THALEKuriEr 08 / 2013 - Bodetal

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kurz berichtet | THALEKuriEr 08 / 2013 Buchtipp: kloster Wendhusen, Band ii – Baugeschichte Der zweite Band über das ehemalige Kloster Wendhusen ist der Geschichte seiner Baulichkeiten gewidmet. Erkenntnisse darüber konnten über bauhistorische und archäologische Forschungen, aber auch durch die Auswertung historischer Archivalien in den letzten fünf Jahren gewonnen werden. Der Autor Heinz A. Behrens spannt in seiner Darstellung einen zeitlichen Bogen von fast 1 200 Jahren vom Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit in prägnanter Form, ohne sich allzusehr in fachspezifische Details zu verlieren. Zum Verständnis der Gesamtanlage sind den konkreten Beschreibungen Lage- und Rekonstruktionspläne vorangestellt, die die Sinnhaftigkeit der mittelalterlichen Gebäudeanordnungen und deren Zuordnung verdeutlichen. Das wichtigste Kapitel des 130 Seiten starken Buches ist den bedeutenden Resten der einstigen Stiftskirche aus dem 9. Jahrhundert gewidmet, die im Ergebnis der Forschung gleich zwei Superlative zeigt. Nachweisbar hat sich von ihr der Torso der ältesten überhaupt noch in Europa vorhandenen Damenstiftsempore als aufgehendes Bauwerk erhalten und durch archäologische Untersuchungen konnte der Gesamtgrundriss der Kirche aus der Karolingerzeit entdeckt werden. Deren östlicher Abschluss bestand in einer hufeisenförmigen Apsis von ungewöhnlicher Größe, die in dieser Art für Deutschland einmalig ist und sich mit ihrer Form aus frühchristlichen Bereichen der antiken Welt herleitet. Diese ungewöhnlichen im noch 91 tage bis »hexoween« 2013! Freiraum des Klosters befindlichen Mauerverläufe der Stiftskirche sind inzwischen als Archäologiepark rekonstruiert und Bestandteil des Museumsrundganges. Die der Karolingerzeit um 1 000 und in der Mitte des 12. Jahrhunderts folgenden geringfügigen Umbauten im Bereich der Empore mit der noch erhaltenen kompletten Säule mit Pilzkapitel sind interpretiert und bauhistorisch auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Untersuchungen zugeordnet. Ein weiteres Kapitel des Buches ist dem romanischen Westbau (Wendhusenturm) aus dem 12. Jahrhundert gewidmet, dessen hochinnovatives Baukonzept für das Hochmittelalter entschlüsselt werden konnte. Ungewöhnlich und kurios anmutend zeigt sich dessen sensible Weiternutzung als "Wohnturm" im Renaissancestil nach Auflösung des Kanonissenstiftes durch die neuen adligen Besitzer seit dem 16. Jahrhundert. Hierdurch ist es zu einer seltenen Synthese von sakraler und profaner Architektur gekommen, die das heutige Erscheinugsbild mit verschiedenen stilistischen Sequenzen so reizvoll macht. In chronikalischer Folge werden die einzelnen Umbauten im Klostergut/Rittergut am Herrenhaus und im Freiraum besprochen und letztlich in einem Bauphasenplan zusammengefasst. Der Countdown läuft und die Vorbereitungen für das dritte „Hexoween“ in Folge sind im vollen Gange. Hierbei handelt es sich nicht um einen Abklatsch unserer berühmten Walpurgis, sondern um ein ganz neues Fest, bei dem Gruselfans absolut auf ihre Kosten kommen sollen. Während der Fokus bei der Walpurgis auf den Hexen und den Teufeln liegt ist hier alles erlaubt was zum Fürchten aussieht. Die Veranstaltung „Hexoween“ gibt es nur in Thale, denn der Bürgermeister hat sich den Veranstaltungsnamen bereits im letzten Jahr schützen lassen. Damit etabliert Thale ein weiteres Event welches Menschen über die Grenzen der Region hinaus begeistern soll. Dabei ist den Veranstaltern durchaus bewusst, dass ein solches Fest mit den Jahren wachsen muss, um bekannt und erfolgreich zu werden. Aus diesem Grund hof- fen sie auch auf die rege Beteiligung der Bevölkerung, denn in diesem, mit der schaurig-schönen Zahl 