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Erfahrungs - und Lernbereich KIND und RAUM - Schule.at

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Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

<strong>Erfahrungs</strong> - <strong>und</strong> <strong>Lernbereich</strong><br />

<strong>KIND</strong> <strong>und</strong> <strong>RAUM</strong><br />

Raumbezogene Perspektive im Sachunterricht der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Nach einem Skriptum von Frau Prof. Christine Kloyber, PADL, 2004<br />

Skriptum zum Seminar V-2 – DSUS<br />

Inhalt<br />

• Unterrichtsbeispiel: „Eine Reise ins Ennstal"<br />

• Planungsschritte zur Behandlung landschaftsk<strong>und</strong>licher Themen<br />

• Der didaktische Hintergr<strong>und</strong> für das Unterrichtsbeispiel<br />

• Einführende didaktische Bemerkungen<br />

• Die Bestimmungen des österreichischen Lehrplans<br />

• Zur Methode im <strong>Lernbereich</strong> <strong>RAUM</strong><br />

• Bildungssinn <strong>und</strong> Bildungsaufgabe der <strong>Erfahrungs</strong>-u. <strong>Lernbereich</strong>s <strong>RAUM</strong><br />

• Die Begriffe THEMATISCH - INTEGRATIV - EXEMPLARISCH - KATEGORIAL<br />

• Zur Sachanalyse bei landschaftsk<strong>und</strong>lichen Themen I Beziehungsgefüge<br />

• Stoffauswahl bei Themen zum B<strong>und</strong>esland OÖ<br />

• Übersicht über die didaktisch - methodischen Forderungen<br />

• Arbeitstechniken im geographischen <strong>Lernbereich</strong><br />

• Grobziele <strong>und</strong> stoffliche Inhalte Gr<strong>und</strong>stufe I / II<br />

• Liter<strong>at</strong>ur - Quellenangaben<br />

• Prüfungsfragen zur Studienabschnittsprüfung<br />

• Beispiele für Planungsraster zur Mensch/Raum-Beziehung


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

„Eine Reise ins Ennstal"<br />

Gr<strong>und</strong>legende Bearbeitungsschritte<br />

bei der Behandlung eines landschaftsk<strong>und</strong>lichen Themas.<br />

Das Lernfeld umfasst mehrere Unterrichtseinheiten, die allerdings in eine bewusst<br />

gewählte sinnvolle Abfolge gegliedert sind.<br />

Ein wichtiges Gebot gehirngerechten Lernens besagt:<br />

In der richtigen Reihenfolge lehren <strong>und</strong> lernen!<br />

Die Logik der aufeinanderfolgenden Lernschritte bewirkt, dass der Lernstoff mit<br />

bereits vorhandenen Vorstellungen verknüpft <strong>und</strong> so das Verstehen <strong>und</strong> Einordnen <strong>und</strong><br />

Speichern der neuen Inform<strong>at</strong>ionen erleichtert wird.<br />

Anknüpfen an bereits Bekanntes:<br />

• Im Seminar: Vorarbeit durch die Suchaufgaben mit der Oberösterreichkarte<br />

• Im Unterricht der 4. Klasse:<br />

Vorangegangene Themen wie zum Beispiel:<br />

Einführung in die Kartenarbeit - Symbole auf der Landkarte - Was die Farben auf<br />

der Landkarte bedeuten - Die Nachbarländer unseres B<strong>und</strong>eslandes - Die vier Viertel<br />

unseres B<strong>und</strong>eslandes - Die Donau <strong>und</strong> ihre Zuflüsse von Norden <strong>und</strong> von Süden....<br />

Die notwendigen Teilschritte bei der Bearbeitung einer Landschaft sind praktisch<br />

kleine Unterrichtseinheiten innerhalb eines komplexen Themas. Es sind Teilthemen<br />

der Lernaufgabe - „St<strong>und</strong>en in der St<strong>und</strong>e" - sie werden jeweils durch eine<br />

inhaltsbezogene Überschrift hervorgehoben.<br />

Durch interessante Produkte <strong>und</strong> symbolhafte Gegenstände ins Thema einführen:<br />

Ziele <strong>und</strong> Absichten:<br />

Interesse wecken, einen Lernanlass schaffen, Vorwissen der Kinder einholen, einen<br />

Zugang zum Landschaftsteil gewinnen, die Kartenarbeit begründen <strong>und</strong> vorbereiten,<br />

Möglichkeiten individueller Erk<strong>und</strong>ung schaffen, interessante Anschlussstoffe finden (<br />

z.B. Wie wird aus Erz Eisen gewonnen...)<br />

Raumvorstellungen vorbereiten, das Typische des Ennstales einbeziehen: Möglichkeit<br />

zum Aufwerfen von WARUM-Fragen (Erzberg - Eisenverarbeitung- Handel mit<br />

Eisenwaren- Steyr - reiche Stadt, Fluss - Energielieferant - früher Hammerwerke -<br />

heute Kraftwerke, ....<br />

Methodische Hinweise:<br />

Gegenstandsimpuls - typische <strong>und</strong> interessante Produkte, bzw. symbolhafte<br />

Gegenstände des Ennstales zur Auswahl:<br />

• Bild vom Erzberg, ein Stück Eisenerz<br />

• Modell eines Floßes, eines Hammerwerkes,..<br />

• Eine Sichel für die Sensen- <strong>und</strong> Werkzeugherstellung<br />

• Nägel für die Nagelschmieden in Losenstein<br />

• Einen Taschenfeitel für Tr<strong>at</strong>tenbach<br />

• Ein Kugellager, Modellautos für Steyr: Steyr - Daimler - Puch, Lastkraftwagen <strong>und</strong>


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

• BMW - Motoren,...<br />

• Traktore,<br />

• Messer <strong>und</strong> Besteck für die Eisenwaren, Messerer (Hack-Werke) <strong>und</strong><br />

Besteckerzeugung Glasschmuck - für den GABLONZER -Glasschmuck aus Enns<br />

• Ein Schiff für die Enns als Transportweg <strong>und</strong> für den Ennser Hafen<br />

• Eine Glühbirne für die Stromerzeugung<br />

• Bilder von seltenen Tieren oder Pflanzen für den N<strong>at</strong>ionalpark....<br />

Gespräche <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungstätigkeiten<br />

Vorwissen der Kinder<br />

Fragen, informieren, Stellung nehmen, ...<br />

„Woher kommen diese Dinge, bzw. wofür stehen sie <strong>und</strong> wo liegen die Orte?"<br />

Fahrtroute ins Ennstal erk<strong>und</strong>en (von Linz aus): Autobahn - Eisenbahn oder B<strong>und</strong>esstraße<br />

-„Eisenstraße"<br />

Mit Hilfe : der Landkarte orientieren wir uns:<br />

Ziele <strong>und</strong> Absichten:<br />

Lebensnahe Anlässe für Kartenarbeit, Schulung des Umgang mit der Wandkarte, der<br />

Schülerhandkarte, mit Lageskizzen, motivierende <strong>und</strong> aktivitätsbezogene<br />

Aufgabenstellungen, in Beziehung setzen mit bereits bearbeiteten<br />

Kartenausschnitten, mittels „begehbarer Karte" - auch mit Seilen! - Raumordnungen<br />

sinnenhaft <strong>und</strong> bewegungsbezogen erfahrbar machen,... Raumvorstellungen<br />

anbahnen<br />

Methodische Hinweise:<br />

Karten enthalten verwirrend viele Details, meist wird die Schwierigkeit<br />

unterschätzt, die Kinder mit der zweidimensionalen, eingeebneten <strong>und</strong> mit<br />

unzähligen topographischen Symbolen übersäten Karte haben. Erstes Gebot wäre<br />

es, ihnen hier wirklich genug - auch individuell abgestimmt - Zeit zu lassen! Gut<br />

geplant <strong>und</strong> durchgeführt haben hier sowohl die geb<strong>und</strong>ene Arbeitsform als auch<br />

freie Lernphasen ihren Wert <strong>und</strong> ihre jeweils spezifischen Vorzüge.<br />

Die große Wandkarte „lebendig" machen: ein Grobraster, eine „Maske" zur<br />

Eingrenzung des Arbeitsfeldes anbieten, mit „Post-it"-Zetteln Markierungen,<br />

Beschriftungen, kleine Inform<strong>at</strong>ionen oder Symbole anbringen... Wenn die Karte auf<br />

dem Boden ausgebreitet wird, kann sie noch vielfältiger aktivierend genutzt werden.<br />

Eine „begehbare Skizze" herstellen oder aus Seilen <strong>und</strong> Schnüren (Flüsse,<br />

Straßen,...) Wort- <strong>und</strong> Symbolkarten, Gegenständen, Ansichtskarten,... aufbauen <strong>und</strong><br />

sich dazu viele Aufgabenstellungen einfallen lassen:<br />

Eine Reise vom Ursprung der Enns bis zur Mündung in die Donau, eine<br />

Wanderung Ennsaufwärts, Orte rechts oder links der Enns, ..<br />

Wenn man erst einmal vom Wert dieser im Raum gewonnenen Orientierung<br />

überzeugt ist, wird man merken, dass dafür recht wenig Aufwand notwendig ist.<br />

Vorteile: Bewegung wird möglich, dadurch steigt die Motiv<strong>at</strong>ion, das Prinzip der<br />

