IKZ Praxis Sichere Gasinstallation (Vorschau)
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Heft 2 | Februar 2014<br />
magazin für auszubildende in der<br />
gebäude- und energietechnik<br />
www.ikz-praxis.de<br />
A-exact:<br />
Automatischer hydraulischer Abgleich<br />
– ganz einfach!<br />
Einbauen,<br />
einstellen<br />
und fertig!<br />
<strong>Sichere</strong> <strong>Gasinstallation</strong> Seite 4<br />
Messungen an Kesseln Seite 6<br />
Hilfe bei der Ausbildung Seite 8
inhalt | aktuelles<br />
aktuelles<br />
3 Wenn die heizungsanlage mit dem<br />
Fenster spricht<br />
In einem vernetzten Haus kommunizieren<br />
elektrische Geräte miteinander und<br />
erhöhen so den Komfort der Bewohner<br />
sanitÄRtechnik<br />
4 schutz und sicherheit gehen vor<br />
<strong>Gasinstallation</strong>en:<br />
Beispiele für deren<br />
fachmännische<br />
Umsetzung in der<br />
Haustechnik<br />
heiZungstechnik<br />
6 sensibel und haargenau<br />
Abgasmessgeräte an<br />
Gas- und Ölfeuerungen<br />
richtig einsetzen<br />
RePORtage<br />
8 ta heimeier übernimmt<br />
Verantwortung<br />
50 Auszubildende<br />
erhalten für ein Jahr<br />
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<strong>IKZ</strong>-PRAXIS<br />
PRaXis<br />
10 aus dem Baustellenalltag<br />
11 tipps für die Baustellenpraxis<br />
Hebeanlagen im Mehrfamilienhaus<br />
10 Jahre Garantie auf Wärmetauscher<br />
Eine zehnjährige Garantie gewährt der Heizungssystemhersteller<br />
Brötje auf seine Wärmetauscher in Gas-Brennwertkesseln<br />
bis 110 kW Nennwärmeleistung. Die Voraussetzungen,<br />
unter denen die Garantie greift: Die Anlage wurde<br />
durch einen Fachhandwerksbetrieb gemäß Anleitung installiert<br />
und eingestellt. Darüber hinaus muss der Betreiber die<br />
regelmäßige Wartung der Heizungsanlage belegen. Dies lasse<br />
sich durch einen abgeschlossenen Wartungsvertrag, die<br />
Rechnungen der letzten beiden Jahre oder die Einträge im<br />
beiliegenden Anlagenbuch nachweisen.<br />
EnEV-Novelle: Veraltete Heizkessel müssen ausgetauscht werden<br />
Mit der Novelle der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV), die zum 1. Mai 2014 in Kraft<br />
tritt, ergeben sich wichtige Änderungen für Besitzer<br />
von Öl- und Gasheizungen. Darauf weist<br />
das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO)<br />
hin. Öl- und gasbetriebene Standardheizkessel,<br />
die vor 1985 installiert wurden, müssen<br />
ab 2015 stillgelegt werden. Für nach dem 1. Januar<br />
1985 eingebaute Kessel besteht künftig<br />
nach 30 Jahren Laufzeit eine Austauschpflicht.<br />
Nicht betroffen sind Ein- und Zweifamilienhausbesitzer,<br />
die ihr Haus spätestens am<br />
Druckprüfung und Spülen von Heizungs-Installationen<br />
Der Bundesindustrieverband Technische<br />
Gebäudeausrüstung (BTGA) hat im Januar die<br />
neue BTGA-Regel 3.002 „Druckprüfung und<br />
Spülen von Heizungs-Installationen“ herausgegeben.<br />
Sie gibt an, wann, in welchem Umfang<br />
und mit welchen Mitteln die Druckprüfung<br />
und das Spülen der Heizungs-Installation<br />
vorzunehmen sind und liefert ergänzende<br />
1. Februar 2002 bezogen haben. Erst im Falle<br />
eines Eigentümerwechsels ist der neue Besitzer<br />
verpflichtet, die alte Heizung innerhalb<br />
von zwei Jahren zu ersetzen. Generell von<br />
der Verpflichtung ausgenommen sind Niedertemperatur-<br />
und Brennwertgeräte sowie Heizungen<br />
mit einer Nennleistung unter 4 kW<br />
oder über 400 kW. Dient der Kessel nur zur<br />
Warmwassererzeugung, handelt es sich um<br />
einen Küchenherd oder ein Einzelraumheizgerät,<br />
so ist ebenfalls kein Austausch vorgeschrieben.<br />
Hinweise zur Desinfektion von Heizungssystemen.<br />
Sie gilt für alle Heizungs-Installationen<br />
innerhalb von Gebäuden und auf Grundstücken<br />
im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung<br />
(TGA).<br />
Die Publikation ist zum Preis von<br />
16,50 Euro inkl. MwSt. zuzüglich Versandkosten<br />
beim Beuth Verlag erhältlich.<br />
nachgeFRagt<br />
11 Wie funktioniert<br />
eigentlich . . .<br />
eine Selbstschlussarmatur?<br />
ausBildung<br />
12 hygiene beim umgang mit trinkwasser<br />
test<br />
14 s anitärtechnik, Mathematik,<br />
heizungs- und k limatechnik<br />
PROdukte<br />
16 aktueller Querschnitt durch das<br />
Produktangebot der shk-industrie<br />
Marktübersicht Brennstoffzellen für die Hausenergieversorgung<br />
Deutsche rechnen mit höheren Heizkosten<br />
Die Zukunft im Heizungskeller schlägt mit<br />
Brennstoffzellen, die dezentral für Wärme<br />
und Strom sorgen, ein neues Kapitel auf. Einzelne<br />
Unternehmen haben die innovativen<br />
Anlagen bereits in den Markt eingeführt, andere<br />
planen den Markteintritt in der nächsten<br />
Zeit. Eine aktuelle Übersicht gibt die neue<br />
Broschüre „Brennstoffzellen in der Hausenergieversorgung<br />
– Geräteangebot und Bezugsmöglichkeiten“<br />
der Initiative Brennstoffzelle<br />
(IBZ). Ingesamt sieben Hersteller stellen ihre<br />
Modelle vor und bieten die Möglichkeiten zur<br />
direkten Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen<br />
Vertrieb. Das 24-seitige Heft im praktischen<br />
Format DIN lang ist kostenlos per E-<br />
Mail info@ibz-info.de, Stichwort „Marktübersicht“,<br />
bestellbar oder online einsehbar unter<br />
www.ibz-info.de/home/broschueren.<br />
Mehr als die Hälfte der Deutschen glaubt,<br />
dass die Heizkosten in 2014 steigen. Das<br />
zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes<br />
TNS Emnid im Auftrag<br />
des Flüssiggasversorgers Primagas. Skeptisch<br />
in die Zukunft blicken vor allem die<br />
Nutzer von Heizöl: Rund ein Drittel rechnet<br />
mit Erhöhungen von mehr als 10 %. Rund<br />
12 % erwarten sogar Zuwächse von über<br />
20 %. ■<br />
2 ikZ-PRaXis 2/2014
aKtuEllES<br />
Smart Home<br />
Wenn die Heizungsanlage<br />
mit dem Fenster spricht<br />
In einem vernetzten Haus kommunizieren elektrische Geräte miteinander und erhöhen so den Komfort der Bewohner<br />
Die vier Unternehmen ABB, Bosch, Cisco und LG wollen gemeinsam eine Software-Plattform für Smart Homes bereitstellen. Hier stellt<br />
sich die Frage, was ein Smart Home überhaupt ist.<br />
Sicherheit, Komfort, Effizienz<br />
Ein Smart Home kann beispielsweise mithilfe von Sensoren<br />
und Software erkennen, dass die Fenster im oberen Stock offenstehen<br />
und diese Information mit dem Wetterbericht aus dem Internet<br />
verknüpfen. Zum Schutz vor einem herannahenden Unwetter<br />
könnte das System die Fenster automatisch schließen und die<br />
Rollläden herablassen.<br />
Anderes Beispiel: Zur Urlaubszeit aktiviert die Steuerung zufällig<br />
die Leuchten in den Zimmern, um Einbrecher abzuschrecken.<br />
Mehr noch: Springt ein Bewegungsmelder an, kann das<br />
Smart Home einen Sicherheitsdienst alarmieren und eine Videoaufnahme<br />
auf das Smartphone des Hausbewohners übermitteln.<br />
Viele Geräte, aber nur eine Sprache<br />
Schon heute sind solche Anwendungen möglich, doch jede benötigt<br />
eine eigene technische Lösung, und die verschiedenen Lösungen<br />
sind untereinander nicht immer kompatibel. ABB, Bosch,<br />
Cisco und LG beabsichtigen, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln,<br />
in der die Geräte miteinander kommunizieren können.<br />
Nach Maßgabe des noch zu erarbeitenden Standards werden die<br />
Geräte über ein Home Gateway mit dem Internet und einer gemeinsamen<br />
Software-Plattform verbunden, sodass die Services der unterschiedlichen<br />
Anbieter zusammenspielen. Wer künftig einen<br />
Kühlschrank, eine Waschmaschine, eine Heizung oder Elektrogeräte<br />
mit dem Kompatibilitäts-Zertifikat der vier Unternehmen<br />
kauft, kann davon ausgehen, dass sich das Gerät nahtlos mit dem<br />
bestehenden Geräten seines Smart Homes verbindet und abstimmt.<br />
HintErGrund Smart HomE<br />
Der Begriff Smart Home bezeichnet Häuser, deren Geräte miteinander<br />
vernetzt sind und ihren Nutzern neue Funktionen und Services<br />
bieten. Zumeist können sie via Internet ferngesteuert werden.<br />
Weitere Bezeichnungen für solche Ansätze lauten unter anderem<br />
Smart House, Smart Living oder auch eHome. Ins Deutsche übersetzt<br />
ließe sich von einem vernetzten Haus sprechen.<br />
