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Asien Kurier Business und Entwicklungshilfe - ein Widerspruch? (Vorschau)

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Nr. 14 9 / 2008 Jahrgang 2<br />

www.asienkurier.com<br />

GTZ / Jörg Böthling<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

<strong>Asien</strong><br />

<strong>Business</strong> <strong>und</strong> Entwicklungs- 1<br />

hilfe - <strong>ein</strong> <strong>Widerspruch</strong> ?<br />

Deutsches Handelsbilanz- 4<br />

defizit mit China sinkt<br />

China<br />

Containerhäfen wollen 5<br />

Kapazitäten verdoppeln<br />

Modernes Antimonopolgesetz 7<br />

Potential für eCommerce 9<br />

Hongkong<br />

Messestandort Hongkong 11<br />

Im indischen Rajasthan fördert die GTZ <strong>ein</strong> Solarenergieprojekt.<br />

<strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong><br />

- <strong>ein</strong> <strong>Widerspruch</strong> ?<br />

Von Horst Rudolf in Bonn<br />

Nach fast <strong>ein</strong>em halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

deutscher <strong>Entwicklungshilfe</strong><br />

hat sich <strong>ein</strong>iges verändert,<br />

glücklicherweise zum<br />

Besseren. Dass man heute garnicht<br />

mehr von <strong>Entwicklungshilfe</strong>,<br />

sondern von Entwicklungs-<br />

Zusammenarbeit (EZ) spricht, ist<br />

mehr als <strong>ein</strong> Wortspiel.<br />

Denn längst haben auch die<br />

sogenannten Geberländer festgestellt,<br />

dass das Verteilen von<br />

Geschenken k<strong>ein</strong>e langfristige<br />

Lösung ist, sondern dass die Entwicklung,<br />

bei der man ärmeren<br />

Ländern hilft, durchaus <strong>ein</strong>e rentable<br />

Kapitalanlage s<strong>ein</strong> kann.<br />

Schon Willy Brandt hatte im<br />

Lauf s<strong>ein</strong>es entwicklungspolitischen<br />

Engagements erkannt,<br />

dass es erhebliche Unterschiede<br />

zwischen kurzfristiger Nothilfe<br />

bei Naturkatastrophen, Hungersnöten<br />

oder Epidemien <strong>und</strong><br />

den langfristigen entwicklungspolitischen<br />

Aktivitäten in <strong>ein</strong>em<br />

Land geben muss. Doch vergingen<br />

weitere Jahrzehnte, bis erneut<br />

<strong>ein</strong> SPD-Kanzler, Gerhard<br />

Schröder, den Rubikon überschritt<br />

<strong>und</strong> es wagte, den Chinesen<br />

beim Bau <strong>ein</strong>er Magnetschwebebahn<br />

engagiert zur Seite<br />

zu stehen - <strong>und</strong> zwar mit Finanzspritzen<br />

aus dem BMZ.<br />

Natürlich war das k<strong>ein</strong> Modellfall<br />

<strong>und</strong> schon gar k<strong>ein</strong>e entwicklungspolitische<br />

Weichenstellung.<br />

Nur war Kanzler Schröder damals<br />

über die Tatsache gestolpert,<br />

dass das deutsche Haushaltsrecht<br />

dem eigentlich zuständigen Wirtschaftsministerium<br />

k<strong>ein</strong> entsprechendes<br />

Budget beziehungsweise<br />

Instrumentarium für die Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Handelsförderung<br />

Indien<br />

Erfolgreiches Unternehmertum 13<br />

Sonderwirtschaftszonen 14<br />

im Aufwind<br />

Indonesien<br />

Wasserkraft gegen Wassermangel 13<br />

Import von Gebraucht- 16<br />

maschinen unerwünscht<br />

Japan<br />

Werbemarkt soll wachsen 18<br />

Beitritt zum UN-Kaufrechts- 19<br />

über<strong>ein</strong>kommen<br />

Singapur<br />

Öffentliche Beschaffung 20<br />

erreicht Rekordwerte<br />

Thailand<br />

Biokunststoffe 21<br />

Aufschwung mit 23<br />

Umweltbewussts<strong>ein</strong><br />

Ver<strong>ein</strong>igte Arabische Emirate<br />

Neue Visa-Bestimmungen 25<br />

Vietnam<br />

Ernst aber nicht hoffnungslos 26<br />

Buchrezension<br />

Pjöngjang bewegt sich 28<br />

Währungen in <strong>Asien</strong> 31<br />

Wirtschaftsdaten <strong>und</strong> Charts 31<br />

1


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

in Ländern der Dritten Welt bereitstellte.<br />

Daran hat sich leider<br />

bis heute wenig geändert, doch<br />

mit der schockierenden Zerschlagung<br />

dieses Gordischen Knotens<br />

hatte der Kanzler zumindest klargestellt,<br />

wo <strong>ein</strong> Handlungsbedarf<br />

bestand - <strong>und</strong> deutsche Arbeitsplätze<br />

auf dem Spiel.<br />

Inzwischen hat sich die Aufregung<br />

über diesen “Sündenfall”<br />

im Auge der Entwicklungspuristen<br />

längst gelegt, <strong>und</strong> der offizielle<br />

Name des BMZ - “B<strong>und</strong>esministerium<br />

für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung”<br />

- entspricht weitgehend<br />

der Realität. Ein Beispiel: erst vor<br />

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Montag, 1. September 2008<br />

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Gebhard Weiss, Geschäftsführer<br />

der “SEQUA” gGmbH in Bonn<br />

wenigen Wochen bedauert nicht<br />

der Sprecher des Wirtschaftsministeriums,<br />

sondern die Entwicklungsministerin<br />

Heidemarie Wieczorek-Zeul<br />

als erste den Abbruch<br />

der WTO-Gespräche in Genf.<br />

Zitat: “Es ist <strong>ein</strong>e Schande,<br />

dass sieben Jahre nach Beginn<br />

der laufenden Welthandelsr<strong>und</strong>e<br />

immer noch k<strong>ein</strong> Ergebnis erzielt<br />

werden konnte. Nach Weltbankschätzungen<br />

könnten die<br />

Entwicklungsländer durch <strong>ein</strong>en<br />

erfolgreichen Abschluss Einkommenszuwächse<br />

von bis zu 200<br />

Milliarden US-Dollar erzielen.<br />

Diese Chance muss die Weltgem<strong>ein</strong>schaft<br />

nutzen”.<br />

Das “Entwicklungsland”<br />

China ist inzwischen der<br />

größte Bauherr in Afrika<br />

K<strong>ein</strong>e Rede mehr von Almosen,<br />

sondern die klare Erkenntnis,<br />

dass Wirtschaft, Handel<br />

<strong>und</strong> Entwicklung längst zusammengehören,<br />

allerdings mit<br />

der Klarstellung, dass man nur<br />

dann von wirksamer Entwicklungs-Zusammenarbeit<br />

sprechen<br />

sollte, wenn <strong>ein</strong>e Reihe<br />

sinnvoller Kriterien wie Langfristigkeit,<br />

Umwelt-Verträglichkeit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit erfüllt<br />

werden - unter dem weltweiten<br />

Druck zur Globalisierung kann<br />

man sich schlicht k<strong>ein</strong>e Entwicklungsruinen<br />

mehr leisten.<br />

Außerdem sind es nicht mehr<br />

all<strong>ein</strong> die sogenannten reichen<br />

Länder der nördlichen Hemisphäre,<br />

die den armen auf der Südhalbkugel<br />

helfen. Das “Entwicklungsland”<br />

China ist inzwischen<br />

der größte Bauherr in Afrika,<br />

aus kameltreibenden Beduinen<br />

sind perfekt Englisch sprechende<br />

Investoren geworden, deren<br />

“Southern-Wealth-F<strong>und</strong>s” zusammen<br />

mit den erfolgreichen Asiaten<br />

nun die Welt vor <strong>ein</strong>er massiven<br />

Wirtschaftskrise bewahren.<br />

‘Trotzdem hat die längst modernisierte<br />

deutsche “Entwicklungshife”<br />

bei vielen Unternehmern<br />

<strong>und</strong> Investoren noch<br />

immer <strong>ein</strong> vergleichsweise veraltertes<br />

Imageproblem - <strong>und</strong><br />

die wenigsten wissen, das der<br />

Aufbau <strong>ein</strong>er Existenz oder die<br />

Gründung von Unternehmen<br />

im Ausland längst auch mit Mitteln<br />

der deutschen EZ gefördert<br />

wird.<br />

Und im Gegensatz zur landesüblichen<br />

M<strong>ein</strong>ung gibt es<br />

k<strong>ein</strong>eswegs nur Kapitalbeteiligungen<br />

bei risikoreichen Engagements<br />

in der Dritten Welt.<br />

2


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vielmehr hat man inzwischen<br />

nicht nur erkannt, sondern auch<br />

die Erkenntnis praktisch umgesetzt,<br />

dass Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Entwicklung k<strong>ein</strong>e Gegensätze,<br />

sondern natürliche Verbündete<br />

beziehungsweise zwei Seiten<br />

<strong>ein</strong>er Münze sind, wenn man es<br />

richtig anfasst.<br />

Ein besonders attraktives Beispiel<br />

ist die “SEQUA” von der viele<br />

von Ihnen, werte Leser, vielleicht<br />

wenig oder nichts wissen. Trotzdem<br />

weist der Geschäftsführer<br />

der “SEQUA” gGmbH mit Sitz in<br />

Bonn, Gebhard Weiss, jedes Ansinnen,<br />

mit massiver Öffentlichkeitsarbeit<br />

den Bekanntheitsgrad<br />

dieser Institution zu verbreitern,<br />

weit von sich - inzwischen kann<br />

man sich die K<strong>und</strong>en zumeist<br />

aussuchen.<br />

Heidemarie Wieczorek-Zeul:<br />

“Die Entwicklungsländer könnten durch<br />

<strong>ein</strong>en erfolgreichen Abschluss der laufenden<br />

WHO-Handelsr<strong>und</strong>e Einkommenszuwächse<br />

von bis zu 200 Milliarden US$ erzielen”<br />

Denn die SEQUA ist zwar <strong>ein</strong><br />

guter Tip für Unternehmer, die<br />

sich in Entwicklungs- oder Schwellenländern<br />

engagieren, aber unter<br />

Fachleuten längst k<strong>ein</strong> geheimer<br />

mehr. Vor allem mit dem Schwerpunktprogramm<br />

unter dem Kürzel<br />

PPP hat man <strong>ein</strong>en “Renner”<br />

als Angelpunkt der Aktivitäten.<br />

Im Gegensatz zu den “verlängerten<br />

Armen des BMZ”, der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) oder der Gesellschaft für<br />

Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ), die zwar auch ihre “privatwirtschaftlichen<br />

Fenster” haben,<br />

jedoch überwiegend politikgesteuert<br />

sind, liegt die Basis<br />

der SEQUA im privatwirtschaftlichen<br />

Sektor.<br />

Früher, als der Name k<strong>ein</strong><br />

Markenzeichen, sondern tatsächlich<br />

<strong>ein</strong>e Abkürzung war, stand<br />

- qua für berufliche Qualifikation.<br />

Doch dies ist heute nur <strong>ein</strong><br />

Teilbereich der Aktivitäten, wenn<br />

auch <strong>ein</strong> wichtiger. Träger der<br />

SEQUA sind die Organisation<br />

bzw. Verbände der deutschen<br />

Wirtschaft wie der DIHK, der<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Handwerks (ZDH), sowie BDA<br />

<strong>und</strong> BDI - bestimmt k<strong>ein</strong>e Almosen-Spender.<br />

Wo liegt also der<br />

entwicklungspolitische Ansatz?<br />

Gebhard Weiss fasst dies kurz<br />

<strong>und</strong> prägnant zusammen: “wenn<br />

<strong>ein</strong> deutsches Unternehmen ins<br />

Ausland geht <strong>und</strong> dort <strong>ein</strong> Projekt<br />

auf die B<strong>ein</strong>e stellt, das auch<br />

der Entwicklung im Land dient,<br />

können wir es unterstützen”.<br />

Mit inzwischen 500 weltweit<br />

durchgeführten Projekten in 90<br />

Ländern hat man nicht nur <strong>ein</strong>e<br />

massive Aufbauleistung an unterschiedlichsten<br />

Orten vollbracht,<br />

sondern inzwischen auch ganz geballte<br />

Drittwelt-Projekterfahrung<br />

Montag, 1. September 2008<br />

im Haus aufgebaut. Trotzdem,<br />

m<strong>ein</strong>t der Geschäftsführer “wir<br />

ersetzen nicht das Fachwissen des<br />

Unternehmers”, <strong>und</strong> dieser muss<br />

auch relativ klare Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> natürlich <strong>ein</strong>e Gewinnerzielungsabsicht<br />

haben.<br />

Eher sieht sich die SEQUA als<br />

“Sparrings-Partner” für <strong>ein</strong>en risikofreudigen<br />

aber überlegten Unternehmer.<br />

“Dabei stehen die Elemente<br />

Bildung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

häufig im Vordergr<strong>und</strong>, jedoch<br />

nicht ausschließlich.” Sehen wir<br />

uns ganz praktisch <strong>ein</strong> typisches<br />

aktuelles Projekt der SEQUA an -<br />

beispielsweise in Indien.<br />

In enger Zusammenarbeit mit<br />

Unternehmen im Raum Bangalore<br />

<strong>und</strong> der dortigen deutsch-indischen<br />

Handelskammer bauen<br />

die Experten der SEQUA das vom<br />

BMZ kofinanzierte “Indo-German<br />

Training Center” auf. Der<br />

Label “PPP” hat sich inzwischen<br />

weltweit herumgesprochen <strong>und</strong><br />

steht für “Private-Public-Partnership”,<br />

das Organisations-Verfahren<br />

für <strong>ein</strong> entspanntes Zusammenleben<br />

von öffentlichen <strong>und</strong><br />

privaten Projekten.<br />

Später werden die SEQUA-Experten<br />

das vermitteln, was inzwischen<br />

als deutscher Export-<br />

Schlager gehandelt wird <strong>und</strong><br />

weltweit <strong>ein</strong>en guten Ruf genießt:<br />

die Kombination von berufsbezogener<br />

Praxis <strong>und</strong> theoretischem<br />

Lehrstoff, bei uns weitgehend unter<br />

dem Begriff duale Ausbildung<br />

bekannt. In Bangalore sollen sich<br />

dann junge indische Fachkräfte<br />

aus den Bereichen Industrie <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen in “Unternehmerischer<br />

Betriebsführung” fortbilden<br />

<strong>und</strong> qualifizieren.<br />

Mit dem Projektaufbau endet<br />

das Engagement jedoch k<strong>ein</strong>eswegs<br />

- wie häufig bei der SEQUA.<br />

Die ehrgeizige deutsch-indische<br />

Handelskammer möchte das Vorhaben<br />

anschließend modellhaft<br />

in der Region Bangalore <strong>ein</strong>führen.<br />

In späteren Ausbaustufen<br />

<strong>und</strong> über die gut ausgebaute<br />

Zusammenarbeit mit dem Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks<br />

(ZDH) soll das Modellprojekt<br />

dann im südlichen Indien<br />

“multipliziert” werden.<br />

Wie schon <strong>ein</strong>ige Vorgänger<br />

hat auch dieses Vorhaben hohe<br />

Erfolgsaussichten, denn in Indien<br />

- <strong>und</strong> nicht nur dort - kommen<br />

die jungen zukünftigen Fachleute<br />

zwar mit Diplomen, viel Motivation,<br />

mathematischen Formeln<br />

<strong>und</strong> Theorien im Kopf auf den<br />

Arbeitsmarkt, aber “sie haben<br />

<strong>ein</strong>fach k<strong>ein</strong>e Vorstellung davon,<br />

was es heißt, dieses Wissen im<br />

Unternehmensalltag in die Praxis<br />

umzusetzen”.<br />

Gebhard Weiss <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e Mitarbeiter<br />

in Bonn kennen inzwischen<br />

die spezifischen Unterschiede <strong>und</strong><br />

Ansätze auf den meisten Kontinenten.<br />

Doch besonders stolz ist<br />

man - neben der Tatsache, dass<br />

SEQUA natürlich noch <strong>ein</strong> weit<br />

umfassenderes Instrumentarium<br />

als das obige Beipiel bereithält -<br />

dass die K<strong>und</strong>en nicht irgendwelche<br />

Staatsbeamte, sondern Unternehmer<br />

in der b<strong>ein</strong>harten Realität<br />

der Drittwelt-Investitionen sind<br />

3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

- <strong>und</strong> die verlangen greif- <strong>und</strong> rechenbare<br />

Erfolge.<br />

Denn bei der jüngsten Befragung<br />

der Auftraggeber gab es<br />

nicht nur <strong>ein</strong>en hohen Anteil von<br />

Rückmeldungen - sondern vor<br />

allem waren fast 90 Prozent der<br />

Antworter der Überzeugung, “sie<br />

würden ähnliche Projekte wieder<br />

mit SEQUA machen”. Das <strong>Entwicklungshilfe</strong>ministerium<br />

kannaufatmen,<br />

denn so gut hat die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Business</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Entwicklungshilfe</strong> schon lange<br />

nicht funktioniert. <br />

SEQUA gGmbh<br />

Geschäftsführer Gebhard Weiss<br />

Alexanderstr. 10<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 49 228 98230 0<br />

Email: gebhard.weiss@sequa.de<br />

Web: www.sequa.de<br />

Montag, 1. September 2008<br />

<strong>Asien</strong><br />

Deutsches Handelsbilanzdefizit<br />

mit China sinkt<br />

Die deutschen Lieferungen in<br />

die asiatisch-pazifische Region<br />

entwickeln sich in den ersten<br />

fünf Monaten des Jahres dynamisch<br />

mit <strong>ein</strong>em Plus von 11,7<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

- wieder deutlich<br />

über dem gesamten deutschen<br />

Exportwachstum von 6,6 Prozent.<br />

Treiber der Entwicklung sind<br />

weiter die Ausfuhren nach China<br />

mit <strong>ein</strong>em Plus von 19,8 Prozent.<br />

Eine Trendwende zeichnet sich<br />

jedoch bei den Einfuhren aus der<br />

Region ab. Bis Ende Mai hat der Zuwachs<br />

der Importe aus China wieder<br />

an Fahrt aufgenommen, nach<br />

knapp zwei Prozent Zuwachsrate bis<br />

zum März wurde in den ersten fünf<br />

Monaten des Jahres <strong>ein</strong> Plus von 5,6<br />

Prozent erreicht. Dies bleibt jedoch<br />

weiter deutlich unter dem Wachstum<br />

der deutschen Ausfuhren. Das lang<br />

beklagte deutsche Handelsbilanzdefizit<br />

mit China könnte im Jahresverlauf<br />

also deutlich zurückgehen. Im<br />

Saldo der ersten fünf Monate verringerte<br />

es sich von 9,7 auf 8,7 Milliarden<br />

Euro (24,1 statt 29,9 % des gesamten<br />

bilateralen Handelsvolumens).<br />

Für die gesamte asiatisch-pazifische<br />

Region ist die Stagnation asiatischer<br />

Einfuhren noch deutlicher:<br />

die deutschen Importe legten nur<br />

um 1,8 Prozent zu. Entsprechend<br />

verringerte sich auch hier das deutsche<br />

Defizit im Fünfmonatszeitraum<br />

von 14,3 auf 11 Milliarden<br />

Euro (12 statt 16,5 % des gesamten<br />

Handelsvolumens). (OAV/rr)


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Deutscher Außenhandel mit <strong>Asien</strong> Pazifik, Jan. bis Mai 2008<br />

Land Deutsche Importe [in Mio. Euro] Deutsche Exporte [in Mio. Euro]<br />

Jan. - Mai<br />

2008<br />

Jan. - Mai<br />

2007<br />

Jan. - Mai<br />

2008<br />

Jan. - Mai<br />

2007<br />

Veränderung<br />

Veränderung<br />

Australien 723,2 725,2 -0,3% 2.678,1 2.195,4 22,0%<br />

China 22.410,8 21.219,3 5,6% 13.709,0 11.447,8 19,8%<br />

Hongkong 686,1 752,5 -8,8% 1.957,6 1.876,5 4,3%<br />

Indien 2.185,5 2.031,4 7,6% 3.367,8 2.741,5 22,8%<br />

Indonesien 1.344,1 1.310,0 2,6% 686,8 581,1 18,2%<br />

Japan 9.881,0 10.293,2 -4,0% 5.482,2 5.401,1 1,5%<br />

Korea (Süd) 3.945,1 3.900,2 1,2% 3.789,3 3.649,6 3,8%<br />

Malaysia 1.808,1 1.843,8 -1,9% 1.671,5 1.767,1 -5,4%<br />

Philippinen 743,9 741,9 0,3% 391,3 383,7 2,0%<br />

Singapur 1.439,0 1.674,2 -14,0% 2.266,0 2.031,6% 11,5%<br />

Taiwan 2.361,0 2.454,2 -3,8% 2.176,5 1.874,1 16,1%<br />

Thailand 1.381,4 1.256,5 9,9% 1.128,0 964,3 17,0%<br />

Vietnam 982,3 879,5 11,7% 428,9 608,0 -29,5%<br />

Summe<br />

ASEAN<br />

7.843,1 7.839,3 0,1% 6.609,7 6.380,9 3,6%<br />

Summe<br />

<strong>Asien</strong> Pazifik<br />

51.281,2 50.355,8 1,8% 40.302,7 36.082,7 11,7%<br />

Deutschland<br />

gesamt<br />

339.219,0 315.437,0 7,5% 422.873,0 396.546,0 6,6%<br />

Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt Wiesbaden <strong>und</strong> OAV Hamburg<br />

