25.02.2014 Aufrufe

Asien Kurier Renminbi Yuan - Auf Gedeih und Verderb (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Confideo<br />

Wir finden die richtige<br />

Auslandsversicherung<br />

insurance solutions for expatriates<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

fi<br />

n<br />

Wo e h sin , s e<br />

auc orhab n Confid o<br />

m e si s ez m<br />

i ö<br />

ir nd n r ch i<br />

sl h u<br />

Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Nr. 32 1 / 2010 Jahrgang 4<br />

Confideo<br />

Wo Sie auch sind, was Sie<br />

auch vorhaben: Confideo<br />

kümmert sich speziell um<br />

Expatriates – persönlich<br />

<strong>und</strong> umfassend.<br />

www.confideo.com<br />

www.asienkurier.com<br />

Grafik <strong>und</strong> Montage: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Auf</strong> <strong>Gedeih</strong> <strong>und</strong> <strong>Verderb</strong><br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

Kein Zweifel: Die chinesischamerikanischen<br />

Beziehungen<br />

sind von entscheidender Relevanz<br />

für das Wohlergehen der<br />

Weltwirtschaft. Umso misslicher<br />

ist daher der Umstand, dass der<br />

ökonomische Austausch zwi-<br />

Der Währungskorb<br />

vom IWF aus Euro, Yen,<br />

Pf<strong>und</strong> <strong>und</strong> US$ könnte<br />

zur neuen Weltreservewährung<br />

werden<br />

schen diesen beiden Giganten<br />

von einer eklatanten Schieflage<br />

gekennzeichnet ist.<br />

<strong>Auf</strong> dem Punkt gebracht hat<br />

sich in den letzten r<strong>und</strong> zehn<br />

Jahren folgendes Arrangement<br />

herausgebildet: Die Chinesen liefern<br />

alle erdenklichen Konsumgüter<br />

in die Vereinigten Staaten<br />

<strong>und</strong> stellen zugleich Kredite zum<br />

Kauf eben dieser Waren zur Verfügung.<br />

Ein Vorgehen, das in der<br />

Praxis gemeinhin als das Gewähren<br />

von Lieferantenkrediten<br />

bezeichnet wird. Dieser einseitige<br />

„Austausch“ ist keineswegs<br />

naturwüchsig, sondern wird von<br />

der chinesischen Führung durch<br />

eine Beeinflussung der Wechselkurse<br />

gezielt herbeigeführt.<br />

Denn normalerweise erfolgt bei<br />

einem System flexibler Wechselkurse<br />

ein Ausgleich der Salden:<br />

Durch eine <strong>Auf</strong>wertung der<br />

Währung des Überschusslandes<br />

werden dessen Waren teurer <strong>und</strong><br />

entsprechend weniger nachgefragt,<br />

wohingegen die Waren des<br />

Defizitlandes billiger <strong>und</strong> damit<br />

interessanter werden.<br />

Im Falle von China greift dieser<br />

Mechanismus aber nicht, weil<br />

die Führung sich hartnäckig gegen<br />

eine <strong>Auf</strong>wertung der Landeswährung<br />

<strong>Yuan</strong> sträubt. Infolgedessen<br />

nehmen die chinesischen<br />

Devisenreserven, die momentan<br />

etwa 2.200 Milliarden US$ betragen,<br />

immer weiter zu. R<strong>und</strong> zwei<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

Titel / China<br />

<strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong> - 1<br />

<strong>Auf</strong> <strong>Gedeih</strong> <strong>und</strong> <strong>Verderb</strong><br />

<strong>Asien</strong> / Weltwirtschaft<br />

Droht der Weltwirtschaft 6<br />

eine zweite Liquidationswelle?<br />

China<br />

Westchinas Autoindustrie 9<br />

expandiert kräftig<br />

Textilbranche auf dem Weg 11<br />

nach Westen<br />

Konjunkturprogramm zum 13<br />

Infrastrukturaufbau<br />

Exporte auf Rekordniveau 14<br />

Internationales Schiedsrecht 15<br />

Dubai<br />

Vertrauenskrise am Golf 16<br />

Hongkong<br />

Regierung warnt vor 18<br />

Immobiliencrash<br />

Japan<br />

Neues Japan-Portal für 18<br />

deutsche Wirtschaft<br />

Ehrgeizige Flugzeugindustrie 19<br />

Highspeed-Zug für London 20<br />

Taiwan<br />

Europäische Kammer drängt 21<br />

auf Handelsabkommen<br />

Thailand<br />

Kreditvergabe zieht wieder an 23<br />

Zu hohe Logistikkosten 25<br />

Vietnam<br />

Immer mehr Vietnamesen 27<br />

kaufen “online”<br />

Neues Kranken- 29<br />

versicherungsrecht<br />

Termin<br />

Veranstaltung “Marken- 29<br />

<strong>und</strong> Produktpiraterie”<br />

Buchrezension<br />

Erfolgreich in Japan 30<br />

25 Währungen Whrungen in <strong>Asien</strong> asien 31<br />

Wirtschaftsdaten <strong>und</strong> Charts 32<br />

1


Drittel dieser Reserven haben die<br />

Chinesen in US-Assets investiert.<br />

Für die Machthaber in Beijing<br />

ist diese Arbeitsteilung deshalb<br />

attraktiv, weil durch den anhaltenden<br />

Exportboom Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden, die den Druck<br />

auf das Regime zu reduzieren helfen.<br />

Hinzu kommt, dass die Währungsreserven<br />

auch zur Durchsetzung<br />

politischer Ziele – etwa<br />

zum Erwerb strategisch wichtiger<br />

Rohstoffquellen – eingesetzt werden<br />

können. (siehe <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>,<br />

12/2009)<br />

Allerdings hat der gewaltige<br />

chinesische Kapitalexport in die<br />

USA sehr unangenehme Nebenwirkungen:<br />

Zum einen haben die<br />

chinesischen Investitionen – zusammen<br />

mit der Niedrigzinspolitik<br />

der Fed – einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Kreditblase <strong>und</strong> damit<br />

zum Ausbruch der internationalen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

geleistet. Zum anderen könnten<br />

sich die US$-Anlagen als überaus<br />

schlechtes Geschäft erweisen.<br />

Denn es liegt in der Natur der<br />

Sache, dass das Land, welches<br />

in Milliarden US$<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

-400<br />

100<br />

-84<br />

102<br />

-83<br />

125<br />

-103<br />

Handel USA - China<br />

Rot: US-Importe aus China<br />

Blau: US-Exporte nach China<br />

152<br />

-124<br />

Grün: Handelsbilanzdefizit<br />

197<br />

-162<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

243<br />

-202<br />

288<br />

-233<br />

2009: Januar bis September; Quelle: US Census Bureau<br />

die internationale Leitwährung<br />

stellt, diese Währung im Prinzip<br />

unbegrenzt auflegen kann. Die<br />

Konsequenz einer signifikanten<br />

Erhöhung des „Angebotes“, wäre<br />

eine massive Abwertung des<br />

US-Dollars, wodurch auch alle<br />

US$-Anlagen drastisch an Wert<br />

321<br />

-256<br />

338<br />

-268<br />

213<br />

-166<br />

verlieren würden. Angesichts<br />

eines in Agonie liegenden US-Finanzsektors<br />

sowie einer beispiellosen<br />

Haushaltsverschuldung<br />

befürchten die Chinesen, dass<br />

die US-Amerikaner versucht sein<br />

könnten, ihre Schulden einfach<br />

durch ein Anwerfen der Noten-<br />

2


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

A S I E N / C H I N A<br />

In Schanghai ansässiges Mitglied der Geschäftsführung eines<br />

international tätigen deutschen Unternehmens sucht neue<br />

Führungsaufgabe im oder für den asiatisch-pazifischen Raum.<br />

Seit über 15 Jahren in <strong>Asien</strong> aktiv, Stratege, Team-Player.<br />

24 Jahre Industrieerfahrung, Schwerpunkte im technischen<br />

Dienstleistungssektor <strong>und</strong> Projektgeschäft (Anlagenbau).<br />

Führung von über 600 lokalen Mitarbeitern <strong>und</strong> Expats in <strong>Asien</strong>,<br />

Ergebnisverantwortung. Bin einsatzstark, belastbar, verbindlich,<br />

zuverlässig, mobil, ortsungeb<strong>und</strong>en, tropenfest.<br />

Neuorientierung geplant für 2010.<br />

Kontaktanfragen bitte per Email an: INTERFACE@gmx.info<br />

Sonderziehungsrechte vom IWF<br />

Bereits Anfang der 1960er-<br />

Jahre wurden Stimmen laut,<br />

die Liquiditätsengpässe durch<br />

ein ungleiches Wachstum von<br />

Handelsströmen <strong>und</strong> der Reservewährung<br />

US-Dollar befürchteten.<br />

Mit der Einführung der SZR<br />

wurde zusätzliche Liquidität<br />

für das internationale<br />

Finanzsystem<br />

geschaffen. Der Gouverneursrat<br />

vom IWF<br />

beschloss das neue Reservemedium<br />

am 3. Oktober<br />

1969.<br />

Der Wechselkurs<br />

eines Sonderziehungsrechts<br />

ist durch einen<br />

Währungskorb wichtiger<br />

Weltwährungen<br />

definiert. Als Maßstab<br />

für die Höhe des Betrages<br />

<strong>und</strong> damit des<br />

Gewichts der einzelnen<br />

Währung dienen der<br />

Anteil des betreffenden<br />

Staates bzw. Währungsraumes<br />

am Weltexport <strong>und</strong> die in dieser<br />

Währung gehaltenen Reserven<br />

der IWF-Mitglieder. Alle fünf<br />

Jahre werden die relevanten<br />

Währungen <strong>und</strong> ihre Gewichtung<br />

vom IWF-Vorstand neu festgelegt<br />

<strong>und</strong> daraus am Stichtag die neue<br />

Zusammensetzung des Korbes bei<br />

gleichem Wert errechnet. Der Wert<br />

eines SZR wird täglich vom IWF<br />

festgelegt, basierend auf den Umtauschraten<br />

der Währungen, aus<br />

Währungskorb der Sonderziehungsrechte<br />

US$<br />

44%<br />

Yen<br />

11%<br />

Quelle: IWF<br />

Pf<strong>und</strong><br />

11%<br />

denen sich das SZR bildet. Es gilt<br />

die Kursnotierung der Londoner<br />

Börse um 12 Uhr. Falls die Börse<br />

in London geschlossen ist, gilt die<br />

Notierung in New York <strong>und</strong> sollte<br />

diese ebenfalls geschlossen sein,<br />

gilt der Referenzkurs der Europäischen<br />

Zentralbank.<br />

Wenn der Gouverneursrat<br />

des IWF feststellt, dass ein weltweiter<br />

Bedarf an zusätzlicher<br />

Liquidität besteht, werden SZR<br />

an die Mitgliedsländer zugeteilt.<br />

Jedes Land hat<br />

Euro<br />

34%<br />

mit seinen zugeteilten<br />

SZR ein Guthaben gegenüber<br />

dem IWF, mit<br />

dem es seine Schulden<br />

gegenüber Gläubigerländern<br />

tilgen kann,<br />

da die Mitgliedsländer<br />

verpflichtet sind, Zahlungen<br />

durch SZR zu<br />

akzeptieren.<br />

SZR sind ein Teil der<br />

Wä h r u ngsreser ven<br />

eines Landes. So hat<br />

jedes Land das Recht<br />

für SZR innerhalb bestimmter<br />

Grenzen andere<br />

Währungen zu<br />

kaufen. Die SZR dienen<br />

damit als Devisenhilfe für<br />

einzelne in Schwierigkeiten geratene<br />

Länder. <br />

21.12.2009:<br />

1 Euro = 0,9158 SZR<br />

3


Seagate<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

presse wegzuinflationieren. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> sind die<br />

wiederholten Forderungen von<br />

chinesischen Autoritäten nach<br />

einer neuen globalen Währungsordnung<br />

zu sehen. Besonders brisant<br />

ist die chinesische Lage, weil<br />

der Abhängigkeit vom US$ kaum<br />

zu entkommen ist: Denn stoßen<br />

die Chinesen ihre US$-Anlagen<br />

im großen Stil ab, verlieren ihre<br />

Arbeitsplätze für die Volksrepublik:<br />

Festplatten-Fabrik des US-Investors<br />

Seagate in Wuxi.<br />

übrigen Anlagen automatisch<br />

weiter an Wert.<br />

Um diesem Dilemma zu entkommen,<br />

werden zwei Strategien<br />

verfolgt. Zum einen wird die Idee<br />

einer neuen Weltreservewährung<br />

ins Spiel gebracht. Diese Rolle<br />

sollen die Sonderziehungsrechte<br />

(SZR) des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF) übernehmen.<br />

Hierbei handelt es sich um eine<br />

Kunstwährung, die auf einem<br />

Währungskorb aus Euro, Yen,<br />

Pf<strong>und</strong> <strong>und</strong> US$ basiert. Da die<br />

SZR als Reservewährung nie eine<br />

größere Rolle gespielt haben, fordert<br />

die chinesische Notenbank<br />

nun, die Quoten kräftig zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> den <strong>Yuan</strong> zu involvieren.<br />

Allerdings ist kaum damit zu<br />

rechnen, dass diese Idee selbst in<br />

mittlerer Frist Realität wird. Denn<br />

bislang können die vom IWF ausgegebenen<br />

Bonds ausschließlich<br />

von den Zentralbanken gehandelt<br />

werden. Folglich müsste erst aufwendig<br />

ein Geldmarkt geschaffen<br />

werden, zu dem auch die Privatwirtschaft<br />

Zugang hat. Außerdem<br />

müssten die großen Quotenhalter<br />

zustimmen, was keineswegs vorausgesetzt<br />

werden kann.<br />

Wesentlich realistischer ist daher<br />

das Ansinnen einzuschätzen,<br />

die Internationalisierung des <strong>Yuan</strong><br />

weiter voranzutreiben. Dabei wird<br />

der chinesische Außenhandel mit<br />

bestimmten Partnern verstärkt in<br />

<strong>Yuan</strong> abgewickelt. Die Motivation<br />

der Partner hierzu besteht sowohl<br />

in dem Kalkül, von den Schwankungen<br />

des US$ unabhängig zu<br />

werden, als auch darin, durch die<br />

Abkehr von der traditionellen Reservewährung<br />

ein politisches Zeichen<br />

zu setzen. Während der letztere<br />

Aspekt etwa bei Absprachen<br />

mit Russland oder Brasilien eine<br />

Rolle spielen dürfte, haben insbesondere<br />

die ASEAN-Staaten ein<br />

vitales Interesse daran, den Rang<br />

des relativ stabilen <strong>Renminbi</strong><br />

<strong>Yuan</strong> als regionales Zahlungsmittel<br />

zu erhöhen. Nachdem in der<br />

Vergangenheit bereits erfolgreich<br />

damit experimentiert wurde, den<br />

grenzüberschreitenden Warenverkehr<br />

zwischen einigen chinesischen<br />

Wirtschaftszentren <strong>und</strong><br />

den ASEAN-Staaten in <strong>Renminbi</strong><br />

<strong>Yuan</strong> zu fakturieren, soll dieses<br />

Chinas Devisenreserven<br />

betragen gegenwärtig<br />

etwa 2.200 Milliarden US$<br />

Verfahren auch bei der zu Jahresbeginn<br />

startenden China-ASEAN-<br />

Freihandelszone (CAFTA) praktiziert<br />

werden. Da das respektive<br />

Handelsvolumen in 2008 satte 231<br />

Milliarden US$ betrug <strong>und</strong> weiter<br />

hohe Steigerungsraten prognostiziert<br />

werden, kommt China damit<br />

dem Internationalisierungsziel<br />

zumindest ein Stück weit näher.<br />

Darüber hinaus hat die chinesische<br />

Zentralbank bilaterale<br />

Abkommen mit Staaten wie Argentinien,<br />

Weißrussland <strong>und</strong><br />

Südkorea geschlossen, bei denen<br />

diese Importe aus China im Bedarfsfall<br />

in <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong> abwickeln<br />

können. Auch diese Projekte<br />

werden dazu beitragen, dass die<br />

Rödl & Partner ist eines der führenden unabhängigen<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Prüfungsunternehmen<br />

deutschen Ursprungs. Wir sind in<br />

allen wesentlichen Industrienationen der Welt<br />

vertreten <strong>und</strong> haben in West- <strong>und</strong> Osteuropa,<br />

in <strong>Asien</strong>, Afrika, Nord- <strong>und</strong> Südamerika starke<br />

Marktpositionen aufgebaut. Derzeit betreuen<br />

r<strong>und</strong> 3.000 Mitarbeiter unsere Mandanten an<br />

über 80 Standorten in mehr als 35 Ländern.<br />

Wir unterstützen Sie in den Bereichen:<br />

> Wirtschaftsprüfung<br />

> Steuerberatung<br />

> Rechtsberatung<br />

> Unternehmensberatung<br />

an unseren Standorten in Indien, Indonesien,<br />

Singapur, Thailand, Vietnam, VR<br />

China sowie in Nürnberg, unserem Stammsitz<br />

– <strong>und</strong> in 29 weiteren Ländern weltweit.<br />

Bosnien-Herzegowina · Brasilien · Bulgarien<br />

Deutschland · Estland · Frankreich · Großbritannien<br />

· Hong Kong · Indien · Indonesien<br />

Italien · Kroatien · Lettand · Litauen · Moldawien<br />

Österreich · Polen · Rumänien · Russland<br />

Schweden · Schweiz · Singapur · Slowakei<br />

Slowenien · Spanien · Südafrika · Thailand<br />

Tschechische Republik · Türkei · Ukraine · Ungarn<br />

USA · Vereinigte Arabische Emirate · Vietnam<br />

VR China · Weißrussland<br />

Ihre Ansprechpartnerin in Deutschland:<br />

Monika Rödl-Kastl<br />

Geschäftsführende Partnerin<br />

Rödl & Partner<br />

Äußere Sulzbacher Str. 100<br />

90491 Nürnberg<br />

Tel. + 49(911) 9193–3000<br />

monika.roedl-kastl@roedl.de<br />

www.roedl.com<br />

> 81 Standorte<br />

> 36 Länder<br />

> ein Unternehmen<br />

Interdisziplinär<br />

International<br />

Aus einer Hand


Li <strong>Yuan</strong><br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Exporte zukünftig in <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong><br />

fakturieren?<br />

chinesische Landeswährung ihren<br />

Stellenwert als Deviseneinheit<br />

zur Abwicklung des internationalen<br />

Handels kontinuierlich wird<br />

steigern können. Allerdings bedeutet<br />

dieser Bedeutungszuwachs<br />

noch lange nicht, dass der <strong>Yuan</strong><br />

auch zur internationalen Reservewährung<br />

avancieren wird <strong>und</strong> in<br />

eine globale Konkurrenz zur US-<br />

Währung treten kann. Dagegen<br />

spricht schon allein die Tatsache,<br />

dass der <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong> nach wie<br />

vor nicht voll konvertierbar ist<br />

<strong>und</strong> vielfältige Kapitalverkehrsbeschränkungen<br />

bestehen. Neben<br />

einem Abbau dieser Beschränkungen<br />

müssten auch von staatlichen<br />

Interventionen unabhängige<br />

liquide Bondsmärkte geschaffen<br />

Korrektur<br />

Im Malaysia-Artikel<br />

"Sparen <strong>und</strong> konsumieren"<br />

in der Dezemberausgabe vom<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, Seite 20, haben<br />

wir versehentlich den Namen<br />

des Autors verwechselt.<br />

Der Beitrag stammt von<br />

Herrn Dr. Röder-Messell,<br />

(Deutsche Botschaft, Kuala<br />

Lumpur) <strong>und</strong> nicht von<br />

Herrn Thomas H<strong>und</strong>t.<br />

Die Redaktion bittet unsere<br />

Leserinnen <strong>und</strong> Leser den<br />

Fehler zu entschuldigen.<br />

werden – an beidem<br />

kann die auf absolute<br />

Autonomie im<br />

Entwicklungsprozess<br />

bedachte Kommunistische<br />

Partei kein Interesse<br />

haben.<br />

Da also auch die<br />

zweite Strategie zur<br />

Verringerung der<br />

US -Dollar-Abhängigkeit<br />

rasch an ihre<br />

Grenzen kommt,<br />

wird man nicht umhinkommen,<br />

die chinesischen<br />

Postulate<br />

nach einer neuen<br />

internationalen Reservewährung<br />

als<br />

mehr oder weniger<br />

symbolischen Akt zu<br />

betrachten, mit dem<br />

vor allem der heimischen Öffentlichkeit<br />

signalisiert werden soll,<br />

dass man<br />

versucht, die<br />

eigenen Reserven<br />

vor 9<br />

einem Wertverlust<br />

zu<br />

schützen. Als<br />

einzig gangbarer<br />

8<br />

Weg<br />

zur Reduzierung<br />

der<br />

A b h ä n g i g -<br />

keit von der<br />

7<br />

US-Währung<br />

bleibt indessen<br />

die Re-<br />

6<br />

duktion des<br />

chinesischen<br />

L e i s t u n g s -<br />

bilanzüberschusses.<br />

Da die chinesische Führung<br />

aus Stabilitätsgründen aber<br />

existenziell auf weiteres Wachstum<br />

angewiesen ist, müsste<br />

eine gr<strong>und</strong>legende Abkehr vom<br />

bislang verfolgten exportorientierten<br />

Entwicklungsmodell<br />

vollzogen werden. Selbst wenn<br />

die Führung hierzu bereit wäre,<br />

wäre eine stärkere Fokussierung<br />

auf den Binnenmarkt jedoch nur<br />

langfristig zu erreichen. Deshalb<br />

dürfte es trotz zunehmenden politischen<br />

Druckes aus den USA<br />

<strong>und</strong> Europa in absehbarer Zeit<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

allenfalls eine moderate <strong>Auf</strong>wertung<br />

des <strong>Yuan</strong> geben. Insgesamt<br />

bleibt den Chinesen nicht viel<br />

mehr übrig, als durch Appelle an<br />

die USA darauf zu dringen, dass<br />

diese ihr Währungsprivileg nicht<br />

ausnutzen. Wobei diese Mahnungen<br />

durchaus auf Resonanz<br />

Die chinesischen<br />

Investitionen haben<br />

einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Entstehen<br />

der Kreditblase<br />

beigetragen<br />

stoßen, denn die US-Amerikaner<br />

können nüchtern betrachtet kein<br />

Interesse daran haben, durch ein<br />

Abwälzen ihrer Schulden die Anreize<br />

zur Etablierung eines multipolaren<br />

Weltwährungssystems<br />

US$ / <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong><br />

Jul 2005 Jan 2006 Jul 2006 Jan 2007 Jul 2007 Jan 2008 Jul 2008 Jan 2009 Jul 2009 Jan 2010<br />

