Asien Kurier Grün ist Trumpf - Erneuerbare Energien in Asien (Vorschau)
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Confideo<br />
Wir f<strong>in</strong>den die richtige<br />
Auslandsversicherung<br />
<strong>in</strong>surance solutions for expatriates<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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Wo e h s<strong>in</strong> , s e<br />
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sl h u<br />
Politik und Wirtschaft <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
Nr. 36 5 / 2010 Jahrgang 4<br />
Confideo<br />
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Montage: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>; Bilder: Hobart Hoolegens, Bernd Ahrend, Abdul-Sattar<br />
<strong>Grün</strong> <strong>ist</strong> <strong>Trumpf</strong><br />
Aufbruch bei den erneuerbaren<br />
<strong>Energien</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
Von Daniel Müller <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
Es hat e<strong>in</strong>ige Zeit gedauert,<br />
bis die erneuerbaren <strong>Energien</strong><br />
ihr Image als Domäne von verblasenen<br />
Öko-Ideal<strong>ist</strong>en ablegen<br />
konnten. Inzwischen jedoch<br />
steht die Promotion von alternativen<br />
Methoden der Energiegew<strong>in</strong>nung<br />
ganz oben auf der<br />
Agenda der me<strong>ist</strong>en Staaten.<br />
Dies gilt auch für die Wachstumsökonomien<br />
<strong>in</strong> <strong>Asien</strong>, die<br />
zunächst nur sehr zögerlich zu<br />
Indiens Stromerzeugungskapazität<br />
[am 30.6.2009]<br />
Gesamtkapazität: 150,323 GW<br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />
8% / 11,6 GW<br />
Wasserkraft<br />
25% / 37,1 GW<br />
Diesel<br />
1% / 1,3 GW<br />
Gas<br />
11% / 15,8 GW<br />
der E<strong>in</strong>sicht gelangten, dass sie<br />
bei e<strong>in</strong>er Beibehaltung ihrer traditionellen<br />
Energieerzeugungssysteme<br />
schnell an die Grenzen<br />
ihrer Expansionsmöglichkeiten<br />
gelangen werden.<br />
Das Umdenken <strong>in</strong> den asiatischen<br />
Hauptstädten <strong>ist</strong> denn<br />
auch weniger durch abstrakte<br />
ökologische Bedenken, als vielmehr<br />
durch sehr handfeste ökonomische<br />
und politische Kalküle<br />
Kernenergie<br />
3% / 4,3 GW<br />
Kohle<br />
52% / 80,1 GW<br />
I n d i e s e r A u s g a b e<br />
Die L<strong>in</strong>kl<strong>ist</strong>e<br />
Titel<br />
<strong>Grün</strong> <strong>ist</strong> <strong>Trumpf</strong> - 1<br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
<strong>Asien</strong><br />
Interview: Confideo GmbH: 6<br />
Guter Versicherungsschutz<br />
für Expats<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Mit dem Wasserflugzeug 7<br />
ab Shenzhen-Airport<br />
Ch<strong>in</strong>a verstärkt se<strong>in</strong>e 8<br />
Auslands<strong>in</strong>vestitionen<br />
Banken benötigen 10<br />
Milliarden-Hilfen<br />
Hongkong<br />
E<strong>in</strong> guter Tropfen für <strong>Asien</strong> 11<br />
Freihandelsabkommen mit 13<br />
Neuseeland unterzeichnet<br />
Schweiz und Hongkong 14<br />
paraphieren DBA<br />
Indien<br />
Log<strong>ist</strong>ik-Outsourc<strong>in</strong>g 15<br />
gew<strong>in</strong>nt an Bedeutung<br />
Schwungvolles Wachstum 17<br />
Steuersenkungen geplant 20<br />
Indonesien<br />
Gute Aussichten auf 21<br />
dem Büroraum-Markt<br />
Indonesien diskutiert 23<br />
Sonderwirtschaftszonen<br />
Japan<br />
Uneffiziente Nanoforschung 24<br />
Malaysia<br />
Schiffbau <strong>in</strong> Marktnischen 26<br />
auf Erfolgskurs<br />
Thailand<br />
Firmen suchen nach 28<br />
neuen Investitionszielen<br />
Vietnam<br />
Expansionslust bei 30<br />
Vietnams Flughäfen<br />
Dong abgewertet 32<br />
Buchrezension<br />
Grenzerfahrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong> 33<br />
25 Währungen hrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong> 34<br />
Wirtschaftsdaten und Charts 35<br />
1
Agentur ATON<br />
Wasserkraftwerk <strong>in</strong> Indien<br />
motiviert. An erster Stelle steht<br />
klar der kont<strong>in</strong>uierlich wachsende<br />
Energiebedarf. Nach Angaben<br />
der Internationalen Energieagentur<br />
(IEA) geht die langfr<strong>ist</strong>ig<br />
steigende Nachfrage nach Rohöl<br />
– und damit auch das Ansteigen<br />
des Ölpreises – primär auf die asiatischen<br />
Schwellenländer zurück:<br />
Alle<strong>in</strong> die VR Ch<strong>in</strong>a <strong>ist</strong> dabei für<br />
e<strong>in</strong> Drittel des diesjährigen Nachfragewachstums<br />
verantwortlich.<br />
Der schier unersättliche Energiehunger<br />
der asiatischen Wachstumsgesellschaften<br />
erklärt sich<br />
dadurch, dass deren Wirtschaftsmodelle<br />
e<strong>in</strong>erseits strukturell auf<br />
e<strong>in</strong>en hohen Energieverbrauch<br />
ausgelegt s<strong>in</strong>d und andererseits<br />
der Energiebedarf der von dem<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
profitierenden Mittelschichten<br />
rapide ansteigt. In der Konsequenz<br />
droht etwa schon heute<br />
die Unterversorgung mit Elektrizität<br />
<strong>in</strong> Ländern wie Indien oder<br />
Vietnam zu e<strong>in</strong>em ernsthaften<br />
Wachstumsengpass zu werden.<br />
Zu dem Gesichtspunkt erhöhter<br />
Energiekosten kommt h<strong>in</strong>zu,<br />
dass angesichts e<strong>in</strong>es zum<strong>in</strong>dest<br />
erschwerten Zugangs zu den fossilen<br />
Energiereserven bereits e<strong>in</strong><br />
weltweiter Positionskampf um die<br />
Sicherung privilegierter Versorgungsbeziehungen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt hat.<br />
Insofern droht die übermäßige<br />
Abhängigkeit von Energieimporten<br />
die betroffenen Staaten wohl<br />
oder übel <strong>in</strong> äußerst unangenehme<br />
Ressourcenkonflikte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuziehen.<br />
Diese Problematik lässt sich<br />
– abgesehen von Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz<br />
– durch das verstärkte Setzen auf<br />
erneuerbare <strong>Energien</strong> tendenziell<br />
abschwächen.<br />
Indien hat fixe Preise für<br />
Photovoltaik- und<br />
W<strong>in</strong>dstrom festgelegt<br />
Auf der anderen Seite werden<br />
die Umweltbelastungen <strong>in</strong>folge<br />
der ausgestoßenen Schadstoffemissionen<br />
immer spürbarer. Diese<br />
Auswirkungen der fossilen <strong>Energien</strong>utzung<br />
m<strong>in</strong>dern nicht nur die<br />
Lebensqualität der Bürger, sondern<br />
verursachen auch immense<br />
soziale und ökonomische Kosten,<br />
die wiederum zulasten der Entwicklungspotenziale<br />
gehen. Als<br />
Extrembeispiel kann wiederum<br />
Ch<strong>in</strong>a zitiert werden, wo aufgrund<br />
2
Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>. Daten: OPEC<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
des exorbitant hohen Bleigehalts<br />
im Blut von Großstadtbewohnern<br />
nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO)<br />
jährlich 300.000 Todesfälle sowie<br />
Gesundheitskosten von 40 Milliarden<br />
Euro zu verkraften s<strong>in</strong>d. Dazu<br />
addieren sich weitere Nebeneffekte<br />
der Luftverschmutzung wie<br />
e<strong>in</strong>e signifikante Abnahme der<br />
Niederschlagsmengen. In diesem<br />
Kontext wächst auch die E<strong>in</strong>sicht,<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Brent Oil Europe<br />
[US$ je Barrel]<br />
0<br />
01 Jan 05 01 Jan 06 01 Jan 07 01 Jan 08 01 Jan 09 01 Jan 10<br />
Das langfr<strong>ist</strong>ige Ansteigen des Ölpreises geht primär<br />
auf die asiatischen Schwellenländer zurück: Alle<strong>in</strong><br />
die VR Ch<strong>in</strong>a <strong>ist</strong> für e<strong>in</strong> Drittel des diesjährigen<br />
Nachfragewachstums verantwortlich.<br />
dass weite Teile <strong>Asien</strong> zu denjenigen<br />
Regionen gehören, welche<br />
von den Auswirkungen des Klimawandels<br />
besonders <strong>in</strong>tensiv betroffen<br />
se<strong>in</strong> werden. Nicht zuletzt<br />
vor diesem H<strong>in</strong>tergrund haben<br />
sich die Regierungen asienweit die<br />
konsequente Förderung von „Renewables“<br />
als Beitrag zur Begegnung<br />
der Weltklimagefahr aufs<br />
Panier geschrieben. Dies bedeutet<br />
zwar noch lange ke<strong>in</strong>e Revolutionierung<br />
der Energieversorgung<br />
– konventionelle Energieträger<br />
wie Öl, Gas, Kohle oder gar die<br />
Atomkraft stehen weiterh<strong>in</strong> hoch<br />
im Kurs – aber es werden substanzielle<br />
Anstrengungen unternommen,<br />
den Energiemix auf e<strong>in</strong><br />
breiteres Fundament zu stellen.<br />
Bei dem Bemühen, sich wenigstens<br />
e<strong>in</strong> Stück weit aus der Abhängigkeit<br />
von fossilen <strong>Energien</strong><br />
zu befreien, lassen sich länderspezifische<br />
Unterschiede sowohl<br />
im H<strong>in</strong>blick auf die präferierten<br />
Energiearten als auch bei den<br />
Maßnahmen zu ihrer Förderung<br />
ausmachen. In e<strong>in</strong>em Land wie<br />
Indien stehen angesichts der klimatischen<br />
Voraussetzungen dabei<br />
erwartungsgemäß Sonne und<br />
W<strong>in</strong>dkraft im Fokus: Während<br />
Indien bereits zum viertgrößten<br />
Produzenten von W<strong>in</strong>denergie<br />
aufgestiegen <strong>ist</strong>, soll künftig der<br />
bislang noch weitgehend vernachlässigbare<br />
Anteil der Solarenergie<br />
an der Gesamtstromerzeugung<br />
systematisch gesteigert werden.<br />
Die Begünstigung der erneuerbaren<br />
<strong>Energien</strong>, deren Anteil<br />
aktuell bei circa 10 Prozent der<br />
erzeugten Strommenge beträgt,<br />
wird <strong>in</strong> Indien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umfeld<br />
angestrebt, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
System von staatlichen<br />
Anreizen und Reglementierungen<br />
privaten Unternehmern den Aufbau<br />
entsprechender Geschäftsmodelle<br />
erleichtern soll. Auf der<br />
Anreizseite stehen dabei sowohl<br />
Rödl & Partner <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>es der führenden unabhängigen<br />
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deutschen Ursprungs. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
allen wesentlichen Industrienationen der Welt<br />
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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
f<strong>in</strong>anzielle, als auch steuerliche<br />
Hilfen, woh<strong>in</strong>gegen auf der Regulierungsebene<br />
beispielsweise<br />
die lokalen Stromerzeuger dazu<br />
verpflichtet wurden, e<strong>in</strong>en festgesetzten<br />
Prozentsatz der Elektrizität<br />
aus erneuerbaren Quellen<br />
zu beziehen. Außerdem wurden<br />
im letzten September fixe Preise<br />
für Photovoltaik- und W<strong>in</strong>dstrom<br />
festgelegt.<br />
Konkret hat die <strong>in</strong>dische Regierung<br />
jüngst verlautbaren lassen,<br />
dass im kommenden Jahr die auf<br />
erneuerbaren Rohstoffen basierende<br />
Energiemenge, die <strong>in</strong> das Versorgungsnetz<br />
e<strong>in</strong>gespe<strong>ist</strong> wird,<br />
um m<strong>in</strong>destens 50 Prozent erhöht<br />
werden soll. Um entsprechende<br />
Aktivitäten anzuregen, sollen im<br />
F<strong>in</strong>anzjahr 2010/2011 Kredite <strong>in</strong><br />
Höhe von 50 Milliarden <strong>in</strong>dische<br />
Rupien (fast 800 Mio. Euro, 1 Euro<br />
Die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a<br />
<strong>in</strong>vestierte 2008 etwa<br />
15,6 Milliarden US$ <strong>in</strong><br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />
= 62,6 Rupien, 3-Monatsmittel)<br />
vergeben werden – dies <strong>ist</strong> mehr<br />
als doppelt soviel wie im vorangegangenen<br />
Vergleichszeitraum.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs zeigt sich, dass derartige<br />
Prognosen stets mit e<strong>in</strong>igem<br />
Vorbehalt aufgenommen werden<br />
sollten. So dürfte das Ziel des<br />
letzten Fünfjahresplans (Ende:<br />
Mai 2012), dem Stromaufkommen<br />
12.000 Megawatt aus erneuerbaren<br />
<strong>Energien</strong> (<strong>in</strong>klusive Wasserkraft<br />
und Biomasse) h<strong>in</strong>zuzufügen,<br />
wohl deutlich verfehlt werden.<br />
Entsprechend <strong>ist</strong><br />
auch der Plan, bis<br />
zum Jahr 2020 rund<br />
20.000 Megawatt<br />
an Solarenergie zu<br />
erzeugen, mit e<strong>in</strong>igen<br />
Fragezeichen<br />
zu versehen. Insgesamt<br />
bemühen sich<br />
die <strong>in</strong>dischen Behörden<br />
aber, e<strong>in</strong>e<br />
stärkere Kohärenz<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Maßnahmen<br />
herzustellen.<br />
Nicht nur bei<br />
den Negativ<strong>in</strong>dikatoren,<br />
auch bei<br />
den Perspektiven<br />
zum Ausbau von<br />
erneuerbaren <strong>Energien</strong><br />
kann Ch<strong>in</strong>a mit Superlativen<br />
aufwarten. Wenig überraschend<br />
stand Ch<strong>in</strong>a im Jahr 2008<br />
mit Neu<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> Höhe<br />
15,6 Milliarden US$ an der Spitze<br />
<strong>in</strong> <strong>Asien</strong> und konnte e<strong>in</strong>en Anstieg<br />
um 18 Prozent zum Vorjahr<br />
vermelden. Dabei lassen es sich<br />
die prestigebewussten Ch<strong>in</strong>esen<br />
nicht nehmen, auch spektakuläre<br />
Vorzeigeprojekte <strong>in</strong> Angriff zu<br />
nehmen: So bestehen Planungen,<br />
im Qaidam-Becken im Nordwesten<br />
des Landes das größte Solarkraftwerk<br />
der Welt zu errichten.<br />
Auf der Solarfarm soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
späten Laufphase bis zu e<strong>in</strong>em Gigawatt<br />
Strom produziert werden<br />
können. Allerd<strong>in</strong>gs sollte dieses<br />
gigantische Vorhaben nicht darüber<br />
h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die Solartechnik<br />
<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a noch <strong>in</strong> den<br />
K<strong>in</strong>derschuhen steckt. Weiter <strong>ist</strong><br />
man h<strong>in</strong>gegen bei der W<strong>in</strong>dkraft,<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Mit der ausgeprägten Nutzung der Geothermie für die Stromerzeugung<br />
stehen die Philipp<strong>in</strong>en weltweit an zweiter Stelle.<br />
für die die ch<strong>in</strong>esische Regierung<br />
e<strong>in</strong>e massive Aufstockung der Kapazitäten<br />
plant: Von 12 Gigawatt<br />
im Jahr 2008 auf 100 Gigawatt im<br />
Jahr 2020. Dabei <strong>ist</strong> Ch<strong>in</strong>a schon<br />
jetzt – vor der Bundesrepublik –<br />
der zweitgrößte Markt für W<strong>in</strong>denergie.<br />
Das Wachstum nicht alles<br />
<strong>ist</strong>, zeigt sich jedoch an dem Umstand,<br />
dass es Probleme gibt, die<br />
<strong>in</strong> den Anlagen erzeugte Energiemenge<br />
auch <strong>in</strong> die Versorgungsnetze<br />
e<strong>in</strong>zuspeisen. E<strong>in</strong>e une<strong>in</strong>geschränkte<br />
Erfolgsgeschichte <strong>ist</strong><br />
<strong>in</strong>des die Biomasse, die angesichts<br />
des riesigen Agrarsektors <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
weiter hohe Zuwachsraten<br />
erzielen wird. Passend zu se<strong>in</strong>er<br />
generellen wirtschaftspolitischen<br />
Ausrichtung setzt Ch<strong>in</strong>a bei der<br />
Diversifizierung se<strong>in</strong>er Energiequellen<br />
weiter stark auf ausländische<br />
Investoren.<br />
Engpässe bei der Stromversor-<br />
Bernd Kohlmühlen<br />
W<strong>in</strong>denergiepotenzial <strong>in</strong> Vietnam<br />
< 6 m/s 6-7 m/s 7-8 m/s 8-9 m/s > 9 m/s<br />
Fläche (km 2 ) 197.342 100.361 25.679 2.187 113<br />
Anteil an der gesamten Landesfläche 60,6% 30,8% 7,9% 0,7% 0,0%<br />
MW Potenzial k.A. 401.444 102.716 8.748 452<br />
W<strong>in</strong>dstärken <strong>in</strong> Höhe von 65 m über dem Meeresspiegel.<br />
Anmerkung: theoretisches W<strong>in</strong>dpotenzial ohne Beschränkungen durch Naturparks,<br />
urbane Gebiete oder unzugängliche Gebiete.<br />
Quelle: W<strong>in</strong>d Energy Resource Atlas of Southeast Asia (Worldbank)<br />
4
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
gung drohen vor allem <strong>in</strong> den Metropolregionen<br />
<strong>in</strong> <strong>Asien</strong>, die e<strong>in</strong>en<br />
hohen Anteil der nationalen Wirtschaftsle<strong>ist</strong>ung<br />
erbr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong><br />
Beispiel hierfür s<strong>in</strong>d die Philipp<strong>in</strong>en<br />
mit den Großräumen Manila<br />
und Cebu. Zur Abdeckung<br />
deren enormen Energiebedarfs <strong>ist</strong><br />
– bei e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>igermaßen umweltverträglichen<br />
Generierung – das<br />
Setzen auf erneuerbare <strong>Energien</strong><br />
nahezu unumgänglich. E<strong>in</strong>e Spezialität<br />
der Philipp<strong>in</strong>en, die den<br />
Energiewechsel konsequent vorantreiben<br />
wollen, besteht dabei<br />
<strong>in</strong> der ausgeprägten Nutzung der<br />
Geothermie für die Stromerzeugung<br />
– <strong>in</strong> diesem Segment steht<br />
das Land weltweit h<strong>in</strong>ter den USA<br />
bereits an zweiter Stelle. Daneben<br />
sollen <strong>in</strong>sbesondere die Sparten<br />
W<strong>in</strong>dkraft und Photovoltaik weiterentwickelt<br />
werden, wobei die<br />
Philipp<strong>in</strong>en für diese Energieoptionen<br />
naturräumlich als besonders<br />
prädest<strong>in</strong>iert gelten. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
s<strong>in</strong>d hierfür beträchtliche<br />
Investitionsmittel nötig – <strong>in</strong> Rede<br />
stehen 22 Milliarden Euro. Das<br />
Kalkül der Regierung besteht dar<strong>in</strong>,<br />
durch staatliche Anschubf<strong>in</strong>anzierungen<br />
private Investoren<br />
zum Nachziehen zu animieren.<br />
Parallel sollen Unternehmen mit<br />
Steuererleichterungen und Zollbefreiungen<br />
zu e<strong>in</strong>em Engagement<br />
bewegt werden.<br />
E<strong>in</strong> Land mit enormen Steigerungsraten<br />
beim Stromverbrauch<br />
<strong>ist</strong> Vietnam. Im E<strong>in</strong>klang mit dem<br />
zentral<strong>ist</strong>ischen Entwicklungsansatz<br />
sollen im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
nationalen „Strom-Masterplans“<br />
zur Abschwächung des strukturellen<br />
Strommangels bis zum<br />
Jahr 2020 m<strong>in</strong>destens 5 Prozent<br />
der erzeugten Strommenge aus<br />
erneuerbaren <strong>Energien</strong> (exklusive<br />
Wasserkraft) stammen. In Anbetracht<br />
der mehr als 3000 Kilometer<br />
langen Küstenl<strong>in</strong>ien wird dabei<br />
die W<strong>in</strong>denergie als die vielversprechendste<br />
Variante angesehen.<br />
Schon weit fortgeschritten <strong>ist</strong> derweil<br />
die Nutzung von Wasserkraft,<br />
die mehr als e<strong>in</strong> Drittel zur Gesamtstromerzeugung<br />
be<strong>ist</strong>euert.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs <strong>ist</strong> der Stellenwert der<br />
anderen Bioenergien mit 2,5 Prozent<br />
noch relativ ger<strong>in</strong>g. Deshalb<br />
sollen ab diesem Jahr pro anno<br />
zusätzlich 100 bis 200 Megawatt<br />
aus erneuerbaren Quellen generiert<br />
werden. Deutlichen Nachholbedarf<br />
hat Vietnam jedoch bei den<br />
adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>rativen Regelungen, die<br />
bislang eher unübersichtlich, zum<br />
Teil auch widersprüchlich und<br />
damit wenig <strong>in</strong>vestorenfreundlich<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Natürlich wird auch <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
nicht über Nacht das postfossile<br />
Zeitalter anbrechen: Bei den<br />
ganzen von den Regierungen<br />
präsentierten Zahlenwerken <strong>ist</strong><br />
immer zu bedenken, dass alle regenerativen<br />
Energiesysteme zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal erhebliche Kosten<br />
verursachen und ihre Amortisationszeiten<br />
vergleichsweise lang<br />
s<strong>in</strong>d. Aber der Wille zum Aufbau<br />
von Energiealternativen <strong>ist</strong><br />
unverkennbar. Vorteilhaft dürfte<br />
sich dabei auswirken, dass aufgrund<br />
der späten Industrialisierung<br />
kaum e<strong>in</strong>e atomar-fossile<br />
Energielobby ex<strong>ist</strong>iert, die gegen<br />
e<strong>in</strong>en Ausbau der <strong>Erneuerbare</strong>n<br />
Front machen könnte. Zudem bietet<br />
die starke Stellung der Regie-<br />
Der Aufschwung<br />
hat begonnen !<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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Kosten sparende Überspr<strong>in</strong>gen<br />
von herkömmlichen Technologien<br />
– den Ausbau der regenerativen<br />
<strong>Energien</strong> vorantreiben. Denn<br />
nichts hilft dem ökologischen Gedanken<br />
so auf die Sprünge wie die<br />
Aussicht auf e<strong>in</strong>en realen unmittelbaren<br />
Nutzen. <br />
anzeigen@asienkurier.com<br />
Weiterführende Artikel<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, 1. Dez. 2009<br />
Ch<strong>in</strong>as Rohstofflager <strong>in</strong> Afrika<br />
www.asienkurier.com/article/asien/<br />
ak091201-Ch<strong>in</strong>as-Rohstofflager-<strong>in</strong>-<br />
Afrika.html<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, 1. Juli 2009<br />
Ch<strong>in</strong>a - Steife Brise im<br />
W<strong>in</strong>dkraftsektor<br />
www.asienkurier.com/article/<br />
ch<strong>in</strong>a/ak090704-Steife-Briese-im-<br />
W<strong>in</strong>dkraftsektor.html<br />
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5
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
<strong>Asien</strong><br />
Confideo: Guter Versicherungsschutz<br />
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ausländischer Fachund<br />
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ihren Lebensmittelpunkt<br />
