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Asien Kurier Grün ist Trumpf - Erneuerbare Energien in Asien (Vorschau)

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Confideo<br />

Wir f<strong>in</strong>den die richtige<br />

Auslandsversicherung<br />

<strong>in</strong>surance solutions for expatriates<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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Wo e h s<strong>in</strong> , s e<br />

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sl h u<br />

Politik und Wirtschaft <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

Nr. 36 5 / 2010 Jahrgang 4<br />

Confideo<br />

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Montage: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>; Bilder: Hobart Hoolegens, Bernd Ahrend, Abdul-Sattar<br />

<strong>Grün</strong> <strong>ist</strong> <strong>Trumpf</strong><br />

Aufbruch bei den erneuerbaren<br />

<strong>Energien</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

Von Daniel Müller <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Es hat e<strong>in</strong>ige Zeit gedauert,<br />

bis die erneuerbaren <strong>Energien</strong><br />

ihr Image als Domäne von verblasenen<br />

Öko-Ideal<strong>ist</strong>en ablegen<br />

konnten. Inzwischen jedoch<br />

steht die Promotion von alternativen<br />

Methoden der Energiegew<strong>in</strong>nung<br />

ganz oben auf der<br />

Agenda der me<strong>ist</strong>en Staaten.<br />

Dies gilt auch für die Wachstumsökonomien<br />

<strong>in</strong> <strong>Asien</strong>, die<br />

zunächst nur sehr zögerlich zu<br />

Indiens Stromerzeugungskapazität<br />

[am 30.6.2009]<br />

Gesamtkapazität: 150,323 GW<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />

8% / 11,6 GW<br />

Wasserkraft<br />

25% / 37,1 GW<br />

Diesel<br />

1% / 1,3 GW<br />

Gas<br />

11% / 15,8 GW<br />

der E<strong>in</strong>sicht gelangten, dass sie<br />

bei e<strong>in</strong>er Beibehaltung ihrer traditionellen<br />

Energieerzeugungssysteme<br />

schnell an die Grenzen<br />

ihrer Expansionsmöglichkeiten<br />

gelangen werden.<br />

Das Umdenken <strong>in</strong> den asiatischen<br />

Hauptstädten <strong>ist</strong> denn<br />

auch weniger durch abstrakte<br />

ökologische Bedenken, als vielmehr<br />

durch sehr handfeste ökonomische<br />

und politische Kalküle<br />

Kernenergie<br />

3% / 4,3 GW<br />

Kohle<br />

52% / 80,1 GW<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die L<strong>in</strong>kl<strong>ist</strong>e<br />

Titel<br />

<strong>Grün</strong> <strong>ist</strong> <strong>Trumpf</strong> - 1<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

<strong>Asien</strong><br />

Interview: Confideo GmbH: 6<br />

Guter Versicherungsschutz<br />

für Expats<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

Mit dem Wasserflugzeug 7<br />

ab Shenzhen-Airport<br />

Ch<strong>in</strong>a verstärkt se<strong>in</strong>e 8<br />

Auslands<strong>in</strong>vestitionen<br />

Banken benötigen 10<br />

Milliarden-Hilfen<br />

Hongkong<br />

E<strong>in</strong> guter Tropfen für <strong>Asien</strong> 11<br />

Freihandelsabkommen mit 13<br />

Neuseeland unterzeichnet<br />

Schweiz und Hongkong 14<br />

paraphieren DBA<br />

Indien<br />

Log<strong>ist</strong>ik-Outsourc<strong>in</strong>g 15<br />

gew<strong>in</strong>nt an Bedeutung<br />

Schwungvolles Wachstum 17<br />

Steuersenkungen geplant 20<br />

Indonesien<br />

Gute Aussichten auf 21<br />

dem Büroraum-Markt<br />

Indonesien diskutiert 23<br />

Sonderwirtschaftszonen<br />

Japan<br />

Uneffiziente Nanoforschung 24<br />

Malaysia<br />

Schiffbau <strong>in</strong> Marktnischen 26<br />

auf Erfolgskurs<br />

Thailand<br />

Firmen suchen nach 28<br />

neuen Investitionszielen<br />

Vietnam<br />

Expansionslust bei 30<br />

Vietnams Flughäfen<br />

Dong abgewertet 32<br />

Buchrezension<br />

Grenzerfahrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong> 33<br />

25 Währungen hrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong> 34<br />

Wirtschaftsdaten und Charts 35<br />

1


Agentur ATON<br />

Wasserkraftwerk <strong>in</strong> Indien<br />

motiviert. An erster Stelle steht<br />

klar der kont<strong>in</strong>uierlich wachsende<br />

Energiebedarf. Nach Angaben<br />

der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) geht die langfr<strong>ist</strong>ig<br />

steigende Nachfrage nach Rohöl<br />

– und damit auch das Ansteigen<br />

des Ölpreises – primär auf die asiatischen<br />

Schwellenländer zurück:<br />

Alle<strong>in</strong> die VR Ch<strong>in</strong>a <strong>ist</strong> dabei für<br />

e<strong>in</strong> Drittel des diesjährigen Nachfragewachstums<br />

verantwortlich.<br />

Der schier unersättliche Energiehunger<br />

der asiatischen Wachstumsgesellschaften<br />

erklärt sich<br />

dadurch, dass deren Wirtschaftsmodelle<br />

e<strong>in</strong>erseits strukturell auf<br />

e<strong>in</strong>en hohen Energieverbrauch<br />

ausgelegt s<strong>in</strong>d und andererseits<br />

der Energiebedarf der von dem<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

profitierenden Mittelschichten<br />

rapide ansteigt. In der Konsequenz<br />

droht etwa schon heute<br />

die Unterversorgung mit Elektrizität<br />

<strong>in</strong> Ländern wie Indien oder<br />

Vietnam zu e<strong>in</strong>em ernsthaften<br />

Wachstumsengpass zu werden.<br />

Zu dem Gesichtspunkt erhöhter<br />

Energiekosten kommt h<strong>in</strong>zu,<br />

dass angesichts e<strong>in</strong>es zum<strong>in</strong>dest<br />

erschwerten Zugangs zu den fossilen<br />

Energiereserven bereits e<strong>in</strong><br />

weltweiter Positionskampf um die<br />

Sicherung privilegierter Versorgungsbeziehungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt hat.<br />

Insofern droht die übermäßige<br />

Abhängigkeit von Energieimporten<br />

die betroffenen Staaten wohl<br />

oder übel <strong>in</strong> äußerst unangenehme<br />

Ressourcenkonflikte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuziehen.<br />

Diese Problematik lässt sich<br />

– abgesehen von Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

– durch das verstärkte Setzen auf<br />

erneuerbare <strong>Energien</strong> tendenziell<br />

abschwächen.<br />

Indien hat fixe Preise für<br />

Photovoltaik- und<br />

W<strong>in</strong>dstrom festgelegt<br />

Auf der anderen Seite werden<br />

die Umweltbelastungen <strong>in</strong>folge<br />

der ausgestoßenen Schadstoffemissionen<br />

immer spürbarer. Diese<br />

Auswirkungen der fossilen <strong>Energien</strong>utzung<br />

m<strong>in</strong>dern nicht nur die<br />

Lebensqualität der Bürger, sondern<br />

verursachen auch immense<br />

soziale und ökonomische Kosten,<br />

die wiederum zulasten der Entwicklungspotenziale<br />

gehen. Als<br />

Extrembeispiel kann wiederum<br />

Ch<strong>in</strong>a zitiert werden, wo aufgrund<br />

2


Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>. Daten: OPEC<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

des exorbitant hohen Bleigehalts<br />

im Blut von Großstadtbewohnern<br />

nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO)<br />

jährlich 300.000 Todesfälle sowie<br />

Gesundheitskosten von 40 Milliarden<br />

Euro zu verkraften s<strong>in</strong>d. Dazu<br />

addieren sich weitere Nebeneffekte<br />

der Luftverschmutzung wie<br />

e<strong>in</strong>e signifikante Abnahme der<br />

Niederschlagsmengen. In diesem<br />

Kontext wächst auch die E<strong>in</strong>sicht,<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Brent Oil Europe<br />

[US$ je Barrel]<br />

0<br />

01 Jan 05 01 Jan 06 01 Jan 07 01 Jan 08 01 Jan 09 01 Jan 10<br />

Das langfr<strong>ist</strong>ige Ansteigen des Ölpreises geht primär<br />

auf die asiatischen Schwellenländer zurück: Alle<strong>in</strong><br />

die VR Ch<strong>in</strong>a <strong>ist</strong> für e<strong>in</strong> Drittel des diesjährigen<br />

Nachfragewachstums verantwortlich.<br />

dass weite Teile <strong>Asien</strong> zu denjenigen<br />

Regionen gehören, welche<br />

von den Auswirkungen des Klimawandels<br />

besonders <strong>in</strong>tensiv betroffen<br />

se<strong>in</strong> werden. Nicht zuletzt<br />

vor diesem H<strong>in</strong>tergrund haben<br />

sich die Regierungen asienweit die<br />

konsequente Förderung von „Renewables“<br />

als Beitrag zur Begegnung<br />

der Weltklimagefahr aufs<br />

Panier geschrieben. Dies bedeutet<br />

zwar noch lange ke<strong>in</strong>e Revolutionierung<br />

der Energieversorgung<br />

– konventionelle Energieträger<br />

wie Öl, Gas, Kohle oder gar die<br />

Atomkraft stehen weiterh<strong>in</strong> hoch<br />

im Kurs – aber es werden substanzielle<br />

Anstrengungen unternommen,<br />

den Energiemix auf e<strong>in</strong><br />

breiteres Fundament zu stellen.<br />

Bei dem Bemühen, sich wenigstens<br />

e<strong>in</strong> Stück weit aus der Abhängigkeit<br />

von fossilen <strong>Energien</strong><br />

zu befreien, lassen sich länderspezifische<br />

Unterschiede sowohl<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die präferierten<br />

Energiearten als auch bei den<br />

Maßnahmen zu ihrer Förderung<br />

ausmachen. In e<strong>in</strong>em Land wie<br />

Indien stehen angesichts der klimatischen<br />

Voraussetzungen dabei<br />

erwartungsgemäß Sonne und<br />

W<strong>in</strong>dkraft im Fokus: Während<br />

Indien bereits zum viertgrößten<br />

Produzenten von W<strong>in</strong>denergie<br />

aufgestiegen <strong>ist</strong>, soll künftig der<br />

bislang noch weitgehend vernachlässigbare<br />

Anteil der Solarenergie<br />

an der Gesamtstromerzeugung<br />

systematisch gesteigert werden.<br />

Die Begünstigung der erneuerbaren<br />

<strong>Energien</strong>, deren Anteil<br />

aktuell bei circa 10 Prozent der<br />

erzeugten Strommenge beträgt,<br />

wird <strong>in</strong> Indien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umfeld<br />

angestrebt, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

System von staatlichen<br />

Anreizen und Reglementierungen<br />

privaten Unternehmern den Aufbau<br />

entsprechender Geschäftsmodelle<br />

erleichtern soll. Auf der<br />

Anreizseite stehen dabei sowohl<br />

Rödl & Partner <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>es der führenden unabhängigen<br />

Beratungs- und Prüfungsunternehmen<br />

deutschen Ursprungs. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

allen wesentlichen Industrienationen der Welt<br />

vertreten und haben <strong>in</strong> West- und Osteuropa,<br />

<strong>in</strong> <strong>Asien</strong>, Afrika, Nord- und Südamerika starke<br />

Marktpositionen aufgebaut. Derzeit betreuen<br />

rund 3.000 Mitarbeiter unsere Mandanten an<br />

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an unseren Standorten <strong>in</strong> Indien, Indonesien,<br />

S<strong>in</strong>gapur, Thailand, Vietnam, VR<br />

Ch<strong>in</strong>a sowie <strong>in</strong> Nürnberg, unserem Stammsitz<br />

– und <strong>in</strong> 29 weiteren Ländern weltweit.<br />

Bosnien-Herzegow<strong>in</strong>a · Brasilien · Bulgarien<br />

Deutschland · Estland · Frankreich · Großbritannien<br />

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Italien · Kroatien · Lettand · Litauen · Moldawien<br />

Österreich · Polen · Rumänien · Russland<br />

Schweden · Schweiz · S<strong>in</strong>gapur · Slowakei<br />

Slowenien · Spanien · Südafrika · Thailand<br />

Tschechische Republik · Türkei · Ukra<strong>in</strong>e · Ungarn<br />

USA · Vere<strong>in</strong>igte Arabische Emirate · Vietnam<br />

VR Ch<strong>in</strong>a · Weißrussland<br />

Ihre Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland:<br />

Monika Rödl-Kastl<br />

Geschäftsführende Partner<strong>in</strong><br />

Rödl & Partner<br />

Äußere Sulzbacher Str. 100<br />

90491 Nürnberg<br />

Tel. + 49(9 11) 9193–3000<br />

monika.roedl-kastl@roedl.de<br />

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> 81 Standorte<br />

> 36 Länder<br />

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Interdiszipl<strong>in</strong>är<br />

International<br />

Aus e<strong>in</strong>er Hand


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

f<strong>in</strong>anzielle, als auch steuerliche<br />

Hilfen, woh<strong>in</strong>gegen auf der Regulierungsebene<br />

beispielsweise<br />

die lokalen Stromerzeuger dazu<br />

verpflichtet wurden, e<strong>in</strong>en festgesetzten<br />

Prozentsatz der Elektrizität<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

zu beziehen. Außerdem wurden<br />

im letzten September fixe Preise<br />

für Photovoltaik- und W<strong>in</strong>dstrom<br />

festgelegt.<br />

Konkret hat die <strong>in</strong>dische Regierung<br />

jüngst verlautbaren lassen,<br />

dass im kommenden Jahr die auf<br />

erneuerbaren Rohstoffen basierende<br />

Energiemenge, die <strong>in</strong> das Versorgungsnetz<br />

e<strong>in</strong>gespe<strong>ist</strong> wird,<br />

um m<strong>in</strong>destens 50 Prozent erhöht<br />

werden soll. Um entsprechende<br />

Aktivitäten anzuregen, sollen im<br />

F<strong>in</strong>anzjahr 2010/2011 Kredite <strong>in</strong><br />

Höhe von 50 Milliarden <strong>in</strong>dische<br />

Rupien (fast 800 Mio. Euro, 1 Euro<br />

Die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a<br />

<strong>in</strong>vestierte 2008 etwa<br />

15,6 Milliarden US$ <strong>in</strong><br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />

= 62,6 Rupien, 3-Monatsmittel)<br />

vergeben werden – dies <strong>ist</strong> mehr<br />

als doppelt soviel wie im vorangegangenen<br />

Vergleichszeitraum.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs zeigt sich, dass derartige<br />

Prognosen stets mit e<strong>in</strong>igem<br />

Vorbehalt aufgenommen werden<br />

sollten. So dürfte das Ziel des<br />

letzten Fünfjahresplans (Ende:<br />

Mai 2012), dem Stromaufkommen<br />

12.000 Megawatt aus erneuerbaren<br />

<strong>Energien</strong> (<strong>in</strong>klusive Wasserkraft<br />

und Biomasse) h<strong>in</strong>zuzufügen,<br />

wohl deutlich verfehlt werden.<br />

Entsprechend <strong>ist</strong><br />

auch der Plan, bis<br />

zum Jahr 2020 rund<br />

20.000 Megawatt<br />

an Solarenergie zu<br />

erzeugen, mit e<strong>in</strong>igen<br />

Fragezeichen<br />

zu versehen. Insgesamt<br />

bemühen sich<br />

die <strong>in</strong>dischen Behörden<br />

aber, e<strong>in</strong>e<br />

stärkere Kohärenz<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Maßnahmen<br />

herzustellen.<br />

Nicht nur bei<br />

den Negativ<strong>in</strong>dikatoren,<br />

auch bei<br />

den Perspektiven<br />

zum Ausbau von<br />

erneuerbaren <strong>Energien</strong><br />

kann Ch<strong>in</strong>a mit Superlativen<br />

aufwarten. Wenig überraschend<br />

stand Ch<strong>in</strong>a im Jahr 2008<br />

mit Neu<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> Höhe<br />

15,6 Milliarden US$ an der Spitze<br />

<strong>in</strong> <strong>Asien</strong> und konnte e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

um 18 Prozent zum Vorjahr<br />

vermelden. Dabei lassen es sich<br />

die prestigebewussten Ch<strong>in</strong>esen<br />

nicht nehmen, auch spektakuläre<br />

Vorzeigeprojekte <strong>in</strong> Angriff zu<br />

nehmen: So bestehen Planungen,<br />

im Qaidam-Becken im Nordwesten<br />

des Landes das größte Solarkraftwerk<br />

der Welt zu errichten.<br />

Auf der Solarfarm soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

späten Laufphase bis zu e<strong>in</strong>em Gigawatt<br />

Strom produziert werden<br />

können. Allerd<strong>in</strong>gs sollte dieses<br />

gigantische Vorhaben nicht darüber<br />

h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die Solartechnik<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a noch <strong>in</strong> den<br />

K<strong>in</strong>derschuhen steckt. Weiter <strong>ist</strong><br />

man h<strong>in</strong>gegen bei der W<strong>in</strong>dkraft,<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Mit der ausgeprägten Nutzung der Geothermie für die Stromerzeugung<br />

stehen die Philipp<strong>in</strong>en weltweit an zweiter Stelle.<br />

für die die ch<strong>in</strong>esische Regierung<br />

e<strong>in</strong>e massive Aufstockung der Kapazitäten<br />

plant: Von 12 Gigawatt<br />

im Jahr 2008 auf 100 Gigawatt im<br />

Jahr 2020. Dabei <strong>ist</strong> Ch<strong>in</strong>a schon<br />

jetzt – vor der Bundesrepublik –<br />

der zweitgrößte Markt für W<strong>in</strong>denergie.<br />

Das Wachstum nicht alles<br />

<strong>ist</strong>, zeigt sich jedoch an dem Umstand,<br />

dass es Probleme gibt, die<br />

<strong>in</strong> den Anlagen erzeugte Energiemenge<br />

auch <strong>in</strong> die Versorgungsnetze<br />

e<strong>in</strong>zuspeisen. E<strong>in</strong>e une<strong>in</strong>geschränkte<br />

Erfolgsgeschichte <strong>ist</strong><br />

<strong>in</strong>des die Biomasse, die angesichts<br />

des riesigen Agrarsektors <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />

weiter hohe Zuwachsraten<br />

erzielen wird. Passend zu se<strong>in</strong>er<br />

generellen wirtschaftspolitischen<br />

Ausrichtung setzt Ch<strong>in</strong>a bei der<br />

Diversifizierung se<strong>in</strong>er Energiequellen<br />

weiter stark auf ausländische<br />

Investoren.<br />

Engpässe bei der Stromversor-<br />

Bernd Kohlmühlen<br />

W<strong>in</strong>denergiepotenzial <strong>in</strong> Vietnam<br />

< 6 m/s 6-7 m/s 7-8 m/s 8-9 m/s > 9 m/s<br />

Fläche (km 2 ) 197.342 100.361 25.679 2.187 113<br />

Anteil an der gesamten Landesfläche 60,6% 30,8% 7,9% 0,7% 0,0%<br />

MW Potenzial k.A. 401.444 102.716 8.748 452<br />

W<strong>in</strong>dstärken <strong>in</strong> Höhe von 65 m über dem Meeresspiegel.<br />

Anmerkung: theoretisches W<strong>in</strong>dpotenzial ohne Beschränkungen durch Naturparks,<br />

urbane Gebiete oder unzugängliche Gebiete.<br />

Quelle: W<strong>in</strong>d Energy Resource Atlas of Southeast Asia (Worldbank)<br />

4


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

gung drohen vor allem <strong>in</strong> den Metropolregionen<br />

<strong>in</strong> <strong>Asien</strong>, die e<strong>in</strong>en<br />

hohen Anteil der nationalen Wirtschaftsle<strong>ist</strong>ung<br />

erbr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong><br />

Beispiel hierfür s<strong>in</strong>d die Philipp<strong>in</strong>en<br />

mit den Großräumen Manila<br />

und Cebu. Zur Abdeckung<br />

deren enormen Energiebedarfs <strong>ist</strong><br />

– bei e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>igermaßen umweltverträglichen<br />

Generierung – das<br />

Setzen auf erneuerbare <strong>Energien</strong><br />

nahezu unumgänglich. E<strong>in</strong>e Spezialität<br />

der Philipp<strong>in</strong>en, die den<br />

Energiewechsel konsequent vorantreiben<br />

wollen, besteht dabei<br />

<strong>in</strong> der ausgeprägten Nutzung der<br />

Geothermie für die Stromerzeugung<br />

– <strong>in</strong> diesem Segment steht<br />

das Land weltweit h<strong>in</strong>ter den USA<br />

bereits an zweiter Stelle. Daneben<br />

sollen <strong>in</strong>sbesondere die Sparten<br />

W<strong>in</strong>dkraft und Photovoltaik weiterentwickelt<br />

werden, wobei die<br />

Philipp<strong>in</strong>en für diese Energieoptionen<br />

naturräumlich als besonders<br />

prädest<strong>in</strong>iert gelten. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d hierfür beträchtliche<br />

Investitionsmittel nötig – <strong>in</strong> Rede<br />

stehen 22 Milliarden Euro. Das<br />

Kalkül der Regierung besteht dar<strong>in</strong>,<br />

durch staatliche Anschubf<strong>in</strong>anzierungen<br />

private Investoren<br />

zum Nachziehen zu animieren.<br />

Parallel sollen Unternehmen mit<br />

Steuererleichterungen und Zollbefreiungen<br />

zu e<strong>in</strong>em Engagement<br />

bewegt werden.<br />

E<strong>in</strong> Land mit enormen Steigerungsraten<br />

beim Stromverbrauch<br />

<strong>ist</strong> Vietnam. Im E<strong>in</strong>klang mit dem<br />

zentral<strong>ist</strong>ischen Entwicklungsansatz<br />

sollen im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

nationalen „Strom-Masterplans“<br />

zur Abschwächung des strukturellen<br />

Strommangels bis zum<br />

Jahr 2020 m<strong>in</strong>destens 5 Prozent<br />

der erzeugten Strommenge aus<br />

erneuerbaren <strong>Energien</strong> (exklusive<br />

Wasserkraft) stammen. In Anbetracht<br />

der mehr als 3000 Kilometer<br />

langen Küstenl<strong>in</strong>ien wird dabei<br />

die W<strong>in</strong>denergie als die vielversprechendste<br />

Variante angesehen.<br />

Schon weit fortgeschritten <strong>ist</strong> derweil<br />

die Nutzung von Wasserkraft,<br />

die mehr als e<strong>in</strong> Drittel zur Gesamtstromerzeugung<br />

be<strong>ist</strong>euert.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs <strong>ist</strong> der Stellenwert der<br />

anderen Bioenergien mit 2,5 Prozent<br />

noch relativ ger<strong>in</strong>g. Deshalb<br />

sollen ab diesem Jahr pro anno<br />

zusätzlich 100 bis 200 Megawatt<br />

aus erneuerbaren Quellen generiert<br />

werden. Deutlichen Nachholbedarf<br />

hat Vietnam jedoch bei den<br />

adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>rativen Regelungen, die<br />

bislang eher unübersichtlich, zum<br />

Teil auch widersprüchlich und<br />

damit wenig <strong>in</strong>vestorenfreundlich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Natürlich wird auch <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

nicht über Nacht das postfossile<br />

Zeitalter anbrechen: Bei den<br />

ganzen von den Regierungen<br />

präsentierten Zahlenwerken <strong>ist</strong><br />

immer zu bedenken, dass alle regenerativen<br />

Energiesysteme zunächst<br />

e<strong>in</strong>mal erhebliche Kosten<br />

verursachen und ihre Amortisationszeiten<br />

vergleichsweise lang<br />

s<strong>in</strong>d. Aber der Wille zum Aufbau<br />

von Energiealternativen <strong>ist</strong><br />

unverkennbar. Vorteilhaft dürfte<br />

sich dabei auswirken, dass aufgrund<br />

der späten Industrialisierung<br />

kaum e<strong>in</strong>e atomar-fossile<br />

Energielobby ex<strong>ist</strong>iert, die gegen<br />

e<strong>in</strong>en Ausbau der <strong>Erneuerbare</strong>n<br />

Front machen könnte. Zudem bietet<br />

die starke Stellung der Regie-<br />

Der Aufschwung<br />

hat begonnen !<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

<strong>ist</strong> Ihr Unternehmen noch nicht ausgelastet ?<br />

Inserate im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> s<strong>in</strong>d preiswert und Sie erreichen<br />

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Diese Viertelseite kostet nur 215 Euro.<br />