China<br />

Containerhäfen wollen<br />

Kapazitäten verdoppeln<br />

Von Dr. Roland Rohde, bfai-Korrespondent in Hongkong<br />

Bereits jetzt ist Shenzhen gemessen<br />

am Containerumschlag<br />

<strong>ein</strong>er der größten Häfen der Welt.<br />

Doch die südchinesische Metropole<br />

will an die Spitze <strong>und</strong> bis<br />

2020 ihre Kapazitäten mehr als<br />

verdoppeln. Auch andere Städte<br />

<strong>und</strong> Kreise im Perlflussdelta<br />

ziehen nach.<br />

In Dongguan, Huizhou <strong>und</strong><br />

Zhuhai sind komplett neue Anlagen<br />

im Gespräch beziehungsweise<br />

bereits in Bau. Nur in<br />

Hongkong liegen Erweiterungspläne<br />

mehr oder weniger auf Eis,<br />

denn die Sonderverwaltungsregion<br />

registriert seit Jahren nur<br />

noch geringe Zunahmen ihres<br />

Containeraufkommens.<br />

Im Süden Chinas liegen dicht neben<strong>ein</strong>ander<br />

die größten Häfen der<br />

Welt. Die Terminals in Hongkong,<br />

Shenzhen <strong>und</strong> Guangzhou brachten<br />

es 2007 zusammen auf <strong>ein</strong>en<br />

Umschlag in Höhe von 54 Millionen<br />

TEU. Während die ehemalige<br />

britische Kronkolonie nur noch<br />

geringe Wachstumsraten realisiert<br />

<strong>und</strong> daher nicht mehr expandieren<br />

will, planen die benachbarten Städte<br />

im Perlflussdelta <strong>ein</strong>en Ausbau<br />

ihrer Kapazitäten. Auch komplett<br />

neue Häfen sind im Gespräch beziehungsweise<br />

bereits in Bau.<br />

Das an der Grenze zu Hongkong<br />

gelegene Shenzhen erzielte<br />

2007 <strong>ein</strong>en Containerumschlag<br />

von 21 Millionen TEU, so viel wie<br />

Rotterdam <strong>und</strong> Hamburg zusammen.<br />

Die Häfen der Metropole in<br />

Shekou, Chiwan <strong>und</strong> Mawan im<br />

Westen sowie im r<strong>und</strong> 100 km<br />

Seeweg entfernten Yantian im Osten<br />

teilen sich das Aufkommen,<br />

wobei Yantian der mit Abstand<br />

größte Hafen ist.<br />

Dieser verfügte 2007 über neun<br />

Anlagestellen. Bis 2010 sollen<br />

zehn Ankerplätze hinzukommen.<br />

Acht weitere sind bis 2020 in Planung.<br />

Im Westen Shenzhens sind<br />

die Vorhaben bescheidener. Shekou,<br />

Chiwan <strong>und</strong> Mawan verfügen<br />

derzeit über 15 Anlegeplätze,<br />

bis 2010 sollen lediglich drei neue<br />

entstehen. Dafür befindet sich <strong>ein</strong><br />

komplett neuer Hafen in Dachan<br />

Bay mit neun Ankerplätzen im<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Terminals in<br />

Shenzhen planen<br />

große Erweiterungen<br />

Bau. Er soll bereits 2010 in<br />

Betrieb gehen.<br />

Gleichzeitig entstehen<br />

mehrere kl<strong>ein</strong>e Häfen in<br />

der Peripherie. Das wirtschaftliche<br />

Geschehen<br />

in Südchina verlagert<br />

sich von den boomenden<br />

Städten des Perlflussdeltas<br />

ins Hinterland. Im<br />

westlich von Macau gelegenen<br />

<strong>und</strong> zu Zhuhai gehörenden<br />

Gaolan entsteht<br />

bis 2010 <strong>ein</strong> Containerhafen<br />

mit insgesamt zwei<br />

Anlegestellen. In Huizhou<br />

östlich von Shenzhen<br />

befindet sich ebenfalls<br />

<strong>ein</strong> Hafen mit zwei Ankerplätzen<br />

in Planung.<br />

Er soll spätestens bis 2020<br />

fertiggestellt werden.<br />

Weiter im Westen verfolgt<br />

Dongguan ehrgeizige Pläne. Bislang<br />

verfügt die Stadt, die zahlreiche<br />

taiwanische Unternehmen<br />

der Informations- <strong>und</strong> Telekommunikationsbranche<br />

beheimatet,<br />

über k<strong>ein</strong>en eigenen Containerhafen.<br />

Das soll sich bald ändern. In<br />

unmittelbarer Nähe zu den Terminals<br />

in Nansha (Provinz Guangzhou)<br />

wird derzeit <strong>ein</strong>e Anlage<br />

mit zwei Ankerplätzen gebaut, die<br />

bis 2010 in Betrieb gehen soll. Eine<br />

Verdopplung der Kapazitäten bis<br />

2020 ist bereits jetzt im Gespräch.<br />

Im südchinesischen Perlflussdelta<br />

gab es 2007 sieben Containerhäfen<br />

mit insgesamt 60 Anlegestellen.<br />

Bis 2010 erwartet die<br />

Logistikberatungsgesellschaft<br />

GHK über 90 Ankerplätze. Bis<br />

2020 rechnen die Consultants sogar<br />

mit mehr als <strong>ein</strong>er Verdoppelung<br />

der bisherigen Kapazitäten.<br />

In diesen Zahlen ist der Hafen<br />

Hongkong enthalten.<br />

Dieser verfügte 2007 über 24<br />

Anlegeplätze. Eine Erweiterung<br />

ist derzeit jedoch nicht in Sicht,<br />

denn der Frachtumschlag wächst<br />

nur noch sehr langsam. Noch<br />

2005 beherbergte die Sonderverwaltungsregion<br />

den größten<br />

Containerhafen der Welt, 2006<br />

wurde sie von Singapur auf den<br />

zweiten, 2007 von Shanghai auf<br />

den dritten Platz verdrängt. Spätestens<br />

2010 dürfte das benachbarte<br />

Shenzhen für <strong>ein</strong>e weitere<br />

Herabstufung sorgen.<br />

Doch das letzte Wort ist noch<br />

nicht gesprochen. Derzeit befindet<br />

sich <strong>ein</strong>e r<strong>und</strong> 30 km lange<br />

Y-förmige Brücke in Planung, die<br />

Macau <strong>und</strong> Zhuhai mit Hongkong<br />

Montag, 1. September 2008<br />

verbinden soll. Mit Hilfe der neuen<br />

Trasse könnten dann Lkw aus<br />

dem westlichen Perlflussdelta, wo<br />

es bislang noch k<strong>ein</strong>en Tiefseehafen<br />

gibt, in <strong>ein</strong> bis zwei St<strong>und</strong>en<br />

die Terminals in der ehemaligen<br />

britischen Kronkolonie erreichen<br />

<strong>und</strong> dort für <strong>ein</strong>en regen Umschlag<br />

sorgen. Die endgültige Entscheidung<br />

steht noch aus, doch<br />

das Projekt wurde zur Jahresmitte<br />

2008 politisch abgesegnet, <strong>und</strong> die<br />

Finanzierung ist ebenfalls gesichert.<br />

Bereits 2015 könnten die ersten<br />

Lkw die Brücke befahren. <br />

Anlegestellen für Containerschiffe in Südchina<br />

Hafen 2007 2010 2020<br />

Yantian (Shenzhen) 9 19 27<br />

Shekou (Shenzhen) 7 9 9<br />

Chiwan (Shenzhen) 6 6 6<br />

Dachan Bay (Shenzhen) 0 9 9<br />

Mawan (Shenzhen) 2 3 3<br />

Guangzhou 6 7 7<br />

Nansha (Guangzhou) 6 10 10<br />

Humen (Dongguan) 0 2 2<br />

Gaolan (Zhuhai) 0 2 2<br />

Huizhou 0 0 2<br />

Hongkong 24 24 24<br />

Andere 0 0 23<br />

Insgesamt 60 91 124<br />

Quelle: GHK, South China Morning Post<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Modernes Antimonopolgesetz<br />

Von Achim Haug, bfai-Mitarbeiter in Köln<br />

Das Anfang August 2008 in<br />

Kraft tretende Antimonopolgesetz<br />

setzt <strong>ein</strong>en gr<strong>und</strong>legenden<br />

Rahmen für Unternehmen<br />

auf dem chinesischen Markt.<br />

Die Regelungen entsprechen<br />

größtenteils internationalen<br />

Standards, sind aber sehr vage<br />

gehalten. Doch werden die<br />

Durchführungsbestimmungen,<br />

welche die erhoffte Klarstellung<br />

bringen sollen, entgegen<br />

von Ankündigungen voraussichtlich<br />

nicht mit dem Gesetz<br />

in Kraft treten.<br />

Viele Unklarheiten des Gesetzes<br />

sind bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

nicht gelöst worden.<br />

Der im März 2008 veröffentlichte<br />

Entwurf wichtiger Detailregelungen<br />

für die Fusionskontrolle<br />

wird wohl nicht wie geplant mit<br />

dem Gesetz wirksam werden.<br />

Das Antimonopolgesetz regelt<br />

ähnlich dem deutschen Kartellgesetz<br />

horizontale <strong>und</strong> vertikale<br />

Wettbewerbsbeschränkungen,<br />

Missbrauch <strong>ein</strong>er marktbeherrschenden<br />

Stellung <strong>und</strong> die Kontrolle<br />

von Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen.<br />

Außergewöhnlich ist<br />

dagegen die Einflussmöglichkeit<br />

auf Unternehmenszusammenschlüsse<br />

in § 31, welche die nationale<br />

Sicherheit be<strong>ein</strong>trächtigen<br />

können. Das Gesetz findet auch<br />

Anwendung auf Zusammenschlüsse<br />

außerhalb der Grenzen<br />

Chinas, soweit diese Einfluss auf<br />

den Wettbewerb in der Volksrepublik<br />

haben. China dürfte sich<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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www.asienkurier.com<br />

zum dritten Anmeldeschwerpunkt<br />

(neben den USA <strong>und</strong> der<br />

EU) internationaler Mergers and<br />

Acquisitions-Aktivitäten (M&A)<br />

entwickeln.<br />

Als wichtigste ergänzende Regelung<br />

wurde im Frühjahr 2008<br />

<strong>ein</strong> Entwurf der “Durchführungsbestimmungen<br />

für die Zusammenschlusskontrolle”<br />

durch die<br />

Regierung in Beijing, den Staatsrat,<br />

zur öffentlichen Stellungnahme<br />

ausgelegt. Die Hoffnung, dass<br />

die Ausführungsbestimmungen<br />

noch im Juli konkretisiert, verkündet<br />

<strong>und</strong> mit dem Antimonopolgesetz<br />

in Kraft treten würden,<br />

hat sich jedoch nicht bestätigt.<br />

Die “Southern Metropolis” befürchtet,<br />

das Gesetz würde so zu<br />

<strong>ein</strong>em “zahnlosen Tiger”. Schuld<br />

an der Verzögerung dürften Abstimmungsschwierigkeiten<br />

der<br />

verschiedenen mit Industrielenkung<br />

betrauten Behörden in der<br />

Volksrepublik s<strong>ein</strong>.<br />

Der Entwurf vom März 2008<br />

wurde nach der Veröffentlichung<br />

zur Diskussion nicht nur umbenannt,<br />

auch s<strong>ein</strong> Inhalt ist dem<br />

Vernehmen nach stark gestrafft<br />

worden. Wichtige Änderung war<br />

die Streichung der Schwelle von 25<br />

Prozent Marktanteil nach <strong>ein</strong>em<br />

erfolgten Zusammenschluss in<br />

China, die <strong>ein</strong> Meldeerfordernisausgelöst<br />

hätte.<br />

Daneben sind nach Angaben<br />

des Wirtschaftsmagazin “Caijing”<br />

die im ursprünglichen Entwurf<br />

der Durchführungsbestimmungen<br />

vorgesehenen Schwellenwerte<br />

erhöht worden. Richtgrößen<br />

für die Anmeldung dürften der<br />

weltweite Umsatz der beteiligten<br />

Unternehmen im vorhergegangen<br />

Finanzjahr sowie der Umsatz in<br />

China s<strong>ein</strong>. So seien nun <strong>ein</strong> weltweiter<br />

Umsatz von 10 Milliarden<br />

Renminbi Yuan (RMB; r<strong>und</strong> 0,93<br />

Mrd. Euro; 1 Euro = 10,81 RMB,<br />

3-Monatskurs) oder <strong>ein</strong> Umsatz<br />

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Malaysia – Rep. Korea – Singapore<br />

Thailand – Vietnam – PR China<br />

Bangalore–Bangkok–Beijing–Chennai<br />

Guangzhou–Hanoi – Ho-Chi-Minh-City<br />

Hong Kong–Jakarta–Kuala Lumpur<br />

Mumbai/Pune–New Delhi–Seoul<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

in China von 2 Milliarden RMB<br />

Schwellenwert. Für mindestens<br />

zwei der beteiligten Unternehmen<br />

gelten <strong>ein</strong>zeln sowohl weltweit als<br />

auch in der Volksrepublik jeweils<br />

400 Millionen RMB als Grenze.<br />

Nach chinesischen Press<strong>ein</strong>formationen<br />

enthält § 4 des aktuellen<br />

Entwurfs der Durchführungsbestimmungen<br />

zusätzlich <strong>ein</strong>e<br />

Auffangklausel. Nach dieser unterliegen<br />

alle Zusammenschlüsse,<br />

die nicht die oben genannten<br />

Meldeschwellen erreichen, trotzdem<br />

der Kontrolle “wenn sie den<br />

Wettbewerb ausschließen oder<br />

beschränken könnten”.<br />

Auch die nun offenbare Verteilung<br />

der Kompetenzen der<br />

ausführenden Behörde auf<br />

mehrere Stellen zieht Kritik auf<br />

sich. Anstatt der Einrichtung<br />

Zuständigkeit mehrerer<br />

Kartellbehörden<br />

kritisiert<br />

<strong>ein</strong>es zentralen Büros, analog<br />

zum deutschen B<strong>und</strong>eskartellamt,<br />

sind drei Stellen für die<br />

Zusammenschlussanmeldung<br />

zuständig: die makropolitische<br />

National Development and Reform<br />

Commission (NDRC), die<br />

Industrielenkungsbehörde State<br />

Administration of Industry and<br />

Commerce (SAIC) <strong>und</strong> das Handelsministerium<br />

(Mofcom).<br />

Die angekündigte Einrichtung<br />

<strong>ein</strong>es “Antimonopol-Büros”<br />

durch das Mofcom wird<br />

nicht vor Anfang August 2008<br />

erfolgen. Darüber hinaus sind<br />

dessen Kompetenzen sowie die<br />

finanzielle <strong>und</strong> personelle Ausstattung<br />

unklar. Die Nachrichtenseite<br />

Sina.com berichtet, die<br />

Kompetenz für Preiskartelle läge<br />

zukünftig bei der NDRC, die<br />

Kontrolle des Missbrauchs <strong>ein</strong>er<br />

marktbeherrschenden Stellung<br />

bei der SAIC.<br />

Die Vergabe von Funktionen an<br />

mehrere Behörden wird von Anwälten<br />

in China <strong>und</strong> außerhalb<br />

stark kritisiert. Dadurch, so wird<br />

vermutet, können sich Verfahren<br />

verschleppen <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Standards sowie Antragserfordernisse<br />

Verwirrung stiften. Zentral<br />

zuständig ist die nach § 9 Antimonopolgesetz<br />

gebildete Antimonopolkommission<br />

beim Staatsrat<br />

(Antimonopoly Commission of the<br />

State Council). Sie ist jedoch nur<br />

für die Aufsicht <strong>und</strong> Richtliniengebung<br />

verantwortlich.<br />

Das Fehlen <strong>ein</strong>er neutralen<br />

Kontrollinstanz lässt daneben befürchten,<br />

dass die direkte staatliche<br />

Einmischung in Fusionsaktivitäten,<br />

wie zum Beispiel im Fall<br />

der versuchten Übernahme von<br />

Xugong durch die Carlyle Group,<br />

fortbesteht.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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in Europa <strong>und</strong> <strong>Asien</strong>.<br />

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Montag, 1. September 2008<br />

Vor Inkrafttreten des neuen<br />

Rechts war seit 2003 <strong>ein</strong>e Fusionskontrolle<br />

bereits über die “Vorläufigen<br />

Bestimmungen über<br />

Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen chinesischer<br />

Unternehmen durch<br />

ausländische Investoren” (neu<br />

gefasst 2006) etabliert. Nach Angaben<br />

von Sina.com sind seit 2003<br />

über 500 Prüfungen erfolgt, der<br />

Großteil der Zusammenschlüsse<br />

wurde genehmigt.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie in der Broschüre des B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Außenwirtschaft “VR<br />

China - Rechtstipp für Exporteure”,<br />

3. Auflage 2008, Bestell-Nr.<br />

13251 (www.bfai.de). <br />

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Wir freuen uns auf <strong>ein</strong>e langfristige Kooperation<br />

mit Ihnen.<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Potential für eCommerce<br />

Von Achim Haug, bfai-Mitarbeiter in Köln<br />

Beim eCommerce bleiben die<br />

Chinesen noch zurückhaltend,<br />

obwohl ihre Volksrepublik mittlerweile<br />

die größte Internetnation<br />

ist (siehe <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>,<br />

8/2008, 1. Aug. 2008, S.4 <strong>und</strong> 5).<br />

Der Umfang der Onlinetransaktionen<br />

im eCommerce wird unterschiedlich<br />

hoch <strong>ein</strong>geschätzt. Nach<br />

Angaben der Internet Society of<br />

China belief er sich 2007 auf r<strong>und</strong><br />

59,4 Milliarden Renminbi Yuan<br />

(circa 5,5 Mrd. Euro; 1 Euro = 10,79<br />

Renminbi; 3-Monatsmittelkurs),<br />

derzeit weniger als 1 Prozent der<br />

gesamten Einzelhandelsumsätze<br />

des Landes. In den ersten drei<br />

Monaten 2008 wuchs das Volumen<br />

der gesamten Onlineshoppings<br />

auf 24,2 Milliarden Renminbi, <strong>ein</strong><br />

Anstieg um 152 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum.<br />

Andere Untersuchungen geben<br />

allerdings deutlich höhere Werte<br />

an. Für den Consumer-to-Consumer-<br />

(C2C-) Handel nennt das<br />

Data Center of the China Internet<br />

(DCCI) für 2007 Werte von 41 Milliarden<br />

Renminbi, die Summe der<br />

<strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>- (B2B-) Transaktionen<br />

wird auf 1.250 Milliarden<br />

Renminbi beziffert. Damit wuchsen<br />

die Privatverkäufe um 90 Prozent<br />

gegenüber 2006, der Inter-<strong>Business</strong>handel<br />

um knapp 26 Prozent.<br />

Das staatliche China Internet<br />

Network Information Center (CN-<br />

NIC) schätzt, dass r<strong>und</strong> 22 Prozent<br />

aller Surfer das Internet zum Einkaufen<br />

nutzen (also bereits über<br />

Montag, 1. September 2008<br />

40 Mio. Personen) <strong>und</strong> dabei im<br />

Durchschnitt gut 1.000 Renminbi<br />

pro Jahr ausgeben. Eine Studie von<br />

Taobao <strong>und</strong> Iresearch stützt diese<br />

Angaben, geht aber von 55 Millionen<br />

Chinesen aus, die die Angebote<br />

des Onlineshoppings in Anspruch<br />

nehmen. Als die fünf Hauptregionen<br />

mit hohen Umsätzen werden<br />

Shanghai, Guangdong, Zhejiang,<br />

Jiangsu <strong>und</strong> Beijing identifiziert.<br />

Das Portal Taobao.com, <strong>ein</strong>e<br />

Tochter des großen Internetunternehmens<br />

Alibaba Group, hat 2007<br />

in s<strong>ein</strong>em C2C-Bereich hohe Handelszuwächse<br />

von über 150 Prozent<br />

auf 43,3 Milliarden Renminbi<br />

vermeldet. 2008 werden Umsätze<br />

von r<strong>und</strong> 100 Milliarden Renminbi<br />

erhofft. Damit erreichte die Seite<br />

<strong>ein</strong>em CNNIC-Bericht von 2006 zufolge<br />

<strong>ein</strong>en Marktanteil von 67 Prozent<br />

im C2C-Handel. Eachnet (Partner<br />

von Ebay) folgte mit 29 Prozent,<br />

Paipai <strong>und</strong> 1paiwaren mit 2,2 Prozent<br />

<strong>und</strong> 1,4 Prozent abgeschlagen.<br />

Hauptsächlich würden Kleidung,<br />

Wichtige eCommerce-Seiten in China<br />

Webseite Anmerkungen Angebotene Dienste<br />

Alibaba.com<br />

Baidu.com<br />

Bol.com.cn<br />

Dangdang.com<br />

Eachnet.com<br />

Joyo.cn<br />

Paipai.com<br />

Teil der Alibaba-Gruppe, strategische<br />

Partnerschaft mit Yahoo,<br />

Zahlungsplattform mit Alipay,<br />

r<strong>und</strong> 24 Mio. Mitglider, davon<br />

etwa 21 Mio. Teil der chinesischen<br />

Plattform<br />

Populärste Suchmaschine, über<br />

die Hälfte aller Suchanfragen<br />

gehen über Baidu<br />

Gehört zu Bertelsmann,<br />

Zahlungsplattform Yeepay<br />

Wichtige Shopping-Seite für Medien,<br />

Zahlungsplattform Yeepay<br />

Joint Venture von Ebay <strong>und</strong> Tom<br />

Online, Plattform Yeepay<br />

Gegründet 2000, seit 2004 Tochter<br />

von Amazon<br />

Tochter von Tencent, Zahlungsplatform<br />

Tenpay integriert,<br />

Teil der Alibaba-Gruppe, Zahlungsplattform<br />

Alipay, r<strong>und</strong> 40<br />

Taobao.com<br />

Mio. registrierte Nutzer<br />

Quelle: bfai-Recherche<br />

Größte B2B-Kontaktplattform<br />

weltweit<br />

Suchmaschine, weitere Dienste<br />

vergleichbar Google, C2C-Plattform<br />

im Aufbau<br />

Wurde im Juli 2008 <strong>ein</strong>gestellt<br />

Einkaufspattform, hauptsächlich<br />

Druck- <strong>und</strong> elektronische<br />

Medien<br />

C2C-Plattform<br />

Bücher, Audio, Video, wichtige<br />

B2C-Seite<br />

Beliebte C2C-Handelsseiten in<br />

China, nach eigenen Angaben<br />

zweitgrößte Plattform, enthält<br />

"Chatting while buying"<br />

Wichtigste C2C- <strong>und</strong> wichtige<br />

B2C-Platform<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Kosmetika, Schmuck, Computer<br />