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diversen praktischen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Dazu<br />
gehört auch die Sicherstellung<br />
e<strong>in</strong>es angemessenen Versicherungsschutzes.<br />
Welche Aspekte<br />
es dabei zu berücksichtigen gilt<br />
– darüber hat der <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
e<strong>in</strong> Gespräch mit Rolf-Dieter<br />
Peisch vom Auslandsversicherungsberater<br />
Confideo geführt.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Herr Peisch, welche<br />
Faktoren sollten bei der Wahl<br />
für e<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>reichenden Versicherungsschutz<br />
im Ausland maßgeblich<br />
se<strong>in</strong>?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Der berufliche<br />
Aufenthalt im Ausland <strong>ist</strong><br />
immer e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Situation,<br />
es gibt also kaum generelle Empfehlungen.<br />
Ich gebe Ihnen e<strong>in</strong>ige<br />
Beispiele: Handelt sich um e<strong>in</strong>en<br />
lokalen Arbeitsvertrag oder e<strong>in</strong>e<br />
Entsendung? Ist der Auslandsaufenthalt<br />
befr<strong>ist</strong>et für e<strong>in</strong>ige Jahre<br />
geplant oder dauerhaft? Hatte<br />
man vorher <strong>in</strong> z. B. die deutsche<br />
Sozialversicherung e<strong>in</strong>gezahlt<br />
oder nicht – gibt es dort Anwartschaften?<br />
Die Situation für e<strong>in</strong>en<br />
entsandten Mitarbeiter, der<br />
für zwei Jahre den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />
Filiale <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g leitet, <strong>ist</strong> komplett<br />
unterschiedlich zu e<strong>in</strong>em<br />
Angestellten, der e<strong>in</strong>en lokalen<br />
Arbeitsvertrag bei e<strong>in</strong>em ch<strong>in</strong>esischen<br />
Arbeitgeber hat. Auch das<br />
private Umfeld spielt e<strong>in</strong>e Rolle.<br />
Ist die Familie dabei oder im Heimatland?<br />
Ist der Mitarbeiter vor<br />
Ort mit z. B. e<strong>in</strong>er ch<strong>in</strong>esischen<br />
Person verheiratet? Der wesentliche<br />
Knackpunkt <strong>ist</strong> der jeweilige<br />
Background und die Pläne für e<strong>in</strong>e<br />
spätere Rückkehr. In Deutschland<br />
s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> hohes Absicherungsniveau<br />
gewohnt, welches im Vergleich<br />
zu e<strong>in</strong>igen Ländern exorbitant<br />
umfangreich <strong>ist</strong>.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie plädieren also<br />
dafür, sich im Normalfall an den<br />
Versicherungsstandards des Herkunftslandes<br />
zu orientieren?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Zugegeben,<br />
das deutsche Sozialversicherungssystem<br />
(und auch viele andere europäische<br />
Systeme) haben ihren<br />
Preis. Aber: Sozialversicherung <strong>ist</strong><br />
nicht nur Rente – da steckt noch<br />
viel mehr dr<strong>in</strong>. Es <strong>ist</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />
schwierig, wenn man im Ausland<br />
nur m<strong>in</strong>imale Ansprüche <strong>in</strong><br />
der Sozialversicherung erwirbt<br />
und im schlimmsten Fall mit beispielsweise<br />
200 Euro Berufsunfähigkeitsrente<br />
se<strong>in</strong> Leben gestalten<br />
muss. Oftmals <strong>ist</strong> der Worst Case<br />
auch mit dem Ende der Beschäftigung<br />
im Ausland verbunden. Daher<br />
müssen passende private Absicherungskonzepte<br />
<strong>in</strong> Betracht<br />
gezogen werden.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie haben bereits<br />
den Komplex Altersvorsorge angesprochen:<br />
Wie unterscheidet<br />
sich diese <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
asiatischen Ländern verglichen<br />
mit dem deutschen Sozialsystem?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Der wesentliche<br />
Unterschied <strong>ist</strong> sicherlich das<br />
jeweilige Absicherungsniveau. In<br />
der Regel wird der jeweilige lokale<br />
Lebensstandard widergespiegelt.<br />
Problematisch <strong>ist</strong>, dass die lokalen<br />
Absicherungen den ausländischen<br />
Fach- und Führungskräften<br />
der Höhe nach nicht gerecht<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
werden oder es <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Ländern ke<strong>in</strong>e ausreichenden Lösungen<br />
gibt bzw. erst bestimmte<br />
Wartezeiten von mehreren Jahren<br />
erfüllt werden müssen.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Wie verhält es<br />
sich bei staatlich geregelten bzw.<br />
vere<strong>in</strong>barten Sozialversicherungsle<strong>ist</strong>ungen?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Das hängt<br />
von vielen verschiedenen Faktoren<br />
ab. E<strong>in</strong>ige Länder haben<br />
Sozialversicherungsabkommen<br />
mit Deutschland, andere nicht.<br />
Erfahrungsgemäß <strong>ist</strong> die soziale<br />
Absicherung bei Entsendungen<br />
oder bei Verträgen mit deutschen<br />
Arbeitgebern höher. Bei e<strong>in</strong>er Entsendung<br />
bleibt gegebenenfalls die<br />
komplette Sozialversicherung <strong>in</strong><br />
Deutschland bestehen, und das<br />
Sozialgesetzbuch macht den deutschen<br />
Arbeitgeber haftbar, falls<br />
dem Mitarbeiter im Ausland etwas<br />
zustößt. Es gibt e<strong>in</strong>e Fürsorgepflicht<br />
des deutschen Arbeitgebers.<br />
Lokal <strong>ist</strong> das ganz anders<br />
gestaltet, und man greift auf die<br />
dortigen Lösungen zurück. Sicherlich<br />
<strong>ist</strong> das von Arbeitgeber<br />
zu Arbeitgeber verschieden, die<br />
Erfahrung zeigt aber, dass die<br />
lokalen Versicherungen nicht an<br />
den europäischen Standard heranreichen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs <strong>ist</strong> auch klar,<br />
dass man lokale Versicherungen<br />
aus S<strong>in</strong>gapur nicht mit solchen <strong>in</strong><br />
Bangladesch vergleichen kann.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie offerieren Versicherungsberatungen<br />
für Auslandsaufenthalte<br />
aller Art. Wie<br />
gut s<strong>in</strong>d die asiatischen Versicherer<br />
mittlerweile, voran <strong>in</strong> puncto<br />
Preis-Le<strong>ist</strong>ungs-Verhältnis? Würden<br />
Sie generell eher zu europäischen<br />
Versicherern raten?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Die Versicherungswirtschaft<br />
<strong>in</strong> <strong>Asien</strong> <strong>ist</strong><br />
<strong>in</strong> vielen Bereichen nicht länderübergreifend,<br />
und es gibt höher<br />
und schlechter entwickelte Länder.<br />
E<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Aussage <strong>ist</strong><br />
da nicht möglich. Wir kümmern<br />
uns um Versicherungen rund um<br />
die Person: Wenn e<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
se<strong>in</strong> Auto <strong>in</strong> Laos versichern<br />
muss, können wir leider nicht<br />
helfen. Wir sorgen dafür, dass der<br />
Interessent sich und se<strong>in</strong>e Familie<br />
6
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
“Wir kümmern uns um<br />
Versicherungen rund<br />
um die Person”<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Krankenversicherung,<br />
Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit,<br />
Unfallversicherung,<br />
private Haftpflicht, Lebensversicherung<br />
etc. absichern kann. Ich<br />
persönlich rate eher zu europäischen<br />
Versicherern. Das hat viele<br />
<strong>Grün</strong>de: Man möchte zum Beispiel<br />
<strong>in</strong> der Krankenversicherung auch<br />
<strong>in</strong> Deutschland versichert se<strong>in</strong>.<br />
Bei der Rückkehr <strong>in</strong> die Heimat<br />
<strong>ist</strong> man vielleicht mittlerweile erkrankt<br />
und erhält ke<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />
mehr. Man<br />
versteht die Versicherungsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
„kennt“ die Gepflogenheiten<br />
und hat auch bestimmte<br />
Rechte, die asiatische Versicherer<br />
nicht bieten. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es<br />
auch bei den „Europäern“ große<br />
Unterschiede: Bekannte Namen<br />
mit schlechten Versicherungsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
unbekannte, aber<br />
auch solide Gesellschaften, die<br />
viel mehr Sicherheit garantieren.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Haben Sie e<strong>in</strong>en<br />
grundsätzlichen Ratschlag zum<br />
Abschluss?<br />
Rolf-Dieter Peisch: Das Wichtigste<br />
<strong>ist</strong>, das man e<strong>in</strong>e passende<br />
Lösung zur Situation f<strong>in</strong>det. Oft<br />
fragen Interessenten nach Lösungen,<br />
die vielleicht nur zeitlich<br />
befr<strong>ist</strong>et s<strong>in</strong>d. Sie selbst planen<br />
jedoch unbefr<strong>ist</strong>et <strong>in</strong>s Ausland<br />
zu gehen und verlagern damit<br />
nur die Probleme. Hier <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e<br />
unbefr<strong>ist</strong>ete Versicherung essentiell.<br />
Die Kunden kaufen ja auch<br />
ke<strong>in</strong>en zweisitzigen Sportwagen,<br />
wenn sie e<strong>in</strong>e sechsköpfige Familie<br />
haben. <br />
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Ch<strong>in</strong>a<br />
DHC-6 “Tw<strong>in</strong> Otter”<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Mit dem Wasserflugzeug<br />
ab Shenzhen-Airport<br />
Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />
Bereits Ende 2010 will die<br />
Firma Waterfront Air von Shenzhen<br />
aus mit dem Wasserflugzeug<br />
Guangzhou und Macau ansteuern.<br />
Ursprünglich hatte sie<br />
Hongkong als ihren Hub wählen<br />
wollen. Doch das lange Genehmigungsverfahren<br />
hat ihre Pläne<br />
vereitelt. Die hohen Ticketpreise<br />
zielen vor allem auf eilige<br />
Geschäftsreisende und wohlhabende<br />
Tour<strong>ist</strong>en ab.<br />
Im dicht besiedelten ch<strong>in</strong>esischen<br />
Perlflussdelta mit se<strong>in</strong>en<br />
rund 50 Millionen E<strong>in</strong>wohnern<br />
- e<strong>in</strong>schließlich der ehemaligen<br />
britischen Kronkolonie Hongkong<br />
und Macau - gibt es zahlreiche<br />
Transportmöglichkeiten. Neben<br />
Straßen und Schienen ex<strong>ist</strong>ieren<br />
Schnellfährverb<strong>in</strong>dungen. Zwischen<br />
Macau und Hongkong bzw.<br />
Shenzhen wird sogar e<strong>in</strong> Hubschrauberl<strong>in</strong>ienbetrieb<br />
angeboten,<br />
der 24 Stunden am Tag die Kas<strong>in</strong>os<br />
der ehemaligen portugiesischen<br />
Kolonie mit Spielern versorgt.<br />
Schon bald soll e<strong>in</strong>e neue Attraktion<br />
h<strong>in</strong>zu kommen. Die Firma<br />
Waterfront Air will den Transport<br />
mit dem Wasserflugzeug ermöglichen.<br />
Geflogen wird mit der DHC-<br />
6 “Tw<strong>in</strong> Otter”, e<strong>in</strong>em zweimotorigen<br />
Flugzeug, das 1965 auf den<br />
Markt kam und mittlerweile von<br />
Bombadier produziert wird.<br />
Ursprünglich wollten die Manager<br />
e<strong>in</strong>e regelmäßige Verb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Hongkong und dem benachbarten<br />
Shenzhen sowie Macau<br />
anbieten. Doch das Genehmigungsverfahren<br />
<strong>ist</strong> lang.<br />
Auf dem benachbarten Festland<br />
geht es oftmals schneller und<br />
so erkoren die Verantwortlichen<br />
den Airport der benachbarten<br />
Stadt Shenzhen zu ihrem Hub.<br />
Möglicherweise schon zum Ende<br />
des Jahres sollen die ersten Masch<strong>in</strong>en<br />
vom Airport Ferry Term<strong>in</strong>al<br />
aus Richtung Guangzhou und<br />
Macau abheben.<br />
Der Flughafen <strong>in</strong> Shenzhen<br />
würde durch den Service für eilige<br />
Geschäftsleute und wohlhabende<br />
Tour<strong>ist</strong>en an Attraktivität<br />
gew<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Flug nach<br />
Guangzhou von etwa 20 M<strong>in</strong>uten,<br />
- mit dem Auto benötigt man m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>e Stunde - soll nach<br />
Unternehmensangaben rund 400<br />
US$ kosten. Genau so viel muss<br />
man derzeit für e<strong>in</strong>en Hubschraubertrip<br />
zwischen Hongkong und<br />
Macau berappen. Allerd<strong>in</strong>gs seien<br />
Wasserflugzeuge, wie e<strong>in</strong> Sprecher<br />
von Waterfront betont, wesentlich<br />
leiser und komfortabler.<br />
Informationen:<br />
www.waterfrontair.com <br />
7<br />
Manfred Helmersdorff
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Ch<strong>in</strong>a<br />
Ch<strong>in</strong>a verstärkt se<strong>in</strong>e<br />
Auslands<strong>in</strong>vestitionen<br />
Bestand erreicht 250 Milliarden US$.<br />
Rohstoff-Länder geraten <strong>in</strong> den Fokus.<br />
Von Bernd Schaaf, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Shanghai<br />
Ch<strong>in</strong>esische Direkt<strong>in</strong>vestitionen im Ausland<br />
(Neuengagements)<br />
2007<br />
[Mrd. US$]<br />
2008<br />
[Mrd. US$]<br />
2009<br />
[Mrd. US$]<br />
Veränderung<br />
F<strong>in</strong>anzsektor 1,67 14,05 20,00 42,3%<br />
Nicht-F<strong>in</strong>anz-Sektor 24,84 41,86 43,30 3,4%<br />
Insgesamt 26,51 55,91 63,30 13,2%<br />
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr;<br />
2007 und 2008: revidiert; teilweise Schätzungen<br />
Berechnungen Germany Trade & Invest<br />
Nach e<strong>in</strong>em scharfen E<strong>in</strong>bruch<br />
im 1. Halbjahr 2009 wuchsen die<br />
ch<strong>in</strong>esischen Investitionen im<br />
Ausland <strong>in</strong> der Folge wieder stark<br />
an, so dass auch für das Gesamtjahr<br />
wieder e<strong>in</strong> neuer Höchststand<br />
zu verzeichnen war.<br />
Als Zielregion bleibt Hongkong<br />
zwar Spitzenreiter, aber immer<br />
mehr Engagements gehen zwischenzeitlich<br />
<strong>in</strong> Länder, die begehrte<br />
Rohstoffe anbieten können.<br />
Exemplarisch hierfür steht Südafrika.<br />
Vor wenigen Jahren noch<br />
kaum im Visier, verzehnfachten<br />
sich die ch<strong>in</strong>esischen Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />
auf knapp 5 Milliarden<br />
US$. (Mehr dazu im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>,<br />
Ausgabe Dez. 2009)<br />
Auch die ch<strong>in</strong>esischen Investoren<br />
s<strong>in</strong>d durch die F<strong>in</strong>anzkrise<br />
<strong>in</strong> ihren Auslandsengagements<br />
gebremst worden - jedoch nur<br />
kurzzeitig. Nachdem die ch<strong>in</strong>esischen<br />
Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />
Ausland (ohne F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen)<br />
im 1. Quartal 2009 auf nur<br />
noch 1,3 Milliarden US$ e<strong>in</strong>gebrochen<br />
waren, g<strong>in</strong>gen Analysten<br />
davon aus, dass das Ergebnis von<br />
2008 nicht mehr zu realisieren<br />
war. Doch die Geldflüsse erholten<br />
sich zusehends, erreichten im<br />
2. Quartal 11,0 Milliarden, im 3.<br />
Quartal 8,9 Milliarden und im 4.<br />
mit 22,1 Milliarden US$ den höchsten<br />
bisherigen Quartalswert.<br />
Insgesamt erhöhten sich die<br />
Auslandsengagements nach Angaben<br />
“Invest <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a” (IIC),<br />
e<strong>in</strong>e Abteilung des Handelsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums,<br />
im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 3,4 Prozent auf 43,3<br />
Milliarden US$. Daten zu F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen<br />
s<strong>in</strong>d bislang nur<br />
vere<strong>in</strong>zelt veröffentlicht worden.<br />
Im 1. Halbjahr wurden nahezu<br />
ke<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen getätigt,<br />
re<strong>in</strong> rechnerisch ergeben sich<br />
nach Angaben der “Di Yi Caij<strong>in</strong>g<br />
Ribao” (Ch<strong>in</strong>a Bus<strong>in</strong>ess News) für<br />
das 3. Quartal knapp 12 Milliarden<br />
US$, so dass für das Gesamtjahr<br />
von m<strong>in</strong>destens 20 Milliarden<br />
US$ ausgegangen werden kann.<br />
Nach vorläufigen Schätzungen<br />
könnte der gesamte Bestand ch<strong>in</strong>esischer<br />
Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />
Ausland (e<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor)<br />
2009 im Vergleich zum<br />
Vorjahr um e<strong>in</strong> Drittel auf knapp<br />
250 Milliarden US$ gestiegen<br />
se<strong>in</strong>. Ch<strong>in</strong>a dürfte auch 2010 se<strong>in</strong>e<br />
Direkt<strong>in</strong>vestitionen im Ausland<br />
stark ausweiten. Die Wirtschaftskrise<br />
hat vielen Firmen weltweit<br />
8
Daniel Schlüter<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
stark zugesetzt, so dass das Land<br />
weiter auf “Schnäppchenjagd”<br />
<strong>ist</strong>. Zu den begehrtesten Objekten<br />
zählen Unternehmen aus<br />
dem Öl- und Gassektor sowie<br />
dem Bergbau. Hier s<strong>in</strong>d, wie die<br />
Akquisitionen der jüngsten Zeit<br />
zeigen, vor allem Erzkonzerne<br />
sowie NE-Metalle abbauende<br />
Firmen im Visier.<br />
Den Löwenanteil ch<strong>in</strong>esischer<br />
Direktengagements im Ausland<br />
macht zwar immer noch Unternehmen<br />
auf Zentralebene aus,<br />
Firmen aus den Prov<strong>in</strong>zen zeigten<br />
sich 2009 aber besonders expansiv.<br />
Deren Investments legten im<br />
Vergleich zum Vorjahr um mehr<br />
als die Hälfte auf knapp 9,5 Milliarden<br />
US$ zu. An der Spitze<br />
liegt überraschenderweise die<br />
Inlandsprov<strong>in</strong>z Hunan, die ihre<br />
Engagements auf mehr als 1 Milliarde<br />
US$ verdoppelte. Das bislang<br />
führende Guangdong rutschte bei<br />
Afrika erfreut sich anhaltender Investitionen<br />
aus Ch<strong>in</strong>a. Unser Bild zeigt e<strong>in</strong>en Gold-<br />
Bergbau <strong>in</strong> Gabun.<br />
um 36,2 Prozent auf 774 Millionen<br />
US$ verm<strong>in</strong>derten Neuanlagen<br />
auf den sechsten Platz ab. Die<br />
zum Yangzi-Delta gehörende Prov<strong>in</strong>z<br />
Jiangxi h<strong>in</strong>gegen machte mit<br />
e<strong>in</strong>em Plus von knapp 5.000 Prozent<br />
e<strong>in</strong>en großen Sprung nach<br />
vorn und landete damit erstmals<br />
<strong>in</strong> der Spitzengruppe.<br />
Betrachtet man allerd<strong>in</strong>gs den<br />
Bestand ch<strong>in</strong>esischer Investitionen<br />
nach Prov<strong>in</strong>zen, so werden<br />
die Spitzenpositionen weiterh<strong>in</strong><br />
von der Ostküste besetzt, auch<br />
wenn Inlandsprov<strong>in</strong>zen wie Hunan<br />
oder Gansu aufholen konnten.<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Ch<strong>in</strong>as Direkt<strong>in</strong>vestitionen nach Zielländern<br />
Rang Land 2007<br />
[Mio. US$]<br />
2008<br />
[Mio. US$]<br />
Veränderung<br />
Anteile<br />
1 Hongkong 97.218 115.845 19,2% 63,0%<br />
2 Kaiman<strong>in</strong>seln 16.811 20.327 20,9% 11,0%<br />
3<br />
Britische<br />
Jungfern<strong>in</strong>seln<br />
6.626 10.477 58,1% 5,7%<br />
4 Australien 1.444 3.355 132,3% 1,8%<br />
5 S<strong>in</strong>gapur 1.444 3.355 131,0% 1,8%<br />
6 Südafrika 702 3.049 334,3% 1,7%<br />
7 USA 1.881 2.390 27,1% 1,3%<br />
8 Russland 1.422 1.838 29,3% 1,0%<br />
9 Macao 911 1.561 71,4% 0,8%<br />
10 Pak<strong>ist</strong>an 1.068 1.328 24,3% 0,7%<br />
13 Deutschland 1.328 1.328 0,0% 0,5%<br />
Insgesamt 117.911 183.971 56,0% 100,0%<br />
E<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor. 2007 + 2008: Bestand<br />
Quelle: IIC<br />
Neu<strong>in</strong>vestitionen nach Zielländern<br />
Rang Land 2007<br />
[Mio. US$]<br />
Alle<strong>in</strong>e die zu Guangdong gehörende,<br />
vergleichsweise kle<strong>in</strong>e<br />
Wirtschaftssonderzone Shenzhen<br />
<strong>ist</strong> - vom Bestand her gesehen<br />
- mehr als doppelt so stark wie<br />
Shanghai.<br />
Beim Auslandsbestand nach<br />
Ländern hat sich strukturell<br />
nicht viel geändert. Weiterh<strong>in</strong><br />
führt die Sonderverwaltungsregion<br />
Hongkong mit großem Abstand<br />
vor den Steuerparadiesen<br />
Kaiman, sowie Britischen Jungfern<strong>in</strong>seln.<br />
2008 entfielen auf diese<br />
drei Regionen knapp 80 Prozent<br />
des gesamten ch<strong>in</strong>esischen<br />
Auslandsengagements. Mit Australien<br />
und Südafrika f<strong>in</strong>den<br />
sich erstmals Rohstoffländer mit<br />
an der Spitze. Vor allen D<strong>in</strong>gen<br />
2008<br />
[Mio. US$]<br />
Veränderung<br />
Anteile<br />
1 Hongkong 13.732 38.640 181,4% 69,1%<br />
2 Südafrika 454 4.808 959,0% 8,6%<br />
3<br />
Britische<br />
Jungfern<strong>in</strong>seln<br />
1.876 2.104 12,2% 3,8%<br />
4 Australien 532 1.892 255,6% 3,4%<br />
5 S<strong>in</strong>gapur 398 1.551 289,7% 2,8%<br />
6 Kaiman<strong>in</strong>seln 2.602 1.524 -41,4% 2,7%<br />
7 Macao 47 643 1.268,1% 1,2%<br />
8 Kasachstan 280 496 77,1% 0,9%<br />
9 USA 196 462 135,7% 0,8%<br />
10 Russland 478 395 -17,4% 0,7%<br />
16 Deutschland 239 183 -23,4% 0,3%<br />
Insgesamt 26.506 55.907 110,9% 100,0%<br />
E<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor. 2007 + 2008: Flussgrößen<br />
Quelle: IIC<br />
9
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Südafrika konnte mit e<strong>in</strong>em Zuwachs<br />
von mehr als 300 Prozent<br />
zulegen sammeln.<br />
Innerhalb der Europäischen<br />
Union rangieren nur zwei Länder<br />
unter den Top 20. Den ch<strong>in</strong>esischen<br />
Stat<strong>ist</strong>iken zufolge lag<br />
Großbritannien mit 838 Millionen<br />
US$ auf Rang 14 nach Deutschland<br />
(845 Mio. US$; Rang 13).<br />
Regional gesehen bleibt <strong>Asien</strong><br />
- vom Bestand her gesehen - die<br />
beliebteste Zielregion für ch<strong>in</strong>esische<br />
Investitionen im Ausland.<br />
2008 entfielen 71,4 Prozent der<br />
Engagements auf diese Region,<br />
die mit e<strong>in</strong>em Plus von 65,8 Prozent<br />
auf 131,3 Milliarden US$<br />
e<strong>in</strong> leicht überdurchschnittliches<br />