13, behafteten Jahr, soll Hexoween noch attraktiver werden. Damit Thale Ende oktober zu einer wahren Gruselhoch- burg wird, werden alle Thalenser aufgerufen, der Stadt für einen Tag ein mystisches Wesen einzuhauchen. Schmücken Sie Ihr Haus, Geschäft oder Vorgarten. Beleuchten Sie die Schaufenster und Fußwege, basteln sie Gruselkostüme, schnitzen Sie Kürbisgrimassen und erschrecken Sie oder Ihre Kinder am 26. Oktober andere Leute in der »lebendigen Geisterbahn«. Wer es nicht so mit dem Verkleiden hat, für den hält der Harzlauf am Sonntag, den 27. Oktober weiter Höhepunkte bereit. Ein solches Event lebt nicht nur von Finanziellen Mitteln, sondern auch hauptsächlich von den Menschen die sich daran beteiligen, die sich engagieren und Ideen beisteuern. Wenn Sie sich einbringen möchten oder Ideen für unser »Hexoween« haben, können Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff: »Hexoween« an thalekurier@eckpunkt.de senden. Gerne laden wir Sie dann auch zu den Vorbereitungstreffen ein. Ungewöhnliche Fundstücke aus dem Mittelalter sind in einem gesonderten Kapitel beschrieben und Vergleiche mit ähnlichen objekten anderenorts hergestellt. Ein letztes Kapitel widmet der Autor der St. Andreaskirche, für die sich durch Auswertung von Archivalien und Beobachtungen am objekt eine bislang so nicht erkannte romanische Bausubstanz zeigt. Auch diese ursprünglich zum Klosterbereich gehörige Kirche hatte einen Westbau, der sich heute noch zu erheblichen Teilen in ihr befindet. Das Buch enthält 85 zum größten Teil farbige Abbildungen, darunter zahlreiche Pläne und Rekonstruktionen, die dem Leser die Zuordnung und das Verständnis für die äußerlich teilweise nicht gleich einzuordnenden Bauten erleichtern soll. Dieser II. Band zum Kloster Wendhusen ist ab sofort im Museumsladen des Klosters für 19,80 € erhältlich. Anekdoten aus der Thalenser Geschichte Ein Schwein für ein Motorrad Nicht nur aktuelles Geschehen bewegt - manche Anekdote bleibt jahrzehntelang in Erinnerung. Der 91-jährige Werner Jantzen berichtet: Das Eisenhüttenwerk in Thale rekrutierte seine Mitarbeiter schon immer auch aus den umliegenden Orten. Da es damals keine Busse gab, hieß es vor dem Krieg »to Faude nach de Hüttjan« (zu Fuß zur Hütte gehen). Später kamen Fahrräder auf, und wer eins hatte, fuhr stolz an den Tipplern vorbei. Doch diese Freude währte nur, bis sich ein Schlosser ein Motorrad kaufte und nun stolz wie ein Schwan an den Radfahrern vorbeizog. Dessen Kumpel wiederum, auch ein Eisenhüttenwerker namens Karl T., wollte nicht nachstehen. Statt wie in einem Jahr üblich eines seiner Schweine abzugeben, verkaufte er zwei. Ein Schwein für ein Motorrad. Da er selbst noch nicht fahren konnte, ging sein Freund mit zum Kauf und fuhr ihn nach Hause. Wenig später beim Einkauf im Dorfladen erwähnte Karls Frau, daß ihr Mann um 10 auf dem Marktplatz sein Motorrad ausprobieren will. Der Buschfunk verbreitete dies rasend schnell, so daß am darauffolgenden Vormittag das halbe Dorf versammelt war, schließlich war ein Motorrad noch etwas Besonderes. Der Kumpel zeigte Karl wie es geht, und schon drehte dieser seine Runden, bis es ihm langweilig wurde und er anhalten wollte. »Wie geht das denn aus«, rief er zu seinem Freund, konnte die Antwort aber nicht verstehen. Zu laut war das Motorrad und zu schnell war er vorbei. Runde für Runde nur Wortfetzen verstehend, entschied er sich für ein rustikale Lösung und rief: »Minna, mog de Dorwech op, eck mog aufn Mest« (mach den Torweg frei, ich will auf den Mist). Geschwind lief seine Frau nach Hause und öffnete das Tor. Unter Begleitung und zur Belustigung des Dorfes fuhr Karl tatsächlich zum Anhalten auf den Misthaufen. Außer ein paar leichten Blessuren war nicht passiert, und richtig Fahren lernte er letztlich auch noch.
