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<strong>Ehrenamt</strong>-News<br />

Informationen<br />

Meinungen<br />

Berichte<br />

2.2006<br />

Wir wollen ein „Signal“ setzen<br />

<strong>Pro</strong>jekt: Integrationsbegleitung von Migrantenkindern –<br />

Ein partnerschaftliches Engagement bei der Sprachförderung<br />

Zuwanderung und Integration sind<br />

aktuelle Themen in unserer Gesellschaft.<br />

Viele Kinder aus Zuwanderfamilien<br />

sind ihr Leben lang<br />

benachteiligt, weil sich die Integration in<br />

unsere Gesellschaft schwierig gestaltet.<br />

Besondere <strong>Pro</strong>bleme treten beim Erwerb<br />

der deutschen Sprache auf. Dort entstehende<br />

Defizite behindern die gesellschaftliche<br />

Integration und das berufliche Fortkommen<br />

erheblich und sind später kaum<br />

auszugleichen.<br />

Hier setzt das Modellvorhaben zur<br />

„Sprachförderung und Integration von<br />

Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund“<br />

(„SIGNAL“) in Ganztagseinrichtungen<br />

an. Es wird vom Kultusministerium in<br />

Kooperation mit dem Deutschen Roten<br />

Kreuz (DRK) Landesverband Saarland<br />

durchgeführt.<br />

<strong>Pro</strong>jekt: SIGNAL: Sprachförderung in<br />

Grundschulen<br />

Das saarländische <strong>Pro</strong>jekt bündelt schulische<br />

und außerschulische Angebote, die<br />

nach dem Prinzip „Miteinander sprechen –<br />

füreinander Dasein – voneinander Lernen“<br />

miteinander verzahnt werden. Es ist Teil<br />

des Bund-Länder-<strong>Pro</strong>gramms „FÖRMIG“<br />

(Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund).<br />

Die im Modellvorhaben „SIGNAL“ angestrebte<br />

Bündelung und Vernetzung von<br />

Sprachförderung an Grundschulen und<br />

Kindertagesstätten mit einer ehrenamtlichen<br />

außerschulischen Sprachförderung<br />

findet in enger Kooperation von Lehrern<br />

und Erziehern mit Eltern und außerschulischen<br />

Partnern statt. Dabei sollen lebensnahe<br />

Konzepte des Spracherwerbs eingesetzt<br />

und weiterentwickelt werden. Kinder<br />

und Eltern mit Migrationshintergrund sollen<br />

so nicht nur die Sprache lernen, sondern<br />

darüber hinaus sozial integriert werden.<br />

Das Modellprojekt ist zunächst auf<br />

eine Dauer von vier Jahren angelegt. <strong>Pro</strong><br />

Schule können circa 20 Kinder mit Migrationshintergrund<br />

gefördert werden.<br />

Beteiligung von 15 Grundschulen<br />

und 5 Kindertagesstätten<br />

Momentan beteiligen sich 15 Grundschulen<br />

mit einem freiwilligen Ganztagsschulangebot<br />

und fünf Kindertagesstätten<br />

an dem <strong>Pro</strong>jekt. Die Teilnahme der Schulen<br />

am Modellprojekt erfolgt auf freiwilliger<br />

Basis und die Schulen können ein individuell<br />

auf den Standort zugeschnittenes<br />

Förderkonzept entwickeln. Der Kooperationspartner,<br />

das Deutsche Rote Kreuz Landesverband<br />

Saarland übernimmt dabei<br />

wichtige Aufgaben der Koordination, Fortbildung<br />

und Vernetzung der Teilnehmer.<br />

Der größte Baustein des <strong>Pro</strong>gramms stellt<br />

jedoch die ehrenamtliche Integrationsbegleitung,<br />

gekoppelt mit Förderstunden am<br />

Nachmittag, dar.<br />

Dieses Modul verfolgt einen völlig neuen<br />

Ansatz, den das Deutsche Rote Kreuz als<br />

seinen wichtigsten Schwerpunkt im Rahmen<br />

der Kooperation ansieht. Hauptaufgaben<br />

sind dabei die Gewinnung, Ausbildung<br />

und Begleitung von ehrenamtlichen<br />

Helfern und Helferinnen, die nachmittags<br />

in den Schulen eingesetzt werden. Die<br />

Jetzt bestellen


2.2006<br />

ehrenamtlichen IntegrationsbegleiterInnen<br />

sollen dabei vor allem die Integration<br />

in das soziale Umfeld erleichtern. Im Mittelpunkt<br />

der ehrenamtlichen Tätigkeit stehen<br />

der kulturelle Austausch und die Vermittlung<br />

bzw. Förderung der deutschen<br />

Inhalte einer Pressemeldung zur<br />

Gewinnung von <strong>Ehrenamt</strong>lichen:<br />

● Beschreibung der Tätigkeit<br />

● Erforderliche Kompetenzen<br />

● Einsatzort<br />

● Zeitaufwand<br />

● Kostenerstattung<br />

● Fortbildung und Begleitungsmöglichkeiten<br />

● Name der Trägerorganisation<br />

● Ansprechperson mit<br />

Telefonnummer<br />

Resonanz auf Pressearbeit:<br />

● 170 telefonische Anfragen<br />

● 81 Personen haben an Ausbildungen<br />

teilgenommen<br />

● 53 <strong>Ehrenamt</strong>liche arbeiten bereits<br />

an Schulen<br />

Interessierte melden sich von montags<br />

bis freitags bei Rabea Pallien,<br />

Tel. 0681 5004-244 im DRK-Landesverband<br />

Saarland.<br />

Sprache im Umgang mit Grundschulkindern<br />

unterschiedlichster Herkunftsländer.<br />

<strong>Ehrenamt</strong>liche Integrationsbegleiter<br />

Zur Zeit bestehen Integrationsbegleitungen<br />

bereits im Raum Saarbrücken,. Völklingen,<br />

Neunkirchen und Saarlouis. Dort<br />

beschäftigen sich ehrenamtliche IntegrationsbegleiterInnen<br />

regelmäßig nach der<br />

Schule mit Kindern aus Russland, China,<br />

Italien und Türkei und vielen anderen<br />

Nationen, indem sie durch Spiele, Bücher<br />

und andere Materialien schon bestehende<br />

Deutschkenntnisse bei den Kindern fördern<br />

und weiterentwickeln.<br />

In einigen Fällen nehmen auch die Mütter<br />

der Kinder teil, um einerseits ihre eigenen<br />

Deutschkenntnisse zu verbessern, aber<br />

auch Anregungen für gemeinsame Aktivitäten<br />

mit ihren Kindern zu erhalten.<br />

Höhepunkte der Aktivitäten bilden verschiedene<br />

gemeinsame Ausflüge wie z.B.<br />

zum Theater Überzwerg oder in das Wildfreigehege<br />

„Wolfsrath“ in Saarwellingen,<br />

an denen die Kinder, ihre Eltern und die<br />

ehrenamtlichen IntegrationsbegleiterInnen<br />

teilnehmen.<br />

Die Förderstunden, die das Angebot der<br />

ehrenamtlichen IntegrationsbegleiterInnen<br />

ergänzen, werden von Lehrkräften<br />

übernommen und verbinden den Vormittagsunterricht<br />

mit dem Angebot der<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen in Form von <strong>Pro</strong>jektarbeit,<br />