Aktivierung kann verwirklicht werden, Raumordnungen werden sinnenhaft <strong>und</strong> mit


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

dem ganzen Körper erlebt. Die Dimension ist zwar nicht groß, gewährleistet aber doch<br />

eine bessere Orientierungshilfe als das bloße Betrachten der kleinen Landkarte. Die<br />

im Raum gewonnene Orientierung kann nun besser <strong>und</strong> in eigener<br />

Auseinandersetzung sicherer auf eine Handskizze übertragen werden.<br />

Die Bearbeitung einer Skizze oder der „stummen Karte" auf einem Arbeitsbl<strong>at</strong>t<br />

steht erst am Ende des Lernabschnittes „Orientierung auf der Karte".<br />

Weitere aktivierende Tätigkeiten:<br />

Aufstellen <strong>und</strong> Zuordnen der Produkte <strong>und</strong> Gegenstände, der Wortkarten, Erstellen von<br />

kleinen Inform<strong>at</strong>ionstexten, Anlegen einer Tabelle:<br />

In welchem Ort gibt es welches Produkt, eine eigene Lageskizze anfertigen,<br />

eine Seite im SU-Heft anlegen, ein Plak<strong>at</strong> gestalten, Sachbücher, Prospekte,<br />

Lexika,... einbeziehen, das INTERNET nutzen: www. tiscover/com, www.steyr.<strong>at</strong>,<br />

Mit Hilfe von Bilder versuchen, einen Eindruck von der Landschaft zu vermittelt<br />

Ziele Und Absichten<br />

Raumvorstellungen wecken, eine Beziehung zur Wirklichkeit herstellen, bloße<br />

Begriffe (Erzberg, Ortsnamen,...) mit Vorstellungen verbinden, bzw. Vorstellungen<br />

anbahnen, dazu nicht nur das Bild, sondern auch die Kraft der Sprache einsetzen,... -<br />

"papierenen" Sachunterricht vermeiden!<br />

Methodische Hinweise:<br />

Die im Seminar verwendeten Bilder wurden auf wiederholten Ausflügen ins schöne<br />

Ennstal unter didaktischen Gesichtspunkten zur Verwendung im Unterricht hergestellt.<br />

Für viele Landesteile gibt es gute <strong>und</strong> umfassende Diareihen, manchmal auch Videos<br />

in den Landesbildstellen. Ers<strong>at</strong>zweise <strong>und</strong> als Ergänzung empfiehlt sich der<br />

Eins<strong>at</strong>z von Prospektm<strong>at</strong>erial, das von den Kindern als lebensnahes <strong>und</strong><br />

wirklichkeitsbezogenes M<strong>at</strong>erial gern verwendet wird.<br />

In Klassen, in denen freie Lernphasen gepflegt werden, könnten Kinder auch mit<br />

einem Diabetrachter arbeiten.<br />

Die Vorteile einer gemeinsamen Arbeit überwiegen hier. Die Dias können in einer<br />

„didaktischen Reihenfolge" angeboten werden.<br />

Das Unterrichtsthema heißt ja „Eine Reise ins Ennstal".<br />

Eine erlebnishafte Schilderung, eine interessante Erzählung der Lehrperson wird die<br />

Kindern mit den Bildern so in Verbindung bringen, dass aus dem bloßen<br />

„Hinschauen" ein bewusstes Wahrnehmen wird. Hier h<strong>at</strong> die Sprache die Aufgabe,<br />

lebendige Vorstellungen anzubahnen. Dass dabei der Lehrer als geschickter Erzähler<br />

gefordert ist, liegt ganz im neu entdeckten Trend des „magister narrans". Die Forderung<br />

nach them<strong>at</strong>ischem Vorgehen wird erfüllt, eine system<strong>at</strong>isch aufzählende<br />

„Erwähnungsgeographie" verhindert.<br />

Die Bilder werden vielfältig weiter verwendet: Zum Beispiel:<br />

Entsprechend der gezeigten Bilder einen Markierungspunkt auf der Karte<br />

weiterbewegen, die Reihenfolge mischen, Kinder verfassen selbst Kommentare zu<br />

den Bildern, die Bilder mit den Produkten in Verbindung bringen, ...<br />

Die Bilder sollen gezielt <strong>und</strong> sinnvoll ausgewählt <strong>und</strong> auf besonders Typisches<br />

beschränkt werden, damit eine gewisse Inform<strong>at</strong>ionsfülle nicht überschritten wird.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Die Übungen sind dann nicht langweilig, wenn sie mit immer neuen Aspekten <strong>und</strong><br />

Aufgabenstellungen verknüpft werden <strong>und</strong> die Tätigkeitsfreude der Kinder ansprechen.<br />

Üben <strong>und</strong> Sichern soll den Lerninhalt ins Langzeitgedächtnis transportieren.<br />

Wir lernen einen ausgewählten, für die Region typischen Aspekt näher kennen.<br />

Ketegoriale Erschließung<br />

Ziele <strong>und</strong> Absichten:<br />

Dieser Begriff wird in den didaktischen Überlegungen zum <strong>Lernbereich</strong> Raum<br />

erläutert.<br />

Hier ist Gelegenheit, den Mensch-Raum-Bezug in den Mittelpunkt zu stellen, aber<br />

auch integrierende Aspekte (z.B. geschichtlicher Bereich) werden eingebracht.<br />

Wir wählen aus:<br />

Steyr - die reiche Stadt des Eisen- <strong>und</strong> Eisenwarenhandels<br />

Das Sensenschmiedehandwerk <strong>und</strong> die Schwarzen Grafen<br />

Wichtige Orte für den Fremdenverkehr - der N<strong>at</strong>ionalpark<br />

Eine Floßfahrt auf der Enns in alter Zeit<br />

Höhlenmalerei aus der Steinzeit<br />

Abschluss der Arbeit am Lernfeld - Sicherung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

Eine Ausstellung gestalten, Sachlesetexte, Hefteintragungen, Plak<strong>at</strong>e gestalten,<br />

„Reiseführer", Quiz, Wer wird Millionär, diverse Spielformen, z.B.<br />

"Auskunftsschalter",......<br />

Auch bei anderen landschaftsk<strong>und</strong>lichen Themen werden diese fünf Lernschritte<br />

zu berücksichtigen sein, um ein gesichertes Lernergebnis zu ermöglichen.<br />

Schwerpunkte können anders verteilt sein, methodische Wege lassen sich<br />

individuell finden, aber das them<strong>at</strong>isch-exemplarische Vorgehen sollte Prinzip<br />

jeder heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>lichen Arbeit bleiben.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Zusammenfassung:<br />

Lernschritte bei der Bearbeitung eines landschaftsk<strong>und</strong>lichen Themas<br />

Durch interessante Produkte ins Thema einführen.<br />

N<strong>at</strong>ürlich kann auch eine andere Begegnungsform gewählt werden, doch gerade konkrete<br />

Gegenstände bieten eine sehr gute Motiv<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> ermöglichen ausreichende Formen der<br />

Aktivierung.<br />

Mit Hilfe der Landkarte orientieren wir uns.<br />

Die kleine Handskizze steht am Ende des Lernprozesses!<br />

Mit Hilfe von Fotos oder eines Filmes versuchen, einen Eindruck von der Landschaft<br />

zu vermitteln<br />

Prospekte, Internet, CD-ROMs, Landesbildstelle BIMEZ, ...<br />

Wir lernen einen ausgewählten, für die Region typischen Aspekt näher kennen.<br />

K<strong>at</strong>egoriale<br />

Zusammenhangswissen - keine „Erwähnungsgeographie"!Erschließung<br />

Abschluss der Arbeit am Lernfeld<br />

Sicherung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

Anwenden - Üben - Wiederholen - Sichern - Kontrollieren – Könnenserfahrung<br />

Verbinden <strong>und</strong> vernetzen: Texte, Sagen, Geschichten, Gestaltungsaufgaben, Lieder,<br />

Präsent<strong>at</strong>ionen, Ausstellungen, ...<br />

Liter<strong>at</strong>ur:<br />

Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>liche Lesebücher aus allen Bezirken<br />

Landeschronik Oberösterreich von R. Lehr, Verlag Brandstetter<br />

Folienmappe Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>e OÖ .. .<br />

Trotz vieler fertiger Unterlagen trifft die didaktischen <strong>und</strong> methodischen Entscheidungen<br />

allerdings die Lehrperson jeweils eigenverantwortlich fürIhre Klasse!


