INTERSECTION Immer noch zu schnell: Niki Lauda (Vorschau)
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und leben<br />
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Österreich 3,90 Euro, Luxemburg 4,00 Euro<br />
ICH GEB’ GAS ICH WILL SPaSS<br />
Dieses Auto Andert alles:<br />
Volkswagen XL1<br />
DER EWIGE FuturisT:<br />
Design-Legende<br />
Syd Mead im Interview<br />
Risiko Digitalisierung:<br />
Wie gefAhrlich<br />
ist das Carhacking?<br />
Plus:<br />
Aston Martin Bulldog<br />
Fiat Abarth<br />
Rolls-Royce Wraith<br />
im Test:<br />
MUSTANG GT<br />
BMW X5<br />
S-Klasse<br />
<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong><br />
<strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>:<br />
NIKI<br />
LAUDA
× <br />
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INHALT<br />
42<br />
drehmoment<br />
Surfskulpturen<br />
In den Kunstwerken von Jay Nelsen<br />
kann man <strong>zu</strong>m Strand fahren<br />
20 Baukasten-Prinzip<br />
Toyota stellt Spielzeug-Auto für Erwachsene vor<br />
24 Mobile Biomedizin<br />
Mit der S-Max-Studie macht Ford den Van <strong>zu</strong>r<br />
rollenden Krankenstation<br />
25 Hochfliegende Träume<br />
Nächstes Jahr will Virgin Galactic die ersten<br />
Weltraumtouristen an den Start bringen<br />
26 Der Schein trügt<br />
Was passiert, wenn der Avantgardist Mark Borthwick<br />
den neuen 4er BMW fotografiert<br />
29 GroSSstadt-Cowboy<br />
Der leuchtende Superchopper aus Jakarta<br />
30 Quattro-Wand<br />
Warum Audis neue Quattro-Studie im Museum ausgestellt wird<br />
32 Autowäsche lebenslänglich<br />
Ford will mit der Vignale-Reihe den Luxusmarkt erobern<br />
35 Elektrisierte Menschentraube<br />
Das neue E-Bike von Elmoto zieht Passanten an<br />
36 Fast freihändig<br />
Mercedes-Benz will autonomes Fahren gesellschaftsfähig machen<br />
38 „Das Thema Mobilität ist abgeschlossen“<br />
Thomas Marecki über seine Ausstellung Garage Grit und<br />
den Wahnsinn der Autowelt<br />
42 Surfskulpturen<br />
In den Kunstwerken von Jay Nelsen kann man <strong>zu</strong>m Strand fahren<br />
8 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15
INHALT<br />
76<br />
XL<br />
Die Zukunft ist gelandet: Volkswagens<br />
1-Liter-Auto XL1 im Sci-Fi-Outfit<br />
LAUFSTEG<br />
44 Autokino Amour<br />
Cinematischer Ausflug im Lexus LS<br />
52 Knautschzone<br />
Die schönsten Uhren der Saison<br />
58 ROBBING QUEENS<br />
Auf Beute<strong>zu</strong>g mit dem Ford Kuga<br />
66 SHADES OF wraith<br />
Must-haves im Schatten des neuen Rolls-Royce Coupés<br />
76 XL<br />
Die Zukunft ist gelandet: Volkswagens 1-Liter-Auto<br />
XL1 im Sci-Fi-Outfit<br />
10 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15
INHALT<br />
106<br />
WERKSTATT<br />
„Rolls-Royce sehen aus wie TRAKTOREN“<br />
<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong> kontrovers: Design-Legende<br />
Syd Mead gestaltete die Fahrzeuge in<br />
„Blade Runner“ und „Elysium“<br />
90 „Vielen bin ich bis heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>“<br />
Die Rennlegende <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> über das Leben als Film,<br />
seinen fast tödlichen Unfall und die Formel 1 heute<br />
106 „Rolls-Royce sehen aus wie TRAKTOREN“<br />
<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong> kontrovers: Design-Legende Syd Mead gestaltete<br />
die Fahrzeuge in „Blade Runner“ und „Elysium“<br />
96 Wie gefährlich ist Carhacking?<br />
Über die Risiken der automobilen Digitalisierung<br />
110 Fliegen fressen<br />
Drei Tage Roadtrip im Abarth<br />
98 Interstellar<br />
Raumschiff, Ferrari oder Renault: Was fahren<br />
eigentlich Daft Punk?<br />
102 Lost Highway<br />
Wie die Marke Cadillac ihren Glamour verlor und<br />
wie sie ihn <strong>zu</strong>rückgewinnen will<br />
114 GebrauchtWagen<br />
Aston Martin Bulldog<br />
115 Erste Liebe<br />
Datsun ZX280<br />
116 Im Test:<br />
BMW X5, Ford Mustang Cabrio, Mercedes S-Klasse, Lexus IS 300h<br />
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12 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
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CONTRIBUTORS<br />
Kristin Loschert<br />
In der aktuellen Ausgabe fotografierte Kristin Loschert unsere<br />
Strecke <strong>zu</strong> Volkswagens Ein-Liter-Auto XL1. Autos hatte sie bislang<br />
<strong>noch</strong> nicht vor der Kamera.<br />
Trotzdem ist ihre erste Arbeit für <strong>INTERSECTION</strong> gleich die schönste<br />
Strecke im Heft geworden. Neben <strong>INTERSECTION</strong> fotografiert sie<br />
für Magazine wie „Brand Eins“ und arbeitet als Bildredakteurin. Sie<br />
selber fuhr zehn Jahre den alten Mexiko-Käfer ihrer Eltern, bis sie<br />
keinen TÜV mehr bekam, weil der Unterboden durchgerostet war.<br />
Seitdem fährt sie am liebsten Fahrrad. Zu einem XL1 würde sie<br />
allerdings auch nicht Nein sagen.<br />
Name: Kristin Loschert<br />
Lives: Berlin<br />
NATIONALITY: Deutsch<br />
Contribution: Volkswagen XL1<br />
Points on License: Keine, fährt immer<br />
nach den Regeln der StVO<br />
Vehicle: Rennrad<br />
Willy Katz<br />
Irina Gavrich<br />
amos fricke<br />
carsten bohn<br />
Irgendwo aus der norddeutschen Tiefebene,<br />
da wo es nur nasskalten Nebel und zähen<br />
Torf gibt, daher kommt Willy Katz. Gelernt<br />
hat er nichts. Hobbys hat er wenige. Aber<br />
im Herzen von Willy Katz, da ist was los.<br />
Da gibt’s kein heiter bis wolkig, da toben<br />
die Böen. Sagt er jedenfalls immer. Willy<br />
Katz redet ziemlich viel. Das kann nerven.<br />
Eigentlich ist er aber ganz nett. Und lustig.<br />
Manchmal <strong>zu</strong>mindest.<br />
Irina Gavrich ist gebürtige Ukrainerin. Seit<br />
2001 lebt und arbeitet sie zwischen Wien,<br />
Paris, Berlin und New York. Ihre fotographischen<br />
Arbeiten für Magazine (unter<br />
anderem Vogue UK, ZOO, GQ, Fräulein<br />
und L‘Officiel Hommes) basieren auf der<br />
sensiblen Seharbeit einer Fotografin, die<br />
sich nicht auf das perfekte Ablichten einer<br />
Person beschränkt, sondern diese Person<br />
nach einer inneren Vision inszeniert und<br />
dabei neu erfindet – schrieb mal jemand<br />
treffend über Irina. Wie das aussieht, kann<br />
man an ihrem Coverfoto von <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong><br />
(einem unserer besten überhaupt, finden<br />
wir) sehr schön erkennen.<br />
Amos Fricke hat an der Universität der<br />
Künste in Berlin visuelle Kommunikation<br />
studiert und sich dabei vor allem auf<br />
die Fotografie konzentriert. Geboren 1987<br />
lebt und arbeitet er nach einem Jahr in<br />
New York nun in Berlin. Er fotografiert für<br />
Magazine wie „Derzeit“ oder „Interview<br />
Deutschland“. Auf ein Genre festlegen will<br />
er sich nicht. Neben Mode, Porträt gilt er<br />
für uns vor allem als Stilllife-Experte. Das<br />
sieht man an der grafischen Strecke mit<br />
dem neuen Rolls Royce Wriath, die er für<br />
diese Ausgabe fotografierte.<br />
Carsten Bohn ist unsere Kölner Geheimwaffe.<br />
Dort arbeitet er als Kreativdirektor<br />
der Agentur Simple, die <strong>zu</strong>m Beispiel in der<br />
BMW-Welt den Kinderbereich gestalteten.<br />
Carsten liebt es, ausgeklügelte Technik in<br />
perfektem Design <strong>zu</strong> verpacken. Privat hat<br />
er einen Fimmel für den Jeep Cheerokee<br />
entwickelt – wie auch diverse Freunde seiner<br />
Köln-Posse. Für <strong>INTERSECTION</strong> testete<br />
er den Mustang GT Cabrio. Ein Wildpferd<br />
von Auto, das er souverän zähmte.<br />
16 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15
IMPRESSUM<br />
Intersection Deutschland ist eine<br />
Off One’s Rocker Publishing Ltd. Produktion<br />
Redaktionssitz<br />
Kurfürstenstraße 31/32, 10785 Berlin<br />
Telefon: +49 (0)30 28 88 40 43<br />
Fax: +49 (0)30 28 88 40 44<br />
redaktion@intersection-magazin.de<br />
HERBST 2013<br />
DEUTSCHLAND<br />
„Ich habe immer<br />
Autoritäten hinterfragt“<br />
Redaktion<br />
Chefredaktion<br />
V.i.S.d.P.<br />
Götz Offergeld, Hendrik Lakeberg<br />
MADS MIKKELSEN<br />
KUNSTGESCHÄFTE DER KRIEG LIBERACE VS. PUTIN<br />
Kreativ-Direktion<br />
Götz Offergeld<br />
Art-Direktion<br />
Jan-Nico Meyer<br />
Redaktionsleitung<br />
Anna Klusmeier<br />
Rolls-Royce Wraith<br />
Redaktion<br />
Alexander Batke-Lachmann,<br />
Ruben Donsbach<br />
Lektorat<br />
Eckart Eisenblätter<br />
Mode<br />
Hendrik Lakeberg<br />
Praktikant<br />
Joseph Albers<br />
AUTOREN<br />
Alexander Batke-Lachmann, Willy Katz,<br />
Daniel Seetal, Le Tone, Marc-Oliver Drescher,<br />
Sébastien Carayol<br />
FOTOGRAFEN<br />
Amos Fricke, Jan Friese, Kristin Loschert,<br />
Robert Wunsch, Helmut Weipert, Bastien<br />
Latanzio, Mark Borthwick, Valère Terrier,<br />
Gilles Uzan, Stefan Bogner, Jack halloway,<br />
Jay Nelson, boudewijn Bollmann, Heiko Richard,<br />
Claudia Klein, Irina Gavrich, Cameron Smith,<br />
Katie Callan, Andreas Schmidt, Andreas Gnass,<br />
David Markmann, Grégoire Alexandre,<br />
Maud Remy Lonvis<br />
VERLAG<br />
Off One’s Rocker Publishing Ltd.<br />
Kurfürstenstraße 31/32<br />
10785 Berlin<br />
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info@off-ones-rocker.de<br />
Geschäftsführung<br />
Hannes von Matthey<br />
Verlagsleitung<br />
Anna Klusmeier<br />
Herausgeber<br />
Götz Offergeld<br />
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Dan Ross<br />
116 Oldstreet<br />
London EC1V 9BG, UK<br />
Telefon: +44 (0) 207 608 1166<br />
Fax: +44(0) 207 608 1060<br />
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Intersection USA<br />
Vivien Kotler<br />
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New York, NY 10013, USA<br />
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vivien@intersectionmagazine.com<br />
Intersection Mittlerer Osten<br />
Amin Domiati<br />
Master Mind fz 11c<br />
Dubai Media City, Dubai<br />
P.O. Box 502042<br />
Telefon: +971 43 90 36 91<br />
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Intersection SKandinavien<br />
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11247 Stockholm, Sweden<br />
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18 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
Die Mode. Die Kunst. Das Leben.
NEWS<br />
13<br />
Texte und Redaktion:<br />
Hendrik Lakeberg und Ruben Donsbach<br />
Themen,<br />
Uber die<br />
man reden<br />
sollte<br />
20 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 21
01<br />
Das Baukasten-Prinzip<br />
Mit der Studie Camatte stellt Toyota ein<br />
Spielzeugauto vor -- fUr Kinder und Erwachsene<br />
Fotos Bastien Latanzio<br />
Premiere feierte die Studie Camatte<br />
auf der Spielzeugmesse in Tokio im<br />
Juni dieses Jahres. Dies ist insofern<br />
bezeichnend, als dass Toyotas asketisches<br />
Leichtbaugefährt auch Kinder<br />
fahren können.<br />
Die Maße von 2,70 x 1,30 x 1,20 Meter<br />
und Platz für drei Passagiere übersteigen<br />
aber eigentlich die Spielzeugklasse.<br />
Und auch die Geschwindigkeit von<br />
bis <strong>zu</strong> 40 km/h, die der Elektromotor<br />
bringen soll, ist nur <strong>noch</strong> kindgerecht,<br />
wenn man beide Augen <strong>zu</strong>drückt. Vielleicht<br />
ist der Camatte also eher ein blick auf die Zukunft des Elektroau-<br />
ven Projekt auch ein möglicher Aus-<br />
großartiges Spielzeug für Erwachsene tos: Das könnte nämlich auf Grund<br />
oder ein perfektes Vater-Sohn-Projekt der Schlichtheit des Antriebs und der<br />
für die Sommerferien. Denn wenn Konstruktion eine neue Tuning-Welle<br />
es dieses knuffige Gefährt jemals <strong>zu</strong> hervorbringen. Die aktuellen Fahrzeuge<br />
mit Verbrennungsmotor sind dafür<br />
kaufen geben sollte, dann als Bausatz<br />
von 57 Teilen. Jedes Karosserie-Detail viel <strong>zu</strong> komplex geworden.<br />
des Camatte kann also in der eigenen<br />
Garage nach Belieben des Besitzers<br />
umgestaltet werden. Darüber hinaus<br />
liegt in diesem simplen wie innovati-<br />
Styling Josia. N<br />
22 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 23
NEWS<br />
02<br />
Mobile Biomedizin<br />
Das neue ford S-Max Concept<br />
misst den Puls der Passagiere<br />
Foto Jan Friese<br />
Beim Anblick der Studie <strong>zu</strong>m neuen<br />
S-Max vergisst man fast, dass es<br />
sich um einen Van handelt. Der Winkel<br />
der Frontscheibe ist <strong>noch</strong> flacher<br />
geneigt und der Knick in der Seitenflanke<br />
über den Hinterreifen gibt dem<br />
Fahrzeug eine muskulöse Statur. Das<br />
Design-Team von Ford verstärkt die<br />
Sportlichkeit des ohnehin sportlichen<br />
Vans <strong>noch</strong> ein wenig. Das steht ihm<br />
ausgesprochen gut, da die aufgeräumte<br />
Keilform des S-Max für eine<br />
perfekte Balance sorgt.<br />
Trotzdem vergisst man bei Ford<br />
nicht, dass gerade der S-Max kein<br />
Spielzeug für Singles, sondern ein Familienwagen<br />
ist. Fürsorglich kümmert<br />
sich dieses Auto um seine Passagiere.<br />
Neben den typischen Assistenz-Systemen<br />
wie <strong>zu</strong>m Beispiel einem verbesserten<br />
Einpark-Assistenten, ist die Carto-Car<br />
Kommunikation integriert, die<br />
ein wichtiger Schritt auf dem Weg <strong>zu</strong>m<br />
autonomen Fahren ist, was wiederum<br />
ermöglicht, dass der Fahrer sich mehr<br />
um sein Kind als um das Lenkrad kümmern<br />
kann. Aber die totale Vernet<strong>zu</strong>ng<br />
des S-Max hat <strong>noch</strong> einen anderen interessanten<br />
Vorteil: Die Sitze messen<br />
wie ein Langzeit-EKG den Puls der<br />
Passagiere und werten die Ergebnisse<br />
auf Wunsch aus, sodass im Zweifelsfall<br />
sogar automatisch ein Arzt verständigt<br />
wird. Auch eine Messung des<br />
Blut<strong>zu</strong>ckerspiegels inklusive Warnung<br />
bei Unter<strong>zu</strong>ckerung kann diese Studie<br />
leisten. Damit geht Ford die zweite<br />
Stufe der Digitalisierung des Autos, die<br />
sich nach der Integration von Facebook<br />
und Twitter den wirklich wichtigen<br />
Dingen im Leben widmet: der Gesundheit<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel. Es wäre ein Riesenschritt,<br />
wenn Errungenschaften wie<br />
diese tatsächlich in der kommenden<br />
S-Max-Serie auftauchen würden. In<br />
einer danach ist aber auch okay.<br />
03<br />
Hochfliegende<br />
TrAume<br />
Es ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend,<br />
wenn Virgin Space Travel Neu-<br />
angeht. 250.000 Dollar soll ein Flug koslerweile<br />
recht konkret, was die Zahlen<br />
igkeiten über ihr ziviles Raumfahrtprogramm<br />
verkündet. Im April dieses ert. Der Preis soll bleiben, bis die ersten<br />
ten, der etwa zweieinhalb Stunden dau-<br />
Jahres gelang es, mit dem SpaceShip- 1000 Passagiere geflogen sind, danach<br />
Mit offiziellem Spitznamen heißt das<br />
SpaceShipTwo übrigens VSS Enterprise.<br />
Richard Branson, der Tausendsassa<br />
hinter Virgin Galactic, hat sein Vermögen<br />
in der Musikindustrie gemacht. Es<br />
technische Fortschritt inspiriert die<br />
Popkultur, sondern die Popkultur den<br />
technischen Fortschritt.<br />
William Shatner alias Captain Kirk<br />
lehnte einen Flug ins All übrigens ab. Er<br />
Fortschritte der zivilen<br />
Raumfahrt: Erste FlUge schon<br />
fUr dieses Jahr geplant<br />
Two, das Sie auf dem Bild oben sehen,<br />
die Schallmauer <strong>zu</strong> durchbrechen. Im<br />
September ein zweites Mal. Zwar legt<br />
man sich nicht auf einen konkreten<br />
Termin fest, aber <strong>noch</strong> in diesem Jahr<br />
soll laut Virgin Galactic der erste kom-<br />
will man weitersehen. Dass Virgin Galactic<br />
so viele Tickets verkaufen wird,<br />
dürfte mehr als realistisch sein, denn<br />
auf die ersten 100 Plätze bewarben sich<br />
2006 bereit 65.000 Hobby-Astronauten.<br />
575 Personen haben bis <strong>zu</strong>m Frühjahr<br />
ist also interessant <strong>zu</strong> beobachten, wie<br />
die Popkultur Hightech-Visionen wie<br />
diese befeuert, denn wäre Branson<br />
nicht Anfang der Siebziger mit den<br />
Science-Fiction inspirierten Sounds<br />
von Mike Oldfield <strong>zu</strong>m Millionär ge-<br />
würde zwar gerne hoch, aber er möchte<br />
auch sicher sein, dass er wieder runterkommt.<br />
Risiken birgt die kommerzielle<br />
Raumfahrt mit Sicherheit. Es<br />
bleibt <strong>zu</strong>m Beispiel <strong>zu</strong> hoffen, dass dem<br />
SpaceShip-Two nicht das Schicksal der<br />
Fotos Virgin Galactic<br />
merzielle Weltraumflug an den Start<br />
gehen. Realistischer ist hier wohl die<br />
2013 einen Platz angezahlt. Ob sich das<br />
Geschäftsmodell auf Dauer rechnet,<br />
worden, vielleicht hätte er die hochfliegende<br />
Idee für Virgin Galactic nie<br />
Concorde ereilt. Bei der explodierte die<br />
Utopie des Überschallgeschwindig-<br />
erste Hälfte 2014.<br />
steht in den Sternen, denn die Kosten<br />
gehabt. Vielleicht ist es mittlerweile<br />
keits-Passagierflugzeugs in einem töd-<br />
Den<strong>noch</strong> ist das Unternehmen mitt-<br />
gehen schon jetzt in die Milliarden.<br />
schon umgekehrt: Nicht mehr der<br />
lichen Feuerball.<br />
24 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 25
NEWS<br />
04<br />
Der Schein trUgt<br />
Romantiker Mark Borthwick<br />
fotografiert den neuen 4er BMW<br />
Fotos Mark Borthwick c/o Brigitta Horvat<br />
Streng genommen ist die neue 4er-<br />
Reihe von BMW ja eine Mogelpackung,<br />
denn eigentlich besteht sie schon länger<br />
in Form des 3er Coupé. Trotzdem<br />
ergibt es durchaus Sinn, dem 3er Coupé<br />
einen eigenen Namen <strong>zu</strong> geben,<br />
denn der deutlich sportlichere Charakter<br />
löst den 4er von der Münchner<br />
Allerweltsklasse ab und macht<br />
ihn besonderer. Durch das kraftvolle<br />
Design könnte er darüber hinaus <strong>zu</strong><br />
einer erschwinglicheren Alternative<br />
<strong>zu</strong>m 6er werden, der ohnehin eher ein<br />
sportlicher 7er-Ersatz geworden ist. Es<br />
purzelt in der BMW-Modellpolitik also<br />
einiges durcheinander, was durchaus<br />
seinen Reiz hat.<br />
Interessant ist vor diesem Hintergrund<br />