Leseförderung, Hausaufgabenhilfe und<br />

Sprachanlässen.<br />

Die Auswahl der <strong>Ehrenamt</strong>lichen durch<br />

das DRK erfolgt nach Befähigung, sozialem<br />

Umfeld, Dauerhaftigkeit des Engagements<br />

und Kreativität in Abstimmung mit<br />

der jeweiligen Schule. Alle ehrenamtlichen<br />

Integrationsbegleiter/innen werden durch<br />

spezielle Trainings und Fortbildungen in<br />

ihrer Arbeit unterstützt.<br />

Für weitere Grundschulkinder sucht das<br />

DRK daher engagierte Bürger und Bürgerinnen<br />

die Migrantenkindern bei der Integration<br />

helfen wollen, indem sie eigene<br />

Deutschkenntnisse an Kinder ausländischer<br />

Herkunft weitergegeben und<br />

gemeinsame Unternehmungen in der<br />

näheren Umgebung machen.<br />

Für eine geringe Aufwandsentschädigung<br />

besteht die Aufgabe darin, mit einzelnen<br />

Kindern zu arbeiten. Das DRK bietet ausserdem<br />

eine professionelle fachliche<br />

Betreuung und individuelle Unterstützung<br />

bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben.<br />

Innerhalb von drei Monaten ist es dem<br />

DRK-Landesverband Saarland gelungen<br />

insgesamt 60 ehrenamtliche Mitarbeiter/<br />

innen für dieses <strong>Pro</strong>jekt zu gewinnen.<br />

<strong>Ehrenamt</strong> und Versicherungen<br />

Band 30 der Schriftenreihe PRO EHRENAMT<br />

Jetzt bestellen<br />

Für ehrenamtlich Engagierte stellte die bis 2005 mangelnde<br />

rechtliche und versicherungstechnische Absicherung des<br />

<strong>Ehrenamt</strong>es ein echtes Motivationsproblem dar. „Soll ich zu<br />

meiner aufopferungsvollen Tätigkeit in einer Hilfsorganisation<br />

auch noch das finanzielle Risiko tragen, wenn ich durch<br />

einen Fehler oder Unglücksfall zu Regressleistungen herangezogen<br />

werde?“, war die oft gestellte Frage.<br />

Kein Mensch im <strong>Ehrenamt</strong> muss in Zukunft Nachteile erleiden,<br />

weil er sich für andere Menschen, für die Natur und die Umwelt<br />

freiwillig und unentgeltlich einsetzt. Eine erfreuliche Tatsache,<br />

die leider in vielen Vereinen und Verbänden aber nicht hinreichend<br />

bekannt ist. Durch die Bundesgesetzgebung und die<br />

<strong>Ehrenamt</strong>-Versicherung der Landesregierung kann sich jetzt<br />

jeder ausreichend absichern, auch die Frau oder der Mann in<br />

einer Vorstandsfunktion.<br />

PRO EHRENAMT hat seit der Gründung diesen Versicherungsschutz<br />

gefordert, jetzt ist es geschafft. Vor allem den kleinen Vereinen,<br />

Organisationen und den Selbsthilfegruppen hilft diese<br />

Regelung entscheidend weiter.<br />

Seit Jahren organisiert PRO EHRENAMT mit ihrem Versicherungsexperten<br />

Rene Hissler Informationsveranstaltungen und Fortbildungsseminare<br />

zu dieser Thematik, gibt Faltblätter heraus, informiert<br />

auch auf den Internetseiten (www.pro-ehrenamt.de). Jetzt<br />

ist alles in einem Band <strong>Ehrenamt</strong> und<br />

Versicherung zusammengefasst nachzu<strong>lesen</strong>.<br />

Viele denkbare Versicherungsfälle,<br />

die genauen Bedingungen<br />

für die verschiedenen Versicherungen<br />

(Berufsgenossenschaft,<br />

Versicherung der Landesregierung<br />

etc.) hat der Experte Rene Hissler gründlich<br />

aufgearbeitet und erläutert.<br />

Sie können den Band 30 <strong>Ehrenamt</strong> und Versicherung der Schriftenreihe<br />

zum Preis von 5 ¤ (+Versandkosten und Mwst) unter<br />

www.proehrenamt.de oder in der Geschäftsstelle von PRO<br />

EHRENAMT bestellen. Bei Abnahme von Kontingenten über 10<br />

Exemplare erfolgen Sonderrabatte.<br />

PRO EHRENAMT hat sich zum Ziel gesetzt, das freiwillige Engagement<br />

für Menschen, Natur, Umwelt und Gesellschaft so zu<br />

gestalten, dass es mit Freude, Spaß und Erfüllung durchgeführt<br />

werden kann. Der Band „<strong>Ehrenamt</strong> und Versicherung“ leistet<br />

einen wichtigen Beitrag dazu.<br />

Bestelladresse: PRO EHRENAMT, Nauwieserstraße 52, 66111<br />

Saarbrücken, Tel. 0681/3799-264, Telefax 0681/3799-269, Email<br />

lag@pro-ehrenamt.de.


Omas Kochbuch<br />

Bei den Besuchen der Senioreninnen und Senioren in Bischmisheim ist Ilse Evanschitzky und ihren<br />

Helfern das enorme Gesprächsbedürfnis der älteren Menschen bewusst geworden. Es wird über<br />

Gott und die Welt gesprochen und immer wieder kommt das Gespräch auf die früheren Tätigkeiten<br />

im Haus, im Hof und im Garten. Das leibliche Wohl war oft Gegenstand der Gespräche, und was<br />

früher so alles gekocht und gebacken wurde.<br />

Aus dieser Situation ist bei Ilse Evanschitzky die Idee geboren worden, die alten Rezepte zu sammeln,<br />

kleine Anekdoten und Zeichnungen hinzuzufügen und das alles in einer ansprechenden Form zusammenzufügen.<br />

Jetzt liegt „Omas Koch- und Backbuch“ in gebundener Form vor und wird bei einer Präsentation<br />

in evangelischen Gemeindehaus in Bischmisheim vorgestellt. (Termin: 12.Mai 2006)<br />

Zu einem erschwinglichen Preis von 9,8o Euro kann das Büchlein bei der Evangelischen Kirche in<br />

Bischmisheim (Telefon 0681/894336) oder bei PRO EHRENAMT (Tel. 0681/3799-264, Fax<br />

0681/3799-269, Email lag@pro-ehrenamt.de) bestellt werden.<br />

Der Reinerlös dieser Aktion geht wieder in soziale <strong>Pro</strong>jekte der evangelischen Kirchengemeinde in<br />