Wir <strong>in</strong>formieren Sie gerne:<br />

rungen die Möglichkeit, proaktiv<br />

wirkungsvolle Anfangsimpulse<br />

zu setzen. Und schließlich dürfte<br />

die Aussicht auf die Realisierung<br />

von Leapfrogg<strong>in</strong>g-Erträgen – das<br />

Kosten sparende Überspr<strong>in</strong>gen<br />

von herkömmlichen Technologien<br />

– den Ausbau der regenerativen<br />

<strong>Energien</strong> vorantreiben. Denn<br />

nichts hilft dem ökologischen Gedanken<br />

so auf die Sprünge wie die<br />

Aussicht auf e<strong>in</strong>en realen unmittelbaren<br />

Nutzen. <br />

anzeigen@asienkurier.com<br />

Weiterführende Artikel<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, 1. Dez. 2009<br />

Ch<strong>in</strong>as Rohstofflager <strong>in</strong> Afrika<br />

www.asienkurier.com/article/asien/<br />

ak091201-Ch<strong>in</strong>as-Rohstofflager-<strong>in</strong>-<br />

Afrika.html<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, 1. Juli 2009<br />

Ch<strong>in</strong>a - Steife Brise im<br />

W<strong>in</strong>dkraftsektor<br />

www.asienkurier.com/article/<br />

ch<strong>in</strong>a/ak090704-Steife-Briese-im-<br />

W<strong>in</strong>dkraftsektor.html<br />

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5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Asien</strong><br />

Confideo: Guter Versicherungsschutz<br />

für Expats<br />

Von Dr. Doreén Pick <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Lokale Absicherungen<br />

ausländischer Fachund<br />

Führungskräfte<br />

reichen nicht aus<br />

Wenn ausländische Fachkräfte<br />

ihren Lebensmittelpunkt<br />

– temporär oder dauerhaft – nach<br />

<strong>Asien</strong> verlegen, sehen sie sich mit<br />

diversen praktischen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Dazu<br />

gehört auch die Sicherstellung<br />

e<strong>in</strong>es angemessenen Versicherungsschutzes.<br />

Welche Aspekte<br />

es dabei zu berücksichtigen gilt<br />

– darüber hat der <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

e<strong>in</strong> Gespräch mit Rolf-Dieter<br />

Peisch vom Auslandsversicherungsberater<br />

Confideo geführt.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Herr Peisch, welche<br />

Faktoren sollten bei der Wahl<br />

für e<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>reichenden Versicherungsschutz<br />

im Ausland maßgeblich<br />

se<strong>in</strong>?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Der berufliche<br />

Aufenthalt im Ausland <strong>ist</strong><br />

immer e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Situation,<br />

es gibt also kaum generelle Empfehlungen.<br />

Ich gebe Ihnen e<strong>in</strong>ige<br />

Beispiele: Handelt sich um e<strong>in</strong>en<br />

lokalen Arbeitsvertrag oder e<strong>in</strong>e<br />

Entsendung? Ist der Auslandsaufenthalt<br />

befr<strong>ist</strong>et für e<strong>in</strong>ige Jahre<br />

geplant oder dauerhaft? Hatte<br />

man vorher <strong>in</strong> z. B. die deutsche<br />

Sozialversicherung e<strong>in</strong>gezahlt<br />

oder nicht – gibt es dort Anwartschaften?<br />

Die Situation für e<strong>in</strong>en<br />

entsandten Mitarbeiter, der<br />

für zwei Jahre den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

Filiale <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g leitet, <strong>ist</strong> komplett<br />

unterschiedlich zu e<strong>in</strong>em<br />

Angestellten, der e<strong>in</strong>en lokalen<br />

Arbeitsvertrag bei e<strong>in</strong>em ch<strong>in</strong>esischen<br />

Arbeitgeber hat. Auch das<br />

private Umfeld spielt e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Ist die Familie dabei oder im Heimatland?<br />

Ist der Mitarbeiter vor<br />

Ort mit z. B. e<strong>in</strong>er ch<strong>in</strong>esischen<br />

Person verheiratet? Der wesentliche<br />

Knackpunkt <strong>ist</strong> der jeweilige<br />

Background und die Pläne für e<strong>in</strong>e<br />

spätere Rückkehr. In Deutschland<br />

s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> hohes Absicherungsniveau<br />

gewohnt, welches im Vergleich<br />

zu e<strong>in</strong>igen Ländern exorbitant<br />

umfangreich <strong>ist</strong>.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie plädieren also<br />

dafür, sich im Normalfall an den<br />

Versicherungsstandards des Herkunftslandes<br />

zu orientieren?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Zugegeben,<br />

das deutsche Sozialversicherungssystem<br />

(und auch viele andere europäische<br />

Systeme) haben ihren<br />

Preis. Aber: Sozialversicherung <strong>ist</strong><br />

nicht nur Rente – da steckt noch<br />

viel mehr dr<strong>in</strong>. Es <strong>ist</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />

schwierig, wenn man im Ausland<br />

nur m<strong>in</strong>imale Ansprüche <strong>in</strong><br />

der Sozialversicherung erwirbt<br />

und im schlimmsten Fall mit beispielsweise<br />

200 Euro Berufsunfähigkeitsrente<br />

se<strong>in</strong> Leben gestalten<br />

muss. Oftmals <strong>ist</strong> der Worst Case<br />

auch mit dem Ende der Beschäftigung<br />

im Ausland verbunden. Daher<br />

müssen passende private Absicherungskonzepte<br />

<strong>in</strong> Betracht<br />

gezogen werden.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie haben bereits<br />

den Komplex Altersvorsorge angesprochen:<br />

Wie unterscheidet<br />

sich diese <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

asiatischen Ländern verglichen<br />

mit dem deutschen Sozialsystem?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Der wesentliche<br />

Unterschied <strong>ist</strong> sicherlich das<br />

jeweilige Absicherungsniveau. In<br />

der Regel wird der jeweilige lokale<br />

Lebensstandard widergespiegelt.<br />

Problematisch <strong>ist</strong>, dass die lokalen<br />

Absicherungen den ausländischen<br />

Fach- und Führungskräften<br />

der Höhe nach nicht gerecht<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

werden oder es <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Ländern ke<strong>in</strong>e ausreichenden Lösungen<br />

gibt bzw. erst bestimmte<br />

Wartezeiten von mehreren Jahren<br />

erfüllt werden müssen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Wie verhält es<br />

sich bei staatlich geregelten bzw.<br />

vere<strong>in</strong>barten Sozialversicherungsle<strong>ist</strong>ungen?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Das hängt<br />

von vielen verschiedenen Faktoren<br />

ab. E<strong>in</strong>ige Länder haben<br />

Sozialversicherungsabkommen<br />

mit Deutschland, andere nicht.<br />

Erfahrungsgemäß <strong>ist</strong> die soziale<br />

Absicherung bei Entsendungen<br />

oder bei Verträgen mit deutschen<br />

Arbeitgebern höher. Bei e<strong>in</strong>er Entsendung<br />

bleibt gegebenenfalls die<br />

komplette Sozialversicherung <strong>in</strong><br />

Deutschland bestehen, und das<br />

Sozialgesetzbuch macht den deutschen<br />

Arbeitgeber haftbar, falls<br />

dem Mitarbeiter im Ausland etwas<br />

zustößt. Es gibt e<strong>in</strong>e Fürsorgepflicht<br />

des deutschen Arbeitgebers.<br />

Lokal <strong>ist</strong> das ganz anders<br />

gestaltet, und man greift auf die<br />

dortigen Lösungen zurück. Sicherlich<br />

<strong>ist</strong> das von Arbeitgeber<br />

zu Arbeitgeber verschieden, die<br />

Erfahrung zeigt aber, dass die<br />

lokalen Versicherungen nicht an<br />

den europäischen Standard heranreichen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs <strong>ist</strong> auch klar,<br />

dass man lokale Versicherungen<br />

aus S<strong>in</strong>gapur nicht mit solchen <strong>in</strong><br />

Bangladesch vergleichen kann.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie offerieren Versicherungsberatungen<br />

für Auslandsaufenthalte<br />

aller Art. Wie<br />

gut s<strong>in</strong>d die asiatischen Versicherer<br />

mittlerweile, voran <strong>in</strong> puncto<br />

Preis-Le<strong>ist</strong>ungs-Verhältnis? Würden<br />

Sie generell eher zu europäischen<br />

Versicherern raten?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Die Versicherungswirtschaft<br />

<strong>in</strong> <strong>Asien</strong> <strong>ist</strong><br />

<strong>in</strong> vielen Bereichen nicht länderübergreifend,<br />

und es gibt höher<br />

und schlechter entwickelte Länder.<br />

E<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Aussage <strong>ist</strong><br />

da nicht möglich. Wir kümmern<br />

uns um Versicherungen rund um<br />

die Person: Wenn e<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />

se<strong>in</strong> Auto <strong>in</strong> Laos versichern<br />

muss, können wir leider nicht<br />

helfen. Wir sorgen dafür, dass der<br />

Interessent sich und se<strong>in</strong>e Familie<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

“Wir kümmern uns um<br />

Versicherungen rund<br />

um die Person”<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Krankenversicherung,<br />

Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit,<br />

Unfallversicherung,<br />

private Haftpflicht, Lebensversicherung<br />

etc. absichern kann. Ich<br />

persönlich rate eher zu europäischen<br />

Versicherern. Das hat viele<br />

<strong>Grün</strong>de: Man möchte zum Beispiel<br />

<strong>in</strong> der Krankenversicherung auch<br />

<strong>in</strong> Deutschland versichert se<strong>in</strong>.<br />

Bei der Rückkehr <strong>in</strong> die Heimat<br />

<strong>ist</strong> man vielleicht mittlerweile erkrankt<br />

und erhält ke<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />

mehr. Man<br />

versteht die Versicherungsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

„kennt“ die Gepflogenheiten<br />

und hat auch bestimmte<br />

Rechte, die asiatische Versicherer<br />

nicht bieten. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es<br />

auch bei den „Europäern“ große<br />

Unterschiede: Bekannte Namen<br />

mit schlechten Versicherungsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

unbekannte, aber<br />

auch solide Gesellschaften, die<br />

viel mehr Sicherheit garantieren.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Haben Sie e<strong>in</strong>en<br />

grundsätzlichen Ratschlag zum<br />

Abschluss?<br />

Rolf-Dieter Peisch: Das Wichtigste<br />

<strong>ist</strong>, das man e<strong>in</strong>e passende<br />

Lösung zur Situation f<strong>in</strong>det. Oft<br />

fragen Interessenten nach Lösungen,<br />

die vielleicht nur zeitlich<br />

befr<strong>ist</strong>et s<strong>in</strong>d. Sie selbst planen<br />

jedoch unbefr<strong>ist</strong>et <strong>in</strong>s Ausland<br />

zu gehen und verlagern damit<br />

nur die Probleme. Hier <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e<br />

unbefr<strong>ist</strong>ete Versicherung essentiell.<br />

Die Kunden kaufen ja auch<br />

ke<strong>in</strong>en zweisitzigen Sportwagen,<br />

wenn sie e<strong>in</strong>e sechsköpfige Familie<br />

haben. <br />

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Ch<strong>in</strong>a<br />

DHC-6 “Tw<strong>in</strong> Otter”<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Mit dem Wasserflugzeug<br />

ab Shenzhen-Airport<br />

Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />

Bereits Ende 2010 will die<br />

Firma Waterfront Air von Shenzhen<br />

aus mit dem Wasserflugzeug<br />

Guangzhou und Macau ansteuern.<br />

Ursprünglich hatte sie<br />

Hongkong als ihren Hub wählen<br />

wollen. Doch das lange Genehmigungsverfahren<br />

hat ihre Pläne<br />

vereitelt. Die hohen Ticketpreise<br />

zielen vor allem auf eilige<br />

Geschäftsreisende und wohlhabende<br />

Tour<strong>ist</strong>en ab.<br />

Im dicht besiedelten ch<strong>in</strong>esischen<br />

Perlflussdelta mit se<strong>in</strong>en<br />

rund 50 Millionen E<strong>in</strong>wohnern<br />

- e<strong>in</strong>schließlich der ehemaligen<br />

britischen Kronkolonie Hongkong<br />

und Macau - gibt es zahlreiche<br />

Transportmöglichkeiten. Neben<br />

Straßen und Schienen ex<strong>ist</strong>ieren<br />

Schnellfährverb<strong>in</strong>dungen. Zwischen<br />

Macau und Hongkong bzw.<br />

Shenzhen wird sogar e<strong>in</strong> Hubschrauberl<strong>in</strong>ienbetrieb<br />

angeboten,<br />

der 24 Stunden am Tag die Kas<strong>in</strong>os<br />

der ehemaligen portugiesischen<br />

Kolonie mit Spielern versorgt.<br />

Schon bald soll e<strong>in</strong>e neue Attraktion<br />

h<strong>in</strong>zu kommen. Die Firma<br />

Waterfront Air will den Transport<br />

mit dem Wasserflugzeug ermöglichen.<br />

Geflogen wird mit der DHC-<br />

6 “Tw<strong>in</strong> Otter”, e<strong>in</strong>em zweimotorigen<br />

Flugzeug, das 1965 auf den<br />

Markt kam und mittlerweile von<br />

Bombadier produziert wird.<br />

Ursprünglich wollten die Manager<br />

e<strong>in</strong>e regelmäßige Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen Hongkong und dem benachbarten<br />

Shenzhen sowie Macau<br />

anbieten. Doch das Genehmigungsverfahren<br />

<strong>ist</strong> lang.<br />

Auf dem benachbarten Festland<br />

geht es oftmals schneller und<br />

so erkoren die Verantwortlichen<br />

den Airport der benachbarten<br />

Stadt Shenzhen zu ihrem Hub.<br />

Möglicherweise schon zum Ende<br />

des Jahres sollen die ersten Masch<strong>in</strong>en<br />

vom Airport Ferry Term<strong>in</strong>al<br />

aus Richtung Guangzhou und<br />

Macau abheben.<br />

Der Flughafen <strong>in</strong> Shenzhen<br />

würde durch den Service für eilige<br />

Geschäftsleute und wohlhabende<br />

Tour<strong>ist</strong>en an Attraktivität<br />

gew<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Flug nach<br />

Guangzhou von etwa 20 M<strong>in</strong>uten,<br />

- mit dem Auto benötigt man m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>e Stunde - soll nach<br />

Unternehmensangaben rund 400<br />

US$ kosten. Genau so viel muss<br />

man derzeit für e<strong>in</strong>en Hubschraubertrip<br />

zwischen Hongkong und<br />

Macau berappen. Allerd<strong>in</strong>gs seien<br />

Wasserflugzeuge, wie e<strong>in</strong> Sprecher<br />

von Waterfront betont, wesentlich<br />

leiser und komfortabler.<br />

Informationen:<br />

www.waterfrontair.com <br />

7<br />

Manfred Helmersdorff


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Ch<strong>in</strong>a<br />

Ch<strong>in</strong>a verstärkt se<strong>in</strong>e<br />

Auslands<strong>in</strong>vestitionen<br />

Bestand erreicht 250 Milliarden US$.<br />

Rohstoff-Länder geraten <strong>in</strong> den Fokus.<br />

Von Bernd Schaaf, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Shanghai<br />

Ch<strong>in</strong>esische Direkt<strong>in</strong>vestitionen im Ausland<br />

(Neuengagements)<br />

2007<br />

[Mrd. US$]<br />

2008<br />

[Mrd. US$]<br />

2009<br />

[Mrd. US$]<br />

Veränderung<br />

F<strong>in</strong>anzsektor 1,67 14,05 20,00 42,3%<br />

Nicht-F<strong>in</strong>anz-Sektor 24,84 41,86 43,30 3,4%<br />

Insgesamt 26,51 55,91 63,30 13,2%<br />

Veränderung im Vergleich zum Vorjahr;<br />

2007 und 2008: revidiert; teilweise Schätzungen<br />

Berechnungen Germany Trade & Invest<br />

Nach e<strong>in</strong>em scharfen E<strong>in</strong>bruch<br />

im 1. Halbjahr 2009 wuchsen die<br />

ch<strong>in</strong>esischen Investitionen im<br />

Ausland <strong>in</strong> der Folge wieder stark<br />

an, so dass auch für das Gesamtjahr<br />

wieder e<strong>in</strong> neuer Höchststand<br />

zu verzeichnen war.<br />

Als Zielregion bleibt Hongkong<br />

zwar Spitzenreiter, aber immer<br />

mehr Engagements gehen zwischenzeitlich<br />

<strong>in</strong> Länder, die begehrte<br />

Rohstoffe anbieten können.<br />

Exemplarisch hierfür steht Südafrika.<br />

Vor wenigen Jahren noch<br />

kaum im Visier, verzehnfachten<br />

sich die ch<strong>in</strong>esischen Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />

auf knapp 5 Milliarden<br />

US$. (Mehr dazu im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>,<br />

Ausgabe Dez. 2009)<br />

Auch die ch<strong>in</strong>esischen Investoren<br />

s<strong>in</strong>d durch die F<strong>in</strong>anzkrise<br />

<strong>in</strong> ihren Auslandsengagements<br />

gebremst worden - jedoch nur<br />

kurzzeitig. Nachdem die ch<strong>in</strong>esischen<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />

Ausland (ohne F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen)<br />

im 1. Quartal 2009 auf nur<br />

noch 1,3 Milliarden US$ e<strong>in</strong>gebrochen<br />

waren, g<strong>in</strong>gen Analysten<br />

davon aus, dass das Ergebnis von<br />

2008 nicht mehr zu realisieren<br />

war. Doch die Geldflüsse erholten<br />

sich zusehends, erreichten im<br />

2. Quartal 11,0 Milliarden, im 3.<br />

Quartal 8,9 Milliarden und im 4.<br />

mit 22,1 Milliarden US$ den höchsten<br />

bisherigen Quartalswert.<br />

Insgesamt erhöhten sich die<br />

Auslandsengagements nach Angaben<br />

“Invest <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a” (IIC),<br />

e<strong>in</strong>e Abteilung des Handelsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums,<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 3,4 Prozent auf 43,3<br />

Milliarden US$. Daten zu F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen<br />

s<strong>in</strong>d bislang nur<br />

vere<strong>in</strong>zelt veröffentlicht worden.<br />

Im 1. Halbjahr wurden nahezu<br />

ke<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen getätigt,<br />

re<strong>in</strong> rechnerisch ergeben sich<br />

nach Angaben der “Di Yi Caij<strong>in</strong>g<br />

Ribao” (Ch<strong>in</strong>a Bus<strong>in</strong>ess News) für<br />

das 3. Quartal knapp 12 Milliarden<br />

US$, so dass für das Gesamtjahr<br />

von m<strong>in</strong>destens 20 Milliarden<br />

US$ ausgegangen werden kann.<br />

Nach vorläufigen Schätzungen<br />

könnte der gesamte Bestand ch<strong>in</strong>esischer<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />

Ausland (e<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor)<br />

2009 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um e<strong>in</strong> Drittel auf knapp<br />

250 Milliarden US$ gestiegen<br />

se<strong>in</strong>. Ch<strong>in</strong>a dürfte auch 2010 se<strong>in</strong>e<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen im Ausland<br />

stark ausweiten. Die Wirtschaftskrise<br />

hat vielen Firmen weltweit<br />

8


Daniel Schlüter<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

stark zugesetzt, so dass das Land<br />

weiter auf “Schnäppchenjagd”<br />

<strong>ist</strong>. Zu den begehrtesten Objekten<br />

zählen Unternehmen aus<br />

dem Öl- und Gassektor sowie<br />

dem Bergbau. Hier s<strong>in</strong>d, wie die<br />

Akquisitionen der jüngsten Zeit<br />

zeigen, vor allem Erzkonzerne<br />

sowie NE-Metalle abbauende<br />

Firmen im Visier.<br />

Den Löwenanteil ch<strong>in</strong>esischer<br />

Direktengagements im Ausland<br />

macht zwar immer noch Unternehmen<br />

auf Zentralebene aus,<br />

Firmen aus den Prov<strong>in</strong>zen zeigten<br />

sich 2009 aber besonders expansiv.<br />

Deren Investments legten im<br />

Vergleich zum Vorjahr um mehr<br />

als die Hälfte auf knapp 9,5 Milliarden<br />

US$ zu. An der Spitze<br />

liegt überraschenderweise die<br />

Inlandsprov<strong>in</strong>z Hunan, die ihre<br />

Engagements auf mehr als 1 Milliarde<br />

US$ verdoppelte. Das bislang<br />

führende Guangdong rutschte bei<br />

Afrika erfreut sich anhaltender Investitionen<br />

aus Ch<strong>in</strong>a. Unser Bild zeigt e<strong>in</strong>en Gold-<br />

Bergbau <strong>in</strong> Gabun.<br />

um 36,2 Prozent auf 774 Millionen<br />

US$ verm<strong>in</strong>derten Neuanlagen<br />

auf den sechsten Platz ab. Die<br />

zum Yangzi-Delta gehörende Prov<strong>in</strong>z<br />

Jiangxi h<strong>in</strong>gegen machte mit<br />

e<strong>in</strong>em Plus von knapp 5.000 Prozent<br />

e<strong>in</strong>en großen Sprung nach<br />

vorn und landete damit erstmals<br />

<strong>in</strong> der Spitzengruppe.<br />

Betrachtet man allerd<strong>in</strong>gs den<br />

Bestand ch<strong>in</strong>esischer Investitionen<br />

nach Prov<strong>in</strong>zen, so werden<br />

die Spitzenpositionen weiterh<strong>in</strong><br />

von der Ostküste besetzt, auch<br />

wenn Inlandsprov<strong>in</strong>zen wie Hunan<br />

oder Gansu aufholen konnten.<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Ch<strong>in</strong>as Direkt<strong>in</strong>vestitionen nach Zielländern<br />

Rang Land 2007<br />

[Mio. US$]<br />

2008<br />

[Mio. US$]<br />

Veränderung<br />

Anteile<br />

1 Hongkong 97.218 115.845 19,2% 63,0%<br />

2 Kaiman<strong>in</strong>seln 16.811 20.327 20,9% 11,0%<br />

3<br />

Britische<br />

Jungfern<strong>in</strong>seln<br />

6.626 10.477 58,1% 5,7%<br />

4 Australien 1.444 3.355 132,3% 1,8%<br />

5 S<strong>in</strong>gapur 1.444 3.355 131,0% 1,8%<br />

6 Südafrika 702 3.049 334,3% 1,7%<br />

7 USA 1.881 2.390 27,1% 1,3%<br />

8 Russland 1.422 1.838 29,3% 1,0%<br />

9 Macao 911 1.561 71,4% 0,8%<br />

10 Pak<strong>ist</strong>an 1.068 1.328 24,3% 0,7%<br />

13 Deutschland 1.328 1.328 0,0% 0,5%<br />

Insgesamt 117.911 183.971 56,0% 100,0%<br />

E<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor. 2007 + 2008: Bestand<br />

Quelle: IIC<br />

Neu<strong>in</strong>vestitionen nach Zielländern<br />

Rang Land 2007<br />

[Mio. US$]<br />

Alle<strong>in</strong>e die zu Guangdong gehörende,<br />

vergleichsweise kle<strong>in</strong>e<br />

Wirtschaftssonderzone Shenzhen<br />

<strong>ist</strong> - vom Bestand her gesehen<br />

- mehr als doppelt so stark wie<br />

Shanghai.<br />

Beim Auslandsbestand nach<br />

Ländern hat sich strukturell<br />

nicht viel geändert. Weiterh<strong>in</strong><br />

führt die Sonderverwaltungsregion<br />

Hongkong mit großem Abstand<br />

vor den Steuerparadiesen<br />

Kaiman, sowie Britischen Jungfern<strong>in</strong>seln.<br />

2008 entfielen auf diese<br />

drei Regionen knapp 80 Prozent<br />

des gesamten ch<strong>in</strong>esischen<br />

Auslandsengagements. Mit Australien<br />

und Südafrika f<strong>in</strong>den<br />

sich erstmals Rohstoffländer mit<br />

an der Spitze. Vor allen D<strong>in</strong>gen<br />

2008<br />

[Mio. US$]<br />

Veränderung<br />

Anteile<br />

1 Hongkong 13.732 38.640 181,4% 69,1%<br />

2 Südafrika 454 4.808 959,0% 8,6%<br />

3<br />

Britische<br />

Jungfern<strong>in</strong>seln<br />

1.876 2.104 12,2% 3,8%<br />

4 Australien 532 1.892 255,6% 3,4%<br />

5 S<strong>in</strong>gapur 398 1.551 289,7% 2,8%<br />

6 Kaiman<strong>in</strong>seln 2.602 1.524 -41,4% 2,7%<br />

7 Macao 47 643 1.268,1% 1,2%<br />

8 Kasachstan 280 496 77,1% 0,9%<br />

9 USA 196 462 135,7% 0,8%<br />

10 Russland 478 395 -17,4% 0,7%<br />

16 Deutschland 239 183 -23,4% 0,3%<br />

Insgesamt 26.506 55.907 110,9% 100,0%<br />

E<strong>in</strong>schließlich F<strong>in</strong>anzsektor. 2007 + 2008: Flussgrößen<br />

