />

Die Varianten Heizcheminées mit Heizeinsätzen, Hypokaustsysteme, Holzofen mit Wasseranschluss,<br />

Ölheizungen und Holzheizungszentralherde wurden als zu teuer, zu exotisch oder nicht zukunftsfähig<br />

betrachtet und nicht näher untersucht. Der Anschluss an einen Wärmeverbund ist empfehlenswert,<br />

kommt aber nur an wenigen Orten in Frage und wurde deshalb auch nicht berücksichtigt.<br />

Die Arbeit konzentriert sich auf die Massnahmen am Heizsystem und am Gebäude. Massnahmen, wie<br />

die Optimierung der Einstellungen (z.B. Ladesteuerung) sind zwar wichtig, es konnte aber im Rahmen<br />

der Arbeit nicht näher darauf eingegangen werden.<br />

Die untersuchten Heiztechnikvarianten werden im folgenden kurz beschrieben. Im Anhang sind für alle<br />

Heiztechnikvarianten die Berechnungen der Investitions-, Energie- und Unterhaltskosten, den jeweiligen<br />

Gebäudesanierungspaketen zugeordnet, dokumentiert.<br />

Varianten ohne Zentralheizung<br />

Man ist bei diesen Varianten immer auf dezentrale Systeme eingeschränkt, welche <strong>von</strong> der Effizienz<br />

oder vom Unterhalt her nicht optimal sind. Auch wird gegen Ende der Lebensdauer dieser Systeme die<br />

Frage auftauchen, ab welchem Zeitpunkt der <strong>Ersatz</strong> anstelle der Reparatur Sinn macht.<br />

Bei diesen Varianten wird das Warmwasser generell mit dem bestehenden Elektro-Boiler erwärmt.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 25/60


Varianten mit Weiterbetrieb der bestehenden Elektroheizung<br />

Die bestehende Elektroheizung wird weiterbetrieben. Elektrospeicherheizungen sind eigentlich relativ<br />

langlebig. So waren auch im Beispielobjekt noch keine Reparaturen an den Elektrospeichern nötig.<br />

Trotzdem ist nach rund 30 Jahren da<strong>von</strong> auszugehen, dass Defekte und Störungen auftreten können.<br />

Diese müssen vor allem bei Paket Ist und 1 repariert oder ersetzt werden. Falls <strong>Ersatz</strong>teile nicht mehr<br />

verfügbar sind, können in Paket 3 und 4 sogar ein Teil der Einzelspeicher ausser Betrieb genommen<br />

und als <strong>Ersatz</strong>teillager gebraucht werden. Dabei ist aber die Asbestproblematik zu berücksichtigen. So<br />

könnten durchaus die <strong>Ersatz</strong>beschaffung <strong>von</strong> einzelnen Elektrospeichern notwendig werden. Somit<br />

fände über die Jahre eine schleichende Erneuerung des gesamten Heizsystems statt. Dies ist aber<br />

nicht im Sinne einer Effizienzstrategie.<br />

• Bestehende Elektroheizung<br />

Sie wird wie bisher mit „normalem“ Strom gespeist. Diese Variante wurde auch aufgeführt, weil sie<br />

als Referenz betrachtet und mit alle anderen Varianten verglichen werden kann.<br />

• Bestehende Elektroheizung mit eigener Photovoltaikanlage<br />

Gemäss Aufgabenstellung wurde die Variante gerechnet, bei der die bestehende Elektroheizung in<br />

Betrieb bleibt und mit Solarstrom <strong>von</strong> einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach gespeist<br />

wird. Auf dem nach Süden gerichteten Hausdach stehen etwa 43 m² freie Fläche zur Verfügung.<br />

Unter Berücksichtigung der Beschattung durch den Kamin können da<strong>von</strong> etwa gut 30 m² genutzt<br />

werden. Auf dem Wintergarten sind nochmals knapp 7 m²; wobei hier die Beschattung durch<br />

Bäume genauer betrachtet werden muss. Insgesamt lässt sich eine Photovoltaikanlage mit 5.5 kWp<br />

installieren, welche eine jährliche Produktion <strong>von</strong> etwa 5.5 MWh aufweisen würde. Es wird da<strong>von</strong><br />

ausgegangen, dass der überschüssig produzierte Solarstrom im Sommerhalbjahr zum vollen<br />

Bezugspreis vergütet wird. Für den Betrieb der Elektroheizung werden in den Paketen Ist und 1<br />

deutlich mehr Strom benötigt, als die Photovoltaikanlage produzieren kann. Der Deckungsgrad<br />

beträgt zwischen 27 % im Ist-Zustand und 100 % im Paket 3. Der für den Heizungsbetrieb<br />

notwendige aber fehlende Strom wird als Solarstrom dazugekauft. Für das Warmwasser wird<br />

„normaler“ Strom verwendet.<br />

• Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Als Alternative zur eigenen Photovoltaikanlage wurde die Variante gegenübergestellt, bei der der<br />

Solarstrom vom Energieversorgungsunternehmen (EVU) eingekauft wird. Es wurde ein<br />

durchschnittlicher Preis für Solarstrom gemäss www.topten.ch in der Höhe <strong>von</strong> 95 Rp./kWh<br />

eingesetzt. Der Stromverbrauch für die Heizung wird vollständig mit Solarstrom gedeckt.<br />

Varianten mit Wohnzimmerofen zur Entlastung der bestehenden Elektroheizung<br />

Es wird versucht, mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger, welcher effizient ist oder erneuerbare<br />

Energien nutzt, die bestehende Elektroheizung zu entlasten. Eine möglichst hohe Entlastung der Elektroheizung<br />

bedingt gegenüber dem bisherigen Betrieb bzw. Benutzerverhalten eine deutliche Änderung.<br />

Die im Wohnzimmer vorhandene Elektroheizung ist auszuschalten und die restlichen möglichst<br />

tief einzustellen bzw. in der Übergangszeit sogar auszuschalten. Öffnungen zu Gang und anderen<br />