Ergebnis vorweisen konnte. An<br />
zweiter Stelle folgte Late<strong>in</strong>amerika<br />
mit e<strong>in</strong>em Plus von 30,5 Prozent<br />
auf 32,2 Milliarden US$ und<br />
e<strong>in</strong>em Anteil von 17,5 Prozent an<br />
den gesamten ch<strong>in</strong>esischen Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />
im Ausland.<br />
Afrika konnte mit e<strong>in</strong>er Steigerung<br />
von 74,9 Prozent auf 4,2 Milliarden<br />
US$ (Anteil: 4,2%) punkten,<br />
während Europa - abgesehen<br />
von Russland - eher unter ferner<br />
liefen läuft. Die Steigerungsrate<br />
belief sich auf nur 15,1 Prozent,<br />
auf 5,1 Milliarden US$, und auch<br />
Nordamerika wies mit 9,8 Prozent<br />
auf 2,0 Milliarden US$ e<strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>ges<br />
Wachstum auf. Australien-<br />
Pazifik konnte dagegen mit e<strong>in</strong>er<br />
Steigerung von 132,3 Prozent auf<br />
1,9 Milliarden US$ mit Nordamerika<br />
nahezu gleichziehen.<br />
Bei den Neu<strong>in</strong>vestitionen zeigt<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
sich dagegen der Strategiewechsel<br />
der ch<strong>in</strong>esischen Regierung. Zwar<br />
bleibt Hongkong weiterh<strong>in</strong> mit<br />
großem Abstand an der Spitze,<br />
aber schon an zweiter Stelle rangiert<br />
das rohstoffreiche Südafrika,<br />
das mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von<br />
über 900 Prozent punkten konnte.<br />
Weitere Rohstoffländer unter den<br />
Top-10 s<strong>in</strong>d Australien, Kasachstan<br />
und Russland.<br />
Die Neu<strong>in</strong>vestitionen nach<br />
Deutschland g<strong>in</strong>gen 2008 (letztverfügbare<br />
Zahlen) um 23,4 Prozent<br />
auf 183 Millionen US$ zurück.<br />
Im regionalen Vergleich <strong>ist</strong><br />
das immer noch der höchste Wert<br />
<strong>in</strong>nerhalb der EU. Im Vergleich<br />
dazu waren Frankreich (31 Mio.<br />
US$) oder Großbritannien (17 Mio.<br />
US$) weit weniger attraktiv. <br />
Banken benötigen Milliarden-Hilfen<br />
Beschaffung am Kapitalmarkt schwierig. Ruf nach der Regierung wird laut.<br />
Von Florian Fügemann, Pressetext Wien<br />
Die großzügige Kreditvergabe<br />
der letzten Jahre hat für die<br />
vier größten ch<strong>in</strong>esischen Banken<br />
Konsequenzen. Aktuellen<br />
Berechnungen der Industrial<br />
and Commercial Bank of Ch<strong>in</strong>a<br />
(ICBC) nach könnten die<br />
Institute bis 2015 umgerechnet<br />
bis zu 52 Milliarden Euro benötigen.<br />
Fachleute halten es aber für<br />
schwierig, diese Summe ausschließlich<br />
am Kapitalmarkt<br />
aufzunehmen. Vielmehr könnte<br />
die Regierung dazu gezwungen<br />
se<strong>in</strong>, den Banken mit großen F<strong>in</strong>anzspritzen<br />
zu helfen.<br />
Platzen der Blase befürchtet<br />
“Es wäre nicht das erste Mal,<br />
dass der Staat den Banken mit<br />
Milliarden zur Seite spr<strong>in</strong>gt.<br />
Dass die Volksrepublik über ungeahnte<br />
F<strong>in</strong>anzreserven verfügt,<br />
<strong>ist</strong> unbestritten”, so Jörg-M. Rudolph,<br />
Geschäftsführer des Ostasien<strong>in</strong>stituts<br />
Ludwigshafen. Dem<br />
Ch<strong>in</strong>a-Kenner zufolge sei nicht so<br />
sehr das Geld, als vielmehr die<br />
mangelnde Kontrolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
“unkontrollierten Staatsapparat”<br />
das Hauptproblem. Es sei denkbar,<br />
dass die “Blase platzt”.<br />
Dem Chef der Industrial and<br />
Commercial Bank of Ch<strong>in</strong>a, Yang<br />
Kaisheng, nach ergibt sich der errechnete<br />
F<strong>in</strong>anzbedarf aus e<strong>in</strong>er<br />
geforderten weiteren Erhöhung<br />
der Kreditvergabe von rund 15<br />
Prozent, e<strong>in</strong>er Eigenkapitalquote<br />
von 11,5 Prozent sowie e<strong>in</strong>er angestrebten<br />
Steigerung des Nettogew<strong>in</strong>ns<br />
von zwölf Prozent. Sowohl<br />
die Industrial and Commercial<br />
Bank of Ch<strong>in</strong>a als auch die Bank<br />
of Ch<strong>in</strong>a und Bank of Communications<br />
hatten Kapitalerhöhungen<br />
angekündigt.<br />
Stärkere Eigenkapitalbasis<br />
gefordert<br />
Aufgrund der aktuellen Lage<br />
hatte die Ch<strong>in</strong>a Construction Bank<br />
als zweitgrößter Kreditgeber nach<br />
Marktkapitalisierung erklärt, die<br />
Stärkung der Eigenkapitalbasis <strong>in</strong><br />
Erwägung zu ziehen. Die Institute<br />
hatten die heimische Wirtschaft<br />
im Vorjahr mit Krediten <strong>in</strong> der<br />
Höhe von etwa 1.000 Milliarden<br />
Euro versorgt. Dadurch konnte<br />
der Aufschwung <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a deutlich<br />
angekurbelt und die Auswirkungen<br />
der <strong>in</strong>ternationalen Wirtschaftskrise<br />
abgemildert werden.<br />
Weil die Regierung die Vergabe<br />
von Krediten zuletzt stark<br />
unterstützt hatte, mehren sich<br />
nun Befürchtungen, dass die<br />
Blase aufgrund mangelnden<br />
Eigenkapitals platzen könnte.<br />
Zuletzt <strong>ist</strong> das Kreditvolumen<br />
deutlich geschrumpft. Auch<br />
hatte die Regierung <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g<br />
US-Staatsanleihen Mitte Februar<br />
abgestoßen. Institute <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
sollen Kredite nun an Trust-<br />
Gesellschaften verkaufen, die<br />
Vermögen neu verpacken. <br />
10
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Hongkong<br />
E<strong>in</strong> guter Tropfen für <strong>Asien</strong><br />
Hongkong positioniert sich als We<strong>in</strong>handelszentrum.<br />
Die Stadt will 30 Prozent des asiatischen Marktes erobern.<br />
Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />
Im Durchschnitt f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
Hongkong jeden Monat e<strong>in</strong>e<br />
We<strong>in</strong>auktion statt. Die ehemalige<br />
britische Kronkolonie <strong>ist</strong> für<br />
die großen <strong>in</strong>ternationalen Auktionshäuser<br />
bereits vor London<br />
und New York der größte Markt.<br />
Doch auch jenseits dieses Investmentgeschäfts<br />
etabliert sie sich<br />
als e<strong>in</strong>es der wichtigsten We<strong>in</strong>handelszentren<br />
der Welt.<br />
Die Rebensaftimporte der ehemaligen<br />
britischen Kronkolonie<br />
haben sich alle<strong>in</strong> zwischen 2006<br />
und 2009 verfünffacht. Doch damit<br />
<strong>ist</strong> noch lange nicht das Ende<br />
der Fahnenstange erreicht.<br />
Im Jahr 2006 arbeitete die Regierung<br />
mit dem halbstaatlichen<br />
Trade Development Council<br />
(TDC) e<strong>in</strong>en Plan aus, um Hongkong<br />
als führendes We<strong>in</strong>handelszentrum<br />
der Welt zu etablieren.<br />
Gut vier Jahre später konnten sich<br />
die Verantwortlichen selbst auf<br />
die Schulter klopfen. Die We<strong>in</strong>importe<br />
hatten sich <strong>in</strong>nerhalb<br />
kürzester Zeit vervielfacht und<br />
die Fachmessen erfreuten sich<br />
über e<strong>in</strong>en wahren Besucher- und<br />
Ausstelleransturm.<br />
E<strong>in</strong>e der wichtigsten Ursachen<br />
für den Erfolg war die komplette<br />
Abschaffung der We<strong>in</strong>steuer im<br />
Frühjahr 2008- sie hatte ursprünglich<br />
80 Prozent betragen und war<br />
2006 auf 40 Prozent reduziert worden.<br />
We<strong>in</strong>händler können seitdem<br />
ihre Produkte komplett abgabenfrei<br />
importieren, denn die<br />
Stadt kennt weder e<strong>in</strong>e Mehrwertsteuer<br />
noch E<strong>in</strong>fuhrzölle. Alle<strong>in</strong><br />
zwischen 2006 und 2009 verfünffachten<br />
sich die entsprechenden<br />
E<strong>in</strong>fuhren auf knapp e<strong>in</strong>e halbe<br />
Milliarde US$. Selbst im Krisenjahr<br />
2009 verbuchte das Stat<strong>ist</strong>ikamt<br />
noch e<strong>in</strong> Plus von rund 50<br />
Prozent.<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Blau Importe<br />
Rot Exporte<br />
77.5<br />
15.7<br />
91.6<br />
24.1<br />
Hongkongs We<strong>in</strong>handel<br />
(<strong>in</strong> Mio. US$)<br />
185.8<br />
69.1<br />
342.3<br />
82.5<br />
492.4<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
92.2<br />
Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>; Daten: gtai<br />
We<strong>in</strong>steuer wurde<br />
im Frühjahr 2008<br />
abgeschafft<br />
Besonders <strong>in</strong>teressant <strong>ist</strong>, dass<br />
sich die Branchenimporte von<br />
2006 bis 2009 mengenmäßig nur<br />
knapp verdoppelt haben und<br />
dass die Reexporte mit knapp<br />
100 Millionen US$ (2009) vergleichsweise<br />
niedrig ausfallen.<br />
Wie Experten zu berichten wissen,<br />
entwickelt sich Hongkong<br />
zum Handels- und Investitionszentrum<br />
für exklusive We<strong>in</strong>e,<br />
die vorzugsweise als Investition<br />
<strong>in</strong> den professionell betriebenen<br />
Kellern landen.<br />
Vor allem Ch<strong>in</strong>esen engagierten<br />
sich <strong>in</strong>tensiv im Investmentgeschäft<br />
mit dem teuren Rebensaft.<br />
Im Durchschnitt f<strong>in</strong>det jeden<br />
Monat e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>auktion statt und<br />
für die großen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Auktionshäuser wie Southeby´s<br />
<strong>ist</strong> Hongkong nach eigenen Angaben<br />
bereits e<strong>in</strong> größerer Markt als<br />
London oder New York.<br />
Beliebt s<strong>in</strong>d prestigeträchtige<br />
Rotwe<strong>in</strong>e aus Frankreich. Von dort<br />
importierte Hongkong 2009 über 9<br />
Millionen Liter We<strong>in</strong> im Wert von<br />
mehr als 160 Millionen US$. Das<br />
entspricht e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>fuhranteil<br />
von e<strong>in</strong>en Drittel. H<strong>in</strong>zu kommen<br />
noch e<strong>in</strong>mal die über die großen<br />
Auktions- und Handelshäuser<br />
<strong>in</strong> London und New York importierten<br />
französischen We<strong>in</strong>e, mit<br />
denen die entsprechende Quote<br />
laut Stat<strong>ist</strong>ikamt bei nahezu 50<br />
Prozent liegt.<br />
Im Jahr 2007 betrug der Anteil<br />
von Hongkong an den gesamtasiatischen<br />
We<strong>in</strong>importen lediglich<br />
15 Prozent. Bis 2012 will der<br />
TDC die Quote auf rund e<strong>in</strong> Viertel<br />
und bis 2017 auf e<strong>in</strong> Drittel pushen.<br />
Händler versprechen sich<br />
e<strong>in</strong>en rasanten Umsatzzuwachs.<br />
Nach Angaben des TDC hatten<br />
sich 2008 rund 180 Gesellschaften<br />
auf den Import bzw. Export des<br />
Rebensaftes spezialisiert.<br />
Bei den me<strong>ist</strong>en handelt es sich<br />
um kle<strong>in</strong>ere Firmen. Daneben gibt<br />
es aber auch e<strong>in</strong>ige Großanbieter,<br />
die über eigene Lagerstätten, zum<br />
Teil <strong>in</strong> ehemaligen unterirdischen<br />
Bunkern, verfügen. Die gesamte<br />
Lagerkapazität bezifferte die Hong<br />
Kong W<strong>in</strong>e and Spirits Industry<br />
Coalition 2009 auf rund 10.000 m 2 .<br />
Sie erwartet jedoch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
Jahrzehnts e<strong>in</strong>e Verzehnfachung<br />
der entsprechenden Fläche.<br />
Steigen soll auch die Zahl der<br />
zu den e<strong>in</strong>schlägigen Fachmessen<br />
11
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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Samstag, 1. Mai 2010<br />
Rezensionen und Buchempfehlungen<br />
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Hongkongs We<strong>in</strong>importe nach Lieferländern<br />
Volumen<br />
[<strong>in</strong> 1000 Litern]<br />
Wert<br />
[<strong>in</strong> Mio. US$]<br />
Durchschnittspreis<br />
[pro 0,75 l <strong>in</strong> US$]<br />
Frankreich 9.452,9 162,2 12,87<br />
Australien 6.902,0 38,4 4,17<br />
USA 5.711,1 52,0 6,83<br />
Chile 3.293,9 11,9 2,71<br />
Spanien 1.525,9 4,5 2,19<br />
Italien 1.543,4 11,4 5,54<br />
Argent<strong>in</strong>ien 711,5 2,1 2,21<br />
Neuseeland 637,8 5,6 6,59<br />
Südafrika 553,8 2,7 3,66<br />
Deutschland 439,4 5,4 9,22<br />
Ch<strong>in</strong>a, VR. 226,1 1,5 4,98<br />
Portugal 168,8 0,9 4,00<br />
Andere 2.639,0 193,8 55,08<br />
Insgesamt 33.805,6 492,4 10,92<br />
Quelle: Census and Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />
ersche<strong>in</strong>enden Aussteller und Besucher.<br />
Im Jahr 2008 rief der TDC<br />
- zusätzlich zu der alle zwei Jahre<br />
stattf<strong>in</strong>denden V<strong>in</strong>eexpo Asia<br />
- die International W<strong>in</strong>e and Spirits<br />
Fair <strong>in</strong>s Leben. Sie f<strong>in</strong>det jährlich<br />
zum Herbst statt. Die letzte<br />
Veranstaltung von 2009 war um<br />
e<strong>in</strong> vielfaches größer - und auch<br />
<strong>in</strong>ternationaler - als alle vorhergehenden<br />
V<strong>in</strong>eexpos. Über 500 Aussteller<br />
aus mehr als 30 Ländern<br />
waren vertreten, allen voran aus<br />
den USA, Australien, Frankreich<br />
und Chile. Auch e<strong>in</strong>ige deutsche<br />
W<strong>in</strong>zer zeigten ihre Produkte.<br />
Anbieter aus der “neuen Welt”<br />
bedienen vor allem den e<strong>in</strong>heimischen<br />
Massenbedarf. Ihre Produkte<br />
s<strong>in</strong>d wesentlich günstiger<br />
als We<strong>in</strong>e aus Frankreich und<br />
entsprechen auch mehr dem e<strong>in</strong>heimischen<br />
Geschmack. Deutsche<br />
We<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen nur schwer<br />
<strong>in</strong> Hongkong zu f<strong>in</strong>den. Immerh<strong>in</strong><br />
arbeiten <strong>in</strong> vielen Fünf-Sterne-<br />
Hotels der Stadt deutschsprachige<br />
Küchen- oder Restaurantchefs, die<br />
gelegentlich Weißwe<strong>in</strong>e “made <strong>in</strong><br />
Germany” auf die Karte setzen.<br />
Glaubt man den Vorhersagen<br />
des TDC, dann wird auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
der We<strong>in</strong>handel boomen,<br />
denn die Export-und Importgesellschaften<br />
der Stadt müssen die<br />
steigende Nachfrage aus ganz<br />
<strong>Asien</strong> befriedigen. Die Ökonomen<br />
der Handelsförderstelle<br />
erwarten, dass der We<strong>in</strong>konsum<br />
des Kont<strong>in</strong>ents (außer Japan) bis<br />
2017 jährlich um 10 bis 20 Prozent<br />
auf <strong>in</strong>sgesamt 27 Milliarden US$<br />
steigen wird.<br />
Die VR Ch<strong>in</strong>a wird gemäß der<br />
Prognose zum größten E<strong>in</strong>zelmarkt<br />
aufsteigen. Derzeit tr<strong>in</strong>ken<br />
die Ch<strong>in</strong>esen noch recht wenig<br />
We<strong>in</strong>, und wenn, dann vor allem<br />
aus heimischen Anbau. Doch<br />
der Pro-Kopf-Verbrauch und die<br />
Importe sollen rasch steigen. Bis<br />
2017 erwartet der TDC Branchene<strong>in</strong>fuhren<br />
im Wert von knapp<br />
900 Millionen US$. Die VR Ch<strong>in</strong>a<br />
erhebt auf We<strong>in</strong>importe <strong>in</strong> Flaschen<br />
14 Prozent Zoll, 10 Prozent<br />
Verbrauchsteuer und 17 Prozent<br />
Umsatzsteuer. <br />
12
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Ex‐Pats fühlen sich wohl <strong>in</strong> unserer Gated community<br />
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Hongkong<br />
Freihandelsabkommen mit<br />
Neuseeland unterzeichnet<br />
Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />
Das sogenannte Closer Economic<br />
Partnership Agreement<br />
(CEPA) zwischen Hongkong und<br />
der VR Ch<strong>in</strong>a - e<strong>in</strong>e Art Freihandelsabkommen,<br />
das sich vor<br />
allem auf den Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor<br />
konzentriert - hat se<strong>in</strong>e<br />
Schuldigkeit getan.<br />
Zwischen 2004 und 2009 gab<br />
es sechs Liberalisierungsschritte,<br />
womit das Ende der Fahnenstange<br />
erreicht <strong>ist</strong>. Die Regierung der<br />
Sonderverwaltungsregion streckt<br />
daher ihre Fühler <strong>in</strong> Richtung<br />
anderer Länder aus. Ende März<br />
2010 ratifizierte sie e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />
Vertrag mit Neuseeland.<br />
Zum 1. Januar 2004 trat das<br />
Closer Economic Partnership<br />
Agreement (CEPA) zwischen der<br />
ehemaligen Kronkolonie Hongkong<br />
und der VR Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Kraft.<br />
Seitdem wurde es nahezu jährlich<br />
weiterentwickelt. Seit Ende 2009<br />
gilt die sechste Version (CEPA VI).<br />
Zahlreiche Hongkonger Dienstle<strong>ist</strong>ungsbranchen<br />
erhielten im<br />
Rahmen des Abkommens e<strong>in</strong>en<br />
vere<strong>in</strong>fachten Zugang zum ch<strong>in</strong>esischen<br />
Markt. Zudem können<br />
sämtliche der <strong>in</strong> der ehemaligen<br />
britischen Kronkolonie produzierten<br />
Waren zollfrei bzw. -ermäßigt<br />
<strong>in</strong> die Volksrepublik exportiert<br />
werden.<br />
Während die Unterzeichnung<br />
von CEPA I noch <strong>in</strong> den Medien<br />
groß gefeiert wurde, waren die<br />
nachfolgenden Stufen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
ab 2007, kaum noch e<strong>in</strong>e Schlagzeile<br />
Wert. Wie Landeskenner betonen,<br />
s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten zu<br />
weiteren Liberalisierungsschritten<br />
weitgehend ausgereizt. Die Regierung<br />
schaute sich daher nach neuen<br />
Möglichkeiten um und landete im<br />
Frühjahr 2010 e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Coup.<br />
Erster CEPA-Vertrag mit<br />
e<strong>in</strong>em anderen Staat<br />
So wurde Ende März e<strong>in</strong> Closer<br />
Economic Partnership Agreement<br />
mit Neuseeland ratifiziert. Dabei<br />
handelt es sich quasi um das<br />
erste gegenseitige Freihandelsabkommen<br />
mit e<strong>in</strong>em anderen Staat.<br />
CEPA I bis VI war mit dem eigenen<br />
Mutterland abgeschlossen<br />
worden und bevorzugte zudem<br />
- was durchaus politisch gewollt<br />
war - e<strong>in</strong>seitig Hongkonger Unternehmen<br />
und Freiberufler.<br />
Im Falle des Neuseeland-CEPA<br />
(hierfür müssen die Verantwort-<br />
13
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
lichen noch an der Namensgebung<br />
feilen) sollen beide Seiten gleichermaßen<br />
profitieren. So erhalten unter<br />
anderem Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>er,<br />
Transportunternehmen, Unternehmensberatungen<br />
und andere<br />
“bus<strong>in</strong>ess services”, aber auch im<br />
Bereich Erziehung und Gesundheit<br />
tätige Dienstle<strong>ist</strong>er präferierten<br />
Zugang zum jeweiligen<br />
Markt des Partnerlandes.<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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Big Buddha auf der Insel Lantau<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus hat sich Neuseeland<br />
verpflichtet, sämtliche Zölle<br />
auf Hongkonger Produkte bis 2016<br />
komplett abzubauen. Umgekehrt<br />
erübrigen sich die Maßnahmen,<br />
denn die Stadt am Südch<strong>in</strong>esischen<br />
Meer erhebt als Freihafen ke<strong>in</strong>erlei<br />
Zölle. Dieser Teil des Abkommens<br />
<strong>ist</strong> ohneh<strong>in</strong> von ger<strong>in</strong>ger Bedeutung,<br />
das das verarbeitende Gewerbe<br />
<strong>in</strong> beiden Ländern nur e<strong>in</strong>e<br />
ger<strong>in</strong>ge Rolle spielt.<br />
Das Abkommen soll nach Angaben<br />
der Regierung im vierten<br />
Quartal 2010 <strong>in</strong> Kraft treten. Wenn<br />
man bedenkt, dass die ersten Vorverhandlungen<br />
bereits 2001 begonnen<br />
hatten, <strong>ist</strong> damit nahezu<br />
e<strong>in</strong> Jahrzehnt <strong>in</strong>s Land gegangen.<br />
Doch <strong>in</strong> Zukunft soll es nach<br />
dem Willen der Verantwortlichen<br />
schneller gehen. Hongkong strebt<br />
nach Angaben des zuständigen F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums<br />
entsprechende<br />
Abkommen mit weiteren Staaten<br />
an und will die Verhandlungen<br />
beschleunigen. <br />
Schweiz und Hongkong<br />
paraphieren DBA<br />
Die Alpenrepublik und die<br />
ehemalige britische Kronkolonie<br />
haben Mitte April die<br />
Verhandlungen über e<strong>in</strong> Doppelbesteuerungsabkommen<br />
(DBA) abgeschlossen und <strong>in</strong><br />
Bern paraphiert.<br />
Die Amtshilfeklausel nach<br />
OECD-Standard entspricht den<br />
vom Bundesrat beschlossenen<br />
Eckwerten. Das Abkommen mit<br />
Hongkong <strong>ist</strong> das 24. DBA mit<br />
e<strong>in</strong>er Amtshilfeklausel nach<br />
dem OECD-Standard.<br />
Seit dem Bundesratsentscheid<br />
vom 13. März 2009 über die Ausweitung<br />
der Amtshilfe <strong>in</strong> Steuerfragen<br />
hat die Schweiz mit zahlreichen<br />
Staaten entsprechende<br />
Verhandlungen aufgenommen.<br />
Der Bundesrat hat seither auch<br />
die ersten zehn Botschaften<br />
zu revidierten DBA mit e<strong>in</strong>er<br />
Amtshilfeklausel nach Art. 26<br />
des OECD-Musterabkommens<br />
verabschiedet und an das Parlament<br />
zur Genehmigung weitergeleitet.<br />
Neben der Ausweitung der<br />
Amtshilfe <strong>in</strong> Steuersachen hat die<br />
Schweiz <strong>in</strong> den Verhandlungen<br />
mit diesen Staaten verschiedene<br />
Vorteile für die Wirtschaft aushandeln<br />
können. (rr) <br />
14
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Indien<br />
Log<strong>ist</strong>ik-Outsourc<strong>in</strong>g<br />
gew<strong>in</strong>nt an Bedeutung<br />
Von Boris Alex, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> New Delhi<br />
Kunden fragen verstärkt<br />
Komplettlösungen aus<br />
e<strong>in</strong>er Hand nach<br />
Die Warenlog<strong>ist</strong>ik stellt für<br />
viele <strong>in</strong> Indien aktive Unternehmen<br />
nach wie vor e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />
dar. Es gibt kaum<br />
lokale Speditionen, die sämtliche<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang der Log<strong>ist</strong>ik-Wertschöpfungskette<br />
aus<br />