Quelle: IIC<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Südafrika konnte mit e<strong>in</strong>em Zuwachs<br />

von mehr als 300 Prozent<br />

zulegen sammeln.<br />

Innerhalb der Europäischen<br />

Union rangieren nur zwei Länder<br />

unter den Top 20. Den ch<strong>in</strong>esischen<br />

Stat<strong>ist</strong>iken zufolge lag<br />

Großbritannien mit 838 Millionen<br />

US$ auf Rang 14 nach Deutschland<br />

(845 Mio. US$; Rang 13).<br />

Regional gesehen bleibt <strong>Asien</strong><br />

- vom Bestand her gesehen - die<br />

beliebteste Zielregion für ch<strong>in</strong>esische<br />

Investitionen im Ausland.<br />

2008 entfielen 71,4 Prozent der<br />

Engagements auf diese Region,<br />

die mit e<strong>in</strong>em Plus von 65,8 Prozent<br />

auf 131,3 Milliarden US$<br />

e<strong>in</strong> leicht überdurchschnittliches<br />

Ergebnis vorweisen konnte. An<br />

zweiter Stelle folgte Late<strong>in</strong>amerika<br />

mit e<strong>in</strong>em Plus von 30,5 Prozent<br />

auf 32,2 Milliarden US$ und<br />

e<strong>in</strong>em Anteil von 17,5 Prozent an<br />

den gesamten ch<strong>in</strong>esischen Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />

im Ausland.<br />

Afrika konnte mit e<strong>in</strong>er Steigerung<br />

von 74,9 Prozent auf 4,2 Milliarden<br />

US$ (Anteil: 4,2%) punkten,<br />

während Europa - abgesehen<br />

von Russland - eher unter ferner<br />

liefen läuft. Die Steigerungsrate<br />

belief sich auf nur 15,1 Prozent,<br />

auf 5,1 Milliarden US$, und auch<br />

Nordamerika wies mit 9,8 Prozent<br />

auf 2,0 Milliarden US$ e<strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>ges<br />

Wachstum auf. Australien-<br />

Pazifik konnte dagegen mit e<strong>in</strong>er<br />

Steigerung von 132,3 Prozent auf<br />

1,9 Milliarden US$ mit Nordamerika<br />

nahezu gleichziehen.<br />

Bei den Neu<strong>in</strong>vestitionen zeigt<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

sich dagegen der Strategiewechsel<br />

der ch<strong>in</strong>esischen Regierung. Zwar<br />

bleibt Hongkong weiterh<strong>in</strong> mit<br />

großem Abstand an der Spitze,<br />

aber schon an zweiter Stelle rangiert<br />

das rohstoffreiche Südafrika,<br />

das mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von<br />

über 900 Prozent punkten konnte.<br />

Weitere Rohstoffländer unter den<br />

Top-10 s<strong>in</strong>d Australien, Kasachstan<br />

und Russland.<br />

Die Neu<strong>in</strong>vestitionen nach<br />

Deutschland g<strong>in</strong>gen 2008 (letztverfügbare<br />

Zahlen) um 23,4 Prozent<br />

auf 183 Millionen US$ zurück.<br />

Im regionalen Vergleich <strong>ist</strong><br />

das immer noch der höchste Wert<br />

<strong>in</strong>nerhalb der EU. Im Vergleich<br />

dazu waren Frankreich (31 Mio.<br />

US$) oder Großbritannien (17 Mio.<br />

US$) weit weniger attraktiv. <br />

Banken benötigen Milliarden-Hilfen<br />

Beschaffung am Kapitalmarkt schwierig. Ruf nach der Regierung wird laut.<br />

Von Florian Fügemann, Pressetext Wien<br />

Die großzügige Kreditvergabe<br />

der letzten Jahre hat für die<br />

vier größten ch<strong>in</strong>esischen Banken<br />

Konsequenzen. Aktuellen<br />

Berechnungen der Industrial<br />

and Commercial Bank of Ch<strong>in</strong>a<br />

(ICBC) nach könnten die<br />

Institute bis 2015 umgerechnet<br />

bis zu 52 Milliarden Euro benötigen.<br />

Fachleute halten es aber für<br />

schwierig, diese Summe ausschließlich<br />

am Kapitalmarkt<br />

aufzunehmen. Vielmehr könnte<br />

die Regierung dazu gezwungen<br />

se<strong>in</strong>, den Banken mit großen F<strong>in</strong>anzspritzen<br />

zu helfen.<br />

Platzen der Blase befürchtet<br />

“Es wäre nicht das erste Mal,<br />

dass der Staat den Banken mit<br />

Milliarden zur Seite spr<strong>in</strong>gt.<br />

Dass die Volksrepublik über ungeahnte<br />

F<strong>in</strong>anzreserven verfügt,<br />

<strong>ist</strong> unbestritten”, so Jörg-M. Rudolph,<br />

Geschäftsführer des Ostasien<strong>in</strong>stituts<br />

Ludwigshafen. Dem<br />

Ch<strong>in</strong>a-Kenner zufolge sei nicht so<br />

sehr das Geld, als vielmehr die<br />

mangelnde Kontrolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

“unkontrollierten Staatsapparat”<br />

das Hauptproblem. Es sei denkbar,<br />

dass die “Blase platzt”.<br />

Dem Chef der Industrial and<br />

Commercial Bank of Ch<strong>in</strong>a, Yang<br />

Kaisheng, nach ergibt sich der errechnete<br />

F<strong>in</strong>anzbedarf aus e<strong>in</strong>er<br />

geforderten weiteren Erhöhung<br />

der Kreditvergabe von rund 15<br />

Prozent, e<strong>in</strong>er Eigenkapitalquote<br />

von 11,5 Prozent sowie e<strong>in</strong>er angestrebten<br />

Steigerung des Nettogew<strong>in</strong>ns<br />

von zwölf Prozent. Sowohl<br />

die Industrial and Commercial<br />

Bank of Ch<strong>in</strong>a als auch die Bank<br />

of Ch<strong>in</strong>a und Bank of Communications<br />

hatten Kapitalerhöhungen<br />

angekündigt.<br />

Stärkere Eigenkapitalbasis<br />

gefordert<br />

Aufgrund der aktuellen Lage<br />

hatte die Ch<strong>in</strong>a Construction Bank<br />

als zweitgrößter Kreditgeber nach<br />

Marktkapitalisierung erklärt, die<br />

Stärkung der Eigenkapitalbasis <strong>in</strong><br />

Erwägung zu ziehen. Die Institute<br />

hatten die heimische Wirtschaft<br />

im Vorjahr mit Krediten <strong>in</strong> der<br />

Höhe von etwa 1.000 Milliarden<br />

Euro versorgt. Dadurch konnte<br />

der Aufschwung <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a deutlich<br />

angekurbelt und die Auswirkungen<br />

der <strong>in</strong>ternationalen Wirtschaftskrise<br />

abgemildert werden.<br />

Weil die Regierung die Vergabe<br />

von Krediten zuletzt stark<br />

unterstützt hatte, mehren sich<br />

nun Befürchtungen, dass die<br />

Blase aufgrund mangelnden<br />

Eigenkapitals platzen könnte.<br />

Zuletzt <strong>ist</strong> das Kreditvolumen<br />

deutlich geschrumpft. Auch<br />

hatte die Regierung <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g<br />

US-Staatsanleihen Mitte Februar<br />

abgestoßen. Institute <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />

sollen Kredite nun an Trust-<br />

Gesellschaften verkaufen, die<br />

Vermögen neu verpacken. <br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Hongkong<br />

E<strong>in</strong> guter Tropfen für <strong>Asien</strong><br />

Hongkong positioniert sich als We<strong>in</strong>handelszentrum.<br />

Die Stadt will 30 Prozent des asiatischen Marktes erobern.<br />

Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />

Im Durchschnitt f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />

Hongkong jeden Monat e<strong>in</strong>e<br />

We<strong>in</strong>auktion statt. Die ehemalige<br />

britische Kronkolonie <strong>ist</strong> für<br />

die großen <strong>in</strong>ternationalen Auktionshäuser<br />

bereits vor London<br />

und New York der größte Markt.<br />

Doch auch jenseits dieses Investmentgeschäfts<br />

etabliert sie sich<br />

als e<strong>in</strong>es der wichtigsten We<strong>in</strong>handelszentren<br />

der Welt.<br />

Die Rebensaftimporte der ehemaligen<br />

britischen Kronkolonie<br />

haben sich alle<strong>in</strong> zwischen 2006<br />

und 2009 verfünffacht. Doch damit<br />

<strong>ist</strong> noch lange nicht das Ende<br />

der Fahnenstange erreicht.<br />

Im Jahr 2006 arbeitete die Regierung<br />

mit dem halbstaatlichen<br />

Trade Development Council<br />

(TDC) e<strong>in</strong>en Plan aus, um Hongkong<br />

als führendes We<strong>in</strong>handelszentrum<br />

der Welt zu etablieren.<br />

Gut vier Jahre später konnten sich<br />

die Verantwortlichen selbst auf<br />

die Schulter klopfen. Die We<strong>in</strong>importe<br />

hatten sich <strong>in</strong>nerhalb<br />

kürzester Zeit vervielfacht und<br />

die Fachmessen erfreuten sich<br />

über e<strong>in</strong>en wahren Besucher- und<br />

Ausstelleransturm.<br />

E<strong>in</strong>e der wichtigsten Ursachen<br />

für den Erfolg war die komplette<br />

Abschaffung der We<strong>in</strong>steuer im<br />

Frühjahr 2008- sie hatte ursprünglich<br />

80 Prozent betragen und war<br />

2006 auf 40 Prozent reduziert worden.<br />

We<strong>in</strong>händler können seitdem<br />

ihre Produkte komplett abgabenfrei<br />

importieren, denn die<br />

Stadt kennt weder e<strong>in</strong>e Mehrwertsteuer<br />

noch E<strong>in</strong>fuhrzölle. Alle<strong>in</strong><br />

zwischen 2006 und 2009 verfünffachten<br />

sich die entsprechenden<br />

E<strong>in</strong>fuhren auf knapp e<strong>in</strong>e halbe<br />

Milliarde US$. Selbst im Krisenjahr<br />

2009 verbuchte das Stat<strong>ist</strong>ikamt<br />

noch e<strong>in</strong> Plus von rund 50<br />

Prozent.<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Blau Importe<br />

Rot Exporte<br />

77.5<br />

15.7<br />

91.6<br />

24.1<br />

Hongkongs We<strong>in</strong>handel<br />

(<strong>in</strong> Mio. US$)<br />

185.8<br />

69.1<br />

342.3<br />

82.5<br />

492.4<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

92.2<br />

Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>; Daten: gtai<br />

We<strong>in</strong>steuer wurde<br />

im Frühjahr 2008<br />

abgeschafft<br />

Besonders <strong>in</strong>teressant <strong>ist</strong>, dass<br />

sich die Branchenimporte von<br />

2006 bis 2009 mengenmäßig nur<br />

knapp verdoppelt haben und<br />

dass die Reexporte mit knapp<br />

100 Millionen US$ (2009) vergleichsweise<br />

niedrig ausfallen.<br />

Wie Experten zu berichten wissen,<br />

entwickelt sich Hongkong<br />

zum Handels- und Investitionszentrum<br />

für exklusive We<strong>in</strong>e,<br />

die vorzugsweise als Investition<br />

<strong>in</strong> den professionell betriebenen<br />

Kellern landen.<br />

Vor allem Ch<strong>in</strong>esen engagierten<br />

sich <strong>in</strong>tensiv im Investmentgeschäft<br />

mit dem teuren Rebensaft.<br />

Im Durchschnitt f<strong>in</strong>det jeden<br />

Monat e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>auktion statt und<br />

für die großen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Auktionshäuser wie Southeby´s<br />

<strong>ist</strong> Hongkong nach eigenen Angaben<br />

bereits e<strong>in</strong> größerer Markt als<br />

London oder New York.<br />

Beliebt s<strong>in</strong>d prestigeträchtige<br />

Rotwe<strong>in</strong>e aus Frankreich. Von dort<br />

importierte Hongkong 2009 über 9<br />

Millionen Liter We<strong>in</strong> im Wert von<br />

mehr als 160 Millionen US$. Das<br />

entspricht e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>fuhranteil<br />

von e<strong>in</strong>en Drittel. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

noch e<strong>in</strong>mal die über die großen<br />

Auktions- und Handelshäuser<br />

<strong>in</strong> London und New York importierten<br />

französischen We<strong>in</strong>e, mit<br />

denen die entsprechende Quote<br />

laut Stat<strong>ist</strong>ikamt bei nahezu 50<br />

Prozent liegt.<br />

Im Jahr 2007 betrug der Anteil<br />

von Hongkong an den gesamtasiatischen<br />

We<strong>in</strong>importen lediglich<br />

15 Prozent. Bis 2012 will der<br />

TDC die Quote auf rund e<strong>in</strong> Viertel<br />

und bis 2017 auf e<strong>in</strong> Drittel pushen.<br />

Händler versprechen sich<br />

e<strong>in</strong>en rasanten Umsatzzuwachs.<br />

Nach Angaben des TDC hatten<br />

sich 2008 rund 180 Gesellschaften<br />

auf den Import bzw. Export des<br />

Rebensaftes spezialisiert.<br />

Bei den me<strong>ist</strong>en handelt es sich<br />

um kle<strong>in</strong>ere Firmen. Daneben gibt<br />

es aber auch e<strong>in</strong>ige Großanbieter,<br />

die über eigene Lagerstätten, zum<br />

Teil <strong>in</strong> ehemaligen unterirdischen<br />

Bunkern, verfügen. Die gesamte<br />

Lagerkapazität bezifferte die Hong<br />

Kong W<strong>in</strong>e and Spirits Industry<br />

Coalition 2009 auf rund 10.000 m 2 .<br />

Sie erwartet jedoch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Jahrzehnts e<strong>in</strong>e Verzehnfachung<br />

der entsprechenden Fläche.<br />

Steigen soll auch die Zahl der<br />

zu den e<strong>in</strong>schlägigen Fachmessen<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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Samstag, 1. Mai 2010<br />

Rezensionen und Buchempfehlungen<br />

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Hongkongs We<strong>in</strong>importe nach Lieferländern<br />

Volumen<br />

[<strong>in</strong> 1000 Litern]<br />

Wert<br />

[<strong>in</strong> Mio. US$]<br />

Durchschnittspreis<br />

[pro 0,75 l <strong>in</strong> US$]<br />

Frankreich 9.452,9 162,2 12,87<br />

Australien 6.902,0 38,4 4,17<br />

USA 5.711,1 52,0 6,83<br />

Chile 3.293,9 11,9 2,71<br />

Spanien 1.525,9 4,5 2,19<br />

Italien 1.543,4 11,4 5,54<br />

Argent<strong>in</strong>ien 711,5 2,1 2,21<br />

Neuseeland 637,8 5,6 6,59<br />

Südafrika 553,8 2,7 3,66<br />

Deutschland 439,4 5,4 9,22<br />

Ch<strong>in</strong>a, VR. 226,1 1,5 4,98<br />

Portugal 168,8 0,9 4,00<br />

Andere 2.639,0 193,8 55,08<br />

Insgesamt 33.805,6 492,4 10,92<br />

Quelle: Census and Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />

ersche<strong>in</strong>enden Aussteller und Besucher.<br />

Im Jahr 2008 rief der TDC<br />

- zusätzlich zu der alle zwei Jahre<br />

stattf<strong>in</strong>denden V<strong>in</strong>eexpo Asia<br />

- die International W<strong>in</strong>e and Spirits<br />

Fair <strong>in</strong>s Leben. Sie f<strong>in</strong>det jährlich<br />

zum Herbst statt. Die letzte<br />

Veranstaltung von 2009 war um<br />

e<strong>in</strong> vielfaches größer - und auch<br />

<strong>in</strong>ternationaler - als alle vorhergehenden<br />

V<strong>in</strong>eexpos. Über 500 Aussteller<br />

aus mehr als 30 Ländern<br />

waren vertreten, allen voran aus<br />

den USA, Australien, Frankreich<br />

und Chile. Auch e<strong>in</strong>ige deutsche<br />

W<strong>in</strong>zer zeigten ihre Produkte.<br />

Anbieter aus der “neuen Welt”<br />

bedienen vor allem den e<strong>in</strong>heimischen<br />

Massenbedarf. Ihre Produkte<br />

s<strong>in</strong>d wesentlich günstiger<br />

als We<strong>in</strong>e aus Frankreich und<br />

entsprechen auch mehr dem e<strong>in</strong>heimischen<br />

Geschmack. Deutsche<br />

We<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen nur schwer<br />

<strong>in</strong> Hongkong zu f<strong>in</strong>den. Immerh<strong>in</strong><br />

arbeiten <strong>in</strong> vielen Fünf-Sterne-<br />

Hotels der Stadt deutschsprachige<br />

Küchen- oder Restaurantchefs, die<br />

gelegentlich Weißwe<strong>in</strong>e “made <strong>in</strong><br />

Germany” auf die Karte setzen.<br />

Glaubt man den Vorhersagen<br />

des TDC, dann wird auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

der We<strong>in</strong>handel boomen,<br />

denn die Export-und Importgesellschaften<br />

der Stadt müssen die<br />

steigende Nachfrage aus ganz<br />

<strong>Asien</strong> befriedigen. Die Ökonomen<br />

der Handelsförderstelle<br />

erwarten, dass der We<strong>in</strong>konsum<br />

des Kont<strong>in</strong>ents (außer Japan) bis<br />

2017 jährlich um 10 bis 20 Prozent<br />

auf <strong>in</strong>sgesamt 27 Milliarden US$<br />

steigen wird.<br />

Die VR Ch<strong>in</strong>a wird gemäß der<br />

Prognose zum größten E<strong>in</strong>zelmarkt<br />

aufsteigen. Derzeit tr<strong>in</strong>ken<br />

die Ch<strong>in</strong>esen noch recht wenig<br />

We<strong>in</strong>, und wenn, dann vor allem<br />

aus heimischen Anbau. Doch<br />

der Pro-Kopf-Verbrauch und die<br />

Importe sollen rasch steigen. Bis<br />

2017 erwartet der TDC Branchene<strong>in</strong>fuhren<br />

im Wert von knapp<br />

900 Millionen US$. Die VR Ch<strong>in</strong>a<br />

erhebt auf We<strong>in</strong>importe <strong>in</strong> Flaschen<br />

14 Prozent Zoll, 10 Prozent<br />

Verbrauchsteuer und 17 Prozent<br />

Umsatzsteuer. <br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Ex‐Pats fühlen sich wohl <strong>in</strong> unserer Gated community<br />

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Hongkong<br />

Freihandelsabkommen mit<br />

Neuseeland unterzeichnet<br />

Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hongkong<br />

Das sogenannte Closer Economic<br />

Partnership Agreement<br />

(CEPA) zwischen Hongkong und<br />

der VR Ch<strong>in</strong>a - e<strong>in</strong>e Art Freihandelsabkommen,<br />

das sich vor<br />

allem auf den Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor<br />

konzentriert - hat se<strong>in</strong>e<br />

Schuldigkeit getan.<br />

Zwischen 2004 und 2009 gab<br />

es sechs Liberalisierungsschritte,<br />

womit das Ende der Fahnenstange<br />

erreicht <strong>ist</strong>. Die Regierung der<br />

Sonderverwaltungsregion streckt<br />

daher ihre Fühler <strong>in</strong> Richtung<br />

anderer Länder aus. Ende März<br />

2010 ratifizierte sie e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Vertrag mit Neuseeland.<br />

Zum 1. Januar 2004 trat das<br />

Closer Economic Partnership<br />

Agreement (CEPA) zwischen der<br />

ehemaligen Kronkolonie Hongkong<br />

und der VR Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Kraft.<br />

Seitdem wurde es nahezu jährlich<br />

weiterentwickelt. Seit Ende 2009<br />

gilt die sechste Version (CEPA VI).<br />

Zahlreiche Hongkonger Dienstle<strong>ist</strong>ungsbranchen<br />

erhielten im<br />

Rahmen des Abkommens e<strong>in</strong>en<br />

vere<strong>in</strong>fachten Zugang zum ch<strong>in</strong>esischen<br />

Markt. Zudem können<br />

sämtliche der <strong>in</strong> der ehemaligen<br />

britischen Kronkolonie produzierten<br />

Waren zollfrei bzw. -ermäßigt<br />

<strong>in</strong> die Volksrepublik exportiert<br />

werden.<br />

Während die Unterzeichnung<br />

von CEPA I noch <strong>in</strong> den Medien<br />

groß gefeiert wurde, waren die<br />

nachfolgenden Stufen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

ab 2007, kaum noch e<strong>in</strong>e Schlagzeile<br />

Wert. Wie Landeskenner betonen,<br />

s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten zu<br />

weiteren Liberalisierungsschritten<br />

weitgehend ausgereizt. Die Regierung<br />

schaute sich daher nach neuen<br />

Möglichkeiten um und landete im<br />

Frühjahr 2010 e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Coup.<br />

Erster CEPA-Vertrag mit<br />

e<strong>in</strong>em anderen Staat<br />

So wurde Ende März e<strong>in</strong> Closer<br />

Economic Partnership Agreement<br />

mit Neuseeland ratifiziert. Dabei<br />

handelt es sich quasi um das<br />

erste gegenseitige Freihandelsabkommen<br />

mit e<strong>in</strong>em anderen Staat.<br />

CEPA I bis VI war mit dem eigenen<br />

Mutterland abgeschlossen<br />

worden und bevorzugte zudem<br />

- was durchaus politisch gewollt<br />

war - e<strong>in</strong>seitig Hongkonger Unternehmen<br />

und Freiberufler.<br />

Im Falle des Neuseeland-CEPA<br />

(hierfür müssen die Verantwort-<br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

lichen noch an der Namensgebung<br />

feilen) sollen beide Seiten gleichermaßen<br />

profitieren. So erhalten unter<br />

anderem Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>er,<br />

Transportunternehmen, Unternehmensberatungen<br />

und andere<br />

“bus<strong>in</strong>ess services”, aber auch im<br />

Bereich Erziehung und Gesundheit<br />

tätige Dienstle<strong>ist</strong>er präferierten<br />

Zugang zum jeweiligen<br />

Markt des Partnerlandes.<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

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Big Buddha auf der Insel Lantau<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus hat sich Neuseeland<br />

verpflichtet, sämtliche Zölle<br />

auf Hongkonger Produkte bis 2016<br />

komplett abzubauen. Umgekehrt<br />

erübrigen sich die Maßnahmen,<br />

denn die Stadt am Südch<strong>in</strong>esischen<br />

Meer erhebt als Freihafen ke<strong>in</strong>erlei<br />

Zölle. Dieser Teil des Abkommens<br />

<strong>ist</strong> ohneh<strong>in</strong> von ger<strong>in</strong>ger Bedeutung,<br />

das das verarbeitende Gewerbe<br />

<strong>in</strong> beiden Ländern nur e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Rolle spielt.<br />

Das Abkommen soll nach Angaben<br />

der Regierung im vierten<br />

Quartal 2010 <strong>in</strong> Kraft treten. Wenn<br />

man bedenkt, dass die ersten Vorverhandlungen<br />

bereits 2001 begonnen<br />

hatten, <strong>ist</strong> damit nahezu<br />

e<strong>in</strong> Jahrzehnt <strong>in</strong>s Land gegangen.<br />

Doch <strong>in</strong> Zukunft soll es nach<br />

dem Willen der Verantwortlichen<br />

schneller gehen. Hongkong strebt<br />

nach Angaben des zuständigen F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums<br />

entsprechende<br />

Abkommen mit weiteren Staaten<br />

an und will die Verhandlungen<br />

beschleunigen. <br />

Schweiz und Hongkong<br />

paraphieren DBA<br />

Die Alpenrepublik und die<br />

ehemalige britische Kronkolonie<br />

haben Mitte April die<br />

Verhandlungen über e<strong>in</strong> Doppelbesteuerungsabkommen<br />

(DBA) abgeschlossen und <strong>in</strong><br />

Bern paraphiert.<br />

Die Amtshilfeklausel nach<br />

OECD-Standard entspricht den<br />

vom Bundesrat beschlossenen<br />

Eckwerten. Das Abkommen mit<br />

Hongkong <strong>ist</strong> das 24. DBA mit<br />

e<strong>in</strong>er Amtshilfeklausel nach<br />

dem OECD-Standard.<br />

Seit dem Bundesratsentscheid<br />

vom 13. März 2009 über die Ausweitung<br />

der Amtshilfe <strong>in</strong> Steuerfragen<br />

hat die Schweiz mit zahlreichen<br />

Staaten entsprechende<br />

Verhandlungen aufgenommen.<br />

Der Bundesrat hat seither auch<br />

die ersten zehn Botschaften<br />

zu revidierten DBA mit e<strong>in</strong>er<br />

Amtshilfeklausel nach Art. 26<br />

des OECD-Musterabkommens<br />

verabschiedet und an das Parlament<br />

zur Genehmigung weitergeleitet.<br />

Neben der Ausweitung der<br />

Amtshilfe <strong>in</strong> Steuersachen hat die<br />

Schweiz <strong>in</strong> den Verhandlungen<br />

mit diesen Staaten verschiedene<br />

Vorteile für die Wirtschaft aushandeln<br />

können. (rr) <br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indien<br />

