KIRMES & Park REVUE (Deutsch) 125 Jahre Paderborner Pferdekarussel (Vorschau)
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€ 7,50<br />
N o 174<br />
1/2012<br />
&<br />
Revue<br />
Gebühr<br />
bezahlt<br />
B 14432<br />
4 194148 307506 10174<br />
MESSE<br />
NEUHEIT<br />
EXOT<br />
SHOW<br />
IAAPA 2011<br />
New Jump<br />
It’s the Roller<br />
Moulin Rouge
Das 23 Meter<br />
hohe Highlight<br />
gebaut von der<br />
Firma Schmäding<br />
Unternehmensgruppe Arnoux • www.engelspyramide.de • Tel. 0221 / 271 72 90
&<br />
Revue<br />
INHALT<br />
ISSN 1436-6525<br />
erscheint 12 x jährlich bei<br />
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■ Titel<br />
Norman Vogt<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/07<br />
vom 01.01.2007<br />
Dieser Ausgabe liegen die „DSB Nachrichten”<br />
des <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbunds e.V.<br />
bei. Wir bitten um Beachtung.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser<br />
Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Verlages vervielfältigt oder verbreitet<br />
werden. Unter dieses Verbot fallen auch<br />
die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie,<br />
die Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />
und die Vervielfältigung auf CD-ROM<br />
Certified active member of the<br />
JANUAR 2012<br />
KALEIDOSKOP<br />
Fakten – Beobachtungen – Kurzportraits . . . 4<br />
NEUHEITEN<br />
Ankündigungen und Premieren . . . . . . . 8<br />
EXOT<br />
It’s the Roller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
PORTRAIT 1<br />
Tivoli World . . . . . . . . . . . . 14<br />
PORTRAIT 2<br />
Land-Jahrmarkt (CZ) . . . . . . . . . 18<br />
RÜCKBLICK<br />
Nachberichte zu ausgewählten Festen . . . 22<br />
SHOW<br />
Moulin Rouge . . . . . . . . . . . . 38<br />
MODELLBAU<br />
Kirmes-Highlights en miniature . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
MESSE<br />
IAAPA 2011 . . . . . . . . . . . . 46<br />
PORTRAIT<br />
Legoland Florida . . . . . . . . . . . 60<br />
TECHNIK<br />
Flyboard XL . . . . . . . . . . . . 70<br />
MAGAZIN<br />
Aktuelles aus der <strong>Park</strong>-Szene . . . . . . 72<br />
3
KALEIDOSKOP<br />
<strong>125</strong> JAHRE PADERBORNER PFERDEKARUSSELL<br />
Der Jubiläums-Truck<br />
VERLOSUNG<br />
Text & Photo: Norman Vogt<br />
Für die Anschaffung<br />
einer neuen Waschmaschine<br />
muss man in<br />
Frankreich nicht unbedingt<br />
zum Elektro-Großmarkt<br />
fahren..<br />
Auf der der Foire St. Romain<br />
in Rouen entdeckten<br />
wir kürzlich eine Verlosung,<br />
wo es von hochwertigen<br />
Küchenmaschinen<br />
bis hin zu Waschmaschinen<br />
alles an Haushaltsgeräten<br />
gab, was das<br />
Herz begehrt. ■<br />
Text: Ralf Schmitt<br />
Photos: Ralf Schmitt, Nils Benthien<br />
Ein nicht alltägliches Jubiläum feierte 2011 die „<strong>Paderborner</strong>”<br />
Bodenmühle: <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> wurde sie alt.<br />
Aus diesem Anlass gab Karussellbesitzer Hartmut<br />
Nessel einen Mini-Truck in Auftrag, der den Transport<br />
der Bodenmühle darstellt. Die Auflage des Miniatur-<br />
Trucks ist limitiert, für Liebhaber und Sammler lohnt<br />
sich ein Nachfragen an der Kasse des Karussells. ■<br />
GENUSS IN NUSS<br />
Text:<br />
Ralf Schmitt<br />
Ein neues Spezial-Verkaufsgeschäft<br />
bringen 2012 Jörg<br />
und Gabi Spangenberger-<br />
Hauck aus Dillingen/Saar.<br />
Bei „Genuss in Nuss” dreht<br />
sich alles – wie der Name<br />
schon sagt – um die Nuss, die<br />
in sehr vielen Variationen<br />
frisch hergestellt wird. Die Gestaltung<br />
des 6 x 3,50 m großen<br />
Geschäftes stammt vom Atelier<br />
EK aus Erwitte. ■<br />
4
LET’S DANCE<br />
Text & Photos:<br />
Helmut Bresler<br />
Es hat einen besonderen Reiz, wenn man Karussells<br />
an Orten und zu Gelegenheiten antrifft,<br />
wo man sie gar nicht erwartet. Ein aktuelles<br />
Beispiel aus Franken: Bei der „Langen<br />
Nacht der Wissenschaften“ Ende Oktober<br />
in Nürnberg, Fürth und Erlangen konnte<br />
man den Scheibenwischer „Let’s Dance”<br />
von Frank Eschenbacher entdecken.<br />
Zu der „Langen Nacht der Wissenschaft” öffneten<br />
rund 300 Einrichtungen ihre Tore und<br />
ließen hinter die Kulissen blicken. Die Firma<br />
Siemens ist in dieser Metropolregion fest verwurzelt<br />
und einer der Hauptsponsoren der alle<br />
zwei <strong>Jahre</strong> stattfindenen Veranstaltung. Mit einer besonderen<br />
Attraktion lockte diesmal das Nürnberger<br />
Museum Industriekultur: Dort wurde die Geschichte<br />
der Automatisierungstechnik aufwändig zusammengetragen<br />
und im Eingangsbereich wartete ein Karussell<br />
auf Fahrgäste. Klar, dass die Steuerung von Siemens<br />
war. Frank Eschenbacher baute millimetergenau<br />
und komplett mit allen Deko-Elementen seinen Scheibenwischer<br />
„Let’s Dance“ auf – und war von 18 Uhr bis<br />
weit nach Mitternacht der perfekte Werbeträger für Simatic-Steuerungen<br />
und rege frequentiert. Der Blick in<br />
den großen Schaltschrank mit technischen Erläuterungen<br />
des Karussells beeindruckte das Publikum<br />
quer durch alle Altersschichten.<br />
■<br />
Moderator Oliver Tissot (li.)<br />
lässt sich von „Let’s Dance”-<br />
Chef Frank Eschenbacher die<br />
Simatic-Technik erklären<br />
Siemens engagierte<br />
Eschenbachers Karussell<br />
als Demonstrationsobjekt<br />
5
KALEIDOSKOP<br />
DREHMOMENTE<br />
Das „Drehmomente“-Team<br />
(v.l.n.r.): Jens Bähring<br />
(Organisation), Linn Kleingärtner<br />
(Redaktion & Moderation),<br />
Silvio Müller (Kamera), Michael<br />
Wirkner (Web-Service), Frank<br />
Weber (Schnitt) und Tobias<br />
Stößel (Kamera)<br />
Moderatorin Linn Kleingärtner,<br />
hier im Gespräch mit der Ministerpräsidentin<br />
von Thüringen,<br />
Christine Lieberknecht<br />
Text: Rolf Orschel<br />
Photos: Alexander Stemplewitz, Tom Demuth, Ramona Dietzel<br />
2011 konnte in Rudolstadt ein kleines Jubuläum<br />
gefeiert werden: Seit dem Drehbeginn vor vier <strong>Jahre</strong>n<br />
wurde am 27. August 2011 die 50. Folge der<br />
„Drehmomente“ produziert. Dieser Videoblog ist<br />
die tägliche Berichterstattung vom Rudolstädter<br />
Vogelschießen auf der Homepage www.vogelschiessen-rudolstadt.de.<br />
Im Auftrag der Stadt und in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Veranstaltungsreferenten und Platzmeister Frank<br />
Grünert stellt sich ein Team junger, engagierter Leute<br />
vom „theater-spiel-laden“ Rudolstadt und des Radiosenders<br />
im Städtedreieck Saalfeld, Rudolstadt und<br />
Bad Blankenburg (Radio SRB) der Herausforderung,<br />
täglich den Videoblog zu produzieren, der während<br />
der Spieltage vom größten Volksfest in Thüringen informiert<br />
und dabei mit einem Augenzwinkern unterhält.<br />
Seit dem Jahr 2008 werden während des Vogelschießens<br />
jeweils 11 Folgen, ein <strong>Jahre</strong>srückblick und<br />
als Extra eine Folge „Outtakes“ (mit den witzigsten<br />
Momenten vor und hinter der Kamera) produziert. Von<br />
Anfang an werden die einzelnen „Drehmomente“-<br />
Folgen charmant von<br />
Linn Kleingärtner moderiert.<br />
Sie studiert zur<br />
Zeit in Leipzig Theaterwissenschaft<br />
und<br />
nutzt einen Teil der<br />
Sommersemesterferien<br />
für ihre Mitarbeit im<br />
Drehmomente-Team.<br />
Obwohl die 22 <strong>Jahre</strong><br />
junge sympathische<br />
Frau als Darstellerin<br />
und Assistentin des<br />
„theater-spiel-ladens“<br />
über reichlich Bühnenerfahrung verfügt, sprang sie<br />
vor vier <strong>Jahre</strong>n als Moderatorin und Redakteurin des<br />
Videoblogs regelrecht ins kalte Wasser, da sich das<br />
Agieren und Sprechen vor der Kamera deutlich vom<br />
Theaterspielen unterscheidet. „Die Umstellung gelang<br />
mir dank der tatkräftigen Unterstützung meiner beiden<br />
Kameramänner, Silvio Müller und Tobias Stößel und<br />
der anderen Teammitglieder aber ziemlich schnell“,<br />
erinnert sich Linn Kleingärtner an die Moderation der<br />
ersten Folgen. Die jeweils am Vortag auf dem Festplatz<br />
gedrehten Folgen kann man sich während der Festdauer<br />
täglich ab 10 Uhr auf der Homepage des Vogelschießens<br />
ansehen. Auch auf den Netzwerken wie<br />
Facebook, Twitter, Sevenload und YouTube können Internetnutzer<br />
die einzelnen Folgen weltweit und rund<br />
um die Uhr anklicken.<br />
Für die tägliche Berichterstattung arbeitet das<br />
„Drehmomente“-Team in Schichten: Jeweils am Vormittag,<br />
Nachmittag und am Abend werden die Aufnahmen<br />
gedreht und in der darauf folgenden Nacht<br />
wird das gedrehte Rohmaterial geschnitten. Die Themenschwerpunkte<br />
der einzelnen Folgen werden im<br />
Vorfeld vom gesamten Team beraten und die Moderationstexte<br />
täglich aktualisiert. Im Fokus stehen dabei<br />
das Geschehen hinter den Kulissen des Vogelschießens,<br />
Promibesuche, Interviews mit Schaustellern,<br />
Besuchern sowie Gästen aus der Kommunal- und<br />
Landespolitik. Besondere Höhepunkte stellten für Moderatorin<br />
Linn Kleingärtner die Interviews mit dem<br />
ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten, Dieter Althaus,<br />
und dessen Nachfolgerin, der amtierenden Ministerpräsidentin<br />
Christine Lieberknecht, dar. Anlässlich<br />
des Jubiläums wurde den Zuschauern ein kleiner<br />
Einblick in das Produktionsgeschehen gegeben und<br />
die Filmemacher vor und hinter der Kamera vorgestellt.<br />
Auch in diesem Jahr gelang ihnen wieder, mit<br />
Kreativität und Humor das Vogelschießen zu begleiten<br />
sowie informativ darzustellen.<br />
■<br />
6
NEUHEITEN<br />
VIRTUAL 5D<br />
„Virtual 5D”und<br />
sein Besitzer Courteaux Steed<br />
Text & Photos: Norman Vogt<br />
Courteaux Steed aus Troyes präsentiert seit der<br />
Saison 2011 sein neues Kino- und Simulationsgeschäft<br />
„Virtual 5D”. Die Premiere fand auf der Foire<br />
du Trône in Paris statt.<br />
Die Besucher erwartet im Inneren der Anlage ein visuelles<br />
Spektakel mit Spezialbrille, beweglichen Sitzen<br />
und Effekten. 14 verschiedene Action-Filme stehen<br />
insgesamt zur Verfügung, die täglich mehrfach<br />
gewechselt werden. Ansprechend präsentiert sich die<br />
Frontgestaltung des virtuellen Kinos, wo unter anderem<br />
ein riesiger T-Rex-Dinosaurier zu sehen ist. Mit einer<br />
bedruckten Klebefolie wurden die Bildmotive auf<br />
den Frontbereich angebracht. Das Geschäft ist äußerst<br />
platzsparend konstruiert und gebaut worden: 9<br />
Meter beträgt die Frontlänge und die Tiefe 5 Meter –<br />
bei nur einem Transport.<br />
■<br />
8
HYPER X<br />
NEUHEITEN<br />
Neuheit von<br />
Dieter Rausch: „Hyper X”<br />
Text:<br />
Photos:<br />
Ralf Schmitt<br />
Ralf Schmitt, Harald Wilbertz<br />
Nach der Premiere auf dem Potsdamer Herbstfest<br />
gastierte die neue Suspended-Schaukel „Hyper X”<br />
von Schausteller Dieter Rausch aus Dabendorf bei<br />
Berlin auf einer ganz großen Bühne: dem großen<br />
Berliner Weihnachtsmarkt am „Alexa”-Center.<br />
Das Geschäft wurde in Tschechien gebaut und hat folgende<br />
Maße: Front 15 m, Tiefe 12 m, Höhe 19 m. Die<br />
Flughöhe wird mit 20 Metern angeben – laut Besitzer<br />
gibt es auch ein Kinder-Fahrprogramm, wo es auf eine<br />
Höhe von bis zu 10 Metern nach oben geht. Der Auslegerarm<br />
mit den 4 Gondeln für jeweils 4 Personen<br />
schwingt nach vorne und hinten aus – also über den<br />
Köpfen des Publikums. Rausch, Schausteller in der 7.<br />
Generation, reist auch noch mit einem Autoskooter. ■<br />
9
NEUHEITEN<br />
Bereits seit Mitte 2010 in Frankreich<br />
auf der Reise – aber bislang<br />
noch nicht in der Kirmes & <strong>Park</strong><br />
Revue vorgestellt – ist das Loopingkarussell<br />
„New World“ von<br />
Franck Pfausser.<br />
Text & Photos: Norman Vogt<br />
„New World”<br />
von Franck Pfausser<br />
NEW WORLD<br />
Die Anlage war – nach dem<br />
Prototyp für die spanische Firma<br />
Banuls – die zweite, von der<br />
italienischen Fabbri Group produzierte<br />
Version des Typs „Inversion<br />
40–16“. Franck Pfausser startete<br />
am 28. August 2010 mit „New<br />
World“ in Montceau-les-Mines, wo<br />
der 40 Meter hohe Stahlkoloss erfolgreich<br />
erstmals vorgestellt wurde.<br />
Dann begann die große Tournee,<br />
mit Stationen in Epernay, Charlesville-Mezieres,<br />
Rouen, Rennes,<br />
Quimper, Tours, Orleans und Cap<br />
d’Agde. Pfausser ist seit vielen<br />
<strong>Jahre</strong>n ein treuer Fabbri-Kunde<br />
und bezog vom italienischen Hersteller<br />
zuvor bereits die Anlagen<br />
„Booster”, „Booster Maxxx” und<br />
„Crazy Dance”. Wie der Prototyp<br />
für Spanien (der mittlerweile bekanntlich<br />
im Besitz der Firma Ordelmann<br />
in Holland ist) wurde das<br />
französische Exemplar komplett<br />
mit LED’s ausgestattet, die ständige<br />
Farbwechsel ermöglichen.<br />
Die Bemalung<br />
des Geschäftes ist eher<br />
unscheinbar: Die Stützen<br />
sind in den Farben<br />
blau, orange und gelb<br />
und der Arm im schlichten<br />
weiß gehalten. Im<br />
Bahnhofsbereich sowie<br />
an den vier Gondeln dominieren<br />
die Farben rosa,<br />
lila und blau – aufgepeppt<br />
mit gelben Blitzen.<br />
■<br />
10
NEW JUMP<br />
NEUHEITEN<br />
„New Jump”<br />
von Freddy Thinel<br />
Text & Photos:<br />
Norman Vogt<br />
Große Verkaufserfolge vermeldet der italienische<br />
Hersteller BN Performance Rides für seine „Smashing<br />
Jump”-Karussells. Speziell französische<br />
Schausteller sind davon begeistert – und kürzlich<br />
ging bereits das fünfte Exemplar dieses Herstellers<br />
für Frankreich an den Start: „New Jump”.<br />
Besitzer ist Freddy Thinel, der das Karussell nun zum<br />
Saisonschluss in Rouen präsentierte – wo sogar die<br />
vergleichbare Anlage von Franck Pfausser aufgebaut<br />
war und die Besucher auf beiden Karussells quasi um<br />
die Wette hüpfen konnten. Die beiden Geschäfte waren<br />
weit voneinander entfernt platziert – und fuhren jeweils<br />
abends oft an ihren Kapazitätsgrenzen. „New<br />
Jump“ ist in den Farben lila, rot und gelb gestaltet.<br />
Neben den fünf „Smashing Jump“-Versionen von BN<br />
Performance Rides sind in Frankreich auch noch mehrere<br />
Exemplare von Hersteller Fabbri unterwegs – der<br />
Karusselltyp ist somit eine der erfolgreichsten Neuheiten<br />
der letzten <strong>Jahre</strong>.<br />
■<br />
11
EXOT<br />
Ein echter Exot und<br />
seit 14 <strong>Jahre</strong>n erfolgreich<br />
auf Tour: „It’s the Roller”<br />
Man kann diese Anlage mit Fug<br />
und Recht als exotisch bezeichnen,<br />
denn in Fahrweise und Konstruktion<br />
ist sie in Europa einzigartig.<br />
Die Rede ist vom Geschäft<br />
„It’s the Roller”, das in<br />
England unter Schausteller Henry<br />
Chipperfield auf der Reise ist<br />
und 1997 von der Firma Freddy<br />
Mattia gebaut wurde.<br />
Text & Photos:<br />
Norman Vogt<br />
In den eigentümlichen<br />
Gondeln sitzen jeweils zwei<br />
Personen Rücken an Rücken<br />
It’s the Roller<br />
Die Grenzen der Schwerkraft scheinen<br />
aufgehoben zu werden und der Gesichtsausdruck<br />
wirkt meist ein wenig wirr. „Wo<br />
zum Teufel ist oben und unten?“ – diese<br />
A<br />
Frage hört man des Öfteren aus den Mündern<br />
der Passagiere in einer der Fahrgastgondeln. Auf<br />
uf Englands Festplätzen sorgt die Schienenkonstruktion<br />
bis heute für viel Aufsehen und ungläubige<br />
Blicke der Besucher. Charakteristisch für die Gondeln, wo jeweils vier Personen Platz finden, die<br />
einem Schienenoval befindet sich ein Zug mit fünf<br />
Fahrgäste, die eine Fahrt hinter sich haben, sind ein Rücken an Rücken sitzen. Sind die Gondeln besetzt,<br />
blasser Teint sowie kurzzeitige Orientierungslosigkeit. schließt sich ein Bügel über dem Schoß. Danach wird<br />
das Gehäuse, das sich aus einer Metallkonstruktion<br />
mit Plexiglas zusammensetzt,<br />
verschlossen. Die beiden Antriebsmotoren,<br />
die sich jeweils an den Enden<br />
des Zuges befinden, werden in Bewegung<br />
gesetzt. Zunächst fährt der Gondelzug<br />
langsam hin und her, bis es zum ersten<br />
Looping kommt. Die Geschwindigkeit<br />
nimmt zu und die Loopingfahrt nimmt seinen<br />
Lauf. Dann beginnt sich – erst langsam,<br />
dann immer schneller – der Schienenkranz<br />
um die eigene Achse zu drehen<br />
– und das in einer beachtlichen Geschwindigkeit.<br />
Bei voller Fahrt rast der Zug<br />
durch den Schienenkranz, der sich rasant<br />
um die eigene Achse dreht. Gebaut wurde<br />
„The Roller“ von der Firma Freddy Mattia<br />