auch die Idee der Münchener<br />
dieses eigentlich so technische Auto<br />
von Mark Borthwick fotografieren <strong>zu</strong><br />
lassen. Der Fotograf, der gleichzeitig als<br />
Avantgarde-Musiker bekannt ist, steht<br />
für einen feinfühligen Stil, für bewusst<br />
gesetzte Überbelichtungen und eine Art<br />
analoge Romantik. Auf den ersten Blick<br />
ein harter Kontrast <strong>zu</strong>m kalten Technik-<br />
Kraftprotz 4er. Im Endeffekt steht aber<br />
beides für eine alternative Form der Eleganz.<br />
Hier der Fotograf, der sich dem üblichen<br />
slicken Look der Werbeästhetik<br />
verweigert und sie genau dadurch neu<br />
erfindet. Dort die aggressive Sportlichkeit,<br />
hinter der man bei genauem Hinsehen<br />
die fein gezeichneten, kunstvollen<br />
Linien entdeckt. Der Schein trügt also<br />
– Borthwick und dieses Auto ergeben<br />
ein gutes Team. Zusammen könnten<br />
sie einen Ausblick auf eine neue Werbeästhetik<br />
der Autoindustrie geben. Auf<br />
jeden Fall macht ein Foto wie das oben<br />
neugierig, gerade weil man nicht alles<br />
sieht. Es weckt Interesse und damit natürlich<br />
auch Begehren.<br />
26 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 27
NEWS<br />
05<br />
Die Beherrschung<br />
des Lichts<br />
BMW treibt die Scheinwerfer-Evolution<br />
in rasantem Tempo voran<br />
Text Hendrik Lakeberg Fotos BMW<br />
Welchen beeindruckenden Sprung die<br />
Lichttechnik in den letzten 13 Jahren<br />
gemacht hat, illustrieren besonders<br />
gut die Frontscheinwerfer von BMW.<br />
Zugleich Fluch: weil extrem ikonisch<br />
und damit festgelegt. Und Segen: der<br />
Wiedererkennungswert könnte kaum<br />
größer sein – das Markengesicht mit<br />
dem Doppelring sticht seit dem Facelift<br />
des 5ers im Jahr 2000 besonders<br />
deutlich hervor. Es lässt den Fahrer ei-<br />
2000<br />
Einführung der Coronaringe beim Facelift des 5er BMW<br />
nes entgegenkommenden Fahrzeugs<br />
auch bei Nacht wissen, dass es gerade<br />
ein BMW war, den er passiert hat.<br />
Vom Doppelring (Bei BMW auch<br />
Corona-Ringe genannt), der direkt nebeneinander<br />
angeordnet aus der Front<br />
des Autos leuchtet, führte die Design-<br />
2009<br />
5er GT, 5er, 3er Coupé: Der <strong>zu</strong>rückgesetzte ganz linke und ganz rechte Scheinwerfer sorgen<br />
für mehr Dynamik. Außerdem sind die Corona-Ringe <strong>zu</strong>m ersten Mal LED-beleuchtet<br />
Evolution <strong>zu</strong>erst über die Dreidimensionalität<br />
(der ganz linke und ganz rechte<br />
Scheinwerfer sind seit 2009 dynamisch<br />
<strong>zu</strong>rückversetzt), den oben und unten<br />
angeschnittenen Corona-Ringen (2011),<br />
die dem Scheinwerfer einen wesentlich<br />
technischeren Look geben, der LED-Be-<br />
2011<br />
6er Coupé: Die oben und unten angeschnittenen Corona-Ringe geben dem Scheinwerfer einen<br />
technischeren Look. Die LED-Augenbraue eine grimmigere, dynamischere Anmutung<br />
tonung der „Augenbraue“ im gleichen<br />
Jahr, bis hin <strong>zu</strong>r Akzentuierung des<br />
Zusammenwachsens von Scheinwerfer<br />
und BMW-Niere. Zu sehen erstmals<br />
in der Studie des X4 von 2013.<br />
Im Kern geht es im Design des<br />
06<br />
GroSSstadt-Cowboy<br />
Auch als der Wilde Westen längst vorüber<br />
war, lebte der Mythos des einsamen<br />
Cowboys weiter. Vor allem im<br />
<strong>zu</strong>sammengetan, dem französischen<br />
Designer Bastien Ribeiro de Welfeld.<br />
Unterstützt wurde das gemeinsame<br />
2012<br />
7er BMW: Die Lichtfläche wird immer kleiner. Das ermöglicht unter anderem, dass man einen<br />
BMW auch nachts bei jeder Scheinwerfer-Einstellung von Weitem erkennt<br />
Scheinwerfer-Lichts darum, nach außen<br />
<strong>zu</strong> zeigen, wie souverän eine Marke<br />
die Technik beherrscht. Auch dies<br />
erkennt man an der Lichtevolution<br />
von BMW, wo die tatsächlich leuchtende<br />
Fläche im Laufe der Jahre immer<br />
kleiner geworden ist. Als mögliche<br />
nächste Stufe sieht man bei BMW das<br />
Der Designer Bastien Ribeiro de<br />
Welfeld und Kick Ass Chopper<br />
Motorrad entwerfen Klamotten<br />
fUr Jakarta<br />
Film und dass nicht nur in der Prärie,<br />
sondern in der Großstadt. Zuletzt in<br />
der Figur des namenlosen Stuntfahrers<br />
in Nicolas Winding Refns Film<br />
„Drive“. Vor Kurzem waren wir Zeuge<br />
seiner erneuten Wiedergeburt. Und<br />
zwar als Mischung aus digitalem Lucky<br />
Luke und den Motorradfahrern<br />
Projekt von dem Insitut Français Jakarta.<br />
Basis war eine Honda CB 750, die<br />
Kick Ass Chopper filigran pimpte und<br />
Ribeiro de Welfeld mit zackigen elektrolumineszierenden<br />
Streifen verzierte.<br />
Der passende Helm entstand in Kooperation<br />
mit dem französischen sehr<br />
<strong>zu</strong> empfehlenden Atelier Ruby.<br />
2009<br />
Vision Efficient Dynamics: Die Studie für den jetzigen i8 minimiert die Lichtfläche erneut.<br />
Schafft die technische Evolution die Lichtquelle als Design-Element auf lange Sicht ab?<br />
Laserlicht. Dieses ist so hell, dass man<br />
theoretisch nur <strong>noch</strong> einen schmalen<br />
Lichtstreifen benötigt. Vielleicht<br />
Text Tone Foto Valère Terrier<br />
aus „Tron“.<br />
Ort der Auferstehung ist die Stadt<br />
Jakarta, Indonesien. Geburtshelfer wa-<br />
Alles in allem und wie Sie auf unserem<br />
Bild sehen können, haben wir es<br />
beim Ergebnis dieser internationalen<br />
führt der rasante Fortschritt also im<br />
ren die Custom-Bike-Spezialisten von<br />
Custom-Kooperation mit der perfekten<br />
Endeffekt da<strong>zu</strong>, dass die Lichtquelle<br />
Kick Ass Chopper rund um das Mas-<br />
Blaupause für einen neuen, zeitgenös-<br />
aus der Gestaltung des Wagens fast<br />
termind Veroland, der Chopper baut,<br />
sischen lonesome City-Cowboy <strong>zu</strong> tun,<br />
verschwindet. Das klingt reizvoll, ist<br />
die aufwendig und detailverliebt sind<br />
der auf seinem Motorrad durch die<br />
2013<br />
X4 Studie: Das Zusammenwachsen von Schweinwerfer und BMW-Niere wird durch den Lichtstreifen<br />
verstärkt – eine sehr freie Interpretation der Corona-Ringe<br />
aber nicht unbedingt wünschenswert,<br />
denn <strong>zu</strong>mindest im Fall von BMW sind<br />
Scheinwerfer mehr als nur Lichtquel-<br />
wie die Skulpturen von Wim Delvoye.<br />
Normalerweise arbeitet er für seine<br />
Kreationen mit Künstlern aus dem asi-<br />
Straßen der Stadt rollt und mit seiner<br />
leuchtenden Kluft die dunklen Straßen<br />
ein bisschen heller macht. Fehlt eigent-<br />
len, sondern hochtechnische Kunst-<br />
atischen Raum <strong>zu</strong>sammen. Aktuell al-<br />
lich nur <strong>noch</strong> ein Drehbuch und fertig<br />
werke des Gebrauchsdesigns.<br />
lerdings hat er sich mit einer Langnase<br />
ist ein neues Superhelden-Franchise.<br />
28 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 29
NEWS<br />
07<br />
Quattro-Wand<br />
Audi setzt sich in der Pinakothek<br />
der Moderne ein Denkmal<br />
1800 Modelle von Audis Urquattro <strong>zu</strong> diesem Projekt: Die Premiere der<br />
werden mindestens 5 Jahre als eine brandneuen Quattro-Vision fand einen<br />
Tag vor der IAA statt, woran man<br />
Art Wandteppich die Münchner Pinakothek<br />
der Moderne zieren. Aus ablesen könnte, welchen beachtlichen<br />
Stellenwert Kultur, Kunst und<br />
Aluminium gefertigt und jeweils 860<br />
Gramm schwer thront über ihnen Designkommunikation mittlerweile<br />
auf einem flirrend silbernen Hintergrund<br />
die neue Studie Audi Sport Audi haben.<br />
bei der technikversessenen Marke<br />
quattro concept, die gerade auch auf Darüber hinaus ist es nicht unbedingt<br />
üblich, dass ein Sponsor abseits<br />
der IAA gezeigt wurde. Es gibt ein<br />
paar interessante Beobachtungen des Logos in einem Museum mit einer<br />
Arbeit <strong>zu</strong>m Teil der Ausstellung wird.<br />
Audi setzt sich hier also selber ein<br />
Denkmal. Der Stolz auf die Quattro-<br />
Reihe ist aber durchaus berechtigt,<br />
denn ist der Urquattro doch die Geburtsstunde<br />
des gigantischen Audi-<br />
Erfolgs. Als Ferdinand Piëch das erste<br />
Modell entwickelte, galt der Autobauer<br />
aus Ingolstadt <strong>noch</strong> als Rentner-<br />
Marke, berüchtigt für die umhäkelte<br />
Klorolle hinter der Heckscheibe. Drei<br />
Jahrzehnte später ist Audi die am<br />
stärksten wachsende Premium-Marke<br />
auf dem weltweiten Automobilmarkt<br />
und überholte sogar Mercedes-Benz in<br />
den Absatzzahlen. Auch im Museum<br />
hätte man einen Audi vor 30 Jahren<br />
wohl nicht gesehen, eher einsam in<br />
der Garage eines Reihenhauses in<br />
Cloppenburg, während die Besitzer<br />
fröhlich schunkelnd im Bus nach Langeoog<br />
sitzen. Auf einer Butterfahrt.<br />
30 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 31
NEWS<br />
09<br />
Hyperaktiv<br />
Elon Musk will nach Raketen und Elektroautos<br />
auch <strong>noch</strong> eine HighSpeed-Bahn bauen<br />
Foto Elon Musk/Tesla<br />
08<br />
AutowAsche<br />
lebenslAnglich<br />
Mit der Vignale-Linie mOchte Ford<br />
in den Luxusmarkt vorstoSSen<br />
Wie Richard Branson steht auch Elon<br />
Musk für einen neuen Typus von Unternehmern<br />
– für den Hansdampf in<br />
allen Gassen. Wahrscheinlich ist Ihnen<br />
bekannt, dass er sein Vermögen mit<br />
dem Internet-Bezahlsystem Paypal gemacht<br />
hat, aktuell mit dem umjubelten<br />
Tesla S vom Rand her die Automobilindustrie<br />
aufrollt und als Konkurrent<br />
<strong>zu</strong> Bransons Virgin Galactic erfolgreich<br />
in die privatwirtschaftliche Raumfahrt<br />
eingestiegen ist.<br />
Als wäre dies nicht genug, machen<br />
sich Musk und sein Team Gedanken über<br />
das Highspeed-Transportmittel der Zukunft.<br />
Dieses soll in seinen Augen ausgerechnet<br />
die Bahn sein, die Nordamerika<br />
erst erschlossen hat und dann von der<br />
dortigen Autoindustrie undankbar in die<br />
Bedeutungslosigkeit verbannt wurde.<br />
Obwohl Bahn wohl nicht ganz <strong>zu</strong>treffend<br />
ist, denn der sogenannte Hyperloop<br />
übersteigt alles, was wir uns unter<br />
dem schnöden Wort vorstellen können.<br />
Er soll zwischen San Francisco und Los<br />
Angeles mit einer Geschwindigkeit von<br />
1200 km/h, knapp unter der Schallgeschwindigkeit<br />
also, hin- und herrasen.<br />
Für 550 Kilometer braucht der Hyperloop<br />
also nur 35 Minuten. Dafür möchte<br />
Musk eine Röhre auf Pylonen durch Kalifornien<br />
bauen. Die Kapsel, in der die<br />
Passagiere sitzen, soll durch eine Mischung<br />
aus Magneten und Luftunterdruck<br />
angetrieben werden. Die Kosten<br />
liegen laut Musk bei etwa 6 Milliarden<br />
Dollar. Ein Schnäppchen im Vergleich<br />
<strong>zu</strong>m tatsächlich geplanten California<br />
High Speed Rail, der San Francisco, Los<br />
Angeles, Sacramento, San Jose und San<br />
Diego verbindet und mehrere Dutzend<br />
Milliarden kosten soll – sagt <strong>zu</strong>mindest<br />
Elon Musk. Und der gilt zwar bisweilen<br />
als hyperaktiver Visionär, aber nicht als<br />
abgehobener Träumer. Vielleicht hat er<br />
den Mund mit seinem Hyperloop etwas<br />
<strong>zu</strong> voll genommen, denn wann schläft<br />
der Mann eigentlich <strong>noch</strong>, wenn das<br />
Projekt tatsächlich realisiert werden<br />
würde?<br />
Carrozzeria Vignale war ein italienischer<br />
Karroseriebauer, der Sonder-<br />
schließt Ford an, wenn die Detroiter<br />
An den klangvollen Mythos Vignale<br />
modelle und Prototypen herstellte ihre neue High-End-Linie nach ihm<br />
oder Serienfahrzeuge in Kleinserien nennen. Oberhalb der Titanium-Ausstattung<br />
angesiedelt, möchte Ford mit<br />
veredelte. Vor allem für die italienischen<br />
Hersteller entwarf die kleine der Vignale-Linie ab 2015 in die Luxusklasse<br />
vorstoßen, gilt die <strong>zu</strong>rzeit doch<br />
Firma aus Turin exklusive Autos, die<br />
heute als Sammlerstücke gelten und als die Beständigste des Automarktes.<br />
auf dem Concours d’Elegance Preise Feines Alkantara-Leder, rautenförmig<br />
gewinnen. 1974 wurde Vignale aufgelöst,<br />
nachdem es vorher an Ghia Chromleisten umspielen elegant die<br />
abgesteppt in der Türverkleidung,<br />
verkauft wurde, was wiederum De Mondeo-Karroserie. Darüber hinaus<br />
Tomaso gehörte. Ghia und De Tomaso<br />
beerdigten die Edelschmiede der Oberklasse nicht mehr reicht, dem<br />
hat Ford sehr gut verstanden, dass es in<br />
1974 endgültig – 28 Jahre nach ihrer Kunden ein technisches Produkt vor die<br />
Gründung.<br />
Füße <strong>zu</strong> stellen. Auch die Autoindustrie<br />
muss auf die weichen Faktoren setzen:<br />
Service, Atmosphäre, ein Markenimage<br />
also, das von mehr als Blech und Mechanik<br />
handelt. Deshalb muss sich ein<br />
Vignale-Besitzer <strong>zu</strong>m Beispiel um die<br />
Autowäsche nicht mehr kümmern. Das<br />
übernimmt Ford und zwar lebenslänglich<br />
(natürlich auf das Auto bezogen).<br />
Es bleibt nun <strong>zu</strong> wünschen, dass Fords<br />
Vignale länger am Leben bleibt als die<br />
originale Carrozzeria Vignale. Doch<br />
28 Jahre ist eine lange Zeit und wenn<br />
Ford mit dem Vignale-Konzept so lange<br />
durchhält, dann bedeutet das, dass die<br />
Detroiter den Sprung in die Luxusklasse<br />
tatsächlich geschafft haben.<br />
32 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 33
NEWS<br />
10<br />
Gipfeltreffen<br />
made in Italy<br />
Ermenegildo Zegna stattet<br />
maserati aus<br />
12<br />
ELEKTRISIERTE<br />
MENSCHENTRAUBE<br />
DAs neue elektrobike<br />
von elmoto ist<br />
ein publikumsliebling<br />
Text Marc-Oliver Drescher Fotos Gilles Uzan<br />
Warum hat eigentlich niemand früher<br />
daran gedacht: Maserati und Zegna –<br />
zwei große Edelmarken made in Italy<br />
– kooperieren für ein Sondermodell<br />
des neuen Quattroporte. Für Gildo Zegna<br />
und Maserati-Boss Harald Wester<br />
ist dies der Anfang einer langfristig<br />
angedachten Fusion von edlen Stoffen<br />
und emotionalem italienischen<br />
Automobildesign. In dem ist Maserati<br />
nämlich gerade recht konkurrenzlos,<br />
wenn man von Fiat 500 und Alfa 4C<br />
mal absieht.<br />
Italienischer Luxus hat weniger<br />
in der Automobilwelt, sondern in der<br />
Bekleidungsbranche Hochkonjunktur<br />
– vor allem auf dem extrem wichtigen<br />
chinesischen Markt. So profitiert hier<br />
in erster Linie Maserati von der agilen<br />
Marke Zegna. Denn für die kennt<br />
Wachstum keine Grenzen. Gerade erst<br />
hat Zegna <strong>zu</strong>m Beispiel einen Shop<br />
in Nigeria eröffnet. Überall da, wo die<br />
Wirtschaft boomt, steht das italienische<br />
Familienunternehmen parat, um<br />
Bussiness-Traveller mit perfekten Anzügen<br />
und funktionaler Sportswear<br />
aus<strong>zu</strong>statten. Sich der Automobilbranche<br />
<strong>zu</strong><strong>zu</strong>wenden ist als ein weiterer<br />
Schritt der Expansion also nur konsequent.<br />
Wir freuen uns auf Sitze mit einem<br />
exklusiv von Zegna hergestellten<br />
Herringbone-Stoff und butterweichem<br />
Leder in der Türverkleidung. Sprezzatura<br />
eben – Zegna hilft Maserati dabei,<br />
Luxus leicht aussehen <strong>zu</strong> lassen.<br />
11<br />
Wegweiser in die GrUne HOlle<br />
Der Bildband "Tracks" des Fotografen Stefan Bogner<br />
fAngt den Geist der Nordschleife ein<br />
Foto Stefan Bogner<br />
Seit dem Unfall von <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> 1976<br />
abteilungen der Autoindustrie heften<br />
Bildband herausgegeben, der vor allem<br />
ist die Nordschleife des Nürburgrings<br />
sich bis heute Rekordzeiten auf der<br />
diejenigen ansprechen sollte, die es<br />
Normalerweise sehen E-Bikes aus wie <strong>zu</strong> elektrisierenden Momenten auf der<br />
für die Formel 1 gesperrt. In unserem<br />
Nordschleife wie einen Orden ans<br />
selber auf die Piste zieht. Jäger liefert<br />
Kampfbomber oder kommen in einem<br />
Straße, wie dem Phänomen der Men-<br />
Interview mit der Motorsport-Ikone<br />
Rever.<br />
Tipps, wie Sie Ihre Rundenzeiten ver-<br />
ökoverspielten Pseudo-Design daher.<br />
schentraube.<br />
können Sie hinten im Magazin mehr<br />
Der Fotograf Stefan Bogner hat sich<br />
bessern können, und die Fotografien<br />
Nicht so das Elmoto.<br />
Eigentlich sind es seltene Autos,<br />
<strong>zu</strong> den dramatischen Ereignissen<br />
aufgemacht, diesen geschichtsträchti-<br />
von Bogner fangen den anarchischen<br />
Die Macher des E-Bikes gingen einen<br />
die an der Ampel Aufsehen erregen.<br />
und dem Film „Rush“ lesen, der das<br />
gen Ort neu <strong>zu</strong> entdecken. Keine leich-<br />
Geist der Grünen Hölle in souveränen<br />
kühneren Weg, denn optisch erinnert<br />
Die Investition in ein Elmoto ist deut-<br />
legendäre Nordschleifenrennen ak-<br />
te Aufgabe, denn an Büchern, Artikeln<br />
Bildern ein. Dieser Geist spukt dort<br />
das Elmoto (Reichweite 65 Kilometer,<br />
lich günstiger, um für das Phänomen<br />
tuell im Kino nacherzählt. Spätestens<br />
und Fotos über die Nordschleife man-<br />
auch lange nach <strong>Lauda</strong> <strong>noch</strong>. Und je-<br />
Preis ca. 3600 Euro) ein wenig an die Zeit<br />
der Menschentraube <strong>zu</strong> sorgen. Hin<strong>zu</strong><br />
seit <strong>Lauda</strong> ist ein Kult um die extrem<br />
gelt es nicht gerade. Doch <strong>zu</strong>sammen<br />
den, der sich ihm nähert, läuft Gefahr,<br />
von knatternden Gefährten wie Mopeds<br />
kommt das „Netzwerken“ mit wildfrem-<br />
schwierige und lange Rennstrecke<br />
mit Thomas Jäger, Rennfahrer und Ins-<br />
von ihm besessen <strong>zu</strong> werden. Denn<br />
oder 80ern, die meist von Typen mit<br />
den Menschen. Anstatt ehrfurchtsvoll<br />
entstanden, die man liebevoll „Grü-<br />
truktor der AMG Driving Academy, hat<br />
hat man sich einmal in ihre Hände<br />
aufgeblähten „Rene-Weller-Bomber-<br />
Abstand <strong>zu</strong>m Besitzer einer Luxuska-<br />
ne Hölle“ nennt. Sowohl Hobbyfahrer<br />
er mit dem Buch „Tracks“ einen ästhe-<br />
