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elektrowärme international Härtetechnik (Vorschau)

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03 I 2013<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Härtetechnik</strong><br />

09. – 11. Oktober 2013<br />

Rhein-Main-Hallen<br />

Wiesbaden<br />

Alle Informationen ab S. 31!<br />

4. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN & GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

20.-22. November 2013<br />

www.ewi-schmelzen.de<br />

ISSN 0340-3521 www.elektrowaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

Besuchen Sie uns:<br />

9.–11.10.2013 Härtereikongress<br />

in Halle 9/Stand 929<br />

Induction solutions.<br />

Hard to beat!<br />

www.sms-elotherm.com


Kurbelwellen härten<br />

im 35 sec-Takt<br />

Wir setzen Visionen um.<br />

Luitgard Heßler<br />

Leiterin Konstruktion Elektrik<br />

Die Maschinenfabrik ALFING Kessler GmbH produziert hochwertige<br />

Kurbelwellen und Härtemaschinen – vornehmlich für Großmotorenbau,<br />

Nutzfahrzeuge, Automobilindustrie und Rennsport. Wir sind Technologieund<br />

Innovationsführer in unseren Segmenten – weltweit.<br />

MODULARE HÄRTEMASCHINE<br />

FAST-FT<br />

Auguste-Kessler-Str. 20<br />

D-73433 Aalen (Germany)<br />

T : + 49 (0) 7361 501- 4485<br />

F : + 49 (0) 7361 501- 4689<br />

hardening@mafa.alfing.de<br />

www.alfing.de


EDITORIAL<br />

Induktion<br />

– Erwärmungsverfahren der Zukunft?<br />

Mit der ersten Ölkrise 1973 ist unserer Gesellschaft klar<br />

geworden, dass der Wohlstand in der westlichen Welt<br />

vielfach auf fossilen und damit auf nur begrenzt zur Verfügung<br />

stehenden Brennstoffen beruht. Seitdem sind fast 40<br />

Jahre vergangen und in der Bevölkerung hat ein Umdenken<br />

stattgefunden, infolgedessen sich die Menschen zunehmend<br />

für eine saubere und nachhaltige Umwelt einsetzen.<br />

Strom als Energieträger hatte zwar schon damals einen<br />

hohen Stellenwert, allerdings spielten zu dieser Zeit die im<br />

Rahmen der Erzeugung hervorgerufenen ökologischen<br />

Einflüsse nur eine untergeordnete Rolle. Dies hat sich in<br />

den darauf folgenden Jahrzehnten stark verändert: 2012<br />

betrug der durch erneuerbare Energien abgedeckte Stromverbrauch<br />

in Deutschland bereits 23 % und hat sich seit<br />

1990 mehr als versechsfacht.<br />

Aufgrund der kontinuierlichen Zunahme regenerativer<br />

Energien bei gleichzeitig durch weltweite Nachfrage<br />

zurückgehender Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe werden<br />

alle bereits auf Elektrizität umgestellten Systeme immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Mit der Induktionstechnik als Möglichkeit, elektrisch<br />

leitfähige Materialien zu erhitzen und dabei auf Strom als<br />

Energiequelle zurückzugreifen, ist man somit bestens für<br />

die Zukunft vorbereitet. Folglich kann dieses Erwärmungsverfahren<br />

langfristig neben den Vorteilen der sehr guten<br />

Reproduzierbarkeit und dem hohen Wirkungsgrad auch<br />

in Umweltaspekten punkten.<br />

Kann die Induktionsbranche sich somit zurücklehnen<br />

und auf eine vielversprechende Zukunft warten? Nein,<br />

auf keinen Fall! Gerade im Hinblick auf die Effizienz von<br />

induktiven Erwärmungsanlagen gibt es noch viele Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Lange, schmale Induktorzuleitungen,<br />

eine hohe Kopplung zwischen Induktor und Werkstück<br />

oder veraltete Steuerungsverfahren und Bauteile zeigen,<br />

dass in Bezug auf die Energieeffizienz noch viel Verbesserungspotenzial<br />

besteht.<br />

Insbesondere in der Härtereitechnik wird aufgrund<br />

der hohen Temperaturen sehr viel Energie benötigt,<br />

sodass diesem Gebiet hinsichtlich der Energieausnutzung<br />

eine besondere Bedeutung zukommt.<br />

Auf dem „Härterei Kongress“ (09.-11.10.2013) in Wiesbaden<br />

werden die modernsten Techniken und Verfahren<br />

hinsichtlich des Härtens von Bauteilen vorgestellt. Viele<br />

Firmen, die in der Härtereitechnik aktiv sind, stellen auf dem<br />

Messegelände ihr Unternehmen und ihre Tätigkeitsfelder<br />

vor. Gleichzeitig werden den Besuchern der Messe auf dem<br />

dazugehörigen Kolloquium verschiedene Fachbeiträge<br />

zum Thema „Härten“ präsentiert. Dabei werden neben<br />

Entwicklungen in der Induktionstechnik auch viele andere<br />

Verfahren vorgestellt, die für die Härtung von Werkstücken<br />

geeignet sind (z. B. Einsatzhärten, Flammhärten).<br />

Es bleibt also nach wie vor spannend,<br />

welche Innovationen uns in<br />

Zukunft hinsichtlich der Erwärmung<br />

von Bauteilen erwarten.<br />

Einige Neuheiten werden<br />

in den Fachberichten<br />

dieser Zeitschrift vorgestellt<br />

und erlauben einen<br />

Einblick in den Stand der<br />

Technik und auch vor<br />

welche Herausforderungen<br />

man immer wieder<br />

gestellt wird. Beim Lesen<br />

dieser Lektüre wünsche ich<br />

Ihnen viel Spaß!<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan Schubotz<br />

EFD Induction GmbH<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

1


INHALT 3-2013<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

Glühende Elektroden nach Graphitierung<br />

59 FACHBERICHT<br />

Vorschubhärtung einer Zahnstange<br />

Fachberichte<br />

von Stefan Schubotz, Hansjürg Stiele<br />

51 Elektromagnetische Felder und Sicherheit von induktiven Erwärmungsanlagen<br />

Electromagnetic fields and safety of inductive heat treatment stations<br />

von Dirk M. Schibisch, Martin Bröcking<br />

57 Induktives Härten von Lenkstangen für Elektrolenkungen<br />

Induction hardening of steering racks for electric power steering systems<br />

von Katrin Struben, Pedro Moratalla<br />

63 Mikrofusionsverfahren für die Induktorenherstellung<br />

Microfusion processes for inductors<br />

von Albert Book<br />

67 Verfahren und Neuheiten zur Temperaturmessung beim induktiven Erwärmen<br />

Methods and innovations for temperature measurement in induction heating applications<br />

von Oliver Meier<br />

73 Problemlösungen mit mobilen Hochleistungslasern<br />

Mobile solutions using high-power lasers<br />

2 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 INHALT<br />

31 HÄRTEREI KONGRESS 2013<br />

Lesen Sie alle Informationen über das Branchenevent des Jahres ab Seite 31!<br />

Nachrichten<br />

8 Wirtschaft und Unternehmen<br />

18 Veranstaltungen<br />

20 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

24 Fortbildung<br />

25 Personalien<br />

27 Medien<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

Sonderteil<br />

Lesen Sie alles über den Härterei Kongress:<br />

31 Allgemeine Informationen<br />

32 Daten im Überblick<br />

34 Programm<br />

37 Interview: Prof. Dr.-Ing. Berthold Scholtes<br />

40 Produktvorschau<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

3


INHALT 3-2013<br />

99 AUS DER PRAXIS<br />

Induktive Wärmebehandlung unter Schutzgas<br />

80 IM PROFIL<br />

Folge 11: AWT e. V.<br />

Im Profil<br />

79 Folge 11: Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik (AWT) e.V.<br />

Nachgefragt<br />

83 Folge 10: Markus Werner<br />

„Der Wandel der Energiewirtschaft ist eine Evolution, keine Revolution“<br />

Forschung Aktuell<br />

89 Anwendungen der numerischen Simulation des induktiven Randschichthärtens<br />

Wirtschaft & Management<br />

95 Design Thinking für fachübergreifende Problemlösungsaufgaben<br />

Aus der Praxis<br />

99 Innovationen der Vakuumofentechnik für die Wärmebehandlung<br />

101 Induktive Wärmebehandlung unter Schutzgas<br />

+++ www.elektrowaerme-online.de +++ www.elektrowaerme-online.de +++<br />

4 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


4. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

3-2013 INHALT<br />

SCHMELZEN<br />

&GIESSEN<br />

von Eisen- und<br />

Nichteisenmetallen<br />

Mit Abendveranstaltung<br />

im Dortmunder<br />

Signal Iduna Park<br />

20.- 22. November 2013, Radisson Blu Hotel, Dortmund<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Vorkurs<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Grundlagenseminar am 20. November (optional)<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />

• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />

• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />

85 NACHGEFRAGT<br />

Folge 10: Markus Werner<br />

Firmenporträt<br />

124 Megatherm Elektromaschinenbau GmbH<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Einführung<br />

• Einsatzstoffe und Elektroenergie – die zwei wichtigsten<br />

Ressourcen für den induktiven Schmelzbetrieb<br />

Aktuelle Induktionsofentechnik<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung<br />

Ofenperipherie<br />

• Chargiersysteme und Prozessführung<br />

• Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />

Energiemanagement<br />

• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />

• Verbesserte Energieeffizienz<br />

RUBRIKEN<br />

Marktübersicht<br />

106 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

116 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

122 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

123 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen<br />

123 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

104 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Betriebssicherheit<br />

• Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

• Gefahrenpotenziale – Sicherheits- und<br />

Überwachungseinrichtungen<br />

Eisenmetalle<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen – Erfahrungsaustausch von<br />

Anlagenhersteller und -betreiber<br />

Nichteisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen – Erfahrungsaustausch von<br />

Anlagenhersteller und -betreiber<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 20.11.2013 (optional)<br />

Grundlagenseminar<br />

(14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Donnerstag, 21.11.2013<br />

Tagung (09:00 – 16:45 Uhr) mit<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Freitag, 22.11.2013<br />

Workshops zur Auswahl<br />

(09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Radisson Blu Hotel, Dortmund,<br />

www.radissonblu.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch<br />

exklusive | inklusive Grundlagenseminar<br />

Grundlagenseminar am 20. November<br />

• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/<br />

und auf Firmenempfehlung:<br />

800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis:<br />

900 € | 1.100 €<br />

Veranstalter<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />

unter www.ewi-schmelzen.de<br />

5


FASZINATION TECHNIK<br />

6 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Ein Blick durch das Schauglas<br />

des ZIO-Brenners:<br />

Ein Blick durch das Schauglas des ZIO-Brenners:<br />

Wir sehen die Strahlung der Gasflamme bei über<br />

1.000 Wir sehen °C. Die die Brenner Strahlung BIC/BIO der Gasflamme und ZIC/ZIO bei über<br />

sorgen 1.000 °C. für Die eine Brenner sichere BIC/BIO und emissionsarme<br />

und ZIC/ZIO<br />

Verbrennung sorgen für eine bis sichere 1.000 und kW. emissionsarme<br />

Verbrennung bis 1.000 kW.<br />

Glühende Graphitelektroden Quelle: Elster GmbH nach der Graphitierung<br />

Quelle: Elster GmbH<br />

Graphitelektroden werden im Elektrolichtbogenofen genutzt, um Stahlschrott<br />

aufzuschmelzen und daraus Rohstahl zu erzeugen. Im Vergleich<br />

zur Hochofenroute ist der Lichtbogenprozess energetisch günstiger und<br />

flexibler in Bezug auf Produktionsschwankungen.<br />

(Quelle: SGL Group)<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

FCT Anlagenbau baut Kompetenz bei induktiven<br />

Schnellheizsystemen aus<br />

Die technische Entwicklung auf<br />

dem Gebiet der Sinteranlagen hat<br />

gezeigt, dass zunehmend Schnellheizsysteme<br />

gefordert werden, um die Produktion<br />

von Teilen der Hochleistungskeramik<br />

wirtschaftlicher zu machen.<br />

Dabei steht im Vordergrund, die Verfahrensschritte<br />

so zu gestalten, dass eine<br />

kontinuierliche und planbare<br />

Fertigung hoher Stückzahlen in kurzen<br />

Bearbeitungsschritten möglich ist, um<br />

eine größtmögliche ökonomische Effizienz<br />

zu erreichen. Die FCT Anlagenbau,<br />

einer der führenden Anbieter von Hochtemperaturanlagen,<br />

hat ein innovatives<br />

Anlagenkonzept entwickelt, mit dem die<br />

Herstellung endkonturnaher Sinterteile,<br />

die einem kurzen Heiz- beziehungsweise<br />

Kühlzyklus unterworfen<br />

werden können, in großen<br />

Stückzahlen möglich<br />

ist.<br />

Dieses Anlagenkonzept<br />

wurde erstmalig auf<br />

der Ceramitec 2012 in<br />

München dem<br />

Fachpublikum<br />

vorgestellt.<br />

Die zum Patent<br />

angemeldete Anlage<br />

steht im Technikum<br />

der FCT Anlagenbau für Testläufe<br />

zur Verfügung. Der hochleistungsfähige<br />

Induktionsofen FCI 600/150-100-SP<br />

wurde für die Produktion von MIM-Teilen,<br />

Teilen aus Hartmetall, Sinterteilen aus<br />

Keramik oder auch zur Siliziuminfiltration<br />

von CFC-Bauteilen entwickelt.<br />

Gegenüber herkömmlichen Anlagen<br />

überzeugt dieses Fertigungskonzept<br />

durch seine kontinuierliche Mehrkammeranlage<br />

in Modulbauweise, die eine<br />

flexible Anpassung ermöglicht. Die Produktion<br />

ist in Schutzgasatmosphäre und/<br />

oder im Vakuumbetrieb möglich. Schnelle<br />

Heizraten durch induktive Beheizung<br />

ermöglichen kurze Taktzeiten. Hinzu<br />

kommt eine etwa 30-prozentige Energieeinsparung<br />

– ein wichtiger Beitrag in<br />

Bezug auf Nachhaltigkeit. Senkung der<br />

Life Time Costs durch Senkung der Wartungskosten<br />

sowohl im Materialaufwand<br />

als auch beim Wartungsaufwand. Eine<br />

unabhängige Teilegeometrie der Produkte<br />

wird durch Verwendung von Tiegeln<br />

als Träger möglich.<br />

ABP liefert zwei Induktionsöfen an TISCO<br />

TISCO (Taiyuan Iron & Steel Co. Ltd),<br />

einer der weltweit größten Edelstahllieferanten,<br />

platzierte den Auftrag bei<br />

ABP Induction Systems GmbH, einer der<br />

weltweiten Marktführer in der Induktionstechnik,<br />

um leistungsstarke Induktionsöfen<br />

in ihr bestehendes Stahlwerk in<br />

Taiyuan, China, zu implementieren. Das<br />

Projekt besteht aus zwei Phasen: Zum<br />

einen dem Einbau von zwei 30t-Öfen mit<br />

einer gemeinsamen Energieversorgung<br />

von 24,4 MW zum Schmelzen von FeCr<br />

und FeNi (installiert und in Betrieb genommen)<br />

und zum anderen dem Einbau von<br />

sechs 65t-Öfen mit drei getrennten und<br />

unabhängigen 42 MW-Energieversorgungen<br />

zum Schmelzen von FeCr und FeNi<br />

(Montagebeginn im August 2013).<br />

Diese von ABP gelieferten Anlagen<br />

stellen die zurzeit leistungsstärksten,<br />

jemals entworfenen oder hergestellten<br />

Induktionsöfen in der heutigen Mittelfrequenztechnologie<br />

dar. Mitte Juni<br />

2013 hat ABP mit der Inbetriebnahme<br />

der beiden 30t-Öfen mit 24,4 MW- Energieversorgung<br />

begonnen. Verschiedene<br />

Versuche wurden während der Inbetriebnahmephase<br />

durchgeführt. Gemischter<br />

Kohlenstoffstahlschrott und Roheisen,<br />

gemischter Stahlschrott und FeCr sowie<br />

100 % FeCr und teilweise FeMn wurden<br />

in die Öfen chargiert und geschmolzen.<br />

Durch die hohe Zuverlässigkeit,<br />

die höchste Betriebssicherheit sowie<br />

den Bedienkomfort im Hinblick auf das<br />

Betreiben der Öfen bei Nennleistung von<br />

24,4 MW Leistung haben die gelieferten<br />

Induktionsöfen die anspruchsvollen Kundenanforderungen<br />

erfüllt.<br />

8 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Tung Ho Steel<br />

bestellt neuen<br />

Induktionsbooster<br />

bei SMS Elotherm<br />

T<br />

ung Ho Steel hat für seine Produktionsanlage<br />

in Miaoli, Taiwan, ein<br />

neues Induktionssystem für mittlere und<br />

große Profile bei SMS Elotherm bestellt.<br />

Mit der neuen Induktionsnacherwärmung<br />

wird der Schwerölverbrauch bei<br />

Tung Ho drastisch gesenkt bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Emissionen. Das<br />

Ecoplants-Konzept erlaubt ein schnelles<br />

Nachwärmen zahlreicher Werkstoffe<br />

und Abmessungen.<br />

Hier werden die Trägervorprofile,<br />

Vorblöcke und Brammen vom Hubbalkenofen<br />

in die induktive Nachwärmungsanlage<br />

EloHeat transportiert, in<br />

der während der Oszillationsbewegung<br />

in den Spulen sehr schnell eine Temperaturerhöhung<br />

von mehr als 200 °C<br />

erreicht wird, bevor sie in den nachfolgenden<br />

Walzprozess eintreten.<br />

Das 19,2-MW-System wird von vier<br />

Mittelfrequenz-Transistorumrichtern mit<br />

einer Nennleistung von jeweils 4.800 kW<br />

gespeist. Um für den nachfolgenden<br />

Walzprozess die optimale Temperatur<br />

zu erreichen, kann die in die Profile eingebrachte<br />

Energie angepasst werden.<br />

Dazu werden Doppler-Laser-Geschwindigkeitsmessvorrichtungen<br />

in Kombination<br />

mit optischen Pyrometern für die<br />

Prozesssteuerung verwendet.<br />

Die gesamte Produktpalette umfasst<br />

zahlreiche Werkstoffe und Abmessungen,<br />

vom 480 x 430 mm Trägervorprofil<br />

zur 1.250 x 220 mm Bramme, alle zwischen<br />

4 und 10 m lang. Diese große<br />

Bandbreite an Abmessungen kann mit<br />

nur drei verschiedenen Induktorsätzen<br />

nachgewärmt werden. Zusammen mit<br />

dem Elotherm-Induktor-Schnellwechselsystem<br />

werden kurze Stillstandzeiten<br />

gewährleistet. Die EloHeat soll im dritten<br />

Quartal 2014 in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Umfirmierung: Hüttinger Elektronik<br />

wird Trumpf Hüttinger<br />

The art<br />

of induction<br />

Seit 1990 gehört die Hüttinger Elektronik<br />

GmbH + Co. KG zur Trumpf Gruppe. Dieser<br />

enge und erfolgreiche Verbund spiegelt<br />

sich künftig auch in dem Firmennamen des<br />

Unternehmens wider. Seit dem 1. Juli 2013<br />

firmiert die Hüttinger Elektronik GmbH +<br />

Co. KG unter dem Namen Trumpf Hüttinger<br />

GmbH + Co. KG. Anschrift sowie alle allgemeinen<br />

Geschäfts-, Verkaufs- und Lieferbedingungen<br />

bleiben unverändert gültig. Am<br />

1. Juli hat das Unternehmen zudem neue<br />

E-Mail-Adressen mit einheitlicher Schreibweise<br />

eingeführt: Vorname.Nachname@<br />

de.trumpf.com. Ebenso ist die Umfirmierung<br />

mit einer Änderung des Webauftritts<br />

verbunden.<br />

Die neue Adresse im Internet lautet:<br />

www.trumpf-huettinger.com<br />

Der Spezialist für Induktive Erwärmung<br />

Italy | China | Usa | India<br />

Headquarters<br />

via Torino 213, Leinì (TO) 10040 ITALY<br />

info@saetgroup.com | saetgroup.com<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Mehr Wettbewerbsfähigkeit für stromintensive Unternehmen<br />

Stromintensive Industrien können für<br />

den Zeitraum 2013 bis 2020 einen Ausgleich<br />

für die Kosten erhalten, die aus dem<br />

CO 2 -Emissionshandel in der EU stammen<br />

und über den Strompreis auf sie abgewälzt<br />

werden (sog. Strompreiskompensation). Die<br />

geänderte deutsche Richtlinie für diese Beihilfen<br />

wurde von der Europäischen Kommission<br />

genehmigt und im Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

Der Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Technologie, Dr. Philipp Rösler: „Die neue<br />

Richtlinie gewährleistet, dass Unternehmen<br />

aus stromintensiven Sektoren einen Teil<br />

ihrer emissionshandelsbedingten Stromkosten<br />

kompensiert bekommen. Dies ist<br />

ein positives Signal für stromintensive<br />

Unternehmen am Standort Deutschland.<br />

Es stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit im<br />

<strong>international</strong>en Wettbewerb und verschafft<br />

Planungssicherheit. Es ist ein wichtiges<br />

Bekenntnis zu einer starken industriellen<br />

Basis. Ziel ist es zu vermeiden, dass wichtige<br />

Industriezweige ihre Produktion in Drittstaaten<br />

mit einer weniger ehrgeizigen Klimapolitik<br />

verlagern.“<br />

Unternehmen aus den von der europäischen<br />

Kommission festgelegten Sektoren,<br />

wie unter anderem der Stahl-, Chemie-<br />

und Nichteisenmetallbranche, können<br />

ab 1. Januar 2014 jeweils rückwirkend für<br />

das Vorjahr einen Antrag auf Kompensation<br />

für auf den Strompreis übergewälzte<br />

Kosten der Treibhausgasemissionen stellen.<br />

Bewilligungsbehörde ist die Deutsche<br />

Emissionshandelsstelle (DEHSt).<br />

Oerlikon Leybold Vacuum: Bestellungen aus aller Welt für<br />

Vakuumsysteme<br />

Oerlikon Leybold Vacuum hat mehrere<br />

Bestellungen aus verschiedenen Teilen<br />

der Welt für Vakuumsysteme im Bereich<br />

Metallbearbeitung erhalten. Der Vorteil dieser<br />

Vakuumlösungen, die sehr speziellen Kunden-Bedürfnissen<br />

angepasst sind, besteht<br />

in dem individuellen Zuschnitt durch den<br />

Einsatz von Standard-Vakuumpumpen, kombiniert<br />

in flexiblen Modullösungen.<br />

Der Industrieofenhersteller Seco/Warwick<br />

verzeichnete kürzlich den Auftragseingang<br />

für einen Vakuumofen mit Abmessungen<br />

von etwa 6 m x 13 m (Durchmesser<br />

x Höhe). Dies wird einer der weltgrößten<br />

Vakuumöfen, der bisher im Bereich Wärmebehandlung<br />

eingesetzt<br />

wurde. In diesem Vakuumofen<br />

werden Spulen<br />

einer Wärmebehandlung<br />

unterzogen, die beim Bau<br />

des neuen französischen<br />

Kernfusionsreaktors ITER<br />

eingesetzt werden. Der<br />

Vakuumofen ist in der<br />

Lage, eine 125-t-Spule auf<br />

eine Temperatur von bis<br />

zu 650 °C zu erwärmen,<br />

wobei Prozessverunreinigungen<br />

im Bereich von weniger als einem<br />

einzigen ppm gewährleistet sind. Um eine<br />

derartig hohe Reinheit zu gewähren, ist es<br />

erforderlich, nahezu den kompletten Ofen<br />

aus Edelstahl herzustellen. Einer der kritischen<br />

Faktoren ist die Sicherstellung eines<br />

kontinuierlichen Betriebs des Ofens über<br />

mehrere Tage hinweg. Daher ist das Vakuumsystem<br />

für die Einhaltung der Prozessbedingungen<br />

von immenser Wichtigkeit.<br />

Des Weiteren hat Oerlikon Leybold Vacuum<br />

eine Bestellung für Vakuumpumpsysteme<br />

von einem OEM in Pittsburgh, USA,<br />

erhalten, der auf die Vakuumentgasung von<br />

Stahl spezialisiert ist. Der 100-t-VD(Vacuum<br />

Degassing)-Stahlentgaser wird in Pennsylvania,<br />

USA, installiert. Dieser Auftragseingang<br />

im sechsstelligen Euro-Bereich besteht aus<br />

drei Pumpmodulen, jeweils bestehend aus<br />

Vakuumpumpen der WH RUVAC ® Baureihe<br />

und trocken verdichtenden Vakuumpumpen<br />

der DRYVAC ® Baureihe. Jedes Modul<br />

umfasst neun RUVAC WH7000 und zwei<br />

DRYVAC DV1200 (7-2-2 Anordnung). Die<br />

gesamte Installation erreicht ein nominelles<br />

Gesamt-Saugvermögen von 205.800 m ³ /h.<br />

Während des Vakuumentgasungsprozesses<br />

wird das System geschmolzenen Stahl zur<br />

effektiven Entfernung von Wasserstoff, Sauerstoff<br />

und Kohlenstoff gemäß besonderer<br />

Anforderungen entgasen.<br />

Zudem hat die erfolgreiche Inbetriebnahme<br />

des ersten mechanischen<br />

Vakuumsystems von Leybold in Indien<br />

bei JAILAXMI Steel zu einer Bestellung<br />

von einem weiteren indischen Kunden<br />

geführt. Dieses Vakuumsystem liefert Oerlikon<br />

Leybold Vacuum für eine 35-t-VD-<br />

Stahlentgasungsanlage. Es umfasst zehn<br />

RUVAC WH7000 und vier DRYVAC DV1200<br />

(in einer 8-2-4 Anordnung). Neben der<br />

Hardware liefert Leybold die komplette<br />

automatische Steuerung.<br />

10 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Mehr als 90 Jahre Kompetenz in Metall<br />

Induktionsöfen zum Schmelzen, Gießen<br />

und Erwärmen<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

www.otto-junker.de<br />

11


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Outokumpu droht wegen EEG-Umlage mit Werksschließung<br />

Weil sein Antrag auf Subventionen beim<br />

Strompreis abgelehnt wurde, droht<br />

der finnische Edelstahlkonzern Outokumpu<br />

mit der Schließung des Bochumer Werkes<br />

und dem Abbau von Jobs bei der Tochter<br />

VDM. Im Bochumer Edelstahlwerk sind 550<br />

Mitarbeiter beschäftigt, bei der deutschen<br />

VDM arbeiten 1.600 Mitarbeiter. Outokumpu-Sprecherin<br />

Andrea Geile sagte der in<br />

Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen<br />

Post“ hierzu: „Es geht um insgesamt rd.<br />

€ 34 Mio. – davon betreffen € 28 Mio. die<br />

Elektrostahlwerke in Krefeld und in Bochum.“<br />

Derzeit werde die Wirtschaftlichkeit des<br />

Elektrostahlwerkes in Bochum überprüft.<br />

„Sollte diese Betrachtung zeigen, dass das<br />

Werk im Vergleich mit den übrigen <strong>international</strong>en<br />

Standorten des Konzerns keine<br />

deutlichen Kostenvorteile mit sich bringt,<br />

wird dieses Werk geschlossen“, so Andrea<br />

Geile weiter. Auch für Outokumpu VDM<br />

würden höhere Stromkosten „die Gefährdung<br />

von Arbeitsplätzen“ bedeuten, so die<br />

Sprecherin.<br />

Großauftrag aus Venezuela für SMS Siemag<br />

SMS Siemag hat einen Großauftrag zur<br />

Lieferung eines neuen Werkskomplexes<br />

zur Stahlherstellung und verarbeitung<br />

für Siderúrgica Nacional (SN) in Venezuela<br />

erhalten. Der Auftrag umfasst in der ersten<br />

Phase ein Elektrostahlwerk, eine Stranggießanlage<br />

und ein Grobblechwalzwerk. In<br />

der mit kurzem zeitlichem Abstand folgenden<br />

Ausbaustufe wird das Werk mit einer<br />

Pfannenentgasungsanlage und einem<br />

Steckelwalzwerk für die Erzeugung von<br />

Warmband komplettiert. Im Lieferumfang<br />

von SMS Siemag sind die gesamte technologische<br />

Ausrüstung, die Inbetriebnahme<br />

sowie umfangreiche Schulungen für das<br />

Kundenpersonal enthalten.<br />

Die Gesamtkapazität des neuen Werkskomplexes<br />

wird jährlich 1,55 Mio. t Flüssigstahl<br />

betragen, die über die Prozesskette<br />

hinweg zu Grobblech und Warmband verarbeitet<br />

werden. Das Werk wird in Ciudad<br />

Piar im Bundesstaat Bolívar errichtet und<br />

soll die industrielle Entwicklung der Region<br />

fördern.<br />

Das X-Melt ® -Stahlwerk besteht aus einem<br />

200-t-ARCCESS ® -Elektrolichtbogenofen, der<br />

eine elektrische Leistung von 220 MVA hat<br />

und mit einem Sauerstoff-Injektions-System<br />

(SIS) ausgerüstet ist. Ein Pfannenofen<br />

gewährleistet die genaue Steuerung der<br />

chemischen Zusammensetzung und der<br />

Temperatur des Flüssigstahls. Weiterhin<br />

liefert SMS Siemag die Zuschlagstoffversorgung<br />

und eine Gasreinigungsanlage.<br />

Die X-Cast ® -Stranggießanlage mit einem<br />

Gießstrang ist ausgelegt für die Produktion<br />

von Brammen mit Dicken von 180 und<br />

250 mm und Breiten von 800 bis 2.100 mm.<br />

Die Anlage ist konzipiert als Senkrecht-<br />

Abbiegeanlage mit einem Radius von<br />

9,5 m und einer metallurgischen Länge von<br />

31,5 m. Die technologische Ausstattung<br />

der Anlage umfasst mehrere qualitäts- und<br />

produktionsbestimmende Intelligent Slab<br />

Casting (ISC ® )-Module.<br />

Das von SMS Siemag zu liefernde<br />

X-Roll ® -3,8-m-Grobblechwalzwerk umfasst<br />

einen Wiedererwärmungsofen mit einer<br />

Kapazität von 280 t/h, der von SMS Meer<br />

geliefert wird, den Entzunderer, das Walzgerüst<br />

mit Staucher, die Blechkühlung, die<br />

Warmblech-Richtmaschine, ein Hubbalken-<br />

Kühlbett, eine Doppelbesäum- und eine<br />

Querteilschere sowie die Kaltblech-Richtmaschine.<br />

Das Grobblechwalzwerk ist für<br />

eine Jahresproduktion von 356.000 t ausgelegt<br />

und produziert Bleche mit einer maximalen<br />

Breite von 3.400 mm und Dicken<br />

zwischen 8 und 100 mm. In der zweiten<br />

Phase wird das Walzwerk um eine Twinstand<br />

Steckel-Anlage zur Herstellung von<br />

Warmband mit einer Jahresproduktion von<br />

844.000 t erweitert werden.<br />

Ein umfangreiches Schulungsprogramm<br />

ist ebenfalls Teil des Auftrags. Rund 160<br />

neue Mitarbeiter von SN werden durch<br />

die Teilnahme an den Plug & Work-Tests,<br />

theoretischen Schulungen und „Hands-on“-<br />

Trainings auf ihre spätere Arbeit vorbereitet.<br />

12 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

VDMA: Rückläufige Maschinenausfuhr<br />

im ersten Halbjahr<br />

Im ersten Halbjahr 2013 exportierten die<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

Waren im Wert von € 73,5 Mrd. Das sind<br />

3,2 % weniger als im gleichen Zeitraum des<br />

Vorjahres. Die Maschinenimporte betrugen<br />

im gleichen Beobachtungszeitraum<br />

€ 27,5 Mrd. und verfehlten das Vorjahresergebnis<br />

um 7,8 %. Der Außenhandelsbilanzsaldo<br />

der Maschinenbauer betrug damit im<br />

ersten Halbjahr plus € 46 Mrd.<br />

Die Exporte in die Hauptabsatzregion<br />

Europa verfehlten das Vorjahresniveau um<br />

3,3 %. Die Lieferungen in die EU-28 gingen<br />

dabei um 5,2 % auf knapp 30 Mrd. zurück, die<br />

in die Euro-Länder um 4,7 % auf € 18,5 Mrd.<br />

Plusraten gab es in Europa im Geschäft mit<br />

der Türkei (plus 12,4 %) und der Schweiz (plus<br />

3,6 %). Russland verfehlte nur geringfügig den<br />

Vorjahreswert (minus 0,2 %).<br />

Die Exporte in die VR China, dem mit<br />

einem Exportanteil von 11 % wichtigsten<br />

Auslandsmarkt der deutschen Maschinenbauer<br />

blieben mit minus 4,2 % im negativen<br />

Bereich. Die Maschinenausfuhr nach<br />

Indien schrumpfte um 15,6 % auf € 1,4 Mrd.<br />

In Südkorea – mittlerweile für die deutschen<br />

Maschinenbauer, bedeutender als<br />

Indien – konnten Maschinen und Anlagen<br />

für € 1,7 Mrd. verkauft werden.<br />

Das ist ein Plus von 13,3 %<br />

gegenüber dem ersten Halbjahr<br />

2012. In Asien in Summe<br />

blieben die Exporte um 4 %<br />

unter dem Vorjahresniveau.<br />

Nach drei Jahren mit zweistelligen<br />

Wachstumsraten legten<br />

die Maschinenlieferungen<br />

in die USA (zweitwichtigster<br />

Absatzmarkt, Exportanteil<br />

9,4 %) eine Verschnaufpause<br />

ein und blieben um 2,5 %<br />

unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.<br />

Da die Exporte<br />

nach Kanada aber zweistellig<br />

wuchsen und auch Mittelamerika<br />

mit einem Plus von<br />

7 % das Halbjahr abschloss,<br />

verfehlten die Lieferungen<br />

nach Amerika insgesamt<br />

den Wert<br />

des Halbjahres<br />

2012 nur um 2 %.<br />

Mit einem<br />

Anteil von 3 % an<br />

der deutschen<br />

Maschinenausfuhr<br />

spielt Afrika<br />

nur eine untergeordnete<br />

Rolle. Das<br />

Liefervolumen<br />

war mit € 2,1 Mrd.<br />

14,6 % höher als<br />

im Vorjahr. Maßgeblich<br />

ist dies<br />

auf die hohe<br />

Zuwachsrate im<br />

Exportgeschäft<br />

mit Nordafrika<br />

zurückzuführen,<br />

das im Vorjahr<br />

einen krisenbedingt<br />

niedrigen<br />

Vergleichswert<br />

erreichte. Die Minusrate des zweiten<br />

Quartals 2013 ist mit 2,2 % bereits deutlich<br />

niedriger als im ersten Quartal, die<br />

Wärmebildsystem<br />

mit Infrarot-Linescanner<br />

ScanIR ® 3<br />

EMO 2013<br />

Halle 6 - Stand C65<br />

Überwachung von Bandund<br />

diskreten Prozessen<br />

Für den Einsatz unter rauen<br />

Industriebedingungen<br />

Robuste Prozessorbox für PCunabhängige<br />

Prozessteuerung<br />

Vielseitig einsetzbare Software<br />

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Ethernet, analoge und digitale<br />

Ein-/Ausgänge<br />

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noch minus 5,8 % betrug. Für die zweite<br />

Jahreshälfte wird mit weiter rückläufigen<br />

Minusraten gerechnet.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Otto Junker führt integriertes Managementsystem ein<br />

Mit der Einführung des integrierten<br />

Managementsystems bezogen auf<br />

den Produktionsstandort in Lammersdorf<br />

entspricht die Otto Junker Edelstahlgießerei<br />

nicht nur den wachsenden Anforderungen<br />

von Kunden und Partnern des Anlagenbaues<br />

und der Gießerei, sondern damit soll<br />

eine deutliche Verbesserung der eigenen<br />

Prozesse auf dem Gebiet von Energiemanagement,<br />

Umwelt- und Arbeitsschutz<br />

erreicht werden.<br />

Dabei sind die Fertigungsprozesse insbesondere<br />

in der Gießerei, aber auch im<br />

Anlagenbau, mit ihren direkten Auswirkungen<br />

auf Umwelt, Energie und Arbeitsschutz<br />

von besonderem Interesse. Schwerpunkt<br />

des Systems bilden die Erstellung und<br />

Fortschreibung von Gefährdungsbeurteilungen<br />

und die Bewertung der Umweltund<br />

Energieaspekte. Für den Anlagenbau<br />

sind neben den Fertigungsprozessen im<br />

eigenen Hause insbesondere die Anforderungen<br />

an eine umweltgerechte sowie<br />

den Sicherheitsnormen entsprechende<br />

und damit CE-gerechte<br />

Konstruktion von Bedeutung.<br />

Mit dem System sollen<br />

die jeweiligen gesetzlichen<br />

Anforderungen und<br />

geltenden Vorschriften klar<br />

definiert und deren betriebliche<br />

Umsetzung eindeutig<br />

und nachweisbar geregelt<br />

werden. Im Ergebnis soll<br />

eine höhere Transparenz<br />

und Klarheit über die erforderlichen<br />

Maßnahmen erreicht und deren<br />

Umsetzung erleichtert werden.<br />

Mit dem System wird darüber hinaus<br />

die Voraussetzung geschaffen, Strom- und<br />

Ökosteuerentlastungen für die nächsten<br />

Jahre beantragen zu können. Ein Fakt, der<br />

insbesondere für die Gießerei von Interesse<br />

ist. Für das neue System gilt der Grundsatz,<br />

dass eine Vereinheitlichung mit dem<br />

bestehenden Qualitätsmanagementsystem<br />

(QM) zu erreichen ist, um Synergieeffekte<br />

zu erzielen. Dabei werden die vorhandenen<br />

Prozessbeschreibungen des QM-Systems<br />

ebenfalls als Flussdiagramme dargestellt,<br />

um damit eine bessere Übersicht und<br />

Transparenz zu erreichen.<br />

Das System wird mit einheitlichen<br />

Dokumenten für das gesamte Unternehmen<br />

aufgebaut. Mit den ersten Schritten<br />

zur Einführung des neuen Systems wurde<br />

Ende 2012 begonnen. Noch in diesem Jahr<br />

soll in einer Zertifizierung die Wirksamkeit<br />

des integrierten Managementsystems<br />

überprüft werden.<br />

Bund bezuschusst Zertifizierung von Energiemanagementsystemen<br />

in Unternehmen<br />

Die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen<br />

wird für deutsche Unternehmen<br />

noch attraktiver. Die Initiative EnergieEffizienz<br />

der Deutschen Energie-Agentur<br />

GmbH (dena) weist darauf hin, dass die Kosten<br />

zur Einführung zertifizierter Systeme oder<br />

eines Energiecontrollings seit dem 15. August<br />

2013 bis zu einer Gesamthöhe von € 20.000<br />

je Unternehmen staatlich gefördert werden<br />

können. Einen entsprechenden Beschluss<br />

hat die Bundesregierung auf Initiative des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />

gefasst. Die finanzielle Unterstützung<br />

kann beim Bundesamt für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle (BAFA) online beantragt<br />

werden. Auch für die Anschaffung von<br />

Messtechnik und unterstützender Software<br />

für Energiemanagementsysteme können<br />

Unternehmen Zuschüsse erhalten.<br />

Die dena bietet im Rahmen ihrer Initiative<br />

EnergieEffizienz umfangreiche Informationsangebote<br />

zur Einführung eines betrieblichen<br />

Energiemanagements. So begleitet<br />

zum Beispiel das „Webspecial Energiemanagement“<br />

die verschiedenen Akteure in<br />

Unternehmen interaktiv und praxisnah bei<br />

der Einführung eines Energiemanagementsystems.<br />

Das Onlineangebot geht unter<br />

www.webspecial-energiemanagement.<br />

de auf Fragen aus der Praxis ein, liefert<br />

Hintergrundinformationen und informiert<br />

über weiterführende Beratungsangebote.<br />

Nach einer im Auftrag der Initiative EnergieEffizienz<br />

durchgeführten Befragung verfügen<br />

bislang bundesweit rund 14 % der Unternehmen<br />

in Industrie und produzierendem<br />

Gewerbe über ein systematisches Energiemanagement.<br />

Als größtes Hemmnis sehen die<br />

befragten Entscheider dabei die Kosten für<br />

die Einführung eines entsprechenden Energiemanagementsystems.<br />

Die nun beschlossene<br />

Förderung wirkt dem entgegen.<br />

14 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Mit Abendveranstaltung<br />

im Dortmunder<br />

4. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

20.- 22. November 2013, Radisson Blu Hotel, Dortmund • www.ewi-schmelzen.de<br />

Signal Iduna Park<br />

NACHRICHTEN<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar am 20. November (optional)<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />

• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />

• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />

Tagung vom 21. bis 22. November<br />

Einführung<br />

• Einsatzstoffe und Elektroenergie – die zwei wichtigsten Ressourcen<br />

für den induktiven Schmelzbetrieb<br />

Aktuelle Induktionsofentechnik<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung<br />

Ofenperipherie<br />

• Chargiersysteme und Prozessführung<br />

• Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />

Energiemanagement<br />

• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />

• Verbesserte Energieeffizienz<br />

Betriebssicherheit<br />

• Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

• Gefahrenpotenziale – Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen<br />

Eisenmetalle<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen – Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller<br />

und -betreiber<br />

Nichteisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, BG Holz und Metall, Buderus Guss<br />

GmbH, Dörentrup Feuerfestprodukte GmbH & Co. KG, Dr. Tanneberger GmbH, Institut für<br />

Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover, Lehrstuhl für Metallurgie der Eisen- und<br />

Stahlerzeugung der Universität Duisburg-Essen, Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG,<br />

Otto Junker GmbH, Saveway GmbH, Walter Hundhausen GmbH.<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 20.11.2013 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Donnerstag, 21.11.2013<br />

Tagung (09:00 – 16:45 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Freitag, 22.11.2013<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Radisson Blu Hotel, Dortmund<br />

www.radissonblu.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenseminar am 20. November<br />

• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 01. November oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />

unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-schmelzen.de<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich bin ewi-Abonnent Ich bin BDG-Mitglied<br />

Ich komme auf Empfehlung<br />

von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />

Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Eisenmetalle oder Workshop 2 Nichteisenmetalle<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

15


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Siemens liefert zwei Arvedi-ESP-Anlagen<br />

an chinesischen Stahlerzeuger<br />

Ein chinesischer Stahlproduzent hat bei<br />

Siemens Metals Technologies zwei<br />

Arvedi-ESP(Endless Strip Production)-<br />

Anlagen bestellt. Der Energieverbrauch<br />

und die damit verbundenen Kosten sind<br />

bei diesem Anlagentyp um bis zu 45 %<br />

geringer als beim konventionellen Ablauf<br />

aus separatem Gießen und Walzen. Dies<br />

bedeutet auch eine signifikante Senkung<br />

der CO 2 -Emissionen. Die neuen Anlagen<br />

sind ausgelegt für die jährliche Erzeugung<br />

von insgesamt 5,2 Mio. t qualitativ hochwertigem,<br />

ultradünnem Warmband mit<br />

Breiten von bis zu 1.600 mm und Dicken<br />

bis hinunter auf 0,8 mm. Produziert<br />

werden sollen Kohlenstoffstahl sowie<br />

HSLA(high-strength low alloyed)-Güten<br />

und Zweiphasenstähle. Für das Anfahren<br />

und den Betrieb erhält der Stahlproduzent<br />

Unterstützung von Acciaieria Arvedi SpA.<br />

Die Gießwalzanlagen werden in einem<br />

zurzeit im Bau befindlichen Stahlwerk in<br />

China errichtet. Die Inbetriebnahme ist<br />

für 2015 vorgesehen.<br />

Die Arvedi-ESP-Anlagen werden das<br />

chinesische Unternehmen in die Lage versetzen,<br />

die attraktiven inländischen und<br />

ausländischen Märkte für qualitativ hochwertige<br />

Dünnband-Produkte zu erschließen.<br />

Mit einer Länge von lediglich 180 m<br />

sind die Anlagen wesentlich kompakter als<br />

konventionelle Gieß- und Walzwerke.<br />

Siemens ist für das Engineering der<br />

beiden Arvedi-ESP-Anlagen verantwortlich<br />

und liefert die mechanische Ausrüstung,<br />

die Mediensysteme, Technologiepakete<br />

und die Automatisierungstechnik.<br />

Die Steuerung der gesamten Linie<br />

erfolgt über eine integrierte Basis- (Level<br />

1) und Prozessautomatisierung (Level<br />

2). Diese sorgt für ein fein abgestimmtes<br />

Zusammenspiel des Gieß- und des<br />

Walzprozesses. Zum Projekt gehört auch<br />

ein umfassendes Trainings- und Supportpaket.<br />

Dieses umfasst die theoretische<br />

und praktische Unterweisung des<br />

Kundenpersonals an der bestehenden<br />

ESP-Anlage von Acciaieria Arvedi SpA im<br />

italienischen Cremona sowie Unterstützung<br />

beim Anfahren und dem Betrieb<br />

der neuen Anlagen durch Spezialisten<br />

von Acciaieria Arvedi.<br />

Lapp Gruppe stellt eigenes Produktionswerk in Brasilien vor<br />

Die Stuttgarter Lapp Gruppe baut ihr<br />

Geschäft in Brasilien weiter aus. Noch<br />

in diesem Jahr startet der Anbieter von integrierten<br />

Lösungen und Markenprodukten<br />

für Kabel- und Verbindungstechnik mit<br />

einem eigenen Produktionswerk in Camaçari<br />

im Bundesstaat Bahia. Entsprechende<br />

Verträge zwischen der Lapp Holding AG<br />

und Cabos Lapp Brasil und dem Bauträger,<br />

der MGX Unternehmensgruppe, wurden<br />

kürzlich in Salvador de Bahia unterzeichnet.<br />

Die Lapp Gruppe ist seit über zehn<br />

Jahren erfolgreich in Brasilien aktiv. Cabos<br />

Lapp Brasil wurde 2002 in São Paulo<br />

zunächst als Repräsentanz gegründet,<br />

wenig später startete der Vertrieb. Die<br />

heutigen Geschäftsräume inklusive eines<br />

1.500 m 2 großen Lagers befinden sich in<br />

Osasco bei São Paulo. 29 Mitarbeiter sind<br />

dort beschäftigt.<br />

Mit dem neuen Werk in Bahia kann<br />

Cabos Lapp Brasil nun auch den Norden<br />

und Nordosten des Landes erschließen,<br />

wo aktuell das größte Wachstumspotenzial<br />

besteht. Die Produktionsfläche umfasst<br />

im ersten Schritt 5.000 m 2 und soll innerhalb<br />

von zwei Jahren auf bis zu 10.000 m 2<br />

wachsen. Hinzu kommt eine Bürofläche mit<br />

1.100 m 2 . Produziert werden dort vor allem<br />

ÖLFLEX ® Anschluss- und Steuerleitungen<br />

sowie einfachere Kabel und Leitungen –<br />

vor allem für Maschinenbauunternehmen,<br />

Anlagenbauer, den Bergbau und die Petrochemie.<br />

Die Produktion soll bereits zum<br />

Jahresende anlaufen. Zunächst werden<br />

am neuen Standort rund 80 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, in der Endphase bis zu 180.<br />

Die Investitionssumme liegt bei € 18 Mio.<br />

Cabos Lapp Brasil rechnet für das laufende<br />

Geschäftsjahr 2012/13 mit einem<br />

Umsatz von rund € 7 Mio. Mit dem Start<br />

der Produktion soll der Umsatz auf über<br />

€ 40 Mio. steigen. Langfristig soll in Brasilien<br />

auch für die Nachbarländer in Südamerika<br />

produziert werden.<br />

16 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte<br />

schreibt Studienpreis an<br />

der TU Clausthal aus<br />

als Vertreter der Stiftung.<br />

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

hat den Auftrag, gesellschafts- und bildungspolitisches<br />

wie auch kulturelles und soziales<br />

Engagement von Unternehmen und Gesellschaft<br />

zu bündeln und zu stärken. Weitere Informationen<br />

und Bewerbungsformular unter:<br />

Heat processing 3 /13<br />

www.tu-clausthal.de/info/foerdervereine<br />

Trimet Aluminium SE:<br />

Siebenmillionste Tonne<br />

Aluminium produziert<br />

Im Essener Werk der Trimet Aluminium SE wurde vor Kurzem die siebenmillionste<br />

Tonne Aluminium seit Bestehen des Werkes in der Gießerei gegossen.<br />

Dieses Jubiläumsaluminium wurde in Form von hochspezialisierten<br />

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte wird auf<br />

der Absolventenfeier der TU Clausthal im kommenden<br />

Walzbarren an den langjährigen Kunden Constellium Singen GmbH geliefert.<br />

Frühjahr erstmals einen Studienpreis verleihen.<br />

Seit der Übernahme der Essener Hütte durch Trimet im Jahr 1994 sind in<br />

Bis zum Jahresende 2013 können sich Studierende für der Gießerei über 500.000 t Walz- und Pressbarren für das Werk in Singen<br />

die mit € 2.000 dotierte Auszeichnung bewerben.<br />

produziert worden. Auf Basis dieser langjährigen und für beide Unternehmen<br />

Der Preis wird künftig jährlich ausgeschrieben.<br />

stets fruchtbaren Zusammenarbeit streben Constellium und Trimet<br />

Vergeben wird er für eine Bachelorarbeit mit der auch zukünftig eine Intensivierung und Erweiterung ihrer Geschäftsbeziehungen<br />

Abschlussnote 2,0 oder besser, die an der TU Clausthal<br />

an.<br />

in den Fachgebieten der Metallurgie, Werkstoffkunde<br />

und Werkstofftechnik sowie Schweißtechnik und Trennende<br />

c\aaa\anzeigen\vulkan\EW Fertigungsverfahren geschrieben wurde. HP 13.qxd Studierende<br />

können Elektrowärme; sich mit ihrer Arbeit Heat beim processing Sekretariat 3 2013<br />

182 x 31 1/8 4c<br />

des Instituts für Metallurgie bis zum 31. Dezember eines<br />

jeden Jahres bewerben. Der Antrag sollte in dem Jahr ZPF Therm Maschinenbau<br />

gestellt werden, in dem die Bachelorarbeit bewertet<br />

wurde,<br />

Industrieöfen<br />

spätestens jedoch im folgenden<br />

Mikrowellenerwärmung<br />

Kalenderjahr. GmbH hat Insolvenzantrag gestellt<br />

Präzisionsfeinguss Induktionserwärmung<br />

Im Rahmen ihres bildungspolitischen Engagements<br />

fördert die Stiftung Stahlwerk unter ande-<br />

ie Geschäftsführung der ZPF Therm Maschinenbau GmbH hat im<br />

D rem die Studienrichtungen Ingenieurwesen und<br />

Juli 2013 beim Amtsgericht Heilbronn Antrag ITPS auf Eröffnung eines<br />

Naturwissenschaften und vergibt dazu Stipendien. Insolvenzverfahrens gestellt. Als vorläufiger Düsseldorf<br />