Bischmisheim.<br />

Freiwillige fit machen<br />

Im Rahmen des Modellprojekts für<br />

generationsübergreifende Freiwilligenarbeit<br />

wird besonderen Wert auf<br />

die Qualifizierung der Freiwilligen<br />

gelegt. Die <strong>Pro</strong>jektleiter sollen für die<br />

Zukunft in die Lage versetzt werden, die<br />

Fragen, Aufgaben und <strong>Pro</strong>bleme der<br />

<strong>Pro</strong>jektentwicklung selbst in die Hand<br />

zu nehmen.<br />

Das Fortbildungsprogramm umfasst insgesamt<br />

75 Stunden, davon müssen 50<br />

Stunden absolviert werden. Mitunter<br />

besteht die Qual der Wahl. Die Fortbildungsmaßnahmen<br />

erstrecken sich über<br />

einen Zeitraum von zwei Jahren. Diese<br />

Fortbildungsmaßnahmen, die auch an<br />

zwei verlängerten Wochenenden in den<br />

Jugendherbergen in Homburg/Saar und<br />

Thallichtenberg/Kusel stattfinden, sind<br />

für die Freiwilligen hochkarätig, aber<br />

auch kostenlos, bezahlt werden die<br />

Maßnahmen über das Bundesfamilienministerium<br />

und die Fördergelder für<br />

das <strong>Pro</strong>jekt von PRO EHRENAMT.<br />

Bei den Themen kann man wahrhaftig<br />

mit den Fingern schnalzen. Den PRO<br />

<strong>Ehrenamt</strong>-Organisatoren ist es auch<br />

gelungen, mit Eva Wessela, Michael<br />

Schommer, Richard Rimbach, Thomas<br />

Wettenmann, Klaus Lauck und Franz-<br />

Josef Eutenauer bekannte und bewährte<br />

Ausbildungsleiter zu gewinnen.<br />

Nebenstehend ein Auszug aus den einzelnen<br />

Lehrgangseinheiten.<br />

Impressum<br />

Termin Themen Referent<br />

22.5.2006 <strong>Ehrenamt</strong>liches Engagement mit Lust- Franz-Joseph<br />

lustvolles ehrenamtliches BürgerEngagement Euteneuer<br />

24.6.2006 <strong>Pro</strong>jektplanung entwerfen, Aufgaben beschreiben, Michael<br />

Teamentwicklung, Aufbau von Netzwerkarbeit, Schommer<br />

kritische Beurteilung<br />

25.6.2006 Engagementprofil, Initiativenberater, Richard<br />

<strong>Pro</strong>jektentwickler, Netzwerker, Teamkoordinator Rimbach<br />

15.9.2006 Kommunikationsregeln, Gesprächsführung, Michael<br />

Selbst- und Fremdwahrnehmung,<br />

Schommer<br />

Zeitdieben auf der Spur<br />

10.11.2006 Werbung für Bürgerengagement, Motivation, Thomas<br />

Aufgaben der <strong>Ehrenamt</strong>börsen, Zeitspende<br />

Wettenmann<br />

5.2.2007 Initiativen beraten, Gruppenprozesse beobachten, Richard<br />

<strong>Pro</strong>blemlösungsstrategien<br />

Rimbach<br />

11./12./ <strong>Pro</strong>jektentwicklung moderieren, Michael<br />

Schommer<br />

13.05. 2007 Öffentlichkeitsarbeit fördern, Partner und ,<br />

Geldgeber finden, Netzwerke entwickeln<br />

Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste<br />

18.9.2007 Präsentationstechniken kennenlernen, Eva Wessela<br />

Umgang mit Medien, Konfliktstrategien,<br />

Entdecke, was in Dir steckt!<br />

7.11.2007 Regeln, Strukturen, Koordination entwickeln, Eva Wessela<br />

Partizipationsmöglichkeiten ergründen,<br />

Zusammenarbeiten im Team<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Frank Hennrich und Hans Joachim Müller, 1.Vorsitzender, Tel. 06893/1373 pr, Fax 06893/6447,<br />

E-Mail: lag@pro-ehrenamt.de, Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT e.V., Tel 0681/3799-264, Fax 0681/3799-269.<br />

Internet: www.pro-ehrenamt.de<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.


Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste<br />

Selbstbewusst nach neuen<br />

Wohnformen suchen<br />

Generationsübergreifendes Zusammenleben gewinnt an Bedeutung<br />

Die politischen Rahmenbedingungen,<br />

der gesellschaftliche Wandel<br />

und die Alterspyramide bringen<br />

ein Umdenken in die derzeitige<br />

Wohnungspolitik. (siehe Aktion KlingelZeichen<br />

auf Seite 6)<br />

Statt „Abschieben“ in der Versorgungseinrichtungen,<br />

Vereinsamung einer alternden<br />

Bevölkerung, kommen bei Stadtplanern<br />

und Sozialarbeitern mehr und mehr Formen<br />

des gemeinschaftlichen Zusammenlebens<br />

in die Gedankenwelt.<br />

Kinder wollen und können sich heute nicht<br />

mehr um die Eltern kümmern und bringen<br />

Sie in Altersheime und Pflegestationen<br />

unter, die diese Menschen aber nicht<br />

zufrieden stellen können.<br />

Menschen im Alter von 70 und mehr Jahren<br />

wollen ihre Lebensgestaltung noch<br />

selbst in die Hand nehmen, sie wollen mit<br />

anderen Menschen Kontakt haben, sie<br />

sind auch bereit, anderen Menschen zu<br />

helfen.<br />

Der neue Ansatz ist die den älter werdenden<br />

Menschen innewohnenden Ressourcen<br />

zu nutzen, den Austausch zwischen<br />

den Generationen zu ermöglichen, Begegnungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen und<br />