e<strong>in</strong>er Hand anbieten.<br />
Vor allem die Automobil<strong>in</strong>dustrie,<br />
die Pharmabranche und der<br />
E<strong>in</strong>zelhandel benötigen Komplettlösungen,<br />
die auf ihre jeweilige<br />
Produktgruppe zugeschnitten<br />
s<strong>in</strong>d. Neben Transport und<br />
Lagerhaltung werden zunehmend<br />
auch Dienste im Bereich der Rücknahme-<br />
und Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />
nachgefragt.<br />
Der <strong>in</strong>dische Log<strong>ist</strong>iksektor<br />
<strong>ist</strong> im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />
nach wie vor stark unterentwickelt<br />
- bietet aber genau deshalb<br />
gute Geschäftschancen. Denn<br />
die Nachfrage nach professionellen<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
dürfte auch <strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren weiter wachsen. Bislang<br />
gibt es nur wenige Log<strong>ist</strong>ikunternehmen,<br />
die dem Kunden Komplettlösungen<br />
aus e<strong>in</strong>er Hand<br />
anbieten. Branchenschätzungen<br />
zufolge werden 95 Prozent des<br />
Geschäftsvolumens von kle<strong>in</strong>en<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
abgewickelt.<br />
Der Umsatz <strong>in</strong> der Log<strong>ist</strong>ik<strong>in</strong>dustrie<br />
soll 2010 um etwa 20 Prozent<br />
auf rund 125 Milliarden US$<br />
zulegen, so e<strong>in</strong>e Prognose des Institute<br />
of Log<strong>ist</strong>ics des Industrieverbandes<br />
Confederation of Indian<br />
Industry (CII). In den letzten<br />
fünf Jahren verzeichnete die Branche<br />
Umsatzzuwächse von jährlich<br />
15 bis 20 Prozent. Das Forschungs<strong>in</strong>stitut<br />
erwartet für die nächsten<br />
drei Jahre e<strong>in</strong>e ähnlich positive<br />
Entwicklung, wobei der Marktanteil<br />
der professionellen Dienstle<strong>ist</strong>er<br />
weiter wachsen dürfte.<br />
Die wenigsten <strong>in</strong>dischen Unternehmen<br />
lagern bislang ihre Log<strong>ist</strong>ikaufgaben<br />
an Dritte aus. Laut<br />
CII lag der Umsatz von 3rd-Party-<br />
Log<strong>ist</strong>ic-Anbietern (3PL) 2009 bei<br />
rund 220 Millionen US$, soll sich<br />
aber bis 2015 auf 700 Millionen<br />
US$ verdreifachen. Dabei könnten<br />
die Unternehmen durch e<strong>in</strong>en solchen<br />
Schritt ihre Kosten erheblich<br />
senken. Setzt man die Ausgaben<br />
für Log<strong>ist</strong>ik <strong>in</strong>s Verhältnis zum<br />
Brutto<strong>in</strong>landsprodukt (BIP), so<br />
machen diese <strong>in</strong> Indien fast 13<br />
Prozent aus - <strong>in</strong> den me<strong>ist</strong>en Industrieländern<br />
liegt der Anteil<br />
zwischen 7 und 9 Prozent des BIP.<br />
Doch nach wie vor s<strong>in</strong>d professionelle<br />
Log<strong>ist</strong>ikprovider, die<br />
sämtliche Dienstle<strong>ist</strong>ungen von<br />
der Beschaffung über die Lagerung<br />
bis h<strong>in</strong> zur D<strong>ist</strong>ribution sowie<br />
Warenprüfung, Verpackung<br />
und dazu noch Aufgaben der Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />
anbieten, Mangelware.<br />
Vor allem die exportorientierten<br />
Branchen haben unter<br />
dieser Situation zu leiden. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt e<strong>in</strong>e unzureichende Infrastruktur.<br />
Zwar wird Indiens Straßen-<br />
und Schienennetz sukzessive<br />
ausgebaut und auch die Modernisierung<br />
der See- und Flughäfen<br />
kommt langsam voran. Doch multimodale<br />
Log<strong>ist</strong>ikzentren sucht<br />
man <strong>in</strong> Indien nach wie vor vergeblich.<br />
E<strong>in</strong>er Studie des Indian Institute<br />
of Management (IIM) <strong>in</strong> Kolkata<br />
zufolge haben zwar drei Viertel aller<br />
<strong>in</strong> Indien aktiven 3PL-Service-<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Provider Transport, Lagerhaltung<br />
und Zollabwicklung <strong>in</strong> ihrem<br />
Le<strong>ist</strong>ungsportfolio. Lösungen wie<br />
Verpackung und Etikettierung<br />
bieten immerh<strong>in</strong> noch 43 Prozent,<br />
Rücknahme- und Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />
nur noch 38 Prozent und<br />
Bestandsführung und Warenwirtschaft<br />
lediglich 31 Prozent der untersuchten<br />
Unternehmen an. Laut<br />
IIM s<strong>in</strong>d maximal 15 Prozent der<br />
3PL-Firmen <strong>in</strong> der Lage, ihren<br />
Kunden Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
anzubieten.<br />
Die Unternehmensberatung<br />
KPMG hat drei Branchen identifiziert,<br />
die <strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren die Nachfrage nach Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> Indien<br />
vorantreiben dürften - allen voran<br />
die Kfz-Zuliefer<strong>in</strong>dustrie. Deren<br />
Umsatz soll bis 2015 mit jährlichen<br />
Raten von 13 Prozent auf 40 Milliarden<br />
US$ steigen. Die Branche<br />
konnte sich <strong>in</strong> den vergangenen<br />
zehn Jahren als Sourc<strong>in</strong>g-Standort<br />
für zahlreiche <strong>in</strong>ternationale Automobilkonzerne<br />
etablieren. Um<br />
im globalen Wettbewerb gegen die<br />
Konkurrenz aus Mexico und der<br />
VR Ch<strong>in</strong>a bestehen zu können,<br />
müssen Indiens Zulieferbetriebe<br />
allerd<strong>in</strong>gs auch ihre Warenlog<strong>ist</strong>ik<br />
an <strong>in</strong>ternationale Standards<br />
anpassen.<br />
Doch hier hat das Land e<strong>in</strong>en<br />
klaren Nachteil; denn angesichts<br />
der mangelhaften Transport<strong>in</strong>frastruktur<br />
und den üblichen Verzögerungen<br />
bei der Zollabwicklung<br />
<strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e Just-<strong>in</strong>-time-Lieferung<br />
aus Indien nur schwierig zu bewerkstelligen.<br />
Um dennoch ihre<br />
Kunden zuverlässig beliefern zu<br />
können, müssen die Automobil-<br />
Hersteller für die Branche unüblich<br />
hohe Lagerbestände aufbauen,<br />
was wiederum die Kosten <strong>in</strong><br />
die Höhe treibt. H<strong>in</strong>zu kommt,<br />
dass es kaum auf diese Branche<br />
zugeschnittene Warehouse-Lösungen<br />
gibt.<br />
Auch Indiens boomender Pharma-Sektor<br />
dürfte laut KPMG zunehmend<br />
se<strong>in</strong>e Log<strong>ist</strong>ikaufgaben<br />
an Dritte auslagern. Bis 2014 soll<br />
sich der Branchenumsatz auf rund<br />
21 Milliarden US$ nahezu verdop-<br />
15
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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peln. Hier wird das Wachstum<br />
sowohl vom steigenden lokalen<br />
Bedarf als auch von der Nachfrage<br />
aus dem Ausland vorangetrieben.<br />
Denn immer mehr <strong>in</strong>ternationale<br />
Arzneimittelkonzerne lassen auf<br />
dem Subkont<strong>in</strong>ent fertigen. Hier<br />
soll sich das Umsatzvolumen bis<br />
2014 auf 8 Milliarden US$ verdreifachen.<br />
Die <strong>in</strong>dischen Pharmaunternehmen<br />
erwarten von den Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ern<br />
Lösungen für<br />
den Aufbau und Betrieb durchgängiger<br />
Kühlketten sowie für<br />
die Lagerung, Verpackung und<br />
Etikettierung von Arzneimitteln.<br />
Laut KPMG gibt es bislang kaum<br />
Confederation of Indian Industry<br />
(CII)<br />
Institute of Log<strong>ist</strong>ics<br />
33, Velacherry Ma<strong>in</strong> Road<br />
Chennai 600 042<br />
Tel.: 91 44 2255 1343<br />
Fax: 91 44 2255 1341<br />
Email: k.v.mahidhar@cii.<strong>in</strong><br />
Web: www.cii.<strong>in</strong><br />
Anbieter <strong>in</strong> Indien, die sich auf<br />
Healthcare-Log<strong>ist</strong>ik spezialisiert<br />
haben. Hier sieht die Unternehmensberatung<br />
<strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren erhebliches Geschäftspotenzial.<br />
Gleiches gilt für den Retail-Sektor.<br />
Dieser verzeichnet jährliche<br />
Zuwächse von 30 bis 40 Prozent,<br />
wobei der Anteil des organisierten<br />
E<strong>in</strong>zelhandels - also Super- und<br />
Hypermärkte sowie moderne E<strong>in</strong>kaufszentren<br />
- weiter zunimmt.<br />
Bislang macht dieser nur etwa 10<br />
Prozent des gesamten Umsatzes<br />
aus. Hier werden - wie <strong>in</strong> der<br />
Pharmabranche auch - vor allem<br />
durchgängige Kühlketten sowie<br />
-lager benötigt. KPMG schätzt,<br />
dass bis 2014 zusätzlich 12 Millionen<br />
m 2 an Lagerfläche aufgebaut<br />
werden müssen, um alle<strong>in</strong> den Bedarf<br />
des organisierten E<strong>in</strong>zelhandels<br />
decken zu können.<br />
Das Umsatzvolumen im Bereich<br />
Lagerhaltung belief sich laut CII<br />
im Jahr 2009 auf rund 20 Milliarden<br />
US$ und soll Branchenschätzungen<br />
zufolge jährlich um 15 bis<br />
20 Prozent zulegen. Wachendes<br />
Potential sieht KPMG auch bei der<br />
Reverse-Log<strong>ist</strong>ik. Bislang gibt es<br />
nur sehr wenige Anbieter, die sich<br />
auf die Rücknahme und Entsorgung<br />
defekter Produkte spezialisiert<br />
haben. Das Marktvolumen<br />
für diese Sparte schätzt KPMG auf<br />
10 bis 15 Milliarden US$. <br />
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Tel.: 91 11 30618401 ext 8401<br />
Fax: 91 11 30618498<br />
Email: p.lortal@sdv.com<br />
Wichtige Branchenunternehmen<br />
Logw<strong>in</strong> Air & Ocean India<br />
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Jeena House, Plot No 170<br />
Om Nagar, Sahar, Andheri (E)<br />
Mumbai 400099<br />
Tel: 91 22 3952 9100<br />
Email: airocean.<strong>in</strong>@logw<strong>in</strong>log<strong>ist</strong>ics.com<br />
16
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Weltbank / Ray Witl<strong>in</strong><br />
Indien<br />
Schwungvolles Wachstum<br />
Inlandsnachfrage und Investitionen steigen, die<br />
Industrieproduktion legt deutlich zu.<br />
Von Katr<strong>in</strong> Pasvantis, Germany Trade & Invest im Mumbai<br />
Indiens Konjunktur gew<strong>in</strong>nt<br />
an neuem Schwung.<br />
Für 2010/11 prognostiziert das<br />
F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium e<strong>in</strong>en Anstieg<br />
des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />
(BIP) um real 8,5 Prozent,<br />
ab 2014 sollen sogar zwe<strong>ist</strong>ellige<br />
Wachstumsraten erzielt werden.<br />
Antriebsmotoren s<strong>in</strong>d das<br />
verarbeitende Gewerbe und der<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor. Der Index<br />
der Industriellen Produktion<br />
(IIP) legte von April 2009<br />
bis Januar 2010 um 9,6 Prozent<br />
zu, bei Kapitalanlagegütern<br />
konnte e<strong>in</strong> Plus von 15,6 Prozent<br />
erzielt werden, Tendenz<br />
steigend.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Indiens<br />
Indikator 2007/08 2008/09 2009/2010<br />
BIP 1) 3) 9,2% 6,7% 7,2%<br />
BIP pro Kopf 3) 8,1% 3,7% 5,3%<br />
Privater Verbrauch 3) 9) 9,6% 6,8% 3,5% 7)<br />
Öffentliche Ausgaben 3) 9) 9,7% 16,7% 8,2%<br />
Bruttoanlage<strong>in</strong>vestitionen 2) 9) 15,2% 4,0% 5,2%<br />
Warene<strong>in</strong>fuhr (US$) 35,5% 20,7% -23,6% 7)<br />
Warenausfuhr (US$) 29,0% 13,6% 13,6% 7)<br />
Inflationsrate 4) 6,2% 9,1% 11,4% 6)<br />
Kreditz<strong>in</strong>sen (Prime Rate)<br />
Die <strong>in</strong>dische Regierung erwartet<br />
für das F<strong>in</strong>anzjahr 2010/11 (1.4.<br />
bis 31.3.) e<strong>in</strong>en Anstieg des Wirtschaftswachstums<br />
von real 8,5<br />
Prozent (2009/10: +7,2%). Voraussetzungen<br />
seien jedoch e<strong>in</strong> normaler<br />
Verlauf des Monsuns und e<strong>in</strong>e<br />
weitere Erholung der Weltwirtschaft.<br />
Mit Wachstumsraten von<br />
über 9 Prozent soll die Konjunktur<br />
2011/12 auf Vorkrisenniveau<br />
zurückkehren, so die Analysten<br />
des Economic Survey 2009-10.<br />
Motoren der <strong>in</strong>dischen Wirtschaft<br />
s<strong>in</strong>d derzeit das verarbeitende<br />
Gewerbe und der Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor,<br />
die 2009/10 etwa um<br />
8,9 beziehungsweise 8,2 Prozent<br />
zulegen sollen. Auch bei den Exporten<br />
sehen die Analysten e<strong>in</strong>e<br />
Verbesserung, obwohl die Ausfuhren<br />
2009/10 <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>brachen,<br />
und hoffen auf e<strong>in</strong>e weitere<br />
Erholung der Wirtschaft <strong>in</strong> wichtigen<br />
Absatzmärkten wie der EU<br />
oder den USA. Die positiven Prognosen<br />
stützen sich auch auf die<br />
anziehenden Investitionen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
bleibt das Plus bei Kapitalanlage<strong>in</strong>vestitionen<br />
mit voraussichtlich<br />
5,4 Prozent noch deutlich<br />
12,25% bis<br />
12,75%<br />
11,5% bis<br />
12,5%<br />
11,0% bis<br />
12,0% 10)<br />
Haushaltsdefizit, % des BIP 2,6% 5,9% 6,7%<br />
F<strong>in</strong>anzjahre: 1.4 bis 31.3.<br />
Veränderung gegenüber Vorjahresperiode<br />
1) zu Faktorkosten, 2) nom<strong>in</strong>al, 3) real<br />
4) Konsumentenpreis<strong>in</strong>dex, Industrial Workers, 5) Prognose<br />
6) Durchschnittswert April bis Dezember 2009<br />
7) April bis Dezember, 8) gemäß Haushalt 2009/10<br />
9) NAS Basis 2004/05, 10) Januar 2010<br />
Quellen: RBI, Monthly Bullet<strong>in</strong> March 2010; CSO, National Accounts Stat<strong>ist</strong>ics<br />
(NAS); M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Economic Survey 2009-10, Budget 2010; März 2010<br />
17
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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2464<br />
2084 2307 2422 2443<br />
Außenhandel Deutschland - Indien<br />
[<strong>in</strong> Mio. Euro]<br />
Blau: Deutsche Ausfuhren nach Indien<br />
Rot: Deutsche E<strong>in</strong>fuhren aus Indien<br />
<strong>Grün</strong>:Handelsvolumen<br />
2524 2543 2637<br />
5400<br />
2957<br />
3289<br />
7601<br />
3407<br />
4194<br />
10582<br />
4218<br />
6364<br />
12084<br />
4746<br />
7339<br />
13473<br />
5281<br />
13102<br />
8192 7997<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Daten: Stat<strong>ist</strong>isches Bundesamt Wiesbaden<br />
h<strong>in</strong>ter dem Vorkrisenniveau von<br />
über 15 Prozent zurück.<br />
Zu den größten Herausforderungen<br />
zählt die Inflation, die seit<br />
e<strong>in</strong>igen Monaten durch steigende<br />
Lebensmittelpreise angetrieben<br />
wird. E<strong>in</strong> schwacher Monsun<br />
2009 hat zu ger<strong>in</strong>gen Ernten und<br />
damit zu e<strong>in</strong>em Unterangebot an<br />
Nahrungsmitteln geführt. Es besteht<br />
die Gefahr, dass diese Preissteigerung<br />
auf andere Bereiche<br />
überspr<strong>in</strong>gt. Dennoch empfehlen<br />
die Analysten angesichts weltweit<br />
steigender Erdölpreise, die<br />
Benz<strong>in</strong>preise zu erhöhen, auch<br />
wenn dies den Inflationsdruck<br />
weiter erhöhe. Die Regierung hat<br />
im Haushalt 2010/11 angekündigt,<br />
den Empfehlungen zu folgen.<br />
Der Survey spricht sich für e<strong>in</strong>en<br />
deutlich stärkeren Liberalisierungskurs<br />
der Regierung aus. Es<br />
sei Aufgabe des Staates, Bildung,<br />
Nahrung und Gesundheitsversorgung<br />
für die<br />
ärmere Bevölkerung<br />
bereitzustellen; aus<br />
anderen Wirtschaftsbereichen<br />
solle er sich<br />
jedoch zurückziehen.<br />
Wichtig sei, dass e<strong>in</strong><br />
Umfeld geschaffen<br />
würde, das private Investitionen<br />
fördere - mit<br />
5105<br />
m<strong>in</strong>imalem staatlichem<br />
E<strong>in</strong>griff. Die Analysten<br />
empfehlen, die Agrarwirtschaft<br />
zu liberalisieren.<br />
Es sei dr<strong>in</strong>gend<br />
erforderlich, die Produktivität<br />
des Sektors<br />
durch Forschung und<br />
Entwicklung (FuE) sowie<br />
den E<strong>in</strong>satz besserer<br />
Techniken zu erhöhen.<br />
E<strong>in</strong>e Regulierung<br />
der Lebensmittelpreise<br />
sei ke<strong>in</strong>e Lösung.<br />
Der Economic Survey zieht <strong>in</strong>sgesamt<br />
e<strong>in</strong>e positive Bilanz, bereits<br />
2014 soll Indien zwe<strong>ist</strong>ellige<br />
Wachstumsraten erzielen. Impulse<br />
werden von anziehenden Investitionen<br />
und e<strong>in</strong>er steigenden Sparrate<br />
erwartet. Indiens demographische<br />
Entwicklung - der Anteil<br />
der jungen Bevölkerung nimmt<br />
immer mehr zu - sei von Vorteil<br />
und werde über e<strong>in</strong>e starke Gruppe<br />
im beschäftigungsfähigen Alter<br />
<strong>in</strong> den kommenden Jahren zu e<strong>in</strong>er<br />
18
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
BIP nach Entstehung<br />
Sektor 2007/2008 2008/2009 2009/2010<br />
BIP, davon .... 9,2% 6,7% 7,2%<br />
- Land- und Forstwirtschaft 4,7% 1,6% -0,2%<br />
- Bergbau 3,9% 1,6% 8,7%<br />
- Verarbeitendes Gewerbe 10,3% 3,2% 8,9%<br />
- Energiewirtschaft 2) 8,5% 3,9% 8,2%<br />
- Baugewerbe 10,0% 5,9% 6,5%<br />
- Handel, Tourismus, Transport,<br />
Telekommunikation<br />
9,5% 3) 5,3% 3) 8,3%<br />
- F<strong>in</strong>anzierung, Versicherung, Immobilien,<br />
sonst. Unternehmensdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />
13,2% 10,1% 9,9%<br />
- Soziale Dienste 6,7% 13,9% 8,2%<br />
F<strong>in</strong>anzjahre: 1.4 bis 31.3.<br />
Veränderung gegenüber Vorjahresperiode real<br />
1) Prognose, 2) e<strong>in</strong>schließlich Gas- und Wasserversorgung, 3) ohne Transport und Telekommunikation<br />
Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Economic Survey 2009-10<br />
höheren Sparrate führen (2008/09:<br />
32,5% des BIP). Zusammen mit<br />
Verbesserungen der Infrastruktur<br />
und Reformen <strong>in</strong> der Verwaltung<br />
könnten Grundlagen für hohes<br />
Wachstum geschaffen werden.<br />
Als Hemmschuh könnte sich<br />
jedoch Indiens mangelhafte Infrastruktur<br />
erweisen, wenn es nicht<br />
gel<strong>in</strong>gt, diese <strong>in</strong> absehbarer Zeit zu<br />
verbessern. Es sei schwierig, die im<br />
11. Fünfjahresplan anvisierten Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen<br />
von 9 BIP-<br />
Prozent umzusetzen, so die Analysten.<br />
Negativ könnte sich auch<br />
die schwache Entwicklung der<br />
Landwirtschaft auf andere verbundene<br />
arbeits<strong>in</strong>tensive Industrien,<br />
wie die Nahrungsmittelverarbeitung,<br />
Papier<strong>in</strong>dustrie, Leder- oder<br />
Textilproduktion auswirken.<br />
Angesichts der Risiken für das<br />
Wirtschaftswachstum, raten die<br />
Experten zu e<strong>in</strong>em vorsichtigen<br />
Abbau des Budgetdefizits. Indiens<br />
F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er kündigte<br />
im Haushalt 2010/11 denn auch<br />
nur e<strong>in</strong>e graduelle Senkung des<br />
Defizits von 6,7 auf 5,5 Prozent<br />
an. Nicht aufgegriffen wurden<br />
die Empfehlungen zur Senkung<br />
der Spitzenzollsätze und die Verbesserung<br />
für ausländische Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />
(FDI) durch die<br />
Abschaffung von Regelungen, die<br />
FDI etwa im Versicherungswesen<br />
oder <strong>in</strong> der höheren Bildung beoder<br />
verh<strong>in</strong>dern.<br />
Der Mitte März veröffentlichte<br />
Index der Industriellen Produktion<br />
(IIP) für Januar 2010 lässt auf<br />
e<strong>in</strong>e Erholung der Wirtschaft hoffen.<br />
Der IIP we<strong>ist</strong> bereits im vierten<br />
Monat <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong> zwe<strong>ist</strong>elliges<br />
Wachstum aus. Im Januar legte er<br />
um 16,7 Prozent zu, von April bis<br />
Januar 2010 um 9,6 Prozent. Bemerkenswert<br />
<strong>ist</strong> der IIP-Anstieg<br />
bei Kapitalgütern im Januar 2010<br />
um 56,2 Prozent, Tendenz steigend<br />
(Dez. 2009: +34%). <br />
Gruppe<br />
Index der Industriellen Produktion (IIP)<br />
nach ausgewählten Gruppen<br />
April - Jan.<br />
2008/09<br />
April - Jan.<br />
2009/10<br />
Jan. 2009 Jan. 2010<br />
Gesamt<strong>in</strong>dex 3,3% 9,6% 1,0% 16,7%<br />
Bergbau 2,9% 9,3% 0,7% 14,6%<br />
Stromerzeugung 2,6% 5,7% 1,8% 5,6%<br />
Verarbeitende Industrien 3,4% 9,9% 1,0% 17,9%<br />
Kapitalgüter 8,9% 15,6% 15,9% 56,2%<br />
Halbfabrikate -2,2% 13,5% -7,2% 21,3%<br />
Langlebige<br />
Ge-/Verbrauchsgüter<br />
3,9% 25,1% 2,1% 31,6%<br />
Kurzlebige Konsumgüter 6,4% 1,2% 4,0% -3,1%<br />
Basis: 1993/94; Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode<br />
Quelle: Press Information Bureau Government of India, März 2010<br />
19
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Steuersenkungen geplant<br />
Die <strong>in</strong>dische Regierung hat<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em jährlich Ende Februar<br />
vorzustellenden Haushalt Steuererleichterungen<br />
im Bereich der<br />
Körperschaft- und E<strong>in</strong>kommensteuer<br />
angekündigt.<br />
So wurde e<strong>in</strong>e Absenkung des<br />
Zuschlags auf umsatzstärkere Unternehmen<br />
vorgeschlagen und die<br />
Bemessungsgrenzen bei der E<strong>in</strong>kommensteuer<br />
angehoben.<br />
Der Körperschaftsteuersatz<br />
beträgt wie gehabt 30 Prozent.<br />
Liegt der Gew<strong>in</strong>n über 1.000.000<br />
<strong>in</strong>dische Rupien <strong>ist</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht wie bisher e<strong>in</strong> Zuschlag<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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von 10 Prozent auf die Steuerschuld<br />
zu le<strong>ist</strong>en. Vielmehr soll<br />
der Zuschlag mit Wirkung ab<br />
dem 1.4.2010 auf 7,5 Prozent gesenkt<br />
werden. Der effektive Steuersatz<br />
liegt damit regelmäßig bei<br />
32,25 Prozent. H<strong>in</strong>zu kommen<br />
e<strong>in</strong>e Erziehungsabgabe (Education<br />
Cess) <strong>in</strong> Höhe von 2 Prozent<br />
der Steuerschuld sowie e<strong>in</strong>e Abgabe<br />
für höhere Bildung (Higher<br />
Education Cess) <strong>in</strong> Höhe von<br />
1 Prozent der Steuerschuld, so<br />
Neue E<strong>in</strong>kommenssteuersätze<br />
Asean, 604 Artikel Afghan<strong>ist</strong>an, wurden <strong>in</strong> bislang Bangladesch,<br />
36 Ausgaben<br />
