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INTERSECTION Immer noch zu schnell: Niki Lauda (Vorschau)

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mobilitat<br />

und leben<br />

herbst 2013<br />

Deutschland 3,50 Euro, Schweiz 5,00 SFR,<br />

Österreich 3,90 Euro, Luxemburg 4,00 Euro<br />

ICH GEB’ GAS ICH WILL SPaSS<br />

Dieses Auto Andert alles:<br />

Volkswagen XL1<br />

DER EWIGE FuturisT:<br />

Design-Legende<br />

Syd Mead im Interview<br />

Risiko Digitalisierung:<br />

Wie gefAhrlich<br />

ist das Carhacking?<br />

Plus:<br />

Aston Martin Bulldog<br />

Fiat Abarth<br />

Rolls-Royce Wraith<br />

im Test:<br />

MUSTANG GT<br />

BMW X5<br />

S-Klasse<br />

<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong><br />

<strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>:<br />

NIKI<br />

LAUDA


× <br />

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nichts dem Zufall.<br />

Die besten Autos erst recht nicht.<br />

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INHALT<br />

42<br />

drehmoment<br />

Surfskulpturen<br />

In den Kunstwerken von Jay Nelsen<br />

kann man <strong>zu</strong>m Strand fahren<br />

20 Baukasten-Prinzip<br />

Toyota stellt Spielzeug-Auto für Erwachsene vor<br />

24 Mobile Biomedizin<br />

Mit der S-Max-Studie macht Ford den Van <strong>zu</strong>r<br />

rollenden Krankenstation<br />

25 Hochfliegende Träume<br />

Nächstes Jahr will Virgin Galactic die ersten<br />

Weltraumtouristen an den Start bringen<br />

26 Der Schein trügt<br />

Was passiert, wenn der Avantgardist Mark Borthwick<br />

den neuen 4er BMW fotografiert<br />

29 GroSSstadt-Cowboy<br />

Der leuchtende Superchopper aus Jakarta<br />

30 Quattro-Wand<br />

Warum Audis neue Quattro-Studie im Museum ausgestellt wird<br />

32 Autowäsche lebenslänglich<br />

Ford will mit der Vignale-Reihe den Luxusmarkt erobern<br />

35 Elektrisierte Menschentraube<br />

Das neue E-Bike von Elmoto zieht Passanten an<br />

36 Fast freihändig<br />

Mercedes-Benz will autonomes Fahren gesellschaftsfähig machen<br />

38 „Das Thema Mobilität ist abgeschlossen“<br />

Thomas Marecki über seine Ausstellung Garage Grit und<br />

den Wahnsinn der Autowelt<br />

42 Surfskulpturen<br />

In den Kunstwerken von Jay Nelsen kann man <strong>zu</strong>m Strand fahren<br />

8 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15


INHALT<br />

76<br />

XL<br />

Die Zukunft ist gelandet: Volkswagens<br />

1-Liter-Auto XL1 im Sci-Fi-Outfit<br />

LAUFSTEG<br />

44 Autokino Amour<br />

Cinematischer Ausflug im Lexus LS<br />

52 Knautschzone<br />

Die schönsten Uhren der Saison<br />

58 ROBBING QUEENS<br />

Auf Beute<strong>zu</strong>g mit dem Ford Kuga<br />

66 SHADES OF wraith<br />

Must-haves im Schatten des neuen Rolls-Royce Coupés<br />

76 XL<br />

Die Zukunft ist gelandet: Volkswagens 1-Liter-Auto<br />

XL1 im Sci-Fi-Outfit<br />

10 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15


INHALT<br />

106<br />

WERKSTATT<br />

„Rolls-Royce sehen aus wie TRAKTOREN“<br />

<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong> kontrovers: Design-Legende<br />

Syd Mead gestaltete die Fahrzeuge in<br />

„Blade Runner“ und „Elysium“<br />

90 „Vielen bin ich bis heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>“<br />

Die Rennlegende <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> über das Leben als Film,<br />

seinen fast tödlichen Unfall und die Formel 1 heute<br />

106 „Rolls-Royce sehen aus wie TRAKTOREN“<br />

<strong>Immer</strong> <strong>noch</strong> kontrovers: Design-Legende Syd Mead gestaltete<br />

die Fahrzeuge in „Blade Runner“ und „Elysium“<br />

96 Wie gefährlich ist Carhacking?<br />

Über die Risiken der automobilen Digitalisierung<br />

110 Fliegen fressen<br />

Drei Tage Roadtrip im Abarth<br />

98 Interstellar<br />

Raumschiff, Ferrari oder Renault: Was fahren<br />

eigentlich Daft Punk?<br />

102 Lost Highway<br />

Wie die Marke Cadillac ihren Glamour verlor und<br />

wie sie ihn <strong>zu</strong>rückgewinnen will<br />

114 GebrauchtWagen<br />

Aston Martin Bulldog<br />

115 Erste Liebe<br />

Datsun ZX280<br />

116 Im Test:<br />

BMW X5, Ford Mustang Cabrio, Mercedes S-Klasse, Lexus IS 300h<br />

Kann ein Kraftstoff das, was Sie am Fahren lieben, <strong>zu</strong> einem intensiveren<br />

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12 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

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CONTRIBUTORS<br />

Kristin Loschert<br />

In der aktuellen Ausgabe fotografierte Kristin Loschert unsere<br />

Strecke <strong>zu</strong> Volkswagens Ein-Liter-Auto XL1. Autos hatte sie bislang<br />

<strong>noch</strong> nicht vor der Kamera.<br />

Trotzdem ist ihre erste Arbeit für <strong>INTERSECTION</strong> gleich die schönste<br />

Strecke im Heft geworden. Neben <strong>INTERSECTION</strong> fotografiert sie<br />

für Magazine wie „Brand Eins“ und arbeitet als Bildredakteurin. Sie<br />

selber fuhr zehn Jahre den alten Mexiko-Käfer ihrer Eltern, bis sie<br />

keinen TÜV mehr bekam, weil der Unterboden durchgerostet war.<br />

Seitdem fährt sie am liebsten Fahrrad. Zu einem XL1 würde sie<br />

allerdings auch nicht Nein sagen.<br />

Name: Kristin Loschert<br />

Lives: Berlin<br />

NATIONALITY: Deutsch<br />

Contribution: Volkswagen XL1<br />

Points on License: Keine, fährt immer<br />

nach den Regeln der StVO<br />

Vehicle: Rennrad<br />

Willy Katz<br />

Irina Gavrich<br />

amos fricke<br />

carsten bohn<br />

Irgendwo aus der norddeutschen Tiefebene,<br />

da wo es nur nasskalten Nebel und zähen<br />

Torf gibt, daher kommt Willy Katz. Gelernt<br />

hat er nichts. Hobbys hat er wenige. Aber<br />

im Herzen von Willy Katz, da ist was los.<br />

Da gibt’s kein heiter bis wolkig, da toben<br />

die Böen. Sagt er jedenfalls immer. Willy<br />

Katz redet ziemlich viel. Das kann nerven.<br />

Eigentlich ist er aber ganz nett. Und lustig.<br />

Manchmal <strong>zu</strong>mindest.<br />

Irina Gavrich ist gebürtige Ukrainerin. Seit<br />

2001 lebt und arbeitet sie zwischen Wien,<br />

Paris, Berlin und New York. Ihre fotographischen<br />

Arbeiten für Magazine (unter<br />

anderem Vogue UK, ZOO, GQ, Fräulein<br />

und L‘Officiel Hommes) basieren auf der<br />

sensiblen Seharbeit einer Fotografin, die<br />

sich nicht auf das perfekte Ablichten einer<br />

Person beschränkt, sondern diese Person<br />

nach einer inneren Vision inszeniert und<br />

dabei neu erfindet – schrieb mal jemand<br />

treffend über Irina. Wie das aussieht, kann<br />

man an ihrem Coverfoto von <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong><br />

(einem unserer besten überhaupt, finden<br />

wir) sehr schön erkennen.<br />

Amos Fricke hat an der Universität der<br />

Künste in Berlin visuelle Kommunikation<br />

studiert und sich dabei vor allem auf<br />

die Fotografie konzentriert. Geboren 1987<br />

lebt und arbeitet er nach einem Jahr in<br />

New York nun in Berlin. Er fotografiert für<br />

Magazine wie „Derzeit“ oder „Interview<br />

Deutschland“. Auf ein Genre festlegen will<br />

er sich nicht. Neben Mode, Porträt gilt er<br />

für uns vor allem als Stilllife-Experte. Das<br />

sieht man an der grafischen Strecke mit<br />

dem neuen Rolls Royce Wriath, die er für<br />

diese Ausgabe fotografierte.<br />

Carsten Bohn ist unsere Kölner Geheimwaffe.<br />

Dort arbeitet er als Kreativdirektor<br />

der Agentur Simple, die <strong>zu</strong>m Beispiel in der<br />

BMW-Welt den Kinderbereich gestalteten.<br />

Carsten liebt es, ausgeklügelte Technik in<br />

perfektem Design <strong>zu</strong> verpacken. Privat hat<br />

er einen Fimmel für den Jeep Cheerokee<br />

entwickelt – wie auch diverse Freunde seiner<br />

Köln-Posse. Für <strong>INTERSECTION</strong> testete<br />

er den Mustang GT Cabrio. Ein Wildpferd<br />

von Auto, das er souverän zähmte.<br />

16 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15


IMPRESSUM<br />

Intersection Deutschland ist eine<br />

Off One’s Rocker Publishing Ltd. Produktion<br />

Redaktionssitz<br />

Kurfürstenstraße 31/32, 10785 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 28 88 40 43<br />

Fax: +49 (0)30 28 88 40 44<br />

redaktion@intersection-magazin.de<br />

HERBST 2013<br />

DEUTSCHLAND<br />

„Ich habe immer<br />

Autoritäten hinterfragt“<br />

Redaktion<br />

Chefredaktion<br />

V.i.S.d.P.<br />

Götz Offergeld, Hendrik Lakeberg<br />

MADS MIKKELSEN<br />

KUNSTGESCHÄFTE DER KRIEG LIBERACE VS. PUTIN<br />

Kreativ-Direktion<br />

Götz Offergeld<br />

Art-Direktion<br />

Jan-Nico Meyer<br />

Redaktionsleitung<br />

Anna Klusmeier<br />

Rolls-Royce Wraith<br />

Redaktion<br />

Alexander Batke-Lachmann,<br />

Ruben Donsbach<br />

Lektorat<br />

Eckart Eisenblätter<br />

Mode<br />

Hendrik Lakeberg<br />

Praktikant<br />

Joseph Albers<br />

AUTOREN<br />

Alexander Batke-Lachmann, Willy Katz,<br />

Daniel Seetal, Le Tone, Marc-Oliver Drescher,<br />

Sébastien Carayol<br />

FOTOGRAFEN<br />

Amos Fricke, Jan Friese, Kristin Loschert,<br />

Robert Wunsch, Helmut Weipert, Bastien<br />

Latanzio, Mark Borthwick, Valère Terrier,<br />

Gilles Uzan, Stefan Bogner, Jack halloway,<br />

Jay Nelson, boudewijn Bollmann, Heiko Richard,<br />

Claudia Klein, Irina Gavrich, Cameron Smith,<br />

Katie Callan, Andreas Schmidt, Andreas Gnass,<br />

David Markmann, Grégoire Alexandre,<br />

Maud Remy Lonvis<br />

VERLAG<br />

Off One’s Rocker Publishing Ltd.<br />

Kurfürstenstraße 31/32<br />

10785 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 28 88 40 43<br />

Fax: +49 (0)30 28 88 40 44<br />

info@off-ones-rocker.de<br />

Geschäftsführung<br />

Hannes von Matthey<br />

Verlagsleitung<br />

Anna Klusmeier<br />

Herausgeber<br />

Götz Offergeld<br />

INTERNATIONAL<br />

Intersection England<br />

Dan Ross<br />

116 Oldstreet<br />

London EC1V 9BG, UK<br />

Telefon: +44 (0) 207 608 1166<br />

Fax: +44(0) 207 608 1060<br />

info@intersectionmagazine.com<br />

Intersection USA<br />

Vivien Kotler<br />

447 Broadway, 2nd Floor<br />

New York, NY 10013, USA<br />

Telefon: +1 917 302 8781<br />

vivien@intersectionmagazine.com<br />

Intersection Mittlerer Osten<br />

Amin Domiati<br />

Master Mind fz 11c<br />

Dubai Media City, Dubai<br />

P.O. Box 502042<br />

Telefon: +971 43 90 36 91<br />

amin.domiati@masterminddubai.com<br />

Intersection SKandinavien<br />

c/o IWMG Nordic AB<br />

Peter Jäderberg<br />

Alströmergatan 31, 5tr<br />

11247 Stockholm, Sweden<br />

Telefon: +46 8 410 200 8<br />

Fax: +46 8 410 200 88<br />

peter@intersectionmagazine.com<br />

Intersection Frankreich<br />

Patrice Meignan<br />

9R Pierre Dupont, 75010 Paris<br />

Telefon: +33 1 42 76 04 04<br />

pat@intersectionmagazine.com<br />

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Telefon: +49 (0)2131 406 370<br />

Fax: +49 (0)2131 406 3710<br />

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Nielsen 3b (Baden-Württemberg)<br />

Nielsen 4 (Bayern)<br />

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Tel. +49 (0)89 4308 855-5<br />

Fax +49 (0)89 4308 855-6<br />

Email info@mms-marrenbach.de<br />

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Jeffrey Byrnes<br />

Tel +390229013427<br />

info@jbmedia.it<br />

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18 FRONT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

Die Mode. Die Kunst. Das Leben.


NEWS<br />

13<br />

Texte und Redaktion:<br />

Hendrik Lakeberg und Ruben Donsbach<br />

Themen,<br />

Uber die<br />

man reden<br />

sollte<br />

20 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 21


01<br />

Das Baukasten-Prinzip<br />

Mit der Studie Camatte stellt Toyota ein<br />

Spielzeugauto vor -- fUr Kinder und Erwachsene<br />

Fotos Bastien Latanzio<br />

Premiere feierte die Studie Camatte<br />

auf der Spielzeugmesse in Tokio im<br />

Juni dieses Jahres. Dies ist insofern<br />

bezeichnend, als dass Toyotas asketisches<br />

Leichtbaugefährt auch Kinder<br />

fahren können.<br />

Die Maße von 2,70 x 1,30 x 1,20 Meter<br />

und Platz für drei Passagiere übersteigen<br />

aber eigentlich die Spielzeugklasse.<br />

Und auch die Geschwindigkeit von<br />

bis <strong>zu</strong> 40 km/h, die der Elektromotor<br />

bringen soll, ist nur <strong>noch</strong> kindgerecht,<br />

wenn man beide Augen <strong>zu</strong>drückt. Vielleicht<br />

ist der Camatte also eher ein blick auf die Zukunft des Elektroau-<br />

ven Projekt auch ein möglicher Aus-<br />

großartiges Spielzeug für Erwachsene tos: Das könnte nämlich auf Grund<br />

oder ein perfektes Vater-Sohn-Projekt der Schlichtheit des Antriebs und der<br />

für die Sommerferien. Denn wenn Konstruktion eine neue Tuning-Welle<br />

es dieses knuffige Gefährt jemals <strong>zu</strong> hervorbringen. Die aktuellen Fahrzeuge<br />

mit Verbrennungsmotor sind dafür<br />

kaufen geben sollte, dann als Bausatz<br />

von 57 Teilen. Jedes Karosserie-Detail viel <strong>zu</strong> komplex geworden.<br />

des Camatte kann also in der eigenen<br />

Garage nach Belieben des Besitzers<br />

umgestaltet werden. Darüber hinaus<br />

liegt in diesem simplen wie innovati-<br />

Styling Josia. N<br />

22 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 23


NEWS<br />

02<br />

Mobile Biomedizin<br />

Das neue ford S-Max Concept<br />

misst den Puls der Passagiere<br />

Foto Jan Friese<br />

Beim Anblick der Studie <strong>zu</strong>m neuen<br />

S-Max vergisst man fast, dass es<br />

sich um einen Van handelt. Der Winkel<br />

der Frontscheibe ist <strong>noch</strong> flacher<br />

geneigt und der Knick in der Seitenflanke<br />

über den Hinterreifen gibt dem<br />

Fahrzeug eine muskulöse Statur. Das<br />

Design-Team von Ford verstärkt die<br />

Sportlichkeit des ohnehin sportlichen<br />

Vans <strong>noch</strong> ein wenig. Das steht ihm<br />

ausgesprochen gut, da die aufgeräumte<br />

Keilform des S-Max für eine<br />

perfekte Balance sorgt.<br />

Trotzdem vergisst man bei Ford<br />

nicht, dass gerade der S-Max kein<br />

Spielzeug für Singles, sondern ein Familienwagen<br />

ist. Fürsorglich kümmert<br />

sich dieses Auto um seine Passagiere.<br />

Neben den typischen Assistenz-Systemen<br />

wie <strong>zu</strong>m Beispiel einem verbesserten<br />

Einpark-Assistenten, ist die Carto-Car<br />

Kommunikation integriert, die<br />

ein wichtiger Schritt auf dem Weg <strong>zu</strong>m<br />

autonomen Fahren ist, was wiederum<br />

ermöglicht, dass der Fahrer sich mehr<br />

um sein Kind als um das Lenkrad kümmern<br />

kann. Aber die totale Vernet<strong>zu</strong>ng<br />

des S-Max hat <strong>noch</strong> einen anderen interessanten<br />

Vorteil: Die Sitze messen<br />

wie ein Langzeit-EKG den Puls der<br />

Passagiere und werten die Ergebnisse<br />

auf Wunsch aus, sodass im Zweifelsfall<br />

sogar automatisch ein Arzt verständigt<br />

wird. Auch eine Messung des<br />

Blut<strong>zu</strong>ckerspiegels inklusive Warnung<br />

bei Unter<strong>zu</strong>ckerung kann diese Studie<br />

leisten. Damit geht Ford die zweite<br />

Stufe der Digitalisierung des Autos, die<br />

sich nach der Integration von Facebook<br />

und Twitter den wirklich wichtigen<br />

Dingen im Leben widmet: der Gesundheit<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel. Es wäre ein Riesenschritt,<br />