im Juli 1997. Erster Besitzer war Ron-<br />
12
EXOT<br />
„It’s the Roller” im<br />
abendlichen Lichterglanz<br />
nie Bentley, der die Schienenkonstruktion vier <strong>Jahre</strong><br />
erfolgreich betrieb. Im Jahr 2000 erwarb Stewart Miller<br />
die Anlage. 2005 gelangte sie an den jetzigen Besitzer<br />
Henry Chipperfield. Fast alle namhaften englischen<br />
Veranstaltungen wurden und werden bereist.<br />
Besonders jugendliche Besucher zieht es magnetisch<br />
in das Bewegungswunder. Visuell unterstützt wird die<br />
Fahrt in „It’s the Roller” durch viele Licht- und Raucheffekte.<br />
Nur ein Transport ist für das Umsetzen des Geschäfts<br />
benötigt. Dies war auch einer der Hauptgründe<br />
für Chipperfield, die Anlage zu erwerben und damit<br />
zu reisen – und das mit anhaltendem Erfolg. ■<br />
Wo ist oben – wo ist<br />
unten? Das Schienenoval<br />
dreht sich um die eigene Achse<br />
13
PORTRAIT<br />
Eine der beiden<br />
Achterbahnen im „Tivoli<br />
World” in Benalmadena<br />
In Benalmadena an der spanischen<br />
Küste, circa 20 Kilometer<br />
entfernt von Malaga, befindet<br />
sich das Vergnügungsareal „Tivoli<br />
World“. Es handelt sich dabei<br />
um die für südliche Küstenorte<br />
oft anzutreffende Mischform<br />
von Freizeitpark und Kirmes:<br />
Neben fest installierten Attraktionen<br />
werden während der<br />
Haupt-Urlaubssaison im Sommer<br />
auch transportable Fahrund<br />
Belustigungsgeschäfte aufgebaut<br />
und kommen dort zum<br />
Einsatz.<br />
Text & Photos: Norman Vogt<br />
Karussells und Kinderattraktionen<br />
im Nostalgie-Stil<br />
Tivoli World<br />
Für die Schausteller bietet sich hier eine<br />
durchaus lukrative Einnahmequelle, da die<br />
Urlaubsgäste zeitlich meist nur begrenzt hier<br />
sind und somit ein ständiger Publikumswechsel<br />
stattfindet. Topografisch „schmiegt” sich<br />
„Tivoli World” reizvoll gelegen an einen angrenzenden<br />
Berg. Geöffnet ist das Areal bereits in den Monaten<br />
März bis Mai, jedoch nur an den Wochenenden oder<br />
zu besonderen Anlässen. Ab Juni, wenn sich die Reiseanlagen<br />
dazu gesellen, ist täglich geöffnet – und<br />
das bis in die Nacht hinein. Es herrscht ein schönes,<br />
wenn auch teilweise antiquiertes Ambiente. Feste<br />
Wege mit Ruheoasen und vielen Palmen zieren die<br />
Straßen des <strong>Park</strong>s. Imbissgeschäfte und Buden ergänzen<br />
das gastronomische Angebot der stationären<br />
Restaurants und Biergärten. In der Mitte des Geländes<br />
befindet sich der „Plaza des Espana”, wo eine<br />
Freifläche für Sonderveranstaltungen zur Verfügung<br />
steht. Bei unserem Besuch war dies eine Art „Outlet-<br />
Verkauf“ aus weißen Zelten heraus. Überwiegend bestand<br />
das Angebot allerdings aus Ramsch. Generell<br />
war festzustellen, dass es neben schönen Bereichen<br />
14
PORTRAIT<br />
Freifallturm „Caida<br />
Libre”, <strong>Park</strong>maskottchen<br />
und Oldtimerbahn<br />
auch einige Schmuddelecken im <strong>Park</strong>areal gibt – etwa<br />
mit Löchern in den Wegen, fehlenden Kacheln an Häusern<br />
oder defekte Beleuchtungen. Die Besucher werden<br />
mit Bussen direkt bis vor den Eingangsbereich<br />
gefahren, auch PKW-<strong>Park</strong>plätze stehen zur Verfügung.<br />
Dann muss zunächst das Eintrittsgeld bezahlt<br />
werden, was jedoch tatsächlich nur den „Eintritt“ abdeckt<br />
– und nicht die Benutzung der einzelnen Attraktionen.<br />
Dahinter standen weitere Kassen bereit, wo die<br />
Tickets für die Fahr- und Belustigungsgeschäfte erworben<br />
werden konnten. Neben Einzeltickets bestand<br />
auch die Möglichkeit, ein Ganztages-Ticket für alle Attraktionen<br />
(in Form eines Plastikarmbandes) zu kaufen.<br />
Dies hatte den Vorteil, dass man in dem (in den<br />
Sommermonaten) bis 1 Uhr nachts geöffneten <strong>Park</strong>,<br />
alle Geschäfte unbegrenzt nutzen konnte.<br />
Den höchsten Punkt im „Tivoli World“ markiert der<br />
„Caida Libre“, ein Freifallturm von Moser-Rides, der<br />
seine Fahrgäste auf eine Höhe von circa 60 Metern befördert<br />
und für herrliche Aussichtsmomente sorgt, bevor<br />
man in die Tiefe stürzt. Blickfangstark wurde der<br />
Turm auf den höchsten Punkt des Geländes gebaut –<br />
und dient somit als perfekter Wegweiser und ist nahezu<br />
von der kompletten Küste aus zu sehen. Für Gäste,<br />
die einen Ausblick ohne „Falleffekt“ lieber mögen,<br />
steht ein Riesenrad zur Verfügung. Traf man im vorderen<br />
Bereich des Areals überwiegend auf kleinere Geschäfte,<br />
so wuchs die Größe der Attraktionen im weiteren<br />
Verlauf. Gut frequentiert zeigte sich das Familienfahrgeschäft<br />
„Amor Express“ (Raupenbahn). Gleich<br />
dahinter präsentierte sich die Wildwasserbahn „Tivoli<br />
Aqua“, die hier zum festen Inventar gehört und thematisch<br />
gut in Szene gesetzt wird. Warum aber diese<br />
gerade in der Haupturlaubszeit nicht in Betrieb war,<br />
blieb ein Rätsel. Da die Kanäle der Bahn komplett wasserfrei<br />
waren, konnte man davon ausgehen, dass der<br />
Grund nicht nur eine routinemäßige Wartung der Technik<br />
war. Auch ein zweites Wasserkarussell („Posei-<br />
Klassiker für Jung und Alt:<br />
die „Amor Bahn”<br />
15
PORTRAIT<br />
Top Spin „Tivoli Dragon”<br />
„Twister”, „Tokaido”-<br />
Coaster und Nostalgiekarussell<br />
don”) war bei unserem Besuch „außer Betrieb” – schade!<br />
Zwei Schienenbahnen lockten: zum einen eine ältere<br />
Achterbahn aus italienischer Fabrikation und zum<br />
anderen der flotte „Tokaido“. Neben verschiedenen<br />
Kinderfahrgeschäften traf man auch eine wunderschöne<br />
Wegebahn. Hier standen Oldtimerfahrzeuge<br />
bereit, um eine herrliche Fahrt durch eine grüne und<br />
gepflegte <strong>Park</strong>landschaft zu absolvieren. Auf einer<br />
höhergelegenen Trasse, die man über einige Stufen<br />
bequem erreichte, standen weitere Fahrgeschäfte bereit.<br />
Innerhalb eines Bereiches waren zwei kleinere<br />
Riesenräder, Kinderkarussells und weitere Geschäfte<br />
im einheitlichen Nostalgie-Stil zu entdecken. Eine weitere<br />
kleinere Stahlbahn folgte, und neben dem bereits<br />
erwähnten Turm sorgte dann der „Tivoli Dragon“ (Top<br />
Spin) für Furore. Als weitere Fahrgeschäfte standen<br />
noch „Saltamontes“, zwei Go-Kartbahnen, Barockkarussell,<br />
Skooter, Eisenbahn, Twister und eine Wegebahn<br />
bereit. Horror vom Feinsten versprach und erfüllte<br />
„Pasaje del Terror“ – ein Geisterhaus mit Live-Akteuren,<br />
das zu Fuß beschritten wird. Schon der Vorplatz<br />
zu dieser Attraktion war mit furchteinflößenden<br />
16
PORTRAIT<br />
Grusel und<br />
Schrecken in der Geisterbahn<br />
„Castillo del Terror”<br />
Utensilien versehen – wahrlich nichts für schwache<br />
Nerven! Zwei weitere Geisterbahnen standen bereit:<br />
neben einer stationären Anlage auch das Reisegeschäft<br />
„Castillo del Terror“, eingebettet zwischen Riesenrad<br />
und „Techno Jump“. Sehr gut in die <strong>Park</strong>landschaft<br />
wurde das Laufgeschäft „Show Boat“ integriert,<br />
wo in den Abendstunden auch die Geschichte von<br />
„Arielle – die Meerjungfrau“ dargestellt wurde. Bei den<br />
kleinen Besuchern kam diese Vorführung bestens an.<br />
Auch die Fahrt in „Pinocchios-World“ war bei den Kids<br />
sehr beliebt. Schon am frühen Abend bildeten sich<br />
lange Warteschlangen vor dieser Attraktion, wo man<br />
in Zweiergondeln durch einzelne Szenen der Märchenfigur<br />
mit der langen Nase fahren konnte. Einziges<br />
Manko war hier, dass die Gondeln so schnell durch die<br />
Bahn fuhren, dass man Mühe hatte, die sehr schönen<br />
Details zu genießen. Eine richtige Enttäuschung war<br />
der Besuch im Laufgeschäft „Jurasico“, einer Reise in<br />
die Urzeit. Zwar waren plastische Figuren in einer Urwaldkulisse<br />
zu sehen, allerdings starr und ohne Animation.<br />
Zumindest durch den Einsatz einer entsprechenden<br />
Soundkulisse hätte man den Laufparcours<br />
durch „Jurasico“ beleben können. Neben den Vergnügungsanlagen<br />
befand sich auch ein Theater auf<br />
dem <strong>Park</strong>areal. Hier traten im täglichen Wechsel verschiedene<br />
spanische Künstler und Kabarettisten auf.<br />
Spanische Folklore wurde im „Plaza Andalucia“ geboten,<br />
wo unter anderem Flamenco-Tänze aufgeführt<br />
wurden.<br />
Die Werbemaßnahmen für „Tivoli World” erstrecken<br />
sich weit über die Grenzen von Malaga: Banner, große<br />
Werbetafeln und Flyer machen auf den Vergnügungspark<br />
aufmerksam. An der Costa del Sol flogen sogar<br />
mehrmals täglich Flugzeuge mit einem Werbebanner<br />
für „Tivoli World” über die Strandbesucher hinweg. ■<br />
Wasserbootanlage und<br />
Laufgeschäft „Show Boat”<br />
17
PORTRAIT<br />
Geräucherte und<br />
gebrühte Wurstspezialitäten<br />
spielen auf den ländlichen<br />
Jahrmärkten in der<br />
tschechischen Republik<br />
eine wichtige Rolle<br />
Die Physik hält Zeitreisen zwar<br />
für nicht machbar – ein Besuch<br />
auf einem der vielen traditionellen<br />
tschechischen Jahrmärkte<br />
straft die Physiker jedoch Lügen.<br />
Das Ambiente der alljährlichen<br />
Jahrmärkte in der historischen<br />
böhmischen Stadt Horazdovice<br />
und vieler anderer, oft kleinen<br />
Feste, die in den ländlichen Gebieten<br />
der Sumava-Region (Böhmerwald)<br />
bis in die angrenzende<br />
Region Plzensky veranstaltet<br />
werden, versetzt einen in längst<br />
vergangene Zeiten.<br />
Text & Photos: Mark Pickard<br />
Ein großes Angebot steht<br />
für die Kinder zur Verfügung<br />
Land-Jahrmarkt (CZ)<br />
Auf zauberhafte Weise wird an der Uhr gedreht und<br />
der Besucher wird zurückversetzt in eine Zeit, als<br />
die alljährliche Ankunft der reisenden Schausteller das<br />
Highlight im Veranstaltungskalender einer jeden Gemeinde<br />
war – besonders für die Jugendlichen, die sich<br />
auf dem Autoskooter oder dem Riesenrad tief in die<br />
Augen blickten und verliebt miteinander turtelten – so<br />
ganz anders als die Jugendlichen von heute, die wie<br />
im Wahn miteinander simsen, obwohl sie nicht mehr<br />
als 50 Meter voneinander entfernt sitzen. Der Jahrmarkt<br />
in Horazdovice (vom 12. bis zum 14. August<br />
2011), der im wunderschönen öffentlichen <strong>Park</strong> der<br />
Stadt über die Bühne ging, zählt zu einer der größeren<br />
Kirmesveranstaltungen auf dem Land. Das Angebot<br />
an Fahrgeschäften und Attraktionen umfasste den<br />
„Fantasy“ (Twister), die Furcht erregende Doppel-Zentrifuge<br />
„Skate Board“ mit ihrem faszinierend einfachen<br />
Antriebssystem (bestehend aus Autoreifen, montiert<br />
am Hubrad und unter den beiden drehenden Zentrifugen<br />
an beiden Enden des schwenkbaren Armes),<br />
18
PORTRAIT<br />
Eine Kinderschaukel<br />
auf dem Jahrmarkt in<br />
Horazdovice<br />
Kinderkarussell mit Panzerbesatzung<br />
und Buggy für die<br />
Kleinen – „Loch Ness”-Bahn<br />
und Autoskooter für die Jugend<br />
das Fahrgeschäft „Loch Ness“, das Kinderkarussell<br />
„Hali Gali“ (das sich den Fahrstand und die Kasse mit<br />
dem „Skater“ teilte) sowie zwei weitere Kinderkarussells.<br />
Eines davon wartete neben den traditionellen<br />
Schwänen, Pferden und Oldtimern interessanterweise<br />
auch mit einem Riesenkürbis (lustig) sowie (ziemlich<br />
beängstigend) einer Kanone und einem Panzer als<br />
19
PORTRAIT<br />
„Skate Board”-<br />
Karussell mit Reibradantrieb<br />
Gemütlicher Biergarten<br />
und ein motivierter Zuckerwatte-Verkäufer<br />
Besatzungsteile auf. Das<br />
dritte Kinderkarussell hatte<br />
leider keinen Namen.<br />
Desweiteren gab es zwei<br />
Schienenbahnen und<br />
zwei Kettenflieger (ein erfreulich<br />
einfacher für Kinder<br />
und ein weiterer für<br />
Jung und Alt) sowie die<br />
„Sea Slide“-Rutsche mit<br />
Wasserthematik und eine<br />
Schaukel. Daneben waren<br />
elf Süßwarenstände<br />
aufgebaut – von denen viele die obligatorische Zuckerwatte<br />
verkauften – sowie 27 weitere Stände, einschließlich<br />
des allgegenwärtigen Standes mit gerösteten<br />
Nüssen. Ebenfalls dabei waren eine riesige<br />
Hüpfburg in Form einer Giraffe, zwei Trampoline und<br />
eine Attraktion, die keiner Sparte so richtig zuzuordnen<br />
ist und in der die jüngsten Besucher kreischend<br />
über ein Meer aus aufblasbaren Plastikbällen spazierten.<br />
Die Kinder standen eindeutig im Mittelpunkt des<br />
Festes. Es gab jedoch nur einen „echten” Gastronomiebetrieb<br />
auf dem Kirmesplatz: Dieser bot köstliche<br />
vietnamesische Küche (Vietnamesen sind übrigens<br />
nach den Roma die zweitgrößte ethnische Minderheit<br />
in der Tschechischen Republik). Für eine Kirmes dieser<br />
Größenordnung war das aber mehr als genug!<br />
Bierausschank…? Nun, dies ist die tschechische Republik!<br />
Auf dem Kirmesplatz waren zwei Bierzelte aufgebaut:<br />
eines mit nur 32 Sitzplätzen, das andere mit<br />
Platz für 96 Gäste. Bier und „Klobasa” – die tschechische<br />
Antwort auf Bratwurst – passen gut zusammen.<br />
Und so gab es auch drei Bierstände mit angrenzenden<br />
Mini-Biergärten. Dort gab es neben der obligatorischen<br />
geräucherten Klobasa und Parek (Brühwurst)<br />
auch eine Reihe regionaler Spezialitäten. Diesen – in<br />
Verbindung mit einem Glas „Svijany”-Bier (einem der<br />
ältesten Biere des Landes) – kann man nur schwer wi-<br />
20
PORTRAIT<br />
Lecker: die gebrühten<br />
und geräucherten heimischen<br />
Wurstspezialitäten<br />
derstehen! Darüber hinaus war es eine ausgesprochen<br />
gelassene, unkomplizierte und familienfreundliche<br />
Kirmesveranstaltung. Angenehm fiel auf, dass es<br />
keine torkelnden und betrunkenen Besucher gab.<br />
Folglich sah man am Freitag auch nur eine einzige,<br />
äußerst freundliche diensthabende Polizistin, die auf<br />
ihrem Kontrollgang über den Kirmesplatz oft Halt<br />
machte, um sich mit Besuchern und Beschickern zu<br />
unterhalten. Am Samstag gab es dann allerdings eine<br />
„stärkere” Polizeipräsenz: An der Hauptstraße waren<br />
zwei Polizeiautos stationiert, in denen vier Polizeibeamte<br />
neben dem Blick auf den Jahrmarkt auch ein<br />
wachsames Auge auf Tempo-30-Sünder hatten. ■<br />
Die einzige Alternative<br />
zu den Wurstbuden war<br />
ein Stand mit vietnamesischen<br />
Spezialitäten<br />
21
RÜCKBLICK<br />
MAYEN<br />
In der Innenstadt:<br />
der Lukasmarkt in Mayen<br />
Text & Photo: Michael Petersen<br />
Vom 15. bis 23. Oktober wurde in der historischen<br />
Innenstadt rund um die 700-jährige Genovevaburg<br />
der 606. Lukasmarkt gefeiert.<br />
Bei allerbestem Kirmeswetter gab es an den Wochenenden<br />
kaum noch ein Durchkommen. Die Stadt Mayen<br />
geriet zeitweise an ihre Kapazitätsgrenzen. Der traditionelle<br />
Lukasmarkt ist Kult in Rheinland-Pfalz. Und<br />
wer nach einer quälenden <strong>Park</strong>platzsuche endlich das<br />
Kirmesgeschehen erreicht hatte, der durfte sich an einem<br />
besonders stark besetzten Lukasmarkt erfreuen.<br />
Bereits im Dezember 2010 hatte die Marktkommission<br />
rund um den Marktmeister Horst Krämer ihre Entscheidungen<br />
bezüglich der Zulassungen zum Lukasmarkt<br />
getroffen. Aus über 500 Bewerbungen gab es<br />
einen guten Mix aus Stammbeschickern und neu zugelassenen<br />
Schaustellerbetrieben. Neben dem exzellenten<br />
Vergnügungsangebot bietet die Stadt natürlich<br />
eine herrliche Kulisse für eine große Kirmes. Auf dem<br />
Markplatz dominierte das Riesenrad „Roue Parisienne“<br />
(Burghard/Kleuser), das sich erstmals mit offenen<br />
und geschlossenen Gondeln präsentierte. Neben<br />
dem Riesenrad stand der Autoskooter von Diebold<br />
und mit dem „Breakdance“ von Wingender das Kultkarussell<br />
des Lukasmarktes. Mit Schneiders „Pirates<br />
Adventure“ und Langhoffs „Top Spin“ erhielt der Bereich<br />
des Obertores ein neues attraktives Gesicht.<br />
Stark besetzt war auch der Kreuzungsbereich gegenüber<br />
der Burggarage im Boemundring: Senks<br />
„Höllentaxi“ und Oberschelps „High Impress“ räumten<br />
hier mächtig ab. Längs der Burgmauer waren Wingenders<br />
„Air-Crash“, Sottiles Simulator, „Wellenflug”<br />
(Barth/Eberhard), „Südsee-Wellen“ (Barth), „Time<br />
Factory“ (Hartmann) und die Loopingschaukel von<br />
Marquis aufgebaut. In der Bäckerstraße, der Verbindung<br />
zwischen Ring und Marktplatz, gab es an allen<br />
Tagen wieder einen Krammarkt. Dadurch wurde ein<br />
Rundlauf innerhalb der Stadt sichergestellt.<br />
Der Lukasmarkt wird durch zahlreiche Zusatzaktionen<br />