Insolvenzverwalter wurde<br />

Darüber hinaus verleiht sie nun in Clausthal den der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, 9.-10.7.2013 Steffen • B-02 Beck, der<br />

Preis für Studierende, die ihre Bachelorarbeit über Kanzlei Beck Rechtsanwälte bestellt. www.linn.de<br />

die Herstellung und Weiterverarbeitung von Eisen-, Wegen Zahlungsunfähigkeit sah sich die Unternehmensleitung<br />

Stahl- und Elektrowärme Aluminiumwerkstoffen 2 /13verfasst haben. dazu gezwungen einen Insolvenzantrag zu stellen. Hauptgründe für<br />

Die Gutachter, benannt durch den Preisstifter, sind die kritische Liquiditätssituation sind vor allem der Auftragsrückgang<br />

die Clausthaler Professoren Heinz Palkowski, Lothar im Geschäftsjahr 2012/2013, sowie die Finanzlücken, die durch die not-<br />

Wagner<br />

Industrial<br />

und<br />

furnaces<br />

Volker Wesling sowie Dr.<br />

Microwave<br />

Friedrich<br />

heating<br />

Höfer<br />

Precision fine casting Induction heating<br />

wendige Vorfinanzierung der bestehenden Aufträge entstanden sind.<br />

Der Geschäftsbetrieb kann zunächst vollumfänglich aufrechterhalten<br />

werden, und alle in der Produktion befindlichen Anlagen werden wie<br />

geplant ausgeliefert. Das Ziel des Insolvenzverfahrens Productronica ist die Sanierung<br />

und Restrukturierung des Unternehmens<br />

München<br />

über den Weg eines<br />

12.-15.11.2013 • B2 / 479<br />

Insolvenzplans oder eines sogenannten Asset Deals, einer Form des<br />

www.linn.de<br />

Unternehmenskaufs.<br />

Industrieöfen Schutzgasöfen Präzisionsfeinguss Induktionserwärmung<br />

Productronica<br />

München<br />

12.-15.11.2013 • B2 / 479<br />

www.linn.de<br />

Elektrowärme 3 /13<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

17


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Präventionsforum Arbeitsschutz Aktuell 2014<br />

Das Präventionsforum Arbeitsschutz<br />

Aktuell bestehend aus Kongress und<br />

Fachmesse findet vom 25. bis 28. August<br />

2014 in der Messe Frankfurt auf knapp<br />

40.000 m 2 Ausstellungsfläche statt. Seit<br />

1972 ist die Arbeitsschutz Aktuell einer<br />

der herausragenden Informationsgeber<br />

der Wirtschaft, Wissenschaft und Fachinstitutionen<br />

für alle Themen rund um die<br />

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

2014 ist zudem ein ganz besonderes Jahr<br />

für die Arbeitsschutz Aktuell. Sie findet<br />

in enger inhaltlicher und räumlicher<br />

Verbindung mit dem XX. Weltkongress<br />

für Sicherheit und Gesundheit bei der<br />

Arbeit: Globales Forum Prävention statt.<br />

Der Weltkongress ist die weltweit größte<br />

Veranstaltung für die <strong>international</strong>e<br />

Community des Arbeitsschutzes. Er findet<br />

alle drei Jahre statt. Mehr als 4.000<br />

Kongressbesucherinnen und -besucher<br />

aus über 100 Ländern der Welt werden<br />

allein zum Weltkongress erwartet, darunter<br />

auch wichtige Entscheidungsträger<br />

aus Politik, Wirtschaft und Fachverbänden.<br />

Deutschland war vor 1990 letztmalig<br />

Gastgeber. Die Kombination aus <strong>international</strong>em<br />

Weltkongress, aus Fachmesse<br />

und nationalem Fachkongress ist einzigartig.<br />

Konsequent werden die drei Events<br />

auch inhaltlich eng miteinander verzahnt<br />

sein. Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.arbeitsschutz-aktuell.de<br />

ewi-Gremium zu Gast bei EFD Induction<br />

Die diesjährige Jahressitzung der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(ewi) fand am 11. Juni in Freiburg statt.<br />

Gastgeber war Helmut Schulte, Geschäftsführer der EFD<br />

Induction GmbH. Herr Schulte begrüßte Herausgeber,<br />

Beiräte und Schriftleiter der Zeitschrift sowie Chefredakteur<br />

Stephan Schalm. Themen waren der Jahresrückblick<br />

2012, der -ausblick für 2013 und redaktionelle Aktivitäten.<br />

Im Anschluss gab es eine Führung durch die Produktionshallen<br />

von EFD sowie ein gemeinsames Mittagessen.<br />

Die Redaktion der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> bedankt<br />

sich im Namen des Vulkan-Verlags für die Einladung und<br />

die gelungene Organisation.<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

Frau Frömgen, Dr. Wrona, Dr. Beneke, Herr Andrä, Prof. Baake, Dr. Trauzeddel, Herr Schubotz, Prof.<br />

Nacke, Dr. Stiele, Herr Endmann, Dr. Dötsch, Dr. Seitzer, Dr. Wübben, Dr. Pauschinger, Herr Schibisch,<br />

Herr Schalm (v.l.n.r.)<br />

Partnerland Niederlande startet auf Hannover Messe 2014 durch<br />

Die Niederlande werden Partnerland der<br />

Hannover Messe 2014. Auf der weltweit<br />

wichtigsten Industriemesse wird sich die<br />

Hightech- und Exportnation als erstklassiger<br />

Handelspartner empfehlen.<br />

Auch die niederländische Regierung<br />

unterstützt den Partnerland-Auftritt tatkräftig.<br />

Wirtschaftsminister Henk Kamp und Lilianne<br />

Ploumen, Ministerin für Außenhandel<br />

und Entwicklungszusammenarbeit, kündigen<br />

an, dass sie den niederländischen Beitrag zur<br />

Hannover Messe mit vereinten Kräften zum<br />

Erfolg führen wollen. Ihr Credo: „Außenhandel<br />

schafft heimische Arbeitsplätze.“<br />

Geprägt durch hochspezialisierte mittelständische<br />

Unternehmen, ist der Maschinen-<br />

und Anlagenbau der am schnellsten<br />

wachsende Industriezweig der Niederlande.<br />

Für 2013 wird ein Umsatzplus von 8 % erwartet.<br />

Die Niederlande haben zudem eine starke<br />

Stellung in den Bereichen Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz sowie eine<br />

führende Position in der Offshore-Windenergie.<br />

So wollen die Niederlande bis 2020<br />

mindestens 16 % ihres Energieverbrauchs<br />

aus regenerativen Quellen decken.<br />

Die Niederlande sind traditionell auf<br />

Aussteller- und Besucherseite stark auf der<br />

Hannover Messe vertreten. Während die<br />

Ausstellerzahl in den vergangenen Jahren<br />

etwa 100 Unternehmen ausmachte, ist die<br />

gebuchte Gesamtfläche niederländischer<br />

Aussteller kontinuierlich gestiegen. In Folge<br />

der Partnerlandbeteiligung rechnet man<br />

mit einem deutlichen und nachhaltigen<br />

Ausbau der niederländischen Präsenz auf<br />

der Hannover Messe.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.hannovermesse.de<br />

18 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Powered by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Organized by<br />

All impressions and interviews<br />

now available at<br />

www.itps-online.com<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013<br />

www.itps-online.com


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

26.-29.<br />

Sept.<br />

30.<br />

Sept.-<br />

4. Okt.<br />

7.-9.<br />

Okt.<br />

9.-11.<br />

Okt.<br />

14.-17.<br />

Okt.<br />

20.-22.<br />

Nov.<br />

25.-26.<br />

Nov.<br />

28.-29.<br />

Nov.<br />

RENEXPO® 2013<br />

14. Internationale Energiemesse und Kongress in Augsburg<br />

REECO GmbH<br />

Tel.: 07121-3016-143, Fax: 07121-3016-100<br />

expo@renexpo.de, www.renexpo.de<br />

Intermetallics 2013<br />

Internationale Konferenz in Bad Staffelstein<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 03641-3116-361, Fax: 03641-3116-243<br />

intermetallics@conventus.de, www.dgm-intermetallics.de<br />

International Conference on Gears 2013<br />

Konferenz in Garching<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi-gears.eu<br />

Härterei Kongress<br />

69. Kongress und Fachausstellung in Wiesbaden<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e. V.<br />

Tel.: 0421-39728-50, Fax: 0421-39728-51<br />

contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />

V2013 – Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik<br />

Kongress in Dresden<br />

Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V.<br />

Tel.: 0351-8718370, Fax: 0351-8718431<br />

v2013@efds.org, www.v-workshopwoche.net/v2013<br />

Induktives Schmelzen und Gießen<br />

4. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Dortmund<br />

ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>, ETP, Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-schmelzen.de<br />

Energieeffizienzkongress<br />

4. dena-Kongress in Berlin<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />

Tel.: 030-726165-600, Fax: 030-726165-699<br />

upadek@dena.de, www.dena-kongress.de<br />

Werkstoffprüfung 2013<br />

31. Tagung in Neu-Ulm<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-741, Fax: 069-75306-733<br />

werkstoffpruefung@dgm.de, www.dgm.de/dgm/werkstoffpruefung/<br />

4. dena-Energieeffizienzkongress<br />

in Berlin<br />

Eine verlässliche, bezahlbare und klimaschonende<br />

Energieversorgung<br />

setzt integriertes Denken und Planen<br />

voraus. Die Energiewende lebt vom<br />

kritisch-konstruktiven Dialog über den<br />

optimalen Weg der Umsetzung. Der<br />

Energieeffizienzkongress ist die Veranstaltung,<br />

die alle Kräfte bündelt.<br />

Auf dem 4. dena-Energieeffizienzkongress,<br />

der am 25. und 26. November<br />

2013 im Berliner Congress Center (bcc)<br />

stattfindet, werden entscheidende<br />

Dialoge in Gang gesetzt. Die Besucher<br />

können sich auf spannende Vorträge zu<br />

Themen wie u. a. „Strommarkt im Wandel<br />

– Anforderungen an ein zukunftsfähiges<br />

Energiesystem“, „Mit Innovation<br />

und Strategie den Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien organisieren“ sowie „Energiewende<br />

in der Industrie: Energieeffizienz<br />

steigern, Lasten verlagern, Erlöse<br />

erwirtschaften“ freuen. Schirmherr des<br />

Kongresses in diesem Jahr ist Günther<br />

H. Oettinger, EU-Kommissar zuständig<br />

für Energie.<br />

Des Weiteren wird am ersten Veranstaltungstag<br />

der Energy Efficiency<br />

Award 2013 verliehen. Mit dem <strong>international</strong>en<br />

Preis werden herausragende<br />

Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

in Industrie und Gewerbe ausgezeichnet.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.dena-kongress.de<br />

11.-13.<br />

Feb.<br />

7.-11.<br />

Apr.<br />

E-world energy & water<br />

Messe und Kongress in Essen<br />

E-world energy & water GmbH<br />

Tel.: 0201-1022-210, Fax: 0201-1022-333<br />

mail@e-world-essen.com, www.e-world-essen.com<br />

wire 2014 + Tube 2014<br />

Internationale Fachmessen in Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Tel.: 0211-4560-01, Fax: 0211-4560-668<br />

www.wire.de, www.tube.de<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

20 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

OTTI-Symposium „Basaltfasertechnologien“<br />

Am 12. November berichten führende<br />

Experten aus Russland auf dem OTTI-<br />

Symposium „Basaltfasertechnologien – Produktionserfahrungen,<br />

Anwendungen Perspektiven“<br />

in Nürnberg über die neuesten<br />

Fortschritte in der Produktionstechnologie<br />

der verschiedenen Basaltfasertypen und<br />

deren Anwendungen. Es werden dabei auch<br />

Ergebnisse gezeigt, die bislang noch nicht<br />

veröffentlicht wurden. Ziel des Symposiums<br />

ist es, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

von Basalt und den neuesten Stand der<br />

Forschung und Entwicklung in Russland<br />

vorzustellen, um Anknüpfungspunkte für<br />

gemeinsame Projekte in Produktion, Entwicklung<br />

und Anwendungen zu schaffen.<br />

Erfahrungen in der Herstellung von<br />

Lang- und Kurzfasern werden vorgestellt.<br />

Eigenschaftsprofile einschließlich Sicherheits-<br />

und Umweltverträglichkeitsaspekte<br />

werden aufgezeigt<br />

und aktuelle Anwendungen,<br />

auch in der Rüstungs- und Nuklearindustrie,<br />

diskutiert. Speziell<br />

wird auch polymerbasierten<br />

Basaltfaserverbundsystemen<br />

eingegangen, einschließlich der<br />

Eigenschaften und Anwendungen<br />

von Hochleistungsrohren.<br />

Abgerundet wird das Basaltthema<br />

mit Ausführungen zum<br />

Gießen von Basalt und zur Herstellung<br />

von synthetischen mineralischen<br />

Legierungen (Symialloys) aus der Schmelze.<br />

Eingehend beleuchtet und diskutiert<br />

werden die vorhandenen und potenziellen<br />

Anwendungen der Basaltfasern unter<br />

anderem in Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Bauindustrie einschließlich Sanierung,<br />

Automobilbau, Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

technische Textilindustrie sowie<br />

Energie- und Gebäudetechnik.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.otti.de<br />

VDI-Konferenz Strom- und Wärmeversorgung<br />

in Industrie und Gewerbe<br />

Energiekosten sind in der Industrie ein<br />

wichtiger Wettbewerbsfaktor, und<br />

es ist zu befürchten, dass sie in Europa<br />

weiter steigen werden. Die Industrie hat<br />

bereits große Erfolge bei der Steigerung<br />

der Energieeffizienz erreicht. Doch noch<br />

immer sind eine Reihe wirtschaftlicher<br />

Potenziale zu heben, z. B. bei der Stromeigenerzeugung,<br />

der Wärme- und Kälteversorgung,<br />

der Abwärmenutzung sowie der<br />

industriellen Prozesswärme.<br />

Auf der VDI-Konferenz „Strom- und<br />

Wärmeversorgung in Industrie und<br />

Gewerbe“, die vom 5. bis 6. November<br />

in Frankfurt am Main stattfinden wird,<br />

erfahren die Besucher von Fachleuten<br />

aus der Industrie, wo noch wirtschaftliche<br />

Optimierungspotenziale bestehen und<br />

wie sie diese in der Praxis heben können.<br />

Die Themenschwerpunkte der Konferenz<br />

sind:<br />

■■<br />

Energiewirtschaftliche Bedeutung des<br />

produzierenden Gewerbes: Entwicklung<br />

des Stromverbrauchs, der Effizienz<br />

und der Stromintensität<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Sicherung der Stromversorgungsqualität<br />

Betriebliche Stromversorgung mit KWK<br />

– Wann lohnt es sich wirklich?<br />

Wärme- und Kälteerzeugung in der<br />

Prozessindustrie<br />

Dampferzeuger und Wärmeversorgungsanlagen<br />

– Optimale Einbindung<br />

in ein Gesamtwärmekonzept<br />

Einsatzmöglichkeiten der Wärmerückgewinnung<br />

in der Industrie<br />

Thermische Speicher in der industriellen<br />

Wärme- und Kälteversorgung<br />

Nutzung von Abwärme mit ORC- und<br />

■■<br />

Kalina-Prozess<br />

Ganzheitliche Systemlösungen zur<br />

Strom- und Wärmeversorgung<br />

Die Konferenz wird unter der fachlichen<br />

Leitung von Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke<br />

vom Fraunhofer-Institut für System- und<br />

Innovationsforschung ISI durchgeführt.<br />

Zudem findet am 7. November ein getrennt<br />

buchbarer Spezialtag zum Thema „Stromerzeugung<br />

aus Abwärme mittels ORC“ statt. Die<br />

ORC-Technologie wird im Rahmen des VDI-<br />

Spezialtages: „Stromerzeugung aus Abwärme“<br />

im Detail beleuchtet. In den Fokus tritt hier die<br />

Möglichkeit entstehende Abwärme mithilfe<br />

des ORC-Prozesses nutzbar zu machen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.vdi.de/energieversorgungindustrie<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

21


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

22. FOGI-Seminar „Grundlagen der Wärmeübertragung und<br />

Energietechnik von Industrieöfen“<br />

Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />

e.V. führt zusammen mit<br />

dem Institut für Industrieofenbau und<br />

Wärmetechnik der RWTH Aachen und<br />

mit Unterstützung des Fachverbandes<br />

Thermoprozesstechnik im VDMA ein<br />

Seminar zum Thema „Grundlagen der<br />

Wärmeübertragung und Energietechnik<br />

von Industrieöfen“ am 17. und 18. Oktober<br />

2013 in Aachen durch.<br />

ITPS 2013: Bestnoten für Thermoprozess-Gipfel<br />

Mit seiner Veranstaltungspremiere feierte<br />

der ITPS – International Thermprocess<br />

Summit – vom 9. bis 10. Juli 2013 in<br />

Düsseldorf einen durchschlagenden Erfolg.<br />

Sowohl die 147 <strong>international</strong>en Teilnehmer<br />

aus 16 Ländern als auch die ausstellenden<br />

Unternehmen vergaben Bestnoten für die<br />

Konferenz. Hochkarätigen Experten aus allen<br />

Teilen der Welt wie zum Beispiel aus Brasilien,<br />

China, Indien, Japan oder den USA war der<br />

zweitägige Thermoprozessgipfel eine Reise<br />

wert. Hier wurden neueste Technologien und<br />

Verfahren der Wärmebehandlungsbranche<br />

vorgestellt und zum Teil heiß diskutiert. René<br />

Branders, Präsident des European Committee<br />

of Industrial Furnace and Heating Equipment<br />

Associations (CECOF) in Brüssel, twitterte zum<br />

Beispiel direkt aus der Konferenz über die<br />

„exzellenten Debatten“, die in Düsseldorf<br />

geführt wurden.<br />

Inhaltlich beschäftigt sich das Seminar<br />

u. a. mit den Grundlagen der stationären<br />

und instationären Wärmeleitung, der<br />

Lösung von Beispielen aus Wärmeleitung<br />

und Strahlung, der Energiebilanz und Wirkungsgraden<br />

(Einflussgrößen) sowie der<br />

Ermittlung von Termen der Energiebilanzen<br />

(z. B. Abgasenergie). Ergänzt wird<br />

das Programm durch Fallbeispiele und<br />

Gruppenarbeit.<br />

Auch die „Gold“- und „Silber“-Sponsoren<br />

des ITPS 2013 beurteilten die Konferenz<br />

positiv. Dr. Hermann Stumpp (LOI Italimpianti,<br />

Tenova Iron and Steel): ”<br />

Unsere Branche,<br />

der Ofenbau, ist seit Langem konfrontiert<br />

mit und sensibilisiert für Fragen des Energieverbrauchs.<br />

Insbesondere der erste Tag<br />

des ITPS hat uns vor Augen geführt, mit<br />

welchen beträchtlichen Anforderungen die<br />

Industrie in Zukunft zu rechnen hat.“<br />

Für Dr. Andreas Seitzer war der zweite<br />

Veranstaltungstag sogar noch dynamischer<br />

als der erste. „Wir waren beeindruckt von<br />

der Bandbreite der Vorträge. Das Konzept<br />

des ITPS mit hervorragenden<br />

Referenten, die auf die Top-<br />

Unternehmen der Branche<br />

treffen, beurteilen wir als gut<br />

gelungen. Eine Folgeveranstaltung<br />

ist eindeutig erwünscht“,<br />

berichtet der Geschäftsführer<br />

der SMS Elotherm.<br />

Der Geschäftsführer des<br />

Induktionsofenbauers ABP<br />

Induction Systems, Dr. Wolfgang<br />

Andree, beurteilt den<br />

ersten ITPS differenziert:<br />

„Ich sehe es sehr positiv, dass der ITPS<br />

initiiert wurde, jetzt müssen wir diese<br />

erste Erfahrung detailliert analysieren<br />

und kleine Nachbesserungen vornehmen.<br />

Dann wird auch in Zukunft eine<br />

runde Sache daraus.“<br />

Die Veranstaltung richtet sich an Ingenieure<br />

und Techniker (auch Quereinsteiger)<br />

im Bereich Industrieofenbau und Thermoprozesstechnik,<br />

die sich mit Planung,<br />

Anlagenbau, Betrieb und Instandhaltung<br />

befassen und ihr Grundlagenwissen auffrischen<br />

bzw. vertiefen möchten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.fogi-ev.de<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Der Vizepräsident für Wärmebehandlungsanlagen<br />

in der Seco Warwick-Gruppe,<br />

Thomas Kreuzaler, betont, dass der<br />

ITPS eine sehr gelungene Veranstaltung<br />

mit hervorragenden Möglichkeiten zum<br />

Netzwerken und zur neutralen Beobachtung<br />

der Geschäftsentwicklung in der<br />

Thermoprozesstechnik war.<br />

Bei den Veranstaltern des ITPS 2013<br />

herrschte am Ende des zweiten Veranstaltungstages<br />

große Freude über die<br />

gelungene Konferenzpremiere. Messe-<br />

Geschäftsführer Joachim Schäfer zieht ein<br />

rundum positives Fazit: „Mit der ITPS-Premiere<br />

haben wir genau den Erfolg gehabt,<br />

den wir uns im Vorfeld gewünscht haben.<br />

Teilnehmer und Aussteller haben die Konferenz<br />

als willkommene Chance für einen<br />

fundierten Erfahrungsaustausch zwischen<br />

zwei THERMPROCESS-Messen genutzt.“<br />

Für den Geschäftsführer des Fachverbandes<br />

Thermoprozesstechnik im VDMA, Dr.<br />

Timo Würz, war der ITPS ein toller Erfolg:<br />

„In der Branche besteht eindeutig Bedarf<br />

zu einem intensiven Austausch über die<br />

Fragestellungen der Zukunft und dies<br />

hat der ITPS bei seiner Premiere voll und<br />

ganz erfüllt.“ Jürgen Franke, Geschäftsführer<br />

des Vulkan Verlags, fasst den ITPS<br />

mit einem Wort zusammen: „Großartig!“<br />

Eine große Auswahl an Pressefotos zum<br />

ITPS 2013 finden Sie unter www.itpsonline.com.<br />

22 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

4. ewi-Praxistagung<br />

„Induktives Schmelzen & Gießen“<br />

Vom 20. bis 22. November 2013 findet<br />

die nunmehr vierte ewi-Praxistagung<br />

„Induktives Schmelzen & Gießen von Eisenund<br />

Nichteisenmetallen“ in Dortmund statt.<br />

Die Veranstaltung wendet sich an Betreiber<br />

und Planer von Schmelz- und Gießanlagen in<br />

der Eisen- und Nichteisenmetallindustrie. Das<br />

Branchenevent informiert umfassend über<br />

den aktuellen Stand des induktiven Schmelzens,<br />

Warmhaltens und Gießens. Dabei<br />

vermitteln die Referenten praxisnah neue<br />

Entwicklungen<br />

in der<br />

Induktionsofentechnik,<br />

präsentieren<br />

moderne<br />

Anlagen-<br />

und<br />

Verfahrensko<br />

n zepte<br />

und erläutern<br />

wichtige<br />

Themen<br />

zum Energiemanagement<br />

und<br />

zur Betriebssicherheit.<br />

Die Bedeutung des induktiven Schmelzens,<br />

Warmhaltens und Gießens von Eisenund<br />

Nichteisenmetallen ist weiter zunehmend.<br />

Durch die steigenden Anforderungen<br />

an die Qualität der zu verarbeitenden<br />

Gusswerkstoffe sowie an die Prozesssicherheit<br />

und Betriebsflexibilität und die<br />

Notwendigkeit, zunehmend wirtschaftlich,<br />

umweltfreundlich und rohstoffsparend<br />

zu schmelzen, ist<br />

ein wachsender<br />

Einsatz von induktiven<br />

Schmelzund<br />

Gießverfahren<br />

unverkennbar.<br />

Zur Nutzung der<br />

verfahrenstechnischen<br />

Vorteile und<br />

energetischen Einsparpotenziale<br />

sind<br />

praxistaugliche<br />

spezifische Kenntnisse<br />

der physikalischen<br />

Grundlagen,<br />

des Aufbaus<br />

und Betriebs der<br />

Ofenanlagen und<br />

Ofenperipherie, der<br />

Betriebssicherheit<br />

sowie der metallurgischen<br />

Verfahrenstechnik<br />

des induktiven<br />

Schmelzens<br />

und Gießens unverzichtbar.<br />

Themenspezifische Workshops für<br />

Eisen- und Nichteisenmetalle bieten dem<br />

Tagungsteilnehmer ideale Foren, um über<br />

Fragen und aktuelle Problemstellungen zur<br />

Schmelzmetallurgie und zum Betrieb der<br />

Schmelz- und Gießanlagen mit Experten<br />

aus der Praxis zu diskutieren.<br />

Die begleitende Fachausstellung gibt<br />

den Teilnehmern wieder die Gelegenheit<br />

mit Vertretern der ausstellenden Firmen<br />

intensive Gespräche zu führen und sich<br />

über neue Produkte, Entwicklungen und<br />

Hartnäckig zuverlässig.<br />

Willkommen bei JUMO.<br />

Serviceangebote zu<br />

informieren.<br />

Erstmalig werden<br />

optional am Nachmittag<br />

des ersten Tages der<br />

Veranstaltung Vorträge<br />

zu den physikalischen<br />

und technischen Grundlagen<br />

des induktiven<br />

Schmelzens und der<br />

Induktionsofentechnik<br />

Selbstlernfunktion „Teach-in“<br />

für Teillastbrucherkennung<br />

duales Energiemanagement<br />

für eine gleichmäßige<br />

Netzbelastung<br />

integriertes Sicherheitssystem<br />

mit Drehfeld- und<br />

Verdrahtungsfehlererkennung<br />

lieferbar in den Stromstärken<br />

20A bis 250A und Lastspannungen<br />

von 24V bis 500V<br />

Thyristor-Leistungssteller JUMO TYA-200<br />

Sie schätzen Leistungsfähigkeit, Genauigkeit und Langlebigkeit?<br />

Sie wissen, dass Qualität die Summe aus Erfahrung, Innovation und<br />

Praxisnähe ist? Dann haben Sie den passenden Partner gefunden:<br />

angeboten. Somit haben Teilnehmer die<br />

Möglichkeit, in die Thematik des induktiven<br />

Schmelzens und Gießens neu einzusteigen,<br />

das grundlegende Wissen wieder aufzufrischen<br />

oder zu vertiefen.<br />

Dank der anwendungsbezogenen<br />

Inhalte des Seminars und der Workshops<br />

ist die direkte Umsetzung der erworbenen<br />

Kenntnisse in die betriebliche Praxis<br />

möglich.<br />

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit<br />

zur Online-Anmeldung sind unter<br />

www.ewi-schmelzen.de verfügbar.<br />

70022<br />

www.TYA200.jumo.info<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

1. Okt. China – Normung und Zertifizierung erfordern Umdenken –<br />

„Spielregeln“ des Marktzutrittes<br />

DIN-Seminar in Kassel<br />

8. Okt. Kunststoffe in der Konstruktion<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

8. Okt. Technische Normen als Wettbewerbsvorteil nutzen<br />

VDI-Seminar in Ratingen<br />

8.-9.<br />

Okt.<br />

Erdung und Potenzialausgleich in elektrotechnischen Anlagen<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

14. Okt. Kostengünstig entwickeln und konstruieren<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

15.-17.<br />

Okt.<br />

17.-18.<br />

Okt.<br />

22.-23.<br />

Okt.<br />

Hochtemperaturkorrosion<br />

DGM-Seminar in Jülich<br />

Grundlagen der Wärmeübertragung und Energietechnik von Industrieöfen<br />

FOGI-Seminar in Aachen<br />

Technisches Freihandzeichnen<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

24. Okt. Thermografische Analysen in der Instandhaltung elektrischer Anlagen<br />

und Betriebsmittel<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

29.-30.<br />

Okt.<br />

6.-8.<br />

Nov.<br />

7.-8.<br />

Nov.<br />

Controlling kompakt – I<br />

EW-Seminar in Stuttgart<br />

Ingenieur in Entwicklung und Konstruktion<br />

VDI-Seminar in München<br />

Patentrecht und Patentstrategien für Ingenieure<br />

VDI-Seminar in Frankfurt<br />

19. Nov. Installation von Frequenzumrichtern<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

20.-22.<br />

Nov.<br />

Induktives Schmelzen und Gießen von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

ewi-Seminar in Essen<br />

2. Dez. Führen und Kommunizieren in Konstruktion und Entwicklung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

2.-4.<br />

Dez.<br />

Das 1x1 der Energiewirtschaft – Starthilfe für Neu- und Quereinsteiger<br />

EW-Seminar in Bielefeld<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

V2013 - Vakuumbeschichtung<br />

und<br />

Plasmaoberflächentechnik<br />

D<br />

ie V2013, Industrieausstellung &<br />

Workshop-Woche Vakuumbeschichtung<br />

und Plasmaoberflächentechnik<br />

findet vom 14. bis 17. Oktober 2013 in<br />

Dresden statt. Die V2013 ist der zentrale<br />

Industrie-Kongress der Vakuumbeschichtung<br />

und Plasmaoberflächentechnik in<br />

Deutschland. Die Veranstaltung demonstriert<br />

mit Ihren anwendungsorientierten<br />

Workshops einmal mehr die Innovationskraft<br />

des Hochtechnologiestandortes<br />

Deutschland, der gerade durch seine<br />

eng vernetzte Infrastruktur zwischen<br />

exzellenter Forschung und innovationsstarken<br />

Hochtechnologie-Unternehmen<br />

eine wichtige Voraussetzungen bildet.<br />

Die hiesige Schlüsseltechnologie der<br />

Plasmaanwendungen hat in der Forschung<br />

und der industriellen Anwendung<br />

im <strong>international</strong>en Vergleich einen<br />

Spitzenplatz und gilt als Innovationsmotor<br />

für eine ganze Reihe von wichtigen<br />

Wachstumsbranchen der deutschen<br />

Volkswirtschaft wie Bio- und Medizintechnik,<br />

Solartechnik, Optik, Automotive<br />

und Werkzeugtechnik sowie Kunststoffveredelung.<br />

Mit den sieben praxisorientierten Workshops,<br />

ausgerichtet auf die unterschiedlichen<br />

Anwendungsbranchen und der<br />

umfangreichen Industrieausstellung mit<br />

innovativen Unternehmen und Institutionen<br />

der Plasmatechnologie als Aussteller<br />

hat sich die „Industrieausstellung & Workshop-Woche<br />

Vakuumbeschichtung und<br />

Plasmaoberflächentechnik“ in der Plasma-<br />

Szene und weit darüber hinaus etabliert.<br />

Im Rahmen der Industrieausstellung zur<br />

V2013 präsentieren ca. 50 Aussteller Ihre<br />

Leistungen auf dem Gebiet der Vakuumund<br />

Plasmaoberflächentechnik.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.efds.org oder www.vworkshopwoche.net/v2013<br />

24 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Reza Vaziri neuer Managing Director bei 3M<br />

Die Gesellschafter der 3M Deutschland<br />

GmbH haben Reza Vaziri (60) im Juni mit<br />

sofortiger Wirkung zum neuen Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung (Managing Director)<br />

ernannt und werden dem Aufsichtsrat des<br />

Unternehmens vorschlagen, ihn zum weiteren<br />

Geschäftsführer zu bestellen.<br />

Er ist damit Nachfolger von Günter<br />

Gressler, 54, der Anfang Juni zum Vice<br />

President und General Manager Industrial<br />

Adhesives and Tapes Division mit Sitz in St.<br />

Paul, USA, ernannt worden ist.<br />

Reza Vaziri (Foto) begann seine 3M<br />

Karriere 1981 in der Schweiz und wurde<br />

1994 Bereichsleiter für Industrieprodukte<br />

in Deutschland. Bis 2007 war er in verschiedenen<br />

nationalen und <strong>international</strong>en<br />

Führungspositionen in Neuss tätig<br />

und wechselte dann als Managing Director<br />

zur 3M Schweiz AG. Der gebürtige<br />

Schweizer verantwortete zuletzt mit der<br />

3M Russland die größte Niederlassung<br />

Osteuropas.<br />

Günter Gressler trat 1986 in das Unternehmen<br />

ein, wo er im Laufe seiner Karriere<br />

verschiedene Funktionen mit wachsender<br />

Verantwortung auch im <strong>international</strong>en<br />

Bereich übernahm. Seit Januar 2009 stand<br />

er an der Spitze der deutschen 3M Gesellschaft.<br />

In seiner neuen Herausforderung<br />

leitet er jetzt die umsatzstärkste Division<br />

des 3M Konzerns.<br />

Hendrik Weiler neuer Geschäftsbereichsleiter bei ABB<br />

Hendrik Weiler (Foto) ist neuer<br />

Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Industrieautomation und Antriebe<br />

bei ABB in Deutschland. Er<br />

folgte zum 1. September 2013<br />

auf Till Schreiter, der sich auf<br />

eigenen Wunsch neuen Herausforderungen<br />

außerhalb des<br />

Unternehmens stellt.<br />

Hendrik Weiler<br />

begann seine Laufbahn<br />

bei ABB 1998<br />

und war in den letzten<br />

drei Jahren Länderchef in Indonesien.<br />

Zuvor hat er mehrere Führungspositionen<br />

bekleidet. Von 2005 bis 2010 war Weiler<br />

Chief Financial Officer für Deutschland<br />

und die Region Zentraleuropa (CEU) sowie<br />

zusätzlich von 2008 bis 2010 Arbeitsdirektor<br />

der ABB AG. Davor war er als Leiter des<br />

Geschäftsbereichs Mittelspannungsprodukte<br />

tätig.<br />

Weiler studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

in München und hat zudem einen MBA-<br />

Abschluss vom Insead in Fontainebleau<br />

(Frankreich). Bevor er zu ABB wechselte,<br />

sammelte er Berufserfahrung in der metallverarbeitenden<br />

Industrie, der Bauindustrie<br />

und <strong>international</strong>en Unternehmensberatungen.<br />

In seiner neuen Funktion berichtet<br />

Hendrik Weiler an Peter Terwiesch, Vorstandsvorsitzender<br />

der deutschen ABB und<br />

Leiter der Region Zentraleuropa. Er wird<br />

in Ladenburg ansässig sein. Weiler wird<br />

zudem auch die Funktionen von Till Schreiter<br />

als Geschäftsführer der ABB Automation<br />

Products GmbH und der ABB Automation<br />

GmbH übernehmen.<br />

Henk de Lange neuer Geschäftsführer<br />

bei EFD Induction Deutschland<br />

EFD Induction, einer der größten Hersteller<br />

von industriellen Induktionserwärmungsanlagen<br />

Europas, hat die<br />

Ernennung von Henk de Lange zum neuen<br />

Geschäftsführer der deutschen Niederlassung<br />

bekannt gegeben.<br />

In Holland geboren, hat der 47-jährige<br />

de Lange ein Studium als Maschinenbau-Ingenieur<br />

an der Universität Delft in<br />

den Niederlanden absolviert und einen<br />

Abschluss als Executive MBA an der Rotterdam<br />

School of Management.<br />

Er begann seine Karriere als Projektingenieur<br />

bei Stork Boiler in den Niederlanden.<br />

Anschließend war er in Italien bei ENEL,<br />

des landesgrößten Energieversorgers, und<br />

arbeitete an Projekten mit Erneuerbaren<br />

Energien. De Lange übernimmt offiziell<br />

die Geschäftsführerposition von Helmut<br />

Schulte und hat am 1. September 2013<br />

seine Tätigkeit begonnen.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

25


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Ulrich Panne neuer Präsident der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung und -prüfung<br />

Prof. Dr. Ulrich Panne hat ab dem 1. September<br />

2013 die Leitung der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung und -prüfung<br />

(BAM) übernommen. Er löste Prof. Dr. Manfred<br />

Hennecke ab, der nach elf Jahren an<br />

der Spitze der BAM nun in den Ruhestand<br />

geht. Anne Ruth Herkes, Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie, hat in der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung und -prüfung die<br />

Ernennungsurkunde übergeben. Gleichzeitig<br />

dankte sie seinem Vorgänger für die<br />

geleistete Arbeit.<br />

Die Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung ist mit ca. 1.800<br />

Mitarbeitern eine der größten Ressortforschungseinrichtungen<br />

des Bundes<br />

und gehört zum Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie. Im Rahmen eines Rundgangs<br />

durch eine Prüfhalle bekam Frau Herkes<br />

auch einen Eindruck von der aktuellen<br />

politischen Bedeutung der Arbeiten der<br />

BAM. In der Prüfhalle werden derzeit<br />

Untersuchungen zur Sicherheit von Offshore-Windenergieanlagen<br />

durchgeführt.<br />

Prof. Ulrich Panne leitet seit 2004 die<br />

Abteilung „Analytische Chemie; Referenzmaterialien“<br />

der BAM und ist zugleich Professor<br />

für „Analytische Chemie“ der Humboldt<br />

Universität zu Berlin. Zu den wichtigsten<br />

Auszeichnungen seiner wissenschaftlichen<br />

Karriere gehören etwa der Fachgruppenpreis<br />

der Gesellschaft Deutscher Chemiker<br />

(GDCh) für Analytische Chemie (1996), der<br />

Adolf-Martens-Preis der BAM (2002) und der<br />

Fresenius-Preis für Analytische Chemie der<br />

GDCh (2009). Einen feierlichen Rahmen findet<br />

der Präsidentenwechsel am 09. Oktober 2013.<br />

Berthold Beitz verstorben<br />

Mit großer Trauer haben Aufsichtsrat,<br />

Vorstand, Mitarbeiter und Konzernbetriebsrat<br />

der ThyssenKrupp AG im Juli vom<br />

Tod von Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz<br />

erfahren. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats<br />

der ThyssenKrupp AG und Vorsitzende<br />

des Kuratoriums der gemeinnützigen Alfried<br />

Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung verstarb<br />

am 30. Juli 2013 im Alter von 99 Jahren.<br />

Berthold Beitz, geboren am 26. September<br />

1913, wurde von Alfried Krupp von<br />

Bohlen und Halbach 1953 als persönlicher<br />

Generalbevollmächtigter zu Krupp geholt.<br />

1967 starb Alfried Krupp. Durch den Erbverzicht<br />

seines Sohnes Arndt von Bohlen und<br />

Halbach war der Weg zur Gründung der<br />

gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen<br />

Führungswechsel im Siemens-Vorstand<br />

– Joe Kaeser neuer Vorsitzender<br />

Joe Kaeser, seit 2006 Chief Financial Officer<br />

(CFO) der Siemens AG, ist seit August<br />

neuer Vorsitzender des Vorstands der Siemens<br />

AG. Die Ernennung eines neuen CFO<br />

wird zeitnah erfolgen. Der vormalige CEO<br />

Peter Löscher legte sein Mandat nieder und<br />

schied in gegenseitigem Einvernehmen aus<br />

dem Vorstand der Siemens AG aus.<br />

und Halbach-Stiftung und zur Umwandlung<br />

der Firma in eine Kapitalgesellschaft<br />

frei. Berthold Beitz wurde Testamentsvollstrecker<br />

und 1968 Vorsitzender des Kuratoriums<br />

der Alfried Krupp von Bohlen und<br />

Halbach-Stiftung, die heute 25,3 % an ThyssenKrupp<br />

hält. Er war ab 1970 Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Fried. Krupp GmbH,<br />

ab 1989 dessen Ehrenvorsitzender. Nach<br />

der Gründung der ThyssenKrupp AG 1999<br />

wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

gewählt. Anlässlich des 200-jährigen<br />

Jubiläums der Firma Krupp im November<br />

2011 wurde von Bundespräsident und<br />

nordrhein-westfälischer Ministerpräsidentin<br />

insbesondere die Leistung von Berthold<br />

Beitz gewürdigt.<br />

Peter Löscher stand dem Unternehmen<br />

bis zum Ende September 2013 für<br />

die Übergabe von Themen zur Verfügung.<br />

Auch darüber hinaus wird er der<br />

Siemens AG verbunden bleiben und<br />

einige Mandate wie den Vorsitz des<br />

Stiftungsrats der Siemens-Stiftung auf<br />

Wunsch und im Interesse des Unternehmens<br />

wahrnehmen. Joe Kaeser (56) folgt<br />

Peter Löscher als Vorstandsvorsitzender<br />

von Siemens im Amt nach. Wie Kaeser<br />

ankündigte, wird sich das ‚Team Siemens‘<br />

noch im Herbst zur Präzisierung des<br />

Unternehmensprogramms äußern und<br />

dabei auch die mittelfristigen Perspektiven<br />

für das Unternehmen adressieren.<br />

26 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Handbuch „Industrielle Wärmetechnik“<br />

Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

erscheint nun in der 5., vollständig<br />

überarbeiteten und erweiterten Auflage<br />

– erstmals in größerem Format (A5), vierfarbig<br />

bebildert sowie mit digitalen Inhalten.<br />

In der jetzigen Zeit, in der einerseits die<br />

Industrieofentechnik boomt und andererseits<br />

die Kosten für gasförmige Brennstoffe<br />

und elektrische Energie stark steigen, ist<br />

das Interesse an der Wärmetechnik wieder<br />

angestiegen. Darüber hinaus ist der rationelle<br />

Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik,<br />

nicht zuletzt wegen der Regularien<br />

zum Thema CO 2 -Emissionen, von immer<br />

zentralerer Bedeutung. Deshalb besteht<br />

natürlich auch der Bedarf nach Fachbüchern,<br />

die das Thema der industriellen Wärmetechnik<br />

bzw. der Thermoprozesstechnik<br />

abdecken. Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

wird diesem Anspruch gerecht.<br />

Im Buch werden der derzeitige Stand der<br />

Technik sowie alle relevanten Grundlagen<br />

praxisnah dargestellt. Der Leser erhält einen<br />

ausführlichen Überblick über alle relevanten<br />

Grundlagen, Berechnungen, Begriffe<br />

und Prozesse der industriellen Wärmetechnik<br />

und somit wichtige Tipps für die<br />

tägliche Arbeit.<br />

INFO<br />

von Herbert Pfeifer<br />

(Hrsg.)<br />

Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Essen<br />

5. Auflage 2013<br />

500 Seiten, € 80,00<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-2972-0<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Herbert Pfeifer (Hrsg.)<br />

Handbuch<br />

Industrielle Wärmetechnik<br />

Grundlagen | Berechnungen | Verfahren<br />

5. Auflage<br />

<strong>international</strong><br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

27


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Klaus Doppler<br />

Campus Verlag GmbH<br />

2. aktual. Aufl. 2011<br />

326 Seiten, € 34,90<br />

ISBN: 978-3-593-<br />

39439-8<br />

www.campus.de<br />

Der Change Manager<br />

Führungskräfte, die in ihrem Unternehmen<br />

Wandlungsprozesse vorantreiben,<br />

müssen in der Lage sein, auch sich selbst<br />

immer wieder zu überprüfen und zu verändern.<br />

Change Management-Experte Klaus<br />

Doppler zeigt, wie Führungskräfte den<br />

Wandel auf individueller und persönlicher<br />

Ebene gestalten können.<br />

Veränderungen gehören heute zum<br />

Unternehmensalltag. Um diese Veränderungen<br />

managen zu können, sind erstens<br />

bestimmte Rahmenbedingungen<br />

und Strukturen innerhalb der Institution<br />

notwendig. Zweitens müssen bestimmte<br />

gruppendynamische Prozesse angestoßen<br />

werden, damit die Veränderungsprozesse<br />

von den Mitarbeitern mitgetragen werden.<br />

Drittens müssen Führungskräfte sich auch<br />

selbst verändern und ihr Verhalten dem<br />

Wandel anpassen können.<br />

Klaus Doppler beschreibt, was es bedeutet,<br />

ein Change Manager in eigener Sache<br />

zu sein. Er erklärt, wie Individuen auf die<br />

„Zumutung“ permanenter Veränderungsprozesse<br />

reagieren und was jeder Einzelne<br />

tun kann, um diesen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden. Dabei gilt es insbesondere,<br />

die eigene innere Programmierung<br />

zu verändern, die Wandlungsprozessen<br />

oftmals im Wege steht.<br />

Der Autor zeigt, welche Instrumente<br />

und Werkzeuge notwendig sind, um den<br />

Wandel auf individueller Ebene zu gestalten.<br />

Zahlreiche Anleitungen, Muster und<br />

Fallbeispiele machen den Text zu einem<br />

persönlichen Arbeitsbuch, das nicht nur<br />

Führungskräften Denkanstöße und konstruktive<br />

Verhaltensempfehlungen gibt. Das<br />

Buch ebnet den Weg zu einer ganzheitlichen<br />

Betrachtungsweise, die gesellschaftliche,<br />

institutionelle, gruppendynamische<br />

und persönlich-individuelle Aspekte miteinander<br />

vernetzt und Voraussetzung für<br />

Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit ist.<br />

INFO<br />

von BDG –<br />

Bundesverband der<br />

Deutschen Gießerei-<br />

Industrie<br />

Juli 2013, 80 Seiten<br />

www.kug.bdguss.de<br />

BDG-Sonderheft: Stahlguss –<br />

Herstellung, Eigenschaften, Anwendung<br />

Stahl ist ein Eisenwerkstoff mit einem<br />

Kohlenstoffgehalt bis 2 % und weiteren<br />

Legierungselementen. Je nach Menge der<br />

zulegierten Begleitelemente unterscheidet<br />

er sich in un-, niedrig- und hochlegierte<br />

Sorten. Jede Qualität besitzt spezielle<br />

Eigenschaftsprofile. Durch die Legierungstechnik<br />

ist er optimal an den Einsatzfall<br />

metallurgisch anpassbar. Das bezieht sich<br />

sowohl auf die Festigkeitseigenschaften,<br />

das Verschleißverhalten, die Korrosionsbeständigkeit<br />

und den Einsatz bei hohen<br />

und tiefen Temperaturen. Durch Wärmebehandeln<br />

lassen sich diese Eigenschaften in<br />

einem breiten Bereich optimieren.<br />

Zusammen mit den kaum eingeschränkten<br />

Gestaltungsmöglichkeiten ist Stahlguss<br />

für viele hoch beanspruchte Bauteile erste<br />

Wahl. Aufgrund der sehr guten Schweißbarkeit<br />

ist er zudem ein idealer Konstruktionswerkstoff<br />

mit einer großen Anwendungsbreite.<br />

In einem Sonderheft des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

ist alles Wissenswerte zum Stahlguss von<br />

der Herstellung über die Sorten und deren<br />

Eigenschaften bis zu charakteristischen<br />

Anwendungsfällen dargelegt.<br />

Das Sonderheft ist kostenfrei zu beziehen<br />

über das BDG-Infozentrum in Düsseldorf<br />

oder als kostenfreier pdf-Download<br />

unter der Rubrik „Publikationen“ auf der<br />

technischen Website des BDG.<br />

28 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Praxishandbuch „Härtereitechnik“<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre<br />

für jeden Ingenieur, Techniker und<br />

Planer, der sich mit der Projektierung oder<br />

dem Betrieb von Härtereianlagen befasst.<br />

Namhafte Experten der Branche beschreiben<br />

anschaulich und praxisgerecht die<br />

Fragestellungen und Sachverhalte, mit<br />

denen der moderne Härtereibetrieb täglich<br />

konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren, Einsatzhärten,<br />

Plasma- und Vakuumverfahren<br />

sowie Wärmebehandlung von Wälzlagern<br />

und Getrieben. Der Qualitätssicherung<br />

und Schadensanalytik sind eigene Kapitel<br />

gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden<br />

Bedeutung der Energieeffizienz<br />

findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung<br />

von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />

INFO<br />

von Olaf Irretier,<br />

Alexander Schreiner<br />

Vulkan Verlag GmbH,<br />

Essen<br />

September 2013<br />

ca. 350 Seiten, € 100,00<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-2387-2<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Alexander Schreiner, Olaf Irretier (Hrsg.)<br />

Praxishandbuch<br />

Härtereitechnik<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

<strong>international</strong><br />

Gemeinsame Spitze<br />

Führung an der Unternehmensspitze<br />

ist eine Teamleistung, und das in einer<br />

Umwelt, die gemeinschaftliches Handeln<br />

besonders erschwert. Die erfahrenen Berater<br />

Kai W. Dierke und Anke Houben geben<br />

in ihrem Buch erstmals ungewohnte Einblicke<br />

in das Funktionieren von Top-Teams<br />

und schärfen den Blick für kritische Führungssituationen.<br />

Sie zeigen, wie erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit und Führung gelingt.<br />

Gemeinsame Spitze – Führung an der<br />

Unternehmensspitze – ist Aufgabe des<br />

gesamten Top-Teams: Kein CEO ist heute<br />

mehr in der Lage, die immer komplexeren<br />

Herausforderungen der Unternehmensführung<br />

im Alleingang zu bewältigen. Echte<br />

Teams an der Spitze aber sind eine seltene<br />

Spezies – sie entstehen nicht von selbst<br />

und sind nicht aus sich heraus stabil. Denn<br />

Top-Manager sind auch nur Menschen und<br />

als solche handeln sie individuell weit weniger<br />

rational, als ihnen bewusst ist. Zudem<br />

dominieren an der Unternehmensspitze<br />

leistungsorientierte Alpha-Persönlichkeiten,<br />

denen gemeinsames Handeln aufgrund<br />

ihrer Konkurrenzorientierung schwerfällt.<br />

Gerade in Top-Teams kann das Wechselspiel<br />

von individuellen Verhaltensweisen,<br />

Wahrnehmungsmodellen, Überzeugungen<br />

und psychischen Grundmustern eine riskante<br />

Dynamik entwickeln, die eine effektive<br />

Zusammenarbeit und Führung bedroht.<br />

Die große Frage ist also: Wie müssen sich<br />

Manager in Top-Teams verhalten, um ihr<br />

Unternehmen dauerhaft zum Erfolg zu führen?<br />

Kai W. Dierke und Anke Houben zeigen<br />

in ihrem Buch anschaulich und praxisnah,<br />

wie Führung als Teamleistung an der Spitze<br />

von Unternehmen gelingt.<br />

Die Autoren werfen einen Blick hinter die<br />

sonst verschlossenen Türen von Vorstandsetagen:<br />

Wie wird aus Alphamenschen ein<br />

wirksames Top-Team? Wie verwandeln Top-<br />

Manager ihre Konflikte in produktive Kraft?<br />

Basierend auf ihrer langjährigen Arbeit mit<br />

Top-Teams und aktuellen Erkenntnissen aus<br />

Psychologie und Verhaltensökonomik entwickeln<br />

die Autoren sieben Faktoren, die<br />

für die gemeinsame Logik des Gelingens<br />

maßgeblich sind. Das Risiko des Scheiterns<br />

kann nur von Top-Teams bezwungen werden,<br />

deren Mitglieder diese Disziplinen des<br />

Gelingens erlernen. Nur dann kann jene<br />

Qualität von Zusammenarbeit entstehen,<br />

die wirksames Führen an der Unternehmensspitze<br />

möglich macht.<br />

INFO<br />

von Kai W. Dierke,<br />

Anke Houben<br />

Campus Verlag GmbH<br />

April 2013<br />

302 Seiten, € 39,99<br />

ISBN:<br />

978-3-593-39837-2<br />

www.campus.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

29


www.vulkan-verlag.de<br />

Leitfaden für die tägliche Praxis<br />

Jetzt bestellen!<br />

Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik erscheint in der 5., vollständig<br />