Quelle: Oanda; Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

zu erhöhen. <strong>Auf</strong> der anderen Seite<br />

spricht einiges dafür, dass der<br />

US$ seine Schwäche mittelfristig<br />

wird überwinden können. Damit<br />

dürften auch die chinesischen<br />

Bedenken wieder abnehmen. Allerdings<br />

bleibt das Problem der<br />

einseitigen chinesisch-US-amerikanischen<br />

Wirtschaftsbeziehungen<br />

weiter ungelöst, sodass<br />

der Rest der Welt nur hoffen kann,<br />

dass Washington <strong>und</strong> Beijing<br />

einen Weg finden werden, ihre<br />

wechselseitigen Abhängigkeiten<br />

sukzessive zu vermindern. <br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Asien</strong> / Weltwirtschaft<br />

Droht der Weltwirtschaft eine<br />

zweite Liquidationswelle?<br />

Von Christian Overhoff, Germany Trade & Invest in Köln<br />

Wieder bessere Konjunkturaussichten<br />

haben sowohl in<br />

Nordamerika als auch in Europa<br />

die erwartete Ausfallhäufigkeit<br />

von Forderungen erheblich sinken<br />

lassen. Dennoch befürchten<br />

Experten eine zweite Welle von<br />

Insolvenzen. Insbesondere Länder<br />

wie Italien, Griechenland<br />

oder Polen dürften noch vor<br />

einem anhaltenden Anstieg der<br />

Firmenpleiten stehen.<br />

Im Jahr 2009 wird die Zahl der<br />

Unternehmensinsolvenzen in Europa<br />

(ohne Russland) nach einer<br />

Prognose des Kreditversicherers<br />

Euler Hermes (www.eulerhermes.<br />

de) vom November diesen Jahres<br />

um 27,2 Prozent auf r<strong>und</strong> 240.000<br />

steigen; davon allein 28 Prozent<br />

der Fälle in Frankreich, 16 Prozent<br />

im Vereinigten Königreich sowie<br />

14 Prozent in Deutschland, gefolgt<br />

von Ungarn mit 7 Prozent sowie<br />

Italien mit 4 Prozent.<br />

In den USA dürften 2009 r<strong>und</strong><br />

45 Prozent mehr Unternehmen<br />

zahlungsunfähig werden <strong>und</strong> für<br />

die VR China wird ein Anstieg um<br />

4,9 Prozent prognostiziert. Insgesamt<br />

rechnet Euler Hermes für<br />

2009 weltweit mit einem Anstieg<br />

der Insolvenzen um 33 Prozent.<br />

Für 2010 erwarten die Forderungsspezialisten<br />

von Euler<br />

Hermes trotz dann wieder weltweit<br />

besseren Konjunkturaussichten<br />

global einen weiteren<br />

Anstieg der Fallzahlen; allein in<br />

Europa um 2,3 Prozent. Eine besonders<br />

starke Zunahme der Insolvenzen<br />

wird für Italien <strong>und</strong><br />

Griechenland mit r<strong>und</strong> plus 15<br />

Prozent sowie für Polen mit +10<br />

Prozent prognostiziert. In Spanien<br />

dürfte die Liquidationswelle<br />

nur noch leicht um 2,8 Prozent<br />

anschwellen, nachdem 2008 <strong>und</strong><br />

2009 enorme Schübe von 187 <strong>und</strong><br />

111 Prozent erfolgten. Auch in<br />

der VR China dürfte die Zahl<br />

der Pleiten 2010 noch mal um<br />

5 Prozent zulegen. Dagegen<br />

scheint 2010 in den USA der<br />

Sturm mit einem leichten Rückgang<br />

der Fallzahlen um 3,8 Prozent<br />

abzuflauen.<br />

Der Vorstandschef von Euler<br />

Hermes, Wilfried Verstraete<br />

kommentierte diese Prognosen<br />

gegenüber der “Wirtschaftswoche”:<br />

“Es werde Bereinigungen<br />

geben, wobei die Gefahr besteht,<br />

dass es zu Dominoeffekten<br />

kommt”. Für sehr dramatisch<br />

Immer häufiger<br />

Zahlungsverzögerungen<br />

in China<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

halte er die Lage im Hoch- <strong>und</strong><br />

Tiefbau sowie bei Autoherstellern<br />

<strong>und</strong> deren Zulieferern, weil<br />

es dort große strukturelle Überkapazitäten<br />

gebe.<br />

Besonders besorgniserregend<br />

sei die Entwicklung in Osteuropa.<br />

“Wir haben unser Engagement<br />

vor allem in Ungarn,<br />

Rumänien, Russland, in der<br />

Ukraine <strong>und</strong> in den baltischen<br />

Staaten deutlich reduziert.<br />

Auch in der Türkei <strong>und</strong> in Argentinien<br />

sieht es schlecht aus.”<br />

Die verschlechterte Kreditwürdigkeit<br />

russischer Unternehmen<br />

etwa spiegelt sich auch im<br />

Institutional Investor-Ranking<br />

vom September 2009 wieder.<br />

Darin erreichte Russland einen<br />

Bonitätsindex von 63,2 <strong>und</strong> lag<br />

damit auf Rang 50. Zum Vergleich:<br />

Im März 2009 kam die<br />

Russische Föderation noch auf<br />

den 47. Platz (September 2008:<br />

41. Platz). Die 6-Monatsveränderung<br />

beträgt -1,4 <strong>und</strong> im Jahresvergleich<br />

-9,3 Zählerpunkte.<br />

Dabei sah es weltweit im Sommer<br />

<strong>und</strong> Frühherbst 2009 nach<br />

einer Trendwende in der Insolvenzentwicklung<br />

zumindest bei<br />

den börsennotierten Unternehmen<br />

aus. Die Erholung der Aktienkurse<br />

<strong>und</strong> erheblich geringere<br />

Kursschwankungen an den Börsen<br />

hatten dazu geführt, dass die<br />

Erwartete Ausfallhäufigkeit (EDF)<br />

von März bis September 2009 sowohl<br />

in Nordamerika als auch in<br />

Europa erheblich gesunken war,<br />

wie der Kreditversicherer Atradius<br />

in einer aktuellen Studie<br />

(Marktmonitor Dezember) belegt.<br />

Im Oktober ist jedoch der Median-EDF<br />

in den von Atradius<br />

beobachteten Ländern mit Ausnahme<br />

Belgiens zum ersten Mal<br />

seit einigen Monaten wieder flächendeckend<br />

angestiegen. Allerdings<br />

verzeichneten die meisten<br />

Märkte lediglich einen Anstieg<br />

von ein bis zwei Basispunkten,<br />

abgesehen von Deutschland <strong>und</strong><br />

den USA, deren Median-EDF um<br />

sieben beziehungsweise 23 Basispunkte<br />

kletterte.<br />

Die Wahrscheinlichkeit der<br />

Zahlungsunfähigkeit eines börsennotierten<br />

Unternehmens leitet<br />

Atradius von drei Faktoren<br />

her: Marktwert des Firmenvermögens,<br />

dessen Volatilität <strong>und</strong><br />

die aktuelle Kapitalstruktur. Der<br />

EDF-Wert ist folgendermaßen zu<br />

interpretieren: Bei einem EDF-<br />

Wert von 1 Prozent eines Landes<br />

ist davon auszugehen, dass im<br />

Durchschnitt eine von h<strong>und</strong>ert<br />

Firmen innerhalb eines Jahres<br />

zahlungsunfähig wird.<br />

Trotz dieser allgemein rückläufigen<br />

Tendenz liegt das aktuelle<br />

Ausfallrisiko börsennotierter<br />

Unternehmen in den einzelnen<br />

Märkten noch zwei bis drei Mal<br />

höher als im Sommer 2008. Die<br />

nächsten Monate müssen zeigen,<br />

ob die im Oktober in Europa <strong>und</strong><br />

den USA wieder leicht gestiegene<br />

Insolvenz-Wahrscheinlichkeit von<br />

Firmen nur eine Abweichung vom<br />

Trend einer Erholung ist, oder eine<br />

Trendwende zu einer neuen Liquidationswelle<br />

einleitet.<br />

Das Jahresende bringt jedenfalls<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

besondere Herausforderungen<br />

(etwa Lagerbildung im Einzelhandel,<br />

Rückgang im Baugewerbe)<br />

mit sich, wie das britische Beispiel<br />

zeigt. Die Finanzbehörde der Insel<br />

gewährt Firmen einen <strong>Auf</strong>schub<br />

der Steuerzahlung, was sich<br />

wahrscheinlich positiv auf die Insolvenzzahlen<br />

der vergangenen<br />

Monate ausgewirkt hat. Da jedoch<br />

in den kommenden Monaten die<br />

Steuerzahlungen zu leisten sind,<br />

werden sich die Liquiditätsprobleme<br />

britischer Firmen weiter<br />

verstärken, schätzte Atradius im<br />

Oktober <strong>und</strong> geht daher “von<br />

einem anhaltenden Anstieg der<br />

Unternehmensinsolvenzen in den<br />

nächsten sechs Monaten aus”.<br />

Einen Sonderfall bildet Griechenland.<br />

Nachdem zuletzt die<br />

Bonitätsnote des Landes wegen<br />

der hohen Staatsverschuldung<br />

von den Ratingagenturen Fitch<br />

<strong>und</strong> S&P von “A-” auf “BBB+”<br />

gesenkt wurde, geraten auch die<br />

Außenstände staatlicher Unternehmen<br />

in die Diskussion. So ist<br />

der Europäische Pharmazeutische<br />

Verband Efpia wegen säumiger<br />

Zahlungen griechischer Krankenhäuser<br />

mit der Europäischen<br />

Kommission laut Medienberichten<br />

ins Gespräch getreten. Die<br />

unbezahlten Rechnungen der<br />

staatlichen Kliniken betrügen 6,5<br />

Milliarden Euro.<br />

Auch der Kreditversicherer Coface<br />

beobachtet die Situation in<br />

vielen Ländern weiter skeptisch.<br />

Nachdem der internationale Forderungsspezialist<br />

zu Jahresbeginn<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

22 Länder <strong>und</strong> im April 47 Länder<br />

herabgestuft oder auf die negative<br />

Beobachtungsliste gesetzt hatte,<br />

waren im Sommer 13 weitere Länder<br />

betroffen (siehe dazu auch:<br />

Zahlungsmoral in Europa leidet<br />

in Folge der Finanzkrise).<br />

So stufte Coface im Juli 2009<br />

Finnland, die Niederlande <strong>und</strong><br />

Österreich auf A2 runter. In Afrika<br />

wurde das unter der Nachfrageschwäche<br />

für Diamanten leidende<br />

Botswana direkt von A3 auf<br />

A4 abgestuft. Portugals Rating A3<br />

steht nun unter Beobachtung für<br />

eine mögliche Abwertung. Weitere<br />

Länder in Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa<br />

sowie in Mittel- <strong>und</strong> Südamerika<br />

wurden von Coface Mitte 2009 mit<br />

einem negativen Ausblick versehen.<br />

Zum einen sind dies die baltischen<br />

Staaten <strong>und</strong> die Slowakei,<br />

deren Situation sich zuletzt weiter<br />

verschlechtert hatte.<br />

Speziell in Österreich hätten die<br />

Zahlungsausfälle enorm zugelegt,<br />

zumal in der Alpenrepublik dieses<br />

Erwartete Ausfallhäufigkeit (EDF)<br />

Deutschland<br />

Niederlande<br />

Belgien<br />

Großbritannien<br />

Prozent<br />

USA<br />

Frankreich<br />

EDF bezieht sich auf börsennotierte Unternehmen <strong>und</strong> misst das Ausfallrisiko für den Zeitraum der kommenden<br />

zwölf Monate. “Zahlungsunfähigkeit” definiert Atradius hier als a) Ausfall einer geplanten <strong>und</strong><br />

zugesagten Zahlung oder b) Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.<br />

Quelle: Atradius Economic Research <strong>und</strong> KMV Credit Monitor<br />

Jahr mit einer Rezession von 3<br />

Prozent zu rechnen sei. Betroffen<br />

seien besonders der Automobilbereich<br />

<strong>und</strong> die Banken. Das starke<br />

Engagement der österreichischen<br />

Banken in Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa<br />

mache bis zu 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />

des Landes aus.<br />

Auch Ungarn steht weiter unter<br />

Druck. Die Anzahl der Liquidationsverfahren<br />

in dem Land ist<br />

in den ersten drei Quartalen 2009<br />

7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

exYne Limited<br />

The power of getting things done<br />

Nothing matches the power of getting things done.<br />

Individuals are the prime movers behind achieving goals<br />

– if you are looking for knowledge-based style of interim<br />

leadership and project management resources to<br />

achieve your goals: talk to us.<br />

Industrial Business Processes: Managing new suppliers<br />

or new customers in Asia ? Optimizing manufacturing<br />

plant structures in Asia ?<br />

Need resources in Asia for restructuring, change<br />

management or process optimization ?<br />

Looking for experienced agency representation or<br />

aftermarket service in Thailand ?<br />

We have the references and the knowledge.<br />

exYne Limited – in Germany and in Thailand / Asia<br />

www.exYne.de<br />

executing Your needs<br />

exYne Asia Limited Partnership:<br />

74/52 Corn Building 2<br />

Soi Ramkhumhaeng 40<br />

Ramkhumhaeng Road<br />

Bangkapi, Bangkok 10240<br />

Fax: +66 (0) 2 732-1354<br />

Tel.: + 66 (0) 85 323 7260<br />

Email: u.heitzmann@exyne.de<br />

Company registration: 0103550015932<br />

Or check our asian website: www.exyne.com<br />

gegenüber gleichem Vorjahreszeitraum<br />

um 35 Prozent gestiegen.<br />

Die Verfahren konzentrierten<br />

sich dabei auf den Bausektor sowie<br />

den Handel (vor allem Kfz-<br />

Handel). Ihren Höhepunkt dürfte<br />

die Liquidationswelle bis Anfang<br />

2010 überschreiten, wie die Experten<br />

von Coface annehmen. In<br />

Deutschland <strong>und</strong> Frankreich hingegen<br />

wird der Scheitelpunkt der<br />

Liquidationswelle voraussichtlich<br />

bereits 2009 überschritten werden.<br />

“In diesen Ländern scheint<br />

die Talsohle erreicht zu sein”, sagt<br />

der Vorstandsvorsitzende von Coface<br />

Deutschland, Benoît Claire.<br />

Außerhalb Europas fällt vor<br />

allem die VR China auf. Zahlungsverzögerungen<br />

treten in der<br />

Volksrepublik immer häufiger<br />

auf. In 75 Prozent der Fälle wird<br />

das Fälligkeitsdatum um mehr als<br />

30 Tage überschritten - ein Anstieg<br />

um acht Prozentpunkte gegenüber<br />

dem Vorjahr, wie Coface<br />

(www.coface.de) in einer Studie<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

vom September 2009 konstatierte.<br />

In Indien stellt sich die Lage nicht<br />

ganz so dramatisch dar. Doch<br />

auch hier warten Lieferanten häufig<br />

bis zu 30 Tage nach Fälligkeit<br />

auf ihr Geld.<br />

Heute sind Lieferantenkredite in<br />

diesen beiden Ländern gängige Praxis:<br />

Von 65 Prozent der chinesischen<br />

<strong>und</strong> 72 Prozent der indischen Unternehmen<br />

werden laut Coface Lieferantenkredite<br />

gewährt. In Indien<br />

räumen über 70 Prozent der Unternehmen<br />

ihren Abnehmern ein<br />

Zahlungsziel von 30 Tagen ein, in<br />

China 45 Prozent sogar ein Ziel von<br />

60 Tagen <strong>und</strong> fast 20 Prozent bis zu<br />

90 Tagen <strong>und</strong> mehr.<br />

Während die Lieferung auf offene<br />

Rechnung in Indien vor allem<br />

der starken Konkurrenz zwischen<br />

den Anbietern geschuldet ist, wird<br />

in China damit der schwierigen Finanzlage<br />

der Unternehmen Rechnung<br />

getragen. Überkapazitäten<br />

<strong>und</strong> geringe Wertschöpfung verlängern<br />

dort die Zahlungsfristen.<br />

“Doch die teilweise sehr großzügig<br />

bemessenen Lieferantenkredite<br />

werfen die Frage auf, inwieweit die<br />

Unternehmen in den beiden Ländern<br />

ihre Forderungen überhaupt<br />

noch im Griff behalten können”,<br />

hebt Claire hervor. Im Länderrating<br />

von Coface wird Indien mit<br />

A3 bewertet. Die A3-Bewertung<br />

Chinas steht allerdings unter Beobachtung<br />

für eine Abwertung.<br />

Für Nordamerika <strong>und</strong><br />

Europa ist das<br />

Ausfallrisiko von<br />

Forderungen zuletzt<br />

deutlich gesunken<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der relativ<br />

krisenresistenten Wirtschaftsentwicklung<br />

bewegt sich der Index für<br />

Zahlungsausfälle indonesischer<br />

Unternehmen auf einem stabilen<br />

Pfad. Doch die fehlende Transparenz<br />

für die Beurteilung von Unternehmen<br />

sowie die verbreitete<br />

Korruption <strong>und</strong> ein schwerfälliges<br />

Rechtssystem begründen für Coface<br />

ein relativ hohes Zahlungsrisiko<br />

<strong>und</strong> das Rating B.<br />

In Brasilien wirken sich Rezession<br />

<strong>und</strong> Finanzierungsengpässe<br />

negativ auf das Zahlungsverhalten<br />

der Unternehmen aus. Neben den<br />

strukturell schwachen Sektoren wie<br />

Textil <strong>und</strong> Schuhe sind auch andere<br />

Branchen wie Agrobusiness, Stahl,<br />

Bau, Automobil sowie dauerhafte<br />

Konsumgüter betroffen. Die Zahlungsausfälle<br />

bewegen sich jedoch<br />

insgesamt “auf akzeptablen Niveau”,<br />

wie Coface mit einem Rating<br />

von A4 bescheinigt. Euler Hermes<br />

erwartet für Brasilien nach einem<br />

Anstieg der Insolvenzen 2009 um<br />

11 Prozent wieder einen Rückgang<br />

2010 um 12 Prozent. <br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Dazu-Tempel in Chonging<br />

China<br />

Westchinas Autoindustrie<br />

expandiert kräftig<br />

Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest in Hongkong<br />

Die regierungsunmittelbare<br />

Stadt Chongqing gilt schon<br />

lange als Motorradmetropole<br />

Chinas. Ein Drittel der landesweiten<br />

Produktion läuft dort<br />

vom Band. Außerdem werden in<br />

Chongqing jährlich über 400.000<br />

Pkw gefertigt.<br />

Das benachbarte Chengdu will<br />

Chongqing in nichts nachstehen.<br />

Im Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepark<br />

der Stadt bauen zahlr<br />

eic he<br />

A u -<br />

tohersteller ihre Kapazitäten massiv<br />

aus. Angelockt werden sie von<br />

günstigen Produktionskosten,<br />

aber auch vom wachsenden lokalen<br />

Absatzmarkt.<br />

Immer mehr chinesische <strong>und</strong><br />

ausländische Kfz-Hersteller<br />

zieht es in die inneren Provinzen<br />

Chinas. Dort sind die Löhne<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stückskosten noch erschwinglich,<br />

Wasser <strong>und</strong> Strom<br />

sind in der Regel im Überfluss<br />

vorhanden. Die lokalen Behörden<br />

locken zudem mit umfangreichen<br />

Investitionsanreizen. Die deutlich<br />

höheren Logistikkosten gegenüber<br />

einem Produktionsstandort<br />

an der Küste fallen derweil kaum<br />

ins Gewicht, da die meisten Anbieter<br />

vor allem den chinesischen<br />

<strong>und</strong> insbesondere den westchinesischen<br />

Bedarf abdecken wollen.<br />

Die regierungsunmittelbare<br />

Stadt Chongqing gilt schon seit<br />

Jahren als Motorradmetropole<br />

des Landes. Über 8 Millionen Einheiten<br />

rollten 2008 von den Bändern,<br />

das sind fast 30 Prozent der<br />

landesweiten Produktion. Doch<br />

auch Hersteller von Pkw, Lkw<br />

<strong>und</strong> Bussen sind in der Stadt am<br />

Yangzi beheimatet. So wurden<br />

dort 2008 mehr als 400.000 Pkw<br />

produziert, 2009 dürfte die Grenze<br />

von einer halben Million<br />

überschritten werden.<br />

Angesichts der<br />

lebhaften inländischen<br />

Autokonju<br />

n kt ur<br />

h a b e n<br />

zahlreiche<br />

U n t e r -<br />

nehmen<br />

Expansion<br />

spläne.<br />

Das<br />

or t s a n-<br />

s ä s s ige<br />

Unternehmen Changan Ford Mazda<br />

Automobile - ein Joint Venture<br />

zwischen dem US-amerikanischen<br />

Automobilbauer <strong>und</strong> der chinesischen<br />

Changan Gruppe - will Anfang<br />

2010 mit dem Bau einer neuen<br />

Fabrik beginnen. Die geplanten Investitionskosten<br />

belaufen sich auf<br />

eine halbe Milliarde US$. Ab 2012<br />

sollen jährlich 150.000 Einheiten<br />

vom Band rollen. Die Anlage soll<br />

nach Unternehmensangaben mit<br />

modernster Fertigungstechnologie<br />

ausgestattet werden <strong>und</strong> die nächste<br />

Generation des Ford Focus produzieren.<br />

Die Kfz-Industrie in der benachbarten<br />

Provinz Sichuan ist<br />

im Vergleich zur Konkurrenz in<br />

Chongqing winzig. Dafür verfolgt<br />

sie die mit Abstand ehrgeizigsten<br />

Expansionspläne. Im Jahr 2008<br />

liefen nach Angaben des Statistikamtes<br />

knapp 70.000 Kfz, davon<br />

1.100 Pkw von den Bändern. Doch<br />

bereits 2017 sollen es laut Vorstellung<br />

der Behörden 1,1 Millionen<br />

Kfz sein.<br />

Die Zahl ist nicht vollkommen<br />

aus der Luft gegriffen, denn mehrere<br />

Unternehmen investieren derzeit<br />

massiv in der Chengdu Economic<br />

& Technological Development<br />

Zone. FAW Volkswagen betreibt<br />

dort seit 2009 eine Fabrik mit einer<br />

jährlichen Fertigungskapazität für<br />

50.000 Jetta, die jedoch in den Augen<br />

des Managements viel zu klein<br />

ist. Umfangreiche Erweiterungsarbeiten<br />

sind im Gang, in deren Rahmen<br />

ganze Straßenzüge versetzt<br />

oder unter die Erde verlegt werden<br />

müssen. Wenn im Jahr 2012 die<br />

neuen Werkshallen ihren Betrieb<br />

Kfz-Industrie Westchinas (2008)<br />

Sichuan Chongqing Sichuan <strong>und</strong><br />

Chongqing<br />

Anteil an<br />

Gesamtchina<br />

Anzahl Firmen 526 1.087 1.613 8,6%<br />

Ausstoß<br />

(in Mrd. US$)<br />

12,1 27,2 39,3 8,2%<br />

Mitarbeiterzahl 154.300 317.400 471.700 10,0%<br />

Ausstoß Kfz<br />

(in Stück)<br />

77.000 782.000 782.077 8,4%<br />

- davon Pkw 1.100 431.000 432.100 8,6%<br />

Ausstoß<br />

Motorräder<br />

0 8,2 8,2 29,4%<br />

(in Mio. Stück)<br />

Quelle: Sichuan <strong>und</strong> Chongqing Statistical Yearbook 2009<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Chengdu <strong>und</strong> Chongqing<br />

ziehen ausländische<br />

Investoren an<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

aufnehmen, kann das deutsch-chinesische<br />

Joint Venture in Chengdu<br />

bis zu 150.000 Pkw pro Jahr produzieren.<br />

Damit ist noch nicht das<br />

Ende der Fahnenstange erreicht.<br />

Weitere Fabriken sollen in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft hinzukommen<br />