und Veranstaltungen begleitet. Diese sichern auch an<br />
den Wochentagen hohe Besucherzahlen. Am ersten<br />
Sonntag öffneten die Einzelhandelsgeschäfte zum<br />
verkaufsoffenen Sonntag. Dienstags und mittwochs<br />
wurde ab 7 Uhr morgens in der Fußgängerzone ein<br />
großer Krammarkt abgehalten. Am Dienstag gab es<br />
den unverzichtbaren Viehmarkt, am Mittwoch den legendären<br />
Schafmarkt. Am Donnerstag reduzierten die<br />
Schausteller anlässlich des Familientages ihre Preise.<br />
Mit einem herausragenden Feuerwerk von der Genovevaburg<br />
wurde der 606. Lukasmarkt feierlich und<br />
stimmungsvoll beendet.<br />
■<br />
Hornigs „Schwanenflieger”<br />
in Anröchte<br />
ANRÖCHTE<br />
Text & Photos:<br />
Nils Benthien<br />
22<br />
In der Gemeine Anröchte fand vom 7. bis zum 10.<br />
Oktober 2011 die Herbstkirmes statt. Für die Organisation<br />
sind verantwortlich der Marktmeister Ralf
Hüls und sein Stellvertreter Ralf Schulte<br />
von der Gemeindeverwaltung Anröchte.<br />
Pünktlich zur Eröffnung um 17 Uhr fing es an<br />
zu regnen. Bürgermeister Heinrich Holtkötter<br />
hielt eine kurze Ansprache und stach anschließend<br />
das Fass an. Für die Kinder gab<br />
es eine halbe Stunde Freifahrten und für die<br />
Erwachsenen Freibier. Für die Ehrengäste<br />
folgte der Marktrundgang. Im Anschluss an<br />
den Kirmesbummel lud die Sparkasse alle<br />
geladenen Gäste zum traditionellen Anröchter<br />
Kirmesessen „Rindfloisk met Mierreuk“ ins<br />
Bürgerhaus. Die Kirmes ist im Ortskern zwischen<br />
Bürgerhaus, Rathaus- und Marktplatz<br />
sowie entlang der Hauptstraße aufgebaut. Es<br />
hatten sich circa 300 Betriebe beworben und<br />
rund 100 haben einen der begehrten Standplätze<br />
erhalten – darunter fünf größere Neuheiten.<br />
Am Sportplatz baute erstmals die Geisterbahn<br />
„Burg des Grauens“ von Werner<br />
Burghard auf. Am Rathaus stand der Autoskooter von<br />
Hirsch & Heitmann. Auf der Hauptstraße lockte als weitere<br />
Neuheit der „Air Crash“ von Wingender. Als beliebten<br />
Treffpunkt gab es den „Breakdance“ von Michael<br />
Schneider. Ebenfalls auf der Hauptstraße baute<br />
das Kinderkarussell von Burghard auf. Der Scheibenwischer<br />
„Shaker“ (Tröger-Foulon) stand erstmalig in<br />
Anröchte auf der Straße zum Schützenplatz. Seit 40<br />
<strong>Jahre</strong>n ist der Musikexpress „Star-Club (Schneider)<br />
auf der Herbstkirmes zu finden. Auf dem Bürgerhausplatz<br />
lockte als Neuheit der „Jet Force“ von Dinali. Weiter<br />
mit von der Partie waren der Schwanenflieger von<br />
Hornig, das Kinderkarussell von Hirsch, Babyflug<br />
„Disney Flieger“ (Weber), „Crazy Clown“ (Tröger), der<br />
Autoskooter von Isken und (erstmalig) das „Big Monster“<br />
von Krameyer. Zahlreiche Spielgeschäfte und Imbisse<br />
rundeten das Gesamtangebot ab.<br />
Am Sonntag hatten die Einzelhändler ihre Geschäfte<br />
geöffnet. Am Montagmorgen fand der traditionelle<br />
Kram- und Topfmarkt statt. Bereits zum fünften Mal<br />
fand am Montag der Familientag statt und zum Abschluss<br />
folgte noch einen Feuerwerk. Aufgrund des<br />
wechselhaften Wetters konnte man trotzdem mit der<br />
Herbstkirmes zufrieden sein – nach Auskunft der Veranstalter<br />
waren der Samstagabend und der Sonntagnachmittag<br />
besonders gut besucht.<br />
■<br />
Neu in Anröchte:<br />
Dinalis „Jet Force”<br />
FÜRTH<br />
Text & Photos:<br />
Helmut Bresler<br />
Fürth platzt aus allen Nähten – wenn die Michaelis-<br />
Kirchweih lockt. So auch 2011, vom 1. bis zum 13.<br />
Oktober. Das Bilderbuchwetter zum Auftakt war die<br />
Einladung für die ganze Metropolregion des Großraums,<br />
in Nürnbergs Nachbarstadt zu pilgern.<br />
„Die Biergärten sind voll, die Fahrgeschäfte auch. Das<br />
ist ein Auftakt nach Maß!“, so Helmut Dölle, Fürther<br />
Chef der Schausteller innerhalb des Süddeutschen<br />
Schaustellerverbandes. Zu den Attraktionen in diesem<br />
Jahr zählten die „See-Sturm-Bahn” (Sterzenbach), Autoskooter<br />
(Perz), „Krumm & Schief Bau” (Hartmann &<br />
Söhne), Wellenflieger (Drelischek), „G-Force” (Kollmann),<br />
Geisterbahn „Horror-World” (Distel), Riesenrad<br />
(Drliczek), Achterbahn „Twister” (Kaiser), „Domino”<br />
(Michel), „Simulator” (Kunze) und „Breakdance”<br />
(Wolf). Auf dem Hauptplatz, der Fürther Freiheit, feierte<br />
die Schaukel „G-Force“ wahre Triumphe und fuhr in<br />
den Abendstunden immer an der Kapazitätsgrenze.<br />
Ein Wiedersehen gab es mit der „See-Sturm-Bahn“,<br />
die einst dem Fürther Schausteller Günter Perz gehörte<br />
und quasi zum Stammrepertoire zählte. Das ist lange<br />
her. Jetzt fehlt dem Betrieb der sportliche Pfiff, der<br />
einst den Reiz der rasanten Segelfahrt ausmachte –<br />
Auf der Fürther Freiheit:<br />
„G-Force”, Riesenrad und<br />
Geisterbahn „Horror World”<br />
23
In Fürth sehr beliebt ist<br />
das „Domino”. Rechts: das<br />
Kärwa-Motiv<br />
und die Beleuchtung der großen Schrift am Abend. In<br />
der Summe hat die größte Straßenkirchweih Bayerns<br />
wieder ihre gewaltige Zugkraft unter Beweis gestellt –<br />
und rangiert mit den Besucherzahlen sogar vor der<br />
Erlanger Bergkirchweih. Publikumsmagnet sind auch<br />
die renommierten reisenden Gastronomiebetriebe –<br />
darunter die beiden größten mit dem „Alten Brathaus“<br />
(Dölle) und dem „Südtiroler Bergdorf“ (Grauberger).<br />
120.000 Kärwa-Taler waren bereits zum Kärwastart<br />
ausverkauft – und die Nachfrage riss nicht ab. Im Rahmen-<br />
und Begleitprogramm wieder eine große Vielfalt:<br />
mit zwei verkaufsoffenen Sonntagen, zwei Feuerwerken,<br />
Standkonzerten, Kärwa-Gwerch, Fränkischem<br />
Heimatabend, Fränkischem Senioren-Nachmittag in<br />
der Fürther Stadthalle und Familientag. Nicht zu vergessen<br />
der Fränkische Erntedank-Festzug, der wieder<br />
rund 100.000 Besucher auf die Straße brachte und per<br />
Live-Übertragung im Fernsehen knapp 1 Million Zuschauer<br />
erreichte. Ebenfalls positiv registriert wurden<br />
die neuen Texte im Programmheft, vermisst wurde von<br />
vielen Lesern die in den letzten <strong>Jahre</strong>n eingeführte<br />
Hintergrund-Information aus dem Schausteller-Alltag.<br />
Erneut wurde ein Wettbewerb zum Kärwa-Plakat-Motiv<br />
2012 ausgeschrieben. Eine gute Idee – aber bitte<br />
die düsteren und finsteren Nachtmotive der letzten<br />
beiden <strong>Jahre</strong> nicht fortsetzen und mit einem hellen,<br />
freundlichen und einladendem Bild die Kärwafreuden<br />
wirkungsvoller transportieren.In der Bilanz war die Fürther<br />
Michaelis-Kirchweih für die 270 Marktkaufleute<br />
und Schausteller wieder ein voller Erfolg. Ein großer<br />
Schreck war das Feuer an einem engen Wohnwagen-<br />
Stellplatz im Herzen der Veranstaltung. Durch einen<br />
technischen Defekt geriet ein Camping in Brand, zwei<br />
weitere wurden ebenfalls ein Raub der Flammen. Nur<br />
durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten<br />
größere Schäden vermieden werden. Beim BLV-<br />
Frühschoppen in „Trixis Ochsenbraterei“ wurden von<br />
Marktleiter André Hollitzer und Eduard Wentzl, dem<br />
Vorsitzenden der BLV-Bezirkstelle Fürth, drei Stammbeschicker<br />
geehrt: Gunda Müller für stolze 60 <strong>Jahre</strong><br />
sowie Ingo Henz und Aribert Hepke für jeweils 40 <strong>Jahre</strong>.<br />
2012 will die Stadt Fürth als Veranstalter erstmals<br />
Kirchweih-Führungen anbieten und damit die Attraktivität<br />
noch ein Stückchen weiter steigern. Fürth ist und<br />
bleibt mit seiner Michaelis-Kirchweih eine echte Perle<br />
auf der bundesdeutschen Volksfest-Landkarte. ■<br />
MÜHLHAUSEN<br />
Coaster „High Explosive”<br />
in Mühlhausen<br />
Text & Photo: Rolf Orschel<br />
Die Mühlhäuser Kirmes, die größte Innenstadtkirmes<br />
ihrer Art in <strong>Deutsch</strong>land, hat trotz ihrer über<br />
100 <strong>Jahre</strong> alten Tradition nichts von ihrer magischen<br />
Anziehungskraft verloren. Die 134. Auflage<br />
des größten Festes der Stadt wurde vom 26. August<br />
bis 4. September in 31 Kirmesgemeinden von den<br />
Einheimischen und vielen Gästen aus dem Umland<br />
gefeiert.<br />
24
Die Stadtkirmes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
zu einem Fest mit einem einzigartigen Flair<br />
entwickelt, das mit einigen Besonderheiten aufwarten<br />
kann. Es ist eine der wenigen Kirmessen dieser Größenordnung,<br />
die nicht zentral organisiert wird. Sie wird<br />
zum größten Teil von den einzelnen Kirmesgemeinden<br />
veranstaltet. Die vielfältigen Programme und Veranstaltungen<br />
in den Kirmesgemeinden laden zu einem<br />
Kirmesbummel durch die gesamte Innenstadt ein. Zu<br />
den Traditionen gehört der Vergnügungspark auf dem<br />
Festplatz Blobach, wo die Schausteller in diesem Jahr<br />
wieder einige Neuheiten für Mühlhausen präsentierten.<br />
Neu waren der „Shake & Roll“ von Schäfer, die<br />
Achterbahn „High Explosive“ (Vorlop) und Hambergers<br />
Belustigung „Fantastic World“. Den Besuchern<br />
standen außerdem der „Breakdance” von Hentrich,<br />
der „Cortina Jet“ (Sachs-Schmitgen), Meyers Simulator,<br />
der Kettenflieger von Kirchner und Hedts Autoskooter<br />
zur Verfügung. Vier Kinderfahrgeschäfte, ein<br />
Bungee-Trampolin, Waterballs, Verlosungen, Entenangeln,<br />
Armbrustschießen, Schießwagen sowie mehrere<br />
Imbiss-, Süßwaren- und Ausschankbetriebe komplettierten<br />
das Vergnügungsangebot. Der Festplatz wird<br />
zur Kirmes aus drei unterschiedlich großen Plätzen gebildet,<br />
die durch Straßen (die zum Spielbetrieb für den<br />
Verkehr gesperrt werden) getrennt sind. Die Bebauung<br />
der Plätze gelang diesmal nicht ganz optimal, da<br />
durch die große Stellfläche der Achterbahn das Bebauungskonzept<br />
geändert werden musste und dadurch<br />
nicht alle Geschäfte ansprechend platziert werden<br />
konnten. Zwei Kinderfahrgeschäfte standen in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft Rücken an Rücken gegenüber,<br />
der „Breakdance” war durch seine Platzierung<br />
auf dem kleinsten Platz am Hirschgraben benachteiligt<br />
und beim Entree am Bastmarkt klafften<br />
große Lücken. Diese Schönheitsfehler trübten den ansonsten<br />
guten Gesamteindruck etwas. Dennoch amüsierten<br />
sich die großen und kleinen Besucher köstlich<br />
und bescherten den meisten Beschickern gute bis<br />
sehr gute Umsätze. Beim Bummel durch die einzelnen<br />
Kirmesgemeinden fielen besonders das höhere Niveau<br />
und die gedrosselte Lautstärke der verschiedensten<br />
Unterhaltungsprogramme und Bands sowie<br />
die friedliche Atmosphäre in den Kirmeszelten auf . ■<br />
RÜCKBLICK<br />
Besucherandrang in<br />
Werne und Eröffnung mit der<br />
„1. NRW-Kirmeskönigin”<br />
WERNE<br />
Text & Photos:<br />
Nils Benthien<br />
Seit 649 <strong>Jahre</strong>n wird in Werne an der Lippe der Simon-Juda-Markt<br />
– oder „Sim-Jü“, wie die meisten<br />
Besucher den Markt nennen – gefeiert. Er wird immer<br />
am 4. Wochenende im Oktober abgehalten,<br />
diesmal vom 22. bis zum 25. Oktober 2011.<br />
Insgesamt wurden über 200 Schausteller zugelassen,<br />
darunter 16 Großattraktionen. Die Attraktionen werden<br />
traditionell in der gesamten Innenstadt aufgebaut. Auf<br />
dem Marktplatz gab es die „Petersburger Schlittenfahrt“<br />
von Burgdorf und am Griesetorn stand Distels<br />
„Lach+Freu-Haus“. Als Neuheit für Werne wurde die<br />
Überkopfschaukel „Flash“ von Weber auf dem Kurt-<br />
Schuhmacher-Platz präsentiert, des Weiteren standen<br />
dort Bonners großer „Breakdance“, das Laufgeschäft<br />
„Ghost“ (Burghard), der Autoskooter von Isken und die<br />
Kinderachtschleife „Truck Stop“ (Hirsch). In der Kurt-<br />
Schuhmacher-Straße waren Schäfers „Shake“, der<br />
Transformer von Schmidt und das „Mäuse-Spektakel“<br />
(Landwermann-Henschel) aufgebaut. Mitten auf dem<br />
Kreisverkehr präsentierte sich wie gewohnt Wendlers<br />
Wellenflug. Am Hagen standen den Besuchern der<br />
Twister von Berghaus, der Musik Express (Wendler),<br />
Barths „Wilde Maus“, „Booster Maxxx“ (Denies-Hoefnagels),<br />
der Simulator „Fantastical Trip“ von Kunze,<br />
Schützes große Geisterbahn, das „Columbia Rad“ von<br />
Burghard-Kleuser, Petters Autoskooter und der Scheibenwischer<br />
„Jump Street“ (Klaasen) zur Vefügung. Für<br />
die Kinder waren der Kinderautoskooter von Fellerhoff,<br />
der „Piraten Trip“ (Schulze), das Ponyreiten von Röper<br />
und sechs Kinderkarussells vorhanden. Mit Zuckerwatte<br />
und gebrannten Mandeln, Bratwurst und gebackenen<br />
Champignons sorgten die Marktbeschicker<br />
für das leibliche Wohl der Besucher. Daneben rundeten<br />
Spielgeschäfte aller Art, Spezialisten und die Gewerbeschau<br />
das diesjährige Sim-Jü-Angebot ab.<br />
Während der Aufbauwoche fand am Donnerstagnachmittag<br />
das „39. Otto-Wendler-Gedenkfußballspiel”<br />
zwischen den Werner „Allstars” und den Schaustellern<br />
im Freiherr-vom-Stein-Stadion statt. Die Allstars<br />
mit Bürgermeister Lothar Christ gewannen diesmal<br />
mit 4:0. Am Samstagnachmittag eröffnete der Bürgermeister<br />
mit Unterstützung der „1. NRW-Kirmeskönigin”,<br />
Angelique I., den Markt. Hierbei wurde traditionell<br />
die Freifahne auf dem Marktplatz gehisst, die an<br />
25
RÜCKBLICK<br />
Sim-Jü-Impressionen<br />
die Verleihung der Marktrechte 1362, der Geburtsstunde<br />
des heutigen Sim-Jü-Marktes, erinnert. Ferner<br />
wurden Lebkuchenherzen verteilt und die Eröffnung<br />
musikalisch von den Guggemusik Schnoogesurrer<br />
begleitet. Am Sonntag gab es morgens den ökumenischen<br />
Gottesdienst im Festzelt und am Nachmittag<br />
hatten die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Am<br />
Montagabend wurde ein Feuerwerk abgebrannt, das<br />
viele Besucher lockte. Am Dienstag wurde der Kramund<br />
Viehmarkt abgehalten. Dazu boten Schausteller<br />
die Aktion „1 x zahlen – 2 x Mal fahren” an. Am Dienstagabend<br />
ging der Simon-Juda-Markt zu Ende. Bereits<br />
jetzt laufen die Vorbereitungen für die 650. Jubiläumsveranstaltung,<br />
die im nächsten Jahr gefeiert wird. ■<br />
Das Riesenrad von Lorenz<br />
in Warendorf<br />
WARENDORF<br />
Text & Photos:<br />
Nils Benthien<br />
Die stellvertretende<br />
Bürgermeisterin Doris Kaiser<br />
gibt den Startschuss zum<br />
Warendorfer Fettmarkt<br />
Die 354. Auflage des Fettmarktes<br />
in der Kreisstadt im Norden<br />
Nordrhein-Westfalens ging vom<br />
15. bis 19. Oktober 2011 über die<br />
Bühne. Die Veranstaltung war<br />
ursprünglich ein Vieh- und<br />
Krammarkt.<br />
Das Festgelände erstreckt sich<br />
vom Lohwall bis zum Wilhelmplatz.<br />
Mit der Organisationen wurde<br />
diesmal – aufgrund eines personellen<br />
Engpasses bei der Stadtverwaltung<br />
– wieder der ehemalige<br />
Platzmeister, Peter Wittek, beauftragt,<br />
der von Mertin Bieckmann<br />
unterstützt wurde. Ärgerlich war im<br />
Vorfeld, dass ein Laufgeschäft absagte.<br />
Als Ersatz konnte die Rutsche<br />
„Taboga“ von Oberschelp<br />
kurzfristig verpflichtet werden. Auf<br />
26
RÜCKBLICK<br />
Der Fettmarkt aus<br />
der Riesenrad-Perspektive<br />
dem Lohwall waren das Riesenrad „Star of Berlin“ (Lorenz),<br />
Krauses „Musik Express”, die Filmrakete „Astroliner“<br />
von Esser, Weltes Familienachterbahn „Speedy<br />
Gonzales“, der Autoskooter von Tovar, der „Xtreme<br />
Spinner“ (Kleuser) und das Kettenkarussell von Keuter<br />
aufgebaut. Für die kleinen Besucher waren zwei Sportkarussells,<br />
ein Babyflug, Ponyreiten, „Aqua Balls“, eine<br />
Schleife, eine Huckelpiste und ein Bungee-Trampolin<br />
mit Klettergarten vorhanden. Mehrere Imbissbetriebe,<br />
Spielgeschäfte und Spezialisten rundeten das<br />
Vergnügungsangebot ab. Die stellvertretende Bürgermeisterin,<br />
Doris Kaiser, eröffnete die Kirmes am Samstag<br />
um 15 Uhr. Der verkaufsoffene Sonntag, der Familientag<br />
mit ermäßigten Preisen am Montag und das<br />
Feuerwerk am Dienstagabend lockten wieder viele Besucher<br />
auf das Festgelände. Der eigentliche Fettmarkt<br />
mit einem großen Trödelmarkt in der gesamten Innenstadt,<br />
dem Landmaschinenmarkt auf dem hinteren Teil<br />
des Lohwalles, einer historischen Landmaschinenschau,<br />
Handwerkermarkt, Marktschreiern, Tiermarkt<br />
und einem Reitturnier fand am Mittwoch statt. In diesem<br />
Jahr wurde auffällig mit neuen Großaufstellern, die<br />
in den umliegenden Orten aufgestellt wurden, geworben.<br />
Außerdem wurde mit Plakaten, in regionalen Zeitungen<br />