wenn Errungenschaften wie<br />

diese tatsächlich in der kommenden<br />

S-Max-Serie auftauchen würden. In<br />

einer danach ist aber auch okay.<br />

03<br />

Hochfliegende<br />

TrAume<br />

Es ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend,<br />

wenn Virgin Space Travel Neu-<br />

angeht. 250.000 Dollar soll ein Flug koslerweile<br />

recht konkret, was die Zahlen<br />

igkeiten über ihr ziviles Raumfahrtprogramm<br />

verkündet. Im April dieses ert. Der Preis soll bleiben, bis die ersten<br />

ten, der etwa zweieinhalb Stunden dau-<br />

Jahres gelang es, mit dem SpaceShip- 1000 Passagiere geflogen sind, danach<br />

Mit offiziellem Spitznamen heißt das<br />

SpaceShipTwo übrigens VSS Enterprise.<br />

Richard Branson, der Tausendsassa<br />

hinter Virgin Galactic, hat sein Vermögen<br />

in der Musikindustrie gemacht. Es<br />

technische Fortschritt inspiriert die<br />

Popkultur, sondern die Popkultur den<br />

technischen Fortschritt.<br />

William Shatner alias Captain Kirk<br />

lehnte einen Flug ins All übrigens ab. Er<br />

Fortschritte der zivilen<br />

Raumfahrt: Erste FlUge schon<br />

fUr dieses Jahr geplant<br />

Two, das Sie auf dem Bild oben sehen,<br />

die Schallmauer <strong>zu</strong> durchbrechen. Im<br />

September ein zweites Mal. Zwar legt<br />

man sich nicht auf einen konkreten<br />

Termin fest, aber <strong>noch</strong> in diesem Jahr<br />

soll laut Virgin Galactic der erste kom-<br />

will man weitersehen. Dass Virgin Galactic<br />

so viele Tickets verkaufen wird,<br />

dürfte mehr als realistisch sein, denn<br />

auf die ersten 100 Plätze bewarben sich<br />

2006 bereit 65.000 Hobby-Astronauten.<br />

575 Personen haben bis <strong>zu</strong>m Frühjahr<br />

ist also interessant <strong>zu</strong> beobachten, wie<br />

die Popkultur Hightech-Visionen wie<br />

diese befeuert, denn wäre Branson<br />

nicht Anfang der Siebziger mit den<br />

Science-Fiction inspirierten Sounds<br />

von Mike Oldfield <strong>zu</strong>m Millionär ge-<br />

würde zwar gerne hoch, aber er möchte<br />

auch sicher sein, dass er wieder runterkommt.<br />

Risiken birgt die kommerzielle<br />

Raumfahrt mit Sicherheit. Es<br />

bleibt <strong>zu</strong>m Beispiel <strong>zu</strong> hoffen, dass dem<br />

SpaceShip-Two nicht das Schicksal der<br />

Fotos Virgin Galactic<br />

merzielle Weltraumflug an den Start<br />

gehen. Realistischer ist hier wohl die<br />

2013 einen Platz angezahlt. Ob sich das<br />

Geschäftsmodell auf Dauer rechnet,<br />

worden, vielleicht hätte er die hochfliegende<br />

Idee für Virgin Galactic nie<br />

Concorde ereilt. Bei der explodierte die<br />

Utopie des Überschallgeschwindig-<br />

erste Hälfte 2014.<br />

steht in den Sternen, denn die Kosten<br />

gehabt. Vielleicht ist es mittlerweile<br />

keits-Passagierflugzeugs in einem töd-<br />

Den<strong>noch</strong> ist das Unternehmen mitt-<br />

gehen schon jetzt in die Milliarden.<br />

schon umgekehrt: Nicht mehr der<br />

lichen Feuerball.<br />

24 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 25


NEWS<br />

04<br />

Der Schein trUgt<br />

Romantiker Mark Borthwick<br />

fotografiert den neuen 4er BMW<br />

Fotos Mark Borthwick c/o Brigitta Horvat<br />

Streng genommen ist die neue 4er-<br />

Reihe von BMW ja eine Mogelpackung,<br />

denn eigentlich besteht sie schon länger<br />

in Form des 3er Coupé. Trotzdem<br />

ergibt es durchaus Sinn, dem 3er Coupé<br />

einen eigenen Namen <strong>zu</strong> geben,<br />

denn der deutlich sportlichere Charakter<br />

löst den 4er von der Münchner<br />

Allerweltsklasse ab und macht<br />

ihn besonderer. Durch das kraftvolle<br />

Design könnte er darüber hinaus <strong>zu</strong><br />

einer erschwinglicheren Alternative<br />

<strong>zu</strong>m 6er werden, der ohnehin eher ein<br />

sportlicher 7er-Ersatz geworden ist. Es<br />

purzelt in der BMW-Modellpolitik also<br />

einiges durcheinander, was durchaus<br />

seinen Reiz hat.<br />

Interessant ist vor diesem Hintergrund<br />

auch die Idee der Münchener<br />

dieses eigentlich so technische Auto<br />

von Mark Borthwick fotografieren <strong>zu</strong><br />

lassen. Der Fotograf, der gleichzeitig als<br />

Avantgarde-Musiker bekannt ist, steht<br />

für einen feinfühligen Stil, für bewusst<br />

gesetzte Überbelichtungen und eine Art<br />

analoge Romantik. Auf den ersten Blick<br />

ein harter Kontrast <strong>zu</strong>m kalten Technik-<br />

Kraftprotz 4er. Im Endeffekt steht aber<br />

beides für eine alternative Form der Eleganz.<br />

Hier der Fotograf, der sich dem üblichen<br />

slicken Look der Werbeästhetik<br />

verweigert und sie genau dadurch neu<br />

erfindet. Dort die aggressive Sportlichkeit,<br />

hinter der man bei genauem Hinsehen<br />

die fein gezeichneten, kunstvollen<br />

Linien entdeckt. Der Schein trügt also<br />

– Borthwick und dieses Auto ergeben<br />

ein gutes Team. Zusammen könnten<br />

sie einen Ausblick auf eine neue Werbeästhetik<br />

der Autoindustrie geben. Auf<br />

jeden Fall macht ein Foto wie das oben<br />

neugierig, gerade weil man nicht alles<br />

sieht. Es weckt Interesse und damit natürlich<br />

auch Begehren.<br />

26 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 27


NEWS<br />

05<br />

Die Beherrschung<br />

des Lichts<br />

BMW treibt die Scheinwerfer-Evolution<br />

in rasantem Tempo voran<br />

Text Hendrik Lakeberg Fotos BMW<br />

Welchen beeindruckenden Sprung die<br />

Lichttechnik in den letzten 13 Jahren<br />

gemacht hat, illustrieren besonders<br />

gut die Frontscheinwerfer von BMW.<br />

Zugleich Fluch: weil extrem ikonisch<br />

und damit festgelegt. Und Segen: der<br />

Wiedererkennungswert könnte kaum<br />

größer sein – das Markengesicht mit<br />

dem Doppelring sticht seit dem Facelift<br />

des 5ers im Jahr 2000 besonders<br />

deutlich hervor. Es lässt den Fahrer ei-<br />

2000<br />

Einführung der Coronaringe beim Facelift des 5er BMW<br />

nes entgegenkommenden Fahrzeugs<br />

auch bei Nacht wissen, dass es gerade<br />

ein BMW war, den er passiert hat.<br />

Vom Doppelring (Bei BMW auch<br />

Corona-Ringe genannt), der direkt nebeneinander<br />

angeordnet aus der Front<br />

des Autos leuchtet, führte die Design-<br />

2009<br />

5er GT, 5er, 3er Coupé: Der <strong>zu</strong>rückgesetzte ganz linke und ganz rechte Scheinwerfer sorgen<br />

für mehr Dynamik. Außerdem sind die Corona-Ringe <strong>zu</strong>m ersten Mal LED-beleuchtet<br />

Evolution <strong>zu</strong>erst über die Dreidimensionalität<br />

(der ganz linke und ganz rechte<br />

Scheinwerfer sind seit 2009 dynamisch<br />

<strong>zu</strong>rückversetzt), den oben und unten<br />

angeschnittenen Corona-Ringen (2011),<br />

die dem Scheinwerfer einen wesentlich<br />

technischeren Look geben, der LED-Be-<br />

2011<br />

6er Coupé: Die oben und unten angeschnittenen Corona-Ringe geben dem Scheinwerfer einen<br />

technischeren Look. Die LED-Augenbraue eine grimmigere, dynamischere Anmutung<br />

tonung der „Augenbraue“ im gleichen<br />

Jahr, bis hin <strong>zu</strong>r Akzentuierung des<br />

Zusammenwachsens von Scheinwerfer<br />

und BMW-Niere. Zu sehen erstmals<br />

in der Studie des X4 von 2013.<br />

Im Kern geht es im Design des<br />

06<br />

GroSSstadt-Cowboy<br />

Auch als der Wilde Westen längst vorüber<br />

war, lebte der Mythos des einsamen<br />

Cowboys weiter. Vor allem im<br />

<strong>zu</strong>sammengetan, dem französischen<br />

Designer Bastien Ribeiro de Welfeld.<br />

Unterstützt wurde das gemeinsame<br />

2012<br />

7er BMW: Die Lichtfläche wird immer kleiner. Das ermöglicht unter anderem, dass man einen<br />

BMW auch nachts bei jeder Scheinwerfer-Einstellung von Weitem erkennt<br />

Scheinwerfer-Lichts darum, nach außen<br />

<strong>zu</strong> zeigen, wie souverän eine Marke<br />

die Technik beherrscht. Auch dies<br />

erkennt man an der Lichtevolution<br />

von BMW, wo die tatsächlich leuchtende<br />

Fläche im Laufe der Jahre immer<br />

kleiner geworden ist. Als mögliche<br />

nächste Stufe sieht man bei BMW das<br />

Der Designer Bastien Ribeiro de<br />

Welfeld und Kick Ass Chopper<br />

Motorrad entwerfen Klamotten<br />

fUr Jakarta<br />

Film und dass nicht nur in der Prärie,<br />

sondern in der Großstadt. Zuletzt in<br />

der Figur des namenlosen Stuntfahrers<br />

in Nicolas Winding Refns Film<br />

„Drive“. Vor Kurzem waren wir Zeuge<br />

seiner erneuten Wiedergeburt. Und<br />

zwar als Mischung aus digitalem Lucky<br />

Luke und den Motorradfahrern<br />

Projekt von dem Insitut Français Jakarta.<br />

Basis war eine Honda CB 750, die<br />

Kick Ass Chopper filigran pimpte und<br />

Ribeiro de Welfeld mit zackigen elektrolumineszierenden<br />

Streifen verzierte.<br />

Der passende Helm entstand in Kooperation<br />

mit dem französischen sehr<br />

<strong>zu</strong> empfehlenden Atelier Ruby.<br />

2009<br />

Vision Efficient Dynamics: Die Studie für den jetzigen i8 minimiert die Lichtfläche erneut.<br />

Schafft die technische Evolution die Lichtquelle als Design-Element auf lange Sicht ab?<br />

Laserlicht. Dieses ist so hell, dass man<br />

theoretisch nur <strong>noch</strong> einen schmalen<br />

Lichtstreifen benötigt. Vielleicht<br />

Text Tone Foto Valère Terrier<br />

aus „Tron“.<br />

Ort der Auferstehung ist die Stadt<br />

Jakarta, Indonesien. Geburtshelfer wa-<br />

Alles in allem und wie Sie auf unserem<br />

Bild sehen können, haben wir es<br />

beim Ergebnis dieser internationalen<br />

führt der rasante Fortschritt also im<br />

ren die Custom-Bike-Spezialisten von<br />

Custom-Kooperation mit der perfekten<br />

Endeffekt da<strong>zu</strong>, dass die Lichtquelle<br />

Kick Ass Chopper rund um das Mas-<br />

Blaupause für einen neuen, zeitgenös-<br />

aus der Gestaltung des Wagens fast<br />

termind Veroland, der Chopper baut,<br />

sischen lonesome City-Cowboy <strong>zu</strong> tun,<br />

verschwindet. Das klingt reizvoll, ist<br />

die aufwendig und detailverliebt sind<br />

der auf seinem Motorrad durch die<br />

2013<br />

X4 Studie: Das Zusammenwachsen von Schweinwerfer und BMW-Niere wird durch den Lichtstreifen<br />

verstärkt – eine sehr freie Interpretation der Corona-Ringe<br />

aber nicht unbedingt wünschenswert,<br />

denn <strong>zu</strong>mindest im Fall von BMW sind<br />

Scheinwerfer mehr als nur Lichtquel-<br />

wie die Skulpturen von Wim Delvoye.<br />

Normalerweise arbeitet er für seine<br />

Kreationen mit Künstlern aus dem asi-<br />

Straßen der Stadt rollt und mit seiner<br />

leuchtenden Kluft die dunklen Straßen<br />

ein bisschen heller macht. Fehlt eigent-<br />

len, sondern hochtechnische Kunst-<br />

atischen Raum <strong>zu</strong>sammen. Aktuell al-<br />

lich nur <strong>noch</strong> ein Drehbuch und fertig<br />

werke des Gebrauchsdesigns.<br />

lerdings hat er sich mit einer Langnase<br />

ist ein neues Superhelden-Franchise.<br />

28 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 29


NEWS<br />

07<br />

Quattro-Wand<br />

Audi setzt sich in der Pinakothek<br />

der Moderne ein Denkmal<br />

1800 Modelle von Audis Urquattro <strong>zu</strong> diesem Projekt: Die Premiere der<br />

werden mindestens 5 Jahre als eine brandneuen Quattro-Vision fand einen<br />

Tag vor der IAA statt, woran man<br />

Art Wandteppich die Münchner Pinakothek<br />

der Moderne zieren. Aus ablesen könnte, welchen beachtlichen<br />

Stellenwert Kultur, Kunst und<br />

Aluminium gefertigt und jeweils 860<br />

Gramm schwer thront über ihnen Designkommunikation mittlerweile<br />

auf einem flirrend silbernen Hintergrund<br />

die neue Studie Audi Sport Audi haben.<br />

bei der technikversessenen Marke<br />

quattro concept, die gerade auch auf Darüber hinaus ist es nicht unbedingt<br />

üblich, dass ein Sponsor abseits<br />

der IAA gezeigt wurde. Es gibt ein<br />

paar interessante Beobachtungen des Logos in einem Museum mit einer<br />

Arbeit <strong>zu</strong>m Teil der Ausstellung wird.<br />

Audi setzt sich hier also selber ein<br />

Denkmal. Der Stolz auf die Quattro-<br />

Reihe ist aber durchaus berechtigt,<br />

denn ist der Urquattro doch die Geburtsstunde<br />

des gigantischen Audi-<br />

Erfolgs. Als Ferdinand Piëch das erste<br />

Modell entwickelte, galt der Autobauer<br />

aus Ingolstadt <strong>noch</strong> als Rentner-<br />

Marke, berüchtigt für die umhäkelte<br />

Klorolle hinter der Heckscheibe. Drei<br />

Jahrzehnte später ist Audi die am<br />

stärksten wachsende Premium-Marke<br />

auf dem weltweiten Automobilmarkt<br />

und überholte sogar Mercedes-Benz in<br />

den Absatzzahlen. Auch im Museum<br />

hätte man einen Audi vor 30 Jahren<br />

wohl nicht gesehen, eher einsam in<br />

der Garage eines Reihenhauses in<br />

Cloppenburg, während die Besitzer<br />

fröhlich schunkelnd im Bus nach Langeoog<br />

sitzen. Auf einer Butterfahrt.<br />

30 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 31


NEWS<br />

09<br />

Hyperaktiv<br />

Elon Musk will nach Raketen und Elektroautos<br />

auch <strong>noch</strong> eine HighSpeed-Bahn bauen<br />

Foto Elon Musk/Tesla<br />

08<br />

AutowAsche<br />

lebenslAnglich<br />

Mit der Vignale-Linie mOchte Ford<br />

in den Luxusmarkt vorstoSSen<br />

Wie Richard Branson steht auch Elon<br />

Musk für einen neuen Typus von Unternehmern<br />

– für den Hansdampf in<br />

allen Gassen. Wahrscheinlich ist Ihnen<br />

bekannt, dass er sein Vermögen mit<br />

dem Internet-Bezahlsystem Paypal gemacht<br />

hat, aktuell mit dem umjubelten<br />

Tesla S vom Rand her die Automobilindustrie<br />

aufrollt und als Konkurrent<br />

<strong>zu</strong> Bransons Virgin Galactic erfolgreich<br />

in die privatwirtschaftliche Raumfahrt<br />

eingestiegen ist.<br />

Als wäre dies nicht genug, machen<br />

sich Musk und sein Team Gedanken über<br />

das Highspeed-Transportmittel der Zukunft.<br />

Dieses soll in seinen Augen ausgerechnet<br />

die Bahn sein, die Nordamerika<br />

erst erschlossen hat und dann von der<br />

dortigen Autoindustrie undankbar in die<br />

Bedeutungslosigkeit verbannt wurde.<br />

Obwohl Bahn wohl nicht ganz <strong>zu</strong>treffend<br />

ist, denn der sogenannte Hyperloop<br />

übersteigt alles, was wir uns unter<br />

dem schnöden Wort vorstellen können.<br />

Er soll zwischen San Francisco und Los<br />

Angeles mit einer Geschwindigkeit von<br />

1200 km/h, knapp unter der Schallgeschwindigkeit<br />

also, hin- und herrasen.<br />

Für 550 Kilometer braucht der Hyperloop<br />

also nur 35 Minuten. Dafür möchte<br />

Musk eine Röhre auf Pylonen durch Kalifornien<br />

bauen. Die Kapsel, in der die<br />

Passagiere sitzen, soll durch eine Mischung<br />

aus Magneten und Luftunterdruck<br />

angetrieben werden. Die Kosten<br />

liegen laut Musk bei etwa 6 Milliarden<br />

Dollar. Ein Schnäppchen im Vergleich<br />

<strong>zu</strong>m tatsächlich geplanten California<br />

High Speed Rail, der San Francisco, Los<br />

Angeles, Sacramento, San Jose und San<br />

Diego verbindet und mehrere Dutzend<br />

Milliarden kosten soll – sagt <strong>zu</strong>mindest<br />

Elon Musk. Und der gilt zwar bisweilen<br />

als hyperaktiver Visionär, aber nicht als<br />

abgehobener Träumer. Vielleicht hat er<br />

den Mund mit seinem Hyperloop etwas<br />

<strong>zu</strong> voll genommen, denn wann schläft<br />

der Mann eigentlich <strong>noch</strong>, wenn das<br />

Projekt tatsächlich realisiert werden<br />

würde?<br />

Carrozzeria Vignale war ein italienischer<br />

Karroseriebauer, der Sonder-<br />

schließt Ford an, wenn die Detroiter<br />

An den klangvollen Mythos Vignale<br />

modelle und Prototypen herstellte ihre neue High-End-Linie nach ihm<br />

oder Serienfahrzeuge in Kleinserien nennen. Oberhalb der Titanium-Ausstattung<br />

angesiedelt, möchte Ford mit<br />

veredelte. Vor allem für die italienischen<br />

Hersteller entwarf die kleine der Vignale-Linie ab 2015 in die Luxusklasse<br />

vorstoßen, gilt die <strong>zu</strong>rzeit doch<br />

Firma aus Turin exklusive Autos, die<br />

heute als Sammlerstücke gelten und als die Beständigste des Automarktes.<br />

auf dem Concours d’Elegance Preise Feines Alkantara-Leder, rautenförmig<br />

gewinnen. 1974 wurde Vignale aufgelöst,<br />

nachdem es vorher an Ghia Chromleisten umspielen elegant die<br />

abgesteppt in der Türverkleidung,<br />

verkauft wurde, was wiederum De Mondeo-Karroserie. Darüber hinaus<br />

Tomaso gehörte. Ghia und De Tomaso<br />

beerdigten die Edelschmiede der Oberklasse nicht mehr reicht, dem<br />

hat Ford sehr gut verstanden, dass es in<br />

1974 endgültig – 28 Jahre nach ihrer Kunden ein technisches Produkt vor die<br />

Gründung.<br />

Füße <strong>zu</strong> stellen. Auch die Autoindustrie<br />

muss auf die weichen Faktoren setzen:<br />

Service, Atmosphäre, ein Markenimage<br />

also, das von mehr als Blech und Mechanik<br />

handelt. Deshalb muss sich ein<br />

Vignale-Besitzer <strong>zu</strong>m Beispiel um die<br />

Autowäsche nicht mehr kümmern. Das<br />

übernimmt Ford und zwar lebenslänglich<br />

(natürlich auf das Auto bezogen).<br />

Es bleibt nun <strong>zu</strong> wünschen, dass Fords<br />

Vignale länger am Leben bleibt als die<br />

originale Carrozzeria Vignale. Doch<br />

28 Jahre ist eine lange Zeit und wenn<br />

Ford mit dem Vignale-Konzept so lange<br />

durchhält, dann bedeutet das, dass die<br />

Detroiter den Sprung in die Luxusklasse<br />

tatsächlich geschafft haben.<br />

32 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 33


NEWS<br />

10<br />

Gipfeltreffen<br />

made in Italy<br />

Ermenegildo Zegna stattet<br />

maserati aus<br />

12<br />

ELEKTRISIERTE<br />

MENSCHENTRAUBE<br />

DAs neue elektrobike<br />

von elmoto ist<br />

ein publikumsliebling<br />

Text Marc-Oliver Drescher Fotos Gilles Uzan<br />

Warum hat eigentlich niemand früher<br />

daran gedacht: Maserati und Zegna –<br />

zwei große Edelmarken made in Italy<br />

– kooperieren für ein Sondermodell<br />

des neuen Quattroporte. Für Gildo Zegna<br />

und Maserati-Boss Harald Wester<br />

ist dies der Anfang einer langfristig<br />

angedachten Fusion von edlen Stoffen<br />

und emotionalem italienischen<br />

Automobildesign. In dem ist Maserati<br />

nämlich gerade recht konkurrenzlos,<br />

wenn man von Fiat 500 und Alfa 4C<br />

mal absieht.<br />

Italienischer Luxus hat weniger<br />

in der Automobilwelt, sondern in der<br />

Bekleidungsbranche Hochkonjunktur<br />

– vor allem auf dem extrem wichtigen<br />

chinesischen Markt. So profitiert hier<br />

in erster Linie Maserati von der agilen<br />

Marke Zegna. Denn für die kennt<br />

Wachstum keine Grenzen. Gerade erst<br />

hat Zegna <strong>zu</strong>m Beispiel einen Shop<br />

in Nigeria eröffnet. Überall da, wo die<br />

Wirtschaft boomt, steht das italienische<br />

Familienunternehmen parat, um<br />

Bussiness-Traveller mit perfekten Anzügen<br />

und funktionaler Sportswear<br />

aus<strong>zu</strong>statten. Sich der Automobilbranche<br />

<strong>zu</strong><strong>zu</strong>wenden ist als ein weiterer<br />

Schritt der Expansion also nur konsequent.<br />

Wir freuen uns auf Sitze mit einem<br />

exklusiv von Zegna hergestellten<br />

Herringbone-Stoff und butterweichem<br />

Leder in der Türverkleidung. Sprezzatura<br />

eben – Zegna hilft Maserati dabei,<br />

Luxus leicht aussehen <strong>zu</strong> lassen.<br />

11<br />

Wegweiser in die GrUne HOlle<br />

Der Bildband "Tracks" des Fotografen Stefan Bogner<br />

fAngt den Geist der Nordschleife ein<br />

Foto Stefan Bogner<br />

Seit dem Unfall von <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> 1976<br />

abteilungen der Autoindustrie heften<br />

Bildband herausgegeben, der vor allem<br />

ist die Nordschleife des Nürburgrings<br />

sich bis heute Rekordzeiten auf der<br />

diejenigen ansprechen sollte, die es<br />

Normalerweise sehen E-Bikes aus wie <strong>zu</strong> elektrisierenden Momenten auf der<br />

für die Formel 1 gesperrt. In unserem<br />

Nordschleife wie einen Orden ans<br />

selber auf die Piste zieht. Jäger liefert<br />

Kampfbomber oder kommen in einem<br />

Straße, wie dem Phänomen der Men-<br />

Interview mit der Motorsport-Ikone<br />

Rever.<br />

Tipps, wie Sie Ihre Rundenzeiten ver-<br />

ökoverspielten Pseudo-Design daher.<br />

schentraube.<br />

können Sie hinten im Magazin mehr<br />

Der Fotograf Stefan Bogner hat sich<br />

bessern können, und die Fotografien<br />

Nicht so das Elmoto.<br />

Eigentlich sind es seltene Autos,<br />

<strong>zu</strong> den dramatischen Ereignissen<br />

aufgemacht, diesen geschichtsträchti-<br />

von Bogner fangen den anarchischen<br />

Die Macher des E-Bikes gingen einen<br />

die an der Ampel Aufsehen erregen.<br />

und dem Film „Rush“ lesen, der das<br />

gen Ort neu <strong>zu</strong> entdecken. Keine leich-<br />

Geist der Grünen Hölle in souveränen<br />

kühneren Weg, denn optisch erinnert<br />

Die Investition in ein Elmoto ist deut-<br />

legendäre Nordschleifenrennen ak-<br />

te Aufgabe, denn an Büchern, Artikeln<br />

Bildern ein. Dieser Geist spukt dort<br />

das Elmoto (Reichweite 65 Kilometer,<br />

lich günstiger, um für das Phänomen<br />

tuell im Kino nacherzählt. Spätestens<br />

und Fotos über die Nordschleife man-<br />

auch lange nach <strong>Lauda</strong> <strong>noch</strong>. Und je-<br />

Preis ca. 3600 Euro) ein wenig an die Zeit<br />

der Menschentraube <strong>zu</strong> sorgen. Hin<strong>zu</strong><br />

seit <strong>Lauda</strong> ist ein Kult um die extrem<br />

gelt es nicht gerade. Doch <strong>zu</strong>sammen<br />

den, der sich ihm nähert, läuft Gefahr,<br />

von knatternden Gefährten wie Mopeds<br />

kommt das „Netzwerken“ mit wildfrem-<br />

schwierige und lange Rennstrecke<br />

mit Thomas Jäger, Rennfahrer und Ins-<br />

von ihm besessen <strong>zu</strong> werden. Denn<br />

oder 80ern, die meist von Typen mit<br />

den Menschen. Anstatt ehrfurchtsvoll<br />

entstanden, die man liebevoll „Grü-<br />

truktor der AMG Driving Academy, hat<br />

hat man sich einmal in ihre Hände<br />

aufgeblähten „Rene-Weller-Bomber-<br />

Abstand <strong>zu</strong>m Besitzer einer Luxuska-<br />

ne Hölle“ nennt. Sowohl Hobbyfahrer<br />

er mit dem Buch „Tracks“ einen ästhe-<br />

begeben, dann wird die Nordschleife<br />

Jacken“ gefahren wurden. Doch warum<br />

rosse <strong>zu</strong> halten, wird der Fahrer eines<br />

als auch die Profis der Entwicklungs-<br />

tisch wie inhaltlich aufschlussreichen<br />

<strong>zu</strong>r Sucht.<br />

auch immer, führt diese Designsprache<br />

Elmotos entspannt angesprochen.<br />

34 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 35


NEWS<br />

13<br />

Fast FreihAndig<br />

S-Klasse fAhrt autonom. sind Fahrerlose<br />

Autos bald serientauglich?<br />

Mercedes-Benz hat es <strong>zu</strong> einem der gewähren wollte, blieb die S-Klasse<br />

großen Themen der IAA gemacht: Mit ungerührt stehen und wartete, bis die<br />

einer S-Klasse gelang es, über 100 Kilometer<br />

autonom <strong>zu</strong> fahren. Nicht auf Ganz alleine darf ein Auto in<br />