<strong>und</strong> die Gesamtkapazität<br />

bis 2014 auf 350.000 Einheiten<br />

erhöhen. So verfolgt FAW mit<br />

seinem japanischen Joint-Venture-<br />

Partner Toyota Expansionspläne.<br />

Sichuan-FAW-Toyota, das in unmittelbarer<br />

Nähe zum Kooperationsunternehmen<br />

mit VW liegt,<br />

steht Ende 2009 kurz vor der Betriebseröffnung.<br />

Bereits 2010 sollen<br />

30.000 Geländewagen des Typs<br />

Toyota Prado produziert werden.<br />

Zum Jahresanfang 2011 soll die<br />

Kapazität auf 50.000 steigen.<br />

Die chinesische Geely Gruppe<br />

hat sich ebenfalls in Chengdu niedergelassen.<br />

Dort produzierte sie<br />

2009 gerade einmal 10.000 Pkw.<br />

Doch Geely will der einheimischen<br />

<strong>und</strong> ausländischen Konkurrenz<br />

in nichts nachstehen <strong>und</strong><br />

plant eine schrittweise Erhöhung<br />

der Kapazitäten. So strebt das Unternehmen<br />

bis 2012 eine Jahresproduktion<br />

von 100.000 Pkw sowie<br />

von 100.000 Motoren an.<br />

Weitere Investitionen befinden<br />

sich in der Pipeline. Die Tengzhong<br />

Gruppe aus Sichuan hat<br />

angekündigt, die Hummer-Sparte<br />

von General Motors kaufen zu<br />

wollen. Die Verträge waren allerdings<br />

zum Jahresende 2009 noch<br />

nicht unter Dach <strong>und</strong> Fach. Falls<br />

alles glatt geht, dürfte Chengdu<br />

einen weiteren Autohersteller<br />

begrüßen.<br />

Neben den Autofirmen befinden<br />

sich auch mehrere Hersteller<br />

von Bussen <strong>und</strong> Kleinlastern im<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepark<br />

von Chengdu. Ihre Produktion<br />

ist jedoch vergleichsweise<br />

gering. Außerdem existiert noch<br />

eine Handvoll von Kfz-Teile-Hersteller.<br />

Bei allen handelt es sich<br />

um chinesische Firmen. Doch die<br />

Zukunft soll internationaler werden.<br />

Nach Angaben des Leiter<br />

des Automobil Investment Service<br />

Bureau des Parks wurden<br />

bereits Gespräche mit der kanadisch-österreichischen<br />

Hersteller<br />

Sichuan will bis 2017<br />

über eine Million Pkw<br />

produzieren<br />

Magna bezüglich einer Ansiedelung<br />

geführt.<br />

Die Autohersteller in Sichuan<br />

<strong>und</strong> Chongqing wollen sich ausschließlich<br />

auf die Bedienung der<br />

inländische Nachfrage konzentrieren.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt dabei auf der Bearbeitung<br />

des lokalen Marktes. Sichuan <strong>und</strong><br />

Chongqing bieten mit über 100<br />

Millionen Einwohnern ein enormes<br />

Absatzpotential. Allein in Chengdu<br />

werden täglich 1.650 neue Pkw zugelassen,<br />

fast so viele wie in Hongkong<br />

in einem Monat. <br />

Der <strong>Auf</strong>schwung<br />

hat begonnen !<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

ist Ihr Unternehmen noch nicht ausgelastet ?<br />

Inserate im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> sind preiswert <strong>und</strong> Sie erreichen mehr<br />

als 7.200 wirtschaftsorientierte Leser.<br />

Einer davon könnte Ihr nächster K<strong>und</strong>e sein !<br />

Diese Viertelseite kostet nur 215 Euro. Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

Unsere Anzeigenpreise <strong>und</strong> Mediadaten finden Sie auch Online:<br />

anzeigen.asienkurier.com<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

China<br />

Textilbranche auf dem<br />

Weg nach Westen<br />

Kostenkontrolle, Exporteinbrüche <strong>und</strong> Regierungspolitik<br />

weisen den Weg ins Hinterland<br />

Von Corinne Abele, Germany Trade & Invest in Beijing<br />

Die Textilbranche der VR<br />

China reagiert auf durch die<br />

Finanzkrise veränderte Märkte.<br />

Exporteinbrüche haben zur<br />

Umorientierung einiger Firmen<br />

auf den Binnenmarkt geführt.<br />

Experten zufolge dürfte das<br />

Einzelhandelsvolumen für Textilprodukte<br />

<strong>und</strong> Kleidung 2009<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 20 Prozent steigen.<br />

Einher geht dies mit einer<br />

Verlagerung der Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsproduktion<br />

in den kostengünstigeren<br />

Westen.<br />

Chinas Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsbranche<br />

zählt zu den krisengebeutelten<br />

Sektoren. In den ersten acht<br />

Monaten 2009 erzielte die Textil<strong>und</strong><br />

Bekleidungsbranche einen<br />

für die Industrie bescheidenen<br />

Produktionszuwachs von 7,5 Prozent.<br />

Der Produktionswert belief<br />

sich auf 2.371 Milliarden <strong>Renminbi</strong><br />

<strong>Yuan</strong> (fast 235 Mio. Euro, 1 Euro<br />

= 10,11 <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong>, 3-Monatsmittel).<br />

Entscheidend für das magere<br />

Ergebnis war vor allem der<br />

Exporteinbruch in den ersten drei<br />

Quartalen 2009 um 11,4 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Dabei sank die Textilausfuhr<br />

mit einem Rückgang von 13,5<br />

Prozent stärker als die von Bekleidung<br />

(-10,0%). Eine Erholung ist<br />

jedoch in Aussicht.<br />

Seit dem Juniquartal 2009 legt<br />

die Ausfuhr im Vergleich zum<br />

vorangegangenen Quartal wieder<br />

zu. Dabei scheint sich der USamerikanische<br />

Absatzmarkt für<br />

Bekleidung etwas schneller zu<br />

erholen. Zwar steigen seit dem 2<br />

Quartal im Vergleich zum vorangegangenen<br />

Quartal auch wieder<br />

die Bekleidungs- <strong>und</strong> Textillieferungen<br />

nach Europa an. Die Ausfuhr<br />

liegt jedoch unter dem Wert<br />

des Vorjahresquartals. Mit großer<br />

<strong>Auf</strong>merksamkeit verfolgt die<br />

chinesische Seite mögliche Handelsfriktionen<br />

infolge protektionistischer<br />

Maßnahmen. Bezüglich<br />

einer möglichen Verlängerung<br />

bislang erhobener Anti-Dumping-<br />

Zölle auf Schuhexporte nach Europa<br />

scheint sich ein Kompromiss<br />

anzubahnen.<br />

Noch ist<br />

die Branche<br />

weit von einer<br />

breit angelegten<br />

Erholung<br />

entfernt.<br />

Doch das<br />

Sc h l i m m ste<br />

scheint erst<br />

einmal überstanden.<br />

Die<br />

Krise hat vor<br />

allem kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische,<br />

häufig exportorientierte<br />

Firmen stark unter Druck<br />

gesetzt. Zahlreiche Unternehmen<br />

- vor allem in Südostchina - haben<br />

die Produktion eingestellt. Häufig<br />

für immer. Denn sowohl in- als<br />

auch ausländische Investoren aus<br />

Hongkong oder Taiwan denken<br />

zunehmend über Billigalternativen<br />

wie Vietnam, Indonesien<br />

oder Afrika nach.<br />

Sinkende Zahlungsmoral internationaler<br />

<strong>und</strong> inländischer K<strong>und</strong>en<br />

hat gerade in kleineren <strong>und</strong><br />

mittelständischen Textilfirmen zu<br />

massiven Cash-Flow-Problemen geführt.<br />

Im Gegensatz zu den großen,<br />

staatlich kontrollierten Unternehmen<br />

haben sie kaum von der massiv<br />

erhöhten Liquidität im Markt seit<br />

Anfang 2009 profitiert. Bankkredite<br />

sind ihnen nach wie vor häufig<br />

nicht zugänglich. Einer Umfrage<br />

von Adsale <strong>und</strong> Synovate zwischen<br />

April <strong>und</strong> Juni 2009 zufolge, an der<br />

sich 700 Branchenunternehmen beteiligten,<br />

war externe Finanzierung<br />

vor allem für Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsfirmen<br />

mit weniger als 1.000<br />

Arbeitern ein schwieriger Bereich.<br />

Inzwischen hat die Regierung<br />

mit den “Several Opinions on Further<br />

Promoting the Development<br />

of Small and Medium-sized Enterprises”<br />

reagiert, die neben finanzieller<br />

Unterstützung auch Steuererleichterungen<br />

ab 2010 einführen<br />

sollen. Zuvor hatten bereits einzelne<br />

Provinzen wie Guangdong mit<br />

Unterstützungsmaßnahmen reagiert.<br />

Nur eingeschränkt trug die<br />

schrittweise Erhöhung der Mehrwertsteuerrückerstattungssätze<br />

zur Verbesserung der Situation<br />

Produktionsentwicklung wichtiger<br />

Sparten der Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie<br />

(Jan. bis Sep. 2009)<br />

Produktion<br />

Veränderung<br />

Garne 17,24 Mio. t 10,4%<br />

Stoffe 40,74 Mrd. m 2,2%<br />

Bekleidung 16,96 Mrd. Stück 5,0%<br />

Kunstfaser 19,98 Mio. t 14,1%<br />

Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum<br />

Quelle: CEInet<br />

bei. Zwar kann dadurch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Exporteure<br />

verbessert werden, aber der Wegfall<br />

der Absatzmärkte ist nicht so<br />

leicht zu kompensieren.<br />

Trotz der auch für 2010 erwarteten<br />

schwierigen Nachfragesituation<br />

in Europa <strong>und</strong> den USA<br />

sprachen sich über 42 Prozent der<br />

Teilnehmer der von Adsale <strong>und</strong><br />

Synovate durchgeführten Branchenumfrage<br />

dafür aus, weiterhin<br />

zu exportieren. Dagegen wollten<br />

sich knapp über 41 Prozent zunehmend<br />

auf den inländischen Markt<br />

konzentrieren. Dieser hat sich weiterhin<br />

stabil entwickelt. Im 1. Halbjahr<br />

2009 legte das Einzelhandelsvolumen<br />

für Textilprodukte <strong>und</strong><br />

Kleidung in China um 17 Prozent<br />

zu. Der China National Textile and<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Apparel Council rechnet mit einer<br />

Steigerung für das Gesamtjahr<br />

von 15 bis 20 Prozent. Allerdings<br />

müssen erst hohe Lagerbestände<br />

im Einzelhandel abgebaut werden.<br />

Branchenkenner gehen davon aus,<br />

dass dies bis zum 2. Halbjahr 2010<br />

geschehen wird.<br />

Die Krise hat den Wettbewerbsdruck<br />

im Land verstärkt. Einige<br />

Hersteller reagieren durch Produktionsverlagerung<br />

aus dem<br />

teureren Südosten ins Landesinnere<br />

<strong>und</strong> nach Westchina. Branchenkennern<br />

zufolge könnte sich<br />

dadurch der Produktionswert der<br />

Provinzen Guangdong, Shanghai,<br />

Zhejiang <strong>und</strong> Fujian um 140<br />

Millionen <strong>Renminbi</strong> verringern.<br />

Diesen Trend zeigt auch der regionale<br />

Produktionszuwachs in<br />

den ersten sieben Monaten 2009:<br />

Während er in Ostchina (Provinzen<br />

Guangdong, Fujian, Zhejiang,<br />

Jiangsu, Shandong <strong>und</strong> Shanghai)<br />

bei 5,4 Prozent lag, erreichte er in<br />

Zentralchina mit den Provinzen<br />

Henan, Hunan, Jiangxi, Hubei<br />

<strong>und</strong> Anhui 14,4 Prozent.<br />

Die mittelfristigen Wachstumsperspektiven<br />

der Branche werden<br />

unterschiedlich eingeschätzt. Während<br />

62 Prozent der Teilnehmer an<br />

der Umfrage von Adsale <strong>und</strong> Synovate<br />

von einer Bewältigung der<br />

Krise innerhalb von zwei Jahren<br />

ausgingen, stellten sich r<strong>und</strong> 22<br />

Prozent auf anhaltende Schwierigkeiten<br />

in den nächsten drei bis<br />

fünf Jahren ein. Über 86 Prozent<br />

der Umfrageteilnehmer hielten<br />

eine Steigerung der Produktqualität<br />

für die Unternehmensentwicklung<br />

in den nächsten drei Jahren<br />

für äußerst wichtig. Damit lag der<br />

Anteil um 11 Prozentpunkte höher<br />

als noch vor zwei Jahren. An<br />

zweiter Stelle nannten 65 Prozent<br />

eine konsequente Kostenkontrolle<br />

(9 Prozentpunkte mehr als vor<br />

zwei Jahren).<br />

Die Umfrage wies daneben auf<br />

ein wachsendes Problem der Branche<br />

hin, qualifizierte Mitarbeiter<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

IHR SCHLüSSEL<br />

FüR BAYERN<br />

KEY TECHNOLOGIES IN BAVARIA<br />

Schätzen Sie Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen „made<br />

in Bavaria“? Mit der zweisprachigen (dt./engl.) Firmendatenbank<br />

Key Technologies in Bavaria finden Sie Ihren<br />

Wirtschaftspartner in Bayern – schnell <strong>und</strong> kostenlos.<br />

Recherchieren Sie tagesaktuelle Informationen über<br />

bayerische Schlüsseltechnologien online unter:<br />

www.key-technologies-in-bavaria.de<br />

Kontakt über + 49 (0) 89-66 05 66-0 oder das Internet<br />

WWW.BAYERN-INTERNATIONAL.DE<br />

zu finden. Über 40 Prozent der<br />

Textilverarbeitungsunternehmen<br />

benötigten dringend erfahrenes<br />

Personal im Management. Unternehmen<br />

in Ostchina berichteten<br />

über Personalknappheit in fast allen<br />

Berufsgruppen. Auch dies darf<br />

als Faktor für die Verlagerung der<br />

Branche Richtung Westen nicht<br />

unterschätzt werden. <br />

Quartalsweise Entwicklung der Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsexporte Chinas 2009<br />

Exporte<br />

1Q09<br />

[Mrd. US$]<br />

Veränderung<br />

zu 1Q08<br />

Veränderung<br />

zu 4Q08<br />

Exporte<br />

2Q09<br />

[Mrd. US$]<br />

Veränderung<br />

zu 2Q08<br />

Veränderung<br />

zu 1Q09<br />

Exporte<br />

3Q09<br />

[Mrd. US$]<br />

Veränderung<br />

zu 3Q08<br />

Veränderung<br />

zu 2Q09<br />

Bekleidung 20,8 -5,1% -32,7% 22,5 -10,8% 7,9% 30,6 -12,6% 36,2%<br />

- nach EU 5,1 -8,9% -23,9% 6,4 -2,8% 24,7% 8,7 -6,9% 35,2%<br />

- nach USA 3,2 6,2% -17,8% 4,1 12,5% 28,6% 6,0 3,6% 46,5%<br />

Textilien 12,2 -16,1% -22,7% 15,1 -14,4% 24,4% 16,4 -10,7% 8,6%<br />

- nach EU 1,8 -15,9% -13,3% 1,9 -17,7% 1,8% 2,0 -11,6% 9,6%<br />

- nach USA 1,3 -13,4% -19,8% 1,6 -7,4% 19,2% 1,8 -7,6% 10,5%<br />

Quelle: China Customs 1 Euro = 1,48 US$, 3-Monatsmittel<br />

12


Wilfried Berger<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Konjunkturprogramm<br />

zum Infrastrukturaufbau<br />

<strong>Auf</strong> den Eisenbahnausbau entfällt der größte Teil der Infrastrukturausgaben.<br />

Von Corinne Abele, Germany Trade & Invest in Beijing<br />

Chinas Infrastrukturbau hat<br />

im 1. Halbjahr 2009 wesentlich<br />

zum zweistelligen Wachstum<br />

der Baubranche beigetragen. Mit<br />

dem Konjunkturprogramm wurden<br />

schnell Vorhaben angestoßen<br />

beziehungsweise Projekte,<br />

die bereits in den Fünfjahresbudgets<br />

verschiedener Ministerien<br />

vorgesehen waren, vorgezogen<br />

<strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Der Ausbau des Eisenbahnnetzes<br />

läuft auf Hochtouren. Im Flughafenbau<br />

stiegen die Investitionen in<br />

den ersten acht Monaten 2009 um<br />

mehr als 24 Prozent.<br />

Bis Ende Mai 2009 stellte die<br />

chinesische Zentralregierung fast<br />

164 Milliarden <strong>Renminbi</strong> <strong>Yuan</strong><br />

(16,2 Mrd. Euro, 1 Euro = 10,11<br />

<strong>Renminbi</strong>, 3-Monatsmittel) für<br />

Bahn-, Straßen-, Flughafen- <strong>und</strong><br />

Hafenausbau zur Verfügung. Der<br />

größte Teil davon entfiel auf den<br />

Bahnbau mit 73,2 Milliarden <strong>Renminbi</strong>,<br />

gefolgt vom Straßenbau<br />

mit 65,3 Milliarden <strong>Renminbi</strong> sowie<br />

dem Flughafen(aus)bau mit<br />

17,1 Milliarden <strong>Renminbi</strong>. <strong>Auf</strong> den<br />

Ausbau der Wasserwege entfielen<br />

7,9 Milliarden <strong>Renminbi</strong>.<br />

Unterstützt durch das Konjunkturprogramm<br />

läuft der Ausbau<br />

des chinesischen Schienennetzes<br />

auf Hochtouren. Gemäß NBS-Daten<br />

stiegen die Investitionen in<br />

den Bahntransport in den ersten<br />

acht Monaten 2009 im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum um 103,5<br />

Prozent. Nach Darstellung des<br />

China Engineering Projects Network<br />

(Zhong Guo Gongcheng<br />

Xiangmu Wang) sollen derzeit<br />

r<strong>und</strong> 150 wichtige Eisenbahnprojekte<br />

in Planung <strong>und</strong> Bau<br />

Fokus auf Straßen<strong>und</strong><br />

Bahnnetz<br />

sein mit Gesamtinvestitionen<br />

1.200 Milliarden <strong>Renminbi</strong>. Laut<br />

China Engineering Projects Network<br />

soll das Ministerium für<br />

Eisenbahnwesen 2009 bis 2011<br />

etwa 3.500 Milliarden <strong>Renminbi</strong><br />

in den Streckenausbau investieren.<br />

Allein 2009 dürften dafür<br />

etwa 20 Millionen Tonnen Stahl<br />

benötigt werden - r<strong>und</strong> 8 Millionen<br />

Tonnen mehr als 2008.<br />

Zu den wichtigsten Strecken<br />

gehört unter anderem die Linie<br />

von Wuhan nach Guangzhou, die<br />

höchsten technischen Standards<br />

entsprechen soll. Sie ist Teil der<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

von Beijing nach Guangzhou,<br />

die dann weiter über Shenzhen<br />

nach Hongkong geführt werden<br />

soll. Presseberichten zufolge<br />

werden seit Juni 2008 monatlich<br />

mindestens zwei Bahnprojekte<br />

begonnen. Gestartet wurde im<br />

Herbst 2009 auch mit dem Bau<br />

der 1.629 km langen Bahnstrecke<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

von Chengdu nach Lhasa. Kostenpunkt:<br />

knapp 54 Milliarden <strong>Renminbi</strong>.<br />

Die Regierung nutzt das Konjunkturprogramm<br />

vor allem<br />

auch, um den Infrastrukturausbau<br />

in West- <strong>und</strong> Zentralchina<br />

voranzutreiben. Allein 2009 wird<br />

in Westchina mit dem Bau von 18<br />

Großprojekten begonnen, deren<br />

Gesamtinvestitionsvolumen sich<br />

auf knapp 469 Milliarden <strong>Renminbi</strong><br />

beläuft. Bei den größten<br />

fünf handelt es sich um Bahnstrecken<br />

von Lanzhou nach Urumqi,<br />

von Kunming nach Nanning,<br />

von Chengdu nach Lanzhou, von<br />

Chongqing nach Guiyang <strong>und</strong><br />

von Xi’an nach Baoji.<br />

Nicht nur in das überregionale<br />

Streckennetz wird kräftig investiert.<br />

Auch der Ausbau des innerstädtischen<br />

Schienenverkehrs<br />

geht voran. Nach Darstellung des<br />

Ministry of Housing and Urban-<br />

Rural Development (MoHURD)<br />

vom August 2009 planen 27 Städte<br />

den Bau beziehungsweise Ausbau.<br />

In 22 Städten - darunter Shanghai,<br />

Beijing, Guangzhou, Tianjin - wurden<br />

bereits Vorhaben genehmigt.<br />

Bis 2015 sollen dort 79 neue Linien<br />

gebaut werden (im Bau befindliche<br />

nicht eingerechnet). Werden<br />

sie alle realisiert, sollten bis Ende<br />

2015 insgesamt 158 Städte über innerstädtischen<br />

Schienenverkehr<br />

verfügen. Allein in Beijing sollen<br />

bis 2015 r<strong>und</strong> 561 km Schienennetz<br />

neu hinzukommen.<br />

Genehmigt werden von der Regierung<br />

Projekte in Städten mit<br />

mehr als 3 Millionen Einwohner<br />

<strong>und</strong> einem lokalen jährlichen Bruttoinlandsprodukt<br />

von über 100<br />

Milliarden <strong>Renminbi</strong>; außerdem<br />

müssen die Haushaltseinnahmen<br />

der Lokalregierung pro Jahr 10 Milliarden<br />

<strong>Renminbi</strong> übersteigen. Für<br />

den Bau von oberirdischen Stadtbahnen<br />

belaufen sich die einzuhaltenden<br />

Kriterien auf 60 Prozent der<br />

genannten Summen. R<strong>und</strong> 50 Städte<br />

können die Kriterien für oberirdische<br />

Stadtbahnen erfüllen.<br />

Auch der Flughafenausbau<br />

wird 2009 vorangetrieben. Nach<br />

Darstellung der Civil Aviation<br />

Administration of China (CAAC)<br />

13


UND WENNLOGISTIK<br />

STRATEGISCH ENTSCHEIDEND<br />

FÜR MEINEN ERFOLG IST?<br />

Dann fragen Sie Logwin!<br />

Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- <strong>und</strong> Servicelösungen für Industrie <strong>und</strong> Handel: mit r<strong>und</strong> 7.800 Mitarbeitern an<br />