begeben, dann wird die Nordschleife<br />
Jacken“ gefahren wurden. Doch warum<br />
rosse <strong>zu</strong> halten, wird der Fahrer eines<br />
als auch die Profis der Entwicklungs-<br />
tisch wie inhaltlich aufschlussreichen<br />
<strong>zu</strong>r Sucht.<br />
auch immer, führt diese Designsprache<br />
Elmotos entspannt angesprochen.<br />
34 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 35
NEWS<br />
13<br />
Fast FreihAndig<br />
S-Klasse fAhrt autonom. sind Fahrerlose<br />
Autos bald serientauglich?<br />
Mercedes-Benz hat es <strong>zu</strong> einem der gewähren wollte, blieb die S-Klasse<br />
großen Themen der IAA gemacht: Mit ungerührt stehen und wartete, bis die<br />
einer S-Klasse gelang es, über 100 Kilometer<br />
autonom <strong>zu</strong> fahren. Nicht auf Ganz alleine darf ein Auto in<br />
Passantin die Straße überquerte.<br />
einer Teststrecke, sondern im echten Deutschland <strong>noch</strong> nicht fahren, was<br />
Straßenverkehr. Ampeln, Zebrastreifen,<br />
Kreisverkehr – all diese Hinder-<br />
Probleme wahrscheinlich auch ganz<br />
in Anbetracht der oben genannten<br />
nisse meisterte das Daimler-Flaggschiff<br />
mit Bravour. Selbst als eine händig hinter dem Lenkrad und konn-<br />
gut ist. Deshalb saß ein Testfahrer frei-<br />
Fußgängerin an einem Zebrastreifen te im Notfall eingreifen. Den<strong>noch</strong>:<br />
freundlicherweise dem Auto Vortritt Die Fortschritte in der Telematik, die<br />
sogenannte Car-to-Car- und Car-to-<br />
X-Kommunikation werden nicht nur<br />
von Daimler aktuell unter Hochdruck<br />
erforscht. Je tiefer das Internet ins<br />
Auto implementiert wird, je mehr Assistenzsysteme<br />
den Fahrer unterstützen,<br />
je wahrscheinlicher wird es, dass<br />
autonomes Fahren in naher Zukunft in<br />
Serienfahrzeugen möglich ist. Als ehrgeiziges<br />
Ziel nennt Daimler das Jahr<br />
2020. Teilautonomes Fahren ermöglicht<br />
die normale Version der S-Klasse<br />
schon jetzt. Auch die neue C-Klasse<br />
soll ab 2014 für einen Aufpreis von<br />
2000 bis 3000 Euro für kürzere Strecken<br />
ohne Fahrer auskommen. Was<br />
wäre es aber auch für eine Entlastung,<br />
wenn man bei Stop-and-go-Verkehr in<br />
der Stadt einfach ein Buch <strong>zu</strong>r Hand<br />
nehmen könnte oder E-Mails schreiben<br />
– obwohl: Wäre das dann <strong>noch</strong><br />
eine Entlastung?<br />
36 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 37
vorne<br />
Thomas Marecki, E-lotus<br />
(chassis and body) /<br />
Light Grid, 2013<br />
hinten<br />
Death Spray Custom,<br />
Car Bonnets, 2010/2013<br />
"Das Thema MobilitAt<br />
KUNST<br />
ist abgeschlossen"<br />
In der Ausstellung "Garage Grit" im Eindhovener Projektraum MU<br />
zeigt Thomas Marecki -- KUnstler und Kreativdirektor des<br />
"Lodown" Magazins -- kUnstlerische Positionen <strong>zu</strong>m Fetisch Auto<br />
Fotos Boudewijn Bollmann<br />
vorne<br />
Arcangelo Sassolino, Madre, 2010<br />
hinten<br />
Death Spray Custom,<br />
Car Bonnets and Soap Box Racer<br />
(alcohol & cigarettes), 2010/2013<br />
Warum interessiert Sie das Thema<br />
Mobilität?<br />
Thomas Marecki: Die Mobilität ist so<br />
etwas wie das Dogma der Jetztzeit und<br />
beruht im Endeffekt ausschließlich<br />
auf der Ressource Öl – ein Zustand, mit<br />
dem wir uns auseinandersetzen müssen.<br />
Wir können uns vielleicht immer<br />
<strong>schnell</strong>er bewegen, aber eigentlich<br />
haben wir die Grenze schon lange erreicht.<br />
Die physische Bewegung in Zeit<br />
und Raum ist leider linear und endlich.<br />
Das Thema Mobilität ist so<strong>zu</strong>sagen abgeschlossen.<br />
Als Künstler kann man<br />
sich nur <strong>noch</strong> mit der poetischen oder<br />
visuellen Aufarbeitung befassen. Diese<br />
geistige Ebene ist eigentlich das Einzige<br />
an ihr, was <strong>noch</strong> unendlich ist.<br />
Wo liegt für Sie der Zusammenhang<br />
zwischen der „streetculture“, mit der<br />
Sie sich in Ihrem Magazin „Lodown“<br />
beschäftigen, und Autos?<br />
Autos sind eigentlich reine Gebrauchsgegenstände,<br />
beziehungsweise Werkzeuge.<br />
Wenn man diese Werkzeuge<br />
fetischisiert und ein materielles Verlangen<br />
danach konstruiert, endet das<br />
in einer Konsumkultur und bedient<br />
nur materielle Reize. Dasselbe ist mit<br />
„streetculture“ passiert – sie ist ein<br />
Produkt geworden. Vielleicht liegt hier<br />
also ein Zusammenhang.<br />
Sie haben Ihren Lotus Esprit ausgestellt,<br />
den Sie mit einem Elektromotor<br />
ausstatten wollen. Ist das für Sie auch<br />
ein Kunstprojekt?<br />
Das Auto ist fast fertig – wir sind bereits<br />
mit dem Chassis Probe gefahren. Es<br />
muss eigentlich nur <strong>noch</strong> <strong>zu</strong>sammengebaut<br />
werden. Der Body wird auf das<br />
Chassis gesetzt und muss <strong>noch</strong> verkabelt<br />
werden. Am Ende steht dann die<br />
puristischste Form eines Autos – ein<br />
selbst gebautes Elektrofahrzeug. Das<br />
ist etwas, das eigentlich jeder selbst realisieren<br />
kann. Deshalb möchte ich den<br />
„Work in Progress“ zeigen. Es gibt so viele<br />
wunderschöne Karossen und Autos,<br />
die man nicht verschrotten braucht,<br />
wenn es mal kein Benzin mehr gibt<br />
oder Benzin nicht mehr erschwinglich<br />
ist. Das Ganze ist ein Kunstprojekt, da<br />
ich das veranschaulichen möchte. Es<br />
ist damit sehr alltagsnah, aber das ist<br />
das Wesen jeglicher Form von Pop-Art.<br />
Ich will ja keine Autos verkaufen. Die<br />
Idee ist public domain.<br />
Wie geht es mit dem Lotus-Projekt<br />
weiter?<br />
Nach der Ausstellung wird mein E-<br />
Lotus auf die Straße gebracht, und Dr.<br />
Emmett Brown wird stolz auf mich<br />
sein.<br />
Gibt es etwas, das die Künstler eint,<br />
die Sie <strong>zu</strong>sammengestellt haben?<br />
Es sind alles Männer. Das allein zeigt<br />
wieder einmal, wie eindimensional<br />
dieser Mobilitätswahnsinn ist.<br />
oben<br />
Thomas Marecki / Dirk Bonn,<br />
Kubrik’s Tool, 2013<br />
unten<br />
Thomas Marecki,<br />
Black Madonna, 2013<br />
38 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 39
KUNST<br />
Tuning<br />
ZeitgemASS<br />
Designer entwerfen<br />
Car-Cover fUr<br />
Mercedes-Benz CLA<br />
Fotos Grégoire Alexandre<br />
Vor einigen Jahren kamen unsere<br />
englischen Kollegen <strong>zu</strong>m ersten Mal<br />
auf die Idee, Mode- und Automobilindustrie<br />
<strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>bringen, als<br />
<strong>INTERSECTION</strong> Designer wie Maison<br />
Martin Margiela oder Adam Kimmel<br />
bat, Hüllen für einen Alfa Romeo <strong>zu</strong><br />
entwerfen.<br />
Im Sommer dieses Jahres <strong>zu</strong>r Fashion<br />
Week in Paris ließ sich Mercedes-<br />
Benz von dieser Idee inspirieren und<br />
lud sechs Designer ein, ein maßgeschneidertes<br />
Kleid für den neuen CLA<br />
<strong>zu</strong> entwerfen. Eugène Riconneaus, Constance<br />
Boutet, Annelise Michelson, No<br />
editions (Christian Niessen und Nicole<br />
Lachelle) sowie Nicolas Theil zeigten<br />
Entwürfe, die das Auto mal mit psychedelischen<br />
Mustern oder einer lapidaren<br />
Plastikfolie schmückten.<br />
Unser Lieblingsentwurf, den Sie<br />
im Bild links sehen, stammt von dem<br />
Schuhdesigner Eugène Riconneaus,<br />
dessen Kollektionen High Heels und<br />
Sneaker vereinen, als wäre dies eine<br />
Selbstverständlichkeit. Für seine Autoabdeckung<br />
gab er dem CLA eine<br />
gezähnte Rückenflosse, als wäre Mercedes-Benz’<br />
neues Kompakt-Coupé<br />
ein Cityhai. Schön auch die psychedelischen<br />
Reifen, die für einen hypnotischen<br />
Akzent sorgen. Man wünscht<br />
sich ein wenig, dies wäre keine Abdeckung,<br />
sondern man könnte mit dieser<br />
Verkleidung auch fahren. Wir hatten<br />
dies schon mal erwähnt, aber wären<br />
Überzüge wie diese nicht eine zeitgemäße<br />
Variante des Tunings?<br />
40 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 41
KUNST<br />
oben<br />
Golden Gate, 2010<br />
unten<br />
camper boat, 2010<br />
oben links<br />
1986 Toyota pick up custom camper<br />
and work truck, 2006<br />
oben rechts<br />
honda scooter camper, 2008<br />
unten<br />
camper boat, 2010<br />
Surfskulpturen<br />
Die mobilen Arbeiten des KUnstlers Jay Nelson<br />
verbinden Natur und Technik<br />
Fotos Jack Halloway und Jay Nelson<br />
In Jay Nelsons Leben dreht sich alles Zeit <strong>zu</strong> leben. Und wieder nach San Francisco<br />
<strong>zu</strong>rück. Seitdem widmet er sich spanischen Architekten Gaudí. Wichtig<br />
modernistische Variante der Ästhetik des<br />
ums Surfen. Von seinem Atelier kann<br />
er sehen, wie sich die Wellen brechen, immer öfter mobilen Sujets. Fahrräder, ist auf jeden Fall bei Nelsons mobilen Arbeiten,<br />
dass man auf ihnen irgendwo ein<br />
und auch ein Teil seiner künstlerischen<br />
Arbeiten ist geprägt von seinem führt er in seine surreale Formensprache, Surfbrett verstauen kann. Das macht sie<br />
rundliche Elektro-Bullis oder Boote über-<br />
Wunsch, surfen <strong>zu</strong> gehen.<br />
bei der man immer das Gefühl hat, dass nicht nur persönlich, sondern auch praktisch,<br />
denn wer kann schon von sich be-<br />
Aufgewachsen in Los Angeles, verbrachte<br />
er seine Jugend damit, Surf-<br />
Natur sehr zeitgenössisch ist, aber gleichhaupten,<br />
mit einer Skulptur <strong>zu</strong>m Surfen<br />
sie in der Kombination aus Technik und<br />
boards her<strong>zu</strong>stellen und <strong>zu</strong> malen. Nach zeitig wirkt, als wäre sie eine windschiefe, fahren <strong>zu</strong> können.<br />
der Kunsthochschule fing Nelson an,<br />
Baumhäuser als Skulpturen <strong>zu</strong> bauen.<br />
Ein Einschnitt war für ihn, als er sich im<br />
Jahr 2006 einen Honda Civic CRX kaufte.<br />
Das Auto war ein Unfallwagen und am<br />
Heck verbeult, also beschloss Nelson,<br />
ihn in einen Camper um<strong>zu</strong>funktionieren,<br />
und baute eines seiner Baumhäuser<br />
auf das Auto.<br />
Dabei führte er die Strukturen fort,<br />
die das Fahrzeug anbot. So wachsen aus<br />
dem Heck des Civic organisch diese typischen<br />
hölzernen Nelson-Strukturen, die<br />
entfernt an die Arbeiten des Architekten<br />
und Visionärs Buckminster Fuller erinnern.<br />
Mit dem Civic fuhr Nelson von San<br />
Francisco nach New York, um dort einige<br />
42 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 43
autokino<br />
amour<br />
fotos heiko richard styling sina braetz Models Frida/seeds, Maximilian/indeed<br />
Haare/make-up Gaye Hiette/Bigoudi auto lexus ls 600h<br />
Hemd Brunello Cucinelli<br />
Jacke Plectrum by Ben Sherman<br />
Hose Levi’s<br />
Boots Levi´s<br />
Sonnenbrille Chloé<br />
Tuch Stine Goya<br />
Pullover Carven über<br />
matchesfashion.com<br />
Shorts Levi’s<br />
Schuhe Belstaff
Pullover Lyle & Scott<br />
Jacke Fred Perry<br />
Pullover Tiger of Sweden<br />
Hose Pepe Jeans<br />
Hut Stylist’s own<br />
Brille Chloé<br />
Shirt Sopopular<br />
Jacke Filippa K<br />
Hose G Star Raw<br />
Schuhe Converse<br />
Hut Stylist’s own<br />
Shirt Sopopular<br />
Jacke Filippa K<br />
Kette Levi’s
Pullover Tiger of Sweden<br />
Jacke PRPS Goods & Co.<br />
Hose G-Star<br />
Schuhe Nike<br />
Pullover Lyle & Scott<br />
Jacke Fred Perry<br />
Hose Denham<br />
Schuhe Converse<br />
Pullover Calvin Klein<br />
Hose Brunello Cucinelli<br />
Schuhe Belstaff<br />
Pullover Ralph Lauren<br />
Hose Daniel Hechter<br />
Jacke Levi’s<br />
Schuhe Levi’s<br />
Pullover Lyle & Scott<br />
Jacke Fred Perry<br />
Hose Denham<br />
Schuhe Converse
Pullover Barbour<br />
Hose Ganni<br />
Stiefel Kennel & Schmenger<br />
Lederjacke Weekday<br />
Schal COS<br />
Hemd Denham<br />
Jeans Daniel Hechter<br />
Stiefel Belstaff<br />
Pullover Barbour<br />
Hose Ganni<br />
Stiefel Kennel & Schmenger<br />
Pullover Barbour<br />
Mütze Model’s own<br />
Lederjacke Weekday<br />
Schal COS<br />
Hemd Denham<br />
Jeans Daniel Hechter<br />
Stiefel Belstaff
Breitling<br />
Knautsch<br />
zone<br />
fotos MAUD REMY LONVIS produktion ROMAIN LENANCKER<br />
auswahl BENOIT GAILDRAUD retusche DELPHINE DEGUILHEM
Rolex<br />
Louis Vuitton
Omega<br />
Cartier
Tasche Coccinelle<br />
Kleid Augustin Teboul<br />
Schuhe Tommy Hilfiger Denim<br />
Pullover und Hose Malakias Libman<br />
Gürtel Tommy Hilfiger<br />
Schuhe Geox<br />
robbing<br />
fotos Claudia Klein styling serena toffetti Models Jessica/viva, vic/seeds<br />
Haare/make-up Abra Kennedy/Blossom Management auto ford kuga<br />
queens
Kleid Bottega Veneta<br />
Jacke Medium<br />
Strumpfhose Calzedonia<br />
Schuhe Tiger of Sweden<br />
Mütze Augustin Teboul<br />
Kleid Tiger of Sweden<br />
Schal Ralph Lauren<br />
Gamaschen Augustin Teboul<br />
Schuhe Geox<br />
Brille Dita<br />
Top Tiger of Sweden<br />
Kleid Markus Lupfer
Brille Fendi<br />
Mantel Bottega Veneta<br />
Leggings Tommy Hilfiger<br />
Top Bottega Veneta<br />
Shorts Tiger of Sweden
Brille Supa Dupa<br />
Kleid Markus Lupfer<br />
Brille Calvin Klein Collection<br />
Sweatshirt Tiger of Sweden<br />
Hut Levi’s<br />
Hemd Levi’s<br />
Hose Bottega Veneta<br />
Schuhe Havana Last<br />
Hut Tiger of Sweden<br />
Hemd Kilian Kerner<br />
Hose Tiger of Sweden<br />
Schuhe Bally
SHADES OF<br />
WRAITH<br />
fotos Amos fricke styling Jan-Nico Meyer<br />
auto rolls-royce wraith<br />
Handschuhe Roeckl<br />
Tasche Ferragamo<br />
Schuhe Santoni
Manschettenknöpfe Hermès<br />
Handschuhe Roeckl<br />
Etui Lanvin<br />
Gürtel Louis Vuitton
Brille Jil Sander<br />
Handschuhe Lagerfeld<br />
Gürtel Hermès
Krawatte Hermès<br />
Brille Prada<br />
Uhr Cartier
Schuhe Zign<br />
Tasche Hermès<br />
Handschuhe Roeckl<br />
Sakko Colombo<br />
Krawatte Polo Ralph Lauren<br />
Tasche Burberry
fotos Kristin Loschert styling Hendrik Lakeberg Model Julius/Mega Model Agency<br />
Haare/make-up Abra Kennedy/Blossom Management auto Volkswagen XL1<br />
Brille Lunettes Kollektion<br />
Jacke Acronym<br />
Pullover Barbour<br />
Hose Brioni<br />
Schuhe Gucci
Mantel Brioni<br />
Sakko Brunello Cucinelli<br />
Pullover Brioni<br />
Jacke Acronym
Brille Lunettes Kollektion<br />
Jacke Acronym<br />
Mantel Trussardi<br />
Schal Dsquared<br />
Pullover Tiger of Sweden
Mantel Tiger of Sweden
Sakko Tiger of Sweden<br />
Krawatte Brunello Cucinelli<br />
Pullover Filippa K
StromlinienfOrmig und elegant statt aggressiv -- der Volkswagen XL1 ist attraktiv<br />
wie ein Sportwagen, begrUndet aber eine vOllig eigene Klasse. Das spektakulAre<br />
Ein-Liter-Auto kOnnte der Anfang eines Paradigmenwechsels sein: attraktives Design,<br />
das ohne PS-Geprotze funktioniert. Sparsamkeit, die nicht bieder daherkommt.<br />
Peter Wouda, Leiter Exterieur Design im Volkswagen Design Center Potsdam, erklArt<br />
die Entstehungsgeschichte des einzigartigen XL1<br />
interview Hendrik lakeberg Fotos Kristin Loschert<br />
W<br />
elche Idee steckte ursprünglich hinter dem XL1?<br />
Peter Wouda: Das Team von Volkswagen Design<br />
hatte beim XL1 nicht nur den Auftrag, ein Fahrzeug<br />
<strong>zu</strong> konstruieren und <strong>zu</strong> designen. Vor allem galt es eine<br />
Vision um<strong>zu</strong>setzen. Die Vision war, ein Fahrzeug <strong>zu</strong> kreieren,<br />
das nur einen Liter auf 100 Kilometern verbraucht und damit<br />
das effizienteste Auto der Welt ist. Die Herausforderung dabei war:<br />
Wie schaffen wir es, den Verbrauch so extrem <strong>zu</strong> minimieren und dabei<br />
trotzdem serienfähig und kundengerecht <strong>zu</strong> sein? Vielleicht erinnern Sie<br />
sich an das erste Ein-Liter-Auto, das Herr Piëch 2002 mit nur 0,89 Litern Diesel<br />
auf 100 Kilometern gefahren ist? Ein reiner Prototyp, der mit wenig Designinput<br />
gebaut wurde und als Forschungsfahrzeug zeigte, was hinsichtlich Leichtbau<br />
und Aerodynamik technisch möglich war. Unser Job war es, dieses Fahrzeug<br />
weiter<strong>zu</strong>entwickeln, das <strong>zu</strong>lassungsfähig, serientauglich und darüber hinaus<br />
natürlich auch attraktiv ist und begeistert.<br />
Was mussten Sie beim Design bedenken, um das <strong>zu</strong> erreichen?<br />
Uns war <strong>schnell</strong> klar, dass Standardlösungen nicht infrage kamen und wir nicht<br />
einfach einen neuen Designentwurf aus dem Ärmel schütteln konnten. Denn<br />
für die Optimierung der Aerodynamik hatten wir es mit Proportionen <strong>zu</strong> tun,<br />
die völlig ungewohnt sind. Die Inspirationen für so eine Form kommen aus den<br />
verschiedensten Bereichen. Als Designer begeistert man sich beispielsweise für<br />
eine Hightech-Segelyacht, die hochgradig funktional und ästhetisch perfekt<br />
geformt ist. Wir haben uns aber auch Flugzeuge und Jets angeschaut – bis hin<br />
<strong>zu</strong> extremen Highspeed-Fahrzeugen, die auf dem Salzsee in Utah Geschwindigkeitsrekorde<br />
fahren.<br />
Ein Highspeedfahrzeug verfolgt zwar ein anderes Ziel als der XL1, aber die Maßnahmen<br />
sind ähnlich. Auch wenn es uns nicht in erster Linie um Geschwindigkeit<br />
ging, brauchten auch wir eine perfekte Aerodynamik. Deshalb ist die<br />
Karosserie sehr bündig und flächig gestaltet. Als wir auf der Suche nach einem<br />
Charakter für die Front waren, haben wir uns von der Bionik inspirieren lassen<br />
und uns Haie angeschaut. Haie sind Effizienzweltmeister. Sie haben 400 Millionen<br />
Jahre Evolution hinter sich, in der sich ihre Form perfektioniert hat. Auch<br />
bei ihnen fanden wir Kanten und Flächen, die wir aufgegriffen haben.<br />
Wenn beim XL1 die Effizienz und eine perfekte Aerodynamik die wichtigsten<br />
Ziele waren, sind dann <strong>zu</strong>m Beispiel die tiefreichenden hinteren Radabdeckungen<br />
auch eine Folge davon? Die findet man normalerweise nur als Zierde<br />
an einer Studie.<br />
An diesem Auto ist nichts Zierde. Jede Linie, jede Fläche, jede Fuge hat einen<br />
Grund. Die Abdeckungen der Hinterräder bringen einen signifikanten aerodynamischen<br />
Vorteil, wie auch das schmale Heck mit der präzisen Abrisskante. Wir<br />
haben bei dem Auto intensiver als bei allen anderen Projekten <strong>zu</strong>vor mit den<br />