Die interne Vernetzung von Smart Homes hilft unter anderem beim<br />
wichtigen Zukunftsthema der effizienten Energienutzung. Wenn<br />
die Energiepreise zum Beispiel via Internet bekannt sind, können<br />
Wohnungen selbstständig darauf reagieren und ihren Bedarf möglichst<br />
kostengünstig decken – ohne dass die Bewohner eingreifen<br />
müssen. Die Waschmaschine würde dann anspringen, wenn der<br />
Strom günstig ist.<br />
Im Rahmen der Vereinbarung wollen die beteiligten vier Unternehmen<br />
eine offene Architektur für den Datenaustausch entwickeln.<br />
Dadurch können künftig die Geräte unterschiedlicher Hersteller innerhalb<br />
eines Hauses automatisch zum Beispiel in den Bereichen<br />
Sicherheit, Gesundheit und Unterhaltung zusammenarbeiten. Bislang<br />
fehlt solch eine gemeinsame Plattform. Die Software soll allen<br />
Herstellern, Software-Entwicklern und Anbietern von Dienstleistungen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Bedienung von überall<br />
Sobald die angestrebten Standards vorliegen, sollen die kompatiblen<br />
Geräte über Funknetze wie Wi-Fi oder über Kabelverbindungen<br />
wie KNX miteinander kommunizieren. Gesteuert werden<br />
die einzelnen Geräte über eine Zentrale im Haus, die auch eine<br />
Verbindung ins Internet schafft. Dabei kann die Steuereinheit von<br />
jedem beliebigen Hersteller kommen. Entscheidend ist, dass darin<br />
eine entsprechende Software geladen ist. Unabhängige Entwickler<br />
könnten neue Apps programmieren, die via Internet z. B. sowohl<br />
die Steuerzentrale, die Klima- und Heizungsanlage und die Elektroinstallationen<br />
des gesamten Hauses bedienen. Die Software-<br />
Plattform soll mit einer aufwendigen Sicherheitsarchitektur dafür<br />
sorgen, dass nur Berechtige auf die Funktionen im einzelnen<br />
Smart Home zugreifen können.<br />
■<br />
Quelle: Robert Bosch GmbH, Gerlingen<br />
Bilder: Bosch<br />
www.bosch.de<br />
Die Idee hinter Smart Home ist, dass viele Hausgeräte miteinander<br />
vernetzt sind. Man kann sagen, die Geräte kommunizieren.<br />
2/2014 iKZ-PraXiS 3
SAnITäRTechnIK<br />
<strong>Gasinstallation</strong><br />
Schutz und Sicherheit gehen vor<br />
<strong>Gasinstallation</strong>en: Beispiele für deren fachmännische Umsetzung in der Haustechnik<br />
Bei der Installation einer Gasversorgungsanlage in einem Gebäude sind gesetzliche Sicherheitsvorgaben einzuhalten. Im Folgenden<br />
werden die Umsetzung dieser Sicherheitsvorgaben im technischen Regelwerk mit entsprechenden Ausführungsvorgaben und/oder<br />
Einsatz von Sicherheitseinrichtungen beschrieben.<br />
Anforderungen<br />
In <strong>Gasinstallation</strong>en dürfen<br />
nur Produkte eingesetzt werden,<br />
die dem allgemein anerkannten<br />
Stand der Technik entsprechen.<br />
Dies wird z. B. durch<br />
die DVGW- bzw. DIN-DVGW-<br />
Kennzeichnung der Produkte<br />
nachgewiesen.<br />
Die Arbeiten an <strong>Gasinstallation</strong>en<br />
dürfen nur durch Unternehmen/Personen<br />
durchgeführt<br />
werden, die ihre fachliche<br />
Qualifikation nachgewiesen<br />
haben. Dieser Nachweis wird<br />
i. d. R. durch die Meisterprüfung<br />
im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk<br />
erbracht.<br />
Der Meister darf aber auch Gesellen<br />
Arbeiten übertragen, die<br />
entsprechend ausgebildet sind.<br />
Des Weiteren verlangt jede<br />
Inbetriebnahme einer <strong>Gasinstallation</strong><br />
die vorherige Dichtheitsprüfung.<br />
Obligatorisch<br />
sind hierbei Druckprüfungen<br />
wie Belastungsprüfungen mit<br />
z. B. 1 bar Prüfdruck und Dichtheitsprüfung<br />
mit 150 mbar<br />
Prüfdruck. Bei diesen Prüfungen<br />
muss die Leitung dicht<br />
sein, d. h. es wird keine noch so<br />
kleine Leckmenge zugelassen.<br />
Keine Ansammlung von Gas<br />
Nicht nur die Leitungsanlage,<br />
auch das Gasgerät muss<br />
dauerhaft dicht und zündsicher<br />
sein, damit kein unverbranntes<br />
Gas austritt. Eine Zündsicherung<br />
stellt sicher, dass die<br />
Gaszufuhr nur dann fortbesteht,<br />
wenn nach Zündung eine<br />
Flamme erkannt wird. Beispiele<br />
hierfür sind die Ionisationsflammenüberwachung<br />
oder die<br />
thermoelektrische Flammenüberwachung.<br />
● Ionisationsflammenüberwachung<br />
Zwischen dem Brenner und<br />
der Ionisationselektrode wird<br />
bei einer Gasflamme die Luftstrecke<br />
elektrisch leitend (ionisiert)<br />
und ein Stromfluss ermöglicht.<br />
Solange der Strom fließt,<br />
bleibt die Gaszufuhr geöffnet.<br />
Erlischt die Flamme, wird der<br />
Stromkreis unterbrochen und<br />
die Gaszufuhr verriegelt.<br />
● Thermoelektrische<br />
Zündsicherung<br />
Diese Sicherungseinrichtung<br />
besteht im Wesentlichen aus dem<br />
Thermoelement und dem Halteventil.<br />
Die nach Flammenbildung<br />
entstehende unterschiedliche<br />
Spannung zwischen Warmlötstelle<br />
(im Bereich der Flamme)<br />
und Kaltlötstelle genügt, um das<br />
Halteventil zu betätigen, damit<br />
wird die Gaszufuhr nur bei bestehender<br />
Flamme offen gehalten.<br />
Kein Austreten von Abgas<br />
Bei raumluftabhängigen Gasgeräten<br />
gleicht die direkt nach<br />
dem Gasgerät in der Abgasanlage<br />
installierte Strömungssicherung<br />
einen zu starken Auftrieb,<br />
Stau oder Rückstrom aus.<br />
Da insbesondere im Anfahrzustand<br />
funktionsbedingt ein geringer<br />
Abgasaustritt möglich<br />
ist, werden zusätzliche Abgasüberwachungseinrichtungen<br />
als Sicherheitseinrichtungen<br />
gefordert. Man unterscheidet<br />
zwei Möglichkeiten:<br />
• Bei der thermischen Abgasüberwachung<br />
wird über einen<br />
Sensor (Temperaturfühler)<br />
im Abgasbereich bei<br />
Überschreiten der voreingestellten<br />
Temperatur die Gaszufuhr<br />
abgeschaltet.<br />
• Bei der Raumluftüberwachung<br />
spricht ein sog. Atmosphärenwächter<br />
an, wenn der<br />
CO 2 -Gehalt in der Verbrennungsluft<br />
so hoch wird, dass<br />
die Zündflamme abhebt. Die<br />
Überwachungseinrichtung<br />
kann dann das Flammensignal<br />
nicht mehr erkennen<br />
und bewirkt die Abschaltung<br />
des Gasgerätes.<br />
Beispielschema einer <strong>Gasinstallation</strong> mit Bezeichnungen der Anlagenteile und Bauteile.<br />
Raumluftunabhängige Gasgeräte<br />
entnehmen ihre Verbrennungsluft<br />
über ein konzentrisches<br />
Leitungssystem dem Freien<br />
(raumluftunabhängig). Alle<br />
unter Überdruck stehenden Teile<br />
des Abgasweges sind entweder<br />
verbrennungsluftumspült oder<br />
sie erfüllen erhöhte Dichtheitsanforderungen.<br />
Werden diese Anforderungen<br />
nicht erfüllt, ist ein<br />
ausreichender Luftwechsel im<br />
Aufstellraum zu gewährleisten.<br />
4 <strong>IKZ</strong>PRAXIS 2/2014
SAnITäRTechnIK<br />
<strong>Gasinstallation</strong><br />
Beispiele zur passiven Manipulationsabwehr an Gasanlagen (v. l.): Sicherungsverschluss (Stopfen), Sicher heitsschelle für Verschraubungen/<br />
Überwurfmuttern an Einrohrzählern sowie das für die Montage erforderliche Sonderwerkzeug.<br />
Bild: Seppelfricke<br />
Ausreichende Verbrennungsluftversorgung<br />
Raumluftabhängige Gasgeräte<br />
entnehmen dem Aufstellraum<br />
die zur Verbrennung notwendige<br />
Luft, d. h. sie muss aus<br />
dem Freien nachströmen können.<br />
Dies erfolgt z. B. durch<br />
Fens terfugen, Öffnungen ins<br />
Freie, Leitungen vom Freien direkt<br />
zum Gasgerät oder Außenluftdurchlasselemente.<br />
Der Aufstellraum muss pro<br />
kW Heizleistung ein Volumen<br />
von 4 m 3 haben. Wird das Raumleistungsverhältnis<br />
von 4 : 1<br />
nicht eingehalten, besteht die<br />
Möglichkeit des Verbrennungsluftverbundes.<br />
Hierzu wird der<br />
Aufstellraum lufttechnisch mit<br />
weiteren Räumen verbunden.<br />
Meist werden die Türblätter gekürzt<br />
oder Lüftungsgitter eingesetzt.<br />
Die Öffnungen müssen<br />
dann einen freien Querschnitt<br />
von mind. 150 cm 2 aufweisen.<br />
TAE (Thermisch auslösende Absperreinrichtung)<br />
schließt automatisch<br />
bei Temperaturen von<br />
über 100 °C die nachfolgende<br />
Gasanlage bis zu einer Temperatur<br />
von 925 °C wenigstens<br />
60 Minuten lang dicht ab.<br />
Bild: Oventrop<br />
Schutz vor eingriffen<br />
Unbefugter – Manipulationserschwerung<br />
Um die Folgen von Eingriffen<br />