Passantin die Straße überquerte.<br />

einer Teststrecke, sondern im echten Deutschland <strong>noch</strong> nicht fahren, was<br />

Straßenverkehr. Ampeln, Zebrastreifen,<br />

Kreisverkehr – all diese Hinder-<br />

Probleme wahrscheinlich auch ganz<br />

in Anbetracht der oben genannten<br />

nisse meisterte das Daimler-Flaggschiff<br />

mit Bravour. Selbst als eine händig hinter dem Lenkrad und konn-<br />

gut ist. Deshalb saß ein Testfahrer frei-<br />

Fußgängerin an einem Zebrastreifen te im Notfall eingreifen. Den<strong>noch</strong>:<br />

freundlicherweise dem Auto Vortritt Die Fortschritte in der Telematik, die<br />

sogenannte Car-to-Car- und Car-to-<br />

X-Kommunikation werden nicht nur<br />

von Daimler aktuell unter Hochdruck<br />

erforscht. Je tiefer das Internet ins<br />

Auto implementiert wird, je mehr Assistenzsysteme<br />

den Fahrer unterstützen,<br />

je wahrscheinlicher wird es, dass<br />

autonomes Fahren in naher Zukunft in<br />

Serienfahrzeugen möglich ist. Als ehrgeiziges<br />

Ziel nennt Daimler das Jahr<br />

2020. Teilautonomes Fahren ermöglicht<br />

die normale Version der S-Klasse<br />

schon jetzt. Auch die neue C-Klasse<br />

soll ab 2014 für einen Aufpreis von<br />

2000 bis 3000 Euro für kürzere Strecken<br />

ohne Fahrer auskommen. Was<br />

wäre es aber auch für eine Entlastung,<br />

wenn man bei Stop-and-go-Verkehr in<br />

der Stadt einfach ein Buch <strong>zu</strong>r Hand<br />

nehmen könnte oder E-Mails schreiben<br />

– obwohl: Wäre das dann <strong>noch</strong><br />

eine Entlastung?<br />

36 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 37


vorne<br />

Thomas Marecki, E-lotus<br />

(chassis and body) /<br />

Light Grid, 2013<br />

hinten<br />

Death Spray Custom,<br />

Car Bonnets, 2010/2013<br />

"Das Thema MobilitAt<br />

KUNST<br />

ist abgeschlossen"<br />

In der Ausstellung "Garage Grit" im Eindhovener Projektraum MU<br />

zeigt Thomas Marecki -- KUnstler und Kreativdirektor des<br />

"Lodown" Magazins -- kUnstlerische Positionen <strong>zu</strong>m Fetisch Auto<br />

Fotos Boudewijn Bollmann<br />

vorne<br />

Arcangelo Sassolino, Madre, 2010<br />

hinten<br />

Death Spray Custom,<br />

Car Bonnets and Soap Box Racer<br />

(alcohol & cigarettes), 2010/2013<br />

Warum interessiert Sie das Thema<br />

Mobilität?<br />

Thomas Marecki: Die Mobilität ist so<br />

etwas wie das Dogma der Jetztzeit und<br />

beruht im Endeffekt ausschließlich<br />

auf der Ressource Öl – ein Zustand, mit<br />

dem wir uns auseinandersetzen müssen.<br />

Wir können uns vielleicht immer<br />

<strong>schnell</strong>er bewegen, aber eigentlich<br />

haben wir die Grenze schon lange erreicht.<br />

Die physische Bewegung in Zeit<br />

und Raum ist leider linear und endlich.<br />

Das Thema Mobilität ist so<strong>zu</strong>sagen abgeschlossen.<br />

Als Künstler kann man<br />

sich nur <strong>noch</strong> mit der poetischen oder<br />

visuellen Aufarbeitung befassen. Diese<br />

geistige Ebene ist eigentlich das Einzige<br />

an ihr, was <strong>noch</strong> unendlich ist.<br />

Wo liegt für Sie der Zusammenhang<br />

zwischen der „streetculture“, mit der<br />

Sie sich in Ihrem Magazin „Lodown“<br />

beschäftigen, und Autos?<br />

Autos sind eigentlich reine Gebrauchsgegenstände,<br />

beziehungsweise Werkzeuge.<br />

Wenn man diese Werkzeuge<br />

fetischisiert und ein materielles Verlangen<br />

danach konstruiert, endet das<br />

in einer Konsumkultur und bedient<br />

nur materielle Reize. Dasselbe ist mit<br />

„streetculture“ passiert – sie ist ein<br />

Produkt geworden. Vielleicht liegt hier<br />

also ein Zusammenhang.<br />

Sie haben Ihren Lotus Esprit ausgestellt,<br />

den Sie mit einem Elektromotor<br />

ausstatten wollen. Ist das für Sie auch<br />

ein Kunstprojekt?<br />

Das Auto ist fast fertig – wir sind bereits<br />

mit dem Chassis Probe gefahren. Es<br />

muss eigentlich nur <strong>noch</strong> <strong>zu</strong>sammengebaut<br />

werden. Der Body wird auf das<br />

Chassis gesetzt und muss <strong>noch</strong> verkabelt<br />

werden. Am Ende steht dann die<br />

puristischste Form eines Autos – ein<br />

selbst gebautes Elektrofahrzeug. Das<br />

ist etwas, das eigentlich jeder selbst realisieren<br />

kann. Deshalb möchte ich den<br />

„Work in Progress“ zeigen. Es gibt so viele<br />

wunderschöne Karossen und Autos,<br />

die man nicht verschrotten braucht,<br />

wenn es mal kein Benzin mehr gibt<br />

oder Benzin nicht mehr erschwinglich<br />

ist. Das Ganze ist ein Kunstprojekt, da<br />

ich das veranschaulichen möchte. Es<br />

ist damit sehr alltagsnah, aber das ist<br />

das Wesen jeglicher Form von Pop-Art.<br />

Ich will ja keine Autos verkaufen. Die<br />

Idee ist public domain.<br />

Wie geht es mit dem Lotus-Projekt<br />

weiter?<br />

Nach der Ausstellung wird mein E-<br />

Lotus auf die Straße gebracht, und Dr.<br />

Emmett Brown wird stolz auf mich<br />

sein.<br />

Gibt es etwas, das die Künstler eint,<br />

die Sie <strong>zu</strong>sammengestellt haben?<br />

Es sind alles Männer. Das allein zeigt<br />

wieder einmal, wie eindimensional<br />

dieser Mobilitätswahnsinn ist.<br />

oben<br />

Thomas Marecki / Dirk Bonn,<br />

Kubrik’s Tool, 2013<br />

unten<br />

Thomas Marecki,<br />

Black Madonna, 2013<br />

38 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 39


KUNST<br />

Tuning<br />

ZeitgemASS<br />

Designer entwerfen<br />

Car-Cover fUr<br />

Mercedes-Benz CLA<br />

Fotos Grégoire Alexandre<br />

Vor einigen Jahren kamen unsere<br />

englischen Kollegen <strong>zu</strong>m ersten Mal<br />

auf die Idee, Mode- und Automobilindustrie<br />

<strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>bringen, als<br />

<strong>INTERSECTION</strong> Designer wie Maison<br />

Martin Margiela oder Adam Kimmel<br />

bat, Hüllen für einen Alfa Romeo <strong>zu</strong><br />

entwerfen.<br />

Im Sommer dieses Jahres <strong>zu</strong>r Fashion<br />

Week in Paris ließ sich Mercedes-<br />

Benz von dieser Idee inspirieren und<br />

lud sechs Designer ein, ein maßgeschneidertes<br />

Kleid für den neuen CLA<br />

<strong>zu</strong> entwerfen. Eugène Riconneaus, Constance<br />

Boutet, Annelise Michelson, No<br />

editions (Christian Niessen und Nicole<br />

Lachelle) sowie Nicolas Theil zeigten<br />

Entwürfe, die das Auto mal mit psychedelischen<br />

Mustern oder einer lapidaren<br />

Plastikfolie schmückten.<br />

Unser Lieblingsentwurf, den Sie<br />

im Bild links sehen, stammt von dem<br />

Schuhdesigner Eugène Riconneaus,<br />

dessen Kollektionen High Heels und<br />

Sneaker vereinen, als wäre dies eine<br />

Selbstverständlichkeit. Für seine Autoabdeckung<br />

gab er dem CLA eine<br />

gezähnte Rückenflosse, als wäre Mercedes-Benz’<br />

neues Kompakt-Coupé<br />

ein Cityhai. Schön auch die psychedelischen<br />

Reifen, die für einen hypnotischen<br />

Akzent sorgen. Man wünscht<br />

sich ein wenig, dies wäre keine Abdeckung,<br />

sondern man könnte mit dieser<br />

Verkleidung auch fahren. Wir hatten<br />

dies schon mal erwähnt, aber wären<br />

Überzüge wie diese nicht eine zeitgemäße<br />

Variante des Tunings?<br />

40 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 41


KUNST<br />

oben<br />

Golden Gate, 2010<br />

unten<br />

camper boat, 2010<br />

oben links<br />

1986 Toyota pick up custom camper<br />

and work truck, 2006<br />

oben rechts<br />

honda scooter camper, 2008<br />

unten<br />

camper boat, 2010<br />

Surfskulpturen<br />

Die mobilen Arbeiten des KUnstlers Jay Nelson<br />

verbinden Natur und Technik<br />

Fotos Jack Halloway und Jay Nelson<br />

In Jay Nelsons Leben dreht sich alles Zeit <strong>zu</strong> leben. Und wieder nach San Francisco<br />

<strong>zu</strong>rück. Seitdem widmet er sich spanischen Architekten Gaudí. Wichtig<br />

modernistische Variante der Ästhetik des<br />

ums Surfen. Von seinem Atelier kann<br />

er sehen, wie sich die Wellen brechen, immer öfter mobilen Sujets. Fahrräder, ist auf jeden Fall bei Nelsons mobilen Arbeiten,<br />

dass man auf ihnen irgendwo ein<br />

und auch ein Teil seiner künstlerischen<br />

Arbeiten ist geprägt von seinem führt er in seine surreale Formensprache, Surfbrett verstauen kann. Das macht sie<br />

rundliche Elektro-Bullis oder Boote über-<br />

Wunsch, surfen <strong>zu</strong> gehen.<br />

bei der man immer das Gefühl hat, dass nicht nur persönlich, sondern auch praktisch,<br />

denn wer kann schon von sich be-<br />

Aufgewachsen in Los Angeles, verbrachte<br />

er seine Jugend damit, Surf-<br />

Natur sehr zeitgenössisch ist, aber gleichhaupten,<br />

mit einer Skulptur <strong>zu</strong>m Surfen<br />

sie in der Kombination aus Technik und<br />

boards her<strong>zu</strong>stellen und <strong>zu</strong> malen. Nach zeitig wirkt, als wäre sie eine windschiefe, fahren <strong>zu</strong> können.<br />

der Kunsthochschule fing Nelson an,<br />

Baumhäuser als Skulpturen <strong>zu</strong> bauen.<br />

Ein Einschnitt war für ihn, als er sich im<br />

Jahr 2006 einen Honda Civic CRX kaufte.<br />

Das Auto war ein Unfallwagen und am<br />

Heck verbeult, also beschloss Nelson,<br />

ihn in einen Camper um<strong>zu</strong>funktionieren,<br />

und baute eines seiner Baumhäuser<br />

auf das Auto.<br />

Dabei führte er die Strukturen fort,<br />

die das Fahrzeug anbot. So wachsen aus<br />

dem Heck des Civic organisch diese typischen<br />

hölzernen Nelson-Strukturen, die<br />

entfernt an die Arbeiten des Architekten<br />

und Visionärs Buckminster Fuller erinnern.<br />

Mit dem Civic fuhr Nelson von San<br />

Francisco nach New York, um dort einige<br />

42 DREHMOMENT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 DREHMOMENT 43


autokino<br />

amour<br />

fotos heiko richard styling sina braetz Models Frida/seeds, Maximilian/indeed<br />

Haare/make-up Gaye Hiette/Bigoudi auto lexus ls 600h<br />

Hemd Brunello Cucinelli<br />

Jacke Plectrum by Ben Sherman<br />

Hose Levi’s<br />

Boots Levi´s<br />

Sonnenbrille Chloé<br />

Tuch Stine Goya<br />

Pullover Carven über<br />

matchesfashion.com<br />

Shorts Levi’s<br />

Schuhe Belstaff


Pullover Lyle & Scott<br />

Jacke Fred Perry<br />

Pullover Tiger of Sweden<br />

Hose Pepe Jeans<br />

Hut Stylist’s own<br />

Brille Chloé<br />

Shirt Sopopular<br />

Jacke Filippa K<br />

Hose G Star Raw<br />

Schuhe Converse<br />

Hut Stylist’s own<br />

Shirt Sopopular<br />

Jacke Filippa K<br />

Kette Levi’s


Pullover Tiger of Sweden<br />

Jacke PRPS Goods & Co.<br />

Hose G-Star<br />

Schuhe Nike<br />

Pullover Lyle & Scott<br />

Jacke Fred Perry<br />

Hose Denham<br />

Schuhe Converse<br />

Pullover Calvin Klein<br />

Hose Brunello Cucinelli<br />

Schuhe Belstaff<br />

Pullover Ralph Lauren<br />

Hose Daniel Hechter<br />

Jacke Levi’s<br />

Schuhe Levi’s<br />

Pullover Lyle & Scott<br />

Jacke Fred Perry<br />

Hose Denham<br />

Schuhe Converse


Pullover Barbour<br />

Hose Ganni<br />

Stiefel Kennel & Schmenger<br />

Lederjacke Weekday<br />

Schal COS<br />

Hemd Denham<br />

Jeans Daniel Hechter<br />

Stiefel Belstaff<br />

Pullover Barbour<br />

Hose Ganni<br />

Stiefel Kennel & Schmenger<br />

Pullover Barbour<br />

Mütze Model’s own<br />

Lederjacke Weekday<br />

Schal COS<br />

Hemd Denham<br />

Jeans Daniel Hechter<br />

Stiefel Belstaff


Breitling<br />

Knautsch<br />

zone<br />

fotos MAUD REMY LONVIS produktion ROMAIN LENANCKER<br />

auswahl BENOIT GAILDRAUD retusche DELPHINE DEGUILHEM


Rolex<br />

Louis Vuitton


Omega<br />

Cartier


Tasche Coccinelle<br />

Kleid Augustin Teboul<br />

Schuhe Tommy Hilfiger Denim<br />

Pullover und Hose Malakias Libman<br />

Gürtel Tommy Hilfiger<br />

Schuhe Geox<br />

robbing<br />

fotos Claudia Klein styling serena toffetti Models Jessica/viva, vic/seeds<br />

Haare/make-up Abra Kennedy/Blossom Management auto ford kuga<br />

queens


Kleid Bottega Veneta<br />

Jacke Medium<br />

Strumpfhose Calzedonia<br />

Schuhe Tiger of Sweden<br />

Mütze Augustin Teboul<br />

Kleid Tiger of Sweden<br />

Schal Ralph Lauren<br />

Gamaschen Augustin Teboul<br />

Schuhe Geox<br />

Brille Dita<br />

Top Tiger of Sweden<br />

Kleid Markus Lupfer


Brille Fendi<br />

Mantel Bottega Veneta<br />

Leggings Tommy Hilfiger<br />

Top Bottega Veneta<br />

Shorts Tiger of Sweden


Brille Supa Dupa<br />

Kleid Markus Lupfer<br />

Brille Calvin Klein Collection<br />

Sweatshirt Tiger of Sweden<br />

Hut Levi’s<br />

Hemd Levi’s<br />

Hose Bottega Veneta<br />

Schuhe Havana Last<br />

Hut Tiger of Sweden<br />

Hemd Kilian Kerner<br />

Hose Tiger of Sweden<br />

Schuhe Bally


SHADES OF<br />

WRAITH<br />

fotos Amos fricke styling Jan-Nico Meyer<br />

auto rolls-royce wraith<br />

Handschuhe Roeckl<br />

Tasche Ferragamo<br />

Schuhe Santoni


Manschettenknöpfe Hermès<br />

Handschuhe Roeckl<br />

Etui Lanvin<br />

Gürtel Louis Vuitton


Brille Jil Sander<br />

Handschuhe Lagerfeld<br />

Gürtel Hermès


Krawatte Hermès<br />

Brille Prada<br />

Uhr Cartier


Schuhe Zign<br />

Tasche Hermès<br />

Handschuhe Roeckl<br />

Sakko Colombo<br />

Krawatte Polo Ralph Lauren<br />

Tasche Burberry


fotos Kristin Loschert styling Hendrik Lakeberg Model Julius/Mega Model Agency<br />

Haare/make-up Abra Kennedy/Blossom Management auto Volkswagen XL1<br />

Brille Lunettes Kollektion<br />

Jacke Acronym<br />

Pullover Barbour<br />

Hose Brioni<br />

Schuhe Gucci


Mantel Brioni<br />

Sakko Brunello Cucinelli<br />

Pullover Brioni<br />

Jacke Acronym


Brille Lunettes Kollektion<br />

Jacke Acronym<br />

Mantel Trussardi<br />

Schal Dsquared<br />

Pullover Tiger of Sweden


Mantel Tiger of Sweden


Sakko Tiger of Sweden<br />

Krawatte Brunello Cucinelli<br />

Pullover Filippa K


StromlinienfOrmig und elegant statt aggressiv -- der Volkswagen XL1 ist attraktiv<br />

wie ein Sportwagen, begrUndet aber eine vOllig eigene Klasse. Das spektakulAre<br />

Ein-Liter-Auto kOnnte der Anfang eines Paradigmenwechsels sein: attraktives Design,<br />

das ohne PS-Geprotze funktioniert. Sparsamkeit, die nicht bieder daherkommt.<br />

Peter Wouda, Leiter Exterieur Design im Volkswagen Design Center Potsdam, erklArt<br />

die Entstehungsgeschichte des einzigartigen XL1<br />

interview Hendrik lakeberg Fotos Kristin Loschert<br />

W<br />

elche Idee steckte ursprünglich hinter dem XL1?<br />

Peter Wouda: Das Team von Volkswagen Design<br />

hatte beim XL1 nicht nur den Auftrag, ein Fahrzeug<br />

<strong>zu</strong> konstruieren und <strong>zu</strong> designen. Vor allem galt es eine<br />

Vision um<strong>zu</strong>setzen. Die Vision war, ein Fahrzeug <strong>zu</strong> kreieren,<br />

das nur einen Liter auf 100 Kilometern verbraucht und damit<br />

das effizienteste Auto der Welt ist. Die Herausforderung dabei war:<br />

Wie schaffen wir es, den Verbrauch so extrem <strong>zu</strong> minimieren und dabei<br />

trotzdem serienfähig und kundengerecht <strong>zu</strong> sein? Vielleicht erinnern Sie<br />

sich an das erste Ein-Liter-Auto, das Herr Piëch 2002 mit nur 0,89 Litern Diesel<br />

auf 100 Kilometern gefahren ist? Ein reiner Prototyp, der mit wenig Designinput<br />

gebaut wurde und als Forschungsfahrzeug zeigte, was hinsichtlich Leichtbau<br />

und Aerodynamik technisch möglich war. Unser Job war es, dieses Fahrzeug<br />

weiter<strong>zu</strong>entwickeln, das <strong>zu</strong>lassungsfähig, serientauglich und darüber hinaus<br />

natürlich auch attraktiv ist und begeistert.<br />

Was mussten Sie beim Design bedenken, um das <strong>zu</strong> erreichen?<br />

Uns war <strong>schnell</strong> klar, dass Standardlösungen nicht infrage kamen und wir nicht<br />

einfach einen neuen Designentwurf aus dem Ärmel schütteln konnten. Denn<br />

für die Optimierung der Aerodynamik hatten wir es mit Proportionen <strong>zu</strong> tun,<br />

die völlig ungewohnt sind. Die Inspirationen für so eine Form kommen aus den<br />

verschiedensten Bereichen. Als Designer begeistert man sich beispielsweise für<br />

eine Hightech-Segelyacht, die hochgradig funktional und ästhetisch perfekt<br />

geformt ist. Wir haben uns aber auch Flugzeuge und Jets angeschaut – bis hin<br />