Log<strong>ist</strong>ik-Outsourc<strong>in</strong>g<br />

gew<strong>in</strong>nt an Bedeutung<br />

Von Boris Alex, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> New Delhi<br />

Kunden fragen verstärkt<br />

Komplettlösungen aus<br />

e<strong>in</strong>er Hand nach<br />

Die Warenlog<strong>ist</strong>ik stellt für<br />

viele <strong>in</strong> Indien aktive Unternehmen<br />

nach wie vor e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />

dar. Es gibt kaum<br />

lokale Speditionen, die sämtliche<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang der Log<strong>ist</strong>ik-Wertschöpfungskette<br />

aus<br />

e<strong>in</strong>er Hand anbieten.<br />

Vor allem die Automobil<strong>in</strong>dustrie,<br />

die Pharmabranche und der<br />

E<strong>in</strong>zelhandel benötigen Komplettlösungen,<br />

die auf ihre jeweilige<br />

Produktgruppe zugeschnitten<br />

s<strong>in</strong>d. Neben Transport und<br />

Lagerhaltung werden zunehmend<br />

auch Dienste im Bereich der Rücknahme-<br />

und Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />

nachgefragt.<br />

Der <strong>in</strong>dische Log<strong>ist</strong>iksektor<br />

<strong>ist</strong> im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

nach wie vor stark unterentwickelt<br />

- bietet aber genau deshalb<br />

gute Geschäftschancen. Denn<br />

die Nachfrage nach professionellen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

dürfte auch <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren weiter wachsen. Bislang<br />

gibt es nur wenige Log<strong>ist</strong>ikunternehmen,<br />

die dem Kunden Komplettlösungen<br />

aus e<strong>in</strong>er Hand<br />

anbieten. Branchenschätzungen<br />

zufolge werden 95 Prozent des<br />

Geschäftsvolumens von kle<strong>in</strong>en<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

abgewickelt.<br />

Der Umsatz <strong>in</strong> der Log<strong>ist</strong>ik<strong>in</strong>dustrie<br />

soll 2010 um etwa 20 Prozent<br />

auf rund 125 Milliarden US$<br />

zulegen, so e<strong>in</strong>e Prognose des Institute<br />

of Log<strong>ist</strong>ics des Industrieverbandes<br />

Confederation of Indian<br />

Industry (CII). In den letzten<br />

fünf Jahren verzeichnete die Branche<br />

Umsatzzuwächse von jährlich<br />

15 bis 20 Prozent. Das Forschungs<strong>in</strong>stitut<br />

erwartet für die nächsten<br />

drei Jahre e<strong>in</strong>e ähnlich positive<br />

Entwicklung, wobei der Marktanteil<br />

der professionellen Dienstle<strong>ist</strong>er<br />

weiter wachsen dürfte.<br />

Die wenigsten <strong>in</strong>dischen Unternehmen<br />

lagern bislang ihre Log<strong>ist</strong>ikaufgaben<br />

an Dritte aus. Laut<br />

CII lag der Umsatz von 3rd-Party-<br />

Log<strong>ist</strong>ic-Anbietern (3PL) 2009 bei<br />

rund 220 Millionen US$, soll sich<br />

aber bis 2015 auf 700 Millionen<br />

US$ verdreifachen. Dabei könnten<br />

die Unternehmen durch e<strong>in</strong>en solchen<br />

Schritt ihre Kosten erheblich<br />

senken. Setzt man die Ausgaben<br />

für Log<strong>ist</strong>ik <strong>in</strong>s Verhältnis zum<br />

Brutto<strong>in</strong>landsprodukt (BIP), so<br />

machen diese <strong>in</strong> Indien fast 13<br />

Prozent aus - <strong>in</strong> den me<strong>ist</strong>en Industrieländern<br />

liegt der Anteil<br />

zwischen 7 und 9 Prozent des BIP.<br />

Doch nach wie vor s<strong>in</strong>d professionelle<br />

Log<strong>ist</strong>ikprovider, die<br />

sämtliche Dienstle<strong>ist</strong>ungen von<br />

der Beschaffung über die Lagerung<br />

bis h<strong>in</strong> zur D<strong>ist</strong>ribution sowie<br />

Warenprüfung, Verpackung<br />

und dazu noch Aufgaben der Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />

anbieten, Mangelware.<br />

Vor allem die exportorientierten<br />

Branchen haben unter<br />

dieser Situation zu leiden. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt e<strong>in</strong>e unzureichende Infrastruktur.<br />

Zwar wird Indiens Straßen-<br />

und Schienennetz sukzessive<br />

ausgebaut und auch die Modernisierung<br />

der See- und Flughäfen<br />

kommt langsam voran. Doch multimodale<br />

Log<strong>ist</strong>ikzentren sucht<br />

man <strong>in</strong> Indien nach wie vor vergeblich.<br />

E<strong>in</strong>er Studie des Indian Institute<br />

of Management (IIM) <strong>in</strong> Kolkata<br />

zufolge haben zwar drei Viertel aller<br />

<strong>in</strong> Indien aktiven 3PL-Service-<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Provider Transport, Lagerhaltung<br />

und Zollabwicklung <strong>in</strong> ihrem<br />

Le<strong>ist</strong>ungsportfolio. Lösungen wie<br />

Verpackung und Etikettierung<br />

bieten immerh<strong>in</strong> noch 43 Prozent,<br />

Rücknahme- und Entsorgungslog<strong>ist</strong>ik<br />

nur noch 38 Prozent und<br />

Bestandsführung und Warenwirtschaft<br />

lediglich 31 Prozent der untersuchten<br />

Unternehmen an. Laut<br />

IIM s<strong>in</strong>d maximal 15 Prozent der<br />

3PL-Firmen <strong>in</strong> der Lage, ihren<br />

Kunden Dienstle<strong>ist</strong>ungen entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

anzubieten.<br />

Die Unternehmensberatung<br />

KPMG hat drei Branchen identifiziert,<br />

die <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren die Nachfrage nach Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> Indien<br />

vorantreiben dürften - allen voran<br />

die Kfz-Zuliefer<strong>in</strong>dustrie. Deren<br />

Umsatz soll bis 2015 mit jährlichen<br />

Raten von 13 Prozent auf 40 Milliarden<br />

US$ steigen. Die Branche<br />

konnte sich <strong>in</strong> den vergangenen<br />

zehn Jahren als Sourc<strong>in</strong>g-Standort<br />

für zahlreiche <strong>in</strong>ternationale Automobilkonzerne<br />

etablieren. Um<br />

im globalen Wettbewerb gegen die<br />

Konkurrenz aus Mexico und der<br />

VR Ch<strong>in</strong>a bestehen zu können,<br />

müssen Indiens Zulieferbetriebe<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch ihre Warenlog<strong>ist</strong>ik<br />

an <strong>in</strong>ternationale Standards<br />

anpassen.<br />

Doch hier hat das Land e<strong>in</strong>en<br />

klaren Nachteil; denn angesichts<br />

der mangelhaften Transport<strong>in</strong>frastruktur<br />

und den üblichen Verzögerungen<br />

bei der Zollabwicklung<br />

<strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e Just-<strong>in</strong>-time-Lieferung<br />

aus Indien nur schwierig zu bewerkstelligen.<br />

Um dennoch ihre<br />

Kunden zuverlässig beliefern zu<br />

können, müssen die Automobil-<br />

Hersteller für die Branche unüblich<br />

hohe Lagerbestände aufbauen,<br />

was wiederum die Kosten <strong>in</strong><br />

die Höhe treibt. H<strong>in</strong>zu kommt,<br />

dass es kaum auf diese Branche<br />

zugeschnittene Warehouse-Lösungen<br />

gibt.<br />

Auch Indiens boomender Pharma-Sektor<br />

dürfte laut KPMG zunehmend<br />

se<strong>in</strong>e Log<strong>ist</strong>ikaufgaben<br />

an Dritte auslagern. Bis 2014 soll<br />

sich der Branchenumsatz auf rund<br />

21 Milliarden US$ nahezu verdop-<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

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peln. Hier wird das Wachstum<br />

sowohl vom steigenden lokalen<br />

Bedarf als auch von der Nachfrage<br />

aus dem Ausland vorangetrieben.<br />

Denn immer mehr <strong>in</strong>ternationale<br />

Arzneimittelkonzerne lassen auf<br />

dem Subkont<strong>in</strong>ent fertigen. Hier<br />

soll sich das Umsatzvolumen bis<br />

2014 auf 8 Milliarden US$ verdreifachen.<br />

Die <strong>in</strong>dischen Pharmaunternehmen<br />

erwarten von den Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ern<br />

Lösungen für<br />

den Aufbau und Betrieb durchgängiger<br />

Kühlketten sowie für<br />

die Lagerung, Verpackung und<br />

Etikettierung von Arzneimitteln.<br />

Laut KPMG gibt es bislang kaum<br />

Confederation of Indian Industry<br />

(CII)<br />

Institute of Log<strong>ist</strong>ics<br />

33, Velacherry Ma<strong>in</strong> Road<br />

Chennai 600 042<br />

Tel.: 91 44 2255 1343<br />

Fax: 91 44 2255 1341<br />

Email: k.v.mahidhar@cii.<strong>in</strong><br />

Web: www.cii.<strong>in</strong><br />

Anbieter <strong>in</strong> Indien, die sich auf<br />

Healthcare-Log<strong>ist</strong>ik spezialisiert<br />

haben. Hier sieht die Unternehmensberatung<br />

<strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren erhebliches Geschäftspotenzial.<br />

Gleiches gilt für den Retail-Sektor.<br />

Dieser verzeichnet jährliche<br />

Zuwächse von 30 bis 40 Prozent,<br />

wobei der Anteil des organisierten<br />

E<strong>in</strong>zelhandels - also Super- und<br />

Hypermärkte sowie moderne E<strong>in</strong>kaufszentren<br />

- weiter zunimmt.<br />

Bislang macht dieser nur etwa 10<br />

Prozent des gesamten Umsatzes<br />

aus. Hier werden - wie <strong>in</strong> der<br />

Pharmabranche auch - vor allem<br />

durchgängige Kühlketten sowie<br />

-lager benötigt. KPMG schätzt,<br />

dass bis 2014 zusätzlich 12 Millionen<br />

m 2 an Lagerfläche aufgebaut<br />

werden müssen, um alle<strong>in</strong> den Bedarf<br />

des organisierten E<strong>in</strong>zelhandels<br />

decken zu können.<br />

Das Umsatzvolumen im Bereich<br />

Lagerhaltung belief sich laut CII<br />

im Jahr 2009 auf rund 20 Milliarden<br />

US$ und soll Branchenschätzungen<br />

zufolge jährlich um 15 bis<br />

20 Prozent zulegen. Wachendes<br />

Potential sieht KPMG auch bei der<br />

Reverse-Log<strong>ist</strong>ik. Bislang gibt es<br />

nur sehr wenige Anbieter, die sich<br />

auf die Rücknahme und Entsorgung<br />

defekter Produkte spezialisiert<br />

haben. Das Marktvolumen<br />

für diese Sparte schätzt KPMG auf<br />

10 bis 15 Milliarden US$. <br />

SDV International Log<strong>ist</strong>ics Ltd.<br />

Mr. Philippe Lortal<br />

RZ-A-219, Road No.5<br />

Mahipalpur Extn., N.H.-8<br />

New Delhi 110037<br />

Tel.: 91 11 30618401 ext 8401<br />

Fax: 91 11 30618498<br />

Email: p.lortal@sdv.com<br />

Wichtige Branchenunternehmen<br />

Logw<strong>in</strong> Air & Ocean India<br />

Pvt. Ltd.<br />

Jeena House, Plot No 170<br />

Om Nagar, Sahar, Andheri (E)<br />

Mumbai 400099<br />

Tel: 91 22 3952 9100<br />

Email: airocean.<strong>in</strong>@logw<strong>in</strong>log<strong>ist</strong>ics.com<br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Weltbank / Ray Witl<strong>in</strong><br />

Indien<br />

Schwungvolles Wachstum<br />

Inlandsnachfrage und Investitionen steigen, die<br />

Industrieproduktion legt deutlich zu.<br />

Von Katr<strong>in</strong> Pasvantis, Germany Trade & Invest im Mumbai<br />

Indiens Konjunktur gew<strong>in</strong>nt<br />

an neuem Schwung.<br />

Für 2010/11 prognostiziert das<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />

(BIP) um real 8,5 Prozent,<br />

ab 2014 sollen sogar zwe<strong>ist</strong>ellige<br />

Wachstumsraten erzielt werden.<br />

Antriebsmotoren s<strong>in</strong>d das<br />

verarbeitende Gewerbe und der<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor. Der Index<br />

der Industriellen Produktion<br />

(IIP) legte von April 2009<br />

bis Januar 2010 um 9,6 Prozent<br />

zu, bei Kapitalanlagegütern<br />

konnte e<strong>in</strong> Plus von 15,6 Prozent<br />

erzielt werden, Tendenz<br />

steigend.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Indiens<br />

Indikator 2007/08 2008/09 2009/2010<br />

BIP 1) 3) 9,2% 6,7% 7,2%<br />

BIP pro Kopf 3) 8,1% 3,7% 5,3%<br />

Privater Verbrauch 3) 9) 9,6% 6,8% 3,5% 7)<br />

Öffentliche Ausgaben 3) 9) 9,7% 16,7% 8,2%<br />

Bruttoanlage<strong>in</strong>vestitionen 2) 9) 15,2% 4,0% 5,2%<br />

Warene<strong>in</strong>fuhr (US$) 35,5% 20,7% -23,6% 7)<br />

Warenausfuhr (US$) 29,0% 13,6% 13,6% 7)<br />

Inflationsrate 4) 6,2% 9,1% 11,4% 6)<br />

Kreditz<strong>in</strong>sen (Prime Rate)<br />

Die <strong>in</strong>dische Regierung erwartet<br />

für das F<strong>in</strong>anzjahr 2010/11 (1.4.<br />

bis 31.3.) e<strong>in</strong>en Anstieg des Wirtschaftswachstums<br />

von real 8,5<br />

Prozent (2009/10: +7,2%). Voraussetzungen<br />

seien jedoch e<strong>in</strong> normaler<br />

Verlauf des Monsuns und e<strong>in</strong>e<br />

weitere Erholung der Weltwirtschaft.<br />

Mit Wachstumsraten von<br />

über 9 Prozent soll die Konjunktur<br />

2011/12 auf Vorkrisenniveau<br />

zurückkehren, so die Analysten<br />

des Economic Survey 2009-10.<br />

Motoren der <strong>in</strong>dischen Wirtschaft<br />

s<strong>in</strong>d derzeit das verarbeitende<br />

Gewerbe und der Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor,<br />

die 2009/10 etwa um<br />

8,9 beziehungsweise 8,2 Prozent<br />

zulegen sollen. Auch bei den Exporten<br />

sehen die Analysten e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung, obwohl die Ausfuhren<br />

2009/10 <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>brachen,<br />

und hoffen auf e<strong>in</strong>e weitere<br />

Erholung der Wirtschaft <strong>in</strong> wichtigen<br />

Absatzmärkten wie der EU<br />

oder den USA. Die positiven Prognosen<br />

stützen sich auch auf die<br />

anziehenden Investitionen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

bleibt das Plus bei Kapitalanlage<strong>in</strong>vestitionen<br />

mit voraussichtlich<br />

5,4 Prozent noch deutlich<br />

12,25% bis<br />

12,75%<br />

11,5% bis<br />

12,5%<br />

11,0% bis<br />

12,0% 10)<br />

Haushaltsdefizit, % des BIP 2,6% 5,9% 6,7%<br />

F<strong>in</strong>anzjahre: 1.4 bis 31.3.<br />

Veränderung gegenüber Vorjahresperiode<br />

1) zu Faktorkosten, 2) nom<strong>in</strong>al, 3) real<br />

4) Konsumentenpreis<strong>in</strong>dex, Industrial Workers, 5) Prognose<br />

6) Durchschnittswert April bis Dezember 2009<br />

7) April bis Dezember, 8) gemäß Haushalt 2009/10<br />

9) NAS Basis 2004/05, 10) Januar 2010<br />

Quellen: RBI, Monthly Bullet<strong>in</strong> March 2010; CSO, National Accounts Stat<strong>ist</strong>ics<br />

(NAS); M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Economic Survey 2009-10, Budget 2010; März 2010<br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

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16000<br />

12000<br />

8000<br />

4000<br />

0<br />

4548 4831 4965 5080<br />

2464<br />

2084 2307 2422 2443<br />

Außenhandel Deutschland - Indien<br />

[<strong>in</strong> Mio. Euro]<br />

Blau: Deutsche Ausfuhren nach Indien<br />

Rot: Deutsche E<strong>in</strong>fuhren aus Indien<br />

<strong>Grün</strong>:Handelsvolumen<br />

2524 2543 2637<br />

5400<br />

2957<br />

3289<br />

7601<br />

3407<br />

4194<br />

10582<br />

4218<br />

6364<br />

12084<br />

4746<br />

7339<br />

13473<br />

5281<br />

13102<br />

8192 7997<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Daten: Stat<strong>ist</strong>isches Bundesamt Wiesbaden<br />

h<strong>in</strong>ter dem Vorkrisenniveau von<br />

über 15 Prozent zurück.<br />

Zu den größten Herausforderungen<br />

zählt die Inflation, die seit<br />

e<strong>in</strong>igen Monaten durch steigende<br />

Lebensmittelpreise angetrieben<br />

wird. E<strong>in</strong> schwacher Monsun<br />

2009 hat zu ger<strong>in</strong>gen Ernten und<br />

damit zu e<strong>in</strong>em Unterangebot an<br />

Nahrungsmitteln geführt. Es besteht<br />

die Gefahr, dass diese Preissteigerung<br />

auf andere Bereiche<br />

überspr<strong>in</strong>gt. Dennoch empfehlen<br />

die Analysten angesichts weltweit<br />

steigender Erdölpreise, die<br />

Benz<strong>in</strong>preise zu erhöhen, auch<br />

wenn dies den Inflationsdruck<br />

weiter erhöhe. Die Regierung hat<br />

im Haushalt 2010/11 angekündigt,<br />

den Empfehlungen zu folgen.<br />

Der Survey spricht sich für e<strong>in</strong>en<br />

deutlich stärkeren Liberalisierungskurs<br />

der Regierung aus. Es<br />

sei Aufgabe des Staates, Bildung,<br />

Nahrung und Gesundheitsversorgung<br />

für die<br />

ärmere Bevölkerung<br />

bereitzustellen; aus<br />

anderen Wirtschaftsbereichen<br />

solle er sich<br />

jedoch zurückziehen.<br />

Wichtig sei, dass e<strong>in</strong><br />

Umfeld geschaffen<br />

würde, das private Investitionen<br />

fördere - mit<br />

5105<br />

m<strong>in</strong>imalem staatlichem<br />

E<strong>in</strong>griff. Die Analysten<br />

empfehlen, die Agrarwirtschaft<br />

zu liberalisieren.<br />

Es sei dr<strong>in</strong>gend<br />

erforderlich, die Produktivität<br />

des Sektors<br />

durch Forschung und<br />

Entwicklung (FuE) sowie<br />

den E<strong>in</strong>satz besserer<br />

Techniken zu erhöhen.<br />

E<strong>in</strong>e Regulierung<br />

der Lebensmittelpreise<br />

sei ke<strong>in</strong>e Lösung.<br />

Der Economic Survey zieht <strong>in</strong>sgesamt<br />

e<strong>in</strong>e positive Bilanz, bereits<br />

2014 soll Indien zwe<strong>ist</strong>ellige<br />

Wachstumsraten erzielen. Impulse<br />

werden von anziehenden Investitionen<br />

und e<strong>in</strong>er steigenden Sparrate<br />

erwartet. Indiens demographische<br />

Entwicklung - der Anteil<br />

der jungen Bevölkerung nimmt<br />

immer mehr zu - sei von Vorteil<br />

und werde über e<strong>in</strong>e starke Gruppe<br />

im beschäftigungsfähigen Alter<br />

<strong>in</strong> den kommenden Jahren zu e<strong>in</strong>er<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

BIP nach Entstehung<br />

Sektor 2007/2008 2008/2009 2009/2010<br />

BIP, davon .... 9,2% 6,7% 7,2%<br />

- Land- und Forstwirtschaft 4,7% 1,6% -0,2%<br />

- Bergbau 3,9% 1,6% 8,7%<br />

- Verarbeitendes Gewerbe 10,3% 3,2% 8,9%<br />

- Energiewirtschaft 2) 8,5% 3,9% 8,2%<br />

- Baugewerbe 10,0% 5,9% 6,5%<br />

- Handel, Tourismus, Transport,<br />

Telekommunikation<br />

9,5% 3) 5,3% 3) 8,3%<br />

- F<strong>in</strong>anzierung, Versicherung, Immobilien,<br />

sonst. Unternehmensdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

13,2% 10,1% 9,9%<br />

- Soziale Dienste 6,7% 13,9% 8,2%<br />

F<strong>in</strong>anzjahre: 1.4 bis 31.3.<br />

Veränderung gegenüber Vorjahresperiode real<br />

1) Prognose, 2) e<strong>in</strong>schließlich Gas- und Wasserversorgung, 3) ohne Transport und Telekommunikation<br />

Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Economic Survey 2009-10<br />

höheren Sparrate führen (2008/09:<br />

32,5% des BIP). Zusammen mit<br />

Verbesserungen der Infrastruktur<br />

und Reformen <strong>in</strong> der Verwaltung<br />

könnten Grundlagen für hohes<br />

Wachstum geschaffen werden.<br />

Als Hemmschuh könnte sich<br />

jedoch Indiens mangelhafte Infrastruktur<br />

erweisen, wenn es nicht<br />

gel<strong>in</strong>gt, diese <strong>in</strong> absehbarer Zeit zu<br />

verbessern. Es sei schwierig, die im<br />

11. Fünfjahresplan anvisierten Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen<br />

von 9 BIP-<br />

Prozent umzusetzen, so die Analysten.<br />

Negativ könnte sich auch<br />

die schwache Entwicklung der<br />

Landwirtschaft auf andere verbundene<br />

arbeits<strong>in</strong>tensive Industrien,<br />

wie die Nahrungsmittelverarbeitung,<br />

Papier<strong>in</strong>dustrie, Leder- oder<br />

Textilproduktion auswirken.<br />

Angesichts der Risiken für das<br />

Wirtschaftswachstum, raten die<br />

Experten zu e<strong>in</strong>em vorsichtigen<br />

Abbau des Budgetdefizits. Indiens<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er kündigte<br />

im Haushalt 2010/11 denn auch<br />

nur e<strong>in</strong>e graduelle Senkung des<br />

Defizits von 6,7 auf 5,5 Prozent<br />

an. Nicht aufgegriffen wurden<br />

die Empfehlungen zur Senkung<br />

der Spitzenzollsätze und die Verbesserung<br />

für ausländische Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />

(FDI) durch die<br />

Abschaffung von Regelungen, die<br />

FDI etwa im Versicherungswesen<br />

oder <strong>in</strong> der höheren Bildung beoder<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

Der Mitte März veröffentlichte<br />

Index der Industriellen Produktion<br />

(IIP) für Januar 2010 lässt auf<br />

e<strong>in</strong>e Erholung der Wirtschaft hoffen.<br />

Der IIP we<strong>ist</strong> bereits im vierten<br />

Monat <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong> zwe<strong>ist</strong>elliges<br />

Wachstum aus. Im Januar legte er<br />

um 16,7 Prozent zu, von April bis<br />

Januar 2010 um 9,6 Prozent. Bemerkenswert<br />

<strong>ist</strong> der IIP-Anstieg<br />

bei Kapitalgütern im Januar 2010<br />

um 56,2 Prozent, Tendenz steigend<br />

(Dez. 2009: +34%). <br />

Gruppe<br />

Index der Industriellen Produktion (IIP)<br />

nach ausgewählten Gruppen<br />

April - Jan.<br />

2008/09<br />

April - Jan.<br />

2009/10<br />

Jan. 2009 Jan. 2010<br />

Gesamt<strong>in</strong>dex 3,3% 9,6% 1,0% 16,7%<br />

Bergbau 2,9% 9,3% 0,7% 14,6%<br />

Stromerzeugung 2,6% 5,7% 1,8% 5,6%<br />

Verarbeitende Industrien 3,4% 9,9% 1,0% 17,9%<br />

Kapitalgüter 8,9% 15,6% 15,9% 56,2%<br />

Halbfabrikate -2,2% 13,5% -7,2% 21,3%<br />

Langlebige<br />

Ge-/Verbrauchsgüter<br />

3,9% 25,1% 2,1% 31,6%<br />

Kurzlebige Konsumgüter 6,4% 1,2% 4,0% -3,1%<br />

Basis: 1993/94; Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode<br />

Quelle: Press Information Bureau Government of India, März 2010<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Steuersenkungen geplant<br />

