MOBILE RISIKEN
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20/13<br />
IT-Strategien 37<br />
Foto: Benteler<br />
ihrer Logik mitunter nicht verstehen und<br />
nicht nachvollziehen können oder wollen.“<br />
Zu den verbreiteten Schwächen in den<br />
Kommunikationsfähigkeiten der IT-Experten<br />
zählt laut Maicher auch ein unzureichendes<br />
Rollenverständnis der Technikmitarbeiter:<br />
Im Regelfall verständen sie sich<br />
nicht als Kommunikationskanal, über den<br />
die Grundpositionen der IT-Organisation<br />
nach außen vertreten würden. Der Ardour-<br />
Studie zufolge sind sie dafür auch nicht<br />
ausreichend geschult. Zudem legten die<br />
Verantwortlichen zu selten Wert darauf.<br />
Kunden werden mit Informationen<br />
über die IT kurz gehalten<br />
Auch das begrenzte Engagement in Sachen<br />
Marketing trägt aus Ardour-Sicht zu den<br />
Diskrepanzen in der IT-Wahrnehmung bei.<br />
Nur in jeder zweiten IT-Organisation werde<br />
es überhaupt betrieben, wobei die internen<br />
IT-Dienstleister den Schnitt auch noch deutlich<br />
verbessern. Wo ein IT-Marketing vorhanden<br />
sei, sind seine Befugnisse häufig<br />
stark beschnitten, oder es fehlt an Mitarbeitern,<br />
vor allem an solchen mit dem erforderlichen<br />
Know-how.<br />
Marketing-Methoden und -Instrumente<br />
kämen folglich auch nur selten zum Einsatz.<br />
Nicht einmal ein IT-Produkt-Management<br />
oder eine definierte IT-Preispolitik<br />
seien gang und gäbe. Eine Kundensegmentierung<br />
und ein internes Key-Account-Management<br />
gebe es nur in jeder zweiten IT-<br />
Organisation. Ähnlich sieht es der Studie<br />
zufolge in Sachen Informationspolitik aus.<br />
Eine systematische Information zu aktuellen<br />
Themen finde nur in der Hälfte der<br />
befragten Organisationen regelmäßig statt.<br />
Dasselbe gelte für die Kommunikation mit<br />
den Stakeholdern.<br />
Die IT-eigene Vision bleibt oft<br />
im Verborgenen<br />
Ganz schlecht bestellt sei es um die Verbreitung<br />
der IT-eigenen „Vision“ mit Hilfe<br />
von Medien wie Broschüren, Newslettern,<br />
Events oder Imagefilmen. Dergleichen sei<br />
eher die Ausnahme als die Regel. Ganze 19<br />
Prozent der IT-Organisionen betrieben<br />
überhaupt eine dedizierte Website.<br />
Angesichts solcher Versäumnisse werde<br />
klar, warum so wenige Fachbereiche die IT<br />
als „Business-Partner“ wahrnehmen. Der<br />
Studie zufolge sind das nur 19 Prozent.<br />
Mehr als die Hälfte, sprich: 53 Prozent der<br />
Befraten, gaben hingegen an, sie würden<br />
von ihren Kunden als „reine Dienstleister“<br />
betrachtet; 28 Prozent könnten sich immerhin<br />
als „technische Berater“ fühlen. o<br />
*Karin Quack<br />
kquack@computerwoche.de<br />
Marketing beginnt mit Handeln<br />
Mitunter fühlen sich IT-Abteilungen<br />
missverstanden. Fachbereiche und<br />
Management, so berichten einige IT-Verantwortliche,<br />
werfen ihnen Versäumnisse<br />
vor, die sie entweder nicht zu verantworten<br />
haben oder die zumindest teilweise<br />
von anderen verursacht worden sind. Insgesamt,<br />
so klagen viele, leide die IT unter<br />
einem schlechten Image. Völlig zu unrecht<br />