<strong>zu</strong> extremen Highspeed-Fahrzeugen, die auf dem Salzsee in Utah Geschwindigkeitsrekorde<br />

fahren.<br />

Ein Highspeedfahrzeug verfolgt zwar ein anderes Ziel als der XL1, aber die Maßnahmen<br />

sind ähnlich. Auch wenn es uns nicht in erster Linie um Geschwindigkeit<br />

ging, brauchten auch wir eine perfekte Aerodynamik. Deshalb ist die<br />

Karosserie sehr bündig und flächig gestaltet. Als wir auf der Suche nach einem<br />

Charakter für die Front waren, haben wir uns von der Bionik inspirieren lassen<br />

und uns Haie angeschaut. Haie sind Effizienzweltmeister. Sie haben 400 Millionen<br />

Jahre Evolution hinter sich, in der sich ihre Form perfektioniert hat. Auch<br />

bei ihnen fanden wir Kanten und Flächen, die wir aufgegriffen haben.<br />

Wenn beim XL1 die Effizienz und eine perfekte Aerodynamik die wichtigsten<br />

Ziele waren, sind dann <strong>zu</strong>m Beispiel die tiefreichenden hinteren Radabdeckungen<br />

auch eine Folge davon? Die findet man normalerweise nur als Zierde<br />

an einer Studie.<br />

An diesem Auto ist nichts Zierde. Jede Linie, jede Fläche, jede Fuge hat einen<br />

Grund. Die Abdeckungen der Hinterräder bringen einen signifikanten aerodynamischen<br />

Vorteil, wie auch das schmale Heck mit der präzisen Abrisskante. Wir<br />

haben bei dem Auto intensiver als bei allen anderen Projekten <strong>zu</strong>vor mit den<br />

Aerodynamikern <strong>zu</strong>sammengearbeitet. Gemeinsam gelang es uns, den Luftwiderstand<br />

<strong>zu</strong> minimieren und einen Cw-Wert von nur 0,189 <strong>zu</strong> erreichen. Das ist<br />

Weltrekord für Serienfahrzeuge.<br />

Welche Schwierigkeiten stellten sich bei der Gestaltung des Wagens?<br />

Es war nicht einfach, die ungewöhnlichen Proportionen in eine schöne Form <strong>zu</strong><br />

überführen. Wir hatten es <strong>zu</strong>m Beispiel mit einer extrem niedrigen und sehr<br />

breiten Front <strong>zu</strong> tun. Das ist eigentlich wunderbar und als Designer freut man<br />

sich über so etwas. Aber es gibt gesetzliche Vorgaben, die festlegen, wie tief<br />

maximal ein Scheinwerfer sitzen darf. Auch war es nicht leicht, der Front einen<br />

Charakter <strong>zu</strong> geben, der trotzdem die typischen Volkswagen-Gene in sich trägt,<br />

wie <strong>zu</strong>m Beispiel die ausgeprägte Horizontalität des Kühlergrills, die Präzision<br />

der Linien und der technoide Ausdruck. Wir suchten nach einer Identität, die<br />

nicht wie ein plattgedrückter Volkswagen wirkt, sondern wie ein eigenständiger<br />

Entwurf mit eigenem Charakter. Mit dem prägnanten Tagfahrlicht und dem<br />

Glasband, das die Scheinwerfer verbindet, ist uns das, denke ich, gut gelungen.<br />

Wenn man sich die Front von der Seite anschaut, dann erkennt man übrigens<br />

auch die Hai-Nase.<br />

Sehen Sie den XL1 eigentlich als einen Sportwagen? Vieles, was Sie beschreiben,<br />

würde darauf hindeuten.<br />

Natürlich gibt es Parallelen <strong>zu</strong> Sportwagen, ich sehe ihn aber in erster Linie als<br />

sportliche Leistung. (lacht)<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Wir bezeichnen den XL1 als unsere Formel 1. Ein Projekt, das der Marke einen<br />

großen Innovationsschub gibt. Viel ist natürlich aus dem Sportbereich gelernt:<br />

Der Einsatz von Karbon, das Monocoque oder die Höhe des Autos mit nur 115<br />

cm – diese liegt sogar <strong>noch</strong> unter der eines Lamborghini Gallardo. Diese Attribute<br />

hat der XL1 aber nicht, um möglichst cool <strong>zu</strong> wirken, sondern schlicht, um<br />

dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich <strong>zu</strong> bieten und dadurch absolute<br />

Niedrigeffizienz um<strong>zu</strong>setzen.<br />

Durch den XL1 könnte auch eine andere Attraktivität des Autos entstehen.<br />

Bislang ging es in den Königsklassen der automobilen Welt um laute Motoren,<br />

möglichst viel PS und Drehmoment. Das spielt hier keine dominante<br />

Rolle mehr.<br />

Der XL1 begründet eine eigene Kategorie, hat jedoch die Emotionalität eines<br />

Sportwagens. Die Reaktionen sind sogar stärker, als wenn ich mit einem Supersportwagen<br />

durch die Stadt fahre. Das alles aber ohne provozierte Aggression,<br />

ohne Sozialneid. Der XL1 ist sowohl ein Technologie- als auch ein Sympathieträger.<br />

Als der allererste Prototyp fertig war und das erste Mal auf der Teststrecke<br />

fuhr, stand ich <strong>zu</strong>sammen mit Kollegen am Streckenrand. Das Auto ist aus der


"An diesem Auto ist nichts Zierde.<br />

Jede Linie, jede FlAche, jede Fuge<br />

hat einen Grund."<br />

Steilkurve auf uns <strong>zu</strong>gefahren und mit 100 km/h an uns vorbeigesaust. Normalerweise<br />

wäre das eine laute Angelegenheit, man hört die Reifen, den Wind,<br />

den Motor. Beim XL1 hörte man fast nichts. Da wurde uns erst klar, wie effizient<br />

dieses Auto ist und wie ungewöhnlich. Still und spektakulär <strong>zu</strong>gleich.<br />

Gibt der XL1 auch einen Ausblick auf das <strong>zu</strong>künftige Volkswagen-Design?<br />

Das Volkswagen-Design ist insgesamt so global und segmentübergreifend, da<br />

verdient jeder Volkswagen seine eigene Aufmerksamkeit und Eigenständigkeit<br />

mit einer gemeinsamen DNA. Aber es gibt sicherlich Elemente, die <strong>zu</strong>künftige<br />

Serienfahrzeuge beeinflussen. Das geschieht aber nicht durch die oberflächlichen,<br />

stilistischen Elemente. Es ist der Gesamteindruck. Der XL1 wirkt sehr glatt,<br />

sehr bündig und monolithisch. Das könnte sich in <strong>zu</strong>künftigen Designelementen<br />

wiederfinden. Die Kanten und Linien sind präzise gezogen. Wie über einen<br />

Bogen gespannt. Aber auch die Tagfahrleuchten haben beim XL1 einen eigenen<br />

ikonischen Charakter. Die E-Fahrzeuge von Volkswagen werden in Zukunft in<br />

dieser Hinsicht eine eigene Signatur haben, die davon abgeleitet sind. Und auch<br />

die Kameras, die die Rückspiegel ersetzen, könnten ihren Weg in die Serie finden.<br />

Alles, was die kreativen Ingenieure und Designer bei diesem Projekt lernten,<br />

beeinflusst uns natürlich bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen. Dadurch<br />

entwickelt sich eine Marke weiter.<br />

Gibt es für Sie als Designer am XL1 ein Detail, das Ihnen besonders außergewöhnlich<br />

erscheint?<br />

Die Türen natürlich. Sie schwenken <strong>zu</strong>gleich nach vorne und oben. Das sieht<br />

dramatisch aus, ist aber aus der Funktion heraus geboren. Weil das Auto so<br />

niedrig ist, muss ich einen Teil des Daches öffnen, um komfortabel ein- und<br />

aussteigen <strong>zu</strong> können. Im Bereich des Hecks haben wir kleine Lösungen gefunden,<br />

die aus der engen Zusammenarbeit mit den Aerodynamikern entstanden<br />

sind. Das Rücklicht ist sehr schmal und macht einen Sprung nach innen – die<br />

sogenannte Attika. Der Bereich, in dem das Kennzeichen sitzt, ist ebenfalls tiefer<br />

gesetzt. Dadurch entsteht ein aerodynamischer Vorteil, da sich eine klare Abrisskante<br />

für den Luftstrom bildet. Durch die gezielte Anordnung des Diffusors im<br />

unteren Bereich des Fahrzeughecks haben wir es geschafft, einen Unterdruck <strong>zu</strong><br />

erreichen. Wir saugen dort die Luft <strong>zu</strong>r Kühlung des Motors ein und sie strömt<br />

nach oben durch die Entlüftungsschlitze im Heck wieder aus.<br />

Wenn man den XL1 als eine Art Startpunkt sieht, wäre es möglich, auf seiner<br />

Basis andere Fahrzeuge <strong>zu</strong> entwickeln?<br />

Dieses Auto soll vor allem inspirieren. Es hat viel Raum für Kreativität geöffnet.<br />

Im Moment geht es aber erst einmal darum, die Serie <strong>zu</strong> bauen. Das Erstaunliche<br />

am XL1 ist, dass er zwar exotisch aussieht – wenn man aber eingestiegen<br />

und losgefahren ist, stellt man fest, dass er sich völlig problemlos, solide,<br />

schnittig und agil dirigieren lässt. Es fühlt sich alles überraschend vertraut an.<br />

Ich hatte das Glück mit dem Auto in London fahren <strong>zu</strong> dürfen und habe so viele<br />

„Daumen Hoch“ bekommen wie lange nicht. Von Motorradkurieren, Fahrradkurieren,<br />

Autofahrern – solche Reaktionen bekommt man mit keinem Sportwagen.<br />

Selbst wenn man auf der Autobahn entlangfährt, wird man ständig fotografiert.<br />

Es mag daran liegen, dass dieses Auto in seiner Gesamtaussage sehr ehrlich ist.<br />

Es ist ruhig, weil es kaum Geräusche macht. Es wirkt dramatisch, wegen der<br />

Proportionen, die aber nicht aufgestülpt sind. Nahe<strong>zu</strong> jedes Detail am XL1 ist<br />

nicht die Geburt eines Designertraums, sondern eine technische Notwendigkeit.<br />

Das macht dieses Auto so authentisch.<br />

Brille Lunettes Kollektion<br />

Jacke Acronym<br />

Pullover Barbour<br />

Hose Brioni<br />

Schuhe Gucci


PORTRAT<br />

NIKI LAUDA<br />

"Vielen bin ich bis<br />

heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>"<br />

<strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> ist eine Legende des Motorsports, jetzt hat Hollywood sein Leben verfilmt.<br />

Oder besser: Den spektakulArsten Teil davon. "Rush" erzAhlt die Geschichte seines<br />

Duells mit dem englischen Lebemann James Hunt 1976 am NUrburgring, bei dem<br />

<strong>Lauda</strong> verunglUckte und fast starb. Ein Interview Uber den Kampf um Leben und Tod,<br />

Risikobereitschaft, seinen neuen Posten beim Formel-1-Team von Mercedes-Benz<br />

und die LKWs, in denen er das FahREN lernte<br />

Interview Hendrik Lakeberg Fotos Irina Gavrich<br />

A<br />

ls Rennfahrer oder Chef einer Airline: Ihre Karriere<br />

ist geprägt von Geschwindigkeit. Erinnern Sie sich an<br />

einen ersten Moment, in dem Sie gemerkt haben, welche<br />

Kraft Geschwindigkeit haben kann?<br />

<strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong>: Es war nicht so sehr die Geschwindigkeit, die mich<br />

<strong>zu</strong>m Rennsport gebracht hat. Meine Eltern führten eine Papierfabrik<br />

und auf dem Gelände fuhren ständig Lastwägen, Autos und<br />

Mopeds kreuz und quer. Ein Führerschein war nicht erforderlich, weil<br />

es sich um ein Privatgrundstück handelte. Ich war zehn oder elf und fing<br />

an, mich für jegliche Art von Fahrzeugen <strong>zu</strong> interessieren. Ich bin Traktor<br />

gefahren, mit 15 wollte ich am Steuer eines großen LKWs sitzen. Als ich mit<br />

18 meinen Führerschein in der Tasche hatte, war für mich klar, dass ich in<br />

den Rennsport einsteigen würde. Ich begann mit Bergrennen und arbeitete<br />

mich über die verschiedenen Klassen hoch <strong>zu</strong>r Formel 1. Ich habe das im Blut<br />

gehabt.<br />

Es war die Faszination für Maschinen, die Sie <strong>zu</strong>m Rennfahrer machten?<br />

Ja, und der Ehrgeiz besser <strong>zu</strong> fahren als die anderen. Bei den Traktoren<br />

musste man damals mit Zwischengas schalten. Und einen Gangwechsel<br />

ohne <strong>zu</strong> kratzen, das war schon eine Herausforderung. Ich erzähle Ihnen eine<br />

Anekdote: Ein riesiger Lastwagen<strong>zu</strong>g hat das Papier immer morgens früh von<br />

einer Fabrik in die andere transportiert. Der Weg führte durch das sogenannte<br />

Höllental auf einer sehr engen Straße. Ich bin also um 4 Uhr aufgestanden<br />

und habe auf den Chauffeur des LKWs an der Garage gewartet. Ich war 15 <strong>zu</strong><br />

der Zeit. Grossinger, so hieß der Fahrer, hat mich mitgenommen. Unterwegs<br />

habe ich ihn gebeten, mich hinter das Steuer setzen <strong>zu</strong> dürfen. Er erlaubte<br />

es mir, aber nur bis es hell wurde. Um sechs kommt die Polizei, da darfst du<br />

nicht weiterfahren, sagte er. Das war meine Herausforderung: Besser oder genauso<br />

gut wie er mit dem Riesending diese schwierige Strecke <strong>zu</strong> meistern.<br />

Ihre Eltern waren gegen Ihre Rennambitionen, richtig?<br />

Logisch. Vor allem mein Großvater. Wegen der Gefahr natürlich und weil ich<br />

als <strong>Lauda</strong> nicht Rennfahrer, sondern Industrieller werden sollte.<br />

Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie Ihr Abschlusszeugnis fälschten,<br />

um endlich in den Rennsport ein<strong>zu</strong>steigen.<br />

Das stimmt. Meine Eltern sind mir wegen der Schule sehr auf die Nerven<br />

gegangen. Ich hatte aber nichts anderes als den Rennsport im Kopf und<br />

habe angefangen mit meinem MINI erste Rennen <strong>zu</strong> fahren, ohne es meinen<br />

Eltern <strong>zu</strong> sagen. Nach der Schule bin ich von <strong>zu</strong> Hause ausgezogen und habe<br />

mich relativ <strong>schnell</strong> nach Salzburg abgesetzt. Ich mietete mir eine kleine<br />

Wohnung, ging mit einem BMW Alpina bei Tourenrennen an den Start und<br />

begann meine Karriere <strong>zu</strong> organisieren.<br />

Haben Ihre Eltern Ihnen das übel genommen?<br />

Sie haben irgendwann aufgegeben, mir ihre Ideen um<strong>zu</strong>hängen. Sie wussten,<br />

ich würde einen anderen Weg gehen. Mein Vater und meine Mutter waren,<br />

was das angeht, relativ flexibel, mein Großvater war der große Gegner. Meine<br />

Eltern haben es schließlich akzeptiert. Sie haben mich nicht gefördert, aber<br />

mich machen lassen und nicht mehr dagegen gearbeitet.<br />

In einem Rennen, egal welche Klasse Sie fahren, was sind die intensivsten<br />

Momente?<br />

Im Endeffekt ist es für jeden Menschen gleich: Sie versuchen mit einem Auto<br />

<strong>schnell</strong>er als andere auf einer Geraden oder durch eine Kurve <strong>zu</strong> fahren.<br />

Warum will das der Mensch? Weil er sehen will, wie gut das Auto ist, oder<br />

um <strong>zu</strong> zeigen, wie gut er es beherrschen kann. Bis <strong>zu</strong>m Streckenrand <strong>zu</strong> driften,<br />

das machen junge Leute heute ja tagtäglich auf normalen Straßen. Das<br />

Fürchterliche ist, dass sie sich dabei umbringen können. Oder andere verletzen,<br />

die nichts dafür können. Menschen wollen Extreme ausreizen. Manche<br />

haben dabei keine Angst. Zu denen zähle ich mich. Andere haben Angst und<br />

hören früher auf <strong>zu</strong> beschleunigen. Diejenigen, die ohne Angst fahren, sind<br />

natürlich <strong>schnell</strong>er und dadurch als Rennfahrer geeignet.<br />

90 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 91


Daniel Brühl als <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> in dem Film "Rush".<br />

"Manchmal kam er mir wie ein Zwilling vor", sagt <strong>Lauda</strong><br />

War diese Furchtlosigkeit Ihr großes Talent?<br />

Ich glaube, man wird ängstlich geboren oder nicht. Woher das kommt, weiß<br />

ich nicht. Die, die nicht ängstlich sind, haben kein Problem damit, mehr <strong>zu</strong><br />

riskieren. Und wenn Sie bereit sind, mehr <strong>zu</strong> riskieren, ein Bestreben nach<br />

Perfektion mitbringen und nicht das Handicap haben, über die Gefahr der<br />

Geschwindigkeit nachdenken <strong>zu</strong> müssen, dann verfügen Sie über eine gute<br />

Basis, um Motorsportler <strong>zu</strong> werden. Der Rest ist harte Arbeit.<br />

Wenn man als junger Formel-1-Pilot die ersten Siege einfährt, besteht da<br />

in einem extremen Sport wie diesem das Risiko, ab<strong>zu</strong>heben und größenwahnsinnig<br />

<strong>zu</strong> werden?<br />

Die Gefahr besteht in der heutigen Zeit schon viel früher. Die heutigen<br />

Medien machen oft mit absolut uninteressanten Menschen Headlines. Es ist<br />

unglaublich, wie die Medienlandschaft sich geändert hat. Was interessiert<br />

mich <strong>zu</strong>m Beispiel Frau van der Vaart?! Ob sie ihren Mann betrogen hat und<br />

er deswegen ihre Freundin nimmt, das beschäftigt Deutschland jeden Tag.<br />

Es ist fürchterlich. Das ist eine Entwicklung, die sich in den letzten 30 Jahre<br />

<strong>zu</strong>gespitzt hat. Es gibt immer mehr Medien, die Geschichten brauchen. Auch<br />

wenn sie nicht stimmen, müssen sie geschrieben werden, um Umsätze <strong>zu</strong><br />

generieren. In diesem ganzen Spektakel passiert es häufig, dass Menschen<br />

ohne Leistung medienbekannt werden. Diese Menschen verstehen dabei<br />

meistens nicht, was mit ihnen passiert, deshalb heben sie ab, werden größenwahnsinnig<br />

und spielen das Spiel der Medien mit. Nüchtern betrachtet<br />

haben sie aber nichts in den Zeitungen verloren. Wenn ich mich in die Zeit<br />

<strong>zu</strong>rückversetze, in der ich erste große Erfolge hatte, dann kenne ich das<br />

Gefühl, wie eine Lawine von Medieninteresse auf einen <strong>zu</strong>rollt. Man ist über<br />

Nacht ein Star – das überrumpelt einen natürlich erst mal. Aber ein Spitzensportler<br />

weiß, warum er einer ist. Weil er Rennen gewinnt, weil er etwas<br />

kann. Er weiß auch, dass nach dem Sieg immer das nächste Rennen kommt.<br />

Deswegen hebt er nie ab, denn dann wäre er nicht erfolgreich geworden.<br />

Wenn ich damals auf dem Siegerpodest stand, habe ich mir immer gesagt:<br />

Heute habe ich meinen Job als Bester erledigt. Morgen geht es weiter. Ich<br />

habe <strong>noch</strong> nicht mal den Pokal mit nach Hause genommen. Er hat mich nicht<br />

interessiert.<br />

Der Film „Rush“ handelt von Ihrem spektakulären Duell mit James Hunt<br />

1976 auf dem Nürburgring. Hunt galt damals als Glamour-Boy. Wie passt<br />

er in das Bild?<br />

Hunt war ein Lebemann. Aber er konnte die Formel 1 und seinen Lebensstil<br />

perfekt kombinieren. Er hat Donnerstag, Freitag und Samstag nichts getrunken<br />

und war um 10 im Bett, weil ihm das Risiko <strong>zu</strong> groß war, nicht richtig <strong>zu</strong><br />

performen. Am Montag und Dienstag hat er gefeiert. Außerdem war James<br />

sehr talentiert. Das ist auch der Grund, warum er seine Karriere als Rennfahrer<br />

überlebt hat. Die Zeit damals war nämlich eine andere. Die Frage war:<br />

Überlebst du das Rennen oder nicht? Das Problem gibt es heute Gott sei Dank<br />

nicht mehr.<br />

Warum interessiert uns der Motorsport der Siebziger wieder? Liegt es<br />

daran, dass er damals nicht so stromlinienförmig war wie heute, sondern<br />

rauer, menschlicher und gefährlicher?<br />

Woodstock und Formel 1 – damals war das ungefähr das Gleiche. Das wird es<br />

in diesem Ausmaß nie mehr geben können. Aber die Siebziger sind die Siebziger.<br />

Heute leben wir Gott sei Dank oder – je nach Perspektive – leider in einer<br />

anderen Zeit. Man kann die Zeit nicht mitnehmen. Und in der Vergangenheit<br />

<strong>zu</strong> schwelgen, ergibt für mich keinen Sinn. Ich setze mich lieber mit dem<br />