überarbeiteten und erweiterten Auflage – erstmals in größerem Format (A5),<br />

vierfarbig bebildert sowie mit digitalen Inhalten.<br />

In der jetzigen Zeit, in der einerseits die Industrieofentechnik boomt und andererseits<br />

die Kosten für gasförmige Brennstoffe und elektrische Energie stark steigen, ist<br />

das Interesse an der Wärmetechnik wieder angestiegen. Darüber hinaus ist der<br />

rationelle Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik, nicht zuletzt wegen den<br />

Regularien zum Thema CO 2<br />

-Emissionen, von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb<br />

besteht natürlich auch der Bedarf nach Fachbüchern, die das Thema der industriellen<br />

Wärmetechnik bzw. der Thermoprozesstechnik abdecken. Das Handbuch Industrielle<br />

Wärmetechnik wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch werden der derzeitige Stand<br />

der Technik sowie alle relevanten Grundlagen praxisnah dargestellt. Der Leser erhält<br />

einen ausführlichen Überblick über alle relevanten Grundlagen, Berechnungen,<br />

Begriffe und Prozesse der industriellen Wärmetechnik und somit wichtige Tipps für<br />

die tägliche Arbeit.<br />

Aus dem Inhalt: Wärmeübertragung; Strömungsmechanik; Gasförmige Brennstoffe;<br />

Verbrennung; Brennertechnik; Energiebilanz von Industrieöfen; Elektrothermische<br />

Verfahren; Thermochemische Behandlung und Schutzgastechnik, etc.<br />

Hrsg.: H. Pfeifer,<br />

5. Auflage 2013, ca. 500 Seiten in Farbe,<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff), Hardcover, DIN A5<br />

ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />

€ 80,-<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 (0) 201 Deutscher / 82002-34 Industrieverlag GmbH oder | abtrennen Arnulfstr. 124 und | 80636 im Fensterumschlag München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

Firma/Institution<br />

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Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

5. Auflage – ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />

für € 80,- (zzgl. Versand)<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

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45039 Essen<br />

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Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

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Kontonummer<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Härterei Kongress 2013<br />

Zum 69. Mal veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik e. V. (AWT) vom<br />

9. bis 11. Oktober 2013 in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />

den HärtereiKongress (HK) für Wärmebehandlung, Werkstofftechnik,<br />

Fertigungs- und Verfahrenstechnik.<br />

Zu diesem Fachkongress werden auch in diesem Jahr<br />

wieder über 600 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und<br />

Lehre erwartet, um sich in 30 Fachvorträgen und der parallel<br />

stattfindenden Fachausstellung über den neuesten Stand<br />

und die zukünftige Entwicklung dieser Fachgebiete zu informieren.<br />

Speziell für Praktiker werden grundlagenorientierte<br />

Übersichtsvorträge sowie zwei Seminare angeboten. Damit<br />

ist der HK 2013 erneut eine einmalige Plattform für Innovation,<br />

Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.<br />

Die von kompetenten Fachleuten präsentierten Übersichtsvorträge<br />

orientieren sich an den HK-Schwerpunktthemen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Prozessüberwachung und Produktqualität,<br />

Anlagentechnik in der Wärmebehandlung,<br />

Sicherheitstechnik in der Wärmebehandlung sowie<br />

Stahlqualität.<br />

Karl-Michael Winter (Process Electronic GmbH) wird zum<br />

Thema „Prozessüberwachung und -regelung im Wandel<br />

der Zeit“ sprechen. Zur Anlagentechnik wird Dr. Olaf Irretier<br />

(IBW Dr. Irretier) unter der Überschrift „Überblick und aktuelle<br />

Entwicklungen der Industrieofentechnik für die Wärmebehandlung<br />

von metallischen Bauteilen“ berichten. Das Thema<br />

„Sicherheitstechnik“ wird von Dr. Frank Treptow (Aichelin<br />

GmbH) vorgestellt. Schließlich wird Dr. Christian Günther<br />

(Saarstahl AG) die Thematik „Steigende Anforderungen an<br />

das Endprodukt aus der Sicht der Stahlhersteller“ behandeln.<br />

Ein Höhepunkt wird der Plenarvortrag „Living Prototypes:<br />

Innovationsimpulse aus der Natur“ von Frau Prof. Dr.<br />

Antonia B. Kesel, Bionik-Innovations-Centrum Hochschule<br />

Bremen, sein, der am Vormittag des 10. Oktober stattfindet.<br />

Wie schon im vergangenen Jahr wird die Hauptkongressveranstaltung<br />

simultan übersetzt (deutsch/englisch und<br />

vice versa). Die AWT schafft damit ein passendes Forum<br />

für den <strong>international</strong>en Wissenstransfer und es wird auch<br />

einer deutlich gestiegenen Nachfrage seitens ausländischer<br />

Besucher entsprochen, die bisher nur die Ausstellung wahrgenommen<br />

haben. Die Aussteller des HK haben wieder die<br />

Möglichkeit, eine vergünstigte übertragbare Eintrittskarte<br />

für die Gesamtveranstaltung zu erwerben, um ihren Mitarbeitern<br />

die Möglichkeit zur Weiterbildung einzuräumen.<br />

Alle Informationen über den Kongress und die Ausstellung<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten sowie unter:<br />

www.hk-awt.de<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

31


DATEN IM ÜBERBLICK<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Härterei<br />

Kongress 2013<br />

Daten im Überblick<br />

Ort<br />

Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />

Rheinstraße 20<br />

65185 Wiesbaden<br />

Veranstalter<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

e.V.<br />

Paul-Feller-Straße 1<br />

28199 Bremen / Germany<br />

Tel.: +49 (0) 421 / 5229339<br />

Fax: +49 (0) 421 / 5229041<br />

E-Mail: info@awt-online.org<br />

Internet: www.awt-online.org<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch, 09. Oktober 2013, 8:30 - 18:00 Uhr<br />

Donnerstag, 10. Oktober 2013, 8:30 - 17:00 Uhr<br />

Freitag, 11. Oktober 2013, 8:30 - 14:00 Uhr<br />

Teilnahmegebühren<br />

Gesamtvortragsveranstaltung € 690<br />

Teilnehmer aus Hochschulen und Referenten € 385<br />

Tageskarte € 460<br />

2-Tageskarte € 575<br />

Übertragbare Karte für Aussteller € 320<br />

■■<br />

Grundlagenseminar für Praktiker:<br />

Einzelseminar € 150<br />

Beide Seminare € 290<br />

Zahlung<br />

Die Teilnahmegebühr ist nach Erhalt der Rechnung/Anmeldebestätigung<br />

zu überweisen. Schecks werden nicht angenommen.<br />

Bei Buchungen direkt vor Ort im HK-Tagungsbüro<br />

können Sie bar, mit EC-Karte, Master Card oder Visa bezahlen.<br />

Die Eintrittskarte wird den Teilnehmern nach Bezahlung<br />

bis zum 25. September per Post zugesandt. Das Programmheft<br />

wird vor Ort ausgegeben. Bei Zahlungseingang nach<br />

dem 25. September 2013 wird die Eintrittskarte ebenfalls<br />

vor Ort hinterlegt.<br />

32 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Energieberater!<br />

IPSEN optimiert die Effizienz seiner Öfen und Anlagen. EcoFire und<br />

HybridCarb sind nur zwei unserer Verfahren, mit denen der Prozessgasverbrauch<br />

signifikant reduziert wird und die Verbrennung für<br />

hocheffiziente Energienutzung sorgt.<br />

www.ipsen.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

33


PROGRAMM<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Härterei<br />

Kongress 2013<br />

Programm<br />

Mittwoch, 9. Oktober 2013<br />

GRUNDLAGENSEMINAR FÜR PRAKTIKER<br />

9:00 - 10:30 Uhr<br />

Grundlagen des Induktionshärtens – Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Prozessregelung beim induktiven<br />

Wärmen<br />

Hansjürg Stiele<br />

10:30 - 10:45 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

10:45 - 12:15 Uhr<br />

Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben<br />

– EnMS nach ISO 50001 Energiekosteneinsparung<br />

und steuerliche Entlastungen<br />

Christoph Holzäpfel<br />

oder<br />

9:00 - 10:30 Uhr<br />

Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben<br />

– EnMS nach ISO 50001 Energiekosteneinsparung<br />

und steuerliche Entlastungen<br />

Christoph Holzäpfel<br />

10:30 - 10:45 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

13:45 - 14:20 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Steigende Anforderungen an das Endprodukt aus<br />

der Sicht der Stahlhersteller<br />

Christian Günther<br />

14:20 - 14:45 Uhr<br />

Umwandlungskinetik und Prozesssicherheit beim<br />

Schmieden von Bauteilen aus bainitischen Stählen<br />

Frederic Marchal<br />

14:45 - 15:10 Uhr<br />

Temperaturwechselverhalten von Qualitätswerkzeugstählen<br />

für den Druckguss<br />

Siegfried H. Wüst<br />

15:10 - 15:35 Uhr<br />

Einsatzhärten und Betriebseigenschaften von Nihaltigen<br />

und Ni-freien Einsatzstählen<br />

Antoine LeBigot<br />

15:35 - 15:55 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

VERZUG<br />

Vorsitz: Dieter Liedtke, Marco Jost<br />

15:55 - 16:20 Uhr<br />

Eigenspannungs- und Verzugsentwicklung aufgrund<br />

induktiver Randschichthärtung – Identifizierung<br />

von Wirkmechanismen durch numerische<br />

Modellierung und Experimente<br />

Maximilian Schwenk<br />

16:20 - 16:55 Uhr<br />

Zerstörungsfreie Eigenspannungsanalyse von Stahlzylindern<br />

nach unterschiedlichen Prozessschritten<br />

vom Drahtziehen zum Induktionshärten<br />

Juan Dong<br />

10:45 - 12:15 Uhr<br />

Grundlagen des Induktionshärtens – Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Prozessregelung beim induktiven<br />

Wärmen<br />

Hansjürg Stiele<br />

13:30 - 13:45 Uhr<br />

Eröffnung und Begrüßung<br />

Michael Lohrmann<br />

STAHLQUALITÄT<br />

Vorsitz:<br />

Michael Lohrmann, Berthold Scholtes<br />

16:55 - 17:20 Uhr<br />

Simulation des Anlassens von einem dickwandigen<br />

Bauteil aus X40CrVMo5-1<br />

Atilim Eser<br />

17:20 - 17:45 Uhr<br />

Vergleichende Untersuchung von Öl- und Polymerabschreckung<br />

hinsichtlich des Verzugs von dünnwandigen<br />

Wälzlagerringen<br />

Timo Wolfrath<br />

18:00 Uhr<br />

AWT-Mitgliederversammlung<br />

34 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PROGRAMM<br />

Donnerstag, 10. Oktober 2013<br />

SCHMIEDEN<br />

Vorsitz:<br />

Jörg Kleff, Olaf Irretier<br />

9:00 - 9:25 Uhr<br />

EcoForge: Energieeffiziente Prozesskette von Hochleistungs-Schmiedebauteilen<br />

am Beispiel eines<br />

hochfesten, duktilen bainitischen (HDB) Stahls<br />

Martin Fischer<br />

9:25 - 9:50 Uhr<br />

Einfluss einer Kaltmassivumformung und Wärmebehandlung<br />

auf die Maß- und Formänderungen<br />

Dawid Nadolski<br />

9:50 - 10:15 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

Vorsitz: Jörg Kleff, Olaf Irretier<br />

10:15 - 10:50 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Sicherheitstechnik von Thermprozessanlagen<br />

Frank Treptow<br />

10:50 - 11:00 Uhr<br />

Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2012 an<br />

Katharina Steineder<br />

Michael Lohrmann<br />

14:20 - 14:45 Uhr<br />

Mehr als Plasmanitrieren – gesteigerte Verschleißund<br />

Korrosionseigenschaften von Stahl durch Nitrier-<br />

und DLC-Beschichtungskombination<br />

Thomas Mueller<br />

14:45 - 15:10 Uhr<br />

Das ideale Abschreckmedium? – Charakterisierung<br />

neuartiger Flüssigkeiten für die Wärmebehandlung<br />

metallischer Werkstoffe<br />

Martin Beck<br />

15:10 - 15:30 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

PROZESSÜBERWACHUNG UND PRODUKTQUALITÄT<br />

Vorsitz: Hans-Werner Zoch, Olaf Keßler<br />

15:30 - 16:05 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Prozessüberwachung und -regelung im Wandel der<br />

Zeit<br />

Karl-Michael Winter<br />

16:05 - 16:30 Uhr<br />

Instrumentierte Kraft-Eindringprüfung an 20MnCr5<br />

zur Abschätzung der Einsatzhärtungstiefe und der<br />

mechanischen Eigenschaften der Randschicht<br />

Andree Irretier<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

11:00 - 12:00 Uhr<br />

Plenarvortrag<br />

Living Prototypes: Innovationsimpulse aus der Natur<br />

Antonia B. Kesel<br />

12:00 - 13:20 Uhr<br />

Mittagspause<br />

ANLAGENTECHNIK UND BEHANDLUNGSMEDIEN<br />

Vorsitz: Franz Hoffmann, Klaus Löser<br />

13:20 - 13:55 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Überblick und aktuelle Entwicklungen der Industrieofentechnik<br />

für die Wärmebehandlung von metallischen<br />

Bauteilen<br />

Olaf Irretier<br />

13:55 - 14:20 Uhr<br />

Anwendungsorientierte Ausführung der Heizkammer<br />

und Auslegung der Kühlgasströmung bei Einkammer-Vakuumöfen<br />

Björn Zieger<br />

16:30 - 16:55 Uhr<br />

Qualitätsbewertung von Schneidwaren durch Kurzzeit-Korrosionsprüfung<br />

Paul Rosemann<br />

16:55 - 17:20 Uhr<br />

Die Genauigkeit der berührungslosen Temperaturmessung<br />

bei der Randschicht-Wärmebehandlung<br />

Marko Seifert<br />

17:20 - 17:45 Uhr<br />

QASS-Risserkennung jetzt auch während des<br />

Härtens<br />

Ulrich Seuthe<br />

18:00 Uhr<br />

Empfang – Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-<br />

Preises<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

35


PROGRAMM<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Freitag, 11. Oktober 2013<br />

THERMOCHEMISCHE BEHANDLUNGEN<br />

Vorsitz: Michael Jung, Peter Krug<br />

9:00 - 9:25 Uhr<br />

Schmiedegerecht nitrierte Gesenke<br />

Stefanie Hoja<br />

9:25 - 9:50 Uhr<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren von hochfesten bainitischen<br />

Langprodukten<br />

Mirkka Lembke<br />

9:50 - 10:15 Uhr<br />

Untersuchungen zur Dauerfestigkeit carbonitrierter<br />

Proben<br />

Christoph Stöberl<br />

GEFÜGE UND EIGENSCHAFTEN<br />

Vorsitz: Michael Jung, Peter Krug<br />

10:15 - 10:40 Uhr<br />

Untersuchung des Lebensdauereinflusses nanokristalliner<br />

Randschichten bei schwingender Beanspruchung<br />

am Beispiel von spanend endbearbeitetem<br />

42CrMo4 V450<br />

Alexander Erz<br />

10:40 - 11:05 Uhr<br />

In-situ-Untersuchungen der martensitischen<br />

Umwandlung mit Synchrotronstrahlung – am Beispiel<br />

des Stahls 20MnCr5<br />

Jérémy Epp<br />

GEFÜGE UND EIGENSCHAFTEN<br />

Vorsitz: Winfried Gräfen, Hansjürg Stiele<br />

11:25 - 11:50 Uhr<br />

Eine neue kombinierte Randschichttechnologie für<br />

hochbeanspruchte Gusseisenwerkstoffe<br />

Anja Buchwalder<br />

11:50 - 12:15 Uhr<br />

Charakterisierung von widerstandspunktgeschweißten<br />

Aluminium-Stahl-Schweißlinsen<br />

Mario Säglitz<br />

12:15 - 12:40 Uhr<br />

Sprühkompaktieren zur Gradientenbildung in Werkzeugstahl<br />

für die Mikrokaltumformung<br />

Alwin Schulz<br />

12:40 - 13:05 Uhr<br />

Einstellung eines hohen Restaustenitgehaltes zur<br />

Nutzung des TRIP-Effektes in Aluminium legierten<br />

durchhärtenden Wälzlagerstählen<br />

Holger Surm<br />

13:05 Uhr<br />

Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />

2013<br />

Peter Krug<br />

13:10 Uhr<br />

Schlusswort<br />

Michael Lohrmann<br />

11:05 - 11:25 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

13:20 Uhr<br />

Ende der Veranstaltung<br />

Besuchen Sie uns auf dem<br />

HK 2013<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 9 / Stand 905<br />

09. - 11. Oktober 2013<br />

Rhein-Main-Hallen,<br />

Wiesbaden<br />

36 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


INTERVIEW<br />

„Der Härterei Kongress bietet<br />

den Teilnehmern effektiven<br />

Wissenstransfer“<br />

Prof. Dr.-Ing. Berthold Scholtes ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />

AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik). Im Interview mit<br />

der ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> spricht er über den im Oktober stattfindenden HärtereiKongress,<br />

aktuelle Trends und Entwicklungen in der Wärmebehandlung sowie die<br />

aktuellen Aktivitäten in der AWT.<br />

Herr Prof. Scholtes, in diesem Jahr findet mit dem 69.<br />

Härterei Kongress der wichtigste Branchentreff der<br />

deutschsprachigen Wärmebehandlungsbranche in<br />

Wiesbaden statt. Worauf dürfen sich die Fachbesucher<br />

dieses Jahr besonders freuen?<br />

Scholtes: Wie in jedem Jahr wird der HK und die parallel<br />

stattfindende Ausstellung den Akteuren aus Industrie und<br />

Wissenschaft an drei Tagen in einer sehr kompakten Form<br />

Gelegenheit geben, sich über aktuelle Entwicklungen im<br />

Bereich der Wärmebehandlung und Werkstofftechnik zu<br />

informieren, Kontakte zu knüpfen und sich mit Fachkollegen<br />

auszutauschen. Die Mischung aus Grundlagenseminaren,<br />

Informationen über die neuesten technischen Entwicklungen<br />

in der Anlagen- und Prozesstechnik sowie Berichten<br />

über aktuelle Forschungsergebnisse aus den Hochschulen<br />

und Forschungsinstituten schafft – zusammen mit der<br />

parallel stattfindenden Ausstellung – dazu eine ideale Plattform.<br />

Der HK ist inzwischen über den deutschsprachigen<br />

Raum hinaus sichtbar und die Beiträge werden simultan<br />

deutsch / englisch übersetzt.<br />

Welche thematischen Schwerpunkte setzen die Veranstalter<br />

in diesem Jahr?<br />

Scholtes: In diesem Jahr sind „Stahlqualität“, „Prozessüberwachung<br />

und Produktqualität“, „Anlagentechnik in der Wärmebehandlung“<br />

sowie „Sicherheitstechnik in der Wärmebehandlung“<br />

die Schwerpunktthemen. In allen Fällen gibt<br />

es dazu einführende Übersichtsvorträge durch ausgewiesene<br />

Fachleute. Dazu kommen als weitere Schwerpunkte<br />

„Verzug“, „Schmieden“, „Thermochemische Behandlungen“<br />

sowie eine ganze Reihe von Beiträgen über „Gefüge-Eigenschaften-Zusammenhänge“<br />

wärmebehandelter Zustände.<br />

Die Grundlagenseminare für Praktiker, die bei einem Besuch<br />

der Gesamtveranstaltung kostenlos sind, behandeln in<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

„Wer erfolgreich im Wettbewerb<br />

bestehen will, muss<br />

die Ergebnisse von Forschung<br />

und Entwicklung konsequent<br />

umsetzen.“<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

37


INTERVIEW<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

diesem Jahr die Grundlagen des Induktionshärtens und<br />

Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben.<br />

Mit Herrn Hansjürg Stiele und Herrn Christoph<br />

Holzäpfel wurden hier erfahrene Referenten gewonnen.<br />

Auf welchen Vortrag freuen Sie sich besonders? Warum?<br />

Scholtes: Mich persönlich interessieren vor allem die Vorträge<br />

zur Stahlqualität und zum Verzug am Mittwochnachmittag,<br />

weil ich mir von ihnen interessante und neueste<br />

Informationen zu diesen aktuellen Themen, die auch Forschungsaktivitäten<br />

in Kassel betreffen, verspreche. Und<br />

natürlich bin ich auch auf den Plenarvortrag von Frau Prof.<br />

Kesel am Donnerstagvormittag über „Living Prototyps:<br />

Innovationsimpulse aus der Natur“ sehr gespannt.<br />

Die Fachveranstaltung „Härterei-Kolloquium“ erhielt<br />

im letzten Jahr den neuen Namen „Härterei Kongress“<br />

sowie ein neues Corporate Design und eine neue Medienpräsenz.<br />

Wurden diese Änderungen vom Fachpublikum<br />

akzepiert?<br />

Scholtes: Vorstand und Geschäftsstelle der AWT haben<br />

in der letzten Zeit intensive Anstrengungen unternommen,<br />

die Professionalität der AWT-Tätigkeiten zu verbessern<br />

und für die Mitglieder einen noch stärkeren<br />

Nutzen zu generieren. Dazu gehört auch eine verbesserte<br />

Präsenz des HK in den Medien und eine sehr viel<br />

umfangreichere Information über Themen, Programm<br />

und Personen. Die Begriffe „Austausch, Wissen, Technik“<br />

umschreiben diese Zielsetzung prägnant. Insbesondere<br />

soll auch der Wissenstransfer über die Härtereikreise<br />

und die Fachausschüsse sowie durch Seminarangebote<br />

noch zielgerichteter und effektiver gestaltet und mit<br />

dem HK vernetzt werden. Das neue Corporate-Design<br />

ist letztendlich ein äußeres Zeichen dieser Aktivitäten,<br />

mit denen die Sichtbarkeit der AWT in Industrie und<br />

Wissenschaft und auch in der Öffentlichkeit insgesamt<br />

deutlich verbessert wird. Diese Veränderungen werden<br />

von den vielen in der AWT aktiv tätigen Personen und<br />

den Mitgliedern nachdrücklich unterstützt.<br />

Dieses Jahr findet der HK zum vorerst letzten Mal in Wiesbaden<br />

statt. Wie geht es im kommenden Jahr weiter?<br />

Scholtes: Der HK wird vom 22. bis 24. Oktober 2014 und<br />

auch in den darauffolgenden drei Jahren auf dem Gelände<br />

der Koelnmesse stattfinden, weil die Räumlichkeiten in<br />

Wiesbaden nicht mehr zur Verfügung stehen. Das große<br />

Messe- und Kongresszentrum in Köln bietet mit seinen<br />

guten Verkehrsanbindungen für alle Beteiligten exzellente<br />

Randbedingungen. Wie bisher werden Kongress und Fachausstellung<br />

in räumlicher Nähe zueinander stattfinden können,<br />

sodass die kontaktfördernde „HK-Atmosphäre“ erhalten<br />

bleibt und ein Wechsel zwischen Ausstellung und Vorträgen<br />

problemlos erfolgen kann. Die Schwerpunktthemen für<br />

2014 stehen schon fest. Sie lauten „Simulation von Wärmebehandlungsprozessen“,<br />

„Fertigung und Eigenspannungen“,<br />

Hochenergetische Wärmebehandlung“ sowie „Prozessintegration<br />

der Wärmebehandlung in die Fertigung“ und natürlich<br />

wird es wie immer weitere Vorträge über Innovationen<br />

auf dem Gebiet der Wärmebehandlung, Fertigungs- und<br />

Verfahrenstechnik und Grundlagenseminare geben.<br />

Welche Beweggründe sprechen für den neuen Standort?<br />

Scholtes: Die Koelnmesse ist sehr gut zu erreichen. Der<br />

Kongress wird konzeptionell und in seinem zeitlichen Ablauf<br />

wie bisher stattfinden, auch wieder mit einer Simultanübersetzung<br />

in deutscher und englischer Sprache. Für die<br />

Aussteller und die Besucher der Fachmesse haben sich<br />

die Verhältnisse sogar verbessert: Die Ausstellung kann<br />

komplett in einer Halle, direkt unterhalb des Kongresssaals<br />

stattfinden. Die Wege werden kürzer und es können auch<br />

größere und schwerere Exponate als bisher präsentiert werden.<br />

Parkflächen befinden sich unmittelbar auf dem Dach<br />

der Halle. Insgesamt sind also alle Randbedingungen gegeben,<br />

um auch zukünftig den Erfolg von HK und Ausstellung<br />

als größte Veranstaltung dieser Art in Europa zu sichern.<br />

Die AWT arbeitet eng mit <strong>international</strong>en Verbänden<br />

für die Wärmebehandlung zusammen. Gibt es dadurch<br />

einen direkten Mehrwert für die HK-Besucher?<br />

Scholtes: Dass eine Vernetzung in Wirtschaft und Wissenschaft<br />

über die Grenzen Deutschlands und auch über den<br />

deutschsprachigen Raum hinaus besteht, brauche ich an<br />

dieser Stelle sicher nicht zu betonen. Die HK-Besucher erhalten<br />

wichtige Fachinformationen aus dem Ausland und können<br />

andererseits potenzielle Kunden aus diesen Räumen direkt<br />

mit ihren Produkten und Innovationen ansprechen. Das gilt<br />

umgekehrt natürlich auch für die Besucher aus dem Ausland.<br />

Gerade für deutsche Firmen, die bei der Entwicklung<br />

von Wärmebehandlungstechnologien eine führende Rolle<br />

einnehmen, ist dieser Aspekt von besonderer Bedeutung.<br />

Die Simultanübersetzung der Kongressvorträge ist in diesem<br />

Zusammenhang sehr positiv aufgenommen worden und wird<br />

auch in Zukunft beibehalten.<br />

38 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


INTERVIEW<br />

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und<br />

Anlagenbau ist in diesem Jahr leicht rückläufig. Wie<br />

ist die Stimmung in der Härterei-Branche? Wie sind die<br />

Aussichten für 2014?<br />

Scholtes: Ich glaube, niemand kann eine sichere Prognose<br />

für die vor uns liegende Zeit abgeben. Zu sehr wird die<br />

Entwicklung außerhalb Deutschlands und in den Wachstumsmärkten<br />

durch fachfremde oder politische Gesichtspunkte<br />

beeinflusst. In Teilen der Branche, beispielsweise<br />

bei Komponenten für Windkraftanlagen, ist das ja schon<br />

jetzt zu spüren. Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

spielen eine zentrale Rolle in der Wertschöpfung der<br />

metallverarbeitenden Industrie und sind daher für sehr<br />

viele unterschiedliche Unternehmen von Bedeutung.<br />

Umso mehr erkennt man in der Branche das Bemühen,<br />

durch kontinuierliche Produkt- und Prozessinnovationen<br />

Wettbewerbsvorteile zu gewinnen, um für alle möglichen<br />

Entwicklungen gewappnet zu sein. Kongress und Ausstellung<br />

auf dem HK spiegeln das auch in diesem Jahr wider.<br />

An den Hochschulen spüren wir einen ungebrochen hohen<br />

Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren und die Zahl der<br />

Studienanfänger ist weiterhin sehr hoch.<br />

Was sind die derzeit treibenden Themen der Branche?<br />

Scholtes: Sehen Sie sich die Schwerpunktthemen in diesem<br />

und im kommenden Jahr an. Sie greifen wichtige<br />

Fragestellungen auf, die für die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Branche in der vor uns liegenden Zeit von hoher Bedeutung<br />

sind. Der Bogen spannt sich dabei von der Qualität der<br />

Ausgangsmaterialien über die Verbesserung, Kontrolle und<br />

Simulation der einzelnen Prozessschritte sowie die Weiterentwicklung<br />

der Anlagentechnik bis hin zu der Entwicklung<br />

neuer Verfahren. Letztendlich sind es nicht einzelne isolierte<br />

Fragestellungen, sondern es ist vielmehr das Zusammenwirken<br />

sehr vieler verschiedener Aspekte, welches über den<br />

wirtschaftlichen Erfolg der Branche entscheidet.<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Berthold Scholtes<br />

■■<br />

Geburtsdatum: 15. September 1950<br />

Akademische Ausbildung mit Abschluss<br />

■■<br />

Maschinenbau (1969-1973), Universität Karlsruhe<br />

(TH), Diplom; Betreuer: Prof. Dr. E. Macherauch<br />

Wissenschaftliche Abschlüsse<br />

■■<br />

Habilitation für das Fach „Werkstoffkunde“ an der<br />

Fakultät für Maschinenbau der Universität Karlsruhe<br />

(TH) 1990; Mentor: Prof. Dr. E. Macherauch<br />

■■<br />

Dr.-Ing.-Promotion (mit Auszeichnung), 1980;<br />

Betreuer: Prof. Dr. O. Vöhringer und Prof. Dr. E.<br />

Macherauch<br />

Beruflicher Werdegang<br />

■■<br />

1980-1993: Leiter des Röntgenlabors bzw. des<br />

Schwingfestigkeitslabors am Institut für Werkstoffkunde<br />

I der Universität Karlsruhe (TH)<br />

■■<br />

Seit 1993: Universitätsprofessor (C4) für „Werkstofftechnik<br />

- Metallische Werkstoffe“ im Fachbereich<br />

Maschinenbau der Universität Kassel<br />

natürlich ein besonderes Augenmerk darauf, dass ein gut<br />

ausgebildeter Nachwuchs für die Thematik der AWT und<br />

des HK interessiert und gewonnen wird. Die AWT unterstützt<br />

das seit Jahren und lädt Studierende verschiedener<br />

Hochschulen zu einem HK-Besuch ein.<br />

Herr Prof. Scholtes, wir bedanken uns für dieses Gespräch.<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Wo sehen Sie persönlich die größten Herausforderungen<br />

für die Branche und letztendlich für den HK der<br />

kommenden Jahre?<br />

Scholtes: Wer erfolgreich im Wettbewerb bestehen will,<br />

muss kontinuierlich die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung<br />

in innovative Produkte und Prozesse umsetzen.<br />

Für den HK bedeutet dies, dass für die Besucher die Verbindung<br />

zwischen Grundlagen und Anwendungsorientierung<br />

in den Themen der Vorträge mit dem Ziel eines effektiven<br />

Wissenstransfers zum Ausdruck kommen muss. Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik sind wichtige Elemente der<br />

Fertigungsprozesskette und tragen damit wesentlich zu<br />

den Produktkosten und der Produktqualität bei. Wir werden<br />

sehr genau darauf achten, dass in den Fachausschüssen die<br />

richtigen Forschungsthemen initiiert und die Ergebnisse<br />

rasch transferiert werden. Als Hochschullehrer habe ich<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

39


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Radiallüfter aus CFC<br />

Die Schunk Kohlenstofftechnik<br />

GmbH hat sich auf die Entwicklung<br />

von Werkstoffen zur Erzielung<br />

hoher Formstabilität und Beständigkeit<br />

bei extremen Temperaturbelastungen<br />

spezialisiert. Durch gezielte<br />

Variationen der Werkstoffkomponenten<br />

ist es in der heutigen Zeit<br />

möglich, einen Faserverbundkörper<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />

herzustellen. Dieses Spektrum<br />

ermöglicht kohlenstofffaserverstärkten<br />

Kohlenstoff (CFC) dem jeweiligen<br />

Anforderungsprofil<br />

bzw. den gewünschten Bauteilkonstruktionen<br />

anzupassen. Konventionelle<br />

Umwälzräder aus Stahl<br />

innerhalb Vakuumanlagen können<br />

dadurch ersetzt werden. Neue Ofenkonzepte<br />

hinsichtlich der Heißkammer<br />

werden dadurch konzeptionell<br />

möglich, sodass die signifikanten<br />

Nachteile von Stahl im oberen Temperaturfeld<br />

eliminiert werden. Durch<br />

CFC sind höhere Umdrehungszahlen<br />

realisierbar als bei Stahl im gesamten<br />

Temperaturbereich. Zudem<br />

erlaubt das Material<br />

eine bessere Wärmeübertragung<br />

und Temperaturverteilung in der<br />

Charge. Im Gegensatz zu konventionellen<br />

Umwälzrädern gibt es bei<br />

denen aus CFC keine Versprödung<br />

und kein Kriechen, was im Umkehrschluss<br />

eine längere Lebensdauer<br />

als bei Stahl-Umwälzern bedeutet.<br />

All diese Eigenschaften führen zu<br />

kürzeren Prozesszeiten und dadurch<br />

insgesamt zu effektiverer Produktion.<br />

Der kohlenstofffaserverstärkte<br />

Kohlenstoff ist temperaturbeständig<br />

bis ca. 2.000 °C an Schutzgas (N 2 , Ar),<br />

verfügt über ein geringeres Gewicht<br />

als Stahl und ist auch in der Stahlindustrie<br />

in allen Thermoprozessanlagen<br />

mit Schutzgasatmosphären<br />

(Stickstoff, Argon)<br />

einsetzbar.<br />

Schunk Kohlenstofftechnik<br />

GmbH<br />

www.schunk-group.com<br />

Halle 1 / Stand 111<br />

Vertrieb von Glüh- und Härteofenanlagen<br />

Der Unternehmensverbund der<br />

Industrieofen- und Härtereizubehör<br />

GmbH Unna (IHU) befasst<br />

sich mit der Herstellung und dem<br />

Vertrieb von Glüh- und Härteofenanlagen<br />

sowie deren Zubehör und<br />

Ersatzteile sämtlicher Ofenfabrikate.<br />

Ebenfalls führt der Unternehmensverbund<br />

Wartungen und Reparaturen<br />

an diesen Anlagen durch. Die<br />

Produktpalette beinhaltet ferner<br />

Abschreckmittel, Isoliermittel gegen<br />

Aufkohlung und Aufkohlungsflüssigkeiten.<br />

Ein weiterer Bereich der<br />

Fertigungsmöglichkeiten bezieht<br />

sich auf Stahlkonstruktionen und<br />

den Apparatebau.<br />

Industrieofen- und Härtereizubehör<br />

GmbH Unna<br />

www.ihu.de<br />

Halle 1 / Stand 135<br />

40 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PRODUKTVORSCHAU<br />

Spezial-Reiniger für Lohn- und Betriebshärtereien<br />

Die Produktgruppe der Servidur<br />

Spezial-Reiniger von Burgdorf<br />

wurde erweitert. Neuentwicklungen,<br />

aber auch Weiterentwicklungen<br />

ergänzen das seit einiger Zeit bestehende<br />

Reiniger-Portfolio. Gestiegene<br />

Anforderungen an die Reinigungsprozesse<br />

sowie die Erfahrung<br />

aus vielfältigen Anwendungen der<br />

Servidur-Reiniger in den Lohn- und<br />

Betriebshärtereien fanden bei deren<br />

Entwicklung Berücksichtigung.<br />

Bei dem Servidur N310 handelt es<br />

sich um einen salzfreien, mildalkalischen<br />

Reiniger, der insbesondere für<br />

die Bauteilreinigung nach der Wärmebehandlung<br />

(in Einzelfällen auch zur<br />

Vorreinigung) geeignet ist. Er zeichnet<br />

sich durch seine sehr gute Reinigungsleistung<br />

bei der Tauch-, Flut-, Spritz-,<br />

Ultraschall- und Hochdruckreinigung<br />

sowie seine gute Korrosionsschutzwirkung<br />

aus. Der Spezial-Reiniger ist frei<br />

von sekundären Aminen und nitrosierbaren<br />

Stoffen, seine Rückstände<br />

verdampfen rückstandsfrei ab Temperaturen<br />

von 180 °C.<br />

Bei dem Servidur K710 handelt<br />

es sich um einen neu entwickelten,<br />

leistungsstarken salzfreien Neutralreiniger<br />

mit einem sehr großen Einsatzbereich<br />

hinsichtlich der Anwendungstemperatur<br />

(2095 °C). Das Mittel<br />

besitzt eine gute Reinigungs- und<br />

Demulgierwirkung. Hervorzuheben<br />

ist die sehr geringe Schaumneigung<br />

(bereits ab 38 °C), die insbesondere<br />

für vakuumunterstützte Reinigungsprozesse<br />

von Vorteil ist. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die Einstellung<br />

einer hohen Einsatztemperatur eine<br />

beschleunigte Trocknung durch die<br />

Eigenwärme der Bauteile. Dieser Reiniger<br />

eignet sich für die Tauch-, Spritz-,<br />

Flut- und Hochdruckreinigung. Seine<br />

Rückstände verdampfen rückstandsfrei<br />

bei Temperaturen ab 200 °C.<br />

Die beiden neuentwickelten Reinigungsprodukte<br />

ergänzen die Palette<br />

der Spezial-Reiniger sinnvoll und<br />

sind besonders auf die Verwendung<br />

zusammen mit Durixol Hochleistungs-<br />

Abschreckölen abgestimmt.<br />

Burgdorf GmbH<br />

www.burgdorf-kg.de<br />

Halle 9 / Stand 918<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

HK 2013<br />

HärtereiKongress<br />

HeatTreatmentCongress<br />

Besuchen Sie uns zwischen dem 9. -11. Oktober<br />

auf dem HärtereiKongress 2013 in Wiesbaden.<br />

Sie finden uns im Foyer OG / Stand 04<br />

TECHNISCHE LÖSUNGEN FÜR<br />

GRAPHITKOMPONENTEN | OFENISOLATIONEN | CARBON-COMPOSITE-KOMPONENTEN<br />

Graphite Materials GmbH | Im Pinderpark 1 | 90513 Zirndorf | Germany<br />

info@graphite-materials.com | www.graphite-materials.com<br />

Fon: +49 (0) 911 23 98 01-0 | Fax: +49 (0) 911 23 98 01-70<br />

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3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

28.08.2013 13:59:13 Uhr<br />

41


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Prozesssysteme für diverse Wärmebehandlungsanlagen<br />

Mit den neuentwickelten demig<br />

Reglern DE-VX 4600 können<br />

u. a. auch kleinere Wärmebehandlungssysteme<br />

mit allen Funktionen<br />

in die Leitsystemtechnik des prosys/2<br />

integriert werden.<br />

Die kompakten Regelungssysteme<br />

wurden mit modernster netzwerkfähiger<br />

Hardwaretechnik ausgestattet,<br />

verfügen über eine integrierte SPS<br />

und einer Vielzahl von Regelungsalgorithmen<br />

und Sonderfunktionen.<br />

Hierbei wurde gleichzeitig an der<br />

Kompatibilität mit den übrigen Prozessreglern<br />

der demig Regler-Familien<br />

DE-VR 4008 und DE-VX 4100 festgehalten.<br />

Das bedeutet, dass alle Projekte<br />

mit der gleichen Konfigurations-<br />

Software erstellt werden können und<br />

bestehende Projekte lediglich durch<br />

Änderungszuweisungen der digitalen<br />

und analogen E/A sowie geringfügige<br />

Anpassungen der Schaubilder direkt<br />

einsetzbar sind. Ebenso ist eine einheitliche<br />

Bedienfunktion gegeben,<br />

die eine weitere Bedienereinweisung<br />

unnötig macht.<br />

Trotz kompaktem Aufbau sind<br />

die Regler DE-VX 4600 mit analogen<br />

(I 8/O 4) und digitalen Ein- und<br />

Ausgängen (alternativ 64 oder 128)<br />

ausgestattet und eignen sich daher<br />

für eine Vielzahl von verfahrenstechnischen<br />

Anlagentypen.<br />

Leistungsfähige<br />

Intel Atom Prozessoren<br />

(Multi-Threading<br />

fähig) regeln schnellste<br />

Prozesse und führen<br />

dabei komplizierteste<br />

Berechnungen durch.<br />

Die Kombination<br />

mit der integrierten<br />

SPS erlaubt den Einsatz<br />

dort, wo anspruchsvolle,<br />

komplexe Regelungs-<br />

und Automatisierungs-<br />

Aufgaben zu lösen sind, z. B. in der<br />

Wärmebehandlung von Metallen, Glas<br />

und Keramik sowie in der chemischen,<br />

Klima- und Lebensmittel-Industrie.<br />

demig Prozessautomatisierung<br />

GmbH<br />

www.demig.de<br />

Halle 9 / Stand 930<br />

Härtezentrum für Kurbelwellen<br />

Effiziente 4-Zylinder-Motoren bilden<br />

die Basis für Pkw-Antriebskonzepte<br />

der Zukunft. Damit verbunden<br />

sind innovative Lösungen<br />

für den Härteprozess gefragt, die mit<br />

dem Härtezentrum BAZ KW600 realisiert<br />

werden können. Das Zentrum<br />

ergänzt die bisherige Produktpalette<br />

um eine weitere Variante speziell für<br />

4-Zylinder-Kurbelwellen. Es basiert<br />

auf dem Design von Werkzeugmaschinen<br />

und ist für Kurbelwellen bis<br />

zu 600 mm Länge ausgelegt. Weiterhin<br />

wurde Wert auf eine hohe<br />

Energieeffizienz, großen Durchsatz,<br />

geringe Betriebskosten sowie hohen<br />

Bedienkomfort gelegt. Bestehend<br />

aus zwei Modulen werden in Modul<br />

1 die Pleuellager sowie in Modul 2 die<br />

Hauptlager gehärtet. Optional kann<br />

eine Erweiterung für die Härtung von<br />

Flansch, Zapfen oder Zahnrad integriert<br />

werden. Durch eine vollständige<br />

Kapselung der Arbeitsräume wird<br />

beim Abschrecken entstehender<br />

Dampf vollständig abgesaugt. Effiziente<br />

Antriebe und Aggregate sowie<br />

optimierte Induktoren sorgen für<br />

einen geringeren Energieverbrauch,<br />

hohe Prozessstabilität und maximale<br />

Verfügbarkeit. Minimaler Platzbedarf,<br />

volle Zugänglichkeit auf einer Ebene<br />

sowie eine Standardhöhe von nur<br />

2,3 m sind ein Novum im Härtemaschinenbau.<br />

Vor- und nachgelagerte<br />

Prozesse können einfach integriert<br />

werden. Die Anbindung an Portalsysteme<br />

kann analog bestehender<br />

Technologien bei Bearbeitungszentren<br />

übernommen werden.<br />

Alfing Kessler GmbH<br />

www.alfing.de<br />

Halle 3 / Stand 302<br />

42 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PRODUKTVORSCHAU<br />

Schutzgasatmosphären<br />

für die<br />

Wärmebehandlung<br />

Cover<br />

Bei der Wärmebehandlung ist die<br />

Kombination aus effizienter Technologie<br />

und dem optimalen Einsatz<br />

technischer Gase entscheidend für<br />

Qualität und Wirtschaftlichkeit des<br />

Prozesses. Mit ALNAT bietet Air<br />

Liquide ein umfassendes Programm<br />

maßgeschneiderter Lösungen für die<br />

unterschiedlichsten Aufgaben an.<br />

Die Wärmebehandlung metallischer<br />

Bauteile ist ein wichtiger Faktor<br />

innerhalb der Fertigungskette,<br />

da sie die mechanischen und chemischen<br />

Eigenschaften der späteren<br />

Bauteile beeinflusst. Abhängig vom<br />

Werkstoff, der Ofenanlage und den<br />

gewünschten Bauteileigenschaften<br />

kommen unterschiedlichste Gase<br />

und Verfahren zum Einsatz.<br />

Die ALNAT -Gase Stickstoff,<br />

Argon und Wasserstoff sind bezüglich<br />

Lieferform und maximalem<br />

Gehalt an Verunreinigungen auf<br />

die Anforderungen der Wärmebehandlung<br />

von Eisenwerkstoffen<br />

abgestimmt, sodass während des<br />

Prozesses keine unerwünschten<br />

Reaktionen zwischen dem Bauteil<br />

und der Ofenatmosphäre auftreten.<br />

Im Rahmen eines Ofenaudits<br />

wird die Schutzgasatmosphäre in<br />

der Ofenanlage des Kunden an<br />

verschiedenen Stellen gemessen.<br />

Damit kann die Zusammensetzung<br />

der Atmosphäre (typische<br />

Bestandteile in der Wärmebehandlung:<br />

Wasserstoff, Kohlenmonoxid,<br />

Methan, Kohlendioxid und Restfeuchte)<br />

hinsichtlich angestrebter<br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

beurteilt werden. Hinzu kommen<br />

die Betrachtung der Arbeitsweise<br />

des Bedienpersonals sowie der<br />

Zustand des Ofens sowie die Beurteilung<br />

der näheren Umgebung<br />

der Wärmebehandlungsanlage.<br />

Diese Daten bilden die Grundlage<br />

für die Bewertung des Wärmebehandlungsprozesses<br />

und der<br />

Ofenanlage. Sie helfen dabei, frühzeitig<br />

Fehlerquellen aufzudecken<br />

und kritische Punkte bezüglich der<br />

Arbeitssicherheit aufzudecken. Die<br />

SMS Elotherm<br />

Induction solutions.<br />

Hard to beat!<br />

Elotherm ist Technologieführer und weltweit kompetenter Partner,<br />

wenn es um energieeffiziente und innovative Maschinen und Anlagen<br />

der Induktionstechnologien geht.<br />

Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrungen entwickelt, produziert und<br />

vertreibt Elotherm sowohl Einzelmaschinen als auch komplette Anlagen<br />

für die Integration in Fertigungslinien.<br />

Anlagen zur Induktionserwärmung<br />

und -wärmebehandlung<br />

■<br />

Induktives Erwärmen von<br />

Metallen zum Schmieden<br />

und Walzen<br />

■<br />

Induktives Härten und Vergüten<br />

■<br />

Induktives Schweißen, Glühen<br />

und Sondertechnik für Rohre<br />

www.sms-elotherm.com<br />

■<br />

Induktive Banddurchlauferwärmung<br />

■<br />

Induktive Kinetik<br />

■ Lasertechnik<br />

■<br />

Weltweiter Service<br />

Durchführung des Audits ermöglicht<br />

es dem Betreiber, das Optimierungspotenzial<br />

seiner Anlage zu<br />

erkennen und sicherheitsrelevante<br />

Faktoren abzustellen.<br />

Air Liquide Deutschland GmbH<br />

www.airliquide.de<br />

Halle 1 / Stand 122<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

43


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Warmumformen von Automobilkarosserieteilen<br />

Die Wärmebehandlungsanlagen<br />

der Firma Schwartz GmbH sind<br />

weltweit in den Fertigungslinien zur<br />

Herstellung von gehärteten Automobilkarosserieteilen<br />

anzutreffen. Die<br />

Ofenanlagen zeichnen sich durch beste<br />

Wirtschaftlichkeit, hohe Verfügbarkeit<br />

und höchste Prozesssicherheit aus.<br />

Den rasant steigenden Ansprüchen<br />

wie Oberflächenbeschaffenheit, unterschiedlichen<br />

Härten im<br />

Bauteil, „Tailored Blanks“<br />

und Reduzierung der<br />

Bauteilgewichte, werden<br />

durch stetige Weiterentwicklung<br />

der<br />

Ofenanlagen Rechnung<br />

getragen. Es kommen<br />

je nach Bedarf und örtlichen<br />

Gegebenheiten<br />

unterschiedliche Ofenkonzepte<br />

zum Einsatz,<br />

die mit dem späteren<br />

Betreiber im Detail abgestimmt<br />

werden. In den<br />

Ofenanlagen können die Teile je nach<br />

Beschaffenheit unter normaler Atmosphäre,<br />

unter Schutzgas oder getrockneter<br />

Luft behandelt werden.<br />

Betriebssichere und bewährte Automatisierungssysteme<br />

gewährleisten<br />

kürzeste Taktzeiten und hohe Verfügbarkeit.<br />

Das Produktionsprogramm<br />

der Firma Schwartz GmbH beinhaltet<br />

darüber hinaus Härteanlagen für Stahlschmiedeteile<br />

und Lösungsglühofenanlagen<br />

mit Wasserabschreckung für<br />

Aluminium, Guss- und Schmiedeteile,<br />

Profile, Rohre und Stangen, die in der<br />

Raumfahrt und im Kraftfahrzeugbau<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Schwartz GmbH<br />

www.schwartz-wba.de<br />

Halle 1 / Stand 116a<br />

Neue Maschinenbaureihe für<br />

innovative Härteapplikationen<br />

Mit der Härtemaschinenbaureihe<br />

MIND aus dem Hause eldec<br />

wurde eine Maschinenplattform entwickelt,<br />

die sich mit einem durchgängigen<br />

Modulcharakter der Systemkomponenten<br />

von Grund auf auszeichnet. Durch<br />

diese Flexibilität entpuppt sich die MIND<br />

Maschine als Allrounder für eine breite<br />

Vielzahl von Härteapplikationen. Der<br />

modulare Aufbau des Gesamtsystems<br />

gestaltet die Anpassung auf die jeweilige<br />

Härteaufgabe als sehr einfach und<br />

effektiv. Die Modularität beginnt schon<br />

bei dem Grundaufbau der Härtemaschine.<br />

Die Basismodule mit stabilen und<br />

hochdynamischen Ständereinheiten in<br />

zwei Ausführungen mit 750 mm bzw.<br />

1.500 mm Verfahrweg können nahezu<br />

beliebig mit den angeflanschten Tischvorbauten<br />

in drei Größen von 600 bis<br />

1.200 mm kombiniert werden. Kurze<br />

Taktzeiten und Bearbeitung in einer<br />

Aufspannung im single<br />

piece workflow<br />

sind Vorteile der Baureihe.<br />

Seit Vorstellung<br />

der MIND Maschine<br />

im Jahre 2008 ist die<br />

Palette von Modulen<br />

beständig gewachsen.<br />

Hierzu zählen einoder<br />

mehrspindelige<br />

Antriebe ebenso wie<br />

Schalttellervarianten<br />

in diversen Größenund<br />

Stationsabstufungen. Zudem gibt<br />

es Lösungen für kleinere Futterteile bis<br />

hin zu schweren, wellenförmigen Bauteilen<br />

sowie Anbau- oder integrierte<br />

Module zum induktivem Anlassen der<br />

Werkstücke. Die MIND Härtesysteme<br />

können mit automatisierten Messsystemen<br />

zur Induktor- oder Bauteilvermessung<br />

modular erweitert werden.<br />

Dabei werden die Bewegungsachsen<br />

auf die tatsächlichen Begebenheiten<br />

von Induktor und Bauteil automatisch<br />

referenziert und höchste Genauigkeiten<br />

erzielt.<br />

Eldec Schwenk Induction GmbH<br />

www.eldec.de<br />

Foyer OG / Stand 2<br />

44 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PRODUKTVORSCHAU<br />

Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />

und Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />

befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich<br />

und praxisgerecht die Fragestellungen und Sachverhalte, mit denen der<br />

moderne Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren und Nitrocarburieren,<br />