Brunei, vom <strong>Asien</strong> Ch<strong>in</strong>a, <strong>Kurier</strong> veröffentlicht. Hongkong, Indien,<br />
Indonesien, Irak, Iran, Japan,<br />
Kambodscha, Katar, Korea, Kuweit,<br />
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Laos, Macao, Malaysia, Myanmar,<br />
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Nepal, Pak<strong>ist</strong>an, Philipp<strong>in</strong>en,<br />
Saudi Arabien, S<strong>in</strong>gapur, Sri<br />
] alle <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-Ausgaben (PDF)<br />
Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam,<br />
pdf.asienkurier.com<br />
Vere<strong>in</strong>igte Arabische Emirate,<br />
Asean,<br />
] alle E<strong>in</strong>zeltexte (HTML)<br />
Afghan<strong>ist</strong>an, Bangladesch,<br />
Brunei, texte.asienkurier.com<br />
Ch<strong>in</strong>a, Hongkong, Indien,<br />
Indonesien, ] alle Wirtschaftsbücher Irak,<br />
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Kambodscha, buecher.asienkurier.com Katar, Korea, Kuweit<br />
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Macao,<br />
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Malaysia,<br />
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Myanmar,<br />
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Samstag, 1. Mai 2010<br />
dass der Endsteuersatz 33,2175<br />
Prozent betragen wird.<br />
Im Bereich der E<strong>in</strong>kommensteuer<br />
wurde e<strong>in</strong>e Änderung der Bemessungsgrenzen<br />
vorgeschlagen.<br />
Die bedeutenden geplanten<br />
Steuerreformen, der Direct Tax<br />
Act sowie die e<strong>in</strong>heitliche Goods<br />
and Services Tax, sollen zum<br />
1.4.2011 <strong>in</strong> Kraft treten.<br />
Das Budget muss noch durch<br />
das Parlament verabschiedet<br />
werden. Sollte dies nicht bis zum<br />
31.3.2010 erfolgt se<strong>in</strong>, entfalten die<br />
Regierungsbeschlüsse vorläufige<br />
Rechtswirkung. (gtai, Köln) <br />
E<strong>in</strong>kommen<br />
< 160.000 i.R. ke<strong>in</strong>e Steuerpflicht<br />
160.001 - 500.000 i.R. 10% des 160.000 i.R. übersteigenden Betrags<br />
500.001 - 800.000 i.R.<br />
34.000 i.R. zzgl. 20% des 500.000 i.R.<br />
übersteigenden Betrags<br />
> als 800.000 i.R.<br />
94.000 i.R. zzgl. 30 % des 800.000 i.R.<br />
übersteigenden Betrags<br />
1 Euro = 62,14 <strong>in</strong>dische Rupien, 3-Monatsmittel<br />
20
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Kees van Bijlen<br />
Indonesien<br />
Gute Aussichten auf<br />
dem Büroraum-Markt<br />
Mit e<strong>in</strong>em starken Anstieg der Nachfrage nach Büroflächen wird <strong>in</strong> Jakarta gerechnet.<br />
Von Necip C. Bagoglu, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Jakarta<br />
Der Markt für Büroraum <strong>in</strong><br />
der <strong>in</strong>donesischen Hauptstadt<br />
Jakarta entwickelt sich nach krisenbed<strong>in</strong>gtem<br />
Rückgang 2009<br />
wieder günstiger. Aufgrund der<br />
steigenden Nachfrage des F<strong>in</strong>anzsektors<br />
rechnen Analysten<br />
der Immobilienbranche für die<br />
kommenden Jahre mit e<strong>in</strong>er beträchtlichen<br />
Expansion <strong>in</strong> dem<br />
Segment.<br />
Die optim<strong>ist</strong>ische Prognose<br />
wird auch mit positiven Perspektiven<br />
für das Wirtschaftswachstum<br />
und <strong>in</strong>ternationale Investitionen<br />
begründet. Das Interesse ausländischer<br />
Firmen an Indonesien<br />
nimmt derzeit zu.<br />
Günstige Aussichten für Wirtschaftswachstum<br />
und Investitionstätigkeit<br />
<strong>in</strong> Indonesien werden<br />
<strong>in</strong> den kommenden Jahren zu<br />
e<strong>in</strong>er steigenden Nachfrage nach<br />
Büroraum führen. Für 2010 rechnen<br />
Regierung und Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />
mit e<strong>in</strong>er Expansion des<br />
Brutto<strong>in</strong>landsprodukts (BIP) um<br />
reale 5,5 bis 6,0 Prozent. Die ausländischen<br />
Investitionen sollen<br />
sich nach e<strong>in</strong>er krisenbed<strong>in</strong>gten<br />
Schwächephase 2009 vor allem im<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereich (Banken,<br />
Versicherungen, Telekommunikation,<br />
Informationstechnologie,<br />
E<strong>in</strong>zelhandel), aber auch im Energiesektor<br />
(Öl und Gas) wieder<br />
aufwärts entwickeln und lassen<br />
mittelfr<strong>ist</strong>ig e<strong>in</strong> verstärktes Engagement<br />
<strong>in</strong>ternationaler Gesellschaften<br />
erwarten.<br />
Ausgewählte Bürokomplexe <strong>in</strong> Jakarta 2010<br />
Bezeichnung Standort Fläche<br />
[m 2 ]<br />
Fertigstellung<br />
Bakrie Tower HR Rasuna Said 60.000 1. Quartal 2010<br />
Equity Tower Sudirma 83.600 2. Quartal 2010<br />
SCBD Lot 18 Sudirma 24.350 3. Quartal 2010<br />
Sentral Senayan 3 Senayan 51.650 4. Quartal 2010<br />
K L<strong>in</strong>k Tower Gatot Subroto k.A. 4. Quartal 2010<br />
Quelle: Cushman & Wakefield<br />
Bereits seit Mitte 2008 bauen<br />
globale und regionale F<strong>in</strong>anzkonzerne,<br />
wie Barclays, HSBC,<br />
RBS, ANZ und Prudential, ihre<br />
Geschäftstätigkeit im Lande aus.<br />
Die größte Volkswirtschaft Südostasiens<br />
mit mehr als 230 Millionen<br />
E<strong>in</strong>wohnern und e<strong>in</strong>em<br />
BIP von rund 600 Milliarden<br />
US$ (2009) besitzt e<strong>in</strong> enormes<br />
Konsumpotential, das für Unternehmen<br />
vielfältige Absatzchancen<br />
bietet. Viele Analysten<br />
anerkannter F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute<br />
beziehungsweise Investitionsbanken<br />
s<strong>in</strong>d der Auffassung,<br />
dass Indonesien <strong>in</strong> absehbarer<br />
Zeit neben Ch<strong>in</strong>a und Indien<br />
zu e<strong>in</strong>em wichtigen regionalen<br />
Wachstumszentrum aufsteigen<br />
wird mit absehbaren Folgen für<br />
den Büromarkt.<br />
Im Mittelpunkt der Betrachtung<br />
steht Jakarta, auf das sich<br />
die wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
konzentrieren. Für <strong>in</strong>ternationale<br />
Gesellschaften, die <strong>in</strong> Indonesien<br />
e<strong>in</strong>e Niederlassung oder e<strong>in</strong>e Repräsentanz<br />
eröffnen wollen, <strong>ist</strong><br />
die Hauptstadt nach wie vor die<br />
erste Adresse. Innerhalb Jakartas<br />
<strong>ist</strong> für ausländische Firmen wiederum<br />
das Hauptgeschäftsviertel<br />
(CBD = Central Bus<strong>in</strong>ess D<strong>ist</strong>rict)<br />
von größtem Interesse, das sich<br />
auf die Stadtbezirke zwischen<br />
den Straßen Sudirman,Thamr<strong>in</strong>,<br />
Gatot Subroto und HR Rasuna<br />
Said erstreckt. Die me<strong>ist</strong>en größeren<br />
Unternehmen und Institutionen<br />
haben ihren Sitz <strong>in</strong> diesem<br />
“goldenen Dreieck”, wo auch die<br />
Quadratmeterpreise die höchsten<br />
Werte erreichen.<br />
Für die Bewertung des Marktes<br />
für Büroimmobilien <strong>ist</strong> dieses Gebiet<br />
entscheidend, zumal 95 Prozent<br />
der Büroflächen <strong>in</strong> Jakarta<br />
von <strong>in</strong>sgesamt circa 4 Millionen<br />
m 2 <strong>in</strong> Gebäuden <strong>in</strong> diesem Gebiet<br />
liegen. Alle<strong>in</strong> entlang der Sudirman-Straße<br />
bef<strong>in</strong>den sich 41 Prozent<br />
der gesamten Büroflächen<br />
Jakartas. Weitere 23 Prozent des<br />
Angebots konzentrieren sich auf<br />
den Stadtteil Kun<strong>in</strong>gan, gefolgt<br />
von den Gebieten Gatot Subroto<br />
21
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
(15%), Thamr<strong>in</strong> (13%) und Satrio<br />
(3%). Bei den restlichen 5 Prozent<br />
handelt es sich um Büroflächen<br />
<strong>in</strong> anderen weniger bedeutenden<br />
Stadtbezirken.<br />
Der Leiter der Forschungsabteilung<br />
bei der Immobilienberatungsfirma<br />
Jones Lang LaSalle<br />
Indonesia, Anton Sitorus, rechnet<br />
im CBD-Gebiet <strong>in</strong> den kommenden<br />
zwei bis drei Jahren mit<br />
e<strong>in</strong>em mit e<strong>in</strong>em starken Anstieg<br />
der Nachfrage nach Büroflächen..<br />
Dem Vernehmen nach<br />
s<strong>in</strong>d mehrere Banken und andere<br />
F<strong>in</strong>anzunternehmen derzeit<br />
dabei, ihren Bürobedarf unter<br />
Berücksichtigung der erwarteten<br />
Marktexpansion e<strong>in</strong>er neuen<br />
Bewertung zu unterziehen. Es<br />
wird damit gerechnet, dass pro<br />
Unternehmen e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />
Bedarf an Bürofläche zwischen<br />
5.000 und 50.000 m 2 gemeldet<br />
wird.<br />
Neben dem CBD-Bereich <strong>ist</strong> das<br />
Gebiet um die Straße T. B. Simatupang<br />
im Süden Jakartas für ausländische<br />
Firmen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />
Alternative für Büroräume. In<br />
diesem <strong>in</strong> den 1990er Jahren entstandenen<br />
Geschäftsviertel sollen<br />
nach derzeitigen Planungen bis<br />
2012 <strong>in</strong>sgesamt elf neue Bürokomplexe<br />
mit e<strong>in</strong>er Fläche von zusammen<br />
294.000 m 2 gebaut werden.<br />
Hier haben vor allem Unternehmen<br />
der Öl- und Gas<strong>in</strong>dustrie,<br />
wie British Petroleum, Shell und<br />
Conoco Phillips, ihren Sitz.<br />
PT Jones Lang LaSalle<br />
Indonesia Stock Exchange Build<strong>in</strong>g<br />
Tower 1, 28. Floor<br />
Jalan Jenderal Sudirman Kav. 52-53<br />
Jakarta 12190, Indonesien<br />
Tel.: 62 21 5155665<br />
Fax: 62 21 5155666<br />
Web: www.joneslanglasalle.co.id<br />
Cushman & Wakefield<br />
Jakarta Stock Exchange Build<strong>in</strong>g<br />
Tower 2, 15. Floor<br />
Jalan Jenderal Sudirman Kav. 52-53<br />
Jakarta 12190, Indonesien<br />
Tel.: 62 21 25509 500<br />
Fax: 62 21 25509 501<br />
Web: www.cushwake.com<br />
Ausschlaggebend für die optim<strong>ist</strong>ische<br />
Prognose für den<br />
Büromarkt <strong>in</strong> Jakarta s<strong>in</strong>d nach<br />
Sitorus nicht nur die günstigen<br />
Aussichten für das Wirtschaftswachstum<br />
und die <strong>in</strong>ternationalen<br />
Investitionen, sondern auch<br />
die Tatsache, dass die Büromieten<br />
<strong>in</strong> Jakarta im asiatisch-pazifischen<br />
Vergleich relativ niedrig<br />
liegen. Damit dürfte sich bei vergleichbaren<br />
Qualitätsstandards<br />
für nicht wenige regional operierende<br />
Firmen, die ihre Präsenz<br />
<strong>in</strong> Südostasien ausbauen wollen,<br />
der Standort<br />
Jakarta als<br />
e<strong>in</strong>e real<strong>ist</strong>ische<br />
Option<br />
d a r s t e l l e n ,<br />
wenn auch<br />
im Bereich<br />
der öffentlichen<br />
Infrastruktur<br />
e<strong>in</strong><br />
erhebl ic her<br />
Nac h holbedarf<br />
zu verzeichnen<br />
<strong>ist</strong>.<br />
Vor allem die<br />
chronischen<br />
Verkehrsprobleme<br />
<strong>in</strong> der<br />
Jakarta 1909<br />
Hauptstadt bedürfen dr<strong>in</strong>gend<br />
e<strong>in</strong>er Lösung.<br />
Die Quadratmeterpreise im<br />
oberen Bereich des CBD-Gebiets<br />
bewegten sich 2009 nach e<strong>in</strong>er<br />
Studie der Immobilienberatungsfirma<br />
Cushman & Wakefield<br />
zwischen 174.400 und 216.000 Indonesische<br />
Rupiah (13,85 bis 17,15<br />
Euro, 1 Euro = 12.594 Rupiah, 3-<br />
Monatsmittel) pro Monat. Gemäß<br />
dem Jakarta Property Market<br />
Overwiew 2009 & Outlook 2010<br />
des genannten Unternehmens<br />
stand das Stadtgebiet Senayan mit<br />
216.000 Rupiah an der Spitze der<br />
Büromieten, gefolgt von Thamr<strong>in</strong><br />
(197.900 Rp), Sudirman (190.200<br />
Rp), Gatot Subroto (183.800 Rp),<br />
Kun<strong>in</strong>gan (176.500 Rp) und Satrio<br />
(174.400 Rp).<br />
Nach Angaben von Cushman<br />
& Wakefield stieg die Nachfrage<br />
nach neuen Büroflächen im BCD-<br />
Gebiet 2008 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 10,6 Prozent auf 306.200<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
m 2 . Gleichzeitig erhöhte sich das<br />
Angebot nur um 8,2 Prozent auf<br />
280.400 m 2 . Die durchschnittliche<br />
Belegungsquote betrug 86,9<br />
Prozent. Krisenbed<strong>in</strong>gt stieg die<br />
Nachfrage 2009 nur noch um 3,4<br />
Prozent auf 109.600 m 2 , während<br />
das Angebot um 6,7 Prozent auf<br />
247.000 m 2 zunahm. Die Belegungsrate<br />
fiel 2009 auf 84,3 Prozent.<br />
Für 2010 erwarten Cushman<br />
& Wakefield e<strong>in</strong>en Zuwachs der<br />
neuen Nachfrage nach Büroflächen<br />
auf etwa 200.000 m 2 (+6%).<br />
Das Angebot wird demnach voraussichtlich<br />
um 6,5 Prozent auf<br />
260.000 m 2 steigen. <br />
Umgezogen<br />
Weiterh<strong>in</strong> im Herzen Bremens,<br />
aber <strong>in</strong> neuen Räumen,<br />
bleibt die Karl Gross Internationale<br />
Spedition GmbH.<br />
Seit dem 12. April, 2010 lautet<br />
die Anschrift des mittelständischen<br />
Speditions- und<br />
Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ers:<br />
Karl Gross Internationale<br />
Spedition GmbH<br />
Mart<strong>in</strong><strong>ist</strong>raße 34<br />
28195 Bremen.<br />
Tel.: 49 421 1762 0<br />
Fax: 49 421 1762 333<br />
Email: <strong>in</strong>fo@karlgross.de<br />
Web: www.karlgross.de<br />
22
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Indonesien<br />
Indonesien diskutiert<br />
Sonderwirtschaftszonen<br />
Zukünftige Bearbeitungszeit für e<strong>in</strong>en Gewerbesche<strong>in</strong> weniger<br />
als 60 Tage; <strong>in</strong> Malaysia 11 Tage; <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur 3 Tage.<br />
Von Dr. Paul We<strong>in</strong>garten, Anwaltssozietät Rödl & Partner <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur<br />
Nicht nur Ch<strong>in</strong>a hat Sonderwirtschaftszonen<br />
- Gebiete, <strong>in</strong><br />
denen gezielt vor allem ausländische<br />
Direkt<strong>in</strong>vestitionen gefördert<br />
werden. Auch <strong>in</strong> anderen<br />
asiatischen Ländern <strong>ist</strong> dieses<br />
Konzept bekannt und trägt zum<br />
wirtschaftlichen Erfolg bei, z.B.<br />
<strong>in</strong> Vietnam oder Malaysia. In<br />
Indonesien wird die Schaffung<br />
von Sonderwirtschaftszonen<br />
(sog. „Special Economic Zones“<br />
oder kurz SEZ) seit langem diskutiert.<br />
Im September des vergangenen<br />
Jahres hat das Parlament <strong>in</strong> Jakarta<br />
schließlich e<strong>in</strong> Gesetz verabschiedet,<br />
das als Grundlage für die E<strong>in</strong>richtung<br />
von SEZ dienen soll. Wie<br />
sollen diese aussehen, wie können<br />
deutsche Investoren davon profitieren<br />
und wo sollen sie liegen?<br />
Investitionsumfeld<br />
Gute Infrastruktur mit neuen<br />
Straßen, ununterbrochene Stromversorgung,<br />
Anb<strong>in</strong>dung an Häfen<br />
oder gar Flughäfen – so stellt man<br />
sich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der<br />
neuen Sonderwirtschaftszonen<br />
vor. Darüber h<strong>in</strong>aus soll die Bürokratie<br />
durch Schaffung e<strong>in</strong>er zentralen<br />
Stelle für Genehmigungen<br />
abgebaut und die Verfahrensdauer<br />
<strong>in</strong>sbesondere für Baugenehmigungen<br />
und Lizenzen verkürzt<br />
werden.<br />
Das sogenannte “One-Stop Investment<br />
Office” soll zukünftig<br />
alle Anträge der Unternehmen e<strong>in</strong>er<br />
SEZ zentral bearbeiten. Somit<br />
könnte e<strong>in</strong> Gewerbesche<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerhalb<br />
weniger als den bisher veranschlagten<br />
60 Tagen ausgestellt werden.<br />
Zum Vergleich, <strong>in</strong> Malaysia<br />
braucht e<strong>in</strong>e solche Genehmigung<br />
rund 11 Tage und <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur gerade<br />
e<strong>in</strong>mal 3 Tage. Die notwendigen<br />
Durchführungsbestimmungen zur<br />
E<strong>in</strong>richtung dieses Amtes fehlen<br />
allerd<strong>in</strong>gs noch.<br />
Investitionsanreize<br />
Wer se<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sonderwirtschaftszone<br />
etabliert, soll<br />
<strong>in</strong> den Genuss zahlreicher steuerlicher<br />
Vergünstigungen kommen,<br />
wie etwa<br />
] Ertragssteuer bis zu 30<br />
Prozent reduziert, abhängig<br />
von der Investitionshöhe<br />
] Zollfreie E<strong>in</strong>fuhr von<br />
Rohstoffen, Anlagevermögen<br />
und anderen Produktionsmitteln<br />
] Umsatzsteuerbefreiung<br />
] Erhöhte Abschreibungen auf<br />
materielle und immaterielle<br />
Wirtschaftsgüter<br />
] Verlustvortrag bis zu<br />
10 Jahre möglich<br />
] Quellensteuer auf<br />
Dividenden max 10 Prozent,<br />
soweit nicht e<strong>in</strong> DBA<br />
ger<strong>in</strong>gere Sätze vorsieht<br />
] Steuerbefreiung/-reduzierung<br />
auf regionale Steuern<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Beschränkungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
des Verkaufs von Waren auf dem<br />
<strong>in</strong>donesischen B<strong>in</strong>nenmarkt,<br />
die für Unternehmen <strong>in</strong> ex<strong>ist</strong>ierenden<br />
Freihandelszonen gelten,<br />
sollen auf Unternehmen <strong>in</strong> SEZ<br />
nicht anwendbar se<strong>in</strong>. Angedacht<br />
<strong>ist</strong> auch e<strong>in</strong>e Lockerung<br />
des sehr arbeitnehmerfreundlichen<br />
Arbeitsrechts <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Sonderwirtschaftszone -<br />
auch hier darf man gespannt auf<br />
die Umsetzung warten. Für viele<br />
Unternehmen könnten e<strong>in</strong> liberaleres<br />
Arbeitsrecht und e<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>fachter<br />
Zugang zu Arbeitsgenehmigungen<br />
aber von großer<br />
Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />
Sonderwirtschaftszonen sollen<br />
u.a. für Unternehmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Export/Industrie, Log<strong>ist</strong>ik/Warenumschlag,<br />
Forschung<br />
und Entwicklung, erneuerbare<br />
<strong>Energien</strong>, aber auch Tourismus<br />
und Landwirtschaft e<strong>in</strong>gerichtet<br />
werden.<br />
Erste Interessenten<br />
Regionalverwaltungen und private<br />
Unternehmen müssen ihre<br />
Anträge zur Errichtung e<strong>in</strong>er Sonderwirtschaftszone<br />
beim zentral<br />
zuständigen National Council<br />
e<strong>in</strong>reichen. Dieses prüft die Projektvorschläge<br />
auf Durchführbarkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit und<br />
leitet se<strong>in</strong>e Empfehlung an den<br />
Präsidenten weiter.<br />
Bis heute haben 22 regionale<br />
Regierungen Anträge beim koordienierenden<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />
e<strong>in</strong>gereicht, zum Beispiel<br />
aus Bangkalan auf Java und aus<br />
Marunda, e<strong>in</strong>em Gebiet im Norden<br />
Jakartas. Der Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />
Jakartas möchte <strong>in</strong> Marunda e<strong>in</strong><br />
Handelszentrum errichten. Für<br />
umgerechnet etwa 1,5 Milliarden<br />
Euro soll dort auch e<strong>in</strong> neuer Conta<strong>in</strong>erhafen<br />
entstehen.<br />
Die Agrarwirtschaft soll <strong>in</strong> drei<br />
SEZ <strong>in</strong> Nordsumatra, Riau und Papua<br />
gefördert werden. Indonesien<br />
erhofft sich dadurch für Nordsumatra<br />
etwa e<strong>in</strong>e Verdoppelung<br />
der Palmölproduktion auf 40 Millionen<br />
Tonnen bis 2020.<br />
Die rechtlichen Grundlagen<br />
für Sonderwirtschaftszone s<strong>in</strong>d<br />
geschaffen. Bisher fehlen aber<br />
noch die entsprechenden Durchführungsbestimmungen,<br />
die das<br />
Gesetz konkretisieren und anwendbar<br />
machen. Optim<strong>ist</strong>ische<br />
Stimmen erwarten rechtliche<br />
Klarheit bis Ende dieses Jahres;<br />
Handelsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er<strong>in</strong> Dr. Mari Pangestu<br />
rechnet entweder dieses<br />
Jahr oder 2011 damit. Wann es tatsächlich<br />
die ersten SEZ <strong>in</strong> Indonesien<br />
geben wird, bleibt offen - dass<br />
sie kommen, <strong>ist</strong> gewiss. <br />
23
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Japan<br />
Nanoforschung muss<br />
effizienter werden<br />
Von Dr. Detlef Rehn, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Tokio<br />
In Japans nanotechnologischer<br />
Forschung und Entwicklung sollen<br />
<strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />
die hohen Barrieren zwischen<br />
Wirtschaft, Wissenschaft sowie<br />
öffentlichen Institutionen abgebaut<br />
und so die Innovation beschleunigt<br />
werden.<br />
In der Wissenschaftsstadt Tsukuba<br />
entsteht derzeit e<strong>in</strong> neues<br />
Zentrum. Vorbild s<strong>in</strong>d europäische<br />
und US-amerikanische<br />
E<strong>in</strong>richtungen. Die Themenschwerpunkte<br />
für 2010 wurden<br />
Neues Zentrum <strong>in</strong><br />
Tsukuba im Aufbau<br />
im H<strong>in</strong>blick auf Klimaschutz und<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung ausgewählt.<br />
“Tako Tsubo” <strong>ist</strong> e<strong>in</strong> spezieller<br />
Topf, mit dem e<strong>in</strong>zelne Fischer an<br />
Japans Küsten Kraken fangen. Die<br />
nanotechnologische Forschung<br />
und Entwicklung (FuE) des<br />
Landes könne mit dem Kraken<br />
im Tsubo-Topf verglichen werden,<br />
beschreibt e<strong>in</strong> Artikel der Wirtschaftszeitung<br />
“Nikkan Kogyo<br />
Shimbun” die Lage: Jeder arbeite<br />
vor sich h<strong>in</strong>, nutze nur die eigenen<br />
Anlagen und Ausrüstungen, und<br />
es gebe kaum Kommunikation<br />
mit der Außenwelt.<br />
Das soll sich <strong>in</strong> der Zukunft<br />
ändern. “Offene Innovation” <strong>ist</strong><br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Jeden Monat<br />
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das neue Schlagwort. Schon im<br />
Sommer 2009 wurde <strong>in</strong> der Wissenschaftsstadt<br />
Tsukuba (Präfektur<br />
Ibaraki) die sogenannte<br />
Tsukuba Innovation Arena Nano<br />
(TIA Nano) gegründet, doch hat<br />
e<strong>in</strong> “Büro zur Förderung der TIA<br />