<strong>und</strong> Mobiltelefone gehandelt.<br />

Für den B2B-Bereich bleibt Alibaba.com<br />

(in China: Alibaba.cn)<br />

ungeschlagen: S<strong>ein</strong>e weltweit registrierten<br />

Nutzer stiegen bis 2007<br />

von 6 Millionen (2004) auf 24,6 Millionen.<br />

Die zahlende Mitglieder<br />

konnten im gleichen Zeitraum auf<br />

255.000 gesteigert werden (2004:<br />

77.000). In China wird <strong>ein</strong> Marktanteil<br />

für das B2B-Geschäft von 70<br />

Prozent veranschlagt.<br />

Auch die größte Suchmaschine<br />

Chinas, Baidu.com, möchte<br />

sich den hart umkämpften Markt<br />

nicht entgehen lassen. Auf <strong>ein</strong>er<br />

Akzeptanz des Onlineshoppings<br />

wächst<br />

Roadshow wurde im Juni 2008<br />

der Einstieg in das C2C-Geschäft<br />

angekündigt. Schon Anfang 2008<br />

wurde <strong>ein</strong> eigenes Instant Messaging-(IM-)<br />

Programm “Baidu<br />

Hi” <strong>ein</strong>geführt. Gerade die Interaktivität<br />

über derartige Systeme<br />

entscheidet häufig über Erfolg <strong>und</strong><br />

Scheitern im “Reich der Mitte”.<br />

Neben dem klassischen Onlinehandel<br />

sind vor allem digitale<br />

Mehrwertdienste in der Volksrepublik<br />

Umsatztreiber. Gerade kostenpflichtige<br />

Zusatzangebote bei<br />

Kommunikationsplattformen erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit. Der<br />

Markt für Onlinespiele belief sich<br />

2006 auf 970 Millionen US-Dollar,<br />

wobei chinesische Anbieter r<strong>und</strong><br />

65 Prozent abdecken.<br />

Die Einnahmenstruktur der<br />

Internetunternehmen unterscheidet<br />

sich daher deutlich von der in<br />

westlichen Märkten. So habe nach<br />

Angaben von Emarketer das Portal<br />

Tencent, welches den IM-Markt<br />

mit s<strong>ein</strong>em Programm QQ (mit<br />

ICQ in Deutschland vergleichbar)<br />

beherrscht, lediglich 13 Prozent<br />

s<strong>ein</strong>er Umsätze 2007 durch Onlinewerbung<br />

erzielt. Wesentlich höhere<br />

Anteile kamen von den 18 Millionen<br />

zahlenden Abonnenten <strong>und</strong> 10<br />

Millionen Nutzern von Mobilangeboten.<br />

Das Portal Sohu gibt für 2007<br />

<strong>ein</strong>en Anstieg der Werbeumsätze<br />

von lediglich 36 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr an, der Gesamtumsatz<br />

konnte dagegen um 156 Prozent gesteigert<br />

werden <strong>und</strong> Einahmen aus<br />

Onlinespieleangeboten wuchsen<br />

sogar um 240 Prozent.<br />

Ein großer Markt dürften Online-Service<br />

für Mobiltelefonnutzer<br />

s<strong>ein</strong>. In der Volksrepublik<br />

leben 601 Millionen Handybesitzer<br />

- mehr als in den USA, Japan,<br />

Deutschland <strong>und</strong> Großbritannien<br />

zusammengenommen (Stand: Juni<br />

2008). Über die Hälfte der Nutzer<br />

erwerben für ihre Telefone regelmäßig<br />

Zusätze wie Klingeltöne,<br />

Bilder oder Witze auf Internetportalen<br />

wie KongZhong.com <strong>und</strong><br />

Tom Online. Ende 2007 waren in<br />

China 55,6 Millionen Geräte zum<br />

mobilen Internetsurfen im Umlauf,<br />

davon 43,3 Millionen Handys.<br />

Im Februar 2008 wurde vom Internethandelsportal<br />

Alibaba <strong>ein</strong>e<br />

Wap-Plattform für das mobile Onlineshopping<br />

gestartet.<br />

Viele Chinesen trauen jedoch<br />

dem Onlinehandel nicht. Ein großer<br />

Teil der eCommerce Transaktionen<br />

wird weiterhin über Cash<br />

gegen Lieferung abgewickelt. Nach<br />

eigenen Angaben suchen etwa 40<br />

Prozent der Käufer über die Plattform<br />

Eachnet.com <strong>ein</strong>en Verkäufer<br />

in ihrer Heimatregion, um die Waren<br />

persönlich entgegenzunehmen.<br />

Dieses Phänomen ist zum <strong>ein</strong>en<br />

kulturellen Vorbehalten geschuldet.<br />

Die K<strong>und</strong>en vertrauen Angeboten,<br />

die sie nicht in Augensch<strong>ein</strong><br />

nehmen konnten <strong>und</strong> Verkäufern<br />

die sie nie gesehen haben, nicht.<br />

Daneben ist die geringe Verbreitung<br />

<strong>und</strong> Nutzung von Kreditkarten<br />

in China für die Zurückhaltung<br />

verantwortlich. Noch werden<br />

Kreditkarten von den regionalen<br />

Banken mit wenig Koordination<br />

ausgegeben <strong>und</strong> sind nicht sehr<br />

verbreitet. Aber die Rate steigt<br />

rasant. Die Bank of China gibt<br />

für März 2008 über 104 Millionen<br />

Kreditkarten im Umlauf an, was<br />

<strong>ein</strong>er Verdoppelung gegenüber<br />

dem Vorjahr entspricht. Die Prognose<br />

von 250 Millionen Karten<br />

für 2013 durch China Market Research<br />

Group (CMR) ersch<strong>ein</strong>t daher<br />

nicht unangemessen.<br />

Um die Kauffreudigkeit der<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Konsumenten zu fördern, haben<br />

Internetunternehmen mit der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Einführung eigener<br />

Zahlungssysteme reagiert. Gerade<br />

das von Alibaba <strong>ein</strong>geführte Alipay<br />

ließ s<strong>ein</strong>e Shoppingseite Taobao.com<br />

das konkurrierende Tochterportal<br />

von Ebay, eachnet.com,<br />

überflügeln. Inzwischen nutzen<br />

auch Joyo.cn (Tochter von Amazon)<br />

<strong>und</strong> 10 der 15 größten chinesischen<br />

Onlinespieleanbieter das<br />

Zahlungssystem. Dell China <strong>und</strong><br />

Dangdang kündigten <strong>ein</strong>e baldige<br />

Akzeptanz an. Alipay hat nach<br />

eigenen Angaben 80 Millionen registrierte<br />

Nutzer, <strong>ein</strong> Anstieg um<br />

60 Prozent in den ersten fünf Monaten<br />

2008. Die Inanspruchnahme<br />

ist für den K<strong>und</strong>en kostenfrei.<br />

Zuletzt standen auf Gr<strong>und</strong> der<br />

schlechten Lieferwege viele K<strong>und</strong>en<br />

dem Onlineshopping ablehnend<br />

gegenüber. Daher wird der<br />

Verbesserung der Logistikinfrastruktur<br />

in China vom China<br />

Logistics Information Standardization<br />

Committee (CLISC) <strong>ein</strong>e<br />

hoher Stellenwert für die weitere<br />

Entwicklung des eCommerce beigemessen.<br />

Bislang wohnen r<strong>und</strong><br />

80 Prozent der Online-K<strong>und</strong>en in<br />

größeren Städten.<br />

Dangdang.com, häufig als das<br />

chinesische “Amazon” bezeichnet,<br />

hat für diese Probleme <strong>ein</strong>e<br />

elegante Lösung gef<strong>und</strong>en: in<br />

ausgewählten Städten bringt <strong>ein</strong><br />

Fahrradkurier das bestellte Buch<br />

gegen Barzahlung nach Hause.<br />

Ähnlich agiert auch die Versandseite<br />

Joyo.com. Beide Portale haben<br />

<strong>ein</strong>heitliche Lieferbedingungen <strong>und</strong><br />

übernehmen den Versand. In r<strong>und</strong><br />

360 chinesischen Städten bieten die<br />

Seiten inzwischen Cash-on-delivery-Lieferung<br />

an (COD), in anderen<br />

Gebieten kommt der Versand per<br />

Post zum Einsatz. Taobao.com <strong>und</strong><br />

Eachnet.com dagegen überlassen es<br />

den Vertragsparteien die Übermittelung<br />

der Waren zu organisieren.<br />

Dabei muss die individuelle Struktur<br />

in Betracht gezogen werden: die<br />

ersten beiden Seiten erhalten wenige<br />

Bestellungen <strong>und</strong> sind B2C-Seiten,<br />

die letzten dagegen sind C2C-<br />

Plattformen mit <strong>ein</strong>er wesentlich<br />

größeren Nutzerbasis. <br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Hongkong<br />

Messestandort Hongkong<br />

gefragt<br />

Hong Kong Convention and Exhibition Center<br />

Von Dr. Roland Rohde, bfai-Korrespondent in Hongkong<br />

Wer im Süden Chinas <strong>ein</strong>e<br />

Messe oder Konferenz veranstalten<br />

will, hat die Qual der Wahl.<br />

Die wohl mit Abstand größten<br />

Kapazitäten findet er in Guangzhou.<br />

In der Hauptstadt der Provinz<br />

Guangdong wird zweimal<br />

jährlich die traditionelle Kanton-Messe<br />

abgehalten. Doch<br />

abgesehen von diesen Großveranstaltungen<br />

hat die Metropole<br />

vergleichsweise wenige beziehungsweise<br />

eher kl<strong>ein</strong>ere internationale<br />

Ausstellungen anziehen<br />

können.<br />

Zu stark ist die Konkurrenz aus<br />

dem nur r<strong>und</strong> 130 km Luftlinie<br />

entfernten Hongkong. Die Stadt<br />

hat sich als <strong>ein</strong>es der wichtigsten<br />

Messezentren <strong>Asien</strong>s etablieren<br />

können. Selbst im weltweiten<br />

Maßstab muss die Sonderverwaltungsregion<br />

nicht zurückstecken.<br />

Insgesamt wurden dort 2007 r<strong>und</strong><br />

300 internationale Ausstellungen<br />

<strong>und</strong> Konferenzen abgehalten, die<br />

knapp <strong>ein</strong>e Million Besucher <strong>und</strong><br />

Aussteller anzogen.<br />

Werden noch kl<strong>ein</strong>ere, regional<br />

begrenzte Veranstaltungen hinzugerechnet,<br />

liegt die entsprechende<br />

Zahl bei weit über 3 Millionen Besuchern.<br />

Das gesamte Ausstellungs<strong>und</strong><br />

Konferenzgeschäft trug 2006<br />

nach Berechnungen der Exhibition<br />

HKCEC<br />

& Convention Industry Association<br />

zu r<strong>und</strong> 2 Prozent zur Entstehung<br />

des Bruttoinlandsproduktes bei<br />

<strong>und</strong> schuf - direkt <strong>und</strong> indirekt -<br />

knapp 60.000 Vollzeitstellen.<br />

Ausstellungskapazitäten in Südchina<br />

Stadt Reale Ausstellungsfläche 2008<br />

Innenstadt (HKCEC, Hong Kong Convention and<br />

Hongkong Exhibition Center): 70.000 m 2 ; ab 2009: 91.000 m 2<br />

Flughafen (Asia World Expo): 70.000 m 2<br />

Venetian Macao Exhibition Centre, Cotai-Strip:<br />

Macao<br />

100.000 m 2<br />

Guangzhou International Convention Exhibition<br />

Guangzhou Centre in Pazhou: 290.000 m 2<br />

in Liuhua: 120.000 m 2<br />

Quelle: bfai-Recherche<br />

Doch die Kapazitäten in Hongkong<br />

sind beschränkt. Das Convention<br />

and Exhibition Center in der<br />

Stadtmitte bietet lediglich 70.000<br />

m 2 Ausstellungsfläche. Bei Großveranstaltungen<br />

sind selbst die<br />

Parkdecks <strong>und</strong> Flure belegt <strong>und</strong> es<br />

gibt lange Wartelisten. Die Erweiterungsarbeiten<br />

befinden sich zwar<br />

bereits in vollem Gange <strong>und</strong> dürften<br />

Anfang 2009 abgeschlossen<br />

s<strong>ein</strong>. Doch sie schaffen lediglich<br />

zusätzliche r<strong>und</strong> 20.000 m 2 . Das ist<br />

nach Ansicht von Landeskennern<br />

zu wenig, um den wachsenden Bedarf<br />

zu befriedigen.<br />

Für Abhilfe sollte das Expo-<br />

Ausstellungszentrum in unmittelbarer<br />

Nähe zum Flughafen sorgen.<br />

Es bietet r<strong>und</strong> 70.000 m 2 <strong>und</strong><br />

hat bereits zahlreiche bedeutende<br />

Messen beherbergt. Besonders<br />

große Veranstaltungen werden<br />

gleichzeitig an beiden Standorten<br />

abgehalten. Doch die meisten Besucher<br />

<strong>und</strong> Aussteller bevorzugen<br />

klar das Convention and Exhibition<br />

Center in der Innenstadt. Viele<br />

geben an, dass sie sich nicht die<br />

Mühe machen wollen, zwischen<br />

den beiden Standorten hin- <strong>und</strong><br />

herzupendeln.<br />

Das Expo Center am Airport<br />

ist nämlich fast 40 km entfernt.<br />

Die Fahrtzeit mit dem Shuttlebus<br />

beträgt <strong>ein</strong>e knappe St<strong>und</strong>e. Genauso<br />

lange benötigt die Fähre<br />

nach Macau, wo gleich neben der<br />

Anlegestelle der aus Las Vegas<br />

stammende Venetian Konzern<br />

2007 <strong>ein</strong>e r<strong>und</strong> 100.000 m 2 große<br />

Messehalle eröffnete. Sie ist damit<br />

nicht nur deutlich größer als das<br />

Convention and Exhibition Center<br />

in Hongkong, sondern nach Angaben<br />

<strong>ein</strong>es Unternehmenssprechers<br />

auch merklich preiswerter.<br />

Mit Hilfe der neuen Halle <strong>und</strong><br />

zahlreicher angrenzender Kasinos<br />

<strong>und</strong> Hotels - viele eröffnen<br />

erst zwischen 2008 <strong>und</strong> 2009 - soll<br />

sich Macau nach Vorstellung der<br />

Regierung zu <strong>ein</strong>em bedeutenden<br />

Ausstellungs- <strong>und</strong> Konferenzzentrum<br />

entwickeln. Doch bisher ist<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Li Yang<br />

außer Spesen nicht viel<br />

gewesen. Die “Expo Real<br />

Asia” war <strong>ein</strong>e der ersten<br />

Großveranstaltungen, die<br />

Ende 2006 dort stattfand.<br />

Sie wurde aber anschließend<br />

wiederverlegt.<br />

Größe <strong>und</strong> Preis sind<br />

eben nicht alles. Für <strong>ein</strong><br />

gutes Messegeschäft ist<br />

<strong>ein</strong>e erstklassige unterstützende<br />

Infrastruktur<br />

sowie <strong>ein</strong> hoher Internationalitätsgrad<br />

des Standortes<br />

notwendig. Die<br />

“World City” Hongkong<br />

kann mit beidem aufwarten.<br />

Sie beherbergt <strong>ein</strong>en<br />

der größten Passagier<strong>und</strong><br />

Frachtflughäfen der<br />

Welt. K<strong>ein</strong> anderer Airport<br />

in China verfügt<br />

über ähnlich viele Verbindungen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist,<br />

dass man in Hongkong problemlos<br />

auf Englisch zurecht kommt.<br />

Neue Shopping Center <strong>und</strong> internationale<br />

Hotels begrüßen den Gast in Guangzhou.<br />

Ganz anders sieht die Situation<br />

in Macau <strong>und</strong> Guangzhou<br />

aus. Jemand der k<strong>ein</strong> Chinesisch<br />

kann, stößt dort recht schnell auf<br />

Verständigungsprobleme. Zudem<br />

bieten die Airports in der ehemaligen<br />

portugiesischen Kolonie k<strong>ein</strong>en<br />

<strong>ein</strong>zigen <strong>und</strong> im ehemaligen<br />

Kanton nur <strong>ein</strong>e Handvoll interkontinentaler<br />

Flüge an. Auch bei<br />

anderen weichen Faktoren liegt<br />

Hongkong klar vorne. Sie gilt als<br />

die sicherste Stadt <strong>Asien</strong>s, Guangzhou<br />

hingegen - nicht ganz zu unrecht<br />

- als der “Wilde Westen”.<br />

In der näheren Zukunft dürften<br />

daher alle bedeutenden internationalen<br />

Ausstellungen weiterhin<br />

in Hongkong bleiben. Die benachbarten<br />

Städte können allerdings<br />

Teile der immer unübersichtlicher<br />

werdenden Großveranstaltungen<br />

an sich ziehen. Ein gutes Beispiel<br />

bietet der Bereich Schmuck <strong>und</strong><br />

Uhren. Macau ist auf dem besten<br />

Weg, sich als Messeplatz für exklusive<br />

Zeitmesser <strong>und</strong> besonders<br />

kostspielige Juwelen zu etablieren.<br />

Guangzhou hingegen hat sich auf<br />

die Sparte Edelst<strong>ein</strong>e konzentriert.<br />

Die Provinzhauptstadt ist<br />

zudem als Standort für Industriebranchen,<br />

die in Südchina<br />

besonders stark vertreten sind,<br />

attraktiv. So gibt es internationale<br />

Ausstellungen zu den Bereichen<br />

Keramik, Holzverarbeitung <strong>und</strong><br />

Möbel, Druck <strong>und</strong> Verpackung<br />

oder Beleuchtungstechnik. Die<br />

Kfz-Teilemesse hat durch den<br />

Aufschwung der örtlichen Automobilindustrie<br />

ebenfalls stark an<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Der Messestandort dürfte<br />

zudem davon profitieren, dass<br />

Guangzhou in den letzten Jahren<br />

attraktiver geworden ist. Die<br />

Sicherheitslage soll sich nach der<br />

Installation von tausenden von<br />

Überwachungskameras gebessert<br />

haben. Zudem wurde das<br />

Jungh<strong>ein</strong>rich Lift Truck Singapore Pte Ltd<br />

14 Kwong Min Road . Singapore 628715<br />

Tel 6558 7600 Fax 6558 7611<br />

Email Info@jungh<strong>ein</strong>rich com sg<br />

Website www jungh<strong>ein</strong>rich com sg<br />

Jungh<strong>ein</strong>rich Lift Truck ( Thailand)<br />

559/3 Moo 7. Kingkeaw-Bangplee Road<br />

Samuthprakarn 105040 . Thailand<br />

Tel +65 2715 0305 Fax +66 2715 0309<br />

Email info@jungh<strong>ein</strong>rich.co.th<br />

Website www jungh<strong>ein</strong>rich co th<br />

Indonesia<br />

Tel +62 21 422 0808/4287 5678<br />

Fax +62 21 421 4959<br />

Email info@kobexindo.com<br />

Philippines<br />

Tel +632 242 1255/242 5485<br />

Fax +632 242 1396<br />

Email sales@bo<strong>ein</strong>gmhc com ph<br />

Malaysia<br />

Tel +603 5636 4786<br />

Fax +603 5636 4799<br />

Email mhd-general@tcim.com.my<br />

Vietnam<br />

Tel +84 8 8155238<br />

Fax +84 8 8155235<br />

Email kentching@rotomatik com<br />

heruntergekommene Bahnhofsviertel<br />

komplett umgestaltet.<br />

Zahlreiche schicke Bürogebäude<br />

<strong>und</strong> internationale Hotels begrüßen<br />

nun den Neuankömmling.<br />

Den Messebesucher freut es,<br />

denn bislang bot die Stadt k<strong>ein</strong><br />

<strong>ein</strong>ziges Fünfsterne-Haus nach<br />

westlichem Standard. <br />

Hong Kong Convention and<br />

Exhibition Center (HKCEC)<br />

1 Expo Drive, Wanchai<br />

Hongkong<br />

Tel : 852 2582 8888<br />

Fax : 852 2802 7284<br />

Hotline:852 2582 1111<br />

Email : info@hkcec.com<br />

Web : www.hkcec.com<br />

China Foreign Trade Centre<br />

(Kanton)<br />

117 Liuhua Road<br />

Guangzhou, China<br />

Tel.: 86 20 2608 8888, 2608 0916<br />

Fax: 86 20 8666 5851, 8333 5880<br />

Web: www.21cantonfair.com<br />

Venetian Macau Limited<br />

The Cotai Strip, Taipa<br />

Macao<br />

Tel.: 853 8117 3388<br />

Fax: 853 8117 3399<br />

Email: wolfram.diener@venetian.<br />

com.mo<br />

Web: www.venetianmacao.com<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Asia Fruit Logistica<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 10. - 12.9.2008 (seit 2007,<br />