Einsatzhärten, Plasma- und Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />

von Wälzlagern und Getrieben. Der Qualitätssicherung und Schadensanalytik<br />

sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />

der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />

Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />

Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />

der Härterei-Branche informieren.<br />

Hrsg.: O. Irretier, A. Schreiner<br />

Neuerscheinung, ca. 350 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

Neuerscheinung – ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />

für € 100,-<br />

Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAPHHT2013<br />

Nutzung 3-2013 personenbezogener <strong>elektrowärme</strong> Daten: <strong>international</strong><br />

Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

45


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

CFC-Hybridsystem<br />

optimiert Hochtemperaturanwendungen<br />

Wo im Bereich der Hochtemperaturanwendungen<br />

früher klassische<br />

Stahl- und Gussroste eingesetzt<br />

wurden, sind heute Chargiergestelle<br />

aus Carbonfaser-Composites die<br />

erste Wahl. Die hohe Belastbarkeit<br />

bei gleichzeitig extremer Verzugsfestigkeit<br />

sind die entscheidenden<br />

Argumente für den Einsatz von Carbonwerkstoffen,<br />

die insbesondere<br />

bei automatisierten Prozessen zum<br />

Tragen kommen. Die geringe Dichte<br />

und das geringe Gewicht von kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kohlenstoff<br />

vereinfacht nicht nur das Handling,<br />

sondern stellt auch eine sehr gute<br />

Energiebilanz gegenüber Stahlgestellen<br />

und Gussgestellen sicher.<br />

GTD Graphit Technologie GmbH<br />

bietet als optimale Lösung für Temperaturen<br />

von über 1.000 °C ein CFC-Hybridsystem,<br />

das die besonderen Eigenschaften<br />

von CFC und Keramik in der<br />

Wärmebehandlung kombiniert. Dieses<br />

europäisch patentierte System berücksichtigt<br />

sowohl die<br />

spezifischen Eigenschaften<br />

als auch die<br />

unterschiedlichen<br />

Ausdehnungskoeffizienten<br />

der behandelten<br />

Werkstoffe. Die<br />

Schwalbenschanz-<br />

Führung der Keramik<br />

ermöglicht zudem die<br />

Anbringung an einer<br />

Wand, ohne dass die<br />

Keramik herausfallen<br />

kann. Das bedeutet,<br />

dass auch Teile aufrecht<br />

chargiert werden können, die sich<br />

an der Wand abstützen, wie beispielsweise<br />

Turbinenflügel mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten. Weitere Vorteile<br />

des Hybridsystems sind die Verzugsfreiheit,<br />

eine leichte Bauweise für besseres<br />

Handling, eine sehr gute Energiebilanz,<br />

die die Produktionskosten senkt sowie<br />

ein dauerhafter Schutz vor Kontaktreaktionen<br />

und Aufkohlen.<br />

GTD Graphit Technologie GmbH<br />

www.gtd-graphit.de<br />

Halle 1 / Stand 108a<br />

Austauschservice für Industrieöfen<br />

Ungeplante Reparaturen führen<br />

in jedem Produktionsprozess zu<br />

ärgerlichen und teuren Fertigungsunterbrechungen.<br />

Mit dem Kerfa<br />

„Always hot“ Paket wird der Industrie<br />

und dem verarbeitenden Handwerk<br />

ein umfassendes Instrument zur Verfügung<br />

gestellt, diese Stillstandzeiten<br />

drastisch zu reduzieren.<br />

Ganz gleich, welcher Bedarf<br />

besteht für eine Heizkerze, ein Heizregister,<br />

ein Kerfa Mäanderheizelement,<br />

eine Kerfa Heizwendel, ein<br />

komplettes vakuumgeformtes Kerfa<br />

SAVAC ® Heizungssystem für elektrisch<br />

beheizte Öfen oder ein vakuumgeformtes<br />

Kerfa SAVAC ® Isoliersystem<br />

für gasbefeuerte Öfen, das „Always<br />

hot“ Paket steht in unterschiedlichen<br />

Stufen bis hin zum einem Konsignationslagersystem<br />

zur Verfügung.<br />

Sämtliche Produkte sind in verschiedensten<br />

Varianten erhältlich.<br />

Kerfa GmbH<br />

www.kerfa.com<br />

Halle 3 / Stand 334<br />

46 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PRODUKTVORSCHAU<br />

Neue Reglergeneration zur Steuerung<br />

des C-Pegels und der Temperatur<br />

Der Carbomat 300 ist ein neuartiger<br />

Universal Programmregler<br />

mit dem z. B. der C-Pegel und die<br />

Temperatur im Ofen gesteuert werden<br />

können. Touchscreen-Farbdisplay,<br />

Datenlogger mit graphischer Anzeige,<br />

verschiedene Anschlussmöglichkeiten<br />

und Kommunikationsprotokolle<br />

kommen zum Einsatz. Am Beispiel der<br />

Kohlenstoffreglung kann dieser Regler<br />

mit unterschiedlichen Sensoren, wie<br />

z. B. O 2 -Sonde, Lambda-Sonde, CO 2 /<br />

CO Gasanalysegerät betrieben werden.<br />

Ein zusätzlicher Regelkreis kann<br />

zur Steuerung der Ölbadtemperatur<br />

eingebunden werden. Der Carbomat<br />

300 berücksichtigt bei der Regelung<br />

für den Prozess wichtige Parameter<br />

wie z. B. den Legierungsfaktor, die<br />

Rußgrenze, usw. Er enthält eine Spülfunktion<br />

für die Sonde und überwacht<br />

deren Qualität. Dank seiner vielen<br />

Steuerspuren kann dieser Regler einfach<br />

Ofenanlagen ohne SPS-Steuerung<br />

oder den Ablauf einer SPS vorgeben.<br />

Das Gerät kann mit Automatisierungssystemen<br />

über Kommunikations-Protokolle<br />

wie Modbus RTU, TCP, Ethernet<br />

und PROFIBUS kommunizieren.<br />

Durch die Funktion „Folien-Test“<br />

kann der im Carbomat 300 errechnete<br />

C-Pegel mithilfe des durch eine<br />

definierte Reineisenfolie direkt gemessenen<br />

C-Pegels auf den tatsächlichen<br />

Referenzwert korrigiert werden. Ein<br />

integrierter Daten-Logger ermöglicht<br />

das Aufzeichnen der Messungen.<br />

Diese können mit der mitgelieferten<br />

PC-Software visualisiert und ausgewertet<br />

werden. Die gewünschte<br />

Anzahl von analogen oder digitalen<br />

Ein- und Ausgängen sowie zusätzliche<br />

Peripheriegeräte sind in Form von<br />

Modulen erhältlich.<br />

MESA Electronic GmbH<br />

www.mesa-<strong>international</strong>.de<br />

Foyer OG / Stand 01<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK in Wiesbaden,<br />

Halle 9, Stand 919!<br />

SyncroTherm ®<br />

© appeal 080 302<br />

Effiziente und ökologische Wärmebehandlung<br />

ALD Vacuum Technologies neueste Entwicklung SyncroTherm ® bietet höchste Flexibilität in<br />

der Wärmebehandlung. Das Härten und Einsatzhärten von geringen Bauteilmengen ist in<br />

Stand-Alone-Anlagen bis zur Serienproduktion mit vollständiger Integration in die Fertigungslinie<br />

möglich. Die einlagige Chargierung führt zu kurzen Prozesszeiten und minimalem Verzug.<br />

Sie wollen 3-2013 mehr <strong>elektrowärme</strong> Informationen? <strong>international</strong>Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH<br />

Wilhelm-Rohn-Straße 35<br />

63450 Hanau, GERMANY<br />

Phone +49 (0) 6181 307-0<br />

Email info@ald-vt.de<br />

Internet www.ald-vt.de 47


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Kammerofen mit Chargieranlage<br />

Die Ofenanlage, die von der IOB<br />

GmbH für die Fa. Vacuumschmelze<br />

GmbH gefertigt wurde, dient zum<br />

geregelten Abkühlen von Brammen<br />

und dem Vorwärmen von Blöcken,<br />

max. 13,2 t plus Zwischenlagen. Die<br />

Ofenanlage besteht aus einer Ofenkammer<br />

mit einer hydraulisch betätigten<br />

Hubtür über die Längsseite der<br />

Kammer. Die Beheizung der Ofenanlage<br />

erfolgt elektrisch über mäanderförmige<br />

Heizbänder an der Ofenrückwand<br />

und an der Ofentür. Die Anlage<br />

ermöglicht, bis max. 900 °C über freiprogrammierbare<br />

Temperaturkurven<br />

zu fahren. Die Kühlfunktion der Ofenanlage<br />

erfolgt über 12 Stück Kühldüsen,<br />

variabel von maximal bis aus.<br />

Die Kühldüsen und die elektrische<br />

Beheizung sind in drei Regelzonen<br />

unterteilt. Für die nötige Konvektion<br />

beim Heizbetrieb sorgen sechs<br />

Heißgasumwälzer.<br />

Dadurch wird<br />

höchste Temperaturgleichmäßigkeit<br />

im Ofenraum und<br />

somit am Glühgut<br />

erreicht. Im Aufheizbetrieb<br />

± 5 °C nach<br />

der Ausgleichszeit<br />

von ca. 1 h, im<br />

Kühlbetrieb ± 10 °C<br />

bis ca. 400 °C. Die<br />

Chargenauflagen<br />

bzw. Ofenbänke<br />

bestehen aus temperaturbeständigen<br />

Gussteilen.<br />

Das Be- und Entladen der Ofenanlage<br />

mit Brammen bzw. Blöcken<br />

erfolgt über eine vorgelagerte<br />

Chargieranlage. Die Chargieranlage<br />

besteht aus Chargiermaschine mit<br />

Bestückungsmanipulator, Schiebern<br />

zur Brammenpositionierung, Rollgang<br />

komplett mit Rollgangsteuerung<br />

sowie Sicherheitstechnik und<br />

Rollgangrahmen mit Adapter.<br />

IOB Industrie-Ofen-Bau GmbH<br />

www.iob.de<br />

Halle 4 / Stand 427<br />

Industrieofenanlagen zum Härten von Kleinteilen<br />

Kleinteile werden überwiegend als<br />

Schüttgut in Bandöfen gehärtet. Der<br />

grundsätzliche Nachteil dieses Ofentyps<br />

besteht jedoch darin, dass, auch bei<br />

sorgfältiger Einstellung und Dokumentation<br />

der Wärmebehandlungsparameter,<br />

im Einzelfall dennoch unbemerkt weiche<br />

Teile oder auch Teilevermischung<br />

auftreten können. Aufgrund dieser Problematik<br />

kommt der Einsatz von Bandöfen<br />

für Bauteile mit besonders hohen<br />

oder sicherheitsrelevanten Qualitätsanforderungen<br />

nicht infrage.<br />

Als Alternative haben sich Röllchenherdöfen<br />

bewährt, bei denen<br />

die Teile in kleinen, leichten Körben<br />

die Ofenanlage durchlaufen, wodurch<br />

eine vollständige, hundertprozentig<br />

nachvollziehbare Chargentrennung<br />

gewährleistet ist,<br />

Das neuentwickelte<br />

modulare SRS-Röllchenherdofen-System<br />

zeichnet<br />

sich durch eine preisgünstige,<br />

kompakte und weitgehend<br />

vormontierte Bauweise<br />

aus, wodurch kurze<br />

Montage- und Inbetriebnahmezeiten<br />

erreicht werden.<br />

Ein besonderes Highlight<br />

ist die konstruktive Gestaltung<br />

des Absenkmechanismus, welche ein<br />

extrem schnelles Übersetzen vom<br />

Ofen in das Abschreckbad ermöglicht.<br />

Das Abschreckmodul kann für Salz<br />

oder Öl ausgelegt werden. Wasch-,<br />

Spül- und Trockenstationen sind ebenfalls<br />

modular aufgebaut und werden<br />

anwendungsspezifisch kombiniert.<br />

Das Materialhandling kann vollständig<br />

oder teilweise automatisiert werden.<br />

Neben der hohen Qualitätssicherheit<br />

weist das System zusätzliche Vorteile<br />

auf: deutlich geringeren Energieund<br />

Schutzgasverbrauch und hohe<br />

Flexibilität bei der Produktumstellung.<br />

SRS Industrieofenbau GmbH<br />

www.srs-industrieofenbau.de<br />

Foyer OG / Stand 21<br />

48 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


PRODUKTVORSCHAU<br />

Temperaturregler für schnelle Prozesse<br />

Die Messung und Regelung von Temperaturen<br />

stellt eine der wichtigsten Aufgaben in der<br />

Prozess- und Automatisierungstechnik dar. Eine<br />

genaue temperaturgeführte Regelung bestimmt<br />

maßgeblich die Materialeigenschaften und führt<br />

somit zur Verbesserung der Qualität und der<br />

Reduzierung von Ausschuss. Sensortherm erweitert<br />

seine Produktpalette um die Regulus Typen<br />

RD und RF. Beide Temperaturregler sind speziell<br />

auf die hohen Anforderungen der induktiven und<br />

konduktiven Erwärmung abgestimmt. Aufgrund<br />

der extrem schnellen Abtastzeit<br />

von 100 µs und den<br />

umfangreichen Steuerungs-<br />

und Überwachungsmöglichkeiten<br />

sind die Regler<br />

RD und RF selbst den<br />

schwierigsten Aufgaben gewachsen. Dies gilt insbesondere<br />

in Kombination mit den Sensortherm<br />

Pyrometern.<br />

Weitere Vorteile liegen in der messbereichsübergreifenden<br />

Regelung zwischen Thermoelement<br />

und Pyrometer. Die integrierte Auto-Tune<br />

Funktion ermöglicht das schnelle Auffinden der<br />

notwendigen Regelparameter.<br />

Für die Integration in Anlagen und zur Kommunikation<br />

mit übergeordneten Steuerungen stehen<br />

sechs digitale Eingänge, sieben digitale Ausgänge,<br />

der 0-10V Stellgrößenausgang, sowie<br />

eine serielle Schnittstelle und ein<br />

Profinet Modul zur Verfügung.<br />

Im Lieferumfang enthalten ist<br />

die umfangreiche Software<br />

Regulus II Win, die eine einfache<br />

Einstellung aller Parameter<br />

ermöglicht.<br />

Sensortherm GmbH<br />

www.sensortherm.de<br />

Foyer OG / Stand 09<br />

Speziell.<br />

Könnte es sein, dass Sie sich auch für besonders schnelle,<br />

robuste, leichte, exakte, individuelle und günstige Gerätevarianten<br />

im Bereich von –50 °C bis +2200 °C interessieren? Oder für<br />

Infrarotkameras? Schauen Sie doch mal rein: www.optris.de<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Wie Sie es auch drehen und wenden: Mit<br />

unseren IR-Sensoren für die berührungslose<br />

Temperaturmessung können Sie<br />

sogar auf reflektierenden Flächen messen.<br />

09.–11.10.2013<br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 2,<br />

Stand 214<br />

Risserkennung während des Härtens<br />

Mit der Messtechnik von Qass können<br />

im Material auftretende Risse erkannt<br />

werden, während sie entstehen. Die Rissprüfverfahren<br />

des Unternehmens basieren auf<br />

Körperschall, der mit hoch entwickelten Analysealgorithmen<br />

erkennbar gemacht wird. Kontinuierliche<br />

Spektralanalyse und Hochfrequenz-<br />

Impulsmessung (HFIM) erlauben den Blick in<br />

Bauteil und Fertigungsprozess. Damit wird die<br />

Qass-Risserkennung nun auch beim Induktionshärten<br />

möglich. Insbesondere beim Abschrecken<br />

können große Spannungen auftreten, die<br />

zu Mikro- und Makrorissen führen können. Jeder<br />

dieser Risse setzt spontan Impulsenergie frei.<br />

Diese Impulse werden überlagert von Arbeitsgeräuschen<br />

des Prozesses wie Strukturschwingungen<br />

durch z. B. induktiv eingebrachte elektromagnetische<br />

Wechselkräfte, Anregung durch<br />

Gasbrenner, Kühlwassergeräusche, Antriebsgeräusche,<br />

Schrumpfungsdruckwellen usw. Qass<br />

ist es nun für viele Anwendungen gelungen, die<br />

verschiedenen Signalquellen zu unterscheiden<br />

und insbesondere die Rissemissionen von den<br />

sonstigen typischen Prozesssignalen zu trennen.<br />

Dies erlaubt die automatisierte Bestimmung<br />

wirtschaftlicher und produktiver Prozesseinstellungen<br />

und auch die Induktionsenergie kann<br />

bewertet werden.<br />

Qass GmbH<br />

www.qass.net<br />

Halle 3 / Stand 324<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Innovative Infrared 49<br />

Technology


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />

Zahnstangenhärten in Sekunden<br />

Zahnstangen sind ein integraler<br />

Bestandteil von Lenksystemen<br />

zur Umwandlung von Rotations- in<br />

Translationsbewegung. Hierbei werden<br />

die Lenkbewegungen über ein<br />

im Lenkgetriebe angeordnetes Ritzel<br />

auf die Verzahnung der Zahnstange<br />

übertragen. Bei Einwirkung des Ritzelmomentes<br />

auf die Verzahnung wird die<br />

Zahnstange seitlich verschoben und die<br />

entstehenden Druck- bzw. Zugkräfte<br />

über die Spurstangen des Fahrwerks<br />

auf die Räder übertragen, die dann eine<br />

Schwenkbewegung ausführen. Mittlerweile<br />

existieren diverse Ausführungen<br />

von Zahnstangen, die unterschiedlichen<br />

Lenkkonzepten folgen.<br />

Die Auslegung und Fertigungsprozesse<br />

sind für die Qualität der<br />

Zahnstange und somit auch für die<br />

Charakteristik des Lenkverhaltens<br />

und die Lebensdauer der Zahnstange<br />

von erheblicher Bedeutung. Darüber<br />

hinaus haben heutige Zahnstangen<br />

mehrere Funktionsbereiche, deren<br />

Bearbeitung hohe Anforderungen<br />

an Prozessführung und -stabilität<br />

stellen. Dies gilt insbesondere für<br />

den Härteprozess,<br />

der aufgrund kurzzeitiger<br />

thermischer<br />

Einwirkung einen<br />

kritischen Schritt in<br />

der Fertigungskette<br />

darstellt. Das induktive<br />

Härteverfahren<br />

wird für Zahnstangen<br />

zwecks<br />

Erhöhung der Verschleißfestigkeit<br />

der funktionalen<br />

Bereiche eingesetzt. Beispiele hierfür<br />

sind die hoch beanspruchten Flanken<br />

der Zähne im normalen Lenkbetrieb<br />

sowie die Enden des Verzahnungsbereiches<br />

beim Erreichen des Lenkanschlags.<br />

SMS Elotherm GmbH hat als Anbieter<br />

von induktiven Härtemaschinen im<br />

Rahmen eines Kundenprojektes ihre<br />

Expertise zur horizontalen Härtung<br />

von Zahnstangen mit drei Funktionsbereichen<br />

sowie einer Taktzeit von<br />

nur 16 s unter Beweis gestellt. Damit<br />

ist diese Anlage die derzeit schnellste<br />

Härtemaschine für Zahnstangen im<br />

Serienbetrieb, die den anspruchsvollen<br />

Spezifikationen im Hinblick<br />

auf Ausbildung der Härtezonen und<br />

Rundlauf genügt.<br />

Darüber hinaus bietet SMS Elotherm<br />

komplette Fertigungszellen an,<br />

die neben der eigentlichen induktiven<br />

Härteoperation auch weitere Prozessschritte<br />

wie Anlassen, Richten oder<br />

spanende Bearbeitung mit einem<br />

Roboter integriert.<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

www.sms-elotherm.com<br />

Halle 9 / Stand 929<br />

Flexibler Einsatz<br />

modularer Wärmebehandlungsanlagen<br />

Die modulare Bauweise der Wärmebehandlungsanlage<br />

ICBP ®<br />

FLEX ermöglicht die Anpassung an<br />

vielfältige Kundenanforderungen. Die<br />

Anlage verfügt über die Produktivität<br />

eines Durchlaufofens, erlaubt aber<br />

durch den modularen Aufbau mehr<br />

Flexibilität und bietet zugleich alle<br />

Vorteile der LPC-Technologie.<br />

Durch die eine bis zehn Behandlungskammern<br />

kann die Anlage<br />

genau an die jeweiligen Produktionsansprüche<br />

angepasst werden.<br />

Zudem benötigt die ICBP ® FLEX eine<br />

geringere Standfläche im Vergleich zu<br />

atmosphärischen Linien. Das einfache<br />

Konzept mit Vakuumtransferkammer<br />

erfordert keinen dichten Abschluss für<br />

die Be- und Entladung der Chargen.<br />

Für sehr hohe Produktionsmengen<br />

hat ECM Technologies die modulare<br />

Anlage ICBP ® JUMBO entwickelt. Sie<br />

verfügt über vier bis zwölf oder mehr<br />

unabhängige Behandlungskammern<br />

mit druckdichten Türen und kann<br />

für spezielle Anforderungen auch<br />

mit separierten Kammern (Luft- und<br />

Raumfahrt Normen: AMS 2750 E)<br />

ausgestattet werden. Des Weiteren<br />

besitzt die Anlage eine bewegungslose<br />

Abschreckkammer sowie ein<br />

beheiztes Vakuumtransportmodul<br />

(VMTH).<br />

Durch die modulare Bauweise der<br />

beiden Anlagen ICBP ® FLEX und ICBP ®<br />

JUMBO können sie leicht um zusätzliche<br />

Abschreck- oder Behandlungskammern<br />

erweitert werden.<br />

ECM Technologies Technisud<br />

www.ecm-furnaces.com<br />

Halle 4 / Stand 428<br />

50 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Elektromagnetische Felder<br />

und Sicherheit von induktiven<br />

Erwärmungsanlagen<br />

von Stefan Schubotz, Hansjürg Stiele<br />

Im Zuge stetig wachsender Benutzung von elektrischen Geräten und der dadurch erzeugten elektromagnetischen Felder<br />

wird der Einfluss auf die Gesundheit des Anwenders immer häufiger nachgefragt. Insbesondere im Bereich der Induktionserwärmung<br />

besteht aufgrund der hohen Ströme (von z. T. mehreren Tausend Ampere) ein gesteigertes Interesse an der<br />

Kenntnis möglicher Gefahren. Um die Thematik sachlich differenziert bearbeiten zu können, sind daher unterschiedliche<br />

Messungen zur Bestimmung der Felder erforderlich. Ein Abgleich der Ergebnisse mit den Arbeitsschutzregelungen gibt<br />

Aufschluss über die Sicherheitsaspekte.<br />

Electromagnetic fields and safety of<br />

inductive heat treatment stations<br />

In course of continual increasing use of electrical equipment and generated electromagnetic fields, the influence on the<br />

health of the user will be asked more and more frequently. Particularly in the area of induction heating, the interest in<br />

possible danger due to high currents of several thousand amperes has been increased. To treat the subject objectively<br />

differentiated, several measurements to determine the fields are required. A comparison of the results with the standards<br />

according to worker protection provides information on safety aspects.<br />

Bei Verwendung von elektrischen Geräten werden elektrische,<br />

magnetische und elektromagnetische Felder<br />

erzeugt. Die hervorgerufene elektromagnetische Strahlung<br />

gehört zur nichtionisierenden Strahlung, d. h. die Energie<br />

reicht nicht aus, um Atome oder Moleküle elektrisch aufzuladen<br />

(wie z. B. Röntgenstrahlung). In hoher Dosis kann aber auch<br />

diese Form der Strahlung gesundheitliche Konsequenzen<br />

haben [1]. So führen starke, niederfrequente Felder (bis 30 kHz)<br />

zur Reizung von Sinnesorganen, Nerven und Muskeln. Bei Personen,<br />

die intensiven hochfrequenten Feldern ausgesetzt werden,<br />

erfolgt eine Erwärmung des menschlichen Gewebes [2].<br />

Für niederfrequente Bereiche können elektrische und magnetische<br />

Felder getrennt voneinander betrachtet werden, bei<br />

höherer Frequenz sind beide Feldgrößen eng miteinander<br />

verknüpft. In den beiden folgenden Abschnitten werden die<br />

Grundlagen elektrischer und magnetischer Felder vorgestellt.<br />

DAS ELEKTRISCHE FELD<br />

Elektrische Felder entstehen immer dann, wenn zwei<br />

unterschiedlich gepolte, spannungsführende Leiter<br />

wechselwirken. Zwischen beiden Leitern bildet<br />

sich das elektrische Feld, das abhängig von der Entfernung<br />

beider Leiter und der Höhe des Potenzialunterschiedes<br />

ist. Die Intensität wird durch die elektrische<br />

Feldstärke charakterisiert und beschreibt die Fähigkeit<br />

des Feldes, Kraft auf eine positive Ladung q auszuüben. Die<br />

einzelnen Größen berechnen sich über den folgenden mathematischen<br />

Zusammenhang:<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

51


FACHBERICHTE<br />

Zur bildlichen Darstellung benutzt man sog. Äquipotenziallinien<br />

(siehe Bild 1), diese verlaufen senkrecht zu den<br />

elektrischen Feldlinien und entlang dieser gibt es keinen<br />

Potenzialunterschied. Die Potenzialdifferenz zwischen zwei<br />

Äquipotenziallinien ist die elektrische Spannung, die Einheit<br />

des elektrischen Feldes ist Volt pro Meter (V/m). Starke<br />

elektrische Felder treten also immer dort auf, wo es hohe<br />

elektrische Spannungen gibt, wie z. B. bei Strommasten.<br />

Mithilfe von elektrisch leitfähigen Materialien lassen sich<br />

elektrische Felder gut abschirmen.<br />

In der Induktionsanwendung wird häufig mit Spannungen<br />

< 1.000 V gearbeitet. Bei dieser Größenordnung ist der<br />

Einfluss bzw. die Wirkung des elektrischen Feldes auf Personen<br />

sehr klein und wird hier daher nicht weiter untersucht.<br />

DAS MAGNETISCHE FELD<br />

Bei jeder Bewegung elektrischer Ladungen wird ein weiteres<br />

Feld erzeugt, das sog. magnetische Feld. Im Gegensatz zum<br />

elektrischen Feld ist das magnetische Feld schwer abzuschirmen,<br />

der beste Schutz besteht darin, einen ausreichenden<br />

Abstand zu dem stromdurchflossenen Leiter einzuhalten.<br />

Das magnetische Feld kann analog zu dem elektrischen<br />

Feld betrachtet werden. Die Kenngröße des magnetischen<br />

Feldes ist die magnetische Feldstärke bzw. die<br />

magnetische Flussdichte , die über die Permeabilität<br />

miteinander verknüpft sind:<br />

Der allgemeine Zusammenhang zwischen Strom und magnetischer<br />

Feldstärke wird durch das Durchflutungsgesetz<br />

beschrieben:<br />

: Elektrische Flussdichte<br />

: Stromdichte<br />

Die Einheit der magnetischen Feldstärke bestimmt sich aus<br />

den Grundgrößen Ampere pro Meter (A/m), somit entstehen<br />

intensive magnetische Felder immer dort, wo hohe Ströme<br />

fließen. Theoretisch verringert sich mit der Entfernung die<br />

Intensität des magnetischen Feldes linear bis kubisch (Bild 2),<br />

je nachdem ob der Induktor als ein gerader langer Leiter,<br />

als Überlagerung zweier Leiter oder als eine Zylinderspule<br />

approximiert werden kann.<br />

Aufgrund der sehr hohen Induktorströme von z. T. über<br />

10.000 A und dem häufig leicht zugängigen Induktor ist der<br />

Einfluss des magnetischen Feldes in Bezug auf Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

zu berücksichtigen und wird im Folgenden<br />

untersucht.<br />

ARBEITSSCHUTZREGELUNGEN<br />

In Deutschland gelten die „Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften“<br />

(BGV) hinsichtlich des Umgangs mit magnetischen<br />

Feldern [3]. Hierbei wird der Einfluss der Intensität bzw. Feldstärke<br />

in sog. Expositionsbereiche unterteilt.<br />

Die zulässigen Grenzen der verschiedenen Bereiche in<br />

Abhängigkeit der Frequenz sind in Bild 3 dargestellt. Die<br />

einzelnen Expositonsbereiche definieren sich wie folgt:<br />

1) Expositionsbereich 2: Unterschreitet die magnetische<br />

Feldstärke diese Kennlinie, befindet man sich im zweiten<br />

Expositionsbereich. Hierzu zählen allgemein zugängige<br />

Bereiche eines Unternehmens wie z. B. Büroräume und<br />

Arbeitsstätten, in denen eine grenzwertüberschreitende<br />

Exposition durch elektromagnetische Felder bestimmungsgemäß<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

2) Expositionsbereich 1: Dieser Bereich befindet sich oberhalb<br />

angrenzend an den Expositionsbereich 2 und umfasst kontrollierte<br />

Bereiche bzw. Sektionen, in denen aufgrund der<br />

Betriebsweise der Anlage oder der Dauer des Aufenthalts<br />

der Person nur eine vorübergehende Exposition erfolgt.<br />

3) Oberhalb des Expositionsbereiches 1 beginnt der sog.<br />

„Bereich erhöhter Exposition“. Für Felder im Frequenzbereich<br />

bis 91 kHz ist eine Aufenthaltsbeschränkung des<br />

Anwenders von max. zwei Stunden pro Tag festgelegt.<br />

Bei Frequenzen oberhalb von 91 kHz wird wegen der<br />

zunehmenden thermischen Beeinflussung die spezifische<br />

Relative magnetische Flussdichte<br />

1/r → ein gerader,<br />

langer, stromdurchflossener<br />

Leiter<br />

Bild 1: Elektrische Feldlinien eines Dipols [2]<br />

Bild 2: Verlauf der magnetischen Flussdichte bei<br />

verschiedenen Leiteranordnungen [2]<br />

Entfernung<br />

in relativen<br />

Einheiten<br />

1/r 2 → Überlagerung<br />

zweier Leiter<br />

1/r 3 → eine Zylinderspule<br />

52 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Absorptionsrate SAR berücksichtigt und Personen dürfen<br />

sich (unter gleichzeitiger Beachtung von Spitzenwertgrenzen)<br />

für jedes gemittelte 6-Minuten-Intervall in diesem<br />

Bereich aufhalten.<br />

Außerdem gilt, dass bei Frequenzen ≤ 29 kHz für menschliche<br />

Extremitäten die Grenzwerte für den Expositionsbereich 1<br />

und für den Bereich erhöhter Exposition um Faktor 2,5 erhöht<br />

werden dürfen.<br />

Die Beeinflussung von passiven und aktiven Implantaten<br />

durch elektromagnetische Felder wird ebenfalls in der BGV<br />

geregelt. Passive Implantate ersetzen Körperfunktionen, ohne<br />

auf eine elektrische Energiequelle angewiesen zu sein, wie<br />

z. B. künstliche Gelenke. Für Träger von passiven Implantaten<br />

gilt, dass ein Einfluss durch die elektromagnetischen Felder<br />

ausgeschlossen werden kann, sofern die Person sich noch im<br />

Expositionsbereich 1 befindet.<br />

Aktive Implantate ersetzen ebenfalls Körperfunktionen,<br />

wobei für diese eine elektrische Energiequelle notwendig<br />

ist (z. B. Herzschrittmacher). Für Träger von aktiven Implantaten<br />

gibt es keine allgemeingültige Aussage, welcher<br />

Sicherheitsabstand einzuhalten ist, eine Einzelfallprüfung<br />

ist notwendig. Bei Herzschrittmachern im Speziellen wird<br />

dies in der Norm „DIN VDE 0848-3-1“, Abschnitt „Schutz von<br />

Personen mit aktiven Körperhilfsmitteln im Frequenzbereich<br />

von 0 Hz bis 300 GHz“ geregelt [4]. Dort sind Störschwellen<br />

angegeben, bei deren Einhaltung ein Einfluss auf den Herzschrittmacher<br />

ausgeschlossen werden kann. Mithilfe dieser<br />

Störschwellen und der im Herzschrittmacherpass dokumentierten<br />

Wahrnehmungsschwelle lassen sich die zulässigen<br />

Spitzenwerte der elektromagnetischen Felder ermitteln.<br />

In jedem Fall ist zunächst eine Vermessung der durch die<br />

induktiven Erwärmungsanlagen erzeugten Felder erforderlich.<br />

Ein dafür aufzubauender Teststand, mit dessen Hilfe die<br />

durch die Umrichter erzeugten magnetischen Felder unter<br />

verschiedenen Bedingungen untersucht worden sind, wird<br />

im folgenden Kapitel vorgestellt.<br />

TESTPARAMETER<br />

Die für die Versuche getesteten Umrichter arbeiten innerhalb<br />

eines Leistungs- und Frequenzspektrums von 10 bis 400 kW<br />

bzw. 10 bis 400 kHz. Um die Intensität des magnetischen<br />

Feldes in Abhängigkeit der Ortskoordinaten genau zu prüfen,<br />

Bild 3: Zulässige Werte der magnetischen Feldstärke in den Expositionsbereichen<br />

1 und 2 sowie im Bereich erhöhter Exposition [3]<br />

wurden die Messungen in drei unterschiedlichen Entfernungen<br />

durchgeführt. Bei unterschiedlicher Umrichterleistung<br />

wurden die Messwerte in 10, 20, 30 cm bzw. in 30, 60, 90 cm<br />

Abstand zum Induktor aufgenommen.<br />

Für alle Versuche wurden einwindige Ringinduktoren verwendet.<br />

Durch den einfachen Aufbau dieser Induktortypen<br />

sollte verhindert werden, dass die magnetischen Felder sich<br />

gegenseitig stören und somit die Messergebnisse verzerren.<br />

Außerdem erlaubt dieser Induktortyp eine gute Anpassbarkeit<br />

für verschiedene Umrichtervarianten.<br />

Die Messungen wurden durch einen isotropen Feldanalysator<br />

(Narda EHP-200) für magnetische und elektrische Felder<br />

durchgeführt. Eine Übersicht der verwendeten Umrichter ist<br />

in Tabelle 1 zu sehen.<br />

ERGEBNISSE<br />

Wie in Bild 2 bereits gezeigt wurde, ist ein mit der Entfernung<br />

potenziell abnehmendes, magnetisches Feld<br />

zu erwarten. Mithilfe des Tabellenkalkulationsprogrammes<br />

„Microsoft Excel“ wurden daher unter Verwendung<br />

der Messergebnisse Trendlinien mit potenziellem Verlauf<br />

erstellt, die eine gute Aussagekraft über die Stärke<br />

des magnetischen Feldes in bestimmter Entfernung<br />

angeben.<br />

Diese Kurvenverläufe für mittelfrequente Umrichter inklusive<br />

der festgelegten Expositionsbereiche sind in Bild 4 zu<br />

sehen, für hochfrequente Umrichter in Bild 5. Auf der Ordinate<br />

Tabelle 1: Überblick über die für die Messungen verwendeten Umrichter inkl. Kenndaten<br />

Umrichterbezeichnung Leistung Frequenz Umrichtertyp Induktorinnendurchmesser Ø<br />

Sinac 400 PM - Test a) 398 / 191 kW 12 kHz Parallelschwingkreis 80 mm<br />

Sinac 400 PM - Test b) 165 / 33 kW 27 kHz Parallelschwingkreis 80 mm<br />

Sinac 150 PH 96 / 21 kW 100 kHz Parallelschwingkreis 80 mm<br />

Sinac 150/240 SM 125 / 38 kW 14 kHz Serienschwingkreis 80 mm<br />

Sinac 25 SH 25 / 13 kW 400 kHz Serienschwingkreis 20 mm<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

53


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Magnetische Feldstärke verschiedener mittelfrequenter Umrichter<br />

bei unterschiedlicher Leistung und Entfernung<br />

ist die magnetische Feldstärke in A/m und auf der Abszisse die<br />

Entfernung in cm zum Induktor aufgetragen. Die mathematischen<br />

Zusammenhänge zwischen magnetischer Feldstärke<br />

und Entfernung sind links neben den einzelnen Diagrammen<br />

dargestellt, wobei dort besonders die in Rot dargestellten<br />

Werte von Bedeutung sind. Anhand dieser ist zu erkennen,<br />

wie stark das Feld mit der Entfernung abnimmt.<br />

Wie anhand von Bild 4 zu erkennen ist, nimmt bei den Mittelfrequenzumrichtern<br />

das magnetische Feld in Abhängigkeit<br />

der Entfernung ca. in der dritten Potenz ab. Die Ergebnisse<br />

zeigen außerdem, dass selbst die magnetischen Felder bei<br />

hohen Leistungen noch relativ gering sind. So befindet man<br />

sich beim Sinac 400 PM selbst bei voller Leistung (400 kW) in<br />

einer Entfernung von 30 cm zum Induktor noch im erlaubten<br />

Bereich erhöhter Exposition. In der Praxis sind bei Anlagen<br />

dieser Größe meistens die Induktoren in einem Schutzraum<br />

montiert, sodass immer ein gewisser Sicherheitsabstand zum<br />

Bediener gewährleistet ist. Da die Umrichter in einem Frequenzband<br />

≤ 29 kHz getestet wurden, gilt hierbei außerdem<br />

noch, dass die Grenzwerte für menschliche Extremitäten um<br />

Faktor 2,5 erhöht werden dürfen.<br />

Bei den Hochfrequenzumrichtern (100 und 400 kHz)<br />

sehen die Kurven über den Zusammenhang zwischen magnetischer<br />

Feldstärke und Entfernung ähnlich aus (siehe Bild<br />

5). Jedoch ist neben einem mit der Entfernung schwächer<br />

abnehmenden Magnetfeld vor allem die magnetische Feldstärke<br />

in Abhängigkeit vom Strom deutlich geringer. Wie<br />

bereits anhand des Durchflutungsgesetzes gezeigt wurde,<br />

ist allerdings die Frequenz kein Bestandteil dessen und sollte<br />

somit keinen Einfluss auf die Stärke des Magnetfeldes<br />

haben. Dass die Messungen jedoch ergeben haben, dass<br />

bei unterschiedlicher Frequenz trotz gleicher Entfernung<br />

und gleichem Stromeffektivwert eine um mehrere Faktoren<br />

unterschiedliche magnetische Feldstärke erzeugt wurde,<br />

wird durch folgende Umstände erklärt:<br />

Zunächst fallen viele Faktoren ins Gewicht, wie z. B.<br />

die Induktorgeometrie, Abschreckbrausen, Halterungen<br />

oder das Werkstück. Insbesondere die Bauform<br />

des Induktors hat einen Einfluss auf die Stärke des Magnetfeldes<br />

in definierter Reichweite. So wurde z. B. bei<br />

dem Versuch mit dem Sinac 25 SH (400 kHz) aufgrund<br />

der hohen Frequenz und dem damit hohen induktiven<br />

Wechselstromwiderstand ein deutlich kleinerer Induktor<br />

(Ø = 20 mm statt 80 mm) benutzt.<br />

Ein weiterer Punkt ist die Art der Strommessung. Aufgrund<br />

der hohen Ströme im Induktor wird dieser nicht<br />

direkt bestimmt, sondern es wird der Umrichterausgangsstrom<br />

gemessen und der Effektivwert davon ausgegeben.<br />

Der Induktorstrom wird anschließend je nach Umrichtervariante<br />

dann über die für den Schwingkreis notwendigen<br />

Kondensatoren, die Umrichterausgangsspannung, das<br />

Transformatorverhältnis und den Umrichterausgangsstrom<br />

rechnerisch ermittelt. Somit ist keine exakte Angabe des Stromes<br />

unter diesen Bedingungen im Induktor möglich. Bei<br />

hohen Frequenzen ist anzunehmen, dass der Induktorstrom<br />

aufgrund des höheren, induktiven Wechselstromwiderstandes<br />

kleiner als der rechnerisch ermittelte Strom ist:<br />

Bei hohen Frequenzen steigt außerdem der Einfluss<br />

kapazitiver Effekte. Dies ist auf den sinkenden kapazitiven<br />

Wechselstromwiderstand zurückzuführen:<br />

54 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Diese Streukapazitäten treten insbesondere zwischen dem<br />

Induktor und dem Werkstück auf und bewirken, dass ein Teil<br />

des Stromes das Magnetfeld nicht im linearen Maße erhöht.<br />

Genau wie bei den Mittelfrequenzumrichtern haben<br />

auch diese Messungen der Hochfrequenzanlagen gezeigt,<br />

dass der Einfluss der erzeugten magnetischen Felder gering<br />

ist. So befindet man sich bei voller Leistung (25 kW) des<br />

400-kHz-Umrichters bei ca. 18 cm Entfernung zum Induktor<br />

noch im Expositionsbereich 1. Selbst bei 10 cm Entfernung<br />

ist der Bereich erhöhter Exposition, in dem man sich<br />

gemittelt über ein 6-Minuten-Intervall befinden darf, nicht<br />

überschritten.<br />

FAZIT<br />

Die Messungen haben gezeigt, dass die erzeugten elektromagnetischen<br />

Felder durch induktive Erwärmungsanlagen<br />

einen kontrollierbaren Einfluss auf die Sicherheit des Bedieners<br />

haben. Bei Kleinleistungsanlagen sind die Felder sehr schwach,<br />

während bei Hochleistungsanlagen i. d. R. der Induktor in<br />

einem abgegrenzten Raum genutzt wird. Auch dann sind die<br />

erzeugten elektromagnetischen Felder noch im angemessenen<br />

Rahmen, zumal im Mittelfrequenzbereich der einzuhaltende<br />

Abstand noch um Faktor 2,5 für Extremitäten verringert<br />

werden darf und insbesondere in diesem Frequenzbereich<br />

Anlagen mit hoher Leistung hergestellt werden.<br />

Für Personen, die aktive Körperimplantate benötigen,<br />

ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Auf jeden<br />

Fall ist der Betreiber einer induktiven Erwärmungsanlage<br />

nach dem Bundessozialgesetzbuch verpflichtet, dafür<br />

zu sorgen, dass Versicherte nicht gefährdet werden. Dies<br />

hat er durch Messungen am Arbeitsplatz, Unterweisung<br />

der Mitarbeiter und Kennzeichnung der Bereiche bei der<br />

Installation der Anlage und bei wesentlichen Veränderungen<br />

sicherzustellen.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autoren möchten sich bei der Fa. Cobes GmbH in Weisweil<br />

und der Fa. EMS Feldmess in Ebringen bedanken. Persönlich<br />

geht der Dank an Herrn Bartsch und Herrn Nacken, welche<br />

die Messungen vor Ort unterstützt und entsprechendes Messequipment<br />

zur Verfügung gestellt haben. Ebenfalls ein großes<br />

Dankeschön wird an Herrn Hub von der Firma EFD ausgesprochen,<br />

welcher durch seine Einstellungsarbeiten an den<br />

Umrichtern die praktische Durchführung der verschiedenen<br />

Versuche ermöglicht hat.<br />

LITERATUR<br />

[1] Pfeiffer, T.: Arbeitsschutz von A-Z: Fachwissen im praktischen<br />

Taschenformat, Haufe, 2013<br />

[2] Udovicic, L.: EMF - Physikalische Grundlagen, Wirkungen auf<br />

den Menschen, Grenzwerte. Dortmund, 2012<br />

Bild 5: Magnetische Feldstärke verschiedener hochfrequenter<br />

Umrichter bei unterschiedlicher Leistung und Entfernung<br />

[3] Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (BGV-B11), Elektromagnetische<br />

Felder, 2001<br />

[4] DIN VDE 0848-3-1 „Sicherheit in elektrischen, magnetischen<br />

und elektromagnetischen Feldern; Teil 3-1: Schutz von Personen<br />

mit aktiven Körperhilfsmitteln im Frequenzbereich von 0 Hz bis<br />

300 GHz“<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan Schubotz<br />

EFD Induction GmbH<br />

Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 8851-174<br />

szs@de.efdgroup.net<br />

Dr. Hansjürg Stiele<br />

EFD Induction GmbH<br />

Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 8851-296<br />

sth@de.efdgroup.net<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

55


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induktives erwärmen<br />

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von induktiven erwärmungsanlagen, aber auch an Ingenieure und<br />

Studierende einschlägiger fachrichtungen. Das Buch vermittelt ausgewählte<br />

physikalische und technische Grundlagen der induktiven erwärmung<br />

und informiert praxisnah auch anhand zahlreicher Anwendungsbeispiele<br />

über den Aufbau und die Auslegung moderner Anlagen und<br />

Prozesse des induktiven erwärmens zum Umformen, Wärmebehandeln,<br />

fügen und Trennen sowie zum einsatz bei zahlreichen Sonderverfahren.<br />

Darüber hinaus wird die energieversorgung für die induktiven Prozesse in<br />

einem eigenen Kapitel detailliert dargestellt.<br />

Hrsg.: B. Nacke, e. Baake<br />

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nutzung 56 personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung <strong>elektrowärme</strong> erkläre <strong>international</strong> ich mich damit einverstanden, 3-2013 dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Induktives Härten von Lenkstangen<br />

für Elektrolenkungen<br />

von Dirk M. Schibisch, Martin Bröcking<br />

„Power-on-Demand“, minimaler Kraftstoffverbrauch und mehr Funktionalität – alle diese Eigenschaften müssen moderne<br />

Kraftfahrzeuglenksysteme erfüllen und dabei möglichst wartungsfrei und vor allem von geringem Gewicht sein. Die<br />

meisten Fahrzeuge verfügen bereits heute zur Unterstützung der Lenkbewegung über eine elektrisch angetriebene<br />

Servolenkung, die vor allem im Stand oder mit kleiner Geschwindigkeit scheinbar müheloses Rangieren erlaubt. Kern<br />

dieser komplexen Lenksysteme sind Zahnstangen, die einer hohen Belastung ausgesetzt werden. Zur Erhöhung der<br />

Verschleißfestigkeit und Verlängerung der Lebensdauer werden die Zahnstangen heute induktiv gehärtet. Der vorliegende<br />

Beitrag geht im Weiteren auf die unterschiedlichen Bauformen elektromechanischer Antriebe und die daraus<br />

entstehenden Anforderungen an Zahnstangen ein. Es werden unterschiedliche Induktionsverfahren sowie verschiedene<br />

Maschinenkonzepte vorgestellt.<br />

Induction hardening of steering racks for<br />

electric power steering systems<br />

„Power-on-Demand“, maximum mileage, and more functionality – all this must be realized by modern automotive<br />

steering systems, while additionally they shall be maintenance free and of low weight. Most vehicles already use an<br />

electrical power steering system for supporting the steering movement, allowing for easy manoeuvring for parking or<br />

at low speeds. Core components of these complex steering systems are steering racks, which are heavily loaded in use.<br />

Induction hardening increases the wear resistance as well as the life time of steering racks. This article describes design<br />

features of electromechanical steering systems and the resulting demands on the steering racks. Various induction<br />

methods will be presented, followed by reference machining systems.<br />

Die Servolenkung (lat. servus = Diener) dient der<br />

Reduzierung der Kraft, die zur Betätigung des Lenkrads<br />

eines Kraftfahrzeugs vorwiegend bei kleineren<br />

Geschwindigkeiten oder im Stand nötig ist. Dabei wird die<br />

vom Fahrer aufgebrachte Lenkkraft durch ein Hydrauliksystem<br />

oder einen Elektromotor unterstützt. Obwohl beide<br />

Systeme jeweils ihre Vorteile haben, hat sich in der letzten<br />

Zeit die Elektrolenkung durchgesetzt.<br />

Die elektromechanische Servolenkung ist eine<br />

geschwindigkeitsabhängig geregelte elektrische Hilfskraftlenkung,<br />

die nur dann arbeitet, wenn sie vom Fahrer<br />

benötigt wird. Sie kommt ganz ohne hydraulische Komponenten<br />

aus. Der Vorteil gegenüber einer hydraulischen<br />

Servolenkung besteht im reduzierten Kraftstoffverbrauch<br />

und neuen Komfort- und Sicherheitsfunktionen: Eine aktive<br />

Rückstellung der Lenkung in die Mittellage verbessert das<br />

Mittengefühl und die Seitenwindkompensation entlastet<br />

den Fahrer bei einseitig geneigter Fahrbahn oder konstantem<br />

Seitenwind [1].<br />

Bei der elektromechanischen Servolenkung unterstützt<br />

und überlagert ein programmgesteuerter Elektrostellmotor<br />

an der Mechanik der Lenkung (Lenksäule oder Lenkgetriebe)<br />

die Lenkbewegungen des Fahrers. Hier entfällt die<br />

Hydraulik, also die Servopumpe, die Schläuche von der<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

57


FACHBERICHTE<br />

Servopumpe zum Lenkgetriebe und zurück, sowie die<br />

Hydraulikflüssigkeit. Im Falle einer mechanischen Beschädigung,<br />

z. B. bei einem Unfall, kann somit kein Öl austreten,<br />

da elektro-motorische Lenkgetriebe lediglich mit Fetten<br />

geschmiert werden. Stattdessen bewirkt ein Elektromotor<br />

die Überlagerung der mechanischen Lenkbewegung durch<br />

den Fahrer mit einer unterstützenden Hilfskraft.<br />

Man unterscheidet wiederum verschiedene Bauformen<br />

von elektromechanischen Lenksystemen. Die Positionierung<br />

der Servoeinheit (Motor, Steuergerät) und die<br />

Ausführung des Reduktionsgetriebes führen zu folgender<br />

Unterteilung [2]:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

C-EPS = Column type Electric Power Steering; Positionierung<br />

der Servoeinheit im Lenkstrang, Getriebeart<br />

Schneckenrad/welle, z. B. im BMW Z4<br />

P-EPS = Pinion type Electric Power Steering; Positionierung<br />

der Servoeinheit am Lenkgetrieberitzel, auch Dual-<br />

Pinion Antrieb über eine zweite, separate Ritzelwelle,<br />

Getriebeart Schneckenrad/welle, z. B. in der Mercedes-<br />

Benz CLA-Klasse<br />

R-EPS = Rack type Electric Power Steering; Positionierung<br />

der Servoeinheit parallel oder konzentrisch um<br />

die Zahnstange, Getriebart Riemen und Kugelumlaufgewindetrieb<br />

bei achsparalleler Anordnung, z. B. im<br />

VW Tiguan<br />

Tabelle 1: Vorteile elektromechanischer Lenksysteme<br />

bei PKW [3]<br />

Merkmal<br />

Sicherheit<br />

Komfort<br />

Lenken<br />

Vorteil<br />

Stabilisierungsfunktion<br />

Spurverlassenswarnung<br />

Ausweichassistent<br />

Geradeauslaufkorrektur<br />

Einparkassistent<br />

Spurhalteassistent<br />

Lenkgefühl<br />

Lenkleistung<br />

Akustik<br />

Emissionen Einsparungen CO 2 10 g/km *<br />

20 g/km **<br />

Verbrauch Einsparung Kraftstoff 0,4 l/100 km *<br />

* NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) mit 2 Liter Ottomotor,<br />