und Radio WAF auf das Spektakel hingewiesen.<br />
Wertcoupons (1 x zahlen – 2 x fahren) wurden auf<br />
dem Wochenmarkt und während der Kirmeseröffnung<br />
durch den Klingelmann verteilt. Man konnte sie aber<br />
auch aus der Tagespresse ausschneiden. Am Samstagnachmittag<br />
konnten die Wertcoupons an den Fahrgeschäften<br />
eingelöst werden. In diesem Jahr wurde<br />
ein richtiges Zuggeschäft vermisst. Die meisten Karussells,<br />
die den Besuchern zur Verfügung standen,<br />
gastierten schon des Öfteren in Warendorf und stehen<br />
fast immer auf dem gleichen Standplatz. Über die Umplatzierung<br />
einigerer Fahrgeschäfte sollte man deshalb<br />
schnellstens einmal nachdenken, damit sich für<br />
die Besucher ein anderes Bild ergibt und keine Monotonie<br />
herrscht. Der Bierwagen vor dem Autoskooter<br />
sollte – wie die anderen Geschäfte – in der Front stehen,<br />
da es am Sonntagnachmittag an dieser Stelle bedrohlich<br />
eng zuging. Außerdem sollte man vielleicht<br />
mal über Anzahl der zugelassenen Kinderkarussells<br />
nachdenken, da das Überangebot in dieser Sparte<br />
nicht zu übersehen ist. Auch die Öffnungszeiten sind<br />
ein Thema – statt bis 23 Uhr schlossen viele bereits vor<br />
22 Uhr.<br />
Der Warendorfer Fettmarkt birgt noch viel Potenzial,<br />
das man in Zukunft etwas besser nutzen sollte, damit<br />
etwas Schwung in die Sache kommt.<br />
■<br />
Der Warenmarkt-<br />
Bereich und Stimmung bei der<br />
ersten Fahrt im Musik Express<br />
27
RÜCKBLICK<br />
BREMEN<br />
Besucherstarker Freimarkt<br />
2011<br />
„Big Bamboo”, „Psychodelic”<br />
und „Future World”<br />
Text: Ralf Schmitt<br />
Photos: Ralf Schmitt, Nils Benthien<br />
Vom 14. bis zum 30. Oktober 2011 wurde der 976.<br />
Bremer Freimarkt gefeiert. Zeitweise frühlingshafte<br />
Temperaturen trugen zu einem Rekordbesuch<br />
bei: 4,4 Millionen Gäste haben sich diesmal auf<br />
dem großen Volksfest auf der Bürgerweide amüsiert.<br />
Von den Neuheiten auf dem Platz ragten besonders<br />
die Publikumserfolge von „Big Bamboo” (Hempen)<br />
und „Euro-Coaster” (Fackler) heraus. Aber auch Freimarkt-Rückkehrer,<br />
wie Schneiders „Power Tower” oder<br />
der Riesenpropeller „Booster Maxxx” (Denies-Hoefnagels),<br />
zählten zu den Gewinnern des Freimarktes<br />
2011. Nach wie vor zu „ruhig” ist der Abschnitt zwischen<br />
Klangbogen und dem ersten Fahrgeschäftsplatz,<br />
wo nur die Achterbahn (diesmal die „Alpina-<br />
Bahn” von Bruch) als große Attraktion platziert ist. Beispielsweise<br />
hätte man sich diesmal den „Schunkler”<br />
gut in diesem Bereich als belebendes Element vorstellen<br />
können. Howeys „Happy Sailor” als erstes Karussell<br />
im Rundlauf erfuhr (augenscheinlich) einen<br />
sehr ordentlichen Zuspruch an seinem diesmaligen<br />
neuen Standort. Am vorherigen Stammplatz dieser<br />
Seesturmbahn konnte der „Wellenflug” nicht ganz<br />
überzeugen – wobei nicht das Geschäft an sich gemeint<br />
ist, sondern die Tatsache, dass der luftige Flieger<br />
(ohne Rückwand) an dieser Stelle den Blick auf die<br />
Rückseite der Freimarkt-Neuheit „Big Bamboo” freigab.<br />
Optimal war das nicht. Ebenso wie die bereits im<br />
28
RÜCKBLICK<br />
Problematisch war die<br />
Platzierung von vier Schauund<br />
Belustigungsgeschäften<br />
nacheinander im Rundlauf<br />
Vorbericht zum Bremer Freimarkt (in der Oktober-Ausgabe<br />
der Kirmes & <strong>Park</strong> Revue) als „problematisch”<br />
bezeichnete Entscheidung der Platzmeisterin, die<br />
Schau- bzw. Belustigungsanlagen „Rotor”, „Show der<br />
Sensationen” „Big Bamboo” und „Toboggan” in der<br />
zweiten Hälfte des Rundlaufs nacheinander zu platzieren.<br />
Besonders empfindlich traf diese unnötige<br />
Konkurrenzsituation die Steile Wand, während „Big<br />
Bamboo” auf Grund seines Neuheiten-Status viele Besucher<br />
begrüßen konnte. Vor verschlossener Tür standen<br />
abends oft Besucher, die sich bei der Wahrsagerin<br />
die Zukunft voraussagen lassen wollten – mehrere<br />
Tage hintereinander war ab dem frühen Abend dort sogar<br />
schon die Treppe hochgehängt. Ist dies eigentlich<br />
keinem der Platzverantwortlichen bei Kontroll-Rundgängen<br />
mal aufgefallen? Auffallend war, dass man es<br />
auf dem Freimarkt – anders als z. B. in Düsseldorf oder<br />
Stuttgart – nicht übertrieben hatte, was (zu) großflächige<br />
Hinweise auf Fluchtwege angeht. Jedoch nutzten<br />
Aus dieser Perspektive<br />
blickte man hauptsächlich<br />
auf die Kehrseiten von „Höllenblitz”<br />
und „Big Bamboo”<br />
Zu viel Leerlauf zwischen<br />
Klangbogen und dem ersten<br />
Fahrgeschäftsplatz<br />
Der Notausgang neben<br />
dem „Looping the Loop” wurde<br />
gerne als Abkürzung genutzt.<br />
Bei der Wahrsagerin standen<br />
die Besucher am Abend meist<br />
vor verschlossenem Wagen<br />
29
RÜCKBLICK<br />
Das Riesenrad aus<br />
einer ungewöhnlichen Perspektive<br />
und Böselers „Round Up”<br />
viele Besucher diesmal den zwar<br />
schon länger vorhandenen, aber<br />
nun auffälliger deklarierten Notausgang<br />
beim „Looping the Loop”<br />
als Abkürzung. Überschattet wurde<br />
der ansonsten so positiv verlaufende<br />
Freimarkt von einem Unfall<br />
bei der „Krake”, der die Veranstaltung<br />
bundesweit in die Medien<br />
brachte. Nur lokale Reichweite erzielten<br />
die Themen „Mindestlohn<br />
auf dem Freimarkt” sowie die Diskussion<br />
über die bevorstehende<br />
Sanierung des Stromnetzes auf<br />
der Bürgerweide, für die zu einem<br />
großen Teil die Schausteller aufkommen<br />
sollen.<br />
■<br />
BOCHOLT<br />
Text & Photo:<br />
Michael Petersen<br />
„Salto Mortale”<br />
und Riesenrad in Bocholt<br />
Dichtes Gedränge herrschte bereits<br />
in den Nachmittagsstunden<br />
nach der Eröffnung der Bocholter<br />
Kirmes, die in diesem Jahr<br />
vom 14. bis 17. Oktober gefeiert<br />
wurde. Auf dem weitläufigen<br />
Veranstaltungsgelände lockte<br />
gleich zum Start die „Happy<br />
Hour“ mit ermäßigten Preisen an<br />
allen Gechäften.<br />
Während der Kirmes herrschte<br />
erneut Kaiserwetter, der Oktober<br />
zeigte sich von seiner sonnigen<br />
Seite und bescherte den Schaustellern<br />
gute bis sehr gute Einnahmen.<br />
An allen Tagen herrschte auf<br />
dem Berliner Platz, der Meckenemstraße<br />
sowie auf allen Straßen und Plätzen in der<br />
Innenstadt dichtes Gedränge. Wobei man allerdings<br />
beobachten konnte, dass der Gasthausplatz deutlich<br />
schlechter angenommen wird als die restliche Vergnügungsmeile.<br />
Dieser Platz liegt ohne Anbindung an<br />
den Rundlauf etwas abseits und wird deshalb von vielen<br />
Besuchern gar nicht wahrgenommen. Auf dem<br />
Berliner Platz werden stets die meisten Fahrgeschäfte<br />
platziert. Die Gestaltung dieses Platzes konnte in diesem<br />
Jahr wieder vollends überzeugen. Besonders interessant<br />
ist hier das Zusammenspiel von neuesten<br />
Fahrgeschäften und Karussellklassikern. So drehte<br />
das Kettenkarussell (Baese) gemütlich seine Runden,<br />
während sich direkt gegenüber mit dem Propeller<br />
„Booster Maxxx“ (Hoefnagels/Denies) ein Hightech-<br />
Karussell präsentierte. Gut platziert war auch der „Salto<br />
Mortale“ (Gusowski/Langenberg), der zum ersten<br />
Mal in Bocholt zu Gast war. Die beiden Autoskooter<br />
standen sich zwar gegenüber, wurden aber durch die<br />
Mittelreihe optisch getrennt. Richtung Innenstadt ging<br />
es mit dem „Venezianischen <strong>Pferdekarussel</strong>l“ (Langenberg)<br />
und dem Kettenflieger (Fuhrmann) recht familiär<br />
zu. Obwohl das <strong>Pferdekarussel</strong>l vom Publikum<br />
gut angenommen wurde, wäre es besser zur Geltung<br />
gekommen, wenn es „freier“ gestanden hätte. Für<br />
Spaß und gute Laune sorgte Hartmanns „Krumm &<br />
Schief Bau“ in der Meckenemstraße und neben dem<br />
Festzelt schaukelte in diesem Jahr Markmanns „Nessy“.<br />
„Octopussy“ stand den Besuchern auf seinem traditionellen<br />
Standplatz zur Verfügung und konnte dort<br />
seinen Kultstatus erneut bekräftigen. Das sonnige<br />
Herbstwetter mit angenehmen Temperaturen und starkes<br />
Besucheraufkommen am Wochenende bescherten<br />
den Beschickern gute bis sehr gute Umsätze. ■<br />
30
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WEERT (NL)<br />
Text & Photos: Ton Koppei<br />
Zusammen mit den Veranstaltungen in Leiden und<br />
Tilburg bietet Weert eine der größten Kirmessen in<br />
Holland. Zwar trifft man auf diesen Veranstaltungen<br />
meist auf die gleichen Top-Attraktionen, die<br />
das Schaustellergewerbe in den Niederlanden zu<br />
bieten hat – wichtige Unterschiede gibt es jedoch<br />
bei der Art der Platzvergabe und der Gestaltung der<br />
Fahrpreise.<br />
Während in Tilburg und Leiden fast ausnahmslos eine<br />
öffentliche Platzvergabe gegen Höchstgebot praktiziert<br />
wird, gilt in Weert eine geschlossene Platzvergabe,<br />
wo Attraktiviät und der Begriff „bekannt und bewährt”<br />
eine wichtige Rolle spielen. Das Platzvergabesystem<br />
in Tilburg und Leiden führt demzufolge zu relativ<br />
hohen Fahrpreisen für die Besucher. In Weert gilt<br />
dagegen ein System mit maximalen Fahrpreisen, die<br />
im voraus mit den Beschickern vereinbart werden. Der<br />
Effekt: In Weert ist jeder Spieltag wie ein Familientag<br />
mit großem Besucheraufkommen und voll ausgelasteten<br />
Attraktionen. Vor allem in diesem Jahr gab es bei<br />
spätsommerlichen Temperaturen häufig fast kein<br />
Durchkommen mehr. Natürlich sind limitierte Fahrpreise<br />
von Betreiberseite nicht immer<br />
gern gesehen. In Weert<br />
wird die Kirmes jedoch nicht<br />
„verramscht”, sondern man<br />
hält die Besucherzahlen dank<br />
attraktiver Geschäfte und moderaten<br />
Fahrpreisen auf einem<br />
sehr hohen Niveau. Dazu<br />
sorgt die Stadt für eine umfangreiche<br />
Werbung in der gesamten<br />
Region. Die Weerter<br />
Kirmes verteilt sich über mehrere<br />
Plätze in der Innenstadt, wobei jede Lokalität eine<br />
oder mehrere Zugnummern bietet. Zu den ganz großen<br />
Attraktionen zählten diesmal der „Spinning Coaster”<br />
von Buwalda, das „Diamond”-Riesenrad von<br />
Arend Harms, Krieks „River Rafting”, Kroons „Mission<br />
Space” und die Geisterbahn „Spuk” von Sipkema.<br />
Nicht unerwähnt bei dieser Auflistung darf das „Fire<br />
Department Funhouse” der Familie Ordelman bleiben:<br />
Seit dem Sommer gibt es bei dieser Anlage einen fabrikneuen<br />
Anbau, der die Frontlänge des Geschäftes<br />
auf insgesamt beeindruckende 32 Meter bringt. Neben<br />
guten Effekten wurde hier sogar ein Feuerwehrwagen<br />
(Attrappe) eingebaut. Traditionell trifft man in<br />
Weert auch auf Schaustellergeschäfte aus dem Ausland,<br />
diesmal unter anderem „Montgolfière” (Finke-<br />
Zarnikau), „Take Off”, (Ruppert), die Imbissbetriebe<br />
von Klaus Mittler sowie das Derby der Familie Severeyns.<br />
Weert bot 2011 abermals Kirmesvergnügen für<br />
alle Altersgruppen und in einer ausgewogenen Mischung.<br />
Rasantes Fahrvergnügen wurde unter anderem<br />
geboten beim „Rock It”, „Sound Machine”, „Breakdance”,<br />
„Booster” und „Discovery”. Dazu die familientauglichen<br />
Attraktionen „Snow Jet”, Raupenbahn,<br />
„Polyp”, „Magic”, „Beach Party”, „Adventure-Show”,<br />
Rutsche, „Swing Mill” und ein Irrgarten.<br />
Wie auf allen Plätzen Hollands fielen auch in Weert die<br />
zahlreichen kleineren Spielcontainer (ohne Personaleinsatz)<br />
auf: Stacker, Point, Barbercut, Discoround<br />
oder Trapdoor – alle aktuellen Spieleneuheiten werden<br />
derzeit im Containerformat präsentiert.<br />
■<br />
Impressionen aus Weert<br />
33
RÜCKBLICK<br />
HASSELT (B)<br />
Top-Veranstaltung in<br />
Belgien: die Kirmes in Hasselt<br />
Text & Photos:<br />
Patrick Vanstipelen<br />
Die offizielle Eröffnung<br />
Vom 17. bis 25. September fand eine der stimmungsvollsten<br />
Kirmesveranstaltungen Belgiens<br />
statt: die Kirmes in Hasselt.<br />
Sie ist mit 175 Geschäften auch die größte Veranstaltung<br />
des Landes. Im Unterschied zu den Festen in Antwerpen,<br />
Brüssel oder Lüttich, die jeweils über eine<br />
Dauer von sechs Wochen gehen, ist die Kirmes in Hasselt<br />
auf neun Tage terminiert – und da geht es richtig<br />
zur Sache. Die Liste der großen Attraktionen war wieder<br />
groß und umfasste unter anderem „Rock & Roll”,<br />
„Tagada”, „Delta Plane”, „Challenger”, „Mad House”,<br />
„Drop Zone”, „Deca Dance”, „Shake Off”, „African Jungle”,<br />
„Shaker”, „Katapult”, „Big Apple”, „Wilde Maus”,<br />
„XXL”, „Devils Manor”, „Tokio Express”, „Dragon”, „G-<br />
Force” (Booster), sowie Autoskooter. Neu für Kinder<br />
waren die „Waterballs”. Das Rahmenprogramm: Am<br />
Samstag wurde die Kirmes um 15 Uhr offiziell eröffnet,<br />
es folgte ein Rundgang der Stadträte über den Festplatz<br />
und um 21 Uhr lockte ein 30-minütiges Feuerwerk<br />
viele Menschen an. Am Donnerstag waren rund<br />
1400 Menschen mit Behinderungen zur Kirmes eingeladen<br />
– diese hatten überall freien Einlass und freie<br />
Fahrt – eine tolle Geste der Schausteller und Verantwortlichen!<br />
Gleichzeitig war auch Familientag. Immer noch sehr<br />
beliebt ist der wohl einzigartige Service „Frit & Ride”:<br />
Es gibt zwei <strong>Park</strong>streifen, wo man kostenlos 30 Minuten<br />
parken kann, um sich ohne <strong>Park</strong>platzsuche-Stress<br />
mit kulinarischen Kirmes-Spezialitäten einzudecken.<br />
Am Ende konnten wiederum rund 300.000 Besucher<br />
auf der Kirmes in Hasselt bilanziert werden. ■<br />
34
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Neue Großveranstaltung in Köln !<br />
ACHTUNG !<br />
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SALZBURG (A)<br />
Text & Photos:<br />
Ralf Schmitt<br />
Im Jahr 1331 wird in den Archiven der Stadt erstmals<br />
ein „Herbstmarkt” erwähnt. Dieser kann als<br />
Ursprung des heutigen „Rupertikirtages” in Salzburg<br />
gelten.<br />
2011 konnte man ein kleines Jubiläum feiern: Es war<br />
der 35. Rupertikirtag, seit das Fest im Jahr 1977 auf<br />
den Plätzen und Straßen rund um den Salzburger Dom<br />
wiederbelebt wurde. Nostalgische Fahr- und Belustigungsgeschäfte,<br />
fast vergessenes Handwerk sowie<br />
vielerlei Speis’ und Trank prägen das Ambiente des<br />
Festes, das diesmal vom 21. bis zum 25. September<br />
über die Bühne ging. An allen Spieltagen herrschten<br />
(zumindest tagsüber) herrlich spätsommerliche Temperaturen<br />
– allerorts traf man nur auf gutgelaunte Menschen,<br />
viele kamen in Tracht. Die Schausteller-Attraktionen<br />
wurden fast alle sehr rege frequentiert – viele<br />
davon besitzen hier Kultstatus. Mit dabei waren unter<br />
anderem wieder die Bobbbahn von Helmut Karner<br />
(hier nur „Schneemann” genannt), Deisenhammers<br />
„Sturmsegler”, Avis „Lachkanone”, Ratkowskis Geisterbahn<br />
„Teufelsmühle” sowie Kettenflieger, „Hex’n<br />
Wippn”, Schiffschaukel und viele Kinderfahrgeschäfte.<br />
Das Feuerwerk, abgeschossen von der Festung<br />
Hohensalzburg, fand diesmal am Donnerstagabend<br />
statt – und war absolut sehenswert.<br />
■
SHOW<br />
„Moulin Rouge“ auf dem<br />
„Jahrmarkt anno dazumal“ in<br />
Kommern 2011<br />
Gut 20 <strong>Jahre</strong> währte ihr Dornröschenschlaf,<br />
in diesem Jahr<br />
wurde sie vom jungen Illusionskünstler<br />
und Geschichtsstudenten<br />
Dominik Schmitz aus Bedburg<br />
wieder wachgeküsst. Die<br />
Schaubude „Moulin Rouge“, mit<br />
deren Betrieb sich Johannes<br />
Heinen einst vom Artistenleben<br />
verabschiedet hatte, feierte jetzt<br />
auf zwei historischen Jahrmärkten<br />
ihre Wiederauferstehung: im<br />
April auf dem Jahrmarkt anno<br />
dazumal im LVR-Freilichtmuseum<br />
Kommern und zu Fronleichnam<br />
auf dem vom Roncalli-Unternehmen<br />
reformierten Historischen<br />
Jahrmarkt in Aachen-Kornelimünster.<br />
Und so ist ein Zeugnis<br />
wieder auf die Reise gegangen,<br />
das für jene letzten <strong>Jahre</strong><br />
steht, in denen viele ehemalige<br />
Artisten- und Komödiantenfamilien<br />
endgültig ins Schaustellergewerbe<br />
überwechselten.<br />
Moulin Rouge<br />
<strong>Jahre</strong> zuvor von „Hell Drivers’ Original<br />
Teufelskerle“ in den aktuellen Namen<br />
umgetauft hatte. Nie mehr will<br />
„Bob Morris“, als der Johannes Heinen<br />
künstlerisch firmiert, mit seinem<br />
J<br />
ohannes Heinen ist es leid. Auf einem Supermarktgelände<br />
am Rande des Pützchens Marktes in Bonn- Stunt Cars katapultieren lassen. Er wird sich nicht mehr<br />