Räumen sind offen zu halten, damit die Ofenwärme sich gut im Haus ausbreiten kann. Es ist da<strong>von</strong><br />

auszugehen, dass dies im Ist-Zustand des Gebäudes deutliche Luftströmungen mit sich bringt, welche<br />

durch etwas höhere Raumlufttemperaturen im Wohnzimmer wieder kompensiert werden müssen, damit<br />

die Behaglichkeit trotzdem gewährleistet ist. Betreffend des Weiterbetriebs der bestehenden Heizung<br />

gilt zudem die Erläuterung wie unter der ‚Variante mit Weiterbetrieb der bestehenden Elektroheizung'<br />

beschrieben.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 26/60


In Paket 3 kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass praktisch nur noch die Direktheizungen in den<br />

Nasszellen (möglichst nur kurzzeitig) benötigt werden, weil die etwas tieferen Solltemperaturen in den<br />

Schlafzimmern dank der guten Wärmedämmung des Gebäudes voraussichtlich ohne weitere<br />

Beheizung erreicht werden. Die Verbrennungsluft ist dem Ofen direkt zuzuführen.<br />

Die Warmwassererzeugung wird weiterhin durch den bestehenden Elektroboiler übernommen.<br />

• Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung (soweit nötig)<br />

Es wird im Wohnzimmer ein Pelletofen eingebaut, welcher jeweils mit Pellets sackweise nachgefüllt<br />

werden muss. Pro Füllung läuft der Ofen je nach Witterung, Gebäude-Dämmung und Betriebsweise<br />

zwischen einem halben und etwa 5 Tagen.<br />

• Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung (soweit nötig)<br />

Diese Variante ist eine auf ein synthetisches Bespiel ausgerichtete Variante, weil im Beispielobjekt<br />

bereits ein solcher Ofen vorhanden ist. Dies kann aber für ein durchschnittliches Haus mit Elektroheizung<br />

nicht vorausgesetzt werden.<br />

Als Hauptheizung wird ein schwerer Holzofen eingebaut, welcher möglichst häufig befeuert wird,<br />

damit die Elektroheizung massiv entlastet werden kann. Als Option könnte der Ofen mit einem<br />

Absorber ausgestattet werden, welcher erlaubt, das Warmwasser oder sogar das Badezimmer via<br />

einfaches Heizsystem zu beheizen.<br />

• Bestehender Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung (soweit nötig)<br />

Diese Variante gilt nur für das Beispielobjekt. Da hier bereits ein schwerer Specksteinofen (Tulikivi)<br />

eingebaut ist, würden praktisch keine Investitionen anfallen. Es wurde für diese Variante aber angenommen,<br />

dass der Ofen wie bei der Variante 'Holzofen in Wohnzimmer' deutlich mehr befeuert<br />

wird.<br />

Varianten mit neuen dezentralen Wärmeerzeugern<br />

• Luftheizung mit Kleinstwärmepumpe<br />

Es wird eine Kleinwärmepumpe in die Komfortlüftungsanlage integriert. Diese bringt einen kleinen<br />

Anteil an die Heizleistung des Gebäudes. Teilweise negative Erfahrungen mit Luftheizungen haben<br />

in der Schweiz zur Empfehlung geführt, dass der spezifische Wärmeleistungsbedarf 10 Watt/m²<br />

nicht überschreiten soll. Das Gebäude in Paket 3 überschreitet mit einem Wert <strong>von</strong> 20 Watt/m² die<br />

empfohlene Grösse noch deutlich. Der Vollständigkeit halber wurde diese Variante aufgeführt, wird<br />

aber nur in Verbindung mit dem teilweisen Weiterbetrieb der bestehenden Elektroheizung<br />

gerechnet. Aufgrund der hohen Zuluft-Temperaturen ist die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe<br />

relativ tief.<br />

Die Warmwassererzeugung wird weiterhin durch den bestehenden Elektroboiler übernommen.<br />

• Infrarot-Direktheizung<br />

Diese Variante entspricht weder der neuen MuKEn 2008, dem aktuell gültigen Energiegesetz im<br />

Kanton Baselland, noch der offiziellen Energiepolitik. In der Praxis als Energieberater wird man<br />

aber häufig mit dieser Fragestellung konfrontiert, weil ein Teil der Anbieter solcher Systeme diese<br />

für den <strong>Ersatz</strong> einer Elektroheizung propagieren. Manchmal werden in der Werbung dieser<br />

Produkte sogar physikalische Grundsätze auf den Kopf gestellt bzw. verdreht. Beispielsweise wird<br />

damit geworben, dass man mit einer Infrarotheizung etwa gleich viel Strom benötige, wie mit einem<br />

Luft/Wasserwärmepumpen-Heizsystem, welches aber deutlich teurer ist, speziell wenn noch kein<br />

Wärmeverteilsystem vorhanden ist. Von seriösen Anbietern werden hingegen Einsparungen in der<br />

Höhe <strong>von</strong> nur 5% gegenüber "normalen" Direktheizungen angegeben.<br />

Das Infrarotheizsystem wird anstelle der bestehenden Heizung installiert. Diese Direktheizkörper<br />

geben die Wärme fast ausschliesslich in Form <strong>von</strong> behaglicher Wärmestrahlung ab.<br />

Die Warmwassererzeugung wird weiterhin durch den bestehenden Elektroboiler übernommen.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 27/60


• Heizkörperwärmepumpen<br />

Das einzige Heizsystem, das hauptsächlich für den <strong>Ersatz</strong> einer Elektroheizung konzipiert wurde,<br />

ist die Heizkörperwärmepumpe. Diese werden in den einzelnen Räumen anstelle der<br />

Einzelspeicher installiert. Sie sehen diesen ähnlich, benötigen aber zwei Aussenluftverbindungen<br />

und müssen deshalb an einer Aussenwand platziert sein.<br />

Mit einer Jahresarbeitszahl <strong>von</strong> etwas über 2 sind sie zwar schlechter als eine zentrale<br />

Wärmepumpe und benötigen auch vorwiegend Hochtarifenergie. Sie braucht aber weniger als die<br />

Hälfte der Energie der Einzelspeicherheizung und keine Investition in ein Wärmeverteilsystem. Die<br />

Firma Grünenwald AG, welche das Produkt <strong>von</strong> der Firma Hegnertherm übernommen hatte, bietet<br />

es inzwischen mangels Nachfrage auch nicht mehr an. Im Hinblick auf die Entwicklung in der<br />