jährlich an wechselnden Orten)<br />

Veranstalter: Global Produce<br />

Events GmbH, Berlin<br />

Tel.: 49 30 3038 2178<br />

Fax: 49 30 3038 2063<br />

Email: info@asiafruitlogistica.com<br />

Web: www.asiafruitlogistica.com<br />

Hong Kong Electronics Fair<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 13. - 16.10.2008 (seit 1981,<br />

jährlich)<br />

Veranstalter: Hong Kong Trade<br />

Development Council (HKTDC)<br />

Tel.: 852 258 44333<br />

Fax: 852 282 40026<br />

Email: exhibitions@tdc.org.hk<br />

Web: www.hkelectronicsfair.com<br />

Parallelmessen:<br />

electronicAsia, Laser Asia<br />

electronicAsia<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 13. - 16.10.2008 (seit 1981,<br />

jährlich)<br />

Veranstalter: MMI Munich<br />

International Trade Fairs Pte. Ltd,<br />

Hongkong<br />

Tel.: 852 251 15199<br />

Fax: 852 251 15099<br />

Email: mmi_hk@mmiasia.com.sg<br />

Web: www.electronicaisa.com,<br />

www.global-electronics.net<br />

Wichtige Messen in Hongkong 2008<br />

International Lighting Fair<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 27. - 30.10.2008 (seit 1999,<br />

jährlich)<br />

Veranstalter: Hong Kong Trade<br />

Development Council (HKTDC)<br />

Tel.: 852 258 44333<br />

Fax: 852 282 40026<br />

Email: exhibitions@tdc.org.hk<br />

Web: hklightingfair.com<br />

Eco Expo Asia<br />

Ort: AsiaWorld-Expo<br />

Termin: 28. - 31.10.2008 (seit 2006,<br />

jährlich)<br />

Veranstalter: Messe Frankfurt<br />

(H.K.) Ltd., Hongkong<br />

Tel.: 852 280 27728<br />

Fax: 852 259 88771<br />

Email: ecoexpo@hongkong.<br />

messefrankfurt.com<br />

Web: www.messefrankfurt.com.hk<br />

Infocomm AsiaSIA<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 19. - 21.11.2008 (seit 1999,<br />

zweijährlich)<br />

Veranstalter: Infocommasia<br />

Pte. Ltd., Singapur<br />

Tel.: 65 6841 7478<br />

Fax: 65 6725 8430<br />

Email: jyeoh@infocommasia.org<br />

(Jackson Yeoh, Projekt Direktor)<br />

Web: www.infocomm-asia.com<br />

Mobility World Congress &<br />

Exhibition (3G World)<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 2. - 4.12.2008 (jährlich)<br />

Veranstalter: Beacon Events<br />

Ltd., Hongkong<br />

Tel.: 852 2531 6138<br />

Fax: 852 2586 1999<br />

Email: gip@BeaconEvents.com<br />

Web: www.mobilityworldcon<br />

gress.com<br />

IDT Expo - Inno Design<br />

Tech Expo - Innovation,<br />

Technology and Design<br />

Solutions Exposition<br />

Ort: HKCEC<br />

Termin: 10. - 13.12.2008 (jährlich)<br />

Veranstalter: Hong Kong<br />

Trade Development Council<br />

Tel.: 852 258 44333<br />

Fax: 852 282 40026<br />

Email: exhibitions@tdc.org.hk<br />

Web: innodesigntechexpo.<br />

hktdc.com<br />

Indien<br />

Erfolgreiches<br />

Unternehmertum<br />

Auch im Schwellenland Indien<br />

ist Selbstständigkeit mehr<br />

als <strong>ein</strong>e Notlösung.<br />

Berufliche Selbstständigkeit<br />

<strong>und</strong> Unternehmensgründungen<br />

sind in westlichen Industrieländern<br />

<strong>ein</strong> viel studiertes Phänomen.<br />

Entrepreneurship gilt längst<br />

als zentrale Quelle für wirtschaftliches<br />

Wachstum. Wer aber entscheidet<br />

sich in Entwicklungsländern<br />

für die Selbstständigkeit?<br />

Jagannadha Pawan Tamvada,<br />

Wissenschaftler am Max-Planck-<br />

Institut für Ökonomik in Jena, hat<br />

erstmals für Indien umfangreiche<br />

Datensätze mit Hilfe neuer ökonometrischer<br />

Verfahren analysiert<br />

<strong>und</strong> große regionale Unterschiede<br />

gef<strong>und</strong>en. S<strong>ein</strong> Fazit: Natürlich<br />

gibt es vor allem in armen Regionen<br />

Kl<strong>ein</strong>stunternehmer aus wirtschaftlicher<br />

Not, aber Selbstständigkeit<br />

ist für viele Menschen weit<br />

mehr als <strong>ein</strong>e r<strong>ein</strong>e Notlösung. So<br />

sind Selbstständige in urbanen<br />

Regionen Indiens nicht schlechter<br />

gestellt als etwa Angestellte,<br />

vielen geht es wirtschaftlich sogar<br />

bedeutend besser. (db) <br />

Indonesien<br />

Mit Wasserkraft gegen<br />

Wassermangel<br />

In <strong>ein</strong>er Höhle auf der Insel<br />

Java haben Wasserbau-Experten<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) <strong>ein</strong> unterirdisches<br />

Stauwerk mit integrierter Wasserkraftanlage<br />

errichtet.<br />

Mit dem weltweit <strong>ein</strong>maligen<br />

Projekt wollen sie der Wasserknappheit<br />

im Süden der Insel begegnen.<br />

Ab kommendem Jahr liefert das<br />

Höhlenkraftwerk Trinkwasser für<br />

80.000 Menschen. (db) <br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indien<br />

Sonderwirtschaftszonen im<br />

Aufwind<br />

Deutliche Zuwächse bei den<br />

Investitions- <strong>und</strong> Beschäftigungszahlen,<br />

sowie <strong>ein</strong> Anstieg<br />

der Warenexporte auf fast das<br />

Doppelte (ggü. dem Vorjahreszeitraum),<br />

zeigen den Erfolg der<br />

insgesamt 244 genehmigten <strong>und</strong><br />

notifizierten Sonderwirtschaftszonen<br />

(SWZ, Stand Juni 2008).<br />

Der Anteil der Exporte aus den<br />

Zonen an den Gesamtausfuhren<br />

liegt bei fast 11 Prozent.<br />

Dazu zählen die 19 b<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>zelstaatlichen sowie privaten<br />

Zonen, die vor Inkrafttreten des<br />

SEZ-Regelungswerks im Februar<br />

2006 (SEZ Act 2005 <strong>und</strong> SEZ Rules<br />

2006) als Exportverarbeitungs- beziehungsweise<br />

Sonderzonen nach<br />

dem Außenwirtschaftsrecht (Foreign<br />

Trade Policy) registriert waren.<br />

Von den insgesamt 244 Zonen<br />

sind zurzeit allerdings erst 58 SEZ<br />

operativ <strong>und</strong> werden von den Statistiken<br />

der Wirtschaftsbehörde<br />

erfasst, der Rest befindet sich im<br />

Planungs- oder Baustadium. Für<br />

weitere 242 Zonen läuft das Genehmigungs-<br />

oder Notifizierungsverfahren<br />

beim zuständigen interministeriellen<br />

Genehmigungsausschuss<br />

(Board of Approval - BOA).<br />

Im abgelaufenen Finanzjahr<br />

2007/08 (1.4.2007 bis 31.3.2008)<br />

exportierten die in den SEZ ansässigen<br />

Unternehmen Waren<br />

im Wert von 666,38 Milliarden<br />

indische Rupien (2006/07: 346,15<br />

Mrd.; circa 10 Mrd. Euro, 1 Euro =<br />

66,60 Rupien, 3-Monatsmittelkurs),<br />

dieses entspricht etwa 11 Prozent<br />

der Gesamtexporte. Von dem Exportvolumen<br />

entfallen zurzeit<br />

noch 92 Prozent auf die 19 zumeist<br />

staatlichen <strong>und</strong> vor 2006 registrierten<br />

Zonen (inklusive Nokia-<br />

SEZ). Dieses Gewicht dürfte sich<br />

allerdings nach Inbetriebnahme<br />

zugunsten der neuen 186 genehmigten,<br />

notifizierten <strong>und</strong> zumeist<br />

privaten Zonen verschieben.<br />

Getragen wird das Wachstum<br />

der SEZ derzeit vor allem<br />

vom Export von Edelst<strong>ein</strong>en <strong>und</strong><br />

Schmuck, Computer-Hardware<br />

<strong>und</strong> -Software, elektronischen Gebrauchsgütern,<br />

pharmazeutischen<br />

Erzeugnissen sowie Textilien <strong>und</strong><br />

Bekleidung. Ungefähr die Hälfte<br />

der neu notifizierten Sonderzonen<br />

wird im Bereich Informationstechnologie<br />

<strong>und</strong> entsprechender<br />

Dienstleistungen tätig s<strong>ein</strong>. Nach<br />

Angaben der Wirtschaftsbehörde<br />

sind 1.819 Unternehmen in den<br />

Sonderzonen ansässig, die Zahl<br />

der Beschäftigten stieg im Finanzjahr<br />

2007/08 auf r<strong>und</strong> 336.000.<br />

Infosys Campus in der SWZ Noida (im Bau,<br />

Montage 2007)<br />

Sonderzonenbetreibern (Developers)<br />

<strong>und</strong> in den Zonen tätigen<br />

Unternehmen (Units) werden von<br />

der Zentralregierung umfangreiche<br />

Begünstigungen bei der Einkommensteuer<br />

sowie den indirekten<br />

Steuern geboten. So gelten zolltechnisch<br />

die Sonderwirtschaftszonen<br />

als nicht zum indischen Tarifgebiet<br />

(Domestic Tariff Area - DTA) gehörend.<br />

Waren wie Maschinen, Anlagen<br />

<strong>und</strong> Vorprodukte können für<br />

vom BOA genehmigte Tätigkeiten<br />

ohne Erhebung von Zöllen <strong>und</strong> sonstigen<br />

Nebenabgaben sowohl aus<br />

dem Zollausland als auch aus dem<br />

Tarifgebiet in die Zonen verbracht<br />

werden. Lieferungen aus dem DTA<br />

in die Zonen gelten zoll- <strong>und</strong> außenwirtschaftsrechtlich<br />

als Exporte.<br />

Infosys<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Waren aus den Sonderzonen<br />

können gr<strong>und</strong>sätzlich ohne Beschränkung<br />

<strong>und</strong> unter Zahlung<br />

der zu dem Zeitpunkt der Einfuhr<br />

gültigen Zölle <strong>und</strong> Nebenabgaben<br />

auch in das Tarifgebiet importiert<br />

werden. In diesem Zusammenhang<br />

sind allerdings die Vorschriften<br />

zu den Devisenerlösen<br />

(Positive Net Foreign Exchange<br />

Earnings) für die in den Sonderzonen<br />

tätigen Unternehmen zu beachten.<br />

Von dem Gesamtumsatz,<br />

der im Finanzjahr 2007/08 in den<br />

wichtigsten Zonen getätigt wurde,<br />

entfallen circa 4 Prozent auf Lieferungen<br />

ins indische Zollgebiet unter<br />

Zahlung der Einfuhrabgaben.<br />

Die Zollvorschriften für SEZ<br />

gelten im Wesentlichen auch für<br />

diejenigen Industrieunternehmen,<br />

die als exportorientierte Firmen<br />

(Export Oriented Units - EOU)<br />

gemäß Kapitel 6 des indischen<br />

Außenwirtschaftsrechts (Foreign<br />

Trade Policy and Procedures) beim<br />

Wirtschaftsministerium registriert<br />

sind. Unterschiede gibt es bei der<br />

Regelung zu Lieferungen in das<br />

indische Tarifgebiet. So können<br />

Unternehmen unter Beachtung<br />

der Devisenerlösvorschriften bis<br />

zu 50 Prozent des FOB-Wertes der<br />

Gesamtexporte in das Tarifgebiet<br />

liefern. Für diese Waren gilt dann<br />

<strong>ein</strong> ermässigter Einfuhrzollsatz<br />

von 5 Prozent. Die Einkommensteuerbefreiung<br />

für EOU-Unternehmen<br />

wurde zu Beginn des laufenden<br />

Finanzjahres 2008/09 noch<br />

<strong>ein</strong>mal um <strong>ein</strong> Jahr bis Ende März<br />

2009 verlängert <strong>und</strong> soll ab April<br />

2009 entfallen. (bfai, Köln) <br />

Ministry of Commerce and Industry<br />

Department Of Commerce<br />

SEZ/EPZ Section<br />

Udyog Bhawan<br />

New Delhi 110011 / India<br />

Tel.: 91 11 301066<br />

Web: www.sezindia.nic.in<br />

Export Promotion Council for<br />

EOUs & SEZ Units<br />

705, Bhikaiji Cama Bhawan, Bhikaiji<br />

Cama Place<br />

New Delhi 110066 / India<br />

Tel : 91 11 2616 7042<br />

Web: www.eouindia.gov.in<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Die größten Sonderwirtschaftszonen in Indien<br />

SEZ Ort, B<strong>und</strong>esstaat Branche<br />

Gesamtumsatz<br />

in 2007/08<br />

[Rupien] 1)<br />

Gesamtinvestitionen<br />

[Rupien]<br />

Beschäftigte<br />

Noida SEZ Noida, Uttar Pradesh Multiprodukt 171,1 Mrd. 6,8 Mrd. 33.000<br />

Nokia SEZ<br />

Sriperumbudur,<br />

Tamil Nadu<br />

Telekommunikation 132,5 Mrd. 18,2 Mrd. 13.623<br />

Surat SEZ Surat, Gujarat Multiprodukt 124,4 Mrd. 2,8 Mrd. 9.300<br />

SEEPZ SEZ<br />

Mumbai,<br />

Maharashtra<br />

Elektronik,<br />

Edelst<strong>ein</strong>, Schmuck<br />

113,2 Mrd. 8,0 Mrd. 85.103<br />

Cochin SEZ Cochin, Kerala Multiprodukt 47,1 Mrd. 5,1 Mrd. 11.374<br />

MEPZ SEZ<br />

Chennai,<br />

Tamil Nadu<br />

Multiprodukt 32,8 Mrd. 6,7 Mrd. 29.195<br />

Kandla SEZ Kandla, Gujarat Multiprodukt 23,0 Mrd. 3,8 Mrd. 19.002<br />

Essar Hazira SEZ<br />

Limited<br />

Choryasi, Gujarat Maschinenbau 17,7 Mrd. 60,3 Mrd. 1.355<br />

Manikanchan SEZ Kolkata, West Bengal<br />

Edelst<strong>ein</strong> <strong>und</strong><br />

Schmuck<br />

17,7 Mrd. 0,5 Mrd. 1.729<br />

ETL Infrastructure<br />

Services Limited<br />

Visakhapatnam<br />

SEZ<br />

Kancheepuram,<br />

Tamil Nadu<br />

Visakhapatnam,<br />

Andrah Pradesh<br />

IT-Services 12,5 Mrd. 2,4 Mrd. 7.164<br />

Multiprodukt 12,3 Mrd. 4,9 Mrd. 4.200<br />

Falta SEZ Falta, West Bengal Multiprodukt 12,0 Mrd. 3,9 Mrd. 11.600<br />

Mahindra City SEZ<br />

Chennai,<br />

Tamil Nadu<br />

IT 7,6 Mrd. 6,3 Mrd. 6.153<br />

Biocon Limited Bangalore, Karnataka Biotechnologie 5,4 Mrd. 7,0 Mrd. 1.032<br />

Indore SEZ<br />

Indore,<br />

Madhya Pradesh<br />

Multiprodukt 4,6 Mrd. 5,5 Mrd. 4.838<br />

M<strong>und</strong>ra Port and<br />

SEZ<br />

M<strong>und</strong>ra, Gujarat Multiprodukt 4,3 Mrd. 34,0 Mrd. 842<br />

Flextronics<br />

Technologies<br />

(India) Limited<br />

Moser Baer SEZ<br />

Apache SEZ<br />

Development India<br />

Private Limited<br />

Sriperumbudur,<br />

Tamil Nadu<br />

Greater Noida,<br />

Uttar Pradesh<br />

Manda Tada,<br />

Andhra Pradesh<br />

Elektronik 3,8 Mrd. 6,5 Mrd. 1.272<br />

Ausrüstungen für<br />

erneubare Energien<br />

<strong>und</strong> Solarenergie<br />

1,8 Mrd. 5,4 Mrd. 545<br />

Schuhe 0,46 Mrd. 0,2 Mrd. 4.750<br />

1) Exporte nach Drittländern sowie ins indische Zollgebiet (DTA), Finanzjahr 1.4.2007 bis 31.3.2008.<br />

Quelle: Ministry of Commerce and Industry, Department of Commerce, Government of India (2008)<br />

1 Euro = 66,6 indische Rupien, 3-Monatsmittelkurs<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indonesien<br />

Import von Gebrauchtmaschinen<br />

unerwünscht<br />

Von Necip Bagoglu, bfai-Korrespondent in Jakarta<br />

Die Pläne der indonesischen<br />

Regierung, die Einfuhr von Gebrauchtmaschinen<br />

ab 2009 gänzlich<br />

zu verbieten, sind in Industriekreisen<br />

auf scharfe Kritik<br />

gestoßen. Während die Regierung<br />

offenbar verhindern will,<br />

dass das Land zu <strong>ein</strong>em “Maschinenfriedhof”<br />

wird, weisen<br />

Industrievertreter auf die Bedeutung<br />

von Gebrauchtmaschinen<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

lokaler Betriebe hin.<br />

Erst kürzlich wurden auf <strong>ein</strong>er<br />

Fachtagung entsprechende Pläne<br />

des “Department of Industry” im<br />

indonesischen Industrieministerium<br />

bekannt, nach denen der Import<br />

von Gebrauchtmaschinen ab<br />

Montag, 1. September 2008<br />

dem 1. Januar 2009 gänzlich verboten<br />

werden soll. Einschätzungen<br />

von nicht wenigen Marktbeobachtern<br />

zufolge stellt der Einsatz<br />

von gebrauchten Maschinen <strong>und</strong><br />

Anlagen für viele indonesische<br />

Betriebe <strong>ein</strong>e gute Möglichkeit<br />

dar, ihre technischen Fertigungskapazitäten<br />

auszubauen, ohne in<br />

finanzielle Engpässe zu geraten.<br />

Nach Verlautbarungen aus der<br />

Generaldirektion für Metalle,<br />

Maschinen, Textilien <strong>und</strong> diverse<br />

Industrien (Directorate General<br />

for Metals, Machinery, Textiles<br />

and Miscellaneous Industries) im<br />

Industrieministerium zielt das<br />

geplante Importverbot darauf ab,<br />

den Einzug veralteter Ausrüstungen<br />

<strong>und</strong> Technologien nach<br />

Indonesien zu verhindern, die <strong>ein</strong>er<br />

Modernisierung der lokalen<br />

Industrie im Wege stehen. Bereits<br />

Ende 2007 verfügte das für die Regelung<br />

der Einfuhren zuständige<br />

Handelsministerium (Ministry of<br />

Trade) bezüglich der Importzulässigkeit<br />

von gebrauchten Investitionsgütern<br />

mit Verordnung Nr.<br />

49/2007 radikale Einschnitte. Dabei<br />

wurde die Zahl der HS-Zolltarifpositionen<br />

importfähiger Gebrauchtmaschinen<br />

von r<strong>und</strong> 1.000<br />

auf etwa 300 gekürzt. Betroffen<br />

von den Streichungen, die zum 1.<br />

Februar 2008 in Kraft traten, waren<br />

vor allem kl<strong>ein</strong>ere Maschinen<br />

<strong>und</strong> Teile sowie Komponenten.<br />

Mit der tendenziell fortschreitenden<br />

Einschränkung des Imports<br />

von gebrauchten Maschinen<br />

<strong>und</strong> Anlagen verfolgen die<br />

indonesischen Planer das Ziel, die<br />

dringend notwendige Rationalisierung<br />

der <strong>ein</strong>heimischen Industrie<br />

voranzutreiben. Die Modernisierung<br />

der Betriebe erfordert<br />

in der Regel die Verwendung<br />

graphic<br />

idea<br />

photography<br />

art<br />

design<br />

concept<br />

marketing<br />

CREATIVE HOUSE<br />

A team of foreign experts based in Thailand. We correspond with you either in English, Deutsch or Thai language<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

fortgeschrittener, effizienter <strong>und</strong><br />

umweltverträglicher Technologen,<br />

die nur über neue Maschinen<br />

zum Einsatz kommen können.<br />

Auf diesem Wege soll auch mittelfristig<br />

die internationale <strong>und</strong><br />

regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Wirtschaft verbessert <strong>und</strong> die<br />