Aerodynamikern <strong>zu</strong>sammengearbeitet. Gemeinsam gelang es uns, den Luftwiderstand<br />
<strong>zu</strong> minimieren und einen Cw-Wert von nur 0,189 <strong>zu</strong> erreichen. Das ist<br />
Weltrekord für Serienfahrzeuge.<br />
Welche Schwierigkeiten stellten sich bei der Gestaltung des Wagens?<br />
Es war nicht einfach, die ungewöhnlichen Proportionen in eine schöne Form <strong>zu</strong><br />
überführen. Wir hatten es <strong>zu</strong>m Beispiel mit einer extrem niedrigen und sehr<br />
breiten Front <strong>zu</strong> tun. Das ist eigentlich wunderbar und als Designer freut man<br />
sich über so etwas. Aber es gibt gesetzliche Vorgaben, die festlegen, wie tief<br />
maximal ein Scheinwerfer sitzen darf. Auch war es nicht leicht, der Front einen<br />
Charakter <strong>zu</strong> geben, der trotzdem die typischen Volkswagen-Gene in sich trägt,<br />
wie <strong>zu</strong>m Beispiel die ausgeprägte Horizontalität des Kühlergrills, die Präzision<br />
der Linien und der technoide Ausdruck. Wir suchten nach einer Identität, die<br />
nicht wie ein plattgedrückter Volkswagen wirkt, sondern wie ein eigenständiger<br />
Entwurf mit eigenem Charakter. Mit dem prägnanten Tagfahrlicht und dem<br />
Glasband, das die Scheinwerfer verbindet, ist uns das, denke ich, gut gelungen.<br />
Wenn man sich die Front von der Seite anschaut, dann erkennt man übrigens<br />
auch die Hai-Nase.<br />
Sehen Sie den XL1 eigentlich als einen Sportwagen? Vieles, was Sie beschreiben,<br />
würde darauf hindeuten.<br />
Natürlich gibt es Parallelen <strong>zu</strong> Sportwagen, ich sehe ihn aber in erster Linie als<br />
sportliche Leistung. (lacht)<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Wir bezeichnen den XL1 als unsere Formel 1. Ein Projekt, das der Marke einen<br />
großen Innovationsschub gibt. Viel ist natürlich aus dem Sportbereich gelernt:<br />
Der Einsatz von Karbon, das Monocoque oder die Höhe des Autos mit nur 115<br />
cm – diese liegt sogar <strong>noch</strong> unter der eines Lamborghini Gallardo. Diese Attribute<br />
hat der XL1 aber nicht, um möglichst cool <strong>zu</strong> wirken, sondern schlicht, um<br />
dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich <strong>zu</strong> bieten und dadurch absolute<br />
Niedrigeffizienz um<strong>zu</strong>setzen.<br />
Durch den XL1 könnte auch eine andere Attraktivität des Autos entstehen.<br />
Bislang ging es in den Königsklassen der automobilen Welt um laute Motoren,<br />
möglichst viel PS und Drehmoment. Das spielt hier keine dominante<br />
Rolle mehr.<br />
Der XL1 begründet eine eigene Kategorie, hat jedoch die Emotionalität eines<br />
Sportwagens. Die Reaktionen sind sogar stärker, als wenn ich mit einem Supersportwagen<br />
durch die Stadt fahre. Das alles aber ohne provozierte Aggression,<br />
ohne Sozialneid. Der XL1 ist sowohl ein Technologie- als auch ein Sympathieträger.<br />
Als der allererste Prototyp fertig war und das erste Mal auf der Teststrecke<br />
fuhr, stand ich <strong>zu</strong>sammen mit Kollegen am Streckenrand. Das Auto ist aus der
"An diesem Auto ist nichts Zierde.<br />
Jede Linie, jede FlAche, jede Fuge<br />
hat einen Grund."<br />
Steilkurve auf uns <strong>zu</strong>gefahren und mit 100 km/h an uns vorbeigesaust. Normalerweise<br />
wäre das eine laute Angelegenheit, man hört die Reifen, den Wind,<br />
den Motor. Beim XL1 hörte man fast nichts. Da wurde uns erst klar, wie effizient<br />
dieses Auto ist und wie ungewöhnlich. Still und spektakulär <strong>zu</strong>gleich.<br />
Gibt der XL1 auch einen Ausblick auf das <strong>zu</strong>künftige Volkswagen-Design?<br />
Das Volkswagen-Design ist insgesamt so global und segmentübergreifend, da<br />
verdient jeder Volkswagen seine eigene Aufmerksamkeit und Eigenständigkeit<br />
mit einer gemeinsamen DNA. Aber es gibt sicherlich Elemente, die <strong>zu</strong>künftige<br />
Serienfahrzeuge beeinflussen. Das geschieht aber nicht durch die oberflächlichen,<br />
stilistischen Elemente. Es ist der Gesamteindruck. Der XL1 wirkt sehr glatt,<br />
sehr bündig und monolithisch. Das könnte sich in <strong>zu</strong>künftigen Designelementen<br />
wiederfinden. Die Kanten und Linien sind präzise gezogen. Wie über einen<br />
Bogen gespannt. Aber auch die Tagfahrleuchten haben beim XL1 einen eigenen<br />
ikonischen Charakter. Die E-Fahrzeuge von Volkswagen werden in Zukunft in<br />
dieser Hinsicht eine eigene Signatur haben, die davon abgeleitet sind. Und auch<br />
die Kameras, die die Rückspiegel ersetzen, könnten ihren Weg in die Serie finden.<br />
Alles, was die kreativen Ingenieure und Designer bei diesem Projekt lernten,<br />
beeinflusst uns natürlich bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen. Dadurch<br />
entwickelt sich eine Marke weiter.<br />
Gibt es für Sie als Designer am XL1 ein Detail, das Ihnen besonders außergewöhnlich<br />
erscheint?<br />
Die Türen natürlich. Sie schwenken <strong>zu</strong>gleich nach vorne und oben. Das sieht<br />
dramatisch aus, ist aber aus der Funktion heraus geboren. Weil das Auto so<br />
niedrig ist, muss ich einen Teil des Daches öffnen, um komfortabel ein- und<br />
aussteigen <strong>zu</strong> können. Im Bereich des Hecks haben wir kleine Lösungen gefunden,<br />
die aus der engen Zusammenarbeit mit den Aerodynamikern entstanden<br />
sind. Das Rücklicht ist sehr schmal und macht einen Sprung nach innen – die<br />
sogenannte Attika. Der Bereich, in dem das Kennzeichen sitzt, ist ebenfalls tiefer<br />
gesetzt. Dadurch entsteht ein aerodynamischer Vorteil, da sich eine klare Abrisskante<br />
für den Luftstrom bildet. Durch die gezielte Anordnung des Diffusors im<br />
unteren Bereich des Fahrzeughecks haben wir es geschafft, einen Unterdruck <strong>zu</strong><br />
erreichen. Wir saugen dort die Luft <strong>zu</strong>r Kühlung des Motors ein und sie strömt<br />
nach oben durch die Entlüftungsschlitze im Heck wieder aus.<br />
Wenn man den XL1 als eine Art Startpunkt sieht, wäre es möglich, auf seiner<br />
Basis andere Fahrzeuge <strong>zu</strong> entwickeln?<br />
Dieses Auto soll vor allem inspirieren. Es hat viel Raum für Kreativität geöffnet.<br />
Im Moment geht es aber erst einmal darum, die Serie <strong>zu</strong> bauen. Das Erstaunliche<br />
am XL1 ist, dass er zwar exotisch aussieht – wenn man aber eingestiegen<br />
und losgefahren ist, stellt man fest, dass er sich völlig problemlos, solide,<br />
schnittig und agil dirigieren lässt. Es fühlt sich alles überraschend vertraut an.<br />
Ich hatte das Glück mit dem Auto in London fahren <strong>zu</strong> dürfen und habe so viele<br />
„Daumen Hoch“ bekommen wie lange nicht. Von Motorradkurieren, Fahrradkurieren,<br />
Autofahrern – solche Reaktionen bekommt man mit keinem Sportwagen.<br />
Selbst wenn man auf der Autobahn entlangfährt, wird man ständig fotografiert.<br />
Es mag daran liegen, dass dieses Auto in seiner Gesamtaussage sehr ehrlich ist.<br />
Es ist ruhig, weil es kaum Geräusche macht. Es wirkt dramatisch, wegen der<br />
Proportionen, die aber nicht aufgestülpt sind. Nahe<strong>zu</strong> jedes Detail am XL1 ist<br />
nicht die Geburt eines Designertraums, sondern eine technische Notwendigkeit.<br />
Das macht dieses Auto so authentisch.<br />
Brille Lunettes Kollektion<br />
Jacke Acronym<br />
Pullover Barbour<br />
Hose Brioni<br />
Schuhe Gucci
PORTRAT<br />
NIKI LAUDA<br />
"Vielen bin ich bis<br />
heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>"<br />
<strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> ist eine Legende des Motorsports, jetzt hat Hollywood sein Leben verfilmt.<br />
Oder besser: Den spektakulArsten Teil davon. "Rush" erzAhlt die Geschichte seines<br />
Duells mit dem englischen Lebemann James Hunt 1976 am NUrburgring, bei dem<br />
<strong>Lauda</strong> verunglUckte und fast starb. Ein Interview Uber den Kampf um Leben und Tod,<br />
Risikobereitschaft, seinen neuen Posten beim Formel-1-Team von Mercedes-Benz<br />
und die LKWs, in denen er das FahREN lernte<br />
Interview Hendrik Lakeberg Fotos Irina Gavrich<br />
A<br />
ls Rennfahrer oder Chef einer Airline: Ihre Karriere<br />
ist geprägt von Geschwindigkeit. Erinnern Sie sich an<br />
einen ersten Moment, in dem Sie gemerkt haben, welche<br />
Kraft Geschwindigkeit haben kann?<br />
<strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong>: Es war nicht so sehr die Geschwindigkeit, die mich<br />
<strong>zu</strong>m Rennsport gebracht hat. Meine Eltern führten eine Papierfabrik<br />
und auf dem Gelände fuhren ständig Lastwägen, Autos und<br />
Mopeds kreuz und quer. Ein Führerschein war nicht erforderlich, weil<br />
es sich um ein Privatgrundstück handelte. Ich war zehn oder elf und fing<br />
an, mich für jegliche Art von Fahrzeugen <strong>zu</strong> interessieren. Ich bin Traktor<br />
gefahren, mit 15 wollte ich am Steuer eines großen LKWs sitzen. Als ich mit<br />
18 meinen Führerschein in der Tasche hatte, war für mich klar, dass ich in<br />
den Rennsport einsteigen würde. Ich begann mit Bergrennen und arbeitete<br />
mich über die verschiedenen Klassen hoch <strong>zu</strong>r Formel 1. Ich habe das im Blut<br />
gehabt.<br />
Es war die Faszination für Maschinen, die Sie <strong>zu</strong>m Rennfahrer machten?<br />
Ja, und der Ehrgeiz besser <strong>zu</strong> fahren als die anderen. Bei den Traktoren<br />
musste man damals mit Zwischengas schalten. Und einen Gangwechsel<br />
ohne <strong>zu</strong> kratzen, das war schon eine Herausforderung. Ich erzähle Ihnen eine<br />
Anekdote: Ein riesiger Lastwagen<strong>zu</strong>g hat das Papier immer morgens früh von<br />
einer Fabrik in die andere transportiert. Der Weg führte durch das sogenannte<br />
Höllental auf einer sehr engen Straße. Ich bin also um 4 Uhr aufgestanden<br />
und habe auf den Chauffeur des LKWs an der Garage gewartet. Ich war 15 <strong>zu</strong><br />
der Zeit. Grossinger, so hieß der Fahrer, hat mich mitgenommen. Unterwegs<br />
habe ich ihn gebeten, mich hinter das Steuer setzen <strong>zu</strong> dürfen. Er erlaubte<br />
es mir, aber nur bis es hell wurde. Um sechs kommt die Polizei, da darfst du<br />
nicht weiterfahren, sagte er. Das war meine Herausforderung: Besser oder genauso<br />
gut wie er mit dem Riesending diese schwierige Strecke <strong>zu</strong> meistern.<br />
Ihre Eltern waren gegen Ihre Rennambitionen, richtig?<br />
Logisch. Vor allem mein Großvater. Wegen der Gefahr natürlich und weil ich<br />
als <strong>Lauda</strong> nicht Rennfahrer, sondern Industrieller werden sollte.<br />
Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie Ihr Abschlusszeugnis fälschten,<br />
um endlich in den Rennsport ein<strong>zu</strong>steigen.<br />
Das stimmt. Meine Eltern sind mir wegen der Schule sehr auf die Nerven<br />
gegangen. Ich hatte aber nichts anderes als den Rennsport im Kopf und<br />
habe angefangen mit meinem MINI erste Rennen <strong>zu</strong> fahren, ohne es meinen<br />
Eltern <strong>zu</strong> sagen. Nach der Schule bin ich von <strong>zu</strong> Hause ausgezogen und habe<br />
mich relativ <strong>schnell</strong> nach Salzburg abgesetzt. Ich mietete mir eine kleine<br />
Wohnung, ging mit einem BMW Alpina bei Tourenrennen an den Start und<br />
begann meine Karriere <strong>zu</strong> organisieren.<br />
Haben Ihre Eltern Ihnen das übel genommen?<br />
Sie haben irgendwann aufgegeben, mir ihre Ideen um<strong>zu</strong>hängen. Sie wussten,<br />
ich würde einen anderen Weg gehen. Mein Vater und meine Mutter waren,<br />
was das angeht, relativ flexibel, mein Großvater war der große Gegner. Meine<br />
Eltern haben es schließlich akzeptiert. Sie haben mich nicht gefördert, aber<br />
mich machen lassen und nicht mehr dagegen gearbeitet.<br />
In einem Rennen, egal welche Klasse Sie fahren, was sind die intensivsten<br />
Momente?<br />
Im Endeffekt ist es für jeden Menschen gleich: Sie versuchen mit einem Auto<br />
<strong>schnell</strong>er als andere auf einer Geraden oder durch eine Kurve <strong>zu</strong> fahren.<br />
Warum will das der Mensch? Weil er sehen will, wie gut das Auto ist, oder<br />
um <strong>zu</strong> zeigen, wie gut er es beherrschen kann. Bis <strong>zu</strong>m Streckenrand <strong>zu</strong> driften,<br />
das machen junge Leute heute ja tagtäglich auf normalen Straßen. Das<br />
Fürchterliche ist, dass sie sich dabei umbringen können. Oder andere verletzen,<br />
die nichts dafür können. Menschen wollen Extreme ausreizen. Manche<br />
haben dabei keine Angst. Zu denen zähle ich mich. Andere haben Angst und<br />
hören früher auf <strong>zu</strong> beschleunigen. Diejenigen, die ohne Angst fahren, sind<br />
natürlich <strong>schnell</strong>er und dadurch als Rennfahrer geeignet.<br />
90 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 91
Daniel Brühl als <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> in dem Film "Rush".<br />
"Manchmal kam er mir wie ein Zwilling vor", sagt <strong>Lauda</strong><br />
War diese Furchtlosigkeit Ihr großes Talent?<br />
Ich glaube, man wird ängstlich geboren oder nicht. Woher das kommt, weiß<br />
ich nicht. Die, die nicht ängstlich sind, haben kein Problem damit, mehr <strong>zu</strong><br />
riskieren. Und wenn Sie bereit sind, mehr <strong>zu</strong> riskieren, ein Bestreben nach<br />
Perfektion mitbringen und nicht das Handicap haben, über die Gefahr der<br />
Geschwindigkeit nachdenken <strong>zu</strong> müssen, dann verfügen Sie über eine gute<br />
Basis, um Motorsportler <strong>zu</strong> werden. Der Rest ist harte Arbeit.<br />
Wenn man als junger Formel-1-Pilot die ersten Siege einfährt, besteht da<br />
in einem extremen Sport wie diesem das Risiko, ab<strong>zu</strong>heben und größenwahnsinnig<br />
<strong>zu</strong> werden?<br />
Die Gefahr besteht in der heutigen Zeit schon viel früher. Die heutigen<br />
Medien machen oft mit absolut uninteressanten Menschen Headlines. Es ist<br />
unglaublich, wie die Medienlandschaft sich geändert hat. Was interessiert<br />
mich <strong>zu</strong>m Beispiel Frau van der Vaart?! Ob sie ihren Mann betrogen hat und<br />
er deswegen ihre Freundin nimmt, das beschäftigt Deutschland jeden Tag.<br />
Es ist fürchterlich. Das ist eine Entwicklung, die sich in den letzten 30 Jahre<br />
<strong>zu</strong>gespitzt hat. Es gibt immer mehr Medien, die Geschichten brauchen. Auch<br />
wenn sie nicht stimmen, müssen sie geschrieben werden, um Umsätze <strong>zu</strong><br />
generieren. In diesem ganzen Spektakel passiert es häufig, dass Menschen<br />
ohne Leistung medienbekannt werden. Diese Menschen verstehen dabei<br />
meistens nicht, was mit ihnen passiert, deshalb heben sie ab, werden größenwahnsinnig<br />
und spielen das Spiel der Medien mit. Nüchtern betrachtet<br />
haben sie aber nichts in den Zeitungen verloren. Wenn ich mich in die Zeit<br />
<strong>zu</strong>rückversetze, in der ich erste große Erfolge hatte, dann kenne ich das<br />
Gefühl, wie eine Lawine von Medieninteresse auf einen <strong>zu</strong>rollt. Man ist über<br />
Nacht ein Star – das überrumpelt einen natürlich erst mal. Aber ein Spitzensportler<br />
weiß, warum er einer ist. Weil er Rennen gewinnt, weil er etwas<br />
kann. Er weiß auch, dass nach dem Sieg immer das nächste Rennen kommt.<br />
Deswegen hebt er nie ab, denn dann wäre er nicht erfolgreich geworden.<br />
Wenn ich damals auf dem Siegerpodest stand, habe ich mir immer gesagt:<br />
Heute habe ich meinen Job als Bester erledigt. Morgen geht es weiter. Ich<br />
habe <strong>noch</strong> nicht mal den Pokal mit nach Hause genommen. Er hat mich nicht<br />
interessiert.<br />
Der Film „Rush“ handelt von Ihrem spektakulären Duell mit James Hunt<br />
1976 auf dem Nürburgring. Hunt galt damals als Glamour-Boy. Wie passt<br />
er in das Bild?<br />
Hunt war ein Lebemann. Aber er konnte die Formel 1 und seinen Lebensstil<br />
perfekt kombinieren. Er hat Donnerstag, Freitag und Samstag nichts getrunken<br />
und war um 10 im Bett, weil ihm das Risiko <strong>zu</strong> groß war, nicht richtig <strong>zu</strong><br />
performen. Am Montag und Dienstag hat er gefeiert. Außerdem war James<br />
sehr talentiert. Das ist auch der Grund, warum er seine Karriere als Rennfahrer<br />
überlebt hat. Die Zeit damals war nämlich eine andere. Die Frage war:<br />
Überlebst du das Rennen oder nicht? Das Problem gibt es heute Gott sei Dank<br />
nicht mehr.<br />
Warum interessiert uns der Motorsport der Siebziger wieder? Liegt es<br />
daran, dass er damals nicht so stromlinienförmig war wie heute, sondern<br />
rauer, menschlicher und gefährlicher?<br />
Woodstock und Formel 1 – damals war das ungefähr das Gleiche. Das wird es<br />
in diesem Ausmaß nie mehr geben können. Aber die Siebziger sind die Siebziger.<br />
Heute leben wir Gott sei Dank oder – je nach Perspektive – leider in einer<br />
anderen Zeit. Man kann die Zeit nicht mitnehmen. Und in der Vergangenheit<br />
<strong>zu</strong> schwelgen, ergibt für mich keinen Sinn. Ich setze mich lieber mit dem<br />
Heute auseinander oder mit der Zukunft. Und „Rush“ zeigt eben die Siebziger<br />
und wie es damals <strong>zu</strong>gegangen ist.<br />
Fanden Sie „Rush“ realistisch?<br />
Die Geschichte stimmt eindeutig. Ich habe lange mit dem Drehbuchautor<br />
gesprochen und er hat das sehr gut aufgeschrieben. Eine kritische Hürde<br />
waren für mich die Formel-1-Leute, die damals am Nürburgring wirklich<br />
dabei waren. Und die jungen Rennsportler. Das positive Feedback, das von<br />
beiden Seiten kam, hat mich sehr überrascht. Die Alten haben bemängelt,<br />
dass das ein oder andere Detail ein bisschen anders war, aber den Film als<br />
Ganzes, den Kampf zweier Persönlichkeiten, mit allen Emotionen, das fanden<br />
sie beeindruckend. Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die den Film mit mir<br />
angeschaut haben, waren sich gar nicht darüber bewusst, wie gefährlich die<br />
Formel 1 damals war. Der Realismus auch der Rennszenen hat sie erstaunt.<br />
Als ich das gehört hatte, habe ich mir gedacht, der Film könnte wirklich<br />