400 Standorten in 45 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft- <strong>und</strong> Seefracht sowie Landtransporte auf Straße <strong>und</strong> Schiene. Mit individuellen<br />

Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner K<strong>und</strong>en nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter:<br />

www.logwin-logistics.com<br />

dürften sich die Bruttoanlageinvestitionen<br />

2009 auf 80 Milliarden<br />

bis 100 Milliarden <strong>Renminbi</strong><br />

belaufen. Dies würde eine Steigerung<br />

von über 30 Prozent zum<br />

Vorjahr bedeuten. In den ersten<br />

acht Monaten 2009 legten die Investitionen<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

laut NBS um 24,6<br />

Prozent zu. 2009 sind 22 größere<br />

Flughafenprojekten geplant, darunter<br />

Erweiterungen des Tianjin<br />

Binhai Flughafens, des Shanghai<br />

Hongqiao Flughafens sowie des<br />

Urumqi Diwobao Flughafens. Bei<br />

zehn Projekten wie beispielsweise<br />

beim Ausbau der Flughäfen in<br />

Chengdu <strong>und</strong> Xi’an handelt es sich<br />

um 2009 neu begonnene Projekte.<br />

Ein bedeutender Anteil an Infrastrukturinvestitionen<br />

ist im<br />

1. Halbjahr 2009 in den Bereich<br />

Wasserschutz <strong>und</strong> ländliche Wasserversorgung<br />

geflossen. Teilweise<br />

wurde das Budget im Rahmen<br />

des Konjunkturprogramms bereit<br />

gestellt. Nach Angaben des<br />

Finanzministeriums flossen bis<br />

Ende Mai 2009 insgesamt 138<br />

Milliarden <strong>Renminbi</strong> in ländliche<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> Verbesserung<br />

des Lebensniveaus auf dem Lande.<br />

Davon entfällt ein Großteil auf<br />

Maßnahmen des Wasserschutzes<br />

<strong>und</strong> der ländlichen Wasserversorgung.<br />

R<strong>und</strong> 18,8 Milliarden<br />

<strong>Renminbi</strong> wurden in den ersten<br />

fünf Monaten 2009 in das derzeit<br />

größte Wasserprojekt, die<br />

Süd-Nord-Wasserumleitung gesteckt.<br />

Weitere 15,8 Milliarden<br />

<strong>Renminbi</strong> wurden für Wartung<br />

<strong>und</strong> Instandhaltung von Wasserreservoirs<br />

bereit gestellt. R<strong>und</strong><br />

3 Milliarden <strong>Renminbi</strong> entfallen<br />

auf den Bau von Pumpstationen<br />

zur landwirtschaftlichen Bewässerung.<br />

Die Sicherung der Trinkwasserversorgung<br />

auf dem Lande<br />

ist seit langem ein Thema, das auf<br />

höchster Regierungsebene vorangetrieben<br />

wird. Im Rahmen des<br />

Konjunkturprogramms wurden<br />

in den ersten fünf Monaten 2009<br />

dafür r<strong>und</strong> 20 Milliarden <strong>Renminbi</strong><br />

bereit gestellt. <br />

Exporte wieder auf Rekordniveau<br />

Die Volksrepublik China war<br />

auch im September 2009 der<br />

dynamischste Handelspartner<br />

Deutschlands.<br />

Die deutschen Lieferungen<br />

nahmen in den ersten drei Quartalen<br />

2009 um 2,5 Prozent zum<br />

Vorjahreszeitraum zu, im dritten<br />

Quartal lag das Plus zum Vorjahresquartal<br />

sogar bei 14,4 Prozent.<br />

Damit liegen die Exporte nach<br />

China nach dem Einbruch zum<br />

Anfang des Jahres inzwischen<br />

wieder auf Rekordhöhe. Mit insgesamt<br />

9,8 Milliarden Euro lag<br />

der Wert der im dritten Quartal<br />

exportierten Waren um beinahe<br />

eine Milliarde Euro höher als der<br />

bisherige Spitzenwert aus dem<br />

zweiten Quartal 2008.<br />

Damit ist China auch der wichtigste<br />

Faktor dafür, dass sich der<br />

deutsche Außenhandel mit der Region<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik in diesem Jahr<br />

deutlich besser entwickelt als der<br />

weltweite Trend. Dem Einbruch der<br />

deutschen Exporte insgesamt von<br />

22,3 Prozent steht ein Rückgang<br />

von vergleichsweise geringen 10,7<br />

Prozent bei den Ausfuhren nach<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik gegenüber. Relativ<br />

stabile Werte weisen neben China<br />

auch Indien (-8,8% gegenüber dem<br />

Vorjahr) <strong>und</strong> Vietnam (-4,1%) auf.<br />

Weniger gut sieht die Entwicklung<br />

in Taiwan (-31,4%), Korea (-20,6%)<br />

<strong>und</strong> Japan (-19,5%) aus.<br />

Auch auf der Importseite werden<br />

die <strong>Asien</strong>-Pazifik-Zahlen von<br />

China bestimmt. Beinahe die<br />

Hälfte aller Einfuhren aus der<br />

Region kommt aus China. Dabei<br />

liegt der Wert bis Ende September<br />

2009 noch immer 5,5 Prozent unter<br />

dem des Vorjahreszeitraums.<br />

Insgesamt entwickeln sich auch<br />

die deutschen Einfuhren aus<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik mit einem Minus<br />

von 10,5 Prozent über dem deutschen<br />

Gesamtniveau (-18,9%).<br />

Deutschland verzeichnete auch<br />

in 2009 ein deutliches Handelsbilanzdefizit<br />

mit <strong>Asien</strong>-Pazifik. Für<br />

die ersten neun Monate des Jahres<br />

liegt der Wert bei 18,3 Milliarden<br />

Euro (Vorjahr: 20,3 Mrd.). (OAV) <br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Internationales Schiedsrecht<br />

Erstmals chinesische ICC-Schiedsentscheidung für<br />

vollstreckbar erklärt<br />

In Ningbo hat ein chinesisches<br />

Mittelgericht erstmalig eine auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage vom Verfahrensrecht<br />

der Internationalen Handelskammer<br />

(International Chamber<br />

of Commerce, ICC) ergangene<br />

ICC-Schiedsentscheidung anerkannt<br />

<strong>und</strong> vollstreckt.<br />

Ob ausländische Schiedsinstitutionen<br />

wie das Schiedsgericht<br />

der Internationalen Handelskammer<br />

in der VR China tätig werden<br />

<strong>und</strong> - vor allem - ob <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

welcher rechtlichen Gr<strong>und</strong>lage die<br />

entsprechenden Schiedssprüche<br />

vollstreckt werden können, blieb<br />

bislang trotz einer Reform des chinesischen<br />

Schiedsgesetzes im Jahre<br />

1995 unklar. Mehrere Interpretationen<br />

des Obersten Volksgerichtshofes<br />

zu Fragen des Schiedsrechts<br />

ließen diese Problematik offen.<br />

Allgemein wird davon ausgegangen,<br />

dass Streitigkeiten, die<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

in der VR China im Wege der<br />

Schiedsgerichtsbarkeit beigelegt<br />

werden sollen, lediglich durch<br />

chinesische Institutionen, also<br />

damit vorrangig die CIETAC, verhandelt<br />

werden dürfen. Ob hingegen<br />

auch in der VR China tätige<br />

ausländische Schiedsinstitutionen<br />

als zulässige Schiedskommission<br />

im Sinne des Art. 16 Schiedsgesetz<br />

zu qualifizieren sind, war bislang<br />

nicht geklärt.<br />

Zwar hatte die International<br />

Chamber of Commerce eine Musterklausel<br />

entwickelt, die speziell<br />

auf die Anforderungen des chinesischen<br />

Schiedsgesetzes <strong>und</strong><br />

auf Schiedsverfahren in China<br />

ausgerichtet ist. Trotzdem wurde<br />

allgemein von der Wahl einer ICC-<br />

Schiedsgerichtsbarkeit in der VR<br />

China selbst abgeraten, da nicht<br />

sicher sein konnte, inwieweit ein<br />

aus einem solchen Verfahren resultierender<br />

Schiedsspruch vollstreckbar<br />

sein würde.<br />

Das Gericht in Ningbo hat den<br />

Schiedsspruch trotz dieser Unsicherheiten<br />

anerkannt. Die Diskussion,<br />

ob die ICC anerkannte<br />

Schiedskommission im Sinne des<br />

Art. 16 Schiedsgesetzes ist, lässt<br />

das Gericht dahinstehen. Vielmehr<br />

erklärt das Mittelgericht den<br />

Schiedsspruch auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Art. I Abs. 1 S. 2 des New Yorker<br />

UN-Übereinkommen über die<br />

Anerkennung <strong>und</strong> Vollstreckung<br />

ausländischer Schiedssprüche vom<br />

10. Juni 1958 (NY-Übereinkommen)<br />

für vollstreckbar. Art. I Abs.<br />

1 Satz 2 NY-Übereinkommen bestimmt:<br />

„Es [das Übereinkommen]<br />

ist auch auf solche Schiedssprüche<br />

anzuwenden, die in dem Staat, in<br />

dem ihre Anerkennung <strong>und</strong> Vollstreckung<br />

nachgesucht wird, nicht<br />

als inländische anzusehen sind.“<br />

Damit qualifiziert das Gericht<br />

den in China ergangenen ICC-<br />

Spruch als nicht inländischen<br />

Schiedsspruch <strong>und</strong> prüft <strong>und</strong><br />

bejaht im Weiteren lediglich die<br />

in der Konvention vorgegebenen<br />

Voraussetzungen der Anerkennung.<br />

(gtai, Köln). <br />

Asean, Afghanistan, Bangladesch,<br />

Brunei, 524 Artikel China, wurden in Hongkong, bislang 32 Ausgaben Indien,<br />

Indonesien, vom <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> Irak, veröffentlicht. Iran, Japan,<br />

Kambodscha, Katar, Korea, Kuweit,<br />

Laos, Unsere Leserinnen Macao, <strong>und</strong> Malaysia, Leser finden Myanmar, das<br />

Nepal, vollständige Pakistan, Archiv auf unserer Philippinen,<br />

Webseite<br />

Saudi Arabien, Singapur, Sri<br />

Lanka, ] alle <strong>Asien</strong> Taiwan, <strong>Kurier</strong>-Ausgaben Thailand, (PDF) Vietnam,<br />

Vereinigte pdf.asienkurier.com Arabische Emirate,<br />

Asean, ] alle Einzeltexte Afghanistan, (HTML) Bangladesch,<br />

Brunei, texte.asienkurier.com<br />

China, Hongkong, Indien,<br />

Indonesien, Irak, Iran, Japan,<br />

Kambodscha, Vielen Dank dass Katar, Sie <strong>Asien</strong> Korea, <strong>Kurier</strong> lesen. Kuweit<br />

15


Agentur ATON<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dubai<br />

Vertrauenskrise am Golf<br />

Dubai braucht einen Kurswechsel. Nachhaltigkeit statt<br />

utopischer Visionen.<br />

Von Ralph Rieth in Bangkok<br />

Die Nachricht schlug ein wie<br />

eine Bombe: Das stolze Scheichtum<br />

Dubai bittet um ein halbes<br />

Jahr Zahlungsaufschub. Mitte<br />

Dezember 2009 hätte Dubai<br />

World, eine Investitionsgesellschaft<br />

des Emirates, 3,5 Milliarden<br />

US$ an Krediten zurückzahlen<br />

sollen <strong>und</strong> will oder kann<br />

das jetzt offensichtlich nicht.<br />

Zwar ist dies sicherlich eine<br />

stattliche Summe, auf der an große<br />

Zahlen gewöhnten Arabischen<br />

Halbinsel aber kein Betrag, über<br />

den man auf den ersten Seiten einer<br />

Tageszeitung berichten würde.<br />

Die im Bau befindlichen oder<br />

VAE-Scheich Mohammed Bin Rashid<br />

Al Maktoum: “Nörgler <strong>und</strong> Zweifler<br />

sollen besser den M<strong>und</strong> halten”<br />

geplanten Projekte alleine der<br />

Vereinigten Arabischen Emirate<br />

(VAE) <strong>und</strong> Saudi-Arabiens summieren<br />

sich derzeit auf zusammen<br />

2.000 Milliarden US$. Dass<br />

nun wegen dieses relativ überschaubaren<br />

Kredites nicht nur das<br />

Emirat, sondern die gesamte Arabische<br />

Halbinsel in ein schlechtes<br />

Licht gerät, ruft überall Ratlosigkeit<br />

<strong>und</strong> Verärgerung hervor.<br />

Noch Anfang November 2009 hatte<br />

Dubais Herrscher, Scheich Mohammed<br />

Bin Rashid Al Maktoum,<br />

öffentlich seine persönliche Unterstützung<br />

für die Gruppe bek<strong>und</strong>et<br />

sowie Nörglern <strong>und</strong> Zweiflern<br />

in einer höchst ungewöhnlichen<br />

Wortwahl empfohlen, “den M<strong>und</strong><br />

zu halten.” Der überwiegende Teil<br />

der Finanzwelt war sich sicher, der<br />

Herrscher habe die Lage im Griff,<br />

die reichen Vettern im superreichen<br />

Nachbaremirat Abu Dhabi<br />

würden schon im Fall des Falle<br />

aushelfen. Haben sie aber nicht.<br />

Was hinter verschlossenen Türen<br />

gelaufen oder nicht gelaufen<br />

ist, wird wohl niemals an Tageslicht<br />

kommen. Von einer Informationspolitik,<br />

geschweige denn<br />

Transparenz, konnte in den arabischen<br />

Emiraten noch nie die<br />

Rede sein, in den Zeiten der Verunsicherung<br />

aber setzen fehlende<br />

Informationen genau das falsche<br />

Signal. Der Spekulation sind nun<br />

Türen <strong>und</strong> Tore geöffnet. Die<br />

Bandbreite <strong>und</strong> Vielseitigkeit der<br />

entwickelten Szenarien ist beachtlich.<br />

<strong>Auf</strong> der einen Seite gibt<br />

es Optimisten, die meinen, der<br />

angefragte Zahlungsaufschub sei<br />

nur ein Versuchsballon gewesen,<br />

selbstverständlich könne Dubai<br />

zahlen, wenn die Gläubiger auf<br />

einer Erfüllung bestünden.<br />

Andere sprechen von einem<br />

Warnsignal an den reichen Nachbarn,<br />

der wohl zu hohe Bedingungen<br />

für seine Hilfe verlangt<br />

habe <strong>und</strong> dem der internationale<br />

<strong>Auf</strong>schrei nun zeige, dass<br />

er letztendlich im gleichen Boot<br />

sitze <strong>und</strong> deshalb helfen müsse,<br />

um sich nicht selbst zu schaden.<br />

Es gibt aber auch Stimmen, die<br />

das Schlimmste befürchten: Die<br />

offizielle Pleite einzelner Staatsfirmen<br />

wie zum Beispiel des Bauentwicklers<br />

Nakheel, der für die<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

künstliche Immobilieninsel Palm<br />

Jumeirah verantwortlich ist. Ein<br />

solcher Konkurs, da sind sich Beobachter<br />

einig, wäre ein GAU, von<br />

dem sich Dubai kaum wieder erholen<br />

könnte.<br />

Wie groß das finanzielle Problem<br />

ist, wird sich wohl erst<br />

scheibchenweise ermitteln lassen.<br />

In Bankenkreisen ist das Vertrauen<br />

nach offizielle Verlautbarungen<br />

erschüttert. Die bislang gängige<br />

Schätzung spricht von 80 Milliarden<br />

US$ Schulden in Dubai, davon<br />

59 Milliarden US$ bei Dubai<br />

Burj Dubai: die Märchenstädte aus tausend<br />

<strong>und</strong> einer Nacht sind in der Wirklichkeit<br />

angekommen.<br />

World. Rechnet man jedoch alle<br />

unbezahlten Rechnungen zusammen,<br />

auch die von Privatpersonen,<br />

dann könnten es auch 160 Milliarden<br />

US$ sein, schreibt die BBC.<br />

Die Größenordnung des finanziellen<br />

Schadens dürfte eines Tages<br />

feststehen, der Verlust an Glaubwürdigkeit,<br />

aber wird sich nicht<br />

beziffern lassen. Der Herrscher<br />

von Dubai habe das Erdbeben<br />

kommen sehen, statt zu warnen,<br />

habe er beschwichtigt, sagen erste<br />

arabische Kommentatoren. Das<br />

werde man ihm in den Nachbarländern<br />

noch mehr übel nehmen<br />

als sonst wo in der Welt. In einer<br />

Region, in der Ansehen <strong>und</strong> Prestige<br />

einen sehr hohen Stellenwert<br />

haben, wird es als demütigend an-<br />

16<br />

Francois Labelle


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

gesehen, wenn wegen Dubai nun<br />

auch die Kreditwürdigkeit anderer<br />

Scheichtümer <strong>und</strong> Staaten weniger<br />

positiv bewertet wird.<br />

Sowohl der Ruf Dubais ist kräftig<br />

angeschlagen als auch sein Erfolgsmodel<br />

mit den prestigeträchtigen<br />

Vorzeigebauten, über deren<br />

Unterhaltskosten <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

bislang niemand gerne reden<br />

wollte. Überall auf der Arabischen<br />

Halbinsel sind sie dem Beispiel<br />

Dubais gefolgt - auch wenn es niemand<br />

gerne zugibt. Dubai war bislang<br />

die Benchmark. Egal wie viel<br />

besser die Nachbarn ihre Projekte<br />

finanziert haben, kritische Fragen<br />

werden nun auch ihnen gestellt.<br />

Die Märchenstädte aus tausend<br />

<strong>und</strong> einer Nacht sind in der Wirklichkeit<br />

angekommen.<br />

Sollte alles nun doch kein unglücklicher<br />

Versuchsballon gewesen<br />

sein, dann wird Dubai<br />

hart daran arbeiten müssen, sich<br />

neu zu erfinden <strong>und</strong> neu zu positionieren.<br />

Eine neue Bescheidenheit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit wäre<br />

nun eigentlich angesagt. Vom<br />

Saulus zum Paulus, vom Energieverschwender<br />

zum Energiesparer<br />

wäre zum Beispiel eine gute<br />

neue Strategie. Und eine Kostenkontrolle<br />

nach westeuropäischen<br />

Standards, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhöhen. Konzentrierung<br />

auf die Geschäftsbereiche,<br />

in denen Dubai die Nase vorn<br />

hat, wie Logistik. Mehr Freiheit<br />

für Firmen, weniger Bürokratie,<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Die Vereinigten Arabischen Emirate<br />

in Zahlen (2009)<br />

Bevölkerung<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

5,5 Mio.<br />

235 Mrd. US$<br />

Wirtschaftswachstum -3,5%<br />

BIP pro Kopf<br />

Auslandsverschuldung<br />

Schuldendienst<br />

42.800 US$<br />

130 Mrd. US$<br />

18 Mrd. US$<br />

- davon Tilgung 12 Mrd. US$<br />

- davon Zinsen 6 Mrd. US$<br />

Währungsreserven<br />

Staatseinnahmen<br />

Staatsausgaben<br />

38 Mrd. US$<br />

23 Mrd. US$<br />

23 Mrd. US$<br />

Öffentliche Nettoverschuldung 48 Mrd. US$<br />

Warenimporte<br />

145 Mrd. US$<br />

- davon aus Deutschland 7 Mrd. US$<br />

Warenexporte<br />

174 Mrd. US$<br />

- davon nach Deutschland 1 Mrd. US$<br />

Prognosen <strong>und</strong> Schätzungen<br />

Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt; EIU, November 2009<br />

bessere Bedarfsanalysen <strong>und</strong> weniger<br />

Visionen.<br />

Niemand sollte Dubai vorzeitig<br />

abschreiben, die F<strong>und</strong>amente<br />

des Hafens Jebel Ali mit seiner<br />

Free Zone <strong>und</strong> angegliederten<br />

Dienstleistungssektoren sind gr<strong>und</strong>solide.<br />

Nicht jeder Unternehmer<br />

in Dubai ist ein Glückspieler.<br />

Deutsche Unternehmen sollten<br />

ihren seriösen Geschäftspartnern<br />

gerade in dieser schwierigen Zeit<br />

nicht den Rücken zukehren. Im<br />

Gegenteil: Es sind gerade deutsche<br />

Firmen, die Dubai bei einem<br />

Kurswechsel zu mehr Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Energieeinsparung helfen<br />

können. Es wäre zudem ein<br />

großer Fehler, die gesamte Region<br />

in einen Topf zu werfen. Dubai ist<br />

ein anerkannter Messeplatz, der<br />

selbst Besucher aus Zentralasien<br />

<strong>und</strong> Afrika anzieht. Die nächsten<br />

einschlägigen Dubai-Veranstaltungen<br />

sind psychologisch wichtige<br />

Pflichttermine. <br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Für unser Wirtschaftsmagazin <strong>und</strong> zukünftige geplante Objekte suchen wir weitere<br />

besonders in Deutschland / Europa <strong>und</strong> China.<br />

Anzeigenverkäufer oder Agenturen<br />

Wir bieten Ihnen die Zusammenarbeit auf der Basis einer hohen Provision an.<br />

Erfolgreichen Partnern bieten wir einen Gebietsschutz an.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt ?<br />