gelte sie als langsam, teuer, von Qualitätsproblemen<br />
geplagt und wenig innovativ.<br />
Der erste Teil des Satzes<br />
„Tue Gutes und rede darüber“<br />
liegt oft im Argen. <br />
Dem müsse die IT unbedingt kommunikativ<br />
gegensteuern, so der Tenor, und nach<br />
zündenden Ideen für die Selbstvermarktung<br />
suchen.<br />
Das ist sicher absolut notwendig, aber<br />
nicht immer ausreichend, um ein positives<br />
Image zu halten oder aufzubauen. Einerseits<br />
sollte natürlich für die richtigen Projekte<br />
und Pläne die Marketing-Trommel<br />
gerührt werden. Auch in der IT gehört<br />
Klappern schließlich zum Handwerk. Deshalb<br />
ist es wichtig, auf die eigenen Vorhaben<br />
und Leistungen aufmerksam zu machen<br />
– im Zweifel auch mit außergewöhnlichen<br />
Aktionen.<br />
Seit etwa drei Monaten<br />
gibt es beim Paderborner<br />
Autozulieferer Benteler<br />
einen neuen CIO.<br />
Er heißt Alexander<br />
Stamm, zählt 40 Jahre,<br />
trägt den Titel Vice<br />
President Information<br />
Management<br />
und berichtet an<br />
die Geschäftsführung<br />
der<br />
Benteler<br />
Deutschland<br />
GmbH.<br />
Das Unternehmen hat sich<br />
mit der Berufung eines neuen<br />
CIO Zeit gelassen.<br />
Nachdem Stamms Vorgängerin<br />
Meike Schäffler<br />
die Geschäftsführung<br />
der Sparte Rohr/<br />
Stahl übernommen<br />
hatte, wurde die<br />
Auf der anderen Seite sollte man aber<br />
nicht vergessen, auch das Richtige zu tun.<br />
Dort, wo die Diskrepanz zwischen (positiver)<br />
Handlungsrealität und Kommunikation/Marketing<br />
gering ist, gibt es erfahrungsgemäß<br />
auch die wenigsten Imageprobleme.<br />
Doch manchmal bleibt die erste<br />
Hälfte des viel zitierten Satzes „Tue Gutes<br />
und rede darüber“ unberücksichtigt.<br />
Bevor in die Unternehmenswelt posaunt<br />
wird, wie gut der Service-Desk funktioniert,<br />
sollte seine Qualität auch sichergestellt<br />
sein. Bevor über bahnbrechende<br />
Projekte berichtet wird, sollte geprüft werden,<br />
ob sie tatsächlich erfolgreich verlaufen<br />
und von den Betroffenen akzeptiert<br />
werden. Bevor die Innovationsfähigkeit<br />
der IT in den Vordergrund gestellt wird,<br />
wäre es ratsam, zu untersuchen, wie viele<br />
Innovationen beim Nutzer angekommen<br />
sind und ob er sie eigentlich relevant findet.<br />
Das klingt einfach,<br />
wird aber viel zu selten<br />
berücksichtigt. Schauen<br />
Sie sich um!<br />
Christoph Witte,<br />
freier IT-Publizist und<br />
Kommunikationsberater<br />
in München. Twitter:<br />
@christophwitte<br />
Benteler hat wieder einen richtigen CIO<br />
Alexander Stamm leitet nun die IT des Autozulieferers.<br />
Alexander<br />
Stamm<br />
wechselte<br />
von Magna<br />
zu Benteler.<br />
IT längere Zeit von Thomas<br />
Späth, dem Geschäftsführer<br />
der Benteler Deutschland<br />
GmbH, geleitet.<br />
Stamm kommt vom österreichischen<br />
Automobilhersteller<br />
Magna International,<br />
wo er zuletzt als Director IT<br />
tätig war. Insgesamt arbeitete<br />
er mehr als zehn Jahre<br />
im steierischen Automotiveund<br />
Zulieferkonzern. In dieser<br />
Zeit verantwortete er<br />
die IT dreier verschiedener<br />
Produktgruppen. (qua)