soziale Netzwerke aufzubauen.<br />

Im Rahmen des Bundesmodellprojektes<br />

„Generationsübergreifende Freiwilligendienste“<br />

hat PRO EHRENAMT ein Initiative<br />

für generationsübergreifendes Wohnen in<br />

der Stadt Saarbrücken ergriffen. Wie sich<br />

nach einigen Wochen Vorlaufzeit gezeigt<br />

hat, eine sehr zeitgemäße und neue Form,<br />

die <strong>Pro</strong>bleme des Wohnungsbaus in einem<br />

Kerngebiet einer Stadt anzupacken.<br />

Menschen in unterschiedlichen Altersund<br />

Lebenssituationen sollen unter einem<br />

Dach zusammenleben, sie sollen Gemeinschaftsaufgaben<br />

im Wohnprojekt und im<br />

Stadtumfeld übernehmen und diese<br />

Selbsthilfe- und Gemeinschaftsaufgaben<br />

auch selbst entwickeln.<br />

Trotz guter Nachbarschaft solle jeder<br />

Bewohner aber seine Eigenständigkeit<br />

wahren können. Die Gemeinschaftsplanung<br />

sieht auch vor, dass in der Planungsphase<br />

bedarfsgerecht, barrierefrei und<br />

kinderfreundlich gebaut werden soll.<br />

In diese Planungen passen jetzt bestens<br />

die Vorstellungen der neuen Bundesregierung<br />

beim <strong>Pro</strong>jekt Mehrgenerationenhaus,<br />

das gemeinwesenorientierte Anlaufstellen<br />

für Jung und Alt und Begegnungsräume in<br />

einem Stadtteil vorsieht.<br />

Bei den Stadtplanern der Stadt Saarbrücken,<br />

im Umwelt-, Sozial- und Finanzministerium,<br />

bei Sozialarbeitern ist die<br />

Initiative von PRO EHRENAMT auf offene<br />

Ohren gestoßen. Auch einige Bürger<br />

haben sich schon zu Wort gemeldet und<br />

wollen bei der Umsetzung dieser Idee im<br />

Boot sein.<br />

Unser Bild zeigt eine Gesprächsrunde<br />

unter Experten, die im April in Saarbrücken<br />

stattgefunden hat. In einer größeren<br />

Veranstaltung wird PRO EHRENAMT<br />

dieses Konzept einer breiten Öffentlichkeit<br />

vorstellen<br />

<strong>LAG</strong>-News<br />

● Bundesweit wird vom 15. – 24.September<br />

die Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />

durchgeführt. Auch PRO EHRENAMT<br />

wird sich mit einer Veranstaltung daran beteiligen.<br />

● „Netzwerk Nachbarschaft“ ist wieder ausgeschrieben.<br />

Es werden Initiativen gesucht,<br />

die sich mit Begeisterung für Ihre Nachbarschaft<br />

stark machen. Meldeschluss bis zum<br />

30.6.2006 an www.netzwerknachbarschaft.de.<br />

● 21 ehrenamtliche Denkmalbeauftragte sind<br />

vom Staatssekretär im Umweltministerium,<br />

Rainer Grün, für ihr Engagement ausgezeichnet<br />

worden.<br />

● Die Multiple Sklerose Gesellschaft im Saarland<br />

feiert ihr 25jähriges Bestehen und hat für<br />

ihr ehrenamtliches Engagement und die<br />

Selbsthilfe eine hohes Lob von Staatssekretär<br />

Wolfgang Schild erhalten.<br />

● Nicht Behinderte treffen sich regelmäßig im<br />

Caritas-Zentrum in St.Ingbert mit Behinderten<br />

und unternehmen Ausflüge, gehen Kegeln,<br />

oder tauschen sich miteinander aus. Nähere<br />

Informationen gibt Doris Lehmann (Telefon<br />

06894/926322).<br />

● Sie sind zwischen 18 und 27 Jahre alt und<br />

haben eine gute <strong>Pro</strong>jektidee. Bei der „Civil<br />

Academy“ können Sie ein kostenloses Trainingsprogramm<br />

zu <strong>Pro</strong>jektplanung, Finanzbedarf<br />

und Fundraising, Netzwerke und Serviceangebote<br />

erhalten. Telefon 030/62980-116.<br />

● Die Interessengemeinschaft der Heusweiler<br />

Vereine ist derzeit mit der Verwaltung der<br />

Großgemeinde im Clinch. Die Hallennutzungsgebühren<br />

für die Vereine sind um 500 %<br />

erhöht worden. Die Vereinsarbeit, insbesondere<br />

für die Jugend, droht zu sterben. Kompromissangebote<br />

seitens der Vereine blieben<br />

beim Gemeinderat ungehört.<br />

● Der Schachclub Holz kann seine Heimspiele<br />

nirgendwo mehr in der Gemeinde austragen.<br />

● Die SPD-Landtagsfraktion hat im Landtag<br />

einen Entwurf zur Neuordnung des Saarländischen<br />

Naturschutzrechtes vorgelegt, um das<br />

ehrenamtliche Engagement zu stärken.<br />

● Sozialminister Josef Hecken hat die „Saarbrücker<br />

Tafel“ für ihr soziales Engagement<br />

besonders gewürdigt. 5 Tonnen Lebensmittel<br />

werden in Saarbrücker Bäckereien, Restaurants,<br />

Lebensmittelgeschäften gesammelt<br />

und für den symbolischen Preis von 1 ¤ an ca.<br />

1000 Bedürftige verteilt. Durch Harz IV ist die<br />

Zahl der Empfänger in den letzten Wochen<br />

gestiegen. 2000 Stunden karitativer Arbeit<br />

leisten 50 Personen pro Woche. Hochachtung!<br />

● Ohne das Wirken der Sportvereine wäre<br />

das Saarland ärmer! Eine Untersuchung an<br />

der Sporthochschule in Köln hat ergeben,<br />

dass die 2200 Vereine die wichtigsten Träger<br />

des bürgerschaftlichen Engagements im Land<br />

sin. 43 000 <strong>Ehrenamt</strong>ler arbeiten Monat für<br />

Monat 260 000 Stunden unentgeltlich für<br />

gemeinnützige Zwecke. Das entspricht einem<br />

monatlichen Gegenwert von 3,9 Millionen<br />

Euro.


Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste<br />

Idee – Planung – Umsetzung<br />

Abends fallen die Jugendlichen ins<br />

Bett und rühren sich nicht mehr<br />

von der Stelle“, so die Aussage<br />

von Helen Rauber, die beim<br />

Jugendcamp des Handball-Verbandes Saar<br />

eine wichtige Aufgabe übernommen hat,<br />

nämlich das Training im athletischen, koordinativen<br />

und technisch-taktischen Bereich<br />

zu lenken und zu leiten. Die Gesamtkoordination<br />

für diese erstmals durchgeführte<br />

Maßnahme liegt bei Giovanna Karle, die<br />

überall zu finden ist und die 36 Jungen und<br />

14 Mädchen bei Stimmung und Laune hält.<br />

Fünf Tage verschärftes Trainingsprogramm<br />

um die individuellen Leistungsvoraussetzungen<br />

zu fördern, ist eine große Strapaze<br />

für die jungen Handball-Talente, die im Verein<br />

oft nur zwei oder vier Stunden pro<br />

Woche trainieren, hier aber mit allein sechs<br />

Stunden pro Tag gefordert werden. Dazu<br />

kommen der Frühstücklauf, die Gymnastik,<br />

das Rugby-Spielen und viele sonstige Aktivitäten,<br />

die das tolle Freizeitzentrum am<br />

Peterberg in Braunshausen so erlauben.<br />

Jetzt, da die Woche läuft, ist die Mühe und<br />

Arbeit der Organisatoren vergessen, die<br />

aus dem Nichts heraus, dieses Jugend-<br />

Camp entwickelt<br />

haben. Die Grundidee<br />

war, junge Talente, die<br />

nicht in den Auswahlmannschaften<br />

gefördert<br />

werden, durch diese<br />

Maßnahme zu schulen<br />

und zu stärken. Die<br />

Idee musste zum Konzept<br />

reifen, der Vorstand<br />

musste mit Konzept<br />

und Finanzierungsmodell<br />

überzeugt<br />

werden, letztlich musste<br />

der Lehrgang mit<br />

einem guten, abwechslungsreichen<br />

<strong>Pro</strong>gramm<br />

bei den Jugendlichen<br />

im Alter von 12 –<br />

und 13 Jahren, bei den<br />

Eltern und den Vereinsvertretern ankommen.<br />

„Ich bin gerädert, aber es macht mir riesig<br />

Spaß, weil ich sehe, dass die Idee bei den<br />

Mädchen und Jungen glänzend ankommt“,<br />

resümiert Giovanna Karle nach den<br />

anstrengenden Tagen.<br />

Das Konzept hat so gut gegriffen, da ist<br />

eine Neuauflage im nächsten Jahr sicherlich<br />

geplant.<br />

Wir hören bei den Organisatoren und bei<br />

den Jugendlichen keine Gegenstimme,<br />

nein, die Neuauflage im nächsten Jahr wird<br />

kommen!<br />

<strong>Pro</strong>jekt „Migranten im Strafvollzug“<br />

Wir suchen ehrenamtliche Mentoren/innen für Straffällige<br />

Aufgabenbeschreibung: Die Mentoren/innen unterstützen jeweils einzelne Strafgefangene vor und während der ersten Monate<br />

nach der Entlassung bei der beruflichen und sozialen Integration. Sie arbeiten dabei in Abstimmung mit den relevanten Akteuren<br />

des Vollzugs, der Bewährungshilfe, der Straffälligenhilfe sowie den Mitarbeitern/innen des <strong>Pro</strong>jektes.<br />

Erwünschte Qualifikation:<br />

● Die Fähigkeit, sich auf kulturell bedingte spezifische Kompetenzen und Verhaltensweisen der zu Begleitenden einzustellen<br />

● Fähigkeit und Bereitschaft zur Unterstützung bei der Suche von geeigneten Arbeitsplätzen (bei den Jugendlichen auch Ausbildungsplätzen)<br />

● Fähigkeit, lokale und regionale Hilfeeinrichtungen sowie regionale Fördernetzwerke auf konkrete Hilfestellungen für die<br />

ihnen anvertrauten Personen anzusprechen und möglichst für sie nutzbar zu machen<br />

● Kontakt- und Kooperationsfähigkeit<br />

● Mobilität<br />

● Bereitschaft zur persönlichen Weiterbildung<br />

● Pädagogisches Geschick im Umgang mit den Betroffenen.<br />

Rahmenbedingungen: <strong>Ehrenamt</strong>lich Tätige werden bei Ihrem Einsatz durch PRO EHRENAMT unterstützt. Es wird ein eigene/r<br />

Koordinator/in für die Mentoren/innen in diesem <strong>Pro</strong>jekt eingesetzt. Der zeitliche Aufwand beträgt pro Woche ca. 2 bis 3 Stunden<br />

pro Einzelfall. Das <strong>Pro</strong>jekt im Strafvollzug läuft zunächst bis 31.12.2007. Die ehrenamtliche Arbeit kann aber im Einzelfall über<br />

diesen Zeitrahmen hinausgehen.<br />

Abgerechnet werden können: Fahrt-, Porto- und Telefonkosten<br />

Die Aktiven sind während ihres Einsatzes unfall- und haftpflichtversichert.<br />

Interessenten melden sich bei der Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT (Frau Danopoulou, Herr Müller), Nauwieser<br />

Straße 52, 66111 Saarbrücken, Telefon 0681/3799-264 – Telefax 0681/3799-269 – Email lag@pro-ehrenamt.de


Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste<br />

Jungen engagieren sich<br />

in sozialen Berufen<br />

Bei einer Podiumsdiskussion in Saarlouis<br />

mit der CDU-Landtagsfraktion haben<br />

Rechtsanwalt Forster, stellvertr. Fraktionsvorsitzender<br />

Georg Jungmann, Rene Hissler<br />

und Hans Joachim Müller Rede und<br />

Antwort gestanden. Im Rahmen der Veranstaltungsserie<br />

„Wir machen das <strong>Ehrenamt</strong><br />

stark“ stehen am 7. Juni die Fachleute in<br />

Homburg wieder zur Diskussion bereit.<br />

Alarmzeichen für das<br />

<strong>Ehrenamt</strong>!<br />

Viele Menschen, die sich ehrenamtlich<br />

einsetzen wollen, weisen uns auf<br />

ein <strong>Pro</strong>blem hin: die Fahrtkosten.<br />

Wenn Wege im <strong>Ehrenamt</strong> zurückgelegt<br />

werden müssen, kann das heute<br />

sehr teuer werden. Menschen, die<br />

einerseits nur kleine Pensionen<br />

haben oder Hartz IV-Empfänger sind,<br />

können es sich nicht ohne weiteres<br />

leisten, die Fahrtkosten selbst zu tragen.<br />

Anfragen bei den Vereinen und Verbänden<br />

ergeben aber, dass diese Auslagen<br />

nicht erstattet werden können,<br />

weil in der Vereinskasse das Geld<br />

dazu fehlt.<br />

Wir haben dafür eine Antwort: Freie<br />

Fahrt für das <strong>Ehrenamt</strong> in öffentlichen<br />

Verkehrsträgern!<br />

Sagen Sie uns dazu Ihre Meinung!<br />

<strong>Ehrenamt</strong> und 1-Euro-Job<br />

Ein Bereitschaftsdienst als ehrenamtliches<br />

Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr<br />

steht der Annahme von Arbeitslosigkeit<br />

nicht entgegen, wenn sich der Versicherte<br />

in seiner Privatwohnung, nicht in einer<br />

Einrichtung der Feuerwache auf- und<br />

Bereithält. Das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz<br />

hatte über einen Fall zu entscheiden,<br />

in dem einem Versicherten die<br />

Zahlung des Arbeitslosengeldes verweigert<br />

worden war.<br />

Das Sozialgericht verurteilte die Arbeitsbehörde<br />

zur Zahlung von Arbeitslosengeld.<br />

Während des Bereitschaftsdienstes<br />

habe der Kläger lediglich anwesend sein<br />

müssen. Von einer Arbeitsbereitschaft<br />

könne nicht gesprochen werden.<br />

(L1 AL 55/03 Urteil vom 24.02.2005)<br />

Das <strong>Pro</strong>jekt<br />

„Sozial engagierte Jungs“ zählt zu den<br />

Modellprojekten zum Aufbau neuer generationsübergreifender<br />

Freiwilligendienste<br />

und wird vom Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

finanziell unterstützt. Die <strong>Pro</strong>jektstandorte<br />

sind Frankfurt am Main, Potsdam und<br />

Saarbrücken.<br />

Im Juni 2005 haben wir unter dem Dach<br />

des PARITÄTischen Bildungswerkes Rheinland-Pfalz/<br />

Saarland begonnen das <strong>Pro</strong>jekt<br />

aufzubauen. <strong>Pro</strong>jektleiter ist Reiner<br />

Wanielik, der dieses innovative <strong>Pro</strong>jekt zur<br />

geschlechtsbewussten Jungenarbeit inhaltlich<br />

an die Fachstelle Jungenarbeit<br />

anbindet.<br />

„Sozial engagierte Jungs“ ist ein generationsübergreifendes<br />

<strong>Pro</strong>jekt, an dem sich<br />

männliche Schüler, insbesondere sind hier<br />

Haupt- und Realschüler angesprochen,<br />

und sogenannte Seniormentoren beteiligen.<br />

Die Inhalte<br />

Der Dienst bietet den Jungen die Möglichkeit,<br />

sich in sozialen Einrichtungen, wie<br />

z.B. in Krankenhäusern, der Behindertenund<br />

Altenarbeit oder in Kindertagesstätten<br />

und -horten zu engagieren sowie<br />

Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen<br />

können für den einzelnen Jungen hilfreich<br />

sein bei einer beruflichen Orientierung,<br />

die nicht nur die „klassischen“<br />

Männerberufe im Blick hat. Und die Einsatzstellen<br />

bekommen männliche Unterstützung<br />

bei ihrer Arbeit und lernen einen<br />

potenziellen künftigen Kollegen kennen.<br />

Jungen lernen soziale und pädagogische<br />

Arbeitsfelder kennen und bekommen Einblicke<br />

in ein Arbeitsumfeld, das nach wie<br />

vor zu den sogenannten Frauenberufen<br />

(Berufe mit weniger als 30% Männeranteil)<br />

zählt. Diese Erfahrungen können<br />

ihnen bei der beruflichen Orientierung helfen.<br />

Die persönlichen Erfahrungen des „praktischen“<br />

Engagements, sich einzusetzen<br />

und anderen Menschen zu helfen, unterstützt<br />

die persönliche Entwicklung der<br />

Jungen. Sie lernen mehr Verantwortung zu<br />

übernehmen und ihre eigenen Fähigkeiten<br />

und Grenzen kennen.<br />

Zielgruppen<br />

1. Männliche Jugendliche, Schulklassen<br />

9./10 an Gesamt-, Haupt-, und erweiterte<br />

Realschulen, maximal 36 Jungen<br />

in einem Schuljahr<br />

2. Erwachsene Mentoren (bevorzugt<br />

Männer), die den Jungen Hilfe und<br />

Unterstützung bei der Durchführung<br />

ihres Engagements geben<br />

Ziele<br />

● Unterstützung bei der Perspektivenerweiterung<br />

für die Berufswahl<br />

● Soziales Engagement fördern, fordern<br />

und begleiten<br />

● Verstärkte Verantwortungsübernahme<br />

durch praktisches Tun<br />

● Soziale „Basics“ aneignen<br />

Durchführung<br />

●<br />

Die Jungs arbeiten innerhalb eines Jahres<br />

bis zu 200 Stunden in einer sozialen<br />

Einrichtung, z.B., Altenhilfe, Behindertenhilfe,<br />

Krankenhaus, Kindertagesstätte.<br />

● Monatliche Treffen in Gruppen bis zu 8<br />

Jungen, Freizeitaktivitäten der<br />

Gesamtgruppe (teilweise Wochenendseminare)<br />

alle 2 Monate, eine gemeinsame<br />

Abschlussfahrt am Ende des<br />

Schuljahres.<br />

●<br />

Insgesamt 6 Mentoren betreuen die<br />

Jungen in Kleingruppen in allen persönlichen<br />

und beruflichen Belangen.<br />

● Bei erfolgreichem Abschluss der<br />

Arbeit soll ein positiver Eintrag im<br />

Zeugnis schwache Leistungen in<br />

Schulpflichtfächern ausgleichen können.<br />

●<br />

Die Jungen erhalten ein Zertifikat über<br />

die von ihnen geleistete Arbeit und die<br />

Treffen mit der Peer-Group.<br />

Kooperationspartner sind Einrichtungen<br />

der Alten-, Behinderten-, und Krankenhilfe,<br />

Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />

Schulen, Schulsozialarbeit, Bildungs-,<br />

Arbeits-, und Innenministerium, Handwerkskammer,<br />

Industrie- und Handelskammer,<br />

Landesjugendring, Sportvereine<br />

und -verbände.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie unter:<br />