Dann bitte schreiben Sie per Email an partner@asienkurier.com .<br />

Wir freuen uns auf eine langfristige Kooperation mit Ihnen.<br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Ralph Rieth<br />

Hongkong<br />

Regierung warnt vor<br />

Immobiliencrash<br />

Von Florian Fügemann, Pressetext, Wien<br />

Weil sich die Preise für<br />

Wohnungen in Hongkong seit<br />

Beginn des Jahres um r<strong>und</strong><br />

40 Prozent gesteigert haben,<br />

bekommt die Regierung nun<br />

kalte Füße <strong>und</strong> warnt Anleger<br />

eindringlich vor dem Platzen<br />

der Immobilienblase.<br />

In einer Rede vor dem Parlament<br />

sagte der Finanzminister der<br />

Sonderverwaltungsregion, John<br />

Tsang, am 14. Dezember, dass die<br />

Behörden über die Immobilienpreise<br />

inzwischen besorgt sind<br />

<strong>und</strong> an die Vernunft appellieren.<br />

Eine ausdrückliche Warnung vor<br />

der Überhitzung des Marktes<br />

scheint angesichts der Dubai-Krise<br />

gerechtfertigt.<br />

Die ungewöhnlich offen ausgesprochenen<br />

Befürchtungen bestätigen<br />

sich mit einem Blick auf die<br />

Preisentwicklung für Wohnimmobilien<br />

in der Millionenmetropole.<br />

Im abgelaufenen Jahr haben<br />

sich die Preise für Wohnimmobilien<br />

2009 um 30 Prozent erhöht,<br />

während Luxus-Appartements<br />

Steigerungen um bis zu 40 Prozent<br />

aufweisen. “Hongkong ist<br />

nicht nur von der Mentalität, sondern<br />

auch von den geografischen<br />

Gegebenheiten ein sehr spezieller<br />

Markt. Die knappe Fläche<br />

heizt die Preise an”, stellte Dieter<br />

Thomaschowski, Geschäftsführer<br />

der IRICIC GmbH Investment<br />

Research, fest.<br />

Allein die in die Stadt zwischen<br />

Oktober 2008 bis Mitte November<br />

investierten Summen ausländischer<br />

Geldgeber belaufen sich<br />

auf r<strong>und</strong> 73 Milliarden US$. Wenig<br />

hilfreich, für die Investoren jedoch<br />

attraktiv, sind die niedrigen Zinsen.<br />

Hinzu kommt, dass sich zunehmend<br />

wohlhabende Chinesen<br />

vom Festland in Hongkong einkaufen.<br />

“Selbst wenn offizielle Stellen<br />

bereits vor einer Marktüberhitzung<br />

warnen, dürfte es für internationale<br />

Portfolios sowie Fonds nicht einfach<br />

<strong>und</strong> sehr teuer werden, auszusteigen”,<br />

so Thomaschowski.<br />

Die Angst der Behörden vor<br />

einem Platzen der Immobilienblase<br />

reiht sich ein in die Kritik des Weltbankpräsidenten<br />

Robert Zöllick.<br />

Dieser hatte wegen der Politik des<br />

billigen Geldes der meisten Notenbanken<br />

auf vielen Märkten davor<br />

gewarnt, dass es somit wieder<br />

zu Spekulationsblasen kommen<br />

könnte. Das steigende Risiko in<br />

<strong>Asien</strong> erinnert jedoch auch an den<br />

Golf <strong>und</strong> vor allem Dubai. <br />

Neues Japan-Portal für die deutsche Exportwirtschaft<br />

Die Deutsche Industrie<strong>und</strong><br />

Handelskammer in Japan<br />

(DIHKJ) hat mit “Japanmarkt<br />

Online” ein neues Nachrichtenportal<br />

für deutsche Manager<br />

gestartet.<br />

Das unter www.japanmarkt.<br />

de erreichbare Internetportal berichtet<br />

täglich direkt aus Tokio<br />

über die wichtigsten Ereignisse<br />

in der japanischen Wirtschaft<br />

mit den Kernthemen Unternehmen,<br />

Konjunktur, Finanzmarkt,<br />

Technik <strong>und</strong> Forschung. Berichte<br />

über neue Produkte <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Trends aus Japan<br />

r<strong>und</strong>en das News-Angebot ab.<br />

Das Webportal richtet sich in<br />

erster Linie an deutsche Manager,<br />

die für Vertrieb, Geschäftsaufbau<br />

<strong>und</strong> Kooperationen in <strong>Asien</strong> zuständig<br />

sind. Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

zu den Themen Marketing,<br />

Personal <strong>und</strong> Recht liefern wertvolle<br />

Tipps für den Markteintritt in Japan<br />

<strong>und</strong> zur Zusammenarbeit mit japanischen<br />

Geschäftspartnern. F<strong>und</strong>ierte<br />

Unternehmensmeldungen<br />

<strong>und</strong> ein wöchentlicher Börsenbericht<br />

vom Tokioter Aktienmarkt<br />

bieten Analysten <strong>und</strong> Anlegern<br />

einen Überblick über die neuesten<br />

Entwicklungen in der japanischen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Unternehmenswelt.<br />

Auch Forscher kommen durch<br />

aktuelle Berichte aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Technik auf ihre Kosten. Die<br />

Rubrik Japan-Jobs macht das Portal<br />

schließlich auch für Stellensuchende<br />

in deutschen Unternehmen<br />

in Japan interessant.<br />

Japan ist mit mehr als 127 Millionen<br />

kaufkräftigen Verbrauchern<br />

der zweitgrößte Markt für deutsche<br />

Produkte in der Wachstumsregion<br />

<strong>Asien</strong>. Als technologische<br />

Trendsetter gehören japanische<br />

Unternehmen zu den größten<br />

Wettbewerbern deutscher Unternehmen<br />

auf dem Weltmarkt − dennoch<br />

wird Japan in Deutschland<br />

oft kaum wahrgenommen. “Japanmarkt<br />

Online” schließt nun diese<br />

Lücke in der Berichterstattung. <br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Japan<br />

Ehrgeizige<br />

Flugzeugindustrie<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Your Partner in Germany for:<br />

AIR – SEA - COURIER SERVICE<br />

Durch eigenen Regionaljet zu noch mehr<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Alpha Express &<br />

<strong>Kurier</strong>system GmbH<br />

Carl-Zeiss-Str. 11<br />

D-79331 Teningen<br />

Phone 0049 7641–93096-0<br />

Fax 0049 7641–93096-20<br />

Airport Office Frankfurt<br />

Alpha Express &<br />

<strong>Kurier</strong>system GmbH<br />

Max-Planck-Ring 37<br />

D-65205 Wiesbaden – Delkenheim<br />

Von Detlef Rehn, Germany Trade & Invest in Tokio<br />

Japan will in der Flugzeugindustrie<br />

seine internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit ausbauen.<br />

Für einen neuen Regionaljet sind<br />

auch aus dem Ausland die ersten<br />

Bestellungen eingegangen. Das<br />

Flugzeug wird ab etwa 2014 in<br />

Serie produziert.<br />

Trat das Land bislang vor allem<br />

als Zulieferer von Komponenten<br />

für ausländische Flugzeugproduzenten,<br />

allen voran Boeing<br />

<strong>und</strong> Airbus, in Erscheinung, so<br />

sollen in den kommenden Jahren<br />

Luftfahrzeuge aus eigener Produktion<br />

das Profil schärfen. Besonders<br />

gute Chancen sieht Japan<br />

bei kleinen, aber kostengünstigen<br />

Passagierjets.<br />

Am 1.4.2008 wurde die Mitsubishi<br />

Aircraft Corporation<br />

(MJET) mit dem Ziel gegründet,<br />

Düsenflugzeuge für den Einsatz<br />

im Regionalverkehr zu entwickeln,<br />

zu produzieren<br />

<strong>und</strong> zu verkaufen. Am<br />

Unternehmen mit einem<br />

Kapital von 100 Milliarden<br />

Yen sind unter anderem<br />

Mitsubishi Heavy<br />

Industries, Toyota Motor<br />

<strong>und</strong> die Handelshäuser<br />

Umsatzentwicklung in der Flugzeugindustrie<br />

2007<br />

[in Mrd. Yen]<br />

2008<br />

[in Mrd. Yen]<br />

Gesamt 1.112,4 1.226,2<br />

- Herstellung 904,7 1.022,1<br />

- Wartung, Reparatur 207,7 204,2<br />

Gesamt 1.112,4 1.226,2<br />

- Rümpfe <strong>und</strong> Teile, Flügel,<br />

Innenausstattungen<br />

611,4 730,6<br />

- Triebwerke <strong>und</strong> Teile 367,9 361,0<br />

- Andere Ausrüstungen<br />

(z.B. Navigation, Reifen)<br />

133,1 134,6<br />

Gesamt 1.112,4 1.226,2<br />

- Militär <strong>und</strong> Sonderaufträge 444,6 614,5<br />

- Ziviler Inlandsbedarf, Export 667,8 611,7<br />

Jeweils Fiskaljahr: 1.4 bis 30.3.; 1 Euro = 132,7 Yen<br />

Quelle: Society of Aerospace Companies (SJAC), METI<br />

Alpha Express Asia (HK) Ltd.<br />

Shui Hing Centre, Unit 3 A,<br />

13 Sheung Yuet Road<br />

Kowloon Bay, Hong Kong<br />

Our offices in Asia:<br />

Alpha Express Asia (SHA)<br />

Representative Office<br />

Rm.1208,Loft 8, HiShanghai,<br />

No.950 Dalian Road,<br />

Shanghai 200092, China<br />

We are specialized in:<br />

* Express Service Overnight<br />

* Airfreight<br />

* Sea freight<br />

* Door/door Service Worldwide<br />

* Quality control on the spot<br />

* Warehousing<br />

* Logistics Service<br />

Mitsubishi, Sumitomo<br />

<strong>und</strong> Mitsui beteiligt. Ferner<br />

leistet das Wirtschaftsministerium<br />

(METI) finanzielle Unterstützung.<br />

Vom Mitsubishi Regional Jet<br />

(MRJ) sollen zwei Modelle, eines<br />

mit 70 <strong>und</strong> eines mit 90 Plätzen,<br />

gebaut werden. Seit Bekanntgabe<br />

des Vorhabens sind bei MJET<br />

65 feste <strong>und</strong> 60 optionale Bestellungen<br />

eingegangen. Die jüngste<br />

Order über 100 Flugzeuge wurde<br />

Anfang Oktober 2009 von der<br />

US-Firma Trans States Holdings<br />

platziert; das Unternehmen betreibt<br />

in den USA zwei regionale<br />

Fluggesellschaften. Weitere 25<br />

MRJ wurden von der japanischen<br />

ANA geordert. Die Auslieferung<br />

der ersten Regionaljets ist für Anfang<br />

2014 vorgesehen.<br />

Das Flugzeug soll in Mitsubishis<br />

Komaki-Minami-Fabrik in Toyoyama<br />

(Präfektur Aichi) produziert<br />

werden. Geplant ist, in den Bau<br />

eines neuen Werkes bis zu 50 Milliarden<br />

Yen (377 Mio. Euro, 1 Euro<br />

= 132,7 Yen, 3-Monatsmittel) zu investieren<br />

<strong>und</strong> zunächst monatlich<br />

zwei Maschinen herzustellen. Wie<br />

die japanische Wirtschaftszeitung<br />

“Nihon Keizai Shimbun” meldet,<br />

soll das Aggregat PW1000G von<br />

Pratt & Whitney als Triebwerk<br />

eingebaut werden. Dabei hätte die<br />

US-Firma zugestimmt, dass Mitsubishi<br />

selbst das Triebwerk unter<br />

Verwendung von P&W-Komponenten<br />

montiert. Sollte sich der<br />

Bericht bewahrheiten, wäre Mitsubishi<br />

Heavy das erste japanische<br />

Unternehmen, das Triebwerke für<br />

Zivilflugzeuge baut. Bisher stellen<br />

heimische Betriebe Komplettaggregate<br />

nur für Militärflugzeuge in<br />

Lizenz her.<br />

Durch das MRJ-Projekt kann Japans<br />

Flugzeugindustrie mittelfristig<br />

ihre technologische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage beträchtlich<br />

erweitern <strong>und</strong> zumindest in Teilen<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

auch von dem manchmal volatilen<br />

Geschäft als Lieferant für internationale<br />

Flugzeugbauer <strong>und</strong> den<br />

heimischen Verteidigungssektor<br />

unabhängiger werden.<br />

Wie bedeutend Japans Stellung<br />

als Zulieferer geworden ist, zeigt<br />

zum Beispiel die Tatsache, dass<br />

mehr als ein Drittel der Strukturkomponenten<br />

der neuen<br />

Boeing 787 von dort<br />

stammen wird. Beteiligt<br />

sind an diesem Projekt<br />

unter anderem die<br />

Schwermaschinenproduzenten<br />

Mitsubishi,<br />

Kawasaki <strong>und</strong> Fuji<br />

Heavy Industries (Flügelteile,<br />

Triebwerkskomponenten),<br />

Bridgestone<br />

(Reifen) <strong>und</strong> Toray<br />

(kohlefaserverstärkte<br />

Kunststoffe).<br />

Presseberichten zufolge<br />

haben sich allerdings<br />

die vielen Verzögerungen<br />

beim Bau<br />

der Boeing 787 auch auf die japanischen<br />

Zulieferer ausgewirkt.<br />

Eine Reihe von ihnen hat vertrauend<br />

auf den Zeitplan beträchtlich<br />

investiert, <strong>und</strong> die neuen Kapazitäten<br />

können nicht adäquat genutzt<br />

werden. Während aber die<br />

großen Unternehmen diese Probleme<br />

durch Abarbeitung anderer<br />

<strong>Auf</strong>träge offenbar zumindest teilweise<br />

ausgleichen können, dürften<br />

vor allem kleinere Sublieferanten<br />

besonders getroffen worden sein.<br />

Legt man die veröffentlichten<br />

Statistiken zugr<strong>und</strong>e, hat Japans<br />

Flugzeugindustrie die Schwierigkeiten<br />

mit der Boeing 787 sowie<br />

die Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />

<strong>und</strong> den stark verteuerten Yen<br />

im Vergleich zu anderen Zweigen<br />

bisher recht gut verkraftet. Wie<br />

das METI ermittelte, steigerte die<br />

Branche ihren Gesamtumsatz im<br />

Fiskaljahr 2008 (1.4. bis 31.3.) gegenüber<br />

dem Vorjahr um 10,2 Prozent<br />

auf knapp 1.230 Milliarden Yen.<br />

Dies entspricht etwa 6 Prozent des<br />

Umsatzes, den die US-Flugzeugindustrie<br />

zur gleichen Zeit erwirtschaftete.<br />

Das Wachstum war<br />

in Japan allerdings nur möglich,<br />

weil der Verteidigungssektor seinen<br />

Bedarf stark aufstockte (614,5<br />

Mrd. Yen, +38,2%). Die Umsätze<br />

im zivilen Flugzeuggeschäft <strong>und</strong><br />

im Export gingen hingegen zurück<br />

(611,7 Mrd. Yen, -8,4%).<br />

<strong>Auf</strong> der Gr<strong>und</strong>lage einer Befragung<br />

von meist großen Unternehmen,<br />

wobei die Ergebnisse auf die<br />

Branche insgesamt hochgerechnet<br />

Für den Mitsubishi Regional Jet (MRJ) sind 65 feste <strong>und</strong><br />

60 optionale Bestellungen eingegangen.<br />

wurden, ermittelte die Japan Machinery<br />

Federation (JMF) für das<br />

Fiskaljahr 2008 einen Rückgang<br />

des Produktionswertes im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 4,6 Prozent<br />

auf 1.070 Milliarden Yen. Für<br />

das Fiskaljahr 2009 erwartet der<br />

Verband ein weiteres Minus von<br />

5,1 Prozent auf knapp 1.020 Milliarden<br />

Yen. Die JMF veröffentlichte<br />

ihre jüngste Prognose Mitte<br />

November 2009.<br />

Japans Außenhandel mit Flugzeugen<br />

<strong>und</strong> Flugzeugteilen ist<br />

stark defizitär. Die SJAC berechnete<br />

auf der Basis der Zollstatistik<br />

für das Kalenderjahr 2008<br />

einen Importwert von 1.050 Milliarden<br />

Yen. Gegenüber dem Vorjahr<br />

war das ein Rückgang von<br />

12,0 Prozent. Triebwerke (187,5<br />

Mrd. Yen) <strong>und</strong> Triebwerkskomponenten<br />

(265,4 Mrd. Yen) stellten<br />

den größten Teil<br />

der Einfuhren. Dabei<br />

stammten 2007 mehr<br />

als 85 Prozent der Importe<br />

aus den USA <strong>und</strong><br />

die EU kam auf einen<br />

Anteil von 11,4 Prozent.<br />

Die Exporte beliefen<br />

sich auf insgesamt 438,0<br />

Milliarden Yen (-11,2%).<br />

Rotoren <strong>und</strong> Flügel oder<br />

Landeausrüstungen sowie<br />

die dazugehörigen<br />

Teile stellten über 60<br />

Prozent der Ausfuhren,<br />

weitere 38 Prozent entfielen<br />

auf Triebwerksteile.<br />

R<strong>und</strong> 70 Prozent<br />

der Ausfuhren waren 2007 für<br />

die USA <strong>und</strong> 14,3 Prozent für die<br />

EU bestimmt. <br />

Mitsubishi<br />

The Society of Aerospace<br />

Companies (SJAC)<br />

2. Floor, NOF Tameike Bldg.<br />

1-1-14 Akasaka, Minato-ku<br />

Tokyo 107-0052<br />

Tel.: 81 3 358505 11<br />

Fax: 81 3 358505 41<br />

Web: www.sjac.or.jp<br />

Japanischer Highspeed-Zug für London<br />

In nur sieben Minuten werden<br />

die Besucher der Olympiade 2012<br />

vom Stadtzentrum zum Hauptaustragungsort<br />

in Stratford in<br />

Ost-London reisen können.<br />

Hersteller Hitachi konnte<br />

seine 225 Kilometer pro St<strong>und</strong>e<br />

schnelle Shinkansen-Technik<br />

jetzt erstmals nach Europa<br />

verkaufen - ein Meilenstein des<br />

Exportgeschäfts. Der britische<br />

Premierminister Gordon Brown<br />

weihte Mitte Dezember die erste<br />

rein inländische Bahnrennstrecke<br />

der Insel ein. Die Regierung<br />

arbeitet an einem Netz von<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecken,<br />

das London mit anderen Städten<br />

wie Birmingham, Manchester<br />

<strong>und</strong> Glasgow verbinden soll.<br />

Der Zug für 508 Passagiere<br />

halbiert die Reisezeit zwischen<br />

dem Londoner St. Pancreas-<br />

Bahnhof <strong>und</strong> Ashford in Kent<br />

im Südwesten auf 37 Minuten.<br />

Die Fahrt von Dover nach London<br />

verkürzt sich von 69 auf 47<br />

Minuten. (db) <br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Taiwan<br />

Europäische Kammer drängt<br />

auf Handelsabkommen<br />

Kees van Bijlen<br />

Jährliches Weißbuch zeigt Geschäftshindernisse auf<br />

Von Achim Haug, Germany Trade & Invest in Köln<br />

Die European Chamber of<br />

Commerce Taipei (ECCT) hat<br />

in ihren Positionspapieren die<br />

drängendsten Probleme im Geschäftsumfeld<br />

in Taiwan aufgezeigt.<br />

Neben ganz konkreten Hindernissen<br />

in einzelnen Branchen<br />

waren für die Vertretung europäischer<br />

Unternehmen in Taiwan<br />

die beherrschenden Themen die<br />

Reaktion auf die Wirtschaftskrise<br />

<strong>und</strong> eine Neupositionierung<br />

Taiwans in der Weltwirtschaft.<br />

Taiwans Regierung ist den jährlich<br />

erstellten Vorschlägen gegenüber<br />

offen <strong>und</strong> zeigt Reformanstrengungen.<br />

Der Inselstaat Taiwan muss sich<br />

rüsten für die gegenwärtigen Herausforderungen<br />

der Finanzkrise<br />

<strong>und</strong> zukünftige Änderungen<br />

Auswirkungen des TEM auf den EU-Taiwan Handel *)<br />

Branche<br />

Taiwan nach EU<br />

[in Mio. Euro]<br />

EU nach Taiwan<br />

[in Mio. Euro]<br />

Verarbeitendes Gewerbe 7.501 5.423<br />

- Getränke, Tabak 13 879<br />

- Textilien <strong>und</strong> Bekleidung 712 485<br />

- Fahrzeuge 210 1.633<br />

- Elektronik <strong>und</strong> Maschinen 4.814 1.686<br />

- Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 1.752 739<br />

Dienstleistungen 2.346 6.408<br />

- Handelsdienstleistungen 270 940<br />

- Transportdienstleistungen 707 1.405<br />

- Finanzdienstleistungen 209 529<br />

- Geschäftsdienstleistungen 609 1.976<br />

- Andere Dienstleistungen 552 1.557<br />

Insgesamt 9.847 11.831<br />

*) Steigerung des bilateralen Handels über einen Zeitraum von zwei bis<br />

fünf Jahre ab Abschluss eines teilweisen TEM<br />

Quelle: EU-Taiwan Trade Enhancement Measures Agreement Study,<br />

Copenhagen Economics<br />

Der 101-stöckige, 509 Meter hohe<br />

“Taipei 101” war bis zum Bau des<br />

“Burj Dubai” (2009, 818m) das<br />

höchste Gebäude der Welt.<br />

der wirtschaftlichen Ordnung in<br />

<strong>Asien</strong>, so das Resümee des ECCT-<br />

Vorsitzenden Philippe Pellegrin<br />

bei der Präsentation der Positionspapiere<br />

am 30. Oktober 2009. In<br />

dem aktuellen Weißbuch “Bouncing<br />

back - finding a place in the<br />

new economic world order: EU-Taiwan<br />

- a spirit of cooperation” ruft<br />

die europäische Handelskammer<br />

unter anderem zu einem Freihandelsabkommen<br />

mit der EU auf.<br />

Die ECCT bündelt die Interessen<br />

ihrer r<strong>und</strong> 700 Mitgliedsunternehmen<br />

in 28 Fachkomitees zu<br />

Themen von Automotive bis zu<br />

WTO. Diese Gruppen haben in<br />

den Positionspapieren 2009-2010<br />

die jeweils drängendsten Hemmnisse<br />

in Taiwan aufgeführt <strong>und</strong><br />

mit konkreten Handlungsempfehlungen<br />

an die taiwanische Seite<br />

versehen. Das erste Exemplar des<br />

Weißbuches wurde deshalb auch<br />

an den Minister des Council for<br />

Economic Planning and Development<br />

(CEPD) Tsai Hsung-hsiung<br />

überreicht. Der CEPD ist die zentrale<br />

wirtschaftliche Planungsbehörde<br />

unter dem Exekutiv <strong>Yuan</strong>.<br />

Sowohl von der ECCP als auch<br />

von der taiwanischen Regierung<br />

wird der Abschluss eines Handelsabkommens,<br />

ein sogenanntes<br />

“Economic Cooperation and Framework<br />

Agreement” (ECFA), mit<br />

der Volksrepublik China als ein<br />

entscheidendes Projekt betrachtet.<br />

Im Hinblick auf das Freihandelsabkommen<br />

der ASEAN mit China<br />

wird dies immer wichtiger, da<br />

Taiwan als Nichtmitglied davon<br />

ausgenommen bleiben wird. Zu<br />

befürchten ist ein Einbruch der<br />

regionalen Ausfuhren. Ein ECFA<br />

würde dagegen die taiwanische<br />

Exportindustrien stärken <strong>und</strong><br />

neue Geschäftschancen schaffen.<br />

China ist nach Angaben der Central<br />

News Agency inzwischen<br />

Zielort für r<strong>und</strong> 40 Prozent der<br />

taiwanischen Ausfuhren.<br />

Auch europäische Unternehmen<br />

nutzen Taiwan als Sprungbrett<br />

für den asiatischen <strong>und</strong> insbesondere<br />

den chinesischen Markt. Für<br />

sie sind die zahlreichen Verbesserungen<br />

in den Beziehungen über<br />

die Taiwanstraße seit dem Regierungswechsel<br />

2008 besonders positiv.<br />

So überqueren pro Woche<br />

inzwischen 270 direkte Flugverbindungen<br />

die Meerenge. Durch<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Die EU ist mit<br />