Bike durch brennende Reifen fahren oder sich über die<br />
Beuel tritt er im September 1977 eines der letzten Male als Stuntman für Film- und Fernsehproduktionen verpflichten<br />
lassen – man kennt ihn längst aus „Diaman-<br />
mit seiner „Hollywood Stunt Cars Show“ auf. Im Winter<br />
wird er sein Unternehmen auflösen, das er erst zwei tenfieber“ und „Herbie – ein toller Käfer“ – und er wird<br />
Text:<br />
Photos:<br />
Michael H. Faber<br />
Michael H. Faber, Peter Weber,<br />
Archive M. H. Faber und D. Schmitz<br />
Dicht umlagert: „Moulin<br />
Rouge” auf den Düsseldorfer<br />
Rheinwiesen 1981<br />
38
SHOW<br />
Vor Beginn der<br />
Kirmes: „Moulin Rouge”<br />
in Düsseldorf 1981<br />
nicht mehr in Folgen von<br />
„Tatort“ und „Der Alte“ gefährliche<br />
Szenen doubeln.<br />
„Meist haben wir mit der<br />
Autoschau ‚privat’ gestanden,<br />
irgendwo in einer<br />
Stadt auf einem angemieteten<br />
Platz. Nur selten waren<br />
wir auf Jahrmärkten. Daher<br />
kamen wir kaum mit anderen<br />
Schaustellern oder<br />
reisenden Verwandten zusammen.<br />
Meine Familie<br />
lebte immer isoliert von<br />
Freunden und Bekannten.<br />
Zu Hause in Köln hatten unsere Kinder kaum Spielkameraden,<br />
denn wir waren ja nur die Wintermonate über<br />
dort, und in der Saison fanden sie überhaupt niemanden<br />
mehr zum Spielen“, hat Johannes Heinen dem<br />
Verfasser 1981 gegenüber die Aufgabe der Stunt Cars<br />
Show begründet. Dem Familienvater, der mehrere kleine<br />
Kinder hatte, war aber auch das Artistenleben einfach<br />
zu gefährlich geworden.<br />
1977/78 baut Heinen eine Schaubude<br />
Johannes Heinen will ins Schaustellermetier überwechseln.<br />
Im Winter 1977/78 baut er nach eigenen<br />
Entwürfen eine Schaubude. Nur die Ausmalung der<br />
Budenfront überlässt er einer Künstlerwerkstatt, die<br />
speziell Schaustellergeschäfte dekoriert. Schon in der<br />
bevorstehenden Saison will Johannes Heinen als<br />
„richtiger Schausteller“ auf die Reise gehen, aber mit<br />
einem Geschäft, in dem er seine artistische Tradition<br />
noch ein bisschen weiterleben kann. Denn das liegt<br />
ihm als Sproß einer Artistenfamilie am Herzen. Schon<br />
sein Großvater Georg Golz, Vater seiner Mutter Elisabeth,<br />
war mit einer Hochseiltruppe gereist. Die Mutter<br />
von Elisabeth entstammte der im pfälzischen Artistenort<br />
Alsenborn beheimateten Familie Rosenberg, die<br />
als Drahtseil- und Trapezkünstler reisten und zuweilen<br />
auch eine eigene Arena betrieben. Elisabeth Golz hatte<br />
1939 Franz Heinen aus einer in Großmaischeid im<br />
Westerwald ansässigen Artisten- und Dressurreiterfamilie<br />
geheiratet und noch im selben Jahr Sohn Johannes<br />
zur Welt gebracht.<br />
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, Franz Heinen<br />
war schon verstorben, reisten Mutter Elisabeth und ihr<br />
Sohn Johannes im Circusunternehmen „Roselli“ mit,<br />
das ihre Verwandten Johannes Rüwe und Johannes<br />
Rosenberg gerade neu gegründet hatten. Elisabeth<br />
Hochseilartisten: Johannes<br />
Heinen, Peter Traber (li.) und<br />
Peter Rosenberger (re.) um<br />
1963<br />
Die Raupenbahn von<br />
Johannes Heinen und Rudolf<br />
Bauer um 1960<br />
39
SHOW<br />
Johannes Heinen<br />
rekommandiert die Parade,<br />
Düsseldorf 1981<br />
Hypnose: Walter Just-Kasita<br />
während der Parade<br />
des „Moulin Rouge”, 1981<br />
sechs <strong>Jahre</strong> später war das Aus für den Zweimaster-<br />
Circus gekommen. Die nunmehr erwachsen gewordenen<br />
Kinder von Rüwe und Rosenberg hatten den familiär<br />
geprägten Circus verlassen und kleine Schaustellerbetriebe<br />
gegründet. Johannes Rüwe hatte sich<br />
am Niederrhein niedergelassen und begonnen, Kirmessen<br />
im Aachener und Kölner Raum mit einer Pony-<br />
Reitbahn zu bereisen.<br />
Wechsel ins Schaustellergewerbe<br />
Schaubude von<br />
Just-Kasita vor dem Krieg<br />
zeigte im Circus Roselli Leiterakrobatik, ihre Hauptaufgabe<br />
bestand jedoch darin, die Kinder der Rüwes<br />
und Rosenbergs als Artisten auszubilden – und natürlich<br />
ihren eigenen Sohn. So zeigte auch Johannes Heinen<br />
in der Roselli-Arena Kunststücke. Aber schon<br />
Auch die Familie Rosenberg suchte nun mit Pfeilwerfen<br />
und Verlosungen ihr Auskommen. Die vom Neuaufbruch<br />
geprägte Nachkriegszeit war eine der ersten<br />
Phasen, in denen so genannte „Komödianten“ ins<br />
Schaustellergewerbe überwechselten. Für Elisabeth<br />
Heinen und ihren Sohn begann eine Zeit des stationären<br />
Lebens, ganz „privat“.<br />
Mit 16 <strong>Jahre</strong>n zog es Johannes Heinen jedoch wieder<br />
ins mobile Leben zurück. Um 1960 reiste er als Kompagnon<br />
mit dem Raupenbahnbesitzer Rudolf Bauer.<br />
1963 griff Heinen seine Artistentradition durch ein Engagement<br />
bei der damals berühmten „Traber-Renz-<br />
Truppe“ wieder auf. In der von Peter Traber geführten<br />
Hochseiltruppe, zeigte Johannes Heinen zusammen<br />
mit seinem Chef und Peter Rosenberger, der aus einer<br />
rheinischen, nicht mit Rosenberg zu verwechselnden<br />
Komödiantenfamilie stammte, waghalsige Nummern<br />
auf dem bis zum 44 Meter hohen Mast gespannten<br />
Drahtseil. „Ich ging zunächst das Seil bis zur Mastspitze<br />
hinauf. Peter Traber folgte mir im so genannten<br />
Blindlauf, er tastete sich mit übergestülpter Kapuze<br />
Schritt für Schritt auf dem Seil hoch. Oben angekommen,<br />
ging ich – und das war äußerst gefährlich – das<br />
Seil wieder hinunter. Dabei kam mir Peter Rosenberger<br />
entgegen und stieg über mich hinweg“, erinnert<br />
sich Johannes Heinen. Im Jahr 1966 reiste Heinen mit<br />
der Traber-Renz-Truppe nach Skandinavien. Dort versuchten<br />
sie sich nach dem Vorbild der amerikanischen<br />
40
SHOW<br />
Parade auf den<br />
Düsseldorfer Rheinwiesen 1981<br />
Eine Platzanfrage für die<br />
Schau von Johannes Heinen<br />
„Hell Drivers“ erstmals in der Auto-Artistik. Zwei <strong>Jahre</strong><br />
später verlobte sich Johannes mit Ramona und trat für<br />
eine Saison dem Hochseil- und Autoartistik-Unternehmen<br />
ihres Vaters Michael Lemoine bei, das gerade<br />
durch Frankreich tourte. Nach Ablauf der Saison begann<br />
Johannes Heinen mit seiner frischgebackenen<br />
Frau eine eigene Autoschau aufzubauen: jene „Hell<br />
Drivers’ Original Teufelskerle“.<br />
Zwölf <strong>Jahre</strong> später sind Ramona, Johannes und ihre<br />
mittlerweile fünf Kinder mit der Schaubude auf Reisen.<br />
Ramona fährt den Küchen-LKW, in dem auch ein<br />
Schlafabteil für einen Gehilfen eingerichtet ist, mit dem<br />
geräumigen Caravan. Johannes fährt den größeren<br />
LKW, in dem das „Moulin Rouge“ mit allen Requisiten<br />
verladen ist. Mit dem Lastwagen zieht er noch den kleinen<br />
„Camping“ von Walter Just-Kasita.<br />
Co-Rekommandeur: Walter Just-Kasita<br />
Walter Just-Kasita, beim Einstieg in das Schaubudenunternehmen<br />
gerade mal 75 <strong>Jahre</strong> alt, ist die Perle der<br />
Truppe. Er ist Co-Rekommandeur auf der Paradebühne,<br />
drinnen in der Bude zerteilt er eine mitreisende junge<br />
Dame vor dem staunenden Publikum in drei Teile,<br />
lässt einen Gast aus dem Publikum Eier legen und<br />
moderiert das gesamte Programm. Walter Just-Kasita,<br />
gepflegt mit Weste unter dem Sakko, weißer Fliege und<br />
stets frisch gebügelter Hose, entstammt ebenfalls ei-<br />
Dominik Schmitz mit<br />
Reisegefährtin, Kommern 2011<br />
41
SHOW<br />
Dominik Schmitz mit<br />
historischem Ankündigungsschild<br />
des „Mädchens ohne<br />
Kopf“ aus der ehemaligen<br />
„Mister Miller Show“<br />
Heinen ließ seinerzeit die<br />
Frontmalerei „ent-erotisieren“.<br />
Mit dieser Malerei zeigt sich die<br />
Schaubude noch heute<br />
ner Artistenfamilie. Sein Vater war als „Schlangenmensch“<br />
in allen bekannten deutschen Varietéhäusern<br />
aufgetreten, seine Mutter zeigt eine Schimpansen-Nummer.<br />
Walter selbst war vor dem Krieg als<br />
Luftakrobat in angesagten Varietés verpflichtet, so<br />
auch im renommierten „Wintergarten“ in Berlin. Bis er<br />
während einer Luftnummer schwer verunglückte…<br />
Nach seiner Genesung widmete sich Just-Kasita<br />
der Zauberkunst. Auslandstourneen<br />
führten ihn und seine<br />
Frau bis nach Japan. „Auf<br />
dem Höhepunkt unserer Karriere<br />
habe ich ganze Tanzorchester<br />
und Elefanten von<br />
der Bühne gezaubert“, hat<br />
der Seigneur des „Moulin<br />
Rouge“ seinerzeit dem Verfasser<br />
erzählt.<br />
„Aus unserem Programm“<br />
heißt es später im Bewerbungsschreiben<br />
von Ramona<br />
und Johannes Heinen,<br />
ihren Wohnsitz haben sie<br />
längst von Köln nach Düsseldorf<br />
verlegt, mit ihrem „Moulin<br />
Rouge – die Schaubude<br />
von der man spricht“ an die<br />
Marktbehörden: „Nachmittags-Familien-Show.<br />
Die<br />
bunte Zauberwelt der Illusionen<br />
und Attraktionen. Nancy’s<br />
bunte Zaubershow –<br />
Charles Lachrevue – Gerard<br />
Fakirshow – Carmen, die zersägte<br />
Dame (erstmalig das<br />
Zersägen mit einer elektrischen<br />
Motorsäge) – Die Six<br />
Magic Hands, eine Revue<br />
der Illusionen.“ Für die vorgerückte Stunde offeriert<br />
Moulin Rouge ein spezielles Programm: In der „Internationalen<br />
Night-Show“ weiht die junge Schönheit „Fatima“<br />
in die „Geheimnisse des Tempels Chiwa“ ein, ihr<br />
folgt eine „Orientalische Lachrevue“, die für „einen<br />
jungen Mann zur Fata Morgana“ wird: „Da wird der<br />
letzte Lachmuskel aktiviert, der letzte Lachnerv strapaziert.“<br />
Und zu guter Letzt: In den „Schönheitstänzen<br />
aus 1001 Nacht“ enthüllen „bezaubernde junge Frauen<br />
verschiedener Nationen ihre Schönheit“ – „Änderungen<br />
vorbehalten“.<br />
Die Front wurde 1985 „ent-erotisiert”<br />
Bis 1989 kann Familie Heinen mit dem „Moulin Rouge“<br />
das Publikum locken. Um 1985 haben sie die Front erneuert;<br />
zu sehr hatte die alte Front die „Freizügigkeit“<br />
des Varietéprogramms betont, was den Heinens bei<br />
ihren Platzbewerbungen zu schaffen machte. Und seit<br />
1985 ist das Haus auch nicht immer mehr voll gewesen.<br />
So ergeht es in dieser Zeit aber auch den anderen<br />
Varietés, die auf der Reise sind. Ihr Ende scheint<br />
gekommen.<br />
Von Johnny und Dominik Barber übernimmt Familie<br />
Heinen die „Hai-Show“, nach 1994 werden sie mit anderen<br />
Geschäften reisen. Heute betreibt das Unternehmen<br />
„Heinen & Söhne“ mit Sitz in Titz bei Düren<br />
42
SHOW<br />
Klassische Stellenausschreibung,<br />
Kommern 2011<br />
und Köln die Geisterbahn „Fantasy Drive“. Das „Moulin<br />
Rouge“ bleibt eingelagert …<br />
Bis im Frühjahr 2011 ein junger Student der Geschichte<br />
das „Moulin Rouge“ erwirbt: Als Illusionskünstler<br />
hatte sich Dominik Schmitz aus Bedburg<br />
schon vor ein paar <strong>Jahre</strong>n hervorgetan. Auf dem „Jahrmarkt<br />
anno dazumal“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern<br />
im Beiprogramm der Traditionsnummer „Hinrichtung<br />
einer Person aus dem Publikum auf der Guillotine“<br />
hatte er „Ilonka, das Mädchen ohne Kopf“, mit<br />
Nahrungsmittel-Injektionen am Leben gehalten. Später<br />
konnte der Jahrmarkt-Enthusiast die Bude der legendären<br />
„Mister Miller Show“ von Benno Miller (gestorben<br />
1996) erwerben. Aber nur wenige Male stand<br />
Schmitz mit ihr auf deutschen und niederländischen<br />
Volksfesten. „Der Aufwand für den Betrieb der Miller-<br />
Show ist einfach zu groß gewesen“, räumt der junge<br />
Schaubudenprinzipal heute ein. Das kopflose Mädchen<br />
Ilonka hat nun im „Moulin Rouge“ eine neue<br />
Heimstatt gefunden. Erstmals hat es sich dem Publikum<br />
in der neuen Bleibe während des diesjährigen<br />
Kommerner Museumsjahrmarktes gezeigt. Zusammen<br />
mit der „Dame ohne Unterleib“ und Miss oder Mister<br />
„Volta“, je nachdem, wer mitreist und mit dem eigenen<br />
Körper am Stromnetz Glühbirnen und Neonröhren<br />
zum Flackern bringt, bestreitet sie das mit rund<br />
acht Minuten noch etwas zu kurze Programm, das immerhin<br />
aber Erinnerungen an klassische Schaubudenkunst<br />
weckt. Zuletzt auf dem vom Roncalli-Unternehmen<br />
gestalteten Historischen Jahrmarkt in Aachen-Kornelimünster.<br />
Dominik Schmitz hat noch mehr im Repertoire. In seinem<br />
absolut professionell und überdies mehrsprachig<br />
gestalteten Bewerbungsflyer „Paradox Sideshows“ –<br />
womit er an die Schaubudenkultur in englischsprachigen<br />
Ländern erinnert – offeriert er auch „Suleika, die<br />
tätowierte Dame“, „Ramona, der lebende Gasometer“,<br />
„Jula, das Gorilla-Girl“, Burlesque-Tänze und vieles<br />
mehr. An der Umsetzung allerdings hapert es noch –<br />
wie auch beim allgemeinen „Aufbau-Management“<br />
der Schaubude, offenbar geworden in Kommern und<br />
Kornelimünster.<br />
Viel wichtiger aber: Dominik Schmitz ist ein Idealist. Er<br />
will die althergebrachte Kultur der Schaustellungen im<br />
eigentlichen Wortsinn wieder auferstehen lassen. Das<br />
dürfte gut sein für die Branche, die immer noch zu wenig<br />
auf den demographischen Wandel in unserer Gesellschaft<br />
reagiert und dem älter werdenden Publikum<br />
auf den Volksfesten und Jahrmärkten noch zu wenig<br />
bietet. Auch wenn es noch nicht ganz professionell<br />
herüberkommt: Mit seinem „Moulin Rouge“ weckt Dominik<br />
Schmitz auf jeden Fall Erinnerungen. ■<br />
Der aktuelle Werbeflyer<br />
von Dominik Schmitz<br />
43
MODELLBAU<br />
MODELLBAU-AUSSTELLUNG IN OER-ERKENSCHWICK<br />
Mit neuem Kinderkarussell:<br />
die Miniaturkirmes von Mischa<br />
de Graaf<br />
Text & Photos:<br />
Michael Petersen<br />
Das „Rocket”-Modell von<br />
Dennis Lux<br />
Handgefertigte Einzelstücke<br />
des „Circus Barum”<br />
von Thomas Kind und das<br />
Diorama von Familie Hirschfeld<br />
Fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand am<br />
letzten Oktoberwochenende 2011 im Stimbergpark-Hotel<br />
in Oer-Erkenschwick die 11. Ausstellung<br />
für Kirmes- und Circusmodelle statt.<br />
Erneut hatte der Veranstalter auf Werbemaßnahmen<br />
für diese Modellbauschau – aus welchen Gründen<br />
auch immer – konsequent verzichtet. Bekanntmachungen<br />
in Kirmesforen reichen noch lange nicht aus,<br />
um neue Besucher nach Oer-Erkenschwick zu locken.<br />
Hinzu kam in diesem Jahr auch die Vorverlegung des<br />
traditionellen Termins um eine Woche. So gestaltete<br />
sich der Samstag quasi als „Familientreffen“ der Kirmes-<br />
und Circusmodellbauer. Neue Gesichter sah<br />
man kaum. Über die Besucherzahlen am Sonntag<br />
schweigen wir lieber. An einigen Verkaufsständen<br />
konnte man auch diesmal wieder Bausätze und Fertigmodelle<br />
kaufen. Thomas Kind zeigte neue handgefertigte<br />
Einzelstücke des leider nicht mehr reisenden<br />
Circus Barum im imposanten Maßstab von1:43. Dennis<br />
Lux zeigte authentische Standmodelle im H0-Maßstab.<br />
Herausragend waren die Großschaukeln „Flash“<br />
und „Rocket“ von Thomas Weber. Kürzlich fertig gestellt<br />
wurde der „Crazy Coaster“. Alle seine Modelle<br />
sind übrigens unverkäuflich. Fotos von diesen und vielen<br />
anderen Modellen zeigt Dennis Lux auf seiner<br />
Homepage www.dl-kirmesmodelle.de.vu. Die Familie<br />
Hirschfeld brachte wieder ein fantastisches Diorama<br />
voller Licht und Bewegung. Werner Meinhardt steuerte<br />
hier den Booster Maxxx G4 bei, der von Stefan<br />
Hirschfeld komplett beleuchtet wurde. Besser geht es<br />
44
den. Mehr Infos dazu auch unter www.kirmeswelthamburg.de.<br />
Im Jahr 2012 soll die Ausstellung in Oer-<br />
Erkenschwick nun von einigen Modellbauern und Interessierten<br />
organisiert und durchgeführt werden. ■<br />
MODELLBAU<br />
Diorama „Kirmes im<br />
Aufbau” von Uwe Thiel<br />
mit der momentan verfügbaren Beleuchtungstechnik<br />
nicht! Uwe Thiel präsentierte erneut sein Diorama einer<br />
Kirmes im Aufbau. Die Modellkirmes von Mischa<br />
de Graaf wurde um ein klassisches Kinderkarussell<br />
aus den Niederlanden erweitert. Rolf Sommer hatte<br />
zwei Neuheiten im Angebot: Eine echte Augenweide<br />
ist der Mittelbauwagen des Happy Sailor, den es ab<br />
sofort als Bausatz zu kaufen gibt. Erstmals wurde auch<br />
ein Packwagen in edler Holzoptik vorgestellt, dessen<br />
Seitenwände im Laser-Cut-Verfahren hergestellt wer-<br />
BUSCH-NEUHEITEN<br />
Text:<br />
Michael Petersen<br />
Photos:<br />
Fa. Busch<br />
Die Firma Busch aus Viernheim hat ihr Angebot für<br />