Nano” erst am 1.4.10 die Arbeit<br />
aufgenommen. Träger des neuen<br />
Zentrums s<strong>in</strong>d das National Institute<br />
of Advanced Industrial Science<br />
and Technology (AIST) des<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums METI,<br />
das National Institute for Materials<br />
Science (NIMS), die University<br />
of Tsukuba (beide zum Kultus-<br />
und Wissenschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />
MEXT gehörig) sowie das Komitee<br />
für Industrietechnik des Arbeitgeberverbandes<br />
Nippon Keidanren.<br />
Mit Hilfe der TIA Nano sollen<br />
für den Bereich der Nanotechnologie<br />
die bestehenden häufig sehr<br />
hohen Barrieren zwischen Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und öffentlichen<br />
E<strong>in</strong>richtungen überwunden<br />
und der Innovationsprozess<br />
beschleunigt werden. Das Ziel<br />
<strong>ist</strong> ehrgeizig. Perspektivisch soll<br />
die TIA Nano zu e<strong>in</strong>em Zentrum<br />
werden, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liga mit dem<br />
belgischen IMEC (Interuniversity<br />
Microelectronics Centre), dem<br />
französischen M<strong>in</strong>atec (Micro and<br />
Nanotechnology Innovation Centre)<br />
oder dem US-amerikanischen<br />
College of Nanoscale Science and<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Albany spielt.<br />
Bis dah<strong>in</strong> <strong>ist</strong> der Weg allerd<strong>in</strong>gs<br />
noch sehr weit. Zwar haben METI<br />
und MEXT für den Aufbau des<br />
neuen Nanozentrums aus den<br />
Zusatzhaushalten für die Fiskaljahre<br />
2008 und 2009 bisher rund<br />
21,5 Milliarden. Yen (fast 173 Mio.<br />
Euro, 1 Euro = 124,31 Yen, 3-Monatsmittel)<br />
bereitgestellt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
ließ sich nicht im Detail<br />
klären, wie dieses Geld e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wurde. Wahrsche<strong>in</strong>lich wurden<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Anwenderbedürfnisse<br />
sollen zur Leitl<strong>in</strong>ie<br />
werden<br />
e<strong>in</strong>ige Ausrüstungen neu angeschafft<br />
oder bestehende Anlagen<br />
technologisch modernisiert.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Forschungsschwerpunkte<br />
der TIA Nano s<strong>in</strong>d die<br />
Le<strong>ist</strong>ungselektronik, die Nano-<br />
Elektronik, mikro- sowie nanoelektromechanische<br />
Systeme, die<br />
“grüne” Nanotechnologie, Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />
und die Sicherheit<br />
von Nanomaterialien. Im Gegensatz<br />
zur früheren Ausrichtung<br />
der Wissenschaftspolitik, die den<br />
Schwerpunkt oft nur auf die Weiterentwicklung<br />
der Technologie als<br />
solche legte, soll die Nanotechnologie<br />
<strong>in</strong> Zukunft vor allem bei der Lösung<br />
bestimmter wirtschaftlicher<br />
und gesellschaftlicher Probleme<br />
beispielsweise im Bereich des Umwelt-<br />
und Klimaschutzes und der<br />
Gesundheit helfen.<br />
Im Fiskaljahr 2010 (1.4. bis 31.3.)<br />
soll die TIA Nano an drei Projekten<br />
arbeiten. Sie haben e<strong>in</strong>e<br />
Laufzeit von fünf Jahren und sollen<br />
nach Auswahl der Teilnehmer<br />
möglichst noch im Frühsommer<br />
2010 begonnen werden. Die<br />
Ausschreibungsfr<strong>ist</strong> endete am<br />
29.3.10. Das Gesamtbudget für die<br />
Vorhaben liegt bei 5,5 Milliarden.<br />
Yen. Etwa 2 Milliarden. Yen s<strong>in</strong>d<br />
für e<strong>in</strong> Projekt zur Entwicklung<br />
neuer SiC-Halbleiter vorgesehen;<br />
e<strong>in</strong> Anwendungsbereich s<strong>in</strong>d<br />
Spannungswandler (Inverter) <strong>in</strong><br />
Autos der “nächsten Generation”.<br />
Dieses Vorhaben wurde als “besonders<br />
wichtig” e<strong>in</strong>gestuft. Themen<br />
der beiden anderen Projekte<br />
s<strong>in</strong>d Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />
(1,5 Milliarden. Yen) und ULV-<br />
Komponenten (ultra-low voltage<br />
devices) für IT-Geräte (2,05 Mrd.<br />
Yen).<br />
Wie das neue Konzept der “offenen<br />
Innovation” <strong>in</strong> diesen Vorhaben<br />
zum Tragen kommen soll, <strong>ist</strong><br />
noch offen. Die Grundidee <strong>ist</strong> ansche<strong>in</strong>end,<br />
dass Projekte mit e<strong>in</strong>er<br />
klar auf Anwendung ausgerichteten<br />
Perspektive verfolgt werden,<br />
24
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
und dass je nach Vorhaben private<br />
Unternehmen und/oder die nationalen<br />
Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />
die Durchführung steuern. Ferner<br />
sollen bei den e<strong>in</strong>zelnen Schritten<br />
die jeweiligen technischen<br />
und personellen Ressourcen der<br />
am Projekt beteiligten E<strong>in</strong>richtungen<br />
genutzt werden. Wie das<br />
METI <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übersicht zur TIA<br />
Nano schreibt, können dies zum<br />
Beispiel <strong>in</strong> den le<strong>ist</strong>ungselektronischen<br />
Vorhaben unter anderem<br />
Toyota, Nissan, Honda, Toshiba<br />
sowie Mitsubishi se<strong>in</strong>.<br />
Die Ausbildung von hochqualifizierten<br />
Fachkräften soll e<strong>in</strong> anderer<br />
wichtiger Aspekt des neuen<br />
Nanozentrums werden. Bisher<br />
gibt es e<strong>in</strong>en Studentenaustausch<br />
zwischen der Universität Tsukuba<br />
und dem Shibaura Institute<br />
of Technology. Die Mitarbeit <strong>in</strong><br />
Projekten der TIA Nano soll den<br />
Nachwuchskräften e<strong>in</strong> besseres<br />
Verständnis der technischen und<br />
wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />
geben und das <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Denken fördern. Japan sorgt sich<br />
sehr darum, wegen der relativ ger<strong>in</strong>gen<br />
Zahl nanotechnologischer<br />
Experten vor allem gegenüber der<br />
VR Ch<strong>in</strong>a längerfr<strong>ist</strong>ig <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen<br />
zu geraten.<br />
Wie die Arbeitsteilung der TIA<br />
Nano mit den bestehenden nanotechnologischen<br />
E<strong>in</strong>richtungen<br />
aussehen wird, lässt sich im derzeitigen<br />
Frühstadium noch nicht<br />
sagen. Die staatlich f<strong>in</strong>anzierte<br />
Nanoforschung wird vor allem <strong>in</strong><br />
Universitäten und anderen E<strong>in</strong>richtungen<br />
des MEXT betrieben.<br />
Dieses M<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium hat <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren zur Beschleunigung<br />
des Innovationsprozesses<br />
landesweit 13 spezielle Nanotech-Cluster<br />
aufgebaut. Zu den<br />
bekanntesten gehört das Kyoto<br />
Advanced Nanotechnology Network.<br />
Auch das METI f<strong>in</strong>anziert<br />
e<strong>in</strong>ige Cluster, doch s<strong>in</strong>d die Themen<br />
sehr breit angelegt und der<br />
nanotechnologische Anteil nicht<br />
unmittelbar ersichtlich. Des Weiteren<br />
vergibt die zum METI gehörende<br />
New Energy and Industrial<br />
Technology Development Organization<br />
(NEDO) alljährlich Mittel<br />
für <strong>in</strong>dustrienahe nanotechnologische<br />
Projekte.<br />
Im Fiskaljahr 2009 gab der japanische<br />
Staat rund 88,1 Milliarden.<br />
Yen für die nanotechnologische<br />
Forschung aus. Dies waren 1,8<br />
Prozent mehr als im Vorjahr und<br />
entsprach e<strong>in</strong>em Anteil von 5,2<br />
Prozent an den gesamten staatlichen<br />
Forschungsaufwendungen.<br />
Nach Auskunft des Council for<br />
Science and Technology Policy<br />
werden sich die Ausgaben im Fis-<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
kaljahr 2010 auf e<strong>in</strong>em ähnlich hohen<br />
Niveau wie 2009 bewegen.<br />
Unbekannt <strong>ist</strong>, wie viel die<br />
Privatwirtschaft <strong>in</strong> die Nanotechnologie<br />
<strong>in</strong>vestiert. Es dürften<br />
aber erhebliche Mittel se<strong>in</strong>. Nach<br />
Branchen s<strong>in</strong>d unter anderem die<br />
Elektro- und Elektronik<strong>in</strong>dustrie,<br />
die chemische Industrie sowie die<br />
Kfz-Industrie sehr aktiv. Wie die<br />
Wirtschaftszeitung “Nihon Keizai<br />
Shimbun” am 2.4.10 meldete, will<br />
beispielsweise Toshiba im laufenden<br />
Jahr für etwa 15 Milliarden.<br />
Yen e<strong>in</strong>e Test-Produktionsl<strong>in</strong>ie für<br />
NAND-Flash-Speicherchips mit<br />
weniger als 25 Nanometern aufbauen.<br />
In der chemischen Industrie<br />
plant etwa Showa Denko, im<br />
Fiskaljahr 2010 rund 3 Milliarden.<br />
Yen <strong>in</strong> den Ausbau der Produktion<br />
von Kohlenstoff-Nanoröhrchen zu<br />
<strong>in</strong>vestieren. <br />
Tsukuba Innovation Arena Nano<br />
c/o National Institute of Advanced<br />
Industrial Science and Technology<br />
(AIST)<br />
Research and Innovation<br />
Promotion Office<br />
1-1-1 Umezono, Tsukuba<br />
Ibaraki 305-8568<br />
Tel.: 81 29 8626043<br />
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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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25
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Malaysia<br />
Schiffbau <strong>in</strong> Marktnischen<br />
auf Erfolgskurs<br />
Import von Teilen, Design- und Ingenieurle<strong>ist</strong>ungen.<br />
Branche will wettbewerbsfähiger werden.<br />
Von Thomas Hundt, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Kuala Lumpur<br />
Ausländische Marktbeobachter<br />
erstaunt die Entwicklung des<br />
malaysischen Schiffbaus, der<br />
se<strong>in</strong>e Marktnischen gefunden<br />
hat. Kle<strong>in</strong>ere Werften bauen günstige<br />
robuste Fähren, Schlepper,<br />
Versorgungsschiffe und Boote<br />
für den regionalen Markt. Große<br />
Konzerne stellen Schiffe für den<br />
Offshore-Öl- und Gassektor her,<br />
montieren und warten Mar<strong>in</strong>eschiffe.<br />
Branchenvertreter sorgen<br />
sich dennoch um zu ger<strong>in</strong>ge<br />
Wertschöpfung, arbeits<strong>in</strong>tensive<br />
Produktionsprozesse und e<strong>in</strong>en<br />
Mangel an Fachkräften.<br />
Sprecher des ersten “National<br />
Mar<strong>in</strong>e Industries Forum” im März<br />
2010 <strong>in</strong> Malaysias Hauptstadt Kuala<br />
Lumpur forderten kürzlich e<strong>in</strong>e<br />
stärkere staatliche Unterstützung<br />
und Koord<strong>in</strong>ierung des nationalen<br />
Schiffbaus. Sie wünschten sich e<strong>in</strong>en<br />
umfassenden Masterplan, der<br />
den Ausbau der Infrastruktur, die<br />
Aus- und Fortbildung, Forschung<br />
sowie Entwicklung koord<strong>in</strong>iert<br />
und f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />
Die malaysischen Werften<br />
müssten sich langfr<strong>ist</strong>ig von<br />
kostengünstigen, e<strong>in</strong>fachen<br />
Produkten zu Herstellern von<br />
technologisch anspruchsvollen<br />
Großschiffen entwickeln, hieß es.<br />
Auch die breite räumliche Streuung<br />
der Betriebe schaffe Probleme.<br />
Werften und Zulieferer seien nicht<br />
ausreichend vernetzt. E<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />
<strong>in</strong> Clustern könne<br />
Abhilfe schaffen.<br />
Als größtes Problem des Sektors<br />
bezeichneten Experten die fehlende<br />
Verfügbarkeit von Fachkräften.<br />
Zwar gelten die Arbeitskosten<br />
im Verhältnis zur Produktivität<br />
als günstig. Auf mittlere Sicht<br />
werde der Standort beim Wettbewerb<br />
mit Standardprodukten gegenüber<br />
Niedriglohnländern aber<br />
<strong>in</strong> Schieflage geraten, wenn nicht<br />
mehr qualifizierte Ingenieure und<br />
Techniker ausgebildet werden.<br />
Die Branche setzt derzeit noch<br />
auf arbeits<strong>in</strong>tensive Prozesse.<br />
E<strong>in</strong>e höhere Automatisierung der<br />
Produktion würde auch ausländischen<br />
Herstellern von Ausrüstungen<br />
und Anlagen Geschäftschancen<br />
bieten. Die me<strong>ist</strong>en<br />
Komponenten wie Motoren müssen<br />
importiert werden. Notwendige<br />
Baumaterialien wie Stähle<br />
und Alum<strong>in</strong>ium s<strong>in</strong>d lokal ebenfalls<br />
nicht ausreichend verfügbar.<br />
Inländische Firmen fertigen aber<br />
Schiffsschrauben, Anker, W<strong>in</strong>den,<br />
Steuerpulte und andere e<strong>in</strong>fache<br />
Ausrüstungen. Die etwa 70 Werften<br />
des Landes kaufen viele Design-<br />
und Ingenieurle<strong>ist</strong>ungen extern<br />
e<strong>in</strong>. Die eigenen Fähigkeiten<br />
beschränken sich <strong>in</strong> der Regel<br />
auf Detailzeichnungen und -planungen<br />
der Produktionsprozesse.<br />
2009 erwirtschaftete die Branche<br />
nach Angaben des Stat<strong>ist</strong>ikamtes<br />
e<strong>in</strong>schließlich Reparaturarbeiten<br />
e<strong>in</strong>en Umsatz von 2,0<br />
Milliarden R<strong>in</strong>ggit (etwa 875 Mio.<br />
Euro, 1 Euro = 4,57 R<strong>in</strong>ggit, 3-Monatsmittel).<br />
Im Vorjahr waren es<br />
2,8 Milliarden R<strong>in</strong>ggit. Im März<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
2010 hielten die Unternehmen<br />
nach Angaben e<strong>in</strong>es Forum-Sprechers<br />
e<strong>in</strong>en Auftragsbestand von<br />
39 Schiffen mit e<strong>in</strong>er Gesamttonnage<br />
von 114.190 dwt (dead weight<br />
tonnes), darunter hauptsächlich<br />
Versorgungsschiffe und komb<strong>in</strong>ierte<br />
Ankerziehschlepper/Materialtransporter<br />
für Bohr<strong>in</strong>seln der<br />
malaysischen Offshore<strong>in</strong>dustrie.<br />
Der Verband Association of Mar<strong>in</strong>e<br />
Industries of Malaysia und das<br />
Maritime Institute of Malaysia erheben<br />
ke<strong>in</strong>e Daten über Schiffbau<br />
und -reparatur, vertreten aber die<br />
Interessen der Branchenfirmen.<br />
Damit die Industrie langfr<strong>ist</strong>ig<br />
Oberwasser behält und Größenvorteile<br />
heben kann, fordern<br />
die Organisationen e<strong>in</strong>e Konsolidierung<br />
durch Fusionen und<br />
Übernahmen. Das Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />
hat <strong>in</strong>sgesamt 56 Schiffbaufirmen<br />
- die me<strong>ist</strong>en kle<strong>in</strong> bis<br />
mittelständisch - lizenziert, die gewerbliche<br />
Schiffe und Schiffe für<br />
die Mar<strong>in</strong>e produzieren dürfen.<br />
Insgesamt sollen über 70 Werften<br />
im Lande operieren, die me<strong>ist</strong>en<br />
liegen <strong>in</strong> den Bundesstaaten Sabah<br />
und Sarawak auf Borneo. Drei<br />
Unternehmen gelten als Marktführer,<br />
drei weitere zählen noch<br />
als größere Anbieter.<br />
Mit Abstand größter Hersteller<br />
<strong>ist</strong> die Malaysia Mar<strong>in</strong>e and Heavy<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (MMHE). Sie beschäftigt<br />
1.450 Mitarbeiter und ihr gehört<br />
nach eigenen Angaben e<strong>in</strong>es<br />
der größten Trockendocks <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
mit e<strong>in</strong>er Kapazität von 450.000<br />
dwt. MMHE montiert Bohr<strong>in</strong>seln,<br />
baut Schiffe zu Rohölverarbeitungsschiffen<br />
um und <strong>ist</strong> im<br />
Reparaturbereich tätig. Die Mehrheit<br />
der Anteile hält die Aktiengesellschaft<br />
Malaysia International<br />
Shipp<strong>in</strong>g Corporation (MISC), die<br />
wiederum der nationalen Ölfirma<br />
Petronas gehört. MISC betreibt<br />
ungefähr 110 Schiffe. Mit ihren 29<br />
Flüssiggastankern unterhält die<br />
L<strong>in</strong>ie die größte Flüssiggastankerflotte<br />
der Welt.<br />
Als aufstrebende Schiffbaugruppe<br />
gilt Boustead Heavy Industries.<br />
Deren Gruppengesellschaften<br />
produzieren sogenannte<br />
“Offshore Patrol Vessel”, Sport-<br />
26<br />
2 Bilder: Jaques Fournebauldt
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
boote, Schlepper und Spezialschiffe.<br />
Als drittgrößter Betrieb<br />
zählt Labuan Shipyard and Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g.<br />
Zu dessen Kerngeschäften<br />
gehören Schiffbau, -reparatur,<br />
Herstellung von Ausrüstungen<br />
und Schiffen für die Öl- und Gas<strong>in</strong>dustrie<br />
sowie die Fertigung und<br />
Wartung von Mar<strong>in</strong>eschiffen. Als<br />
weitere größere Produzenten werden<br />
Sasacom, Muhibbah Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
und Teluk Ramunia genannt.<br />
Die Ramunia Werft kaufte im<br />
April 2010 der malaysische Mischkonzern<br />
Sime Darby.<br />
Die anderen Betriebe<br />
gelten als kle<strong>in</strong><br />
und fertigen me<strong>ist</strong><br />
Schiffe mit weniger<br />
als 5.000 dwt. Neben<br />
Schleppern gehören<br />
dazu Frachtkähne,<br />
Fischerei-, Polizeiboote,<br />
Fähren, Landungs-<br />
und Freizeitboote.<br />
Diese s<strong>in</strong>d für<br />
den lokalen und südostasiatischen<br />
Markt<br />
bestimmt. Fachleute<br />
bezeichnen die mit<br />
e<strong>in</strong>fachen Methoden<br />
gebauten Schiffe und<br />
Boote als preisgünstig,<br />
robust und e<strong>in</strong>fach zu<br />
reparieren. Damit entsprächen sie<br />
genau den Anforderungen der<br />
Abnehmer <strong>in</strong> der Region.<br />
Die Werften verzeichneten 2009<br />
e<strong>in</strong>e rückläufige Nachfrage und<br />
beschäftigten sich mehr mit Reparaturen<br />
sowie öffentlichen Aufträgen.<br />
Der Markt für Reparaturle<strong>ist</strong>ungen<br />
liegt praktisch vor der<br />
Haustür. Malaysia liegt an e<strong>in</strong>er<br />
der me<strong>ist</strong>befahrenen Seerouten<br />
weltweit. Auf der Straße von Malakka<br />
wurden 2007 etwa 257.000<br />
Schiffsbewegungen gezählt.<br />
Die größeren Hersteller von<br />
Schiffen für die Offshore<strong>in</strong>dustrie<br />
verzeichneten 2009 ger<strong>in</strong>ge Auftragse<strong>in</strong>gänge;<br />
Anfang 2010 melden<br />
sie leicht zunehmende Order.<br />
Beispielsweise kündigte die KIC-<br />
Gruppe, der größte Betreiber von<br />
Ölterm<strong>in</strong>als im Lande, am 31.3.2010<br />
an, dass sie 22 Versorgungsschiffe<br />
verschiedener Größe im Wert von<br />
200 Millionen US$ kaufen wolle.<br />
E<strong>in</strong>ige Schiffbauer planen 2010<br />
bereits Erweiterungen ihrer Werften.<br />
Die Investitionsbehörde Malaysian<br />
Industrial Development<br />
Authority (Mida) genehmigte 2009<br />
Unternehmen aus dem Schiffbau<br />
und der -reparatur lediglich Neu<strong>in</strong>vestitionen<br />
<strong>in</strong> Höhe von 35 Millionen<br />
R<strong>in</strong>ggit. Im Jahr 2008 lag<br />
das Volumen noch bei 410 Millionen<br />
R<strong>in</strong>ggit. Die me<strong>ist</strong>en Projekte<br />
beantragten bisher <strong>in</strong>ländische<br />
Firmen.<br />
Im Sommer 2009 kündigte allerd<strong>in</strong>gs<br />
e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>t Venture bestehend<br />
aus den südkoreanischen<br />
Konzernen Daewoo und Handong<br />
sowie der lokalen Gesellschaft<br />
Vantech Dockyard e<strong>in</strong>e<br />
4,8 Milliarden R<strong>in</strong>ggit umfassende<br />
Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Werftanlage<br />
im Tanjung Aras Oil and<br />
Gas and Maritime Industrial<br />
Park an. Auf 320 Hektar Fläche<br />
soll dort bis 2013 e<strong>in</strong>e vollautomatische<br />
Werft - hauptsächlich<br />
für die Fertigung von Flüssiggastankern<br />
- entstehen.<br />
Die Regierung fördert die Ansiedlung<br />
von Schiffbauunternehmen<br />
im Rahmen der allgeme<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>dustriellen Investitionsförderung.<br />
Ausländische Investoren<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Schiffbau und<br />
-reparatur können bei der Mida<br />
langjährige Steuerbefreiungen<br />
und die zollfreie E<strong>in</strong>fuhr von Waren<br />
beantragen.<br />
Zu den Prioritäten verschiedener<br />
staatlicher Entwicklungs-<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
pläne gehören die Förderung<br />
von heimischen Reedereien, die<br />
Verstärkung der eigenen Handelsflotte,<br />
Verbesserung der<br />
Seelog<strong>ist</strong>ik, Hafenwirtschaft<br />
und des allgeme<strong>in</strong>en Schiffbaus.<br />
E<strong>in</strong> Ausbau der maritimen<br />
Industrie steht <strong>in</strong> nationalem<br />
Interesse. Denn obwohl die <strong>in</strong>ländischen<br />
Reedereien <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren gewachsen s<strong>in</strong>d,<br />
können sie nur etwa 10 Prozent<br />
des malaysischen Seetransportvolumens<br />
bewältigen. Die Handelsflotte<br />
verfügte Anfang 2009<br />
über 435 Schiffe mit<br />
e<strong>in</strong>er Tonnage von<br />
11,6 Millionen dwt<br />
und lag damit nach<br />
Angaben der Unctad<br />
im Rank<strong>in</strong>g der<br />
weltweiten Flottengrößen<br />
auf Rang<br />
21. Als heimische<br />
Reedereien mit e<strong>in</strong>er<br />
umfangreichen<br />
Flotte bezeichnen<br />
Fachleute MISC,<br />
Malaysian Merchant<br />
Mar<strong>in</strong>e, Halim Mazm<strong>in</strong>,<br />
Nepl<strong>in</strong>e, Gagasan<br />
Carriers, Global<br />
Carriers, Malaysian<br />
Bulk Carriers und<br />
Wawasan Shipp<strong>in</strong>g. Die Branche<br />
hat sich im Verband Malaysia<br />
Shipowners Association (MASA)<br />
organisiert.<br />
Ihre größeren Fracht-, Conta<strong>in</strong>er-<br />
und Tankschiffe stammen<br />
aufgrund des fehlenden<br />
<strong>in</strong>ländischen Angebots aus dem<br />
Ausland. Es wird e<strong>in</strong> immenses<br />
Defizit im Außenhandel mit<br />
Wasserfahrzeugen gemäß SITC-<br />
Warennummer 793 e<strong>in</strong>gefahren.<br />
Malaysia importierte 2009 Wasserfahrzeuge<br />
im Wert von 1,35<br />
Milliarden US$ (Vorjahr 715 Mio.<br />
US$). Der Ausfuhrwert beträgt<br />
rund die Hälfte, er stieg 2009 auf<br />
742 Millionen US$ gegenüber 347<br />
Millionen US$ im Vorjahr. Wichtigste<br />
Lieferanten waren Japan<br />
(Importanteil 34%, hauptsächlich<br />
Kühlschiffe), gefolgt von den<br />
USA (21%, hauptsächlich Bohrplattformen),<br />