Energiepolitik ist nicht auszuschliessen, dass dieses Produkt dadurch doch noch Chancen hätte,<br />

sich zu etablieren. Deshalb wurde diese Variante ebenfalls gerechnet.<br />

Varianten mit wasserführendem Wärmeverteilsystem<br />

Als Basis wurde der Einbau eines wasserführenden Niedertemperatur-Wärmeverteilsystems mit<br />

Heizkörpern und Thermostatventilen angenommen. Dank der guten Wärmedämmung konnte in Paket 2<br />

und 3 die Anzahl und Grösse der Heizkörper etwas reduziert werden. Auch die Platzierung ist in diesen<br />

Paketen einfacher. Der nachträgliche Einbau einer Bodenheizung ist weitaus teurer und wird in einer<br />

Variante mit einer Erdsonden-Wärmepumpe näher untersucht. Die Warmwassererwärmung wird in die<br />

Heizungsanlage integriert. Jede Wärmeerzeugungsvariante wird jeweils auch in einer Variante um eine<br />

thermische Solaranlage für Warmwassererwärmung und Heizungsunterstützung ergänzt.<br />

Anstelle der <strong>Elektroheizungen</strong> wird der Einbau der folgenden Zentralheizsysteme untersucht:<br />

• Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

• Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe und thermischer Solaranlage<br />

• Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

• Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe mit Solarstrom vom EVU<br />

Der Betriebsstrom wird vollständig als Solarstrom vom Energieversorgungsunternehmen (EVU)<br />

eingekauft. Es wurde ein durchschnittlicher Preis für Solarstrom gemäss www.topten.ch in der<br />

Höhe <strong>von</strong> 95 Rp./kWh eingesetzt.<br />

• Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe und thermischer Solaranlage<br />

• Zentralheizung (Fussbodenheizung) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

In dieser Variante wird anstelle <strong>von</strong> Heizkörpern eine Bodenheizung für die Wärmeabgabe eingesetzt.<br />

• Zentralheizung mit Pelletkessel<br />

Aufgrund der Betriebsweise <strong>von</strong> Pelletkesseln muss im Sommerbetrieb für die Warmwassererzeugung<br />

ein Elektroheizeinsatz vorgesehen werden.<br />

• Zentralheizung mit Pelletkessel und thermischer Solaranlage<br />

• Zentralheizung mit Gaskessel<br />

• Zentralheizung mit Gaskessel und thermischer Solaranlage<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 28/60


Beurteilung der Massnahmenpakete<br />

Abschätzung der Investitionskosten<br />

Für sämtliche Massnahmen an der Gebäudehülle wie auch für sämtliche Heizsysteme in deren Kombination<br />

werden Investitionskosten und Unterhaltskosten ermittelt. Es handelt sich dabei um Schätzkosten.<br />

Teilweise basieren diese auf Erfahrungswerten, teilweise auf Rücksprachen mit Lieferanten und<br />

teilweise werden Listenpreise als Referenz beigezogen. Die Genauigkeit ist für den Vergleich der<br />

Varianten ausreichend. Die Schätzkosten können für konkrete Umsetzungsprojekte entsprechende<br />

Offerten nicht ersetzen.<br />

Investitionskostenabschätzung Gebäudehülle Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Dach 9‘000 25‘000<br />

Aussenwand, (bei Paket 3: inkl. Anpassung Balkon + Vordach) 60‘000 85‘000<br />

Innenwand gegen unbeheizt 7‘000 7‘000 7‘000<br />

Decke Luftschutzraum 2‘000 2‘000 3‘000<br />

Decke Garage & Waschen 5‘000<br />

Boden gegen Erdreich 12‘000<br />

Fenster 40‘000 40‘000 45‘000<br />

Innentüren und Abbruch Verglasung 5‘000<br />

Kontrollierte Wohnungslüftung inkl. Gebäudeanpassung 22‘000 22‘000<br />

Honorare, Nebenkosten, Reserve 1‘000 30‘000 41‘000<br />

Total Massnahmen Gebäudehülle 50’000 170’000 250’000<br />

Investitionskostenabschätzung Heizsysteme<br />

Bestehende Heizung 0 0 0 0<br />

Bestehende Heizung und PV-Anlage 50'000 50'000 50'000 34'000<br />

Bestehende Heizung mit Solarstrom 0 0 0 0<br />

Pelletofen im Wohnz. + best. Elektroh. (soweit nötig) 9'000 9'000 9'000 8'000<br />

Holzofen im Wohnz. + best. Elektroh. (soweit nötig) 14'000 13'000 11'000 10'000<br />

Best. Holzofen* + best. Elektroheizung (soweit nötig) 0 0 0 0<br />

Lufth. mit Klein-Wärmep. + best. Elektroh. (soweit nötig) 0 0 10'000 10'000<br />

Infrarot-Direktheizungssystem 15'000 14'000 12'000 10'000<br />

Heizkörper-Wärmepumpe 35'000 30'000 24'000 16'000<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-WP (inkl. WW) 60'000 58'000 55'000 53'000<br />

Zentralheizung mit L/W-WP und Solaranl. (inkl. WW) 76'000 74'000 70'000 67'000<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-WP (inkl. WW) 76'000 70'000 58'000 54'000<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-WP (inkl. WW) 85'000 79'000 68'000 65'000<br />

Zentralheizung mit EWS-WP und Solaranl. (inkl. WW) 92'000 86'000 73'000 68'000<br />

Zentralheizung mit EWS-WP mit Solarstrom (inkl. WW) 76'000 70'000 58'000 54'000<br />

Zentralheizung mit Pelletheizung (inkl. WW) 68'000 68'000 65'000 63'000<br />

Zentralheizung mit Pelleth. und Solaranlage (inkl. WW) 84'000 84'000 80'000 77'000<br />

Zentralheizung mit Gasheizung (inkl. WW) 44'000 44'000 41'000 39'000<br />

Zentralheizung mit Gasheizung und Solaranl. (inkl. WW) 60'000 60'000 56'000 53'000<br />

* Die Variante wird nur als Vergleich z. H. des Besitzers des Beispielobjekts durchgerechnet<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 29/60


