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GI - Gebäudetechnik Innenraumklima Einsparungen bei der Warmwasserversorgung im Ein- und Zweifamilienhaus (Vorschau)

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Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 67<br />

Richtwerte <strong>der</strong> zulässigen Leitungslängen ohne Zirkulation<br />

bzw. ohne Begleitheizung sind <strong>der</strong> Tabelle 1 zu<br />

entnehmen [1].<br />

– Die Entnahmestellen dicht zusammen liegen.<br />

– Die Entnahmestellen ständig in Betrieb sind <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Wasserinhalt nicht abkühlt, z. B. in Gewerbebetrieben.<br />

– Entnahmestellen mit großem Verbrauch nur selten<br />

o<strong>der</strong> stoßweise in Betrieb sind, z. B. Reihenduschen<br />

<strong>und</strong> Waschanlagen in Industriebetrieben.<br />

– Verordnungen <strong>und</strong> Gesetzte, die eine Zirkulation o<strong>der</strong><br />

Begleitheizung nicht for<strong>der</strong>n.<br />

Stockwerksleitungen werden allgemein ohne Zirkulation<br />

ausgeführt. Die Leitungsführung kann entsprechend den<br />

in Bild 2 dargestellten Verlegesystemen ausgeführt werden.<br />

Da<strong>bei</strong> ist folgende Bewertung zu beachten:<br />

– Die geradlinige konventionelle Leitungsführung nach<br />

Bild 2a mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen für die Entnahmearmaturen<br />

ergibt die kürzesten Leitungslängen <strong>und</strong><br />

damit vergleichsweise die geringste Ausstoßzeit <strong>und</strong> die<br />

geringsten Ausstoßverluste. Damit verb<strong>und</strong>en sind die<br />

niedrigsten Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten.<br />

Die Stockwerksleitung kann als <strong>Ein</strong>heit o<strong>der</strong> in<br />

Teilabschnitten vorgefertigt <strong>und</strong> rationell eingebaut<br />

werden.<br />

– Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen zu den <strong>Ein</strong>fachanschlüssen<br />

<strong>der</strong> Entnahmearmaturen nach Bild 2b<br />

ergeben eine große Gesamtrohrlänge <strong>und</strong> entsprechend<br />

lange Ausstoßzeit mit großen Ausstoßverlusten. Der<br />

Planungsaufwand ist <strong>im</strong> Vergleich mit dem an<strong>der</strong>en<br />

System als verhältnismäßig geringe <strong>Ein</strong>zuschätzen,<br />

auch ist <strong>der</strong> Zeitaufwand für die Rohrverlegung je<br />

Meter Rohrlänge verhältnismäßig klein, wird jedoch<br />

durch die große Rohrlänge erhöht. Dieses System ist in<br />

<strong>der</strong> Regel mit den größten Investitions-, Amortisations-<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten verb<strong>und</strong>en.<br />

– Die Strangleitungsführung nach Bild 2c mit Doppelanschlüssen<br />

<strong>und</strong> an den Endpunkten <strong>der</strong> Stockwerksleitung<br />

mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen <strong>der</strong> Entnahmearmaturen<br />

besitzt einen zwischen den Verlegesystemen nach<br />

Bild 2a <strong>und</strong> 2d liegenden Aufwand an Rohrlänge. Ausstoßzeit<br />

<strong>und</strong> Ausstoßverluste liegen <strong>im</strong> Vergleich <strong>der</strong><br />

Verlegesysteme an zweiter Stelle. Das gilt auch für die<br />

Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten. Der<br />

Wasseraustausch wird in allen Leitungsabschnitten mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> am Endpunkt angeordneten Entnahmestelle<br />

begünstigt. Die Anordnung von Klosettbecken<br />

o<strong>der</strong> Waschbecken, die häufig benutzt werden, am<br />

Endpunkt <strong>der</strong> Stockwerksleitung ist <strong>bei</strong> diesem System<br />

vorteilhaft.<br />

– Die Ringleitungsführung mit Doppelanschlüssen an<br />

allen Entnahmearmaturen nach Bild 2d erfor<strong>der</strong>t einen<br />

etwas geringeren Rohrleitungsaufwand als das System<br />

mit Stockwerksverteiler nach Bild 2b. Diese Rangfolge<br />

gilt auch bezüglich <strong>der</strong> Beurteilung von Ausstoßzeit<br />

<strong>und</strong> Ausstoßverlust sowie von Planungs- <strong>und</strong> Montageaufwand.<br />