THALEKuriEr 08 / 2013 | Aktuell Jeder kann tanzen – Tanzschule mit eigenen Räumen in Thale TOURISMUS BÜRGER WIRTSCHAFT Welcher Mann kennt es nicht? Die Frau sitzt schmachtend vor dem Fernseher und schaut sich die aktuelle Staffel von »Let‘s Dance« an. Fasziniert beobachtet sie, wie das Paar anmutig über das Parkett schwebt, so geschmeidig und spielerisch. ihr Fazit ist für die meisten Männer der reinste Alptraum. »Schatz, wir müssen einen Tanzkurs machen!« Er sieht das unheil schon vor seinem geistigen Auge. Ein strenger Tanzlehrer, der ihn bei jedem kleinen Fehler demütigen wird, sture Schrittkombinationen und alberne Figuren, die ihn ja offensichtlich seiner Männlichkeit berauben. Seine Antwort steht fest: »ich mach mich doch nicht zum Affen!« Solche kleinen Szenen sind den beiden Tanzpädagogen Michael und Kathrin Reichstein wohl bekannt. »oft sind es die Frauen, die ihre Männer zu einem Tanzkurs überreden müssen, und nicht selten sind es dann die Männer, die anschließend noch einen Fortgeschrittenenkurs in Erwägung ziehen«, erzählen sie uns. Das Ehepaar Reichstein, welches im August die erste Tanzschule in eigenen Räumen in Thale eröffnet, hat eine ganz klare Botschaft: »Jeder kann tanzen«. Egal ob Mann, Frau oder Kind, jung oder alt, jeder kann Spaß daran haben, wenn er über seinen eigenen Schatten springt und jegliche Vorurteile mal beiseiteschiebt. Gerade in den Anfängerkursen geht es gar nicht darum alles sofort perfekt zu beherrschen und jeden Schritt zu 100 Prozent richtig auszuführen. Das Pärchen Reichstein bringt die Bewegungen locker und zeitgemäß nahe. »Die Freude der Tanzenden steht für uns im Mittelpunkt. Wir passen das Tempo an und wiederholen entsprechend.« Zusätzlich wenden sie so manchen einfachen Trick an, um den richtigen Schritt beizubringen und auch dem unbeweglichsten Zeitgenossen kann mit einfachen Lauf- und Bewegungsübungen Lockerheit vermittelt werden. ANZEIGE Natürlich waren auch Michael und Kathrin einmal Tanzschüler gewesen. Sie haben schon als Jugendliche das Hobby für sich entdeckt und mit den Jahren weiter ausgebaut. Mit ihrer Erfahrung als aktive Turniertänzer und der abgeschlossenen Ausbildung als Tanzpädagogen bringen sie optimale Voraussetzungen mit um sich in ihre Tanzschüler einzufühlen und auf deren Fähigkeiten einzugehen. Als moderne und vielseitige Tanzschule bietet das Pärchen Reichstein ein flexibles Tanzkurssystem an, in welchem man mehrmals wöchentlich in allen Leistungsgruppen beginnen und tanzen kann. Neben langsamen Walzer, den man hier übrigens auch zu Michael Jackson tanzt, werden Rumba, Cha Cha Cha, Tango, Diskofox und moderne Tänze zu moderner Musik erlernt. In den Fortgeschrittenen-Kursen geht´s dann weiter mit Jive, Samba, Wiener Walzer etc. Es wird auch Einzelunterricht angeboten sowie Workshops und Spezialkurse. Wer sich erst überzeugen möchte, dass ein Tanzkurs nicht steif ist und richtig Spaß machen kann, hat die Möglichkeit zum Schnuppern zu kommen. Auch für Kinder sind Tanzkurse geplant. Wer alleine ist, aber trotzdem tanzen möchte, für den gibt es auf der Internetseite eine Tanzpartnerbörse. Ab Freitag, den 30. August beginnt der erste Einsteiger-Kurs und am Samstag, den 10. August von 10 bis 18 Uhr kann das modere neue Tanzstudio mit der 140 m² großen Tanzfläche und ca. 60 Sitzplätzen mit Barbereich am Tag der offenen Tür besichtigt werden. FoTo: ANNA MARIA KäRGER
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