PARITÄTisches Bildungswerk<br />

Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

e.V., Feldmannstraße 92, 66119 Saarbrücken.<br />

Tel. (06 81) 9 26 60 - 17, Fax (06<br />

81) 9 26 60 - 23<br />

E-Mail: r.wanielik@quarternet.de


Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste<br />

„Freizeit Plan“ für Friedrichsthal<br />

Die Idee<br />

In vielen Gesprächen mit Jugendlichen aus<br />

Friedrichsthal wurde deutlich, dass sie<br />

Angebote in der Stadt vermissen oder<br />

nicht kennen. Es entstand die Idee, sich<br />

einen Überblick über all das zu verschaffen,<br />

was in Friedrichsthal für Kinder und<br />

Jugendliche an Angeboten vorhanden ist.<br />

Dieser Überblick sollte möglichst vollständig<br />

sein und nichts außer Acht lassen, vom<br />

Kindergarten über Schulen, Vereine, politische<br />

Jugendorganisationen, Pfarreien und<br />

andere Institutionen. Als Endprodukt ist<br />

ein Kinder- und Jugendstadtplan entstanden,<br />

der all diese Informationen enthält,<br />

mit Ansprechpartnern, Trainingszeiten,<br />

Fotos und andere wichtige Informationen<br />

der Vereine. Alle Angebote in Friedrichsthal<br />

wurden gesammelt und in einer handlichen<br />

DIN A 5 Broschüre präsentiert.<br />

Die Jugendlichen sind die <strong>Pro</strong>fis<br />

Darüber hinaus haben die <strong>Pro</strong>fis, nämlich<br />

die Jugendlichen selbst, sich in ihrer Stadt<br />

umgeschaut und fehlende und unzureichende<br />

Angebote benannt. Vorhandene<br />

Angebote, wie Spielplätze, Schwimmbäder,<br />

öffentliche Anlagen wurden besichtigt,<br />

bewertet und fotografiert.<br />

Von der Idee zur Umsetzung –<br />

<strong>Ehrenamt</strong> als Referenz<br />

In der ersten Phase des <strong>Pro</strong>jektes stand<br />

die Kontaktaufnahme mit Jugendlichen<br />

und Akteuren in der Stadt im Vordergrund.<br />

Wir haben Jugendliche gesucht, die bereit<br />

sind, sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für<br />

dieses <strong>Pro</strong>jekt zu engagieren. Der fertige<br />

Aktion KlingelZeichen<br />

Kinder- und Jugendfreizeitplan, in einer<br />

Auflage von 750 Exemplaren, der in der<br />

Stadt Friedrichsthal verteilt und ausgelegt<br />

wird, soll den Jugendlichen als Referenz<br />

bei Bewerbungen und als Motivation für<br />

weiteres Engagement dienen.<br />

Für die fachliche Anleitung konnten wir die<br />

Mediengestalterin Margot Kirsch gewinnen,<br />

die als Honorarkraft über das <strong>Pro</strong>gramm<br />

„LOS- Lokales Kapital für soziale<br />

Zwecke“ für die Dauer des <strong>Pro</strong>jekts<br />

beschäftigt wurde. Die pädagogische Leitung<br />

übernahm die Gemeinwesenarbeit<br />

Friedrichsthal mit den MitarbeiterInnen Uli<br />

Goebel, Wolfgang Höfner und Anja<br />

Schönecker.<br />

Friedrichsthaler Freizeitangebote<br />

auf 64 Seiten<br />

Nach harter Arbeit freuen wir uns, den fertigen<br />

Freizeitplan in den Händen zu halten<br />

und an Kinder und Jugendliche in Friedrichsthal<br />

zu verteilen. Die Jugendlichen<br />

der <strong>Pro</strong>jektgruppe können stolz darauf<br />

sein, den ersten Freizeitplan für Friedrichsthal<br />

mitgestaltet zu haben.<br />

Wolfgang Höfner, Stadtteilbüro Bildstock<br />

Stadtverband und <strong>Ehrenamt</strong>börse richten Besuchsdienst für Senioren ein<br />

Der Anteil älterer Menschen in<br />

unserer Bevölkerung steigt. Es ist<br />

die Generation, die den Wohlstand<br />

unseres Landes durch harte<br />

und fleißige Arbeit in der Nachkriegszeit<br />

gegründet hat. Viele von Ihnen sind heute<br />

im Alter in Alten- und Pflegeheimen untergebracht.<br />

Und ein großer Teil lebt in Privatwohnungen,<br />

oft allein und ohne jegliche<br />

Bezugs- oder Vertrauensperson. Unser<br />

mobiles Zeitalter lässt leider den Zusammenhalt<br />

von Familien, Freunden und<br />

Bekannten immer mehr verloren gehen.<br />

Selbst junge Menschen leiden schon unter<br />

Kontaktarmut. Besonders betroffen sind<br />

Menschen, deren Kinder in die Ferne gezogen<br />

sind, die ihren Lebenspartner verloren<br />

haben oder deren Mobilität eingeschränkt<br />

ist.<br />

Senioren gehören zur Gesellschaft wie Kinder<br />

und Berufstätige. Während in Schule<br />

und Beruf das Miteinander sich von allein<br />

ergibt, fehlt es im Alter oft an Kontakten.<br />

Einsamkeit ist für viele alte Menschen die<br />

schwerste Last. Jeder Mensch braucht aber<br />

Kontakt zu seinen Mitmenschen, weil er<br />

sonst geistig verarmt und seinen natürlichen<br />

Lebensmut verliert.<br />

KlingelZeichen<br />

Das Seniorenbüro des Stadtverbandes hat<br />

in Kooperation mit der <strong>Ehrenamt</strong>börse des<br />

Stadtverbandes und der <strong>LAG</strong> <strong>Pro</strong> <strong>Ehrenamt</strong><br />

den ehrenamtlichen Seniorenbesuchsdienst<br />

„KlingelZeichen – Kontaktstelle<br />

gegen die Einsamkeit im Alter“ eingerichtet.<br />

Ein Seniorenbesuchsdienst kann dazu<br />

beitragen, Scheu vor Kontakten, Rückzug,<br />

Vereinsamung und eine damit oft verbundene<br />

Hilfsbedürftigkeit abzuwehren. Es<br />

sind die Mitglieder des Besuchsdienstes,<br />

die Licht in den Alltag bringen wollen. Er<br />

kann von allen Seniorinnen und Senioren<br />

beansprucht werden. Mit dem Besuchsdienst<br />

wird eine Lücke in der Betreuung<br />

älterer Menschen geschlossen. Dabei will<br />

der Besuchsdienst keine Konkurrenz zu<br />

sozialen Einrichtungen darstellen. Die<br />

Suche nach ehrenamtlichen Damen und<br />

Herren für den Besuchsdienst ist auf viele<br />

offene Ohren gestoßen. Seit März können<br />

Besucher vermittelt werden und die ersten<br />

Kontakte sind mittlerweile schon gefestigt<br />

und werden dankbar angenommen.<br />

Gesucht sind weiterhin aufgeschlossene<br />

ehrenamtliche HelferIinnen jeden Alters,<br />

die bereit sind, regelmäßig Besuche bei<br />

dem beschriebenen Personenkreis zu<br />

machen. Die <strong>Ehrenamt</strong>lichen des Seniorenbesuchsdienstes<br />

werden vor allem Zeit<br />

mitbringen, Zeit um einfach einmal zu<br />

zuhören und zu reden oder spazieren zu<br />

gehen.. Die Besuchten haben Ansprache<br />

und die Verbindung zur Außenwelt wird<br />

erhalten. Wer gerne Helfer oder Helferin<br />

des Seniorenbesuchsdienstes werden<br />

möchte kann dies bei Marianne Hurth,<br />

<strong>Ehrenamt</strong>börse des Stadtverbandes, Tel.<br />

0681/ 5065347 anzeigen.


2.2006<br />

Die Umsatzsteuer in Vereinen und Verbänden<br />

Darf oder muss ein Verein/Verband die Umsatzsteuer in Rechnungen ausweisen?<br />