Berechnungsgrundlage der Jahreskosten und CO2-Emissionen<br />

Mit obiger Investitionskostenschätzung und den Berechnungen zum Energiebedarf sind für die<br />

verschiedenen Massnahmenvarianten die Jahreskosten berechnet worden. Für die Berechnungen<br />

wurde ein realer Zinssatz <strong>von</strong> 2 % eingesetzt und eine reale jährliche Preiserhöhung <strong>von</strong> 4 %<br />

angenommen. Hingegen wurde beim Solarstrom vom EVU <strong>von</strong> einer jährlichen Preisreduktion in der<br />

gleichen Höhe ausgegangen. Entsprechend dem Reglement der Stiftung Klimarappen können für die<br />

Massnahmen an der Gebäudehülle Fördermittel in der Grössenordnung <strong>von</strong> rund 6 % abgezogen<br />

werden. Es wird angenommen, dass die zukünftige Förderung der Gebäudehülle ähnlich sein wird.<br />

Weiter werden bei förderwürdigen Heiztechnikinvestitionen 10 % Förderbeiträge berücksichtigt. Die<br />

steuerlichen Auswirkungen werden mit 20 % berücksichtigt. Für die Beurteilung der ökologischen<br />

Auswirkungen wurde der CO2-Ausstoss als Massstab genommen, wobei für Elektrizität ein<br />

europäischer Strom-Mix (UCTE) zu Grunde gelegt wurde.<br />

Damit die Kurven des Jahreskosten-Vergleichs aller Massnahmen-Varianten besser interpretiert<br />

werden können, werden in dieser Grafik die drei Hauptkomponenten der Jahreskosten erläutert.<br />

Jahreskosten (CHF/a)<br />

12'000<br />

10'000<br />

8'000<br />

6'000<br />

4'000<br />

2'000<br />

0<br />

Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Kostenkomponenten der Jahreskosten<br />

Beispielvariante als Erläuterung<br />

Energiekosten CHF/a<br />

Unterhaltskosten CHF/a<br />

Kapitalkosten Heiztechnik CHF/a<br />

Kapitalkosten Gebäude CHF/a<br />

• Die Kapitalkosten für Gebäudemassnahmen sind vereinfacht gesagt dreieckförmig und steigen <strong>von</strong><br />

Wert 0 beim Ist-Zustand (links) bis auf recht hohe Werte beim Paket 3 (rechts). Deren Höhe ist in<br />

erster Linie <strong>von</strong> den Investitionen in Gebäudemassnahmen, dem Zins und der Amortisationszeit<br />

abhängig. Sie verschiebt sich bei Veränderung der Faktoren vor allem bei den Paketen 2 und 3<br />

(rechts), wobei der Nullpunkt (links) als Drehpunkt wirkt.<br />

• Die Kapitalkosten der Heizungstechnik bilden zusammen mit den Unterhaltskosten ein etwa<br />

konstantes Band. Dessen Höhe ist <strong>von</strong> den Heiztechnik-Investitionen, dem Zins, der Amortisationszeit<br />

und den jährlichen Unterhaltskosten abhängig. Sie verändern sich bei unterschiedlichen<br />

Varianten immer gleichmässig über die gesamte Grafik, d.h. die Linie schiebt sich vertikal gegen<br />

oben oder unten ohne sich in der Neigung zu verändern.<br />

• Die Energiekosten bilden nahezu ein Dreieck, wobei der virtuelle Spitz (Nullpunkt) etwas<br />

ausserhalb (rechts) der Grafik zu liegen kommt – er entspräche einem "Nullwärmehaus". Die<br />

Energiekosten sind vom Energieverbrauch und vom Energiepreis abhängig. Bei Veränderung<br />

derselben dreht sich die Kurve um den virtuellen Nullpunkt und verschiebt sich vor allem im Ist-<br />

Zustand (links) gegen oben oder unten.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 30/60


Übersicht der Kostenkomponenten<br />

P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist P3P2P1 Ist<br />

Kapitalkosten Gebäude Kapitalkosten Heiztechnik Unterhalt pro Jahr total Energiekosten total<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Luftheizung mit WP + best. Elektroheizung<br />

Luftheizung mit WP + best. Elektroheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

Kostenvergleich Kostenkomponenten<br />

Kapital-, Unterhalts-, und Energiekostenvergleich<br />

0 2'000 4'000 6'000 8'000 10'000 12'000<br />

Jahreskosten (CHF/a)<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 31/60


Vergleich Jahreskosten<br />

Jahreskosten (CHF/a)<br />

12'000<br />

10'000<br />

8'000<br />

6'000<br />

4'000<br />

2'000<br />

0<br />

Übersicht der Jahreskosten<br />

Kostenvergleich aller Varianten<br />

Gesamtübersicht Jahreskosten<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Luftheizung mit WP + best. Elektroheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Gebäudemassnahmen<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 32/60


Vergleich Ökologie (CO2-Emissionen)<br />

Jahreskosten (CHF/a)<br />

12'000<br />

10'000<br />

8'000<br />

6'000<br />

4'000<br />

2'000<br />

0<br />

P3<br />

P3<br />

Ist<br />

Ist<br />

Gesamtübersicht Jahreskosten/ CO2-Emissionen<br />

Ist<br />

P3<br />

P3<br />

P3<br />

Ist<br />

Bestehende Elektroheizung<br />

Bestehende Elektroheizung gespiesen mit PV-Anlage<br />

Bestehende Elektroheizung mit Solarstrom vom EVU<br />

Pelletofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

best. Holzofen in Wohnzimmer + best. Elektroheizung<br />

Luftheizung mit WP + best. Elektroheizung<br />

Infrarot-Direktheizung<br />

Heizkörper-Wärmepumpen<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Luft/Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung (FBH) mit Erdsonden-Wärmepumpe<br />

Zentralheizung mit Erdsonden-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit EWS-Wärmepumpe mit Solarstrom<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel<br />