Unbefugter in die Gas-Hausinstallation<br />
zu minimieren, sind<br />
grundsätzlich aktive und ggf.<br />
passive Maßnahmen erforderlich.<br />
● Aktive Maßnahmen<br />
Aktive Maßnahmen sind<br />
Bauteile, die die Gaszufuhr bei<br />
nicht bestimmungsgemäßem<br />
Gasaustritt selbsttätig unterbrechen.<br />
Solche Bauteile sind:<br />
• Gasströmungswächter (GS),<br />
• GasDruckregelgeräte mit integriertem<br />
GS.<br />
Die GS werden in verschiedenen<br />
Dimensionen (Nennvolumenströme,<br />
z. B. GS 2,5, 4, 6,<br />
8, 10 und 16 m 3 /h) angeboten<br />
und sind abhängig von der installierten<br />
Nennbelastung der<br />
Gasgeräte auszuwählen. Die<br />
Gasströmungswächter werden<br />
in Typ K (= Schließfaktor<br />
1,45) und M (= Schließfaktor<br />
1,8) unterschieden. Der jeweilige<br />
Schließvolumenstrom ergibt<br />
sich aus der Gleichung:<br />
Schließvolumenstrom = Nennvolumenstrom<br />
GS x Schließfaktor.<br />
Bei einem Gasströmungswächter<br />
Typ K mit einem Nennwert<br />
von 2,5 m 3 /h ergibt sich<br />
ein Schließvolumenstrom von:<br />
2,5 m 3 /h x 1,45 = 3,6 m 3 /h<br />
Entsteht in der nachgeschalteten<br />
Leitung ein größerer Volumenstrom<br />
als der Schließvolumenstrom,<br />
verriegelt der<br />
Gasströmungswächter die Gaszufuhr<br />
selbsttätig.<br />
● Passive Maßnahmen<br />
Passive Maßnahmen sind:<br />
• Vermeiden von Leitungsenden<br />
bzw. Leitungsauslässen,<br />
• Anordnung der <strong>Gasinstallation</strong>en<br />
in nicht „allgemein zugänglichen<br />
Räumen“,<br />
• Verwendung von Sicherheitsverschlüssen,<br />
• Verwendung von Einrichtungen<br />
als konstruktive<br />
Schutzmaßnahmen für lösbare<br />
Verbindungen, z. B. Kapselungen<br />
verdrehbarer Teile.<br />
Brand und<br />
e xplosionssicherheit<br />
Festgelegt ist, dass bei einer<br />
äußeren Temperaturbeanspruchung<br />
von 650 °C (= Zündtemperatur<br />
von Erdgas in Luft) über<br />
einen Zeitraum von 30 Min.<br />
keine gefährlichen Gas-/Luftgemische<br />
in Räume austreten<br />
dürfen. Diese sog. höhere thermische<br />
Belastbarkeit (HTB-<br />
Qualität) ist durch entsprechende<br />
Material- und Werkstoffauswahl<br />
zu erfüllen. Ist<br />
dies nicht möglich, ist z. B. der<br />
Einbau einer thermischen Absperreinrichtung<br />
(TAE) notwendig.<br />
Die TAE ist ein Bauteil, das<br />
die Gaszufuhr selbsttätig abriegelt.<br />
Bei einer Temperatur von<br />
ca. 100 °C löst ein Schmelzeinsatz<br />
den Schließkörper aus, der<br />
den Gasdurchfluss verriegelt.<br />
Vor jedem Gasgerät wird eine<br />
TAE gefordert.<br />
Leitungen aus Kunststoff<br />
müssen für den Bereich Gas-<br />
Inneninstallation zugelassen<br />
und mit einem Gasströmungswächter<br />
Typ K in Kombination<br />
mit TAE gesichert sein.<br />
Fazit<br />
Die über Jahrzehnte immer<br />
weiter entwickelte Regelungsdichte<br />
steht für ein hohes Qualitäts-<br />
und Sicherheitsniveau in<br />
der <strong>Gasinstallation</strong>. ■<br />
Autor: Dipl.-Ing. Kai-Uwe Schuhmann,<br />
DVGW (Deutscher Verein des<br />
Gas- und Wasserfaches e.V. Technisch<br />
Wissenschaftlicher Verein),<br />
Bereich Gasverwendung<br />
www.dvgw.de<br />
Gasströmungswächter sperren<br />
die Gaszufuhr, wenn der<br />
Schließvolumenstrom überschritten<br />
wird. Bild: Viega<br />
2/2014 <strong>IKZ</strong>PRAXIS 5
HeIZuNGSTecHNIK<br />
Servicearbeiten an Kesseln<br />
Sensibel und haargenau<br />
Abgasmessgeräte an Gas- und Ölfeuerungen richtig einsetzen<br />
Das Abgasmessgerät gehört zur Standardausrüstung eines jeden Heizungsbauers. Damit die durchgeführten Messungen aber auch den<br />
Vorschriften entsprechen, müssen einige Punkte beachtet werden. Der Autor beschreibt die notwendigen Schritte beim Umgang mit<br />
dem Abgasmessgerät.<br />
1. Schritt:<br />
Vorbereiten des Abgas-Messgerätes<br />
Grundlegend für den Erhalt der korrekten<br />
Messwerte, aber auch den Schutz<br />
des Messgerätes, ist die richtige Vorbereitung.<br />
Hierfür werden folgende Schritte<br />
empfohlen:<br />
● Definition des Sensorschutzes<br />
Zum Schutz der Sensoren vor Überlastung<br />
bei hohen COKonzentrationen können<br />
Schwellenwerte definiert werden. Werden<br />
sie erreicht, erfolgt eine Abschaltung<br />
der Abgaspumpe, sodass kein Abgas mehr<br />
ins Messgerät gezogen wird. Bei einigen<br />
Messgeräten wie dem „Testo 3302 LL“, erfolgt<br />
bei Überschreiten des Schwellenwerts<br />
eine Verdünnung des Abgases mit Frischluft<br />
und die Messung muss nicht unterbrochen<br />
werden.<br />
● Dichtheitsprüfung<br />
Um zu verhindern, dass Frischluft unbemerkt<br />
ins Messgerät gezogen wird und<br />
die Messergebnisse verfälscht, sollte vor<br />
der Abgasmessung eine Dichtheitsprüfung<br />
durchgeführt werden. Die Rauchgassonde<br />
wird dabei mit einer Kappe verschlossen,<br />
sodass der Durchfluss an der Messgaspumpe<br />
nach einer gewissen Zeit gegen null<br />
läuft. Ist dies nicht der Fall, liegt eine Undichtigkeit<br />
des Gerätes vor. Es sollte dann<br />
beispielsweise geprüft werden, ob der Verschluss<br />
an der Kondensatfalle richtig verschlossen<br />
ist.<br />
● Nullung der Gassensoren und des<br />
Zugsensors<br />
Für die Nullung der Sensoren muss sich<br />
die Rauchgassonde außerhalb des Abgaskanals,<br />
im optimalen Fall an der Frischluft<br />
befinden. Das Messgerät saugt die Umgebungsluft<br />
über die Rauchgassonde an und<br />
leitet sie über die Gassensoren. Diese werden<br />
dadurch gespült und die gemessene<br />
Gaskonzentration als Nullpunkt gesetzt.<br />
Gleichzeitig wird der Drucksensor des Abgasmessgerätes<br />
auf den Luftdruck in der<br />
Umgebung der Feuerstätte genullt.<br />
Bei einigen Messgeräten wie dem „Testo<br />
3302 LL“ kann sich die Sonde auch während<br />
der Nullung im Abgaskanal befinden.<br />
Hier werden sowohl der Messgasweg als<br />
auch der Drucksensor während der Nullung<br />
von der Rauchgassonde entkoppelt<br />
und die Gaskonzentration bzw. der Luftdruck<br />
in der Umgebung des AbgasMessgerätes<br />
für die Nullung verwendet.<br />
2. Schritt:<br />
Bestimmung des Abgasverlustes<br />
Der Abgasverlust ist ein Maß für den<br />
Wärmeinhalt der über den Schornstein abgeleiteten<br />
Abgase. Je höher der Abgasverlust<br />
ist, desto schlechter ist der Wirkungsgrad<br />
und damit die Energieausnutzung der<br />
Heizungsanlage. Aus diesem Grund ist der<br />
zulässige Abgasverlust von Feuerungsanlagen<br />
durch die 1. BundesImmissionsschutzverordnung<br />
(1. BImSchV) begrenzt. Brennwertgeräte<br />
sind aufgrund ihrer hohen Effizienz<br />
von dieser Messung ausgenommen.<br />
Die Tabelle 1 gibt Auskunft darüber, wie<br />
hoch der Abgasverlust ausfallen darf.<br />
Tabelle 1: Grenzwerte für Abgasverluste laut<br />
1. BImSchV.<br />
Nennwärmeleis<br />
tung in kW<br />
≥ 4 ≤ 25 11<br />
> 25 ≤ 50 10<br />
> 50 9<br />
Grenzwerte für<br />
Abgasverluste in %<br />
Die Bestimmung des Abgasverlustes geschieht<br />
rechnerisch mit den folgenden Parametern,<br />
die durch das Abgasmessgerät<br />
gemessen werden:<br />
• Verbrennungslufttemperatur,<br />
• Abgastemperatur,<br />
• Sauerstoff-Gehalt (O 2 ),<br />
• brennstoffspezifische Parameter.<br />
Das korrekte Vorgehen bei der Messung<br />
wird im Folgenden beschrieben.<br />
Für die Einstellarbeiten unerlässlich ist ein<br />
Abgas-Messgerät. Manche Geräte, wie das<br />
„Testo 330-2 LL" schützt seine Gassensoren<br />
bei hohen CO-Konzentrationen durch<br />
Frischluft-Verdünnung.<br />
Bei der Messung der Abgase schützen einige<br />
Geräte ihre Gassensoren vor zu hohen<br />
CO-Konzentrationen durch die Beimischung<br />
von Frischluft.<br />
● Messen der<br />
Verbrennungslufttemperatur (VT)<br />
Die meisten AbgasMessgeräte sind<br />
standardmäßig mit einem Temperaturfühler<br />
am Gerät ausgestattet. So kann durch<br />
das Anbringen des Messgerätes am Brennergehäuse<br />
die Verbrennungslufttemperatur<br />
in unmittelbarer Nähe der Ansaugstelle<br />
des Brenners gemessen werden.<br />
Bei raumluftunabhängigen Anlagen<br />
wird dieser Fühler durch einen separaten<br />
6 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 2/2014
Mit einem multifunktionalen Rauchgas-<br />
Messgerät (hier: „Testo 320 basic“) können<br />