Heute auseinander oder mit der Zukunft. Und „Rush“ zeigt eben die Siebziger<br />

und wie es damals <strong>zu</strong>gegangen ist.<br />

Fanden Sie „Rush“ realistisch?<br />

Die Geschichte stimmt eindeutig. Ich habe lange mit dem Drehbuchautor<br />

gesprochen und er hat das sehr gut aufgeschrieben. Eine kritische Hürde<br />

waren für mich die Formel-1-Leute, die damals am Nürburgring wirklich<br />

dabei waren. Und die jungen Rennsportler. Das positive Feedback, das von<br />

beiden Seiten kam, hat mich sehr überrascht. Die Alten haben bemängelt,<br />

dass das ein oder andere Detail ein bisschen anders war, aber den Film als<br />

Ganzes, den Kampf zweier Persönlichkeiten, mit allen Emotionen, das fanden<br />

sie beeindruckend. Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die den Film mit mir<br />

angeschaut haben, waren sich gar nicht darüber bewusst, wie gefährlich die<br />

Formel 1 damals war. Der Realismus auch der Rennszenen hat sie erstaunt.<br />

Als ich das gehört hatte, habe ich mir gedacht, der Film könnte wirklich<br />

gut ankommen, denn das kritischste Publikum hat ihn gesehen und für gut<br />

befunden.<br />

Wenn Sie Daniel Brühl, der Sie spielt, auf der Leinwand sehen: Ist der <strong>Niki</strong><br />

<strong>Lauda</strong> der Siebziger ein anderer als heute?<br />

Daniel Brühl spielt mich in einer Art und Weise, dass ich selber erschrocken<br />

bin. Die Körperhaltung, wie er spricht... Eine unglaubliche Leistung. Ich habe<br />

ihn in Wien getroffen, bevor er die Rolle angenommen hat. Er hat mir erklärt,<br />

wie schwer es ist, mich <strong>zu</strong> spielen, da ich sehr bekannt bin. Viele wissen,<br />

wie <strong>Niki</strong> <strong>Lauda</strong> spricht, wie er sich gibt. Aber er hat es perfekt gemeistert.<br />

Manchmal kam er mir wie ein Zwilling vor. Szenen, die mich beim Anschauen<br />

des Films erschrocken haben, waren die, in denen ich nach dem Unfall in<br />

die Öffentlichkeit <strong>zu</strong>rückgekehrt bin. Damals habe ich mich über die Leute<br />

geärgert, die mich blöde erschrocken angeschaut und gedacht haben: Wie<br />

schaut der denn aus? Wo ist sein Ohr? Was ist mit dem los? Das habe ich als<br />

pietätlos empfunden, weil man jemandem, der verunstaltet ist, aus Respekt<br />

in die Augen schaut und versucht über die schwierige Situation positiv<br />

hinweg <strong>zu</strong> gehen anstatt der Person die ganze Zeit auf das fehlende Ohr <strong>zu</strong><br />

starren. Heute habe ich durch den Film gesehen, dass mein Aussehen schon<br />

erschreckend war, und ich verstehe besser, warum die Menschen damals so<br />

reagiert haben.<br />

Vielleicht war es auch nicht allein Ihr Äußeres. Sie sind immerhin 42 Tage<br />

nach dem Unfall wieder an den Start gegangen. Das war für viele mit<br />

92 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 93


"Woodstock und Formel 1 -- damals war das<br />

ungefAhr das Gleiche. Das wird es in<br />

diesem AusmaSS nie mehr geben kOnnen"<br />

Sicherheit auch ein Schock. Sie waren fast tot und schon sitzen Sie wieder<br />

auf einer Pressekonferenz.<br />

Ich war eben sehr risikobereit. Der Unfall hat mich damals nicht überrascht.<br />

Ich habe ihn hingenommen und mir gesagt: Gott sei Dank bist du am Leben<br />

geblieben. Die Herausforderung war, die Angst nach so einem Umfall <strong>zu</strong><br />

überwinden, um so <strong>schnell</strong> wie möglich wieder an meinen Arbeitsplatz<br />

<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>kehren. Es war eine Riesenherausforderung, in Monza direkt wieder<br />

an den Start <strong>zu</strong> gehen. Ich habe mich ihr gestellt und nach wenigen Rennen<br />

war wieder alles beim Alten.<br />

Das Rennen vom Nürburgring spielt die zentrale Rolle im Film. Es ist das<br />

Rennen, das man am meisten mit Ihnen verbindet. Wie ist das für Sie persönlich,<br />

war es auch für Sie das Rennen, das sich bei Ihnen am stärksten<br />

eingeprägt hat? Oder gab es andere?<br />

Den Nürburgring 1976 kann man nicht übertreffen. Der Unfall, fast tot <strong>zu</strong><br />

sein und dann wieder auf<strong>zu</strong>erstehen – das ist nicht <strong>zu</strong> vergleichen. Es gab<br />

viele Rennen, die schwierig waren, aber keines war so schwer wie dieses. Der<br />

Unfall und die Konsequenzen überschatten alles andere.<br />

Schon während Ihrer Karriere in der Formel 1 sind Sie Unternehmer geworden<br />

und haben unter anderem eine Airline gegründet. Hat Ihnen Ihre Zeit<br />

als Rennfahrer bei dem neuen Job geholfen?<br />

Auf jeden Fall. Im Rennsport bekommt man jede Woche eine klare Beurteilung.<br />

Erster, Zweiter oder Dritter, da gibt es keine Diskussion. Schauspieler<br />

und andere Berufe hängen viel stärker von subjektiven Meinungen ab. Das<br />

Gute beim Sport ist, dass es das da nicht gibt. Die Regeln sind eindeutig.<br />

Man ist erfolgreich oder nicht. Und wenn man keinen Erfolg hat, dann muss<br />

man seinen Misserfolg so <strong>schnell</strong> wie möglich korrigieren. Dabei muss man<br />

lernen, den Fehler <strong>zu</strong>erst bei sich selber <strong>zu</strong> suchen. In sich hineingrübeln, bis<br />

man weiß, was schiefgelaufen ist. Der tiefe Blick in sich hinein ist der Schlüssel<br />

<strong>zu</strong>m Erfolg. Wenn man das erkannt hat, dann gibt es nur mehr Schwarz<br />

oder Weiß. Das habe ich durch den Motorsport gelernt: Bei allem, was du tust<br />

– Airline hin oder her – im Endeffekt gibt es keine Grauzone, sondern eindeutige<br />

Ergebnisse. Das Schlimmste ist, bei Problemen keine Entscheidung <strong>zu</strong><br />

treffen. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, dass ich höflich formulieren<br />

kann: „Die einzige Art, wie wir weiter kommen, ist, <strong>schnell</strong> <strong>zu</strong> überlegen, wie<br />

wir besser werden als die anderen.“<br />

Seit letztem Jahr sind Sie beim Formel-1-Team von Mercedes-Benz im Aufsichtsrat.<br />

Wie sehen Sie die Formel 1 heute? Was hat sich verändert?<br />

Ich habe im letzten Jahr als Chairman of the Board bei Mercedes-Benz damit<br />

angefangen, das Formel-1-Team, das im letzten und dem Jahr davor nicht<br />

sehr gut unterwegs war, so <strong>schnell</strong> wie möglich in den Griff <strong>zu</strong> bekommen.<br />

Das war sehr gut möglich, weil Ross Brown, der für den Misserfolg mit<br />

verantwortlich war, schon die richtigen Weichen gestellt hatte. Wir waren<br />

dadurch in der Lage, zwei Schritte auf einmal <strong>zu</strong> gehen, und konnten so ein<br />

neues kompetitives Auto entwickeln. Damit war Mercedes von Saison-Beginn<br />

an und im Vergleich <strong>zu</strong>m letzten Jahr viel wettbewerbsfähiger. Bis jetzt<br />

wurden drei Rennen gewonnen und sieben oder acht Polepositions erfahren.<br />

Das Team ist auf dem richtigen Weg. Aber es hat sich schon viel verändert<br />

im Vergleich <strong>zu</strong> meiner Zeit als Fahrer. Was mich überrascht hat, ist, wie<br />

eng das Team heute <strong>zu</strong>sammenarbeitet: Die Fahrer bekommen während<br />

des ganzen Trainings von den Ingenieuren gesagt, was sie mit dem Auto<br />

tun müssen. Das Differenzial verstellen, auf die Reifentemperatur achten,<br />

die ihnen permanent mitgeteilt wird. Auf den Spritverbrauch <strong>zu</strong> achten, der<br />

ihnen angesagt wird. Früher sind wir ganz alleine gefahren. Wir mussten mit<br />

den Zeichen, die uns das Auto gab, alleine fertig werden. Heute geht es viel<br />

stärker um das Zusammenspiel zwischen Computerdaten, Ingenieuren und<br />

Fahrern. Ich empfinde das als positiv.<br />

Mercedes ist also auf dem richtigen Weg. Was muss nun <strong>noch</strong> passieren?<br />

Wir müssen <strong>zu</strong>sehen, dass wir die Saison genauso gut beenden wie wir sie<br />

begonnen haben. Die Rennen in Monza und Spa waren nicht ganz so toll.<br />

Durch die tiefgreifenden Änderungen im Reglement im nächsten Jahr werden<br />

die Karten <strong>noch</strong> mal neu gemischt. Das ist eine Herausforderung, aber<br />

auch eine Chance.<br />

Wenn Sie mit den jungen Fahrern sprechen, die heute erfolgreich sind, was<br />

fällt Ihnen da auf? Ticken Sie anders als <strong>zu</strong> Ihrer Formel-1-Zeit?<br />

Sie müssen sich mit dem Thema Leben und Tod nicht mehr auseinandersetzen,<br />

denn das spielt heute keine große Rolle mehr. Ihre Persönlichkeiten<br />

werden deshalb nicht so gefordert wie damals, weil das Risiko nicht so groß<br />

ist. Wenn es <strong>zu</strong> einer Berührung kommt, dann fahren die Autos von der<br />

Bahn, wo ausreichend Platz ist. Sie knallen nicht mehr an eine Leitschiene.<br />

Ansonsten sind die Aufgaben gleich: So <strong>schnell</strong> wie möglich fahren und so<br />

oft wie möglich gewinnen. Passieren kann natürlich immer was. Als ich<br />

damals in der Formel 1 anfing, war ich plötzlich damit konfrontiert, dass<br />

jedes Jahr eine Person tödlich verunglückte. Ich habe immer versucht, so<br />

genau wie möglich heraus<strong>zu</strong>finden, was bei diesen Unfällen passiert ist, um<br />

dann daraus die Konsequenzen <strong>zu</strong> ziehen. Mittlerweile ist seit Senna vor 20<br />

Jahren nichts passiert. Was tut der Mensch, wenn nichts passiert? Er denkt<br />

nicht drüber nach. Irgendwann wird wieder was passieren, das ist für mich<br />

unbestritten, denn auch die heutigen Formel-1-Autos sind trotz Sicherheitsvorkehrungen<br />

nicht immun. Irgendwann berühren sich Räder, jemand hebt<br />

ab. Ganz weg ist das Risiko natürlich nie, wenn man mit 330 km/h und 20<br />

anderen Autos im Kreis fährt.<br />

Wissen Sie heute ganz genau, was bei Ihrem Unfall schiefgelaufen ist? Das<br />

war lange nicht klar.<br />

Das ist relativ einfach: Es wurden aus Gewichtsgründen Magnesiumteile am<br />

Motor montiert, die die Radaufhängung gehalten haben, und der eine auf der<br />

rechten Seite ist gebrochen und das rechte Hinterrad hat sich weggedreht<br />

und deswegen bin ich abgehoben.<br />

Wenn Sie <strong>zu</strong>rückschauen auf ihre Rennkarriere: Gibt es eine Art Philosophie<br />

der Geschwindigkeit? Gibt es etwas, das man über sich lernt?<br />

Auf dem <strong>schnell</strong>sten Weg <strong>zu</strong>m Ziel kommen. Man muss ungeduldig sein.<br />

Es muss immer weitergehen. Ich verschwende keine Zeit für irgendetwas.<br />

Vielen bin ich damit bis heute <strong>zu</strong> <strong>schnell</strong>.<br />

94 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 95


ESSAY<br />

Wie gefAhrlich<br />

ist Carhacking?<br />

Je mehr Technik in modernen Autos verbaut wird, desto verwundbarer<br />

werden sie fUr Angriffe von Hackern. Auf der Messe Defcon wurde<br />

nun ein kleiner billiger Computer prAsentiert, der Zugriff auf die<br />

Bordsysteme hat. MUssen wir uns Sorgen machen?<br />

text Willy Katz<br />

L<br />

ängst hat die Digitalisierung unserer Lebensumstände<br />

das Auto erreicht. Integrierte On-Board-Kommunikationsysteme<br />

wie Mercedes’ @YourCommand,<br />

Fords SYNC oder General Motors´ OnStar versprechen die<br />

Fahrerkabine mit dem Internet und den Sozialen Netzwerken<br />

<strong>zu</strong> verbinden. Intelligentere Navigationssysteme, die Kontrolle der<br />

Klimaanlage und des Tankstandes via App und verbesserte Schnittstellen<br />

für mobile Geräte sind im Premium-Segment schon jetzt Standard.<br />

Da<strong>zu</strong> kommen sollen Cloud-basierte Dienste, die Möglichkeit wie<br />

bei Apples Siri Befehle <strong>zu</strong> sprechen oder gar Windschutzscheiben, die als<br />

große Displays funktionieren und in Echtzeit Informationen über Gebäude<br />

abrufen sowie E-Mails und Video-Chats anzeigen.<br />

Autos sind <strong>zu</strong> rollenden Computern geworden. Sie lassen sich programmieren<br />

und sie lassen sich manipulieren, gegebenenfalls die vom Hersteller<br />

künstlich reduzierte PS Zahl hochsetzen oder den Feinstaubfilter austricksen.<br />

Bisher haben Geräte, die derart auf die Firmware von Autos <strong>zu</strong>greifen<br />

konnten, über 1000 Dollar gekostet. Das könnte sich nun ändern.<br />

Auf der Hackermesse Defcon in Las Vegas wurde Anfang August ein Minicomputer<br />

präsentiert, mit dem jeder Zugriff auf die Bordelektronik seines<br />

Autos nehmen kann und der dabei nur 20 Euro Kosten soll. Der IT-Experte<br />

und Ex-Mitarbeiter von Airbus-Military Javier Vazquez Vidal und der professionelle<br />

Hacker Alberto Garcia Illera wollen den Bausatz da<strong>zu</strong> bald im Netz<br />

veröffentlichen.<br />

Wenige Wochen vorher haben die beiden Sicherheitsexperten Charlie Miller,<br />

heute bei Twitter, ehemals bei der NSA angestellt, und Cris Valasek dem<br />

Magazin „Forbes“ demonstriert, wie sie ein Auto über das Steuerungssystem<br />

CAN-Bus manipulieren können. Und das während der Fahrt nur mit einem<br />

angeschlossenen Laptop. Neben Spielereien mit der Tankanzeige und dem<br />

Tachometer ließen sie das Auto <strong>zu</strong>r Seite ausschlagen wie ein verängstigtes<br />

Pferd. Sogar die Bremsen konnten außer Kraft gesetzt werden.<br />

„Miller und Valasek zeigen, dass ein Auto nicht einfach eine Maschine<br />

aus Glas und Stahl ist, sondern ein Netzwerk von Computern, das man<br />

hacken kann“, schreibt Andy Greenberg im Magazin „Forbes“. Die Arbeit der<br />

beiden Nerds ist kein Privatvergnügen, sondern ein mit 80.000 $ gesponsertes<br />

Forschungsprojekt der Pentagon nahen „Defense Advanced Research<br />

Project Agency“.<br />

Natürlich ist dies eine Horrorvorstellung nicht nur für private Autofirmen,<br />

sondern auch für nationale Institutionen, dass ihre technisch hochgerüsteten<br />

Fahrzeuge, vielleicht auch Schiffe oder gar Jets und Drohnen, über<br />

Wifi von irgendwelchen Hackern übernommen werden können.<br />

Fahrzeugbauer reagieren mit der Ankündigung, für verbesserte Verschlüsselungsmethoden<br />

<strong>zu</strong> sorgen.<br />

Mercedes etwa setzt auf geschlossene Systeme, Chips, die nur eine Funktion<br />

haben und vom Rest der Hard- und Software an Bord isoliert sind. Offene<br />

Onlinekanäle werden über WPA2 verschlüsselt. Zudem verfolgen interne<br />

Supervisor-Teams jedes Gerücht eines „over the air“-Hacks etwa über Wifi<br />

oder Bluetooth. Bisher habe es, <strong>zu</strong>mindest offiziell, keine solcher Zugriffe<br />

gegeben. Absolute Sicherheit, so heißt es bei Mercedes, gibt es aber den<strong>noch</strong><br />

nicht. Sollte ein autorisierter Anbieter Verschlüsselungscodes weitergeben,<br />

dann könnte jedes <strong>noch</strong> so gute Sicherheitssystem physisch, also über direkten<br />

Zugriff via Kabel, überwunden werden. Was <strong>zu</strong>m Beispiel im Bereich des<br />

CarSharing ein (illegales) Geschäftsmodell sein könnte. Wenn sich nämlich<br />

die Bezahlfunktion außer Kraft setzen ließe.<br />

Die Zukunft gehört mit Sicherheit immer besser vernetzten, bald wohl<br />

eigenständig über GPS navigierenden Automobilen. Sie werden, ob physisch<br />

oder „over the air“, verwundbar sein für Hackerangriffe. Sicherheit wird dann<br />

wie immer eine Frage des Preises sein.<br />

96 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 97


FEATURE<br />

Interstellar<br />

Daft Punk sind die Popsensation des Jahres und ihr Hit "Get lucky"<br />

ein Ohrwurm fur die ewigkeit. Im Interview erzAhlten uns<br />

Thomas Bangalter und Guy Homem-Christo, was ihre ersten Autos waren<br />

und warum sie in Zukunft Richtung Weltall aufbrechen wollen<br />

TEXT Hendrik Lakeberg und Le Tone Fotos Cameron Smith<br />

98 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 99


V<br />

on San Francisco bis Wladiwostok – es gibt wohl<br />

kaum eine Autostereoanlage, auf der Daft Punks<br />

„Get Lucky“ in den letzten Monaten nicht gelaufen ist.<br />

Die französischen Produzenten Thomas Bangalter und<br />

Guy Homem-Christo schenkten der Welt mit dem leichtfüßig<br />

groovenden Disco-Stück den Soundtrack für den Sommer.<br />

Trotz des gigantischen Erfolgs von über einer Million verkauften physischen<br />

Tonträgern bleiben die Pariser Studiotüftler mit dem aktuellen Album<br />

„Random Access Memory“ ihrem eigenwilligen Bandkonzept treu: Man<br />

kennt ihre wahren Gesichter nicht, sondern nur zwei futuristische Masken,<br />

hinter denen sich Bangalter und Homem-Christo verbergen. Der Übergang<br />

von großem Pop <strong>zu</strong> Konzeptkunst ist bei Daft Punk fließend. Sie füllen Stadien<br />

mit ihrer Musik und thematisieren gleichzeitig das Verhältnis von Mensch<br />

und Maschine: Wie bei Kraftwerk bleibt offen, ob hier Cyborgs am Werk sind<br />

oder Menschen aus Fleisch und Blut. Am Ende spielt das wahrscheinlich auch<br />

keine Rolle, denn wer von uns kann schon <strong>noch</strong> ohne die Technologie leben,<br />

die wir in unserer Hosentasche tragen (Smartphone) oder in die wir uns<br />

jeden Morgen auf dem Weg <strong>zu</strong>r Arbeit setzen (Auto). Kurz: Daft Punk ist eine<br />

größere, spektakuläre Version von uns.<br />

Zu Daft Punks Technik- und Cyborg-Image passt, dass sie immer schon<br />

ein Faible für außergewöhnliche Fahrzeuge hatten. Der japanische Manga-<br />

Großmeister Leiji Matsumoto zeichnete atemberaubende Raumschiffe für<br />

mehrere Videos <strong>zu</strong> Daft Punks Album „Discovery“, die <strong>zu</strong>sammengefasst<br />

unter dem Titel „Interstella 5555: The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem“ als<br />

DVD erschienen sind. Das Feuerwehrauto in dem Video „Burnin'' oder die<br />

Traktoren in „Revolution 909“ von 1996 deuten das ebenfalls an. Oder der<br />

1987er Ferrari 412 in Daft Punks eigenem Kultfilm „Electroma“, den sie 2011<br />

<strong>zu</strong>gunsten der Tsunami-Opfer versteigerten. Und für das Remake des Kultfilms<br />

„Tron“, der von einem Motorradrennen in einer abstrakten Computerwelt<br />

spielt, schrieben die beiden den Soundtrack. Zwischen Jungsträumen,<br />

Technik-Utopien und der Kritik an einer totalen Technisierung unseres<br />

Lebens – Daft Punk wollen sich nicht entscheiden, was denn nun genau ihr<br />

Anliegen ist. Das macht sie so faszinierend und unterhaltsam. Dass sie gerade<br />

auf ihrem aktuellen Album auch <strong>noch</strong> ein unschlagbares Händchen für<br />

Popmelodien haben, die einem nicht aus dem Kopf gehen wollen, macht sie<br />

in diesem Jahr unwiderstehlich.<br />

Obwohl Thomas Bangalter und Guy Homem-Christo so gut wie nichts<br />

Persönliches von sich preisgeben, haben sie uns im Interview verraten, dass<br />

ihre ersten Autos ein Fiat 500 und ein Renault 30 waren. Statt Moped oder<br />

den in Paris verbreiteten Rollern fuhren sie <strong>zu</strong>r Schulzeit Metro. Nachdem ihr<br />

Ferrari 412 unter den Hammer gekommen ist, haben sie aktuell ein Auge auf<br />

den Aston Martin Bulldog (siehe auch in unserer Rubrik "Gebrauchtwagen"<br />

auf Seite 114) geworfen, aber auch der Lamborghini Countach würde in ihre<br />

Science-Fiction-Visionen passen.<br />

Beim Grand Prix von Monaco in diesem Jahr standen Daft Punk dem Lotus-Team<br />

bei. Auch dies eine überraschende Entscheidung, haben sich doch<br />

bestimmt zahlreiche Autohersteller darum gerissen, <strong>zu</strong>m Teil des futuristischen<br />

