Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

PORZELLAN 81
Aufwändig und fein farbig staffierter
Taschenuhrständer. Ein Hirtenjunge
stützt sich auf einen knorrigen dunkelbraunen
Stock aus Astwerk. Zu seinen
Füßen sitzt ein junges Schaf vor der Öffnung
für die Taschenuhr. Auf Sockelboden
noch lesbar „...714". H 137 mm
Die bestimmende Figur des lebhaft farbig
staffierten Taschenuhrständers ist
ein Knabe, der vor einem spitztütenartigen
Behältnis sitzt, in das die Taschenuhr
eingelegt wird. Es handelt sich hierbei
um einen fantasievoll gestalteten
Drachen. Die im Vordergrund sichtbaren
weißen, in Reihe gebundenen Schleifen
an einer Schnur unterstreichen dies. H
132 mm. Ebenfalls abgebildet im a.a.O.
genannten Buch „Vogel, J. and R." auf
Seite 289
denen die Taschenuhrständer zählen,
waren seltener und wurden später
produziert. In jedem Fall aber
waren die Käufer der Adel, die Herrscherhäuser
und der Teil der Klasse
der wohlhabenden Kaufleute. Zum
Produkt für weite Teile der Bevölkerung
wurden Uhrenständer erst
zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als
die Massenproduktion ihren Anfang
nahm. Gleichwohl blieben auch solche
Massenprodukte bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts nur dem wohlhabenderen
Bürgertum wie etwa
Handwerkern, Kaufleuten und Beamten
vorbehalten. Die Arbeiter
konnten teilweise erst Ende des
Jahrhunderts, nachdem sich industrielle
Betriebe mit einer erweiterten
Nachfrage nach Arbeitskräften
etabliert hatten und es deren Beschäftigte
infolgedessen zu bescheidenem
Wohlstand gebracht hatten,
von solchen „Luxuswaren" partizipieren.
Diese Massenprodukte – wobei mit
heutigen Stückzahlen eines Massenartikels
überhaupt nicht vergleichbar
– entwickelten sich mit der Veränderung
der Produktionsweisen.
Die Region, in der diese Veränderung