neben den Abgas-Messwerten auch schnell<br />
und präzise Absolut- und Differenzdrücke<br />
gemessen werden.<br />
Anwendung eines Rückstaumelders.<br />
Mit diesem Gerät („Testo 510“) lassen sich<br />
der Gasanschluss- und Düsendruck ablesen.<br />
Temperaturfühler ersetzt, der direkt in die<br />
Zuführung der Frischluft/Verbrennungsluft<br />
eingebracht wird.<br />
● Messen der Abgastemperatur (AT)<br />
Über das Thermoelement in der Rauchgassonde<br />
wird die Abgastemperatur gemessen.<br />
Dafür wird die Rauchgassonde<br />
durch die Messöffnung in den Abgaskanal<br />
geführt. Der Abstand der Messöffnung<br />
zum Kessel sollte mindestens den zweifachen<br />
Durchmesser des Abgaskanals haben.<br />
Durch ständige Temperaturmessung wird<br />
der Punkt mit der höchsten Abgastemperatur<br />
gesucht (der sogenannte Kernstrom)<br />
und die Sonde dort platziert.<br />
Hinweis<br />
Durch Ablagerung von Kondensat auf dem<br />
Temperatursensor kann es zu einem schlagartigen<br />
Absinken der Abgastemperatur kommen.<br />
● Messen der O 2 -Konzentration<br />
Das Abgas wird mit einer Pumpe über<br />
die Rauchgassonde angesaugt und in den<br />
Messgasweg des Abgasanalysegeräts geleitet.<br />
Dort wird es über die GasSensoren<br />
(Messzellen) für O 2 und CO geleitet und<br />
die jeweilige Gaskonzentration bestimmt.<br />
Der O 2 Gehalt wird auch verwendet, um<br />
daraus die CO 2 Konzentration im Abgas<br />
zu berechnen.<br />
<strong>Praxis</strong>-Tipp<br />
Überraschend hohe O 2 -Werte können durch<br />
Undichtigkeit des Messgerätes hervorgerufen<br />
werden, weil Frischluft angezogen wird und<br />
das Abgas verdünnt. Zur Prüfung sollte eine<br />
Dichtheitsprüfung des Messgerätes durchgeführt<br />
werden.<br />
● ermittlung des Abgasverlustes (qA)<br />
Aus diesen gemessenen Werten berechnet<br />
das Messgerät den Abgasverlust (qA).<br />
Dieser muss nach Arbeiten am Brenner unter<br />
den Grenzwerten aus Tabelle 1 liegen.<br />
3. Schritt: Messung des Kaminzugs<br />
Bei der Messung des Kaminzugs wird die<br />
Differenz zwischen dem Druck innerhalb<br />
des Abgaskanals und dem Druck des Aufstellraumes<br />
ermittelt. Dies erfolgt wie bei<br />
der Bestimmung des Abgasverlusts im Kernstrom<br />
des Abgaskanals. Wie bei Schritt 1 beschrieben,<br />
muss der Drucksensor des Messgerätes<br />
vor der Messung genullt werden.<br />
4. Schritt:<br />
Messung der cO-Konzentration<br />
Die Überprüfung des COWertes lässt<br />
Rückschlüsse auf die Qualität der Verbrennung<br />
zu und dient der Sicherheit des Anlagenbetreibers.<br />
Bei Verstopfung der Abgaswege<br />
würden beispielsweise bei atmosphärischen<br />
Gasheizgeräten die Abgase über die<br />
Strömungssicherung in den Heizraum gelangen<br />
und dies zu einer Gefährdung des<br />
Betreibers führen. Daher muss nach Arbeiten<br />
am Brenner die KohlenmonoxidKonzentration<br />
(CO) im Abgas überprüft werden.<br />
Die Messung darf frühestens zwei Minuten<br />
nach Inbetriebnahme des Brenners<br />
durchgeführt werden, da erst dann der erhöhte<br />
COGehalt während des Anfahrens<br />
der Anlage auf den normalen Betriebswert<br />
abgesunken ist. Bei unbekannten Ölfeuerungen<br />
sollte zuerst eine Rußmessung mit<br />
einer Rußpumpe vorgenommen werden,<br />
damit das Abgasmessgerät nicht durch<br />
hohe Rußanteile unnötig belastet wird.<br />
Die Grenzwerte für den COGehalt bei<br />
Gasfeuerstätten sind in der KÜO (Kehrund<br />
Überprüfungsordnung) bezogen auf<br />
unverdünntes Abgas festgelegt (Tabelle 2).<br />
Die Messung erfolgt wie bei der Bestimmung<br />
des Abgasverlusts im Kernstrom des<br />
Abgaskanals. Da das Abgas dabei allerdings<br />
mit Frischluft verdünnt ist, rechnet<br />
das Abgasmessgerät den COGehalt auf unverdünntes<br />
Abgas um und zeigt den Wert<br />
als CO unverdünnt an.<br />
Tabelle 2: CO-Messwerte und Bedeutung.<br />
Messwert Vorgehen<br />
CO unverdünnt<br />
> 500 ppm 1 )<br />
CO unverdünnt<br />
> 1000 ppm 1 )<br />
Für Ölfeuerungen legt die 1. BImSchV<br />
den Grenzwert für die COKonzentration<br />
mit < 1300 mg/kWh fest (entspricht etwa<br />
1170 ppm). Diese Einheit kann am Messgerät<br />
vor der Messung eingestellt werden.<br />
5. Schritt: Pflege des Messgerätes<br />
Nach der Messung sollte die Rauchgassonde<br />
bei eingeschalteter Messgaspumpe<br />
aus dem Abgaskanal entnommen werden.<br />
Dadurch wird die saubere Umgebungsluft<br />
über die GasSensoren geleitet und spült<br />
diese.<br />
Anschließend sollte das bei der Messung<br />
angefallene Kondensat aus der Kondensatfalle<br />
und dem Schlauch der Rauchgassonde<br />
entfernt werden.<br />
■<br />
Autor: Lutz Kettenhofen, Produktmanagement<br />
Vertrieb Deutschland – Division Gas & Partikel<br />
bei Testo AG, Lenzkirch<br />
Bilder: Testo<br />
www.testo.de<br />
Wartung der Anlage notwendig<br />
Stilllegung der Anlage<br />
1 ) ppm = parts per million. 500 ppm CO bedeutet:<br />
500 CO-Moleküle befinden sich in<br />
1 Mio. Luftmoleküle.<br />
2/2014 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 7
ePorTAge<br />
Nachwuchsförderung<br />
TA Heimeier übernimmt Verantwortung<br />
50 Auszubildende erhalten für ein Jahr gratis die Nachwuchszeitschrift <strong>IKZ</strong>-PRAXIS<br />
Handwerksbetriebe, die jungen Leuten eine Lehrstelle anbieten, tun etwas Gutes. Davon ist das Unternehmen TA Heimeier überzeugt<br />
und stiftet 50 Auszubildenden ein Jahr lang das Abonnement der <strong>IKZ</strong>-PRAXIS.<br />
Der Beruf des Anlagenmechanikers wird anspruchsvoller und<br />
verlangt ein tiefes Wissen über die Funktion und Wirkungsweise<br />
der Produkte, die eingebaut werden sollen. Erst dann kann das<br />
Gerät eingestellt oder eine Störung behoben werden. Hier setzt die<br />
Ausbildungsoffensive der <strong>IKZ</strong>-PRAXIS an. In Kooperation mit Industrieunternehmen<br />
bekommen Auszubildende ein Jahr lang die<br />
monatlich erscheinende Fachzeitschrift <strong>IKZ</strong>- PRAXIS kostenlos<br />
zugeschickt. Ganz aktuell ist TA Heimeier eingestiegen. Mit der Februar-Ausgabe<br />
2014 beginnt die Belieferung mit den Heften, deren<br />
Inhalt genau auf Jugendliche während der Lehre zugeschnitten ist.<br />
Für den neuen Sponsor ist der Nachwuchs wichtig, „denn das ist<br />
unsere Zukunft“, wie es Meinolf Rath ausdrückt. Der Schulungsleiter<br />
ist sich sicher, dass jeder, der sich für den Beruf des Anlagenmechanikers<br />
entscheidet, „eine Riesenchance“ hat. Ihn während<br />
seiner Ausbildungszeit zu begleiten, zu unterstützen und zu<br />
qualifizieren, ist das Anliegen des Herstellers von Produkten für<br />
die Hydraulik in Heizungs- und Klimaanlagen.<br />
Ausgangslage und Ausweg für alle<br />
Meinolf Rath hat die Erfahrung gemacht, dass die hydraulischen<br />
Systeme in Form von Heizungs- oder Kaltwasseranlagen „irgendwie<br />
funktionieren, aber nicht in der realistisch erzielbaren Effizienz“.<br />
Da werden Komponenten eingeplant, aber nicht oder an<br />
falscher Stelle eingebaut, Ventil-Werte vorgegeben, aber nicht eingestellt,<br />
Komponenten richtig ausgeschrieben und falsch bestellt . . .<br />
Die Aufzählung ließe sich weiter und weiter ergänzen.<br />
Daher hat TA Heimeier ein breites Schulungsangebot aufgebaut,<br />
das sich auch an Auszubildende richtet. Meinolf Rath stellt<br />
heraus: „Bei unseren Seminaren stehen die Anwendungsbereiche<br />
und Lösungsansätze im Mittelpunkt, um praktische Hilfestellung<br />
zu leisten.“ Der Schulungsleiter hat dabei die Effizienzsteigerung<br />
im Blick, also die Frage, wie sich aus einer bestehenden oder geplanten<br />
Anlage die möglichen Energieeinsparungen bei Heizungsund<br />
Klimaanlagen realisieren lassen.<br />
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Teilnehmer<br />
nach Erwitte ins Schulungszentrum kommen, oder die Hydraulikexperten<br />
schulen vor Ort, z. B. in Meister- oder Technikerschulen,<br />
beim Fachgroßhändler, in Berufsschulen. Die Seminare sind<br />
für die Teilnehmer kostenlos.<br />
TA Heimeier<br />
Das Seminarprogramm von TA Heimeier ist in einer Broschüre zusammengefasst<br />
und kommt 2-mal pro Jahr heraus. Die Inhalte sind<br />
auch online abrufbar.<br />
Das Unternehmen TA Heimeier ist vor mehreren Jahren aus drei<br />