** nur Stadtverkehr<br />

0,8 l/100 km **<br />

Je nach Fahrzeugtyp verbraucht eine elektromechanische<br />

Lenkung über 90 % weniger Energie als hydraulische<br />

Lösungen. Das bedeutet für PKW gemäß dem Neuen<br />

Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) bis zu 0,4 l/100 km und im<br />

Stadtverkehr bis zu 0,8 l/100 km weniger Verbrauch, denn<br />

die Lenkung verbraucht nur dann Energie, wenn tatsächlich<br />

gelenkt wird und kein permanenter hydraulischer Druck<br />

aufrechterhalten werden muss [3].<br />

Bei leichten Nutzfahrzeugen fällt die Ersparnis noch<br />

größer aus. Hier spart die Elektrolenkung gegenüber<br />

einer hydraulisch unterstützten Servolenkung gemäß<br />

NEFZ 0,6 l/100 km ein. Bei einer Laufleistung von<br />

25.000 km/a bedeutet das eine Einsparung von 150 l<br />

Kraftstoff, allein durch die Lenkung. Daraus ergeben sich<br />

rund € 210 bei einem Literpreis von € 1,40 für Diesel.<br />

Auch hinsichtlich der CO 2 -Emissionen ergibt sich ein erhebliches<br />

Einsparpotenzial. Im Vergleich zu einer hydraulischen<br />

Servolenkung produziert eine elektromechanische Lenkung<br />

16,1 g/km weniger CO 2 . Bei einer jährlichen Laufleistung<br />

von 25.000 km ergibt das eine Ersparnis von rund<br />

0,4 t CO 2 . Zudem hat der Gesetzgeber die Einführung einer<br />

EU-weiten CO 2 -Strafsteuer für Nutzfahrzeuge beschlossen,<br />

die mehr als 147 g/km CO 2 emittieren. Bereits 2014 tritt sie<br />

mit einem Grenzwert von 175 g/km in Kraft, eine Staffelung<br />

sorgt schrittweise für die Erreichung des Grenzwertes<br />

von 147 g/km in 2020 [4]. Tabelle 1 fasst die Summe der<br />

Vorteile elektromechanischer Lenkungen gegenüber hydraulischen<br />

Lösungen zusammen.<br />

Nachdem nun die Vorteile der elektromechanischen<br />

Lenkungen hinreichend gewürdigt wurden, bedarf es der<br />

weiteren Untersuchung der Belastungen auf die Zahnstangen.<br />

Bild 1 zeigt eindrucksvoll die unterschiedlichen<br />

Einsatzbereiche der drei wesentlichen Bauformen elektromechanischer<br />

Lenkungen, nämlich der C-EPS, der P-EPS<br />

und der R-EPS. Je höher die Fahrzeugklasse, desto höher ist<br />

auch die Belastung der Zahnstange. Während bei Kleinstwagen<br />

bis in die Mittelklasse mit Zahnstangenkräften von<br />

3 bis 10 kN zu rechnen ist, muss bei der oberen Mittelklasse<br />

bis zur Oberklasse von 9 bis 13 kN und in der Luxusklasse,<br />

SUVs oder leichten Nutzfahrzeugen von 13 bis 16 kN<br />

ausgegangen werden. In der niederen Belastungsstufe<br />

wird die Servoeinheit häufig an der Lenksäule befestigt<br />

(C-EPS), in der mittleren an einem zweiten Ritzel (P-EPS)<br />

und bei hohen Anforderungen an die Zahnstangenkraft<br />

achsparallel zur Zahnstange (REPS).<br />

Mit zunehmender Belastungsstufe wird die durch die<br />

Zahnstange zu übertragende Kraft größer, was zur Notwendigkeit<br />

einer entsprechenden Verschleiß- und Dauerfestigkeit<br />

dieser Komponente führt. Hier kommen zwei<br />

Aspekte die Induktion betreffend ins Spiel: die Verwendung<br />

entsprechend vergüteten Grundmaterials und das<br />

induktive Härten der Zahnstange nach dem mechanischen<br />

Bearbeitungsvorgang.<br />

58 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

INDUKTIONSVERFAHREN FÜR<br />

ZAHNSTANGEN<br />

Dieser Beitrag befasst sich vornehmlich mit dem zweiten<br />

Aspekt, also der induktiven Randschichthärtung der<br />

mechanisch bearbeiteten Zahnstange. An dieser Stelle<br />

sei nur kurz auf den vorgelagerten induktiven Quench &<br />

Temper-Prozess zur Vergütung von Stangenmaterial verwiesen,<br />

auf den in früheren Fachberichten ausführlich eingegangen<br />

wurde [5].<br />

Induktives Härten von Zahnstangen<br />

Das induktive Härten dient im Wesentlichen der Verbesserung<br />

der Werkstoffeigenschaften. Durch die beim Härten<br />

auftretende Gefügeumwandlung lassen sich die Verschleißfestigkeit,<br />

die Dauerfestigkeit und damit verbunden auch<br />

die statische Festigkeit verbessern [6].<br />

Dabei beschränkt sich das induktive Härten auch bei<br />

Zahnstangen auf die besonders stark belasteten Bereiche<br />

des Werkstücks (Bild 2). Diese sind die eigentliche<br />

Verzahnung und je nach Zahnstangentyp der Schaftbereich,<br />

der nach dem Härten als Kugelrollspindel ausgebildet<br />

wird. Die zu erwärmenden Bereiche werden dem<br />

Einfluss eines elektromagnetischen Wechselfelds ausgesetzt,<br />

wodurch ein elektrischer Strom induziert wird.<br />

Der Stromfluss bewirkt die Erwärmung des Metalls auf<br />

ca. 900 °C, anschließend wird direkt mit einer speziellen<br />

Polymer-Emulsion abgeschreckt und somit gehärtet. Die<br />

Eindringtiefe des induzierten Stromes im Werkstück ist<br />

frequenz- und werkstoffabhängig. Bei Zahnstangen wird<br />

in der Regel eine Einhärtetiefe von wenigen Millimetern<br />

gefordert, die mit einer Arbeitsfrequenz im Bereich von<br />

3 bis 20 kHz erreicht wird.<br />

Für den induktiven Härteprozess haben sich zwei<br />

unterschiedliche Verfahren herausgebildet, die unter<br />

den Begriffen „Vorschubhärtung“ und „Gesamtflächenhärtung“<br />

bekannt sind. Bei der Vorschubhärtung wie in<br />

Bild 3 (auch Vorschubumlaufhärtung) erfolgen das Aufheizen<br />

und Abschrecken gleichzeitig, wobei eine kontinuierliche<br />

Relativbewegung zwischen der fest eingebauten<br />

Induktor-Brause-Einheit und dem Werkstück oder vice<br />

versa erforderlich ist. Bei Zahnstangen wird in der Regel<br />

die Induktor-Brauseeinheit entlang der eingespannten<br />

Zahnstange geführt. Beim Gesamtflächenhärten erfolgt<br />

das Aufheizen und Abschrecken dagegen nacheinander<br />

in einer oder mehreren Stationen. Gesamtflächenverfahren<br />

werden für größere Einhärtetiefen oder hohe Durchsätze<br />

eingesetzt (Bild 4).<br />

Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, die anhand<br />

der Härteaufgabe und der Durchsatzforderung gegeneinander<br />

abzuwägen sind, soweit beide Verfahren überhaupt<br />

technisch gegeneinander austauschbar sind. Generell<br />

stehen beim Gesamtflächenverfahren deutlich kürzere<br />

Prozesszeiten dem höheren Leistungsbedarf gegenüber,<br />

Bild 1: Richtwerte für Zahnstangenkraft und mechanischer<br />

Leistung für alle Fahrzeugklassen; angelehnt an [3]<br />

Bild 2: Schnitt des induktiv gehärteten Verzahnungsbereiches<br />

einer Zahnstange (Quelle: SMS Elotherm)<br />

Bild 3: Vorschubhärtung einer Zahnstange in vertikaler Einspannung<br />

(Quelle: SMS Elotherm)<br />

Bild 4:<br />

Aufheizen mit dem Gesamtflächenverfahren<br />

(Quelle: SMS<br />

Elotherm)<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

59


FACHBERICHTE<br />

während beim Vorschubhärten mit geringerer Leistung<br />

auch geringere Durchsätze zu erreichen sind. Es gibt sogar<br />

Anwendungsfälle, bei denen beide Verfahren an unterschiedlichen<br />

Stellen des Werkstücks nacheinander eingesetzt<br />

werden können.<br />

Die Induktionshärtung von Zahnstangen findet vielfach<br />

unter einer Schutzgasatmosphäre statt. Während<br />

es bei Temperaturen im Austenitisierungsbereich durch<br />

den Sauerstoff in der Umgebung zur Bildung von Zunder<br />

kommt, der aufwendig wieder von den Zahnstangen entfernt<br />

werden müsste, verhindert die Schutzgasflutung der<br />

Induktionskammer diese unerwünschte Reaktion. Ergebnis<br />

sind Oberflächen nahezu ohne entsprechende Verzunderungsrückstände.<br />

Bei Zahnstangen muss dem Härteprozess ein Anlassvorgang<br />

folgen, um die durch die Härtung eingebrachten<br />

Spannungen innerhalb der Zahnstange abzubauen und<br />

weil in der Regel die final einzustellende Randschichthärte<br />

unterhalb des Wertes liegt, der sich gemäß dem Kohlenstoffgehalt<br />

des Stahles bei einem optimalen Induktionshärtevorgang<br />

ergibt. Dies geschieht durch die Wiedererwärmung<br />

der Zahnstange auf eine Temperatur von 150<br />

bis 200 °C. Alternativ zum induktiven Anlassen kann die<br />

Zahnstange auch in einem elektrisch beheizten Anlassofen<br />

erwärmt und angelassen werden. Die Höhe der Anlasstemperatur<br />

und die Dauer haben Einfluss auf den Abbau<br />

der Härte, d. h. eine hohe Temperatur und eine kurze Zeit<br />

können den gleichen Anlasseffekt haben wie eine niedrigere<br />

Temperatur und längere Haltezeit.<br />

BEARBEITUNGSSYSTEME<br />

In den folgenden Abschnitten werden nun die einzelnen<br />

Maschinenkonzepte vorgestellt und erläutert, welche zur<br />

Zahnstangenhärtung zum Einsatz kommen.<br />

Härtung von Zahnstangen im Vorschub mit vertikaler<br />

Werkstückpositionierung<br />

Für die Fertigung kleiner Lose kommen hier im Wesentlichen<br />

Härtemaschinen mit einer Vorschubachse zum<br />

Einsatz. Zur Erhöhung der Produktivität sind Maschinen<br />

mit mehreren vertikalen Achsen entwickelt worden. In<br />

den Härtestationen wird der gesamte zu härtende Bereich<br />

im Vorschub abgefahren (Scanning). Ein Umspannen der<br />

Werkstücke, wenn z. B. Schaft und Verzahnung gehärtet<br />

werden, ist nicht erforderlich.<br />

Die Werkstücke werden mit einer Spannvorrichtung<br />

mit Werkstückantrieb und mit einem Gegenhalter eingespannt.<br />

Am Gegenhalter ist eine Rotationskontrolle angebaut,<br />

sodass die Rotation der Werkstücke prozesssicher<br />

überwacht werden kann. Der Gegenhalter ist so ausgeführt,<br />

dass die Zahnstange sich frei, d. h. ohne nennenswerten<br />

Gegendruck während des Erwärmungsvorgangs ausdehnen<br />

kann, um den Verzug zu minimieren.<br />

Da der Verzahnungsbereich in der Regel ohne Rotation<br />

gehärtet wird, muss die Zahnstange in der Härtemaschine<br />

ausgerichtet eingespannt werden oder die Maschine muss<br />

mit einer manuellen Ausrichthilfe, alternativ einer vollautomatischen<br />

Ausrichteinheit, ausgestattet sein. Alternativ<br />

hierzu kann das Werkstück auch in einer externen Station<br />

ausgerichtet werden und orientiert mit einer Automatisierung,<br />

z. B. einem Roboter, in die Härtemaschine gebracht<br />

werden. Die externe Ausrichtung bietet den Vorteil, dass<br />

sie parallel zum Prozess stattfindet und nicht in die Taktzeit<br />

des Härteprozesses eingeht.<br />

Die Härtung der Zahnstangen kann mit Rund- oder<br />

formangepassten Induktoren erfolgen, die mit einer oder<br />

mehreren Windungen ausgeführt sind. Die Härtespezifikation<br />

und der geforderte Durchsatz entscheiden letztlich über<br />

die Ausführungsform des Induktors. Mit mehrwindigen<br />

Induktoren kann man in der Regel größere Vorschubgeschwindigkeiten<br />

fahren, da hier der Bereich, in dem Leistung<br />

in das Werkstück induziert wird, länger ist als bei<br />

einem ein-windigen Induktor.<br />

Die Erhöhung der Verschleiß- und Dauerfestigkeit wird<br />

im Bereich der Verzahnung im Wesentlichen nur für die<br />

eigentliche Verzahnung benötigt. Wird nur die Verzahnung<br />

einschließlich des Zahngrundes gehärtet, entsteht erheblicher<br />

Härteverzug und der Richtaufwand sowie die Richtzeit<br />

verlängern sich deutlich. Zudem erhöht sich die Gefahr,<br />

dass durch das Richten Risse in der Härtezone entstehen.<br />

Zur Reduzierung des Verzuges wird auch der Rücken der<br />

Zahnstange im Bereich der Verzahnung gehärtet. Um ein<br />

gleichmäßiges Härtebild in diesem Bereich zu erzielen,<br />

muss die Zahnstange im Induktor positioniert werden<br />

können. Dazu ist es erforderlich, diesen horizontal zu verfahren.<br />

Jede Härtestation ist deshalb mit einer zusätzlichen<br />

NC-Achse zum horizontalen Verstellen des Induktors ausgestattet.<br />

Somit kann die Härtetiefe im Bereich der Verzahnung<br />

und im Rücken der Verzahnung exakt eingestellt<br />

werden.<br />

Die Härtung im Schaftbereich erfolgt unter Rotation<br />

der Werkstücke. In diesem Bereich wird zu einem späteren<br />

Zeitpunkt eine Rollierung für den Kugelgewindeantrieb<br />

eingebracht. Hierfür muss das Werkstück mittig im Induktor<br />

stehen.<br />

Ist eine solche Härtemaschine mit mehreren Härtestationen<br />

ausgestattet, können die Stationen im Wechsel<br />

betrieben werden. Auf einer Station wird das Werkstück<br />

gewechselt, während auf einer anderen Station gehärtet<br />

wird. Die Leistungsversorgung der Stationen erfolgt<br />

mit einem gemeinsamen Umrichter, der wechselweise<br />

zwischen den Stationen umgeschaltet wird. Sollten die<br />

Prozesszeiten deutlich länger als die Werkstückwechselzeit<br />

sein, welches bei Schaft- und Verzahnungshärtung<br />

der Fall ist, wird ein zweiter Umrichter eingesetzt. In den<br />

Stationen kann dann parallel gehärtet werden, wobei die<br />

60 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Prozessparameter für jede Station individuell einstellbar<br />

sind. Da die Stationen entkoppelt voneinander arbeiten,<br />

ist die Produktivität der Anlage entsprechend hoch.<br />

Um wie zuvor bereits beschrieben die Zahnstangen<br />

zunderarm zu härten, wird der Induktor in ein Gehäuse<br />

eingebaut, das möglichst eng am Werkstück abschließt.<br />

Dieses Gehäuse wird mit Stickstoff geflutet, um den Luftsauerstoff<br />

zu verdrängen. Die Erwärmung bzw. Härtung<br />

findet somit in einer sauerstoff-reduzierten Umgebung<br />

statt und die Bildung von Zunder wird deutlich minimiert.<br />

Die Verkettung der vertikalen Härtemaschinen erfolgt<br />

oft mit einem Roboter. Somit lassen sich komplexe Härtezellen<br />

konfigurieren, in denen mehrere Bearbeitungsschritte<br />

stattfinden (Bild 5).<br />

Härtung von Zahnstangen im Vorschub mit horizontaler<br />

Werkstückpositionierung<br />

Die zuvor beschriebenen Baugruppen für eine vertikale<br />

Härtemaschine können im Prinzip auch in eine horizontale<br />

Härtemaschine eingebaut werden. Ein ganz wesentlicher<br />

Unterschied bei einem horizontalen Maschinenkonzept<br />

besteht darin, dass diese Maschinen einen internen Werkstücktransport<br />

haben und in eine Linienfertigung integriert<br />

werden können. Auch bei diesem Maschinenkonzept lassen<br />

sich verschiedene Bearbeitungsgänge in einer Anlage<br />

realisieren. So können die Werkstücke zum Beispiel in einer<br />

Station gehärtet, in der nächsten angelassen und in einer<br />

weiteren gerichtet werden. Der Werkstücktransport zwischen<br />

den einzelnen Positionen erfolgt jeweils mit einem<br />

Hubbalken-Transport. Be- und Entladen des Hubbalkens<br />

erfolgt über ein Portal.<br />

Ein Unterschied zwischen dem horizontalen und dem<br />

zuvor beschriebenen vertikalen Anlagenkonzept ist die<br />

Abschreckmittelführung (Bild 6). Während beim vertikalen<br />

Härteprozess der untere Teil der Zahnstange über die<br />

ganze Prozesszeit gekühlt wird und mit zunehmendem<br />

Vorschub die Kühlzeit relativ abnimmt, ist bei der horizontalen<br />

Induktor-Brause-Anordnung die Einwirkzeit des<br />

Kühlmediums über die gesamte Härtezone gleich. Dadurch<br />

kann sich einerseits ein gleichmäßigeres Gefüge ausbilden,<br />

andererseits besteht das Risiko, dass bei einer ungünstigen<br />

Anordnung der Brausen oder einem Defekt derselben<br />

Abschreckmedium in den Induktor läuft und die Erwärmung<br />

ungleichmäßig wird, was zu Weichfleckigkeit führen kann.<br />

Auch auf diesen Maschinen kann der Härteprozess in<br />

einer Stickstoffatmosphäre erfolgen, sodass die Werkstücke<br />

den weiteren Bearbeitungen zunderarm zugeführt werden.<br />

Härtung von Zahnstangen im Gesamtflächenverfahren<br />

mit Schalttellertransport<br />

Zur Senkung der Produktionskosten gibt es Anlagenkonzepte,<br />

bei denen der Schaftbereich im Gesamtflächenverfahren<br />

gehärtet wird. In diesem Bereich wird zu einem<br />

Bild 5: EloShaft: Integrierte Fertigungszelle (Quelle: SMS Elotherm)<br />

Bild 6: Induktor-Brause-Anordnung in horizontaler Doppelstation<br />

(Quelle: SMS Elotherm)<br />

Bild 7: Schaltteller-Härtemaschine mit zwei Härtestationen zum<br />

Gesamtflächen- und Vorschubhärten (Quelle: SMS Elotherm)<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

61


FACHBERICHTE<br />

späteren Zeitpunkt die Rollierung eingebracht. Zur Reduzierung<br />

der Handlingszeiten und um die Anlagen optimal<br />

auszulasten, wird bei diesem Anlagenkonzept ein Schaltteller<br />

für den internen Werkstücktransport eingesetzt.<br />

In einer Station wird Be- und Entladen, in der nächsten<br />

wird der Schaftbereich im Gesamtflächenverfahren gehärtet.<br />

In einer weiteren Position wird der Verzahnungsbereich<br />

wie zuvor beschrieben im Vorschub gehärtet. Auf dem<br />

Schaltteller können optional weitere Stationen zum induktiven<br />

Anlassen vorgesehen werden (Bild 7).<br />

Der Schaftbereich kann sehr gut im Gesamtflächenverfahren<br />

gehärtet werden, da es sich hier um eine zylindrische<br />

Geometrie handelt und der Härteverzug dementsprechend<br />

minimal ist. Bei der Einspannung der Zahnstange ist zu<br />

beachten, dass eine Unwucht, welche durch das Einbringen<br />

der Verzahnung entstehen kann, kompensiert wird.<br />

Bei diesem modularen Maschinenkonzept sind der interne<br />

Werkstücktransport und die Werkstückeinspannung<br />

in den Härtestationen entkoppelt. Dieses bietet für den<br />

Betreiber den Vorteil, dass nur ein Werkstück für die Qualitätsfreigabe<br />

untersucht und ausgewertet werden muss.<br />

Bei konventionellen Schalttellerkonzepten muss ein Werkstück<br />

pro Spannstation auf dem Schaltteller untersucht und<br />

ausgewertet werden, da die Position des Werkstücks zum<br />

Induktor im Rahmen der Fertigungstoleranzen in jeder<br />

Spannstation anders ist. Der entsprechende Freigabeaufwand<br />

ist um ein Vielfaches höher.<br />

Auch bei der Gesamtflächenhärtung des Schaftes<br />

kann der Härteprozess in einer Schutzgasatmosphäre<br />

erfolgen. Hierzu wird eine geteilte Kammer um den<br />

Induktor gebaut. Im Prozess wird der Induktor mit der<br />

geöffneten Kammer horizontal zugestellt und anschließend<br />

die Kammer geschlossen sowie mit Stickstoff<br />

geflutet.<br />

FAZIT<br />

Der aktuelle Trend zum Downsizing von automobilen Bauteilen<br />

schließt auch die Zahnstange mit ein. Aktuell zielen die<br />

technischen Verbesserungen der elektrischen Servolenkung<br />

im Wesentlichen auf eine Optimierung des Wirkungsgrades<br />

und der Leistungsdichte, um ihr Einsatzspektrum bis hin zu<br />

leichten Nutzfahrzeugen zu erweitern [7]. Während einerseits<br />

die Anforderungen bezüglich Dauerfestigkeit und Verschleißverhalten<br />

immer weiter steigen, dürfen aus Gewichtsgründen<br />

die Bauteile selber nicht größer oder schwerer werden.<br />

Das induktive Härten besonders belasteter Stellen dieser<br />

Zahnstangen sowie die Nutzung von entsprechend<br />

hochwertigem, induktiv wärmebehandelten Vormaterial,<br />

stellen Möglichkeiten dar, diesem Dilemma zu entkommen.<br />

So hat die Industrie ausgereifte Bearbeitungslösungen<br />

entwickelt, die es den Betreibern ermöglichen,<br />

entsprechend den Anforderungen reproduzierbare Härteergebnisse<br />

zu erzielen.<br />

Alle vorgestellten Maschinenkonzepte verwenden<br />

bereits weitgehend standardisierte und erprobte Baugruppen.<br />

So lassen sich flexibel weitere kundenspezifische<br />

Lösungen konfigurieren und mit in der Praxis bewährten<br />

und erprobten Baugruppen realisieren.<br />

Mit modularen Induktionsanlagen in horizontaler oder<br />

vertikaler Bauweise zum induktiven Härten von Zahnstangen<br />

sind die Betreiber auf aktuelle und zukünftige Anforderungen<br />

dementsprechend gut vorbereitet. Angefangen<br />

bei handbeladenen Maschinen für kleine Stückzahlen, über<br />

automatisierte Härtemaschinen in Fertigungslinien bis hin<br />

zu komplexen Fertigungszellen, die neben der eigentlichen<br />

Induktion auch andere Prozesse integrieren – moderne<br />

Induktionslösungen bieten immer optimal zugeschnittene<br />

Lösungen für jede Anforderung.<br />

LITERATUR<br />

[1] www.volkswagen.de/de/Volkswagen/InnovationTechnik/<br />

techniklexikon/elektromechanische_ servolenkung.html<br />

[2] wikipedia: servolenkung<br />

[3] Presseinformation ZF Lenksysteme iaa 2011 10 Elektrolenkung<br />

d, September 2011<br />

[4] Presseinformation ZF Lenksysteme PT IAA 12 01 d, Juni 2012<br />

[5] Vorteile der induktiven Vergütung von Rohr- und Stabmaterial,<br />

EWI 01/12, Vulkan-Verlag<br />

[6] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.): Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />

Vulkan-Verlag, 2011, S. 386ff.<br />

[7] Servolenksysteme für PKW und Nutzfahrzeuge, Verlag<br />

Moderne Industrie 2012, S. 79<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dirk M. Schibisch<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel.: 02191 / 891-300<br />

d.schibisch@sms-elotherm.com<br />

Dipl.-Ing. Martin Bröcking<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel.: 02191 / 891-412<br />

m.broecking@sms-elotherm.com<br />

62 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Mikrofusionsverfahren zur<br />

Herstellung von Induktoren<br />

von Katrin Struben, Pedro Moratalla<br />

Induktoren für den Einsatz in Induktionsanlagen werden durch ein neuartiges und patentiertes Herstellungsverfahren<br />

gefertigt. Dadurch kann das bisherige manuelle Verfahren durch einen Prozess ersetzt werden, der viele Vorteile<br />

beinhaltet: bis zu 30 % längere Lebensdauer und dadurch geringerer Ersatzteilbedarf, Ersatzinduktoren können exakt<br />

baugleich hergestellt werden, sodass gleichbleibend hohe Resultate garantiert werden können und die Arbeitszeiten<br />

für Kalibrierungen deutlich geringer sind. Selbst komplizierte Induktorentwürfe stellen kein Problem dar, wodurch der<br />

Induktor dem Werkstück genauer angepasst und deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden können.<br />

Microfusion processes for inductors<br />

The microfusion inductors are used in induction processes and are manufactured by a revolutionary and innovative<br />

technique that is being patented. Formerly handmade processes can be replaced by this industrial and computerized<br />

technique, achieving extraordinary benefits: increase of up to 30 % of lifetime which means reduction of spare parts<br />

consumption, possibility to manufacture identical replacements so that constantly good heating results can be guaranteed<br />

and less time for calibration is required, complicated inductor designs are no longer a problem so that they can<br />

adapt the applications much better and better results are obtained.<br />

Für den Einsatz der Induktionserwärmung zur Bearbeitung<br />

von Teilen, zum Beispiel für den Automobilbereich,<br />

ist die Verwendung einer Induktionsspule erforderlich.<br />

Um die höchstmögliche Anzahl von Werkteilen bearbeiten<br />

zu können, sollte der Induktor eine möglichst lange Lebensdauer<br />

haben. Von Anfang an war das Ziel der Bau eines idealen<br />

Induktors mit unendlich langer Lebensdauer, denn jeder<br />

Induktorwechsel bedeutet Zeitaufwand für den Austausch<br />

und die anschließende Überprüfung des Ergebnisses. Da<br />

handgefertigte Induktoren niemals exakt baugleich sind, ist<br />

die Prüfung der Arbeitsergebnisse, wie zum Beispiel das Härteprofil,<br />

bei jedem Induktorwechsel unerlässlich.<br />

Beim traditionellen Herstellungsverfahren wird die<br />

Induktorspule basierend auf Bauplänen in Handarbeit<br />

geformt und geschweißt. Aufgrund der individuellen Fertigung<br />

kann auch bei identischen Bauplänen keine absolut<br />

baugleiche Wiederholung des Induktors garantiert werden.<br />

Zudem führt die Handfertigung zu weiteren Nachteilen,<br />

wie zum Beispiel durch das Schweißen hervorgerufene<br />

Schwachstellen des Induktors, unterschiedliche Innen- und<br />

Außenabmessungen oder Verengungen im Induktorinnenraum<br />

durch ungleichmäßige Fertigung.<br />

VORTEILE DER MIKROFUSIONS-<br />

INDUKTOREN<br />

Die Herstellung von Induktoren mittels Mikrofusionstechnik<br />

(Bild 1) beinhaltet eine Reihe von Vorteilen gegenüber<br />

dem herkömmlichen Herstellungsverfahren in Handarbeit:<br />

■■<br />

Wiederholbarkeit. Der Einsatz eines Datenerfassungssystems,<br />

in dem alle physischen und mechanischen<br />

Eigenschaften des Induktors gespeichert sind, ermöglicht<br />

in kürzester Zeit die Nachbildung weiterer Induktoren.<br />

Durch die exakt baugleiche Ausführung werden<br />

Austauschprozesse deutlich optimiert.<br />

■■<br />

Haltbarkeit. Ein großer Vorteil ist die längere Haltbarkeit<br />

aufgrund diverser Verbesserungen:<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

63


FACHBERICHTE<br />

Bild 1:<br />

Beispiel eines nach dem<br />

Mikrofusionsverfahren hergestellten<br />

Induktors, ohne<br />

Schweißstellen oder -nähte,<br />

in einem Teil gefertigt<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Die Herstellung erfolgt mit einem Verbundwerkstoff mit<br />

besonders hoher Leitfähigkeit, sodass Leitungsverluste<br />

verringert werden.<br />

Die Fertigung erfordert keinen Einsatz von Schweißnähten,<br />

mögliche Schwachpunkte werden damit verhindert<br />

(Bild 2).<br />

Durch eine Prüfung der geometrischen Eigenschaften<br />

der Spule mittels der 3D-Pläne können Stellen mit<br />

erhöhtem Stromdurchfluss (Hot Spots) bereits im Voraus<br />

verhindert werden.<br />

Die Kühlung des Induktors ist deutlich verbessert durch<br />

den genau kontrollierten inneren Aufbau (Bild 3).<br />

Somit kann die Durchflussmenge oder die Wandstärke<br />

bei Bedarf erhöht werden.<br />

Absolute Flexibilität beim Entwurf der Induktors ermöglicht<br />

einen maximalen Wirkungsgrad der Anwendung.<br />

Dank des 3D-Designs und der Herstellung über eine<br />

Gussform und nicht über eine Schweißkonstruktion<br />

kann die Anpassung des Induktors an das Teil sehr<br />

genau erfolgen (Bild 4 und 5).<br />

In verschiedenen Betrieben und Anwendungen wurden<br />

die neuartigen Induktoren bereits eingesetzt, dabei konnte<br />

man eine bis zu 30 % längere Lebensdauer im Vergleich zu<br />

herkömmlich hergestellten Induktoren feststellen.<br />

Bild 2: Vergleich von einem Mikrofusions-Induktor und einem<br />

herkömmlichen Kupfer-Induktor zum Härten von Kurbelwellen<br />

Bild 3:<br />

Querschnitt eines Induktors,<br />

durch Mikrofusionsherstellung<br />

ist eine Kühlung<br />

in unmittelbarer Nähe des<br />

Teils möglich<br />

Bild 4: Entwurf in 3D eines Induktors mit innerem Kanal für die Kühlung<br />

der Spule und äußerem Kanal für das Kühlmittel der Abschreckbrause<br />

GENERELLE VORTEILE<br />

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten haben die zuvor<br />

genannten Vorteile der Haltbarkeit und Wiederholbarkeit<br />

einen direkten positiven Einfluss auf die Rentabilität der<br />

Projekte:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Produktionssteigerung: Die Erhöhung der Lebensdauer<br />

des Induktors hat zur Folge, dass die Produktionsausfälle<br />

aufgrund verminderten Auswechselbedarfs geringer<br />

sind. Sollte ein Induktoraustausch notwendig werden,<br />

sind zudem die Instandsetzungs- und Kalibrierungszeiten<br />

deutlich kürzer.<br />

Geringer Wartungsbedarf: Längere Lebenszyklen führen<br />

zu einem niedrigeren Verbrauch von Induktoren.<br />

Reduzierung des Lagerbestands: Kürzere Lieferzeiten<br />

und längere Lebensdauer der Induktoren führen zu<br />

einem niedrigeren Ersatzteilbedarf.<br />

Qualität der Teile: Mehrere absolut baugleiche Induktoren<br />

können in derselben Gussform mit höchster Präzision<br />

hergestellt werden. Die Fähigkeit, gleiche Härteprofile<br />

auch bei neuen Induktoren garantieren zu können,<br />

ist ein großer Vorteil.<br />

Je höher das Produktionsvolumen eines Prozesses ist, desto<br />

höher ist die Wirtschaftlichkeit der Mikrofusionsverfahren<br />

hergestellten Induktoren.<br />

64 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

VORGESCHICHTE ZUM<br />

AUTOMATISIERUNGSPROZESS<br />

Alle bisherigen Versuche, die Induktorenfertigung zu automatisieren,<br />

erfolgten auf Basis von Werkzeugmaschinen<br />

für eine möglichst genaue Bearbeitung unter Einsatz von<br />

sehr harten Materialien wie zum Beispiel Kohlenstoffstahl.<br />

Das Problem der Automatisierung liegt in der derzeitigen<br />

Technologie der Induktorherstellung. Der Fertigungsprozess<br />

beinhaltet vorrangig die Bearbeitung der äußeren<br />

Kupferwände, indem überschüssiges Material entfernt wird.<br />

Besonders nachteilig daran ist die Entstehung großer<br />

Mengen von Kupferspänen. Außerdem halten die Bearbeitungswerkzeuge<br />

oft nur kurze Zeit, ohne dass dabei<br />

die benötigten inneren Hohlräume erreicht werden. Im<br />

Anschluss muss eine Bearbeitung der Innenkammer erfolgen,<br />

dafür müssen Öffnungen im Induktor vorgesehen<br />

werden, damit die Bearbeitungswerkzeuge ins Innere<br />

gelangen können. Solche Öffnungen werden anschließend<br />

wieder verschlossen, wobei die vorgegebene Form<br />

der inneren Hohlkammer nur ungenau hergestellt werden<br />

kann und außerdem Wasseraustrittsstellen wahrscheinlich<br />

sind. Dieses Verfahren hat viele Nachteile und kann zudem<br />

nur in sehr seltenen Einzelfällen für eine kleine Auswahl<br />

sehr weniger Induktoren eingesetzt werden.<br />

HERSTELLUNGSPROZESS EINES<br />

MIKROFUSIONSINDUKTORS<br />

Die Fertigung besteht aus verschiedenen Abschnitten<br />

(Bild 6):<br />

1) Abschnitt: Entwurf des Induktors:<br />

a) Zunächst wird ein zweidimensionaler Plan mit den<br />

Außenmaßen des Induktors erstellt. Dabei wird vor<br />

allem die individuelle Bauform des zu bearbeitenden<br />

Teiles beachtet und welche Seiten des Induktors dem<br />

Teil am nächsten sind. Der Entwurf wird von Spezialisten<br />

in einem besonderen Simulationssystem erstellt.<br />

b) Im zweiten Schritt wird ein dreidimensionaler Plan<br />

erstellt, der die Anforderungen des zuvor erstellten<br />

Plans erfüllt. Der 3D-Plan enthält genaue Informationen<br />

zu dem äußeren und inneren Aufbau des<br />

Induktors. Die exakte Festlegung des inneren Hohlprofils<br />

garantiert eine ideale Kühlung des Induktors.<br />

Neben den Wasseranschlüssen ist auch die Lage der<br />

Elektroanschlüsse angegeben. Da die Herstellung des<br />

Induktors nach diesem Plan erfolgt, muss der Induktoraufbau<br />

genau definiert und die Details hinsichtlich<br />

Elektronik, Kühlung und andere Veränderungen<br />

müssen genau festgelegt werden.<br />

Die Erstellung des Plans erfolgt mit einem Datenspeichersystem,<br />

welches folgende Anforderungen erfüllt: Datenspeicherung<br />

aller Ausführungsparameter, um die schnellstmögliche<br />

Herstellung von Ersatzinduktoren garantieren zu<br />

können in Kommunikation mit einem Wachsschichtdrucker.<br />

In diesem dreidimensionalen Plan sind drei verschiedene<br />

Räume definiert:<br />

■■<br />

Bild 5: Endgültiger Induktor für einen Härte prozess,<br />

dieser wäre mit dem traditionellen Verfahren<br />

nicht herstellbar<br />

Im ersten Raum ist der innere Aufbau definiert,<br />

sozu sagen das Hohlprofil (für die Wasserkühlung).<br />

Entwurf des Induktors<br />

Bild 6: Herstellungsphasen im Überblick<br />

3D Druck der Herstellungsform<br />

für den Guss<br />

Mittels Mikrofusionsprozess erhält<br />

man den endgültigen Induktor<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

65


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 1: Herstellungsverfahren im Vergleich<br />

Herkömmliches Herstellungsverfahren<br />

von Spulen<br />

GH patentiertes Herstellungs -<br />

verfahren für Spulen<br />

Herstellungsverfahren Manuell Industriell, computerunterstützt<br />

Hauptsächliches Werkzeug Lötgeräte 3D-Drucker, Mikrofusionstechnik<br />

Genauigkeit Abhängig vom Bearbeiter Exakt wiederholbar<br />

Ausführung der Spule Begrenzt durch Herstellungsverfahren Keine Begrenzungen<br />

Produktion (Zyklen)<br />

Ausfallzeit bei Induktorwechsel<br />

Prozessabhängig<br />

Kalibrationszeit zum Einrichten bei<br />

jedem Induktorwechsel nötig<br />

Bis zu 30 % mehr als herkömmlich<br />

hergestellte Spulen<br />

Kalibrationsaufwand ist minimal<br />

Induktionsanwendungen Begrenzt durch Herstellungsverfahren Keine Begrenzungen<br />

Instandhaltung Reparierbar Reparierbar (wie herkömmliche Spulen)<br />

■■<br />

■■<br />

Der zweite Raum legt die Ausführung des Induktors<br />

fest (Induktorwände).<br />

Den dritten Raum bildet die Außenstruktur des Induktors<br />

(hier ist keine weitere Bearbeitung nötig).<br />

2) Abschnitt: Druck des dreidimensionalen Entwurfs des<br />

Induktors. In diesem Abschnitt erfolgt die Ablagerung von<br />

dünnen Wachsschichten bis zur Fertigstellung des kompletten<br />

des Modells. Schicht für Schicht erfolgt die Herstellung<br />

mit Sondermaschinen, die genaue Ablagerung ist in einem<br />

Informatiksystem exakt definiert. Die Eigenschaften des<br />

verwendeten Wachses erfüllen die Anforderungen an ein<br />

solides 3D-Modell.<br />

3) Abschnitt: Mikrofusionsprozess zur Herstellung des<br />

Induktors. Das im vorigen Abschnitt erhaltene dreidimensionale<br />

Modell wird zur Anfertigung der endgültigen<br />

Keramikform in genutzt. Die Keramikform wird<br />

in einen Mikrofusionsofen mit Zentrifuge platziert und<br />

mit einer Legierung aufgefüllt, die hohe Leitfähigkeit<br />

und Porenbildung verhindert. Die Legierung besteht<br />

aus einem Verbundmaterial mit 25 % höherer elektrischer<br />

Leitfähigkeit als Kupfer. Um die Spule zu erhalten,<br />

wird im Anschluss die Keramikform entfernt. Die Entfernung<br />

der äußeren Schicht erfolgt über mechanische<br />

Bearbeitung, die Entfernung im Inneren erfolgt über<br />

chemische Substanzen. Abschließend werden restliche<br />

Formteile entfernt und Öffnungen verschlossen.<br />

Dieser letzte Schritt erfolgt über den Einsatz spezieller<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten für einen nach dem Mikrofusionsverfahren<br />

hergestellten Induktor sind prinzipiell<br />

dieselben wie für einen traditionell hergestellten<br />

Induktor. Dennoch gibt es bestimmte Anwendungen,<br />

bei denen der Einsatz der Mikrofusions-Induktoren<br />

besonders vorteilhaft ist. Zum Beispiel bei Anwendungen<br />

mit Teileform, die den Einsatz komplizierter<br />

Induktoren benötigen, oder Anwendungen mit hohem<br />

Produktionsvolumen.<br />

REFERENZEN<br />

Die Patentanmeldung für die Mikrofusions-Induktoren<br />

erfolgte im Jahr 2008 und zwei Jahre darauf begann der<br />

Vertrieb. Der Einsatz der Induktoren erfolgt vor allem in<br />

Industrien mit hohen Prozessanforderungen wie der Automobilindustrie.<br />

Oft werden Prozesse dabei zunächst parallel<br />

gefahren, also sowohl mit Mikrofusionsinduktoren als auch<br />

mit herkömmlich hergestellten Induktoren. Immer häufiger<br />

erfolgt jedoch der komplette Ersatz, um ausschließlich<br />

mit den neuen Induktoren zu arbeiten. Bei den bereits<br />

im Einsatz befindlichen neuartigen Induktoren konnten<br />

Lebenszyklen festgestellt werden, die um 30 % über denen<br />

herkömmlicher Induktoren liegen.<br />

FAZIT<br />

Die vielfältigen Vorteile der Mikrofusionstechnologie<br />

können die zukünftige Induktorenherstellung grundlegend<br />

verändern und bieten zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten<br />

für die Industrie – sowohl im Bereich der Induktionsanwendung<br />

als auch im Bereich der Produktion und<br />

Wartung von Induktionsanlagen (Tabelle 1).<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Katrin Struben<br />

GH Induction Deutschland – GH Group<br />

Hirschhorn<br />

Tel.: 06272 / 9216-10<br />

katrin.struben@gh-induction.de<br />

Dipl.-Ing. Pedro Moratalla<br />

GH Electrotermia – GH Group<br />

Valencia, Spanien<br />

Tel.: +34 (0) 961 / 352-020<br />

pmoratalla@ghinduction.com<br />

66 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Verfahren und Neuheiten zur<br />

Temperaturmessung beim<br />

induktiven Erwärmen<br />

von Albert Book<br />

In induktiven Erwärmungsprozessen wird die Temperatur mittels Pyrometer erfasst. Bei der Auswahl der Geräte ist<br />

zwischen Spektral- und Quotienten-Pyrometern zu entscheiden. Der folgende Bericht erläutert die Unterschiede der<br />

beiden Messverfahren hinsichtlich der messtechnischen, optischen und bedienertechnischen Auswirkungen auf die<br />

Messung. Zudem werden technische Neuheiten der Geräte vorgestellt.<br />

Methods and innovations for temperature measurement<br />

in induction heating applications<br />

Pyrometers are used to measure temperatures in induction heating processes. One can choose between single-wavelength<br />

and dual wavelength techniques. This article explains how these two techniques differ with regard to function, optics, and<br />

operability, and how this can impact measurement data. Furthermore, the latest technological advances are described.<br />

In der heutigen Schmiedeindustrie ist die moderne Induktionstechnik<br />

als Verfahren zum Erwärmen beim Warmschmieden<br />

von Stahl weit verbreitet. Vor der Umformung<br />

wird der Stahl auf Temperaturen zwischen 1.000 und 1.250 °C<br />

erhitzt. Die benötigte Temperatur hängt vom Kohlenstoffgehalt<br />

des Stahls sowie von weiteren Legierungselementen<br />

im Werkstoff ab. Warmschmieden erfordert sowohl über die<br />

Länge als auch über den Querschnitt des Werkstücks eine<br />

gleichmäßige Wärmeverteilung. Die Blöcke werden auf eine<br />

Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur erhitzt.<br />

Bei thermischen Umformprozessen gibt es unterschiedliche<br />

Verfahren zum Erwärmen des Werkstücks. Dazu zählen<br />

Induktion, Gas- und Ölfeuerung, Infrarotstrahlung und<br />

elektrische Widerstandsheizung. Das induktive Erwärmen<br />

bietet jedoch deutliche Vorteile. Die Aufheizung erfolgt sehr<br />

schnell, ist homogen und lässt sich genau regeln.<br />

BEDEUTUNG DER TEMPERATURMESSUNG<br />

Überwiegend werden Werkstücke aus Stahl zum Warmschmieden<br />

induktiv erwärmt. Doch wird auch die Induktionserwärmung<br />

auch bei Metallen wie Titan, Aluminium, Kupfer, Messing,<br />

Bronze und Nickel zur Umformung eingesetzt. Legierte<br />

Stähle derselben Güte besitzen nicht unbedingt dieselben<br />

chemischen Zusammensetzungen. Beispielsweise weisen Massenstahl<br />

und niedriglegierter Stahl einen Kohlenstoffanteil von<br />

etwa 0,05 % auf. Unterschiede im Kohlenstoffgehalt können<br />

Abweichungen von 90 °C in der Solidustemperatur des Stahls<br />

bewirken. Somit kann es vorkommen, dass angesichts unterschiedlicher<br />

Zusammensetzungen, Stähle derselben Güteklasse<br />

sich in der optimalen Schmiedetemperatur unterscheiden.<br />

Im Laufe der Jahre führten Prozessverbesserungen in<br />

der Stahlerzeugung zu einer Verringerung der Streubreite.<br />

Heutzutage werden nahezu gleichbleibende chemische<br />

Zusammensetzungen erzielt. Variiert dennoch die chemische<br />

Zusammensetzung eines bestimmten Stahls, erfordert<br />

dies eine äußerst genaue Temperaturkontrolle. Um<br />

sicherzustellen, dass die optimale Schmiedetemperatur<br />

erzielt wird, muss ein Schmiedebetrieb etwaige chemisch<br />

bedingte Abweichungen in den physikalischen Eigenschaften<br />

beachten und seine Prozessführung darauf abstimmen.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

67


FACHBERICHTE<br />

EINFLUSSFAKTOREN DER<br />

BLOCKTEMPERATUR<br />

Die Temperatur des erwärmten Werkstücks wird sowohl<br />

durch die eingebrachte Energiemenge als auch durch die<br />

Fördergeschwindigkeit bestimmt. Die Heizleistung regelt<br />

den elektrischen Strom, der durch die Induktionsspule<br />

fließt. Über die Spule wird elektrische Energie in thermische<br />

Energie umgewandelt und erwärmt die Blöcke. Auch<br />

die Vorschubgeschwindigkeit, mit der die Blöcke durch die<br />

Erwärmungsstrecke gefördert werden, bestimmt die Temperatur<br />

des Werkstücks. Weitere temperaturbestimmenden<br />

Anlagenparameter sind der Lochdurchmesser des Spulenkastens<br />

und die Kühlung des Induktors, die ebenfalls für eine<br />

effiziente Prozesssteuerung von großer Bedeutung sind.<br />

PYROMETRISCHE TEMPERATURMESSUNG<br />

In induktiven Erwärmungsanlagen werden berührungslos und<br />

verschleißfrei arbeitende Pyrometer oder Infrarot-Thermometer<br />

eingesetzt. Pyrometer erfassen die von einem Objekt<br />

abgestrahlte Infrarotstrahlung und ermitteln daraus anhand<br />

des Planck’schen Strahlungsgesetzes die Temperatur.<br />

In Millisekunden wird die Temperatur des vorbeilaufenden<br />

Werkstücks unmittelbar hinter dem Induktor aus sicherer<br />

Entfernung erfasst. Die Temperatur wird als Regelgröße für<br />

die Prozesssteuerung oder nur zum Aussortieren von Blöcken<br />

verwendet, deren Temperatur außerhalb des zulässigen<br />

Bereiches liegt (Bild 1).<br />

MESSVERFAHREN DER PYROME-<br />

TRISCHEN TEMPERATURERMITTLUNG<br />

Bei der berührungslosen Temperaturmessung kann zwischen<br />

Spektral-Pyrometern und Quotienten (Zweifarben)-<br />

Pyrometern ausgewählt werden. Spektralpyrometer erfassen<br />

die Infrarot-Strahlung bei einer Wellenlänge. Quotieten-<br />

Pyrometer messen die Strahlung bei zwei Wellenlängen.<br />

Aus dem Verhältnis der beiden Strahlungsintensitäten wir<br />

die Temperatur bestimmt (Bild 2).<br />

Beide Verfahren kommen bei der induktiven Erwärmung<br />

zur Anwendung. Die Auswahl hängt von der angestrebten<br />

Messgenauigkeit, der gewünschten Flexibilität des Gerätes, der<br />

Bedienerfreundlichkeit und nicht zuletzt von den Kosten ab.<br />

UNTERSCHIEDE UND EINFLÜSSE DER<br />

MESSVERFAHREN AUF DIE TEMPERATUR<br />

Einfluss durch Staub, Rauch, Dampf<br />

Bei einer neutralen Schwächung der Infrarot-Strahlung durch<br />

Zwischenmedien im Sichtfeld wie Staub, Dampf oder Rauch<br />

bleibt beim Quotientenpyrometer das Strahlungsverhältnis<br />

konstant. Die Messung wird dadurch nicht beeinträchtigt.<br />

Selbst bei einem Schwächungsgrad von 90 % liefert das<br />

Quotienten-Pyrometer noch sichere Messwerte. Bei einem<br />

Spektralpyrometer führt eine Signalschwäche unmittelbar<br />

zu einer Fehlmessung.<br />

Einfluss bei Verschmutzung der Linse<br />

Eine Scheibe zum Schutz der Optik oder ein Schauglas eines<br />

Ofens haben bei einem Quotienten-Pyrometer keine Auswirkung<br />

auf die Messung. Auch eine Verschmutzung der Pyrometerlinse,<br />

der Schutzscheibe oder des Sichtfensters beeinflussen<br />

ebenfalls nicht den Messwert. Bei Verwendung eines Spektral-<br />

Pyrometers ist die Transmissionseigenschaft des Glases direkt<br />

oder über den Emissionsgrad zu berücksichtigen, um die<br />

korrekte Temperatur zu ermitteln. Eine Verschmutzung führt<br />

beim Spektralpyrometer zu einer Signalschwächung und<br />

damit zu einer Minderanzeige der Temperatur.<br />

Bild 1: Schleuse zum Aussortieren der Blöcke mit zu niedriger<br />

oder hoher Temperatur<br />

Bild 2: Quotienten-Pyrometer messen an zwei Wellenlängen die<br />

Strahlung und ermitteln aus dem Verhältnis die Temperatur<br />

68 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Überwachung der Signalschwächung<br />