Zentralheizung mit Pelletheizkessel + Solaranlage<br />

Zentralheizung mit Gaskessel<br />

Zentralheizung mit Gaskessel + Solaranlage<br />

0 2'000 4'000 6'000 8'000 10'000 12'000 14'000<br />

Übersicht der Jahreskosten zu CO2-Emissionen<br />

Vergleich der Kosten und der ökologischen Wirkung aller Varianten<br />

Ist<br />

CO2-Emissionen (kg/a)<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 33/60<br />

Ist<br />

Ist<br />

Ist<br />

Ist


Weiche Fakten<br />

Zusätzlich zu den harten Fakten wie Jahreskosten und CO2-Ausstoss unterscheiden sich die<br />

verschiedenen Gebäudesanierungsvorschläge und Heizungsvarianten insbesondere bezüglich der<br />

Behaglichkeit. Weiter bestehen aus Sicht der <strong>Energieeffizienz</strong> für die unterschiedlichen Heizungsvarianten<br />

verschiedene Risiken. Die sogenannten „weichen“ Fakten sind finanziell nicht fassbar, lassen<br />

sich aber grob beurteilen.<br />

Beurteilung Behaglichkeit<br />

Variante mit Weiterbetrieb der best. Elektroheizung<br />

Varianten mit Entlastung der best. Elektroheizung<br />

Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Pelletofen im Wohnzimmer<br />

Holzofen im Wohnzimmer<br />

Best. Holzofen im Wohnzimmer<br />

Luftheizung mit Klein-Wärmepumpe.<br />

Varianten mit neuen dezentralen Wärmeerzeugern<br />

Varianten mit wasserführender Zentralheizung<br />

Gebäude mit besserem Wärmeschutz bieten aufgrund der höheren Oberflächentemperaturen eine<br />

höhere Behaglichkeit. Auch Heizungssysteme, bei welchen die Wärme gut verteilt an die Räume<br />

abgegeben wird, sind komfortabler, als punktuelle Wärmeerzeuger (Zimmerofen) mit hoher<br />

Wärmeleistung an einem Punkt. Luftheizungen führen im Winter oft zu tiefen Raumluftfeuchtigkeiten.<br />

Beurteilung Risiko<br />

Variante mit Weiterbetrieb der best. Elektroheizung<br />

Varianten mit Entlastung der best. Elektroheizung<br />

Ist Paket 1 Paket 2 Paket 3<br />

Pelletofen im Wohnzimmer<br />

Holzofen im Wohnzimmer<br />

Best. Holzofen* im Wohnzimmer<br />

Luftheizung mit Klein-Wärmepumpe.<br />

Varianten mit neuen dezentralen Wärmeerzeugern<br />

Varianten mit wasserführender Zentralheizung<br />

Beim Weiterbetrieb der inzwischen über 30 Jahre alten Elektroheizung ist immer das Risiko <strong>von</strong><br />

Defekten vorhanden, welche aufgrund fehlender <strong>Ersatz</strong>teile nicht mehr repariert werden können. Bei<br />

den handbeschickten Ofenvarianten ist es zudem möglich, dass aufgrund <strong>von</strong> körperlichen<br />

Einschränkungen, Abwesenheiten oder Bequemlichkeit das alte Heizsystem wieder als Vollheizung<br />

eingesetzt wird. Falls die Luftheizung als unbehaglich eingeschätzt würde, könnte hier das Gleiche<br />

passieren.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 34/60


Diskussion der Ergebnisse<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />

Die Jahreskosten der Varianten mit wasserführenden Heizsystemen sind generell, beim Ist-Zustand<br />

des Gebäudes, am günstigsten. Das heisst, der Wechsel auf ein wasserführendes Heizsystem ist<br />

wirtschaftlich. Mit den Kosten für den Weiterbetrieb der bestehenden Elektroheizung könnte auch die<br />

Investition und der Betrieb eines neuen wasserführenden Heizsystems gedeckt werden. Die<br />

Fussbodenheizungsvariante bringt minimale Mehrkosten. Die zusätzlichen Solaranlagen führen jeweils<br />

auch zu einer kleinen Erhöhung der Jahreskosten.<br />

Die Jahreskosten steigen durch die baulichen Massnahmen deutlich an. Deshalb sind sie bei Paket 2<br />

und 3 in der oberen Hälfte aller Varianten. Die baulichen Massnahmen sind bei den Zentralheizungen<br />

ohne Berücksichtigung der Behaglichkeit und des Risikos wirtschaftlich uninteressant, bringen aber<br />

eine Begrenzung des Kostenrisikos durch Energiepreiserhöhungen. Sie verschieben es zu einem<br />

Zinserhöhungsrisiko, welches eher einschätzbar ist.<br />

Die Ofenvarianten und die Luftheizung, welche die bestehende Heizung entlasten, liegen beim Ist-<br />

Zustand und bei Paket 1 im Mittelfeld. Bei Paket 2 und 3 gehören sie zu den günstigeren, wobei bei<br />

Paket 3 die Jahreskosten gegenüber den anderen Paketen, welche auf ähnlicher Höhe liegen,<br />

ansteigen.<br />

Die Heizkörperwärmepumpe liegt im unteren Mittelfeld und ist im Ist-Zustand und mit Paket 1 am<br />

günstigsten.<br />

Die Jahreskosten der Varianten Infrarotheizung und der solargespeisten bestehenden Elektroheizung<br />

(PV-Anlage oder Solarstrom) sind im Ist-Zustand oder mit Paket 1 am höchsten. Mit baulichen<br />

Dämmmassnahmen gemäss Paket 3 und 4 liegen sie im Mittelfeld aller Varianten. Ihren tiefsten Wert<br />

erreichen sie mit Paket 2.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht zeigt sich das Konkurrenzverhalten zwischen den Effizienzmassnahmen auf<br />

der baulichen und der Massnahmen auf der heiztechnischen Seite. Je besser das Heizsystem, desto<br />

weniger interessant sind Massnahmen an der Gebäudehülle. Umgekehrt formuliert, je besser die<br />

Gebäudehülle, umso weniger interessant ist der Einbau einer hocheffizienten Heiztechnik.<br />

Sensitivitätsanalyse - Energiepreis<br />

Ab einer jährlichen realen Energiepreissteigerungen <strong>von</strong> etwa 1 %, ist die Erdsonden-Wärmepumpe-<br />