gut ankommen, denn das kritischste Publikum hat ihn gesehen und für gut<br />
befunden.<br />
Wenn Sie Daniel Brühl, der Sie spielt, auf der Leinwand sehen: Ist der <strong>Niki</strong><br />
<strong>Lauda</strong> der Siebziger ein anderer als heute?<br />
Daniel Brühl spielt mich in einer Art und Weise, dass ich selber erschrocken<br />
bin. Die Körperhaltung, wie er spricht... Eine unglaubliche Leistung. Ich habe<br />
ihn in Wien getroffen, bevor er die Rolle angenommen hat. Er hat mir erklärt,<br />
wie schwer es ist, mich <strong>zu</strong> spielen, da ich sehr bekannt bin. Viele wissen,<br />
wie <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> spricht, wie er sich gibt. Aber er hat es perfekt gemeistert.<br />
Manchmal kam er mir wie ein Zwilling vor. Szenen, die mich beim Anschauen<br />
des Films erschrocken haben, waren die, in denen ich nach dem Unfall in<br />
die Öffentlichkeit <strong>zu</strong>rückgekehrt bin. Damals habe ich mich über die Leute<br />
geärgert, die mich blöde erschrocken angeschaut und gedacht haben: Wie<br />
schaut der denn aus? Wo ist sein Ohr? Was ist mit dem los? Das habe ich als<br />
pietätlos empfunden, weil man jemandem, der verunstaltet ist, aus Respekt<br />
in die Augen schaut und versucht über die schwierige Situation positiv<br />
hinweg <strong>zu</strong> gehen anstatt der Person die ganze Zeit auf das fehlende Ohr <strong>zu</strong><br />
starren. Heute habe ich durch den Film gesehen, dass mein Aussehen schon<br />
erschreckend war, und ich verstehe besser, warum die Menschen damals so<br />
reagiert haben.<br />
Vielleicht war es auch nicht allein Ihr Äußeres. Sie sind immerhin 42 Tage<br />
nach dem Unfall wieder an den Start gegangen. Das war für viele mit<br />
92 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 93
"Woodstock und Formel 1 -- damals war das<br />
ungefAhr das Gleiche. Das wird es in<br />
diesem AusmaSS nie mehr geben kOnnen"<br />
Sicherheit auch ein Schock. Sie waren fast tot und schon sitzen Sie wieder<br />
auf einer Pressekonferenz.<br />
Ich war eben sehr risikobereit. Der Unfall hat mich damals nicht überrascht.<br />
Ich habe ihn hingenommen und mir gesagt: Gott sei Dank bist du am Leben<br />
geblieben. Die Herausforderung war, die Angst nach so einem Umfall <strong>zu</strong><br />
überwinden, um so <strong>schnell</strong> wie möglich wieder an meinen Arbeitsplatz<br />
<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>kehren. Es war eine Riesenherausforderung, in Monza direkt wieder<br />
an den Start <strong>zu</strong> gehen. Ich habe mich ihr gestellt und nach wenigen Rennen<br />
war wieder alles beim Alten.<br />
Das Rennen vom Nürburgring spielt die zentrale Rolle im Film. Es ist das<br />
Rennen, das man am meisten mit Ihnen verbindet. Wie ist das für Sie persönlich,<br />
war es auch für Sie das Rennen, das sich bei Ihnen am stärksten<br />
eingeprägt hat? Oder gab es andere?<br />
Den Nürburgring 1976 kann man nicht übertreffen. Der Unfall, fast tot <strong>zu</strong><br />
sein und dann wieder auf<strong>zu</strong>erstehen – das ist nicht <strong>zu</strong> vergleichen. Es gab<br />
viele Rennen, die schwierig waren, aber keines war so schwer wie dieses. Der<br />
Unfall und die Konsequenzen überschatten alles andere.<br />
Schon während Ihrer Karriere in der Formel 1 sind Sie Unternehmer geworden<br />
und haben unter anderem eine Airline gegründet. Hat Ihnen Ihre Zeit<br />
als Rennfahrer bei dem neuen Job geholfen?<br />
Auf jeden Fall. Im Rennsport bekommt man jede Woche eine klare Beurteilung.<br />
Erster, Zweiter oder Dritter, da gibt es keine Diskussion. Schauspieler<br />
und andere Berufe hängen viel stärker von subjektiven Meinungen ab. Das<br />
Gute beim Sport ist, dass es das da nicht gibt. Die Regeln sind eindeutig.<br />
Man ist erfolgreich oder nicht. Und wenn man keinen Erfolg hat, dann muss<br />
man seinen Misserfolg so <strong>schnell</strong> wie möglich korrigieren. Dabei muss man<br />
lernen, den Fehler <strong>zu</strong>erst bei sich selber <strong>zu</strong> suchen. In sich hineingrübeln, bis<br />
man weiß, was schiefgelaufen ist. Der tiefe Blick in sich hinein ist der Schlüssel<br />
<strong>zu</strong>m Erfolg. Wenn man das erkannt hat, dann gibt es nur mehr Schwarz<br />
oder Weiß. Das habe ich durch den Motorsport gelernt: Bei allem, was du tust<br />
– Airline hin oder her – im Endeffekt gibt es keine Grauzone, sondern eindeutige<br />
Ergebnisse. Das Schlimmste ist, bei Problemen keine Entscheidung <strong>zu</strong><br />
treffen. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, dass ich höflich formulieren<br />
kann: „Die einzige Art, wie wir weiter kommen, ist, <strong>schnell</strong> <strong>zu</strong> überlegen, wie<br />
wir besser werden als die anderen.“<br />
Seit letztem Jahr sind Sie beim Formel-1-Team von Mercedes-Benz im Aufsichtsrat.<br />
Wie sehen Sie die Formel 1 heute? Was hat sich verändert?<br />
Ich habe im letzten Jahr als Chairman of the Board bei Mercedes-Benz damit<br />
angefangen, das Formel-1-Team, das im letzten und dem Jahr davor nicht<br />
sehr gut unterwegs war, so <strong>schnell</strong> wie möglich in den Griff <strong>zu</strong> bekommen.<br />
Das war sehr gut möglich, weil Ross Brown, der für den Misserfolg mit<br />
verantwortlich war, schon die richtigen Weichen gestellt hatte. Wir waren<br />
dadurch in der Lage, zwei Schritte auf einmal <strong>zu</strong> gehen, und konnten so ein<br />
neues kompetitives Auto entwickeln. Damit war Mercedes von Saison-Beginn<br />
an und im Vergleich <strong>zu</strong>m letzten Jahr viel wettbewerbsfähiger. Bis jetzt<br />
wurden drei Rennen gewonnen und sieben oder acht Polepositions erfahren.<br />
Das Team ist auf dem richtigen Weg. Aber es hat sich schon viel verändert<br />
im Vergleich <strong>zu</strong> meiner Zeit als Fahrer. Was mich überrascht hat, ist, wie<br />
eng das Team heute <strong>zu</strong>sammenarbeitet: Die Fahrer bekommen während<br />
des ganzen Trainings von den Ingenieuren gesagt, was sie mit dem Auto<br />
tun müssen. Das Differenzial verstellen, auf die Reifentemperatur achten,<br />
die ihnen permanent mitgeteilt wird. Auf den Spritverbrauch <strong>zu</strong> achten, der<br />
ihnen angesagt wird. Früher sind wir ganz alleine gefahren. Wir mussten mit<br />
den Zeichen, die uns das Auto gab, alleine fertig werden. Heute geht es viel<br />
stärker um das Zusammenspiel zwischen Computerdaten, Ingenieuren und<br />
Fahrern. Ich empfinde das als positiv.<br />
Mercedes ist also auf dem richtigen Weg. Was muss nun <strong>noch</strong> passieren?<br />
Wir müssen <strong>zu</strong>sehen, dass wir die Saison genauso gut beenden wie wir sie<br />
begonnen haben. Die Rennen in Monza und Spa waren nicht ganz so toll.<br />
Durch die tiefgreifenden Änderungen im Reglement im nächsten Jahr werden<br />
die Karten <strong>noch</strong> mal neu gemischt. Das ist eine Herausforderung, aber<br />
auch eine Chance.<br />
Wenn Sie mit den jungen Fahrern sprechen, die heute erfolgreich sind, was<br />
fällt Ihnen da auf? Ticken Sie anders als <strong>zu</strong> Ihrer Formel-1-Zeit?<br />
Sie müssen sich mit dem Thema Leben und Tod nicht mehr auseinandersetzen,<br />
denn das spielt heute keine große Rolle mehr. Ihre Persönlichkeiten<br />
werden deshalb nicht so gefordert wie damals, weil das Risiko nicht so groß<br />
ist. Wenn es <strong>zu</strong> einer Berührung kommt, dann fahren die Autos von der<br />
Bahn, wo ausreichend Platz ist. Sie knallen nicht mehr an eine Leitschiene.<br />
Ansonsten sind die Aufgaben gleich: So <strong>schnell</strong> wie möglich fahren und so<br />
oft wie möglich gewinnen. Passieren kann natürlich immer was. Als ich<br />
damals in der Formel 1 anfing, war ich plötzlich damit konfrontiert, dass<br />
jedes Jahr eine Person tödlich verunglückte. Ich habe immer versucht, so<br />
genau wie möglich heraus<strong>zu</strong>finden, was bei diesen Unfällen passiert ist, um<br />
dann daraus die Konsequenzen <strong>zu</strong> ziehen. Mittlerweile ist seit Senna vor 20<br />
Jahren nichts passiert. Was tut der Mensch, wenn nichts passiert? Er denkt<br />
nicht drüber nach. Irgendwann wird wieder was passieren, das ist für mich<br />
unbestritten, denn auch die heutigen Formel-1-Autos sind trotz Sicherheitsvorkehrungen<br />
nicht immun. Irgendwann berühren sich Räder, jemand hebt<br />
ab. Ganz weg ist das Risiko natürlich nie, wenn man mit 330 km/h und 20<br />
anderen Autos im Kreis fährt.<br />
Wissen Sie heute ganz genau, was bei Ihrem Unfall schiefgelaufen ist? Das<br />
war lange nicht klar.<br />
Das ist relativ einfach: Es wurden aus Gewichtsgründen Magnesiumteile am<br />
Motor montiert, die die Radaufhängung gehalten haben, und der eine auf der<br />
rechten Seite ist gebrochen und das rechte Hinterrad hat sich weggedreht<br />
und deswegen bin ich abgehoben.<br />
Wenn Sie <strong>zu</strong>rückschauen auf ihre Rennkarriere: Gibt es eine Art Philosophie<br />
der Geschwindigkeit? Gibt es etwas, das man über sich lernt?<br />
Auf dem <strong>schnell</strong>sten Weg <strong>zu</strong>m Ziel kommen. Man muss ungeduldig sein.<br />
Es muss immer weitergehen. Ich verschwende keine Zeit für irgendetwas.<br />
Vielen bin ich damit bis heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>.<br />
94 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 95
ESSAY<br />
Wie gefAhrlich<br />
ist Carhacking?<br />
Je mehr Technik in modernen Autos verbaut wird, desto verwundbarer<br />
werden sie fUr Angriffe von Hackern. Auf der Messe Defcon wurde<br />
nun ein kleiner billiger Computer prAsentiert, der Zugriff auf die<br />
Bordsysteme hat. MUssen wir uns Sorgen machen?<br />
text Willy Katz<br />
L<br />
ängst hat die Digitalisierung unserer Lebensumstände<br />
das Auto erreicht. Integrierte On-Board-Kommunikationsysteme<br />
wie Mercedes’ @YourCommand,<br />
Fords SYNC oder General Motors´ OnStar versprechen die<br />
Fahrerkabine mit dem Internet und den Sozialen Netzwerken<br />
<strong>zu</strong> verbinden. Intelligentere Navigationssysteme, die Kontrolle der<br />
Klimaanlage und des Tankstandes via App und verbesserte Schnittstellen<br />
für mobile Geräte sind im Premium-Segment schon jetzt Standard.<br />
Da<strong>zu</strong> kommen sollen Cloud-basierte Dienste, die Möglichkeit wie<br />
bei Apples Siri Befehle <strong>zu</strong> sprechen oder gar Windschutzscheiben, die als<br />
große Displays funktionieren und in Echtzeit Informationen über Gebäude<br />
abrufen sowie E-Mails und Video-Chats anzeigen.<br />
Autos sind <strong>zu</strong> rollenden Computern geworden. Sie lassen sich programmieren<br />
und sie lassen sich manipulieren, gegebenenfalls die vom Hersteller<br />
künstlich reduzierte PS Zahl hochsetzen oder den Feinstaubfilter austricksen.<br />
Bisher haben Geräte, die derart auf die Firmware von Autos <strong>zu</strong>greifen<br />
konnten, über 1000 Dollar gekostet. Das könnte sich nun ändern.<br />
Auf der Hackermesse Defcon in Las Vegas wurde Anfang August ein Minicomputer<br />
präsentiert, mit dem jeder Zugriff auf die Bordelektronik seines<br />
Autos nehmen kann und der dabei nur 20 Euro Kosten soll. Der IT-Experte<br />
und Ex-Mitarbeiter von Airbus-Military Javier Vazquez Vidal und der professionelle<br />
Hacker Alberto Garcia Illera wollen den Bausatz da<strong>zu</strong> bald im Netz<br />
veröffentlichen.<br />
Wenige Wochen vorher haben die beiden Sicherheitsexperten Charlie Miller,<br />
heute bei Twitter, ehemals bei der NSA angestellt, und Cris Valasek dem<br />
Magazin „Forbes“ demonstriert, wie sie ein Auto über das Steuerungssystem<br />
CAN-Bus manipulieren können. Und das während der Fahrt nur mit einem<br />
angeschlossenen Laptop. Neben Spielereien mit der Tankanzeige und dem<br />
Tachometer ließen sie das Auto <strong>zu</strong>r Seite ausschlagen wie ein verängstigtes<br />
Pferd. Sogar die Bremsen konnten außer Kraft gesetzt werden.<br />
„Miller und Valasek zeigen, dass ein Auto nicht einfach eine Maschine<br />
aus Glas und Stahl ist, sondern ein Netzwerk von Computern, das man<br />
hacken kann“, schreibt Andy Greenberg im Magazin „Forbes“. Die Arbeit der<br />
beiden Nerds ist kein Privatvergnügen, sondern ein mit 80.000 $ gesponsertes<br />
Forschungsprojekt der Pentagon nahen „Defense Advanced Research<br />
Project Agency“.<br />
Natürlich ist dies eine Horrorvorstellung nicht nur für private Autofirmen,<br />
sondern auch für nationale Institutionen, dass ihre technisch hochgerüsteten<br />
Fahrzeuge, vielleicht auch Schiffe oder gar Jets und Drohnen, über<br />
Wifi von irgendwelchen Hackern übernommen werden können.<br />
Fahrzeugbauer reagieren mit der Ankündigung, für verbesserte Verschlüsselungsmethoden<br />
<strong>zu</strong> sorgen.<br />
Mercedes etwa setzt auf geschlossene Systeme, Chips, die nur eine Funktion<br />
haben und vom Rest der Hard- und Software an Bord isoliert sind. Offene<br />
Onlinekanäle werden über WPA2 verschlüsselt. Zudem verfolgen interne<br />
Supervisor-Teams jedes Gerücht eines „over the air“-Hacks etwa über Wifi<br />
oder Bluetooth. Bisher habe es, <strong>zu</strong>mindest offiziell, keine solcher Zugriffe<br />
gegeben. Absolute Sicherheit, so heißt es bei Mercedes, gibt es aber den<strong>noch</strong><br />
nicht. Sollte ein autorisierter Anbieter Verschlüsselungscodes weitergeben,<br />
dann könnte jedes <strong>noch</strong> so gute Sicherheitssystem physisch, also über direkten<br />
Zugriff via Kabel, überwunden werden. Was <strong>zu</strong>m Beispiel im Bereich des<br />
CarSharing ein (illegales) Geschäftsmodell sein könnte. Wenn sich nämlich<br />
die Bezahlfunktion außer Kraft setzen ließe.<br />
Die Zukunft gehört mit Sicherheit immer besser vernetzten, bald wohl<br />
eigenständig über GPS navigierenden Automobilen. Sie werden, ob physisch<br />
oder „over the air“, verwundbar sein für Hackerangriffe. Sicherheit wird dann<br />
wie immer eine Frage des Preises sein.<br />
96 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 97
FEATURE<br />
Interstellar<br />
Daft Punk sind die Popsensation des Jahres und ihr Hit "Get lucky"<br />
ein Ohrwurm fur die ewigkeit. Im Interview erzAhlten uns<br />
Thomas Bangalter und Guy Homem-Christo, was ihre ersten Autos waren<br />
und warum sie in Zukunft Richtung Weltall aufbrechen wollen<br />
TEXT Hendrik Lakeberg und Le Tone Fotos Cameron Smith<br />
98 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 99
V<br />
on San Francisco bis Wladiwostok – es gibt wohl<br />
kaum eine Autostereoanlage, auf der Daft Punks<br />
„Get Lucky“ in den letzten Monaten nicht gelaufen ist.<br />
Die französischen Produzenten Thomas Bangalter und<br />
Guy Homem-Christo schenkten der Welt mit dem leichtfüßig<br />
groovenden Disco-Stück den Soundtrack für den Sommer.<br />
Trotz des gigantischen Erfolgs von über einer Million verkauften physischen<br />
Tonträgern bleiben die Pariser Studiotüftler mit dem aktuellen Album<br />
„Random Access Memory“ ihrem eigenwilligen Bandkonzept treu: Man<br />
kennt ihre wahren Gesichter nicht, sondern nur zwei futuristische Masken,<br />
hinter denen sich Bangalter und Homem-Christo verbergen. Der Übergang<br />
von großem Pop <strong>zu</strong> Konzeptkunst ist bei Daft Punk fließend. Sie füllen Stadien<br />
mit ihrer Musik und thematisieren gleichzeitig das Verhältnis von Mensch<br />
und Maschine: Wie bei Kraftwerk bleibt offen, ob hier Cyborgs am Werk sind<br />
oder Menschen aus Fleisch und Blut. Am Ende spielt das wahrscheinlich auch<br />
keine Rolle, denn wer von uns kann schon <strong>noch</strong> ohne die Technologie leben,<br />
die wir in unserer Hosentasche tragen (Smartphone) oder in die wir uns<br />
jeden Morgen auf dem Weg <strong>zu</strong>r Arbeit setzen (Auto). Kurz: Daft Punk ist eine<br />
größere, spektakuläre Version von uns.<br />
Zu Daft Punks Technik- und Cyborg-Image passt, dass sie immer schon<br />
ein Faible für außergewöhnliche Fahrzeuge hatten. Der japanische Manga-<br />
Großmeister Leiji Matsumoto zeichnete atemberaubende Raumschiffe für<br />
mehrere Videos <strong>zu</strong> Daft Punks Album „Discovery“, die <strong>zu</strong>sammengefasst<br />
unter dem Titel „Interstella 5555: The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem“ als<br />
DVD erschienen sind. Das Feuerwehrauto in dem Video „Burnin'' oder die<br />
Traktoren in „Revolution 909“ von 1996 deuten das ebenfalls an. Oder der<br />
1987er Ferrari 412 in Daft Punks eigenem Kultfilm „Electroma“, den sie 2011<br />
<strong>zu</strong>gunsten der Tsunami-Opfer versteigerten. Und für das Remake des Kultfilms<br />
„Tron“, der von einem Motorradrennen in einer abstrakten Computerwelt<br />
spielt, schrieben die beiden den Soundtrack. Zwischen Jungsträumen,<br />
Technik-Utopien und der Kritik an einer totalen Technisierung unseres<br />
Lebens – Daft Punk wollen sich nicht entscheiden, was denn nun genau ihr<br />
Anliegen ist. Das macht sie so faszinierend und unterhaltsam. Dass sie gerade<br />
auf ihrem aktuellen Album auch <strong>noch</strong> ein unschlagbares Händchen für<br />
Popmelodien haben, die einem nicht aus dem Kopf gehen wollen, macht sie<br />
in diesem Jahr unwiderstehlich.<br />
Obwohl Thomas Bangalter und Guy Homem-Christo so gut wie nichts<br />
Persönliches von sich preisgeben, haben sie uns im Interview verraten, dass<br />
ihre ersten Autos ein Fiat 500 und ein Renault 30 waren. Statt Moped oder<br />
den in Paris verbreiteten Rollern fuhren sie <strong>zu</strong>r Schulzeit Metro. Nachdem ihr<br />
Ferrari 412 unter den Hammer gekommen ist, haben sie aktuell ein Auge auf<br />
den Aston Martin Bulldog (siehe auch in unserer Rubrik "Gebrauchtwagen"<br />
auf Seite 114) geworfen, aber auch der Lamborghini Countach würde in ihre<br />
Science-Fiction-Visionen passen.<br />
Beim Grand Prix von Monaco in diesem Jahr standen Daft Punk dem Lotus-Team<br />
bei. Auch dies eine überraschende Entscheidung, haben sich doch<br />
bestimmt zahlreiche Autohersteller darum gerissen, <strong>zu</strong>m Teil des futuristischen<br />
Daft-Punk-Universums <strong>zu</strong> werden, das in diesem Jahr die Welt eroberte.<br />