Sollte eine Schwächung der Infrarot-Strahlung durch störende<br />

Zwischenmedien oder eine Verschmutzung auftreten,<br />

bieten moderne Quotienten-Pyrometer die Möglichkeit<br />

zur Überwachung der Signalintensität. Bei Erreichen<br />

einer kritischen Schwelle wird ein Alarm ausgelöst. Dies<br />

erhöht die Betriebssicherheit und erspart die routinemäßigen<br />

Wartungskontrollen. Mit einem Spektral-Pyrometer<br />

ist eine Signalüberwachung nicht realisierbar.<br />

Messung an kleinen Messobjekten<br />

Bei einem Spektral-Pyrometer muss das Messobjekt stets<br />

größer als der Messfleck des Pyrometers sein. Da ein<br />

Spektral-Pyrometer den Mittelwert der Strahlung über<br />

das Messfeld erfasst, wird ansonsten bei einem kleineren<br />

Messobjekt vor einem kalten Hintergrund immer eine zu<br />

niedrige Temperatur gemessen.<br />

Ist bei einem Quotienten-Pyrometer der Messfleck<br />

vom Messobjekt nicht voll ausgeleuchtet (Teilausleuchtungseffekt),<br />

wirkt dies wie eine neutrale Schwächung der<br />

Infrarotstrahlung. Daher liefert ein Quotienten-Pyrometer<br />

auch noch korrekte Messwerte, wenn das Objekt um bis<br />

zu 80 % kleiner als das Messfeld des Pyrometers ist. Der<br />

Grad der Teilausleuchtung ist vom Emissionsgrad und der<br />

Temperatur des Messobjektes abhängig. Idealerweise sollte<br />

dabei die Position des Objektes im Sichtfeld beliebig sein<br />

und den Temperaturwert nicht beeinflussen. Jedoch gibt<br />

es diesbezüglich Qualitätsunterschiede zwischen den am<br />

Markt angebotenen Geräten. Bei Pyrometern mit einem<br />

einfachen optischen Aufbau, einer geringeren Fehlerkorrektur<br />

der Linse und günstigen Sensoren kann bei konstanter<br />

Blocktemperatur der Messwert um bis zu 20-30 °C ansteigen,<br />

wenn sich der Block im Randbereich des Messfeldes<br />

befindet (Bild 3).<br />

Gerade wenn Blöcke gemessen werden, deren Durchmesser<br />

kaum größer als das Messfeld des Pyrometers ist,<br />

muss ein Spektral-Pyrometer sehr genau auf das Messobjekt<br />

ausgerichtet werden. Ein Quotienten-Pyrometer ist diesbezüglich<br />

wesentlich einfacher zu handhaben, da es aufgrund<br />

des Teilausleuchtungseffektes deutlich unempfindlicher<br />

auf die Ausrichtung reagiert. Neuerdings werden am Markt<br />

Quotienten-Pyrometer mit einem rechteckigen Messfeld<br />

angeboten. Diese Geräte lassen sich noch einfacher auf<br />

das Messobjekt ausrichten, da sie eine größere Schwankungsbreite<br />

der Position des Messobjektes zulassen (Bild 4).<br />

Einfluss der Messentfernung und Objektgröße<br />

auf die Temperatur<br />

Ein weiterer Unterschied zwischen Spektral- und Quotienten-Pyrometern<br />

ist der Einfluss bei Änderung der Messentfernung<br />

und der Objektgröße auf den Messwert. Bei<br />

einem Spektral-Pyrometer muss der Fokusabstand sehr<br />

genau eingehalten werden, um die richtige Temperatur zu<br />

ermitteln. Teils werden in induktiven Erwärmungsanlagen<br />

Spektral-Pyrometer mit einer Fixfokus-Optik eingesetzt. Bei<br />

der Festlegung des Montageortes ist zu beachten, dass<br />

der Messabstand genau eingehalten wird. In der Praxis<br />

kommt es jedoch vor, dass anlagenbedingt der exakte<br />

Fokusabstand nicht realisierbar ist oder dass bei Geräten<br />

mit einer verstellbaren Optik die Messentfernung falsch<br />

eingestellt wird. Noch problematischer wird es, wenn auf<br />

einer Anlage Blöcke mit unterschiedlichen Durchmessern<br />

verarbeitet werden. Da sich damit auch gleichzeitig der<br />

Messabstand ändert, erfolgt die Messung teilweise im<br />

defokussierten Zustand.<br />

Der Messfehler, der entsteht, wenn das Pyrometer im<br />

defokussierten Bereich betrieben wird, ist von der Größe<br />

des Messobjektes und der Qualität der Optik des Pyrometers<br />

abhängig. Gerade wenn der Messfleck des Pyrometers<br />

Bild 3:<br />

Fehlerhafter Temperaturanstieg<br />

bei einfachen<br />

Quotienten-Pyrometern,<br />

wenn sich der Block im<br />

Randbereich des Messflecks<br />

befindet<br />

Bild 4: Ein Quotienten-Pyrometer mit rechteckigem Messfeld ist<br />

sehr viel einfacher auf das Messobjekt ausrichtbar<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

69


FACHBERICHTE<br />

nur geringfügig größer als das Messobjekt ist, kann dies<br />

bei einem Spektral-Pyrometer zu erheblichen Messfehlern<br />

führen. In der Grafik (Bild 5) ist dargestellt, wie stark<br />

sich die Temperatur in Abhängigkeit der Größe des Blockdurchmessers<br />

beispielhaft für eine Blocktemperatur von<br />

1.000 °C ändern kann. Verdoppelt sich beispielsweise der<br />

Durchmesser von 16 auf 32 mm, ändert sich die Temperaturanzeige<br />

bei einem Gerät mit einer hochwertigen Optik<br />

um lediglich 1 °C. Hingegen steigt bei einem Pyrometer mit<br />

einem einfachen optischen Aufbau der Messwert um 6 °C.<br />

Bezogen auf die wahre Temperatur von 1.000 °C ergibt sich<br />

bei einem Blockdurchmesser von 16 mm für das hochwertige<br />

Gerät ein Messfehler von 1,2 °C. Das optisch einfache Gerät<br />

weicht hierbei um 10 °C von der wahren Temperatur ab.<br />

Bei einem Quotienten-Pyrometern sind die Messabweichungen<br />

bei Änderung des Messabstandes, der Objektgröße<br />

oder wenn das Gerät außerhalb des Fokusbereiches<br />

betrieben wird bis zu gewissen Grenzen vernachlässigbar.<br />

Optische Spezifikation und Auswirkung<br />

auf die Temperatur<br />

Der optische Einfluss eines Pyrometers auf die gemessene<br />

Temperatur wird durch den sogenannten „Size of Source<br />

Bild 5: Einfluss auf die Temperatur bei Änderung der Objektgröße<br />

Bild 6: Vergleich der SSE-Kurve zweier Pyrometer mit hochwertiger und<br />

einfacher Optik<br />

Effect“ (SSE) spezifiziert.<br />

An der SSE-Kurve eines Pyrometers ist die Qualität der<br />

Optik und die spezifizierte Größe des Messflecks bezogen<br />

auf die empfangene Energie abzulesen. Um tatsächlich die<br />

optischen Eigenschaften von Pyrometern vergleichen zu<br />

können, sind die SSE-Kurven der Geräte zu vergleichen.<br />

Wird zur Spezifikation der Messfleckgröße eines Pyrometers<br />

als Bezugsgröße 90 % der maximal empfangbaren Energie<br />

angenommen, beträgt beispielsweise der Messfleck<br />

der hochwertigen Optik Ø 10 mm und für ein einfacheres<br />

Gerätes Ø 14 mm (Bild 6). Bezogen auf 95 % der relativen<br />

Energie ergibt sich ein Messfleck von Ø 11,5 mm bzw. bei<br />

der einfacheren Optik von bereits Ø 23 mm.<br />

Bei der Spezifikation des Durchmessers des Messflecks<br />

durch den Hersteller wird bei optisch einfachen Geräten<br />

daher oft der Trick angewandt, die Angaben auf einen<br />

kleineren prozentualen Wert der relativen Energie zu<br />

beziehen, um so einen vermeintlich kleineren Messfleck<br />

in den Datenblättern angeben zu können. Die Position<br />

und Größe des Messflecks werden durch ein Pilotlicht oder<br />

ein Durchblick-Visier gekennzeichnet. Neuerdings werden<br />

am Markt Pyrometer angeboten, die mit einer integrierten<br />

Videokamera als Visierhilfe ausgestattet sind (Bild 7). Das<br />

Videobild erleichtert die Kontrolle erheblich, da dadurch<br />

die Messstelle und Ausrichtung jederzeit vom Leitstand aus<br />

sichtbar sind. Die TBC (Target Brightness Control) Funktion<br />

der Kamera ermittelt die Lichtstärke exakt im Messfeld des<br />

Pyrometers, sodass das Messobjekt immer in optimaler<br />

Belichtung abgebildet wird. Zusätzlich zur Messfeldmarkierung<br />

wird im Monitorbild die gemessene Temperatur<br />

eingeblendet und ersetzt damit eine externe Digitalanzeige.<br />

In seltenen Fällen werden Laser als Visierhilfe eingesetzt.<br />

Diese haben den Nachteil, dass zwar die Position jedoch<br />

nicht die Größe des Messflecks abgebildet wird.<br />

Bei Pyrometern mit einfachen Linsen sind die optischen<br />

Abbildungsfehler (Aberration) nur für den sichtbaren Bereich<br />

korrigiert. Für die infrarote Messwellenlänge entspricht dann<br />

die Messfleckmarkierung im Durchblickvisier oder das Pilotlicht<br />

nicht der wahren Größe und dem tatsächlichen Fokusabstand<br />

des Messfeldes. Daher besteht die Gefahr, dass das<br />

Pyrometer im defokussierten Bereich betrieben wird.<br />

Optisch bedingte Messunsicherheiten spielen beim Einsatz<br />

von Pyrometern oft die wesentlichere Rolle bei der<br />

Betrachtung des Messfehlers. Bei der Auswahl der Geräte<br />

wird jedoch hauptsächlich nur die Prospektangabe des<br />

messtechnischen Fehlers verglichen.<br />

Quotienten-Pyrometer reagieren auf optische Einflüsse<br />

in der Regel wesentlich unempfindlicher als ein Spektral-<br />

Pyrometer.<br />

Einfluss der Oberfläche und des Materials<br />

Ein weiterer Unterschied zwischen einem Spektral- und<br />

Quotienten-Pyrometer besteht in dem Einfluss des Emmis-<br />

70 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Neuartiges Pyrometer mit integrierter<br />

Videokamera und TBC Funktion<br />

Bild 8: Messfehler von Spektral-Pyrometern unterschiedlicher Messwellenlängen<br />

bei einer Änderung des Emissionsgrades um 10 %<br />

sionsgrades der Messoberfläche auf die Temperatur. Bei<br />

einem Spektral-Pyrometer wirkt sich ein falsch eingestellter<br />

Emissionsgrad unmittelbar auf die Temperatur aus. In der<br />

Praxis ändert sich der Emissionsgrad abhängig vom Material<br />

und der Oberfläche. Dadurch sind Messfehler unvermeidbar.<br />

Die Größe des Einflusses ist jedoch von der gewählten<br />

Wellenlänge des Pyrometers abhängig. Sie sinkt mit kürzerer<br />

Messwellenlänge (Bild 8).<br />

Bei der Auswahl des Pyrometers sind aus physikalischen<br />

Gründen Geräte mit einer schmalbandigen und kürzeren<br />

Messwellenlänge von ≤ 1 µm vorzuziehen, um den Einfluss<br />

des Emissionsgrades so gering wie möglich zu halten. Allerding<br />

ist bei kurzwellig messenden Pyrometern eine höhere<br />

Anfangstemperatur von 500-600 °C zu berücksichtigen. Quotienten-Pyrometer<br />

haben den Vorteil, dass sich neutrale Emissionsgradänderungen<br />

nicht auf die Messtemperatur auswirken.<br />

Daher wird beim Einsatz von Quotienten-Pyrometern der<br />

Material- und Oberflächeneinfluss unberücksichtigt gelassen.<br />

NUTZUNG DER TEMPERATURINFORMATION<br />

Die in Europa eingesetzten Erwärmungsanlagen sind üblicherweise<br />

mit einer Temperaturmessung ausgestattet. Bei<br />

Abweichung regelt eine Steuerung die Prozessparameter und<br />

steuert das Aussortieren von Blöcken mit zu niedriger oder<br />

zu hoher Temperatur. In den technisch weniger entwickelten<br />

Ländern sind vielfach noch Anlagen mit Flammenerwärmung<br />

im Einsatz. Hier ist eine genaue Temperaturmessung nicht<br />

möglich. Daher werden diese alten Anlagen nach und nach<br />

auf induktive Erwärmung umgestellt. Die Nachrüstung der<br />

Temperaturerfassung erfolgt häufig direkt durch den Kunden<br />

als autarke Lösung unabhängig von der Anlage. Für diesen<br />

Zweck werden intelligente Digitalanzeigen eingesetzt, die<br />

in Verbindung mit dem sehr schnell messenden Pyrometer<br />

die Temperatur der Blöcke automatisch erfassen. Die Anzeige<br />

steuert über Schaltrelais die Schleusenventile zur Aussortierung<br />

der zu heißen und kalten Blöcke. Je nach Konfiguration<br />

ist auch eine getrennte Sortierung möglich. Neuerdings<br />

werden auf dem Markt Anzeigen angeboten, die die Anzahl<br />

der korrekten und fehlerhaften Blöcke zählen und protokollieren<br />

können. Kabelgebunden per PC oder noch einfacher<br />

drahtlos per Bluetooth-Schnittstelle und Smartphone können<br />

die Daten ausgelesen werden. Erst durch die Erfassung<br />

der fehlerhaften Werkstücke wird es in Anlagen mit autarker<br />

Temperaturerfassung möglich, bei Auffälligkeiten in den Produktionsprozess<br />

einzugreifen.<br />

FAZIT<br />

Eine präzise Temperaturerfassung in modernen Induktionserwärmungsanlagen<br />

ist die Voraussetzung für eine optimale<br />

und wirtschaftliche Prozessführung.<br />

Spektral-Pyrometer liefern bei konstanten Produktionsbedingungen<br />

wie Objektgröße, Messabstand, Material, Oberfläche<br />

und sofern das Objekt um mindestens 3-5 mal so groß ist wie<br />

der Messfleck des Pyrometers gute Messergebnisse. Voraussetzung<br />

ist, dass die Geräte mit einem hochwertigen optischen<br />

System ausgestattet sind, um die optischen Fehler zu minimieren.<br />

Durch die Wahl eines kurzwellig messenden Gerätes lässt<br />

sich der Einfluss des Materials und der Oberfläche reduzieren.<br />

Sind eine hohe Messsicherheit und ein einfaches Handling<br />

bezüglich der Ausrichtung und Fokussierung angestrebt,<br />

sind Quotienten-Pyrometer vorzuziehen. Insbesondere, wenn<br />

sich die Produktionsbedingungen ändern oder wenn Dampf,<br />

Staub oder Verschmutzungen zu erwarten sind, ist das Quotienten-Messverfahren<br />

der spektralen Messung klar überlegen.<br />

Letztendlich spielt sicherlich auch der je nach Ausstattung um<br />

50-100 % höhere Preis des Quotienten-Pyrometers eine Rolle<br />

bei der Auswahl des einzusetzenden Gerätes.<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Albert Book<br />

Keller HCW GmbH – Division MSR<br />

Ibbenbüren<br />

Tel.: 05451 / 85 -320<br />

albert.book@keller-msr.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

71


Mit Abendveranstaltung<br />

im Dortmunder<br />

Signal Iduna Park<br />

4. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

20.- 22. November 2013, Radisson Blu Hotel, Dortmund • www.ewi-schmelzen.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar am 20. November (optional)<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />

• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />

• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />

Tagung vom 21. bis 22. November<br />

Einführung<br />

• Einsatzstoffe und Elektroenergie – die zwei wichtigsten Ressourcen<br />

für den induktiven Schmelzbetrieb<br />

Aktuelle Induktionsofentechnik<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung<br />

Ofenperipherie<br />

• Chargiersysteme und Prozessführung<br />

• Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />

Energiemanagement<br />

• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />

• Verbesserte Energieeffizienz<br />

Betriebssicherheit<br />

• Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

• Gefahrenpotenziale – Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen<br />

Eisenmetalle<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen – Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller<br />

und -betreiber<br />

Nichteisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, BG Holz und Metall, Buderus Guss<br />

GmbH, Dörentrup Feuerfestprodukte GmbH & Co. KG, Dr. Tanneberger GmbH, Institut für<br />

Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover, Lehrstuhl für Metallurgie der Eisen- und<br />

Stahlerzeugung der Universität Duisburg-Essen, Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG,<br />

Otto Junker GmbH, Saveway GmbH, Walter Hundhausen GmbH.<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 20.11.2013 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Donnerstag, 21.11.2013<br />

Tagung (09:00 – 16:45 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Freitag, 22.11.2013<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Radisson Blu Hotel, Dortmund<br />

www.radissonblu.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenseminar am 20. November<br />

• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 01. November oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />

unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-schmelzen.de<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich bin ewi-Abonnent Ich bin BDG-Mitglied<br />

Ich komme auf Empfehlung<br />

von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />

Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Eisenmetalle oder Workshop 2 Nichteisenmetalle<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Nummer<br />

72 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />


FACHBERICHTE<br />

Problemlösungen mit mobilen<br />

Hochleistungslasern<br />

von Oliver Meier<br />

Für die Bearbeitung von Großbauteilen, die nicht mit vertretbarem Aufwand transportabel sind, werden meist manuelle<br />

Verfahren zum Trennen, Schweißen und Schleifen angewendet. Häufig ist jedoch der Einsatz von Verfahren der<br />

Lasermaterialbearbeitung vorteilhaft, um die Vorzüge hinsichtlich geringem Verzug, hoher Präzision, Flexibilität und<br />

Prozessgeschwindigkeit nutzen zu können. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von der Dekontamination radioaktiv<br />

belasteter Bauteile in Kernkraftwerken über das Schweißen von Maschinenbauteilen mit CNC-Fräsmaschinen bis hin<br />

zur Anwendung handgeführter oder mechanisierter Systeme für die Bearbeitung von Großformen und -strukturen.<br />

Mobile solutions using high-power lasers<br />

Nowadays conventional processing methods are used if large workpieces require on-site cutting, welding or surface<br />

treatment. However, these applications benefit from laser processing due to high precision, flexibility, low heat input<br />

and distortion. The spectrum of work extends from the decontamination of radioactive contaminated components in<br />

nuclear power plants, welding with CNC milling machines through to the use of hand-held or mechanized systems for<br />

the processing of large or untransportable workpieces.<br />

Während mit stationären Laseranlagen bereits eine<br />

große Anzahl von Applikationen erschlossen<br />

werden konnte, sind mobile Einsätze bislang<br />

überwiegend den kompakten gepulsten Systemen vorbehalten.<br />

Hier werden derzeit in der Mehrzahl Arbeiten zum<br />

Reparaturschweißen oder zum Oberflächenreinigen durchgeführt.<br />

Die Anwendung von mobilen Hochleistungslasersystemen<br />

ist jedoch für eine Vielzahl von Applikationen<br />

interessant und ermöglicht, das Spektrum der Lasereinsätze<br />

deutlich zu erweitern. Dabei kann die volle Bandbreite der<br />

Laserverfahren genutzt werden, wenn die Bearbeitung<br />

nicht - wie bisher - nur in einer sauberen Arbeitsumgebung<br />

sondern auch unter widrigen Umständen, wie Baustellenbedingungen<br />

oder niedrigen Temperaturen durchführbar<br />

sind. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, wie derartige<br />

Einsätze in der Praxis realisiert werden.<br />

LASERSTRAHLQUELLEN<br />

Nachdem der Bereich hoher Laserleistungen bis 20 kW<br />

bis vor einigen Jahren ausschließlich den CO 2 -Strahlquellen<br />

vorbehalten blieb, stoßen inzwischen auch fasergekoppelte<br />

Strahlquellenkonzepte auf Basis von Festkörper-<br />

oder Diodenlasern in diesen Leistungsbereich vor. Das<br />

ermöglicht nun die Auswahl des Lasertyps nach reinen<br />

Anwendungs- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten<br />

ohne pauschale Einschränkung der Leistung und damit<br />

der Prozessgeschwindigkeit.<br />

Anwendungen, wie das Laserschneiden oder Laserschweißen<br />

zwei- und dreidimensionaler Konturen in<br />

stationären Anlagen, sind nach wie vor Domäne der<br />

bewährten CO 2 -Strahlquellen. Aufgrund der deutlich<br />

gesteigerten Effizienz sowie des besseren Prozesswirkungsgrads<br />

werden aber auch in diesem Anwendungsbereich<br />

zunehmend Faserlaser eingesetzt, welche sich durch<br />

eine hohe Strahlqualität bei vergleichsweise niedrigen<br />

Wartungs- und Betriebskosten auszeichnen. Erfordert die<br />

Komplexität des Bauteils den Einsatz aufwendiger mehrachsiger<br />

Handhabungssysteme (z. B. Industrieroboter), so<br />

sind die Festkörperlaser aufgrund der flexiblen Strahlführung<br />

mittels Lichtwellenleitern generell klar im Vorteil. Von<br />

besonderer Wichtigkeit ist dies bei der seit einigen Jahren<br />

entwickelten handgeführten Lasermaterialbearbeitung,<br />

bei der die Vorzüge einer einfachen manuellen Handhabung,<br />

die keine aufwendige Programmierung erfordert,<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

73


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: 2kW-Diodenlaser als 19“-Kompaktmodul<br />

mit denen der Lasertechnik, wie geringer Wärmebeeinflussung<br />

der Bauteile und hoher Flexibilität hinsichtlich der<br />

zu bearbeitenden Werkstoffe, verknüpft werden.<br />

Der mobile Einsatz von Lasermaterialbearbeitungssystemen<br />

wäre ohne die bedeutende Weiterentwicklung der<br />

Strahlquellen nicht möglich gewesen. Moderne Laserstrahlquellen<br />

wie Dioden-, Scheiben- oder Faserlaser haben<br />

einen hohen Wirkungsgrad von mehr als 25 % (Nd: YAG-<br />

Laser ungefähr 3 bis 6 %) und stehen inzwischen mit Strahlleistungen<br />

von bis zu 10 / 16 / 30 kW (Dioden- / Scheiben- /<br />

Faserlaser) zur Verfügung. Neben den Faserlasern sind es<br />

vor allem Diodenlaser, die aufgrund ihrer im Vergleich zu<br />

konventionellen Festkörperlasern verbesserte Kompaktheit<br />

gute Grundvoraussetzungen für eine Mobilisierung<br />

bieten. So sind selbst Laser im kW-Bereich bereits ab einer<br />

Baugröße im 19“-Format erhältlich (Bild 1).<br />

Die modernen Strahlquellen sind unkompliziert bei<br />

Inbetriebnahme und Bedienung. Sie verlangen lediglich<br />

nach einem Kühlwasser- und einem Drehstromanschluss<br />

mit Standard-Industriestecker. Die Anwendbarkeit dieser<br />

in ihrer Grundkonzeption durch geringe Größe und große<br />

Flexibilität gekennzeichneten Lasersysteme wird durch eine<br />

Bild 2: Mobiler Lasercontainer für Baustelle und Industrie<br />

Integration in mobile Einheiten in Form von Containern<br />

oder Transportrahmen deutlich vergrößert (Bild 2).<br />

Die Auswahl der Laserstrahlquelle richtet sich bei der<br />

mobilen ebenso wie bei der stationären Bearbeitung nach<br />

den Strahleigenschaften. Für Anwendungen mit hohen<br />

Anforderungen an die Fokussierbarkeit, wie das Laserschneiden<br />

oder das Remote-Schweißen (Schweißen mit<br />

langem Arbeitsabstand, z. B. über Scanner), kommen Faserund<br />

Scheibenlaser zum Einsatz. Im Gegensatz dazu sind für<br />

den Großteil der Anwendungen zum Fügen (Schweißen,<br />

Löten), Reparieren (Verbindungs- und Auftragschweißen)<br />

sowie der Oberflächenbehandlung (Härten, Legieren, Auftragschweißen)<br />

fasergekoppelte Hochleistungsdiodenlaser<br />

die richtige Wahl. Diese weisen den besten Wirkungsgrad<br />

bei akzeptabler Strahlqualität auf.<br />

ANWENDUNGEN DER MOBILEN<br />

LASERBEARBEITUNG<br />

Die Bandbreite der mobilen Laseranwendungen ist groß<br />

und deckt weitestgehend die bekannten Verfahren zum<br />

Schneiden, Schweißen und Oberflächenbehandeln ab.<br />

Dabei reicht das Spektrum von der Dekontamination<br />

radioaktiv belasteter Bauteile in Kernkraftwerken über<br />

das Schweißen von Maschinenbauteilen mit CNC-Fräsmaschinen<br />

bis hin zur Anwendung handgeführter oder<br />

mechanisierter Systeme für die Bearbeitung von großen,<br />

nur bedingt transportablen Werkstücken. Darüber hinaus<br />

ist die Nutzung entsprechender Systeme auch auf Mietbasis<br />

möglich und dann sinnvoll, wenn aus verschiedenen<br />

Gründen nur ein zeitlich befristeter Lasereinsatz erfolgen<br />

soll. Nachfolgend werden die Hauptgründe für mobile,<br />

zeitlich befristete Lasereinsätze erläutert.<br />

Bearbeitung oder Reparatur von Einzelstücken<br />

Für die Fertigung von Werkstücken, die nach Fertigstellung<br />

nicht mit vertretbarem Aufwand transportabel sind, können<br />

bislang lediglich die vor Ort verfügbaren Verfahren eingesetzt<br />

werden. Gerade dort wäre jedoch häufig der Einsatz<br />

der Lasertechnik wünschenswert, z. B. wenn fertig bearbeitete<br />

Komponenten verzugsfrei zu verschweißen sind.<br />

Einen Sonderfall stellt die Reparatur von Bauteilen vor<br />

Ort da, bei der in der Regel ein hoher Zeitdruck herrscht. In<br />

vielen Fällen kann ein erheblicher Zeit- und Kostenaufwand<br />

eingespart werden, indem die entsprechenden Werkzeugoder<br />

Maschinenkomponenten vor Ort, oft sogar im eingebauten<br />

Zustand, repariert werden.<br />

Abpuffern von Kapazitätsengpässen<br />

Gerade im Bereich hochwertiger Fertigungsmaschinen<br />

führt der Druck der Fixkosten in besonderem Maße zur Notwendigkeit,<br />

die Systeme permanent sehr hoch auszulasten.<br />

Damit können Schwankungen im Auftragseingang nur<br />

bedingt abgepuffert werden, sodass die Lieferzeit bei Auf-<br />

74 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: Mobiler Lasercontainer als betriebsbereite<br />

Einheit<br />

Bild 4: Mobiler Großfeldroboter mit Lasercontainer<br />

tragsspitzen deutlich zunimmt. Darüber hinaus erfolgt bei<br />

Neuanwendern die Umstellung von Produkten auf laserbasierte<br />

Prozesse nicht schlagartig, sondern in mehreren<br />

Stufen, sodass die Auslastung zu Beginn unter Umständen<br />

zu gering für einen wirtschaftlichen Einsatz wäre. Mietlaser<br />

ermöglichen in beiden Fällen eine Verbesserung der<br />

Flexibilität, indem der eigene Maschinenpark nach Bedarf<br />

vorübergehend erweitert wird.<br />

Praxistest neuer Technologien im eigenen Haus<br />

Die Lasertechnik erschließt nach wie vor stetig neue<br />

Anwendungsgebiete. Dies bedeutet jedoch, dass die Möglichkeit<br />

bestehen muss, Applikationen zunächst ausgiebig<br />

zu testen, bevor eine fundierte Entscheidung über den Einsatz<br />

getroffen werden kann. Meist geschieht dies in Applikationslabors,<br />

in denen die Randbedingungen der späteren<br />

Einsatzfälle je nach Komplexität der Aufgabe zum Teil idealisiert<br />

sind und die Realität damit nur bedingt widerspiegeln.<br />

Mit Lasergeräten auf Mietbasis kann hingegen dem Wunsch<br />

der Anwender entsprochen werden, Praxistests im eigenen<br />

Haus durchzuführen. Somit erfolgen die Untersuchungen<br />

in der fertigungsnahen Umgebung. Gleichzeitig kann sich<br />

der Personenkreis der späteren Nutzer unter fachgerechter<br />

Anleitung besonders intensiv mit dem Verfahren vertraut<br />

machen. Dies ist für Anwender, für die die Lasertechnik neu<br />

und damit fremd ist, besonders vorteilhaft.<br />

DURCHFÜHRUNG MOBILER<br />

LASEREINSÄTZE<br />

Bei der mobilen Lasernutzung „on demand“ wird der für<br />

die Anwendung passende Laser ausgewählt und in einem<br />

Transportcontainer komplett mit Wasser-Luft-Kühler, Lichtwellenleiter<br />

und Bearbeitungsoptik betriebsbereit vorinstalliert<br />

(Bild 3). Geeignete Zusatzmaßnahmen erlauben<br />

auch Transport und Einsatz bei Minusgraden.<br />

Zum Einsatz kommen moderne fasergekoppelter Festkörper-<br />

oder Diodenlaser mit typischen Ausgangsleistungen<br />

im Bereich einiger kW. Der vergleichsweise geringe<br />

Stromverbrauch dieser Laserstrahlquellen begünstigt den<br />

mobilen Einsatz. So können z. B. Strahlquellen mit 5 kW<br />

Laserleistung an einem Standard-32A-CEE-Drehstromanschluss<br />

betrieben werden. Aufgrund der Strahlführung<br />

über Lichtleitkabel lassen sich die Systeme flexibel mit den<br />

unterschiedlichsten Verfahreinrichtungen kombinieren.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert: So kann<br />

die Laserbearbeitung mit vor Ort vorhandenen Standard-<br />

Werkzeugfräsmaschinen oder mobilen Industrierobotern<br />

erfolgen. Bild 4 zeigt einen mobilen Großfeldroboter mit<br />

einem Arbeitsraum von 5 x 2 x 1 m. Darüber hinaus ist oft<br />

auch eine vorübergehende Integration in kundenspezifische<br />

Anlagen möglich.<br />

Eine besondere Einsatzmöglichkeit bietet die Verwendung<br />

handgeführter und teilmechanisierter Lasergeräte,<br />

denn für eine mobile Anwendung sind neben einer<br />

mobilen Laserstrahlquelle oft auch entsprechend flexible<br />

Werkzeuge zur Bearbeitung des jeweiligen Werkstückes<br />

notwendig. Konventionelle Systemtechnik stößt hier zum<br />

Teil an ihre Grenzen. Ähnlich wie in der konventionellen<br />

Schweißtechnik sind variable und trotzdem in der Ausführungsqualität<br />

hochwertige Systeme gefragt.<br />

Alle genannten Formen der Handhabung haben gemeinsam,<br />

dass die mobile Laserbearbeitung vor Ort in der Regel<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

75


FACHBERICHTE<br />

das Einrichten eines Laser-Klasse-4-Arbeitsbereiches erfordert.<br />

Dies bedeutet, dass der Arbeitsbereich allseitig abgeschirmt<br />

werden muss (Schutzvorhänge oder im Idealfall geschlossener<br />

Raum ohne Fenster) und lediglich eingewiesenes Personal mit<br />

entsprechender Schutzausrüstung (insbesondere Schutzbrillen)<br />

Zutritt haben darf. Der Bereich ist durch entsprechende<br />

Beschilderung kenntlich zu machen und der Zugang zu kontrollieren<br />

(organisatorische Schutzmaßnahme).<br />

Der Ablauf des Lasereinsatzes sowie die Auswahl des<br />

Lasersystems erfolgt in Abstimmung mit dem Kunden<br />

und dessen Anforderungen. Jeder Mietvorgang beinhaltet<br />

Transport, Maschinenversicherung sowie Aufbau und<br />

Inbetriebnahme vor Ort. Ergänzend kann bei Bedarf ein<br />

Anlagenbediener oder Applikationsingenieur zur Verfügung<br />

gestellt werden, sodass das Gesamtpaket nicht nur<br />

den Mietlaser, sondern auch das erforderliche Know-how<br />

umfasst. Typische Einsatzzeiträume liegen zwischen einer<br />

Woche und einigen Monaten.<br />

PRAXISBEISPIELE<br />

Der Flexibilität der Technologie entsprechend stammen<br />

auch die Anwendungen aus einem breiten Band an Branchen.<br />

Sie reichen von der Blechverarbeitung über den<br />

Maschinen- und Anlagenbau, den Werkzeugbau sowie<br />

den Fahrzeug- und Flugzeugbau bis zur Mikro- und Medizintechnik.<br />

Nachfolgend werden beispielhaft einige Praxisbeispiele<br />

vorgestellt:<br />

Schweißen von Blechteil-Einzelstücken<br />

Im ersten Beispiel sollte eine geschweißte Blechbaugruppe<br />

einer Tablettenverpackungsmaschine als Einzelstück<br />

hergestellt werden (Bild 5).<br />

Die Baugruppe wurde zuvor mit dem WIG-Verfahren<br />

verschweißt, allerdings konnten die durch den hohen<br />

Wärmeeintrag resultierenden Verzüge nicht vollständig<br />

gerichtet werden, sodass das Teil als Ausschuss bewertet<br />

werden musste. Die Hauptanforderung bestand damit im<br />

verzugsarmen Verschweißen, wobei aufgrund des Einsatzgebietes<br />

hohe Anforderungen an die Schweißnahtoberfläche<br />

gestellt wurden.<br />

Aufgrund der Nahtverläufe in Verbindung mit der Einzelteilfertigung<br />

wurde auf den Einsatz gesteuerter Maschinen<br />

verzichtet, da der Programmieraufwand zu hoch gewesen<br />

wäre. Stattdessen kam das gepulste Laserstrahlschweißen<br />

mit einem Handlasergerät zum Einsatz (Bild 6). Aufgrund<br />

der flexiblen Handhabung des kompakten fasergekoppelten<br />

Kopfes konnte auch in engen Bereichen eine gute<br />

Zugänglichkeit sichergestellt werden. Die integrierte Kamerabeobachtung<br />

war bei der Positionierung und Führung<br />

sehr hilfreich und konnte auch zur nachfolgenden Nahtinspektion<br />

eingesetzt werden.<br />

Das verwendete Lasersystem besteht neben dem Handlaserkopf<br />

aus einem gepulsten Festkörperlaser mit 50 W<br />

mittlerer Leistung sowie einem Wasser-Luft-Kühler gleicher<br />

Baugröße und ist mit einem herkömmlichen Transporter<br />

problemlos mobil einzusetzen.<br />

Die erzeugte Nahtqualität ist durchaus mit der eines<br />

automatisierten Systems vergleichbar. Aufgrund der spezifischen<br />

Anforderungen wurde das Bauteil im Nachgang<br />

zusätzlich elektropoliert.<br />

Schweißen eines Großteil-Schutzmantels<br />

Das zweite Beispiel stammt aus dem Maschinenbau und<br />

umfasst das Verschweißen eines Schutzmantels aus Edel-<br />

Bild 5: Blechbaugruppe in der Schweißvorrichtung<br />

Bild 6: Schweißen mit Handlasergerät<br />

76 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Handlasersystem in Produktionsumgebung<br />

Bild 8: Schweißen mit Handlasergerät am Bauteil<br />

stahlblech um die Gesamtbaugruppe einer supraleitenden<br />

Dipolspule der Babcock Noell GmbH. Das zylindrische Bauteil<br />

hatte einen Durchmesser von 1,20 m, eine Höhe von<br />

2,50 m und ein Gewicht von ca. 30 t. Aufgrund der Masse<br />

und des Wertes der Baugruppe kam ausschließlich das<br />

mobile Schweißen vor Ort in Frage (Bild 7).<br />

Der Blechmantel aus 0,1 mm dicker Edelstahlfolie wurde<br />

aus mehreren Bahnen zusammengesetzt und zunächst in<br />

der Ebene im Überlappstoß punktuell mit einem gepulsten<br />

Handlasergerät verschweißt. Anschließend erfolgte<br />

das Einfassen der Baugruppe und Verschweißen am Bauteil,<br />

wobei darunterliegende Schichten nicht geschädigt<br />

werden durften (Bild 8). Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Schweißpositionen und der Bauteilgröße hat sich der Einsatz<br />

des fasergekoppelten Handsystems einmal mehr als<br />

einfach zu handhabendes Universalgerät bewiesen.<br />

Reparaturschweißen von Großbauteilen<br />

Die vorliegende Reparaturaufgabe bestand darin, die<br />

Maßungenauigkeit an der Welle eines Großgenerators<br />

durch Materialauftrag an den Innenflächen einer Schwalbenschwanzführung<br />

zu beheben, um anschließend eine<br />

Bearbeitung auf das Soll-Maß zu ermöglichen. Die entsprechenden<br />

Nuten dienten zur Aufnahme eines Polschuhs,<br />

sodass eine verzugsfreie Bearbeitung erforderlich war.<br />

Die Lösung der Aufgabenstellung erfolgte durch Einsatz<br />

des Laser-Pulver-Auftragschweißens, bei dem der<br />

Zusatzwerkstoff mittels eines Gasträgerstroms an den<br />

Bearbeitungsort geführt und durch den Laserstrahl aufgeschmolzen<br />

wird. Der Zusatzwerkstoff bildet dabei mit<br />

dem oberflächlich aufgeschmolzenen Grundwerkstoff ein<br />

gemeinsames Schweißgut. Durch seitlich versetzte und<br />

überlappende Bahnen wird ein flächiger Auftrag erzielt,<br />

der ggf. mehrfach wiederholt wird.<br />

Aufgrund der Bauteilgröße wurde die Bearbeitung vor<br />

Ort durchgeführt, wobei sowohl der Laser als auch der<br />

Industrieroboter zur Führung der Schweißoptik zum Bearbeitungsort<br />

gebracht und dort vorübergehend installiert<br />

worden sind. Als Laserstrahlquelle wurde ein fasergekoppelter<br />

Diodenlaser mit einer Ausgangsleistung von 3 kW<br />

eingesetzt. Aufgrund der eingeschränkten Zugänglichkeit<br />

war ein Arbeitsabstand zwischen Laser-Brennfleck und<br />

Optik von mehr als 400 mm erforderlich, sodass die Innenflächen<br />

der Schwalbenschwanz-Nuten bearbeitet werden<br />

konnten (Bild 9). Der mobile Industrieroboter ist mittig<br />

neben dem Bauteil platziert worden, sodass die Bearbeitungslänge<br />

von 3 m in einem Zug abgefahren werden<br />

konnte. Die Einsatzdauer des Lasersystems lag einschließlich<br />

Auf- und Abbau bei lediglich einer Woche.<br />

Mobiles Laserschweißen auf der Werft<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts MESCHLAS war die<br />

LASER on demand GmbH im Unterauftrag des Laser Zentrums<br />

Hannover e.V. verantwortlich für die Realisierung, ein<br />

Getriebefundament sowie ein Schiffsruder mobil per Laser<br />

zu schweißen (Bild 10). Dabei wurden als Halbzeuge Stahl-<br />

Aluminiumschaum-Sandwich-Bleche verarbeitet. Diese bieten<br />

sehr gute Steifigkeits- und Dämpfungseigenschaften<br />

und führen zur Gewichtsreduzierung von mehr als 10 %. Das<br />

Verschweißen erfolgte beidseitig zur Anbindung der Stahl-<br />

Deckbleche, während der Schaumkern unverschweißt blieb.<br />

Entscheidend für das prozesssichere Laserschweißen sind<br />

Bauteilvorbereitung und Spanntechnik. So wurden die Kanten<br />

sämtlicher Fügepartner gefräst, um die Komponenten<br />

möglichst im technischen Nullspalt spannen zu können.<br />

Anschließend erfolgte das Heftschweißen bevor die Bauteile<br />

im Stumpf- und T-Stoß verschweißt worden sind. Jedes<br />

Demonstratorbauteil enthält mehr als 30 m Laserschweißnaht.<br />

Laserschweißen an Großformen vor Ort<br />

Im Zuge der Umstellung der Flugzeugfertigung von Aluminiumwerkstoffen<br />

auf Faserverbundstrukturen (insbesonde-<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

77


FACHBERICHTE<br />

re CFK) werden immer größere Formwerkzeuge benötigt,<br />

in denen die Komponenten laminiert und ausgehärtet<br />

werden. Derartige Formen können Dimensionen von 30 m<br />

Länge und 10 m Breite erreichen. Die Werkzeuge werden<br />

daher segmentiert aufgebaut und endbearbeitet vor Ort<br />

verschweißt. Da Verzüge im Bereich der Bauteilkontur nicht<br />

zulässig sind und gleichzeitig heliumdichte Schweißnähte<br />

gefordert werden, erfolgt das Verschweißen einlagig per<br />

Laserstrahl. Die Einschweißtiefe erreicht 10 mm.<br />

Bedarfsgerechte Fertigung im Maschinenbau<br />

Die vorliegende Beispielanwendung stammt aus dem<br />

Großanlagenbau und betrifft wenige Varianten von Anlagenkomponenten,<br />

die ca. vierteljährlich in einer Losgröße<br />

von zwei bis sechs Stück hergestellt werden. Da ein geeignetes<br />

Lasersystem mit den bislang vorliegenden Aufgaben<br />

nur gering ausgelastet und daher nicht wirtschaftlich zu<br />

betreiben wäre, erfolgt wiederholt das Mieten der geeigneten<br />

Lasertechnik für Zeiträume von ein bis zwei Wochen.<br />

Bild 9: Reparatur der Nut-Innenflächen<br />

Das Bauteil hat eine Länge von ca. 12 m, wobei zwei<br />

lineare Schweißnähte durchgehend über die gesamte<br />

Länge einzubringen sind. Dem erforderlichen Fügeprozess<br />

folgt lediglich eine abschließende Feinbearbeitung.<br />

Aufgrund der sehr hohen Genauigkeitsanforderung<br />

kommt das Laserstrahlschweißen als verzugsarmes<br />

Verfahren zur Anwendung.<br />

Sowohl die Führungsmaschine als auch die Spannvorrichtung<br />

wird kundenseitig zur Verfügung gestellt, wobei<br />

aufgrund der großen erforderlichen Fahrwege eine Fahrständerfräsmaschine<br />

zum Einsatz kommt. Dabei wird anstelle des<br />

Fräsers eine Adapterplatte zur Montage der Schweißoptik<br />

mit Steilkegelaufnahme in die blockierte Frässpindel eingesetzt.<br />

Der Laserstrahl eines Diodenlasers mit 3 kW Ausgangsleistung<br />

wird über einen Lichtwellenleiter zugeführt.<br />

FAZIT<br />

Die Lasertechnik ist nicht nur im Bereich der blechverarbeitenden<br />

Lohnbetriebe mittlerweile eine feste Größe, sondern<br />

erschließt ständig weitere industrielle Bereiche und neue<br />

Applikationen. Neben den technologischen Vorzügen bleibt<br />

die Wirtschaftlichkeit der Schlüssel für eine nachhaltige<br />

Etablierung neuer Fertigungstechnologien. Während dieser<br />

Faktor in der Serienfertigung maßgeblich durch kurze<br />

Prozesszeiten und damit eine hohe Produktivität bestimmt<br />

wird, ist bei mobilen und zeitlich befristeten Einsätzen die<br />

Flexibilität entscheidend. Daher besteht eine besondere<br />

Herausforderung darin, die Lasertechnik durch intelligente<br />

Konzepte auch Einzelanwendungen zugänglich zu machen.<br />

Die vorgestellten Aktivitäten zur bedarfsgerechten Nutzung<br />

der Lasertechnik sowie zur mobilen Lasermaterialbearbeitung,<br />

die flexibel auf die jeweiligen Anforderungen<br />

zugeschnitten werden kann, sollen einen Beitrag dazu<br />

leisten. Die Ergebnisse machen deutlich, dass das Werkzeug<br />

Laserstrahl auch mit einfachen Mitteln einsetzbar<br />

ist und dass die dem Laserstrahl innewohnenden Vorteile<br />

mit mobilen Systemen in einem weiten Rahmen nutzbar<br />

gemacht werden können. In Verbindung mit dem Einsatz<br />

von Mietlasern werden Hemmnisse zur Anwendung der<br />

Lasertechnik abgebaut. Somit wird das Ausschöpfen der<br />

technologischen und wirtschaftlichen Vorteile ermöglicht,<br />

welche gerade in den Bereichen der Füge- und Reparaturanwendungen<br />

ein großes Potenzial aufweisen.<br />

AUTOR<br />

Bild 10: Mobiles Schweißen eines Schiffsruders<br />

Dr.-Ing. Oliver Meier<br />

LASER on demand GmbH<br />

Langenhagen<br />

Tel.: 0511 / 76 358-460<br />

om@laser-on-demand.de<br />

78 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Folge 11<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen, Institute, Verbände und Organisationen<br />

im Bereich der elektrothermischen Prozesstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e. V. (AWT) im Profil.<br />

AWT – Forschung und Netzwerk für die Branche<br />

der Wärmebehandlung<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik e.V.<br />

(AWT) ist eine leistungsstarke und lebendige<br />

Forschungsgemeinschaft, die in Kooperation<br />

mit ihren insgesamt 287 Mitgliedsfirmen<br />

seit rund 50 Jahren auf dem Feld der<br />

Wärmebehandlung, Werkstofftechnik, Fertigungs-<br />

und Verfahrenstechnik forscht. Um<br />

die Produktqualität eines Bauteiles in der<br />

Metall verarbeitenden Industrie zu optimieren,<br />

sind Erfahrungswissen und ein präzise<br />

gesteuerter Prozess der Wärmebehandlung<br />

notwendig. Die Wärmebehandlung ist<br />

zudem bei Herstellung eines Bauteiles ein<br />

wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Er macht<br />

ca. 20 % des Wertschöpfungsanteils eines<br />

Produktes aus (Bild 1). Der gemeinnützige<br />

Verein AWT wurde 1948 mit der Zielsetzung<br />

gegründet, den theoretischen und praktischen<br />

Kenntnisstand der Werkstofftechnik,<br />

insbesondere der Wärmebehandlung zu<br />

vertiefen und zu verbreiten und eine Brücke<br />

zwischen Theorie und Praxis zu bauen.<br />

Dieses Ziel wird mit einem breit gefächerten<br />

Angebot an die Fachwelt verfolgt.<br />

FORSCHUNG FÜR<br />

DIE INDUSTRIELLE PRAXIS<br />

Es gibt momentan 19 aktive Fachausschüsse<br />

in der AWT, die zu den verschiedenen<br />

Themenbereichen der Wärmebehandlung<br />

die Forschungsthemen generieren und<br />

in Form von Projekten der „Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung“ umsetzen. Hier<br />

werden wichtige Fragestellungen aus der<br />

industriellen Praxis aufgegriffen, erforscht,<br />

in Kooperation mit den Mitgliedsfirmen<br />

erprobt und somit zurück in die industrielle<br />

Praxis gegeben. Die Branche der Wärmebehandlung<br />

hat ein stark mittelständisches<br />

Gepräge, deshalb wird ein großer Teil der<br />

Projekte durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie über die<br />

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

e.V. (AiF) mit öffentlichen<br />

Mitteln gefördert. Etwa sieben Forschungsprojekte<br />

werden jährlich auf diese<br />

Weise gestartet. Die aktuellen Schwerpunkte<br />

der Forschungsaktivität der AWT liegen<br />

nicht nur im Vorantreiben von technischen<br />

Innovationen bei Härtemethoden und der<br />

Optimierung von Prozessabläufen, sondern<br />

auch die Sicherheit in den Wärmebehandlungsbetrieben<br />

und die Energieeffizienz<br />

spielen in der Arbeit der Fachausschüsse<br />

eine große Rolle.<br />

DIE STIFTUNG INSTITUT<br />

FÜR WERKSTOFFTECHNIK<br />

Die AWT ist gemeinsam mit dem Land<br />

Bremen Stifterin des Instituts für Werkstofftechnik<br />

in Bremen (IWT Bremen),<br />

einem <strong>international</strong> renommierten Forschungsinstitut<br />

mit 150 Mitarbeitern. In<br />

den fächerübergreifend tätigen Hauptabteilungen<br />

Werkstofftechnik, Verfahrenstechnik<br />

und Fertigungstechnik werden<br />

Produkte und Produktionsprozesse von<br />

den Grundlagen bis hin zur Industriereife<br />

erforscht. Das Institut<br />

ist auf dem Campus<br />

der Universität Bremen<br />

gelegen und<br />

die drei Leiter des<br />

Instituts, Prof. Dr.-Ing.<br />

Hans-Werner Zoch,<br />

Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Lutz Mädler und Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Ekkard<br />

Brinksmeier, sind<br />

zugleich Professoren<br />

im Fachgebiet Produktionstechnik<br />

der<br />

Universität. So fließt<br />

das Know-how aus<br />

der anwendungsnahen<br />

Forschung auch in die Ausbildung<br />

junger Ingenieure mit ein. Die Vernetzung<br />

der Forschungsarbeit mit den Firmenmitgliedern<br />

der AWT bietet andersherum<br />

exzellente Möglichkeiten, die Innovationen<br />

mit dem Erfahrungswissen aus der<br />

industriellen Praxis zu komplettieren und<br />

die Plattform der AWT somit als erfolgreiches<br />

Karrieresprungbrett zu nutzen.<br />

Die Stiftung Institut für Werkstofftechnik<br />

Bremen wurde in diesem Jahr mit dem<br />

erstmals verliehenen „Schaeffler FAG-<br />

Honorary Award“ ausgezeichnet, einem<br />

Preis der Schaeffler FAG Stiftung, der für<br />

die jahrzehntelange ausgezeichnete Forschung<br />

auf dem Gebiet der Lagerungstechnik<br />

verliehen wurde. Die Forschung<br />

auf dem Gebiet der Wälzfestigkeit, Reibungsreduzierung,<br />

Beschichtung und<br />

Verschleißschutz ist ein gewichtiger Forschungsschwerpunkt<br />

der Hauptabteilung<br />

Werkstofftechnik des Instituts.<br />

GRUNDLAGENWISSEN UND<br />

FORTBILDUNG<br />

Ein weiterer Schwerpunkt im Tätigkeits-<br />

Bild 1: Die Wärmebehandlung macht 20 % des Wertschöpfungsanteils<br />

eines Produktionsprozesses aus<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

79


IM PROFIL Folge 11<br />

Bild 2-3: Der HärtereiKongress – qualifizierte Fachvorträge und ein wichtigster Branchentreff des Jahres<br />

feld der AWT ist die Vermittlung von<br />

Grundlagenwissen über die Themenwelt<br />

der Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

sowie die Verbindung von<br />

Theorie und Praxis. Die AWT veranstaltet<br />

in ihren lokal organisierten „Härtereikreisen“<br />

Vortragsveranstaltungen, in denen<br />

dieses Wissen vermittelt wird. Die Vorträge<br />

werden von erfahrenen Fachleuten<br />

gehalten und vermitteln die Grundbegriffe<br />

und Verfahrensweisen sowie aktuelle<br />

Trends der Branche. Die Atmosphäre auf<br />

diesen Veranstaltungen ist offen, jeder<br />

ist willkommen. Ein wichtiger Teil sind<br />

die Diskussion und der Erfahrungsaustausch,<br />

was vor allem die Bildung von<br />

lokalen Netzwerken und Kooperationen<br />

fördert. Die Programme und Örtlichkeiten<br />

der einzelnen Härtereikreise werden<br />

auf der Homepage der AWT unter www.<br />

awt-online.org veröffentlicht. Die AWT-<br />

Seminare in Bremen bieten zusätzlich<br />

vertiefendes Wissen zu speziellen Themenbereichen<br />

an. Die zweitätigen Fortbildungen<br />

richten sich an Ingenieure wie<br />

Praktiker zugleich und beinhalten neben<br />

den theoretischen Einführungen immer<br />

auch einen Praxisteil, beispielsweise in<br />

der Härterei der Stiftung Institut für Werkstofftechnik<br />

Bremen. Die Teilnehmerzahl<br />

für diese Seminare ist begrenzt, damit<br />

ein qualifizierter Lernprozess und die<br />

Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch<br />

gewährleistet werden können.<br />

DER HÄRTEREIKONGRESS -<br />

HEAT TREATMENT CONGRESS<br />

Der von der AWT veranstaltete HärtereiKongress<br />

(Bild 2 und 3) hat sich zur wichtigsten<br />

Fachveranstaltung zur Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik in Europa entwickelt.<br />