Variante (Ist-Zustand) die absolut günstigste. Sie ist auch deutlich günstiger als der Weiterbetrieb der<br />

bestehenden Heizung.<br />

Bei Annahme einer jährlicher Preissteigerung <strong>von</strong> 7 bis 9 % kippt das Ganze so, dass<br />

Gebäudemassnahmen finanziell interessant werden, bei den weniger effizienten System früher als bei<br />

den höhereffizienten. Bei den dezentralen Heizsystemen ist es ab 8 % Preissteigerung am<br />

interessantesten nebst der Heiztechnikmassnahme auch das Gebäude mit Paket 3 zu sanieren. Ab<br />

diesem Wert sind auch bei den Zentralheizungsvarianten die Jahreskosten bei den Paketen Ist, Paket 1<br />

und Paket 2 gleich teuer und ab 11 % ist in es in allen Varianten finanziell am interessantesten das<br />

Gebäude total zu sanieren (Paket 3).<br />

Vergleich Ökologie<br />

Es ist relativ gut ersichtlich, dass die Heiztechnikvarianten im Ist-Zustand aus ökologischer Sicht sehr<br />

unterschiedlich abschneiden. Man kann sie im Ist-Zustand in drei Gruppen einteilen:<br />

Gruppe eins sind die Elektroheiz-Varianten, welche mit solarerzeugtem Strom arbeiten und kleine CO2-<br />

Emissionen aufweisen. Aufgrund der hohen Jahreskosten sind sie in der Grafik ganz oben auf der<br />

linken Seite angeordnet und trotz ihrer guten Ökologie entsprechend uninteressant.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 35/60


Gruppe zwei sind die Varianten, die die bestehende Heizung als Alleinheizung oder als Unterstützung<br />

benötigen, mit ihrem weiterhin hohen Verbrauch sind sie erwartungsgemäss in der rechten Grafikhälfte<br />

zu finden und durch die weiterhin mittleren Jahreskosten eher ungünstig.<br />

Gruppe drei sind die Zentralheizungsvarianten. Aufgrund ihrer Effizienz sind sie in der linken Hälfte<br />

ganz unten als preiswerteste Lösungen auffindbar. Sie sind praktisch durchs Band weg günstiger und<br />

grösstenteils auch ökologischer, als wenn die bestehende Heizung weiterbetrieben wird. Die<br />

thermische Solaranlage und die Fussbodenheizung anstelle der Heizkörper bewirken eine geringe<br />

Verringerung der CO2-Emissionen.<br />

Mit der Wirkung <strong>von</strong> baulichen Energiemassnahmen gleichen sich die Varianten einander an und<br />

konzentrieren sich im Paket 3 in der linken oberen Ecke, wobei die besten dezentralen Systeme immer<br />

noch einen höheren CO2-Ausstoss mit sich bringen, als die schlechtesten zentralen Systeme. Der<br />

grosse ökologische Effekt der Dämmmassnahmen am Gebäude ist aber gut ersichtlich.<br />

Bei den Varianten mit dem tiefsten CO2-Ausstoss und den tiefsten Jahreskosten findet man ausschliesslich<br />

Zentralheizungsvarianten. In erster Linie sind dies Systeme mit Nutzung <strong>von</strong> erneuerbarer<br />

Energie wie die Wärmepumpenvariante mit der effizienteren Erdsonde und die Pelletfeuerung. Wenn<br />

die Erdsonden-Wärmepumpe mit Solarstrom gespeist wird, ist sie etwas teuerer als mit "normalem"<br />

Strom. Sie ist aber bezüglich den CO2-Emissionen mit 0 kg/a an der Spitze gleichauf mit der<br />

Pelletheizung mit Solaranlage, welche aber deutlich teurer ist. Alle dezentralen Systeme schneiden klar<br />

schlechter ab.<br />

Verzicht auf Wärmeverteilsystem<br />

Damit ein Verzicht auf ein Wärmeverteilsystem einigermassen Sinn macht, ist die massive Nachrüstung<br />

des Wärmeschutzes nötig, sonst ist man weiterhin auf leistungsfähige dezentrale Heizsysteme<br />

angewiesen, welche in aller Regel mit hochwertiger elektrischer Energie betrieben werden und<br />

schlechte (exergetische) Wirkungsgrade aufweisen. Erst durch den guten Wärmeschutz sind die<br />

Wärmeleistungen innerhalb des Hauses so klein, dass auch die Temperaturunterschiede bei einer<br />

punktförmigen Beheizung (Ofen) innerhalb eines erträglichen Rahmens liegen. Diese punktförmige<br />

Wärmequelle sollte vorzugsweise im Wohnzimmer stehen. Das Offenhalten der Türen unterstützt den<br />

Wärmetransport durch die Schwerkraftzirkulation der Luft. In Schlafräumen strebt man üblicherweise<br />

sowieso etwas tiefere Temperaturen als in Wohnräumen an. Einzig in Badezimmern oder in<br />

Geschossen unterhalb der Wärmequelle ist man auf zusätzliche Wärmequellen angewiesen. Wenn<br />

diese nicht übermässig hoch eingestellt und dauernd in Betrieb sind, dann halten sich deren<br />

Energieverbräuche in Grenzen.<br />

Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung kann, nebst ihrem Beitrag an die Reduktion der<br />

Wärmeverluste, auch einen bescheidenen Beitrag an die Wärmeverteilung leisten, dies aber nur in<br />

begrenztem Rahmen. So hat ein Luftstrom <strong>von</strong> 120 m³/h bei einer Temperaturdifferenz <strong>von</strong> 5 °C eine<br />

Wärmeleistung <strong>von</strong> etwa 200 Watt.<br />

Ökonomisch und ökologisch betrachtet, wie auch unter der Berücksichtigung der weichen Faktoren<br />

kann auf ein Wärmeverteilsystem nicht verzichtet werden.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 36/60


Beibehaltung der Elektroheizung und Speisung mit Photovoltaik<br />

Die Variante mit der Photovoltaikanlage, welche die bestehende Elektroheizung speist, ist einerseits<br />

aus technischer Sicht kritisch zu betrachten, gilt es doch die bestehende Heizung für weitere<br />