17,8 Milliarden Euro<br />

einer der größten<br />

ausländischen<br />

Investoren<br />

die engeren Handelsverbindungen<br />

dürfte Taiwan für ausländische<br />

Investitionen attraktiver werden.<br />

Es bestehen aber noch Verbesserungsmöglichkeiten,<br />

zum Beispiel<br />

bei der Visavergabe an chinesische<br />

Geschäftsleute. Das von Taiwan<br />

als Zukunftsbranche identifizierte<br />

Geschäft mit Messen <strong>und</strong> Meetings<br />

leidet bislang unter entsprechenden<br />

Einschränkungen.<br />

Um den Handel mit der EU zu<br />

verbessern, rät die ECCP zu einer<br />

Vereinbarung von Trade Enhancement<br />

Measures (TEM). Diese Handelserleichterungen<br />

würden dem<br />

bilateralen Handel zugutekommen,<br />

da bestehende Zölle <strong>und</strong> Barrieren,<br />

vor allem im Dienstleistungssektor,<br />

verringert oder abgebaut würden.<br />

Pellegrin verspricht sich von<br />

einem TEM-Abschluss eine Erhöhung<br />

der jeweiligen Wirtschaftsleistung.<br />

Das Beratungsunternehmen<br />

Copenhagen Economics geht<br />

in einer Studie von Mitte 2008<br />

von einem jährlichen Zuwachs<br />

des taiwanischen Bruttoinlandsprodukts<br />

von 2,1 Prozent aus, was<br />

3,8 Milliarden Euro entspräche.<br />

Die EU könnte immerhin mit 2<br />

Milliarden Euro oder 0,02 Prozent<br />

zusätzlich rechnen.<br />

Auch dürften die europäischen<br />

Investitionen in Taiwan zunehmen.<br />

Die EU ist einer der größten<br />

ausländischen Investoren in Taiwan<br />

mit 17,8 Milliarden Euro gegenüber<br />

circa 14 Milliarden Euro<br />

aus den USA. Die taiwanischen<br />

Investitionen in der EU bleiben<br />

dagegen auf einem niedrigeren<br />

Level von 1,7 Milliarden Euro.<br />

Ein weiteres Anliegen der<br />

ECCP ist die weitere Förderung<br />

der Umwelttechnik, wo gerade<br />

auch deutsche Anbieter von Technologie<br />

<strong>und</strong> Know-how punkten<br />

können. Die Unterstützung für<br />

Erneuerbare Energien soll durch<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa <strong>und</strong> Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

Versicherungslösungen<br />

TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

Bangkok Business Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179<br />

info@trina-thai.com www.trina-thai.com<br />

Mitglied der Schweizer <strong>und</strong> Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Maßnahmen wie feste Einspeisetarife<br />

für Photovoltaik weiter<br />

ausgebaut werden, <strong>und</strong> Niedrigenergiestandards<br />

für Gebäude<br />

könnten weiter verbessert werden.<br />

Taiwan hat bereits 1999 einen<br />

eigenen Standard EEWH (ecology,<br />

energy saving, waste reduction,<br />

health) eingeführt. Als höchstes<br />

grünes Gebäude soll das “Taipei<br />

101” bis 2012 nach dem international<br />

anerkannten LEED-Standard<br />

zertifiziert werden, Siemens Building<br />

Technologies <strong>und</strong> Osram unterstützen<br />

das Projekt.<br />

Die ECCP sieht auch große Verbesserungsmöglichkeiten<br />

durch<br />

die Anwendung internationaler<br />

Standards der Produktzertifizierung,<br />

da Importwaren durch<br />

Taiwan-spezifische Richtlinien<br />

für die Verbraucher unnötig verteuert<br />

würden. Zuletzt könnte die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Standorts<br />

durch eine Reform des Steuersystems<br />

gesteigert werden. Der<br />

CEPD-Vorsitzende Tsai wies in<br />

diesem Zusammenhang auf die<br />

Senkung der Körperschaftssteuer<br />

von 25 auf 20 prozent hin (wirksam<br />

ab 1.1.2010).<br />

Sowohl die ECCP als auch Tsai<br />

hoben den Beitritt zum WTO-Abkommen<br />

über öffentliche Beschaffung<br />

GPA (Government Procurement<br />

Agreement) im Juli 2009<br />

hervor. Dass solche Reformen<br />

trotz der Finanzkrise umgesetzt<br />

werden konnten, bescherte Taiwan<br />

Rang 12 im Global Competitiveness<br />

Index des World Economic<br />

Forum, um fünf Plätze besser<br />

als im Vorjahresranking. In der<br />

Bewertung wird besonders die<br />

Innovationskraft als Stärke hervorgehoben,<br />

die Steuerbelastung<br />

bleibt allerdings weiter verbesserungswürdig.<br />

In einer Bewertung der bisherigen<br />

Anstrengungen Taiwans<br />

konstatierte die ECCP, dass 11 der<br />

Themen die in der 08/09er-Ausgabe<br />

vorgebracht wurden, inzwischen<br />

als gelöst betrachtet werden können.<br />

Bei 31 Punkten können Verbesserungen<br />

beobachtet werden,<br />

allerdings waren bei 98 Themen<br />

weiterhin keine spürbaren Fortschritte<br />

zu verzeichnen. Diese fanden<br />

daher zusammen mit den 35<br />

neuen Punkten erneut <strong>Auf</strong>nahme<br />

in den aktuellen Positionspapieren.<br />

Die Positionspapiere können als<br />

PDF-Datei unter www.ecct.com.<br />

tw/index.php?option=com_conte<br />

nt&task=view&id=28&Itemid=48<br />

abgerufen werden. <br />

European Chamber of Commerce<br />

Taipei<br />

11 Floor, 285 Zhongxiao East Road,<br />

Section 4<br />

Taipei 10692, Republik Taiwan<br />

Tel.: 886 2 2740 0236<br />

Fax: 886 2 2772 0530<br />

Web: www.ecct.com.tw<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Thailand<br />

Kreditvergabe zieht wieder an<br />

Finanzierungen als Hemmschuh für KMU<br />

<strong>und</strong> Lieferanten<br />

Von Ralph Rieth in Bangkok<br />

In Thailand zeigt die Kreditaktivität<br />

der lokalen Banken<br />

im 4. Quartal 2009 wieder nach<br />

oben. In den Monaten zuvor<br />

hatten die Finanzinstitute des<br />

südostasiatischen Landes ihre<br />

Finanzierungen für Unternehmens-<br />

<strong>und</strong> Personenkredite nach<br />

unten geschraubt, was die wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten zunehmend<br />

beeinträchtigte.<br />

Die Konsumenten mussten<br />

ihre Ausgaben einschränken,<br />

während die örtlichen Firmen<br />

über mangelnden Zugang zu<br />

Krediten <strong>und</strong> Finanzierungsschwierigkeiten<br />

klagten.<br />

Das thailändische Bankensystem<br />

gilt im internationalen Vergleich<br />

als sehr stabil, da die Kreditinstitute<br />

ihre Lehren aus der<br />

<strong>Asien</strong>krise Ende der 1990er Jahre<br />

gezogen haben. Seither halten sich<br />

die lokalen Banken mit riskanten<br />

Operationen oder spekulativen<br />

Anlagen sehr zurück, weshalb<br />

selbst im Zuge der Finanzkrise<br />

2009 keine thailändische Bank<br />

in ernstzunehmende Schwierigkeiten<br />

geriet. <strong>Auf</strong> der anderen<br />

Seite schnürte das konservative<br />

Geschäftsgebaren dem lokalen<br />

Zinsentwicklung in Thailand<br />

Jahr 1) 2005 2006 2007 2008 2009<br />

MLR 2) Min. 6,50 7,50 6,85 6,75 5,85<br />

MLR 2) Max. 6,75 8,00 7,13 7,00 6,25<br />

1) 2005 bis 2008: Dezember, 2009: Oktober;<br />

2) Minimum Lending Rates<br />

Mittelstand fast die Luft für geschäftliche<br />

Aktivitäten ab, wie<br />

Kritiker bemängeln.<br />

Nach Angaben der Zentralbank<br />

Bank of Thailand (BOT)<br />

sank die Kreditsumme im lokalen<br />

Finanzmarkt bis Juli 2009<br />

im Jahresvergleich um fast 4<br />

Prozent. Doch seit August zeigen<br />

die Wachstumsraten bei<br />

Krediten im Vergleich zum direkten<br />

Vormonat wieder nach<br />

5 0%<br />

4 0%<br />

3 0%<br />

2 0%<br />

1 0%<br />

4,75%<br />

Basiszinssatz der Bank of Thailand<br />

3,25%<br />

0 0%<br />

Jan 2007 Jul 2007 Jan 2008 Jul 2008 Jan 2009 Jul 2009 Jan 2010<br />

Daten: Bank of Thailand<br />

oben. Nach Einschätzung von<br />

BOT-Vertretern in der lokalen<br />

Presse ist mittlerweile genügend<br />

Liquidität im Markt vorhanden.<br />

Die Zentralbank hatte den Basiszinssatz<br />

bis April 2009 sukzessive<br />

auf 1,25 Prozent abgesenkt,<br />

was dem niedrigsten Wert seit<br />

fünf Jahren entsprach.<br />

Seither wurde der Basiszins<br />

auf diesem Wert belassen <strong>und</strong><br />

wird voraussichtlich erst wieder<br />

in den ersten Monaten 2010 nach<br />

oben korrigiert. Von der Finanzierungsseite<br />

drohe dem sich<br />

ankündigenden konjunkturellen<br />

<strong>Auf</strong>schwung demzufolge kein<br />

Engpass - so die Stimmen der<br />

obersten Währungshüter. <strong>Auf</strong> der<br />

anderen Seite sehen Unternehmensvertreter<br />

jedoch durchaus<br />

große Gefahren durch mangelnde<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für die lokale Wirtschaft.<br />

So forderte bereits im Sep-<br />

3,75%<br />

1,25%<br />

tember 2009 der Vorsitzende der<br />

Handelskammer Thai Chamber<br />

of Commerce, Dusit Nontanakorn,<br />

dass die lokalen Banken<br />

ihre strikte Kreditvergabe vor<br />

allem für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Firmen lockern müssten.<br />

Ansonsten könnten viele dieser<br />

Betriebe nicht überleben. Die<br />

meisten Unternehmen verfügen<br />

einer Umfrage des Verbandes<br />

zu Folge nur über Kapitalreserven,<br />

um sieben Monate in einem<br />

schwachen ökonomischen Umfeld<br />

zu überstehen. Ohne eine<br />

massive Ausweitung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />

drohe<br />

daher eine neue Welle von Firmenschließungen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplatzverlusten.<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Auch die Exportwirtschaft<br />

Thailands ist von dieser Entwicklung<br />

stark betroffen. So sei<br />

es nur noch schwer darstellbar,<br />

in der aktuellen Situation von<br />

Abnehmern Akkreditive zu erhalten.<br />

Darüber hinaus bewege<br />

sich die Ausweitung der Kredite<br />

für Exporteure “im Schneckentempo”,<br />

wie ein Vertreter der<br />

thailändischen Handelskammer<br />

in der Tageszeitung “Bangkok<br />

Post” darlegte. Die Exportindustrie<br />

ist für die thailändische<br />

Wirtschaft von enormer Bedeutung,<br />

da sie für r<strong>und</strong> zwei Drittel<br />

des Bruttoinlandsprodukts (BIP)<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

] Renten<br />

] Versicherungen<br />

] Internationale<br />

Konzepte<br />

] Investments<br />

] Steuerabschreibungsmodelle<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Seit 70 Jahren ist die Firma<br />

Pressler als unabhängiger<br />

Versicherungsmakler <strong>und</strong><br />

Finanzdienstleister tätig.<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Anfrage <strong>und</strong> beraten Sie<br />

gerne unverbindlich.<br />

Kontakt: Erhard Pressler, Dipl. Betriebswirt<br />

München: Tel.: 0049 (0) 174 3403598, Fax: (089) 35009096<br />

Pattaya/Thailand: Tel.: 0066 (0) 814472358<br />

Web: www.presslerinvestments.com<br />

E-Mail: pressler@presslerinvestments.com<br />

Das konservative<br />

Geschäftsgebaren<br />

schnürt dem lokalen<br />

Mittelstand fast die<br />

Luft für geschäftliche<br />

Aktivitäten ab<br />

Doch auch für ausländische<br />

Lieferanten stellt die Mittelknappheit<br />

bei den thailändischen Firmen<br />

ein immer größeres Problem<br />

dar. Im Jahresverlauf 2009 häuften<br />

sich die Klagen von deutschen<br />

Firmenvertretern, dass viele Geschäfte<br />

an mangelnder Liquidität<br />

der potenziellen Abnehmer zu<br />

scheitern drohten. Die Problematik<br />

zog sich durch sämtliche Branchen,<br />

angefangen bei Lieferanten<br />

von Maschinen über Hersteller<br />

von Energieausrüstungen bis hin<br />

zu Produzenten von Kfz-Teilen.<br />

Die Finanzierungsseite stellt nach<br />

Ansicht einiger internationaler<br />

Firmen mittlerweile das größte<br />

Problem bei Liefergeschäften nach<br />

Thailand dar.<br />

Die Regierung des Königreichs<br />

hat bereits auf den Missstand reagiert<br />

<strong>und</strong> Mitte des Jahres die in<br />

öffentlicher Hand befindlichen<br />

Banken angewiesen, ihre Kreditaktivitäten<br />

auszuweiten. Von Unternehmensseite<br />

waren im Vorfeld<br />

Klagen aufgekommen, dass sich<br />

die Bearbeitungszeit für die Kreditaufnahme<br />

bei staatlichen Finanzierungsinstituten<br />

zu sehr in die<br />

Länge ziehen würde. Im August<br />

2009 wurde von Finanzminister<br />

Korn Chatikavanij ein sogenanntes<br />

“Fast-Track-Verfahren” implementiert,<br />

das Bearbeitungszeiten<br />

für Kreditanträge von maximal<br />

21 Tagen <strong>und</strong> im Idealfall nur drei<br />

Tagen garantieren soll.<br />

Das Kreditziel für die sechs<br />

staatlichen Institute Government<br />

Savings Bank, Bank for Agriculture<br />

and Agricultural Co-operatives,<br />

Government Housing Bank,<br />

SME Bank, Islamic Bank <strong>und</strong> Export-Import-Bank<br />

wurde für das<br />

laufende Jahr 2009 von zuvor 625<br />

Milliarden Baht (12,6 Mrd. Euro, 1<br />

Euro = 49,60 Baht, 3-Monatsmittel)<br />

auf 927 Milliarden Baht um fast<br />

50 Prozent nach oben korrigiert.<br />

Im 1. Halbjahr waren Kredite in<br />

einer Größenordnung von 300<br />

Milliarden Baht bewilligt <strong>und</strong> sogar<br />

nur r<strong>und</strong> 100 Milliarden Baht<br />

ausgezahlt worden. Über die neu<br />

implementierten Maßnahmen der<br />

staatlichen Banken erhofft sich<br />

die Regierung, ein zusätzliches<br />

Wachstum in einer Größenordnung<br />

von 0,5 bis 0,9 Prozentpunkten<br />

des BIP generieren zu können.<br />

Gegen Ende des Jahres 2009<br />

scheinen sich auch die privaten<br />

Banken Thailands dem allgemeinen<br />

Trend anzuschließen <strong>und</strong><br />

wollen ihre Kreditaktivitäten<br />

2010 ausweiten. So peilt Kasikornbank<br />

für das kommende<br />

Jahr einen Zuwachs des Kreditvolumens<br />

um 7 bis 9 Prozent an,<br />

wobei eine Steigerungsrate des<br />

BIP von 3 bis 3,5 Prozent als Basis<br />

für diese Schätzung zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt wurde. Einige Bankenvertreter<br />

gehen sogar davon aus,<br />

selbst 2009 noch einen Zuwachs<br />

bei der Kreditvergabe im niedrigen<br />

einstelligen Bereich realisieren<br />

zu können.<br />

Seit der <strong>Asien</strong>krise<br />

1997/98 halten sich<br />

die lokalen Banken mit<br />

riskanten Operationen<br />

oder spekulativen<br />

Anlagen sehr zurück<br />

Bereits im Oktober 2009 konnten<br />

die thailändischen Banken wieder<br />

bessere Quartalszahlen für den<br />

Zeitraum Juli bis September vorlegen.<br />

Auch die Konditionen für<br />

Darlehen an Privatpersonen wurden<br />

seither wieder gelockert, nachdem<br />

die Aktivitäten im 1. Halbjahr<br />

aufgr<strong>und</strong> der eingetretenen<br />

Rezession deutlich nach unten<br />

geschraubt worden waren. Auch<br />

die Ausgabe von Kreditkarten soll<br />

wieder forciert werden. So erhöhte<br />

sich die Zahl der Kreditkarten<br />

beim Branchenführer Krung Thai<br />

Card (KTC) Plc. in den ersten neun<br />

Monaten 2009 um 130.000 Stück<br />

mit einem Umsatzwachstum von<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

5 Prozent je Karte. <strong>Auf</strong>gr<strong>und</strong> saisonaler<br />

Effekte im 4. Quartal <strong>und</strong><br />

des sich verbessernden Konsumklimas<br />

in Thailand rechnet KTC<br />

für das Gesamtjahr 2009 sogar mit<br />

einem Umsatzzuwachs von 10 bis<br />

15 Prozent.<br />

In die gleiche Richtung zielen<br />

Bemühungen der Zentralbank,<br />

die explizit die Zahlungsströme<br />

über E-Payment fördern will. <strong>Auf</strong><br />

diese Weise sollen die Ausgabenstrukturen<br />

der lokalen Kreditinstitute<br />

entlastet sowie die beim<br />

Druck von Bargeld entstehenden<br />

Kosten weiter reduziert werden.<br />

Insbesondere die Nutzung von<br />

Erfolgreiches Nahverkehrsmittel seit 1999: Der von Siemens gebaute Skytrain.<br />