Der jährliche Treffpunkt der Branche<br />

findet vom 9. bis 11. Oktober 2013 in den<br />

Rhein-Main-Hallen Wiesbaden statt und es<br />

werden dieses Jahr rund 600 Teilnehmer<br />

erwartet. Die dreitägige Vortragsveranstaltung<br />

beinhaltet 29 Fachvorträge, die<br />

neueste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse<br />

auf hohem wissenschaftlichem<br />

Niveau präsentieren. Die Vortragsveranstaltung<br />

wird simultan gedolmetscht, deutschenglisch<br />

vice versa. In diesem Jahr gibt es<br />

Vorträge zu den Schwerpunktthemen<br />

Schmieden, Sicherheitstechnik, Anlagentechnik,<br />

Prozessüberwachung und Produktqualität.<br />

Die Schwerpunkte werden<br />

anhand von Übersichtsvorträgen zum<br />

aktuellen Stand der Technik eingeführt. Ein<br />

themenübergreifender Plenarvortrag wird<br />

von Frau Prof. Antonia Kesel zum Thema<br />

Bionik, Innovationsimpulse aus der Natur,<br />

gehalten werden. Des Weiteren werden<br />

zwei Grundlagenseminare für Praktiker zu<br />

den Themen Induktionshärten und Energiemanagement<br />

in Wärmebehandlungsbetrieben<br />

angeboten.<br />

Parallel zu den Vorträgen findet die<br />

von den F&E Technologiebroker Bremen<br />

GmbH organisierte Fachmesse statt. Auf<br />

ca. 160 Ausstellungsständen auf 4.000 m 2<br />

präsentieren die Branchen Härtereitechnik,<br />

Ofenbau, Prüftechnik, etc. ihre neuesten<br />

Produktinnovationen. Ca. 1.500 Messebesucher<br />

nutzen jährlich die Gelegenheit, um<br />

sich zu informieren und wertvolle Kontakte<br />

zu knüpfen (Bild 4). Die enge Anbindung<br />

zur Kongressveranstaltung gewährleistet<br />

auch auf den Messeständen eine besonders<br />

kompetente fachliche Beratung. Der<br />

Zuwachs von Ausstellern in diesem Jahr<br />

erklärt sich mit dem wachsenden Interesse<br />

von Firmen aus dem Ausland. 20 % der Aussteller<br />

kommen inzwischen aus dem europäischen<br />

und <strong>international</strong>en Ausland. Der<br />

HärtereiKongress hat seine eigene Webseite<br />

unter www.hk-awt.de. Dort kann das vollständige<br />

Programm des Kongresses sowie<br />

die Hallenpläne der Ausstellung und viele<br />

weitere Informationen über Kongress und<br />

Messe eingesehen werden. Der Eintritt in<br />

die Ausstellung ist frei.<br />

Im nächsten Jahr wird der Härterei-<br />

Kongress auf das Gelände der Kölnmesse<br />

umziehen. Der Termin wird mit dem 22. bis<br />

24. Oktober 2014, etwas nach hinten verlegt.<br />

NATIONALE UND INTERNATIO-<br />

NALE KOOPERATIONEN<br />

Die AWT arbeitet mit den europäischen<br />

Partnerverbänden aus der Schweiz, Österreich,<br />

Frankreich, Tschechien, Italien und<br />

den Benelux-Staaten zusammen. Es besteht<br />

eine Kooperationsvereinbarung, welche<br />

80 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Folge 11<br />

IM PROFIL<br />

den grenzübergreifenden Austausch von<br />

Wissen regelt. Einmal jährlich findet eine<br />

gemeinsame Fachtagung zu speziellen Themenbereichen<br />

statt. Auch die Kontakte zum<br />

<strong>international</strong>en Verband für Wärmebehandlung<br />

und Oberflächentechnik „International<br />

Federation for Heat Treatment and Surface<br />

Engineering“ (IFHTSE) sind eng. Vom 12. bis<br />

15. Mai 2014 findet die nächste gemeinsame<br />

Tagung aller europäischen Verbände und<br />

des IFHTSE unter Federführung der AWT<br />

in München statt. Innerhalb Deutschlands<br />

gibt es gute Verbindungen zum Industrieverband<br />

<strong>Härtetechnik</strong> (IHT). Es werden<br />

gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen<br />

durchgeführt und es gibt regelmäßige<br />

Treffen der Vorstände zum Erfahrungs- und<br />

Wissensaustausch.<br />

Bild 4: Der HärtereiKongress bietet auch Raum für persönlichen Austausch<br />

DIE AWT – EIN STARKES<br />

UND LEBENDIGES NETZWERK<br />

Die AWT bietet ihren 469 Personenmitgliedern<br />

und 287 Firmenmitgliedern ein<br />

kompetentes Netzwerk. Innovative Fragestellungen<br />

werden erforscht und in der<br />

industriellen Praxis erprobt. Die AWT vertritt<br />

die Interessen ihrer Mitglieder in der<br />

Normung und weiteren Fachgremien. Auf<br />

der Seite www.awt-online.org kann man<br />

sich umfassend über die AWT, ihre Akteure<br />

und Tätigkeitsfelder informieren. Dort<br />

finden Sie nicht nur die Ankündigungen<br />

und Programme der Veranstaltungen,<br />

sondern auch eine Forschungsdatenbank<br />

mit Kurzberichten zu den aktuellen Forschungsprojekten.<br />

Autorin:<br />

Sonja Müller<br />

Geschäftsführerin der AWT<br />

Kontakt:<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik e. V. (AWT)<br />

Paul-Feller-Straße 1<br />

28199 Bremen<br />

Tel. 0421 5229339<br />

Fax 0421 5229041<br />

www.awt-online.org<br />

info@awt-online.org<br />

Besuchen Sie uns auf dem<br />

HK 2013<br />

09. - 11. Oktober 2013<br />

Rhein-Main-Hallen,<br />

Wiesbaden<br />

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3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

81


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Das Standardwerk für Ingenieure, Techniker und Praktiker aus Schmelzbetrieben<br />

und Gießereien erscheint in der 2. überarbeiteten Auflage Mitte<br />

2013. Die starke Nachfrage führt zu dieser Neuauflage des in 2009 erschienenen<br />

fachbuches über das Induktive Schmelzen und Warmhalten.<br />

Darin sind die innerhalb der letzten vier Jahre erzielten anlagen- und verfahrenstechnischen<br />

fortschritte auf dem Gebiet der Induktionsschmelztechnologie<br />

verarbeitet. Das bezieht sich vor allem auf den einsatz des Induktionsofens<br />

in der elektrostahlerzeugung, wo sich dieses umwelt- und<br />

netzfreundliche Schmelzaggregat zu einer vorteilhaften Alternative zum<br />

elektrolichtbogenofen entwickelt hat. Bezeichnend dafür ist die in jüngster<br />

Zeit erfolgte Leistungssteigerung der Umrichter-Stromversorgung, die<br />

von maximal 18 MW zur Zeit der 1. Auflage des Buches auf nunmehr 42<br />

MW zur Versorgung von 65t-Tiegelöfen angestiegen ist.<br />

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Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, ✘<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAISUW2013<br />

nutzung 82 personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung <strong>elektrowärme</strong> erkläre <strong>international</strong> ich mich damit einverstanden, 3-2013 dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


Folge 10<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Der Wandel der Energiewirtschaft<br />

ist eine Evolution,<br />

keine Revolution“<br />

Dipl.-Ing. Markus Werner ist Geschäftsführer der Otto Junker GmbH in Simmerath. Im<br />

Interview mit <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft,<br />

technologische Herausforderungen und verrät, was seine persönliche Energiespar-Leistung<br />

ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />

Werner: Die Tendenz ist klar: Die fossilen Brennstoffe sind<br />

endlich und ebenso ist die Nutzung der Kernenergie endlich,<br />

allerdings aus Gründen der Akzeptanz; der Zeitpunkt<br />

ist offen, da die Politik starken Einfluss nimmt und viele<br />

weitere Faktoren den Energiemix beeinflussen.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />

Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />

sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie<br />

ein Szenario!<br />

Werner: Wir reden von einer langsamen Entwicklung, einer<br />

Evolution und keiner Revolution, daher wird sich in den sieben<br />

Jahren nur die Richtung ändern, aber keine durchgängige<br />

Veränderung erfolgen. Was sich ändern wird und muss, ist<br />

die Einstellung zum bewussten Umgang mit der Energie<br />

und allen Ressourcen, letztendlich mit unserer Umwelt. Die<br />

Frage ist derzeit weniger, wie wir heizen und was wir tanken,<br />

sondern ob jeder Hausbesitzer seine eigene Solarzelle auf<br />

dem Dach, eine Batterie im Keller und die Biogasanlage im<br />

Garten hat! Das mag punktuell vernünftig sein, könnte aber<br />

auch ein Abbild sein der fehlenden bundes- und europaweiten<br />

Steuerung.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />

Werner: Wir müssen alle diese Möglichkeiten nutzen, einschließlich<br />

neuer, heute noch nicht bekannter Lösungen,<br />

um den Umstieg zu schaffen.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Werner: In die Entwicklung neuer Verfahren zur Speicherung<br />

elektrischer Energie.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Werner: Klar rückläufig, aber in der Industrie wird längere<br />

Zeit noch Gas für thermische Prozesse zum Einsatz<br />

kommen und auch für Kraftwerke, um Verbrauchsspitzen<br />

abzudecken. Leider wird auch Öl noch längere Zeit im<br />

Bereich der Mobilität eingesetzt werden. Leider, da dieser<br />

hochwertige chemische Grundstoff viel zu schade zum<br />

Verbrennen ist. Dennoch werden vermutlich alle, die das<br />

heute lesen, das Ende des Öls nicht erleben.<br />

Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />

Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />

Werner: Die sehr schnelle Kehrtwende in Deutschland<br />

kann in anderen Ländern offenbar nicht so richtig<br />

nachvollzogen werden; jedes Land muss sein eigenes<br />

Konzept entwickeln, nur die Sicherheitsanforderungen<br />

müssen konsequent <strong>international</strong> vereinbart und gnadenlos<br />

durchgesetzt werden. Aber wie bereits gesagt,<br />

sind auch die Rohstoffe zur Herstellung der Brennelemente<br />

der Kernkraftwerke nicht unendlich lange verfügbar.<br />

Entgegen dem Mainstream würde ich der Kernenergie<br />

dann noch eine Zukunft geben, wenn die Bemühungen<br />

zur technisch machbaren Nutzung der Kernfusion Erfolg<br />

haben sollten.<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der elektrothermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

83


NACHGEFRAGT Folge 10<br />

Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Werner: Ja, die Infrastruktur ist ein Problem. Ein Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten sehe ich aber derzeit nicht<br />

mehr als ein Problem. Das Thema ist die dringend anzupassende<br />

Förderung und eine europaweite Koordination.<br />

Wir verlieren uns immer noch in Diskussionen zwischen<br />

den Ländern und Berlin. Wir haben 16 Bundesländer und<br />

16 Konzepte. Und dann wollen wir unseren europäischen<br />

Nachbarn sagen, sie sind nicht effizient? Viele Unternehmer<br />

haben es erkannt und wollen es auch unterstützen. Leider<br />

führt die Sprunghaftigkeit der Politik zur Zurückhaltung<br />

bei Investitionen.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />

man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />

Werner: Weniger Ideologie und Parteiengezänk, dafür<br />

mehr gemeinsames Handeln aller Beteiligten. Und auch<br />

allen Bürgern muss klargemacht werden, dass die Wende<br />

nicht ohne Einschnitte hinsichtlich Lebensweise (Energieeinsparung),<br />

Kosten und Akzeptanz für den Bau von<br />

Hochspannungstrassen oder Energiespeichern, vollzogen<br />

werden kann. Mit guter, offener Kommunikation und klaren<br />

Fakten kann und muss die Politik die Bürger mitnehmen.<br />

Die Aussage, etwas sei nicht vermittelbar, ist für mich eine<br />

Ausrede und ein Armutszeugnis. Aktuelles Beispiel aus<br />

unser Region: Der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks am<br />

Rursee ist aufgrund von Bürgerprotesten (Wassersportler<br />

und Anwohner), aber auch aufgrund Unsicherheiten bei<br />

den politischen Rahmenbedingungen gescheitert.<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem Zusammenhang?<br />

Werner: Es muss ein von allen Bundesländern und Parteien<br />

getragener Masterplan erstellt und dabei das zu starke<br />

föderale Denken und Handeln überwunden werden.<br />

Darin müssen die drei strategischen Elemente: Ausbau<br />

der regenerativen Energiequellen, Dezentralisierung der<br />

Erzeugung und die Verbesserung der Energieeffizienz langfristig<br />

vereinbart werden. Ich denke, dass ohne gezielte<br />

Fördermaßnahmen und damit auch ohne unbeliebte Subventionen<br />

in Forschung, Bau und Einsatz energiesparender<br />

Technologien sowie regenerativer Energien das gestellte<br />

Ziel nicht erreicht werden kann. Dies den „Kräften“ des<br />

Marktes zu überlassen, klingt sehr modern, wird aber nicht<br />

funktionieren.<br />

Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Werner: Bezogen auf unsere Branche können wir davon<br />

ausgehen, dass allein durch neue Technologien, verbesserte<br />

Anlagentechnik und sinnvolle Produktionsorganisation<br />

der Energieeinsatz noch deutlich gesenkt werden kann.<br />

Das Thema ist wichtig und hat Potenzial. Dafür ist aber<br />

die o. g. Planungssicherheit der Politik sehr wichtig! Sehr<br />

hilfreich dazu ist natürlich unsere verlustarme Induktionsspulentechnik.<br />

Durch eine spezielle Spulenkonstruktion ist<br />

es gelungen bei NE-Metallen Einsparungen von 6 bis zu<br />

9 % zu erreichen. Bei ferromagnetischen Werkstoffen liegen<br />

die Einsparungen aufgrund der Physik etwas niedriger. Mit<br />

unseren Kammeröfen der neuesten Bauart konnten für<br />

Aluminiumband durch die mathematische Gesamtprozess-<br />

Modellierung bis zu 25 % Energie eingespart werden. Die<br />

Möglichkeiten sind also sehr deutlich!<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Werner: Elektrische Prozesswärmeverfahren bieten fast<br />

immer den Vorteil, dass eine genauere Regelung des Energiestroms<br />

möglich ist. Auch ist der Wirkungsgrad bei alleiniger<br />

Betrachtung des Prozesses besser, bezieht man bei<br />

ganzheitlicher Betrachtung den Wirkungsgrad des stromerzeugenden<br />

Kraftwerkes ein, so ist bei der Bewertung<br />

bereits die Prozesstemperatur mit zu betrachten. Auch<br />

gibt es regionale Unterschiede: Zum einen hinsichtlich der<br />

Energiekosten, zum anderen hinsichtlich der spezifischen<br />

CO 2 -Emission: Während in Deutschland der Strommix eher<br />

für die Verwendung fossiler Energieträger spricht, wird<br />

man beispielsweise in Frankreich immer die elektrische<br />

Prozesswärme vorziehen. Eine allgemeingültige Aussage<br />

pro oder kontra Elektrowärme ist aus Sicht des Anlagenbau-<br />

84 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Folge 10<br />

NACHGEFRAGT<br />

ers somit nicht wirklich möglich. Es ist stets im Einzelfall in<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden zu bewerten, welcher<br />

Energieträger eingesetzt wird.<br />

Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />

gegenüber?<br />

Werner: Für viele metallurgische Prozesse ist eine Wärmebehandlung<br />

unverzichtbar, um die gezielten Materialeigenschaften<br />

zu erreichen; denken sie an das Vergüten von<br />

Aluminiumgussstücken für den Automobilbau oder von<br />

Aluminiumplatten für die Flugzeugindustrie. Zwar gelingt<br />

es durch gezielte Legierungsentwicklung vereinzelt diese<br />

Eigenschaften bereits im Gusszustand ohne Vergütungsprozess<br />

zu erreichen, das werden aber Ausnahmen bleiben.<br />

Um den Energieverbrauch für derartige Wärmebehandlungsprozesse<br />

zu senken, muss an allen Stellschrauben<br />

gedreht werden: von der Produktionsorganisation, der<br />

Verfahrenstechnologie bis hin zu der Anlagentechnik. Die<br />

Einsparung von Prozessstufen und die Nutzung der Restwärme<br />

aus vorherigen technologischen Abläufen spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle; ein gutes Beispiel hierfür ist das<br />

Unternehmen Alu Norf mit der Nutzung der Restwärme<br />

aus dem Warmwalzprozess für die Wärmebehandlung von<br />

Aluminiumbandbunden in Ofenanlagen von Otto Junker.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Werner: Bisher ist die Entwicklung noch zu sehr auf Einzelgebiete<br />

ausgerichtet und daher sind bei Weitem noch nicht<br />

alle Möglichkeiten erschlossen: Ganzheitliches Herangehen<br />

ist gefragt, als Beispiel nenne ich die Möglichkeiten der<br />

Verbundproduktion, d. h. Verknüpfung der Produktionsprozesse<br />

auf eine Art und Weise, die eine maximale Energienutzung<br />

ermöglicht. Hier sind Anlagenbauer, Produktionsplaner,<br />

Metallurgen und Prozessingenieure gleichermaßen<br />

gefragt, wenn es darum geht, das Optimum zu finden. Wie<br />

bereits oben ausgeführt, wird systematische interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit bisher etwas vernachlässigt.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Werner: Er muss und wird reduziert werden; notwendig<br />

ist es aber verstärkt praxistaugliche Normen einzuführen,<br />

um eine klare Bezugsbasis für die Bewertung der Energieeffizienz<br />

zu haben. Für viele Fertigungsprozesse und<br />

Verfahren gibt es noch keine eindeutigen Kennziffern des<br />

spezifischen Energieverbrauches.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

Energiemarkt?<br />

Werner: Ausgehend von der Tatsache, dass der Energieverbrauch<br />

für die Schmelz-, Gieß- und Wärmebehandlungsprozesse<br />

den Gesamtenergieverbrauch unserer<br />

Kunden entscheidend bestimmt, können wir mit unseren<br />

effizienten Industrieöfen wesentlich zur Energieeinsparung<br />

beitragen. Bezogen auf die Gießereibranche werden bis<br />

zu 70 % des Gesamtenergieverbrauches für den Schmelzund<br />

Gießprozess eingesetzt, jede Einsparung trägt damit<br />

wesentlich zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

unserer Kunden bei.<br />

Welche Rolle spielt Ihr<br />

Unternehmen auf dem<br />

Energiemarkt in 20<br />

Jahren?<br />

Werner: Weiterhin<br />

eine führende, wenn<br />

es um die effizientesten<br />

Anlagen im<br />

Bereich des Gießens<br />

und der Wärmebehandlung<br />

geht. Wir<br />

werden nicht nachlassen,<br />

die bestehenden<br />

Verfahren und Produkte<br />

weiter zu verbessern<br />

und intensiv an der<br />

„Elektrische Prozesswärmeverfahren bieten<br />

den Vorteil, dass eine genauere Regelung<br />

des Energiestroms möglich ist.“<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

85


NACHGEFRAGT Folge 10<br />

ZUR PERSON<br />

Markus D. Werner<br />

Geb. 18. Mai 1968 in Würzburg<br />

Ausbildung<br />

Dipl.-Ing. für Maschinenbau an der RWTH Aachen (Diplom)<br />

und der TU Braunschweig (Vordiplom)<br />

Berufliche Tätigkeiten<br />

1993 – 2000: Roland Berger Strategy Consultants, München,<br />

Moskau, Berlin, Stuttgart, Detroit<br />

2000 – 2005: Geschäftsführer SaarGummi Nordamerika,<br />

Ann Arbor, MI, USA<br />

2005 – 2009: CFO EDAG Engineering + Design AG, Fulda<br />

2009 – 2010: Vorstand der paragon AG, Delbrück<br />

Seit 2010:<br />

Geschäftsführer der Otto Junker GmbH<br />

in Simmerath<br />

Entwicklung neuer, energiesparender und effizienterer<br />

Produkte arbeiten.<br />

Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres Unternehmens<br />

sein?<br />

Werner: Die eine Innovation wird es nicht geben. Wir<br />

arbeiten an vielen individuellen Lösungen gemeinsam<br />

mit unseren Kunden. Viele unserer Anlagen sind die<br />

besondere Antwort auf ganz spezifische Anforderungen<br />

unserer Kunden. Jede für sich ist oftmals eine Innovation.<br />

Dafür ist immer entscheidend, was im Metall ankommt.<br />

Darüber kann sich dann auch unser Kunde differenzieren.<br />

Hilfreich ist dazu unsere fast 90-jährige Unternehmenserfahrung,<br />

die sich durch eine gesunde Mischung aus<br />

erfahrenen und jungen Mitarbeitern zeigt, die einzigartige<br />

Möglichkeit alle unsere Gießanlagen in der eigenen<br />

Gießerei testen zu können und unser Technikum, in dem<br />

einzelne Prozessschritte der Wärmebehandlung zur Verbesserung<br />

unserer mathematischen Modelle aufgebaut<br />

werden.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />

(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Werner: Als allgemein schwierig sehe ich die immer noch<br />

ungelösten Probleme der Eurozone. Die potenziellen Risiken,<br />

die sich durch Unsicherheiten aus dem Währungsraum<br />

auf die Finanzinstitute und damit auf die Wirtschaft<br />

übertragen können, sind nicht kalkulierbar. Insgesamt ist<br />

die Wirtschaft durch die unnatürlich niedrigen Zinsen zum<br />

„Drogenabhängigen“ geworden. Das hat beispielsweise<br />

auch Auswirkungen auf die Preise von Aluminium und<br />

Kupfer, die m. E. aufgebläht sind, weil Banken gar nicht<br />

mehr wissen, wohin mit dem Geld. Wappnen kann man<br />

sich dagegen nur mit sauberem eigenen Haushalten und<br />

guten, technisch überzeugenden Produkten und einem<br />

entsprechenden Service. Das ist unser Ziel.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Werner: Unser Unternehmen ist seit langer Zeit global<br />

tätig und aktiv; so haben wir bereits in den 60er Jahren<br />

Anlagen nach China geliefert und sind seit den 90er Jahren<br />

mit einem eigenen Standort dort vertreten. Auch in den<br />

osteuropäischen Ländern sind wir schon lange erfolgreich<br />

tätig. Wir erwarten von der EU-Erweiterung und Globalisierung<br />

eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für<br />

unsere Kunden und damit auch einen weiteren Ausbau<br />

unseres Geschäftes.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Werner: Einen guten Namen kann man sich nur durch langjährige<br />

erfolgreiche Tätigkeit erwerben, er ist Ausdruck eines<br />

86 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


Folge 10<br />

NACHGEFRAGT<br />

guten Vertrauensverhältnisses zu den Partnern und Kunden.<br />

Um diesen guten Namen auch weiter zu erhalten, steht die<br />

Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt unseres Handelns.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Werner: Die engen Beziehungen zur RWTH und zur<br />

FH in Aachen haben dazu beigetragen, dass wir keine<br />

Schwierigkeiten bei der Gewinnung gut qualifizierter<br />

Fachkräfte haben. Durch die eigene Ausbildung im<br />

gewerblichen Bereich können wir unseren Bedarf sehr<br />

gut abdecken; wichtig dabei ist, dass wir alle Auszubildenden<br />

übernehmen.<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />

Werner: Investoren und Anleger müssen wir nicht über<br />

die Medien überzeugen, da unser Eigentümer die Otto-<br />

Junker-Stiftung ist und wir dank unserer guten finanziellen<br />

Ausstattung keine externen Anleger haben. Aber für<br />

unsere Verkaufs- und Akquisitionsarbeit wird die Nutzung<br />

der modernen Medien immer wichtiger.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />

Werner: Wir haben schon viel verbessert und werden<br />

diesen Weg konsequent fortsetzen: Investitionen in gute<br />

Produktlösungen zum Vorteil unserer Kunden und Ausbau<br />

des Services. Wichtig ist dabei, was für die Herstellung und<br />

Verarbeitung von Metall von Nutzen ist!<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen im<br />

Ausland?<br />

Werner: Ohne eigene Serviceleistungen vor Ort und<br />

eigene Fertigungskapazitäten bzw. Kooperationen in<br />

wichtigen Märkten kann ein global agierender Anlagenbauer<br />

in unserer Zeit nicht erfolgreich sein. Mit unseren<br />

bestehenden Standorten und Partnern haben wir bereits<br />

eine sehr gute Abdeckung erreicht, die wir kontinuierlich<br />

weiterentwickeln.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />

Werner: Sehr offen: Fast alle unsere Anlagen können<br />

elektrisch beheizt werden und sind damit sehr gut für<br />

Erneuerbare Energien nutzbar. Als wichtiger Zulieferer für<br />

Wind- und Solar-Energie-Anlagen ist das auch notwendig.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare Energien?<br />

Werner: Nur indirekt über unsere Stromlieferanten. Der<br />

Einsatz von eigenen Windkraft- oder Photovoltaikanlagen<br />

wird von uns immer wieder untersucht. Bisher haben wir<br />

uns jedoch entschieden, in die Entwicklung unserer Produkte<br />

zu investieren.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />

Werner: Bereits der Firmengründer hat in seinem Credo die<br />

Notwendigkeit der ständigen technischen Weiterentwicklung<br />

formuliert. Dementsprechend hat die von ihm gegründete<br />

Otto-Junker-Stiftung die Förderung von Wissenschaft<br />

und Technik und die Ausbildung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses an der RWTH Aachen zum Ziel. Diese Linie<br />

führen wir konsequent fort; nur mit neuen Technologien<br />

und Innovationen können wir langfristig bestehen.<br />

Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />

aus?<br />

Werner: Unsere Strategie ist es, den Stammsitz des Unternehmens<br />

in der Eifel durch gezielte Investitionen weiter zu<br />

stärken und auszubauen. Das betrifft sowohl den Anlagenbau<br />

als auch unsere Edelstahlgießerei. Einschließlich<br />

Forschung und Entwicklung sind das im Schnitt € 6 Mio. p.a.<br />

Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />

Werner: Langsamer Auto fahren, wenn ich mich beherrschen<br />

kann.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />

innen charakterisieren?<br />

Werner: Kollegial, zuhörend und fordernd<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Werner: Das müssen Sie mein Umfeld fragen.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders aktuell?<br />

Werner: Ehrlichkeit und Geradlinigkeit.<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

87


NACHGEFRAGT Folge 10<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />

nur von internen und externen Herausforderungen in<br />

Anspruch genommen zu werden?<br />

Werner: Daran erinnert mich meine Partnerin.<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Werner: Herrn Dr. h.c. Otto Junker.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Werner: Sozial und liberal von der 68er Generation.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Werner: Selten. Am wenigsten beim Lesen und Wandern<br />

in der Eifel.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Werner: Bleibt neugierig und hinterfragt alles.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Werner: Meine fränkische, niedersächsische und rheinländische<br />

Familie.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Werner: Eigenständig, dass sie Rückgrat entwickeln und<br />

für ihre Meinung selbstbewusst einstehen.<br />

Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />

Werner: Der Integration behinderter<br />

Menschen.<br />

Was wünschen Sie der nächsten<br />

Generation?<br />

Werner: Weniger Gleichgültigkeit<br />

mit unserer Umwelt.<br />

„Kundenzufriedenheit<br />

steht im Mittelpunkt<br />

unseres Handelns.“<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Werner: In jedem Moment achtsam und respektvoll mit<br />

anderen umgehen.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Werner: Die wassergekühlte Gießform für Messingwalzplatinen<br />

durch Andreas Junker.<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Werner: Ehrlichkeit und Selbstkritik.<br />

Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />

Werner: Meinen Schlaf.<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Werner: Philosoph, wenn ich dazu<br />

geeignet wäre.<br />

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />

Werner: Bei Otto Junker.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach der<br />

Sinn des Lebens?<br />

Werner: Biologisch: Fortpflanzung. Ethisch: Ein gutes<br />

Zusammenleben für alle Menschen.<br />

Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Werner: Nichts.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Werner: Dass der Mensch sie nicht weiter ruiniert.<br />

In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />

Werner: Deutschland.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />

Werner: Genügsam, bodenständig, großzügig, das wird<br />

zumindest von anderen behauptet.<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Werner: Alle die sich gegen Ungerechtigkeit und gegen Unterdrückung<br />

einsetzen ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben.<br />

In welches Land würden Sie auswandern?<br />

Werner: Heute würde ich nicht mehr in die USA auswandern<br />

wollen, obwohl ich dort viele schöne Jahre leben<br />

durfte und es für mich damals vorstellbar war.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />

offene Gespräch.<br />

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88 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Anwendungen der numerischen Simulation<br />

des induktiven Randschichthärtens<br />

von Dirk Schlesselmann, Bernard Nacke<br />

Schon seit vielen Jahren ist die numerische<br />

Modellierung des induktiven<br />

Randschichthärtens ein Hauptfokus der<br />

Arbeit am Institut für Elektroprozesstechnik<br />

(ETP). Das Induktivhärten gewinnt aufgrund<br />

der fortschreitenden technischen<br />

Entwicklung zunehmend an Bedeutung.<br />

Hier ist zum Beispiel das Zweifrequenzverfahren<br />

beim Härten von Verzahnungen<br />

zu nennen (Bild 1). Auch im Hinblick auf<br />

die Integrierbarkeit in Prozessketten, den<br />

geringen Platzbedarf sowie den niedrigen<br />

Energie- und Zeitaufwand bietet das Verfahren<br />

im Vergleich zu klassischen Prozessen<br />

wie dem Einsatzhärten viele Vorteile<br />

[1, 2]. Bei der Entwicklung und Auslegung<br />

von Prozessabläufen und Induktoren wird<br />

vielfach auf Erfahrungswerte zurückgegriffen.<br />

Durch Experimente nähert man<br />

sich dabei schrittweise einer praktikablen<br />

und hinreichenden Lösung an. Ohne<br />

eine weitere Analyse der physikalischen<br />

Vorgänge fehlt bei diesem Ansatz oftmals<br />

das tiefere Verständnis. Die Lösung auftretender<br />

Probleme gestaltet sich daher als<br />

wenig effektiv und bringt einen hohen<br />

Kosten- und Zeitaufwand mit sich. In diesem<br />

Zusammenhang sei auf das Härten<br />

von Lagerringen von Windkraftanlagen mit<br />

einem Durchmesser von mehreren Metern<br />

verwiesen. Durch die hohen Bauteilkosten<br />

und den komplexen Aufbau der Induktoren<br />

ist eine Entwicklung, die sich lediglich<br />

auf Experimente stützt, nicht wirtschaftlich<br />

durchführbar [3].<br />

Durch die numerische Modellierung<br />

und Berechnung können die Vorgänge<br />

beim Induktivhärten besser verstanden<br />

werden und die Auslegung kann kostengünstiger<br />

und schneller erfolgen. Mit dem<br />

am Institut geschaffenen Simulationstool<br />

kann der transiente Erwärmungsvorgang<br />

beim Härten durch die gekoppelte Berechnung<br />

der elektromagnetisch-thermischen<br />

Prozesse berechnet werden [4]. Dieses<br />

numerische Modell ist auf nahezu beliebige<br />

3D Geometrien anwendbar. Das Modell<br />

wird durch zahlreiche öffentlich geförderte<br />

Projekte stetig weiterentwickelt und verifiziert.<br />

Außerdem findet es in zahlreichen<br />

Industrieprojekten Anwendung, um bei<br />

Induktordesign und Prozessauslegung<br />

Unterstützung zu liefern.<br />

In diesem Beitrag sollen die kürzlich<br />

gemachten Erweiterungen des Modells wie<br />

die verbesserte Berechnung des Zweifrequenzverfahrens,<br />

die Berücksichtigung<br />

feldstärkeabhängiger Materialeigenschaften<br />

und die Berechnung des Abschreckvorgangs<br />

sowie der Martensitstruktur erläutert<br />

werden [5]. Besonders die Berechnung des<br />

martensitischen Gefüges ermöglicht dabei<br />

Aussagen über einen Prozess, die ein rein<br />

elektromagnetisch-thermisches Modell<br />

nicht liefern kann. Anhand von Beispielen<br />

aus aktuellen Projekten wird aufgezeigt,<br />

wo das numerische Modell momentan<br />

Anwendung findet und welche Richtung<br />

die Entwicklung zukünftig nehmen wird.<br />

ALGORITHMUS ZUR<br />

BERECHNUNG DES<br />

INDUKTIVEN ERWÄRMUNGS-<br />

VORGANGS<br />

Die numerischen Berechnungen des induktiven<br />

Randschichthärtens am ETP fußen auf<br />

dem kommerziellen FEM Programm ANSYS,<br />

welches durch benutzerspezifische Routinen<br />

und Subprogramme erweitert wurde.<br />

In Bild 2 ist der grundlegende Berechnungsalgorithmus<br />

dargestellt. Dieser gliedert<br />

sich in die Berechnung der induktiven<br />

Erwärmung, die Abschreckung des Bauteils<br />

sowie der anschließenden Ermittlung der<br />

Phasenumwandlung. Zur Berechnung der<br />

induktiven Erwärmung wird die Heizzeit<br />

in hinreichend kleine Schritte unterteilt.<br />

In jedem Schritt werden jeweils eine harmonische<br />

elektromagnetische und eine<br />

transiente thermische Berechnung ausgeführt,<br />

die durch Übergabe der Joule’schen<br />

Wärme bzw. des Temperaturprofils miteinander<br />

gekoppelt sind. Die Materialdaten<br />

werden dabei in Abhängigkeit der Temperatur<br />

berücksichtigt. Anschließend wird<br />

die Abschreckung des Bauteils mittels<br />

eines Kühlmediums als transienter thermischer<br />

Vorgang berechnet. Der Wärmeübergang<br />

an der Bauteiloberfläche ist als<br />

temperaturabhängige Kennzahl im Modell<br />

implementiert. Diese Kennzahl muss zuvor<br />

messtechnisch ermittelt werden. Um im<br />

letzten Schritt die Phasenumwandlung<br />

im Material bestimmen zu können, wird<br />

eine Analyse der Temperaturhistorie im<br />

Bauteil durchgeführt. Für die Erwärmung<br />

bzw. Austenitisierung des Materials wird<br />

dabei auf ZTA-Diagramme zurückgegriffen,<br />

bei der Abschreckung entsprechend<br />

auf ZTU-Diagramme. Eine Kopplung der<br />

Gefügeumwandlung mit dem induktiven<br />

Bild 1: Geradstirnrad<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

89


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Bild 2: Algorithmus für das Induktivhärten<br />

Erwärmungsvorgang sowie dem Abschrecken<br />

wird nicht berücksichtigt. Letztlich<br />

ist das Ergebnis der Berechnung der prozentuale<br />

Martensitanteil im Bauteil. Beim<br />

Erwärmungsvorgang für komplexe Bauteile<br />

wie Verzahnungen kommt oftmals das<br />

Zweifrequenzverfahren zum Einsatz. Dabei<br />

wird Leistung simultan mit einer Mittelfrequenz<br />

(typisch sind ca. 10 kHz) und einer<br />

Hochfrequenz (typisch sind mehrere 100<br />

kHz) auf das Bauteil übertragen. Um dies<br />

numerisch korrekt berechnen zu können,<br />

sind einige Anpassungen bei der Berechnung<br />

des Erwärmungsvorgangs erforderlich.<br />

Außerdem<br />

treten bei diesem<br />

Prozess aufgrund<br />

der sehr kurzen<br />

Heizzeiten hohe<br />

Leistungsdichten<br />

im Bauteil auf. Folglich<br />

ergeben sich<br />

sehr hohe Feldstärken<br />

im Bereich<br />

der elektromagnetischen<br />

Eindringtiefe,<br />

also in dem<br />

Bereich, wo der<br />

induzierte Strom<br />

fließt. Das Bauteil<br />

kann dabei in Sättigung<br />

geraten,<br />

wodurch der Wert<br />

der rel. magn. Permeabilität<br />

herabgesetzt<br />

wird. Dies<br />

ist in der Berechnung<br />

ebenfalls zu<br />

berücksichtigen,<br />

um eine akkurate<br />

Temperaturverteilung<br />

zu erhalten.<br />

In Bild 3 ist der<br />

erweiterte Algorithmus<br />

für das<br />

Erwärmen mit zwei<br />

Frequenzen dargestellt.<br />

Die Kopplung<br />

zwischen elektromagnetischer<br />

und thermischer<br />

Berechnung ist hier<br />

genauso gestaltet<br />

wie im zuvor erläuterten<br />

Algorithmus aus Bild 2. Die elektromagnetische<br />

Berechnung gestaltet sich<br />

allerdings deutlich komplexer. Zunächst<br />

muss eine harmonische Berechnung immer<br />

jeweils für die Mittelfrequenz (MF) und die<br />

Hochfrequenz (HF) durchgeführt werden,<br />

um die resultierenden Wärmequellen im<br />

Bauteil zu bestimmen. Eine Superposition<br />

der Wärmequellen – und damit der elektromagnetischen<br />

Felder beider Frequenzen<br />

– ist aufgrund der nichtlinearen, feldstärkeabhängigen<br />

relativen magnetischen<br />

Permeabilität aber nicht ohne Weiteres<br />

zulässig. Aus diesem Grund muss die Feldberechnung<br />

solange wiederholt werden,<br />

bis sich die Wärmequellen im Bauteil im<br />

Vergleich zur vorigen Berechnung nicht<br />

mehr ändern, das System also bzgl. der<br />

induzierten Leistung konvergiert. In jedem<br />

Iterationsschritt ist dabei die rel. magn.<br />

Permeabilität entsprechend der vorherrschenden<br />

Feldstärke zu korrigieren. Eine<br />

zusätzliche Iteration wird dann nötig, wenn<br />

es sich um einen leistungsgeführten Prozess<br />

handelt, wie es bei Härtemaschinen<br />

oftmals der Fall ist. Die felderzeugende<br />

Größe ist grundsätzlich der Strom. Auch<br />

für die numerische Nachbildung eines leistungsgeführten<br />

Prozesses sollte daher nach<br />

Möglichkeit der Induktorstrom gemessen<br />

und als Eingangsgröße der Berechnung<br />

verwendet werden. Eine Messung ist<br />

jedoch oftmals nicht zuverlässig möglich.<br />

Dies hat zum einen damit zu tun, dass für<br />

gewöhnlich Rogowski-Gürtel zum Einsatz<br />

kommen, die bei den hohen auftretenden<br />

Stromstärken in Sättigung geraten können.<br />

Zum anderen muss die Aufzeichnung des<br />

transienten Stromes mit einer sehr hohen<br />

Abtastrate erfolgen, um später die MF- und<br />

HF-Anteile voneinander unterscheiden zu<br />

können, was zusätzlich hohe Anforderungen<br />

an die Messtechnik stellt. Daher ist<br />

es in einigen Fällen unumgänglich, den<br />

Erwärmungsprozess leistungsstabilisiert<br />

zu berechnen. Dies ist ebenfalls im Algorithmus<br />

in Bild 3 dargestellt.<br />

Zur Iterationsschleife, in der die rel.<br />

magn. Permeabilität angepasst wird,<br />

kommt eine weitere Schleife hinzu, in der<br />

die Leistungsanpassung erfolgt. In jedem<br />

Zeitschritt werden dabei die initialen harmonischen<br />

MF- und HF-Berechnungen mit<br />

einem Teststrom ausgeführt und die umgesetzte<br />

Leistung im System mit der einer<br />

vorgegebenen Sollleistung verglichen. Bei<br />

Abweichungen muss der Strom angepasst<br />

werden, um die richtige Leistung zu erhalten.<br />

Folglich muss auch die Feldstärke entsprechend<br />

des neuen Stroms skaliert werden.<br />

Wiederum aufgrund der Nichtlinearität<br />

der rel. magnetische Permeabilität ist diese<br />

Skalierung nicht direkt zulässig, weswegen<br />

die zusätzliche Iteration erforderlich ist. Bei<br />

der Berechnung bildet die Leistungsanpassung<br />

die äußere, die Permeabilitätsanpas-<br />

90 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

erforderlich macht, um den Härteprozess<br />

korrekt beurteilen zu können: Nach dem<br />

Ende des Heizvorgangs gibt es eine kurze<br />

Verzögerung, bis das Kühlmedium auf<br />

die Bauteiloberfläche trifft. Die Pause ist<br />

in diesem Fall lang genug, damit sich die<br />

eingebrachte Energie durch Wärmeleitung<br />

in der Verzahnung ausbreitet. Dies spielt im<br />

Zahngrund kaum eine Rolle, da die Wärme<br />

ohne Weiteres zum Kern des Werkstücks<br />

abgeführt werden kann. In der Zahnspitze<br />

hingegen staut sich die Wärme, was dazu<br />

führt, dass nach Ende des Heizens noch<br />

weitere Bereiche die AC 3 -Temperatur überschreiten<br />

und sich dort ebenfalls Martensit<br />

beim Abschrecken bildet.<br />

Zusätzlich sei an dieser Stelle auf<br />

Bild 7 hingewiesen. Hier ist beispielhaft<br />

eine typische Feldstärkeverteilung in<br />

einem Teil des Zahns beim Erwärmen zu<br />

sehen. Entsprechend der Feldstärke wird<br />

den Elementen des Modells die relative<br />

Permeabilität als Funktion der Temperatur<br />

zugewiesen. Die FEM Software ANSYS<br />

unterstützt bei harmonischen Berechnungen<br />

lediglich temperaturabhängige<br />

Materialdaten. Weitere Abhängigkeiten<br />

müssen als zusätzliche Module<br />

durch den Benutzer implementiert<br />

werden. Was die geometrische Komplexität<br />

zu untersuchender Anordnungen<br />

angeht, existieren prinzipiell<br />

keine Grenzen. Lediglich die Berechnungszeit<br />

stellt eine kritische Größe<br />

dar. Durch Ausnutzen von Symmetrien<br />

sowie der Beschränkung des Modells<br />

auf Bereiche, in denen besondere<br />

Effekte oder Probleme auftreten, kann<br />

die Berechnungszeit jedoch soweit<br />

reduziert werden, dass auch umfangreiche<br />

Parameterstudien in einem<br />

Zeit- und Kostenrahmen durchgeführt<br />

werden können, der experimentell<br />

nicht zu erreichen wäre. Bild 8 zeigt<br />

beispielhaft eine 3D Schrägverzahnung,<br />

die im Rahmen eines Industrieprojektes<br />

untersucht wurde. Die<br />

Geometrie ist dabei vereinfacht worden.<br />

Es ist aber zu erkennen, dass die<br />

Verschiebung des Härtebildes auf den<br />

Zahnflanken im Schliff auch mit der<br />

Simulation nachgebildet werden kann.<br />

In weiteren Schritten wurden Lösungsansätze<br />

simuliert, um die Verschiebung<br />

des Härtebildes zu minimieren.<br />

Bild 7: Zuweisung der Permeabilität μ(H,T)<br />

a)<br />

Bild 6: Geradstirnrad (a) Temperaturprofil, (b) Schliffbild, (c) Martensitprofil<br />

b)<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Mithilfe der numerischen Simulation<br />

lassen sich beliebig komplexe induktive<br />

Randschichthärteprozesse untersuchen.<br />

Durch fortwährende Weiterentwicklung<br />

der Modelle am ETP ist<br />

es dadurch möglich, auch komplexe<br />

Zweifrequenzprozesse oder feldstärkeabhängige<br />

Materialparameter zu<br />

berücksichtigen. In vielen Fällen ist es<br />

zudem erforderlich, das Martensitprofil<br />

innerhalb des Werkstücks zu berechnen,<br />

um eine korrekte Aussage über das Härtebild<br />

zu bekommen. Zukünftig sollen<br />

mithilfe von zusätzlichen Modulen auch<br />

andere Gefügebestandteile berechnet<br />

werden, um die tatsächliche Härte eines<br />

Bauteils angeben zu können und daraus<br />

die Eigenspannungszustände abzuleiten.<br />

Bild 8: Schrägverzahnung (a) Temperaturprofil,<br />

(b) Schliffbild, (c) Martensitprofil<br />

c)<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

93


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Dadurch wird eine noch zuverlässigere<br />

und zielgerichtetere Untersuchung und<br />

Auslegung möglich.<br />

LITERATUR<br />

[1] Jehnert, H.; Peter, H.-J. (2009). Einsatzhärten<br />

vs. Induktionshärten. Journal of Heat Treatment<br />

and Materials, Vol. 64 (2), 72-79<br />

[2] Schwenk, W. (2003). Simultaneous Dual-<br />

Frequency Induction Hardening. Heat Treating<br />

Progress, Vol. 3, 35-38<br />

[3] Stiele, H.-J.; Brand, M.; Asperheim, J.-I.<br />

(2012). Unterstützung der Prozessentwicklung<br />

des induktiven Randschichthärtens<br />

großer Lagerringe durch Simulation. Elektrowärme<br />

International, Vol. 68 (3), 203-206<br />

[4] Zedler, T. (2010). Numerische Modellierung,<br />

Analyse und Design von induktiven Systemen<br />

für das Randschichthärten komplexer Werkstückgeometrien.<br />

Sierke Verlag, Göttingen<br />

[5] Schlesselmann, D.; Jestremski, M.; Rodman,<br />

D.; Nacke, B. (2012). Numerical Simulation<br />

Methods for Complex Induction Hardening<br />

Processes. Proceedings of the 17 th UIE Congress,<br />

St. Petersburg, Russland, 98-103<br />

[6] Schlesselmann, D.; Nikanorov, A.; Nacke,<br />

B.; Galunin, S.; Schön, M.; Yu, Z. (2013):<br />

Numerical calculation and comparison of<br />

temperature profiles and martensite<br />

microstructures in induction hardening<br />

processes. Proceedings of the 13 th International<br />

Symposium on Heating by Electromagnetic<br />

Sources, Padua, Italien, 127-134<br />

[7] Wildau, M.; Hougardy, H. (1987). Zur Auswirkung<br />

der Ms-Temperatur auf Spannungen<br />

und Maßänderungen. Härterei-Technische<br />

Mitteilungen, Vol. 42, 261-268<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Dirk Schlesselmann<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511/762-2290<br />

schlesselmann@etp.uni-hannover.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511/762-5533<br />

nacke@etp.uni-hannover.de<br />

Fachbuch Induktives Erwärmen<br />

Wärmen | Härten | Glühen | Löten | Schweißen<br />

Das Fachbuch „Induktives Erwärmen“ wendet sich an Betreiber und<br />

Planer von induktiven Erwärmungsanlagen, aber auch an Ingenieure und<br />

Studierende einschlägiger Fachrichtungen. Das Buch vermittelt ausgewählte<br />

physikalische und technische Grundlagen der induktiven Erwärmung und<br />

informiert praxisnah auch anhand zahlreicher Anwendungsbeispiele über<br />

den Aufbau und die Auslegung moderner Anlagen und Prozesse des induktiven<br />

Erwärmens zum Umformen, Wärmebehandeln, Fügen und Trennen<br />

sowie zum Einsatz bei zahlreichen Sonderverfahren. Darüber hinaus wird<br />

die Energieversorgung für die induktiven Prozesse in einem eigenen Kapitel<br />

detailliert dargestellt.<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Hrsg.: B. Nacke, E. Baake<br />

Neuerscheinung 2013, ca. 400 Seiten in Farbe<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff), Hardcover<br />

ISBN: 978-3-8027-2384-1<br />

€ 100,-<br />

94 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Design Thinking für fachübergreifende<br />