„Ein Auto <strong>zu</strong> gestalten, wäre keine schlechte Idee“, schreiben Bangalter<br />
und Homem-Christo per E-Mail. Warum auch nicht? Ihre Vorliebe für die<br />
großen futuristischen Designs der 70er- und 80er-Jahre mit seinen harten,<br />
kantigen Karosserien, könnten bei all den aktuell üblichen menschelnden,<br />
bionischen Formen tatsächlich interessante Impulse setzen.<br />
„Wir sind in einer Pyramide durch Amerika gereist“, antworten die beiden,<br />
als wir sie auf ihre 2009er-Tour ansprechen, bei der Daft Punk in der aufwendigen<br />
Bühnenshow in einer Pyramide wie in einer Kommandozentrale über<br />
dem Publikum thronten. Ob sie in dieser auch außerhalb der Bühnenshow<br />
über die amerikanischen Highways gereist sind, lassen sie offen. Vorstellen<br />
kann man sich allerdings, wie der Daft-Punk-Tross angeführt von einer Pyramide<br />
unter einem von Sternen beleuchtetem Firmament die Wüste von Arizona<br />
durchkreuzen. Die Straße, das bestätigen uns Daft Punk allerdings, steht<br />
auch für die beiden Franzosen für Freiheit. Und es sind nicht nur die Straßen<br />
der USA oder Europas, sondern auch die Routen in den Weltraum, auf denen<br />
sie reisen wollen. Die Erde ist für Daft Punk <strong>zu</strong> klein geworden. Mars, Jupiter<br />
und Uranus sind die Orte, <strong>zu</strong> denen es sie hinzieht. In den Weltraum wollten<br />
Bangalter und Homem-Christo immer schon, und so langsam wird diese<br />
interstellare Vision realistischer. Daft Punk als Anführer der Erkundung des<br />
Alls – es gibt schlimmere Vorstellungen. Auch für die Außerirdischen, auf die<br />
sie treffen könnten, denn Musik ist doch ein guter Friedensbotschafter.<br />
100 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 101
FEATURE<br />
Lost Highway<br />
Eine gute TragOdie lebt von der FallhOhe der Hauptfigur. Cadillac, Titan der US-<br />
Automobil-Ikonen, stUrzte vom gigantomanischen Konsum-Heilsbringer in die Tiefen<br />
der Bedeutungslosigkeit. Wir blicken <strong>zu</strong>rUck auf Uber einhundert Jahre rasanter<br />
Berg- und Talfahrten des Ur-amerikanischen Automobils und zeigen die wichtigsten<br />
Concept Cars der Firmengeschichte. Eine Story mit Happy End?<br />
Text Alexander Batke-Lachmann Fotos General Motors<br />
D<br />
er amerikanische Traum.<br />
Luxus, Fortschritt, Überfluss.<br />
Ruhm. Für jede Stufe auf dem Weg<br />
vom Tellerwäscher <strong>zu</strong>m Millionär wollte<br />
der Über-Konzern General Motors eine<br />
passende Marke im Portfolio haben. Und auf<br />
der obersten Sprosse der Erfolgsleiter stand seit<br />
jeher Cadillac, einer der ältesten Autohersteller<br />
überhaupt.<br />
Von Anfang an setzt Cadillac Maßstäbe im Luxussegment:<br />
der erste V8 in Großserie, elektrischer Anlasser als Standardausstattung.<br />
Als Cadillac auf der New Yorker Automobile<br />
Show 1930 den ersten Serien-V16 vorstellt, spielt die<br />
General-Motors-Marke nicht nur technisch in der ersten<br />
Liga – als erster Autohersteller leistet man sich in Detroit<br />
mit der „Art and Colour Section“ unter Leitung von Harley<br />
Earl eine eigene Design-Abteilung.<br />
Damit vollzieht sich ein Wendepunkt in der Automobilgeschichte.<br />
Das Auto war keine motorisierte Kutsche mehr,<br />
von den Fließbändern der Hersteller liefen nicht mehr nur<br />
Fahrgestelle mit Motoren, die von Karossenbauern wie<br />
Fleetwood oder Fisher mit Dutzenden verschiedenen Aufbauten<br />
versehen wurden. Mit der Gründung einer eigenen<br />
Design-Abteilung und der schrittweisen Integration der<br />
ehemals unabhängigen Karosseriehersteller erfindet sich<br />
das Automobil neu. Form und Funktion finden sich plötzlich<br />
unter einem Dach.<br />
Und Cadillac geht auch den nächsten Schritt vor der<br />
Konkurrenz: Chef-Designer Harley Earl erkannte als erster<br />
den PR-Wert von Concept Cars und die Notwendigkeit, die<br />
unterschiedlichen Marken des General-Motors-Konzerns<br />
durch eine differenzierte Designsprache voneinander<br />
<strong>zu</strong> unterscheiden. Harleys Team ist es, das mit einem<br />
ästhetischen Coup ein ganzes Jahrzehnt Auto-Geschichte<br />
beherrschen sollte: Von einem kleinen Stummel wurde<br />
die Heckflosse im Verlauf der 50er-Jahre <strong>zu</strong> einem bis ins<br />
Groteske überhöhten Stilelement und festes Markenzeichen<br />
Cadillacs. Es ist das Zeitalter der Dream Cars,<br />
luxuriöser, chromblitzender überdimensionaler Star-Wars-<br />
Straßenkreuzer mit riesigen V8-Motoren. Elvis Presley<br />
besingt seinen pink Cadillac und als Eisenhower 1953 <strong>zu</strong>r<br />
Amtseinführung über die Pennsylvania Avenue chauffiert<br />
wird, winkt er den Kameras aus einem der ersten Eldorado<br />
Convertible <strong>zu</strong>. Manche Cadillac-Modelle gab es in über 200<br />
Farbkombinationen <strong>zu</strong> ordern, als Sonderausstattung Fernbedienungen<br />
für den Kofferraum, Parfümzerstäuber, vergoldete<br />
Trinkbecher und PS-Zahlen jenseits der 300. Cadillac<br />
symbolisierte den Rausch des Überflusses und fast naiven<br />
Fortschrittsglaubens jener Zeit wie keine andere Marke.<br />
Stilistisch findet die Zeitenwende schon Mitte der<br />
60er-Jahre statt. Die stilprägende Heckflosse bleibt bei<br />
den meisten Cadillac-Modellen bis in die Gegenwart mit<br />
senkrecht stehenden Rückleuchten angedeutet, ebenso der<br />
gepfeilte, dominante Kühlergrill. Doch mit neuen klaren<br />
Linien und Kanten verabschiedet sich Cadillac vom üppigen<br />
Barock der Harley-Jahre. Die Leistungsdaten steigen<br />
weiter: Anfang der 70er-Jahre bringt es der meistverkaufte<br />
Cadillac, der Sedan de Ville, auf 5,7 Meter Länge, enorme<br />
7,7 Liter Hubraum, über 400 PS und bis <strong>zu</strong> 2,5 Tonnen<br />
Gewicht. Cadillacs Interpretation von Luxus war schiere<br />
Größe. Doch dann kommt mit den Ölkrisen ab 1973 der<br />
große Wendepunkt für die amerikanische Automobilindustrie.<br />
Die Absatzzahlen brechen ein, Motoren und Karossen<br />
schrumpfen, während die europäische Konkurrenz, allen<br />
voran Mercedes, den amerikanischen Luxusmarkt mit<br />
leichteren und sparsameren Modellen aufrollt. Die überdimensionierten<br />
Straßenkreuzer wirken wie Saurier aus<br />
einer anderen Zeit.<br />
Es folgen zwei verlorene Jahrzehnte, in denen es der<br />
Marke nicht gelingt, dem eigenen Anspruch „Standard<br />
of the World“ gerecht <strong>zu</strong> werden. Mit mutlosen Modellen<br />
versteckt sich die einstige Glamour-Marke im GM-Portfolio.<br />
Erst mit der Jahrtausendwende wagt Cadillac, mit dem<br />
Rücken <strong>zu</strong>r Wand, den überfälligen Neustart. Als 1999 der<br />
messerscharf gezeichnete Evoq einen Ausblick auf die „Art<br />
and Science“-Designphilosophie kommender Modelle gibt,<br />
laufen Cadillac-Traditionalisten Amok. Vorbei die bequeme<br />
Behaglichkeit in der konservativ-biederen Komfort-Zone.<br />
Cadillac hat erkannt, dass Luxus ein Statement ist. Und<br />
Statements sind nur relevant, wenn sie polarisieren. Alleine<br />
das Timing ist ungünstig. Folgt dem Marken-Relaunch<br />
doch eine der schwersten Rezessionen. Der Mutterkonzern<br />
GM beginnt <strong>zu</strong> trudeln, schlittert in die Insolvenz – und<br />
überlebt. 5 Jahre später schreibt Cadillac im ersten Quartal<br />
2013 die besten Verkaufszahlen seit 1976. In Detroit hat<br />
man die Auffahrt <strong>zu</strong>m Highway wiedergefunden. Zuerst<br />
soll es nach Asien gehen. Und dann nach Europa.<br />
102 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 103
Cadillac Aerodynamic<br />
Concept Car, 1933<br />
Eines der ersten Cadillac-Showcars: Mit dem Aerodynamic<br />
Concept Car zeigt die „Art and Colour“-Abteilung auf<br />
der Weltausstellung in Chicago ein elegantes 16-Zylinder-<br />
Coupe. Im Gegensatz <strong>zu</strong> den meisten zeitgenössischen<br />
Automobilen war der Kofferraum harmonisch in den<br />
Fahrzeugkörper integriert: Es ist die Geburtsstunde des<br />
Fastback-Designs.<br />
Cadillac Evoq, 1999<br />
Zeitenwende: Kurz vor dem neuen Millennium markiert<br />
der Evoq einen konsequenten Neustart für Cadillac. Nach<br />
über 20 Jahren Stagnation soll der kantige Evoq helfen,<br />
die Marke mit einer unverwechselbaren Designsprache<br />
gegen Mercedes, BMW und Lexus neu <strong>zu</strong> positionieren.<br />
Ab dem 2002er CTS übersetzt Cadillac das neue Markengesicht<br />
dann tatsächlich auch in Serienfahrzeuge,<br />
inklusive einem neuen, reduzierten Logo.<br />
Cadillac Cyclone, 1959<br />
Das Raketenauto: Als letzter Entwurf von GM-Designlegende<br />
Harley Earl, war der futuristische Cadillac Cyclone<br />
Höhe- und Endpunkt des automobilen Space-Age. In<br />
den Raketenspitzen waren Radarsensoren eines frühen<br />
Aufprallwarnsystems eingebaut, die Türen öffneten sich<br />
per Knopfdruck und das Design-Highlight war die im<br />
Kofferraum versenkbare Glaskuppel.<br />
Cadillac Voyage, 1988<br />
Rennreiselimousine: Konzipiert für komfortable<br />
Langstrecken-Hochgeschwindigkeits-Touren erinnert der<br />
cw-optimierte Voyage mit seinen weichen, fließenden<br />
Formen und riesigen Glasflächen eher an das Audi-Aero-<br />
Design der 80er-Jahre als an die kantigen Folded-Paper-<br />
Geschwister bei den Cadillac-Händlern. Im starken<br />
Kontrast <strong>zu</strong> dem fließenden Fahrzeugkörper zitiert der<br />
dominante Kühler und die zweifarbige Lackierung die<br />
goldenen Cadillac-Jahre.<br />
Cadillac Elmiraj, 2013<br />
Was bedeutet wahrer Luxus? Wie könnte ein neues Flaggschiff<br />
aussehen? Cadillacs Antwort ist eine monumentale<br />
Coupé-Studie mit 4,5 Liter V8 Motor und über 500 PS - in<br />
bester Tradition eines 1967er Eldorado. Mit schmalen,<br />
vertikalen Lichtern, dynamisch gepfeiltem Grill und<br />
nicht <strong>zu</strong> übersehenden Chrom-Akzenten schlägt der<br />
Elmiraj eine Brücke zwischen der „Art and Science“-Ära<br />
und dem Zeitalter der Dream Cars.<br />
104 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 105
INTERVIEW<br />
Syd Mead<br />
"Rolls-Royce sehen aus<br />
wie lackierte Traktoren"<br />
Als Designer ist Syd Mead eine Legende. Dabei hat es kaum eines seiner Fahrzeuge<br />
auf die StraSSe geschafft. Doch groSSe Hollywood-Filme sind bevOlkert von<br />
seinen futuristischen Autos, MotorrAdern und Raumschiffen. Von "Blade Runner"<br />
Uber "Tron" bis <strong>zu</strong>m aktuellen Blockbuster "Elysium", dem 80-jAhrigen ging es<br />
immer darum, eine realistische Zukunft <strong>zu</strong> entwerfen.<br />
Interview Sébastien Carayol Fotos Katie Callan<br />
W<br />
ann haben Sie sich <strong>zu</strong>m ersten Mal über Autodesign<br />
Gedanken gemacht?<br />
Syd Mead: Während des Zweiten Weltkriegs zeichneten<br />
meine Freunde in der Schule Stuka-Bomber, während<br />
ich nur Autos und Lastwagen zeichnete. Ein bisschen später,<br />
als wir in South Dakota lebten, erinnere ich mich daran, wie<br />
ich anfing, mir bewusst vor<strong>zu</strong>stellen, wie Autos in Zukunft aussehen<br />
würden. Ich habe sie dann sehr oval gezeichnet. Am Ende ist<br />
genau das auch ein bisschen so passiert. Ich mochte die anderen Kinder<br />
in meinem Alter nicht so sehr. Ich fand sie langweilig und fantasielos. Ich<br />
kreierte meine eigene Welt, weil sie mir präziser vorkam. In meiner Nachbarschaft<br />
gab es einen älteren Jungen, der ein Motorrad fuhr. Das faszinierte<br />
mich. Zwei Reifen und ein großer Motor. Also habe ich mich daran gemacht,<br />
Motoren der Zukunft <strong>zu</strong> zeichnen. Ich stelle mir vor, dass sie eine Automatik-<br />
Schaltung haben würden.<br />
Mit sieben, acht Jahren?!<br />
Ja, ich habe gedacht, dass es die Sache einfacher machen würde. Die Idee ist<br />
mir gekommen, als ich meinen Eltern beim Fahren <strong>zu</strong>sah. Ich sah, dass mein<br />
Vater ständig damit beschäftigt war, Gänge <strong>zu</strong> schalten. Das schien mir sehr<br />
altmodisch.<br />
Was war das erste Auto, das Sie wegen seines Designs gekauft haben?<br />
Ich hatte einen Ford 34 Roadster mit einem versenkbaren Sitz hinten. So<br />
konnte ich mit meinem Bruder auf Double Dates fahren. Danach habe ich<br />
einen Ford 39 Sedan gekauft. Einen Ford 48 Coupé. Einen Oldsmobile 52, als<br />
ich von der Army <strong>zu</strong>rückkam – alles nur gute Entscheidungen. Aber mein<br />
Liebling bleibt der Mercedes 300 SL Gullwing. Ich habe meinen 34 Jahre lang<br />
behalten! Nach der 3. Lackierung musste ich mich von ihm trennen. Irgendwann<br />
vertraute ich meinem Reaktionsvermögen auch nicht mehr. Und dann<br />
haben sie angefangen Orange County, wo ich damals lebte, <strong>zu</strong> urbanisieren<br />
und ich konnte sowieso nicht mehr mit 200 über den Highway 5 donnern.<br />
Das erste Auto, das Sie gezeichnet haben, mit der Ambition im Hinterkopf,<br />
Designer <strong>zu</strong> werden?<br />
Ich habe angefangen, fiktive, aber durchdachte Autos <strong>zu</strong> zeichnen, als ich in<br />
der Armee war. Ich war 22, 23 Jahre alt. Als Buick mit dem ersten wirklichen<br />
Kühlergrill rauskam, hatte ich das Gefühl, dass die Zukunft endlich angekommen<br />
war. Das hat viel verändert und mich inspiriert, selber ein Auto <strong>zu</strong><br />
entwerfen. Einen sechs Meter langen und zwei Meter breiten Roadster. Ich<br />
nannte ihn „The Sultan“. Er war ganz schwarz mit goldenem Chrom. Goldener<br />
Chrom, heut<strong>zu</strong>tage ist das sehr schlechter Geschmack!<br />
Es würde in ein Hip-Hop-Video passen...<br />
Genau! Das Auto hatte diese riesigen Stoßdämpfer. Das ganze Programm...<br />
Am Anfang gab ich mich damit <strong>zu</strong>frieden, die Designideen, die aus Detroit<br />
kamen, nur neu <strong>zu</strong> mischen. Als ich aus Okinawa am Ende des Korea-Krieges<br />
heimkam in die USA, habe ich im Advanced Styling Studio von Ford angefangen.<br />
Und es dann verlassen, um Kataloge und Bücher <strong>zu</strong> illustrieren. Bei Ford<br />
hatte ich genug gelernt, um <strong>zu</strong> wissen, wie ein Auto konstruktionstechnisch<br />
funktioniert. Meine Arbeit bestand darin, mir Autos vor<strong>zu</strong>stellen, die vollkommen<br />
wirklich erscheinen und gleichzeitig die Zukunft vorwegnehmen.<br />
Die Industrie hat sich im Laufe der Jahre viele Ihrer Ideen abgeschaut,<br />
oder?<br />
106 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 107
"FUr die meisten Science-Fiction-KUnstler<br />
sind Zukunftsszenarien grafische Ubungen und<br />
nicht das Bild einer Maschine, die in 50 oder<br />
60 Jahren wirklich existieren kOnnte"<br />
Es ist schwierig <strong>zu</strong> sagen, weil viele Leute eine ähnliche Aufgabe haben. Sie<br />
sind alle kreativ, intelligent und versuchen die gleichen Probleme <strong>zu</strong> lösen:<br />
Vier Reifen, Türen und eine bestimmte Größe so <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>bringen, dass<br />
Leute in das Ergebnis einsteigen wollen. Es besteht dabei immer die Chance,<br />
dass jemand die gleiche Idee wie du schon fünf Jahre früher gehabt hat.<br />
Sind Konzepte von Ihnen Realität geworden?<br />
Als ich im Studio von Raymond Loewy in New York gearbeitet habe, habe ich<br />
viel am Design von Moskwitsch mitgewirkt. An einem schrecklichen kleinen<br />
russischen Auto, das selber schon von einem schrecklichen kleinen Fiat abgekupfert<br />
war. Genau in dem Moment, in dem es in Produktion gehen sollte,<br />
haben die Russen ein Telex geschickt und das Projekt plötzlich gestoppt. Man<br />
weiß nicht genau wieso. Am Ende der 60er-Jahre habe ich einen Pick-up Ranchero,<br />
3-Sitzer, für Ford gestaltet, bei dem man eine eingeklappte Bank nach<br />
hinten schieben konnte, um zwei Plätze da<strong>zu</strong><strong>zu</strong>gewinnen. Es wurde aber<br />
damals nicht gebaut. Vor fünf oder sechs Jahren hat Chevrolet ein ähnliches<br />
Fahrzeug auf den Markt gebracht. Aber sie haben nicht viel davon verkauft,<br />
weil er 40.000 Dollar gekostet hat.<br />
Glaubten Sie in den Sechzigern wirklich, dass die Autos der Zukunft wie<br />
Ihre Zeichnungen aussehen würden?<br />
Ich habe immer gedacht, dass sie wie meine Zeichnungen aussehen sollten.<br />
Sie müssen die Autos, die es jetzt gibt, nicht sehr mögen!<br />
Doch! Ich liebe zeitgenössische Autos. Zum Beispiel den Cadillac CTS von 2009.<br />
Ich mag auch die letzten Aston Martin Coupé und den 4-Türer. Die anderen<br />
sind mir <strong>zu</strong> britisch. Sie haben komische Proportionen. Viele italienische Autos<br />
empfinde ich als eckig und unästhetisch. Sie wirken, als wären sie nicht richtig<br />
organisiert. Es gibt einen alten Spruch, der sagt: Nur weil du es kannst, musst<br />
du es nicht machen. Zum Beispiel: Diese Mode, die Autos so tief <strong>zu</strong> legen, dass<br />
sie fast den Boden berühren, nur um dem Fahrer die Illusion <strong>zu</strong> geben, er sei<br />
ein NASCAR-Fahrer. Das verstehe ich nicht. Oder ausfahrbare Spoiler wie bei<br />
einem Porsche aus den Sechzigern? Das ist doch lächerlich.<br />
Ein Auto, dessen Design Sie richtig hassen?<br />
Rolls-Royce! Diese platte Front, die den kleinen Schweinsäuglein von Lichtern<br />
nicht unbedingt helfen. Das wirkt schwerfällig und nicht elegant. Rolls-Royce<br />
sehen aus wie lackierte Traktoren. Oh, aber es gibt doch ein Fach in der Tür,<br />
in dem man seinen Regenschirm verstauen kann? Big Deal...<br />
Sehen Sie sich mehr als Künstler oder als Designer?<br />
Beides. Ich werde angeheuert, um futuristische Dinge <strong>zu</strong> zeichnen, auch<br />
wenn ich dieses Wort hasse.<br />
Warum?<br />
Weil es von den Medien benutzt wird, um bizarre Sachen <strong>zu</strong> beschreiben.<br />
Meine Idee ist es, ein glaubhaftes Design <strong>zu</strong> entwerfen, das Aussehen und<br />
solides Ingenieurswesen vereint. Die meisten Künstler, die an Science-Fiction<br />
arbeiten, kümmern sich darum nicht. Für sie sind die Zukunftsszenarien<br />
grafische Übungen, nicht das Bild einer Maschine, die in 50 oder 60 Jahren<br />
wirklich existieren könnte.<br />
Wie würden Sie Stil definieren?<br />