Die <strong>in</strong>dische Regierung hat<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em jährlich Ende Februar<br />

vorzustellenden Haushalt Steuererleichterungen<br />

im Bereich der<br />

Körperschaft- und E<strong>in</strong>kommensteuer<br />

angekündigt.<br />

So wurde e<strong>in</strong>e Absenkung des<br />

Zuschlags auf umsatzstärkere Unternehmen<br />

vorgeschlagen und die<br />

Bemessungsgrenzen bei der E<strong>in</strong>kommensteuer<br />

angehoben.<br />

Der Körperschaftsteuersatz<br />

beträgt wie gehabt 30 Prozent.<br />

Liegt der Gew<strong>in</strong>n über 1.000.000<br />

<strong>in</strong>dische Rupien <strong>ist</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht wie bisher e<strong>in</strong> Zuschlag<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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von 10 Prozent auf die Steuerschuld<br />

zu le<strong>ist</strong>en. Vielmehr soll<br />

der Zuschlag mit Wirkung ab<br />

dem 1.4.2010 auf 7,5 Prozent gesenkt<br />

werden. Der effektive Steuersatz<br />

liegt damit regelmäßig bei<br />

32,25 Prozent. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

e<strong>in</strong>e Erziehungsabgabe (Education<br />

Cess) <strong>in</strong> Höhe von 2 Prozent<br />

der Steuerschuld sowie e<strong>in</strong>e Abgabe<br />

für höhere Bildung (Higher<br />

Education Cess) <strong>in</strong> Höhe von<br />

1 Prozent der Steuerschuld, so<br />

Neue E<strong>in</strong>kommenssteuersätze<br />

Asean, 604 Artikel Afghan<strong>ist</strong>an, wurden <strong>in</strong> bislang Bangladesch,<br />

36 Ausgaben<br />

Brunei, vom <strong>Asien</strong> Ch<strong>in</strong>a, <strong>Kurier</strong> veröffentlicht. Hongkong, Indien,<br />

Indonesien, Irak, Iran, Japan,<br />

Kambodscha, Katar, Korea, Kuweit,<br />

Unsere Leser<strong>in</strong>nen und Leser f<strong>in</strong>den das<br />

Laos, Macao, Malaysia, Myanmar,<br />

vollständige Archiv auf unserer Webseite<br />

Nepal, Pak<strong>ist</strong>an, Philipp<strong>in</strong>en,<br />

Saudi Arabien, S<strong>in</strong>gapur, Sri<br />

] alle <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-Ausgaben (PDF)<br />

Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam,<br />

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Vere<strong>in</strong>igte Arabische Emirate,<br />

Asean,<br />

] alle E<strong>in</strong>zeltexte (HTML)<br />

Afghan<strong>ist</strong>an, Bangladesch,<br />

Brunei, texte.asienkurier.com<br />

Ch<strong>in</strong>a, Hongkong, Indien,<br />

Indonesien, ] alle Wirtschaftsbücher Irak,<br />

(HTML)<br />

Iran, Japan,<br />

Kambodscha, buecher.asienkurier.com Katar, Korea, Kuweit<br />

Laos,<br />

Vielen Dank<br />

Macao,<br />

dass<br />

Malaysia,<br />

Sie <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Myanmar,<br />

lesen.<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

dass der Endsteuersatz 33,2175<br />

Prozent betragen wird.<br />

Im Bereich der E<strong>in</strong>kommensteuer<br />

wurde e<strong>in</strong>e Änderung der Bemessungsgrenzen<br />

vorgeschlagen.<br />

Die bedeutenden geplanten<br />

Steuerreformen, der Direct Tax<br />

Act sowie die e<strong>in</strong>heitliche Goods<br />

and Services Tax, sollen zum<br />

1.4.2011 <strong>in</strong> Kraft treten.<br />

Das Budget muss noch durch<br />

das Parlament verabschiedet<br />

werden. Sollte dies nicht bis zum<br />

31.3.2010 erfolgt se<strong>in</strong>, entfalten die<br />

Regierungsbeschlüsse vorläufige<br />

Rechtswirkung. (gtai, Köln) <br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

< 160.000 i.R. ke<strong>in</strong>e Steuerpflicht<br />

160.001 - 500.000 i.R. 10% des 160.000 i.R. übersteigenden Betrags<br />

500.001 - 800.000 i.R.<br />

34.000 i.R. zzgl. 20% des 500.000 i.R.<br />

übersteigenden Betrags<br />

> als 800.000 i.R.<br />

94.000 i.R. zzgl. 30 % des 800.000 i.R.<br />

übersteigenden Betrags<br />

1 Euro = 62,14 <strong>in</strong>dische Rupien, 3-Monatsmittel<br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Kees van Bijlen<br />

Indonesien<br />

Gute Aussichten auf<br />

dem Büroraum-Markt<br />

Mit e<strong>in</strong>em starken Anstieg der Nachfrage nach Büroflächen wird <strong>in</strong> Jakarta gerechnet.<br />

Von Necip C. Bagoglu, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Jakarta<br />

Der Markt für Büroraum <strong>in</strong><br />

der <strong>in</strong>donesischen Hauptstadt<br />

Jakarta entwickelt sich nach krisenbed<strong>in</strong>gtem<br />

Rückgang 2009<br />

wieder günstiger. Aufgrund der<br />

steigenden Nachfrage des F<strong>in</strong>anzsektors<br />

rechnen Analysten<br />

der Immobilienbranche für die<br />

kommenden Jahre mit e<strong>in</strong>er beträchtlichen<br />

Expansion <strong>in</strong> dem<br />

Segment.<br />

Die optim<strong>ist</strong>ische Prognose<br />

wird auch mit positiven Perspektiven<br />

für das Wirtschaftswachstum<br />

und <strong>in</strong>ternationale Investitionen<br />

begründet. Das Interesse ausländischer<br />

Firmen an Indonesien<br />

nimmt derzeit zu.<br />

Günstige Aussichten für Wirtschaftswachstum<br />

und Investitionstätigkeit<br />

<strong>in</strong> Indonesien werden<br />

<strong>in</strong> den kommenden Jahren zu<br />

e<strong>in</strong>er steigenden Nachfrage nach<br />

Büroraum führen. Für 2010 rechnen<br />

Regierung und Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />

mit e<strong>in</strong>er Expansion des<br />

Brutto<strong>in</strong>landsprodukts (BIP) um<br />

reale 5,5 bis 6,0 Prozent. Die ausländischen<br />

Investitionen sollen<br />

sich nach e<strong>in</strong>er krisenbed<strong>in</strong>gten<br />

Schwächephase 2009 vor allem im<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereich (Banken,<br />

Versicherungen, Telekommunikation,<br />

Informationstechnologie,<br />

E<strong>in</strong>zelhandel), aber auch im Energiesektor<br />

(Öl und Gas) wieder<br />

aufwärts entwickeln und lassen<br />

mittelfr<strong>ist</strong>ig e<strong>in</strong> verstärktes Engagement<br />

<strong>in</strong>ternationaler Gesellschaften<br />

erwarten.<br />

Ausgewählte Bürokomplexe <strong>in</strong> Jakarta 2010<br />

Bezeichnung Standort Fläche<br />

[m 2 ]<br />

Fertigstellung<br />

Bakrie Tower HR Rasuna Said 60.000 1. Quartal 2010<br />

Equity Tower Sudirma 83.600 2. Quartal 2010<br />

SCBD Lot 18 Sudirma 24.350 3. Quartal 2010<br />

Sentral Senayan 3 Senayan 51.650 4. Quartal 2010<br />

K L<strong>in</strong>k Tower Gatot Subroto k.A. 4. Quartal 2010<br />

Quelle: Cushman & Wakefield<br />

Bereits seit Mitte 2008 bauen<br />

globale und regionale F<strong>in</strong>anzkonzerne,<br />

wie Barclays, HSBC,<br />

RBS, ANZ und Prudential, ihre<br />

Geschäftstätigkeit im Lande aus.<br />

Die größte Volkswirtschaft Südostasiens<br />

mit mehr als 230 Millionen<br />

E<strong>in</strong>wohnern und e<strong>in</strong>em<br />

BIP von rund 600 Milliarden<br />

US$ (2009) besitzt e<strong>in</strong> enormes<br />

Konsumpotential, das für Unternehmen<br />

vielfältige Absatzchancen<br />

bietet. Viele Analysten<br />

anerkannter F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute<br />

beziehungsweise Investitionsbanken<br />

s<strong>in</strong>d der Auffassung,<br />

dass Indonesien <strong>in</strong> absehbarer<br />

Zeit neben Ch<strong>in</strong>a und Indien<br />

zu e<strong>in</strong>em wichtigen regionalen<br />

Wachstumszentrum aufsteigen<br />

wird mit absehbaren Folgen für<br />

den Büromarkt.<br />

Im Mittelpunkt der Betrachtung<br />

steht Jakarta, auf das sich<br />

die wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

konzentrieren. Für <strong>in</strong>ternationale<br />

Gesellschaften, die <strong>in</strong> Indonesien<br />

e<strong>in</strong>e Niederlassung oder e<strong>in</strong>e Repräsentanz<br />

eröffnen wollen, <strong>ist</strong><br />

die Hauptstadt nach wie vor die<br />

erste Adresse. Innerhalb Jakartas<br />

<strong>ist</strong> für ausländische Firmen wiederum<br />

das Hauptgeschäftsviertel<br />

(CBD = Central Bus<strong>in</strong>ess D<strong>ist</strong>rict)<br />

von größtem Interesse, das sich<br />

auf die Stadtbezirke zwischen<br />

den Straßen Sudirman,Thamr<strong>in</strong>,<br />

Gatot Subroto und HR Rasuna<br />

Said erstreckt. Die me<strong>ist</strong>en größeren<br />

Unternehmen und Institutionen<br />

haben ihren Sitz <strong>in</strong> diesem<br />

“goldenen Dreieck”, wo auch die<br />

Quadratmeterpreise die höchsten<br />

Werte erreichen.<br />

Für die Bewertung des Marktes<br />

für Büroimmobilien <strong>ist</strong> dieses Gebiet<br />

entscheidend, zumal 95 Prozent<br />

der Büroflächen <strong>in</strong> Jakarta<br />

von <strong>in</strong>sgesamt circa 4 Millionen<br />

m 2 <strong>in</strong> Gebäuden <strong>in</strong> diesem Gebiet<br />

liegen. Alle<strong>in</strong> entlang der Sudirman-Straße<br />

bef<strong>in</strong>den sich 41 Prozent<br />

der gesamten Büroflächen<br />

Jakartas. Weitere 23 Prozent des<br />

Angebots konzentrieren sich auf<br />

den Stadtteil Kun<strong>in</strong>gan, gefolgt<br />

von den Gebieten Gatot Subroto<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

(15%), Thamr<strong>in</strong> (13%) und Satrio<br />

(3%). Bei den restlichen 5 Prozent<br />

handelt es sich um Büroflächen<br />

<strong>in</strong> anderen weniger bedeutenden<br />

Stadtbezirken.<br />

Der Leiter der Forschungsabteilung<br />

bei der Immobilienberatungsfirma<br />

Jones Lang LaSalle<br />

Indonesia, Anton Sitorus, rechnet<br />

im CBD-Gebiet <strong>in</strong> den kommenden<br />

zwei bis drei Jahren mit<br />

e<strong>in</strong>em mit e<strong>in</strong>em starken Anstieg<br />

der Nachfrage nach Büroflächen..<br />

Dem Vernehmen nach<br />

s<strong>in</strong>d mehrere Banken und andere<br />

F<strong>in</strong>anzunternehmen derzeit<br />

dabei, ihren Bürobedarf unter<br />

Berücksichtigung der erwarteten<br />

Marktexpansion e<strong>in</strong>er neuen<br />

Bewertung zu unterziehen. Es<br />

wird damit gerechnet, dass pro<br />

Unternehmen e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />

Bedarf an Bürofläche zwischen<br />

5.000 und 50.000 m 2 gemeldet<br />

wird.<br />

Neben dem CBD-Bereich <strong>ist</strong> das<br />

Gebiet um die Straße T. B. Simatupang<br />

im Süden Jakartas für ausländische<br />

Firmen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Alternative für Büroräume. In<br />

diesem <strong>in</strong> den 1990er Jahren entstandenen<br />

Geschäftsviertel sollen<br />

nach derzeitigen Planungen bis<br />

2012 <strong>in</strong>sgesamt elf neue Bürokomplexe<br />

mit e<strong>in</strong>er Fläche von zusammen<br />

294.000 m 2 gebaut werden.<br />

Hier haben vor allem Unternehmen<br />

der Öl- und Gas<strong>in</strong>dustrie,<br />

wie British Petroleum, Shell und<br />

Conoco Phillips, ihren Sitz.<br />

PT Jones Lang LaSalle<br />

Indonesia Stock Exchange Build<strong>in</strong>g<br />

Tower 1, 28. Floor<br />

Jalan Jenderal Sudirman Kav. 52-53<br />

Jakarta 12190, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 5155665<br />

Fax: 62 21 5155666<br />

Web: www.joneslanglasalle.co.id<br />

Cushman & Wakefield<br />

Jakarta Stock Exchange Build<strong>in</strong>g<br />

Tower 2, 15. Floor<br />

Jalan Jenderal Sudirman Kav. 52-53<br />

Jakarta 12190, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 25509 500<br />

Fax: 62 21 25509 501<br />

Web: www.cushwake.com<br />

Ausschlaggebend für die optim<strong>ist</strong>ische<br />

Prognose für den<br />

Büromarkt <strong>in</strong> Jakarta s<strong>in</strong>d nach<br />

Sitorus nicht nur die günstigen<br />

Aussichten für das Wirtschaftswachstum<br />

und die <strong>in</strong>ternationalen<br />

Investitionen, sondern auch<br />

die Tatsache, dass die Büromieten<br />

<strong>in</strong> Jakarta im asiatisch-pazifischen<br />

Vergleich relativ niedrig<br />

liegen. Damit dürfte sich bei vergleichbaren<br />

Qualitätsstandards<br />

für nicht wenige regional operierende<br />

Firmen, die ihre Präsenz<br />

<strong>in</strong> Südostasien ausbauen wollen,<br />

der Standort<br />

Jakarta als<br />

e<strong>in</strong>e real<strong>ist</strong>ische<br />

Option<br />

d a r s t e l l e n ,<br />

wenn auch<br />

im Bereich<br />

der öffentlichen<br />

Infrastruktur<br />

e<strong>in</strong><br />

erhebl ic her<br />

Nac h holbedarf<br />

zu verzeichnen<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Vor allem die<br />

chronischen<br />

Verkehrsprobleme<br />

<strong>in</strong> der<br />

Jakarta 1909<br />

Hauptstadt bedürfen dr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>er Lösung.<br />

Die Quadratmeterpreise im<br />

oberen Bereich des CBD-Gebiets<br />

bewegten sich 2009 nach e<strong>in</strong>er<br />

Studie der Immobilienberatungsfirma<br />

Cushman & Wakefield<br />

zwischen 174.400 und 216.000 Indonesische<br />

Rupiah (13,85 bis 17,15<br />

Euro, 1 Euro = 12.594 Rupiah, 3-<br />

Monatsmittel) pro Monat. Gemäß<br />

dem Jakarta Property Market<br />

Overwiew 2009 & Outlook 2010<br />

des genannten Unternehmens<br />

stand das Stadtgebiet Senayan mit<br />

216.000 Rupiah an der Spitze der<br />

Büromieten, gefolgt von Thamr<strong>in</strong><br />

(197.900 Rp), Sudirman (190.200<br />

Rp), Gatot Subroto (183.800 Rp),<br />

Kun<strong>in</strong>gan (176.500 Rp) und Satrio<br />

(174.400 Rp).<br />

Nach Angaben von Cushman<br />

& Wakefield stieg die Nachfrage<br />

nach neuen Büroflächen im BCD-<br />

Gebiet 2008 gegenüber dem Vorjahr<br />

um 10,6 Prozent auf 306.200<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

m 2 . Gleichzeitig erhöhte sich das<br />

Angebot nur um 8,2 Prozent auf<br />

280.400 m 2 . Die durchschnittliche<br />

Belegungsquote betrug 86,9<br />

Prozent. Krisenbed<strong>in</strong>gt stieg die<br />

Nachfrage 2009 nur noch um 3,4<br />

Prozent auf 109.600 m 2 , während<br />

das Angebot um 6,7 Prozent auf<br />

247.000 m 2 zunahm. Die Belegungsrate<br />

fiel 2009 auf 84,3 Prozent.<br />

Für 2010 erwarten Cushman<br />

& Wakefield e<strong>in</strong>en Zuwachs der<br />

neuen Nachfrage nach Büroflächen<br />

auf etwa 200.000 m 2 (+6%).<br />

Das Angebot wird demnach voraussichtlich<br />

um 6,5 Prozent auf<br />

260.000 m 2 steigen. <br />

Umgezogen<br />

Weiterh<strong>in</strong> im Herzen Bremens,<br />

aber <strong>in</strong> neuen Räumen,<br />

bleibt die Karl Gross Internationale<br />

Spedition GmbH.<br />

Seit dem 12. April, 2010 lautet<br />

die Anschrift des mittelständischen<br />

Speditions- und<br />

Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ers:<br />

Karl Gross Internationale<br />

Spedition GmbH<br />

Mart<strong>in</strong><strong>ist</strong>raße 34<br />

28195 Bremen.<br />

Tel.: 49 421 1762 0<br />

Fax: 49 421 1762 333<br />

Email: <strong>in</strong>fo@karlgross.de<br />

Web: www.karlgross.de<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indonesien<br />

Indonesien diskutiert<br />

Sonderwirtschaftszonen<br />

Zukünftige Bearbeitungszeit für e<strong>in</strong>en Gewerbesche<strong>in</strong> weniger<br />

als 60 Tage; <strong>in</strong> Malaysia 11 Tage; <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur 3 Tage.<br />

Von Dr. Paul We<strong>in</strong>garten, Anwaltssozietät Rödl & Partner <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur<br />

Nicht nur Ch<strong>in</strong>a hat Sonderwirtschaftszonen<br />

- Gebiete, <strong>in</strong><br />

denen gezielt vor allem ausländische<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen gefördert<br />

werden. Auch <strong>in</strong> anderen<br />

asiatischen Ländern <strong>ist</strong> dieses<br />

Konzept bekannt und trägt zum<br />

wirtschaftlichen Erfolg bei, z.B.<br />

<strong>in</strong> Vietnam oder Malaysia. In<br />

Indonesien wird die Schaffung<br />

von Sonderwirtschaftszonen<br />

(sog. „Special Economic Zones“<br />

oder kurz SEZ) seit langem diskutiert.<br />

Im September des vergangenen<br />

Jahres hat das Parlament <strong>in</strong> Jakarta<br />

schließlich e<strong>in</strong> Gesetz verabschiedet,<br />

das als Grundlage für die E<strong>in</strong>richtung<br />

von SEZ dienen soll. Wie<br />

sollen diese aussehen, wie können<br />

deutsche Investoren davon profitieren<br />

und wo sollen sie liegen?<br />

Investitionsumfeld<br />

Gute Infrastruktur mit neuen<br />

Straßen, ununterbrochene Stromversorgung,<br />

Anb<strong>in</strong>dung an Häfen<br />

oder gar Flughäfen – so stellt man<br />

sich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der<br />

neuen Sonderwirtschaftszonen<br />

vor. Darüber h<strong>in</strong>aus soll die Bürokratie<br />

durch Schaffung e<strong>in</strong>er zentralen<br />

Stelle für Genehmigungen<br />

abgebaut und die Verfahrensdauer<br />

<strong>in</strong>sbesondere für Baugenehmigungen<br />

und Lizenzen verkürzt<br />

werden.<br />

Das sogenannte “One-Stop Investment<br />

Office” soll zukünftig<br />

alle Anträge der Unternehmen e<strong>in</strong>er<br />

SEZ zentral bearbeiten. Somit<br />

könnte e<strong>in</strong> Gewerbesche<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerhalb<br />

weniger als den bisher veranschlagten<br />

60 Tagen ausgestellt werden.<br />

Zum Vergleich, <strong>in</strong> Malaysia<br />

braucht e<strong>in</strong>e solche Genehmigung<br />

rund 11 Tage und <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur gerade<br />

e<strong>in</strong>mal 3 Tage. Die notwendigen<br />

Durchführungsbestimmungen zur<br />

E<strong>in</strong>richtung dieses Amtes fehlen<br />

allerd<strong>in</strong>gs noch.<br />

Investitionsanreize<br />

Wer se<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sonderwirtschaftszone<br />

etabliert, soll<br />

<strong>in</strong> den Genuss zahlreicher steuerlicher<br />

Vergünstigungen kommen,<br />

wie etwa<br />

] Ertragssteuer bis zu 30<br />

Prozent reduziert, abhängig<br />

von der Investitionshöhe<br />

] Zollfreie E<strong>in</strong>fuhr von<br />

Rohstoffen, Anlagevermögen<br />

und anderen Produktionsmitteln<br />

] Umsatzsteuerbefreiung<br />

] Erhöhte Abschreibungen auf<br />

materielle und immaterielle<br />

Wirtschaftsgüter<br />

] Verlustvortrag bis zu<br />

10 Jahre möglich<br />

] Quellensteuer auf<br />

Dividenden max 10 Prozent,<br />

soweit nicht e<strong>in</strong> DBA<br />

ger<strong>in</strong>gere Sätze vorsieht<br />

] Steuerbefreiung/-reduzierung<br />

auf regionale Steuern<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Beschränkungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Verkaufs von Waren auf dem<br />

<strong>in</strong>donesischen B<strong>in</strong>nenmarkt,<br />

die für Unternehmen <strong>in</strong> ex<strong>ist</strong>ierenden<br />

Freihandelszonen gelten,<br />

sollen auf Unternehmen <strong>in</strong> SEZ<br />

nicht anwendbar se<strong>in</strong>. Angedacht<br />

<strong>ist</strong> auch e<strong>in</strong>e Lockerung<br />

des sehr arbeitnehmerfreundlichen<br />

Arbeitsrechts <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Sonderwirtschaftszone -<br />

auch hier darf man gespannt auf<br />

die Umsetzung warten. Für viele<br />

Unternehmen könnten e<strong>in</strong> liberaleres<br />

Arbeitsrecht und e<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>fachter<br />

Zugang zu Arbeitsgenehmigungen<br />

aber von großer<br />

Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />

Sonderwirtschaftszonen sollen<br />

u.a. für Unternehmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Export/Industrie, Log<strong>ist</strong>ik/Warenumschlag,<br />

Forschung<br />

und Entwicklung, erneuerbare<br />

<strong>Energien</strong>, aber auch Tourismus<br />

und Landwirtschaft e<strong>in</strong>gerichtet<br />

werden.<br />

Erste Interessenten<br />

Regionalverwaltungen und private<br />

Unternehmen müssen ihre<br />

Anträge zur Errichtung e<strong>in</strong>er Sonderwirtschaftszone<br />

beim zentral<br />

zuständigen National Council<br />

e<strong>in</strong>reichen. Dieses prüft die Projektvorschläge<br />

auf Durchführbarkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit und<br />

leitet se<strong>in</strong>e Empfehlung an den<br />

Präsidenten weiter.<br />

Bis heute haben 22 regionale<br />

Regierungen Anträge beim koordienierenden<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />

e<strong>in</strong>gereicht, zum Beispiel<br />

aus Bangkalan auf Java und aus<br />

Marunda, e<strong>in</strong>em Gebiet im Norden<br />

Jakartas. Der Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Jakartas möchte <strong>in</strong> Marunda e<strong>in</strong><br />

Handelszentrum errichten. Für<br />

umgerechnet etwa 1,5 Milliarden<br />

Euro soll dort auch e<strong>in</strong> neuer Conta<strong>in</strong>erhafen<br />

entstehen.<br />

Die Agrarwirtschaft soll <strong>in</strong> drei<br />

SEZ <strong>in</strong> Nordsumatra, Riau und Papua<br />

gefördert werden. Indonesien<br />

erhofft sich dadurch für Nordsumatra<br />

etwa e<strong>in</strong>e Verdoppelung<br />

der Palmölproduktion auf 40 Millionen<br />

Tonnen bis 2020.<br />

Die rechtlichen Grundlagen<br />

für Sonderwirtschaftszone s<strong>in</strong>d<br />

geschaffen. Bisher fehlen aber<br />

noch die entsprechenden Durchführungsbestimmungen,<br />

die das<br />

Gesetz konkretisieren und anwendbar<br />

machen. Optim<strong>ist</strong>ische<br />

Stimmen erwarten rechtliche<br />

Klarheit bis Ende dieses Jahres;<br />

Handelsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er<strong>in</strong> Dr. Mari Pangestu<br />

rechnet entweder dieses<br />

Jahr oder 2011 damit. Wann es tatsächlich<br />

die ersten SEZ <strong>in</strong> Indonesien<br />

geben wird, bleibt offen - dass<br />

sie kommen, <strong>ist</strong> gewiss. <br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Japan<br />