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Der didaktische Hintergr<strong>und</strong> für das Unterrichtsbeispiel<br />

1. Einführende didaktische Bemerkungen zum <strong>Lernbereich</strong> Kind <strong>und</strong> Raum<br />

Sachunterricht ist ein so komplexer <strong>Lernbereich</strong>, dass es fast unmöglich erscheint, einen<br />

prägnanten Überblick über die Vielfalt an Themen <strong>und</strong> Schwerpunktsetzungen zu<br />

gewinnen - in methodischer Hinsicht ebenso wie auch bei den didaktischen Fragen<br />

des WAS - WARUM - <strong>und</strong> WOZU ?<br />

Einerseits soll der Sachunterricht Gr<strong>und</strong>schulkindern dabei helfen, sich in ihrer<br />

gegenwärtigen Welt zurecht zu finden, andererseits müssen auch Voraussetzungen<br />

für späteres Lernen geschaffen werden.<br />

Die Inhalte müssen sich daher an den gegenwärtigen (Lebens - <strong>und</strong> Lern-)<br />

Bedürfnissen der Kinder genau so orientieren als an ihren zukünftigen.<br />

Ebenso ist die Aufgabe wahrzunehmen, tragfähige Gr<strong>und</strong>lagen für die späteren<br />

„Sachfächer" zu legen.<br />

Anschlussfähiges Wissen <strong>und</strong> elementare Methoden <strong>und</strong> Verfahren (z.B.<br />

Experimentieren, Beschaffen von Inform<strong>at</strong>ionen, fachbezogene Arbeitsweisen wie<br />

das Umgehen mit Plänen <strong>und</strong> Karten,...) müssen wir verlässlich absichern <strong>und</strong><br />

dabei auch Zusammenhänge <strong>und</strong> sinnvolle Vernetzungen erfassbar machen.<br />

Damit wir wegen der Fülle der inhaltlichen Möglichkeiten <strong>und</strong> der Tendenz zu einer<br />

(oft wenig reflektierten) „Ganzheitlichkeit" nicht in Beliebigkeitslernen absinken, wird<br />

in der neueren didaktischen Liter<strong>at</strong>ur empfohlen, sich an fünf Perspektiven für den<br />

Sachunterricht zu orientieren:<br />

1. Technisches Lernen<br />

2. N<strong>at</strong>urbezogenes Lernen<br />

3. Historisches Lernen<br />

4. Raumbezogenes Lernen<br />

5. Sozial- <strong>und</strong> kulturwissenschaftliches Lernen<br />

Wir erkennen in diesen fünf Feldern die <strong>Lernbereich</strong>e, die der Österreichische<br />

Volksschullehrplan für den Sachunterricht vorschlägt.<br />

Jeder dieser <strong>Lernbereich</strong>e steht im Spannungsfeld zwischen dem kindlichem<br />

Welterleben einerseits <strong>und</strong> dem „Sachinhalt" mit seinem Fachbezug zu den<br />

entsprechenden Fachwissenschaften andrerseits.<br />

Dabei gilt für den <strong>Lernbereich</strong> <strong>KIND</strong> <strong>und</strong> <strong>RAUM</strong>:<br />

Raum ist eine Gr<strong>und</strong>dimension, die<br />

von Kindern erfahren wird:<br />

Wohnen - Wohnumgebung - <strong>Schule</strong> -<br />

Schulweg Heim<strong>at</strong>ort -<br />

Heim<strong>at</strong>b<strong>und</strong>esland Urlaubsländer -<br />

Europa - Welt -...<br />

Welche Inhalte <strong>und</strong> Verfahren bieten sich<br />

aus der Perspektive der<br />

„Raumwissenschaft" (dem geographischer<br />

<strong>Lernbereich</strong>) an?<br />

Arbeit mit Plänen <strong>und</strong> Karten...<br />

Orientierung: Himmelrichtungen,<br />

Kompass,...


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

2. Bestimmungen des österreichischen Lehrplanes<br />

4. Schulstufe: Gr<strong>und</strong>legende Inform<strong>at</strong>ionen über das eigene B<strong>und</strong>esland gewinnen<br />

<strong>und</strong> Einsichten mit Hilfe der Landkarte erweitern.<br />

„Auf der Gr<strong>und</strong>stufe II werden exemplarische Einsichten im das Beziehungsgefüge<br />

von Mensch <strong>und</strong> Landschaft am Beispiel des Heim<strong>at</strong>ortes, des politischen Bezirks<br />

<strong>und</strong> des B<strong>und</strong>eslandes sowie geographische Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>und</strong> einfache<br />

fachspezifische Techniken erworben.<br />

Darüber hinaus soll der Schüler gr<strong>und</strong>legende Einsichten über typische<br />

Landschaftsformen des eigenen B<strong>und</strong>eslandes im Zusammenhang mit Boden,<br />

Klimas <strong>und</strong> Wirtschaft erwerben <strong>und</strong> fähig sein, die Landschaft in ihrer Bedeutung als<br />

Wohn-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Kulturraum zu erkennen <strong>und</strong> sich darin zurechtzufinden."<br />

Diesem Text ist zu entnehmen, dass damit nicht eine system<strong>at</strong>isch aufzählende oder<br />

oberflächlich beschreibende (diese Tendenz steckt noch immer im Wort „Erdk<strong>und</strong>e"<br />

oder „Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>e"!) Unterrichtsarbeit gemeint sein kann.<br />

Landschaftsk<strong>und</strong>liche Themen zielen auf Sinnerschließung, <strong>und</strong> Erkennen von<br />

Zusammenhängen.<br />

Kinder sollen nicht permanent Inform<strong>at</strong>ionen speichern, sondern es geht um das Erschließen<br />

bedeutsamer Sachverhalte.<br />

Das Besondere, das Typische eines Raumes soll berücksichtigt werden, der Blick sollte<br />

hinter die Oberfläche der Erscheinungen gelenkt werden.<br />

Dabei geht es auch um die entsprechenden Fähigkeiten, Inhalte ernsthaft <strong>und</strong> sinnvoll<br />

aufarbeiten zu können.<br />

Hier soll besonders auf die Wichtigkeit des Gesprächs in allen Phasen des Unterrichtes<br />

hingewiesen werden. Die Einschätzungen eines Problems, die Formulierung von Fragen<br />

<strong>und</strong> Vermutungen bestimmen ganz wesentlich das Lernen im Sachunterricht.<br />

Es h<strong>at</strong> sich seit langem eingespielt, Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>e in der 4. Klasse vor allem durch die<br />

Behandlung der vier Viertel bzw. der Regionen unseres B<strong>und</strong>eslandes zu gestalten.<br />

Vielfach verleitet die Fülle der dabei zu bearbeitenden Inhalte zu reiner Aufzählung:<br />

wichtige Orte, Flüsse <strong>und</strong> Berge, Kulturstätten, Sehenswürdigkeiten <strong>und</strong> berühmte<br />

Persönlichkeiten. Eifrig wird gesammelt, dokumentiert, Arbeitsblätter <strong>und</strong> Skizzen werden<br />

ausgefüllt <strong>und</strong> erworbenes Wissen getestet.<br />

Es ist dies oft weitgehend ein „Allgemeinwissen", ein „Faktenwissen", wie es eigentlich die<br />

Fachdidaktiker bereits seit über 20 Jahren nicht mehr für zielführend halten.<br />

Es sollte uns gelingen, Einzelwissen zu vernetzen, Fragen nach dem „Warum" zu<br />

stellen, Zusammenhänge zwischen landschaftlichen Erscheinungen <strong>und</strong> menschlicher<br />

Nutzung <strong>und</strong> Raumgestaltung herzustellen <strong>und</strong> Einsicht in das Beziehungsgefüge Mensch<br />

- N<strong>at</strong>ur wenigstens in Ansätzen zu ermöglichen.<br />

Auch in manchem Sachunterrichtschulbüchern ist diese Tendenz von den Autoren bereits<br />

eingearbeitet worden.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Der Lehrplan schreibt uns nicht vor, die vier Viertel bzw. die Regionen vollständig zu<br />

behandeln. Es können auch oberösterreichische Landschaftsteile zur Bearbeitung<br />

ausgewählt werden, die sich deutlicher zur Erschließung räumlicher Zusammenhänge<br />

anbieten: das Kremstal, das Ennstal, das Donautal, das Granitbergland Mühlviertel, das<br />

Salzkammergut als Fremdenverkehrsregion, der oberösterreichische Zentralraum, ....<br />

Diese Räume eignen sich von ihren landschaftlichen <strong>und</strong> funktionellen Gegebenheiten<br />

her sehr gut zu denkender Auseinandersetzung.<br />

Exkurs:<br />

Die Vier-Vierteleinteilung ist im Wesentlichen historischer N<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> sollte einstmals eine<br />

bessere Verteidigungsstruktur des damaligen Oberösterreich gewährleisten.<br />

1432 bekamen vier Hauptleute vier Viertel zur Verteidigungsorganis<strong>at</strong>ion zum Schutz vor den<br />

Hussiten unterstellt -<br />

• das (obere) Mühlviertel,<br />

• das Machlandviertel (unteres Mühlviertel, die Grenze war der Haselgraben),<br />

• das Traunviertel<br />

• <strong>und</strong> das Hausruckviertel.<br />

Als im Jahre 1779 das Innviertel zu Oberösterreich kam, wurden die beiden Teile des<br />

Mühlviertels kurzerhand vereint, so dass die Rechnung mit den vier Vierteln wieder stimmte.<br />

Noch heute erinnern die Bezeichnungen „Landeshauptmann" <strong>und</strong> „Bezirkshauptmann" an<br />

die kriegerischen Ursprünge unserer Verwaltungsstrukturen.<br />

Das Bewusstsein zur Zugehörigkeit zu einem der vier Viertel h<strong>at</strong> sich seitdem tief in das<br />

Heim<strong>at</strong>verständnis der Oberösterreicher eingeprägt. Landesverwaltung, Wirtschaftsräume <strong>und</strong><br />

Verkehrsnetze entsprechen längst nicht mehr dieser Geschlossenheit.<br />

Quelle: Landeschronik Oberösterreich, Rudolf Lehr, 1. Aufl. 1987, Brandstätter-Verlag.<br />