Für mich ist Stil eine zeitliche Faszination für eine bestimmte Zusammenstellung<br />
von Formen und Volumen. Eine morphologische Verbindung. Etwas,<br />
das in einem bestimmten Augenblick angenehm erscheint und gleichzeitig<br />
eine gewisse Nützlichkeit ausstrahlt. Ein gewöhnlicher Drucker muss durch<br />
sein Design nicht zeigen, dass er 100 km/h fahren kann. Das wäre lächerlich.<br />
Die Schwierigkeit in der Autoindustrie ist aber, dass ein Prozent weniger Verkäufe<br />
gleich auch Tausende Autos weniger bedeutet. Weil das Risiko so groß<br />
ist, besteht die Tendenz, dass alle Autos gleich aussehen. In der Mode ist die<br />
Sache ein bisschen anders: Wann haben Sie das letzte Mal eine Frau auf der<br />
Straße gesehen, die genau das trägt, was auf den Schauen gezeigt wurde?<br />
Glauben Sie, dass wir in der Zukunft alle so muskulös sein werden wie<br />
auf Ihrem Bild für den Concours D'elegance in Pebble Beach in Ihrem<br />
Wohnzimmer?<br />
Ja. Wir werden alle nach Belieben unser Aussehen ändern können. Anders als<br />
heute, wo man <strong>zu</strong>r Chirurgie greifen muss, was <strong>noch</strong> sehr teuer ist. Ich habe<br />
gerade an „Elysium“, dem neuen Film von Neil Blomkamp, gearbeitet. Teil<br />
der Geschichte ist, dass unser Gehirn in der Zukunft den Körper täglich neu<br />
downloaden kann: ein Tag, ein Körper Dior, am nächsten Tag einen Körper<br />
Hugo Boss. Die Leute werden immer schöner werden.<br />
Ist das gut oder schlecht?<br />
Die technologische Evolution ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Man<br />
kann es benutzen, um Ente <strong>zu</strong> schneiden oder eine sehr elaborierte Küche <strong>zu</strong><br />
entwickeln, aber man kann mit ihm auch jemanden töten. Im Endeffekt sind<br />
es immer wir selber, die diese Entscheidung treffen.<br />
Denken Sie, dass die Welt in „Elysium“ wirklich werden könnte?<br />
Glauben!? Ich weiß, dass es die Zukunft ist.<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 109
ROADTRIP<br />
Fliegen fressen<br />
Unterwegs in einem Fiat Abarth 595C, ein Roadtrip quer durch<br />
Europa, von Offenbach nach Dijon. Regen, Rennen und<br />
der groSSe Sieg am Ende. Am liebsten wAren wir einfach<br />
weitergefahren. Dies ist unser Protokoll<br />
text Daniel Seetal Fotos Andreas Schmidt und Andreas Gnass<br />
Z<br />
wei Termine, zwei Tage auseinander:<br />
1. Abarth Corso von<br />
Wien <strong>zu</strong>m Bodensee (Tuningworld),<br />
2. Abarth Trofeo Lauf in Dijon Francorchamps.<br />
Passagiere: An Bord eines<br />
Abarth 595C Turismo: das Abarth-Team, inklusive<br />
einer Ein-Mann-Intersection-Delegation<br />
und der Fotograf. Außerdem: Zwei Kameras. Eine<br />
Canon 5D Mark III und eine Canon 7D.<br />
Mission<br />
Auf der Landkarte betrachtet schien es ambitioniert, aber<br />
auch verheißungsvoll: Warum nicht die Strecke komplett<br />
abfahren, statt die einzelnen Punkte per Flugzeug<br />
an<strong>zu</strong>steuern. Ein Roadtrip. Das Versprechen von Kurven<br />
im Alpenvorland. Das Versprechen von atemberaubender<br />
Landschaft. Das Gefühl: on the road <strong>zu</strong> sein.<br />
110 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 111
Anfahrt<br />
Von Offenbach nach München – bestes<br />
Wetter. Unterwegs einen befreundeten<br />
Abarth 595 Competizione getroffen,<br />
seinerseits unterwegs <strong>zu</strong>m Corso. Wo?<br />
Im Stau bei Nürnberg. Nach Nürnberg<br />
freie Fahrt. Autobahnvergnügen.<br />
das rennen<br />
1. etappe<br />
Dijon, Circuit Dijon-Prenois. Unser<br />
Mann, Christian Menzel, fährt alles<br />
in Grund und Boden. Arturo Merzario,<br />
die Legende, ein Statist. Margot<br />
Laffite, französische Rennfahrerin,<br />
unglaublich charmant, wir sprechen<br />
kurz, auch sie fährt einen Abarth 595<br />
Turismo. Rot/Grau – auf der Strecke<br />
chancenlos gegen Christian Menzel.<br />
Das Wetter trist, Zuschauer rar. Regen<br />
oder keiner. Welche Reifen? Hektik.<br />
Völlig egal, dass es nicht um Formel 1<br />
geht. Markenpokal. Alle Wagen gleich.<br />
Die Spannung, die Zeiten, die Erlösung.<br />
Der Jubel. Wahnsinn. Abends<br />
Essen. Dijon. Sie können kochen, die<br />
Franzosen.<br />
Von München <strong>zu</strong>m Bodensee: Einreihen<br />
in den Corso. Viele Fahrzeuge<br />
kamen bereits aus Österreich. Start<br />
war in Wien. Verdeck auf. Fotograf im<br />
Wagen stehend. Nimmt nicht wunder,<br />
dass auf Autobahnstücken geheizt<br />
wird, bei so einem Corso. Fliegen gefressen.<br />
Mit dem Hinterkopf. Darf man<br />
eigentlich keinem erzählen.<br />
2. etappe<br />
Vom Bodensee nach Dijon einen Tag<br />
später: Regen. Rheinfähre. Stille. Nur<br />
<strong>noch</strong> ein Abarth. Nach der Fähre rein<br />
in die Schweiz. Zunächst Autobahn.<br />
Entspannt. Dann löst sich das Versprechen<br />
ein: Neuchâtel. Der See, die<br />
Kurven, der Anstieg im Jura. Grenzübergang.<br />
Frankreich.<br />
heimweg<br />
Von Dijon nach Offenbach, 12.5.: auslaufen<br />
lassen. Durchs Elsass ohne Verkehr.<br />
Eindrücke und Bilder im Gepäck.<br />
Gebt uns den Anlass, wir fahren wieder.<br />
Der Abarth ist <strong>zu</strong>m Fahren da.<br />
112 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 113
GEBRAUCHTWAGEN<br />
ERSTE LIEBE<br />
Aston Martin Bulldog<br />
Er sollte das <strong>schnell</strong>ste Auto der Welt werden, blieb aber ein Unikat und geriet in Vergessenheit.<br />
Trotzdem wirkt der Aston Martin Bulldog auch heute <strong>noch</strong> spektakulAr<br />
Datsun ZX280<br />
Normalerweise arbeitet David Markmann, genannt 50 Prozent Daffy, als Geologe.<br />
Sein Herz aber schlAgt fUr seinen ZX280. Denn Porsche kann jeder, Datsun nicht<br />
Text Daniel Seetal Foto Aston Martin Heritage Trust<br />
Text und Foto David Markmann<br />
Seinen robusten Namen trägt er, weil der Aston Martin Bulldog in einer unschönen<br />
Ecke der hauseigenen Fabrik gebaut wurde, die man intern auch den wissen wir nicht. Vielleicht brauchte man bei Aston Martin einfach nicht <strong>noch</strong><br />
in Erwägung. Warum es der Wagen nie in die Serienproduktion geschafft hat,<br />
Hundezwinger nannte. Das sagt <strong>zu</strong>mindest Wikipedia. Andere Quellen führen einen Supersportwagen im Programm. Im Endeffekt sind die Gründe aber auch<br />
den Namen auf den damaligen Aston-Martin-Chef Alan Curtis <strong>zu</strong>rück, der unwichtig, denn Autos wie diese sind sowieso vor allem Postermotive gewesen,<br />
eine Scottish Aviation Bulldog flog, ein zwei- bis dreisitziges Schulflugzeug. leisten konnten sie sich nur eine Handvoll Superreiche.<br />
In Auftrag gegeben wurde der Supersportwagen, von dem es bis heute nur ein Auf jeden Fall gelang mit dem Bulldog in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ein<br />
Exemplar gibt und der damals das <strong>schnell</strong>ste Auto der Welt werden sollte, 1976 Coup, denn es gab nach seiner Vorstellung kaum ein Automagazin, das nicht<br />
von einem arabischen Kunden. Der sprang im Laufe des Projekts ab, sodass über ihn berichtete. Die Höchstgeschwindigkeit, die mit ihm in den späten<br />
Aston Martin beschloss, den futuristischen Supersportwagen in Eigenregie Siebzigern erreicht wurde,lag bei etwa 310 km/h. Doch rein rechnerisch hätte<br />
fertig<strong>zu</strong>stellen, um ihn <strong>zu</strong> Werbezwecken <strong>zu</strong> verwenden.<br />
der Bulldog auf eine Spitze von mindestens 380 km/h kommen können. Das war<br />
Der über 600 PS starke Motor war allerdings wie das ganze Auto von Anfang sensationell. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Modifikationen an dem<br />
an für die Straße entwickelt und nicht nur als Showcar. Gestaltet wurde es von Wagen vorgenommen. Als die wichtigsten könnte man die Änderung der Farbe<br />
William Towns, der kurz vorher den Aston Martin Lagonda entworfen hatte sowie<br />
eine kleine Zahl von innovativen City-Autos. Der Einfluss der bahnbrechen-<br />
im Originaldesign (oben im Bild) <strong>noch</strong> nicht vorhanden waren. Nur sehr selten<br />
von Silber auf ein helles Grün nennen und die hin<strong>zu</strong>gefügten Seitenspiegel, die<br />
den Concept Cars der Siebziger ist in den harten Kanten des Bulldog deutlich taucht der Bulldog in der Öffentlichkeit auf. Verkauft wurde er 1984 an einen<br />
<strong>zu</strong> erkennen, darüber hinaus war er aber wesentlich realistischer angelegt als Kunden aus dem Nahen Osten für 130.000 Pfund und blieb in dessen Händen.<br />
die damaligen Traumgefährte der italienischen Designschmieden. Bei Aston Heute dürfte der Bulldog ein Vielfaches wert sein. Autos als Wertanlage sind<br />
Martin zog man deshalb eine Kleinserie von 12 oder 25 Exemplaren ernsthaft eben nicht <strong>zu</strong> unterschätzen.<br />
Ich wollte schon seit circa 10 Jahren einen alten Wagen haben. Zuerst als Alltagsgefährt<br />
wegen der geringen Unterhaltskosten und nicht <strong>zu</strong>letzt wegen des Styles,<br />
den ein neuer in den mir erreichbaren Preisklassen nie hätte bieten können. Aber<br />
eigentlich war nie genug Geld da oder es gab immer etwas Wichtigeres.<br />
Dieses Jahr räumte ich mir dann ein Budget von 4000 Euro ein, welches ich als<br />
50%-Daffy um 500 Euro unterschritten habe. Glück oder Schicksal?<br />
Auf meiner Liste stand <strong>zu</strong>erst ein Volvo Amazone P121 oder ein Kadett B – nicht<br />
<strong>zu</strong> bezahlen <strong>zu</strong> der Zeit. Dann suchte ich aus Spaß ein, zwei Jahre einen Rekord<br />
D – nur richtig schön als Coupé in Weiß-Gelb und dann wieder schwer <strong>zu</strong> finden<br />
und nicht finanzierbar.<br />
Dieses Jahr stand dann die Suche nach DEM Oldtimer für mich an. Da ich<br />
mittlerweile für die praktischen Dinge des Alltags einen 97er Audi A4 Avant in<br />
Spießersilber hatte, wurde der Fokus auf Spaß und Style gelegt. Drei Modelle kamen<br />
in die engere Wahl: Opel GT, Toyota Celica oder der Datsun ZX280. Einen GT<br />
hatte ich gefunden, hätte ihn aber an dem Wochenende abholen müssen, an dem<br />
Hannes und Carla heirateten.<br />
Dann sah ich den ZX für 3600 Euro auf Ebay und beobachtete ihn dort. Ich<br />
konnte es nicht glauben, aber keiner kaufte den Wagen, also kontaktierte ich den<br />
Verkäufer in der Nähe von Hamburg und machte Nägel mit Köpfen. Also fuhr ich<br />
<strong>zu</strong>m Datsun und machte eine Probefahrt mit offenen Targadächern und quatschte<br />
<strong>noch</strong> drei Stunden mit dem Besitzer, geplant war eine Stunde. Aber der Vorbesitzer<br />
besaß 34 Oldtimer unter anderem eine US-amerikanische Zugmaschine mit Wohnanhänger,<br />
eine alte Feuerwehr mit Holzrahmen, KITT aus „KnightRider“ und, und,<br />
und. Da gab es halt <strong>noch</strong> einiges <strong>zu</strong> bereden. Nach diesem Gespräch war mir auch<br />
klar, dass dort ein sehr netter und ehrlicher Wolfgang vor mir stand. Anzahlung getätigt,<br />
neuen TÜV bekommen und nach einem geschlagenen 8-Stunden-Aufenthalt<br />
in der KFZ-Stelle in Berlin-Kreuzberg mit den neuen H-Kennzeichen nach Bleckede<br />
gefahren und den Wagen abgeholt. Ein zehn Jahre währender Traum wurde wahr.<br />
Dann die Überführung nach Berlin: Noch nie bin ich in einem Wagen gefahren,<br />
den ich nicht an das Limit bringen wollte, ab 3000 Umdrehungen Sound <strong>zu</strong>m dahinschmelzen<br />
und dann der Blick über die nicht enden wollende Motorhaube in<br />
die brandenburgische Landschaft.<br />
Der Wagen steht zwar nicht da wie neu, aber eben deswegen muss man sich<br />
auch nicht bei jeden Vogelschiss aufregen, der mal auf den Wagen niedergeht.<br />
In Berlin stand ich dann vor dem „Hotel de Rome“ neben einem <strong>zu</strong>gegeben sehr<br />
schicken mattgrauen Porsche und dachte nur: Porsche kann jeder, Datsun nicht.<br />
114 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 115
TEST<br />
D<br />
esign, das konnte Aston Martin<br />
schon immer. Und auch der neue<br />
Vanquish, der den DBS ersetzt, ist atemberaubend<br />
schön geworden. Die Souveränität,<br />
mit der man in England die Linienführung<br />
beherrscht, ist beeindruckend. Hier sitzt alles<br />
am richtigen Fleck und auch die subtile Weiterentwicklung<br />
hin <strong>zu</strong> einer schlankeren, athletischeren<br />
Form gelingt Aston Martin hier so gut wie keinem anderen<br />
Hersteller. Im Straßenbild ist der neue Vanquish natürlich<br />
immer ein Eye-Catcher und spektakulär, aber seine Eleganz<br />
verhindert, dass man dieses Auto als einschüchternd<br />
oder aggressiv erlebt. Trotz lautem Motor, trotz 573 PS und<br />
einem Verbrauch von 14,4 Liter (Herstellerangabe) ist der<br />
neue Vanquish nahe <strong>zu</strong> überall ein Sympathieträger.<br />
Die Karosserie aus Karbon, das Chassis aus Aluminium,<br />
durch die Gewichtseinsparungen konnte man den<br />
Verbrauch deutlich senken. Darüber hinaus kommen die<br />
neuen Materialien dem Gesamteindruck <strong>zu</strong>gute, der in<br />
jedem Detail auf Effektivität getrimmt ist. Es ist im Prinzip<br />
sinnlos an dieser Stelle im Einzelnen die Motorleistungen<br />
<strong>zu</strong> bejubeln – ein Aston Martin lebt stets von seiner Aura,<br />
von der exotischen Perfektion, die einem immer, wenn<br />
man ihr durch Zufall im Stadtbild begegnet, deutlich<br />
macht, wie schön ein Auto sein kann und wie verkrampft<br />
und bemüht die meisten Autos in ihrem Bestreben wirken,<br />
schön <strong>zu</strong> sein.<br />
FOTO Helmut Weipert<br />
fazit<br />
Der F-Type ist kein neuer E-Type, aber trotzdem<br />
ein exzellentes Sportgerät.<br />
leistung und preis<br />
295 KM/H<br />
573 PS<br />
249.995 EURO<br />
12 ZYLINDER<br />
343 G CO2<br />
14,4 LITER<br />
Aston mArtin<br />
vanquish<br />
4,1 SEK / 0-100<br />
116 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 117
230 KM/H<br />
T<br />
ja, was macht man mit einem Auto,<br />
dessen Form eigentlich schon so<br />
schlicht und ausgereift war, dass man sie<br />
kaum mehr verbessern kann? Dieses Problem<br />
hatte das BMW-Designteam um Adrian van<br />
Hooydonk und Karim Habib beim neuen X5. Der war<br />
neben Audis Q5 immer der stimmigste unter den deutschen<br />
SUVs. Keine großen Schnörkel, dabei aber immer ein<br />
prototypischer BMW. Keine leichte Aufgabe also. Klugerweise<br />
scheint Hooydonk und Habib genau das bewusst gewesen<br />
<strong>zu</strong> sein, als sie sich an das Design des neuen X5 gemacht<br />
haben, denn sie änderten nur sehr wenig. Und wenn, dann<br />
praktische Details, die nicht so sehr dem Look als dem<br />
Vorteil des Fahrers <strong>zu</strong>gute kommen. Mehr Platz hat das neue<br />
Modell nämlich, ohne dass man ihm das ansehen würde. Es<br />
lässt sich auf Anfrage sogar eine <strong>zu</strong>sätzliche, einklappbare<br />
Sitzbank für Kinder in den Kofferraum integrieren. Stark<br />
verbessert wurde die Aerodynamik, denn der cw-Wert beträgt<br />
lediglich 0,31. Das kommt dem Verbrauch <strong>zu</strong>gute. Sehr<br />
gelungen ist auch die Front des Wagens: Was beim 3er <strong>noch</strong><br />
etwas gewöhnungsbedürftig war, nämlich das Scheinwerfer<br />
und Niere <strong>zu</strong>sammenwachsen, steht dem X5 extrem gut <strong>zu</strong><br />
Gesicht. Es lässt die massive Front dieses voluminösen Autos<br />
filigraner und sportlicher wirken, ohne <strong>zu</strong> verspielt daher<strong>zu</strong>kommen.<br />
Sportlich fährt sich nämlich der neue X5 trotz<br />
Gewicht von … auch.<br />
Wir waren, wie Sie auf dem Bild erahnen können, mit<br />
dem X5 in den Wäldern Kanadas unterwegs und können<br />
berichten, dass man dieses Auto durchaus als geländetauglich<br />
bezeichnen kann. Zu vergleichen mit einer G-Klasse<br />
oder einem Toyota Landcruiser ist es natürlich nicht. Der<br />
BMW X5 bleibt auch in der neuen Modellgeneration ein<br />
Fahrzeug, das einem in der Großstadt oder wo auch immer<br />
man dieses Auto fährt das Gefühl von maximaler Sicherheit<br />
vermittelt. Das haben X5, Porsche Cayenne oder VW Touareg<br />
gemeinsam. Sie sind nichts anderes als Festungen vor der<br />
vermeintlich bösen Welt da draußen. Oder anders herum:<br />
Der X5 vermittelt dem Fahrer ein Gefühl der Geborgenheit.<br />
Und das ist eine wichtige Funktion im unübersichtlichen 21.<br />
Jahrhundert.<br />
FOTO Peter Langer<br />
bmw<br />
X5 xDrive30d<br />
TEST<br />
fazit<br />
Details verbessert, das gesamte Package kaum verändert –<br />
genau deshalb bleibt auch der neue X5 der beste deutsche SUV.<br />
leistung und preis<br />
59.400 EURO<br />
6 ZYLINDER<br />
6,9 SEK / 0-100<br />
258 PS<br />
162 G CO2<br />
6,2 LITER<br />
118 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 119
79.798 EURO<br />
TEST<br />
Mercedes-Benz<br />
S350 BlueTEC<br />
D<br />
a steht es nun, das neue beste Auto<br />
der Welt (O-Ton Daimler). Und man<br />
fragt sich, warum Angela Merkel nach<br />
ihrem triumphalen Wahlsieg immer <strong>noch</strong><br />
mit ihrem alten Audi A8 ins Kanzleramt fährt.<br />
Wäre die neue S-Klasse ihr nicht angemessener?<br />
Wir haben nachgeholfen und <strong>zu</strong>mindest provisorisch<br />
und visuell den Test gemacht, wie Auto und Kanzlerin<br />
<strong>zu</strong>sammen aussehen würden. Nicht schlecht, oder?<br />
Der Schuss Sportlichkeit, den die neue S-Klasse durch das<br />
neue Design bekommen hat, stünde Merkel gut <strong>zu</strong> Gesicht<br />
– wird ihr doch ihre moderate und konfrontationsscheue<br />
Politik vorgeworfen. Mit der S-Klasse könnte sie zeigen,<br />
dass sie auch ganz anders kann.<br />
Zudem lässt sich die S-Klasse wie vorne im Magazin<br />
schon beschrieben, teilautonom fahren. Wäre es also<br />
nicht sinnvoll, wenn ihr Fahrer sich mehr ihrer Sicherheit<br />
widmen könnte als der Straße? Und glauben Sie uns, die<br />
Assistenzsysteme, allen voran die Fähigkeit der S-Klasse<br />
über Straßenunebenheiten hinweg<strong>zu</strong>gleiten, als führe<br />
man über eine glatte Fläche, sind mehr als verblüffend.<br />
Außerdem ist der A8 mittlerweile geschlagene 6 Jahre<br />
alt! Im Land der Automobilbauer sollte gerade die oberste<br />
Vertreterin des Staates genau das doch stets deutlicher<br />