Daft-Punk-Universums <strong>zu</strong> werden, das in diesem Jahr die Welt eroberte.<br />

„Ein Auto <strong>zu</strong> gestalten, wäre keine schlechte Idee“, schreiben Bangalter<br />

und Homem-Christo per E-Mail. Warum auch nicht? Ihre Vorliebe für die<br />

großen futuristischen Designs der 70er- und 80er-Jahre mit seinen harten,<br />

kantigen Karosserien, könnten bei all den aktuell üblichen menschelnden,<br />

bionischen Formen tatsächlich interessante Impulse setzen.<br />

„Wir sind in einer Pyramide durch Amerika gereist“, antworten die beiden,<br />

als wir sie auf ihre 2009er-Tour ansprechen, bei der Daft Punk in der aufwendigen<br />

Bühnenshow in einer Pyramide wie in einer Kommandozentrale über<br />

dem Publikum thronten. Ob sie in dieser auch außerhalb der Bühnenshow<br />

über die amerikanischen Highways gereist sind, lassen sie offen. Vorstellen<br />

kann man sich allerdings, wie der Daft-Punk-Tross angeführt von einer Pyramide<br />

unter einem von Sternen beleuchtetem Firmament die Wüste von Arizona<br />

durchkreuzen. Die Straße, das bestätigen uns Daft Punk allerdings, steht<br />

auch für die beiden Franzosen für Freiheit. Und es sind nicht nur die Straßen<br />

der USA oder Europas, sondern auch die Routen in den Weltraum, auf denen<br />

sie reisen wollen. Die Erde ist für Daft Punk <strong>zu</strong> klein geworden. Mars, Jupiter<br />

und Uranus sind die Orte, <strong>zu</strong> denen es sie hinzieht. In den Weltraum wollten<br />

Bangalter und Homem-Christo immer schon, und so langsam wird diese<br />

interstellare Vision realistischer. Daft Punk als Anführer der Erkundung des<br />

Alls – es gibt schlimmere Vorstellungen. Auch für die Außerirdischen, auf die<br />

sie treffen könnten, denn Musik ist doch ein guter Friedensbotschafter.<br />

100 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 101


FEATURE<br />

Lost Highway<br />

Eine gute TragOdie lebt von der FallhOhe der Hauptfigur. Cadillac, Titan der US-<br />

Automobil-Ikonen, stUrzte vom gigantomanischen Konsum-Heilsbringer in die Tiefen<br />

der Bedeutungslosigkeit. Wir blicken <strong>zu</strong>rUck auf Uber einhundert Jahre rasanter<br />

Berg- und Talfahrten des Ur-amerikanischen Automobils und zeigen die wichtigsten<br />

Concept Cars der Firmengeschichte. Eine Story mit Happy End?<br />

Text Alexander Batke-Lachmann Fotos General Motors<br />

D<br />

er amerikanische Traum.<br />

Luxus, Fortschritt, Überfluss.<br />

Ruhm. Für jede Stufe auf dem Weg<br />

vom Tellerwäscher <strong>zu</strong>m Millionär wollte<br />

der Über-Konzern General Motors eine<br />

passende Marke im Portfolio haben. Und auf<br />

der obersten Sprosse der Erfolgsleiter stand seit<br />

jeher Cadillac, einer der ältesten Autohersteller<br />

überhaupt.<br />

Von Anfang an setzt Cadillac Maßstäbe im Luxussegment:<br />

der erste V8 in Großserie, elektrischer Anlasser als Standardausstattung.<br />

Als Cadillac auf der New Yorker Automobile<br />

Show 1930 den ersten Serien-V16 vorstellt, spielt die<br />

General-Motors-Marke nicht nur technisch in der ersten<br />

Liga – als erster Autohersteller leistet man sich in Detroit<br />

mit der „Art and Colour Section“ unter Leitung von Harley<br />

Earl eine eigene Design-Abteilung.<br />

Damit vollzieht sich ein Wendepunkt in der Automobilgeschichte.<br />

Das Auto war keine motorisierte Kutsche mehr,<br />

von den Fließbändern der Hersteller liefen nicht mehr nur<br />

Fahrgestelle mit Motoren, die von Karossenbauern wie<br />

Fleetwood oder Fisher mit Dutzenden verschiedenen Aufbauten<br />

versehen wurden. Mit der Gründung einer eigenen<br />

Design-Abteilung und der schrittweisen Integration der<br />

ehemals unabhängigen Karosseriehersteller erfindet sich<br />

das Automobil neu. Form und Funktion finden sich plötzlich<br />

unter einem Dach.<br />

Und Cadillac geht auch den nächsten Schritt vor der<br />

Konkurrenz: Chef-Designer Harley Earl erkannte als erster<br />

den PR-Wert von Concept Cars und die Notwendigkeit, die<br />

unterschiedlichen Marken des General-Motors-Konzerns<br />

durch eine differenzierte Designsprache voneinander<br />

<strong>zu</strong> unterscheiden. Harleys Team ist es, das mit einem<br />

ästhetischen Coup ein ganzes Jahrzehnt Auto-Geschichte<br />

beherrschen sollte: Von einem kleinen Stummel wurde<br />

die Heckflosse im Verlauf der 50er-Jahre <strong>zu</strong> einem bis ins<br />

Groteske überhöhten Stilelement und festes Markenzeichen<br />

Cadillacs. Es ist das Zeitalter der Dream Cars,<br />

luxuriöser, chromblitzender überdimensionaler Star-Wars-<br />

Straßenkreuzer mit riesigen V8-Motoren. Elvis Presley<br />

besingt seinen pink Cadillac und als Eisenhower 1953 <strong>zu</strong>r<br />

Amtseinführung über die Pennsylvania Avenue chauffiert<br />

wird, winkt er den Kameras aus einem der ersten Eldorado<br />

Convertible <strong>zu</strong>. Manche Cadillac-Modelle gab es in über 200<br />

Farbkombinationen <strong>zu</strong> ordern, als Sonderausstattung Fernbedienungen<br />

für den Kofferraum, Parfümzerstäuber, vergoldete<br />

Trinkbecher und PS-Zahlen jenseits der 300. Cadillac<br />

symbolisierte den Rausch des Überflusses und fast naiven<br />

Fortschrittsglaubens jener Zeit wie keine andere Marke.<br />

Stilistisch findet die Zeitenwende schon Mitte der<br />

60er-Jahre statt. Die stilprägende Heckflosse bleibt bei<br />

den meisten Cadillac-Modellen bis in die Gegenwart mit<br />

senkrecht stehenden Rückleuchten angedeutet, ebenso der<br />

gepfeilte, dominante Kühlergrill. Doch mit neuen klaren<br />

Linien und Kanten verabschiedet sich Cadillac vom üppigen<br />

Barock der Harley-Jahre. Die Leistungsdaten steigen<br />

weiter: Anfang der 70er-Jahre bringt es der meistverkaufte<br />

Cadillac, der Sedan de Ville, auf 5,7 Meter Länge, enorme<br />

7,7 Liter Hubraum, über 400 PS und bis <strong>zu</strong> 2,5 Tonnen<br />

Gewicht. Cadillacs Interpretation von Luxus war schiere<br />

Größe. Doch dann kommt mit den Ölkrisen ab 1973 der<br />

große Wendepunkt für die amerikanische Automobilindustrie.<br />

Die Absatzzahlen brechen ein, Motoren und Karossen<br />

schrumpfen, während die europäische Konkurrenz, allen<br />

voran Mercedes, den amerikanischen Luxusmarkt mit<br />

leichteren und sparsameren Modellen aufrollt. Die überdimensionierten<br />

Straßenkreuzer wirken wie Saurier aus<br />

einer anderen Zeit.<br />

Es folgen zwei verlorene Jahrzehnte, in denen es der<br />

Marke nicht gelingt, dem eigenen Anspruch „Standard<br />

of the World“ gerecht <strong>zu</strong> werden. Mit mutlosen Modellen<br />

versteckt sich die einstige Glamour-Marke im GM-Portfolio.<br />

Erst mit der Jahrtausendwende wagt Cadillac, mit dem<br />

Rücken <strong>zu</strong>r Wand, den überfälligen Neustart. Als 1999 der<br />

messerscharf gezeichnete Evoq einen Ausblick auf die „Art<br />

and Science“-Designphilosophie kommender Modelle gibt,<br />

laufen Cadillac-Traditionalisten Amok. Vorbei die bequeme<br />

Behaglichkeit in der konservativ-biederen Komfort-Zone.<br />

Cadillac hat erkannt, dass Luxus ein Statement ist. Und<br />

Statements sind nur relevant, wenn sie polarisieren. Alleine<br />

das Timing ist ungünstig. Folgt dem Marken-Relaunch<br />

doch eine der schwersten Rezessionen. Der Mutterkonzern<br />

GM beginnt <strong>zu</strong> trudeln, schlittert in die Insolvenz – und<br />

überlebt. 5 Jahre später schreibt Cadillac im ersten Quartal<br />

2013 die besten Verkaufszahlen seit 1976. In Detroit hat<br />

man die Auffahrt <strong>zu</strong>m Highway wiedergefunden. Zuerst<br />

soll es nach Asien gehen. Und dann nach Europa.<br />

102 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 103


Cadillac Aerodynamic<br />

Concept Car, 1933<br />

Eines der ersten Cadillac-Showcars: Mit dem Aerodynamic<br />

Concept Car zeigt die „Art and Colour“-Abteilung auf<br />

der Weltausstellung in Chicago ein elegantes 16-Zylinder-<br />

Coupe. Im Gegensatz <strong>zu</strong> den meisten zeitgenössischen<br />

Automobilen war der Kofferraum harmonisch in den<br />

Fahrzeugkörper integriert: Es ist die Geburtsstunde des<br />

Fastback-Designs.<br />

Cadillac Evoq, 1999<br />

Zeitenwende: Kurz vor dem neuen Millennium markiert<br />

der Evoq einen konsequenten Neustart für Cadillac. Nach<br />

über 20 Jahren Stagnation soll der kantige Evoq helfen,<br />

die Marke mit einer unverwechselbaren Designsprache<br />

gegen Mercedes, BMW und Lexus neu <strong>zu</strong> positionieren.<br />

Ab dem 2002er CTS übersetzt Cadillac das neue Markengesicht<br />

dann tatsächlich auch in Serienfahrzeuge,<br />

inklusive einem neuen, reduzierten Logo.<br />

Cadillac Cyclone, 1959<br />

Das Raketenauto: Als letzter Entwurf von GM-Designlegende<br />

Harley Earl, war der futuristische Cadillac Cyclone<br />

Höhe- und Endpunkt des automobilen Space-Age. In<br />

den Raketenspitzen waren Radarsensoren eines frühen<br />

Aufprallwarnsystems eingebaut, die Türen öffneten sich<br />

per Knopfdruck und das Design-Highlight war die im<br />

Kofferraum versenkbare Glaskuppel.<br />

Cadillac Voyage, 1988<br />

Rennreiselimousine: Konzipiert für komfortable<br />

Langstrecken-Hochgeschwindigkeits-Touren erinnert der<br />

cw-optimierte Voyage mit seinen weichen, fließenden<br />

Formen und riesigen Glasflächen eher an das Audi-Aero-<br />

Design der 80er-Jahre als an die kantigen Folded-Paper-<br />

Geschwister bei den Cadillac-Händlern. Im starken<br />

Kontrast <strong>zu</strong> dem fließenden Fahrzeugkörper zitiert der<br />

dominante Kühler und die zweifarbige Lackierung die<br />

goldenen Cadillac-Jahre.<br />

Cadillac Elmiraj, 2013<br />

Was bedeutet wahrer Luxus? Wie könnte ein neues Flaggschiff<br />

aussehen? Cadillacs Antwort ist eine monumentale<br />

Coupé-Studie mit 4,5 Liter V8 Motor und über 500 PS - in<br />

bester Tradition eines 1967er Eldorado. Mit schmalen,<br />

vertikalen Lichtern, dynamisch gepfeiltem Grill und<br />

nicht <strong>zu</strong> übersehenden Chrom-Akzenten schlägt der<br />

Elmiraj eine Brücke zwischen der „Art and Science“-Ära<br />

und dem Zeitalter der Dream Cars.<br />

104 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 105


INTERVIEW<br />

Syd Mead<br />

"Rolls-Royce sehen aus<br />

wie lackierte Traktoren"<br />

Als Designer ist Syd Mead eine Legende. Dabei hat es kaum eines seiner Fahrzeuge<br />

auf die StraSSe geschafft. Doch groSSe Hollywood-Filme sind bevOlkert von<br />

seinen futuristischen Autos, MotorrAdern und Raumschiffen. Von "Blade Runner"<br />

Uber "Tron" bis <strong>zu</strong>m aktuellen Blockbuster "Elysium", dem 80-jAhrigen ging es<br />

immer darum, eine realistische Zukunft <strong>zu</strong> entwerfen.<br />

Interview Sébastien Carayol Fotos Katie Callan<br />

W<br />

ann haben Sie sich <strong>zu</strong>m ersten Mal über Autodesign<br />

Gedanken gemacht?<br />

Syd Mead: Während des Zweiten Weltkriegs zeichneten<br />

meine Freunde in der Schule Stuka-Bomber, während<br />

ich nur Autos und Lastwagen zeichnete. Ein bisschen später,<br />

als wir in South Dakota lebten, erinnere ich mich daran, wie<br />

ich anfing, mir bewusst vor<strong>zu</strong>stellen, wie Autos in Zukunft aussehen<br />

würden. Ich habe sie dann sehr oval gezeichnet. Am Ende ist<br />

genau das auch ein bisschen so passiert. Ich mochte die anderen Kinder<br />

in meinem Alter nicht so sehr. Ich fand sie langweilig und fantasielos. Ich<br />

kreierte meine eigene Welt, weil sie mir präziser vorkam. In meiner Nachbarschaft<br />

gab es einen älteren Jungen, der ein Motorrad fuhr. Das faszinierte<br />

mich. Zwei Reifen und ein großer Motor. Also habe ich mich daran gemacht,<br />

Motoren der Zukunft <strong>zu</strong> zeichnen. Ich stelle mir vor, dass sie eine Automatik-<br />

Schaltung haben würden.<br />

Mit sieben, acht Jahren?!<br />

Ja, ich habe gedacht, dass es die Sache einfacher machen würde. Die Idee ist<br />

mir gekommen, als ich meinen Eltern beim Fahren <strong>zu</strong>sah. Ich sah, dass mein<br />

Vater ständig damit beschäftigt war, Gänge <strong>zu</strong> schalten. Das schien mir sehr<br />

altmodisch.<br />

Was war das erste Auto, das Sie wegen seines Designs gekauft haben?<br />

Ich hatte einen Ford 34 Roadster mit einem versenkbaren Sitz hinten. So<br />

konnte ich mit meinem Bruder auf Double Dates fahren. Danach habe ich<br />

einen Ford 39 Sedan gekauft. Einen Ford 48 Coupé. Einen Oldsmobile 52, als<br />

ich von der Army <strong>zu</strong>rückkam – alles nur gute Entscheidungen. Aber mein<br />

Liebling bleibt der Mercedes 300 SL Gullwing. Ich habe meinen 34 Jahre lang<br />

behalten! Nach der 3. Lackierung musste ich mich von ihm trennen. Irgendwann<br />

vertraute ich meinem Reaktionsvermögen auch nicht mehr. Und dann<br />

haben sie angefangen Orange County, wo ich damals lebte, <strong>zu</strong> urbanisieren<br />

und ich konnte sowieso nicht mehr mit 200 über den Highway 5 donnern.<br />

Das erste Auto, das Sie gezeichnet haben, mit der Ambition im Hinterkopf,<br />

Designer <strong>zu</strong> werden?<br />

Ich habe angefangen, fiktive, aber durchdachte Autos <strong>zu</strong> zeichnen, als ich in<br />

der Armee war. Ich war 22, 23 Jahre alt. Als Buick mit dem ersten wirklichen<br />

Kühlergrill rauskam, hatte ich das Gefühl, dass die Zukunft endlich angekommen<br />

war. Das hat viel verändert und mich inspiriert, selber ein Auto <strong>zu</strong><br />

entwerfen. Einen sechs Meter langen und zwei Meter breiten Roadster. Ich<br />

nannte ihn „The Sultan“. Er war ganz schwarz mit goldenem Chrom. Goldener<br />

Chrom, heut<strong>zu</strong>tage ist das sehr schlechter Geschmack!<br />

Es würde in ein Hip-Hop-Video passen...<br />

Genau! Das Auto hatte diese riesigen Stoßdämpfer. Das ganze Programm...<br />

Am Anfang gab ich mich damit <strong>zu</strong>frieden, die Designideen, die aus Detroit<br />

kamen, nur neu <strong>zu</strong> mischen. Als ich aus Okinawa am Ende des Korea-Krieges<br />

heimkam in die USA, habe ich im Advanced Styling Studio von Ford angefangen.<br />

Und es dann verlassen, um Kataloge und Bücher <strong>zu</strong> illustrieren. Bei Ford<br />

hatte ich genug gelernt, um <strong>zu</strong> wissen, wie ein Auto konstruktionstechnisch<br />

funktioniert. Meine Arbeit bestand darin, mir Autos vor<strong>zu</strong>stellen, die vollkommen<br />

wirklich erscheinen und gleichzeitig die Zukunft vorwegnehmen.<br />

Die Industrie hat sich im Laufe der Jahre viele Ihrer Ideen abgeschaut,<br />

oder?<br />

106 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 107


"FUr die meisten Science-Fiction-KUnstler<br />

sind Zukunftsszenarien grafische Ubungen und<br />

nicht das Bild einer Maschine, die in 50 oder<br />

60 Jahren wirklich existieren kOnnte"<br />

Es ist schwierig <strong>zu</strong> sagen, weil viele Leute eine ähnliche Aufgabe haben. Sie<br />

sind alle kreativ, intelligent und versuchen die gleichen Probleme <strong>zu</strong> lösen:<br />

Vier Reifen, Türen und eine bestimmte Größe so <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>bringen, dass<br />

Leute in das Ergebnis einsteigen wollen. Es besteht dabei immer die Chance,<br />

dass jemand die gleiche Idee wie du schon fünf Jahre früher gehabt hat.<br />

Sind Konzepte von Ihnen Realität geworden?<br />

Als ich im Studio von Raymond Loewy in New York gearbeitet habe, habe ich<br />

viel am Design von Moskwitsch mitgewirkt. An einem schrecklichen kleinen<br />

russischen Auto, das selber schon von einem schrecklichen kleinen Fiat abgekupfert<br />

war. Genau in dem Moment, in dem es in Produktion gehen sollte,<br />

haben die Russen ein Telex geschickt und das Projekt plötzlich gestoppt. Man<br />

weiß nicht genau wieso. Am Ende der 60er-Jahre habe ich einen Pick-up Ranchero,<br />

3-Sitzer, für Ford gestaltet, bei dem man eine eingeklappte Bank nach<br />

hinten schieben konnte, um zwei Plätze da<strong>zu</strong><strong>zu</strong>gewinnen. Es wurde aber<br />

damals nicht gebaut. Vor fünf oder sechs Jahren hat Chevrolet ein ähnliches<br />

Fahrzeug auf den Markt gebracht. Aber sie haben nicht viel davon verkauft,<br />

weil er 40.000 Dollar gekostet hat.<br />

Glaubten Sie in den Sechzigern wirklich, dass die Autos der Zukunft wie<br />

Ihre Zeichnungen aussehen würden?<br />

Ich habe immer gedacht, dass sie wie meine Zeichnungen aussehen sollten.<br />

Sie müssen die Autos, die es jetzt gibt, nicht sehr mögen!<br />

Doch! Ich liebe zeitgenössische Autos. Zum Beispiel den Cadillac CTS von 2009.<br />

Ich mag auch die letzten Aston Martin Coupé und den 4-Türer. Die anderen<br />

sind mir <strong>zu</strong> britisch. Sie haben komische Proportionen. Viele italienische Autos<br />

empfinde ich als eckig und unästhetisch. Sie wirken, als wären sie nicht richtig<br />

organisiert. Es gibt einen alten Spruch, der sagt: Nur weil du es kannst, musst<br />

du es nicht machen. Zum Beispiel: Diese Mode, die Autos so tief <strong>zu</strong> legen, dass<br />

sie fast den Boden berühren, nur um dem Fahrer die Illusion <strong>zu</strong> geben, er sei<br />

ein NASCAR-Fahrer. Das verstehe ich nicht. Oder ausfahrbare Spoiler wie bei<br />

einem Porsche aus den Sechzigern? Das ist doch lächerlich.<br />

Ein Auto, dessen Design Sie richtig hassen?<br />

Rolls-Royce! Diese platte Front, die den kleinen Schweinsäuglein von Lichtern<br />

nicht unbedingt helfen. Das wirkt schwerfällig und nicht elegant. Rolls-Royce<br />

sehen aus wie lackierte Traktoren. Oh, aber es gibt doch ein Fach in der Tür,<br />

in dem man seinen Regenschirm verstauen kann? Big Deal...<br />

Sehen Sie sich mehr als Künstler oder als Designer?<br />

Beides. Ich werde angeheuert, um futuristische Dinge <strong>zu</strong> zeichnen, auch<br />

wenn ich dieses Wort hasse.<br />

Warum?<br />

Weil es von den Medien benutzt wird, um bizarre Sachen <strong>zu</strong> beschreiben.<br />