3. Bildungsziel <strong>und</strong> Bildungsaufgabe des <strong>Lernbereich</strong>s Raumes am Beispiet „Ennstal“:<br />

Die Lehrplanaussagen zu diesem <strong>Erfahrungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lernbereich</strong> sollen am<br />

landschaftsk<strong>und</strong>lichen Beispiel „Eine Reise ins Ennstal" fachbezogen, <strong>und</strong><br />

möglichst praxisnah hinterfragt <strong>und</strong> interpretiert werden.<br />

Gleichzeitig sollen die 5 Bearbeitungsschritte, die für die Arbeit am Thema „Eine<br />

Reise ins Ennstal" aufgezeigt werden, als Beispiel für andere landschaftsk<strong>und</strong>liche<br />

Lernvorhaben dienen.<br />

Bei der methodischen Umsetzung der didaktischen Gr<strong>und</strong>überlegungen zum<br />

<strong>Lernbereich</strong> Raum fühlen wir uns einem Unterricht verpflichtet, der originär kindliche<br />

Arbeitsformen wie Erk<strong>und</strong>en, Erforschen, Spielen, Darstellen <strong>und</strong> Arbeiten einsetzt <strong>und</strong><br />

damit das Prinzip der Motivierung <strong>und</strong> Aktivierung zu erfüllen versucht.<br />

Ein solcher Unterricht soll lebensbezogene Lernanlässe <strong>und</strong> das Erleben der<br />

Wirklichkeit in den Vordergr<strong>und</strong> stellen <strong>und</strong> zum Ausgangspunkt der Lernarbeit machen,<br />

soll sinnenhaft <strong>und</strong> sinnvoll sein <strong>und</strong> Wert auf gesichertes Wissen <strong>und</strong> Können legen.<br />

Diese Zielsetzungen fühlen sich einer Forderung H. von Hentig verpflichtet:<br />

„Die Sachen klären - die Menschen stärken. "<br />

Die Fachdidaktik für den geographischen Bereich formuliert vier wesentliche Begriffe für<br />

die Erschließung von landschaftsk<strong>und</strong>lichen Inhalten, die schon in der Gr<strong>und</strong>schule zu<br />

einem lernergiebigen <strong>und</strong> bedeutsamen Unterricht beitragen:<br />

them<strong>at</strong>isch integr<strong>at</strong>iv k<strong>at</strong>egorial exemplarisch


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Was bedeutet them<strong>at</strong>isch?<br />

Das Gr<strong>und</strong>schulkind denkt nicht in Fächern.<br />

Eine topographisch orientierte „Erwähnungsgeographie" greift zu kurz.<br />

Darum h<strong>at</strong> unser Thema auch nicht den lexikalischen Titel „Das Ennstal",<br />

sondern<br />

„Eine Reise ins Ennstal".<br />

Ein lebensbezogenes Thema lässt sich vielfältiger <strong>und</strong> kindorientierter <strong>und</strong> vor allem<br />

sinnstiftend bearbeiten.<br />

Andere Themen dieser Art (für Oberösterreich) wären beispielsweise:<br />

• Ein Radausflug ins schöne Donautal.<br />

• Die Enns durchfließt drei Hauptlandschaften unseres B<strong>und</strong>eslandes:<br />

Kalkalpen, Voralpen <strong>und</strong> Alpenvorland.<br />

• Die Enns, einst Flößerweg <strong>und</strong> Eisenstraße<br />

• Warum ist der Böhmerwald ein so beliebtes Fremdenverkehrsgebiet?<br />

• Wir lernen das Hausruckviertel kennen.<br />

• Warum steht der Almsee unter N<strong>at</strong>urschutz?<br />

• Wir planen einen Wandertag ins Pesenbachtal.<br />

• In Oberösterreich wird viel Strom gebraucht. Woher kommt er?<br />

• Warum gibt es im oberösterreichischen Zentralraum so viele<br />

Industriebetriebe?<br />

• Eine R<strong>und</strong>fahrt auf dem Traumsee<br />

Was bedeutet „integr<strong>at</strong>iv"?<br />

Der Begriff „integr<strong>at</strong>iv" verpflichtet uns, geographische Themen als integrierte Einheiten<br />

zu planen.<br />

Dies ist im Sinne eines ganzheitlichen Unterrichtes, der sich einerseits verstärkt an<br />

den Bedürfnissen <strong>und</strong> Sichtweisen der Kinder orientiert, andrerseits auch die „Ganzheit"<br />

eines Sachverhaltes aufzeigen möchte.<br />

Um eine Landschaft zu verstehen, wird sie vernetzt aufgearbeitet. Neben fachlichen -<br />

geographischen Arbeitsweisen werden auch geschichtliche, biologische,<br />

wirtschaftsk<strong>und</strong>liche, technische <strong>und</strong> soziale Aspekte angesprochen.<br />

Erst dadurch ergibt sich ein lebendiges <strong>und</strong> facettenreiches Bild einer Region.<br />

Auch wird dadurch rein reproduktivem Faktenwissen vorgebeugt, das zu keinem<br />

Zusammenhangswissen führt.<br />

Ebenso sollen emotionale, gestalterische <strong>und</strong> ästhetische Momente nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

Um aber einem Beliebigkeitslernen vorzubeugen, sollten wir „den Anspruch der<br />

Sache" nicht gering einschätzen.<br />

Die gr<strong>und</strong>legend wichtigen fachimmanenten Bildungsziele (Ziele des<br />

geographischen <strong>Lernbereich</strong>s) müssen wir im Auge zu behalten.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Beispiele:<br />

Eine Reise ins Ennstal<br />

• Aus dem Ennstal kommen wichtige<br />

Produkte.<br />

Aus welchen Orten kommen sie <strong>und</strong> wo<br />

liegen diese Orte?<br />

• Die Enns kommt aus den Kalkalpen.<br />

Wie sieht Kalkstein aus - wozu wird er<br />

verwendet? Kennst du andere<br />

Gesteinsarten?<br />

• Die Zeit der Sensenschmiede<br />

Wie wird überhaupt eine Sense erzeugt?<br />

• Aus dem Ennstal kommen wichtige<br />

Produkte.<br />

Aus welchen Orten kommen sie <strong>und</strong> wo<br />

liegen diese Orte?<br />

• Die Enns war einst Energielieferant für<br />

Hammer- <strong>und</strong> Sensenwerke <strong>und</strong> für<br />

Mühlen.<br />

Die Zeit der „Schwarzen Grafen".<br />

• Kunst im Ennstal:<br />

Steyr, das Barockstift Garsten, die<br />

Wallfahrtskirche Christkindl, ...<br />

• Die Enns als Transportweg <strong>und</strong><br />

Energielieferant.<br />

Flößerei einst - Kraftwerke heute<br />

• Im N<strong>at</strong>ionalpark Kalkalpen gibt es seltene<br />

Tiere <strong>und</strong> Pflanzen.<br />

Eine Reise durch das Donautal<br />

• Eine Reise entlang der Donau durch<br />

Oberösterreich.<br />

Welche Städte <strong>und</strong> Orte lernen wir<br />

kennen?<br />

• Vom Treppelweg an der Donau zum<br />

Radweg.<br />

Woher kommen so viele Besucher?<br />

• Im Donautal gibt es interessante Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tiere.<br />

• Der Fischlehrpfad beim Kraftwerk<br />

Ottensheim.<br />

• Die Donau ist ein bedeutender<br />

Stromlieferant.<br />

Welche Kraftwerke gibt es?<br />

• Wie ist ein Kraftwerk gebaut <strong>und</strong> wie<br />

kommt der Strom nach Hause?<br />

• Wie funktioniert eigentlich eine Schleuse?<br />

• Woher kommen <strong>und</strong> wohin fahren die<br />

Donauschiffe?<br />

• Die Römer an der Donau.<br />

Was bedeutet „exemplarisch"?<br />

Das Beispiel „Die Reise ins Ennstal" ermöglicht uns auch, die Forderung nach<br />

exemplarischem Unterricht zu erfüllen. Das Ennstal steht für andere Flusstäler ins<br />

unserer Region, die ähnliche Strukturen <strong>und</strong> Funktionen aufweisen.<br />

Ob es die Donau ist, der Inn, die Krems, oder die Traun,... alle diese Flüsse h<strong>at</strong> der<br />

Mensch in ähnlicher Weise genützt.<br />

Sie alle prägen die Landschaft, sie dienten früher wie heute den Menschen <strong>und</strong><br />

ermöglichten Handel, Verkehr <strong>und</strong> Wirtschaft.<br />

Man h<strong>at</strong> sie in ähnlicher Weise verbaut <strong>und</strong> verändert - je nach den vorherrschenden<br />

Wertvorstellungen.<br />

In den Jahren der Zwischenkriegszeit <strong>und</strong> nach dem zweiten Weltkrieg brauchte man<br />

immer mehr Strom, um den rasant steigenden Energieverbrauch zu decken. Heute h<strong>at</strong><br />

man erkannt, dass die wertvolle N<strong>at</strong>urlandschaft unwiederbringlich verloren geht. Viele<br />

Menschen bemühen sich, sie gegen den unumkehrbaren Verlust zu verteidigen.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