S<strong>in</strong>gapur (11%) und<br />
Südkorea (10%). <br />
27
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Thailand<br />
Firmen suchen<br />
nach neuen<br />
Investitionszielen<br />
Von Alexander Hirschle, Germany<br />
Trade & Invest <strong>in</strong> Bangkok<br />
In der thailändischen Privatwirtschaft<br />
wie auch bei<br />
Regierungsstellen wächst die<br />
Überzeugung, dass die lokalen<br />
Unternehmen ihre Engagements<br />
im Ausland zunehmend offensiver<br />
angehen müssen. Im Zuge<br />
der <strong>in</strong>ternationalen Verflechtung<br />
sollten die Firmen ihre<br />
Chancen über Investitionen im<br />
Ausland nutzen.<br />
S<strong>in</strong>gapur<br />
USA<br />
Myanmar<br />
Hongkong<br />
Ch<strong>in</strong>a, VR.<br />
Mauritius<br />
Deutschland<br />
Thailändische Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />
Ausland nach Zielländern<br />
(kumuliert von 1999 bis 2008)<br />
176.7<br />
678.3<br />
1112.7<br />
953.7<br />
1436.6<br />
1374.0<br />
2871.3<br />
0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
Dabei dürften auch Märkte<br />
und Branchen wie zum Beispiel<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen <strong>in</strong>s Visier genommen<br />
werden, die bisher weniger<br />
auf dem Radar thailändischer<br />
Firmen auftauchten.<br />
Bisher standen bei Engagements<br />
thailändischer Unternehmen außerhalb<br />
der Grenzen des Königreichs<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie asiatische<br />
Länder im Vordergrund des Interesses.<br />
Diese Region wird auch<br />
mittelfr<strong>ist</strong>ig <strong>in</strong>sbesondere im Zuge<br />
des Ausbaus der Freihandelszone<br />
ASEAN (Association of Southeast<br />
Asian Nations) die wichtigste Dest<strong>in</strong>ation<br />
thailändischer Firmen<br />
bleiben. Doch mehr und mehr<br />
strecken sie ihre Fühler auch auf<br />
andere Märkte wie Australien,<br />
Firmengründung<br />
<strong>in</strong>kl. Visa und Workpermit<br />
Personalselektion<br />
Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />
Geschäftsbuchhaltung<br />
<strong>in</strong>kl. VAT, Steuern, Abschluss<br />
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Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />
Handelskammern<br />
Nah- und Mittelost, Afrika sowie<br />
die USA und Europa aus.<br />
Die staatliche Investitionsbehörde<br />
BOI (Board of Investment) will<br />
thailändische Unternehmen künftig<br />
bei diesen Vorhaben verstärkt<br />
unterstützen. So implementierte<br />
das BOI 2009 e<strong>in</strong> sogenanntes<br />
“Thailand Overseas Investment<br />
Subcommittee” unter dem Vorsitz<br />
des M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ers für Industrie, das<br />
sich <strong>in</strong>tensiv um diesen Themenkomplex<br />
kümmern soll. In diesem<br />
Zusammenhang <strong>ist</strong> geplant, unter<br />
anderem Maßnahmen zur Förderung<br />
thailändischer Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />
im Ausland zu eruieren.<br />
Bereits <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
hatte das BOI verschiedene lokale<br />
Firmen bei Engagements im Ausland<br />
unterstützt.<br />
Charoen Pokphand Foods Plc,<br />
das börsennotierte Flaggschiff der<br />
thailändischen CP-Gruppe, hatte<br />
bereits Mitte der 1980er Jahre den<br />
europäischen Markt entdeckt und<br />
dort drei Gesellschaften <strong>in</strong> Spanien,<br />
Portugal und der Türkei gegründet.<br />
Während die E<strong>in</strong>heiten<br />
auf der Iberischen Halb<strong>in</strong>sel nach<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren wieder geschlossen<br />
wurden, besteht die Fabrik <strong>in</strong><br />
Istanbul, C.P. Standart Gida Sanayi<br />
Ve Ticaret AS, weiterh<strong>in</strong>. Die<br />
E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der Türkei entwickelte<br />
sich sehr gut und wirft Presseangaben<br />
zufolge Gew<strong>in</strong>ne ab. Sie<br />
gilt als e<strong>in</strong>e der tragenden Säulen<br />
bei der CP-Expansion <strong>in</strong> Übersee.<br />
Auch 2010 soll sich das Wachstum<br />
28
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
der türkischen Tochter auf 10 Prozent<br />
belaufen.<br />
Aus diesem Grund planen die<br />
CP-Verantwortlichen, dort weitere<br />
14 Millionen US$ <strong>in</strong> neue Brutund<br />
Hühnerfabriken zu <strong>in</strong>vestieren.<br />
Die akkumulierten Investitionen<br />
von CP <strong>in</strong> der Türkei würden<br />
sich damit auf 180 Millionen US$<br />
belaufen; mehr als 2.600 Beschäftigte<br />
arbeiten <strong>in</strong> der dortigen Niederlassung.<br />
Unternehmensangaben<br />
zufolge hält CP e<strong>in</strong>en Anteil<br />
von 10 Prozent am lokalen Markt<br />
für Geflügelfleisch. Insgesamt<br />
betreibt die Firma Gesellschaften<br />
<strong>in</strong> neun Ländern außerhalb Thailands,<br />
unter anderem auch <strong>in</strong><br />
Großbritannien und Russland.<br />
Die Tochterunternehmen zeich-<br />
] Renten<br />
] Versicherungen<br />
] Internationale<br />
Konzepte<br />
] Investments<br />
] Steuerabschreibungsmodelle<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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Pressler als unabhängiger<br />
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München: Tel.: 0049 (0) 174 3403598, Fax: (089) 35009096<br />
Pattaya/Thailand: Tel.: 0066 (0) 814472358<br />
Web: www.pressler<strong>in</strong>vestments.com<br />
E-Mail: pressler@pressler<strong>in</strong>vestments.com<br />
BOI-Behörde fördert<br />
den Gang auf die<br />
<strong>in</strong>ternationalen Märkte<br />
nen für 17 Prozent des Firmenumsatzes<br />
verantwortlich.<br />
Als nächsten Schritt im Rahmen<br />
se<strong>in</strong>er Expansionsstrategie<br />
will CP se<strong>in</strong>e Aktivitäten auf Afrika<br />
ausweiten. Zunächst sollen<br />
2010 Fabriken zur Produktion von<br />
Tierfutter und Geflügelfleisch <strong>in</strong><br />
Kenia und Tansania mit e<strong>in</strong>em<br />
Anfangs<strong>in</strong>vestment von jeweils 3<br />
Millionen US$ aufgebaut werden.<br />
Als weitere Dest<strong>in</strong>ation steht Nigeria<br />
zur Debatte. Die Engagements<br />
s<strong>in</strong>d Teil des <strong>in</strong>sgesamt etwa 50<br />
Millionen Euro schweren CP-Budgets<br />
für Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />
Ausland im laufenden Jahr.<br />
CP will aber auch den asiatischen<br />
Markt nicht aus den Augen<br />
verlieren und künftig 30<br />
Millionen Euro <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>vestieren. Die Mittel sollen<br />
größtenteils für den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />
Farm zur Erzeugung von Shrimpsowie<br />
Fischfutter mit Kapazitäten<br />
von 30.000 Tonnen beziehungsweise<br />
60.000 Jahrestonnen aufgewendet<br />
werden. Mit 2,5 Millionen<br />
Euro fließt der kle<strong>in</strong>ere Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Schwe<strong>in</strong>efarm. Unternehmensvertreter<br />
begründen die Engagements<br />
<strong>in</strong> dem südostasiatischen<br />
Land mit dem großen Potenzial<br />
des lokalen Marktes. Die Projekte<br />
sollen im Laufe des Jahres 2010 abgeschlossen<br />
werden.<br />
Auch andere thailändische Firmen<br />
sondieren zunehmend stärker<br />
den europäischen Markt als<br />
Dest<strong>in</strong>ation für Investitionen. So<br />
erwägt das Unternehmen Indorama<br />
Polymers Plc, se<strong>in</strong>es Zeichens<br />
der weltweit zweitgrößte Hersteller<br />
von PET (Polyethylenterephthalat),<br />
e<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> der<br />
Größenordnung von 90 Millionen<br />
US$ beziehungsweise Produktionskapazitäten<br />
von 150.000 bis<br />
200.000 Tonnen pro Jahr <strong>in</strong> Europa.<br />
Presseangaben zufolge will Indorama<br />
<strong>in</strong> den kommenden Monaten<br />
darüber entscheiden, ob es<br />
zu diesem Zweck e<strong>in</strong>e neue Fabrik<br />
aufbauen oder e<strong>in</strong> bestehendes<br />
Unternehmen akquirieren wird.<br />
Bereits heute betreibt die Firma<br />
drei E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Großbritannien,<br />
den Niederlanden und Litauen<br />
mit Kapazitäten von <strong>in</strong>sgesamt<br />
550.000 Tonnen pro Jahr.<br />
Der Markt <strong>in</strong> den USA wird von<br />
den thailändischen Unternehmen<br />
ebenfalls nicht vernachlässigt. So<br />
übernahm die börsennotierte Gesellschaft<br />
Delta Electronics nach<br />
Angaben der Tageszeitung “Bangkok<br />
Post” im November 2009 e<strong>in</strong>en<br />
Hersteller von Solarzellen <strong>in</strong><br />
Dallas. Auf diese Weise soll <strong>in</strong>nerhalb<br />
von drei Jahren e<strong>in</strong> Umsatz<br />
zwischen 200 und 300 Millionen<br />
US$ auf dem US-amerikanischen<br />
Markt generiert werden. Unternehmensvertretern<br />
zufolge soll<br />
diese Akquisition nur der erste<br />
Schritt zur Expansion <strong>in</strong> andere<br />
Staaten der USA gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Ende Februar kündigte Delta Electronics<br />
darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> der lokalen<br />
Presse an, <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien e<strong>in</strong>e<br />
Fabrik im Gesamtwert von 50 Millionen<br />
US$ aufbauen zu wollen.<br />
Für Engagements <strong>in</strong> Afrika stehen<br />
derselben Quelle zufolge weitere<br />
10 Millionen US$ zur Verfügung.<br />
Auch im Handels- und Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor<br />
drängen Firmen<br />
zunehmend stärker über die Grenzen.<br />
So hat sich die Baumarktkette<br />
Home Product Center Plc<br />
(HomePro) die Expansion auf den<br />
Auslandsmärkten als e<strong>in</strong>es der<br />
wichtigsten Ziele auf ihre Fahnen<br />
geschrieben. Das Unternehmen<br />
hat bereits Marktstudien über e<strong>in</strong>ige<br />
Nachbarländer <strong>in</strong> Auftrag gegeben,<br />
die nächsten Schritte werden<br />
<strong>in</strong> den kommenden Monaten vom<br />
Vorstand geprüft. Die f<strong>in</strong>anziellen<br />
Mittel zu diesem Zweck müssten<br />
vorhanden se<strong>in</strong>; Presseangaben<br />
zufolge konnte HomePro auf dem<br />
Heimmarkt selbst <strong>in</strong> den ersten<br />
neun Monaten des Krisenjahres<br />
2009 e<strong>in</strong>e Umsatzsteigerung von<br />
rund 4 Prozent im Vergleich zur<br />
selben Vorjahresperiode erzielen,<br />
während sich der Gesamtmarkt um<br />
4 bis 5 Prozent rückläufig zeigte.<br />
29
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Siam Sanitary Ware Industry,<br />
e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>t Venture zwischen<br />
der thailändischen Siam Cement<br />
Group und der japanischen Gesellschaft<br />
Toto, will ebenfalls se<strong>in</strong><br />
Filialnetz <strong>in</strong> Südostasien ausbauen<br />
und dort <strong>in</strong>nerhalb von fünf<br />
Jahren zum Marktführer im Bereich<br />
Sanitärwaren avancieren.<br />
Als erstes sollen Outlets <strong>in</strong> Vietnam<br />
eröffnet werden, im zweiten<br />
Halbjahr 2010 zwei E<strong>in</strong>heiten<br />
<strong>in</strong> Kambodscha folgen. Bis 2015<br />
sieht die Unternehmensplanung<br />
weitere Engagements <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en,<br />
Malaysia, Brunei und<br />
anderen, noch nicht genauer def<strong>in</strong>ierten<br />
Zielmärkten <strong>in</strong>nerhalb der<br />
ASEAN-Gruppe vor. Im laufenden<br />
Jahr dürften rund 30 Prozent des<br />
Firmenumsatzes auf den Auslandsmärkten<br />
generiert werden.<br />
Die Kaffeehauskette Black Canyon<br />
plant, <strong>in</strong>nerhalb der kommenden<br />
fünf Jahre die Zahl ihrer<br />
ausländischen Filialen auf 100 zu<br />
verdreifachen. Nach Angaben der<br />
“Bangkok Post” wollen die Coffeeshop-Betreiber<br />
auf diese Weise unabhängiger<br />
vom politisch fragilen<br />
Heimatmarkt werden. Ende 2009<br />
verfügte Black Canyon über 34<br />
Filialen <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur, Indonesien,<br />
Malaysia, Myanmar, Kambodscha<br />
und den Vere<strong>in</strong>igten Arabischen<br />
Emiraten. Als nächstes soll im<br />
Jahresverlauf 2010 der ch<strong>in</strong>esische<br />
Markt <strong>in</strong>s Visier genommen werden,<br />
wobei das erste Geschäft im<br />
April <strong>in</strong> Shanghai auf Franchise-<br />
Basis se<strong>in</strong>e Pforten öffnen wird.<br />
Die Brauerei Tawandeng Brew<br />
House will ebenfalls verstärkt<br />
über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>aus<br />
expandieren. Nach der ersten Filiale<br />
<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur, die im Juni 2009<br />
öffnete, sollen künftig neue Restaurants<br />
<strong>in</strong> Shanghai, Japan und<br />
Vietnam etabliert werden. Die<br />
Engagements werden über Jo<strong>in</strong>t<br />
Venture mit lokalen Partnern<br />
umgesetzt. Des Weiteren soll der<br />
Markt <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur noch <strong>in</strong>tensiver<br />
bearbeitet werden. So will<br />
Tawandeng dort neben der traditionellen<br />
Komb<strong>in</strong>ation - Bier, Musik<br />
und deutsch-thailändischem Essen<br />
- Restaurants mit re<strong>in</strong> thailändischer<br />
Küche <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Mit 120 bis 200 Millionen Euro Investment soll der alte Tan Son Nhat Airport von<br />
Ho Chi M<strong>in</strong>h City ausgebaut werden.<br />
Expansionslust bei<br />
Vietnams Flughäfen<br />
Massive Kapazitätserweiterungen geplant. Lieferchancen<br />
für deutsche Unternehmen bei Ausrüstungen.<br />
Von Dr. Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hanoi<br />
Die Zeichen <strong>in</strong> der vietnamesischen<br />
Luftfahrt stehen auf<br />
Wachstum. Umgerechnet fast 2<br />
Milliarden Euro will das Land<br />
bis 2020 <strong>in</strong> den Ausbau se<strong>in</strong>er<br />
Flughäfen stecken - ohne das gigantische<br />
Long-Thanh-Airport-<br />
Projekt. Investoren aus dem<br />
Ausland s<strong>in</strong>d willkommen, zeigen<br />
aber bislang Zurückhaltung.<br />
Es wird bezweifelt, ob sich e<strong>in</strong><br />
Engagement unter den gegenwärtigen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen rechnet.<br />
Für deutsche Firmen bestünden<br />
gute Chancen bei der Lieferung<br />
von Ausrüstungen, so die Civil<br />
Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of<br />
Vietnam (CAAV).<br />
Bislang verfügt Vietnam über<br />
22 Zivilflughäfen, die größten<br />
s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>ternationalen Airports<br />
von Hanoi und Ho Chi M<strong>in</strong>h City.<br />
Beide arbeiten durch die <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren stark gewachsenen<br />
Passagier- und Frachtzahlen an<br />
ihren Kapazitätsgrenzen. Landesweit<br />
wurden 2009 laut CAAV rund<br />
26,2 Millionen Fluggäste und fast<br />
e<strong>in</strong>e halbe Million Tonnen Fracht<br />
befördert. Für 2010 wird e<strong>in</strong> Plus<br />
im Passagierbereich von knapp<br />
11 Prozent und im Frachtsegment<br />
von 10 bis 22 Prozent erwartet.<br />
Bis 2020 soll die Zahl der Zivilflughäfen<br />
auf 26 steigen, darunter<br />
zwölf <strong>in</strong>ternationale Des-<br />
Entwicklung im Fracht- und Passagiertransport<br />
2008 2009 2010<br />
Passagiere (<strong>in</strong> Mio.) 23,2 26,2 23,2<br />
Frachtgut (<strong>in</strong> Tonnen) 434.696 452.708 497.979 bis 520.000<br />
Quelle: CAAV 2010: Prognose<br />
30<br />
Janus Bewaardeijen
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
t<strong>in</strong>ationen: Hanoi und Haiphong<br />
im Norden, Hue, Danang, Chu<br />
Lai (letztere überwiegend Fracht)<br />
und Cam Ranh <strong>in</strong> der Mitte und<br />
im Süden Ho Chi M<strong>in</strong>h City, Can<br />
Tho (im Bau, Eröffnung für 2011<br />
geplant), Phu Quoc (im Bau, Eröffnung<br />
für 2012 geplant) sowie<br />
der riesige Long Thanh Airport<br />
<strong>in</strong> der Nachbarprov<strong>in</strong>z von Ho<br />
Chi M<strong>in</strong>h City, Dong Nai. Fast<br />
2 Milliarden Euro sollen alle<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> den Ausbau der bestehenden<br />
Flughäfen fließen. Nicht enthalten<br />
s<strong>in</strong>d geplante Käufe von rund 200<br />
Kurz-, Mittel- und Langstreckenjets<br />
bis 2020, aber auch nicht das<br />
mit e<strong>in</strong>er gewissen Gigantomanie<br />
behaftete Long-Thanh-Airport-<br />
Projekt. Die Flughafen-Planungen<br />
s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell Aufgabe der dem<br />
Militär nahestehenden Firma Airport<br />
Design Construction Consultancy<br />
(ADCC). Sie <strong>ist</strong> dem Innenm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />
nachgeordnet und<br />
unterhält zahlreiche <strong>in</strong>ternationale<br />
Kontakte.<br />
Zu den Kernvorhaben zählen<br />
der Ausbau des Noi-Bai-Flughafens<br />
von Hanoi für umgerechnet<br />
rund 545 Millionen Euro, wobei<br />
der Bau des zweiten Term<strong>in</strong>als<br />
(rund 250 Mio. Euro) zu großen<br />
Teilen aus Mitteln der japanischen<br />
Official Development Aid (ODA)<br />
f<strong>in</strong>anziert wird, die Erweiterungen<br />
des Flughafens von Danang (110<br />
Mio. Euro) und des alten Tan Son<br />
Nhat International Airports von<br />
Ho Chi M<strong>in</strong>h City sowie die Weiterführung<br />
des Flughafenneubaus<br />
auf der Ferien<strong>in</strong>sel Phu Quoc (320<br />
Mio. Euro). Dieser soll nach se<strong>in</strong>er<br />
Fertigstellung 2012 auch <strong>in</strong>ternational<br />
angeflogen werden können<br />
und <strong>ist</strong> für 3 Millionen Passagiere<br />
im Jahr ausgelegt.<br />
Im August 2009 genehmigte<br />
der Premierm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er die <strong>Grün</strong>dung<br />
e<strong>in</strong>es Jo<strong>in</strong>t Venture aus <strong>in</strong>und<br />
ausländischen Investoren<br />
zur Aufwertung des zentralvietnamesischen<br />
Phu Bai Airport<br />
bei Hue, Prov<strong>in</strong>z Thua Thien, zu<br />
e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Flughafen.<br />
Die Modernisierungsmaßnahmen<br />
werden auf umgerechnet<br />
240 Millionen Euro bis 2020 beziffert.<br />
Ziel <strong>ist</strong>, dass auch große Masch<strong>in</strong>en<br />
der Typen Airbus A320<br />
und A321 sowie Boe<strong>in</strong>g B767 und<br />
B777 die Tour<strong>ist</strong>endest<strong>in</strong>ation<br />
Hue anfliegen können. Die Passagierzahlen<br />
sollen bis 2020 auf 5<br />
Millionen und bis 2030 auf 9 Millionen<br />
steigen (von 700.000 Fluggästen<br />
im Jahr 2009), das jährliche<br />
Frachtaufkommen auf 100.000<br />
beziehungsweise 200.000 Tonnen<br />
(von 1.280 Tonnen). Interesse an<br />
e<strong>in</strong>er Beteiligung hatte die Changi<br />
Airports International Pte. Ltd.<br />
aus S<strong>in</strong>gapur geäußert, allerd<strong>in</strong>gs<br />
<strong>ist</strong> es bislang zu ke<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>igung<br />
gekommen.<br />
Noch nicht aufgegeben s<strong>in</strong>d die<br />
seit Jahren “aktuellen” Planungen<br />
für den 40 km von Ho Chi M<strong>in</strong>h<br />
City entfernten Großflughafen<br />
Long Thanh International Airport<br />
<strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Dong Nai.<br />
Federführend <strong>ist</strong> die Southern<br />
Airports Authority. Nach Fertigstellung<br />
sollen hier beachtliche<br />
100 Millionen Passagiere und 5<br />
Millionen Tonnen Fracht im Jahr<br />
abgefertigt werden können (zum<br />
Vergleich: der Tan Son Nhat International<br />
Airport von Ho Chi<br />
M<strong>in</strong>h City zählte 2009 gerade<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
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e<strong>in</strong>mal rund 13 Millionen Fluggäste<br />
und knapp 0,3 Mio. Tonnen<br />
Fracht). Woher die erforderlichen<br />
Gelder für das Vorhaben kommen<br />
sollen, <strong>ist</strong> unklar. Potentielle<br />
Investoren dürfte es außerdem<br />
abschrecken, dass der Tan Son<br />
Nhat nicht nur weiterarbeiten,<br />
sondern ebenfalls erheblich ausgebaut<br />
werden soll.<br />
Daneben bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Reihe<br />
weiterer Projekte im Gespräch.<br />
Hierzu zählt zum Beispiel die Errichtung<br />
des neuen Flughafens<br />
von Quang Tri. Für letzteren hatte<br />
sich die <strong>in</strong> Spanien ansässige Garuda-Investorengruppe<br />
<strong>in</strong>teressiert,<br />
die dann allerd<strong>in</strong>gs ihren<br />
Worten ke<strong>in</strong>e Taten folgen ließ.<br />
Schon seit längerem diskutiert<br />
wird die Umnutzung des Militärflughafens<br />
Gia Lam <strong>in</strong> Hanoi<br />
für die <strong>in</strong>ländische Zivilluftfahrt.<br />
Für den Um- und Neubau seien<br />
Investitionen <strong>in</strong> Höhe von 17,3<br />
Millionen US$ kalkuliert, hieß es<br />
<strong>in</strong> der vietnamesischen Presse.<br />
Nach Auskunft der CAAV, die<br />
dort ihren Hauptsitz unterhält, <strong>ist</strong><br />
damit allerd<strong>in</strong>gs erst <strong>in</strong> rund fünf<br />
Jahren zu rechnen.<br />
31
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Geplanter Flughafenausbau bis 2020<br />
Flughafen<br />
Zahl der<br />
Passagiere 2009<br />
[<strong>in</strong> Mio.]<br />
Fracht-<br />
Umschlag 2009<br />
[<strong>in</strong> Tonnen]<br />
Kapazität 2020<br />
Passagiere<br />
[<strong>in</strong> Mio.]<br />
Kapazität 2020<br />
Fracht<br />
[<strong>in</strong> Mio. Tonnen]<br />
Geplante<br />
Investition<br />
[<strong>in</strong> Mio. Euro]<br />
Noi Bai, Hanoi 7,8 151.545 25 2 545<br />
Tan Son Nhat,<br />
HCMC<br />
12,8 273.965 25 2,5 bis 3 120 bis 200<br />
Danang 2,1 8.656 4 0,08 110<br />
Phu Bai/Hue 0,7 1.280 5 0,1 240<br />
Phu Quoc 0,3 659 2,7 0,01 320<br />
Haiphong 0,4 3.871 2 0,2 50<br />
Chu Lai/<br />
Quang Nam<br />
0,02 45 2,3 1,5 195<br />
