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KINDER. MEDIEN. KOMPETENZ.

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

ALTERSGERECHTE FERNSEHNUTZUNG<br />

3 5 bis<br />

6 9 bis<br />

Kinder zwischen 6 und 9 Jahren<br />

schaffen es, einer Filmhandlung<br />

über längere Zeit zu folgen. Sie<br />

sind auch schon in der Lage,<br />

verschiedene Erzählperspektiven<br />

zu verstehen und Einzelheiten<br />

Kinder im Alter von 3 bis 5<br />

Jahren befinden sich in der geistigen<br />

und körperlichen Entwicklung.<br />

In einer Langzeitstudie 5<br />

der Univer sité de Montréal, dem<br />

Forschungs zentrum des CHU<br />

Sainte-Justine in Kanada und der<br />

University of Michigan in den<br />

USA, die im Mai 2010 veröffentlicht<br />

wurde, heißt es, dass ein<br />

übermäßiger Fernsehkonsum bei<br />

Vorschulkindern später zu geringerem<br />

schulischen Erfolg führt.<br />

Vorschulkinder können gesehene<br />

Inhalte beispielsweise nur<br />

„aneinanderreihen“. Zusammenhänge<br />

oder Rückblenden verste<br />

hen sie in diesem Alter noch<br />

nicht. Aus diesem Grund sollten<br />

nur Programme mit einer einfachen<br />

Handlung ausgewählt<br />

wer den. Diese erkennen Sie an<br />

ihrer Übersichtlichkeit, kurzen<br />

Film sequenzen und einer altersgerechten<br />

Darbietung von Informationen.<br />

Das gleiche gilt auch<br />

für die Fernsehfiguren. Kinder<br />

denken in einfachen Mustern<br />

wie Gut und Böse, um Charaktere<br />

zu verstehen. Achten Sie darauf,<br />

dass die Fernsehcharaktere<br />

so gestaltet sind, dass sie sich<br />

in diese einfachen Denkmuster<br />

einordnen lassen. Kinder können<br />

in diesem Alter reale Charakterzüge<br />

noch nicht verarbeiten.<br />

des bewegten Bildes nach ihrer<br />

Bedeutung für das Gesamtgeschehen<br />

zu beurteilen. Obwohl<br />

Kinder schon teilweise Wirklichkeit<br />

von Unwirklichkeit unterscheiden<br />

können, behält auch<br />

ein unwirkliches Geschehen die<br />

gleiche Wertigkeit wie die realen<br />

täglichen Erlebnisse. Das sollten<br />

Sie bei Ihrer Programmwahl<br />

be rücksichtigen.<br />

Vermeiden Sie Sendungen mit<br />

schneller Bildfolge, denn diese<br />

könnten Kinder leicht überfordern.<br />

Sie werden dann zappelig<br />

und nervös. Empfehlenswert<br />

sind deshalb Sendungen mit<br />

mo deratem Tempo und nur<br />

einer Erzählebene. Ausgewählte<br />

Sen dungen sollten nicht zu aufregend<br />

gestaltet sein und Entspannungs<br />

phasen bieten. Sie erkennen<br />

den Grad der Spannung<br />

an den Reaktionen des Kindes.<br />

Hinweis: Werden Sie aufmerksam, wenn das Kind zum Beispiel an<br />

den Nägeln oder Haarspitzen kaut oder sich die Augen oder Ohren<br />

zuhält.<br />

10 13 bis<br />

Auch wenn ein Kind in diesem<br />

Alter immer mehr Eigenverantwor<br />

tung übernimmt, schauen Sie<br />

dennoch hin und wieder auf seinen<br />

Fernsehkonsum. Kinder dieser<br />

Altersgruppe sind durch aus<br />

in der Lage, ihre Fernseh nutzung<br />

selbst zu bestimmen und zu verfestigen.<br />

Dennoch sollten Sie<br />

auch hier den Fernseh konsum<br />

und -inhalt maßgeblich mitbestimmen.<br />

Ein Fernseher im Kinderzimmer<br />

entzieht Ihnen schnell die Kontrolle<br />

über die Fernsehnutzung<br />

des Kindes. Nutzen Sie den<br />

Fern seher lieber gemeinsam.<br />

Kin der im Alter zwischen 10 und<br />

13 Jahren haben eigene Vorstellungen<br />

ihrer Lieblingssendungen.<br />

Res pektieren Sie diese<br />

Wünsche und gehen Sie darauf<br />

ein. Lehnen Sie nicht sofort alles<br />

ab, was im Nachmittags- oder<br />

Kinderprogramm zu finden ist.<br />

Hinweis: Kinder dieser Altersgruppe sind noch nicht in der Lage,<br />

sich von den dargebotenen Inhalten ausreichend zu distanzieren und<br />

diese kompetent zu bewerten. Sehen Sie öfter mal nach, welches<br />

Programm das Kind gerade sieht, sprechen Sie mit ihm darüber und<br />

schauen Sie am besten gemeinsam fern.<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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