Nanoforschung muss<br />

effizienter werden<br />

Von Dr. Detlef Rehn, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Tokio<br />

In Japans nanotechnologischer<br />

Forschung und Entwicklung sollen<br />

<strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />

die hohen Barrieren zwischen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft sowie<br />

öffentlichen Institutionen abgebaut<br />

und so die Innovation beschleunigt<br />

werden.<br />

In der Wissenschaftsstadt Tsukuba<br />

entsteht derzeit e<strong>in</strong> neues<br />

Zentrum. Vorbild s<strong>in</strong>d europäische<br />

und US-amerikanische<br />

E<strong>in</strong>richtungen. Die Themenschwerpunkte<br />

für 2010 wurden<br />

Neues Zentrum <strong>in</strong><br />

Tsukuba im Aufbau<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Klimaschutz und<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung ausgewählt.<br />

“Tako Tsubo” <strong>ist</strong> e<strong>in</strong> spezieller<br />

Topf, mit dem e<strong>in</strong>zelne Fischer an<br />

Japans Küsten Kraken fangen. Die<br />

nanotechnologische Forschung<br />

und Entwicklung (FuE) des<br />

Landes könne mit dem Kraken<br />

im Tsubo-Topf verglichen werden,<br />

beschreibt e<strong>in</strong> Artikel der Wirtschaftszeitung<br />

“Nikkan Kogyo<br />

Shimbun” die Lage: Jeder arbeite<br />

vor sich h<strong>in</strong>, nutze nur die eigenen<br />

Anlagen und Ausrüstungen, und<br />

es gebe kaum Kommunikation<br />

mit der Außenwelt.<br />

Das soll sich <strong>in</strong> der Zukunft<br />

ändern. “Offene Innovation” <strong>ist</strong><br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Jeden Monat<br />

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das neue Schlagwort. Schon im<br />

Sommer 2009 wurde <strong>in</strong> der Wissenschaftsstadt<br />

Tsukuba (Präfektur<br />

Ibaraki) die sogenannte<br />

Tsukuba Innovation Arena Nano<br />

(TIA Nano) gegründet, doch hat<br />

e<strong>in</strong> “Büro zur Förderung der TIA<br />

Nano” erst am 1.4.10 die Arbeit<br />

aufgenommen. Träger des neuen<br />

Zentrums s<strong>in</strong>d das National Institute<br />

of Advanced Industrial Science<br />

and Technology (AIST) des<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>eriums METI,<br />

das National Institute for Materials<br />

Science (NIMS), die University<br />

of Tsukuba (beide zum Kultus-<br />

und Wissenschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />

MEXT gehörig) sowie das Komitee<br />

für Industrietechnik des Arbeitgeberverbandes<br />

Nippon Keidanren.<br />

Mit Hilfe der TIA Nano sollen<br />

für den Bereich der Nanotechnologie<br />

die bestehenden häufig sehr<br />

hohen Barrieren zwischen Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und öffentlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen überwunden<br />

und der Innovationsprozess<br />

beschleunigt werden. Das Ziel<br />

<strong>ist</strong> ehrgeizig. Perspektivisch soll<br />

die TIA Nano zu e<strong>in</strong>em Zentrum<br />

werden, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liga mit dem<br />

belgischen IMEC (Interuniversity<br />

Microelectronics Centre), dem<br />

französischen M<strong>in</strong>atec (Micro and<br />

Nanotechnology Innovation Centre)<br />

oder dem US-amerikanischen<br />

College of Nanoscale Science and<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Albany spielt.<br />

Bis dah<strong>in</strong> <strong>ist</strong> der Weg allerd<strong>in</strong>gs<br />

noch sehr weit. Zwar haben METI<br />

und MEXT für den Aufbau des<br />

neuen Nanozentrums aus den<br />

Zusatzhaushalten für die Fiskaljahre<br />

2008 und 2009 bisher rund<br />

21,5 Milliarden. Yen (fast 173 Mio.<br />

Euro, 1 Euro = 124,31 Yen, 3-Monatsmittel)<br />

bereitgestellt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ließ sich nicht im Detail<br />

klären, wie dieses Geld e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde. Wahrsche<strong>in</strong>lich wurden<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Anwenderbedürfnisse<br />

sollen zur Leitl<strong>in</strong>ie<br />

werden<br />

e<strong>in</strong>ige Ausrüstungen neu angeschafft<br />

oder bestehende Anlagen<br />

technologisch modernisiert.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Forschungsschwerpunkte<br />

der TIA Nano s<strong>in</strong>d die<br />

Le<strong>ist</strong>ungselektronik, die Nano-<br />

Elektronik, mikro- sowie nanoelektromechanische<br />

Systeme, die<br />

“grüne” Nanotechnologie, Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />

und die Sicherheit<br />

von Nanomaterialien. Im Gegensatz<br />

zur früheren Ausrichtung<br />

der Wissenschaftspolitik, die den<br />

Schwerpunkt oft nur auf die Weiterentwicklung<br />

der Technologie als<br />

solche legte, soll die Nanotechnologie<br />

<strong>in</strong> Zukunft vor allem bei der Lösung<br />

bestimmter wirtschaftlicher<br />

und gesellschaftlicher Probleme<br />

beispielsweise im Bereich des Umwelt-<br />

und Klimaschutzes und der<br />

Gesundheit helfen.<br />

Im Fiskaljahr 2010 (1.4. bis 31.3.)<br />

soll die TIA Nano an drei Projekten<br />

arbeiten. Sie haben e<strong>in</strong>e<br />

Laufzeit von fünf Jahren und sollen<br />

nach Auswahl der Teilnehmer<br />

möglichst noch im Frühsommer<br />

2010 begonnen werden. Die<br />

Ausschreibungsfr<strong>ist</strong> endete am<br />

29.3.10. Das Gesamtbudget für die<br />

Vorhaben liegt bei 5,5 Milliarden.<br />

Yen. Etwa 2 Milliarden. Yen s<strong>in</strong>d<br />

für e<strong>in</strong> Projekt zur Entwicklung<br />

neuer SiC-Halbleiter vorgesehen;<br />

e<strong>in</strong> Anwendungsbereich s<strong>in</strong>d<br />

Spannungswandler (Inverter) <strong>in</strong><br />

Autos der “nächsten Generation”.<br />

Dieses Vorhaben wurde als “besonders<br />

wichtig” e<strong>in</strong>gestuft. Themen<br />

der beiden anderen Projekte<br />

s<strong>in</strong>d Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />

(1,5 Milliarden. Yen) und ULV-<br />

Komponenten (ultra-low voltage<br />

devices) für IT-Geräte (2,05 Mrd.<br />

Yen).<br />

Wie das neue Konzept der “offenen<br />

Innovation” <strong>in</strong> diesen Vorhaben<br />

zum Tragen kommen soll, <strong>ist</strong><br />

noch offen. Die Grundidee <strong>ist</strong> ansche<strong>in</strong>end,<br />

dass Projekte mit e<strong>in</strong>er<br />

klar auf Anwendung ausgerichteten<br />

Perspektive verfolgt werden,<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

und dass je nach Vorhaben private<br />

Unternehmen und/oder die nationalen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

die Durchführung steuern. Ferner<br />

sollen bei den e<strong>in</strong>zelnen Schritten<br />

die jeweiligen technischen<br />

und personellen Ressourcen der<br />

am Projekt beteiligten E<strong>in</strong>richtungen<br />

genutzt werden. Wie das<br />

METI <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übersicht zur TIA<br />

Nano schreibt, können dies zum<br />

Beispiel <strong>in</strong> den le<strong>ist</strong>ungselektronischen<br />

Vorhaben unter anderem<br />

Toyota, Nissan, Honda, Toshiba<br />

sowie Mitsubishi se<strong>in</strong>.<br />

Die Ausbildung von hochqualifizierten<br />

Fachkräften soll e<strong>in</strong> anderer<br />

wichtiger Aspekt des neuen<br />

Nanozentrums werden. Bisher<br />

gibt es e<strong>in</strong>en Studentenaustausch<br />

zwischen der Universität Tsukuba<br />

und dem Shibaura Institute<br />

of Technology. Die Mitarbeit <strong>in</strong><br />

Projekten der TIA Nano soll den<br />

Nachwuchskräften e<strong>in</strong> besseres<br />

Verständnis der technischen und<br />

wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

geben und das <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Denken fördern. Japan sorgt sich<br />

sehr darum, wegen der relativ ger<strong>in</strong>gen<br />

Zahl nanotechnologischer<br />

Experten vor allem gegenüber der<br />

VR Ch<strong>in</strong>a längerfr<strong>ist</strong>ig <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen<br />

zu geraten.<br />

Wie die Arbeitsteilung der TIA<br />

Nano mit den bestehenden nanotechnologischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen<br />

aussehen wird, lässt sich im derzeitigen<br />

Frühstadium noch nicht<br />

sagen. Die staatlich f<strong>in</strong>anzierte<br />

Nanoforschung wird vor allem <strong>in</strong><br />

Universitäten und anderen E<strong>in</strong>richtungen<br />

des MEXT betrieben.<br />

Dieses M<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium hat <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Jahren zur Beschleunigung<br />

des Innovationsprozesses<br />

landesweit 13 spezielle Nanotech-Cluster<br />

aufgebaut. Zu den<br />

bekanntesten gehört das Kyoto<br />

Advanced Nanotechnology Network.<br />

Auch das METI f<strong>in</strong>anziert<br />

e<strong>in</strong>ige Cluster, doch s<strong>in</strong>d die Themen<br />

sehr breit angelegt und der<br />

nanotechnologische Anteil nicht<br />

unmittelbar ersichtlich. Des Weiteren<br />

vergibt die zum METI gehörende<br />

New Energy and Industrial<br />

Technology Development Organization<br />

(NEDO) alljährlich Mittel<br />

für <strong>in</strong>dustrienahe nanotechnologische<br />

Projekte.<br />

Im Fiskaljahr 2009 gab der japanische<br />

Staat rund 88,1 Milliarden.<br />

Yen für die nanotechnologische<br />

Forschung aus. Dies waren 1,8<br />

Prozent mehr als im Vorjahr und<br />

entsprach e<strong>in</strong>em Anteil von 5,2<br />

Prozent an den gesamten staatlichen<br />

Forschungsaufwendungen.<br />

Nach Auskunft des Council for<br />

Science and Technology Policy<br />

werden sich die Ausgaben im Fis-<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

kaljahr 2010 auf e<strong>in</strong>em ähnlich hohen<br />

Niveau wie 2009 bewegen.<br />

Unbekannt <strong>ist</strong>, wie viel die<br />

Privatwirtschaft <strong>in</strong> die Nanotechnologie<br />

<strong>in</strong>vestiert. Es dürften<br />

aber erhebliche Mittel se<strong>in</strong>. Nach<br />

Branchen s<strong>in</strong>d unter anderem die<br />

Elektro- und Elektronik<strong>in</strong>dustrie,<br />

die chemische Industrie sowie die<br />

Kfz-Industrie sehr aktiv. Wie die<br />

Wirtschaftszeitung “Nihon Keizai<br />

Shimbun” am 2.4.10 meldete, will<br />

beispielsweise Toshiba im laufenden<br />

Jahr für etwa 15 Milliarden.<br />

Yen e<strong>in</strong>e Test-Produktionsl<strong>in</strong>ie für<br />

NAND-Flash-Speicherchips mit<br />

weniger als 25 Nanometern aufbauen.<br />

In der chemischen Industrie<br />

plant etwa Showa Denko, im<br />

Fiskaljahr 2010 rund 3 Milliarden.<br />

Yen <strong>in</strong> den Ausbau der Produktion<br />

von Kohlenstoff-Nanoröhrchen zu<br />

<strong>in</strong>vestieren. <br />

Tsukuba Innovation Arena Nano<br />

c/o National Institute of Advanced<br />

Industrial Science and Technology<br />

(AIST)<br />

Research and Innovation<br />

Promotion Office<br />

1-1-1 Umezono, Tsukuba<br />

Ibaraki 305-8568<br />

Tel.: 81 29 8626043<br />

Web: www.a<strong>ist</strong>.go.jp<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Malaysia<br />

Schiffbau <strong>in</strong> Marktnischen<br />

auf Erfolgskurs<br />

Import von Teilen, Design- und Ingenieurle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Branche will wettbewerbsfähiger werden.<br />

Von Thomas Hundt, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Kuala Lumpur<br />

Ausländische Marktbeobachter<br />

erstaunt die Entwicklung des<br />

malaysischen Schiffbaus, der<br />

se<strong>in</strong>e Marktnischen gefunden<br />

hat. Kle<strong>in</strong>ere Werften bauen günstige<br />

robuste Fähren, Schlepper,<br />

Versorgungsschiffe und Boote<br />

für den regionalen Markt. Große<br />

Konzerne stellen Schiffe für den<br />

Offshore-Öl- und Gassektor her,<br />

montieren und warten Mar<strong>in</strong>eschiffe.<br />

Branchenvertreter sorgen<br />

sich dennoch um zu ger<strong>in</strong>ge<br />

Wertschöpfung, arbeits<strong>in</strong>tensive<br />

Produktionsprozesse und e<strong>in</strong>en<br />

Mangel an Fachkräften.<br />

Sprecher des ersten “National<br />

Mar<strong>in</strong>e Industries Forum” im März<br />

2010 <strong>in</strong> Malaysias Hauptstadt Kuala<br />

Lumpur forderten kürzlich e<strong>in</strong>e<br />

stärkere staatliche Unterstützung<br />

und Koord<strong>in</strong>ierung des nationalen<br />

Schiffbaus. Sie wünschten sich e<strong>in</strong>en<br />

umfassenden Masterplan, der<br />

den Ausbau der Infrastruktur, die<br />

Aus- und Fortbildung, Forschung<br />

sowie Entwicklung koord<strong>in</strong>iert<br />

und f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />

Die malaysischen Werften<br />

müssten sich langfr<strong>ist</strong>ig von<br />

kostengünstigen, e<strong>in</strong>fachen<br />

Produkten zu Herstellern von<br />

technologisch anspruchsvollen<br />

Großschiffen entwickeln, hieß es.<br />

Auch die breite räumliche Streuung<br />

der Betriebe schaffe Probleme.<br />

Werften und Zulieferer seien nicht<br />

ausreichend vernetzt. E<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />

<strong>in</strong> Clustern könne<br />

Abhilfe schaffen.<br />

Als größtes Problem des Sektors<br />

bezeichneten Experten die fehlende<br />

Verfügbarkeit von Fachkräften.<br />

Zwar gelten die Arbeitskosten<br />

im Verhältnis zur Produktivität<br />

als günstig. Auf mittlere Sicht<br />

werde der Standort beim Wettbewerb<br />

mit Standardprodukten gegenüber<br />

Niedriglohnländern aber<br />

<strong>in</strong> Schieflage geraten, wenn nicht<br />

mehr qualifizierte Ingenieure und<br />

Techniker ausgebildet werden.<br />

Die Branche setzt derzeit noch<br />

auf arbeits<strong>in</strong>tensive Prozesse.<br />

E<strong>in</strong>e höhere Automatisierung der<br />

Produktion würde auch ausländischen<br />

Herstellern von Ausrüstungen<br />

und Anlagen Geschäftschancen<br />

bieten. Die me<strong>ist</strong>en<br />

Komponenten wie Motoren müssen<br />

importiert werden. Notwendige<br />

Baumaterialien wie Stähle<br />

und Alum<strong>in</strong>ium s<strong>in</strong>d lokal ebenfalls<br />

nicht ausreichend verfügbar.<br />

Inländische Firmen fertigen aber<br />

Schiffsschrauben, Anker, W<strong>in</strong>den,<br />

Steuerpulte und andere e<strong>in</strong>fache<br />

Ausrüstungen. Die etwa 70 Werften<br />

des Landes kaufen viele Design-<br />

und Ingenieurle<strong>ist</strong>ungen extern<br />

e<strong>in</strong>. Die eigenen Fähigkeiten<br />

beschränken sich <strong>in</strong> der Regel<br />

auf Detailzeichnungen und -planungen<br />

der Produktionsprozesse.<br />

2009 erwirtschaftete die Branche<br />

nach Angaben des Stat<strong>ist</strong>ikamtes<br />

e<strong>in</strong>schließlich Reparaturarbeiten<br />

e<strong>in</strong>en Umsatz von 2,0<br />

Milliarden R<strong>in</strong>ggit (etwa 875 Mio.<br />

Euro, 1 Euro = 4,57 R<strong>in</strong>ggit, 3-Monatsmittel).<br />

Im Vorjahr waren es<br />

2,8 Milliarden R<strong>in</strong>ggit. Im März<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

2010 hielten die Unternehmen<br />

nach Angaben e<strong>in</strong>es Forum-Sprechers<br />

e<strong>in</strong>en Auftragsbestand von<br />

39 Schiffen mit e<strong>in</strong>er Gesamttonnage<br />

von 114.190 dwt (dead weight<br />

tonnes), darunter hauptsächlich<br />

Versorgungsschiffe und komb<strong>in</strong>ierte<br />

Ankerziehschlepper/Materialtransporter<br />

für Bohr<strong>in</strong>seln der<br />

malaysischen Offshore<strong>in</strong>dustrie.<br />

Der Verband Association of Mar<strong>in</strong>e<br />

Industries of Malaysia und das<br />

Maritime Institute of Malaysia erheben<br />

ke<strong>in</strong>e Daten über Schiffbau<br />

und -reparatur, vertreten aber die<br />

Interessen der Branchenfirmen.<br />

Damit die Industrie langfr<strong>ist</strong>ig<br />

Oberwasser behält und Größenvorteile<br />

heben kann, fordern<br />

die Organisationen e<strong>in</strong>e Konsolidierung<br />

durch Fusionen und<br />

Übernahmen. Das Wirtschaftsm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />

hat <strong>in</strong>sgesamt 56 Schiffbaufirmen<br />

- die me<strong>ist</strong>en kle<strong>in</strong> bis<br />

mittelständisch - lizenziert, die gewerbliche<br />

Schiffe und Schiffe für<br />

die Mar<strong>in</strong>e produzieren dürfen.<br />

Insgesamt sollen über 70 Werften<br />

im Lande operieren, die me<strong>ist</strong>en<br />

liegen <strong>in</strong> den Bundesstaaten Sabah<br />

und Sarawak auf Borneo. Drei<br />

Unternehmen gelten als Marktführer,<br />

drei weitere zählen noch<br />

als größere Anbieter.<br />

Mit Abstand größter Hersteller<br />

<strong>ist</strong> die Malaysia Mar<strong>in</strong>e and Heavy<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (MMHE). Sie beschäftigt<br />

1.450 Mitarbeiter und ihr gehört<br />

nach eigenen Angaben e<strong>in</strong>es<br />

der größten Trockendocks <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er Kapazität von 450.000<br />

dwt. MMHE montiert Bohr<strong>in</strong>seln,<br />

baut Schiffe zu Rohölverarbeitungsschiffen<br />

um und <strong>ist</strong> im<br />

Reparaturbereich tätig. Die Mehrheit<br />

der Anteile hält die Aktiengesellschaft<br />

Malaysia International<br />

Shipp<strong>in</strong>g Corporation (MISC), die<br />

wiederum der nationalen Ölfirma<br />

Petronas gehört. MISC betreibt<br />

ungefähr 110 Schiffe. Mit ihren 29<br />

Flüssiggastankern unterhält die<br />

L<strong>in</strong>ie die größte Flüssiggastankerflotte<br />

der Welt.<br />

Als aufstrebende Schiffbaugruppe<br />

gilt Boustead Heavy Industries.<br />

Deren Gruppengesellschaften<br />

produzieren sogenannte<br />

“Offshore Patrol Vessel”, Sport-<br />

26<br />

2 Bilder: Jaques Fournebauldt


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

boote, Schlepper und Spezialschiffe.<br />

Als drittgrößter Betrieb<br />

zählt Labuan Shipyard and Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g.<br />

Zu dessen Kerngeschäften<br />

gehören Schiffbau, -reparatur,<br />

Herstellung von Ausrüstungen<br />

und Schiffen für die Öl- und Gas<strong>in</strong>dustrie<br />

sowie die Fertigung und<br />

Wartung von Mar<strong>in</strong>eschiffen. Als<br />

weitere größere Produzenten werden<br />

Sasacom, Muhibbah Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

und Teluk Ramunia genannt.<br />

Die Ramunia Werft kaufte im<br />

April 2010 der malaysische Mischkonzern<br />

Sime Darby.<br />

Die anderen Betriebe<br />

gelten als kle<strong>in</strong><br />

und fertigen me<strong>ist</strong><br />

Schiffe mit weniger<br />

als 5.000 dwt. Neben<br />

Schleppern gehören<br />

dazu Frachtkähne,<br />

Fischerei-, Polizeiboote,<br />

Fähren, Landungs-<br />

und Freizeitboote.<br />

Diese s<strong>in</strong>d für<br />

den lokalen und südostasiatischen<br />

Markt<br />

bestimmt. Fachleute<br />

bezeichnen die mit<br />

e<strong>in</strong>fachen Methoden<br />

gebauten Schiffe und<br />

Boote als preisgünstig,<br />

robust und e<strong>in</strong>fach zu<br />

reparieren. Damit entsprächen sie<br />

genau den Anforderungen der<br />

Abnehmer <strong>in</strong> der Region.<br />

Die Werften verzeichneten 2009<br />

e<strong>in</strong>e rückläufige Nachfrage und<br />

beschäftigten sich mehr mit Reparaturen<br />

sowie öffentlichen Aufträgen.<br />

Der Markt für Reparaturle<strong>ist</strong>ungen<br />

liegt praktisch vor der<br />

Haustür. Malaysia liegt an e<strong>in</strong>er<br />

der me<strong>ist</strong>befahrenen Seerouten<br />

weltweit. Auf der Straße von Malakka<br />

wurden 2007 etwa 257.000<br />

Schiffsbewegungen gezählt.<br />

Die größeren Hersteller von<br />

Schiffen für die Offshore<strong>in</strong>dustrie<br />

verzeichneten 2009 ger<strong>in</strong>ge Auftragse<strong>in</strong>gänge;<br />

Anfang 2010 melden<br />

sie leicht zunehmende Order.<br />

Beispielsweise kündigte die KIC-<br />

Gruppe, der größte Betreiber von<br />

Ölterm<strong>in</strong>als im Lande, am 31.3.2010<br />

an, dass sie 22 Versorgungsschiffe<br />

verschiedener Größe im Wert von<br />

200 Millionen US$ kaufen wolle.<br />

E<strong>in</strong>ige Schiffbauer planen 2010<br />

bereits Erweiterungen ihrer Werften.<br />

Die Investitionsbehörde Malaysian<br />

Industrial Development<br />

Authority (Mida) genehmigte 2009<br />

Unternehmen aus dem Schiffbau<br />

und der -reparatur lediglich Neu<strong>in</strong>vestitionen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 35 Millionen<br />

R<strong>in</strong>ggit. Im Jahr 2008 lag<br />

das Volumen noch bei 410 Millionen<br />

R<strong>in</strong>ggit. Die me<strong>ist</strong>en Projekte<br />

beantragten bisher <strong>in</strong>ländische<br />

Firmen.<br />

Im Sommer 2009 kündigte allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>t Venture bestehend<br />

aus den südkoreanischen<br />

Konzernen Daewoo und Handong<br />

sowie der lokalen Gesellschaft<br />

Vantech Dockyard e<strong>in</strong>e<br />

4,8 Milliarden R<strong>in</strong>ggit umfassende<br />

Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Werftanlage<br />

im Tanjung Aras Oil and<br />

Gas and Maritime Industrial<br />

Park an. Auf 320 Hektar Fläche<br />

soll dort bis 2013 e<strong>in</strong>e vollautomatische<br />

Werft - hauptsächlich<br />

für die Fertigung von Flüssiggastankern<br />

- entstehen.<br />

Die Regierung fördert die Ansiedlung<br />

von Schiffbauunternehmen<br />

im Rahmen der allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>dustriellen Investitionsförderung.<br />

Ausländische Investoren<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Schiffbau und<br />