(Wo man noch vor 20 Jahren ein Kraftwerk ins Reichraminger Hintergebirge bauen wollte,<br />

erstreckt sich heute der w<strong>und</strong>erbare N<strong>at</strong>ionalpark Kalkalpen!)<br />

Kinder verstehen durchaus, dass auch unsere Gener<strong>at</strong>ion das ihre dazu beitragen wird,<br />

unsere Umwelt weiter verantwortungsvoll zu gestalten.<br />

Was bedeutet „k<strong>at</strong>egorial"?<br />

Es geht nicht um die restlose Vollständigkeit bei der Bearbeitung einzelner<br />

Landschaftsteile, wir werden im Sinne der k<strong>at</strong>egorialen Erschließung jeweils einen<br />

besonderen, typischen Aspekt des Lernfeldes näher bearbeiten.<br />

Das verhindert Überlastung mit allzu viel angehäuftem <strong>und</strong> nur reproduktivem<br />

Detailwissen <strong>und</strong> schafft Einsicht <strong>und</strong> Verständnis in bedeutsame Wirkfaktoren.<br />

Während uns das exemplarische Denken an einem Beispiel erkennen lässt, wie ähnliche<br />

Inhalte zu verstehen sind, erschließt das k<strong>at</strong>egoriale Denken die Besonderheit, das<br />

Unverwechselbare, das Typische einer Region.<br />

Beispiele:<br />

• Die alte Eisenstadt Steyr einst <strong>und</strong> heute<br />

• Das Stift Kremsmünster<br />

• Das alte Sensenhandwerk<br />

• Der Granit im Mühlviertel<br />

• Das Salz im Salzkammergut<br />

• N<strong>at</strong>urschutzgebiete in Oberösterreich<br />

• Eine Reise mit der Pferdeeisenbahn<br />

• Freistadt als mittelalterliche Stadt...<br />

• Zuckerrübenanbau im Lössgebiet des Alpenvorlandes. Wie kommt der Zucker aus<br />

der Zuckerrübe?<br />

• „Hörndlbauern" <strong>und</strong> „Körndlbauern" im Ennstal<br />

• Der N<strong>at</strong>ionalpark Kalkalpen<br />

• Die Landeshauptstadt Linz: Wie Oberösterreich verwaltet wird.<br />

• Warum ist Hinterstoder (Gosau) ein so beliebter Wintersportort?<br />

Diese Themen sind teilweise nicht neu.<br />

Wir finden sie auch im Regionalteil der Arbeitsbücher für die 4. Schulstufe.<br />

Bei ihrer Bearbeitung sollten wir uns jedoch der Zieldimensionen - them<strong>at</strong>isch /<br />

integr<strong>at</strong>iv <strong>und</strong> exemplarisch / k<strong>at</strong>egorial klar bewusst sein, um den Bildungsaufgaben<br />

des Fachbereiches gerecht zu werden <strong>und</strong> die Zusammenhänge in unserem Unterricht<br />

system<strong>at</strong>isch erschließen.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

4. Frage der Sachanalyse bei landschaftsk<strong>und</strong>lichen Themen<br />

Bei der Behandlung geographischer Themen kann es nicht nur um das Aufzählen von<br />

topographischen Inform<strong>at</strong>ionen gehen.<br />

Die Frage nach dem „Warum ist das so? Wie hängt das zusammen?" führt zum<br />

VERSTEHEN LERNEN. Erst wenn man die einzelnen Faktoren in Zusammenhang<br />

bringt, werden die Abhängigkeiten <strong>und</strong> Bedingungen erkannt.<br />

Die Arbeit an räumlichen Wirkgefügen lässt breiten Raum zum Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Nachdenken <strong>und</strong> bietet Gelegenheit zu Orientierung <strong>und</strong> Sinnfindung.<br />

Eine brauchbare Analyse ergibt sich, wenn wir nach den wichtigsten Faktoren fragen,<br />

die einen Raum prägen:<br />

Dies sind die N<strong>at</strong>urfaktoren <strong>und</strong> die wichtigsten menschlichen Aktivitäten im<br />

Lebensraum:


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Raster für ein räumliches Beziehungsgefüge<br />

Wohnraum<br />

Wie bewohnen die<br />

Menschen diesen<br />

Raum?<br />

Orte<br />

Typische Hofformen<br />

Ballungsgebiete<br />

Probleme?<br />

Kulturraum<br />

Welche Kultur schaffen<br />

die Menschen in diesem<br />

Lebensraum?<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Besondere Gebäude<br />

(Klöster, Schlösser,<br />

Burgen, ...)<br />

Kunst <strong>und</strong> Handwerk<br />

Berühmte<br />

Persönlichkeiten<br />

(Dichter, Musiker, ...)<br />

Sprache, M<strong>und</strong>art, ...<br />

N<strong>at</strong>urfaktoren<br />

Welche N<strong>at</strong>urfaktoren<br />

wirken in diesem<br />

Raum?<br />

Landschaftsformen<br />

Höhenlage<br />

Klima<br />

Bodenbeschaffenheit<br />

Geologie<br />

Gewässer<br />

Erholungsraum<br />

Wie erholen sich die<br />

Menschen in diesem<br />

Lebensraum?<br />

Erholungsgebiete<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Fremdenverkehr<br />

Wirtschaftsraum<br />

Wie nützen die Menschen<br />

diesen Raum?<br />

Fremdenverkehr<br />

Betriebe <strong>und</strong> Industrie<br />

Landwirtschaft<br />

Waren <strong>und</strong> Produkte<br />

Bodenschätze<br />

Verkehr


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Folgende Einsichten <strong>und</strong> Fähigkeiten sollen bei der Erarbeitung der räumliche Umwelt<br />

angebahnt werden:<br />

• Es gibt priv<strong>at</strong>e (Wohnung,...) <strong>und</strong> öffentliche Räume (Schulraum, Ort,<br />

B<strong>und</strong>esland...) in denen wir leben. Nachfolgende Aspekte gelten für alle<br />

Lebensräume.<br />

• In unseren Lebensräumen wirken n<strong>at</strong>urgegebene Faktoren (Landschaften, Klima,<br />

Boden, Flüsse, Seen,...)<br />

• Unsere Lebensräume sind durch n<strong>at</strong>ürlichen Faktoren gestaltet <strong>und</strong> können nur in<br />

Abhängigkeit von ihnen genützt werden (Schigebiete nur bei entsprechender<br />

Höhenlage <strong>und</strong> Geländeform, Milchwirtschaft in Bergregionen, Maisanbau nur bei<br />

guten Böden <strong>und</strong> gutem Klima,...)<br />

• Verschiedene Menschen nehmen den Lebensraum aber unterschiedlich wahr (Kind,<br />

Urlauber, Landwirt, Verkehrsteilnehmer, Umweltschützer, Bürgermeister,...)<br />

• Unsere Lebensräume wurden schon seit vielen Gener<strong>at</strong>ionen von unseren<br />

Vorfahren gestaltet. (Bauten, Verkehrswege, Wälder, Wiesen, Felder, veränderte<br />

Flüsse, Sehenswertes, ... )<br />

• Wie unser Lebensraum heute aussieht, wurde daher von unseren Vorfahren<br />

geprägt.<br />

• Sie haben den Lebensraum genützt, bewusst bewahrt, zerstört - je nach<br />

Werthaltungen <strong>und</strong> Bedürfnissen (Autobahnbau - landwirtschaftliche<br />

Monokulturen - Almwiesen - Parks <strong>und</strong> Erholungsflächen,...) - dabei sind<br />

verschiedene Menschen sehr verschiedener Meinung!<br />

• Auch wir sind wieder für unseren Lebensraum verantwortlich bei der Gestaltung <strong>und</strong><br />

Veränderung.<br />

• Menschen bewegen sich in ihren Lebensräumen (Straßen, Verkehrsverbindungen...<br />

), müssen Rohstoffe <strong>und</strong> Waren austauschen <strong>und</strong> daher<br />

unterschiedliche Verkehrsträger schaffen <strong>und</strong> benützen (Wasser - Schiene - Luft -<br />

Straßen - ... )<br />

• In ihren Lebensräumen orientieren sich die Menschen an auffälligen<br />

Gegebenheiten, nach Himmelsrichtungen <strong>und</strong> Entfernungen.<br />

• Wir benützen dazu Beobachtungen im Freien, Skizzen, Pläne, Karten, Luftbilder <strong>und</strong><br />

S<strong>at</strong>ellitenaufnahmen.<br />

Wir gliedern unsere Lebensräume nach verschiedenem Aussehen (Berg, Tal,<br />

Flachland, Gebirgsland, Kultur- <strong>und</strong> N<strong>at</strong>urlandschaft, ...) <strong>und</strong> nach Aufgaben<br />

(Wohnräume, Erholungsräume, Industriegebieten, landwirtschaftliche<br />

Gebiete,...)<br />

An diesen Gedanken wird klar, dass die reine Beschreibung einer Landschaft oder Region<br />

mit all ihren topographischen Einzelheiten nicht mehr ausreicht, um die Bildungsaufgaben<br />

im <strong>Lernbereich</strong> <strong>RAUM</strong> zu erreichen.<br />

Die Gelegenheit zu denkendem Lernen in Zusammenhängen ist aber sehr gut gegeben.<br />

Als Beispiel zum Ennstal könnten folgende WARUM-Fragen von Kindern der 4.<br />

Schulstufe durchaus überlegt <strong>und</strong> beantwortet werden:<br />

WARUM ist gerade Steyr eine so reiche Stadt geworden?<br />

WARUM gibt es im Ennstal so viele alte Hammerwerke, die wir heute besichtigen?<br />

WARUM gibt es eigentlich im Ennstal keine großen „Körndlbauern"?<br />

WARUM war für die Menschen in den frühen Zeiten die Enns ein so wichtiger Fluss?<br />

WARUM gibt es eigentlich 10 Kraftwerke an der Enns?