Jahrzehnte vollumfänglich weiter zu betreiben, was angesichts der Problematik der<br />

<strong>Ersatz</strong>teilbeschaffung bei Defekten nicht ganz einfach ist. Ausserdem ist die verfügbare Fläche für eine<br />

Photovoltaikanlage nur so gross, dass die mögliche Solarstromproduktion ausschliesslich bei den<br />

Paketen 2 und 3 ausreicht. Auch zur Minimierung der Jahreskosten ist die zusätzliche Umsetzung der<br />

baulichen Energiemassnahmen nach Paket 2 sinnvoll, wenn die fehlende Energiemenge als Solarstrom<br />

vom EVU zugekauft wird.<br />

Die Variante einer solargespeisten Erdsondenwärmepumpe ist unabhängig vom Gebäudepaket der<br />

solargespeisten Elektroheizung sowohl bezüglich Ökologie als auch Ökonomie deutlich überlegen. Die<br />

solargespeiste Elektroheizung ist zudem schlechter als Zentralheizungen mit Pellets und "normal"<br />

gespeiste Wärmepumpen.<br />

Einzig mit der Gasheizung kann sie in Kombination mit Gebäudepaket 2 oder 3 knapp mithalten. Bei<br />

Situationen, wo sowohl die Holz- und Wärmepumpenvarianten nicht in Frage kommen (knappe<br />

Raumverhältnissen, etc), keine Anschlussmöglichkeit an einen Wärmeverbund besteht und zugleich<br />

guter Dachausrichtung kann sie unter Umständen in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich ist diese<br />

Variante keine Alternative zum <strong>Ersatz</strong> der <strong>Elektroheizungen</strong>.<br />

Anreizsysteme zum <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong><br />

Mit den in der MuKEn 2008 beschlossenen Massnahmen sind, sofern in den kantonalen Energiegesetzen<br />

umgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen gegeben, dass einerseits keine neuen<br />

<strong>Elektroheizungen</strong> eingesetzt werden und andererseits <strong>Elektroheizungen</strong> mit bestehenden<br />

Wärmeverteilsystemen ersetzt und nicht erneuert werden, gegeben. Ein neues Förderprogramm zum<br />

<strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> muss daher ausschliesslich auf die <strong>Elektroheizungen</strong> ohne Wärmeverteilsystem<br />

fokussieren.<br />

Wie sich in der Arbeit zeigt, sind bereits im Gebäude Ist-Zustand sämtliche untersuchten Heizungsvarianten<br />

mit einer zentralen Wärmeverteilung im Vergleich zu dezentralen Lösungen besser. Daher<br />

müssen allfällige Förderprogramme zum <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> diesen Punkt adressieren, das<br />

heisst, der Einbau <strong>von</strong> zentralen Wärmeverteilsystemen muss finanziell signifikant unterstützt werden.<br />

Diese Fördermassnahme wäre zudem sehr zielorientiert, da ausschliesslich dezentrale Elektroheizungssysteme<br />

angesprochen sind. Als angenehmer Nebeneffekt kann mit dieser Fördermassnahme<br />

auch die elektrische Warmwassererzeugung substituiert werden.<br />

Die Anpassung bzw. Einführung einer Tarifstruktur für den Bezug <strong>von</strong> Strom für <strong>Elektroheizungen</strong>, wäre<br />

eine weitere Möglichkeit zur Reduktion <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong>. Dies müsste über die Elektrizitätsversorger<br />

umgesetzt werden, was mit politischen und infrastrukturellen Schwierigkeiten verbunden ist und<br />

daher eher unrealistisch ist.<br />

Fördermassnahmen im Bereich der Gebäudemodernisierung analog zum Klimarappen sind für den<br />

gesamten Gebäudebestand sinnvoll. Für den gezielten <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong> sind sie aber nicht<br />

erste Priorität.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 37/60


Schlussbetrachtung<br />

Empfehlung an den Eigenheimbesitzer<br />

Die Untersuchungen zeigen, dass verschiedene Varianten günstiger sind, als der Ist-Zustand. Es<br />

lassen sich folgende Empfehlungen ableiten, welche es Wert sind detaillierter zu prüfen. In einer ersten<br />

Phase sind die folgenden Sanierungspunkte zu empfehlen:<br />

• Umsetzen der energetischen Verbesserungen der Gebäudehülle – Massnahmenpaket 1. Diese<br />

Massnahme reduziert den Heizwärmebedarf mit dem geringsten Aufwand. Insbesondere unter<br />

Berücksichtigung der aktuellen Situation mit der kürzlich durchgeführten Fassadenerneuerung und<br />

der Fenster am Lebenszyklusende.<br />

• Einbau eines wassergeführten Wärmeverteilsystems.<br />

• Der Einsatz einer Erdsondenwärmepumpe stellt die günstigste Lösung dar. Ökologisch noch besser<br />

wäre, wenn die Wärmepumpe mit Solarstrom betrieben wird, was entsprechend höhere<br />

Jahreskosten mit sich bringt. Genauso verhält es sich mit ökologisch gleichwertigen Pelletsystem<br />

als alternative Heiztechnik.<br />

Mit den obigen Massnahmen können jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt weitere energetische<br />

Verbesserungen an der Gebäudehülle umgesetzt werden, welche aber bei den heutigen<br />

Massnahmenetappen bereits berücksichtigt werden sollten.<br />

Erkenntnisse aus unserer Arbeit<br />

Der Problemkreis <strong>Ersatz</strong> Elektroheizung ist im Falle eines dezentralen Systems durch das<br />

Zusammenspiel mit der Gebäudehülle eine komplexes Thema. Man muss sich deshalb bewusst sein,<br />

dass der Gebäudeeigentümer mit dieser Fragestellung häufig überfordert ist und selten auf objektive<br />

Fakten zurückgreift, sofern er diese überhaupt zur Verfügung hat. Es ist die Praxis, dass er<br />

vereinfachte Überlegungen anstellt, und deshalb gewisse wichtige Elemente ausblendet. So werden bei<br />

diesen langjährig wirksamen Entscheidungen wohl selten Faktoren wie Energiepreisentwicklungen oder<br />