Problemlösungsaufgaben<br />

Design Thinking liefert eine praxisnahe<br />

Vorgehensweise für kreative, interdisziplinäre<br />

Prozesse, in denen Lösungen<br />

jenseits ausgetretener Pfade angestrebt<br />

werden. Ursprünglich konzipiert für die<br />

Produktentwicklung, sind inzwischen<br />

weitere Anwendungsfelder hinzugekommen.<br />

Selbst das amerikanische Wall-Street-<br />

Journal als renommiertes Medium der<br />

Finanzwelt widmete deshalb dem Design<br />

Thinking Mitte 2012 einen speziellen Artikel.<br />

SCHNELLER, BESSER, NÄHER<br />

DRAN UND WEITER VORAUS<br />

Es ist nicht die Regel, dass sich Ökonomen<br />

und Management-Strategen von<br />

Denkweisen inspirieren lassen, die eher<br />

typisch für Naturwissenschaftler sind.<br />

Wenn dabei auch noch – wie im Fall des<br />

„Design Thinking“ – die Quelle der Inspiration<br />

explizit im Namen eines Managementkonzepts<br />

verwendet wird, ist das<br />

schon für sich genommen bemerkenswert.<br />

Was ist aber darüber hinaus dran am<br />

Design Thinking? Geht es etwa nur um<br />

hübsches Design zur attraktiven äußerlichen<br />

Produktgestaltung. Nein, keineswegs<br />

– es steckt deutlich mehr dahinter:<br />

Design Thinking adaptiert Denkweisen<br />

und Methoden aus Design, Engineering<br />

und Naturwissenschaften, hebt sie aber<br />

jeweils aus ihrem spezifischen Fachkontext<br />

heraus. Es geht also darum, grundlegende<br />

Muster und Methoden vom Fachwissen<br />

zu abstrahieren und auf andere Problemstellungen<br />

und die bereichübergreifende<br />

Zusammenarbeit im Unternehmen zu<br />

übertragen. Ein einfaches Beispiel ist das<br />

Feedbackprinzip: Ein Ingenieur wird es<br />

primär mit einem technischen Regelkreis<br />

assoziieren. Das Feedbackprinzip lässt sich<br />

aber auch auf nicht technische Bereiche<br />

wie z. B. die Unternehmensorganisation<br />

anwenden.<br />

Letztlich wird so ein Denk- und Verfahrensrahmen<br />

geschaffen, der in Verbindung<br />

mit Elementen aus anderen Fachgebieten<br />

einen neuen leistungsfähigen Gesamtkontext<br />

liefert, um interdisziplinär sehr effektiv,<br />

effizient und praxisnah Probleme anzugehen<br />

und zu lösen.<br />

Die Devise heißt „schneller, besser, näher<br />

dran und weiter voraus“. Besonderer Fokus<br />

liegt auf Visualisierung sowie auf vielen kleinen<br />

praxisnahen Tests mit kurzen Wegen<br />

von der Idee zur Konkretisierung. Design<br />

Thinking ist „human centred“: Ein tiefgehendes<br />

Verständnis für die aktuellen und latenten<br />

Wünsche (potenzieller) Kunden und<br />

Anwender steht im Zentrum. Der Design<br />

Thinking Prozess ist strukturiert, bietet aber<br />

ungewöhnliche Flexibilität und Leistungsfähigkeit<br />

durch Iterations- und Feedbackschleifen.<br />

Ingenieure werden Elemente aus<br />

Lead User Development, Concurrent sowie<br />

Simultaneous Engineering wiederfinden.<br />

Design Thinking ist zudem bestens kompatibel<br />

mit neuen Konzepten wie Open Innovation<br />

und Crowd Sourcing. Wie bei vielen<br />

guten Innovationen ist Design Thinking eine<br />

Kombination bekannter Elemente in neuem<br />

Kontext mit einer echten Neuerung.<br />

Vorteile durch Anwendung von<br />

Design Thinking<br />

■■<br />

Ein tieferes Verständnis für jeweilige Problemstellung<br />

bzw. Kundenbedürfnisse<br />

wird geschaffen.<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Größere Innovationschancen werden<br />

früher erkannt und mit weniger Fehlschlagrisiko<br />

realisiert.<br />

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

im Unternehmen wird verbessert.<br />

Vorhandenes Know-how wird effektiver<br />

genutzt und effizienter umgesetzt.<br />

Entwicklungszeit und -kosten werden<br />

eingespart.<br />

Kann vorteilhaft ebenso für andere Problemlösungs-<br />

und Optimierungsaufgaben<br />

im Unternehmen genutzt werden.<br />

… aber warum „Design“?<br />

Das Wort Design wird leicht missverstanden,<br />

wenn damit der landläufige deutsche<br />

Sprachgebrauch verbunden wird. Der<br />

englische Begriff „Designer“ steht in der<br />

Übersetzung gleichermaßen für Designer,<br />

Entwickler, Gestalter und Konstrukteur.<br />

Darüber hinaus wird er teils auch als Synonym<br />

für einen Architekten verwendet,<br />

z. B. beim yacht designer, dem Yacht-Architekten<br />

oder Yacht-Konstrukteur, der sich<br />

neben der funktionalen Formgebung von<br />

Segel- und Motoryachten auch um konstruktive<br />

Aspekte kümmert. Design Thinking<br />

entnimmt seine Prinzipien also einem weiten<br />

Spektrum kreativer Gestaltungsdisziplinen<br />

– aber Vorsicht: Es geht hier nicht etwa<br />

um spezifisch technisches Know-how, sondern<br />

um übergreifende Denkmuster des<br />

Designers (in der englischen Bedeutung),<br />

um generelle Vorgehensweisen.<br />

Ein wesentlicher Aspekt dabei ist das<br />

ausgeprägte Denken und Kommunizieren<br />

in Bildern und Strukturen, anstatt in Worten<br />

und nackten Zahlen, wie es für viele andere<br />

Disziplinen kennzeichnend ist. Ein Bild, eine<br />

Prinzipskizze sagt häufig mehr als tausend<br />

Worte – ein Modell, ein einfacher Prototyp<br />

macht Dinge unmittelbar erfassbar, die in rein<br />

verbaler Beschreibung nur sehr umständlich<br />

oder gar nicht darstellbar sind. Man stelle sich<br />

den Fortschritt in unserer Steuergesetzgebung<br />

vor, wenn Juristen statt unverständlicher<br />

Worte und überlanger Sätze wenigstens<br />

teilweise einfache Diagramme und Strukturdarstellungen<br />

verwenden würden.<br />

DESIGN THINKING –<br />

SCHRITTE IN DER PRAXIS<br />

Die Grundsequenz des Design<br />

Thinking<br />

■■<br />

Interdisziplinäres Team zusammenstellen<br />

und Teamspace einrichten,<br />

■■<br />

gemeinsames Verständnis für Problemstellung<br />

erzielen und Anforderungsrahmen<br />

abstecken,<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

95


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Nutzerbedürfnisse tiefgreifend erkennen<br />

durch Beobachten, Fragen, Interaktion,<br />

Erkenntnisse im Team kommunizieren,<br />

visualisieren und analysieren,<br />

Ideenfindung und Vorauswahl für Prototyping,<br />

Prototyping und Experimente, Lernen<br />

im Team und mit Kunden, Weiterentwicklung<br />

von Ideen, Selektion sowie<br />

Reduzierung auf Top-Lösung und konsequente<br />

Fokussierung.<br />

Wichtig: In diese lineare Grundsequenz<br />

werden je nach Problemstellung Feedbackund<br />

Iterationsschleifen eingefügt. Ob in<br />

der Produktentwicklung oder in anderen<br />

Anwendungsfällen – stets ist das ausführende<br />

Team im Design Thinking interdisziplinär<br />

zusammengestellt und hat seinen<br />

eigenen „Teamspace“.<br />

DAS TEAM<br />

Unterschiedliche Fachkompetenzen<br />

und Sichtweisen werden so für breite<br />

Lösungskompetenz und kreative Vielfalt<br />

eingebracht. Wer bereits in interdisziplinären<br />

Projektteams gearbeitet hat, weiß<br />

aber wahrscheinlich, dass der Schuss dabei<br />

auch nach hinten losgehen kann, wenn<br />

unterschiedliche Denk- und Kommunikationsweisen<br />

und Fachdünkel kontraproduktiv<br />

aufeinandertreffen und bremsende<br />

Konflikte statt ergebnisfördernder Vielfalt<br />

entstehen. Design Thinking hilft in mehrfacher<br />

Hinsicht, solche unerwünschten Effekte<br />

zu vermeiden und den Wirkungsgrad<br />

der interdisziplinären Zusammenarbeit zu<br />

steigern: Räumliche Voraussetzung dafür ist<br />

ein „Visueller Teamspace“, in dem das Team<br />

nicht nur zusammentrifft, sondern seine<br />

Arbeit visuell manifestieren kann.<br />

DER „TEAMSPACE“<br />

Ein typischer Meetingraum mit Flipchart<br />

und Beamer, der nach dem Meeting in<br />

den Ausgangszustand zurückversetzt<br />

wird, reicht hier keineswegs aus. Vielmehr<br />

braucht das Design Thinking Team eine<br />

Umgebung, die für die Dauer des Projekts<br />

nur dem Team zur Verfügung steht und<br />

in dem es sich in jeder geeigneten Weise<br />

visuell ausbreiten kann – durch Skizzen,<br />

Bilder, Fotos, ggf. Videos und – je nach<br />

Aufgabenstellung – Modelle, Prototypen<br />

etc. Dazu sind die entsprechenden medialen<br />

Voraussetzungen zu schaffen, bis hin<br />

zur Möglichkeit, ad hoc einfache Anschauungsmodelle<br />

zu bauen. Visualisierung und<br />

schnelle Konkretisierung in greifbaren Tests<br />

sind Kernelemente des Design Thinking.<br />

Der Teamspace dokumentiert aber nicht<br />

nur den Projektfortschritt. Er fördert durch<br />

die medialen Möglichkeiten entscheidend<br />

das gegenseitige und gemeinsame Verständnis<br />

im interdisziplinären Team. Inspiration<br />

und Ideenfindung werden ebenso<br />

gesteigert wie auch Auswahl von Ideen<br />

und deren Weiterentwicklung. Nicht zuletzt<br />

manifestiert der Teamspace auch das Team<br />

und das Projekt als solches und steigert<br />

wesentlich den Zusammenhalt, die Identifikation<br />

mit der gemeinsamen Arbeit.<br />

Unter Visualisierung ist übrigens ausdrücklich<br />

nicht eine endlose Folge von weiteren<br />

Powerpoint-Präsentationen zu verstehen,<br />

mit deren Erstellung die Teammitglieder<br />

ihre kreative Zeit vergeuden.<br />

DER ABLAUF –<br />

ITERATIONEN UND FEEDBACKS<br />

Ganz wichtig ist, dass der zukünftige Nutzer<br />

im Design Thinking nicht nur gedanklich,<br />

sondern sehr konkret in den Mittelpunkt<br />

gestellt und – wo immer möglich –<br />

in den Prozess aktiv einbezogen wird. Das<br />

gilt für Produktentwicklungen, aber auch<br />

für andere Anwendungen des Design<br />

Thinking wie z. B. bei der Lösung eines<br />

Problems in einem Geschäftsprozess.<br />

Noch bevor sich die Teammitglieder<br />

aber intensiv mit potenziellen Nutzern<br />

und Kunden beschäftigen, muss im interdisziplinären<br />

Team ein gemeinsames Verständnis<br />

der Problemstellung erreicht<br />

werden – keineswegs sollte aber in dieser<br />

frühen Phase bereits eine vorzeitige,<br />

gemeinsame Vorstellung von der Lösung<br />

entstehen. Vielmehr sollte die Problemstellung<br />

tiefgreifend hinterfragt und auf<br />

Einflussfaktoren hin untersucht werden.<br />

In dieser Weise präpariert, können sich<br />

die Teammitglieder intensiv mit dem Nutzer<br />

auseinandersetzen und Empathie für<br />

ihn oder sie entwickeln – durch Beobachtung<br />

(möglichst vor Ort im echten<br />

Leben, nicht im Labor), durch Interaktion<br />

und Befragung und über Tests an Prototypen.<br />

Ein echtes Hineindenken in und<br />

ein tiefes Verständnis für den Nutzer ist<br />

das Ziel – auch was die latenten, nicht<br />

direkt geäußerten Wünsche angeht. Der<br />

Weg geht dabei nicht über klassische<br />

Marktforschung und Informationen aus<br />

dritter Hand, sondern die Mitglieder des<br />

interdisziplinären Entwicklungsteams<br />

gehen selber auf direktem, kurzen Weg<br />

zum Nutzer. Schnell, direkt und konkret<br />

ist auch hier die Maxime. Anschließend<br />

werden die Ergebnisse aus den verschiedenen<br />

Blickwinkeln der Teammitglieder<br />

im Teamspace eingehend ausgetauscht<br />

und visuell aufbereitet.<br />

Wie auch in anderen Phasen des<br />

Design Thinking Prozesses sollte auch<br />

hier optional iteratives Vorgehen mit<br />

Feedbackschleifen vorgesehen werden<br />

(Bild 1). Es ist i. Allg. effektiver, in mehreren<br />

Schritten die Kundenwünsche zu<br />

erforschen und zwischendurch im Team<br />

zu reflektieren. Das Ziel ist also nicht,<br />

sofort mit vollem Aufwand alle Aspekte<br />

vollständig zu erfassen, sondern<br />

in kleineren – aber aufeinander aufbauenden<br />

– Iterationsschritten letztlich<br />

tiefere Einsichten zu bekommen ohne in<br />

Summe mehr Aufwand zu treiben.<br />

Dasselbe Grundprinzip wird auch bei<br />

der Ideensuche und -weiterentwicklung<br />

verfolgt. Da alle Teammitglieder durch<br />

die vorhergehenden Schritte konkret<br />

im Thema sind und fach- und bereichsübergreifende<br />

Kommunikationsbarrieren<br />

bereits abgebaut wurden, läuft die<br />

Ideengenerierung im Design Thinking<br />

Prozess i. Allg. deutlich produktiver und<br />

sehr zielorientiert ab.<br />

Auch an dieser Stelle zeigt sich, wie<br />

mittels der Design Thinking Philosophie<br />

uneffektive und zeitraubende Kommunikationswege<br />

vermieden werden und<br />

stets die sinnlich erfassbare Umsetzung<br />

in konkrete Ergebnisse Leitgedanke ist.<br />

Ideen zur Lösung von Problemen oder<br />

zum Ergreifen neuer Chancen werden<br />

vorrangig – wo immer möglich – im<br />

kleinen Umfang und mit geringem Aufwand<br />

experimentell getestet. Prototypen<br />

werden zunächst auf das Notwendigste<br />

96 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Bild 1: Design Thinking Sequenz mit möglichen Feedbackschleifen<br />

reduziert. In dieser Phase geht es zwar<br />

auch darum, unbrauchbare Ideen auszusortieren,<br />

insbesondere sollen aber neue<br />

Erkenntnisse zur Weiterentwicklung aus<br />

realen Ergebnissen gewonnen werden.<br />

Der Begriff Prototyp bezieht sich keineswegs<br />

nur auf Neuprodukte. Es kann z. B.<br />

bei der Optimierung eines Geschäftsprozesses<br />

auch ein Musterarbeitsplatz sein<br />

oder der Prototyp einer Software, womit<br />

eine Lösung konkret z. B. auf Machbarkeit<br />

und Handhabung getestet wird.<br />

DESIGN THINKING MIT<br />

PASSENDEM CONTROLLING<br />

Zumindest Controller werden bei diesem<br />

Szenario möglicherweise Sorgenfalten<br />

auf der Stirn bekommen und sich fragen,<br />

ob das nicht leicht ins kreative Chaos<br />

führt und Unternehmensressourcen verschwendet<br />

werden. Diese Befürchtung<br />

ist unbegründet, denn Design Thinking<br />

besteht natürlich aus mehr als vielen kleinen<br />

Experimenten und selbstverständlich<br />

läuft man auch nicht jeder Idee mit<br />

einem Versuchsaufbau hinterher.<br />

Es gibt klare Regeln, Strukturen und<br />

Abläufe. Zusätzlich bietet Design Thinking<br />

aber auch mehr situativ nutzbare<br />

Flexibilität als herkömmliche Problemlösungsprozesse.<br />

In zahllosen technischen<br />

Systemen sind Iterationen und Regelkreise<br />

selbstverständliche Elemente und klassische<br />

Ja/Nein-Logik wird häufig durch<br />

Fuzzy-Logik ersetzt. In vielen Managementmethoden<br />

hält sich dagegen der<br />

Glaube, man könne durch intensive Analysen<br />

und detaillierte Planungen auch<br />

komplexe Vorgänge so steuern, dass sie<br />

auf optimalem, fehlerfreien Weg linear<br />

von A nach B ablaufen. Was bei Standardprozessen<br />

funktioniert, erweist sich<br />

als teure Illusion, wenn es um Neuland<br />

geht. Hier setzt Design Thinking einen<br />

Kontrapunkt und zeigt, dass nicht nur<br />

mehr Kreativität und damit Innovationspotenzial<br />

eingefangen wird, sondern die<br />

Entwicklungen praxis- und kundennäher<br />

sind. Last but not least geht es unter dem<br />

Strich schneller, Kosten werden reduziert<br />

und das Innovationsrisiko minimiert.<br />

Gerade durch viele kleine, iterative Tests,<br />

die auch mit vielen kleinen und billigen<br />

Fehlschlägen verbunden sind, wird die<br />

Gefahr großer, teurer Projektfehlschläge<br />

vermieden.<br />

Die Kollegen vom Controlling werden<br />

dabei nicht arbeitslos – im Gegenteil: Mit<br />

wirksamem Portfolio-Controlling – nach<br />

den Grundsätzen, wie sie z. B. von Risikokapital-Finanzierern<br />

angewendet werden<br />

– spielt das Controlling eine wichtige Rolle<br />

im Design Thinking Prozess und fügt sich<br />

nahtlos in das Gesamtkonzept ein.<br />

Design Thinking<br />

■■<br />

Denkmuster und Methoden von<br />

Designern und Naturwissenschaftlern<br />

werden adaptiert,<br />

■■<br />

visuelles und strukturelles Denken<br />

und Kommunizieren wird betont,<br />

■■<br />

Umsetzung im interdisziplinären<br />

Team – visueller Teamspace,<br />

■■<br />

Design Thinking Prozess mit Feedbackschleifen,<br />

Iterationen und Portfolio-Controlling,<br />

■■<br />

Empathie für Kunden/Anwender<br />

und deren Wünsche und Anforderungen,<br />

■■<br />

Philosophie der vielen kleinen Tests<br />

und Prototypen,<br />

■■<br />

weniger abstrakte Debatten, mehr<br />

praktische Konkretisierung und<br />

Aktion sowie<br />

■■<br />

Erhöhung des Wirkungsgrads in<br />

innovativer Produktentwicklung und<br />

bei kreativen Problemlösungsaufgaben<br />

in fach- und bereichsübergreifenden<br />

Teams.<br />

LITERATUR<br />

[1] Brown, T.: Design Thinking; Harvard Business<br />

Review. Juni 2008, S. 84–92<br />

[2] Korn, M.; Silverman, R.E.: Forget B-School,<br />

D-School Is Hot, Wall Street Journal, June 7<br />

2012<br />

[3] Fricke, R.: Expedition in Neuland – Mit<br />

Design Thinking Produkte entwickeln, die<br />

ins Kundenherz zielen. ke NEXT – Konstruktion<br />

& Engineering, Ausgabe 01-02/<br />

AUTOR<br />

Dr. Reinhard Fricke<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Hannover<br />

Tel.: 05108 / 926749<br />

dr.fricke@innovationsdoktor.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

97


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Aufbau von energiemanagementsystemen auf Basis der DIN eN<br />

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Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen<br />

von energiemanagementsystemen und löst die DIN eN 16001<br />

aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der<br />

Verbrauchsmessung und energieabrechnung erfahren die Leser<br />

in kompakter, transparenter form Methoden zur Datenerfassung<br />

und Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />

Nutzung der gewonnenen ergebnisse. Die ergänzenden<br />

digitalen In halte bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem<br />

praktischen Nutzen für den mobilen einsatz.<br />

ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />

von energie betraut sind und sich mit der Planung sowie mit<br />

der Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />

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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


AUS DER PRAXIS<br />

Induktive Wärmebehandlung unter Schutzgas<br />

EMA Indutec ist aus der 1946 gegründeten<br />

EMA-Elektromaschinen Schulze<br />

GmbH & Co. KG hervorgegangen. Seit 2000<br />

gehört die EMA Indutec GmbH als Kompetenzzentrum<br />

induktiver Erwärmung und<br />

der Fertigung von Frequenzumrichtern zur<br />

Aichelin Group, einem weltweit führenden<br />

Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen<br />

Wärmebehandlung.<br />

Induktives Erwärmen erfolgt üblicherweise<br />

an der Umgebungsluft, die<br />

ca. 78 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff<br />

enthält. Durch Reaktion der Metalloberfläche<br />

mit dem Sauerstoff erfolgt eine<br />

Oberflächenoxidation. Mit zunehmender<br />

Temperatur und Zeitdauer wird dabei<br />

eine immer stärkere Oxidationsschicht<br />

erzeugt – es bildet sich der umgangssprachlich<br />

sogenannte Zunder. Dieser<br />

stört den Produktionsprozess und muss<br />

regelmäßig entfernt werden. Zwar bietet<br />

hier das induktive Härten aufgrund der<br />

typischerweise sehr kurzen Prozesszeiten<br />

schon einen gewissen Vorteil gegenüber<br />

herkömmlichen Härteverfahren, jedoch<br />

kann die Zunderbildung nicht komplett<br />

vermieden werden.<br />

In der Vergangenheit wurde die Verzunderung<br />

von Eisenwerkstoffen schon<br />

oftmals untersucht und mehrere Gesetzmäßigkeiten<br />

für das Zunderwachstum und<br />

dessen Schichtdickenzunahme aufgestellt.<br />

Hintergrund all dieser Untersuchungen war<br />

jedoch immer das Verzunderungsverhalten<br />

bei „Langzeitprozessen“ bei der Stahlherstellung<br />

und -verarbeitung, wie beispielsweise<br />

bei der Schmiedeerwärmung bzw.<br />

beim Schmieden selbst. Aus diesem Grund<br />

basieren auch alle bekannten Gesetzmäßigkeiten,<br />

wie z. B. die Oxidations- oder<br />

Zunderkonstanten auf diesen Prozessen.<br />

Dadurch sind diese Gesetzmäßigkeiten erst<br />

nach einer gewissen Expositionszeit (meist<br />

sogar erst nach mehreren Minuten) gültig.<br />

Für die induktiven Wärmebehandlungsprozesse<br />

mit den charakteristischen sehr<br />

kurzen Erwärmungszeiten gibt es in der<br />

Literatur keine entsprechenden Angaben.<br />

Aus diesem Grund hat EMA Indutec entsprechende<br />

Versuche selbst durchgeführt.<br />

Ziel der Versuche war es erst einmal grundsätzlich<br />

festzustellen, ob und in welchen<br />

Zeiträumen sich bereits nennenswerte<br />

Zunderschichten bilden.<br />

Im Rahmen dieser Versuche wurde<br />

ein sandgestrahltes Werkstück (100Cr6)<br />

induktiv möglichst schnell auf die<br />

gewünschte Temperatur erwärmt, welche<br />

anschließend mit reduzierter Leistung<br />

konstant gehalten wurde. Nach den<br />

gewünschten Haltezeiten bei verschiedenen<br />

Temperaturen wurde das Werkstück<br />

mit einer Polymerlösung abgeschreckt,<br />

wie beim induktiven Härten üblich. Das<br />

Abschrecken war auch notwendig, um<br />

das Ergebnis nicht durch lange Abkühlzeiten<br />

zu verfälschen. Die Entfernung<br />

und Auswertung der gebildeten Zunderschichten<br />

erfolgte mit einem handelsüblichen<br />

Transparentklebefilm. Das Ergebnis<br />

eines solchen Versuches zeigt eindrucksvoll,<br />

dass sich auch schon bei sehr kurzen<br />

Erwärmungszeiten bereits ab ca. 700 °C<br />

ein nennenswerter Anteil an ablösbarem<br />

Zunder auf den Werkstückoberflächen<br />

bildet. Bei den üblichen Induktivhärtetemperaturen<br />

von 900 bis 1.000 °C ist die<br />

Oxidbildung bereits nach einer Sekunde<br />

deutlich ausgeprägt.<br />

Ab einer Erwärmung auf 900 °C mit<br />

einer Haltezeit von fünf Sekunden ist die<br />

typische plattenartige Struktur des Zunders<br />

zu erkennen. Gleiches gilt bei einer<br />

Temperatur von 1.000 °C bereits nach<br />

einer Sekunde! Dass die Zunderplättchen<br />

hier nur noch lose an der Werkstückoberfläche<br />

haften, bestätigt sich dadurch,<br />

dass bei diesen hohen Temperaturen und<br />

zunehmenden Prozesszeiten die schon<br />

relativ „großen“ Zunderpartikel mit dem<br />

Abschrecken wieder abgewaschen werden<br />

können.<br />

Steht man als Anwender nun vor dem<br />

Problem, eine aufwendige Reinigung<br />

und/oder Nachbearbeitung der bei der<br />

Wärmebehandlung verzunderten Funktionsoberflächen<br />

vermeiden zu wollen,<br />

bleibt nur, den gesamten Härteprozess<br />

unter Schutzgasatmosphäre durchzuführen<br />

(siehe Bild 1, rechtes Werkstück).<br />

Bild 1: Erwärmung an Luft (links) und<br />

unter Schutzgas (rechts)<br />

Schutzgase schützen die Metalloberfläche<br />

vor unerwünschten Veränderungen<br />

oder beeinflussen gezielt die Oberflächeneigenschaften.<br />

Zu beachten ist<br />

aber in jedem Fall, dass bereits geringe<br />

Mengen von Rest-Sauerstoff oder Sauerstoffverbindungen,<br />

wie CO 2 oder H 2 O<br />

sich immer noch qualitativ nachteilig<br />

auswirken können. Aus diesem Grund<br />

werden zur Wärmebehandlung bevorzugt<br />

Gase mit chemisch reduzierenden<br />

Komponenten verwendet.<br />

Die Erfahrungen weisen Stickstoff als<br />

das in der Regel geeignete Schutzgas<br />

aus. Stickstoff ist leichter als Luft sowie<br />

preiswerter als z. B. Argon oder Helium<br />

und geht bis ca. 1.000 °C keine chemischen<br />

Reaktionen ein. Für relativ kleine<br />

Werkstücke, die entweder im Gesamtflächenverfahren<br />

oder nur über eine geringe<br />

Länge gehärtet werden, empfiehlt sich<br />

in der Serienfertigung der Einsatz einer<br />

Schalttellermaschine mit einer Schutzgaskammer.<br />

Hier sind sowohl komplett<br />

geschlossene Lösungen mit Schleuse als<br />

auch Tunnelversionen denkbar.<br />

Bei langen Werkstücken, die nur im<br />

Gesamtflächen- oder Vorschubverfahren<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

99


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2: Schutzgasgehäuse<br />

a) b)<br />

Bild 4a und 4b: Einzelzahn-Schutzgasglocke<br />

gehärtet werden, sind abgewandelte Sonderlösungen<br />

zu wählen (Bild 2: vertikal<br />

feststehend und Bild 3: vertikal mitfahrend).<br />

Auf jeden Fall ist zu beachten, dass die<br />

Schutzgasgehäuse weitgehend dicht sind,<br />

um nicht große Gasmengen zu verschwenden.<br />

Neben der ohnehin vorhandenen<br />

natürlichen Gasströmung aufgrund des<br />

Dichteunterschiedes von Luft und Stickstoff<br />

kommt die noch wesentlich intensivere<br />

Bild 3: Vertikal verfahrbares Schutzgasgehäuse<br />

konvektive Gasströmung entlang erhitzter<br />

Bauteile bzw. Bauteiloberflächen hinzu.<br />

Dadurch können bereits kleine Undichtigkeiten<br />

sich deutlich negativ auf das Oxidationsverhalten<br />

auswirken.<br />

Neben den bereits beschriebenen, mehr<br />

oder weniger bekannten Schutzgas-Raumvarianten<br />

wird die Härtung von großen<br />

verzahnten Ringen mit Modulen größer<br />

8 immer mehr im Markt gefordert. Solche<br />

sogenannten „Großringe“<br />

werden heute überwiegend<br />

im Windenergiebereich<br />

eingesetzt. Mit der<br />

zunehmenden Installation<br />

von Windparks „Offshore“<br />

steigen die Anforderungen<br />

bezüglich Störunanfälligkeit<br />

und Lebensdauer<br />

erneut erheblich. Daher ist<br />

es heute üblich auch bei<br />

der hier zum Einsatz kommenden<br />

Einzelzahnhärtung<br />

(jeder Zahn wird im<br />

Vorschub von unten nach<br />

oben einzeln gehärtet)<br />

eine 100%ige Prüfung jeder<br />

Wärmebehandlung durchzuführen,<br />

insbesondere<br />

hinsichtlich Rissbildung.<br />

Voraussetzung für eine<br />

zuverlässige Rissprüfung<br />

ist eine gereinigte Materialoberfläche.<br />

Verzunderungen<br />

können nämlich leicht<br />

zu Fehlinterpretationen<br />

führen und/oder Risse bei<br />

der Prüfung verdecken und<br />

damit „unsichtbar“ machen.<br />

Üblich ist daher auch heute<br />

noch die manuelle Reinigung<br />

Zahn für Zahn, bzw.<br />

jeder Zahnlücke einzeln.<br />

Um diese kostenintensive<br />

Reinigungsarbeit zu<br />

minimieren bzw. gänzlich<br />

zu vermeiden, hat EMA<br />

Indutec einen „mitfahrenden“<br />

Schutzgasraum<br />

für die Einzelzahnhärtung<br />

an Großringen konzipiert<br />

und als Patent (Pat.-Nr: DE<br />

10 2009 026 935) angemeldet,<br />

der sich mittlerweile in der Praxis<br />

auch mehrmals bewährt hat (siehe<br />

Bild 4a und 4b).<br />

Kontakt:<br />

EMA Indutec GmbH<br />

Meckesheim<br />

Tel.: 06226 / 788-0<br />

info@ema-indutec.de<br />

www.ema-indutec.com<br />

100 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


AUS DER PRAXIS<br />

Innovationen der Vakuumofentechnik<br />

für die Wärmebehandlung von metallischen Bauteilen<br />

Die Vakuumwärmebehandlung und<br />

mit ihr das Vakuumhärten hat in den<br />

letzten Jahrzehnten eine immer größere<br />

Bedeutung erlangt. Sie ist umweltfreundlich,<br />

sauber und mittlerweile auch wirtschaftlich<br />

darstellbar. Das Bauteil weist nach<br />

der Behandlung eine metallisch blanke<br />

Oberfläche auf. Hinsichtlich der Minimierung<br />

von Maßänderung und Verzug gibt<br />

es kein vergleichbares Härteverfahren.<br />

Ergänzend dazu stellt seit mehr als 25 Jahren<br />

die Niederdruckaufkohlung aufgrund<br />

der hohen Gleichmäßigkeit der Aufkohlung<br />

auch bei schwierigen Geometrien,<br />

der hohen Wirtschaftlichkeit durch geringe<br />

Gasverbräuche, der kurzen Behandlungszyklen<br />

und der hohen Umweltverträglichkeit<br />

eine interessante Alternative zu den<br />

herkömmlichen Verfahren der Aufkohlung<br />

dar. Ihre Verwendung, die lange Zeit durch<br />

technische und wirtschaftliche Probleme<br />

gebremst wurde, hat sich im Laufe der<br />

letzten 10 bis 15 Jahre auch in der Serienfertigung<br />

weiter etabliert.<br />

Im Rahmen eines Vortrags zum Thema<br />

„Überblick und aktuelle Entwicklungen der<br />

Industrieofentechnik für die Wärmebehandlung<br />

von metallischen Bauteilen“ wird<br />

der Autor auf dem diesjährigen Härterei<br />

Kongress in Wiesbaden die wesentlichen<br />

neuen Entwicklungen auf diesem Gebiet<br />

aufzeigen. Der vorliegende Beitrag macht<br />

den Anfang und stellt zunächst – ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit – Neues und<br />

auch bereits Bewährtes aus dem Bereich<br />

der Vakuumofentechnik für die Wärmebehandlung<br />

von metallischen Bauteilen vor.<br />

Der Autor bedankt sich bei den aufgeführten<br />

Unternehmen für die entsprechenden<br />

Unterlagen und Informationen zur Erstellung<br />

dieses Beitrags.<br />

Das Vakuumhärten metallischer Bauteile<br />

wird, wie auch das Härten im Allgemeinen,<br />

durch die Parameter Zeit, Temperatur,<br />

Druck, Atmosphäre und Abschreckung<br />

bzw. Abkühlung bestimmt. Im Sinne<br />

sowohl der verbesserten Bauteilqualität<br />

als auch der Wirtschaftlichkeit können<br />

diese Prozessgrößen entsprechend an die<br />

Anforderungen angepasst und optimiert<br />

werden. Hier kommt der Industrieofentechnik<br />

nun die entscheidende Aufgabe zu, die<br />

Zielgrößen des Wärmebehandlungsprozesses,<br />

d. h. wirtschaftliche Herstellung<br />

eines auf eine bestimmte Weise gehärteten<br />

Bauteils unter dem Gesichtspunkt der<br />

Eignung und Einsatzmöglichkeit sowie der<br />

maximalen Lebensdauer, zu unterstützen.<br />

Während in den vergangenen Jahren im<br />

Bereich der Wärmebehandlung von Metallen<br />

vor allem die Themen wie „Energieeffizienz“<br />

oder „One-Piece-Flow“ die verfahrens-<br />

und ofentechnischen Entwicklungen<br />

getrieben haben, konnten ergänzend die<br />

Hersteller von Vakuumofenanlagen eine<br />

Reihe interessanter Neuerungen vorstellen<br />

und auch in der Anwendung und technischen<br />

Umsetzung „im Markt“ platzieren.<br />

Moderne Vakuumöfen sind heute generell<br />

flexibel im Aufbau ausgeführt und<br />

aufgrund des spezifischen Behälter- und<br />

Isolieraufbaus als besonders energieeffizient<br />

einzustufen. Der vielerorts vorhandene<br />

Anspruch der „Integration in die Fertigung“<br />

kann aufgrund der sauberen<br />

Betriebsweise<br />

im Bereich der „lean“-<br />

Produktion umgesetzt<br />

werden. Branchen wie<br />

u. a. Werkzeug- und<br />

Formenbau, Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie,<br />

Automobilindustrie und<br />

Medizinindustrie setzen<br />

vorrangig auf die Möglichkeiten<br />

dieser Technologie.<br />

Neben den<br />

klassischen Ein- oder<br />

auch Zweikammervakuumöfen<br />

(„Kalte-Kammer“)<br />

kommen heute<br />

vielfach bei größeren<br />

Teiledurchsätzen im<br />

Serienbetrieb vor allem<br />

modular aufgebaute<br />

und vollautomatisch<br />

betriebene Mehrkammer-Vakuumofenanlagen<br />

zum Einsatz. Das Vakuumhärten<br />

mit folgendem Hochdruckgasabschrecken<br />

wird vor allem auch dann Verfahren erster<br />

Wahl sein, wenn die Minimierung der Maßund<br />

Formänderung im Vordergrund steht.<br />

Das von ALD entwickelte Anlagenkonzept<br />

„Synchrotherm“ ist sicher unter dem<br />

Gesichtspunkt des One-Piece-Flow-Fertigungsprozesses<br />

aktuell als besonders interessante<br />

verfahrens- und anlagentechnische<br />

Innovation zu nennen, welche der Industrieofentechnik<br />

generell neue Denkanstöße<br />

und Impulse geben kann (Bild 1). Mit<br />

diesem System ist das Einsatzhärten von<br />

ausgewählten Getriebekomponenten im<br />

One-Piece-Flow und somit eine verbesserte<br />

Synchronisation mit den Zerspanungsmaschinen<br />

in einer Fertigungslinie denkbar.<br />

Die Verfahrenstechnologie basiert dabei<br />

auf der bekannten Niederdruckaufkohlung<br />

mit anschließender Hochdruckgasabschreckung.<br />

Um nun einen Ablauf zu realisieren,<br />

der beispielsweise der Geschwindigkeit<br />

einer spanenden Bearbeitung entspricht,<br />

ist eine deutliche Prozesszeitverkürzung<br />

Bild 1: Synchrotherm Ofenanlage für den One-Piece-Flow<br />

(Hersteller ALD)<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

101


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2: Modulare Vakuumhärteofenanlage Typ ICBP<br />

(Hersteller ECM)<br />

erforderlich. Dies wird in diesem Anlagenkonzept<br />

u. a. dadurch erreicht, dass einlagig<br />

chargiert und die Bauteile innerhalb kürzester<br />

Zeit auf Aufkohlungstemperatur erhitzt<br />

werden. Zudem erfolgt die Aufkohlung im<br />

Hochtemperaturbereich bei etwa 1.050 °C,<br />

um eine hohe Kohlenstoffaufnahme und<br />

eine beschleunigte Diffusion zu erzielen.<br />

Im abschließenden Prozess werden die<br />

Bauteile unter Hochdruck im Gas gehärtet.<br />

Für eine typische Einsatzhärtetiefe von<br />

0,65 mm beträgt entsprechend den Angaben<br />

von ALD die Prozesszeit 40 min (statt<br />

sonst üblicherweise 180 min), was einer<br />

Verkürzung um mehr als 75 % entspricht.<br />

Bild 3: Prinzip Vakuumofen mit Tiefkühleinrichtung (Hersteller Schmetz)<br />

Weitere interessante<br />

Entwicklungen sind vor<br />

allem bei den modularen<br />

Vakuumhärteanlagen mit<br />

bis zu zehn Behandlungskammern<br />

zu verzeichnen<br />

und hier insbesondere beim<br />

Niederdruckaufkohlen mit<br />

anschließender Ölabschreckung,<br />

welches in der<br />

Regel für niedrig legierte<br />

Baustähle, Einsatzstähle,<br />

Walzstähle oder auch für<br />

bestimmte Kaltarbeitsstähle<br />

verwendet wird. Diese<br />

Stähle benötigen höhere<br />

Abkühlgeschwindigkeiten als die Stahlsorten,<br />

die normalerweise mit Überdruck-<br />

Gasabschreckung gekühlt werden.<br />

ECM macht sich hier das seit vielen Jahren<br />

bewährte modulare Anlagenkonzept<br />

ICBP zunutze und kombiniert hier Aufheizund<br />

Niederdruckaufkohlungskammern die<br />

über Hochdruckgasabschreckkammern<br />

verfügen und zudem mit entsprechenden<br />

Ölabschreckkammern ausgerüstet<br />

sind (Bild 2). Eine Anlagentechnik, die<br />

im Bereich des Vakuumhärtens nahezu<br />

alle Bauteilvorgaben und Anforderungen<br />

ermöglicht und insbesondere für Lohnhärtebetriebe<br />

eine interessante Universallösung<br />

bieten kann.<br />

Die Tiefkühlbehandlung in Kombination<br />

mit dem Vakuumhärten bietet sich vor<br />

allem für die Behandlung von rostfreien<br />

Stählen, Schnellarbeitsstählen und Werkzeugstählen<br />

an und kommt zwischen<br />

dem Härte- und dem Anlassprozess zum<br />

Einsatz (Bild 3). Durch das Tiefkühlen wird<br />

der Restaustenitgehalt reduziert und dementsprechend<br />

die Härte und Formstabilität<br />

der behandelten Teile gesteigert.<br />

Insbesondere die Fa. Schmetz hat in<br />

den vergangenen Jahren dieses Verfahren<br />

weiterentwickelt und im Härtereimarkt<br />

etabliert. Je nach Bauteilanforderungen<br />

variieren die erforderlichen Tiefkühltemperaturen<br />

zwischen -60 und -150 °C.<br />

Ein Vakuumverfahren, welches in den<br />

letzten Jahren im besonderen Fokus<br />

stand, ist sicher auch das Plasmanitrieren<br />

in Verbindung mit einer nachfolgenden<br />

Oxidation und einer auf der CVD-Basis<br />

abgeschiedenen DLC (Diamond-Like-<br />

Carbon)-Beschichtung. Das Plasmanitrieren<br />

mit oder ohne ergänzende Beschichtungsvarianten<br />

wird in erster Linie mit<br />

dem Ziel durchgeführt, das Verschleiß-,<br />

Ermüdungs- und Korrosionsverhalten<br />

von Werkstücken zu verbessern. Zu den<br />

Hauptvorteilen des Plasmanitrierens zählen<br />

vor allem die Verbesserung der Reib- und<br />

Gleiteigenschaften, die Schaffung<br />

korrosionsbeständiger Schichten<br />

und die große Verzugsarmut. In<br />

der Regel werden fertigbearbeitete<br />

Bauteile plasmanitriert, die nach<br />

dieser thermochemischen Wärmebehandlung<br />

keiner weiteren mechanischen<br />

Fertigungsoperation wie z. B.<br />

Schleifen mehr unterzogen werden<br />

müssen. Hier liegen vor allem auch<br />

die kostenrelevanten Vorteile dieses<br />

Verfahrens begründet.<br />

Eine Oberfläche nach Maß mit<br />

den anwendungsbezogenen Vorgaben<br />

zu konstruieren und herzustellen,<br />

ist die besondere anlagen- und verfahrenstechnische<br />

Entwicklungsleistung,<br />

die Rübig mit dem speziellen<br />

„Oberflächen-Design aus Nitrier- und<br />

Oxidschicht und ergänzender DLC-<br />

Schicht“ erreicht hat (Bild 4). Dadurch<br />

kann das Eigenschaftsprofil von tech-<br />

102 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


AUS DER PRAXIS<br />

nischen Oberflächen signifikant erweitert werden, d. h. nicht<br />

nur Härte, Dauerfestigkeit oder Druckeigenspannungen sind<br />

die charakteristischen Größen, um verschleißmindernd zu<br />

wirken, sondern die Tribologie von Systemen generell. Dies<br />

dient nicht zuletzt der weiteren erfolgreichen Etablierung des<br />

„surface engineering“ in der Industrie.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass insbesondere<br />

der Vakuumofenbau in den letzten Jahren eine Reihe interessanter<br />

Verfahren zur technischen Reife weiterentwickelt hat.<br />

Die hier genannten Beispiele geben nur eine kleine <strong>Vorschau</strong><br />

und einen kurzen Einblick in die Entwicklungen der letzten<br />

Zeit. Im Rahmen einer Präsentation auf dem Härterei Kongress<br />

und anschließender Fachveröffentlichung werden weitere<br />

Innovationen – auch aus dem Bereich der klassischen Atmosphären-Ofentechnik<br />

vorgestellt.<br />

Bild 4: Plasmanitrieranlage mit der Option der DLC<br />

(Diamond-Like-Carbon)-Beschichtung<br />

(Hersteller Rübig)<br />

Kontakt:<br />

IBW Dr. Irretier<br />

Kleve<br />

Tel.: 02821 / 7153948<br />

olaf.irretier@ibw-irretier.de<br />

www.ibw-irretier.de<br />

Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />

und Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />

befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich und<br />

praxisgerecht die Fragestellungen und Sachverhalte, mit denen der moderne<br />

Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren und Nitrocarburieren,<br />

Einsatzhärten, Plasma- und Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />

von Wälzlagern und Getrieben. Der Qualitätssicherung und Schadensanalytik<br />

sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />

der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />

Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />

Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />

der Härterei-Branche informieren.<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Hrsg.: O. Irretier, A. Schreiner<br />

Neuerscheinung, ca. 450 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

103


INSERENTENVERZEICHNIS 3-2013<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma Seite Firma Seite<br />

AICHELIN GmbH, Mödling, Österreich<br />

4. Umschlagseite<br />

Linn High Therm GmbH, Eschenfelden 17<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau 47<br />

Optris GmbH, Berlin 49<br />

Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen<br />

2. Umschlagseite<br />

OTTI – Ostbayerisches Technologie-Transfer-Institut e.V., Regensburg 27<br />

Graphite Materials GmbH, Zirndorf 41<br />

IPSEN INTERNATIONAL GmbH, Kleve 33<br />

JUMO GmbH & Co. KG, Fulda 23<br />

Otto Junker GmbH, Simmerath 11<br />

Raytek GmbH, Berlin 13<br />

SAET S.p.A., Leini – Torino, Italien 9<br />

SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid Titelseite, 43<br />

Marktübersicht 105-123<br />

Ihr KontaKt zu dem team der<br />

eleKtrowärme InternatIonal!<br />

Spartenleitung / Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Telefon: +49 201 82002 24<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 203 53 66 16<br />

Telefax: +49 89 203 53 66 66<br />

E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Thomas Schneidewind<br />

Telefon: +49 201 82002 36<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee):<br />

Sabrina Finke<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

104 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013<br />

www.elektrowaerme-online.de


ewi<br />

<strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong><br />

Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />

2013<br />

Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

I. Thermoprozessanlagen für die<br />

elektrothermische Behandlung .......................................................................................................... 106<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ................................................................................................................................ 116<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ............................................................................................................. 122<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen ................................................................................................................. 123<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung ............................................................................................................................... 123<br />

Kontakt:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />

Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

105


Marktübersicht 3-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

schmelzen, Gießen<br />

106 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Pulvermetallurgie<br />

Wärmen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

107


Marktübersicht 3-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmen<br />

108 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

109


Marktübersicht 3-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

110 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

111


Marktübersicht 3-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel. 0201-82002-24<br />

Fax 0201-82002-40<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

112 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Fügen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

113


Marktübersicht 3-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

114 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

recyceln<br />

energieeffizienz<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

4. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

Hotline So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Termin:<br />

Ort:<br />

• Mittwoch, Redaktion: 20.11.2013 (optional) Thomas Schneidewind Radisson +49(0)201/82002-36 Blu Hotel, Dortmund t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Grundlagenseminar Redaktion (Trainee): (14:00 – 17:30 Sabrina Uhr) Finke www.radissonblu.de<br />

+49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />

• Donnerstag, Anzeigenverkauf: 21.11.2013<br />

Bettina Schwarzer-Hahn +49(0)201/82002-24 b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Tagung (09:00 – 16:45 Uhr) mit Abendveranstaltung<br />

Leserservice: Martina Grimm Zielgruppe:<br />

Veranstalter<br />

+49(0)931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />

• Freitag, 22.11.2013<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

von Schmelzanlagen<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Mit Abendveranstaltung<br />

im Dortmunder<br />

Signal Iduna Park<br />

115


Marktübersicht 3-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

chargenträger (cFc)<br />

härtereizubehör<br />

induktoren<br />

heizelemente<br />

116 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

117


Marktübersicht 3-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

induktoren<br />

Mess- und regeltechnik<br />

118 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ofenbaustoffe (nicht<br />

Feuerfeststoffe)<br />

stromversorgung<br />

schmiedezubehör<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

119


Marktübersicht 3-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

stromversorgung<br />

Prozessautomatisierung<br />

120 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


3-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

reinigungs- und<br />

trocknungsanlagen<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel. 0201-82002-24<br />

Fax 0201-82002-40<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Powered by<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

All impressions and interviews<br />

now available at<br />

www.itps-online.com<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

Organized by<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

121


Marktübersicht 3-2013<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

122 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013


IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />

3-2013 Marktübersicht<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

123


FIRMENPORTRÄT<br />

Megatherm Elektromaschinenbau GmbH<br />

KONTAKT:<br />

Christiana Pollok<br />

Marketing<br />

Tel.: 02372 / 9199-0<br />

c.pollok@megatherm.de<br />

Megatherm Elektromaschinenbau GmbH<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

Megatherm Elektromaschinenbau GmbH<br />

Lohstraße 35<br />

58675 Hemer<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Dirk Hesse<br />

GESCHICHTE:<br />

Die Megatherm Elektromaschinenbau GmbH wurde 1991 in<br />

Neuenrade gegründet für Reparaturen, Modernisierungen und<br />

Neuanfertigungen von Induktionserwärmungsspulen sämtlicher<br />

Fabrikate. 1998 erfolgte der Firmenumzug nach Hemer in ein<br />

neues Büro- und Produktionsgebäude mit entsprechenden Krananlagen,<br />

Prüffeldern und eigenem Konstruktionsbüro. Das Leistungsspektrum<br />

wurde erweitert um den Neubau und Vertrieb von<br />

<strong>elektrowärme</strong>technischen Anlagen. Im Jahr 2000 wurde das Qualitäts-Managementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9002 eingeführt und<br />

kontinuierlich weitergeführt. Um die Voraussetzung zur Forschung<br />

und Ideenumsetzung neuer Prozess- und Materialentwicklung zu<br />

schaffen, wurde Megatherm im Jahr 2007 Projektpartner unter<br />

dem Vorhaben „Endformnahe Urformung von Gradientenwerkstoffen<br />

und Werkstoffverbunden durch Versprühen und Kompaktieren<br />

schmelzflüssiger Legierungen von morgen“. Aufgrund der<br />

langjährigen Erfahrung wurde Megatherm im Jahr 2010 für den<br />

deutschsprachigen Raum der Service- und Vertriebspartner der<br />

Europäischen Ambrell Gruppe, <strong>international</strong>er Anbieter von Induktionsanlagen.<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

10 Mitarbeiter<br />

EXPORTQUOTE:<br />

40 %<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Schwerpunkt ist die Neuanfertigung und der Vertrieb von elektrotechnischen<br />

Anlagen, einschl. der dazugehörigen Schaltanlagen<br />

und Steuerungen, sowie die Instandsetzung und Optimierung<br />

von Induktionsspulen sämtlicher Fabrikate. Bei Sonderkomponenten<br />

oder Neuanfertigungen von kompletten Erwärmungsanlagen<br />

wird für die Erwärmungsaufgabe eine firmenspezifische<br />

Lösung erarbeitet. Zudem bietet das Unternehmen Planung,<br />

Herstellung und Lieferung von Transformatoren/ Drehtransformatoren,<br />

induktiven Drahterwärmungseinrichtungen, verfahrbaren<br />

Außenfeldinduktoren für spez. Rohrerwärmung, wassergekühlten<br />

Stromrichtertransformatoren und Bandstahlerwärmung<br />

sowie Projektierung von Versuchsanlagen. Ergänzt wird das Angebot<br />

von Megatherm durch ein Labor- und Prüffeld, in dem produktspezifische<br />

Vorversuche für Erwärmungsaufgaben gefahren<br />

und ausgewertet werden können.<br />

PRODUKTION:<br />

Erwärmungsanlagen und Induktionsspulen entsprechend der<br />

produkt- und anlagenspezifischen Anforderung des Kunden.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Langjährige Erfahrung und spezialisiertes Know-how auf dem Gebiet<br />

der Induktionserwärmung, gut ausgebildete und motivierte<br />

Mitarbeiter setzen Ideen in zuverlässige Produkte um, der Einsatz<br />

neuer Technologien und die Verwendung innovativer Materialien<br />

garantieren höhere Verfügbarkeitsraten der Anlagen, umfangreiches<br />

Serviceangebot.<br />

ZERTIFIZIERUNG:<br />

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 : 2008<br />

INTERNET:<br />

www.megatherm.de<br />

124 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 2-2013


3-2013 IMPRESSUM<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

71. Jahrgang · Heft 3 · September 2013<br />

Organschaft<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Redaktionsbüro<br />

Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover und des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />

TECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />

Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH<br />

Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik, Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger, Hüttinger Elektrotechnik GmbH<br />

& Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen, Dr.-Ing. H. Stiele, EFD Induction<br />

GmbH, Dipl.-Ing. M. D. Werner, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. T. Würz, VDMA e. V.<br />

Dipl.-Ing. F. Andrä, Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dipl.-Ing. S. Beer, Dr.-Ing. F. Beneke, Dipl.-Ing. A. Book, Dr.-Ing. E. Dötsch,<br />

Dr.-Ing. O. Irretier, Dr.-Ing. C. Krause, Dipl.-Wirt.-Ing. D.M. Schibisch, Dipl. Wirtsch.-Ing. St. Schubotz,<br />

Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona, Dr.-Ing. P. Wübben<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-12, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Annamaria Frömgen, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-91, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion Thomas Schneidewind, Vulkan-Verlag GmbH Sabrina Finke (Trainee), Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. + 49 201 820 02-36, Fax: + 49 201 820 02-40 Tel. + 49 201 820 02-15, Fax: + 49 201 820 02-40<br />

E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Abonnements/<br />

Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-24, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-16, Fax: +49 89 203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Tel.: +49 931 4170-1616, Fax: +49 931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />

Bezugspreise 2013:<br />

Abonnement (Deutschland): € 166,- + € 12,- Versand<br />

ePaper (als PDF):<br />

Abonnement: € 166,-; Einzelheft € 48,-<br />

Abonnement (Ausland): € 166,- + € 14,- Versand Abo Plus (Print + ePaper):<br />

Einzelheft (Deutschland): € 48,- + € 3,- Versand Abonnement (Deutschland): € 215,80 + € 12,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 48,- + € 3,50 Versand Abonnement (Ausland): € 215,80 + € 14,- Versand<br />

Satz und Gestaltung<br />

Druck<br />

Verlag<br />

Geschäftsführer<br />

Spartenleiter<br />

ISSN 0340-3521<br />

Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />

oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte und benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem.<br />

§ 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethe straße 49, 80336<br />

München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Daniel Klunkert, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />

Telefon +49 201 82002-0, Telefax +49 201 82002-40<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Stephan Schalm<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>


Wer hat‘s<br />

erfunden?<br />

2013<br />

1965<br />

1920<br />

Härtereikongress Wiesbaden,<br />

9. - 11. Oktober 2013<br />

Besuchen Sie uns in Halle 9!<br />

Seit fast 100 Jahren<br />

Pionier in der Gasaufkohlung<br />

Mit uns einen Schritt voraus!<br />

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