Ralph Rieth<br />

Die Exportindustrie ist<br />

für r<strong>und</strong> zwei Drittel des<br />

Bruttoinlandsprodukts<br />

verantwortlich<br />

Debitkarten erfuhr zuletzt einen<br />

starken <strong>Auf</strong>schwung mit einem<br />

Wachstum von 40 Prozent seit<br />

2007. Allerdings werden die Karten<br />

in erster Linie zur Abhebung<br />

von Bargeld <strong>und</strong> noch zu wenig<br />

zum Kauf von Gütern oder Dienstleistungen<br />

genutzt, wie Vertreter<br />

der Zentralbank bemängeln.<br />

Um die Effizienz des thailändischen<br />

Bankensystems zu steigern,<br />

verabschiedete die Regierung<br />

2009 den zweiten Teil des<br />

sogenannten “Financial Sector<br />

Master Plans (FSMP Phase II)”<br />

für den Zeitraum 2010 bis 2014.<br />

Der erste Abschnitt dieses Programms<br />

betraf die Jahre 2004 <strong>und</strong><br />

2008. Nun sollen weitere Anstrengungen<br />

unternommen werden,<br />

um den Wettbewerb innerhalb<br />

des Sektors zu erhöhen, die Betriebskosten<br />

des Bankensystems<br />

zu reduzieren <strong>und</strong> die finanziellen<br />

Strukturen Thailands weiter<br />

zu festigen. In diesem Zusammenhang<br />

ist unter anderem geplant,<br />

neue Dienstleister zuzulassen <strong>und</strong><br />

die Geschäftsfelder der bereits im<br />

Markt aktiven Institute auszuweiten.<br />

Die genauen Inhalte des Plans<br />

können unter der Internetadresse<br />

des thailändischen Finanzministeriums<br />

(www2.mof.go.th) abgerufen<br />

werden. <br />

Thailand<br />

Zu hohe Logistikkosten<br />

Regierung will Transportsektor modernisieren<br />

Von Alexander Hirschle, Germany Trade & Invest in Bangkok<br />

Thailand muss dringend sein<br />

Transportsystem modernisieren,<br />

um künftig Waren <strong>und</strong> Güter effizienter<br />

innerhalb der Landesgrenzen<br />

bewegen zu können.<br />

Unternehmer <strong>und</strong> Branchenexperten<br />

sind sich einig, dass auch<br />

die Ausfuhren nur dann wieder<br />

überdurchschnittlich wachsen<br />

können, wenn das Straßen- <strong>und</strong><br />

Eisenbahnnetz des südostasiatischen<br />

Landes ausgebaut wird.<br />

Die Exportindustrie ist von enormer<br />

Bedeutung für die thailändische<br />

Wirtschaft, da sie fast zwei<br />

Drittel zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts<br />

beiträgt.<br />

Derzeit belaufen sich die Logistikkosten<br />

in Thailand auf 19 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP), während dieser Prozentsatz<br />

in den meisten Industrienationen<br />

nur im einstelligen Bereich<br />

rangiert. Auch in den Nachbarländern<br />

Singapur <strong>und</strong> Malaysia<br />

liegen die Logistikkosten bei 7<br />

Prozent beziehungsweise 14 Prozent<br />

des BIP <strong>und</strong> damit unterhalb<br />

des thailändischen Niveaus. Nach<br />

Schätzungen von Fachleuten ist<br />

Thailands Logistiksektor 2009 um<br />

etwa 25 Prozent geschrumpft, der<br />

Gesamtumsatz der Branche erreichte<br />

2008 einen Wert in der Größenordnung<br />

von r<strong>und</strong> 700 Milliarden<br />

Baht (14,1 Mrd. Euro, 1 Euro =<br />

49,60 Baht, 3-Monatsmittel).<br />

Doch schon 2010 dürfte sich<br />

eine kräftige Erholung einstellen,<br />

da die Ex- <strong>und</strong> Importe des<br />

Landes nach hohen Einbrüchen<br />

2009 wieder zweistellig zulegen<br />

Häufige Regierungswechsel<br />

behindern<br />

ein kontinuierliches<br />

Arbeiten<br />

sollen. Darüber hinaus profitiert<br />

Thailand weiterhin von seiner<br />

regional günstigen Lage <strong>und</strong><br />

seiner Rolle als regionaler Handelsdrehscheibe.<br />

Diese dürfte<br />

im Zuge des stärkeren Zusammenwachsens<br />

der Wirtschaftsgemeinschaft<br />

ASEAN (Association<br />

of Southeast Asian Nations),<br />

die bis 2015 die Verwirklichung<br />

eines einheitlichen Binnenmarktes<br />

anstrebt, weiter an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Um diese Stellung verteidigen<br />

zu können <strong>und</strong> die Wettbewerbs-<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

fähigkeit der lokalen Firmen zu<br />

erhöhen, fordern Branchenvertreter<br />

eine schnelle Beseitigung der<br />

noch immer bestehenden Mängel<br />

im Logistiksektor des Königreichs<br />

sowie einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Derzeit werden<br />

noch 86 Prozent des Warentransports<br />

in Thailand über die Straße,<br />

etwa 12 Prozent über Schifffahrtswege,<br />

2 Prozent über die Schiene<br />

<strong>und</strong> knapp 1 Prozent per Luftfracht<br />

abgewickelt.<br />

Thailand verfügte offiziellen<br />

Angaben zufolge 2008 über 61.747<br />

km an Überlandstraßen (“National<br />

Highways”) <strong>und</strong> 450 km<br />

Schnellstraßen (“Motorways, Expressways”),<br />

für die im Regelfall<br />

Mautgebühren entrichtet werden<br />

müssen. Darüber hinaus gab es<br />

r<strong>und</strong> 150.000 km Landstraßen<br />

(“Rural Roads”). An Wasserwegen<br />

bietet das Land 2.614 km entlang<br />

seiner Küsten <strong>und</strong> 2.583 km<br />

an Verbindungen für die Binnenschifffahrt.<br />

Die Eisenbahnlinien<br />

umfassten 2008 ein Netz von 3.978<br />

km, wovon jedoch 3.698 km auf<br />

eingleisige Verbindungen entfielen.<br />

In Thailand befinden sich darüber<br />

hinaus sechs internationale<br />

<strong>und</strong> 31 regionale Flughäfen.<br />

Die Zielsetzung der Regierung<br />

für die kommenden Jahre weist in<br />

drei Richtungen. Erstens soll die<br />

einseitige Abhängigkeit vom Straßentransport<br />

reduziert <strong>und</strong> der<br />

Anteil der Beförderung per Schiene<br />

am Gesamtaufkommen auf 10<br />

Prozent erhöht werden. Zweitens<br />

ist geplant, den modalen Transport<br />

auszubauen <strong>und</strong> somit einen<br />

flexibleren Wechsel zwischen den<br />

einzelnen Verkehrsnetzen zu ermöglichen.<br />

Und drittens sollen<br />

die Transportwege übergreifend<br />

erweitert werden, um den Anteil<br />

der Logistikkosten am BIP auf 13<br />

Prozent zu senken.<br />

Wichtige Impulse soll dabei<br />

das zweite Konjunkturpaket der<br />

Regierung liefern, das bis 2012<br />

Investitionen in einem Gesamtumfang<br />

von umgerechnet etwa<br />

30 Milliarden Euro vorsieht. Als<br />

Ergebnis dieser Bemühungen<br />

wird angestrebt, die Rolle Thailands<br />

als regionales Logistikzen-<br />

trum weiter zu festigen.<br />

Allerdings hat das Land<br />

schon seit geraumer Zeit<br />

den Ausbau der Infrastruktur<br />

über sogenannte<br />

“Mega-Projekte” auf<br />

der Agenda. Doch die<br />

Verwirklichung kam nur<br />

in wenigen Fällen über<br />

das Planungsstadium<br />

hinaus, da die häufigen<br />

Regierungswechsel in<br />

den vergangenen Jahren<br />

ein kontinuierliches Arbeiten<br />

in diese Richtung<br />

verhinderten.<br />

Darüber hinaus torpedierten<br />

die politischen<br />

Querelen, die Ende 2008<br />

in der tagelangen Sperrung<br />

der Flughäfen von<br />

Bangkok mündeten, die<br />

Bemühungen um die<br />

Stärkung der Position als “Regional<br />

Logistic Hub” innerhalb<br />

Südostasiens. Sollten sich solche<br />

Vorfälle noch einmal wiederholen,<br />

müsste Thailand auf geraume<br />

Zeit Abschied von dieser Wunschvorstellung<br />

nehmen <strong>und</strong> damit<br />

rechnen, dass sich internationale<br />

Unternehmen nach alternativen<br />

“Drehscheiben” umsehen.<br />

Bei anhaltender Stabilität der<br />

Rahmenbedingungen dürften<br />

sich im Zuge des Ausbaus der<br />

Verkehrswege in den kommenden<br />

Jahren zahlreiche Geschäftschancen<br />

für internationale Firmen<br />

ergeben. Neben Consulting- <strong>und</strong><br />

Architekturdienstleistungen, der<br />

Lieferung von Baumaschinen<br />

für die Errichtung von Straßen,<br />

Tunnels <strong>und</strong> Brücken sowie allen<br />

dazugehörenden Materialien<br />

<strong>und</strong> Komponenten bieten sich<br />

Möglichkeiten in Bereichen wie<br />

Signal- <strong>und</strong> Beleuchtungstechnik<br />

<strong>und</strong> auch bei neuen Technologien<br />

zur effizienteren Organisation der<br />

Transportnetze, wie etwa Monitoring-<br />

<strong>und</strong> EDV-basierten Verkehrsleitsystemen.<br />

Nach Meldungen der Tageszeitung<br />

“Bangkok Post” hat sich<br />

beispielsweise das französische<br />

Institut Inrets (French National<br />

Institute for Transport and Safety<br />

Research) mit der thailändischen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

GRANTSCHEn<br />

Cuvee du Patron<br />

In der Ausgabe 45/2009 des<br />

Wochenmagazins STERN als<br />

„Bester Wein“ in der Kategorie<br />

bis 8 Euro empfohlen.<br />

Perfekt ausbalancierte Cuvee-<br />

Komposition ausgesuchter Rotweinsorten<br />

Lemberger-Acolon-Cabernet<br />

Cubin ergeben einen kräftigen Körper<br />

eine interessante Tanninstruktur die in<br />

einem nachhaltigen Abgang den<br />

Gaumen schmeichelt.<br />

Die basisdemokratische Aussage<br />

der Stern-Tester……<br />

dieser Wein ist für alle da!!!!<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

FINEST WINES FROM GERMANY<br />

www.germanfinestwines.com<br />

Direkt Kontakt Khun Suntorn 0066 849 017793<br />

Förderbehörde Sipa (Software<br />

Industry Promotion Agency) zusammengeschlossen,<br />

um einen<br />

Technologietransfer im Bereich<br />

Verkehrsmanagement voranzutreiben.<br />

Beim Bau des “Sky<br />

Trains” spielte in der Vergangenheit<br />

der deutsche Siemens-Konzern<br />

eine entscheidende Rolle<br />

ebenso wie bei der 28 km langen<br />

Verbindungsstrecke zum Flughafen<br />

(“Airport Link”), die im<br />

April 2010 offiziell eröffnet <strong>und</strong><br />

von der DB International GmbH<br />

betrieben wird.<br />

Die Regierung sollte diese Verbindung<br />

ebenso wie den “Sky<br />

Train” weiter ausbauen, wie Unternehmensvertreter<br />

in der lokalen<br />

Presse fordern. <strong>Auf</strong> diese<br />

Weise könnten außerhalb des<br />

Ballungsraums Bangkok lebende<br />

Beschäftigte leichter zu ihren<br />

Arbeitsplätzen gelangen <strong>und</strong> das<br />

völlig überlastete Straßennetz der<br />

Metropole entlastet werden. Aber<br />

nicht nur im öffentlichen Nahverkehr,<br />

sondern auch im Schiffbau<br />

werden sich künftig Liefermöglichkeiten<br />

ergeben. So kündigte<br />

beispielsweise die Logistikfirma<br />

Precious Shipping Plc, Thailand<br />

zweitgrößter Beförderer von Massengut,<br />

im November 2009 in der<br />

lokalen Presse an, ihre Flotte deutlich<br />

zu verjüngen. <br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Vietnam<br />

Immer mehr Vietnamesen<br />

kaufen “online”<br />

E-Commerce für ausländische Dienstleister interessant.<br />

Rechtliche <strong>und</strong> infrastrukturelle Defizite<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest in Vietnam<br />

E-Commerce ist in Vietnam<br />

erst seit Kurzem überhaupt ein<br />

Begriff. Doch hat in den letzten<br />

beiden Jahren der Handel<br />

“Business-to-Business” (B2B)<br />

<strong>und</strong> “Business-to-Consumer”<br />

(B2C) rasch einen erheblichen<br />

<strong>Auf</strong>schwung erfahren. Viele Unternehmen<br />

erwarten Umsatzzuwächse<br />

über die elektronischen<br />

Vertriebskanäle <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en<br />

nutzen sie für den Einkauf<br />

von Waren, die nicht “über die<br />

Straße” erhältlich sind. Ausländische<br />

E-Commerce-Dienstleister<br />

stehen in den Startlöchern.<br />

Noch vor wenigen Jahren verfügte<br />

nur ein kleiner Teil der<br />

vietnamesischen Unternehmen<br />

über eine eigene Webseite, <strong>und</strong><br />

wenn, dann war sie in den seltensten<br />

Fällen mit einer <strong>Auf</strong>tragsfunktion<br />

ausgestattet. Nur<br />

wenige Privatpersonen besaßen<br />

überdies Zugang zum Internet.<br />

Zahlungen per Banküberweisung<br />

oder Kreditkarte scheiterten oft<br />

daran, dass die meisten Vietnamesen<br />

kein eigenes Bankkonto,<br />

geschweige denn eine Kreditkarte<br />

hatten. Die Voraussetzungen<br />

für die Etablierung eines elektronischen<br />

Handels waren also alles<br />

andere als günstig.<br />

Doch die Zeiten haben sich<br />

mittlerweile geändert. Im Jahre<br />

2005 verabschiedete die Regierung<br />

in Hanoi einen bis 2010<br />

gültigen Masterplan für die Entwicklung<br />

des E-Commerce-Sektors.<br />

Zwei Jahre später wurde<br />

Vietnam Mitglied der Welthandelsorganisation<br />

(WTO). Beide<br />

Ereignisse haben dem Ausbau<br />

des elektronischen Handels erhebliche<br />

Impulse verliehen.<br />

Die wichtigsten B2C- <strong>und</strong> C2C-Adressen unter den<br />

100 meistbesuchten vietnamesischen Webseiten *)<br />

Webseite<br />

Alexa-<br />

Rang<br />

Modell<br />

Betriebsformen<br />

Vatgia.com 18 B2C Einzelhandel<br />

Thegioididong.com 47 B2C Einzelhandel<br />

123mua.com.vn 55 B2C <strong>und</strong> C2C Einzelhandel<br />

Murare.com 59 B2C <strong>und</strong> C2C Informationsaustausch<br />

Rongbay.com 60 C2C Klassifizierte Anzeigen<br />

Enbac.com 64 C2C Klassifizierte Anzeigen<br />

Chodientu.vn 84 B2C <strong>und</strong> C2C Einzelhandel<br />

Muaban.net 98 C2C Klassifizierte Anzeigen<br />

*) Eingruppierung durch Alexa Internet am 15.12.08<br />

Quelle: VECITA<br />

Insbesondere im B2B-Bereich<br />

hat sich E-Commerce inzwischen<br />

als feste, wenn auch kleine Größe<br />

etabliert. Auch bestimmte<br />

B2C-Segmente haben ihre Nische<br />

gef<strong>und</strong>en. Die Zahl der E-Commerce-Portale<br />

erhöhte sich von<br />

einer Handvoll im Jahr 2007 auf<br />

über 50 im Jahr 2008. Die Angebote<br />

reichen von Bankdiensten<br />

über Flugtickets <strong>und</strong> Tourismusangebote<br />

bis hin zu verschiedenen<br />

Einzelhandelsprodukten (speziell<br />

Bücher). Nach Informationen der<br />

Hanoi Supermarket Association<br />

ist “Online-Shopping” besonders<br />

für junge Leute <strong>und</strong> Angestellte<br />

mit höherem Einkommen attraktiv,<br />

die keine Zeit zum “richtigen”<br />

Einkauf haben. <strong>Auf</strong> die Preise wird<br />

hierbei weniger geachtet. Schätzungsweise<br />

entfallen etwa zwei<br />

Drittel des durch E-Commerce generierten<br />

Umsatzes auf den B2B-<br />

Sektor, etwa ein Drittel auf B2C.<br />

Nach dem “Vietnam E-Commerce<br />

Report 2008” der Vietnam<br />

E-Commerce and Information<br />

Technology Agency (VECITA;<br />

www.moit.gov.vn) besaßen von<br />

über 1.600 im Jahr 2008 befragten<br />

Unternehmen 99 Prozent einen Internet-Anschluss,<br />

45 Prozent hatten<br />

eine eigene Webseite, davon<br />

38 Prozent mit der Möglichkeit,<br />

direkt zu bestellen. Die E-Commerce-Einnahmen<br />

entsprachen<br />

bei 39 Prozent der Unternehmen<br />

zwischen 5 <strong>und</strong> 15 Prozent des Gesamtumsatzes<br />

<strong>und</strong> bei 36 Prozent<br />

sogar über 15 Prozent. Mehr als<br />

die Hälfte der Unternehmen erwartete<br />

für die Zukunft wachsende<br />

Geschäfte. In der Folge geben<br />

sie mehr Geld für ihre Software-<br />

Ausstattung aus <strong>und</strong> schulen ihre<br />

Mitarbeiter.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen<br />

heute deutlich besser als noch in<br />

der jüngsten Vergangenheit. Beispielsweise<br />

gaben vietnamesische<br />

Banken bis Ende 2008 insgesamt<br />

13,4 Millionen Bankkarten aus,<br />

ein Anstieg gegenüber 2007 von<br />

46 Prozent. Laut Zentralbank ist<br />

die Zahl der Bankkarten Ende<br />

2009 sogar auf 19 Millionen gewachsen.<br />

Die eigentliche Zahl der<br />

Kartennutzer dürfte dennoch erheblich<br />

unter diesem Wert liegen,<br />

da viele zwei oder gar drei Karten<br />

ihr eigen nennen.<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Darüber hinaus wurden die<br />

Zahlungssysteme der beiden<br />

größten Kartenzusammenschlüsse,<br />

Banknetvn <strong>und</strong> Smartlink,<br />

miteinander verknüpft. Auch<br />

startete die Zentralbank am 8.<br />

November 2008 die Einführung<br />

der zweiten Phase des nationalen<br />

elektronischen Interbankenzahlungssystems.<br />

Doch solange der<br />

elektronische Zahlungsverkehr<br />

nicht alltäglicher geworden ist,<br />

behelfen sich die Unternehmen<br />

durch Barzahlung bei Lieferung.<br />

Des Weiteren nimmt<br />

die Zahl der Internet-<br />

Nutzer täglich zu, Ende<br />

2008 waren es etwa 21<br />

Millionen Menschen beziehungsweise<br />

knapp<br />

ein Viertel der Bevölkerung.<br />

In der Folge entwickelt<br />

sich das sogenannte<br />

E-Marketing sehr<br />

erfolgsversprechend. Es<br />

bietet gerade kleineren<br />

<strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

die Möglichkeit,<br />

sich kostengünstig über<br />

das Netz einem größeren<br />

Kreis potenzieller,<br />

insbesondere junger <strong>und</strong><br />

zunehmend einkommensstärkerer<br />

K<strong>und</strong>en<br />

bekannt zu machen. Gerade angesichts<br />

der in vielen Branchen<br />

eher flauen <strong>Auf</strong>tragslage erwartet<br />

das E-Commerce-Department<br />

des Ministry of Information and<br />

Communication im Unternehmensbereich<br />

einen weiteren Ausbau.<br />

Als neueste Variante macht<br />

ferner, angesichts der großen Mobilfunk-Dichte,<br />

der sogenannte<br />

M-Commerce von sich reden - das<br />

Versenden von Werbebotschaften<br />

<strong>und</strong> Produktangeboten via SMS.<br />

Trotz aller Fortschritte im B2B<strong>und</strong><br />

B2C-Bereich ist immer noch<br />

eine Reihe von Defiziten abzuarbeiten.<br />

Neben dem nach wie vor<br />

unterentwickelten innervietnamesischen<br />

Zahlungsverkehr gilt<br />

dies insbesondere für den Rechtsbereich.<br />

Heikle Themen sind Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Datenschutz. Als<br />

gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage dienen das<br />

Law on Electronic Transactions<br />

vom 29. November 2005 <strong>und</strong> das<br />

Law on Information Technology<br />

vom 29. Juni 2006. Beide wurden<br />

in der Zwischenzeit ergänzt um<br />

zahlreiche Durchführungsbestimmungen<br />

<strong>und</strong> R<strong>und</strong>schreiben.<br />

Trotzdem bleiben Punkte offen,<br />

etwa die Klärung des Umstands,<br />

was konkret geschieht, wenn die<br />

gelieferte Ware nicht den Ankündigungen<br />

im Netz entspricht oder<br />

aus anderen Gründen nicht gefällt<br />

oder falls Geld zwar abgebucht,<br />

aber keine Ware geliefert wird.<br />

Daten über die Umsätze auf<br />

elektronischen Marktplätzen (B2C<br />

<strong>und</strong> C2C) liegen nur sporadisch<br />

vor. Wie “Vietnam News” berichtete,<br />

erwartet beispielsweise die<br />

Peacesoft Solution Company auf<br />

ihrem Einkaufsportal www.chodientu.vn<br />

für 2009 einen Umsatz<br />

von 400 Milliarden Dong (17,8<br />

Mio. Euro, 1 Euro = 27.030 vietnamesische<br />

Dong, 3-Monatsmittel)<br />

nach 150 Milliarden Dong im<br />

Vorjahr. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist im Bereich<br />

“Online-Märkte” 2008 eine<br />

gewisse Konsolidierung eingetreten,<br />

nachdem ihre Zahl 2007 stark<br />

zugenommen hatte. Die meisten<br />

Unternehmen <strong>und</strong> privaten K<strong>und</strong>en<br />

nutzten die Plattformen in erster<br />

Linie, um sich zu informieren<br />

<strong>und</strong> weniger, um konkrete Geschäfte<br />

abzuwickeln. <strong>Auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

des geringen Transaktionsvolumens<br />

mussten viele Plattformen<br />

aufgeben. Die verbliebenen verbuchen<br />

steigende Umsätze. Von den<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

durch VECITA befragten Unternehmen<br />

waren nur 12 Prozent auf<br />

einem elektronischen Marktplatz<br />

präsent. Doch von diesen wurden<br />

70 Prozent mit unterzeichneten<br />

Verträgen belohnt. Gerade kleine<br />

Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten<br />

nutzen die Chance,<br />

insbesondere dann, wenn keine<br />

Gebühren anfallen.<br />

Ausländische E-Commerce-<br />

Dienstleister sehen noch immer<br />

großen Nachholbedarf in dem<br />

südostasiatischen Land. Yahoo<br />

<strong>und</strong> Google sind bereits<br />

mit eigenen Webseiten<br />

in Vietnam aktiv. Alibaba<br />

arbeitet mit Vinalink<br />

zusammen. eBay hat zu<br />

Jahresbeginn 2009 mit<br />

seinem lokalen Partner<br />

Chodientu.vn (ebay.chodientu.vn)<br />

einen Pilotversuch<br />

gestartet.<br />

Nach VECITA-Einschätzung<br />

(Stand November<br />

2009) sind die<br />

wichtigsten B2B-Portale<br />

derzeit www.ecvn.com<br />

ein von der Regierung<br />

bereits 2005 für in- <strong>und</strong><br />

ausländische Firmen<br />

eingerichtetes E-Commerce-Portal,<br />

das unter<br />

dem MOIT entstandene www.<br />

vnex.com.vn, das von der Vietnam<br />

Chamber of Commerce and<br />

Industry eingerichtete www.vnemart.com.vn,<br />

sowie www.alibaba.<br />

com <strong>und</strong> www.ec21.com. <br />

Ministry of Industry and Trade<br />

(MOIT)<br />

Vietnam e-Commerce and Information<br />

Technology Agency (VECITA)<br />

Ansprechpartner:<br />

Mr. Tran Huu LINH, Deputy<br />

Director General (spricht Englisch)<br />

25 Ngo Quyen Street<br />

Hanoi<br />

Tel.: 84 4 2220 5394<br />

Fax: 84 4 2220 5397<br />

Email: linhth@moit.gov.vn<br />

Web: www.moit.gov.vn<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnam<br />

Neues Krankenversicherungsrecht<br />

Seit November 2009 sind ausländische Arbeitnehmer dazu<br />

verpflichtet Beiträge zur Krankenversicherung abzuführen<br />

Von Rechtsanwalt Christoph Angerbauer <strong>und</strong> Referendar Kolja Ohlig<br />

von der Kanzlei Rödl & Partner<br />

Auch ausländische Arbeitnehmer<br />

sind in Vietnam seit Anfang<br />

November 2009 verpflichtet Beiträge<br />

zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zu zahlen - für lokale<br />