Meine Idee ist es, ein glaubhaftes Design <strong>zu</strong> entwerfen, das Aussehen und<br />

solides Ingenieurswesen vereint. Die meisten Künstler, die an Science-Fiction<br />

arbeiten, kümmern sich darum nicht. Für sie sind die Zukunftsszenarien<br />

grafische Übungen, nicht das Bild einer Maschine, die in 50 oder 60 Jahren<br />

wirklich existieren könnte.<br />

Wie würden Sie Stil definieren?<br />

Für mich ist Stil eine zeitliche Faszination für eine bestimmte Zusammenstellung<br />

von Formen und Volumen. Eine morphologische Verbindung. Etwas,<br />

das in einem bestimmten Augenblick angenehm erscheint und gleichzeitig<br />

eine gewisse Nützlichkeit ausstrahlt. Ein gewöhnlicher Drucker muss durch<br />

sein Design nicht zeigen, dass er 100 km/h fahren kann. Das wäre lächerlich.<br />

Die Schwierigkeit in der Autoindustrie ist aber, dass ein Prozent weniger Verkäufe<br />

gleich auch Tausende Autos weniger bedeutet. Weil das Risiko so groß<br />

ist, besteht die Tendenz, dass alle Autos gleich aussehen. In der Mode ist die<br />

Sache ein bisschen anders: Wann haben Sie das letzte Mal eine Frau auf der<br />

Straße gesehen, die genau das trägt, was auf den Schauen gezeigt wurde?<br />

Glauben Sie, dass wir in der Zukunft alle so muskulös sein werden wie<br />

auf Ihrem Bild für den Concours D'elegance in Pebble Beach in Ihrem<br />

Wohnzimmer?<br />

Ja. Wir werden alle nach Belieben unser Aussehen ändern können. Anders als<br />

heute, wo man <strong>zu</strong>r Chirurgie greifen muss, was <strong>noch</strong> sehr teuer ist. Ich habe<br />

gerade an „Elysium“, dem neuen Film von Neil Blomkamp, gearbeitet. Teil<br />

der Geschichte ist, dass unser Gehirn in der Zukunft den Körper täglich neu<br />

downloaden kann: ein Tag, ein Körper Dior, am nächsten Tag einen Körper<br />

Hugo Boss. Die Leute werden immer schöner werden.<br />

Ist das gut oder schlecht?<br />

Die technologische Evolution ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Man<br />

kann es benutzen, um Ente <strong>zu</strong> schneiden oder eine sehr elaborierte Küche <strong>zu</strong><br />

entwickeln, aber man kann mit ihm auch jemanden töten. Im Endeffekt sind<br />

es immer wir selber, die diese Entscheidung treffen.<br />

Denken Sie, dass die Welt in „Elysium“ wirklich werden könnte?<br />

Glauben!? Ich weiß, dass es die Zukunft ist.<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 109


ROADTRIP<br />

Fliegen fressen<br />

Unterwegs in einem Fiat Abarth 595C, ein Roadtrip quer durch<br />

Europa, von Offenbach nach Dijon. Regen, Rennen und<br />

der groSSe Sieg am Ende. Am liebsten wAren wir einfach<br />

weitergefahren. Dies ist unser Protokoll<br />

text Daniel Seetal Fotos Andreas Schmidt und Andreas Gnass<br />

Z<br />

wei Termine, zwei Tage auseinander:<br />

1. Abarth Corso von<br />

Wien <strong>zu</strong>m Bodensee (Tuningworld),<br />

2. Abarth Trofeo Lauf in Dijon Francorchamps.<br />

Passagiere: An Bord eines<br />

Abarth 595C Turismo: das Abarth-Team, inklusive<br />

einer Ein-Mann-Intersection-Delegation<br />

und der Fotograf. Außerdem: Zwei Kameras. Eine<br />

Canon 5D Mark III und eine Canon 7D.<br />

Mission<br />

Auf der Landkarte betrachtet schien es ambitioniert, aber<br />

auch verheißungsvoll: Warum nicht die Strecke komplett<br />

abfahren, statt die einzelnen Punkte per Flugzeug<br />

an<strong>zu</strong>steuern. Ein Roadtrip. Das Versprechen von Kurven<br />

im Alpenvorland. Das Versprechen von atemberaubender<br />

Landschaft. Das Gefühl: on the road <strong>zu</strong> sein.<br />

110 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 111


Anfahrt<br />

Von Offenbach nach München – bestes<br />

Wetter. Unterwegs einen befreundeten<br />

Abarth 595 Competizione getroffen,<br />

seinerseits unterwegs <strong>zu</strong>m Corso. Wo?<br />

Im Stau bei Nürnberg. Nach Nürnberg<br />

freie Fahrt. Autobahnvergnügen.<br />

das rennen<br />

1. etappe<br />

Dijon, Circuit Dijon-Prenois. Unser<br />

Mann, Christian Menzel, fährt alles<br />

in Grund und Boden. Arturo Merzario,<br />

die Legende, ein Statist. Margot<br />

Laffite, französische Rennfahrerin,<br />

unglaublich charmant, wir sprechen<br />

kurz, auch sie fährt einen Abarth 595<br />

Turismo. Rot/Grau – auf der Strecke<br />

chancenlos gegen Christian Menzel.<br />

Das Wetter trist, Zuschauer rar. Regen<br />

oder keiner. Welche Reifen? Hektik.<br />

Völlig egal, dass es nicht um Formel 1<br />

geht. Markenpokal. Alle Wagen gleich.<br />

Die Spannung, die Zeiten, die Erlösung.<br />

Der Jubel. Wahnsinn. Abends<br />

Essen. Dijon. Sie können kochen, die<br />

Franzosen.<br />

Von München <strong>zu</strong>m Bodensee: Einreihen<br />

in den Corso. Viele Fahrzeuge<br />

kamen bereits aus Österreich. Start<br />

war in Wien. Verdeck auf. Fotograf im<br />

Wagen stehend. Nimmt nicht wunder,<br />

dass auf Autobahnstücken geheizt<br />

wird, bei so einem Corso. Fliegen gefressen.<br />

Mit dem Hinterkopf. Darf man<br />

eigentlich keinem erzählen.<br />

2. etappe<br />

Vom Bodensee nach Dijon einen Tag<br />

später: Regen. Rheinfähre. Stille. Nur<br />

<strong>noch</strong> ein Abarth. Nach der Fähre rein<br />

in die Schweiz. Zunächst Autobahn.<br />

Entspannt. Dann löst sich das Versprechen<br />

ein: Neuchâtel. Der See, die<br />

Kurven, der Anstieg im Jura. Grenzübergang.<br />

Frankreich.<br />

heimweg<br />

Von Dijon nach Offenbach, 12.5.: auslaufen<br />

lassen. Durchs Elsass ohne Verkehr.<br />

Eindrücke und Bilder im Gepäck.<br />

Gebt uns den Anlass, wir fahren wieder.<br />

Der Abarth ist <strong>zu</strong>m Fahren da.<br />

112 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 113


GEBRAUCHTWAGEN<br />

ERSTE LIEBE<br />

Aston Martin Bulldog<br />

Er sollte das <strong>schnell</strong>ste Auto der Welt werden, blieb aber ein Unikat und geriet in Vergessenheit.<br />

Trotzdem wirkt der Aston Martin Bulldog auch heute <strong>noch</strong> spektakulAr<br />

Datsun ZX280<br />

Normalerweise arbeitet David Markmann, genannt 50 Prozent Daffy, als Geologe.<br />

Sein Herz aber schlAgt fUr seinen ZX280. Denn Porsche kann jeder, Datsun nicht<br />

Text Daniel Seetal Foto Aston Martin Heritage Trust<br />

Text und Foto David Markmann<br />

Seinen robusten Namen trägt er, weil der Aston Martin Bulldog in einer unschönen<br />

Ecke der hauseigenen Fabrik gebaut wurde, die man intern auch den wissen wir nicht. Vielleicht brauchte man bei Aston Martin einfach nicht <strong>noch</strong><br />

in Erwägung. Warum es der Wagen nie in die Serienproduktion geschafft hat,<br />

Hundezwinger nannte. Das sagt <strong>zu</strong>mindest Wikipedia. Andere Quellen führen einen Supersportwagen im Programm. Im Endeffekt sind die Gründe aber auch<br />

den Namen auf den damaligen Aston-Martin-Chef Alan Curtis <strong>zu</strong>rück, der unwichtig, denn Autos wie diese sind sowieso vor allem Postermotive gewesen,<br />

eine Scottish Aviation Bulldog flog, ein zwei- bis dreisitziges Schulflugzeug. leisten konnten sie sich nur eine Handvoll Superreiche.<br />

In Auftrag gegeben wurde der Supersportwagen, von dem es bis heute nur ein Auf jeden Fall gelang mit dem Bulldog in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ein<br />

Exemplar gibt und der damals das <strong>schnell</strong>ste Auto der Welt werden sollte, 1976 Coup, denn es gab nach seiner Vorstellung kaum ein Automagazin, das nicht<br />

von einem arabischen Kunden. Der sprang im Laufe des Projekts ab, sodass über ihn berichtete. Die Höchstgeschwindigkeit, die mit ihm in den späten<br />

Aston Martin beschloss, den futuristischen Supersportwagen in Eigenregie Siebzigern erreicht wurde,lag bei etwa 310 km/h. Doch rein rechnerisch hätte<br />

fertig<strong>zu</strong>stellen, um ihn <strong>zu</strong> Werbezwecken <strong>zu</strong> verwenden.<br />

der Bulldog auf eine Spitze von mindestens 380 km/h kommen können. Das war<br />

Der über 600 PS starke Motor war allerdings wie das ganze Auto von Anfang sensationell. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Modifikationen an dem<br />

an für die Straße entwickelt und nicht nur als Showcar. Gestaltet wurde es von Wagen vorgenommen. Als die wichtigsten könnte man die Änderung der Farbe<br />

William Towns, der kurz vorher den Aston Martin Lagonda entworfen hatte sowie<br />

eine kleine Zahl von innovativen City-Autos. Der Einfluss der bahnbrechen-<br />

im Originaldesign (oben im Bild) <strong>noch</strong> nicht vorhanden waren. Nur sehr selten<br />

von Silber auf ein helles Grün nennen und die hin<strong>zu</strong>gefügten Seitenspiegel, die<br />

den Concept Cars der Siebziger ist in den harten Kanten des Bulldog deutlich taucht der Bulldog in der Öffentlichkeit auf. Verkauft wurde er 1984 an einen<br />

<strong>zu</strong> erkennen, darüber hinaus war er aber wesentlich realistischer angelegt als Kunden aus dem Nahen Osten für 130.000 Pfund und blieb in dessen Händen.<br />

die damaligen Traumgefährte der italienischen Designschmieden. Bei Aston Heute dürfte der Bulldog ein Vielfaches wert sein. Autos als Wertanlage sind<br />

Martin zog man deshalb eine Kleinserie von 12 oder 25 Exemplaren ernsthaft eben nicht <strong>zu</strong> unterschätzen.<br />

Ich wollte schon seit circa 10 Jahren einen alten Wagen haben. Zuerst als Alltagsgefährt<br />

wegen der geringen Unterhaltskosten und nicht <strong>zu</strong>letzt wegen des Styles,<br />

den ein neuer in den mir erreichbaren Preisklassen nie hätte bieten können. Aber<br />

eigentlich war nie genug Geld da oder es gab immer etwas Wichtigeres.<br />

Dieses Jahr räumte ich mir dann ein Budget von 4000 Euro ein, welches ich als<br />

50%-Daffy um 500 Euro unterschritten habe. Glück oder Schicksal?<br />

Auf meiner Liste stand <strong>zu</strong>erst ein Volvo Amazone P121 oder ein Kadett B – nicht<br />

<strong>zu</strong> bezahlen <strong>zu</strong> der Zeit. Dann suchte ich aus Spaß ein, zwei Jahre einen Rekord<br />

D – nur richtig schön als Coupé in Weiß-Gelb und dann wieder schwer <strong>zu</strong> finden<br />

und nicht finanzierbar.<br />

Dieses Jahr stand dann die Suche nach DEM Oldtimer für mich an. Da ich<br />

mittlerweile für die praktischen Dinge des Alltags einen 97er Audi A4 Avant in<br />

Spießersilber hatte, wurde der Fokus auf Spaß und Style gelegt. Drei Modelle kamen<br />

in die engere Wahl: Opel GT, Toyota Celica oder der Datsun ZX280. Einen GT<br />

hatte ich gefunden, hätte ihn aber an dem Wochenende abholen müssen, an dem<br />

Hannes und Carla heirateten.<br />

Dann sah ich den ZX für 3600 Euro auf Ebay und beobachtete ihn dort. Ich<br />

konnte es nicht glauben, aber keiner kaufte den Wagen, also kontaktierte ich den<br />

Verkäufer in der Nähe von Hamburg und machte Nägel mit Köpfen. Also fuhr ich<br />

<strong>zu</strong>m Datsun und machte eine Probefahrt mit offenen Targadächern und quatschte<br />

<strong>noch</strong> drei Stunden mit dem Besitzer, geplant war eine Stunde. Aber der Vorbesitzer<br />

besaß 34 Oldtimer unter anderem eine US-amerikanische Zugmaschine mit Wohnanhänger,<br />

eine alte Feuerwehr mit Holzrahmen, KITT aus „KnightRider“ und, und,<br />

und. Da gab es halt <strong>noch</strong> einiges <strong>zu</strong> bereden. Nach diesem Gespräch war mir auch<br />

klar, dass dort ein sehr netter und ehrlicher Wolfgang vor mir stand. Anzahlung getätigt,<br />

neuen TÜV bekommen und nach einem geschlagenen 8-Stunden-Aufenthalt<br />

in der KFZ-Stelle in Berlin-Kreuzberg mit den neuen H-Kennzeichen nach Bleckede<br />

gefahren und den Wagen abgeholt. Ein zehn Jahre währender Traum wurde wahr.<br />

Dann die Überführung nach Berlin: Noch nie bin ich in einem Wagen gefahren,<br />

den ich nicht an das Limit bringen wollte, ab 3000 Umdrehungen Sound <strong>zu</strong>m dahinschmelzen<br />

und dann der Blick über die nicht enden wollende Motorhaube in<br />

die brandenburgische Landschaft.<br />

Der Wagen steht zwar nicht da wie neu, aber eben deswegen muss man sich<br />

auch nicht bei jeden Vogelschiss aufregen, der mal auf den Wagen niedergeht.<br />

In Berlin stand ich dann vor dem „Hotel de Rome“ neben einem <strong>zu</strong>gegeben sehr<br />

schicken mattgrauen Porsche und dachte nur: Porsche kann jeder, Datsun nicht.<br />

114 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 <strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 115


TEST<br />

D<br />

esign, das konnte Aston Martin<br />

schon immer. Und auch der neue<br />

Vanquish, der den DBS ersetzt, ist atemberaubend<br />

schön geworden. Die Souveränität,<br />

mit der man in England die Linienführung<br />

beherrscht, ist beeindruckend. Hier sitzt alles<br />

am richtigen Fleck und auch die subtile Weiterentwicklung<br />

hin <strong>zu</strong> einer schlankeren, athletischeren<br />

Form gelingt Aston Martin hier so gut wie keinem anderen<br />

Hersteller. Im Straßenbild ist der neue Vanquish natürlich<br />

immer ein Eye-Catcher und spektakulär, aber seine Eleganz<br />

verhindert, dass man dieses Auto als einschüchternd<br />

oder aggressiv erlebt. Trotz lautem Motor, trotz 573 PS und<br />

einem Verbrauch von 14,4 Liter (Herstellerangabe) ist der<br />

neue Vanquish nahe <strong>zu</strong> überall ein Sympathieträger.<br />

Die Karosserie aus Karbon, das Chassis aus Aluminium,<br />

durch die Gewichtseinsparungen konnte man den<br />

Verbrauch deutlich senken. Darüber hinaus kommen die<br />

neuen Materialien dem Gesamteindruck <strong>zu</strong>gute, der in<br />

jedem Detail auf Effektivität getrimmt ist. Es ist im Prinzip<br />

sinnlos an dieser Stelle im Einzelnen die Motorleistungen<br />

<strong>zu</strong> bejubeln – ein Aston Martin lebt stets von seiner Aura,<br />

von der exotischen Perfektion, die einem immer, wenn<br />

man ihr durch Zufall im Stadtbild begegnet, deutlich<br />

macht, wie schön ein Auto sein kann und wie verkrampft<br />

und bemüht die meisten Autos in ihrem Bestreben wirken,<br />

schön <strong>zu</strong> sein.<br />

FOTO Helmut Weipert<br />

fazit<br />

Der F-Type ist kein neuer E-Type, aber trotzdem<br />

ein exzellentes Sportgerät.<br />

leistung und preis<br />

295 KM/H<br />

573 PS<br />

249.995 EURO<br />

12 ZYLINDER<br />

343 G CO2<br />

14,4 LITER<br />

Aston mArtin<br />

vanquish<br />

4,1 SEK / 0-100<br />

116 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 117


230 KM/H<br />

T<br />

ja, was macht man mit einem Auto,<br />

dessen Form eigentlich schon so<br />

schlicht und ausgereift war, dass man sie<br />

kaum mehr verbessern kann? Dieses Problem<br />

hatte das BMW-Designteam um Adrian van<br />

Hooydonk und Karim Habib beim neuen X5. Der war<br />

neben Audis Q5 immer der stimmigste unter den deutschen<br />

SUVs. Keine großen Schnörkel, dabei aber immer ein<br />

prototypischer BMW. Keine leichte Aufgabe also. Klugerweise<br />

scheint Hooydonk und Habib genau das bewusst gewesen<br />

<strong>zu</strong> sein, als sie sich an das Design des neuen X5 gemacht<br />

haben, denn sie änderten nur sehr wenig. Und wenn, dann<br />

praktische Details, die nicht so sehr dem Look als dem<br />

Vorteil des Fahrers <strong>zu</strong>gute kommen. Mehr Platz hat das neue<br />

Modell nämlich, ohne dass man ihm das ansehen würde. Es<br />

lässt sich auf Anfrage sogar eine <strong>zu</strong>sätzliche, einklappbare<br />

Sitzbank für Kinder in den Kofferraum integrieren. Stark<br />

verbessert wurde die Aerodynamik, denn der cw-Wert beträgt<br />

lediglich 0,31. Das kommt dem Verbrauch <strong>zu</strong>gute. Sehr<br />

gelungen ist auch die Front des Wagens: Was beim 3er <strong>noch</strong><br />

etwas gewöhnungsbedürftig war, nämlich das Scheinwerfer<br />

und Niere <strong>zu</strong>sammenwachsen, steht dem X5 extrem gut <strong>zu</strong><br />

Gesicht. Es lässt die massive Front dieses voluminösen Autos<br />

filigraner und sportlicher wirken, ohne <strong>zu</strong> verspielt daher<strong>zu</strong>kommen.<br />

Sportlich fährt sich nämlich der neue X5 trotz<br />

Gewicht von … auch.<br />

Wir waren, wie Sie auf dem Bild erahnen können, mit<br />

dem X5 in den Wäldern Kanadas unterwegs und können<br />

berichten, dass man dieses Auto durchaus als geländetauglich<br />

bezeichnen kann. Zu vergleichen mit einer G-Klasse<br />

oder einem Toyota Landcruiser ist es natürlich nicht. Der<br />

BMW X5 bleibt auch in der neuen Modellgeneration ein<br />

Fahrzeug, das einem in der Großstadt oder wo auch immer<br />

man dieses Auto fährt das Gefühl von maximaler Sicherheit<br />

vermittelt. Das haben X5, Porsche Cayenne oder VW Touareg<br />

gemeinsam. Sie sind nichts anderes als Festungen vor der<br />

vermeintlich bösen Welt da draußen. Oder anders herum:<br />

Der X5 vermittelt dem Fahrer ein Gefühl der Geborgenheit.<br />

Und das ist eine wichtige Funktion im unübersichtlichen 21.<br />

Jahrhundert.<br />

FOTO Peter Langer<br />

bmw<br />

X5 xDrive30d<br />

TEST<br />

fazit<br />

Details verbessert, das gesamte Package kaum verändert –<br />

genau deshalb bleibt auch der neue X5 der beste deutsche SUV.<br />

leistung und preis<br />

59.400 EURO<br />

6 ZYLINDER<br />

6,9 SEK / 0-100<br />

258 PS<br />

162 G CO2<br />

6,2 LITER<br />

118 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 119


79.798 EURO<br />

TEST<br />

Mercedes-Benz<br />

S350 BlueTEC<br />

D<br />

a steht es nun, das neue beste Auto<br />

der Welt (O-Ton Daimler). Und man<br />

fragt sich, warum Angela Merkel nach<br />

ihrem triumphalen Wahlsieg immer <strong>noch</strong><br />

mit ihrem alten Audi A8 ins Kanzleramt fährt.<br />

Wäre die neue S-Klasse ihr nicht angemessener?<br />

Wir haben nachgeholfen und <strong>zu</strong>mindest provisorisch<br />

und visuell den Test gemacht, wie Auto und Kanzlerin<br />

<strong>zu</strong>sammen aussehen würden. Nicht schlecht, oder?<br />

Der Schuss Sportlichkeit, den die neue S-Klasse durch das<br />

neue Design bekommen hat, stünde Merkel gut <strong>zu</strong> Gesicht<br />

– wird ihr doch ihre moderate und konfrontationsscheue<br />

Politik vorgeworfen. Mit der S-Klasse könnte sie zeigen,<br />

dass sie auch ganz anders kann.<br />

Zudem lässt sich die S-Klasse wie vorne im Magazin<br />

schon beschrieben, teilautonom fahren. Wäre es also<br />

nicht sinnvoll, wenn ihr Fahrer sich mehr ihrer Sicherheit<br />

widmen könnte als der Straße? Und glauben Sie uns, die<br />

Assistenzsysteme, allen voran die Fähigkeit der S-Klasse<br />

über Straßenunebenheiten hinweg<strong>zu</strong>gleiten, als führe<br />

man über eine glatte Fläche, sind mehr als verblüffend.<br />

Außerdem ist der A8 mittlerweile geschlagene 6 Jahre<br />

alt! Im Land der Automobilbauer sollte gerade die oberste<br />

Vertreterin des Staates genau das doch stets deutlicher<br />

repräsentieren? Sollte es doch verhindert werden, dass<br />

das Image des Landes unter Merkels Beharrlichkeit in<br />

Sachen Autos leidet. Wäre für Merkel mit ihrem Hang <strong>zu</strong>r<br />

Ausgewogenheit nicht mal wieder Daimler an der Reihe,<br />

die Staatskarosse <strong>zu</strong> stellen? Schließlich läuft es bei Audi<br />