Can Tho 0,2 876 1 0,1 135<br />
Cam Ranh/<br />
Khanh Hoa<br />
0,7 3.203 5,5 0,1 137<br />
Dong Hoi/<br />
Quang B<strong>in</strong>h<br />
k.A. k.A. 0,2 0,0002 16<br />
andere 1,2 11.662 50,4 k.A. k.A.<br />
Long Thanh,<br />
Dongnai<br />
<strong>in</strong> Planung <strong>in</strong> Planung 100 Mio. 5 Mio. 8.000<br />
Quang Tri <strong>in</strong> Planung <strong>in</strong> Planung<br />
2,2 Mio. bis<br />
2015, 4,1<br />
Mio. bis 2025<br />
Quelle: Civil Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of Vietnam (CAAV), vietnamesische Presse<br />
1,5 Mio. bis<br />
2015, 4,1<br />
Mio. bis 2025<br />
k.A.<br />
Schlagzeilen machten jüngst die<br />
Pläne des US-Investors Rock<strong>in</strong>gham<br />
Asset Management, auf der<br />
zur Bai-Tu-Long-Inselgruppe gehörenden<br />
Insel Van Don e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />
Flughafen errichten<br />
zu wollen. Rock<strong>in</strong>gham baut auf<br />
dem Eiland e<strong>in</strong> Luxus-Resort. Von<br />
dem Projekt profitieren soll außerdem<br />
die benachbarte Van-Don-Industriezone.<br />
Die Firma legte im<br />
Oktober 2009 dem Volkskomitee<br />
der Prov<strong>in</strong>z Quang N<strong>in</strong>h e<strong>in</strong>en<br />
entsprechenden Investitionsplan<br />
vor: geplanter Baustart wäre 2010,<br />
Betriebsaufnahme 2014, hieß es<br />
zunächst. Nach Auskunft der<br />
CAAV dürfte e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />
hierüber aber frühestens Ende<br />
2010 vorliegen, wenn der entsprechende<br />
Prov<strong>in</strong>z-Masterplan<br />
verabschiedet <strong>ist</strong>. Das auf Build-<br />
Operate-Transfer (BOT)-Basis angelegte<br />
Projekt wird mit e<strong>in</strong>em<br />
Investitionsvolumen von 2,3 Milliarden<br />
US$ beziffert.<br />
Grundsätzlich hat bereits e<strong>in</strong>e<br />
Reihe <strong>in</strong>ternationaler Investoren Interesse<br />
gezeigt, sich <strong>in</strong> Vietnam an<br />
e<strong>in</strong>em Flughafenprojekt zu beteiligen.<br />
Konkret wurde jedoch bislang<br />
ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Vorhaben. Hauptgrund<br />
für die Zurückhaltung bildete<br />
letztlich die wenig überzeugende<br />
ökonomische Basis. Auch für<br />
deutsche Firmen s<strong>in</strong>d die Entwicklungen<br />
weniger im Bausektor <strong>in</strong>teressant<br />
als vielmehr im Rahmen<br />
möglicher Zulieferungen - angefangen<br />
bei Feuerwehrausrüstungen<br />
bis h<strong>in</strong> zu Förderbändern. <br />
Civil Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of<br />
Vietnam (CAAV)<br />
Ansprechpartner: Mr. D<strong>in</strong>h Viet<br />
Thang (Deputy Director General)<br />
Gia Lam Airport, Hanoi<br />
Tel.: 84 4 3872 0711<br />
Fax: 84 4 3827 1933<br />
Email: d<strong>in</strong>hvietthang@caa.gov.vn<br />
Dong erneut<br />
abgewertet<br />
Im Februar hat die Vietnamesische<br />
Zentralbank die Landeswährung<br />
Dong zum vierten<br />
Mal gegenüber dem US$ um<br />
3,35 Prozent abgewertet. Und<br />
schon spekulieren Analysten,<br />
ob die Notenbank noch e<strong>in</strong>mal<br />
gezwungen werden könnte, die<br />
Währung zu verbilligen.<br />
So hatte die Regierung jüngst<br />
Probleme <strong>in</strong> Dong notierte Staatsanleihen<br />
zu verkaufen. Das hohe<br />
Handelsbilanzdefizit von 1,35<br />
Milliarden US$ im März zeigt,<br />
dass es bisher nicht gelungen sei,<br />
die Exporte genügend anzutreiben,<br />
um die Außenhandelsbilanz<br />
auszugleichen. (db) <br />
32
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Buchbesprechung<br />
Grenzerfahrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
Von Daniel Müller <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
Reisen <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e Kunst. Gekonnte<br />
Reisereportagen schreiben<br />
ebenso. In Zeiten, <strong>in</strong> denen<br />
die Tour<strong>ist</strong>ikbranche gut e<strong>in</strong><br />
Zehntel zur globalen Wertschöpfung<br />
besteuert, mag diese E<strong>in</strong>schätzung<br />
als pure Egozentrik<br />
von etwas überspannten Zeitgenossen<br />
ersche<strong>in</strong>en. Aber wor<strong>in</strong><br />
sollte eigentlich der S<strong>in</strong>n liegen,<br />
sich all der Strapazen, die jede<br />
Reise so mit sich br<strong>in</strong>gt, auszusetzen,<br />
wenn dabei nicht ganz<br />
außerordentliche Erfahrungen<br />
gemacht werden?<br />
Dabei s<strong>in</strong>d ungewöhnliche Erlebnisse<br />
weniger unwahrsche<strong>in</strong>lich,<br />
als man me<strong>in</strong>en könnte. Ist<br />
der Besucher auch nur ansatzweise<br />
bereit, sich auf se<strong>in</strong> Zielland<br />
e<strong>in</strong>zulassen, wird er sich spezieller<br />
E<strong>in</strong>drücke kaum erwehren<br />
können. Im besten Falle erfährt<br />
der Reisende im Laufe der temporären<br />
Abwesenheit von se<strong>in</strong>em<br />
abgestammten Lebensumfeld e<strong>in</strong>e<br />
Art Transformation, die durchschlagende<br />
Konsequenzen für<br />
se<strong>in</strong>e weitere Lebensführung haben<br />
kann. Voraussetzung für derartige<br />
Perspektiveröffnungen s<strong>in</strong>d<br />
jedoch Phasen der Überraschung,<br />
der Verwirrung, ja zuweilen auch<br />
des blanken Entsetzens.<br />
Der mit mehreren Literaturpreisen<br />
ausgezeichnete Reiseredakteur<br />
Wolfgang Büscher hat<br />
für diese folgenschweren Momente<br />
den etwas sperrigen Begriff<br />
der Absencen gewählt. Er<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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www.asienkurier.com<br />
dient ihm, um se<strong>in</strong>er Sammlung<br />
von Erlebnisberichten aus unterschiedlichen<br />
asiatischen Ländern,<br />
die nun auch als Taschenbuch<br />
vorliegt, e<strong>in</strong> Leitmotiv zu geben.<br />
Die Länder <strong>Asien</strong>s s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>en<br />
Reiseautor dabei <strong>in</strong>sofern dankenswerte<br />
Ziele, als es nicht sehr<br />
viel Anstrengung bedarf, um die<br />
Vielzahl der dort ex<strong>ist</strong>ierenden<br />
Denkwelten und Dase<strong>in</strong>sformen<br />
zum<strong>in</strong>dest anzudeuten. Dies gilt<br />
natürlich an erster Stelle für den<br />
<strong>in</strong>dischen Subkont<strong>in</strong>ent, wo die<br />
Unfähigkeit, die endlose Flut der<br />
e<strong>in</strong>strömenden S<strong>in</strong>nesreize direkt<br />
zu verarbeiten, besonders rasch<br />
zutage tritt.<br />
In der ersten Geschichte erzählt<br />
Bücher, wie ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
verlassenen Hospital <strong>in</strong> Indien<br />
die Bilder des zuvor Erlebten und<br />
Gesehenen erneut erfassen: die<br />
unfassbare Religiosität der Inder,<br />
ihre unergründlichen Gebärden,<br />
die Hitze, der Geruch der Verwesung,<br />
die bizarren Marotten<br />
e<strong>in</strong>es Maharadschas, der e<strong>in</strong>er<br />
Affenschar auf der Sitar vorspielt.<br />
Dem Fieberwahn nahe, wird ihm<br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
klar, dass die Vorstellung vom<br />
„Rad des Lebens“, das alles erbarmungslos<br />
überrollt, was sich<br />
ihm <strong>in</strong> den Weg stellt, ke<strong>in</strong>e mystische<br />
Idee, sondern erfahrbare<br />
Realität <strong>ist</strong>. Bei all se<strong>in</strong>en Schilderungen<br />
gel<strong>in</strong>gt es Büscher<br />
me<strong>ist</strong>erhaft, se<strong>in</strong>e Überforderung<br />
mit den fremden Welten <strong>in</strong> wohlkl<strong>in</strong>gende<br />
Worte zu fassen. Etwa<br />
wenn er <strong>in</strong> Nepal e<strong>in</strong>em Schamanenritual<br />
beiwohnt und sich dort<br />
dem Sog der allgeme<strong>in</strong>en Entrücktheit<br />
nicht entziehen kann.<br />
Oder wenn ihm im Schatten der<br />
Tempelru<strong>in</strong>en von Angkor Wat<br />
e<strong>in</strong> Gefühl der absoluten Bedeutungslosigkeit<br />
se<strong>in</strong>er selbst übermannt.<br />
Leicht macht es Büscher<br />
sich jedenfalls nicht: Nie genießt<br />
er e<strong>in</strong>fach nur die fremdartige<br />
Szenerie, immer <strong>ist</strong> er auf der Suche<br />
nach den H<strong>in</strong>tergrundmelodien<br />
der aufgesuchten Kulturen.<br />
Die Leser werden ihm die Anstrengungen<br />
danken, werden ihnen<br />
doch E<strong>in</strong>sichten jenseits aller<br />
sterilen Reisekatalogphantasien<br />
geboten. Kritisieren lässt sich allenfalls,<br />
dass Büscher mitunter<br />
dazu tendiert, die asiatische Exotik<br />
durch besonders knallige Formulierungen<br />
e<strong>in</strong>fangen zu wollen,<br />
wobei zu derlei akrobatischen<br />
Le<strong>ist</strong>ungen ke<strong>in</strong> Anlass besteht,<br />
denn die asiatischen Erfahrungswelten<br />
s<strong>in</strong>d für sich genommen<br />
spektakulär genug. <br />
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Wolfgang Büscher<br />
Asiatische Absencen<br />
Rowohlt Taschenbuch Verlag<br />
Re<strong>in</strong>bek bei Hamburg 2010<br />
159 Seiten, 8,95 Euro<br />
ISBN: 978-3-499-24816-0<br />
33
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Euro mit ...<br />
Währungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
27. Apr. 10<br />
(Tagesmittel)<br />
27. März 10<br />
(Tagesmittel)<br />
Spanne<br />
Hoch - Tief<br />
Mittelkurs<br />
(32 Tage)<br />
Australischer Dollar (AUD) 1,4380 1,4737 1,4932 - 1,4314 1,4582<br />
Bangladeschischer Taka (BDT) 94,26 94,64 96,05 - 92,74 94,72<br />
Brunei Dollar (BND) 1,8518 1,9037 1,9192 - 1,8367 1,8896<br />
Ch<strong>in</strong>esischer Yuan (CNY) 9,1231 9,1510 9,3264 - 9,1048 9,1979<br />
Hongkong Dollar (HKD) 10,3595 10,3895 10,6203 - 10,2494 10,4580<br />
Indonesische Rupiah (IDR) 12063 12199 12332 - 12063 12202<br />
Indische Rupie (INR) 59,16 60,55 60,96 - 59,16 60,10<br />
Irakische D<strong>in</strong>ar (IQD) 1570 1594 1626 - 1567 1591<br />
Iranischer Rial (IRR) 13292 13498 13652 - 13279 13467<br />
Japanischer Yen (JPY) 125,60 123,87 127,91 - 123,13 125,58<br />
Katar Rial (QAR) 4,8605 4,8752 5,0138 - 4,8494 4,9083<br />
Koreanischer Won (KRW) 1475 1525 1550 - 1475 1513<br />
Kuweitischer D<strong>in</strong>ar (KWD) 0,3867 0,3883 0,3951 - 0,3859 0,3899<br />
Malaysischer R<strong>in</strong>ggit (MYR) 4,2499 4,4300 4,5159 - 4,2499 4,35945<br />
Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,8500 1,8989 1,9169 - 1,8500 1,8970<br />
Pak<strong>ist</strong>anische Rupie (PKR) 112,92 112,62 115,55 - 112,51 113,88<br />
Philipp<strong>in</strong>ischer Peso (PHP) 59,18 61,10 61,47 - 59,18 60,45<br />
Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 5,0109 5,0266 5,1232 - 4,9999 5,0567<br />
S<strong>in</strong>gapur Dollar (SGD) 1,8256 1,8798 1,8932 - 1,8256 1,8683<br />
Neuer Taiwan Dollar (TWD) 41,7890 42,6916 43,0061 - 41,7560 42,5037<br />
Thailändischer Baht (THB) 43,1163 43,5288 44,4696 - 43,0297 43,7615<br />
Türkische Neue Lire (TRY) 1,9708 2,0581 2,0687 - 1,9708 2,0211<br />
Vietnamesischer Dong (VND) 25729 25723 26266 - 25279 25908<br />
Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 4,9016 4,9167 5,0122 - 4,8915 4,9450<br />
US Dollar (USD) 1,3343 1,3383 1,3685 - 1,3221 1,3460<br />
Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />
Erster, letzter und mittlerer Kurs s<strong>in</strong>d ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief s<strong>in</strong>d BID-Preise<br />
Impressum<br />
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Redaktion <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
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Ralph Rieth<br />
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Autoren dieser Ausgabe<br />
Boris Alex, Necip Bagoglu,<br />
Florian Fügemann, gtai,<br />
Alexander Hirschle, Thomas<br />
Hundt, Daniel Müller, Katr<strong>in</strong><br />
Pasvantis, Dr. Doreén Pick,<br />
Dr. Detlef Rehn, pte, Ralph Rieth,<br />
Dr. Roland Rohde, Bernd Schaaf,<br />
Dr. Stefanie Schmitt, Dr. Paul<br />
We<strong>in</strong>garten<br />
Daten<br />
Oanda, IWF, Zentralbanken<br />
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gtai - German Trade & Invest<br />
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Berater:<br />
Thomas Schwarzmayr,<br />
Ariadne F<strong>in</strong>anz- und Immobilien KG,<br />
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34
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Ch<strong>in</strong>a<br />
<strong>in</strong> Mrd. US$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 1,5 2,7 2,4<br />
2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4 -1,7 -1,8 -1,2 -0,8 -0,5 0,6 1,9<br />
2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Stat<strong>ist</strong>ics<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 5,31 5,31 5,31 5,31<br />
2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />
2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />
Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of Ch<strong>in</strong>a (PBC)<br />
BIP [im Quartal]<br />
4 Q 2008 6,8 %<br />
1 Q 2009 6,2 %<br />
2 Q 2009 7,9 %<br />
3 Q 2009 9,1 %<br />
4 Q 2009 10,7 %<br />
1 Q 2010 11,9 %<br />
National Bureau of<br />
Stat<strong>ist</strong>ics<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 14,2 7,6 -7,2<br />
2009 39,1 4,8 18,6 13,1 13,4 8,3 10,6 15,7 12,9 24,0 19,1 18,4 198,2<br />
2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />
Quelle: Customs General Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration<br />
35
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />
<strong>in</strong> Mrd HK$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 1.0 2,8<br />
2009 3,1 0,8 1,2 0,6 0,0 -0,9 -1,5 -1,6 0,5 2,2 0,5 1,3<br />
2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 0,50 0,50 0,50 0,50<br />
2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />
2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />
HK Interestrate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 1,5%<br />
4 Q 2008 -2,6%<br />
1 Q 2009 -7,8 %<br />
2 Q 2009 -3,6 %<br />
3 Q 2009 -2,2 %<br />
4 Q 2009 2,6 %<br />
Census & Stat<strong>ist</strong>ics<br />
Department<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. HK$]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 -29,5 -19,7<br />
2009 7,2 -23,2 -18,2 -16,4 -11,0 -16,5 -21,7 -21,8 -29,1 -19,2 -20,7 -33,4 -223,9<br />
2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />
Quelle: Census & Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />
36
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Indien<br />
<strong>in</strong> Mrd US$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 16,22 14,86<br />
2009 10,5 9,6 8,0 8,7 8,6 9,3 11,9 11,7 11,6 11,5 13,5 15,0<br />
2008 5,5 5,5 7,9 7,8 7,8 7,7 8,3 9,0 9,8 10,5 10,5 9,7<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of Labour<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 3,25 3,25 3,34 3,50<br />
2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />
2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00<br />
Central Bank Overnight Rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 7,5 %<br />
4 Q 2008 6,2 %<br />
1 Q 2009 5,8 %<br />
2 Q 2009 6,1 %<br />
3 Q 2009 7,9 %<br />
4 Q 2009 6,0 %<br />
India Central<br />
Stat<strong>ist</strong>ical<br />
Organization<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 -10,362 -89,66<br />
2009 -5,359 -3,121 -3,680 -7,012 -7,974 -9,630 -7,796 -8,471 -6,707 -8,801 -9,690 -10,147 -88,388<br />
2008 -7,955 -5,688 -6,320 -11,857 -10,757 -9,770 -12,595 -15,764 -15,347 -11,738 -12,325 -6,088 -126.204<br />
Quelle: Reserve Bank of India<br />
37
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />
<strong>in</strong> Mrd US$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 3,7 3,8 3,4<br />
2009 9,2 8,6 7,9 7,3 6,0 3,6 2,7 2,8 2,8 2,6 2,4 2,8<br />
2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 6,50 6,50 6,50 6,50<br />
2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25 7,00 6,75 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50<br />
2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />
Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 6,4 %<br />
4 Q 2008 5,3 %<br />
1 Q 2009 4,5 %<br />
2 Q 2009 4,1 %<br />
3 Q 2009 4,2 %<br />
4 Q 2009 5,4 %<br />
BPS<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 2,10 1,71<br />
2009 0,55 1,14 2,06 1,75 1,57 1,45 1,00 0,84 1,33 2,81 1,96 3,05 19,45<br />
2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />
Quelle: BPS<br />
38
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Japan<br />
<strong>in</strong> Billionen Yen<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 -1,3 -1,1<br />
2009 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 -1,1 -1,8 -2,3 -2,2 -2,2 -2,5 -1,9 -1,7<br />
2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of Internal Affairs<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 0,10 0,10 0,10 0,10<br />
2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />
2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />
Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 -1,4 %<br />
4 Q 2008 -4,1 %<br />
1 Q 2009 -8,9 %<br />
2 Q 2009 -5,7 %<br />
3 Q 2009 -5,2 %<br />
4 Q 2009 -1,0 %<br />
Economic and<br />
Social Research<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Billionen Yen]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 63 650<br />
2009 -956 83 9 66 297 506 378 182 524 804 370 544 2804<br />
2008 -90 935 1096 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080<br />
Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Japan<br />
39
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />
<strong>in</strong> Mrd. US$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 3,07 2,69 2,30<br />
2009 3,75 4,10 3,88 3,59 2,74 1,99 1,62 2,16 2,16 1,98 2,44 2,80<br />
2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Stat<strong>ist</strong>ics Office<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 2,00 2,00 2,00 2,00<br />
2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />
2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />
BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 3,1 %<br />
4 Q 2008 -3,4 %<br />
1 Q 2009 -4,3 %<br />
2 Q 2009 -2,2 %<br />
3 Q 2009 1,0 %<br />
4 Q 2009 6,0 %<br />
Bank of Korea<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 -0,635 2,075 2,193<br />
2009 -3,765 2,799 3,970 5,453 4,417 6,521 4,229 1,541 4,165 3,574 4,457 3,089 40,450<br />
2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,679 -0,569 -1,991 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -13,267<br />
Quelle: Korea International Trade Association<br />
40
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />
<strong>in</strong> Mrd. R<strong>in</strong>ggit<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 1,3 1,2<br />
2009 3,9 3,7 3,5 3,0 2,4 -1,4 -2,4 -2,4 -2,0 -1.5 -0,1 1,1<br />
2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 2,00 2,00 2,20 2,25<br />
2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />
2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />
Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 4,8 %<br />
4 Q 2008 0,1%<br />
1 Q 2009 -6,2 %<br />
2 Q 2009 -3,9 %<br />
3 Q 2009 -1,2%<br />
4 Q 2009 4,5%<br />
Department of<br />
Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. R<strong>in</strong>ggit]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 12,9 11,7<br />
2009 8,1 12,1 12,6 7,4 10,0 9,1 7,8 9,6 9,3 11,5 8,9 12,1 118,4<br />
2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9<br />
Quelle: Department of Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />
41
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: S<strong>in</strong>gapur<br />
<strong>in</strong> Mrd. S<strong>in</strong>gapur-Dollar<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 0,2 1,0<br />
2009 2,9 1,9 1,6 -0,7 -0,3 -0,5 -0,5 -0,3 -0,4 -0,9 -0,8 -0,5<br />
2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: S<strong>in</strong>gapore Department of Stat<strong>ist</strong>ics<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 0,12 0,14 0,10 0,06<br />
2009 0,11 0,14 0,15 0,12 0,09 0,14 0,15 0,22 0,22 0,28 0,24 0,11<br />
2008 1,17 1,13 0,62 0,42 0,47 0,27 0,30 0,51 0,97 0,31 0,34 0,24<br />
Central Bank Overnight Rate. Monetary Authority of S<strong>in</strong>gapore<br />
BIP [im Quartal]<br />
4 Q 2008 -4,0 %<br />
1 Q 2009 -9,4 %<br />
2 Q 2009 -3,1 %<br />
3 Q 2009 0,6 %<br />
4 Q 2009 4,0 %<br />
1 Q 2010 13,1%<br />
S<strong>in</strong>gapore Department<br />
of Stat<strong>ist</strong>ics<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. S<strong>in</strong>gapur-Dollar]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 71,43 72,83 74,92<br />
2009 55,02 58,62 58,79 58,43 60,33 59,98 63,25 63,78 66,68 63,92 67,47 69,09 745,35<br />
2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85<br />
Quelle: International Enterprise S<strong>in</strong>gapore<br />
42
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 1. Mai 2010<br />
Wirtschaftsdaten: Thailand<br />
<strong>in</strong> Mrd. US$<br />
Inflation [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 4,1 3,7 3,4<br />
2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9 -3,3 -4,0 -4,4 -1,0 -1,0 0,4 1,9 3,5<br />
2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />
CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry<br />
Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2010 1,25 1,25 1,25 1,25<br />
2009 2,00 1,50 1,50 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25<br />
2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />
1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />
BIP [im Quartal]<br />
3 Q 2008 2,9 %<br />
4 Q 2008 -4,2 %<br />
1 Q 2009 -7,1 %<br />
2 Q 2009 -4,9 %<br />
3 Q 2009 -2,7 %<br />
4 Q 2009 5,8 %<br />
National Economic<br />
Development<br />
Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US-Dollar]<br />
Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />
2010 0,59 0,45<br />
2009 1,69 3,95 2,17 0,62 2,34 1,07 0,80 2,27 2,05 1,69 1,11 -0,11 19,41<br />
2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />
Quelle: Bank of Thailand<br />
43