Position lokaler Produzenten gestärkt<br />

werden. In diesem Sinne<br />

wurde im Rahmen der genannten<br />

Verordnung mit Wirkung vom Februar<br />

2008 der Import unter anderem<br />

von gebrauchten Dampf- <strong>und</strong><br />

Wasserturbinen, des weiteren von<br />

bestimmten Motoren, Brennern<br />

<strong>und</strong> <strong>ein</strong>er Reihe von Maschinen,<br />

darunter auch Teile <strong>und</strong> Zubehör<br />

für Werkzeugmaschinen, Büromaschinen,<br />

EDV-Ausrüstungen<br />

sowie Telekommunikationsgeräten,<br />

untersagt.<br />

Angesichts der gestiegenen<br />

Energiekosten sollen mit dem<br />

Einfuhrverbot für veraltete technische<br />

Vorrichtungen auch der<br />

Stromverbrauch reduziert <strong>und</strong> die<br />

Energieeffizienz erhöht werden,<br />

zumal wegen unzureichender<br />

Kraftwerkskapazitäten Engpässe<br />

in der Elektrizitätsversorgung zu<br />

erwarten sind. Nach Ansicht von<br />

Regierungsvertretern entwickelte<br />

sich Indonesien in den letzten<br />

zehn Jahren zu <strong>ein</strong>er beliebten<br />

Adresse für veraltete Gebrauchtmaschinen<br />

aus Industrieländern.<br />

Bemerkenswert sei dabei, dass der<br />

größte Teil der <strong>ein</strong>geführten Gebrauchtmaschinen<br />

von größeren<br />

Unternehmen <strong>ein</strong>gesetzt werde,<br />

was nicht im Sinne der Industriepolitik<br />

der Regierung sei.<br />

Die allgem<strong>ein</strong> negative Bewertung<br />

der Gebrauchtmaschinenimporte<br />

durch die Behörden findet<br />

jedoch in Industriekreisen Indonesiens<br />

kaum Unterstützung. Vielmehr<br />

heben Wirtschaftsvertreter<br />

die nach wie vor hohe Bedeutung<br />

von Gebrauchtmaschinen für die<br />

Industrie hervor. Vor allem für<br />

finanzschwache Betriebe, die im<br />

Umfeld <strong>ein</strong>es sich zusehends verschärfenden<br />

Wettbewerbs agieren,<br />

stelle die Alternative des Einsatzes<br />

von Gebrauchtmaschinen<br />

oftmals <strong>ein</strong>e gute Chance dar, die<br />

Kapazitäten auszubauen, ohne<br />

nicht vertretbare finanzielle Verpflichtungen<br />

<strong>ein</strong>zugehen .<br />

Heftige Kritik an den Plänen<br />

des Industrieministeriums, den<br />

Import von Gebrauchtmaschinen<br />

gänzlich zu stoppen, kommt<br />

unter anderem vom Verband der<br />

indonesischen Papierindustrie<br />

APKI (Asosiasi Pulp dan Kartes<br />

Indonesia - Indonesian Pulp and<br />

Paper Association), der <strong>ein</strong>e erhebliche<br />

Be<strong>ein</strong>trächtigung der<br />

Branchenentwicklung befürchtet.<br />

Nach den Worten von APKI-<br />

Geplantes Verbot<br />

stößt bei der Industrie<br />

auf Ablehnung<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Präsident Mansur handelt es sich<br />

beim Großteil der <strong>ein</strong>geführten<br />

Gebrauchtmaschinen für die Papierindustrie<br />

um relativ neue Anlagen<br />

<strong>und</strong> Ausrüstungen, die im<br />

Zuge von Betriebsschließungen<br />

aus westlichen Industrieländern<br />

bezogen würden.<br />

Anbieter seien nicht selten<br />

westliche Firmen, die unerwartet<br />

in Konkurs geraten seien <strong>und</strong><br />

ihre relativ neuen Maschinen<br />

kurzfristig zu niedrigen Preisen<br />

abstoßen müssten.<br />

Gebrauchte Maschinen können<br />

laut APKI im Durchschnitt zu 30<br />

Prozent des Preises entsprechender<br />

neuer Maschinen importiert werden.<br />

Mit der Überholung <strong>und</strong> erneuten<br />

Herrichtung gebrauchter<br />

Maschinen könne in vielen Fällen<br />

nahezu die Leistungsfähigkeit <strong>ein</strong>er<br />

vergleichbaren neuen Anlage<br />

erzielt werden. Mangels lokaler<br />

Fertigung bei vielen Maschinen<br />

müssten im Falle <strong>ein</strong>es Importverbots<br />

die benötigten neuen Ausrüstungen<br />

ebenso aus dem Ausland<br />

bezogen werden. Dies werde zu<br />

erhöhten Devisenausgaben führen<br />

<strong>und</strong> mehr Kosten für lokale Firmen<br />

mit sich bringen. Eine rückläufige<br />

Investitionsbereitschaft<br />

wäre die Folge.<br />

Ob die informell angekündigten<br />

Verbotspläne der Regierung<br />

tatsächlich umgesetzt werden, ersch<strong>ein</strong>t<br />

angesichts der Bedenken<br />

der Industrie derzeit eher zweifelhaft.<br />

Dem Vernehmen nach beabsichtigt<br />

das Industrieministerium,<br />

vor <strong>ein</strong>er endgültigen Entscheidung<br />

die Einschätzungen der betroffenen<br />

Industrieverbände <strong>ein</strong>holen.<br />

Es ist zu erwarten, dass bei<br />

fehlender lokaler Produktion - mit<br />

bestimmten Ausnahmen - auch in<br />

Zukunft Gebrauchtmaschinenimporte<br />

zulässig s<strong>ein</strong> werden.<br />

Die Geschäfte mit Gebrauchtmaschinen,<br />

die überwiegend über<br />

Singapur abgewickelt werden, halten<br />

sich trotz des erheblichen Bedarfs<br />

in Grenzen, wenn auch die<br />

für die Kontrolle dieser Einfuhren<br />

zuständige Staatsgesellschaft PT<br />

Surveyor Indonesia für 2007 <strong>ein</strong>en<br />

starken Anstieg der registrierten<br />

Importe meldet.<br />

Die Zahl soll gegenüber 2006<br />

von 74.000 auf 132.000 gestiegen<br />

s<strong>ein</strong>. Sie sagt allerdings wenig<br />

über die tatsächliche Entwicklung<br />

aus, da die nicht registrierten Importe<br />

weiter im Dunkeln bleiben.<br />

Trotz gewisser Lieferchancen für<br />

ausländische Anbieter, vor allem<br />

im Bereich von gebrauchten Werkzeug-<br />

<strong>und</strong> Textilmaschinen, hielt<br />

sich der diesbezügliche Handel<br />

mit Deutschland in engen Grenzen.<br />

Verlässliche Zahlenangaben<br />

sind nicht greifbar. <br />

Ministry of Industry<br />

Jalan Gatot Subroto Kav. 52-53<br />

Jakarta 12950, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 5252194, 5271380<br />

Fax: 62 21 5261086<br />

Email: pusdatin@depperin.go.id<br />

Web: www.depperin.go.id<br />

Ministry of Trade<br />

Jalan Ridwan Rais No. 5 Blok I<br />

Jakarta 10110, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 38581 94<br />

Fax: 62 21 38581 91<br />

PT Surveyor Indonesia<br />

Jalan Gatot Subroto Kav. 56<br />

Jakarta 12950, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 52655 26<br />

Fax: 62 21 52655 57<br />

Web: www.ptsi.co.id<br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Japan<br />

Werbemarkt soll weiter<br />

wachsen<br />

Von Dr. Jürgen Maurer, bfai-Korrespondent in Japan<br />

Die Werbeaufwendungen in<br />

Japan wachsen seit 2004. Auch<br />

im laufenden Jahr 2008 könnte<br />

der Werbemarkt Japans (Platzierung<br />

<strong>und</strong> Produktion) stärker<br />

wachsen als die Gesamtwirtschaft<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 7.140 Milliarden<br />

Yen (circa 42,9 Mrd. Euro; 1 Euro<br />

= 166,37 Yen, 3-Monatsmittelkurs)<br />

erreichen.<br />

Auf etwa 1,7 Prozent prognostiziert<br />

das größte Branchenunternehmen<br />

Dentsu in <strong>ein</strong>er Untersuchung<br />

“Advertising Expenditure<br />

in Japan 2007” den potentiellen<br />

Zuwachs. Dabei wird erwartet,<br />

dass Großereignisse, wie das im<br />

Juli abgehaltene Gipfeltreffen der<br />

G-8-Staaten wie auch die Olympischen<br />

Spiele in Beijing im August,<br />

wichtige Impulse geben.<br />

Wie in den Vorjahren sollen<br />

2008 die Werbeausgaben in den<br />

vier Hauptmedien, Fernsehen,<br />

Zeitungen, Zeitschriften <strong>und</strong> Radio,<br />

sinken, in anderen Medien<br />

hingegen zunehmen. Mit 4,2 Prozent<br />

Wachstum gegenüber 2007<br />

rechnet Dentsu für Werbung in<br />

nicht-traditionellen Medien, was<br />

unter anderem Online-Werbung<br />

umfasst. Im Jahr 2007 verzeichneten<br />

Online-Werbeaufwendungen<br />

<strong>ein</strong>e mehr<br />

als 24-prozentige Steigerung.<br />

Mittlerweile hat das<br />

Internet als Werbeträger<br />

bereits Platz 3 aller Medien<br />

erobert <strong>und</strong> lässt Zeitschriften<br />

hinter sich. Bei Zeitschriften gingen<br />

die Einnahmen aus Werbung<br />

2007 um 4 Prozent zurück, bei<br />

Zeitungen waren sie sogar um 5,2<br />

Prozent rückläufig. Im nach wie<br />

vor dominierenden Werbeträger<br />

Fernsehen, der 28,5 Prozent Anteil<br />

am Gesamtwerbemarkt ausmacht,<br />

schrumpften sie lediglich um 0,9<br />

Prozent. Zwischen 2005 <strong>und</strong> 2007<br />

ist der Anteil der Werbeausgaben<br />

in den vier traditionellen Medien<br />

von 54,8 Prozent auf 50,9 Prozent<br />

abgerutscht.<br />

In 11 von 21 untersuchten<br />

Branchen wurden die Werbeausgaben<br />

2007 ausgeweitet. Besonders<br />

stark stiegen sie von Seiten<br />

der öffentlichen Hand <strong>und</strong> von<br />

Organisationen (wegen der Unterhauswahlen<br />

<strong>und</strong> Umweltschutzthemen)<br />

mit 24 Prozent.<br />

Traditionelle Medien<br />

verlieren Marktanteile<br />

Ebenfalls zweistelligen Zuwachs<br />

wiesen die Werbeausgaben des Bereiches<br />

Energie, Materialien, Maschinen<br />

mit 15,4 Prozent auf. Auf<br />

der anderen Seite schrumpften<br />

die Werbeaufwendungen der Finanz-<br />

<strong>und</strong> Versicherungsbranche<br />

mit 19,2 Prozent am stärksten. Bei<br />

langlebigen Konsumgütern, wie<br />

Autos <strong>und</strong> Unterhaltungselektronik,<br />

sanken die Ausgaben um jeweils<br />

mehr als 7 Prozent.<br />

Ausgaben für das Sponsoring<br />

von Sportveranstaltungen fielen<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Online-Werbung<br />

expandiert<br />

2007 schwächer aus als im Vorjahr,<br />

ebenso konnte weniger für<br />

Werbespots <strong>ein</strong>genommen werden.<br />

Dies sch<strong>ein</strong>t sich, trotz der<br />

Olympischen Spiele in Beijing,<br />

fortzusetzen, denn im 1. Halbjahr<br />

verzeichneten die fünf wichtigsten<br />

R<strong>und</strong>funkanstalten nur<br />

<strong>ein</strong>e schwache Nachfrage nach<br />

Werbespot-Zeit, wie “Nikkei<br />

Net” berichtet.<br />

Auch wenn sich das Wachstum<br />

der japanischen Wirtschaft<br />

2008 verlangsamen wird, rechnet<br />

Dentsu mit <strong>ein</strong>em zunehmenden<br />

Werbeaufkommen. Insbesondere<br />

im Telekommunikationsbereich<br />

soll deutlich mehr geworben werden<br />

als im Vorjahr, weil <strong>ein</strong>e Reihe<br />

neuer Mobiltelefone <strong>und</strong> neuer<br />

Dienste auf den Markt kommen.<br />

Zudem wird die Unterhaltungselektronikbranche<br />

ihr Angebot an<br />

neuen Produkten ausweiten.<br />

Durch die starke Verbreitung<br />

von Breitbandkommunikation<br />

<strong>und</strong> 3G-Mobiltelefonen mit Pauschaltarif<br />

setzen immer mehr Unternehmen<br />

auf Online-Werbung,<br />

die preiswert in der Produktion<br />

ist <strong>und</strong> sich zielgruppenspezifisch<br />

<strong>und</strong> interaktiv <strong>ein</strong>setzen lässt.<br />

Daher dürfte hier 2008 wiederum<br />

starkes Wachstum zu verzeichnen<br />

s<strong>ein</strong>. Für den Online-Bereich rechnet<br />

das Dentsu Communication Institute<br />

damit, dass die Platzierung<br />

von Werbung auf 760 Milliarden<br />

18<br />

2 Fotos: Tomiko-Photo / Yamashita


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Werbeaufwendungen nach Medium<br />

[ in Mrd. Yen ]<br />

2005 2006 2007<br />

Zeitungen 1.037,7 998,6 946,2<br />

Zeitschriften 484,2 477,7 458,5<br />

Radio 177,8 174,4 167,1<br />

Fernsehen 2.041,1 2.016,1 1.998,1<br />

Satellitengestütze<br />

Medien<br />

48,7 54,4 60,3<br />

Internet 377,7 482,6 600,3<br />

Werbematerial 2.656,3 2.736,1 2.788,5<br />

Gesamt 6.823,5 6.939,9 7.019,1<br />

Quelle: Dentsu<br />

Montag, 1. September 2008<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Yen im Jahr 2011 (2007: 459 Mrd.<br />

Yen) steigen wird. Von <strong>ein</strong>er ähnlichen<br />

Größenordnung geht auch<br />

das Marktforschungsunternehmen<br />

Fuji Kimera Research aus.<br />

Im Jahr 2007 legten die Ausgaben<br />

für Suchmaschinenwerbung<br />

auf 128,2 Milliarden Yen (+37,8%)<br />

zu. Für “mobile” Werbung expandierten<br />

sie um knapp 60 Prozent<br />

auf 62,1 Milliarden Yen, <strong>und</strong><br />

für solche über Festnetze erreichten<br />

sie knapp 269 Milliarden Yen.<br />

Bis 2011 dürfte sich, konservativ<br />

geschätzt, das Aufkommen für<br />

“mobile” Werbung mehr als verdoppeln<br />

<strong>und</strong> 128 Milliarden Yen<br />

erreichen. Für “feste” Werbung<br />

<strong>und</strong> für Suchmaschinenwerbung<br />

sollen die Werte auf 400 Milliarden<br />

Yen beziehungsweise 227<br />

Milliarden Yen zulegen, so Zahlen<br />

des Dentsu Communication<br />

Institute.<br />

Google <strong>und</strong> Yahoo Japan teilen<br />

sich über ihre Internet-Werbedienstleister<br />

AdSense bzw. Overture<br />

Services den überwiegenden<br />

Teil des Online-Marktes in Japan.<br />

Allerdings will das US-amerikanische<br />

Unternehmen News Corp.<br />

im Jahr 2008 ebenfalls in den<br />

schnell expandierenden Markt<br />

<strong>ein</strong>steigen <strong>und</strong> kl<strong>ein</strong>e Online-<br />

Werbefirmen aufkaufen.<br />

Von den etablierten japanischen<br />

Werbegiganten, Dentsu, Hakuhodo<br />

<strong>und</strong> Asatsu-DK, werden die Entwicklungen<br />

sorgfältig beobachtet.<br />

Sie versuchen sich durch Kooperationen<br />

<strong>und</strong> mit eigenen Online-<br />

Werbedienstleistungen zu positionieren.<br />

Beispielsweise haben sich<br />

Dentsu <strong>und</strong> Yahoo Japan zusammengetan,<br />

um zwischen Fernsehwerbung<br />

<strong>und</strong> Online-Inhalten <strong>ein</strong>e<br />

direkte Verbindung über Schlüsselwort-Nutzung<br />

herzustellen. <br />

Beitritt zum UN-Kaufrechtsüber<strong>ein</strong>kommen<br />

Japan hat am 1. Juli 2008<br />

die Beitrittsdokumente zum<br />

UN-Kaufrechtüber<strong>ein</strong>kommen<br />

(englisch: CISG, United<br />

Nations Convention on<br />

Contracts for the International<br />

Sale of Goods) der UN-<br />

CITRAL (United Nations<br />

Commission on International<br />

Trade Law) hinterlegt.<br />

Damit die Beitrittsformalitäten<br />

abgeschlossen. Das Abkommen<br />

trat für Japan am 1. August<br />

2009 in Kraft.<br />

In den 90er Jahren verzichtete<br />

Japan auf <strong>ein</strong>en Beitritt zum<br />

CISG, da unter anderem <strong>ein</strong><br />

Großteil der japanischen Unternehmen<br />

dem Abkommen<br />

misstrauisch bis ablehnend gegenüberstanden.<br />

In den letzten<br />

Jahren hat das CISG im Rechtsverkehr<br />

mit Japan jedoch zunehmend<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Trotz der fehlenden Mitgliedschaft<br />

fand das Abkommen<br />

im Verhältnis zu japanischen<br />

Unternehmen verstärkt Anwendung.<br />

Der wachsende Außenhandel<br />

mit Ländern unterschiedlichster<br />

Rechtstradition<br />

wie China, Korea, Hongkong,<br />

Singapur etc. zeigte japanischen<br />

Unternehmen die Notwendigkeit<br />

auf, auf <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>heitliche<br />

Rechtsordnung (bfai). <br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Singapur<br />

Öffentliche Beschaffung<br />

erreicht Rekordwerte<br />

Von Thomas H<strong>und</strong>t, bfai-Korrespondent in Singapur<br />

Mit <strong>ein</strong>em immensen Haushaltsüberschuss<br />

aus 2007 fällt es<br />

dem Stadtstaat Singapur leicht<br />

im laufenden Jahr Aufträge im<br />

Wert von umgerechnet r<strong>und</strong> 3,8<br />

Milliarden Euro zu vergeben.<br />

Der Bausektor profitiert davon<br />

am meisten. Über <strong>ein</strong>e elektronische<br />

Plattform erhalten<br />

Unternehmen Zugang zu den<br />

Projektvorankündigungen <strong>und</strong><br />

Ausschreibungsunterlagen.<br />

Interessierte Firmen können im<br />

sogenannten “Pre-Procurement<br />

Plan” die unverbindlichen Vorankündigungen<br />

von Singapurs<br />

öffentlichen Beschaffungen <strong>ein</strong>sehen.<br />

Der Plan für das Finanzjahr<br />

2008 läuft vom 1. April 2008<br />

bis zum 31. März 2009 <strong>und</strong> ist<br />

auf der elektronischen Plattform<br />

Government Electronic <strong>Business</strong><br />

(GeBIZ) abrufbar. Das Finanzministerium<br />

listet hier geplante öffentliche<br />

Auftragsvergaben chronologisch<br />

auf, die <strong>ein</strong>en Wert<br />

von 200.000 Singapur-Dollar (S$,<br />

etwa 93.600 Euro, 1 Euro = 2.13<br />

S$, 3-Monatskurs) überschreiten.<br />

Die Angaben des Plans sind nicht<br />

verpflichtend. Insgesamt werden<br />

1.321 Projekte im Wert von über<br />

8,1 Milliarden S$ aufgeführt <strong>und</strong><br />

die voraussichtlichen Beschaffungsdaten<br />

sowie Kontaktinformationen<br />

genannt.<br />

Der Stadtstaat kündigt im <strong>ein</strong>zelnen<br />

für den Bausektor 444 Projekte<br />

an. Diese beschäftigen<br />

sich überwiegend mit dem<br />

Ausbau von Schnellstraßen<br />

<strong>und</strong> der Verkehrserschließung<br />

im neuen Geschäftsviertel<br />

Marina Bay.<br />

Das Ministerium rechnet<br />

im aktuellen Finanzjahr<br />

darüber hinaus mit 479<br />

Beschaffungen von Waren<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen. Diese<br />

umfassen unter anderem<br />

neue Ausrüstungen für das<br />

landesweite Mautsystem.<br />

Verschiedene Behörden<br />

planen insgesamt 398 Anschaffungen<br />

von Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

(IuK). Für den<br />

Großteil ist die Infocomm<br />

Development Authority<br />

(www.ida.gov.sg) zuständig.<br />

Die Behörde erarbeitet<br />

unter anderem die Vergaben für<br />

das neue Internetbreitbandnetz<br />

sowie für <strong>ein</strong> neues staatliches<br />

Ralph Rieth<br />

Rechenzentrum. Umfangreiche<br />

Käufe von IuK bereiten zudem<br />

das Finanzministerium, das Finanzamt,<br />

das Innen- <strong>und</strong> das Verteidigungsministerium<br />

vor.<br />

Die konkreten Einladungen zu<br />

Angeboten an den offenen <strong>und</strong><br />

selektiven Ausschreibungen veröffentlicht<br />

zeitnah das GeBIZ. Das<br />

Portal ist <strong>ein</strong> “One-Stop <strong>Business</strong><br />

Center” für Geschäfte von in- <strong>und</strong><br />

ausländischen Lieferanten mit<br />

öffentlichen Stellen. Über dieses<br />

können Lieferanten mit den Behörden<br />

auf elektronischem Wege<br />

Geschäfte anbahnen <strong>und</strong> abschließen.<br />

Ein “Government Procurement<br />

Guide”, den das Finanzministerium<br />

<strong>und</strong> die Agentur Spring<br />

erstellt haben, informiert über die<br />

notwendigen Schritte. Der öffentliche<br />

Beschaffungsführer ist unter<br />

www.spring.gov.sg abrufbar.<br />

Bankanalysten bewerten die<br />

Projektankündigungen positiv.<br />

Die Infrastruktur müsse angesichts<br />

der zunehmenden Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> wachsenden Wirtschaft<br />

verbessert <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />

Der Haushaltsüberschuss von 6,4<br />

Milliarden S$ aus dem Jahr 2007<br />

eröffnet die notwendigen Finanzspielräume<br />

für die öffentlichen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Investitionen. Fachleute rechnen<br />