die Modellweihnachtsmärkte um einige Neuheiten<br />
erweitert: Nun können die Straßen und Plätze der<br />
Modellanlagen festlich geschmückt werden. Tannengirlanden,<br />
Schneeflocken, Glocken und Engel umfasst<br />
das Set „Weihnachtsschmuck” (Art.-Nr. 1061). Farbige<br />
Weihnachtssterne mit Leuchtdioden werden ebenfalls<br />
angeboten (5414, 5415 und 5416). Neu sind auch<br />
Eiszapfen (1143), vier große winterliche Platanen<br />
(6158) und ein Weihnachtsbaum mit 7 Kerzendioden<br />
(5413). Weitere Infos: www.busch-model.com. ■<br />
Neues für den<br />
Weihnachtsmarkt von Busch<br />
45
MESSE<br />
Froschkönig ist wieder<br />
wachgeküsst worden: Nach<br />
einigen <strong>Jahre</strong>n der Rezession<br />
zieht die US-amerikanische<br />
Freizeitindustrie<br />
wieder kräftig an<br />
Rund 15.300 potenzielle Fachbesucher<br />
wurden während der<br />
viertägigen Messe gezählt, was<br />
gegenüber dem Vorjahr einem<br />
Plus von knapp fünf Prozent entspricht.<br />
Und auch die Zahl der<br />
Aussteller konnte auf der zurückliegenden<br />
IAAPA auf 1.106<br />
gesteigert werden – darunter<br />
852 aus den USA, 101 aus Europa,<br />
83 aus Asien, acht aus Südamerika,<br />
vier aus Australien und<br />
ein Aussteller aus Afrika. All diese<br />
Zahlen sprechen für sich: Die<br />
weltweite Freizeitbranche hat<br />
wieder mächtig an Fahrt aufge-<br />
Text:<br />
Frank Lanfer<br />
Photos: Frank Lanfer, diverse<br />
Hersteller und <strong>Park</strong>s<br />
Die offizielle Zepter-Übergabe<br />
(v.l.n.r.): Chip Clearly (IAA-<br />
PA’s CEO), Miriam Mack, Bob<br />
Rippy (scheidender IAAPA-Präsident),<br />
Roland Mack (neuer<br />
IAAPA-Präsident), Anne-Kathrin<br />
Kosch (Miss Germany 2011)<br />
IAAPA 2011<br />
Heege<br />
Der deutsche Hersteller lieferte in das Legoland<br />
Florida gleich drei seiner beliebten Seilzugtürme,<br />
bei denen es sich um Neukonstruktionen<br />
Fast jede IAAPA Expo hat ihre eigene Note – weniger<br />
aufgrund der immer gleichen Ausstellungsbe-<br />
Bereich liegt, musste jeder Turm erstmals für Windla-<br />
handelt. Denn weil der <strong>Park</strong> im gefährdeten Hurricanedingungen,<br />
da die Messe bekanntermaßen bis einschließlich<br />
2019 im Orlando Convention Center statt-<br />
Diese Neuerung bescherte dem Aussteller wiederum<br />
sten bis zu 170 Stundenkilometer ausgelegt werden.<br />
finden wird, sondern vielmehr bedingt durch mehr weitere Interessenten aus <strong>Deutsch</strong>land und USA, deren<br />
<strong>Park</strong>s ebenfalls in geografisch gefährdeten Ge-<br />
oder weniger spektakuläre Neuheiten in den umliegenden<br />
<strong>Park</strong>s. Im letzten Jahr war es zweifelsohne der bieten liegen wie zum Beispiel in Küstennähe. Und<br />
neue Harry-Potter-Themenbereich in den Universal auch für die für alle Heege-Türme verfügbare interaktive<br />
Adaption „Magic Wand” (von smart rides und<br />
Studios. Und die diesjährige IAAPA stand ganz im Zeichen<br />
des kurz zuvor eröffneten Legoland Florida. Kein lagotronics) gab es laut Ralf Caspar gezielte Anfragen.<br />
Wunder also, dass einige der Zulieferer auch auf der<br />
Messe die Produkte präsentierten, die sie für den Bertazzon / Sally<br />
neuen <strong>Park</strong> hergestellt hatten.<br />
Der US-amerikanische Animatronics-Spezialist lieferte<br />
zusammen mit dem italienischen Hersteller Bertazzon<br />
die Darkride- und Schwarzlicht-Attraktion „Lost Kingdom<br />
Adventure”, die als eine Art von Lego-Interpretation<br />
der Indiana-Jones-Abenteuer bezeichnet werden<br />
könnte. Auf 650 Quadratmetern reihen sich zehn Themenräume<br />
aneinander, in denen stündlich bis zu 1.000<br />
Passagiere verschiedene Ziele anvisieren können.<br />
Bertazzon lieferte 17 viersitzige Fahrzeuge, die als<br />
Lego-Jeeps gestaltet sind. Anlässlich der IAAPA hatte<br />
Sally drei morbide Legomännchen engagiert, die ihr<br />
musikalisches Können zum Besten gaben.<br />
Picsolve<br />
Das englische Unternehmen stellt Fotoanlagen her<br />
und betreibt sie oftmals auch selbst, darunter alle<br />
46
Installationen in den Lego-Dependancen weltweit.<br />
Gleich sieben neue Einheiten konnten im Legoland<br />
Florida in Betrieb genommen werden: Am Eingang<br />
und bei den Attraktionen „Driving School”, „Coastersaurus”,<br />
„The Dragon” „Test Track”, „Flying School”<br />
und „Lost Kingdom Adventure”. Kein Wunder also,<br />
dass man am IAAPA-Stand auch eine große Figur aus<br />
Legosteinen präsentierte, mit der man sich fotografieren<br />
lassen konnte.<br />
SB International<br />
Auch der schwedische Hersteller von Kinder-Fahrschulen<br />
hat mehrere Attraktionen ins neue Legoland<br />
geliefert. Als neue Projekte für 2012 sind sage und<br />
schreibe funf Fahrschulen für deutsche <strong>Park</strong>s und eine<br />
große mit 90 Fahrzeugen für die Universal Studios<br />
Japan angekündigt worden.<br />
Vekoma<br />
Nachdem der erste Suspended-Simulationsride, der<br />
bei Vekoma „I-Ride” genannt wird, in der taiwanesischen<br />
E-DA World eröffnet werden konnte, gibt es<br />
vier neue Bestellungen eines solchen Attraktionstyps,<br />
bei dem die Passagiere in Gondeln direkt vor der gewölbten<br />
Leinwand hängen: Eine Anlage geht an den<br />
chinesischen <strong>Park</strong> Guei Yang und drei weitere an noch<br />
nicht näher genannte Kunden.<br />
Je ein klassischer „Boomerang” wird 2012 in Fanta<br />
Wild in Zhengzhou und in Fanta Wild in Xiamen, beides<br />
neue chinesische <strong>Park</strong>s, errichtet, während ein<br />
neuer „Giant Inverted Boomerang” an den Jin Jian<br />
<strong>Park</strong>, ebenfalls in China, geht.<br />
Ohnehin scheint auch für Vekoma die Volksrepublik<br />
China immer mehr zum Hauptabsatzmarkt zu werden:<br />
Denn der chinesische <strong>Park</strong> Berjaya nahe Peking hat<br />
Endlich gab es mal wieder<br />
einen größeren Außenbereich<br />
mit spielbereiten Attraktionen,<br />
hier der Blick von der 18 Meter<br />
hohen und 120 Meter langen<br />
Zip-Line-Attraktion von Soaring<br />
Eagle Inc.<br />
„Mini Hu” von S&S (links)<br />
und zwei Attraktionen von a.r.m.<br />
47
Auch in der Messehalle<br />
trieben Legomännchen ihr<br />
Unwesen: links der Stand von<br />
Sally, rechts von Picsolve<br />
Fahrzeug und mögliches<br />
Layout der „Splash Party” von<br />
Vekoma<br />
für 2013 einen 610 Meter langen und mit einem Zug<br />
ausgestatteten „Motorbike Coaster” sowie einen individuell<br />
gefertigten Looping Coaster geordert.<br />
Weiterhin hat der neue Yas Island Water <strong>Park</strong>, der<br />
schon in wenigen Monaten direkt neben der Ferrari<br />
World eröffnet werden soll, einen Suspended Coaster<br />
in Auftrag gegeben, den Vekoma unter der Bezeichnung<br />
„Splash Party” vertreibt. Jeder Passagier kann<br />
während der Fahrt eine Wasserbombe<br />
auf die unterhalb<br />
der Fahrbahn stehenden Zuschauer<br />
werfen – klatschnasser<br />
Spaß scheint bei dieser<br />
Attraktion somit vorprogrammiert<br />
zu sein.<br />
Gosetto<br />
Noch Ende 2011 wird im Etnaland<br />
<strong>Park</strong> der interaktive<br />
Darkride „Haunted School”<br />
vom italienischen Hersteller<br />
Gosetto errichtet. Es ist eine der ersten Attraktionen im<br />
Wasserpark, die keinen direkten Wasserspaß bietet.<br />
Damit will sich der <strong>Park</strong> in Sizilien vom reinen Rutschenpark<br />
zu einem ganzheitlichen Freizeitpark entwickeln<br />
(und erhält weiterhin eine Achterbahn von<br />
Mack Rides). Die neue Indoor-Attraktion (30 mal 20<br />
Meter) soll pünktlich zum Saisonstart 2012 allen Besuchern<br />
in einer Soft-Opening-Phase zur Verfügung<br />
stehen, während die offizielle Eröffnung erst mit den<br />
weiteren Neuheiten im Jahr 2013 erfolgt. Bis dahin<br />
dürfte die „Haunted School” mit ihrer innovativ-andersartigen<br />
Thematisierung (die Szenenbilder führen<br />
durch zehn Schulklassen) für Gänsehaut sorgen.<br />
Des Weiteren baut Gosetto zwei neue Darkrides, darunter<br />
einen mit rotierenden Fahrzeugen. Beide Anlagen<br />
gehen nach außerhalb Europas. Je ein Rundfahrgeschäft<br />
„Magic Trees” geht in die Schweiz (mit kundenspezifischen<br />
Zielen im und außerhalb des Fahrgeschäfts)<br />
und in ein anderes noch nicht angegebenes<br />
EU-Land. Auch zwei Laufgeschäfte werden an einen<br />
spanischen beziehungsweise einen portugiesischen<br />
Schausteller ausgeliefert.<br />
48
MESSE<br />
Der Probebetrieb<br />
bei Gosetto<br />
zeigt schon die<br />
ungewöhnliche<br />
Thematisierung<br />
Technical <strong>Park</strong><br />
Zierer<br />
Eine neue Riesenschaukel wird es ab der kommenden<br />
Saison im norddeutschen Serengeti <strong>Park</strong> geben. Die<br />
„Savannah” genannte Attraktion erreicht bei einem<br />
seitlichen Ausschwung von bis zu 120° eine Maximalhöhe<br />
von 23 Metern. Die 24 nach außen gerichteten<br />
Sitze werden von einem großen Strohhut überdacht –<br />
eine außergewöhnliche Thematisierung, die gut in die<br />
afrikanische Gesamtgestaltung des <strong>Park</strong>s passen<br />
wird.<br />
Der finnische Tikkimaki <strong>Park</strong> erhält von Technical <strong>Park</strong><br />
einen neuen „Loop Fighter”, dessen Arm 16 Passagiere<br />
aufnehmen kann und Komplettumdrehungen<br />
absolviert.<br />
Außerdem wird die italienische Firma eine ungewöhnliche<br />
Riesenrad-Konstruktion in einem neuen Freizeitpark<br />
in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiv<br />
errichten. Denn die 55 Meter hohe Attraktion wird mit<br />
ihren 20 Speichen nicht nur 40 Kabinen tragen können,<br />
sondern als Hintergrundkulisse in eine Theaterbühne<br />
integriert.<br />
Neben den bereits berichteten Achterbahnen für<br />
Busch Gardens Williamsburg (ein Launch Coaster mit<br />
zusätzlichem Drop-Element) und für Legoland Billund<br />
(ein Coaster mit Vertical-Drop-Sequenz) wird auch Zierer<br />
den neuen Central <strong>Park</strong> Gorky in Charkiv, Ukraine,<br />
beliefern. In diesem Falle soll mit der <strong>Park</strong>eröffnung am<br />
1. Juni 2012 ein Elevated Seating Coaster das Angebot<br />
vor Ort bereichern. Auch das indonesische Jungleland<br />
erhält einen Elevated Seating Coaster gleichen<br />
Typs. Beide Anlagen sind 535 Meter lang und haben<br />
ein identisches Layout wie die 2010 eröffnete Achterbahn<br />
im deutschen Schwabenpark.<br />
Im Herbst 2012 eröffnet das Legoland Malaysia und<br />
damit zwei weitere Zierer-Coaster: ein „Force 190” und<br />
ein „Castle Coaster”.<br />
Das Layout<br />
der beiden Zierer-<br />
Coaster für Indonesien<br />
und die<br />
Ukraine<br />
Die Riesenschaukel<br />
„Savannah”<br />
von Technical<br />
<strong>Park</strong><br />
49
MESSE<br />
Das neue Projekt von<br />
abc rides heißt „Flying<br />
Games” und kann sowohl<br />
mit Wasser- als auch Softballkanonen<br />
ausgerüstet<br />
werden<br />
Diese schönen Illustrationen<br />
zeigen die Interaktivität<br />
zwischen Passagieren und Zuschauern<br />
der gesamte Gondelkranz mit bis zu acht Umdrehungen<br />
pro Minuten dreht. Die maximale Hubhöhe beträgt<br />
knapp sechs Meter.<br />
SBF Visa<br />
Polin stellte ein neues Projekt<br />
im Segment der Wasserrutschen<br />
vor: „Magic Spheres”<br />
abc rides<br />
Ein interessantes interaktives Karussell präsentierte<br />
der Schweizer Hersteller in Orlando. Bei „Flying Games”,<br />
das sowohl mit Wasser- als auch mit Softballkanonen<br />
ausgestattet werden kann, sitzen jeweils zwei<br />
Passagiere in einer der zwölf Gondeln. Zusätzlich befindet<br />
sich dort ein mittiger Joystick, mit dem die Gondel<br />
ganz individuell nach oben und unten sowie horizontal<br />
um 360° gedreht werden kann, während sich<br />
Der italienische Hersteller präsentierte in Orlando ein<br />
neues Rundfahrgeschäft namens „Aquaplane”. Jede<br />
der acht Gondeln bietet Platz für zwei Passagiere und<br />
ist mit zwei Wasserkanonen ausgestattet. Nachdem<br />
die maximale Höhe von vier Metern erreicht ist, gilt es<br />
die Zielscheiben in der Mitte zu treffen. Der Platzbedarf<br />
dieser Anlage liegt bei zehn Metern.<br />
Zudem hat der italienische Hersteller das doppelarmige<br />
Hochfahrgeschäft „Sky Glider” überarbeitet: Die<br />
„Time Machine” bietet nun pro Gondel vier anstelle<br />
zwei Sitzplätze an. Geblieben ist die Interaktion zwischen<br />
den beiden Fahrgastträgern, da sich die bis zu<br />
12 Meter hohe Fluggeschwindigkeit steuern lässt.<br />
KMG<br />
Zusätzlich zu den bereits in unserer zurückliegenden<br />
Dezember-Ausgabe veröffentlichten Projekten für<br />
2012/13 konnten beim niederländischen Hersteller<br />
KMG folgende Verkäufe bekanntgegeben werden:<br />
50
MESSE<br />
2012 wird ein „X-Factory” an einen US-amerikanischen<br />
<strong>Park</strong> geliefert. Und nachdem es für das neue „Sicko”-<br />
Projekt einen französischen Schausteller für 2012 gibt,<br />
hat man auch für 2013 einen noch nicht näher genannten<br />
Betreiber in den USA für diese kompakte,<br />
beidseitig bis zu 120° ausschlagende Schaukel gewinnen<br />
können. Ende 2012, also pünktlich für die Saison<br />
2013, wird ein britischer Freizeitpark eine 21 Meter<br />
hohe „Freak Out”-Anlage erhalten. Das erste Rundfahrgeschäft<br />
des Typs „XLR8” wird übrigens der niederländische<br />
Schausteller Jarno Otten bald in Empfang<br />
nehmen können.<br />
Polin<br />
Eine sehr interessante Wasserrutsche hat Polin – mittlerweile<br />
Europas führender Wasserrutschenhersteller<br />
mit Sitz in der Türkei – entwickelt, die die Elemente<br />
einer Bowl- und einer Trichterrutsche kombiniert. Die<br />
„Magic Sphere”-Kugel hat einen Durchmesser von 20<br />
Metern, in die viersitzige Schlauchboote in einem 32°-<br />
Winkel hineinrutschen und dort sowohl horizontale<br />
Drehungen als auch vertikale Erlebnisse absolvieren,<br />
bevor sie durch eine Öffnung der weiteren Rutschbahn<br />
folgen. Es können sowohl Spezialeffekte und Lichteffekte<br />
(die bei Polin durch natürlichen Lichteinfall ökologisch<br />
sinnvoll bewerkstelligt werden) adaptiert als<br />
auch Teil- oder Komplettöffnungen der sphärischen<br />
Kugel ausgeführt werden. Die benötigte Grundfläche<br />
eines „Magic Spheres” liegt bei 48 mal 48 Metern.<br />
Eine kleinere Variante für zweisitzige Reifen ist das<br />
„Spheres”. Diese hat die gleichen Features, jedoch nur<br />
einen Durchmesser von sechs Metern, was die Standfläche<br />
auf elf mal sieben Meter verringert. Zudem können<br />
mehrere „Spheres” aneinandergereiht und mit<br />
weiteren Rutschelementen kombiniert werden.<br />
Die neuen Attraktionen<br />
„Aquaplane” (links oben) und<br />
„Time Machine” von SBF Visa<br />
Das SBF-Visa-Team in<br />
einem VW-Minibus (v.l.n.r.):<br />
Michele Frison, Tommaso Frison,<br />
Augusto De Santi<br />
Die „Spheres” von Polin<br />
können mit anderen Elementen<br />
oder untereinander kombiniert<br />
werden<br />
51
Wackelbilder sind Jahrzehnte alt, aber noch<br />
nie waren sie so einfach und schnell herzustellen<br />
wie mit dem System von 3D Me<br />
Das „Deap Sea”-Modell<br />
von KaGo & Hammerschmidt<br />
Wie üblich war vom<br />
Schweizer Achterbahnhersteller<br />
B&M nichts zu erfahren; hier im<br />
Bild sind Sophie und Walter<br />
Bolliger vor einem Foto von<br />
Heide-<strong>Park</strong>s „Krake”<br />
Diese und alle anderen Rutschen von Polin – im Jahr<br />
2011 hat man 150 neue Rutschen installiert – können<br />
in 48 brillanten PAL-Farben gefertigt werden, die aufgrund<br />
der besonderen RTM-Fertigung auch der stärksten<br />
Sonneneinstrahlung viele <strong>Jahre</strong> lang standhalten<br />
sollen.<br />
3D Me<br />
3D-Wackelbilder gibt es schon seit vielen Jahrzehnten.<br />
Doch neu ist die Entwicklung von der in Hongkong<br />
ansässigen Firma 3D Me, die mithilfe einer sehr kompakten<br />
Stereokamera und der benötigten Software<br />
allen <strong>Park</strong>betreibern minutenschnelle 3D-Ausdrucke<br />
ermöglicht.<br />
Swiss Rides<br />
Nachdem die Firma KaGo &<br />
Hammerschmidt auf der EAS<br />
2010 erstmals ihr Projekt einer<br />
Unterwasserfahrt vorgestellt hatten,<br />
haben sie beim Schweizer<br />
Hersteller einen kompetenten<br />
Partner für die Realisation gefunden.<br />
Dabei spielt das Sessellift-<br />
Prinzip eine Rolle, das auch<br />
schon auf der zurückliegenden<br />
Expo 2010 in Shanghai für den<br />
Schweizer Pavillon zum Einsatz<br />
kam. In diesem Falle gibt es jedoch<br />
keine offenen Skilift-Gondeln,<br />
sondern wasserdicht geschlossene Fahrgastträger<br />