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

WARUM ist der N<strong>at</strong>ionalpark Kalkalpen für Oberösterreich so wichtig?<br />

Überlegungen zur Stoffauswahl zum them<strong>at</strong>ischen Schwerpunkt:<br />

Das Heim<strong>at</strong>b<strong>und</strong>esland im Unterricht der 4. Schulstufe<br />

Ganz nach der Tradition der alten „Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>e" (gibt es als Begriff im modernen<br />

Unterricht seit 1962 nicht mehr!) wird vielfach noch heute die Arbeit im Sachunterricht<br />

der 4. Schulstufe zu einem sehr großen Teil von der Arbeit an Themen über das<br />

Heim<strong>at</strong>b<strong>und</strong>esland bestimmt. Es überwiegen dabei geographische (eigentlich<br />

„topographische") <strong>und</strong> geschichtliche Aspekte.<br />

Auf diese Problem<strong>at</strong>ik wird auch an anderer Stelle dieses Skriptums eingegangen.<br />

Wie ist dazu aus der Sicht der aktuellen Didaktik Stellung zu nehmen?<br />

• Halten wir uns an den Lehrplan, dann wird die Arbeit durch seine Formulierungen<br />

doch etwas eingeschränkt: Studieren Sie bitte dazu die Lehrplanaussagen unter<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>RAUM</strong> - 4. Schulstufe, ÖLP, 2000, Seite ). Es ist keine Rede davon, das<br />

B<strong>und</strong>esland in aller Vollständigkeit zu bearbeiten. Vielmehr wird Wert auf<br />

verstehendes Lernen gelegt.<br />

• Halten wir uns an die Forderungen nach erfahrungsorientiertem, gehirngerechtem <strong>und</strong><br />

nachhaltigem Lernen, verbietet es sich ebenfalls, eine große Stofffülle - mit<br />

vorwiegend reproduktiv angelerntem Faktenwissen - „durchzunehmen". Wollen wir<br />

wirklich alle Landesteile genau bearbeiten, dann wird wohl schon aus zeitlichen<br />

Gründen ein sehr straffer <strong>und</strong> Buch-/Text-/Papier-orientierter Unterricht notwendig<br />

sein.<br />

• Halten wir uns an die Fülle der Lebenserscheinungen, mit denen Kinder unserer<br />

Zeit konfrontiert sind <strong>und</strong> an die Lehrplanforderungen aus den weiteren <strong>Erfahrungs</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Lernbereich</strong>en des SU (N<strong>at</strong>ur, Technik, Zeit, Gemeinschaft), so werden wir nur<br />

einen eingeschränkten Teil des Schularbeitszeit auf das Thema Oberösterreich<br />

verwenden können.<br />

Wir müssen heute klug planen, um einerseits den Forderungen eines vielfältigen<br />

Sachunterrichtes gerecht zu werden, andererseits aber auch die notwendigen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zum Kennen <strong>und</strong> Verstehen des Heim<strong>at</strong>b<strong>und</strong>eslandes zu legen.<br />

Daher:<br />

Nicht Landesteil um Landesteil vollständig durcharbeiten, das kann zu Faktensammlerei<br />

<strong>und</strong> nur reproduktivem Wissenserwerb führen = „Erwähnungsgeographie",<br />

sondern einen guten Überblick schaffen <strong>und</strong> exemplarisch typische<br />

Landschaftsformen in Verbindung mit Wirtschaft, Wohn- <strong>und</strong> Kulturraum aufarbeiten.<br />

Heute sehen wir die Bedeutung des Erwerbs von tragfähigem <strong>und</strong> anschlussfähigem<br />

Wissen über das eigene Heim<strong>at</strong>b<strong>und</strong>esland wieder neu:<br />

Gerade im Zeitalter der Europäisierung wird der Lehrplanauftrag „gr<strong>und</strong>legende<br />

Inform<strong>at</strong>ionen über das eigene B<strong>und</strong>esland gewinnen" zu einer wichtigen Aufgabe.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Dazu h<strong>at</strong> die Gr<strong>und</strong>schule ihren gr<strong>und</strong>legenden Beitrag zu leisten!<br />

Welche Themenstellungen können wir auswählen?<br />

Den Kindern zunächst ein Übersicht über den zu lernenden Raum geben.<br />

Sich auskennen in Oberösterreich:<br />

• Oberösterreich in Österreich - Österreich in Europa - Europa <strong>und</strong> andere Kontinente<br />

• Grenzen <strong>und</strong> Nachbarsta<strong>at</strong>en – Nachbarländer<br />

• Oberösterreich ist das Land der vier Viertel.<br />

Vier viertel h<strong>at</strong>’s Landl:<br />

Innviertel Ross <strong>und</strong> Troad,<br />

Mühlviertel Flachs <strong>und</strong> Gjoad,<br />

Hausruckviertel Obst <strong>und</strong> Schmalz,<br />

Traunviertel Holz <strong>und</strong> Salz.<br />

• Im Zusammenhang mit den Vierteln werden oft die Bezirke erarbeitet. Es scheint mir<br />

wichtiger zu sein, dass Kinder erfahren, wozu es Bezirke gibt, als dass sie alle<br />

auswendig aufsagen können!<br />

• Die Landeshauptstadt Linz - wie Oberösterreich verwaltet wird, - wäre ein gutes<br />

Anschlussthema. Viele Schülerinnen kommen zur Linzwoche in die Landeshauptstadt.<br />

• Die Hauptlandschaften Oberösterreichs Granitbergland - Alpenvorland - Voralpen -<br />

Kalkalpen<br />

Es ist die Entscheidung der Lehrer/in, welche Schwerpunkte im geographischen<br />

<strong>Lernbereich</strong> der 4. Schulstufe gesetzt werden:<br />

Sinnvolle Möglichkeiten wären:<br />

• Das Granitbergland Mühlviertel<br />

• Das Donautal <strong>und</strong> die Landeshauptstadt<br />

• Der Zentralraum Linz-Wels-Steyr<br />

• Das Salzkammergut als berühmtes Fremdenverkehrgebiet<br />

• Das Ennstal als wichtige oberösterreichische Flusslandschaft (Eisenstraße)<br />

• Der Hausruckwald: einst Kohle, heute Fremdenverkehr<br />

• Die Region Innviertel-Hausruckwald<br />

• Hinterstoder <strong>und</strong> Wurzeralm - beliebte Wintersportgebiete im Süden von<br />

Oberösterreich...<br />

Wenn man sich nun entschieden h<strong>at</strong>, welche Region man exemplarisch<br />

aufarbeiten möchte, stellt sich die wichtige Frage:<br />

Wie kann ich die Kinder mit der Landschaft in Berührung bringen?<br />

• Wo die Kinder schon waren...<br />

• An vorhergegangenes Thema anknüpfen...<br />

• Bilder <strong>und</strong> Prospekte...


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

• Interessante Objekte aus der Region...<br />

Welchen methodischen Weg schlage ich ein, um Raumvorstellungen zu<br />

schaffen? Wie kann ich möglichst lebensnah <strong>und</strong> vielfältig die Region<br />

mehrperspektivisch bearbeiten?<br />

Welche Fakten <strong>und</strong> Einsichten über eine Region wähle ich überhaupt aus?<br />

Es trägt zu einem professionellen Unterricht mit begründeter Stoffauswahl <strong>und</strong><br />

kindgemäßen methodischen Maßnahmen bei, wenn man einen Überblick über die<br />

Didaktik des <strong>Lernbereich</strong>s <strong>RAUM</strong> h<strong>at</strong>:<br />

Übersicht über didaktische Forderungen<br />

im <strong>Lernbereich</strong> Raum<br />

Didaktik Methodik Sachanalyse<br />

des <strong>Lernbereich</strong>s <strong>KIND</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>RAUM</strong><br />

des <strong>Lernbereich</strong>s<br />

<strong>KIND</strong> <strong>und</strong> <strong>RAUM</strong><br />

im <strong>Lernbereich</strong><br />

<strong>KIND</strong> <strong>und</strong> <strong>RAUM</strong><br />

Planungsgesichtspunkte: ganzheitlich Keine Erwähnungs<br />

geographie !<br />

them<strong>at</strong>isch<br />

sinnvoll<br />

integrierend<br />

sinnenhaft<br />

Beziehungsgefüge<br />

Mensch - Raum:<br />

k<strong>at</strong>egorial<br />

exemplarisch<br />

Wie werden diese<br />

Forderungen am<br />

Beispiel der „Reise ins<br />

Ennstal" oder eines<br />

Eigenen Beispiels<br />

eingelöst?<br />

lebensnah<br />

gesichertes Wissen<br />

<strong>und</strong> Können<br />

kindgemäße Arbeitsformen<br />

Prinzip der Aktivierung<br />

Prinzip der Motivierung<br />

Welche N<strong>at</strong>urfaktoren<br />

stehen (bzw. standen) in<br />

diesem Raum zur<br />

Verfügung?<br />

Wie nutzten (bzw. wie<br />

nützten) Menschen diese<br />

Faktoren?<br />

VERSTEHEN LERNEN<br />

der Erscheinungen in<br />

diesem Raum!<br />

Auch für andere Unterrichtsbeispiele aus dem <strong>Lernbereich</strong> <strong>RAUM</strong> gelten<br />

sinngemäß diese didaktischen <strong>und</strong> methodischen Forderungen!<br />