von Rechtsanwalt Patrick R. Nessler, Neunkirchen/Saar<br />

Unternehmen verlangen von Vereinen<br />

häufig, dass diese in ihren Rechnungen<br />

die Umsatzsteuer ausweisen. Es soll der<br />

Rechnungsbetrag also aufgeschlüsselt<br />

werden nach Nettobetrag, <strong>Pro</strong>zentsatz<br />

der Umsatzsteuer und Bruttobetrag. Diese<br />

Rechnungsstellung kann erhebliche<br />

steuerrechtliche Konsequenzen für den<br />

Verein haben.<br />

Ob und wann ein Verein problemlos die<br />

Umsatzsteuer in seinen Rechnungen auswesen<br />

darf, hängt davon ab, ob der Verein<br />

Unternehmer oder Kleinunternehmer ist,<br />

ob die erbrachte Leistung umsatzsteuerpflichtig<br />

ist und welcher Steuersatz anzuwenden<br />

ist. Grundsätzlich kann ein der<br />

Umsatzsteuer unterliegender Umsatz nur<br />

durch einen Unternehmer erbracht werden.<br />

Der ideelle Bereich des gemeinnützigen<br />

Vereins gehört zu seinem nichtunternehmerischen<br />

Bereich. Darunter fallen<br />

die Aktivitäten des Vereins, die seiner Mitgliederverwaltung<br />

und seinen Satzungszwecken<br />

dienen und durch die keine Einnahmen<br />

oder andere wirtschaftliche Vorteile<br />

erzielt werden. Die Mitgliedsbeiträge<br />

zählen deshalb nicht zu den Zahlungen<br />

zur Erlangung von Leistungen des Vereins,<br />

weil sie unabhängig von der Inanspruchnahme<br />

von Vereinsleistungen<br />

gezahlt werden. Leistungen des Vereins<br />

gegenüber Dritten, aber auch gegenüber<br />

Mitgliedern, für die ein Entgelt gezahlt<br />

wird, werden im unternehmerischen<br />

Bereich erbracht. Das können auch Leistungen<br />

im Rahmen des Zweckbetriebes<br />

oder der Vermögensverwaltung sein.<br />

Der Verein gilt als Kleinunternehmer,<br />

wenn bestimmte Umsatzgrenzen nicht<br />

überschritten werden. Typische Umsätze<br />

von gemeinnützigen Vereinen werden<br />

durch das Umsatzsteuergesetz ausdrücklich<br />

als steuerfrei erklärt und nicht<br />

berücksichtigt. Sofern die Summe der Einnahmen<br />

des Vereins aus seinem unternehmerischen<br />

Bereich (ohne umsatzsteuerfreie<br />

Einnahmen)<br />

· im Vorjahr die Grenze von 17.500,00<br />

Euro nicht überschritten hat und<br />

· im laufenden Jahr voraussichtlich nicht<br />

mehr als 50.000,00 Euro betragen wird,<br />

gilt der Verein als Kleinunternehmer.<br />

Das bedeutet, dass der Verein sich nicht<br />

um die weiteren Bestimmungen des<br />

Umsatzsteuergesetzes zu kümmern<br />

braucht. Der Verein muss keine Umsatzsteuererklärung<br />

abgeben, er kann aber<br />

auch keine von ihm gezahlte Umsatzsteuer<br />

als Vorsteuern abziehen. Wichtig dabei<br />

ist, dass der Verein in diesem Fall in seinen<br />

Rechnungen keine Umsatzsteuer<br />

ausweisen darf!<br />

Der Verein kann gegenüber dem Finanzamt<br />

erklären, dass er umsatzsteuerpflichtig<br />

sein will, obwohl er die obigen Summen<br />

der Einnahmen nicht erreicht werden.<br />

An diese<br />

Erklärung ist er für fünf<br />

Jahre gebunden. In diesem<br />

Fall muss der Verein für die Einnahmen<br />

in seinem unternehmerischen<br />

Bereich Mehrwertsteuer abführen. Er<br />

kann jedoch diejenigen Vorsteuern abziehen,<br />

die ihm von anderen Unternehmen<br />

aus Vorleistungen berechnet worden und<br />

seinem unternehmerischen Bereich zuzurechnen<br />

sind.<br />

Wenn der Verein umsatzsteuerpflichtig<br />

ist, und wenn die erbrachte Leistung<br />

umsatzsteuerpflichtig ist, muss der Verein<br />

auf Verlangen des Leistungsempfängers<br />

eine Rechnung mit gesondertem Umsatzsteuerausweis<br />

erstellen.<br />

In allen Fällen, in denen der Verein Rechnungen<br />

mit offen ausgewiesener Umsatzsteuer<br />

ausstellt, obwohl er hierzu nicht<br />

berechtigt ist, schuldet er dem Finanzamt<br />

diese Umsatzsteuer. Trotzdem darf der<br />

Leistungsempfänger, also der Kunde des<br />

Vereins, diese Steuer nicht als Vorsteuer<br />

abziehen. Die Berichtigung der Rechnung<br />

ist im Allgemeinen nicht zulässig. Die<br />

Erstellung von Rechnungen (zum Beispiel<br />

für Anzeigen in Festschriften, Werbung<br />

bei Turnieren etc.) sollte genau geprüft<br />

werden, damit der Verein keine böse<br />

Überraschungen erlebt. Übrigens: Für<br />

Steuerschulden des Vereins haftet meist<br />

der geschäftsführende Vorstand.<br />

Wichtiger Beitrag zur Integration Behinderter<br />

Große Aufgabe bei den Landesjugendspielen in Lebach<br />

Der ehemalige Oberlehrer an der<br />

Blinden- und Sehbehindertenschule<br />

in Lebach, Friedrich Scherer,<br />

hatte 1979 die Bitte und Idee,<br />

analog der Bundesjugendspiele auch Landesjugendspiele<br />

für behinderte Schülerinnen<br />

und Schüler anzubieten. Diese Idee<br />

wurde sofort umgesetzt, mit einem Dreikampf<br />

in der Leichtathletik und Spielformen<br />

auf einer Spielwiese.<br />

1979 nahmen drei Schulen daran teil: Die<br />

Schule für Blinde und Sehbehinderte aus<br />

Lebach und die Schulen für Körperbehinderte<br />

aus Homburg und Saarbrücken/<br />

Püttlingen. 1981 wurde das sportliche<br />

Angebot auch von den Schulen für Geistigbehinderte<br />

wahrgenommen. 2005 nah-<br />

men 1550 Schülerinnen und Schüler an<br />

den Spielen teil, davon 1000 aktiv am<br />

sportlichen Wettkampfprogramm.<br />

Die Spiele gehören heute zum festen<br />

Bestandteil schulischer Aktivitäten. Sie<br />

bieten Schülerinnen und Schülern die<br />

Gelegenheit, sportliches Können und<br />

Geschicklichkeit in Wettkämpfen zu erproben,<br />

Teamgeist zu erleben und Selbstvertrauen<br />

zu gewinnen. Für die Jungen und<br />

Mädchen geht es um mehr: Der Kontakt<br />

mit Schülern aus Regelschulen, Kampfrichtern<br />

und Organisatoren fördert<br />

Gemeinsamkeit und Solidarität. Dies ist<br />

ein Beleg für erfolgreiche Integrationsarbeit<br />

im Zeichen des Sports. 400 Helferinnen<br />

und Helfer aus der Stadt Lebach als<br />

Gastgeberin der Spiele, dem Rehabilitations-<br />

und Behinderten-Sportverband des<br />

Saarlandes, dem Johannes-Kepler-Gymnasium<br />

und dem Geschwister-Scholl-Gymnasium,<br />

der Nikolaus-Groß-Schule, der<br />

katholischen Fachschule für Sozialpädagogik<br />

aus Neunkirchen sowie der<br />

saarländischen Polizei und dem<br />

Fallschirmjägerbataillon in Lebach sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf. Ohne dieses<br />

Engagement wäre die Durchführung<br />

der Landesjugendspiele heute nicht mehr<br />

möglich. Mit ihrem Engagement leisten<br />

sie seit Jahren wichtige pädagogische<br />

Arbeit und bereiten jungen Menschen<br />

Freude.

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