für zehn bis 20 Passagiere. Diese bewegen sich<br />
an der über dem Wasser geführten, 200 Meter langen<br />
Schiene und können auch vertikal auf- und absteigen.<br />
Die Kosten für eine derartige Attraktion würden sich inklusive<br />
Animatronics, Gestaltung und 50 mal 26 Meter<br />
großem Wasserbecken auf circa zehn Millionen Euro<br />
belaufen, doch ein solches System könnte auch Outdoor<br />
oder sogar im Meer (zum Beispiel vorbei an geschützten<br />
Korallenriffs) errichtet werden.<br />
Intamin<br />
Wie nicht anders zu erwarten, wird Intamin in der kommenden<br />
Saison mehrere Attraktionen, darunter natürlich<br />
auch größere Achterbahnen, weltweit errichten.<br />
Herausragend dabei ist sicherlich der neue „Half Wing<br />
Coaster” für den Hersheypark, der unter der Bezeichnung<br />
„SkyRush” im Mai 2012 an den Start gehen soll.<br />
Die 32-sitzigen Züge, von denen nur die äußeren Plätze<br />
außerhalb der Schienen liegen, werden mit bis zu<br />
120 Stundenkilometern über die 61 Meter hohe und<br />
1.100 Meter lange Strecke rauschen.<br />
Intamin/Giovanola gilt als Entwickler der Freifall-Attraktionen,<br />
schließlich gab es bereits ab 1982 die erste Generation<br />
derartiger Anlagen, gefolgt von Freifalltürmen<br />
und Sonderkonstruktionen wie den „Reverse Freefall<br />
Coaster”. Wen wundert’s also, dass die Schweizer Firma<br />
an einer völlig neuen Form des Freifallvergnügens<br />
arbeitet. Viel wurde noch nicht verraten, aber es soll<br />
sich um eine schienengebundene und mit Magnetbremsen<br />
ausgestattete Konstruktion handeln.<br />
52
MESSE<br />
Eine neue Männerfreundschaft:<br />
Steve Levine und John<br />
Arie senior (rechts)<br />
SplashTacular<br />
John Arie, Besitzer des Fun Spot USA am International<br />
Drive, entschied sich während der IAAPA dazu, auf<br />
seinem Grundstück einen Wasserpark zu adaptieren.<br />
Bisher wurden hier vor allem verschiedene GoKart-<br />
Bahnen, Spielearkaden und neu seit dieser Saison<br />
eine Spinning Mouse betrieben. Der relativ kleine<br />
Amusementpark liegt unweit von Wet ‘n Wild, jedoch<br />
sieht John Arie genügend Potenzial bei seinen jährlich<br />
500.000 Besuchern. Er beauftragte Water Technology<br />
mit dem Design des Wasserparks, der ausschließlich<br />
Produkte von SplashTacular beinhalten wird, darunter<br />
die spektakulärsten Rutschen, die der amerikanische<br />
Hersteller derzeitig im Programm hat, womit eine Art<br />
Showcase an lukrativer Stelle entsteht. Im Einzelnen<br />
sind es ein „Rally Racing Channel”, eine „Splash<br />
Rally”, ein „360Rush”, ein „Double<br />
BowlsEye”, ein „Twisted Racers”,<br />
ein „Rush City”-Wasserspielplatz,<br />
ein Wellenbad und zwei Lazy River.<br />
Ride Entertainment<br />
Der amerikanische Handelsvertreter<br />
der österreichischen Firma Funtime<br />
gab den Verkauf von fünf weiteren<br />
„Starflyer”-Kettenfliegern bekannt:<br />
Neben zwei nicht näher genannten<br />
Kunden aus Nordamerika<br />
und Asien gehen drei Anlagen an<br />
Six-Flags-<strong>Park</strong>s: La Ronde erhält eine 45 Meter hohe<br />
Version, Six Flags Fiesta Texas eine 60 Meter hohe und<br />
Six Flags Great Adventure eine 73 Meter hohe.<br />
Janine und Tom Rebbie<br />
vom Traditionsunternehmen PTC<br />
„SkyRush” von Intamin<br />
53
Zamperlas Neuheiten<br />
KuKa Roboter war erstmals<br />
unter eigenem Namen in<br />
Orlando vertreten<br />
Am S&S-Stand war eins<br />
der neuen Fahrzeuge für den<br />
XXL-„El Loco” in der australischen<br />
Movie World ausgestellt<br />
Zamperla<br />
Fast schon erstaunt war man beim italienischen Hersteller,<br />
als der indische Walk Water Theme <strong>Park</strong> auf sie<br />
zutrat und genau so einen Coaster wie den 1999<br />
errichteten „Mine Train” im Ocean <strong>Park</strong> Hong Kong<br />
haben wollte, allerdings für eine ebene Fläche. Und so<br />
entwickelte Zamperla auf der Grundlage desselben<br />
Layouts eine 710 Meter lange, 21 Meter hohe und bis<br />
zu 76 Stundenkilometer schnelle Familienbahn, natürlich<br />
nicht, ohne Updates bei den Schienen, den zwei<br />
26-sitzigen Zügen und anderen Komponenten vorzunehmen.<br />
Der italienische Miniaturpark Leolandia erhält 2012<br />
eine „Splash Battle” ähnliche Attraktion, die der Hersteller<br />
Zamperla „Water Fight” nennt. Hier werden den<br />
145 Meter langen Wasserkanal acht wunderschön als<br />
Segelschiffe gestaltete Boote für jeweils acht Piraten<br />
befahren.<br />
Nachdem Zamperlas Neuentwicklung<br />
„Air Race” erstmalig 2010 auf<br />
Coney Island errichtet und 2011 eine<br />
weitere Anlage dieser Art im portugiesischen<br />
Aquashow <strong>Park</strong> installiert<br />
worden ist, konnte Zamperla nun fünf<br />
weitere Order für 2012 entgegennehmen:<br />
Je ein „Air Race” geht nach<br />
Nordkorea, China, USA, Indonesien<br />
und Ukraine. Zudem wurde eine kleinere<br />
Version vorgestellt, die acht Arme<br />
mit insgesamt 32 Plätzen bietet.<br />
Weiterhin errichtet Zamperla eine elektrische Autorennbahn<br />
in China. 40 zweisitzige Wagen werden mit<br />
bis zu zehn Stundenkilometern über die doppelt geführte,<br />
450 Meter lange Strecke fahren.<br />
S&S<br />
In jüngster Zeit ist der innovative Hersteller verstärkt<br />
darum bemüht, das thrilllastige Sortiment um Familienattraktionen<br />
zu erweitern. Schon im letzten Jahr<br />
wurden einige Kiddie-Rides vorgestellt, und auch in<br />
diesem Jahr kam das „Mini Hu” hinzu, dessen zwei fünf<br />
Meter lange Arme sich gemächlich von der einen auf<br />
die andere Seite bewegen. Dadurch erleben die vier<br />
Personen pro Gondel angenehme, leichte Airtime-<br />
Gefühle (0,2 g). Die benötigte Fläche beträgt 8,5 mal<br />
6,5 Meter. Neben dieser portablen Attraktion ist auch<br />
eine <strong>Park</strong>version erhältlich, bei der vier Arme auf einer<br />
zusätzlich rotierenden Plattform angeordnet sind.<br />
54
MESSE<br />
Die Wasserrutsche von<br />
Van Egdom und die Positionierung<br />
des Fotosystems von<br />
lagotronics<br />
Dotto Trains<br />
Interlink<br />
Der italienische Hersteller von Straßenzügen blickt auf<br />
volle Auftragsbücher. Dabei ist insbesondere der sogenannte<br />
„Green Express” gefragt, dessen Lokomotiven<br />
Muson River und Sirius mit neuen Euro-5-Motoren<br />
ausgestattet sind.<br />
lagotronics<br />
Zusammen mit dem ebenfalls aus den Niederlanden<br />
kommenden Hersteller Van Egdom wird man im<br />
Februar 2012 die erste Wasserrutsche mit Fotosystem<br />
eröffnen. Dabei handelt es sich um eine 75 Meter lange<br />
Trichterrutsche, in die ein wasserresistentes Kamerasystem<br />
von lagotronics eingebaut wird, um an exponierter<br />
Stelle actionreiche Schnappschüsse zu erzielen.<br />
Standort von „De Crazy Cone” ist der holländische<br />
Ferienpark Marveld Rekreatie bei Zwolle, der sich unweit<br />
der deutschen Grenze befindet.<br />
Der britsch-französische Hersteller präsentierte auf<br />
der IAAPA ein Modell eines transportablen Aussichtsturms,<br />
der einen doppelstöckigen Fahrgastträger hat<br />
(auf dem oberen Deck sind 60 Sitzplätze angedacht,<br />
auf dem unteren ein freier Gang). Gesamthöhen zwischen<br />
50 und 120 Meter können geordert werden. Der<br />
Platzbedarf liegt bei 20 Metern im Durchmesser.<br />
Mack Rides<br />
Neben der Vielzahl an Anlagen für 2012/13, die wir<br />
bereits in unserem EAS-Rückblick aufgezählt hatten,<br />
wurden auf der IAAPA weitere Projekte bekanntgegeben:<br />
Anstelle eines ursprünglich angedachten Watercoasters<br />
hat der niederländische Indoor- und Outdoorpark<br />
Toverland nun einen Spinning Coaster bei Mack<br />
in Auftrag gegeben. Das Layout ist mit dem von „Le<br />
Twist” im französischen Parc Le Pal identisch.<br />
Die Firma eat hat eine Zipline-Anlage<br />
im Programm, bei<br />
der noch Muskelkraft gefragt ist<br />
(eine erste Konstruktion dieser<br />
Art gibt es bei den Eco Safari<br />
Tours in der Nähe von Orlando<br />
Einen liebevoll gestalteten Dotto-<br />
Zug präsentierten Sabrina Carraro und<br />
Stefano Brusadin<br />
55
John T. Reilly (Sea World<br />
San Diego) und Roland Mack<br />
(Mack Rides, rechts) enthüllen<br />
den Frontwagen des neuen<br />
„Manta”-Coasters / Foto rechts:<br />
Für einen Belastungstest stiegen<br />
Kurt Mack-Even, Michael<br />
Mack, Christian von Elverfeldt<br />
und Jürgen Mack in die hintere<br />
Reihe mit ein (v.l.n.r.)<br />
In der russischen Stadt Sochi will man bis zum Beginn<br />
der Olympischen Spiele einen neuen Freizeitpark errichten.<br />
Daran sind mehrere Zulieferer beteiligt, unter<br />
anderem auch Mack mit drei Anlagen: einem Launch<br />
Coaster, einer Wilden Maus und einem TeaCup.<br />
In einem chinesischen <strong>Park</strong> wird der bis dato größte<br />
Endlos-People-Mover errichtet, der mit 120 dreisitzigen<br />
Gondeln eine Fahrzeit von über zehn Minuten<br />
erreicht.<br />
Maurer Rides<br />
Für die 2010 eröffnete Ferrari World in Abu Dhabi hatte<br />
Maurer einen Racing Caaster „Fiorano GT Challenge”<br />
mit mehreren LSM-Antrieben für ein reales Rennfeeling<br />
realisieren können. Und dieses Erlebnis möchte<br />
Maurer nun anderen, auch kleineren <strong>Park</strong>s, ermöglichen,<br />
indem verschiedene Layouts zur Wahl stehen,<br />
die zwar kleiner und kompakter, aber allesamt die in<br />
der Ferrari World bewährten Eigenschaften besitzen:<br />
geringe Höhen, aber intensive Beschleunigungen und<br />
realistische Fahrzeuge, die von einem BMW-Subunternehmen<br />
modelliert werden.<br />
Beispielsweise könnte das 260 Meter kurze und mit<br />
einer Launchsektion ausgestattete Layout bei zwei<br />
Durchgängen und somit zweimaliger Beschleunigung<br />
völlig unterschiedliche Rundenerlebnisse bieten, einmal<br />
mit gemäßigter Geschwindigkeit (40 km/h) und<br />
einmal mit Höchstgeschwindigkeit (65 km/h). Sehr<br />
interessant ist auch das 400 Meter lange „Möbius<br />
Track”-Layout, bei dem sich zwei Züge ein Wettrennen<br />
liefern und bei der Bahnhofsdurchfahrt nochmals beschleunigt<br />
werden, um dann am selben Bahnsteig<br />
wieder anzukommen.<br />
Zwei mögliche Streckenlayouts für einen Coaster mit LSM-<br />
Antrieb und fliegendem (Durch-)Start hat Maurer Rides präsentiert<br />
56
VERGNÜGUNGSPARK ZU VERKAUFEN<br />
Mittelgroßer Vergnügungspark<br />
in schöner Umgebung<br />
mitten in <strong>Deutsch</strong>land.<br />
In der Nähe größerer Städte und Autobahnen.<br />
Die Liste der Attraktionen umfasst Flume, Achterbahn,<br />
Familienturm, und vieles mehr.<br />
Die ganze Ausstattung ist gepflegt und in gutem Zustand.<br />
Der <strong>Park</strong> wird verkauft, weil der Besitzer in Ruhestand geht.<br />
Er ist komplett betriebsfähig und kann nach Absprache<br />
besichtigt werden.<br />
Einmalige Gelegenheit zu sehr interessantem Preis mit<br />
vielen Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft<br />
(Expansionsfläche). Anfragen nur von seriösen Käufern.<br />
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Die „Mammoth”-Riesenrutsche<br />
wird direkt neben der<br />
letztjährigen „Wilde Beest”<br />
errichtet<br />
ProSlide<br />
Nachdem in der US-amerikanischen Holiday World in<br />
der zurückliegenden Saison die 520 Meter lange Wasserrutschen-Attraktion<br />
„Wilde Beest” eröffnet wurde,<br />
hat man nun beim selben Hersteller eine zweite, sehr<br />
ähnliche Anlage in Auftrag gegeben. Auch bei „Mammoth”<br />
kommt die „HydroMagnetic”-Technologie zum<br />
Einsatz, um den Rutschenden Uphill-Sequenzen wie<br />
bei einer Achterbahn zu ermöglichen. Allerdings werden<br />
auf der zukünftigen Anlage 6-sitzige Rundreifen<br />
mit Rückenlehnen auf der 537 Meter langen Strecke<br />
eingesetzt (anstelle viersitziger Reifenboote), womit<br />
sich die Kapazität auf über 1.000 Personen pro Stunde<br />
erhöht.<br />
Des Weiteren werden Wasserrutschen an folgende<br />
<strong>Park</strong>s geliefert: OCT Shanghai (China), Alottawata Water<br />
<strong>Park</strong> (Kanada), White Sphere (Russland), Beijing<br />
Happy Magic (China), Pulau Poh Water <strong>Park</strong> (Thailand)<br />
und Genting Indahpura (Malaysia).<br />
■<br />
Bei so viel Abkühlung<br />
auf diversen Wasserrutschen<br />
darf es gerne nochmal etwas<br />
heißer werden, denn auch das<br />
gab es auf der IAAPA 2011 in<br />
Orlando: Die Girls auf den<br />
Messeständen von US Bowling<br />
Corp., Bandai Namco, IGPM<br />
Group Kalkomat, Betson Enterprises<br />
und Coast to Coast Entertainment<br />
(von oben links im<br />
Uhrzeigersinn)<br />
58
PORTRAIT<br />
Der farbenfrohe Eingang<br />
ist typisch für jeden<br />
Legoland-<strong>Park</strong><br />
Eine Holzachterbahn, ein Suspended<br />
Coaster, eine Wasserskishow<br />
und ein Botanischer<br />
Garten – das alles hat es in<br />
einem Legoland-<strong>Park</strong> noch nie<br />
gegeben. Und genau diese<br />
Beigaben machen das Mitte<br />
Oktober 2011 eröffnete, zweite<br />
Legoland Nordamerikas zum<br />
größten, reichhaltigsten und<br />
vielleicht auch besten aller<br />
Zeiten.<br />
Legoland Florida<br />
Text & Photos: Frank Lanfer<br />
Die Kombination Holzachterbahn/Freiheitsstatue<br />
gibt es<br />
auch – allerdings um einige<br />
Nummern größer – im deutschen<br />
Heide-<strong>Park</strong><br />
Warum das so ist, liegt auf der Hand: Denn beim<br />
Legoland Florida handelt es sich nicht um einen<br />
komplett neuen <strong>Park</strong>, sondern um das ehemalige Cypress-Gardens-Areal<br />
nahe Orlando. Als dieser 1936<br />
eröffnete, war er der erste und lange Zeit auch einzige<br />
in Florida und zunächst nur ein reiner Botanischer<br />
Garten, der nach und nach mit weiteren Elemente angereichert<br />
wurde, beispielsweise mit der bereits erwähnten<br />
Wasserskishow, die Weltruhm erlangte. Bald<br />
schon kamen weitere akrobatische Schaueinlagen wie<br />
High-Dive und Wasserballett ebenso hinzu wie ein<br />
Streichelzoo, mehrere Vogelvolièren, ein damals außergewöhnlicher<br />
Aussichtsturm und erst später, ab<br />
den 1990er-<strong>Jahre</strong>n, vermehrt auch Fahrgeschäfte und<br />
Achterbahnen. Allerdings bereitete die zunehmende<br />
Konkurrenz von Disney, Universal und Co. dem historischen<br />
<strong>Park</strong> zusehends finanzielle Schwierigkeiten. In<br />
den letzten drei Jahrzehnten gab es mehrere Besitzerwechsel,<br />
bevor der Cypress Gardens Adventure <strong>Park</strong><br />
Ende 2009 endgültig seine Tore schließen musste (ein<br />
ausführliches <strong>Park</strong>portrait findet sich in KPR 3/2008).<br />
Nachdem ein neuer Eigentümer mit seiner Idee, den<br />
historischen Zypressen-Garten mit Erholungs- und<br />
Wohneinrichtungen „anzureichern”, wohl auch wegen<br />
der einsetzenden Immobilienkrise scheiterte, blickte<br />
man abermals in eine ungewisse Zukunft.<br />
60
Die lange Grundstückssuche<br />
Doch die englische Merlin Entertainments Group überlegte<br />
nicht lang und nutzte diese sich einmalig bietende<br />
Chance, um im Großraum der Touristendestination<br />
Orlando endlich Fuß fassen zu können. Der neue<br />
<strong>Park</strong>chef Adrian Jones bringt es auf den Punkt: „Central<br />
Florida is a Mecca for theme parks. Since Disney<br />
World opened in 1971, if you have a credible theme<br />
park brand, you have to be there.” Bereits seit 1992<br />
hatte die dänische Lego Group Ausschau nach einem<br />
geeigneten Grundstück in Zentralflorida gehalten und<br />
in der Zwischenzeit 1999 das Legoland California eröffnet<br />
und für 2009 die Eröffnung eines weiteren <strong>Park</strong>s<br />
der gleichen Machart in Kansas City (US-Bundesstaat<br />
Missouri) verkündet. Doch als man Anfang 2010 das<br />
Cypress-Gardens-Areals mitsamt Inventar für 25 Millionen<br />
US-Dollar erstand, war damit auch das Ende der<br />
weit vorangeschrittenen Planungen für Kansas besiegelt,<br />
wo man als „Ersatz” 2012 ein Lego Discovery<br />
Center eröffnen wird.<br />
Der günstige Umbau<br />
Die Bedingungen inmitten der Seenlandschaft in Winter<br />
Haven, rund eine dreiviertel Autostunde von Orlando<br />
entfernt, waren aufgrund des existenten <strong>Park</strong>s geradezu<br />
ideal: Man konnte mit der politischen Unterstützung<br />
der Lokalregierung rechnen (in den ersten 10<br />
<strong>Jahre</strong>n wird die Gemeindeverwaltung jährlich 500.000<br />
Dollar für die Erhaltung der Arbeitsplätze beisteuern),<br />
auf ein für Entertainment- und Freizeitzwecke ausgewiesenes<br />
Areal bauen (keine zeitaufwändigen Änderungen<br />