Die Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong><br />

Betriebskosten liegen vergleichweise an dritter Stelle.<br />

Durch den Zufluss zu den Armaturenan schlüssen <strong>der</strong><br />

Entnahmearmaturen über zwei Zuleitungen ergibt sich<br />

ein verhältnismäßig geringer Druckverlust für die<br />

Tabelle 2. Zulässige Leitungslängen für Warmwasser-<strong>Ein</strong>zel- <strong>und</strong><br />

Sammelleitungen ohne Zirkulation o<strong>der</strong> elektrische Begleitheizung<br />

zu den Entnahmestellen nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2]<br />

mit einem Wasserinhalt ≤ 3 Liter.<br />

d i L d i L d i L<br />

mm m mm m mm m<br />

8,0 59 14,4 18 20,4 9<br />

8,4 54 15,0 17 21,2 8<br />

10,0 38 16,0 15 21,6 8<br />

11,5 29 16,6 14 23,2 7<br />

11,6 28 17,0 13 25,0 6<br />

12,5 24 18,0 11 25,6 6<br />

13,0 22 19,6 10 26,0 5<br />

13,5 20 20,0 9 26,6 5<br />

L = 3,0 in m; V = Wasserinhalt in L/m<br />

V<br />

Stockwerks-Leitung <strong>und</strong> es erfolgt ein ständiger<br />

Wasseraustausch in allen Leitungsabschnitten.<br />

Die zulässige Leitungslänge von Warmwasser-<strong>Ein</strong>zelleitungen<br />

<strong>und</strong> Stockwerksleitungen ohne Zirkulation<br />

erfor<strong>der</strong>t neben <strong>der</strong> Beachtung einer zulässigen Ausstoßzeit<br />

nach Tabelle 1, zur Vermeidung eines Legionella-<br />

Infek tionsrisikos, das <strong>Ein</strong>halten <strong>der</strong> in dem DVGW-<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2] enthaltenen Regeln. Danach<br />

können Stockwerks- <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelleitungen mit einem<br />

Wasservolumen < 3 Liter ohne Zirkulation o<strong>der</strong> selbstregelnde<br />

Begleitheizung gebaut werden. Für die in Frage<br />

kommenden Nennweiten DN 10, DN 15 <strong>und</strong> DN 20<br />

ergeben sich unter dieser Voraussetzung nach Tabelle 2<br />

zulässige Leitungslängen von 8 m bis 38 m. Diese Längen<br />

überschreiten die nach einer vertretbaren Ausstoßzeit in<br />

Tabelle 1 festgelegten Längen erheblich <strong>und</strong> sind praktisch<br />

ohne Bedeutung.<br />

Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation<br />

Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation können mit<br />

natürlicher Zirkulation, <strong>der</strong> so genannten Schwerkraftzirkulation<br />

o<strong>der</strong> mit zwangsweiser Zirkulation, <strong>der</strong><br />

Pumpenzirkulation, ausgeführt werden.<br />

Im Zirkulationskreislauf wird <strong>der</strong> Wasserinhalt des<br />

Rohrnetzes, d. h. nur <strong>der</strong> Leitungen in denen die Zirkulation<br />

stattfindet, ohne Berücksichtigung des Wasserinhalts<br />

<strong>im</strong> Wassererwärmer, ständig umgewälzt. Die<br />

Wärmeverluste <strong>im</strong> Kreislauf gleicht das Heizungssystem<br />

über das Warmwasser aus <strong>der</strong> Trinkwassererwärmer aus.<br />

Warmes Wasser mit Solltemperatur steht damit auch<br />

nach längeren Entnahmepausen an den Entnahmestellen<br />

zur Verfügung. Die Zirkulationsleitungen sind dazu<br />

möglichst dicht an die Entnahmestellen heranzuführen.<br />

Verbrauchsleitungen, die nicht von <strong>der</strong> Zirkulation erfasst<br />

werden, dürfen die Längeangaben in Tabelle 1 nicht überschreiten.<br />

Bei unterer Verteilung ist die Zirkulationsleitung<br />

nach Bild 3 etwa 300 mm unterhalb <strong>der</strong> obersten<br />

abzweigenden Stockwerksleitung an die Warmwasser-<br />

Steigleitung anzuschließen.<br />

Kombinierte Warmwasserverteilsysteme setzen sich<br />

aus dem Zirkulationssystem <strong>und</strong> dem <strong>Ein</strong>zelleitungs-

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