Unternehmen hervorgegangen, die ihre unterschiedlichen Produktgruppen<br />
mitbrachten. Das Gesamtangebot erstreckt sich<br />
heute aus thermostatischen Regelungen für z. B. Heizkörper und<br />
Fußbodenheizungen, Strangregulier- und Regelarmaturen für<br />
Wärme- und Kälteanlagen sowie Produktlösungen für die Druckhaltung<br />
und Nachspeisung, z. B. Ausdehnungsgefäße, kompressorgesteuerte<br />
Druckhaltung und Entgasungsanlagen. TA Heimeier<br />
möchte mit aufeinander abgestimmten Systemen Energie in Gebäuden<br />
sparen. In Deutschland hat TA Heimeier einen Mitarbeiterstamm<br />
von rund 400, weltweit sind 2000 Menschen für das<br />
Unternehmen tätig. Größter Standort weltweit ist Erwitte (NRW).<br />
8 iKZ-PrAXiS 2/2014
ROSCOPE ® i2000<br />
Das modulare System für den Profi-Einsatz<br />
Meinolf Rath zeigt, dass der<br />
Teilnehmer an Weiterbildungskursen<br />
an der Demonstrationswand<br />
zahlreiche Messungen<br />
und Einstellungen<br />
vornehmen kann.<br />
große Demonstrationsanlage verschafft Durchblick<br />
Im Schulungsraum in Erwitte hat TA Heimeier eine funktionsfähige<br />
Demonstrationsanlage entwickelt. Sie enthält die<br />
in Heizungs- und Klimasystemen gebräuchlichsten hydraulischen<br />
Schaltungen mit Regulierventilen, Differenzdruckreglern,<br />
Misch- und Verteilventilen. Die Funktion der Verbraucher<br />
erfolgt z. B. über stetige Regelventile, voreinstellbare<br />
Thermostatventile oder Fußboden-Heizkreisverteiler.<br />
„Damit ist es möglich“, sagt Schulungsleiter Rath, „die Inbetriebnahme<br />
oder Einregulierung nicht nur zu demonstrieren,<br />
sondern auch zu üben.“<br />
Für Arbeiten an Druckhalte- und Nachspeiseanlagen steht<br />
eine weitere als „Demoramp“ bezeichnete Wand zur Verfügung.<br />
Installiert sind beispielsweise Druckausdehnungsgefäße<br />
oder eine Druckhaltung mit Kompressor. An der Funktions-<br />
und Demonstrationsanlage können folgenden Übungen<br />
durchgeführt werden:<br />
• Einstellen der erforderlichen Wassermengen an Thermostat-<br />
und Strangregulierventilen,<br />
• Erlernen und Anwenden der verschiedenen Einregulierungsmethoden,<br />
• Einregulieren und Messen,<br />
• Diagnose und Fehlersuche,<br />
• Inbetriebnahme und Funktion von Druckhalte und Nachspeisesystemen.<br />
Demonstrationswände stehen in Erwitte und Bad Kreuznach.<br />
Darüber hinaus verfügen einige Außendienstmitarbeiter<br />
über kleinere Modelle, die sie im Auto transportieren können.<br />
Im Vergleich zu den beiden Hauptanlagen sind sie deutlich<br />
kleiner, enthalten aber die wichtigsten Komponenten und<br />
hydraulischen Funktionen.<br />
Wege der erstinformation<br />
Auf der Internetseite www.taheimeier.de sind alle Seminare<br />
übersichtlich gruppiert. Der Interessierte kann sich die<br />
Inhalte ansehen und sich für sein passendes Seminar entscheiden.<br />
Eine online-Anmeldung ist möglich. Erhältlich ist auch<br />
eine gedruckte Version der Seminarbroschüre.<br />
Rohrinspektion<br />
Hohlrauminspektion<br />
Präzise Ortung<br />
ROSCOPE ® i2000 App:<br />
n WiFi-Sender ermöglicht Live-Bildübertragung<br />
an mobile Endgeräte<br />
n Integrierte Bearbeitungsfunktion zum<br />
Markieren von Rohrleitungsschäden<br />
n Gratis für iOS verfügbar<br />
Rohrinspektion mit Modul 25/16:<br />
n Aufnahme und Wiedergabe der Inspektion<br />
auf Video (AVI) oder Foto (JPEG)<br />
n Extrem flexibler Kamerakopf für 90° Bögen<br />
ab Ø 50 mm<br />
Modul TEC:<br />
n Selbstausrichtender Kamerakopf<br />
n Zur Inspektion von Hohlräumen und schwer<br />
zugänglichen Bereichen<br />
Ortung mit Modul ROLOC PLUS:<br />
n Punktgenaues Lokalisieren von Sonden<br />
n Exakte Tiefenmessung<br />
Besuchen Sie uns!<br />
12.-15.03.2014<br />
Halle 5<br />
Stand 122<br />
online<br />
Auch der Online-Bereich liefert Unterstützung. Auf<br />
www.taheimeier.de ist quasi alles abrufbar, was der SHKund<br />
TGA-Fachmann so braucht: Prospekte, Bedienungsanleitungen,<br />
Bilder, Planungssoftware, Hinweise zu Förderprogrammen<br />
u. a. m. „Alles Hilfestellungen“, so Meinolf Rath, „um<br />
den Endkunden adäquat zu beraten.“<br />
■<br />
www.taheimeier.de<br />
Abb.<br />
Modul TEC<br />
Abb.<br />
Modul 25/16<br />
ROTHENBERGER –<br />
Qualität aus Leidenschaft<br />
Abb. Modul<br />
ROLOC PLUS<br />
2/2014 iKZ-PrAXiS<br />
www.rothenberger.com
PRAXIS<br />
Beim Kunden<br />
Aus dem Baustellenalltag<br />
Uns erreichen regelmäßig Bilder aus dem Baustellenalltag. Meist handelt es sich um Installationen, die nicht regelkonform sind. Man<br />
könnte auch sagen: Pfusch am Bau. Wenn Sie als Auszubildender oder Monteur auch solche Kuriositäten sehen, drücken Sie auf den Auslöser<br />
Ihrer Digitalkamera und mailen uns die Bilder mit einem kurzen Text, der die Situation beschreibt, einfach zu. Für jede Veröffentlichung<br />
erhalten Sie als Dankeschön die aktuelle Ausgabe des Magazins „inwohnen“. Die E-Mail-Adresse: redaktion@strobel-verlag.de.<br />
Nicht alltägliche Installationsarbeiten<br />
Regelmäßig finden Bilder aus der Baustellenpraxis<br />
den Weg in die <strong>IKZ</strong>-Redaktion.<br />
In dieser Ausgabe zeigen wir zwei Negativ-<br />
Beispiele aus dem Bereich Installation. Vom<br />
Meisterbetrieb für Sanitär & Heizung Josef<br />
Lüpschen aus Köln haben wir die Aufnahme<br />
einer älteren Kupferrohrinstallation erhalten.<br />
Hier zeigt sich mal wieder, dass in früheren<br />
Technisch mag diese Heizungsinstallation in einem halböffentlichen Sanitärtrakt durchaus<br />
okay sein, die handwerkliche Umsetzung kann bestenfalls mit „schwach“ bezeichnet werden.<br />
Auf Dämm- und Korrosionsmaßnahmen bei Rohrinstallationen<br />
wurde in früheren Zeiten wenig Wert<br />
gelegt, wie dieses Beispiel aus der <strong>Praxis</strong> zeigt.<br />
Jahren trotz vorhandener normativer Vorgaben wenig Wert auf Schall-, Wärme und<br />
Korrosionsschutz gelegt wurde. Bausünden, die sich heute rächen.<br />
Durchaus regelkonform, aber handwerklich schwach umgesetzt ist die Heizungsinstallation,<br />
die Heinrich Wirsch in der <strong>Praxis</strong> vorgefunden und für uns fotografiert<br />
hat. Der Installateur schreibt uns: „Es mag durchaus Gründe geben, die Installation<br />
mit Verbundrohr auszuführen. Die Umsetzung ist allerdings ein Armutszeugnis für<br />
den ausführenden Handwerker.“<br />
„Es lebe die Handwerkskunst“<br />
Von Fred Schulz aus Lübeck haben wir<br />
diese Bilder erhalten. Der Gas- und Wasserinstallateurmeister<br />
schreibt uns dazu: „Die<br />
Bilder entstanden bei einem Notdiensteinsatz<br />
unserer Firma Anfang November. Der<br />
Kunde meldete sich, weil sein Heizkörper<br />
nicht warm wurde. Warum wohl? Watt hept<br />
wie lacht. Es lebe die Handwerkskunst.“<br />
Auf die Frage, wer denn diesen Murks<br />
installiert habe, hat der Handwerksmeister<br />
nach eigenem Bekunden keine Antwort erhalten.<br />
■<br />
Metallene Schläuche können die Montage erleichtern. In diesem Fall aus<br />
der <strong>Praxis</strong> war deren Einsatz aber wenig sinnvoll und führte sogar dazu,<br />
dass der Heizkörper aufgrund fehlender Entlüftungsmöglichkeit kalt blieb.<br />
Ohnehin hätte das Thermostatventil in dieser (falschen) Einbaulage kaum<br />
regeln können.<br />
Auch die Verbindung vom Kessel zum Rohrnetz wurde<br />
„gekonnt“ mit Panzerschläuchen ausgeführt.<br />
10 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 1/2014
Bei dieser Selbstschlussarmatur<br />
lässt sich die Temperatur des<br />
Wassers einstellen. Ausgelöst<br />
wird sie, indem der Nutzer den<br />
Druckknopf betätigt.<br />
Bild: Franke Aquarotter<br />
Diese elektronische Waschtischarmatur<br />
löst den Wasserstrahl berührungslos<br />
aus. Sie bietet Betriebsprogramme<br />
wie Energiesparmodus<br />
oder Wassersparprogramm.<br />
Bild: Geberit<br />
Beispiel für eine Doppelhebeanlage, wie sie in<br />
Mehrfamilienhäusern oder ähnlichen Gebäuden<br />
eingesetzt werden sollte, die eine unterbrechungsfreie<br />
Abwasser entsorgung verlangen.<br />
Tipps für die<br />
Baustellenpraxis<br />
Hebeanlagen im Mehrfamilienhaus<br />
Müssen in Mehrfamilienhäusern die Hebeanlagen<br />
für gemeinschaftlich genutzte Räume<br />
unterhalb der Rückstauebene (Straßenoberkante)<br />
mit Doppelpumpe ausgestattet sein?<br />
In Fällen, wo der Zufluss zur Hebeanlage während<br />