• Wir erforschen unsere Schulumgebung...<br />

• Unser Hauptpl<strong>at</strong>z - Marktpl<strong>at</strong>z -...<br />

• Unser Heim<strong>at</strong>ort einst <strong>und</strong> heute<br />

Damit sich Menschen ihre Räume erschließen können, haben sie Verfahren <strong>und</strong><br />

Methoden entwickelt, die wir den Kindern gr<strong>und</strong>legend vermitteln müssen - an<br />

inhaltlichen Beispielen,<br />

die für die Kinder bedeutsam <strong>und</strong> zugänglich sind:


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Beispiele:<br />

• Wege- <strong>und</strong> Lageskizzen anfertigen<br />

• Wege beschreiben<br />

• Gr<strong>und</strong>risse lesen, zeichnen <strong>und</strong> verstehen<br />

• Modell bauen, z.B. im Sandkasten, Wohnraummodelle,...<br />

• Skizzen <strong>und</strong> Karten lesen, anfertigen, auswerten, für Planungen nutzen,...<br />

• Orientierungshilfen anwenden <strong>und</strong> nutze, z.B. Kompass,...<br />

• Himmelsrichtungen bestimmen<br />

• Entfernungen schätzen <strong>und</strong> bestimmen mit Hilfe einfacher Verfahren<br />

• Inform<strong>at</strong>ionen sammeln, bewerten, auswerten, darstellen<br />

• Recherchen im Internet durchführen<br />

• Einfache Himmelbeobachtungen durchführen <strong>und</strong> bewerten (Sonne,<br />

Mondphasen, Sternbilder,...)<br />

Eine Zusammenstellung der ARBEITSTECHNIKEN im <strong>Lernbereich</strong> Raum<br />

Nach Preisler (1992) Fachspezifische Arbeitstechniken im gr<strong>und</strong>legenden Erdk<strong>und</strong>eunterricht In: Zeitschrift<br />

Gr<strong>und</strong>schulmagazin, 9/92, S. 17-20<br />

(Dr. Gerhard Preisler, Didaktik der Geographie, Universität Regensburg)<br />

1. Arbeitstechniken im Rahmen der originalen Begegnung:<br />

Bestimmen • Gesteine bestimmen, Straßennamen feststellen,...<br />

Orientieren<br />

Messen mit<br />

Instrumenten<br />

Schätzen von<br />

Entfernungen,<br />

Höhen,<br />

Richtungen,<br />

Lagen,....<br />

Zeichnen<br />

Zählen<br />

• mit Hilfe der Sonne, der Sterne, Wetterseite der Bäume,...<br />

• mit Hilfsmitteln: Kompass, Uhr, Sch<strong>at</strong>tenstab, Karte,...<br />

• Klassenzimmer mit Meterstab abmessen,<br />

Fließgeschwindigkeit eines Gewässers mit Bandmaß <strong>und</strong><br />

Stoppuhr,....<br />

• z.B. den Seitenwänden der Klasse markante<br />

Gebäude, Orte oder Berge der Umgebung zuordnen<br />

• 100m, 1km Entfernung schätzen, Fahrzeiten mit dem Rad<br />

oder Auto....<br />

• Zeichnen von eigenen Lageplänen, Wegeskizzen, z.B.<br />

„Mein Schulweg"<br />

• Zählen von Verkehrsmitteln (Autos, LKWs, Fahrräder,..<br />

• Zählen von Passanten an einer Kreuzung, einem<br />

Fußgängerübergang,...<br />

• Geschäfte in einer Straße, auf dem Marktpl<strong>at</strong>z,... Gründe für<br />

die Verteilung überlegen


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

2. Arbeitstechniken an Repräsentanten der geographischen Wirklichkeit<br />

Bauen eines Modells<br />

Nach dem Aufsuchen der Wirklichkeit, nach der Aufarbeitung<br />

mit Karte <strong>und</strong> anderen Veranschaulichungsmitteln, kann ein<br />

Modell der Landschaft oder eines bestimmten Gebietes<br />

modellhaft dargestellt werden. Dabei kommt es darauf an die<br />

Lagebeziehungen kritisch zu überprüfen, dabei muss man<br />

manchmal auf die Wirklichkeit zurückgreifen!<br />

„Sehen" eines Bildes Gemeint ist das bewusste Betrachten, das Interpretieren einer<br />

Landschaftsabbildung: Feststellen der Himmelsrichtungen,<br />

Beschreiben (dem Bild geographische Inform<strong>at</strong>ionen<br />

entnehmen): Berge, Flüsse, Straßen, Ortschaften, auffallende<br />

Gebäude, Waldgebiete,...<br />

3. Arbeitstechniken an graphischem Arbeitsmitteln:<br />

Pläne<br />

Können von den Kindern selbst gefertigt werden.<br />

Aus Skizzen werden Fakten entnommen:<br />

Wo liegen öffentliche Gebäude in unserem Ort?<br />

Warum gerade dort?<br />

Wie h<strong>at</strong> sich der Ort in den letzten Jahren verändert?<br />

Welche Siedlungen sind neu dazugekommen?<br />

Bedeutsames auf den Plänen markieren: Bestimmte Bäume, Brunnen,<br />

Haltestellen,...<br />

Begriff: KOGNITIVE KARTE oder MENTAL MAP<br />

(Wie ein Bild eines bestimmten Lebensraumes langsam in unserm Gehirn<br />

entsteht:<br />

Mein Schulweg - auffällige Wahrnehmungen - Geschäfte - Fahrradweg -<br />

Bushaltestellen - Spielplätze - unangenehme Plätze – Stellen mit positiven<br />

Assozi<strong>at</strong>ionen...<br />

Einzelne „them<strong>at</strong>ische" MAPs legen sich nach <strong>und</strong> nach „übereinander", so<br />

dass langsam eine Gesamtvorstellung entsteht.)<br />

Karten<br />

Orientierung: Richtiges Hinlegen, Einnorden der Karte, Wege mit Hilfe der<br />

Karte beschreiben,...<br />

Messen: mit Hilfe des Messstreifens, Maßstabarbeit (Verbindung zu<br />

M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik!)<br />

Lesen der Lesende: Kartenzeichen, Höhenfarben,...


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Grafiken<br />

Arbeit mit Grafiken kommt in der Gr<strong>und</strong>schule nur beschränkt vor.<br />

Am besten ist es, D<strong>at</strong>en selbst zu erheben (zählen, befragen...) <strong>und</strong><br />

anschauliche Symbole (für Menschen, Produkte, Baumbestände, ....) zu<br />

suchen.<br />

Auch hier empfiehlt sich besonders eine Zusammenarbeit mit M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik,<br />

Säulendiagramme werden in der 4. Klasse angewendet.<br />

4. Arbeitstechniken im sprachlichen Bereich<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen werden ins Bewusstsein gehoben <strong>und</strong> versprachlicht.<br />

Einfache Lage- <strong>und</strong> Richtungsangaben: vorne, hinten, oberhalb, unterhalb, rechts,<br />

links, östlich, westlich, nördlich von,...<br />

Wegebeschreibungen sinnvoll formulieren können.<br />

Them<strong>at</strong>ische Kartendarstellungen interpretieren <strong>und</strong> deuten können.<br />

Aus: Figl & Schwarz (1999, S. 48)


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Bildungsaufgaben im <strong>Erfahrungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lernbereich</strong> Raum<br />

Richtziele: Dem Kind Entscheidungshilfen für sein räumliches Verhalten geben.<br />

Grobziele:<br />

a. Orientierungshilfen erwerben:<br />

Himmelsrichtungen, Plan, Landkarte, Kompass,..<br />

b. Exemplarische Einsichten in das Beziehungsgefüge von Mensch <strong>und</strong><br />

Landschaft gewinnen:<br />

Dabei verstehen wir die Aufgabe der geographischen Arbeit nicht als<br />

Aufzeigen von topographischen Fakten (Orte, Berge, Flüsse,...) sondern<br />

fragen im Sinne von „Sozialgeographie" nach den Beziehungen zwischen Mensch<br />

<strong>und</strong> Landschaft:<br />

Der Mensch wird von seinem Lebensraum geprägt, er passt sich den<br />

N<strong>at</strong>urfaktoren an, befasst sich mit Fragen der Raumordnung in einer<br />

denkend-planenden Auseinandersetzung.<br />

Folgende Lernfelder können bearbeitet werden:<br />

Wie Menschen wohnen, arbeiten, sich versorgen, sich erholen, sich<br />

bilden, am Verkehr teilnehmen, in Gemeinschaft leben.<br />

c. Gr<strong>und</strong>legende Einsichten über typische Landschaftsformen des<br />