mehr als rund, Daimler hingegen könnte ein wenig Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

gebrauchen. Außerdem ist die S-Klasse auch in<br />

Sachen Umweltverträglichkeit mit einem Verbrauch von<br />

5,6 Litern beim 350 BlueTec Diesel vorbildlich! Das sendet<br />

ein Signal in Richtung Schwarz-Grün, was doch mal<br />

eine interessante Allianz wäre. Natürlich ist der A8 eine<br />

würdige Kanzlerlimousine, aber die neue S-Klasse sollte<br />

Frau Merkel <strong>zu</strong>mindest nachdenklich stimmen, wenn sie<br />

sich für Autos interessiert. Und das sollte sie als Deutsche<br />

natürlich.<br />

FOTO Jan-nico Meyer<br />

fazit<br />

Im Moment die bessere Kanzlerlimousine, wenn sich<br />

Angela Merkel denn für Autos interessieren würde.<br />

leistung und preis<br />

250 KM/H<br />

6 ZYLINDER<br />

6,8 SEK / 0-100<br />

258 PS<br />

148 G CO2<br />

5,6 LITER<br />

120 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 121


TEST<br />

1<br />

964 war der Ford Mustang<br />

Everybody’s Darling: Im ersten Baujahr<br />

stellte Ford 680.000 Coupés und Cabrios<br />

auf US-amerikanische Straßen.<br />

Die Modelle der 70er, 80er und 90er bewahrten<br />

sich wenig von der Faszination ihres Ahnen:<br />

Der Mustang wurde von Modell <strong>zu</strong> Modell größer<br />

und schwerer. Die bodenständige Coolness eines Steve<br />

McQueen in "Bullitt" wurde durch das pubertäre Gepose von<br />

Vanilla Ice verdrängt: "Rollin in My 5.0" rappte jener 1991 via<br />

MTV auch in deutsche Wohnzimmer hinein.<br />

Mit einem neuen Retro-Design konnte Ford ab 2004 die<br />

Uhr ein wenig <strong>zu</strong>rückdrehen und an die Erfolge der 60er<br />

anknüpfen, ohne die umsatzrelevante Beziehung mit den<br />

PS-hungrigen Muscle-Car-Fans aufs Spiel <strong>zu</strong> setzen. Die<br />

Retro-Strategie ging auf und bis ins aktuelle Modelljahr 2014<br />

ist der Mustang eines der am besten verkauften Fahrzeuge<br />

der Pony-Car-Gattung in den USA und wird mit der neuen<br />

Generation endlich auch in Europa erhältlich sein.<br />

50 Jahre sind eine lange Zeit und da drängt sich die Frage<br />

auf: Was macht dieses Retro-Auto besser als andere?<br />

Sein Fahrverhalten ist leider kein Benchmark: Der 2014er<br />

Mustang ist mehr als ausreichend motorisiert und mit allerlei<br />

Technik ausgestattet, aber ein optimales Zusammenspiel<br />

der Komponenten stellt sich selten ein. Drückt man das<br />

Pedal einmal ganz durch, entfaltet der Motor <strong>schnell</strong> eine<br />

gigantische Power und faucht wild. Für den stabilen Geradeauslauf<br />

muss der Fahrer dann aber kräftig mitarbeiten.<br />

Alles andere als ausgewogen. Und genau darum geht es<br />

wohl: Der Mustang soll sich absetzen, er ist ein unruhiges,<br />

wildes Pferdchen, das sanft traben kann, seinen Fahrer allerdings<br />

auch sehr <strong>schnell</strong> fordert.<br />

Aber welches Argument bewegt den Mustang-Fahrer sonst<br />

um die 50.000 Euro <strong>zu</strong> investieren? Bei manchen Fahrern<br />

dürfte der Exotenbonus des hier seltenen Fahrzeugs eine<br />

nicht unerhebliche Rolle spielen: Verkehrsteilnehmer<br />

können ihre Blicke schwer vom Mustang lösen, wenn der<br />

an ihnen vorbeiröchelt. Und ob da Be- oder Verwunderung<br />

wirkt, kann dem Fahrer letztlich egal sein.<br />

Text Carsten Bohn FOTO Martin Rottenkolber<br />

fazit<br />

Der Mustang ist wie ein wildes Pferd: störrisch, aber kraftvoll.<br />

leistung und preis<br />

420 PS<br />

CA. 12 LITER<br />

CA. 330 G CO2<br />

8 ZYLINDER<br />

CA. 50.000 EURO<br />

K.A.<br />

K.A.<br />

ford<br />

Mustang GT<br />

Convertible Premium<br />

122 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 123


TEST<br />

U<br />

ber mangelnden Erfolg muss sich Toyota<br />

nicht beklagen. Dem erfolgreichsten<br />

Autohersteller der Welt konnten auch<br />

die kleinen Pannen und Rückrufaktionen der<br />

letzten Jahre nichts anhaben. Auch die hauseigene<br />

Luxusmarke Lexus verzeichnet gute Absätze<br />

– nur Europa ist für sie <strong>noch</strong> ein Entwicklungsland. Zu<br />

stark ist die Konkurrenz der Premiummarken wie BMW,<br />

Daimler oder Audi. Punkten kann Lexus allerdings mit der<br />

Integration des Hybridmotors in die komplette Modellpalette,<br />

den Toyota so souverän beherrscht wie keine andere Marke.<br />

Darüber hinaus weiß der Toyota-Konzern auch, dass man<br />

sich gerade auf der Spitzenposition nicht ausruhen darf,<br />

denn die Konkurrenten von GM und Volkswagen scharren<br />

ungeduldig mit den Hufen, um ihn vom Thron <strong>zu</strong> stoßen.<br />

Also setzen die Japaner auf etwas, für das sie bislang – mit<br />

Ausnahme des GT86 – nicht bekannt waren: Fahrspaß und<br />

Fahrdynamik. Nun ist man damit im Fall der Lexus IS 300h<br />

wohl etwas <strong>schnell</strong> vorgeprescht. Zum Teil <strong>zu</strong>mindest. Denn<br />

fährt man nur mit dem Verbrennungsmotor, dann ist dieses<br />

Auto ein mehr als solider Vertreter der Businessklasse, mit<br />

einer kräftigen und agilen Fahrcharakteristik. Schaltet man<br />

allerdings den Elektromotor da<strong>zu</strong> und fährt Hybrid, dann<br />

hat man das Gefühl, irgendetwas würde einen bremsen. Wie<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel ein Gabelstapler, der das Auto an der Hinterachse<br />

anhebt. Wir geben <strong>zu</strong>: Das Bild ist übertrieben, denn nach<br />

Leerlauf fühlt sich dieses Auto auch im Hybrid-Modus (Eco<br />

nennt Lexus das) nicht an. Und im Prinzip ist das gedämpfte<br />

Fahrgefühl auch nicht schlimm, denn man kommt im Eco-<br />

Modus natürlich wunderbar durch den Stadtverkehr.<br />

Was das Design angeht, hat der IS 300h große Sprünge<br />

Richtung Sportlichkeit gemacht. Der neue Diabolo-Kühlergrill<br />

kommt perfekt <strong>zu</strong>r Geltung und verleiht ihm etwas<br />

erfrischend Aggressives. Auch die Dynamik der muskulösen,<br />

fallenden Linien an den Flanken des Wagens symbolisieren<br />

die neue Ausrichtung der Japaner. Und im Endeffekt ist der IS<br />

300h natürlich nicht langsam, sondern bisweilen ein wenig<br />

behäbig. Aber ein Realverbrauch von um die 5,3 Litern im<br />

Ecomodus sorgt zwar nicht immer für Fahr-, dafür aber für<br />

Sparspaß.<br />

FOTO Robert Wunsch<br />

fazit<br />

Der Lexus IS 300h ist eine sparsame Variante der Businessklasse.<br />

Doch Sportlichkeit und Hybrid – so ganz geht das <strong>noch</strong> nicht <strong>zu</strong>sammen.<br />

leistung und preis<br />

8,3 SEK / 0-100<br />

200 KM/H<br />

Lexus<br />

IS 300h<br />

4,3 LITER<br />

99 G CO2<br />

4 ZYLINDER<br />

36.700 EURO<br />

223 PS<br />

124 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

<strong>INTERSECTION</strong> n O 15 WERKSTATT 125


HANDLERNACHWEIS<br />

Acronym<br />

ACRONYM® GmbH<br />

Zuccalistr. 1<br />

80639 Munich<br />

Shop:<br />

www.acrnm.com<br />

Augustin Teboul<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

F95<br />

Luckenwalder Strasse 4-6<br />

10963 Berlin<br />

Bally<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Shop:<br />

Bally Store<br />

Friedrichstraße 71<br />

10117 Berlin<br />

Barbour<br />

FakePR,<br />

Münzstraße 15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

Barbour Store<br />

Kurfürstendamm 26A<br />

10719 Berlin<br />

BDG by Urban Outfitters<br />

FakePR<br />

Münzstraße 15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

Urban Outfitters<br />

Kurfürstendamm 19<br />

10719 Berlin<br />

Belstaff<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

KaDeWe<br />

Tauentzienstraße 21-24<br />

10789 Berlin<br />

Ben Sherman<br />

häberlein & mauerer<br />

Rosenthaler Str. 52<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

Ben Sherman<br />

Rosenthaler Straße 31<br />

10178 Berlin<br />

Breitling<br />

Breitling SA<br />

P.O.Box 1132<br />

2540 Grenchen - Schweiz<br />

Shop:<br />

www.breitling.com<br />

Brioni<br />

Schoeller & von Rehlingen<br />

PR GmbH<br />

Pienzenauerstraße 4<br />

81679 München<br />

Shop:<br />

Brioni Boutique<br />

Königsallee 24<br />

40212 Düsseldorf<br />

Brunello Cucinelli<br />

SALLINGER consult&press<br />

Friedrichstraße 32<br />

80801 München<br />

Shop:<br />

Brunello Cucinelli Boutique<br />

Kurfürstendamm 194<br />

10707 Berlin<br />

Burberry<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Burberry<br />

Kurfürstendamm 183<br />

10117 Berlin<br />

Calvin Klein<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Departmentstore Quartier<br />

206<br />

Friedrichstraße 71<br />

10117 Berlin<br />

Calzedonia<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Shop:<br />

Calzedonia<br />

Wilmersdorfer Arcaden<br />

10627 Berlin<br />

Cartier<br />

Richemont Northern<br />

Europe GmbH<br />

Landsberger Str. 302-306<br />

80687 München<br />

Shop:<br />

Cartier Boutique<br />

Kurfürstendamm 188<br />

10707 Berlin<br />

Carven<br />

KDC Paris<br />

13 Rue du Mail<br />

75002 Paris<br />

Shop:<br />

www.matchesfashion.com<br />

Cheap Monday<br />

Agency V<br />

Graefestrasse 71<br />

10967 Berlin<br />

Shop:<br />

Galeries Lafayette<br />

Friedrichstraße 76-78<br />

10117 Berlin<br />

Chloé<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Shop:<br />

Galeries Lafayette<br />

Friedrichstraße 76-78<br />

10117 Berlin<br />

Coccinelle<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Galeries Lafayette<br />

Friedrichstraße 76-78,<br />

10117 Berlin<br />

Colombo<br />

Lanificio Luigi Colombo SPA<br />

Divisione Tessile e Sede<br />

Legale<br />

13011 Borgosesia - Italy<br />

Shop:<br />

Lanificio Colombo Boutique<br />

Seilergasse 1<br />

1010 Wien<br />

Converse<br />

Schröder+Schömbs PR<br />

GmbH<br />

Torstr. 107<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

Converse<br />

Münzstraße 18<br />

10178 Berlin<br />

COS<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

COS Store<br />

Neue Schönhauser Strasse<br />

20<br />

10178 Berlin<br />

Daniel Hechter<br />

SALLINGER consult&press<br />

Friedrichstraße 32<br />

80801 München<br />

Shop:<br />

Peek & Cloppenburg<br />

Tauentzienstraße 19<br />

10789 Berlin<br />

Denham<br />

Agency V<br />

Graefestrasse 71<br />

10967 Berlin<br />

Shop:<br />

14 oz.<br />

Kurfürstendamm 193-194<br />

10707 Berlin<br />

Dita<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Shop:<br />

specs berlin<br />

Alte Schönhauser Str. 39<br />

10119 Berlin<br />

Dsquared<br />

Dsquared<br />

Via Ceresio 9<br />

20154 Milano<br />

Shop:<br />

KaDeWe<br />

Tauentzienstraße 21-24<br />

10789 Berlin<br />

Fendi<br />

FENDI Press Office,<br />

Via Sciesa3<br />

20135 Milano<br />

Shop:<br />

KaDeWe<br />

Tauentzienstraße 21-24<br />

10789 Berlin<br />

Filippa K<br />

FakePR<br />

Münzstraße 15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

Filippa K Store<br />

Alte Schönhauser Straße 11<br />

10119 Berlin<br />

Fred Perry<br />

FakePR<br />

Münzstraße 15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

Fred Perry Shop<br />

Neue Schönhauser<br />

Straße 10<br />

10178 Berlin<br />

G-Star Raw<br />

FakePR<br />

Münzstraße 15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

G-Star Store<br />

Oranienburger Straße 12<br />

10178 Berlin<br />

Ganni<br />

Agency V<br />

Graefestrasse 71<br />

10967 Berlin<br />

Shop:<br />

The Flag<br />

Alte Schönhauser Straße 26<br />

10119 Berlin<br />

Geox<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Gucci<br />

Network Public Relations<br />

GmbH<br />

Hallerstraße 76<br />

20146 Hamburg<br />

Shop:<br />

Gucci Store<br />

Französische Straße 23<br />

10117 Berlin<br />

Hermès<br />

Hermès GmbH<br />

Marstallstr. 8<br />

80539 München<br />

Shop:<br />

Hermès Store<br />

Kurfürstendamm 58<br />

10707 Berlin<br />

Jil Sander<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Jil Sander<br />

Kurfürstendamm 185<br />

10707 Berlin<br />

Kennel & Schmenger<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

http://www.kennelschmenger.de<br />

Kilian Kerner<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Lagerfeld<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Shop:<br />

Karl Lagerfeld Store<br />

Maffeistr. 5<br />

80333 München<br />

126 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15<br />

Lanvin<br />

Lanvin Press Office<br />

56 A rue du Fbg Saint<br />

Honoré<br />

75008 Paris<br />

Shop:<br />

Lanvin Boutique<br />

Via della Spiga 25<br />

20121 Milan<br />

Levi´s<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

Levis Store<br />

Kurfürstendamm 237<br />

10719 Berlin<br />

Louis Vuitton<br />

Louis Vuitton<br />

Deutschland GmbH<br />

Brienner Str. 9 / Ecke<br />

Amiraplatz 1<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Louis Vuitton<br />

Residenzstr. 2<br />

80333 München<br />

Lunettes Kollektion<br />

Prag Agency<br />

Koppenstraße 21<br />

10243 Berlin<br />

Shop:<br />

Lunettes<br />

Torstr. 172<br />

10115 Berlin<br />

Lyle & Scott<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

Greta & Luis<br />

Rosenthaler Straße 15<br />

10119 Berlin<br />

Markus Lupfer<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Nike<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

Nike Store<br />

Spitalerstraße 2D<br />

20095 Hamburg<br />

Omega<br />

The Swatch Group GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7<br />

65760 Eschborn-<br />

Niederhöchstadt<br />

Shop:<br />

OMEGA Boutique<br />

Maximilianstrasse 16<br />

80539 München<br />

Pepe Jeans<br />

Pepe Jeans London<br />

Kai Str. 2<br />

40221 Düsseldorf<br />

Shop:<br />

Pepe Jeans London Store<br />

Neue Schönhauser<br />

Straße 2<br />

10178 Berlin<br />

Prada<br />

Louis Vuitton Deutschland<br />

GmbH<br />

Brienner Str. 9 / Ecke<br />

Amiraplatz 1<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Prada Store<br />

Kurfürstendamm 186<br />

10707 Berlin<br />

PRPS Goods & Co.<br />

Fake PR<br />

Münzstraße 13-15<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

14 oz.<br />

Kurfürstendamm 193-194<br />

10707 Berlin<br />

Ralph Lauren<br />

Loews GmbH<br />

Lenbachplatz 3,<br />

80333 München<br />

Shop:<br />

Ralph Lauren Store<br />

Maximilianstrasse 23<br />

80539 München<br />

Roeckl<br />

Roeckl Handschuhe &<br />

Accessoires GmbH &<br />

Co. KG<br />

Isartalstraße 49<br />

80469 München<br />

Shop:<br />

Roeckl Store<br />

Kurfürstendamm 216<br />

10719 Berlin<br />

Rolex<br />

ROLEX Deutschland GmbH<br />

Dompropst-Ketzer-Str. 1-9<br />

50667 Köln<br />

Shop:<br />

Roeckl Store<br />

Kurfürstendamm 216<br />

10719 Berlin<br />

Rolex<br />

ROLEX Deutschland GmbH<br />

Dompropst-Ketzer-Str. 1-9<br />

50667 Köln<br />

Shop:<br />

Juwelier Wempe<br />

Friedrichstraße 82<br />

10117 Berlin<br />

Salvatore Ferragamo<br />

Schöller&von Rehlingen PR<br />

Pienzenauerstrasse 4<br />

81679 München<br />

Shop:<br />

Salvatore Ferragamo<br />

Maximilianstraße 29<br />

80539 München<br />

Santoni<br />

Schöller&von Rehlingen PR<br />

Pienzenauerstrasse 4<br />

81679 München<br />

Shop:<br />

Galeries Lafayette<br />

Friedrichstraße 76-78<br />

10117 Berlin<br />

Sopopular<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

OUKAN 71,<br />

Kronenstrasse 71<br />

10117 Berlin<br />

Stine Goya<br />

Agency V<br />

Graefestrasse 71<br />

10967 Berlin<br />

Shop:<br />

Voo Berlin<br />

Oranienstr 24<br />

10999 Berlin<br />

Tommy Hilfiger<br />

Network PR<br />

Wagmüllerstraße 23<br />

80538 München<br />

Tiger of Sweden<br />

Silk Relations GmbH<br />

Rückerstr. 4<br />

10119 Berlin<br />

Shop:<br />

Tiger of Sweden Store<br />

Breite Strasse 3-5<br />

40213 Düsseldorf<br />

Trussardi<br />

Karla Otto Milan<br />

Via dell’Annunciata 2<br />

Milan, 20121<br />

Shop:<br />

KaDeWe<br />

Tauentzienstraße 21-24<br />

Berlin 10789<br />

Weekday<br />

Agency V<br />

Graefestrasse 71<br />

10967 Berlin<br />

Shop:<br />

Weekday Store<br />

Friedrichstraße 140<br />

10117 Berlin<br />

Zign<br />

Häberlein&Mauerer,<br />

Rosenthaler Str. 52<br />

10178 Berlin<br />

Shop:<br />

http://www.zign.com<br />

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Der Regisseur Werner Herzog hat sich immer für die Glücksritter<br />

und gefallenen Eroberer, die versehrten Seelen und staat Utah, nach Vermont und Wisconsin. Er trifft dort Täter<br />

Er reißt tief ins amerikanische Herzland, in den Mormonen-<br />

mehrfach gebrochenen Herzen interessiert. Er ist der größte,<br />

der wichtigste lebende deutsche Regisseur („Aguirre, gen <strong>zu</strong>m Beispiel so: Jemand schreibt seiner Frau „Ich liebe<br />

wie Opfer, Polizisten und Augenzeugen. Die Geschichte klin-<br />

der Zorn Gottes“, „Fitzcarraldo“ oder „Nosferatu“) und in dich“, schaut nicht auf die Straße und fährt mit voller Wucht<br />

Deutschland immer <strong>noch</strong> <strong>zu</strong> wenigen bekannt.<br />

in eine Pferdekutsche. 3 Menschen sterben.<br />

Nun hat er gerade einen erstaunlichen Film abgeliefert. Man hört den Tätern <strong>zu</strong>, wie sie in einem dunklen Zimmer<br />

Buße tun, sieht Polizisten, wie sie fassungslos Bilder<br />

Ein Auftragswerk für die vier großen amerikanischen Telekommunikationsfirmen<br />

AT&T, Verizon, Sprint und T-Mobile. vom Unfall in die Kamera halten. „Don´t text and drive“,<br />

„From One Second To The Next“ soll auf die Gefahren des sagen Herzogs Protagonisten immer wieder direkt in die<br />

SMS-Verschickens aufmerksam machen, während man am Kamera.<br />

Steuer seines Autos sitzt. Über 100.000 Unfälle sollen in den Wie man auch immer <strong>zu</strong> dieser Form des emotionalen<br />

USA im letzten Jahr von derart unaufmerksamen und abgelenkten<br />

Fahrer verursacht worden sein. Tendenz steigend. ein Film, der genau das bewirkt, was er bewirken soll. Er<br />

Striptease stehen mag, „From One Second To The Next“ ist<br />

Der Film, der in 40.000 Schulen gezeigt werden soll und ist streckenweise nicht <strong>zu</strong> ertragen und löst Unbehagen<br />

über YouTube ab<strong>zu</strong>rufen ist, hat große Resonanz gefunden. aus. Der Film endet fast mit so etwas wie einem Happy<br />

Herzog schafft es fast kammerspielartig, die ganze emotionale<br />

Macht des Hollywood-Kinos <strong>zu</strong> wecken.<br />

End. Zumindest mit einem Augenzwinkern. Wer hätte das<br />

gedacht.<br />

128 WERKSTATT <strong>INTERSECTION</strong> n O 15


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