des normalen Betriebes nicht unterbrochen werden<br />
darf, muss die Hebeanlage mit einer zweiten Pumpe<br />
ausgerüstet werden. Sie muss sich selbsttätig einschalten.<br />
In Einfamilienhäusern ist eine zweite Förderpumpe<br />
nicht notwendig, wenn die Bewohner bei Ausfall<br />
der Hebeanlage auf die Benutzung von Toiletten oder<br />
Waschmaschinen, die an die Hebeanlage angeschlossen<br />
sind, verzichten können. Gleiches trifft auf Räume<br />
mit untergeordneter Nutzung wie beispielsweise<br />
Gästewohnungen zu.<br />
Bei Mehrfamilienhäusern ist eine Doppelpumpanlage<br />
immer empfehlenswert, wenn z. B. Waschküchen<br />
oder Toiletten über die Hebeanlage entwässert<br />
werden. Bei Ausfall einer Einzelhebeanlage könnte<br />
keine der Parteien Waschmaschinen und/oder Toiletten<br />
benutzen. In diesem Fall muss sichergestellt<br />
sein, dass bei einem Ausfall der Pumpe sofort alle<br />
Parteien darüber informiert werden, diese Gegenstände<br />
nicht mehr zu benutzen. Nur so ließe sich ein<br />
Rückstau und damit ein eventueller Wasseraustritt<br />
verhindern.<br />
■<br />
Quelle: ACO Passavant GmbH, ww.aco-haustechnik.de<br />
Wie funktioniert<br />
eigentlich . . .<br />
eine Selbstschlussarmatur?<br />
Zu der großen Gruppe der Sanitärarmaturen gehören als spezielle<br />
Bauarten die Selbstschlussarmaturen. Hauptgrund für deren Einsatz<br />
ist die Möglichkeit, Wasser zu sparen. Als Nebeneffekt ergeben sich<br />
ein höherer Bedienkomfort, verbesserte hygienische Bedingungen<br />
(berührungslose Bedienung z. B. beim Urinal), z. T. auch größere Sicherheit<br />
gegen Beschädigungen.<br />
Diese Armaturen besitzen eine selbsttätig ablaufende Öffnungsund<br />
Schließfunktion. Der Zeitabstand zwischen Öffnen und Schließen<br />
lässt sich in gewissen Grenzen voreinstellen. Die Armaturen unterscheiden<br />
sich in der Art, wie der automatisch ablaufende Vorgang<br />
gestartet wird, und wie in der Armatur selbst die Betätigung der Elemente<br />
erfolgt.<br />
Die interne Betätigung ist entweder hydraulisch (Kombination Federkraft<br />
– Wasserdruck) oder mittels Magnetventil gelöst. Die Einflussnahme<br />
von außen erfolgt durch Berührung (drücken eines Knopfes<br />
oder Hebels) oder berührungslos (durch Annäherung).<br />
Die berührungslose Auslösung der Armaturen wird immer nach<br />
dem Sender-Empfänger-Prinzip realisiert. Sender und Empfänger sind<br />
so angeordnet, dass bei Benutzung der Armatur ein verändertes Signal<br />
beim Empfänger ankommt. Über eine elektronische Verstärkerschaltung<br />
wird daraufhin ein Magnetventil angesteuert, das erst den<br />
Wasserweg freigibt und nach der Zeitvoreinstellung wieder schließt.<br />
Die gesendeten Signale sind Infrarotstrahlung (s. Abbildung), Mikrowellen<br />
(Radarstrahlung) oder Ultraschall.<br />
■<br />
Funktionsprinzip einer optoelektronisch gesteuerten Selbstschlussarmatur<br />
a Direktreflexion,<br />
b Tastkopf (enthält Infrarotsender und empfänger),<br />
c Verstärker, d Magnetventil, e Wasserfluss.<br />
2/2014 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 11
AuSbIlduNg<br />
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr. 2 Woche: 8<br />
Thema: Hygiene beim Umgang mit Trinkwasser<br />
Im April 2013 ist die überarbeitete Richtlinie VDI/DVGW 6023 erschienen und wurde damit rechtskräftig. Bei Nichteinhaltung der entsprechenden<br />
Vorgaben sind weitreichende Probleme im Bereich der Wasserhygiene möglich. Diese können nach fachlicher Begutachtung<br />
zudem zu juristischen Konsequenzen für die Verursacher führen. Mit dem Inkrafttreten der letzten Änderungen zur Trinkwasserverordnung<br />
im August 2013 sind für Ersteller von Trinkwasseranlagen und deren Betreiber bzw. Eigentümer neue Verpflichtungen<br />
entstanden. Zweck der Verordnung ist es, „die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung<br />
von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und<br />
Reinheit [...] zu schützen“. Es soll verhindert werden, dass den Menschen durch den Gebrauch oder den Genuss des Trinkwassers<br />
gesundheitliche Nachteile entstehen.<br />
Die Trinkwasserverordnung gilt von der Gewinnung (Quelle)<br />
über die Versorgungsleitungen zu den Gebäuden durch die<br />
Hausinstallation bis zur letzten Zapfstelle. Für den Installateur<br />
ist wichtig, dass er bei der Montage „die allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik“ einhält. Neben einer Vielzahl von Normen<br />
ist die VDI/DVGW-Richtlinie 6023 eine dieser anerkannten Regeln.<br />
Sie befasst sich mit „Hygiene in Trinkwasser-Installationen<br />
– Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und<br />
Instandhaltung“.<br />
Mit dieser Vorgabe wird der hohen Qualität und gesundheitlichen<br />
Bedeutung von Trinkwasser Rechnung getragen. Die Errichtung<br />
von Trinkwasseranlagen und wesentliche Veränderungen<br />
dürfen nur durch das Versorgungsunternehmen oder ein im Installateurverzeichnis<br />
des Versorgers eingetragenes Installationsunternehmen<br />
erfolgen.<br />
Jeder, der an Trinkwasseranlagen arbeitet, trägt Verantwortung<br />
für die hygienischen Maßnahmen, die zur Vermeidung einer<br />
Kontamination (Belastung) des Lebensmittels Nr. 1 durch Krankheitserreger<br />
erforderlich sind. Denn bei der Erstellung, Erweiterung,<br />
Änderung und Wartung einer Trinkwasseranlage oder deren<br />
Bestandteilen besteht die Gefahr, Krankheitserreger in das<br />
Trinkwassersystem einzuschleppen.<br />
Wie wird das Material in meinem Betrieb gelagert? Werden<br />
Bauteile wie Rohre, Form- und Verbindungsstücke offen gelagert?<br />
Wie werden diese auf die Baustelle transportiert? Sind diese nach<br />
Grundmaterialien getrennt oder zusammen aus einer Kiste zu suchen?<br />
Werden diese auf der Baustelle am Boden abgelegt? Sind<br />
diese Staub, Schmutz oder Spritzwasser beim Transport und auf<br />
der Baustelle ausgesetzt? Wie steht es mit dem Hygieneverhalten<br />
der Mitarbeiter?<br />
Die Trinkwasserhygiene beginnt eigentlich bereits bei der Produktion<br />
der Komponenten. Die hygienische Verpackung vor dem<br />
Versand, die Lagerung bei Groß- und Zwischenhändlern ist ebenso<br />
von Bedeutung. Manche Großhändler bieten z. B. Fittings an,<br />
die offen gelagert oder in Plastikbeuteln verpackt gekauft werden<br />
können. Unverpackte Bauteile, die mehrfach von verschiedenen<br />
Händen angefasst wurden, könnten bereits durch Krankheitserreger<br />
belastet sein.<br />
Die Trinkwasserhygiene beginnt bei jedem, der mit derartigen<br />
Systemen in Kontakt kommt. Ob saubere Kleidung, mehrmaliges<br />
Händewaschen, das Sauberhalten der Arbeitsstellen und der Bauteile:<br />
Dies alles sind Mindest-Grundvoraussetzungen.<br />
Negatives Fallbeispiel<br />
Die von der Reinigung eines Küchenabflusses noch tropfende<br />
Reinigungsschlange im Auto auf den Sortimentskasten mit den<br />
neuen Winkel- und T- Stücken unterschiedlichster Materialien<br />
und Größen legen. Zum Austausch eines Filtereinsatzes fahren.<br />
Die Hände kurz an dem drei Wochen alten Handtuch im Servicefahrzeug<br />
getrocknet. Den Filter mit beiden Händen abziehen und<br />
dann den neuen Einsatz mit bloßen Händen in den Filter schieben<br />
bzw. einsetzen. Die nun leicht rötlichen Hände schnell etwas in<br />
dem Putzeimer mit dem aufgefangenen Filterwasser abwaschen<br />
oder nur abputzen und zum nächsten Auftrag fahren.<br />
Wie es mit der Hygiene im Alltag aussieht, das muss jeder für<br />
sich selbst beurteilen. Doch eines ist unumstößlich: Die Gesundheit<br />
– insbesondere die anderer – ist nicht verhandelbar. Daraus<br />
folgt, dass der Kunde einen hohen gesetzlichen hygienischen Anspruch<br />
bezüglich der Erstellung, Reparatur und Wartung seiner<br />
gesamten Trinkwasserinstallation hat.<br />
Infektionserkrankungen durch Trinkwasseranlagen?<br />
Im Sommer 2013 musste eine Gemeinde in Quarantäne genommen<br />
werden, weil es eine Häufung bzw. ein epidemieartiges<br />
Auftreten von Legionellenerkrankungen gab. Legionellen verursachen<br />
eine mitunter tödlich verlaufende Lungenkrankheit. In<br />
zahlreichen Trinkwasseranlagen von Einfamilien-, Mehrfamili-<br />
Einige Trinkwasserepidemien in Europa und den USA.<br />
Erreger Ort/Jahr Erkrankte Tote<br />