2008 zudem mit <strong>ein</strong>er geringeren<br />

privaten Investitionstätigkeit als<br />

im Vorjahr, daher begrüßen sie<br />

<strong>ein</strong>e antizyklische Investitionspolitik<br />

des Staates.<br />

Sorgen bereiten dagegen Engpässe<br />

in der Bauwirtschaft, die<br />

sich in der knappen Verfügbarkeit<br />

von Stahl, Zement, Arbeitern<br />

sowie in steigenden Baumaterial-<br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

kosten zeigen. Das Finanzministerium<br />

<strong>und</strong> die Baubehörde “Building<br />

and Construction Authority<br />

(BCA)” seien nach eigenen Angaben<br />

zu Gegenmaßnahmen bereit<br />

<strong>und</strong> überwachten die Situation<br />

in der Branche. Für diese wurde<br />

2007 <strong>ein</strong> reales Wachstum von 20<br />

Prozent verzeichnet. Im 1. Quartal<br />

2008 wuchs die Bautätigkeit um 15<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Werte öffentlicher Ausschreibungen<br />

nach Branchen<br />

2007 *) 2008 *)<br />

Bauwirtschaft 1,8 Mrd. S$ 5,8 Mrd. S$<br />

Beschaffungen von Waren <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen<br />

0,6 Mrd. S$ 1,2 Mrd. S$<br />

Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

0,7 Mrd. S$ 1,1 Mrd. S$<br />

Insgesamt 3,2 Mrd. S$ 8,1 Mrd. S$<br />

*) Finanzjahr von April bis März<br />

Quelle: Finanzministerium<br />

Thailand<br />

Biokunststoffe - <strong>ein</strong>e<br />

profitable Alternative<br />

<br />

<br />

Von Alexander Hirschle, bfai-Korrespondent in Thailand<br />

Mit umgerechnet r<strong>und</strong> 35 Millionen<br />

Euro will Thailands Regierung<br />

in den kommenden Jahren<br />

die Herstellung sogenannter<br />

Biokunststoffe fördern. Das südostasiatische<br />

Land könnte damit<br />

zwei Fliegen mit <strong>ein</strong>er Klappe<br />

schlagen: Erstens würde sich die<br />

angespannte Umweltsituation in<br />

Thailand verbessern, zweitens<br />

könnte die Produktion von Tapioka<br />

künftig <strong>ein</strong>e höhere Wertschöpfung<br />

erzielen. Privatfirmen<br />

reagieren bereits <strong>und</strong> investieren<br />

in diesem Sektor.<br />

Das Kabinett in Bangkok verabschiedete<br />

Mitte 2008 <strong>ein</strong> Budget<br />

im Gesamtwert von 1,8 Milliarden<br />

Baht (fast 35 Mio. Euro; 1 Euro =<br />

52,12 Baht; 3-Monatsmittelkurs),<br />

um in den kommenden fünf Jahren<br />

den Ausbau der lokalen Biokunststoffindustrie<br />

voranzutreiben. Im<br />

Rahmen des Fünfjahresplans 2009<br />

bis 2014 sind etwa <strong>ein</strong>e Milliarde<br />

Baht für den Kauf von Technologie<br />

vorgesehen, die im Ausland<br />

erworben werden soll. Weitere 475<br />

Millionen Baht sind für den Aufbau<br />

der Industrie <strong>und</strong> 225 Millionen<br />

Baht für die Erarbeitung von<br />

Normen <strong>und</strong> Standards <strong>ein</strong>geplant.<br />

Als Biokunststoffe gelten alle<br />

Kunststoffe auf der Basis nach-<br />

wachsender Rohstoffe,<br />

die biologisch abbaubar<br />

sind.<br />

Die Verwendung<br />

der Mittel liegt in Händen<br />

der Regierungsagentur<br />

NIA (National<br />

Innovation Agency).<br />

Nach Aussagen von<br />

NIA-Direktor Supachai<br />

Lorlowhakarn in der<br />

lokalen Presse sollen die ersten<br />

Projekte gemäß der ausgearbeiteten<br />

“Road Map” voraussichtlich<br />

noch 2008 starten. Lorlowhakarn<br />

bekräftigt, dass die Kunststoffindustrie<br />

äußerst konkurrenzfähig<br />

<strong>und</strong> in der Region sehr anerkannt<br />

sei. Durch das jetzt verabschiedete<br />

Programm werde die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Sektors weiter<br />

gestärkt. Darüberhinaus folge<br />

das Land damit dem internationalen<br />

Trend, umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Technologien zu fördern. Derzeit<br />

beläuft sich der Anteil von “Bioplastik”<br />

am gesamten weltweiten<br />

Kunststoffmarkt auf nur 0,25<br />

Prozent mit <strong>ein</strong>em Verbrauch von<br />

etwa 500.000 Jahrestonnen.<br />

Doch während die Nachfrage<br />

nach herkömmlichen Kunststoffen<br />

global im Schnitt in den<br />

vergangenen Jahren nur um r<strong>und</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

5 Prozent jährlich zulegen konnte,<br />

wird dem Segment Biokunststoffe<br />

<strong>ein</strong> Wachstumspotential von bis<br />

zu 30 Prozent jährlich zugeschrieben.<br />

Bis 2010 soll der Output<br />

nach Einschätzung von Experten<br />

<strong>ein</strong>e Million Tonnen erreichen.<br />

Als Triebfeder fungiert dabei vor<br />

allem die zunehmende Wahrnehmung<br />

der Klimaproblematik <strong>und</strong><br />

die Erkenntnis, dass Umwelt- <strong>und</strong><br />

Klimaschutz schnellstmöglich<br />

vorangetrieben werden müssen.<br />

In Thailand könnte in diesem<br />

Zusammenhang der Anbau <strong>und</strong><br />

die Verwendung von Tapioka <strong>ein</strong>e<br />

höhere Wertschöpfung erzielen. Tapioka<br />

ist <strong>ein</strong>e geschmacksneutrale<br />

Stärke, die aus der Maniokwurzel<br />

hergestellt wird. Während Kunststoffe,<br />

die auf Basis von petrochemischen<br />

Basisprodukten erzeugt<br />

werden, nur zu 30 Prozent wieder-<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

verwertet werden können, erreicht<br />

die Recycling-Quote bei Tapioka-<br />

Erzeugnissen bis zu 100 Prozent.<br />

Thailand ist drittgrößter Produzent<br />

von Tapioka weltweit, das<br />

derzeit in erster Linie als Nahrungsmittel<br />

konsumiert oder zu<br />

Äthanol weiterverarbeitet wird.<br />

Der Gesamtumsatz des Sektors<br />

liegt bei etwa 60 Milliarden Baht<br />

pro Jahr. Gleichzeitig enden jährlich<br />

r<strong>und</strong> 2,2 Millionen Tonnen<br />

Plastik auf den Deponien. Mit<br />

der zunehmenden Verarbeitung<br />

zu Biokunststoff könnte sich das<br />

Marktvolumen der Tapioka-Industrie<br />

nach Schätzungen von<br />

NIA-Experten auf fast 150 Milliarden<br />

Baht mehr als verdoppeln. Die<br />

Privatwirtschaft hat das Potential<br />

des Sektors in Thailand bereits<br />

erkannt <strong>und</strong> will kräftig investieren.<br />

Die englischsprachige Tageszeitung<br />

“Bangkok Post” berichtete<br />

Mitte 2008, dass die lokale<br />

Charoen Pokphand (CP) Group<br />

gem<strong>ein</strong>sam mit dem US-Partner<br />

Nature Works <strong>ein</strong> 2-Milliarden-<br />

Baht-Engagement<br />

prüft.<br />

Mit den Geldern<br />

sollen die<br />

A kt iv it äten<br />

des Unternehmens<br />

im<br />

B i o k u n s t -<br />

s t o f f s e k t o r<br />

gestärkt werden.<br />

Margit Kaufmann<br />

Das Joint<br />

Venture sieht<br />

<strong>ein</strong>e jährliche<br />

P r o du k t io n<br />

von 24.000<br />

Tonnen Pol<br />

y l a c t i d e n<br />

(PLA, Polymilchsäure)<br />

vor, das im<br />

Moment noch vollständig importiert<br />

werden muss. Das Vorprodukt<br />

wird in erster Linie in der<br />

Verpackungsindustrie verwendet.<br />

Im Rahmen der Kooperation<br />

zwischen CP <strong>und</strong> Nature Works<br />

würden die US-Amerikaner die<br />

entsprechende Technologie bereitstellen.<br />

Auf der anderen Seite<br />

könnte der thailändische Partner<br />

Montag, 1. September 2008<br />

s<strong>ein</strong> Know-how im Bereich das<br />

Anbaus von Feldfrüchten mit <strong>ein</strong>bringen,<br />

die als Rohmaterial dienen<br />

sollen.<br />

Bisher hatten in Thailand hohe<br />

Produktionskosten aufgr<strong>und</strong> geringer<br />

Skalenerträge die Entwicklung<br />

des Sektors gehemmt. Auch<br />

sind noch k<strong>ein</strong>e Regelungen in<br />

Kraft, die die Konsumenten zum<br />

Kauf umweltfre<strong>und</strong>licher Produkte<br />

in diesem Segment animieren<br />

könnten. Nach Angaben von<br />

Branchenvertretern liegen die<br />

Herstellungskosten von Biokunststoffen<br />

derzeit noch um das 1,5- bis<br />

2-fache über denen von konventionellen<br />

Plastikerzeugnissen. Aus<br />

diesen Gründen fordern Branchenvertreter<br />

von der Regierung weitere<br />

Maßnahmen zur Förderung<br />

des Sektors, wie beispielsweise die<br />

Senkung von Importzöllen auf PLA<br />

oder die Erhöhung von Steuern<br />

auf umweltbelastende Produkte.<br />

Das nun verabschiedete Maßnahmenpaket<br />

wird von Experten als<br />

“erster Schritt in die richtige Richtung”<br />

gewertet. <br />

National Innovation Agency<br />

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Tel.: 66 2644 6000<br />

Fax: 66 2644 84 44<br />

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Web: www.nia.or.th<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> <strong>und</strong> Vietnam Fokus<br />

Anzeigenleitung <strong>und</strong><br />

weltweiter Verkauf<br />

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22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Thailand<br />

Aufschwung mit<br />

Umweltbewussts<strong>ein</strong><br />

Von Alexander Hirschle, bfai-Korrespondent in Thailand<br />

Mit <strong>ein</strong>em Plus von 20 Prozent<br />

bei der Produktion <strong>und</strong> im<br />

Verkauf machte Thailand in der<br />

ersten Jahreshälfte 2008 s<strong>ein</strong>em<br />

Ruf als “Detroit <strong>Asien</strong>s” alle<br />

Ehre. Die positive Gr<strong>und</strong>stimmung<br />

in der Branche wurde<br />

durch <strong>ein</strong> noch intensiveres Engagement<br />

deutscher Hersteller<br />

unterstrichen. Künftig werdenvor<br />

allem umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Pkw sowie Äthanol als alternativem<br />

Treibstoff gute Marktchancen<br />

<strong>ein</strong>geräumt.<br />

Insgesamt liefen in den ersten<br />

6 Jahresmonaten 720.000 Fahrzeuge<br />

vom Band. Die Herstellung<br />

von Pkw schoss dabei sogar um<br />

mehr als 40 Prozent auf 203.000<br />

Einheiten in die Höhe, während<br />

Nutzfahrzeuge mit <strong>ein</strong>em Plus von<br />

knapp 14 Prozent auf 516.000 <strong>ein</strong><br />

unterdurchschnittliches Wachstum<br />

verzeichneten. Im gleichen<br />

Tempo legten Pick-ups - die mit<br />

Abstand wichtigste Untergruppe<br />

der Nutzfahrzeuge - auf 506.000<br />

Einheiten zu.<br />

Der steigende Output der thailändischen<br />

Kfz-Hersteller wurde<br />

dabei von <strong>ein</strong>er höheren Nachfrage<br />

aus dem Ausland sowie <strong>ein</strong>em<br />

florierenden Binnenmarkt angekurbelt.<br />

So legten die Exporte von<br />

Kfz “made in Thailand” in den<br />

ersten sechs Monaten 2008 nach<br />

Angaben des Fachverbandes Automotive<br />

Industry Club um 29,2 Prozent<br />

auf 386.000 Einheiten zu. Die<br />

Ausfuhren von Motoren wiesen<br />

dabei fast <strong>ein</strong>e Verdopplung auf.<br />

Auch der Inlandsabsatz zeigte<br />

sich dynamisch. Die Verkäufe von<br />

Kfz erhöhten sich in Thailand bis<br />

Juni 2008 um 9,9 Prozent im Vergleich<br />

mit den ersten sechs Monaten<br />

des Vorjahres auf insgesamt<br />

320.000 Einheiten, bei Pkw belief<br />

sich die Steigerungsrate sogar auf<br />

über 30 Prozent. Vor<br />

allem die steuerlichen<br />

Vergünstigungen für Pkw, die auf<br />

Basis des Treibstoffs “E20” (Mischung<br />

aus 20 Prozent Äthanol<br />

<strong>und</strong> 80 Prozent herkömmlichem<br />

Benzin) betrieben werden, haben<br />

Terminverschiebung<br />

Die deutsche Industriemesse<br />

“GTS 08” <strong>und</strong> die Parallelveranstaltung<br />

“Lifestyle & Travel<br />

2008” finden bereits vom 8. bis<br />

11. November 2008 in Bangkok<br />

statt - <strong>ein</strong>e Woche früher als<br />

seit langen geplant.<br />

Ein lokaler Event, mit dem sich die deutschen Messen<br />

nicht überschneiden sollen, hatte sich erst kurzfristig<br />

ergeben.<br />

sich dabei nach Einschätzung des<br />

Fachverbandes positiv ausgewirkt.<br />

Die Ersparnis im Vergleich zu<br />

normalem Benzin beläuft sich auf<br />

ungefähr 6 Baht pro Liter (1 Euro =<br />

52,13 Baht; 3-Monatsmittelkurs).<br />

Die Verkaufszahlen von Kfz wurden<br />

allerdings abgebremst durch<br />

das schwache Abschneiden von<br />

Pick-ups, deren Verkäufe im Juni<br />

2008 um 23,2 Prozent im Vergleich<br />

mit dem Vorjahresmonat <strong>ein</strong>brachen.<br />

In den ersten Monaten 2008<br />

hatte die Absatzkurve noch nach<br />

oben gezeigt, dann aber mit dem<br />

steigenden Preis für Dieseltreibstoff<br />

bis Jahresmitte deutlich nachgelassen.<br />

Als Resultat gingen die<br />

Verkäufe im 1. Halbjahr 2008 um<br />

0,7 Prozent auf 182.000 Einheiten in<br />

diesem Segment zurück. Damit belief<br />

sich der Anteil von Pick-ups am<br />

Gesamtabsatz von Kfz in Thailand<br />

in diesem Zeitraum auf “nur” noch<br />

56,5 Prozent im Vergleich zu den<br />

2007 erzielten 62,4 Prozent.<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa <strong>und</strong> Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

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Bangkok <strong>Business</strong> Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

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Mitglied der Schweizer <strong>und</strong> Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Branchengigant Toyota revidierte<br />

dem zufolge im Juli s<strong>ein</strong>e<br />

Absatzprognosen für das Gesamtjahr<br />

2008 nach unten <strong>und</strong><br />

geht jetzt von <strong>ein</strong>em Rückgang<br />

der Pick-up-Verkäufe um etwa 5<br />

Prozent auf 385.000 Einheiten aus.<br />

Noch im Vorjahr lagen die Zahlen<br />

über der 400.000er-Marke, die<br />

ursprünglichen Schätzungen für<br />

2008 sahen <strong>ein</strong>en Anstieg in Höhe<br />

von etwa 5 Prozent voraus.<br />

Das Segment hatte seit der <strong>Asien</strong>krise<br />

Ende der 90er Jahre <strong>ein</strong> stetiges<br />

Wachstum verzeichnet <strong>und</strong><br />

muss jetzt erstmals wieder Einbußen<br />

hinnehmen. Pick-ups werden in<br />

Thailand vorwiegend in ländlichen<br />

Gebieten <strong>ein</strong>gesetzt, während in<br />

den Großstädten wie Bangkok Pkw<br />

das Straßenbild dominieren.<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Die positive Entwicklung des<br />

thailändischen Kfz-Sektors sollte<br />

sich dennoch künftig fortsetzen,<br />

auch wenn die gesamtwirtschaftliche<br />

Dynamik in dem südostasiatischen<br />

Land im 2. Halbjahr<br />

2008 voraussichtlich etwas abschwächt.<br />

Vor allem die steigende<br />

Inflation, die im Juni den höchsten<br />

Wert der vergangenen zehn<br />

Jahre erreicht hatte, drückt auf<br />

die Kaufkraft der privaten Haushalte.<br />

Namhafte Kfz-Produzenten<br />

setzen jedoch weiterhin auf Thailand<br />

als attraktiven Markt.<br />

So intensivierte der deutsche<br />

Hersteller Mercedes-Benz im Juni<br />

2008 s<strong>ein</strong> Engagement in Thailand,<br />

indem er vor Ort s<strong>ein</strong> erstes integriertes<br />

Geschäftszentrum <strong>ein</strong>weihte.<br />

Das “One-Roof-Center”,<br />

in dem Lager, Qualitätssicherung,<br />

Vertrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst unter<br />

<strong>ein</strong>em Dach konzentriert werden,<br />

kostete insgesamt 600 Millionen<br />

Baht (circa 11,2 Mio. Euro) <strong>und</strong> gilt<br />

als <strong>ein</strong>zigartig in der ganzen Region.<br />

Auf mehr als 43.000 m 2 finden<br />

sich darüber hinaus Ausbildungsstätten,<br />

<strong>ein</strong>e Tankstelle <strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>e Teststrecke.<br />