Arbeitnehmer gilt dies schon<br />

lange. Dies gilt jedoch nur für<br />

solche Ausländer, die auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

eines vietnamesischen Arbeitsvertrages<br />

mindestens drei<br />

Monate in Vietnam arbeiten.<br />

Nach der aktuellen Rechtslage<br />

gilt die Beitragspflicht also nicht<br />

für ausländische Arbeitnehmer,<br />

die auf Gr<strong>und</strong>lage eines internationalen<br />

Arbeitsvertrages mit<br />

ihrem nicht-vietnamesischen Arbeitgeber<br />

arbeiten.<br />

Die Beitragshöhe betrug im<br />

Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember<br />

2009 drei Prozent vom Monatsgehalt;<br />

ab Jahresbeginn 2010 sind<br />

4,5 Prozent abzuführen. Anteilig<br />

bezahlen der Arbeitgeber 2/3 <strong>und</strong><br />

der Mitarbeiter 1/3 der Beiträge.<br />

Die Behörden raten, eine monatliche<br />

Zahlung der halbjährlichen<br />

vorzuziehen.<br />

Die Einführung der Beitragspflicht<br />

hat für die betroffenen ausländischen<br />

Arbeitnehmer sowie<br />

ihre Arbeitgeber aus finanziellen<br />

Aspekten derzeit noch eher geringe<br />

Auswirkungen. Denn der<br />

Gesetzgeber hat eine generelle Deckelung<br />

der zur Beitragsberechnung<br />

verwendeten Gehälter vorgenommen.<br />

Gerüchte, dass diese<br />

Deckelung entfallen soll, wurden<br />

noch nicht bestätigt, müssen aber<br />

genau beobachtet werden.<br />

Das maximal zu berücksichtigende<br />

Gehalt ist auf den<br />

zwanzigfachen Mindestlohn im<br />

Verwaltungssektor begrenzt.<br />

Gegenwärtig beträgt dies<br />

650.000 vietnamesische Dong<br />

<strong>und</strong> gilt in Vietnam zur Berechnung<br />

von Beiträgen aller Art<br />

(z.B. auch des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung).<br />

So beträgt der Höchstbeitrag<br />

bei 4,5 Gehalts-Prozent ab Jahresbeginn<br />

nur circa 23 Euro. Die<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Deckelung gilt derzeit für ausländische<br />

sowie vietnamesische Angestellte<br />

gleichermassen.<br />

Gestiegener Verwaltungs<br />

aufwand<br />

Die Gesetzesänderung bringt<br />

jedoch auch einen deutlich erhöhten<br />

Organisationsaufwand für Arbeitgeber<br />

in Vietnam hinsichtlich<br />

ihrer ausländischen Angestellten<br />

mit sich. Zunächst müssen die Arbeitnehmer<br />

bei der zuständigen<br />

Stelle angemeldet werden. Daraufhin<br />

wird ihnen eine Health Insurance<br />

Card ausgestellt, welche in<br />

regelmäßigen Abständen erneuert<br />

werden muss. In der Folge ist jede<br />

Veränderung des Arbeitsverhältnisses<br />

anzuzeigen.<br />

Sollte der Arbeitnehmer die<br />

Krankenversicherung tatsächlich<br />

in Anspruch nehmen (eher<br />

unwahrscheinlich), hängen die<br />

Leistungen maßgeblich davon<br />

ab, ob die Behandlung von einem<br />

gesetzlich bestimmten Anbieter<br />

vorgenommen wurde. In diesem<br />

Fall übernimmt die Krankenversicherung<br />

nach festgelegten Kriterien<br />

entweder 100, 95 oder 80<br />

Prozent der Kosten. Medizinische<br />

Leistungen eines privaten, nicht<br />

gesetzlich anerkannten Anbieters<br />

sowie kostspielige High-tech Behandlungen<br />

werden nur zu geringeren<br />

Prozentsätzen beglichen. <br />

Veranstaltung “Marken- <strong>und</strong> Produktpiraterie”<br />

Unter diesem Titel findet<br />

am Donnerstag, den 28.01.2010<br />

eine ganztägige Informationsveranstaltung<br />

(10:00 bis 18:00<br />

Uhr) der IHK Nürnberg statt.<br />

Die Entwicklung innovativer<br />

Produkte kostet viel Zeit, Geld<br />

<strong>und</strong> Energie. Den damit erzielten<br />

Vorsprung gilt es gegenüber<br />

Wettbewerbern aus dem In- <strong>und</strong><br />

Ausland zu schützen. Nur ein<br />

frühzeitiger <strong>und</strong> lückenloser<br />

Schutz ermöglicht das Vorgehen<br />

gegen Nachahmungen. Der deutschen<br />

Wirtschaft entsteht durch<br />

Plagiate jedes Jahr ein geschätzter<br />

Schaden von 30 Milliarden Euro.<br />

Der Schutz der eigenen Leistung<br />

sollte daher bei jedem Unternehmen<br />

oberste Priorität haben.<br />

In dieser IHK-Veranstaltung<br />

geben Fachleute aus unterschiedlichen<br />

Bereichen anhand von<br />

Beispielsfällen auf der einen<br />

Seite einen Überblick über die<br />

Möglichkeiten des internationalen<br />

Rechtsschutzes sowie über<br />

Schutzstrategien <strong>und</strong> Beweissicherungsmaßnahmen.<br />

Andererseits<br />

wird ebenso ein Überblick<br />

über die Möglichkeiten des Zolls<br />

<strong>und</strong> der staatlichen Überwachungsorgane<br />

bei der Verfolgung<br />

von Produktpiraten – auch<br />

<strong>und</strong> insbesondere auf Messen<br />

– gegeben. Vertreter mittelfränkischer<br />

Unternehmen werden<br />

über eigene Erfahrungen mit<br />

Marken- <strong>und</strong> Produktpiraten<br />

aus dem Ausland berichten. <br />

Schriftliche Anmeldung <strong>und</strong><br />

Kontakt: IHK Nürnberg<br />

Katja Berger,<br />

Tel. 0911 1335 390,<br />

katja.berger@nuernberg.ihk.de<br />

Peter Kompalla,<br />

Tel. 0911 1335 424,<br />

peter.kompalla@nuernberg.ihk.de<br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchbesprechung<br />

Erfolgreich in Japan<br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> des chinesischen<br />

<strong>Auf</strong>stieges hat sich in<br />

den letzten Jahren das Interesse<br />

an den mentalen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Eigenheiten der Japaner merklich<br />

abgeschwächt. Zu Unrecht. Denn<br />

trotz einer lang anhaltenden<br />

wirtschaftlichen Stagnation ist<br />

der Austausch mit der Nippon<br />

Inc. nach wie vor eine zentrale<br />

Achse der Weltwirtschaft.<br />

Gleichwohl hat es den Anschein,<br />

als sei man irgendwie froh,<br />

sich nicht mehr mit den vielgestaltigen<br />

Besonderheiten des Landes<br />

befassen zu müssen: Zu exotisch,<br />

zu verwirrend <strong>und</strong> zu unverständlich<br />

scheinen all die Regeln,<br />

Gebote <strong>und</strong> Konventionen, die<br />

das dortige Zusammenleben <strong>und</strong><br />

den Geschäftsalltag strukturieren.<br />

Und in der Tat ist die japanische<br />

Gesellschaft wesentlich stärker<br />

formalisiert <strong>und</strong> durch Hierarchien<br />

gekennzeichnet als etwa<br />

die chinesische. Dies kann jedoch<br />

sowohl aus prinzipiellen wie aus<br />

merkantilen Erwägungen kein<br />

Gr<strong>und</strong> sein, einen Bogen um den<br />

Inselstaat zu machen.<br />

Denn eine eingehende Beschäftigung<br />

mit Japan lohnt sich in jeden<br />

Fall: Hat man erst einmal einen<br />

groben Überblick gewonnen,<br />

eröffnet sich eine ebenso überraschende<br />

wie faszinierende Welt.<br />

Voraussetzung hierfür ist indes<br />

eine instruktive <strong>und</strong> verständliche<br />

Einführung. Eine ebensolche<br />

hat die interkulturelle Trainerin<br />

Rita Menge vorgelegt. Einem Trainingsprogramm<br />

für Geschäftsleute<br />

nachempf<strong>und</strong>en, stellt das Buch<br />

eine lockere <strong>und</strong> gut geschriebene<br />

Sammlung von Erklärungen <strong>und</strong><br />

Verhaltensratschlägen dar. Als didaktisch<br />

klug erweist sich dabei<br />

der Ansatz, jeweils die deutsche<br />

<strong>und</strong> die japanische Sichtweise gegenüberzustellen,<br />

werden doch auf<br />

diese Weise die kulturellen Differenzen<br />

auf den Punkt gebracht.<br />

Als schwierigste Hürde beim<br />

Erwerb interkultureller Kompetenzen<br />

erweist sich laut Menge<br />

erfahrungsgemäß der notorische<br />

Überlegenheitskomplex, den<br />

speziell viele Westler gegenüber<br />

anderen Kulturkreisen besitzen.<br />

Erst wenn hier substanzielle Lernprozesse<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben,<br />

wird der Weg frei zum Erkennen<br />

von Spezifika – etwa bei den Aspekten<br />

Entscheidungsfindung,<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Meinungsäußerung.<br />

Im Falle Japans gilt<br />

es für Menge zu verstehen, dass<br />

die Insellage einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Introvertiertheit der<br />

Japaner geleistet hat, die sich<br />

vor allem in einer unbedingten<br />

Gruppenorientierung äußert.<br />

Daneben sei zu berücksichtigen,<br />

dass die vergleichsweise ungünstigen<br />

Umweltbedingungen eine<br />

starke Affinität zur Unsicherheitsvermeidung<br />

bewirkt haben.<br />

Aus diesem Bedürfnis resultiert<br />

ein Gutteil der Werte wie absolute<br />

Loyalität, die strikte Wahrung<br />

von Rangebenen oder das penible<br />

Vorbereiten von Entscheidungen.<br />

Um trotz dieser Widrigkeiten<br />

zum Ziel zu kommen, ist es für<br />

den Außenstehenden entscheidend,<br />

insbesondere die informellen<br />

Interaktionsformen (Ausflüge,<br />

Kneipentouren, Besuche)<br />

zu kennen <strong>und</strong> zu nutzen. Insgesamt<br />

muss das Ziel darin liegen,<br />

langfristige Beziehungen zu den<br />

Geschäftspartnern aufzubauen,<br />

Bestellungen<br />

Rita Menge:<br />

Praxisführer Japan.<br />

Fettnäpfchen gekonnt vermeiden<br />

Verlag Königshausen &<br />

Neumann, Würzburg 2009<br />

187 Seiten, 19,80 Euro<br />

ISBN 978-3-8260-4158-7<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

wofür aber viel Zeit <strong>und</strong> noch<br />

mehr Geduld erforderlich sind.<br />

Angenehm ist die Lektüre des<br />

Praxisführers nicht zuletzt deshalb,<br />

weil die Autorin nicht dazu<br />

tendiert, ihren Gegenstand dogmatisch<br />

zu überhöhen. Denn<br />

selbst wenn man die feinsten kulturellen<br />

Nuancen verinnerlicht<br />

hat, heißt dies noch lange nicht,<br />

dass ein Engagement auch Profit<br />

abwirft. Allerdings kann sehr<br />

wohl gelten, dass ohne eine intime<br />

Kenntnis der japanischen Gepflogenheiten<br />

ein Erfolg ziemlich unwahrscheinlich<br />

ist. <br />

Ariadne Finanz- <strong>und</strong> Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

10715 Berlin, Deutschland<br />

Redaktion <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok, Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 873361609<br />

Email: redaktion@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Corinne Abele, Christoph Angerbauer,<br />

Martin Böll, Dr. Dieter Burgmann (db),<br />

Florian Fügemann, gtai, Achim Haug,<br />

Alexander Hirschle, Daniel Müller,<br />

OAV, Kolja Ohlig, Christian Overhoff,<br />

pte, Dr. Detlef Rehn, Ralph Rieth,<br />

Dr. Roland Rohde, Dr. Stefanie<br />

Schmitt<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Mitgründer <strong>und</strong> ständiger<br />

Berater:<br />

Thomas Schwarzmayr,<br />

Ariadne Finanz- <strong>und</strong> Immobilien KG,<br />

Berlin.<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch<br />

auszugsweise - nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion. Verlag<br />

<strong>und</strong> Redaktion haften nicht für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos oder Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

Euro mit ...<br />

28. Dez. 09<br />

(Tagesmittel)<br />

28. Nov. 09<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(31 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,6290 1,6201 1,6627 - 1,5969 1,6238<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 99,74 104,55 106,06 - 98,95 102,76<br />

Brunei Dollar (BND) 2,0479 2,0996 2,1094 - 2,0332 2,0710<br />

Chinesischer <strong>Yuan</strong> (CNY) 9,8307 10,2165 10,3175 - 9,7639 10,0247<br />

Hongkong Dollar (HKD) 11,1498 11,5689 11,7335 - 11,0148 11,3765<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 13591 14187 14253 - 13573 13977<br />

Indische Rupie (INR) 67,49 69,97 70,67 - 67,03 68,65<br />

Irakische Dinar (IQD) 1689 1752 1770 - 1658 1718<br />

Iranischer Rial (IRR) 14289 15063 15207 - 14238 14740<br />

Japanischer Yen (JPY) 131,61 129,06 134,55 - 126,86 130,87<br />

Katar Rial (QAR) 5,2420 5,4428 5,4989 - 5,2027 5,3479<br />

Koreanischer Won (KRW) 1721 1755 1773 - 1678 1718<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,4126 0,4275 0,4316 - 0,4111 0,4204<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 5,0188 5,0731 5,1436 - 4,9087 5,0205<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 2,0420 2,1062 2,1103 - 2,0157 2,0514<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 121,27 125,01 126,59 - 120,42 123,48<br />

Philippinischer Peso (PHP) 66,98 70,64 70,97 - 66,50 68,39<br />

Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 5,4134 5,6042 5,6612 - 5,3569 5,5055<br />

Singapur Dollar (SGD) 2,0283 2,0733 2,0832 - 2,0091 2,0452<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 46,4555 48,1058 48,5185 - 46,2062 47,3366<br />

Thailändischer Baht (THB) 48,7089 49,7220 50,5982 - 47,6117 49,0183<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 2,1834 2,2928 2,2949 - 2,1776 2,2179<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 26598 27481 28311 - 26502 27427<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5,2872 5,4889 5,5444 - 5,2457 5,3873<br />

US Dollar (USD) 1,4393 1,4940 1,5140 - 1,4217 1,4665<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter <strong>und</strong> mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

dies ist eine Achtelseite.<br />

Als Anzeige kostet sie nur 140,00 Euro.<br />

Oder 290,00 Singapurdollar.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird in 43 Länder versandt.<br />

Wann suchen Sie Ihre K<strong>und</strong>en mit Inseraten<br />

im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4 -1,7 -1,8 -1,2 -0,8 -0,5 0,6<br />

2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />

2007 2,2 2,7 3,3 3,0 3,4 4,4 5,6 6,5 6,2 6,5 6,9 6,5<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />

2007 6,12 6,12 6,12 6,39 6,39 6,57 6,57 6,84 7,02 7,29 7,29 7,29<br />

Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of China (PBC)<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 10,1 %<br />

3 Q 2008 9,0 %<br />

4 Q 2008 6,8 %<br />

1 Q 2009 6,1 %<br />

2 Q 2009 7,9 %<br />

3 Q 2009 8,9 %<br />

National Bureau of<br />

Statistics<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 39,1 4,8 18,6 13,1 13,4 8,3 10,6 15,7 12,9 24,0 19,1<br />

2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />

2007 15,9 23,7 6,8 16,7 22,4 26,9 24,4 25,2 24,0 27,1 26,3 22,6 262,0<br />

Quelle: Customs General Administration<br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

in Mrd HK$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,1 0,8 1,2 0,6 0,0 -0,9 -1,5 -1,6 0,5 2,2<br />

2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />

2007 2,0 0,8 2,4 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,6 3,2 3,4 3,8<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Statistics Department<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />

2007 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,25 6,25 6,00 5,75<br />

HK Interestrate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 4,1 %<br />

3 Q 2008 1,5 %<br />

4 Q 2008 -2,6 %<br />

1 Q 2009 -7,8 %<br />

2 Q 2009 -3,6 %<br />

3 Q 2009 -2,4 %<br />

Census & Statistics<br />

Department<br />

Handelsbilanz [in Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 7,2 -23,2 -18,2 -16,4 -11,0 -16,5 -21,7 -21,8 -29,1 -19,2<br />

2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />

2007 -4,4 -7,6 -28,3 -20,6 -14,3 -19,4 -8,2 -13,7 -14,8 -8,7 -16,0 -27,4 -183,2<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

in Mrd US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 10,5 9,6 8,0 8,7 8,6 9,3 11,9 11,7 11,6 11,5<br />

2008 5,5 5,5 7,9 7,8 7,8 7,7 8,3 9,0 9,8 10,5 10,5 9,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India Ministry of Labour<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00<br />

2007 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 7,8 %<br />

3 Q 2008 7,7 %<br />

4 Q 2008 5,8 %<br />

1 Q 2009 5,8 %<br />

2 Q 2009 6,1%<br />

3 Q 2009 7,9 %<br />

India Central<br />

Statistical<br />

Organization<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -5,020 -2,218 -4,045 -5,004 -5,202 -6,162 -5,998 -8,372 -7,769 -8,801<br />

2008 -7,849 -5,688 -6,320 -8,747 -11,134 -9,123 -11,982 -13,140 -12,285 -9,910 -12,142 -6,173 -114,493<br />

Quelle: Reserve Bank of India<br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

in Mrd US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 9,2 8,6 7,9 7,3 6,0 3,6 2,7 2,8 2,8 2,6 2,4<br />

2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25 7,00 6,75 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50<br />

2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />

2007 9,50 9,25 9,00 9,00 8,75 8,50 8,25 8,25 8,25 8,25 8,25 8,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 6,4 %<br />

3 Q 2008 6,4 %<br />

4 Q 2008 5,2 %<br />

1 Q 2009 4,5 %<br />

2 Q 2009 4,0 %<br />

3 Q 2009 4,2 %<br />

BPS<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 0,55 1,14 2,06 1,75 1,57 1,45 1,00 0,84 1,33 2,41<br />

2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />

Quelle: BPS<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

in Billionen Yen<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 -1,1 -1,8 -2,3 -2,2 -2,2 -2,5<br />

2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />

2007 0 0 -0 2 -0 1 0,0 0,0 -0,2 0,0 -0,2 -0,2 0,3 0,6 0,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Ministry of Internal Affairs<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />

2007 0,25 0,25 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 -0,3 %<br />

3 Q 2008 -1,4 %<br />

4 Q 2008 -4,1 %<br />

1 Q 2009 -8,9 %<br />

2 Q 2009 -5,8 %<br />

3 Q 2009 -5,1 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Handelsbilanz [in Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -956 83 9 66 297 506 378 182 524 805<br />

2008 -90 935 1096 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080<br />

2007 2 962 1603 903 396 1246 682 744 1609 999 784 867 10796<br />

Quelle: Ministry of Finance, Japan<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,75 4,10 3,88 3,59 2,74 1,99 1,62 2,16 2,16 1,98 2,40<br />

2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />

2007 1,68 2,17 2,16 2,45 2,35 2,55 2,54 2,04 2,32 3,02 3,52 3,61<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Statistics Office<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />

BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 4,3 %<br />

3 Q 2008 3,1 %<br />

4 Q 2008 -3,4 %<br />

1 Q 2009 -4,2 %<br />

2 Q 2009 -2,2 %<br />

3 Q 2009 0,9 %<br />

Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -3,797 2,806 3,994 5,528 4,480 6,958 4,336 1,534 4,711 3,631 4,047<br />

2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,679 -0,569 -1,991 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -13,267<br />

2007 0,532 0,819 1,090 0,348 1,183 3,492 0,984 1,356 2,130 1,693 1,882 -0,866 14,643<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

in Mrd. Ringgit<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,9 3,7 3,5 3,0 2,4 -1,4 -2,4 -2,4 -2,0 -1.6<br />

2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />

2007 3,2 3,1 1,5 1,5 1,4 1,4 1,6 1,9 1,8 1,9 2,3 2,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />

2007 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50<br />

Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 6,6 %<br />

3 Q 2008 4,8 %<br />

4 Q 2008 0,1 %<br />

1 Q 2009 -6,2 %<br />

2 Q 2009 -3,9%<br />

3 Q 2009 -1,2%<br />

Department of<br />

Statistics Malaysia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Ringgit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 9,1 12,2 13,0 7,4 10,0 9,1 7,8 9,6 9,3 11,5<br />

2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9<br />

2007 7,6 6,9 6,5 5,9 8,0 8,8 8,0 8,8 11,5 8,6 10,4 9,4 100,3<br />

Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

in Mrd. Singapur-Dollar<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,9 1,9 1,6 -0,7 -0,3 -0,5 -0,5 -0,3 -0,4 -0,8<br />

2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />

2007 0,3 0,6 0,7 0,6 1,0 1,3 2,6 2,9 2,7 3,6 4,2 4,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Singapore Department of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,06 0,06 0,06 0,01 0,03 0,01 0,01 0,01 0,06 0,01 0,03 0,03<br />

2008 0,50 0,75 0,25 0,06 0,13 0,06 0,06 0,13 0,50 0,06 0,06 0,06<br />

2007 2,50 2,25 1,63 1,75 1,75 1,63 1,75 1,63 1,25 1,25 0,50 0,13<br />

Sibor. Monetary Authority of Singapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 2,5 %<br />

3 Q 2008 0,0 %<br />

4 Q 2008 -4,2 %<br />

1 Q 2009 -9,5 %<br />

2 Q 2009 -3,3 %<br />

3 Q 2009 0,6 %<br />

Singapore Department<br />

of Statistics<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Singapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 55,02 58,62 58,79 58,43 60,33 59,98 63,25 63,78 66,68 63,92 68,19<br />

2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85<br />

2007 68,99 68,00 67,02 70,64 66,90 70,59 72,69 69,15 71,67 74,70 73,03 72,96 846,32<br />

Quelle: International Enterprise Singapore<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Freitag, 1. Januar 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9 -3,3 -4,0 -4,4 -1,0 -1,0 0,4 1,9<br />

2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce Ministry<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,00 1,50 1,50 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25<br />

2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />

2007 4,75 4,5 4,5 4,0 3,5 3,5 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2008 5,3 %<br />

3 Q 2008 3,9 %<br />

4 Q 2008 -4,2 %<br />

1 Q 2009 -7,1 %<br />

2 Q 2009 -4,9 %<br />

3 Q 2009 -2,8 %<br />

National Economic<br />

Development<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 1,69 3,95 2,17 0,62 2,34 0,94 0,80 2,27 2,05 1,69<br />

2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />

2007 0,47 0,72 1,77 -0,24 0,41 1,00 0,22 0,70 1,91 1,40 1,66 1,58 11,58<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!