Cholera Hamburg (1892) 16 000 9000<br />
Typus Gelsenkirchen (1901) 3200 350<br />
Pforzheim (1919) 4000 400<br />
Neu Ötting (1946) 600 96<br />
Hagen (1956) 500<br />
Zermatt (1963) 473 3<br />
Riverside, USA (1965) 16 000 3<br />
Ruhr Worbis (1972) 1400<br />
Ismaning (1978) 2450<br />
Carbool, USA (1989) 243 4<br />
Ontario, Kanada (1973) 2300 7<br />
Hepatitis A Worchester (1969) > 1200<br />
Dibgelstedt (1972) 40<br />
12 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 2/2014
AuSbIlduNg<br />
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr. 2 Woche: 8<br />
Thema: Hygiene beim Umgang mit Trinkwasser<br />
enhäusern und öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Kindergärten,<br />
Büro-, Betriebs- oder Fertigungsstätten wurden Legionellen<br />
nachgewiesen. Dies zeigt, dass die Bakterien in Trinkwasseranlagen<br />
aller Art vorkommen können. Jährlich infizieren sich<br />
etwa 600 Menschen mit Legionellen. Die Dunkelziffer soll bei weit<br />
über 20 000 Infektionen liegen.<br />
Aber auch andere Krankheitserreger können durch Trinkwasser<br />
den menschlichen Organismus befallen. Sie können durch<br />
Trinken, Einatmen oder Hautkontakt in den Körper gelangen.<br />
Diese Tabelle lässt sich fortsetzen. So wurden in England zwischen<br />
1991 bis 1998 alleine 35 und in den USA 113 Trinkwasserepidemien<br />
dokumentiert. Im Jahr 2000 erkrankten z. B. 403 000<br />
Personen in Milwaukee. Viele durch Trinkwasser bedingte Infektionen<br />
sind fäkalen Ursprungs.<br />
Fallbeispiel<br />
In einem Bürogebäude kam es zu einer Anhäufung krankheitsbedingter<br />
Ausfälle in der EDV-Abteilung des 8. OG.: Magendarmerkrankungen<br />
mit Fieber, Brechreiz, Durchfall und weiteren<br />
Symptomen. Bei der Ursachenforschung stellte sich heraus,<br />
dass sowohl die Strahlregler als auch die Bedienhebel der Armaturen<br />
an den Waschbecken erheblich mit Fäkalbakterien belastet<br />
waren. Nach jedem Händewaschen gelangten Bakterien auf die<br />
Hände. Zudem trank ein Teil der Mitarbeiter Wasser aus der Armatur.<br />
Das Reinigungspersonal einer Fremdfirma hatte zudem offensichtlich<br />
WC, Waschbecken und Ablagen mit einem Lappen geputzt.<br />
Ein über Wochen nimmer endender<br />
Kreislauf von Erkrankung, Genesung und<br />
wieder Ansteckung.<br />
Anforderung an den Fachmann<br />
Nahezu täglich hat es der Fachmann –<br />
vom Lehrling über den Gesellen bis zum<br />
Meister – mit Trinkwasserinstallationen<br />
zu tun. Möglicherweise wurden sie durch<br />
die eigene Firma installiert. Werden Installationsfehler<br />
erkannt, kostet es sicher<br />
Mut und Überwindung, diese Fehler anzusprechen<br />
– gerade, wenn man sie selbst<br />
verursacht hat. Doch müssen sie korrigiert<br />
werden.<br />
gefahren für die gesundheit<br />
Bei dem Bild rechts handelt es sich um<br />
eine Installation aus den 1980er-Jahren,<br />
die nachträglich mit Filter und physikalischer<br />
Wasseraufbereitung ergänzt wurde.<br />
Das Rohrsystem besteht aus Kupfer, es<br />
wurde weichgelötet, teilweise sind Messingformstücke<br />
verwendet worden. Des<br />
Weiteren wurde eine Gewebeschlauch-<br />
Verbindung erstellt.<br />
Zu erkennen ist eine Umgehung, in<br />
der das Wasser stagniert, d. h. lange Zeit<br />
nicht fließt. Zudem ist die Spülleitung der<br />
Aufbereitungsanlage direkt in die Abwasserleitung<br />
gesteckt. Der Filter wurde<br />
mindestens ein Jahr nicht rückgespült und schützt auch nicht den<br />
Druckminderer vor Verunreinigungen. Da es sich um ein Einfamilienhaus<br />
mit Spülkästen handelt, ist die Dimensionierung mit<br />
einem DN 32 zu groß.<br />
Sanierungsvorschläge<br />
• Mikrobiologische Untersuchung des Trinkwassers vor dem<br />
Druckminderer bzw. nach dem Wasserzähler und nach der Umgehungskonstruktion,<br />
• weitere Wasserproben an der gesamten Anlage, insbesondere<br />
am Speicheraustritt und Speichereintritt der Zirkulationsleitung,<br />
• Trinkwasseranalyse, ob und welche Aufbereitungsmaßnahmen<br />
tatsächlich erforderlich sind,<br />
• Rückbau des gesamten Konstruktes,<br />
• Erneuerung ohne Umgehung mit neuen Bauteilen und neuem<br />
Filter in max. DN 25,<br />
• je nach Befund der Proben weiterer Anlagenrückbau bzw. deren<br />
Erneuerung,<br />
• Hinweise an den Nutzer auf den ordnungsgemäßen Betrieb –<br />
mindestens alle 72 Stunden muss die Anlage komplett durchspült<br />
worden sein,<br />
• auf Wartungsintervalle hinweisen – besser einen Wartungsvertrag<br />
anbieten,<br />
• Protokoll der durchgeführten Maßnahmen erstellen und dem<br />
Betreiber übergeben.<br />
Selbstverständlich muss<br />
vor der Sanierung dieses Abschnittes<br />
die Gesamtanlage<br />
überprüft worden sein,<br />
um weitere Fehler und hygienische<br />
Mängel aufzunehmen<br />
und deren Sanierung<br />
ebenfalls in Angriff nehmen<br />
zu können. Zum Thema<br />
Trinkwasserhygiene gibt es<br />
umfangreiches Informationsmaterial.<br />
Dieses kann beim<br />
DVGW (Deutscher Verein des<br />
Gas- und Wasserfaches) und<br />
bei Herstellern von Trinkwasserarmaturen<br />
und Geräten<br />
oft kos ten los angefordert<br />
oder über das Internet heruntergeladen<br />
werden.<br />
2/2014 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 13
teSt<br />
Sanitärtechnik<br />
aufgabe 1<br />
Wie sind handbetriebene Scheren oder<br />
Stanzen zu sichern?<br />
a Hochgestellte Hebel sind gegen unbeabsichtigtes<br />
Herabfallen zu sichern<br />
b Es ist ein Schild „Vorsicht Gefahr“ an<br />
den Werkzeugen anzubringen<br />
c Das Werkstück ist durch Niederhalter<br />
gegen Hochkanten zu sichern<br />
d Die unverkleidete Schnittlinie<br />
(Schneidmesser) ist farblich zu kennzeichnen.<br />
aufgabe 2<br />
Wie können Gefahren beim Arbeiten mit<br />
Rundmaschinen vermieden werden?<br />
a Durch Tragen von Arbeitshandschuhen<br />
b Das Zahnradpaar von handbetriebenen<br />
Rundmaschinen ist mit einer<br />
Abdeckung zu versehen<br />
c Die Antriebszahnräder sind zum<br />
Nachfetten frei zugänglich zu halten<br />
d Kraftbetriebene Rundmaschinen<br />
sind mit mechanischen Handschutzeinrichtungen<br />
sowie Not-Aus-Schalter<br />
auszurüsten<br />
aufgabe 3<br />
Was ist beim Arbeiten mit Gewindeschneidmaschinen<br />
zu beachten?<br />
a Es ist eine möglichst lockere und luftdurchlässige,<br />
weite Kleidung zu tragen<br />
b Die Maschinen sind standsicher aufzustellen<br />
c Schlüssel von Spannvorrichtungen<br />
sind vor dem Einschalten abzuziehen<br />
d Die Maschinen können zum Aufschrauben<br />
von Formstücken verwendet<br />
werden<br />
aufgabe 4<br />
Welche Sicherheitsmaßnahmen sind beim<br />
Arbeiten mit Blechabkantbänken zu beachten?<br />
a Bei handbetriebenen Abkantbänken<br />
müssen das Gegengewicht und dessen<br />
Bewegungsbahn verkleidet sein<br />
b Motorbetriebene Abkantbänke sind<br />
mit Sicherheitseinrichtungen auszurüsten,<br />
z. B. Fußschalter ohne Selbsthaltung<br />
und Not-Aus-Schalter<br />
c Mögliche Quetsch- und Scherstellen<br />
zwischen Maschinenständer und Biegewange<br />
sind bei motorbetriebenen<br />
Abkantbänken mit Abweiseinrichtungen<br />
zu versehen<br />
d Die Oberwange muss möglichst<br />
schnell das Blech gegen die Unterwange<br />
klemmen<br />
MatheMatik<br />
aufgabe 1<br />
Nach Erneuerung eines Heizkessels soll<br />
die Vorlaufleitung bis zum Verteiler erneuert<br />
werden. Anstelle der bisherigen Leitung<br />
von DN 80 soll die neue Leitung mit<br />
DN 65 verlegt werden. Um wie viel Prozent<br />
wird bei gleichem Heizwasserdurchsatz<br />
die Strömungsgeschwindigkeit vergrößert?<br />
a ca. 15 %<br />
b ca. 30 %<br />
c ca. 40 %<br />
d ca. 50 %<br />
aufgabe 2<br />
Der Volumenstrom, der durch eine Rohrleitung<br />
DN 100 fließt, soll bei gleich bleibender<br />
Strömungsgeschwindigkeit verdoppelt<br />
werden. Wie groß ist die Nennweite der<br />
neuen Rohrleitung zu wählen?<br />
a DN 50<br />
b DN 80<br />
c DN 125<br />
d DN 150<br />
heizungS- und kliMatechnik<br />
aufgabe 1<br />
Welches ist die maximale Lieferlänge<br />
eines Kunststoffabwasserrohres aus PE<br />
mit Muffe?<br />
a 1 m<br />
b 2 m<br />
c 3 m<br />
d 6 m<br />
aufgabe 2<br />
Welche maximale Temperaturzunahme DJ<br />
in einer häuslichen Abwasseranlage wäre<br />