B<strong>und</strong>eslandes im Zusammenhang mit Boden, Klima <strong>und</strong> Wirtschaft erwerben.<br />

Die Zusammenhänge zwischen landschaftlichen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

kulturellen Gegebenheiten sollen erkannt werden.<br />

Methodische Überlegungen<br />

Erdk<strong>und</strong>liche Themen eigenen sich gut als Ausgangspunkt für<br />

integrierenden Sachunterricht.<br />

Das heißt, dass zur Aufarbeitung eines Themas auch andere <strong>Lernbereich</strong>e<br />

des Sachunterrichtes einbezogen (= integriert) werden.<br />

Der Begriff » integr<strong>at</strong>iv" verpflichtet uns, unsere geographischen Themen als integrierte Einheiten<br />

zu planen.<br />

Nach der Überbetonung des wissenschaftorientierten Zugangs zu den Themen des Sachunterrichts<br />

der siebziger <strong>und</strong> achtziger Jahre h<strong>at</strong> sich zunehmend eine Abkehr von der rein fachlich orientierten<br />

Bearbeitungsweise der einzelnen Inhalte eingestellt.<br />

Dies ist durchaus im Sinne eines ganzheitlichen Unterrichtes, der sich verstärkt an den Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> Sichtweisen der Kinder orientiert. So werden neben fachlich - geographischen Arbeitsweisen<br />

auch geschichtliche, biologische, wirtschaftsk<strong>und</strong>liche, technische <strong>und</strong> soziale Aspekte<br />

angesprochen. Ebenso sollen emotionale, gestalterische <strong>und</strong> ästhetische Momente nicht zu kurz<br />

kommen. Um aber einem Beliebigkeitslernen vorzubeugen, sollten wir „den Anspruch der


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Sache" nicht gering einschätzen. Die gr<strong>und</strong>legend wichtigen fachimmanenten Bildungsziele<br />

müssen wir im Auge zu behalten.<br />

Geographisch - fachliche Inhalte<br />

zum Grobziel a) Orientierungshilfen erwerben<br />

Räumliche Beziehungen:<br />

Links - rechts, davor - dahinter, weit - nahe, hinauf - hinunter,...<br />

In der Klasse, im Schulhaus, im Turnsaal, in der Wohnung,...<br />

Standorte von Dingen, Wege <strong>und</strong> Entfernungen beschreiben (Suchspiele)<br />

Orientieruneseesichtspunkte gewinnen:<br />

• In der Wirklichkeit: n der Schulumgebung, an Fixpunkten im Gelände<br />

(Ampel, Kreuzung, Gebäude,...)<br />

• An Modellen: Spielhäuser, Klassen- <strong>und</strong> Schulhausmodelle,...<br />

• An einfachen Plänen: Suchspiele, Skizzen für St<strong>at</strong>ionen (z.B. im Turnsaal)<br />

3. Schulstufe:<br />

Orientierunsfähigkeit erweitern durch Erk<strong>und</strong>ungsübungen im örtlichen Bereich:<br />

Straßen, Gewässer, Gebäude....<br />

Skizzen <strong>und</strong> Pläne als geographische Darstellungsform kennen<br />

lernen, selbst herstellen <strong>und</strong> als Orientierungshilfe verwenden:<br />

Von der Wirklichkeit zum Modell - zur Gr<strong>und</strong>rissdarstellung - zum Plan<br />

Mit Hilfe von Plänen sich grob orientieren <strong>und</strong> Auskunft geben können über Wege,<br />

Gebäude, Richtungen,...<br />

Hilfen zur Orientierung im Raum kennen lernen <strong>und</strong><br />

anwenden: Himmelsrichtungen Kompass,...<br />

Lage bedeutsamer Orientierungspunkte mit Hilfe der Himmelrichtungen beschreiben<br />

4. Schulstufe<br />

Im Anschluss an anschauliche <strong>Erfahrungs</strong>möglichkeiten die Landschaftsdarstellung<br />

auf Karten erarbeiten:<br />

• Verkleinerung - Maßstab<br />

• Kartenzeichen<br />

• Himmelrichtungen feststellen - einnorden


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

• Höhen- <strong>und</strong> Tiefendarstellung<br />

• Verschiedene Karten lesen: Wanderkarten, Bildkarten, Prospektkarten, them<strong>at</strong>ische<br />

Karten, Panoramakarten, ...<br />

Eine besondere Herausforderung für Lehrkräfte besteht darin, in lebensnahen<br />

Aufgabenstellungen <strong>und</strong> sinnvollen Problemstellungen den Kindern nahe zu bringen.<br />

Vorsicht daher mit vorgefertigtem M<strong>at</strong>erial, das sich nicht auf die eigene<br />

Lebenswirklichkeit bezieht!<br />

Allgemeines zur Methode im geographischen <strong>Lernbereich</strong><br />

Die Bildungsaufgaben <strong>und</strong> Grobziele sind in vier Schuljahren entsprechend den vorgaben<br />

des österreichischen Lehrplans an geeigneten Inhalten den Schülerinnen möglichst<br />

nachhaltig zu vermitteln.<br />

Elementares geographisches Lernen ist schülerorientiert.<br />

Es baut auf den Erfahrungen der Schülerinnen auf.<br />

Es geht vom <strong>Erfahrungs</strong>raum der Schülerinnen aus.<br />

Es wird wirklichkeitsnah durch originale Begegnung <strong>und</strong> den Eins<strong>at</strong>z geeigneter<br />

Medien: Erk<strong>und</strong>ungsgänge, Wanderungen, Film, Lichtbild, Computer,...<br />

Bei der Orientierungs- <strong>und</strong> Kartenarbeit geht der Weg vom Vergleich mit der<br />

Wirklichkeit über Modelle <strong>und</strong> Abbildungen zum Verständnis von<br />

Gr<strong>und</strong>rissdarstellungen, Verkleinerung <strong>und</strong> Symbolisierung.<br />

Beispiele für originale Begegnung<br />

im gr<strong>und</strong>legenden elementaren geographischen Unterricht<br />

Lerninhalt<br />

Originale Lernwege<br />

Unser Schulweg<br />

Wir lernen unser Schulhaus kennen.<br />

Wichtige Gebäude in meinem Heim<strong>at</strong>ort<br />

Auf dem Spielpl<strong>at</strong>z<br />

Abgehen der engeren Schulumgebung<br />

Feststellen von Gefahrenstellen<br />

Kennen lernen wichtiger Räume<br />

Orientierungsübungen<br />

Nachbauen als Modell (Schachteln)<br />

Aufsuchen von Baudenkmälern <strong>und</strong><br />

wichtigen öffentlichen Bauten<br />

Erstellen einer them<strong>at</strong>ischen Karte<br />

Wege zum Spielpl<strong>at</strong>z abgehen<br />

Gefahrenpunkte, Orientierungshilfen<br />

Modell Wirklichkeit / Wunsch


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

In Zukunft wird darauf zu achten sein,<br />

dass sowohl elementares Lernen (Gewinnung <strong>und</strong> Entfaltung von<br />

Raumerfahrungen <strong>und</strong> Raumvorstellungen) st<strong>at</strong>tfinden muss, um die immer mehr<br />

eingeschränkte Raumwahrnehmung kompens<strong>at</strong>orisch zu schulen,<br />

dass aber ebenso die Möglichkeiten genützt werden, Schülerinnen die<br />

zukunftsorientierten Techniken der D<strong>at</strong>engewinnung <strong>und</strong> Verarbeitung von<br />

geographischen Inhalten mit Computer <strong>und</strong> neuen Medien zu eröffnen.


Wilhelm J. Hochreiter<br />

V-2-DSUS-SS-2006<br />

Liter<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> Quellenangaben:<br />

Lehrplan für die Volkschule, Feb. 2000<br />

Engelhadt, Wolf & Glöckel, Hans (1977 2 ): Wege zur Karte. Bad Heilbronn, Verlag Julius<br />

Klinkhardt.<br />

Engelhardt W. (1979) Erdk<strong>und</strong>e in der Gr<strong>und</strong>schule: Wozu <strong>und</strong> Wie? In: Blätter für<br />

Lehrerfortbildung, 10/79, S. 445 ff<br />

GDSU (Gesellschaft für die Didaktik des SU) 2002, Perspektivrahmen Sachunterricht<br />

Fiegl, Horst &, Schwarz, U.Ursula (1999) Orientierung im Raum. Gr<strong>und</strong>schule 2 bis 4.<br />

München, Oldenbourg Schulbuchverlag.<br />

Lehr Rudolf (1989) Landeschronik Oberösterreich,<br />

Folienmappe Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>e Oberösterreich<br />

Heim<strong>at</strong>k<strong>und</strong>liche Lesebücher der Bezirke<br />

Meltzer u.a. (1999): Ganzheitlicher Sachunterricht im 1. Schuljahr. München,<br />

Oldenbourg Schulbuchverlag.<br />

Wittasek u.a. (2001): Ganzheitlicher Sachunterricht im 2. Schuljahr. München,<br />

Oldenbourg Schulbuchverlag.<br />

Höglinger-Winter u.a. (2003): Sachunterricht im 3. Schuljahr. München, Oldenbourg<br />

Schulbuchverlag.<br />

Siering u.a. (2003): Sachunterricht im 4. Schuljahr. München, Oldenbourg<br />

Schulbuchverlag.

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