-reparatur können bei der Mida<br />

langjährige Steuerbefreiungen<br />

und die zollfreie E<strong>in</strong>fuhr von Waren<br />

beantragen.<br />

Zu den Prioritäten verschiedener<br />

staatlicher Entwicklungs-<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

pläne gehören die Förderung<br />

von heimischen Reedereien, die<br />

Verstärkung der eigenen Handelsflotte,<br />

Verbesserung der<br />

Seelog<strong>ist</strong>ik, Hafenwirtschaft<br />

und des allgeme<strong>in</strong>en Schiffbaus.<br />

E<strong>in</strong> Ausbau der maritimen<br />

Industrie steht <strong>in</strong> nationalem<br />

Interesse. Denn obwohl die <strong>in</strong>ländischen<br />

Reedereien <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren gewachsen s<strong>in</strong>d,<br />

können sie nur etwa 10 Prozent<br />

des malaysischen Seetransportvolumens<br />

bewältigen. Die Handelsflotte<br />

verfügte Anfang 2009<br />

über 435 Schiffe mit<br />

e<strong>in</strong>er Tonnage von<br />

11,6 Millionen dwt<br />

und lag damit nach<br />

Angaben der Unctad<br />

im Rank<strong>in</strong>g der<br />

weltweiten Flottengrößen<br />

auf Rang<br />

21. Als heimische<br />

Reedereien mit e<strong>in</strong>er<br />

umfangreichen<br />

Flotte bezeichnen<br />

Fachleute MISC,<br />

Malaysian Merchant<br />

Mar<strong>in</strong>e, Halim Mazm<strong>in</strong>,<br />

Nepl<strong>in</strong>e, Gagasan<br />

Carriers, Global<br />

Carriers, Malaysian<br />

Bulk Carriers und<br />

Wawasan Shipp<strong>in</strong>g. Die Branche<br />

hat sich im Verband Malaysia<br />

Shipowners Association (MASA)<br />

organisiert.<br />

Ihre größeren Fracht-, Conta<strong>in</strong>er-<br />

und Tankschiffe stammen<br />

aufgrund des fehlenden<br />

<strong>in</strong>ländischen Angebots aus dem<br />

Ausland. Es wird e<strong>in</strong> immenses<br />

Defizit im Außenhandel mit<br />

Wasserfahrzeugen gemäß SITC-<br />

Warennummer 793 e<strong>in</strong>gefahren.<br />

Malaysia importierte 2009 Wasserfahrzeuge<br />

im Wert von 1,35<br />

Milliarden US$ (Vorjahr 715 Mio.<br />

US$). Der Ausfuhrwert beträgt<br />

rund die Hälfte, er stieg 2009 auf<br />

742 Millionen US$ gegenüber 347<br />

Millionen US$ im Vorjahr. Wichtigste<br />

Lieferanten waren Japan<br />

(Importanteil 34%, hauptsächlich<br />

Kühlschiffe), gefolgt von den<br />

USA (21%, hauptsächlich Bohrplattformen),<br />

S<strong>in</strong>gapur (11%) und<br />

Südkorea (10%). <br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Thailand<br />

Firmen suchen<br />

nach neuen<br />

Investitionszielen<br />

Von Alexander Hirschle, Germany<br />

Trade & Invest <strong>in</strong> Bangkok<br />

In der thailändischen Privatwirtschaft<br />

wie auch bei<br />

Regierungsstellen wächst die<br />

Überzeugung, dass die lokalen<br />

Unternehmen ihre Engagements<br />

im Ausland zunehmend offensiver<br />

angehen müssen. Im Zuge<br />

der <strong>in</strong>ternationalen Verflechtung<br />

sollten die Firmen ihre<br />

Chancen über Investitionen im<br />

Ausland nutzen.<br />

S<strong>in</strong>gapur<br />

USA<br />

Myanmar<br />

Hongkong<br />

Ch<strong>in</strong>a, VR.<br />

Mauritius<br />

Deutschland<br />

Thailändische Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />

Ausland nach Zielländern<br />

(kumuliert von 1999 bis 2008)<br />

176.7<br />

678.3<br />

1112.7<br />

953.7<br />

1436.6<br />

1374.0<br />

2871.3<br />

0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />

Dabei dürften auch Märkte<br />

und Branchen wie zum Beispiel<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen <strong>in</strong>s Visier genommen<br />

werden, die bisher weniger<br />

auf dem Radar thailändischer<br />

Firmen auftauchten.<br />

Bisher standen bei Engagements<br />

thailändischer Unternehmen außerhalb<br />

der Grenzen des Königreichs<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie asiatische<br />

Länder im Vordergrund des Interesses.<br />

Diese Region wird auch<br />

mittelfr<strong>ist</strong>ig <strong>in</strong>sbesondere im Zuge<br />

des Ausbaus der Freihandelszone<br />

ASEAN (Association of Southeast<br />

Asian Nations) die wichtigste Dest<strong>in</strong>ation<br />

thailändischer Firmen<br />

bleiben. Doch mehr und mehr<br />

strecken sie ihre Fühler auch auf<br />

andere Märkte wie Australien,<br />

Firmengründung<br />

<strong>in</strong>kl. Visa und Workpermit<br />

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Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

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Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Nah- und Mittelost, Afrika sowie<br />

die USA und Europa aus.<br />

Die staatliche Investitionsbehörde<br />

BOI (Board of Investment) will<br />

thailändische Unternehmen künftig<br />

bei diesen Vorhaben verstärkt<br />

unterstützen. So implementierte<br />

das BOI 2009 e<strong>in</strong> sogenanntes<br />

“Thailand Overseas Investment<br />

Subcommittee” unter dem Vorsitz<br />

des M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ers für Industrie, das<br />

sich <strong>in</strong>tensiv um diesen Themenkomplex<br />

kümmern soll. In diesem<br />

Zusammenhang <strong>ist</strong> geplant, unter<br />

anderem Maßnahmen zur Förderung<br />

thailändischer Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />

im Ausland zu eruieren.<br />

Bereits <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />

hatte das BOI verschiedene lokale<br />

Firmen bei Engagements im Ausland<br />

unterstützt.<br />

Charoen Pokphand Foods Plc,<br />

das börsennotierte Flaggschiff der<br />

thailändischen CP-Gruppe, hatte<br />

bereits Mitte der 1980er Jahre den<br />

europäischen Markt entdeckt und<br />

dort drei Gesellschaften <strong>in</strong> Spanien,<br />

Portugal und der Türkei gegründet.<br />

Während die E<strong>in</strong>heiten<br />

auf der Iberischen Halb<strong>in</strong>sel nach<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren wieder geschlossen<br />

wurden, besteht die Fabrik <strong>in</strong><br />

Istanbul, C.P. Standart Gida Sanayi<br />

Ve Ticaret AS, weiterh<strong>in</strong>. Die<br />

E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der Türkei entwickelte<br />

sich sehr gut und wirft Presseangaben<br />

zufolge Gew<strong>in</strong>ne ab. Sie<br />

gilt als e<strong>in</strong>e der tragenden Säulen<br />

bei der CP-Expansion <strong>in</strong> Übersee.<br />

Auch 2010 soll sich das Wachstum<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

der türkischen Tochter auf 10 Prozent<br />

belaufen.<br />

Aus diesem Grund planen die<br />

CP-Verantwortlichen, dort weitere<br />

14 Millionen US$ <strong>in</strong> neue Brutund<br />

Hühnerfabriken zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Die akkumulierten Investitionen<br />

von CP <strong>in</strong> der Türkei würden<br />

sich damit auf 180 Millionen US$<br />

belaufen; mehr als 2.600 Beschäftigte<br />

arbeiten <strong>in</strong> der dortigen Niederlassung.<br />

Unternehmensangaben<br />

zufolge hält CP e<strong>in</strong>en Anteil<br />

von 10 Prozent am lokalen Markt<br />

für Geflügelfleisch. Insgesamt<br />

betreibt die Firma Gesellschaften<br />

<strong>in</strong> neun Ländern außerhalb Thailands,<br />

unter anderem auch <strong>in</strong><br />

Großbritannien und Russland.<br />

Die Tochterunternehmen zeich-<br />

] Renten<br />

] Versicherungen<br />

] Internationale<br />

Konzepte<br />

] Investments<br />

] Steuerabschreibungsmodelle<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Seit 70 Jahren <strong>ist</strong> die Firma<br />

Pressler als unabhängiger<br />

Versicherungsmakler und<br />

F<strong>in</strong>anzdienstle<strong>ist</strong>er tätig.<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

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gerne unverb<strong>in</strong>dlich.<br />

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München: Tel.: 0049 (0) 174 3403598, Fax: (089) 35009096<br />

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Web: www.pressler<strong>in</strong>vestments.com<br />

E-Mail: pressler@pressler<strong>in</strong>vestments.com<br />

BOI-Behörde fördert<br />

den Gang auf die<br />

<strong>in</strong>ternationalen Märkte<br />

nen für 17 Prozent des Firmenumsatzes<br />

verantwortlich.<br />

Als nächsten Schritt im Rahmen<br />

se<strong>in</strong>er Expansionsstrategie<br />

will CP se<strong>in</strong>e Aktivitäten auf Afrika<br />

ausweiten. Zunächst sollen<br />

2010 Fabriken zur Produktion von<br />

Tierfutter und Geflügelfleisch <strong>in</strong><br />

Kenia und Tansania mit e<strong>in</strong>em<br />

Anfangs<strong>in</strong>vestment von jeweils 3<br />

Millionen US$ aufgebaut werden.<br />

Als weitere Dest<strong>in</strong>ation steht Nigeria<br />

zur Debatte. Die Engagements<br />

s<strong>in</strong>d Teil des <strong>in</strong>sgesamt etwa 50<br />

Millionen Euro schweren CP-Budgets<br />

für Direkt<strong>in</strong>vestitionen im<br />

Ausland im laufenden Jahr.<br />

CP will aber auch den asiatischen<br />

Markt nicht aus den Augen<br />

verlieren und künftig 30<br />

Millionen Euro <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>vestieren. Die Mittel sollen<br />

größtenteils für den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

Farm zur Erzeugung von Shrimpsowie<br />

Fischfutter mit Kapazitäten<br />

von 30.000 Tonnen beziehungsweise<br />

60.000 Jahrestonnen aufgewendet<br />

werden. Mit 2,5 Millionen<br />

Euro fließt der kle<strong>in</strong>ere Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Schwe<strong>in</strong>efarm. Unternehmensvertreter<br />

begründen die Engagements<br />

<strong>in</strong> dem südostasiatischen<br />

Land mit dem großen Potenzial<br />

des lokalen Marktes. Die Projekte<br />

sollen im Laufe des Jahres 2010 abgeschlossen<br />

werden.<br />

Auch andere thailändische Firmen<br />

sondieren zunehmend stärker<br />

den europäischen Markt als<br />

Dest<strong>in</strong>ation für Investitionen. So<br />

erwägt das Unternehmen Indorama<br />

Polymers Plc, se<strong>in</strong>es Zeichens<br />

der weltweit zweitgrößte Hersteller<br />

von PET (Polyethylenterephthalat),<br />

e<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> der<br />

Größenordnung von 90 Millionen<br />

US$ beziehungsweise Produktionskapazitäten<br />

von 150.000 bis<br />

200.000 Tonnen pro Jahr <strong>in</strong> Europa.<br />

Presseangaben zufolge will Indorama<br />

<strong>in</strong> den kommenden Monaten<br />

darüber entscheiden, ob es<br />

zu diesem Zweck e<strong>in</strong>e neue Fabrik<br />

aufbauen oder e<strong>in</strong> bestehendes<br />

Unternehmen akquirieren wird.<br />

Bereits heute betreibt die Firma<br />

drei E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Großbritannien,<br />

den Niederlanden und Litauen<br />

mit Kapazitäten von <strong>in</strong>sgesamt<br />

550.000 Tonnen pro Jahr.<br />

Der Markt <strong>in</strong> den USA wird von<br />

den thailändischen Unternehmen<br />

ebenfalls nicht vernachlässigt. So<br />

übernahm die börsennotierte Gesellschaft<br />

Delta Electronics nach<br />

Angaben der Tageszeitung “Bangkok<br />

Post” im November 2009 e<strong>in</strong>en<br />

Hersteller von Solarzellen <strong>in</strong><br />

Dallas. Auf diese Weise soll <strong>in</strong>nerhalb<br />

von drei Jahren e<strong>in</strong> Umsatz<br />

zwischen 200 und 300 Millionen<br />

US$ auf dem US-amerikanischen<br />

Markt generiert werden. Unternehmensvertretern<br />

zufolge soll<br />

diese Akquisition nur der erste<br />

Schritt zur Expansion <strong>in</strong> andere<br />

Staaten der USA gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Ende Februar kündigte Delta Electronics<br />

darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> der lokalen<br />

Presse an, <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien e<strong>in</strong>e<br />

Fabrik im Gesamtwert von 50 Millionen<br />

US$ aufbauen zu wollen.<br />

Für Engagements <strong>in</strong> Afrika stehen<br />

derselben Quelle zufolge weitere<br />

10 Millionen US$ zur Verfügung.<br />

Auch im Handels- und Dienstle<strong>ist</strong>ungssektor<br />

drängen Firmen<br />

zunehmend stärker über die Grenzen.<br />

So hat sich die Baumarktkette<br />

Home Product Center Plc<br />

(HomePro) die Expansion auf den<br />

Auslandsmärkten als e<strong>in</strong>es der<br />

wichtigsten Ziele auf ihre Fahnen<br />

geschrieben. Das Unternehmen<br />

hat bereits Marktstudien über e<strong>in</strong>ige<br />

Nachbarländer <strong>in</strong> Auftrag gegeben,<br />

die nächsten Schritte werden<br />

<strong>in</strong> den kommenden Monaten vom<br />

Vorstand geprüft. Die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mittel zu diesem Zweck müssten<br />

vorhanden se<strong>in</strong>; Presseangaben<br />

zufolge konnte HomePro auf dem<br />

Heimmarkt selbst <strong>in</strong> den ersten<br />

neun Monaten des Krisenjahres<br />

2009 e<strong>in</strong>e Umsatzsteigerung von<br />

rund 4 Prozent im Vergleich zur<br />

selben Vorjahresperiode erzielen,<br />

während sich der Gesamtmarkt um<br />

4 bis 5 Prozent rückläufig zeigte.<br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Siam Sanitary Ware Industry,<br />

e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>t Venture zwischen<br />

der thailändischen Siam Cement<br />

Group und der japanischen Gesellschaft<br />

Toto, will ebenfalls se<strong>in</strong><br />

Filialnetz <strong>in</strong> Südostasien ausbauen<br />

und dort <strong>in</strong>nerhalb von fünf<br />

Jahren zum Marktführer im Bereich<br />

Sanitärwaren avancieren.<br />

Als erstes sollen Outlets <strong>in</strong> Vietnam<br />

eröffnet werden, im zweiten<br />

Halbjahr 2010 zwei E<strong>in</strong>heiten<br />

<strong>in</strong> Kambodscha folgen. Bis 2015<br />

sieht die Unternehmensplanung<br />

weitere Engagements <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en,<br />

Malaysia, Brunei und<br />

anderen, noch nicht genauer def<strong>in</strong>ierten<br />

Zielmärkten <strong>in</strong>nerhalb der<br />

ASEAN-Gruppe vor. Im laufenden<br />

Jahr dürften rund 30 Prozent des<br />

Firmenumsatzes auf den Auslandsmärkten<br />

generiert werden.<br />

Die Kaffeehauskette Black Canyon<br />

plant, <strong>in</strong>nerhalb der kommenden<br />

fünf Jahre die Zahl ihrer<br />

ausländischen Filialen auf 100 zu<br />

verdreifachen. Nach Angaben der<br />

“Bangkok Post” wollen die Coffeeshop-Betreiber<br />

auf diese Weise unabhängiger<br />

vom politisch fragilen<br />

Heimatmarkt werden. Ende 2009<br />

verfügte Black Canyon über 34<br />

Filialen <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur, Indonesien,<br />

Malaysia, Myanmar, Kambodscha<br />

und den Vere<strong>in</strong>igten Arabischen<br />

Emiraten. Als nächstes soll im<br />

Jahresverlauf 2010 der ch<strong>in</strong>esische<br />

Markt <strong>in</strong>s Visier genommen werden,<br />

wobei das erste Geschäft im<br />

April <strong>in</strong> Shanghai auf Franchise-<br />

Basis se<strong>in</strong>e Pforten öffnen wird.<br />

Die Brauerei Tawandeng Brew<br />

House will ebenfalls verstärkt<br />

über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>aus<br />

expandieren. Nach der ersten Filiale<br />

<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur, die im Juni 2009<br />

öffnete, sollen künftig neue Restaurants<br />

<strong>in</strong> Shanghai, Japan und<br />

Vietnam etabliert werden. Die<br />

Engagements werden über Jo<strong>in</strong>t<br />

Venture mit lokalen Partnern<br />

umgesetzt. Des Weiteren soll der<br />

Markt <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur noch <strong>in</strong>tensiver<br />

bearbeitet werden. So will<br />

Tawandeng dort neben der traditionellen<br />

Komb<strong>in</strong>ation - Bier, Musik<br />

und deutsch-thailändischem Essen<br />

- Restaurants mit re<strong>in</strong> thailändischer<br />

Küche <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Mit 120 bis 200 Millionen Euro Investment soll der alte Tan Son Nhat Airport von<br />

Ho Chi M<strong>in</strong>h City ausgebaut werden.<br />

Expansionslust bei<br />

Vietnams Flughäfen<br />

Massive Kapazitätserweiterungen geplant. Lieferchancen<br />

für deutsche Unternehmen bei Ausrüstungen.<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest <strong>in</strong> Hanoi<br />

Die Zeichen <strong>in</strong> der vietnamesischen<br />

Luftfahrt stehen auf<br />

Wachstum. Umgerechnet fast 2<br />

Milliarden Euro will das Land<br />

bis 2020 <strong>in</strong> den Ausbau se<strong>in</strong>er<br />

Flughäfen stecken - ohne das gigantische<br />

Long-Thanh-Airport-<br />

Projekt. Investoren aus dem<br />

Ausland s<strong>in</strong>d willkommen, zeigen<br />

aber bislang Zurückhaltung.<br />

Es wird bezweifelt, ob sich e<strong>in</strong><br />

Engagement unter den gegenwärtigen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen rechnet.<br />

Für deutsche Firmen bestünden<br />

gute Chancen bei der Lieferung<br />

von Ausrüstungen, so die Civil<br />

Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of<br />

Vietnam (CAAV).<br />

Bislang verfügt Vietnam über<br />

22 Zivilflughäfen, die größten<br />

s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>ternationalen Airports<br />

von Hanoi und Ho Chi M<strong>in</strong>h City.<br />

Beide arbeiten durch die <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren stark gewachsenen<br />

Passagier- und Frachtzahlen an<br />

ihren Kapazitätsgrenzen. Landesweit<br />

wurden 2009 laut CAAV rund<br />

26,2 Millionen Fluggäste und fast<br />

e<strong>in</strong>e halbe Million Tonnen Fracht<br />

befördert. Für 2010 wird e<strong>in</strong> Plus<br />

im Passagierbereich von knapp<br />

11 Prozent und im Frachtsegment<br />

von 10 bis 22 Prozent erwartet.<br />

Bis 2020 soll die Zahl der Zivilflughäfen<br />

auf 26 steigen, darunter<br />

zwölf <strong>in</strong>ternationale Des-<br />

Entwicklung im Fracht- und Passagiertransport<br />

2008 2009 2010<br />

Passagiere (<strong>in</strong> Mio.) 23,2 26,2 23,2<br />

Frachtgut (<strong>in</strong> Tonnen) 434.696 452.708 497.979 bis 520.000<br />

Quelle: CAAV 2010: Prognose<br />

30<br />

Janus Bewaardeijen


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

t<strong>in</strong>ationen: Hanoi und Haiphong<br />

im Norden, Hue, Danang, Chu<br />

Lai (letztere überwiegend Fracht)<br />

und Cam Ranh <strong>in</strong> der Mitte und<br />

im Süden Ho Chi M<strong>in</strong>h City, Can<br />

Tho (im Bau, Eröffnung für 2011<br />

geplant), Phu Quoc (im Bau, Eröffnung<br />

für 2012 geplant) sowie<br />

der riesige Long Thanh Airport<br />

<strong>in</strong> der Nachbarprov<strong>in</strong>z von Ho<br />

Chi M<strong>in</strong>h City, Dong Nai. Fast<br />

2 Milliarden Euro sollen alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> den Ausbau der bestehenden<br />

Flughäfen fließen. Nicht enthalten<br />

s<strong>in</strong>d geplante Käufe von rund 200<br />

Kurz-, Mittel- und Langstreckenjets<br />

bis 2020, aber auch nicht das<br />

mit e<strong>in</strong>er gewissen Gigantomanie<br />

behaftete Long-Thanh-Airport-<br />

Projekt. Die Flughafen-Planungen<br />

s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell Aufgabe der dem<br />

Militär nahestehenden Firma Airport<br />

Design Construction Consultancy<br />

(ADCC). Sie <strong>ist</strong> dem Innenm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium<br />

nachgeordnet und<br />

unterhält zahlreiche <strong>in</strong>ternationale<br />

Kontakte.<br />

Zu den Kernvorhaben zählen<br />

der Ausbau des Noi-Bai-Flughafens<br />

von Hanoi für umgerechnet<br />

rund 545 Millionen Euro, wobei<br />

der Bau des zweiten Term<strong>in</strong>als<br />

(rund 250 Mio. Euro) zu großen<br />

Teilen aus Mitteln der japanischen<br />

Official Development Aid (ODA)<br />

f<strong>in</strong>anziert wird, die Erweiterungen<br />

des Flughafens von Danang (110<br />

Mio. Euro) und des alten Tan Son<br />

Nhat International Airports von<br />

Ho Chi M<strong>in</strong>h City sowie die Weiterführung<br />

des Flughafenneubaus<br />

auf der Ferien<strong>in</strong>sel Phu Quoc (320<br />

Mio. Euro). Dieser soll nach se<strong>in</strong>er<br />

Fertigstellung 2012 auch <strong>in</strong>ternational<br />

angeflogen werden können<br />

und <strong>ist</strong> für 3 Millionen Passagiere<br />

im Jahr ausgelegt.<br />

Im August 2009 genehmigte<br />

der Premierm<strong>in</strong><strong>ist</strong>er die <strong>Grün</strong>dung<br />

e<strong>in</strong>es Jo<strong>in</strong>t Venture aus <strong>in</strong>und<br />

ausländischen Investoren<br />

zur Aufwertung des zentralvietnamesischen<br />

Phu Bai Airport<br />

bei Hue, Prov<strong>in</strong>z Thua Thien, zu<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Flughafen.<br />

Die Modernisierungsmaßnahmen<br />

werden auf umgerechnet<br />

240 Millionen Euro bis 2020 beziffert.<br />

Ziel <strong>ist</strong>, dass auch große Masch<strong>in</strong>en<br />

der Typen Airbus A320<br />

und A321 sowie Boe<strong>in</strong>g B767 und<br />

B777 die Tour<strong>ist</strong>endest<strong>in</strong>ation<br />

Hue anfliegen können. Die Passagierzahlen<br />

sollen bis 2020 auf 5<br />

Millionen und bis 2030 auf 9 Millionen<br />

steigen (von 700.000 Fluggästen<br />

im Jahr 2009), das jährliche<br />

Frachtaufkommen auf 100.000<br />

beziehungsweise 200.000 Tonnen<br />

(von 1.280 Tonnen). Interesse an<br />

e<strong>in</strong>er Beteiligung hatte die Changi<br />

Airports International Pte. Ltd.<br />

aus S<strong>in</strong>gapur geäußert, allerd<strong>in</strong>gs<br />

<strong>ist</strong> es bislang zu ke<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>igung<br />

gekommen.<br />

Noch nicht aufgegeben s<strong>in</strong>d die<br />

seit Jahren “aktuellen” Planungen<br />

für den 40 km von Ho Chi M<strong>in</strong>h<br />

City entfernten Großflughafen<br />

Long Thanh International Airport<br />

<strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Dong Nai.<br />

Federführend <strong>ist</strong> die Southern<br />

Airports Authority. Nach Fertigstellung<br />

sollen hier beachtliche<br />

100 Millionen Passagiere und 5<br />

Millionen Tonnen Fracht im Jahr<br />

abgefertigt werden können (zum<br />

Vergleich: der Tan Son Nhat International<br />

Airport von Ho Chi<br />

M<strong>in</strong>h City zählte 2009 gerade<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