Im Zuge der stärkeren Aktivitäten<br />

fordern Mercedes <strong>und</strong> andere<br />

führende europäische Kfz-<br />

Hersteller von der Regierung <strong>ein</strong>e<br />

bessere Förderung für Diesel-Pkw.<br />

Bisher kommen vorwiegend mit<br />

Äthanol angetriebene Fahrzeuge<br />

in die Gunst von Steuerleichterungen.<br />

Angesichts steigender<br />

Benzinpreise sollte nach Ansicht<br />

von Branchenvertretern auch die<br />

Diesel-Technologie mehr ins Rampenlicht<br />

rücken, um die Importabhängigkeit<br />

zu verringern <strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>e Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

voranzutreiben.<br />

Überall auf der Welt gewännen<br />

Dieselmotoren Marktanteile, Thailand<br />

sei die <strong>ein</strong>zige Ausnahme, so<br />

<strong>ein</strong> leitender Angestellter der Robert<br />

Bosch GmbH in der Tageszeitung<br />

“Bangkok Post”. Hier würden<br />

Dieselmotoren vorwiegend in<br />

Pick-Ups <strong>ein</strong>gesetzt, obwohl man<br />

mit der neuesten Technologie <strong>ein</strong><br />

Drittel weniger an Kraftstoff verbrauche<br />

als mit herkömmlichem<br />

Benzin. In die gleiche Kerbe<br />

R<br />

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S<br />

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W<br />

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S<br />

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C<br />

T<br />

I<br />

O<br />

N<br />

schlug der<br />

Verband Taia<br />

(ThaiAutomotive<br />

Industry<br />

Association),<br />

der Ende Juli<br />

2008 <strong>ein</strong>e Förderung<br />

für<br />

das darbende<br />

Pick-up-Segment<br />

von der<br />

Regierung <strong>ein</strong>forderte.<br />

Bereits Ende<br />

Juni hatte die<br />

thailändische<br />

Presse gemeldet,<br />

dass die Regierung in Bangkok<br />

erste Signale in Richtung von<br />

Steuererleichterungen auch für<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Diesel-Pkw<br />

signalisiert habe - mit klarer Zielrichtung<br />

deutsche Hersteller. Ein<br />

Regierungssprecher habe demzufolge<br />

die M<strong>ein</strong>ung geäußert, dass<br />

Diesel-Fahrzeuge das öffentlich<br />

Montag, 1. September 2008<br />

geförderte Eco-Car-Programm<br />

komplementär ergänzen könnten.<br />

Die Gerüchte wurden jedoch<br />

noch nicht von offizieller Seite<br />

bestätigt. Vertreter asiatischer<br />

Produzenten wiederum gaben<br />

zu bedenken, dass die K<strong>und</strong>en in<br />

der Region andere Präferenzen<br />

hätten <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Erfolg etwaiger<br />

Maßnahmen nicht garantiert sei.<br />

Äthanol dürfte sich als alternativer<br />

Treibstoff künftig immer<br />

stärker im thailändischen Kfz-<br />

Sektor etablieren <strong>und</strong> etwa 15 bis<br />

20 Baht billiger s<strong>ein</strong> als herkömmliches<br />

Benzin. “E85”-Treibstoff mit<br />

<strong>ein</strong>em Mischungsverhältnis von<br />

85 Prozent Äthanol <strong>und</strong> 15 Prozent<br />

Benzin wird voraussichtlich<br />

in der zweiten Hälfte 2008 erhältlich<br />

s<strong>ein</strong>. Parallel dazu soll der sogenannte<br />

Flex-Fuel-Motor auf den<br />

Markt kommen, der in Brasilien<br />

<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>malige Erfolgsgeschichte<br />

aufzuweisen hat <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e beliebige<br />

Mischung der beiden Treibstoffarten<br />

erlaubt.<br />

Während in Brasilien mittlerweile<br />

mehr als 80 Prozent der<br />

verkauften Pkw mit dieser Technologie<br />

ausgestattet sind, wird in<br />

Thailand der Absatz zunächst über<br />

sogenannte “converter kits” laufen.<br />

Diese sollen selbst Laien <strong>ein</strong>e<br />

problemlose Umrüstung des eigenen<br />

Fahrzeugs ermöglichen. Auf<br />

diese Weise müssen die künftigen<br />

Nutzer von Äthanol nicht erst <strong>ein</strong><br />

Neufahrzeug erwerben, sondern<br />

können sofort in den Genuss der<br />

preislichen Vorteile kommen.<br />

Thailand dürfte <strong>ein</strong>e federführende<br />

Rolle für die gesamte<br />

Region bei dieser neuen Technologie<br />

<strong>ein</strong>nehmen. Wenn der Flex-<br />

Fuel-Antrieb dort von den Konsumenten<br />

akzeptiert wird, soll sich<br />

die Expansion nach Einschätzung<br />

von Unternehmensvertretern<br />

baldmöglichst auf Indien <strong>und</strong> die<br />

Volksrepublik China erstrecken.<br />

In Thailand dürfte die Produktion<br />

der Umrüstungs-Sets 2009 aufgenommen<br />

werden mit <strong>ein</strong>er voraussichtlichen<br />

Outputmenge von<br />

zunächst 200.000 Einheiten pro<br />

Jahr. In <strong>ein</strong>er zweiten Phase sollen<br />

die Produktionskapazitäten sogar<br />

verdoppelt werden. <br />

The Federation of Thai Industries<br />

Automotive Industry Club<br />

Queen Sirikit National Convention<br />

Center, Zone C<br />

4. Floor, 60 New Ratchadapisek<br />

Road<br />

Bangkok 10110 / Thailand<br />

Tel.: 66 2345 1169<br />

Fax: 66 2345 1281<br />

Web: www.aic.or.th<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Ver<strong>ein</strong>igte Arabische Emirate<br />

Neue Visa-Bestimmungen<br />

noch unklar<br />

Von Martin Böll, bfai-Korrespondent<br />

Die Ver<strong>ein</strong>igten Arabischen<br />

Emirate (VAE) haben am 29. Juli<br />

2008 <strong>ein</strong>e Reihe neuer Visa-Bestimmungen<br />

<strong>ein</strong>geführt, um<br />

die illegale Einwanderung zu<br />

erschweren.<br />

Seit etwa <strong>ein</strong>em Monat berichten<br />

die lokalen Medien schon intensiv<br />

über die neuen<br />

Bestimmungen.<br />

Fast täglich gibt es<br />

neue Aspekte <strong>und</strong><br />

Klarstellungen, ohne<br />

dass damit aber alle<br />

Fragen beantwortet<br />

wären.<br />

Das deutsche Diplomatische<br />

Corps<br />

wurde bislang noch<br />

nicht zu <strong>ein</strong>em Briefing<br />

<strong>ein</strong>geladen, um<br />

offene Punkte abzuklären.<br />

Auch die<br />

VAE-Botschaft in Berlin<br />

hatte nach eigenen<br />

Angaben noch k<strong>ein</strong>e<br />

neuen Direktiven erhalten<br />

(28. Juni 2008).<br />

Deutsche Touristen<br />

dürften weiterhin bei der Einreise<br />

<strong>ein</strong> kostenloses Visum erhalten.<br />

Der Nachweis <strong>ein</strong>er Auslandsreiseversicherung<br />

<strong>und</strong> die<br />

Hinterlegung <strong>ein</strong>er finanziellen<br />

Sicherheit, wie bei vielen anderen<br />

Nationalitäten vorgeschrieben,<br />

werden nicht verlangt. Das<br />

Touristenvisum wird allerdings<br />

nur 30 Tage gültig s<strong>ein</strong>, bislang<br />

waren 60 Tage üblich. Zeitungsberichten<br />

zufolge soll es <strong>ein</strong>e Verlängerung<br />

von weiteren 30 Tagen<br />

gegen <strong>ein</strong>e Gebühr von 500 Dirham<br />

(circa 87 Euro, 1 Euro = 5,73<br />

Dirham) geben.<br />

Es ist unklar, ob der Erhalt <strong>ein</strong>er<br />

Verlängerung leicht möglich<br />

ist oder ob dies an bestimmte<br />

Bedingungen geknüpft wird.<br />

Auch für den Wüsten-Ausflug dürften deutsche Touristen weiterhin <strong>ein</strong><br />

kostenloses Visum erhalten.<br />

Abzuwarten bleibt auch, ob die<br />

neuen Regularien zu <strong>ein</strong>em größeren<br />

bürokratischen Aufwand<br />

<strong>und</strong> längeren Warteschlangen<br />

führen werden.<br />

Nicht zufriedenstellend <strong>und</strong><br />

zum Teil widersprüchlich sind<br />

die Informationen über die Möglichkeit<br />

<strong>ein</strong>es Omanbesuchs oder<br />

<strong>ein</strong>es anderen Nachbarlandes<br />

während <strong>ein</strong>es vorübergehenden<br />

VAE-Aufenthalts. Vor allem Touristen<br />

machen oft <strong>ein</strong>en Ausflug<br />

in den nördlichen Omanzipfel<br />

Musandam - mitunter auch<br />

mehrfach wegen s<strong>ein</strong>er unverbauten<br />

Strände. Oder sie bereisen<br />

zum Beispiel die touristisch<br />

interessante Stadt Nizwa. Für<br />

solche Reisen muss die Grenze<br />

mehrfach überquert werden, all<strong>ein</strong>e<br />

schon weil Musandam <strong>ein</strong>e<br />

von den VAE umschlossene omanische<br />

Enklave ist.<br />

Ein längerfristiger Aufenthalt<br />

im Rahmen <strong>ein</strong>es 90-tägigen Besuchsvisums<br />

soll nur noch für<br />

direkte Angehörige <strong>ein</strong>es in den<br />

Ahmed Sharlah<br />

VAE legal arbeitenden Ausländers<br />

möglich s<strong>ein</strong>. Ein solches Visum<br />

wird nicht an der Grenze sondern<br />

nur von den VAE-Konsulaten im<br />

Ausland erteilt. Es gibt in den VAE<br />

insgesamt 16 verschiedene Visa-<br />

Typen, darunter solche für Besucher<br />

von Konferenzen, Ges<strong>und</strong>heitstouristen,<br />

Studenten <strong>und</strong><br />

Gäste der Regierung. Für ausländische<br />

Experten, die immer mal<br />

wieder <strong>ein</strong> paar Tage in den VAE<br />

arbeiten müssen, gibt es Sonderregelungen.<br />

Bei diesem Visum ist<br />

von mehreren erlaubten Aufenthalten<br />

von jeweils maximal 16 Tagen<br />

an <strong>ein</strong>em Stück die Rede.<br />

Touristen- <strong>und</strong> Besuchervisen<br />

berechtigen nicht zur<br />

Aufnahme <strong>ein</strong>er Beschäftigung.<br />

Wer sich<br />

dennoch ohne gültiges<br />

Arbeitsvisum<br />

bei <strong>ein</strong>er Beschäftigung<br />

erwischen lässt,<br />

muss die VAE unverzüglich<br />

verlassen <strong>und</strong><br />

wird auf Lebenszeit<br />

zur Persona non grata<br />

erklärt. S<strong>ein</strong> Arbeitgeber<br />

muss <strong>ein</strong>e Strafe<br />

von 50.000 Dirham<br />

(8.726 Euro) bezahlen.<br />

Die neuen Regularien<br />

richten sich vornehmlich<br />

gegen das<br />

Heer von Arbeitskräften<br />

aus Indien, Pakistan<br />

<strong>und</strong> anderen Entwicklungsländern,<br />

die in den VAE<br />

Arbeit suchen <strong>und</strong> oft genug illegal<br />

beschäftigt werden.<br />

Bislang konnte sich dieser Personenkreis<br />

durch Fahrten auf<br />

<strong>ein</strong>e iranische Insel oder in den<br />

Oman unbegrenzt neue Touristenvisa<br />

beschaffen. Auf diese<br />

“Visa-Runs”, wie sie in den VAE<br />

heißen, sind aber auch viele europäische<br />

Geschäftsleute angewiesen,<br />

weil sie k<strong>ein</strong>en sogenannten<br />

Sponsor finden oder die Behörden<br />

ihnen aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen das Leben<br />

schwer machen. Hierzu gehören<br />

dem Vernehmen nach auch sehr<br />

reputierliche Personen von europäischen<br />

Organisationen <strong>und</strong> der<br />

europäischen Wirtschaft. <br />

25


Dr. Dieter Burgmann<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnam<br />

Ernst aber nicht hoffnungslos<br />

Die Regierung reagiert inzwischen entschieden auf die Überhitzungsersch<strong>ein</strong>ungen der<br />

Volkswirtschaft. Unser Bild zeigt das Volkskomitee-Gebäude in Ho Chi Minh City.<br />

Von Kathrin Prasse, Regionalmanagerin ASEAN <strong>und</strong><br />

Südpazifik beim OAV in Hamburg<br />

U n t e r n e h m e n s e i n s c h ä t -<br />

zungen zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung<br />

in Vietnam<br />

zufolge ist das südostasiatische<br />

Land heute ist nicht vergleichbar<br />

mit Thailand 1997. Ein Szenario<br />

ähnlich der <strong>Asien</strong>krise wird es<br />

nicht geben.<br />

Trotz aller wirtschaftlichen<br />

Probleme befindet sich Vietnam<br />

in <strong>ein</strong>er weniger prekären Lage<br />

als Thailand 1997. Denn anders<br />

als bei der thailändischen Währungskrise<br />

ist die vietnamesische<br />

Auslandsverschuldung durch die<br />

Devisenreserven gedeckt <strong>und</strong> zudem<br />

zu <strong>ein</strong>em Großteil mittel- bis<br />

langfristiger Natur oder in Form<br />

von <strong>Entwicklungshilfe</strong>krediten<br />

stabil gewährt.<br />

Unkenrufe von <strong>ein</strong>er neuen<br />

vietnamesischen Währungskrise<br />

mit entsprechendem Absturz<br />

sind also nicht angebracht. Das<br />

seit Anfang des Jahres zu beobachtende<br />

Ungleichgewicht der<br />

Wirtschaft sch<strong>ein</strong>t sich zu Beginn<br />

des dritten Quartals 2008 zudem<br />

allmählich zu stabilisieren. Die<br />

Regierung, Anfang des Jahres<br />

noch kritisiert für ihr zögerliches<br />

Vorgehen <strong>und</strong> ihre mangelhafte<br />

Kommunikation, reagiert inzwischen<br />

entschieden auf die Überhitzungsersch<strong>ein</strong>ungen<br />

der vietnamesischen<br />

Volkswirtschaft.<br />

Vietnamesische<br />

Auslandsverschuldung<br />

ist durch die Devisenreserven<br />

gedeckt<br />

Makroökonomischer <strong>und</strong> sozialer<br />

Stabilität wurde die höchste Priorität<br />

<strong>ein</strong>geräumt.<br />

Erste Maßnahmen greifen<br />

bereits<br />

Erste positive Auswirkungen<br />

der Maßnahmen sind bereits<br />

sichtbar. So hat die Regierung bei<br />

<strong>ein</strong>em tatsächlich erwirtschafteten<br />

Wachstum von 6,7 Prozent im ersten<br />

Halbjahr 2008 ihre Erwartung<br />

an das ganzjährige Wirtschaftswachstum<br />

deutlich nach unten<br />

korrigiert, um der Überhitzung<br />

zu begegnen. Als erstes fiskalpolitisches<br />

Signal hat die Regierung<br />

ihr Ausgabeverhalten um bislang<br />

Montag, 1. September 2008<br />

knapp vier Billionen Dong im laufenden<br />

Jahr zurückgefahren <strong>und</strong><br />

die Verzögerung <strong>und</strong> Aussetzung<br />

staatlicher Investitionsprojekte<br />

angekündigt. Geldpolitisch wurde<br />

die Zentralbank mit der dritten<br />

Zinserhöhung seit Anfang 2008<br />

aktiv. Der Leitzins liegt nun bei<br />

14 Prozent. Im Juni verlangsamten<br />

sich die Inflationszuwächse zwar<br />

erstmals, das Ziel der Regierung,<br />

im kommenden Jahr <strong>ein</strong>e Inflationsrate<br />

von zehn Prozent zu erreichen,<br />

bleibt allerdings seit den<br />

jüngsten Subventionskürzungen<br />

bei Kraftstoffen <strong>und</strong> damit <strong>ein</strong>hergehenden<br />

erneuten Preissteigerungen<br />

sehr ambitioniert. Auch<br />

mit der angestrebten Reduzierung<br />

des Handelsbilanzdefizits um 30<br />

Prozent bis zum Jahresende hat<br />

sich die Regierung <strong>ein</strong> ehrgeiziges<br />

Ziel gesetzt. Dem Wachstum der<br />

Exporte um 30 Prozent steht <strong>ein</strong><br />

siebzigprozentiger Zuwachs der<br />

Importe all<strong>ein</strong> im zweiten Quartal<br />

2008 gegenüber. Die Regierung<br />

rechnet daher im ersten Halbjahr<br />

mit <strong>ein</strong>em Handelsbilanzdefizit<br />

von 17 Milliarden US-Dollar. Die<br />

Leistungsbilanz wird allerdings<br />

durch Rücküberweisungen von<br />

im Ausland lebenden Vietnamesen<br />

<strong>und</strong> hohe Auslandsdirektinvestitionen<br />

ausgeglichen. Deutlich<br />

positive Veränderungen sind<br />

beim Wechselkurs des Dong feststellbar.<br />

Durch <strong>ein</strong>e Ausweitung<br />

der Wechselkursspanne des Dong<br />

gegenüber dem US-Dollar um insgesamt<br />

vier Prozent nähern sich<br />

seit Ende Juni der offizielle <strong>und</strong><br />

der Marktkurs allmählich an.<br />

Probleme für Unternehmen<br />

bestehen vorerst<br />

Auch wenn die Maßnahmen<br />

der Regierung erste Wirkung zeigen,<br />

sind deutsche Unternehmen<br />

vor Ort <strong>ein</strong>er vom OAV durchgeführten<br />

Umfrage zufolge akut<br />

mit <strong>ein</strong>er Reihe von Herausforderungen<br />

konfrontiert. Bei Inflationsraten<br />

von über 25 Prozent<br />

(Mai 2008) bekommt <strong>ein</strong> altbekanntes<br />

Problem in Vietnam <strong>ein</strong>e<br />

neue Bedeutung – Personal. Un-<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ternehmen müssen Gehälter um<br />

mindestens 20 Prozent anheben,<br />

um ihre Belegschaft <strong>und</strong> insbesondere<br />

höher qualifiziertes Personal<br />

halten zu können. Von den<br />

rapiden Preissteigerungen im<br />

Gr<strong>und</strong>güterbereich von 40 bis 60<br />

Prozent ist besonders die ärmere<br />

Bevölkerung betroffen. Als Reaktion<br />

waren all<strong>ein</strong> in den ersten<br />

drei Monaten dieses Jahres mehr<br />

als 300 wilde Streiks im Niedriglohnbereich<br />

zu verzeichnen, bei<br />

denen höhere Löhne zur Kompensation<br />

der gestiegenen Lebenshaltungskosten<br />

<strong>ein</strong>gefordert wurden.<br />

Teilweise standen kurzfristig ganze<br />

Produktionen still. Eine Wende<br />

ist erst mit der Eindämmung der<br />

Inflation <strong>und</strong> frühestens Ende des<br />

Jahres in Sicht.<br />

Rücküberweisungen von<br />

Auslandsvietnamesen<br />

<strong>und</strong> hohe Auslandsdirektinvestitionen<br />

gleichen die Leistungsbilanz<br />

aus<br />

Zu diesem traditionellen Problem<br />

gesellt sich aktuell <strong>ein</strong> weiteres,<br />

bislang unbekanntes Problem.<br />

Deutsche Unternehmen<br />

vermelden erstmals Zahlungsschwierigkeiten<br />

<strong>und</strong> ver<strong>ein</strong>zelte<br />

Vertragskündigungen seitens ihrer<br />

vietnamesischen Partner bei<br />

<strong>ein</strong>em insgesamt sehr schlechten<br />

Eingang von Neuaufträgen. Insgesamt<br />

habe die sonst so gute<br />

Zahlungsmoral vietnamesischer<br />

Unternehmen nachgelassen. Die<br />

Gründe hierfür sind so <strong>ein</strong>fach wie<br />

offensichtlich. Auf der <strong>ein</strong>en Seite<br />

leiden Unternehmen bei Jahreszinssätzen<br />

von bis zu 20 Prozent<br />

unter erheblichen Liquiditätsengpässen,<br />

auf der anderen Seite sind<br />

sie erheblichen Steigerungen der<br />

Produktionskosten <strong>und</strong> wegen <strong>ein</strong>er<br />

leichten Abwertung des Dong<br />

schwindender Kaufkraft im Außenhandel<br />

ausgesetzt. Die Kreditvergabe<br />

ist <strong>ein</strong>geschränkt <strong>und</strong> die<br />

Neueröffnung von Akkreditiven<br />

nur schwer möglich. Insolvenzen<br />

lokaler Banken sind aber auszuschließen,<br />

eröffnete Akkreditive<br />

werden bedient.<br />

Trotz dieser aktuell sehr angespannten<br />

wirtschaftlichen Situation<br />

gilt Vietnam mittelfristig als<br />

attraktive Destination für Auslandsdirektinvestitionen.<br />

Gerade<br />

gegenüber Nachbarländern<br />

hat das Land im Kostenvergleich<br />

komparative Vorteile <strong>und</strong> erwartet<br />

daher auch in diesem Jahr <strong>ein</strong><br />

Rekordwachstum der Auslandsdirektinvestitionen.<br />

So werden<br />

für das Jahr 2008 Auslandsdirektinvestitionen<br />

in Höhe von 31<br />

Milliarden US-Dollar erwartet.<br />

Davon sind zehn Milliarden US-<br />

Dollar bereits zugesagt, r<strong>und</strong> fünf<br />

Milliarden US-Dollar im ersten<br />

Vietnam Fokus<br />

Tiêu Điểm Việt Nam<br />

Donnerstag 15. Mai 2008 Nr. 2 / 2008 Jahrgang 1<br />

Ärgernis Personalfluktuation<br />

DR DIETER BURGMANN<br />

Von Andreas Dernbach Partner bei der Vietnam-German Know-how<br />

Company in Hanoi.<br />

Das Geschäft läuft gut, der<br />

Umsatz steigt, die Arbeit ist<br />

kaum noch zu bewältigen, <strong>und</strong><br />

dann das: ausgerechnet kurz vor<br />

Quartalsende kündigt die Chef-<br />

Buchhalterin. Jede Kündigung<br />

verursacht Probleme, aber das<br />

plötzliche <strong>und</strong> unerwartete Aussteigen<br />

von lokalen Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräften hat in aller<br />