ähnliches berücksichtig. Ohne diese scheinen grosse Investitionen nicht lohnenswert und werden<br />

deshalb auch selten getätigt, obwohl sie eigentlich rentabel wären.<br />

Auch in der MuKEn 2008 ist die vermeintlich günstige Erneuerung einer dezentralen Elektroheizung<br />

zugelassen. Damit die Jahrzehnte alten <strong>Elektroheizungen</strong> nicht nach und nach schleichend durch neue<br />

Elektroheizsysteme ersetzt werden und dann wieder für gut 30 Jahre in Betrieb sind, bedarf es weitere<br />

Anstrengungen durch die Energiepolitik. Beispielsweise sollte in einer nächsten Revision der MuKEn<br />

überlegt werden, ob nicht der <strong>Ersatz</strong> ortsfester dezentraler Elektroheizung ab 2.5 kW - wie im Kanton<br />

BL - gesamtschweizerisch einer Bewilligungspflicht unterstellt werden soll. Ausserdem müsste die<br />

Sanierungspflicht in erster Linie für zentrale aber auch dezentrale <strong>Elektroheizungen</strong> diskutiert werden.<br />

Schlussgedanken<br />

Der Elektroheizungsbesitzer berücksichtigt begreiflicherweise diejenigen Rahmenbedingungen,<br />

innerhalb deren er selber steht. So wird ein 70-jähriges Ehepaar nicht mit dem vollen Zeithorizont <strong>von</strong><br />

40 Jahren rechnen, weil es diese voraussichtlich nicht mehr vollständig erleben wird. Es kann dann<br />

auch sinnvoll sein, dass sie keine grossen Investitionen mehr tätigen will, und diese den Nachfolgern<br />

überlässt. So besteht auch weniger die Gefahr, dass der Nachfolger nahezu neue Anlagen- oder<br />

Gebäudeteile entfernen muss, weil er das Gebäude und deren Haustechnik komplett anders entwickeln<br />

will, als dies die Vorgänger je ahnen konnten.<br />

Manchmal lähmt dieses "Altersdilemma" die rasche Entwicklung in eine nachhaltige Zukunft. Eigentlich<br />

müsste auch die Frage gestellt werden, wie weit das oben vorgebrachte Argument richtig ist, denn auch<br />

zum Beispiel eine 65-jährige Frau kann ohne weiteres noch 30 Jahre leben.<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 38/60


Literatur / Unterlagen / Datenquellen<br />

Verwendete Literatur<br />

• <strong>Elektroheizungen</strong> Sanierung und <strong>Ersatz</strong>. Impulsprogramm RAVEL, April 1992<br />

• Sanierung und <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong>. Impulsprogramm RAVEL, April 1993<br />

• <strong>Elektroheizungen</strong> – Massnahmen und Vorgehensoptionen zur Reduktion des Stromverbrauchs.<br />

Jürg Nipkow, Giuse Togni, S.A.F.E, BfE Jahresbericht 2008<br />

• Niveau und Entwicklung des Elektrizitätsverbrauchs Ohm’scher Widerstandsheizungen in den<br />

Privaten Haushalten - Kurzbericht. Peter Hofer, Prognos AG, BfE August 2007<br />

• Erarbeitung einer dem vorliegenden Bundesergebnis vergleichbaren Darstellung der kantonalen<br />

Heizwärmebedarfe nach Gebäudetypen und Baualtersklassen. Peter Hofer, Prognos AG, BfE<br />

Dezember 2007<br />

• Asbest in Elektrospeicherheizungen, Information und Empfehlung (Stand Juni 2005),<br />

Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Chemikalien, Bern<br />

• Stand der Energiepolitik in den Kantonen 08, UVEK Bundesamt für Energie, 3003 Bern<br />

• Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), Ausgabe 2000<br />

• Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), Ausgabe 2008<br />

• Umsetzung der revidierten „Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2008“ in die<br />

kantonalen Gesetzgebungen (Energiegesetz, Verordnungen), EnDK, Chur, 29. Oktober 2008<br />

• Soll Strom weiterhin verheizt werden, Hanspeter Guggenbühl, Tagblatt 25.Oktober 2008<br />

• Faktenblatt, Förderprogramm für den <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> Elektro-Speicherheizugen, Bundesamt für Energie<br />

BfE, 23. März 2009<br />

• Entscheid Nr.19, Beitragsätze ab 1. Januar 2008, Bau und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-<br />

Landschaft, 22. Januar 2008,<br />

• Internet Link: Befristete Sonderaktion 2009, Massnahme zur Förderung der <strong>Energieeffizienz</strong> oder<br />

erneuerbarer Energie, www.baselland.ch/sonderaktion-htm.311099.0.html<br />

• BesitzerInnen <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong>: Resultate der Umfrage, S.A.F.E., Giuse Togni, 31.3.2009,<br />

8006 Zürich<br />

• Ravel zahlt sich aus - Praktischer Leitfaden für Wirtschaftlichkeitsberechnungen; Bundesamt für<br />

Konjuktur; André Müller, Felix Walter, ECOPLAN, 3012 Bern; - 724.397.42.01 D ; 8.1994<br />

http://www.energie.ch/bfk/ravel/42_01D.PDF<br />

• Nutzungsgrade und Gewichtungen aus Minergie-Reglement 2009, Verein Minergie<br />

• Fünf Varianten für die bessere Heizung – <strong>Ersatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektroheizungen</strong>; Infoenergie /Energie 2000,<br />

M44d, 2.2000<br />

• SIA-Norm 380/1 Thermische Energie im Hochbau, Schweizerischer Ingenieur,- und<br />

Architektenverein, 8027 Zürich<br />

• Ratgeber Fenster, topten.ch, http://www.topten.ch/index.php?page=fenster_rg<br />

Informationen und Unterlagen zum Beispielobjekt<br />

• Begehung vor Ort vom 7. April 2009<br />

• Baupläne Grundrisse, Fassadenansichten und Schnitt<br />

• Stromverbrauch der Jahre 2005 – 2008, Elektra Baselland (EBL)<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 39/60


Anhang<br />

<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 40/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 41/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 42/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 43/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 44/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 45/60


<strong>CAS</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> 2009, Institut Energie am Bau 12.05.2009 46/60


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