repräsentieren? Sollte es doch verhindert werden, dass<br />
das Image des Landes unter Merkels Beharrlichkeit in<br />
Sachen Autos leidet. Wäre für Merkel mit ihrem Hang <strong>zu</strong>r<br />
Ausgewogenheit nicht mal wieder Daimler an der Reihe,<br />
die Staatskarosse <strong>zu</strong> stellen? Schließlich läuft es bei Audi<br />
mehr als rund, Daimler hingegen könnte ein wenig Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
gebrauchen. Außerdem ist die S-Klasse auch in<br />
Sachen Umweltverträglichkeit mit einem Verbrauch von<br />
5,6 Litern beim 350 BlueTec Diesel vorbildlich! Das sendet<br />
ein Signal in Richtung Schwarz-Grün, was doch mal<br />
eine interessante Allianz wäre. Natürlich ist der A8 eine<br />
würdige Kanzlerlimousine, aber die neue S-Klasse sollte<br />
Frau Merkel <strong>zu</strong>mindest nachdenklich stimmen, wenn sie<br />
sich für Autos interessiert. Und das sollte sie als Deutsche<br />
natürlich.<br />
FOTO Jan-nico Meyer<br />
fazit<br />
Im Moment die bessere Kanzlerlimousine, wenn sich<br />
Angela Merkel denn für Autos interessieren würde.<br />
leistung und preis<br />
250 KM/H<br />
6 ZYLINDER<br />
6,8 SEK / 0-100<br />
258 PS<br />
148 G CO2<br />
5,6 LITER<br />
120 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 121
TEST<br />
1<br />
964 war der Ford Mustang<br />
Everybody’s Darling: Im ersten Baujahr<br />
stellte Ford 680.000 Coupés und Cabrios<br />
auf US-amerikanische Straßen.<br />
Die Modelle der 70er, 80er und 90er bewahrten<br />
sich wenig von der Faszination ihres Ahnen:<br />
Der Mustang wurde von Modell <strong>zu</strong> Modell größer<br />
und schwerer. Die bodenständige Coolness eines Steve<br />
McQueen in "Bullitt" wurde durch das pubertäre Gepose von<br />
Vanilla Ice verdrängt: "Rollin in My 5.0" rappte jener 1991 via<br />
MTV auch in deutsche Wohnzimmer hinein.<br />
Mit einem neuen Retro-Design konnte Ford ab 2004 die<br />
Uhr ein wenig <strong>zu</strong>rückdrehen und an die Erfolge der 60er<br />
anknüpfen, ohne die umsatzrelevante Beziehung mit den<br />
PS-hungrigen Muscle-Car-Fans aufs Spiel <strong>zu</strong> setzen. Die<br />
Retro-Strategie ging auf und bis ins aktuelle Modelljahr 2014<br />
ist der Mustang eines der am besten verkauften Fahrzeuge<br />
der Pony-Car-Gattung in den USA und wird mit der neuen<br />
Generation endlich auch in Europa erhältlich sein.<br />
50 Jahre sind eine lange Zeit und da drängt sich die Frage<br />
auf: Was macht dieses Retro-Auto besser als andere?<br />
Sein Fahrverhalten ist leider kein Benchmark: Der 2014er<br />
Mustang ist mehr als ausreichend motorisiert und mit allerlei<br />
Technik ausgestattet, aber ein optimales Zusammenspiel<br />
der Komponenten stellt sich selten ein. Drückt man das<br />
Pedal einmal ganz durch, entfaltet der Motor <strong>schnell</strong> eine<br />
gigantische Power und faucht wild. Für den stabilen Geradeauslauf<br />
muss der Fahrer dann aber kräftig mitarbeiten.<br />
Alles andere als ausgewogen. Und genau darum geht es<br />
wohl: Der Mustang soll sich absetzen, er ist ein unruhiges,<br />
wildes Pferdchen, das sanft traben kann, seinen Fahrer allerdings<br />
auch sehr <strong>schnell</strong> fordert.<br />
Aber welches Argument bewegt den Mustang-Fahrer sonst<br />
um die 50.000 Euro <strong>zu</strong> investieren? Bei manchen Fahrern<br />
dürfte der Exotenbonus des hier seltenen Fahrzeugs eine<br />
nicht unerhebliche Rolle spielen: Verkehrsteilnehmer<br />
können ihre Blicke schwer vom Mustang lösen, wenn der<br />
an ihnen vorbeiröchelt. Und ob da Be- oder Verwunderung<br />
wirkt, kann dem Fahrer letztlich egal sein.<br />
Text Carsten Bohn FOTO Martin Rottenkolber<br />
fazit<br />
Der Mustang ist wie ein wildes Pferd: störrisch, aber kraftvoll.<br />
leistung und preis<br />
420 PS<br />
CA. 12 LITER<br />
CA. 330 G CO2<br />
8 ZYLINDER<br />
CA. 50.000 EURO<br />
K.A.<br />
K.A.<br />
ford<br />
Mustang GT<br />
Convertible Premium<br />
122 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 123
TEST<br />
U<br />
ber mangelnden Erfolg muss sich Toyota<br />
nicht beklagen. Dem erfolgreichsten<br />
Autohersteller der Welt konnten auch<br />
die kleinen Pannen und Rückrufaktionen der<br />
letzten Jahre nichts anhaben. Auch die hauseigene<br />
Luxusmarke Lexus verzeichnet gute Absätze<br />
– nur Europa ist für sie <strong>noch</strong> ein Entwicklungsland. Zu<br />
stark ist die Konkurrenz der Premiummarken wie BMW,<br />
Daimler oder Audi. Punkten kann Lexus allerdings mit der<br />
Integration des Hybridmotors in die komplette Modellpalette,<br />
den Toyota so souverän beherrscht wie keine andere Marke.<br />
Darüber hinaus weiß der Toyota-Konzern auch, dass man<br />
sich gerade auf der Spitzenposition nicht ausruhen darf,<br />
denn die Konkurrenten von GM und Volkswagen scharren<br />
ungeduldig mit den Hufen, um ihn vom Thron <strong>zu</strong> stoßen.<br />
Also setzen die Japaner auf etwas, für das sie bislang – mit<br />
Ausnahme des GT86 – nicht bekannt waren: Fahrspaß und<br />
Fahrdynamik. Nun ist man damit im Fall der Lexus IS 300h<br />
wohl etwas <strong>schnell</strong> vorgeprescht. Zum Teil <strong>zu</strong>mindest. Denn<br />
fährt man nur mit dem Verbrennungsmotor, dann ist dieses<br />
Auto ein mehr als solider Vertreter der Businessklasse, mit<br />
einer kräftigen und agilen Fahrcharakteristik. Schaltet man<br />
allerdings den Elektromotor da<strong>zu</strong> und fährt Hybrid, dann<br />
hat man das Gefühl, irgendetwas würde einen bremsen. Wie<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel ein Gabelstapler, der das Auto an der Hinterachse<br />
anhebt. Wir geben <strong>zu</strong>: Das Bild ist übertrieben, denn nach<br />
Leerlauf fühlt sich dieses Auto auch im Hybrid-Modus (Eco<br />
nennt Lexus das) nicht an. Und im Prinzip ist das gedämpfte<br />
Fahrgefühl auch nicht schlimm, denn man kommt im Eco-<br />
Modus natürlich wunderbar durch den Stadtverkehr.<br />
Was das Design angeht, hat der IS 300h große Sprünge<br />
Richtung Sportlichkeit gemacht. Der neue Diabolo-Kühlergrill<br />
kommt perfekt <strong>zu</strong>r Geltung und verleiht ihm etwas<br />
erfrischend Aggressives. Auch die Dynamik der muskulösen,<br />
fallenden Linien an den Flanken des Wagens symbolisieren<br />
die neue Ausrichtung der Japaner. Und im Endeffekt ist der IS<br />
300h natürlich nicht langsam, sondern bisweilen ein wenig<br />
behäbig. Aber ein Realverbrauch von um die 5,3 Litern im<br />
Ecomodus sorgt zwar nicht immer für Fahr-, dafür aber für<br />
Sparspaß.<br />
FOTO Robert Wunsch<br />
fazit<br />
Der Lexus IS 300h ist eine sparsame Variante der Businessklasse.<br />
Doch Sportlichkeit und Hybrid – so ganz geht das <strong>noch</strong> nicht <strong>zu</strong>sammen.<br />
leistung und preis<br />
8,3 SEK / 0-100<br />
200 KM/H<br />
Lexus<br />
IS 300h<br />
4,3 LITER<br />
99 G CO2<br />
4 ZYLINDER<br />
36.700 EURO<br />
223 PS<br />
124 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 125
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Münzstraße 15<br />
10178 Berlin<br />
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Urban Outfitters<br />
Kurfürstendamm 19<br />
10719 Berlin<br />
Belstaff<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3<br />
80333 München<br />
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KaDeWe<br />
Tauentzienstraße 21-24<br />
10789 Berlin<br />
Ben Sherman<br />
häberlein & mauerer<br />
Rosenthaler Str. 52<br />
10178 Berlin<br />
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Ben Sherman<br />
Rosenthaler Straße 31<br />
10178 Berlin<br />
Breitling<br />
Breitling SA<br />
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2540 Grenchen - Schweiz<br />
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Pienzenauerstraße 4<br />
81679 München<br />
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SALLINGER consult&press<br />
Friedrichstraße 32<br />
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10707 Berlin<br />
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80333 München<br />
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Burberry<br />
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80333 München<br />
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10117 Berlin<br />
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Kurfürstendamm 188<br />
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10967 Berlin<br />
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Friedrichstraße 76-78<br />
10117 Berlin<br />
Chloé<br />
Network PR<br />
Wagmüllerstraße 23<br />
80538 München<br />
Shop:<br />
Galeries Lafayette<br />
Friedrichstraße 76-78<br />
10117 Berlin<br />
Coccinelle<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3<br />
80333 München<br />
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Friedrichstraße 76-78,<br />
10117 Berlin<br />
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1010 Wien<br />
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Torstr. 107<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
Converse<br />
Münzstraße 18<br />
10178 Berlin<br />
COS<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
COS Store<br />
Neue Schönhauser Strasse<br />
20<br />
10178 Berlin<br />
Daniel Hechter<br />
SALLINGER consult&press<br />
Friedrichstraße 32<br />
80801 München<br />
Shop:<br />
Peek & Cloppenburg<br />
Tauentzienstraße 19<br />
10789 Berlin<br />
Denham<br />
Agency V<br />
Graefestrasse 71<br />
10967 Berlin<br />
Shop:<br />
14 oz.<br />
Kurfürstendamm 193-194<br />
10707 Berlin<br />
Dita<br />
Network PR<br />
Wagmüllerstraße 23<br />
80538 München<br />
Shop:<br />
specs berlin<br />
Alte Schönhauser Str. 39<br />
10119 Berlin<br />
Dsquared<br />
Dsquared<br />
Via Ceresio 9<br />
20154 Milano<br />
Shop:<br />
KaDeWe<br />
Tauentzienstraße 21-24<br />
10789 Berlin<br />
Fendi<br />
FENDI Press Office,<br />
Via Sciesa3<br />
20135 Milano<br />
Shop:<br />
KaDeWe<br />
Tauentzienstraße 21-24<br />
10789 Berlin<br />
Filippa K<br />
FakePR<br />
Münzstraße 15<br />
10178 Berlin<br />
Shop:<br />
Filippa K Store<br />
Alte Schönhauser Straße 11<br />
10119 Berlin<br />
Fred Perry<br />
FakePR<br />
Münzstraße 15<br />
10178 Berlin<br />
Shop:<br />
Fred Perry Shop<br />
Neue Schönhauser<br />
Straße 10<br />
10178 Berlin<br />
G-Star Raw<br />
FakePR<br />
Münzstraße 15<br />
10178 Berlin<br />
Shop:<br />
G-Star Store<br />
Oranienburger Straße 12<br />
10178 Berlin<br />
Ganni<br />
Agency V<br />
Graefestrasse 71<br />
10967 Berlin<br />
Shop:<br />
The Flag<br />
Alte Schönhauser Straße 26<br />
10119 Berlin<br />
Geox<br />
Network PR<br />
Wagmüllerstraße 23<br />
80538 München<br />
Gucci<br />
Network Public Relations<br />
GmbH<br />
Hallerstraße 76<br />
20146 Hamburg<br />
Shop:<br />
Gucci Store<br />
Französische Straße 23<br />
10117 Berlin<br />
Hermès<br />
Hermès GmbH<br />
Marstallstr. 8<br />
80539 München<br />
Shop:<br />
Hermès Store<br />
Kurfürstendamm 58<br />
10707 Berlin<br />
Jil Sander<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
Jil Sander<br />
Kurfürstendamm 185<br />
10707 Berlin<br />
Kennel & Schmenger<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
http://www.kennelschmenger.de<br />
Kilian Kerner<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Lagerfeld<br />
Network PR<br />
Wagmüllerstraße 23<br />
80538 München<br />
Shop:<br />
Karl Lagerfeld Store<br />
Maffeistr. 5<br />
80333 München<br />
126 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />
Lanvin<br />
Lanvin Press Office<br />
56 A rue du Fbg Saint<br />
Honoré<br />
75008 Paris<br />
Shop:<br />
Lanvin Boutique<br />
Via della Spiga 25<br />
20121 Milan<br />
Levi´s<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
Levis Store<br />
Kurfürstendamm 237<br />
10719 Berlin<br />
Louis Vuitton<br />
Louis Vuitton<br />
Deutschland GmbH<br />
Brienner Str. 9 / Ecke<br />
Amiraplatz 1<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
Louis Vuitton<br />
Residenzstr. 2<br />
80333 München<br />
Lunettes Kollektion<br />
Prag Agency<br />
Koppenstraße 21<br />
10243 Berlin<br />
Shop:<br />
Lunettes<br />
Torstr. 172<br />
10115 Berlin<br />
Lyle & Scott<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
Greta & Luis<br />
Rosenthaler Straße 15<br />
10119 Berlin<br />
Markus Lupfer<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Nike<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
Nike Store<br />
Spitalerstraße 2D<br />
20095 Hamburg<br />
Omega<br />
The Swatch Group GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 7<br />
65760 Eschborn-<br />
Niederhöchstadt<br />
Shop:<br />
OMEGA Boutique<br />
Maximilianstrasse 16<br />
80539 München<br />
Pepe Jeans<br />
Pepe Jeans London<br />
Kai Str. 2<br />
40221 Düsseldorf<br />
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Pepe Jeans London Store<br />
Neue Schönhauser<br />
Straße 2<br />
10178 Berlin<br />
Prada<br />
Louis Vuitton Deutschland<br />
GmbH<br />
Brienner Str. 9 / Ecke<br />
Amiraplatz 1<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
Prada Store<br />
Kurfürstendamm 186<br />
10707 Berlin<br />
PRPS Goods & Co.<br />
Fake PR<br />
Münzstraße 13-15<br />
10178 Berlin<br />
Shop:<br />
14 oz.<br />
Kurfürstendamm 193-194<br />
10707 Berlin<br />
Ralph Lauren<br />
Loews GmbH<br />
Lenbachplatz 3,<br />
80333 München<br />
Shop:<br />
Ralph Lauren Store<br />
Maximilianstrasse 23<br />
80539 München<br />
Roeckl<br />
Roeckl Handschuhe &<br />
Accessoires GmbH &<br />
Co. KG<br />
Isartalstraße 49<br />
80469 München<br />
Shop:<br />
Roeckl Store<br />
Kurfürstendamm 216<br />
10719 Berlin<br />
Rolex<br />
ROLEX Deutschland GmbH<br />
Dompropst-Ketzer-Str. 1-9<br />
50667 Köln<br />
Shop:<br />
Roeckl Store<br />
Kurfürstendamm 216<br />
10719 Berlin<br />
Rolex<br />
ROLEX Deutschland GmbH<br />
Dompropst-Ketzer-Str. 1-9<br />
50667 Köln<br />
Shop:<br />
Juwelier Wempe<br />
Friedrichstraße 82<br />
10117 Berlin<br />
Salvatore Ferragamo<br />
Schöller&von Rehlingen PR<br />
Pienzenauerstrasse 4<br />
81679 München<br />
Shop:<br />
Salvatore Ferragamo<br />
Maximilianstraße 29<br />
80539 München<br />
Santoni<br />
Schöller&von Rehlingen PR<br />
Pienzenauerstrasse 4<br />
81679 München<br />
Shop:<br />
Galeries Lafayette<br />
Friedrichstraße 76-78<br />
10117 Berlin<br />
Sopopular<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
OUKAN 71,<br />
Kronenstrasse 71<br />
10117 Berlin<br />
Stine Goya<br />
Agency V<br />
Graefestrasse 71<br />
10967 Berlin<br />
Shop:<br />
Voo Berlin<br />
Oranienstr 24<br />
10999 Berlin<br />
Tommy Hilfiger<br />
Network PR<br />
Wagmüllerstraße 23<br />
80538 München<br />
Tiger of Sweden<br />
Silk Relations GmbH<br />
Rückerstr. 4<br />
10119 Berlin<br />
Shop:<br />
Tiger of Sweden Store<br />
Breite Strasse 3-5<br />
40213 Düsseldorf<br />
Trussardi<br />
Karla Otto Milan<br />
Via dell’Annunciata 2<br />
Milan, 20121<br />
Shop:<br />
KaDeWe<br />
Tauentzienstraße 21-24<br />
Berlin 10789<br />
Weekday<br />
Agency V<br />
Graefestrasse 71<br />
10967 Berlin<br />
Shop:<br />
Weekday Store<br />
Friedrichstraße 140<br />
10117 Berlin<br />
Zign<br />
Häberlein&Mauerer,<br />
Rosenthaler Str. 52<br />
10178 Berlin<br />
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BERLINER<br />
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Bildband bekommt die<br />
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Willkür politischer Gewalt<br />
Bildband Bildband bekommt bekommt die die<br />
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Kniefall vor Canossa<br />
Der groSSe Arthaus-Regisseur Werner Herzog hat eine erstaunliche Dokumentation<br />
Uber die Gefahren des SMS-Schreibens beim Autofahren gedreht<br />
Der Regisseur Werner Herzog hat sich immer für die Glücksritter<br />
und gefallenen Eroberer, die versehrten Seelen und staat Utah, nach Vermont und Wisconsin. Er trifft dort Täter<br />
Er reißt tief ins amerikanische Herzland, in den Mormonen-<br />
mehrfach gebrochenen Herzen interessiert. Er ist der größte,<br />
der wichtigste lebende deutsche Regisseur („Aguirre, gen <strong>zu</strong>m Beispiel so: Jemand schreibt seiner Frau „Ich liebe<br />
wie Opfer, Polizisten und Augenzeugen. Die Geschichte klin-<br />
der Zorn Gottes“, „Fitzcarraldo“ oder „Nosferatu“) und in dich“, schaut nicht auf die Straße und fährt mit voller Wucht<br />
Deutschland immer <strong>noch</strong> <strong>zu</strong> wenigen bekannt.<br />
in eine Pferdekutsche. 3 Menschen sterben.<br />
Nun hat er gerade einen erstaunlichen Film abgeliefert. Man hört den Tätern <strong>zu</strong>, wie sie in einem dunklen Zimmer<br />
Buße tun, sieht Polizisten, wie sie fassungslos Bilder<br />
Ein Auftragswerk für die vier großen amerikanischen Telekommunikationsfirmen<br />
AT&T, Verizon, Sprint und T-Mobile. vom Unfall in die Kamera halten. „Don´t text and drive“,<br />
„From One Second To The Next“ soll auf die Gefahren des sagen Herzogs Protagonisten immer wieder direkt in die<br />
SMS-Verschickens aufmerksam machen, während man am Kamera.<br />
Steuer seines Autos sitzt. Über 100.000 Unfälle sollen in den Wie man auch immer <strong>zu</strong> dieser Form des emotionalen<br />
USA im letzten Jahr von derart unaufmerksamen und abgelenkten<br />
Fahrer verursacht worden sein. Tendenz steigend. ein Film, der genau das bewirkt, was er bewirken soll. Er<br />
Striptease stehen mag, „From One Second To The Next“ ist<br />
Der Film, der in 40.000 Schulen gezeigt werden soll und ist streckenweise nicht <strong>zu</strong> ertragen und löst Unbehagen<br />
über YouTube ab<strong>zu</strong>rufen ist, hat große Resonanz gefunden. aus. Der Film endet fast mit so etwas wie einem Happy<br />
Herzog schafft es fast kammerspielartig, die ganze emotionale<br />
Macht des Hollywood-Kinos <strong>zu</strong> wecken.<br />
End. Zumindest mit einem Augenzwinkern. Wer hätte das<br />
gedacht.<br />
128 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15
calibre de cartier<br />
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