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e<strong>in</strong>mal rund 13 Millionen Fluggäste<br />

und knapp 0,3 Mio. Tonnen<br />

Fracht). Woher die erforderlichen<br />

Gelder für das Vorhaben kommen<br />

sollen, <strong>ist</strong> unklar. Potentielle<br />

Investoren dürfte es außerdem<br />

abschrecken, dass der Tan Son<br />

Nhat nicht nur weiterarbeiten,<br />

sondern ebenfalls erheblich ausgebaut<br />

werden soll.<br />

Daneben bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Reihe<br />

weiterer Projekte im Gespräch.<br />

Hierzu zählt zum Beispiel die Errichtung<br />

des neuen Flughafens<br />

von Quang Tri. Für letzteren hatte<br />

sich die <strong>in</strong> Spanien ansässige Garuda-Investorengruppe<br />

<strong>in</strong>teressiert,<br />

die dann allerd<strong>in</strong>gs ihren<br />

Worten ke<strong>in</strong>e Taten folgen ließ.<br />

Schon seit längerem diskutiert<br />

wird die Umnutzung des Militärflughafens<br />

Gia Lam <strong>in</strong> Hanoi<br />

für die <strong>in</strong>ländische Zivilluftfahrt.<br />

Für den Um- und Neubau seien<br />

Investitionen <strong>in</strong> Höhe von 17,3<br />

Millionen US$ kalkuliert, hieß es<br />

<strong>in</strong> der vietnamesischen Presse.<br />

Nach Auskunft der CAAV, die<br />

dort ihren Hauptsitz unterhält, <strong>ist</strong><br />

damit allerd<strong>in</strong>gs erst <strong>in</strong> rund fünf<br />

Jahren zu rechnen.<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Geplanter Flughafenausbau bis 2020<br />

Flughafen<br />

Zahl der<br />

Passagiere 2009<br />

[<strong>in</strong> Mio.]<br />

Fracht-<br />

Umschlag 2009<br />

[<strong>in</strong> Tonnen]<br />

Kapazität 2020<br />

Passagiere<br />

[<strong>in</strong> Mio.]<br />

Kapazität 2020<br />

Fracht<br />

[<strong>in</strong> Mio. Tonnen]<br />

Geplante<br />

Investition<br />

[<strong>in</strong> Mio. Euro]<br />

Noi Bai, Hanoi 7,8 151.545 25 2 545<br />

Tan Son Nhat,<br />

HCMC<br />

12,8 273.965 25 2,5 bis 3 120 bis 200<br />

Danang 2,1 8.656 4 0,08 110<br />

Phu Bai/Hue 0,7 1.280 5 0,1 240<br />

Phu Quoc 0,3 659 2,7 0,01 320<br />

Haiphong 0,4 3.871 2 0,2 50<br />

Chu Lai/<br />

Quang Nam<br />

0,02 45 2,3 1,5 195<br />

Can Tho 0,2 876 1 0,1 135<br />

Cam Ranh/<br />

Khanh Hoa<br />

0,7 3.203 5,5 0,1 137<br />

Dong Hoi/<br />

Quang B<strong>in</strong>h<br />

k.A. k.A. 0,2 0,0002 16<br />

andere 1,2 11.662 50,4 k.A. k.A.<br />

Long Thanh,<br />

Dongnai<br />

<strong>in</strong> Planung <strong>in</strong> Planung 100 Mio. 5 Mio. 8.000<br />

Quang Tri <strong>in</strong> Planung <strong>in</strong> Planung<br />

2,2 Mio. bis<br />

2015, 4,1<br />

Mio. bis 2025<br />

Quelle: Civil Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of Vietnam (CAAV), vietnamesische Presse<br />

1,5 Mio. bis<br />

2015, 4,1<br />

Mio. bis 2025<br />

k.A.<br />

Schlagzeilen machten jüngst die<br />

Pläne des US-Investors Rock<strong>in</strong>gham<br />

Asset Management, auf der<br />

zur Bai-Tu-Long-Inselgruppe gehörenden<br />

Insel Van Don e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />

Flughafen errichten<br />

zu wollen. Rock<strong>in</strong>gham baut auf<br />

dem Eiland e<strong>in</strong> Luxus-Resort. Von<br />

dem Projekt profitieren soll außerdem<br />

die benachbarte Van-Don-Industriezone.<br />

Die Firma legte im<br />

Oktober 2009 dem Volkskomitee<br />

der Prov<strong>in</strong>z Quang N<strong>in</strong>h e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden Investitionsplan<br />

vor: geplanter Baustart wäre 2010,<br />

Betriebsaufnahme 2014, hieß es<br />

zunächst. Nach Auskunft der<br />

CAAV dürfte e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

hierüber aber frühestens Ende<br />

2010 vorliegen, wenn der entsprechende<br />

Prov<strong>in</strong>z-Masterplan<br />

verabschiedet <strong>ist</strong>. Das auf Build-<br />

Operate-Transfer (BOT)-Basis angelegte<br />

Projekt wird mit e<strong>in</strong>em<br />

Investitionsvolumen von 2,3 Milliarden<br />

US$ beziffert.<br />

Grundsätzlich hat bereits e<strong>in</strong>e<br />

Reihe <strong>in</strong>ternationaler Investoren Interesse<br />

gezeigt, sich <strong>in</strong> Vietnam an<br />

e<strong>in</strong>em Flughafenprojekt zu beteiligen.<br />

Konkret wurde jedoch bislang<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Vorhaben. Hauptgrund<br />

für die Zurückhaltung bildete<br />

letztlich die wenig überzeugende<br />

ökonomische Basis. Auch für<br />

deutsche Firmen s<strong>in</strong>d die Entwicklungen<br />

weniger im Bausektor <strong>in</strong>teressant<br />

als vielmehr im Rahmen<br />

möglicher Zulieferungen - angefangen<br />

bei Feuerwehrausrüstungen<br />

bis h<strong>in</strong> zu Förderbändern. <br />

Civil Aviation Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration of<br />

Vietnam (CAAV)<br />

Ansprechpartner: Mr. D<strong>in</strong>h Viet<br />

Thang (Deputy Director General)<br />

Gia Lam Airport, Hanoi<br />

Tel.: 84 4 3872 0711<br />

Fax: 84 4 3827 1933<br />

Email: d<strong>in</strong>hvietthang@caa.gov.vn<br />

Dong erneut<br />

abgewertet<br />

Im Februar hat die Vietnamesische<br />

Zentralbank die Landeswährung<br />

Dong zum vierten<br />

Mal gegenüber dem US$ um<br />

3,35 Prozent abgewertet. Und<br />

schon spekulieren Analysten,<br />

ob die Notenbank noch e<strong>in</strong>mal<br />

gezwungen werden könnte, die<br />

Währung zu verbilligen.<br />

So hatte die Regierung jüngst<br />

Probleme <strong>in</strong> Dong notierte Staatsanleihen<br />

zu verkaufen. Das hohe<br />

Handelsbilanzdefizit von 1,35<br />

Milliarden US$ im März zeigt,<br />

dass es bisher nicht gelungen sei,<br />

die Exporte genügend anzutreiben,<br />

um die Außenhandelsbilanz<br />

auszugleichen. (db) <br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchbesprechung<br />

Grenzerfahrungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

Von Daniel Müller <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Reisen <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e Kunst. Gekonnte<br />

Reisereportagen schreiben<br />

ebenso. In Zeiten, <strong>in</strong> denen<br />

die Tour<strong>ist</strong>ikbranche gut e<strong>in</strong><br />

Zehntel zur globalen Wertschöpfung<br />

besteuert, mag diese E<strong>in</strong>schätzung<br />

als pure Egozentrik<br />

von etwas überspannten Zeitgenossen<br />

ersche<strong>in</strong>en. Aber wor<strong>in</strong><br />

sollte eigentlich der S<strong>in</strong>n liegen,<br />

sich all der Strapazen, die jede<br />

Reise so mit sich br<strong>in</strong>gt, auszusetzen,<br />

wenn dabei nicht ganz<br />

außerordentliche Erfahrungen<br />

gemacht werden?<br />

Dabei s<strong>in</strong>d ungewöhnliche Erlebnisse<br />

weniger unwahrsche<strong>in</strong>lich,<br />

als man me<strong>in</strong>en könnte. Ist<br />

der Besucher auch nur ansatzweise<br />

bereit, sich auf se<strong>in</strong> Zielland<br />

e<strong>in</strong>zulassen, wird er sich spezieller<br />

E<strong>in</strong>drücke kaum erwehren<br />

können. Im besten Falle erfährt<br />

der Reisende im Laufe der temporären<br />

Abwesenheit von se<strong>in</strong>em<br />

abgestammten Lebensumfeld e<strong>in</strong>e<br />

Art Transformation, die durchschlagende<br />

Konsequenzen für<br />

se<strong>in</strong>e weitere Lebensführung haben<br />

kann. Voraussetzung für derartige<br />

Perspektiveröffnungen s<strong>in</strong>d<br />

jedoch Phasen der Überraschung,<br />

der Verwirrung, ja zuweilen auch<br />

des blanken Entsetzens.<br />

Der mit mehreren Literaturpreisen<br />

ausgezeichnete Reiseredakteur<br />

Wolfgang Büscher hat<br />

für diese folgenschweren Momente<br />

den etwas sperrigen Begriff<br />

der Absencen gewählt. Er<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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dient ihm, um se<strong>in</strong>er Sammlung<br />

von Erlebnisberichten aus unterschiedlichen<br />

asiatischen Ländern,<br />

die nun auch als Taschenbuch<br />

vorliegt, e<strong>in</strong> Leitmotiv zu geben.<br />

Die Länder <strong>Asien</strong>s s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>en<br />

Reiseautor dabei <strong>in</strong>sofern dankenswerte<br />

Ziele, als es nicht sehr<br />

viel Anstrengung bedarf, um die<br />

Vielzahl der dort ex<strong>ist</strong>ierenden<br />

Denkwelten und Dase<strong>in</strong>sformen<br />

zum<strong>in</strong>dest anzudeuten. Dies gilt<br />

natürlich an erster Stelle für den<br />

<strong>in</strong>dischen Subkont<strong>in</strong>ent, wo die<br />

Unfähigkeit, die endlose Flut der<br />

e<strong>in</strong>strömenden S<strong>in</strong>nesreize direkt<br />

zu verarbeiten, besonders rasch<br />

zutage tritt.<br />

In der ersten Geschichte erzählt<br />

Bücher, wie ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

verlassenen Hospital <strong>in</strong> Indien<br />

die Bilder des zuvor Erlebten und<br />

Gesehenen erneut erfassen: die<br />

unfassbare Religiosität der Inder,<br />

ihre unergründlichen Gebärden,<br />

die Hitze, der Geruch der Verwesung,<br />

die bizarren Marotten<br />

e<strong>in</strong>es Maharadschas, der e<strong>in</strong>er<br />

Affenschar auf der Sitar vorspielt.<br />

Dem Fieberwahn nahe, wird ihm<br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

klar, dass die Vorstellung vom<br />

„Rad des Lebens“, das alles erbarmungslos<br />

überrollt, was sich<br />

ihm <strong>in</strong> den Weg stellt, ke<strong>in</strong>e mystische<br />

Idee, sondern erfahrbare<br />

Realität <strong>ist</strong>. Bei all se<strong>in</strong>en Schilderungen<br />

gel<strong>in</strong>gt es Büscher<br />

me<strong>ist</strong>erhaft, se<strong>in</strong>e Überforderung<br />

mit den fremden Welten <strong>in</strong> wohlkl<strong>in</strong>gende<br />

Worte zu fassen. Etwa<br />

wenn er <strong>in</strong> Nepal e<strong>in</strong>em Schamanenritual<br />

beiwohnt und sich dort<br />

dem Sog der allgeme<strong>in</strong>en Entrücktheit<br />

nicht entziehen kann.<br />

Oder wenn ihm im Schatten der<br />

Tempelru<strong>in</strong>en von Angkor Wat<br />

e<strong>in</strong> Gefühl der absoluten Bedeutungslosigkeit<br />

se<strong>in</strong>er selbst übermannt.<br />

Leicht macht es Büscher<br />

sich jedenfalls nicht: Nie genießt<br />

er e<strong>in</strong>fach nur die fremdartige<br />

Szenerie, immer <strong>ist</strong> er auf der Suche<br />

nach den H<strong>in</strong>tergrundmelodien<br />

der aufgesuchten Kulturen.<br />

Die Leser werden ihm die Anstrengungen<br />

danken, werden ihnen<br />

doch E<strong>in</strong>sichten jenseits aller<br />

sterilen Reisekatalogphantasien<br />

geboten. Kritisieren lässt sich allenfalls,<br />

dass Büscher mitunter<br />

dazu tendiert, die asiatische Exotik<br />

durch besonders knallige Formulierungen<br />

e<strong>in</strong>fangen zu wollen,<br />

wobei zu derlei akrobatischen<br />

Le<strong>ist</strong>ungen ke<strong>in</strong> Anlass besteht,<br />

denn die asiatischen Erfahrungswelten<br />

s<strong>in</strong>d für sich genommen<br />

spektakulär genug. <br />

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Wolfgang Büscher<br />

Asiatische Absencen<br />

Rowohlt Taschenbuch Verlag<br />

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159 Seiten, 8,95 Euro<br />

ISBN: 978-3-499-24816-0<br />

33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Euro mit ...<br />

Währungen <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

27. Apr. 10<br />

(Tagesmittel)<br />

27. März 10<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(32 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,4380 1,4737 1,4932 - 1,4314 1,4582<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 94,26 94,64 96,05 - 92,74 94,72<br />

Brunei Dollar (BND) 1,8518 1,9037 1,9192 - 1,8367 1,8896<br />

Ch<strong>in</strong>esischer Yuan (CNY) 9,1231 9,1510 9,3264 - 9,1048 9,1979<br />

Hongkong Dollar (HKD) 10,3595 10,3895 10,6203 - 10,2494 10,4580<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 12063 12199 12332 - 12063 12202<br />

Indische Rupie (INR) 59,16 60,55 60,96 - 59,16 60,10<br />

Irakische D<strong>in</strong>ar (IQD) 1570 1594 1626 - 1567 1591<br />

Iranischer Rial (IRR) 13292 13498 13652 - 13279 13467<br />

Japanischer Yen (JPY) 125,60 123,87 127,91 - 123,13 125,58<br />

Katar Rial (QAR) 4,8605 4,8752 5,0138 - 4,8494 4,9083<br />

Koreanischer Won (KRW) 1475 1525 1550 - 1475 1513<br />

Kuweitischer D<strong>in</strong>ar (KWD) 0,3867 0,3883 0,3951 - 0,3859 0,3899<br />

Malaysischer R<strong>in</strong>ggit (MYR) 4,2499 4,4300 4,5159 - 4,2499 4,35945<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,8500 1,8989 1,9169 - 1,8500 1,8970<br />

Pak<strong>ist</strong>anische Rupie (PKR) 112,92 112,62 115,55 - 112,51 113,88<br />

Philipp<strong>in</strong>ischer Peso (PHP) 59,18 61,10 61,47 - 59,18 60,45<br />

Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 5,0109 5,0266 5,1232 - 4,9999 5,0567<br />

S<strong>in</strong>gapur Dollar (SGD) 1,8256 1,8798 1,8932 - 1,8256 1,8683<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 41,7890 42,6916 43,0061 - 41,7560 42,5037<br />

Thailändischer Baht (THB) 43,1163 43,5288 44,4696 - 43,0297 43,7615<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 1,9708 2,0581 2,0687 - 1,9708 2,0211<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 25729 25723 26266 - 25279 25908<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 4,9016 4,9167 5,0122 - 4,8915 4,9450<br />

US Dollar (USD) 1,3343 1,3383 1,3685 - 1,3221 1,3460<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter und mittlerer Kurs s<strong>in</strong>d ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief s<strong>in</strong>d BID-Preise<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

ProAsia Media (BVI) Ltd.<br />

Road Town, BVI<br />

Email: <strong>in</strong>fo@proasia-media.com<br />

Redaktion <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok, Thailand (bis. 4.5.10)<br />

Email: <strong>in</strong>fo@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: derzeit nur per email<br />

Email: redaktion@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Boris Alex, Necip Bagoglu,<br />

Florian Fügemann, gtai,<br />

Alexander Hirschle, Thomas<br />

Hundt, Daniel Müller, Katr<strong>in</strong><br />

Pasvantis, Dr. Doreén Pick,<br />

Dr. Detlef Rehn, pte, Ralph Rieth,<br />

Dr. Roland Rohde, Bernd Schaaf,<br />

Dr. Stefanie Schmitt, Dr. Paul<br />

We<strong>in</strong>garten<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Mitgründer und ständiger<br />

Berater:<br />

Thomas Schwarzmayr,<br />

Ariadne F<strong>in</strong>anz- und Immobilien KG,<br />

Berl<strong>in</strong>.<br />

www.ariadne-immobilien.de<br />

Alle veröffentlichten Beiträge s<strong>in</strong>d urheberrechtlich<br />

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Beiträge geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die<br />

Me<strong>in</strong>ung der Redaktion wieder.<br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Ch<strong>in</strong>a<br />

<strong>in</strong> Mrd. US$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,5 2,7 2,4<br />

2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4 -1,7 -1,8 -1,2 -0,8 -0,5 0,6 1,9<br />

2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Stat<strong>ist</strong>ics<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />

Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of Ch<strong>in</strong>a (PBC)<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 6,8 %<br />

1 Q 2009 6,2 %<br />

2 Q 2009 7,9 %<br />

3 Q 2009 9,1 %<br />

4 Q 2009 10,7 %<br />

1 Q 2010 11,9 %<br />

National Bureau of<br />

Stat<strong>ist</strong>ics<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 14,2 7,6 -7,2<br />

2009 39,1 4,8 18,6 13,1 13,4 8,3 10,6 15,7 12,9 24,0 19,1 18,4 198,2<br />

2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />

Quelle: Customs General Adm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

<strong>in</strong> Mrd HK$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1.0 2,8<br />

2009 3,1 0,8 1,2 0,6 0,0 -0,9 -1,5 -1,6 0,5 2,2 0,5 1,3<br />

2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />

HK Interestrate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 1,5%<br />

4 Q 2008 -2,6%<br />

1 Q 2009 -7,8 %<br />

2 Q 2009 -3,6 %<br />

3 Q 2009 -2,2 %<br />

4 Q 2009 2,6 %<br />

Census & Stat<strong>ist</strong>ics<br />

Department<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -29,5 -19,7<br />

2009 7,2 -23,2 -18,2 -16,4 -11,0 -16,5 -21,7 -21,8 -29,1 -19,2 -20,7 -33,4 -223,9<br />

2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />

Quelle: Census & Stat<strong>ist</strong>ics Department<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

<strong>in</strong> Mrd US$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 16,22 14,86<br />

2009 10,5 9,6 8,0 8,7 8,6 9,3 11,9 11,7 11,6 11,5 13,5 15,0<br />

2008 5,5 5,5 7,9 7,8 7,8 7,7 8,3 9,0 9,8 10,5 10,5 9,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of Labour<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,25 3,25 3,34 3,50<br />

2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 7,5 %<br />

4 Q 2008 6,2 %<br />

1 Q 2009 5,8 %<br />

2 Q 2009 6,1 %<br />

3 Q 2009 7,9 %<br />

4 Q 2009 6,0 %<br />

India Central<br />

Stat<strong>ist</strong>ical<br />

Organization<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -10,362 -89,66<br />

2009 -5,359 -3,121 -3,680 -7,012 -7,974 -9,630 -7,796 -8,471 -6,707 -8,801 -9,690 -10,147 -88,388<br />

2008 -7,955 -5,688 -6,320 -11,857 -10,757 -9,770 -12,595 -15,764 -15,347 -11,738 -12,325 -6,088 -126.204<br />

Quelle: Reserve Bank of India<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

<strong>in</strong> Mrd US$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,7 3,8 3,4<br />

2009 9,2 8,6 7,9 7,3 6,0 3,6 2,7 2,8 2,8 2,6 2,4 2,8<br />

2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 6,50 6,50 6,50 6,50<br />

2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25 7,00 6,75 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50<br />

2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 6,4 %<br />

4 Q 2008 5,3 %<br />

1 Q 2009 4,5 %<br />

2 Q 2009 4,1 %<br />

3 Q 2009 4,2 %<br />

4 Q 2009 5,4 %<br />

BPS<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 2,10 1,71<br />

2009 0,55 1,14 2,06 1,75 1,57 1,45 1,00 0,84 1,33 2,81 1,96 3,05 19,45<br />

2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />

Quelle: BPS<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

<strong>in</strong> Billionen Yen<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 -1,3 -1,1<br />

2009 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 -1,1 -1,8 -2,3 -2,2 -2,2 -2,5 -1,9 -1,7<br />

2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of Internal Affairs<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />

Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 -1,4 %<br />

4 Q 2008 -4,1 %<br />

1 Q 2009 -8,9 %<br />

2 Q 2009 -5,7 %<br />

3 Q 2009 -5,2 %<br />

4 Q 2009 -1,0 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 63 650<br />

2009 -956 83 9 66 297 506 378 182 524 804 370 544 2804<br />

2008 -90 935 1096 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080<br />

Quelle: M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry of F<strong>in</strong>ance, Japan<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

<strong>in</strong> Mrd. US$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,07 2,69 2,30<br />

2009 3,75 4,10 3,88 3,59 2,74 1,99 1,62 2,16 2,16 1,98 2,44 2,80<br />

2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Stat<strong>ist</strong>ics Office<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />

BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 3,1 %<br />

4 Q 2008 -3,4 %<br />

1 Q 2009 -4,3 %<br />

2 Q 2009 -2,2 %<br />

3 Q 2009 1,0 %<br />

4 Q 2009 6,0 %<br />

Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -0,635 2,075 2,193<br />

2009 -3,765 2,799 3,970 5,453 4,417 6,521 4,229 1,541 4,165 3,574 4,457 3,089 40,450<br />

2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,679 -0,569 -1,991 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -13,267<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

40


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

<strong>in</strong> Mrd. R<strong>in</strong>ggit<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,3 1,2<br />

2009 3,9 3,7 3,5 3,0 2,4 -1,4 -2,4 -2,4 -2,0 -1.5 -0,1 1,1<br />

2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 2,00 2,00 2,20 2,25<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />

Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 4,8 %<br />

4 Q 2008 0,1%<br />

1 Q 2009 -6,2 %<br />

2 Q 2009 -3,9 %<br />

3 Q 2009 -1,2%<br />

4 Q 2009 4,5%<br />

Department of<br />

Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. R<strong>in</strong>ggit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 12,9 11,7<br />

2009 8,1 12,1 12,6 7,4 10,0 9,1 7,8 9,6 9,3 11,5 8,9 12,1 118,4<br />

2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9<br />

Quelle: Department of Stat<strong>ist</strong>ics Malaysia<br />

41


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: S<strong>in</strong>gapur<br />

<strong>in</strong> Mrd. S<strong>in</strong>gapur-Dollar<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,2 1,0<br />

2009 2,9 1,9 1,6 -0,7 -0,3 -0,5 -0,5 -0,3 -0,4 -0,9 -0,8 -0,5<br />

2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: S<strong>in</strong>gapore Department of Stat<strong>ist</strong>ics<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,12 0,14 0,10 0,06<br />

2009 0,11 0,14 0,15 0,12 0,09 0,14 0,15 0,22 0,22 0,28 0,24 0,11<br />

2008 1,17 1,13 0,62 0,42 0,47 0,27 0,30 0,51 0,97 0,31 0,34 0,24<br />

Central Bank Overnight Rate. Monetary Authority of S<strong>in</strong>gapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 -4,0 %<br />

1 Q 2009 -9,4 %<br />

2 Q 2009 -3,1 %<br />

3 Q 2009 0,6 %<br />

4 Q 2009 4,0 %<br />

1 Q 2010 13,1%<br />

S<strong>in</strong>gapore Department<br />

of Stat<strong>ist</strong>ics<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. S<strong>in</strong>gapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 71,43 72,83 74,92<br />

2009 55,02 58,62 58,79 58,43 60,33 59,98 63,25 63,78 66,68 63,92 67,47 69,09 745,35<br />

2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85<br />

Quelle: International Enterprise S<strong>in</strong>gapore<br />

42


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. Mai 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

<strong>in</strong> Mrd. US$<br />

Inflation [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 4,1 3,7 3,4<br />

2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9 -3,3 -4,0 -4,4 -1,0 -1,0 0,4 1,9 3,5<br />

2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce M<strong>in</strong><strong>ist</strong>ry<br />

Leitz<strong>in</strong>sen [<strong>in</strong> %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,25 1,25 1,25 1,25<br />

2009 2,00 1,50 1,50 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25<br />

2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />

1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 2,9 %<br />

4 Q 2008 -4,2 %<br />

1 Q 2009 -7,1 %<br />

2 Q 2009 -4,9 %<br />

3 Q 2009 -2,7 %<br />

4 Q 2009 5,8 %<br />

National Economic<br />

Development<br />

Handelsbilanz [<strong>in</strong> Mrd. US-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 0,59 0,45<br />

2009 1,69 3,95 2,17 0,62 2,34 1,07 0,80 2,27 2,05 1,69 1,11 -0,11 19,41<br />

2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

43

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