eine realistische Annahme?<br />
a 10 K<br />
b 20 K<br />
c 50 K<br />
d 100 K<br />
lösung 3: d<br />
lösung 2: c<br />
lösung 1: d<br />
heizungS- und kliMatechnik<br />
lösung 4 a, b, c<br />
Durch das Schließen der oberen Wange<br />
kann es zum Ein- oder gar Abklemmen<br />
von Fingergliedern kommen. Deshalb<br />
sind komplizierte Biegevorgänge vor Arbeitsbeginn<br />
zu planen und festzulegen.<br />
Ausladende Maschinenteile, bewegliche<br />
Hebel, Spannfedern und Gegengewichte<br />
sind mit Schutzeinrichtungen abzudecken<br />
sowie gegen unbeabsichtigtes Betätigen<br />
zu sichern.<br />
wie Ringe, Halsketten und Armbanduhren<br />
sind vor Beginn abzulegen.<br />
Das Aufschrauben von Form- und Verbindungsstücken<br />
(Fittings) ist nicht zulässig.<br />
Reinigungs- und Wartungsarbeiten der<br />
Maschinen haben im Stillstand zu erfolgen.<br />
aufgabe 3<br />
Die thermische Längendehnung von<br />
Kunst stoff-Abwasserrohren kann verlegetechnisch<br />
gesteuert werden durch<br />
a Biegeschenkel<br />
b Langmuffen<br />
c Dehnungskompensatoren (z. B. Aufsteckmuffen)<br />
d Einsteckmuffen<br />
Eine der Auswahlmöglichkeiten ist nur für<br />
kürzere Rohre geeignet. Kreuzen Sie diese<br />
an.<br />
14 ikz-PraXiS 2/2014
teSt<br />
löSungen<br />
MatheMatik<br />
Sanitärtechnik<br />
lösung 1: d<br />
Gegeben:<br />
= 80 mm = 8 cm<br />
d1<br />
= 65 mm = 6,5 cm<br />
d2<br />
Gesucht:<br />
Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit<br />
pv in %<br />
Hinweis: Strömungsgeschwindigkeit und<br />
Strömungsquerschnitt verhalten sich umgekehrt<br />
verhältnisgleich. D. h., die Strömungsgeschwindigkeit<br />
nimmt im gleichen<br />
Maße zu, wie der Strömungsquerschnitt<br />
abnimmt (und umgekehrt). So ist eine Aussage<br />
über die Strömungsgeschwindigkeit<br />
möglich, indem mit Strömungsquerschnitten<br />
gerechnet wird.<br />
Lösungsweg:<br />
pv = A1 – A2 · 100 %<br />
A2<br />
pv = (d2 1 – d 2 2) · 0,785<br />
d · 100 %<br />
2 2 · 0,785<br />
pv = (8 cm)2 – (6,5 cm) 2<br />
(6,5 cm) 2 · 100 %<br />
pv = 51,38 %<br />
gerundet: pv = 50 %<br />
Erfolgskontrolle:<br />
64 cm² · 100 % = 42,25 cm² · 151 %<br />
lösung 2: d<br />
Gegeben:<br />
v1 = v 2<br />
V·2 = 2 V·1<br />
= 100 mm<br />
d1<br />
Gesucht:<br />
d2 in mm und DN neu<br />
Lösungsweg:<br />
V·1 = 2 V·1<br />
d2 ² · 0,785 · v = 2 · d² · 0,785 · v<br />
1<br />
d2 ² = 2d²<br />
1<br />
d2 = √2 · d²<br />
1<br />
= √2 · 10 cm<br />
= √200 cm2<br />
= 141 mm<br />
gewählt DN 150<br />
d2<br />
d2<br />
d2<br />
Erfolgskontrolle:<br />
Vorüberlegung: Ein Rohr von 141 mm<br />
Durchmesser müsste einen doppelt so<br />
großen Strömungsquerschnitt haben wie<br />
ein Rohr von 100 mm Durchmesser, wenn<br />
bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit der<br />
Volumenstrom verdoppelt wird.<br />
A1 = 2A 2<br />
(1,41 dm)² · 0,785 = 2 · (1 dm)² · 0,785<br />
1,57 dm² = 1,57 dm²<br />
lösung 1: a, c<br />
Es gibt eine Vielzahl von handbetriebenen<br />
Scheren und Stanzen. Je nach Bauart und<br />
Größe (Handblechscheren, Hebeltafelscheren,<br />
Handhebelstanzen u. a.) ergibt sich<br />
eine Vielzahl von Einzelgefahren, die der<br />
Benutzer kennen muss.<br />
Zur Gefahrenabwendung sind die aktuellen<br />
UVV Metallverarbeitung Scheren sowie<br />
die UVV Kraftbetriebene Arbeitsmittel<br />
zu beachten (UVV: Unfallverhütungsvorschrift).<br />
lösung 2: b, d<br />
Handschuhe dürfen beim Arbeiten mit<br />
Rundmaschinen nicht getragen werden.<br />
Zahnräder dürfen nie ungesichert und frei<br />
zugänglich sein.<br />
Kraftbetriebene Maschinen (mit Elektromotor)<br />
erfordern Handschutzeinrichtungen<br />
in Form von Schaltern ohne Selbsthaltung<br />
sowie Not-Aus-Einrichtungen, deren<br />
Betätigung über Schalter, Reißleine<br />
oder Fußschalter erfolgt.<br />
lösung 3: b, c<br />
Da sich das Rohr selbst oder aber ein<br />
Schneidkopf dreht, ist beim Arbeiten mit<br />
der Gewindeschneidmaschine eng anliegende<br />
Kleidung zu tragen, Schmuckstücke<br />
iMPreSSuM<br />
Verlag:<br />
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Lüftung Sanitär), Techn. Betriebswirt, Journalist (FJS)<br />
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Lüftungs- und Klimatechnik)<br />
Redakteur: Markus Sironi, Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs-<br />
und Lüftungsbauermeister, gepr. Energieberater SHK<br />
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Jahrgang: 66 (2014) ISSN 1869-3008<br />
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2/2014 ikz-PraXiS 15
PRoduKte<br />
Leicht und leistungsstark mit 12 Volt<br />
Klein, handlich und dabei sehr kraftvoll<br />
– so charakterisiert Techtronic Industries<br />
den Akku-Bohrhammer „Fuel M 12 CH“<br />
der Marke Milwaukee. Die Energie bezieht<br />
das Modell aus einem Lithium-Ionen-Akku<br />
mit 12 V und 4,0 Ah Kapazität.<br />
Es misst nur 250 mm in der Länge und<br />
wiegt nur 1,9 kg. Daher kann der Hammer<br />
„auch sehr gut bei Überkopf-Montagen verwendet<br />
werden“. Das Modell ist mit einem<br />
bürs tenlosen Elektromotor ausgestattet,<br />
hat dadurch einen höheren Wirkungsgrad<br />
als Standardmotoren „und bleibt über Jahre<br />
hinweg wartungsfrei“.<br />
Der Akku-Bohrhammer mit SDS-plus-<br />
Werkzeugaufnahme verfügt über ein<br />
elektropneumatisches Schlagwerk. Für<br />
Schraub- oder andere Bohrarbeiten lässt<br />
es sich abschalten. Eine LED-Beleuchtung,<br />
eine Akku-Ladestandsanzeige und Softgrip-Auflagen<br />
am Handgriff gehören zur<br />
Grundausstattung.<br />
Techtronic Industries Central Europe GmbH<br />
(Milwaukee), Itterpark 2, 40724 Hilden,<br />
Tel.: 02103 960 - 0, Fax: - 238,<br />
www.milwaukeetool.de<br />
Kombihammer ohne Kabel<br />
Premiere hatte der „TE 30-A36“ bereits im Januar letzten Jahres<br />
als erster Hilti-Kombihammer für Bohr- und Meißelarbeiten<br />
mit Akku-Antrieb. Hervorzuheben ist die Einstufung in die 36-V-<br />
Klasse, die Akkukapazität von<br />
6,0 Ah und der bürstenlose Motor.<br />
Der Kombihammer ist mit<br />
der AVR-Funktion (Aktive Vibrations<br />
Reduktion) ausgestattet,<br />
um die Belastungen durch<br />
Hand-Arm-Vibrationen zu senken.<br />
Schutz vor Arbeitsunfällen<br />
bietet die Rutschkupplung und<br />
die elektronische Schnellabschaltung<br />
„ATC“ (Active Torque<br />
Control): Sie überwacht die Beschleunigung<br />
des Gerätes und<br />
schaltet bei Bewehrungstreffern<br />
den Motor innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />
ab.<br />
Rohrbelüfter für den<br />
Wandeinbau<br />
Mit „Dallvent WE“ bietet Dallmer einen Rohrbelüfter für<br />
den Wandeinbau. Er eignet sich zur Belüftung von Sekundärfallleitungen<br />
sowie von Einzel- und Sammelanschlussleitungen.<br />
Ebenfalls ist er einsetzbar als Ersatz für eine Umlüftung<br />
von Anschlussleitungen, die weiter als 4 m von der<br />
Fallleitung entfernt sind.<br />
Durch die modulare Bauweise bietet „Dallvent WE“ laut<br />
Hersteller weitere Vorteile: Nach Entfernen der Abdeckplatte<br />
ist der Ventileinsatz ohne Werkzeug aus dem in der Wand<br />
fixierten Gehäuse herauszunehmen. So ergibt sich ein freier<br />
Zugang zum Anschlussrohr, der als dauerhafte Revisionsöffnung<br />
für die Entwässerungsleitung genutzt werden<br />
kann.<br />
■<br />
Dallmer GmbH + Co. KG, Wiebelsheidestr. 25, 59757 Arnsberg,<br />
Tel.: 02932 9616 - 0, Fax: - 222, info@dallmer.de, www.dallmer.de<br />
Hilti Deutschland AG, Hiltistr. 2, 86916 Kaufering, Tel.: 0800 88855 - 22,<br />
Fax: -23, de.kundenservice@hilti.com, www.hilti.de<br />
Akku-Programm mit System<br />
Unter dem Namen „System-Kit“<br />
bringt Makita eine Modellreihe<br />
auf den Markt. Damit hat<br />
der Handwerker die Möglichkeit,<br />
nur die Maschine – also<br />
ohne Ladegerät, ohne Akkus,<br />
aber verpackt mit Systemkoffer<br />
– zu bestellen. Der Systemgedanke<br />
basiert auf der Idee,<br />
dass bei vielen Anwendern bereits<br />
vollständige Ausrüstungen<br />
mit Ladegerät und Akku vorhanden<br />
sind. „Das spart Kosten, Platz und<br />
Gewicht“, zieht Makita den Schluss.<br />
Makita Werkzeug GmbH, Makita-Platz 1,<br />
40885 Ratingen, Tel.: 02102 1004 - 0,<br />
Fax: - 129, info@makita.de, www.makita.de<br />
16 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 2/2014