Regel auch unmittelbare, negative<br />

Auswirkungen auf den Betriebserfolg.<br />

Die meisten ausländischen Investoren<br />

in Vietnam beklagen<br />

die schwierige Lage auf dem Personalmarkt,<br />

die explosionsartig<br />

ansteigenden Lohn- <strong>und</strong> Gehaltskosten<br />

<strong>und</strong> die Unzuverlässigkeit<br />

ihrer lokalen Mitarbeiter. Die<br />

meisten bereits von ausländischen<br />

Firmen beschäftigten Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte bewerben sich<br />

alle 9 bis 15 Monate auf <strong>ein</strong>e neue<br />

Stelle, in der Erwartung, dass der<br />

neue Arbeitgeber <strong>ein</strong>e attraktivere<br />

Arbeit bietet <strong>und</strong> <strong>ein</strong> besseres Gehalt<br />

zahlt. Andere wichtige Gründe<br />

für die oft beobachtete unstete<br />

Karriereentwicklung sind: größere<br />

Nähe des neuen Arbeitsplatzes<br />

zur Wohnung, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong><br />

schließlich das allgem<strong>ein</strong>e Betriebsklima.<br />

Für die betroffenen Vorgesetzten,<br />

die oft schon all<strong>ein</strong>e wegen<br />

des ungewohnten Arbeitsumfeldes<br />

in Vietnam be- oder gar<br />

überlastet sind, ist die hohe Personalfluktutation<br />

<strong>ein</strong>e echte Herausforderung,<br />

die, wenn sie nicht<br />

strategisch <strong>und</strong> systematisch angegangen<br />

wird, zu <strong>ein</strong>em echten<br />

<strong>Business</strong> Killer werden kann.<br />

Zunächst gilt es zu realisieren,<br />

dass in <strong>ein</strong>er überhitzten Wirtschaft<br />

mit akuter Knappheit an<br />

qualifiziertem Personal, letztere<br />

sehr viel häufiger ihren Arbeitgeber<br />

wechseln werden als in <strong>ein</strong>er<br />

entwickelten Volkswirtschaft mit<br />

hoher Arbeitslosigkeit. Vorausschauende<br />

Investoren akzeptieren<br />

das Unvermeidliche <strong>und</strong> richten<br />

sich entsprechend <strong>ein</strong>: präzise<br />

<br />

<br />

<br />

www.vietnamfokus.com<br />

i n D i e s e r A u s g A b e<br />

Tr o n g số n ày<br />

DIE L NKL STE<br />

Mục lục<br />

Deutscher teil<br />

Ärgernis Personalfluktuation 1<br />

Dunkle Wolken am Horizont 2<br />

Ambitionierte Pläne 7<br />

mit Gac-Früchten<br />

Halbprofitabler erster Satell t 7<br />

Petrochemische Industrie- 8<br />

struktur mange haft<br />

S&P warnt vor Überhitzung 9<br />

Boomende Möbelbranche 10<br />

importiert Ausrüstungen<br />

Eingeschränkte Reis-Exporte 12<br />

Trang Tiếng việT<br />

Sự thay đổi nhân lực 13<br />

Năng lượng gió ở 15<br />

CHLB Đức<br />

Hội thảo EUROVIET lần 16<br />

thứ VI tại Hamburg<br />

Hội chợ RESALE lần thứ 14 17<br />

Sự “chậm chạp” của 18<br />

Công nghệ Lọc dầu<br />

Nhu cầu lớn về máy 19<br />

chế biến gỗ<br />

Bước ngoặt trong 21<br />

quan hệ kinh tế<br />

impressum 22<br />

messen ADressen 23<br />

WirtschAftsDAten<br />

Stellenbeschreibungen, Organisations-<br />

<strong>und</strong> Ablaufplanungen,<br />

Standard Operational Procedures<br />

können helfen, den Schaden zu<br />

minimieren, den jede Kündigung<br />

mit sich bringt. Wer gut vorbereitet<br />

ist, kann den neuen Mitar-<br />

1<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Halbjahr 2008 geflossen. Diese<br />

Entwicklung belegt das hohe Vertrauen<br />

ausländischer Investoren<br />

in die wirtschaftlichen Perspektiven<br />

Vietnams, die mittelfristig als<br />

sehr gut <strong>ein</strong>gestuft werden. <br />

OAV - Ostasiatischer Ver<strong>ein</strong> e.V.<br />

Kathrin Prasse<br />

Bleichenbrücke 9<br />

20354 Hamburg<br />

Tel: 49 40 357559 29<br />

Fax: 49 40 357559 25<br />

Email: prasse@oav.de<br />

Vietnam Fokus<br />

Am 15. Sep. ersch<strong>ein</strong>t die vierte Ausgabe.<br />

Zweisprachig, deutsche <strong>und</strong> vietnamesische<br />

Wirtschaftsinformationen aus Vietnam<br />

Analysen,<br />

Branchenreports,<br />

Investitionen,<br />

Unternehmen,<br />

Manager<br />

Etwa 6.000<br />

Leser <strong>und</strong><br />

Leserinnen<br />

in 20 Ländern<br />

Kostenlos per<br />

Email, wie der<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bestellen:<br />

vertrieb@<br />

vietnamkurier.com<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchrezension<br />

Pjöngjang bewegt sich<br />

Von Daniel Müller in Berlin.<br />

Als sich nach dem Ende des<br />

Kalten Krieges das sozialistische<br />

Lager in <strong>ein</strong>em atemberaubenden<br />

Tempo auflöste, gab<br />

es nur wenige Staaten, die sich<br />

diesem historischen Sog zu entziehen<br />

vermochten. Neben Kuba<br />

<strong>und</strong> der Mongolei erwies sich<br />

vor allem Nordkorea als verblüffend<br />

resistent gegenüber den<br />

dramatischen Veränderungen<br />

der neunziger Jahre.<br />

Die nordkoreanische Führung<br />

verordnete s<strong>ein</strong>en Bürgern <strong>ein</strong>e<br />

umfassende Ausgangs- <strong>und</strong> Kontaktsperre<br />

<strong>und</strong> fuhr ansonsten<br />

ungerührt mit der Drangsalierung<br />

ihrer Untertanen fort. Von<br />

<strong>ein</strong>em gelegentlichen Kopfschütteln<br />

über den grotesken Führerkult<br />

der Kim-Dynastie abgesehen,<br />

hätte die Weltöffentlichkeit das<br />

Land leicht vergessen können,<br />

wäre da nicht das Atomwaffenprogramm<br />

gewesen. Nach langem<br />

Hin <strong>und</strong> Her konnte im Februar<br />

2007 schließlich <strong>ein</strong>e Einigung in<br />

der Nuklearfrage erzielt konnte,<br />

worauf die internationale Quarantäne<br />

für das Regime <strong>ein</strong> Stück<br />

weit gelockert wurde. Hieraus ergibt<br />

sich <strong>ein</strong>e gewisse Perspektive<br />

hinsichtlich <strong>ein</strong>er R<strong>ein</strong>tegration<br />

Nordkoreas in die internationale<br />

Staatenfamilie, was wiederum <strong>ein</strong><br />

verstärktes Interesse an dem Land<br />

hervorruft. Hinzu kommt, dass<br />

<strong>ein</strong>e Wiederver<strong>ein</strong>igung mit Südkorea<br />

zumindest als denkmöglich<br />

ersch<strong>ein</strong>t. Bei <strong>ein</strong>er Durchmusterung<br />

der vorrätigen Literatur<br />

fällt jedoch auf, wie dürftig der<br />

Bestand an zuverlässigen <strong>und</strong><br />

authentischen Informationen ist.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat Christoph<br />

Moeskes dankenswerterweise<br />

die Aufgabe übernommen,<br />

Nordkorea-Experten aus den<br />

verschiedensten Professionen zu<br />

versammeln <strong>und</strong> sie ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Einschätzungen niederzuschreiben<br />

zu lassen.<br />

Als Gr<strong>und</strong><strong>ein</strong>druck lässt sich<br />

nach der Lektüre der <strong>ein</strong>zelnen<br />

Beiträge festhalten, dass auch<br />

diesseits des 38. Breitengrades die<br />

Zeit nicht stehen geblieben ist <strong>und</strong><br />

die Lebenswirklichkeit in Nordkorea<br />

sehr viel mehr Facetten aufweist,<br />

als es von außen ersichtlich<br />

ist. Mehr noch: Vom Rest der Welt<br />

weitgehend unbemerkt haben sich<br />

in den letzten Jahren durchaus<br />

<strong>ein</strong>ige relevante Veränderungen<br />

ereignet. So wurde die lange Zeit<br />

vorherrschende Begräbnisstimmung<br />

durch <strong>ein</strong>e Belebung des<br />

kulturellen Lebens <strong>ein</strong> wenig aufgelockert.<br />

Auch zeigt man sich<br />

gegenüber Aufbauhilfe von außen<br />

<strong>und</strong> sei es durch Religionsgem<strong>ein</strong>schaften<br />

nicht mehr völlig<br />

abweisend. Vermehrt haben sich<br />

auch die Möglichkeiten <strong>ein</strong>e fremde<br />

Sprache zu erlernen, wobei der<br />

DAAD traditionsgemäß achtbare<br />

Pionierarbeit leistet.<br />

Die wohl größte Reformbereitschaft<br />

ist derweil in ökonomischen<br />

Fragen anzutreffen. Zwar beharrt<br />

man energisch auf <strong>ein</strong>en eigenen<br />

Entwicklungsweg, ist externen<br />

Anregungen aber durchaus zugänglich.<br />

Neben Optimierungsmaßnahmen<br />

zur Steigerung der<br />

Produktivität wurden inzwischen<br />

in <strong>ein</strong>em bescheidenen Umfang<br />

auch privatwirtschaftliche Organisationsformen<br />

zugelassen. In<br />

Sonderwirtschaftszonen werden<br />

darüber hinaus Kooperationsprojekte<br />

mit dem Süden erprobt.<br />

Bestellungen<br />

Christoph Moeskes (Hg.):<br />

Nordkorea. Einblicke in <strong>ein</strong><br />

rätselhaftes Land<br />

2., vollständig aktualisierte<br />

Auflage<br />

Christoph Links Verlag, Berlin 2007<br />

223 Seiten, 16, 90 Euro<br />

ISBN 978-3-86153-453-2<br />

Impressum<br />

Montag, 1. September 2008<br />

Freilich weisen die Autoren darauf<br />

hin, dass alle Neuerungen<br />

dort an <strong>ein</strong>e markante Grenze geraten,<br />

wo der Herrschaftsanspruch<br />

der „Partei der Arbeit Koreas“<br />

tangiert wird. Einstweilen jedoch<br />

besteht noch genügend Raum für<br />

Veränderungen. Ob sich das Land<br />

in absehbarer Zeit von <strong>ein</strong>em totalitären<br />

Zwangssystem wenigstens<br />

zu <strong>ein</strong>er „normalen“ Autokratie<br />

wandelt, bleibt abzuwarten. Die<br />

internationale Umwelt sollte jedenfalls<br />

den Versuch unternehmen,<br />

konstruktiv auf dieses Ziel<br />

hinzuwirken. Das vorliegende<br />

Buch leistet dabei <strong>ein</strong>en wichtigen<br />

Beitrag zum besseren Verständnis<br />

der Lage in Nordkorea. <br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok / Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Necip Bagoglo, bfai, Martin Böll,<br />

Dr. Dieter Burgmann, Achim Haug,<br />

Alexander Hirschle, Thomas H<strong>und</strong>t,<br />

Dr. Jürgen Maurer, Daniel Müller,<br />

Kathrin Prasse, Dr. Detlef Rehn,<br />

Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />

Horst Rudolf<br />

Daten<br />

Oanda (Währungen), IWF,<br />

Zentralbanken, ADB<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag <strong>und</strong><br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

<strong>ein</strong>gesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

M<strong>ein</strong>ung der Redaktion wieder.<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

25. Aug.08<br />

(Tagesmittel)<br />

25. Juli 08<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(32 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,7088 1,6344 1,7357 - 1,6278 1,6799<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 103,51 109,35 110,07 - 102,54 106,16<br />

Brunei Dollar (BND) 2,1149 2,1631 2,1684 - 2,1039 2,1395<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 10,1289 10,7229 10,7648 - 10,1002 10,4250<br />

Hongkong Dollar (HKD) 11,5547 12,2271 12,2991 - 11,3910 11,8707<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 13663 14451 14451 - 13630 13959<br />

Indische Rupie (INR) 64,3182 65,9928 66,8568 - 63,1353 64,8855<br />

Irakische Dinar (IQD) 1804 1849 1897 - 1773 1834<br />

Iranischer Rial (IRR) 14402 14758 14785 - 14063 14515<br />

Japanischer Yen (JPY) 162,87 168,94 169,71 - 160,18 165,66<br />

Koreanischer Won (KRW) 1580 1580 1586 - 1528 1567<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,3986 0,4186 0,4197 - 0,3955 0,4077<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,9505 5,1015 5,1378 - 4,9058 5,0195<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 2,0892 2,1114 2,1503 - 2,0704 2,1154<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 113,49 110,86 113,89 - 109,07 111,53<br />

Philippinischer Peso (PHP) 67,6344 69,3244 69,6944 - 66,5334 67,9645<br />

Singapur Dollar (SGD) 2,0892 2,1366 2,1432 - 2,0802 2,1144<br />

Taiwanesischer Dollar (TWD) 46,4698 47,6947 47,9548 - 46,1292 47,1052<br />

Thailändischer Baht (THB) 50,5785 52,8998 53,0862 - 50,0823 51,5870<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 1,7686 1,7686 1,9069 - 1,7425 1,8018<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 25015 26823 27061 - 24825 25836<br />

Ver, Arab, Emirate Dirhan (AED) 5,4370 5,7602 5,7796 - 5,3977 5,5855<br />

US Dollar (USD) 1,4798 1,5679 1,5768 - 1,4630 1,5202<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2006 10,7 %<br />

1 Q 2007 11,1 %<br />

2 Q 2007 11,5 %<br />

3 Q 2007 11,5 %<br />

4 Q 2007 11,2 %<br />

1 Q 2008 10,6 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 0,7 %<br />

2008 0,4 %<br />

2009 0,4 %<br />

2010 0,3 %<br />

2011 0,1 %<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

-1%<br />

-2%<br />

Inflation<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Geschäftsklima<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

Euro / Chinesischer Yuan<br />

11.2<br />

11.0<br />

10.8<br />

10.6<br />

10.4<br />

10.2<br />

10.0<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 7,6 %<br />

2008 5,9 %<br />

2009 6,4 %<br />

2010 7,7 %<br />

2011 8,4 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate, average<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

4 Q 2006 6,7 %<br />

1 Q 2007 5,5 %<br />

2 Q 2007 6,4 %<br />

3 Q 2007 6,3 %<br />

4 Q 2007 6,7 %<br />

1 Q 2008 7,1 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 6,7 %<br />

2008 3,0 %<br />

2009 2,9 %<br />

2010 2,7 %<br />

2011 3,0 %<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

Inflation<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

12.4<br />

6%<br />

12%<br />

12.0<br />

4%<br />

10%<br />

2%<br />

8%<br />

11.6<br />

6%<br />

11.2<br />

0%<br />

4%<br />

10.8<br />

-2%<br />

2%<br />

10.4<br />

-4%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

10.0<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

14%<br />

12%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

4 Q 2006 6,1 %<br />

1 Q 2007 6,0 %<br />

2 Q 2007 6,3 %<br />

3 Q 2007 6,5 %<br />

4 Q 2007 6,3 %<br />

1 Q 2008 6,3 %<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

6%<br />

2%<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

-14%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

60%<br />

50%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -2,8 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -1,3 %<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2008 -3,4 %<br />

2008 -2,1 %<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2009 -3,3 %<br />

2009 -1,8 %<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2%<br />

2010 -3,2 %<br />

2010 -1,7 %<br />

1%<br />

0%<br />

2011 -3,0 %<br />

2011 -1,5 %<br />

4%<br />

-1%<br />

2%<br />

-2%<br />

-3%<br />

-4%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 13,1 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 8,0 %<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

70<br />

Euro / Indische Rupie<br />

2008 14,0 %<br />

2009 13,9 %<br />

2008 7,8 %<br />

2009 7,9 %<br />

15000<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

66<br />

2011 12,0 %<br />

2010 7,5 %<br />

14500<br />

2011 11,0 %<br />

2011 7,0 %<br />

14000<br />

62<br />

Lending rate<br />

Jahresmittel<br />

Deposit rate<br />

Jahresmittel<br />

13500<br />

58<br />

13000<br />

54<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

12500<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

2%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

170<br />

1998<br />

1999<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

2010<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -2,4 %<br />

2008 -2,7 %<br />

2009 -2,4 %<br />

2010 -2,4 %<br />

2011 -2,5 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 1,8 %<br />

2008 1,9 %<br />

2009 2,2 %<br />

2010 2,8 %<br />

2011 3,1 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate, average<br />

1%<br />

165<br />

BIP [im Quartal]<br />

160<br />

4 Q 2006 2,5 % 3 Q 2007 1,9 %<br />

0%<br />

155<br />

1 Q 2007 3,2 % 4 Q 2007 1,4 %<br />

-1%<br />

2 Q 2007 1,8 % 1 Q 2008 1,1 %<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

150<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

8%<br />

6%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

4 Q 2007 4,0 %<br />

1 Q 2007 4,0 %<br />

2 Q 2007 4,9 %<br />

3 Q 2007 5,1 %<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

1 Q 2008 5,7 %<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

6%<br />

2%<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

6%<br />

5%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

1%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2007 3,8 %<br />

2007 -3,2 %<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

10%<br />

2008 1,1 %<br />

2009 0,7 %<br />

2008 -3,1 %<br />

2009 -3,3 %<br />

16%<br />

12%<br />

6%<br />

2010 0,6 %<br />

2010 -3,4 %<br />

8%<br />

2%<br />

2011 0,6 %<br />

2011 -3,4 %<br />

4%<br />

-2%<br />

0%<br />

1700<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Euro / Koreanischer Won<br />

2009<br />

2010<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 6,6 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 6,3 %<br />

5.4<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

2009<br />

2010<br />

1600<br />

1500<br />

2008 6,2 %<br />

2009 5,8 %<br />

2008 6,3 %<br />

2009 6,4 %<br />

5.2<br />

1400<br />

2010 6,2 %<br />

2010 6,4 %<br />

5.0<br />

1300<br />

2011 6,2 %<br />

2011 6,4 %<br />

4.8<br />

1200<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

Commercial banks'<br />

prime rate, average<br />

Commercial banks'<br />

prime rate, average<br />

4.6<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. September 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

9%<br />

5%<br />

1%<br />

-3%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

5%<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

2.20<br />

1998<br />

1999<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 3,4 %<br />

2008 1,0 %<br />

2009 0,5 %<br />

2010 0,3 %<br />

2011 0,5 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 5,3 %<br />

2008 5,3 %<br />

2009 5,6 %<br />

2010 6,2 %<br />

2011 6,3 %<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

4%<br />

3%<br />

2.16<br />

BIP [im Quartal]<br />

2%<br />

2.12<br />

1 Q 2007 7,0 % 4 Q 2007 5,4 %<br />

1%<br />

0%<br />

2.08<br />

2 Q 2007 9,1 % 1 Q 2008 6,7 %<br />

-1%<br />

2.04<br />

3 Q 2007 9,5 % 2 Q 2008 1,9 %<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Wirtschaftsdaten: Vietnam<br />

8%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

10%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

4%<br />

0%<br />

-4%<br />

-8%<br />

4 Q 2006 4,3 %<br />

1 Q 2007 4,3 %<br />

2 Q 2007 4,2 %<br />

8%<br />

6%<br />

-12%<br />

3 Q 2007 4,8 %<br />

4%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

Inflation<br />

1 Q 2008 6,0 %<br />

Inflation<br />

10%<br />

16%<br />

14%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

2007 -2,4 %<br />

2007 -1,8 %<br />

2%<br />

0%<br />

0%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2008 -2,7 %<br />

2009 -3,2 %<br />

2008 -1,8 %<br />

2009 -1,9 %<br />

-2%<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

14%<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2010 -2,8 %<br />

2010 -2,0 %<br />

4%<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

10%<br />

2011 -2,5 %<br />

2011 -1,7 %<br />

2%<br />

0%<br />

6%<br />

-2%<br />

-4%<br />

2%<br />

-2%<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

-6%<br />

-8%<br />

-10%<br />

-12%<br />

-6%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2007 7,1 %<br />

2008 6,9 %<br />

2007 11,4 %<br />

2008 20,8 %<br />

-14%<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

54<br />

52<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

2009 6,7 %<br />

2010 6,4 %<br />

2009 17,3 %<br />

2010 12,1 %<br />

28000<br />

Euro / Vietnamesischer Dong<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

2011 6,2 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate, average<br />

2011 11,7 %<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

26000<br />

24000<br />

42<br />

40<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

Alle Zahlen für die Jahre ab<br />

2007 sind Schätzungen des<br />

Economist <strong>und</strong> des IWF.<br />

22000<br />

Aug 2007 Nov 2007 Feb 2008 May 2008 Aug 2008<br />

32

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