der Gewerbe- und Flächennutzungspläne waren<br />
nötig) und sogar eine verbesserte Infrastruktur fordern<br />
(der Bau einer direkten Schnellstraße zwischen<br />
Orlando und Legoland wird ernsthaft<br />
in Erwägung gezogen). Durch die<br />
vorhandenen Gegebenheiten eines<br />
bestehenden <strong>Park</strong>s ließ sich nicht nur<br />
die Realisierungsphase von üblicherweise<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n auf weniger als<br />
zwei reduzieren, sondern auch die<br />
Kosten konnten von geschätzten 300<br />
Millionen Dollar für einen komplett<br />
neuen <strong>Park</strong> auf aktuell knapp 100<br />
Millionen verringert werden. Denn die<br />
primäre Infrastruktur sowohl außerhalb<br />
(Verkehrswege) als auch innerhalb<br />
des <strong>Park</strong>geländes (Versorgungsleitungen<br />
und -einrichtungen)<br />
waren vorhanden und befanden sich<br />
sogar in hervorragendem Zustand,<br />
da man sie erst vor wenigen <strong>Jahre</strong>n<br />
mithilfe öffentlicher Zuschüsse in Höhe<br />
von 15 Millionen Dollar generalüberholt<br />
hatte.<br />
Spritziges Fahrvergnügen<br />
auf Zierers „Water Skies”<br />
kommt in jedem Legoland-<strong>Park</strong><br />
an, besonders gut aber unter<br />
der Sonne Floridas<br />
Merlin-Chef Nick Varney<br />
vor dem „Coastersaurus”<br />
61
Drei bunte und stets umlagerte<br />
Seilzugtürme von Heege<br />
Bei der „Rescue Academy”<br />
von Zamperla darf jeder<br />
einmal Feuerwehrmann sein<br />
Und man hat ein Gutes daran getan, den kräftigen<br />
Bewuchs am Ufer des Lake Eloise beizubehalten:<br />
„With its lakefront setting and botanical gardens, it was<br />
probably the most beautiful site we’ve ever looked at”,<br />
schwärmt John Ussher, Legolands Director of Development.<br />
In der Tat ist der alte Baumbestand für einen<br />
neu eröffneten Freizeitpark geradezu außergewöhnlich,<br />
so dass man das fertige Projekt, wenngleich stark<br />
beschnitten und ausgedünnt, anders als die meisten<br />
anderen neuen <strong>Park</strong>s, die in den ersten Betriebsjahren<br />
aufgrund halb vertrockneter Pflanzen oftmals einer<br />
Wüstenlandschaft gleichen, gerade wegen der üppigen<br />
Natur getrost als vollendet ansehen darf – obgleich<br />
das Legoland Florida noch lange nicht fertig ist.<br />
Schließlich kommen im Laufe der nächsten Monate<br />
noch ein paar weitere Attraktionen hinzu, und Mitte<br />
2012 will man den vorhandenen Wasserpark als<br />
grunderneuerten und nach Legoland California weltweit<br />
erst zweiten Lego-Wasserpark wiedereröffnen.<br />
Und sollten die Besucherzahlen positiv stimmen, will<br />
man 2013 ein Legoland-Hotel eröffnen (nach England,<br />
Kalifornien und Malaysia wäre es das vierte weltweit).<br />
Auch diesem Bauvorhaben steht die Gemeinde bejahend<br />
gegenüber, winken ihr doch zusätzlich zum moderaten<br />
Steuersatz noch sogenannte „bed tax” (Übernachtungssteuern)<br />
in Höhe von fünf Prozent.<br />
Doch zu Beginn galt es auch, die ein oder andere<br />
Schwierigkeit zu meistern, insbesondere wie man das<br />
lang gestreckte Grundstück bestmöglich den neuen<br />
Anforderungen anpassen konnte. Während alle bisherigen<br />
Legoländer „auf der grünen Wiese” errichtet<br />
wurden und sehr kompakte <strong>Park</strong>flächen aufweisen,<br />
was kleinen Kindern, die schnell fußmüde werden,<br />
zugute kommt, erstreckt sich die aktiv bespielte Fläche<br />
beim neuen Legoland auf einer Länge von knapp 800<br />
Metern (plus 200 Meter für den künftigen Wasserpark)<br />
und einer Breite von 400 Metern maximal und 170 Metern<br />
minimal – im Vergleich dazu weist das Legoland<br />
<strong>Deutsch</strong>land eine Fläche von circa 300 mal 480 Metern<br />
auf (ohne Feriendorf). Dennoch hielt man an der<br />
Erschließung des <strong>Park</strong>areals durch einen Rundlauf<br />
weitestgehend fest, lediglich der Eingangsbereich<br />
„The Beginning” und der hintere Teil „Lego City” sind<br />
einfach geführte Wege, und auch das mittig gelegene<br />
„Miniland USA”, das im Format 1:20 Florida-Themen<br />
wie Miami, Daytona Beach und Cape Canaveral aufgreift,<br />
führt beide Wegstränge kurz zusammen. Eine<br />
ähnliche Besucherzirkulation gab es schon im Vorgängerpark,<br />
nur hier und da hat man die Wegeführung<br />
etwas abgeändert: Gerade Wege sind partiell um<br />
62
Bäume herumgeführt, topografische Höhendifferenzen<br />
teilweise eingeebnet und einfache Betonplatten<br />
durch farbig strukturierte Betonplatten, sog. „Stamped<br />
Concrete”, ersetzt worden.<br />
Die neuen und alten Attraktionen<br />
Fast alle Gebäude blieben mit veränderten Fassaden<br />
bestehen, und auch mehrere der vorhandenen, größtenteils<br />
erst 2004 produzierten Fahrgeschäfte konnte<br />
man in das neue Legoland eingliedern. Daher kommt<br />
es, dass hier beispielsweise die erste und einzige<br />
Holzachterbahn in einem Legoland-<strong>Park</strong> zu finden ist.<br />
Auch der Suspended Coaster ist in der Legowelt einmalig.<br />
Ebenso die Beibehaltung der „Mutter aller Wasserskishows”<br />
ist bemerkenswert. Und nicht zuletzt die<br />
willige Integration der <strong>Park</strong>anlage und des unter<br />
Naturschutz stehenden, damals<br />
namensgebenden Zypressen-Gartens<br />
in den<br />
neuen Themenpark hat Anerkennung<br />
verdient. Andere<br />
Attraktionen konnte und<br />
wollte man hingegen nicht<br />
einarbeiten: Der Streichelzoo<br />
wurde geschlossen, die<br />
aufwändigen Grünschnitt-<br />
Skulpturen ad acta gelegt,<br />
der Bootsanleger für den<br />
parkeigenen Schaufelraddampfer<br />
endgültig entfernt<br />
und viele Fahrgeschäfte,<br />
von denen man glaubte, sie<br />
würden nicht in das Attraktionsportfolio passen,<br />
wurden abgestoßen. Darunter befand sich, bei<br />
allem Verständnis, leider auch die historische<br />
Holzachterbahn „Starliner” von Altmeister John<br />
Allen (Baujahr: 1963), die Cypress-Gardens-Vorbesitzer<br />
Kent Buescher 2005 vor der Kettensäge<br />
rettete und vom geschlossenen Amusementpark<br />
Miracle Strip in Panama City (Florida) nach ambitionierter<br />
Renovierung im Jahr 2007, also nur ein Jahr vor<br />
dem Konkurs, hier wiedererrichten ließ – zuverlässige<br />
Angaben über den Verbleib der Bahn gibt es übrigens<br />
nicht; offiziell hat man ein Fremdunternehmen mit dem<br />
Abbau und Verkauf beauftragt, die Einzelteile in einer<br />
Halle bei Busch Gardens Tampa zwischengelagert<br />
und, entgegen anderslautenden Meldungen, mit den<br />
neuen Besitzern des reanimierten Miracle Strip, die<br />
den Coaster an alter Stelle 2012 wiedereröffnen wollen,<br />
noch keine Handelseinigung erzielt.<br />
Indes wurde der ehemalige Spinning Coaster „Galaxy<br />
Spin” von Zamperla an den Fun Spot USA in Orlando<br />
verkauft und an gleicher Stelle durch eine nicht minder<br />
ruppige Gebrauchtanlage von Mack Rides ersetzt, die<br />
zuvor im Legoland Windsor betrieben wurde und dort<br />
einem Hotelneubau weichen musste.<br />
Der überdachte „Duplo<br />
Farm”-Spielplatz und „Technicycle”<br />
von Zamperla (oben)<br />
MEHR PARKS<br />
Nach Billund, Windsor,<br />
<strong>Deutsch</strong>land, Kalifornien<br />
und Florida steht die Eröffnung<br />
des sechsten Legolands in<br />
Malaysia kurz bevor. Außerdem<br />
wurde vor wenigen Wochen<br />
bekanntgegeben, dass<br />
2015 in Japan das siebte<br />
Legoland eröffnen wird. Und<br />
auch die Planungen für einen<br />
weiteren <strong>Park</strong> in Dubai sind<br />
offiziellen Angaben zufolge<br />
nach wie vor nicht aufgegeben<br />
worden. Weiterhin sind Korea<br />
und zwei weitere neue Märkte<br />
im Gespräch.<br />
■<br />
63
Die Wilde Maus „Test<br />
Track” von Mack<br />
Der 2012 mit Lego-Gestaltung<br />
neu eröffnender Wasserpark<br />
vorher (unten rechts)<br />
Den Family Coaster „Okeechobee Rampage” von<br />
Vekoma Rides hat man behalten. Allerdings wurde er<br />
im Zuge der Neueröffnung um einige Meter versetzt an<br />
ungefähr die Stelle, wo sich zuvor Bahnhof und Lift des<br />
„Starliners” befunden haben. Außerdem erhielt die Anlage<br />
nicht nur einen neuen Anstrich, sondern auch ein<br />
grandios als Burg gestaltetes Bahnhofsgebäude und<br />
präsentiert sich nun als „The Dragon”. Ebenso erhielt<br />
die Vekoma-Hängeachterbahn „Swamp Thing”, die<br />
nun „Flying School” heißt, ein als Flughafengebäude<br />
samt Tower geformtes neues Abfertigungsgebäude.<br />
Geblieben sind der Standort und die schroffe Fahreigenschaft.<br />
Das interessante Ergebnis<br />
Auf ganz neue Attraktionen trifft man vor allem in den<br />
drei hinteren Bereichen: In „Lego Technic” sind der<br />
Wilden Maus „Test Track” von Mack die spritzige „Jet<br />
Skies”-Doppelanlage namens „Aquazone Wave Racers”<br />
von Zierer und das Rundfahrgeschäft „Technicycle”,<br />
ein „Magic Bike” von Zamperla, zur Seite gestellt<br />
worden. In der „Imagination Zone” dominieren die<br />
dreifachen „Kid Power Towers” von Heege. Und in der<br />
„Lego City” sind neben dem bestehenden Family Suspended<br />
Coaster „Flying School” von Vekoma noch die<br />
„Boating School” von SB International, die beiden von<br />
Ford gesponsorten Attraktionen „Driving School” und<br />
„Jr. Driving School” von SB International sowie das<br />
Feuerwehr-Wettrennen „Rescue Academy” von Zamperla<br />
zu finden. Weitere Neuheiten in den zehn Themenbereichen<br />
sind die Raupenbahn „Merlin’s Challange”<br />
von Mack, die Reitbahn „Royal Joust” von<br />
Metallbau Emmeln, die beiden Froghopper-Türme<br />
„Beetle Bounce” von Zamperla, der große Kletter- und<br />
Rutschenspielplatz „The Forestmen’s Hideout” und<br />
das „Wells Fargo Film Town 4D Theater”.<br />
Allerdings gibt es auch Bereiche, die so rein gar nicht<br />
zur Lego-Gestaltung oder zum Garten passen wollen,<br />
beispielsweise das neue „Land of Adventure”, woran<br />
nicht die beibehaltene Kinder-Holzachterbahn „Coastersaurus”<br />
(vormals „Triple Hurricane”) von Martin &<br />
Vleminckx Schuld ist, sondern eher die billigen Spritzbeton-Fassaden<br />
der an sich interessanten Darkride-<br />
64
PORTRAIT<br />
V.l.n.r.: Das neue Bahnhofsgebäude<br />
für die „Flying<br />
School”, der Themenbereich<br />
„Land of Adventure” und Eingang<br />
zur „Imagination Zone”<br />
Attraktion „Lost Kingdom Adventure” von Sally (Theming,<br />
Animatronics) und Bertazzon (Transportsystem)<br />
und der Ausspielungen, die übrigens von einem englischen<br />
Konzessionär (HB Leisure) betrieben werden.<br />
Bedauerlich ist auch die völlig danebengegangene<br />
Neuinszenierung der jahrzehntelang besten Wasserskishow<br />
der Welt, die nur noch ein Schatten ihrer selbst<br />
ist: Anstelle von Kunst und Akrobatik gibt es plumpe<br />
und drittklassige Showeinlagen, die allerdings bei der<br />
Hauptzielgruppe gut anzukommen scheinen.<br />
Interessanterweise werden auch heute noch alle Passagiere<br />
des „Island in the Sky” darauf hingewiesen,<br />
dass dieser 30 Meter hohe Intamin-Aussichtsturm im<br />
Jahr 1983 als einer der ersten seiner Art errichtet wurde.<br />
Und auch sonst ist man – entgegen aller Erwartungen<br />
– gar nicht darum bemüht, die Vorgeschichte<br />
des <strong>Park</strong>s zu verschweigen. Warum auch? Schließlich<br />
kam Floridas ältester <strong>Park</strong> in seiner Glanzzeit auf über<br />
1,5 Millionen Besucher jährlich. Dies ist freilich schon<br />
lange her, damals in den 1980er-<strong>Jahre</strong>n, als Cypress<br />
Gardens einige <strong>Jahre</strong> lang zur Busch-Gardens- und<br />
SeaWorld-Gruppe gehörte. Daran will die Merlin Entertainments<br />
Group, deren Muttergesellschaft seit<br />
2005 Blackstone ist, die, so schließt sich der Kreis, seit<br />
2009 bekanntermaßen auch SeaWorld <strong>Park</strong>s & Entertainment<br />
besitzt, natürlich gerne anknüpfen. Und das<br />
scheint ihr zu gelingen, denn die Begeisterung für die<br />
kleinen, als edukativ besonders wertvoll geltenden<br />
Plastiksteinchen, von denen im neuen <strong>Park</strong> über 50<br />
Millionen verbaut worden sind, kennt auch in den USA<br />
keine Grenzen. Zwar will das Legoland Florida, das<br />
geografisch genau zwischen SeaWorld in der Touristenmetropole<br />
Orlando und Busch Gardens Tampa<br />
am Golf von Mexiko liegt, bis auf weiteres auf eine offiziell<br />
gemeinsame Vermarktungsplattform verzichten,<br />
doch Shuttlebusse verkehren schon jetzt zwischen<br />
den verwandten Freizeitparks.<br />
Die gepfefferten Eintrittpreise<br />
Dass das Legoland Florida mit den Megaparks in der<br />
Freizeitpark-Hochburg Orlando, der mit jährlich über<br />
40 Millionen Gästen meistbesuchten Stadt in den USA,<br />
nicht nur konkurrieren muss, sondern auch will, be-<br />
MERLIN<br />
Die Taschen bei Merlin Entertainments<br />
Group sind<br />
prall gefüllt: Im Geschäftsjahr<br />
2010 konnte man einen Ertrag<br />
von 1.250 Dollar verbuchen.<br />
Das ist ein Grund, weshalb<br />
man in Orlando ein weiteres<br />
Standbein errichten will. Auf<br />
dem ehemaligen Grundstück<br />
des Mercato-Einkaufszentrum<br />
am International Drive, also im<br />
Herzen der Touristenmetropole,<br />
will man bis 2013 einen Entertainmentkomplex<br />
realisiert<br />
haben, der ein 130 m hohes<br />
Riesenrad („Orlando Eye”), ein<br />
Madame Tussauds Wachsfigurenmuseum<br />
und ein SeaLife<br />
Aquarium beinhalten soll. ■<br />
Blick auf die „Flying<br />
School” von Vekoma vor (links)<br />
und nach der Wiedereröffnung<br />
65
Die neuen Versionen der<br />
„Southern Belles” sind unbestritten<br />
weniger reizvoll: Bunte<br />
Plastiksteine anstelle hübscher<br />
Mädchen in traditionellen Südstaatenkleidern<br />
Auch die Wasserskishow<br />
ist beibehalten worden, allerdings<br />
mit völlig anderen<br />
Schwerpunkten (unten rechts<br />
die aktuelle Inszenierung)<br />
weist schon allein die Preispolitik: Denn mit einem<br />
Tagespreis von 75 Dollar für Erwachsene und 65 Dollar<br />
für Kinder (plus circa 5 Dollar Steuern) orientiert man<br />
sich an die Themenparks von Disney und Universal.<br />
Hinzu kommen selbst für amerikanische Verhältnisse<br />
fast schon impertinent hohe <strong>Park</strong>gebühren zwischen<br />
12 und 20 Dollar, wobei hier für das eigentlich luxuriöse<br />
„Valet <strong>Park</strong>ing” rund ein Drittel der gesamten <strong>Park</strong>platzfläche<br />
reserviert ist und somit davon ausgegangen<br />
werden muss, dass es sich um einen ganz normalen<br />
<strong>Park</strong>vorgang handeln soll. Und ab 2012 sind<br />
dann weitere 12 Dollar netto für den Besuch des angrenzenden<br />
Wasserparks fällig. Ob sich langfristig<br />
genügend Familien finden, die so viel Geld für einen<br />
Tagesbesuch auszugeben bereit sind, muss abgewartet<br />
werden. Zwar haften den Lego-Steinen berechtigterweise<br />
pädagogische Eigenschaften, die<br />
Disney sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n schwer erarbeiten<br />
musste, an, aber ob Legomännchen letztendlich<br />
tatsächlich eine auch nur annähernd so magische<br />
Anziehungskraft wie Familie Maus besitzen, mag bezweifelt<br />
werden. Das spiegelt sich wohl auch in der<br />
auffallend zurückhaltenden Prognose von 1,5 bis zwei<br />
Millionen Besuchern im ersten Betriebsjahr wider, die<br />
an den realen Gästezahlen der anderen Lego-<strong>Park</strong>s<br />
angelehnt ist – eine Einschätzung, die angesichts des<br />
Standortes und der ganzjährigen Öffnung (donnerstags<br />
bis montags) dann aber wohl doch ein bisschen<br />
zu pessimistisch ausgefallen sein dürfte.<br />
Das vorläufige Fazit<br />
Mit Legoland Florida ist es der Merlin Entertainments<br />
Group endlich gelungen, einen (wie die letzten Krisenjahre<br />
gezeigt haben) hochsensiblen, aber eben<br />
auch hochprofitablen Markt für sich zu erschließen,<br />
den es in der Freizeitindustrie kein zweites Mal auf der<br />
Welt gibt. Die Gefahren eines Scheiterns sollten – trotz<br />
Totalverlust der Betreiber des Vorgängerparks – äußerst<br />
minimal sein, wenngleich die Nähe zu Orlando<br />
allein, so hat die Vergangenheit gezeigt, keine Gewähr<br />
leistet.<br />
Der Mut zur Beibehaltung historischer Elemente und<br />
vorhandener Fahrgeschäfte ist durchaus lobenswert.<br />
Sie machen diesen Legoland-<strong>Park</strong> zu etwas ganz Besonderem.<br />
Dadurch sind hier, im Gegensatz zu den<br />
anderen <strong>Park</strong>s mit stringent durchgezogener Thematisierung,<br />
interessante Kontraste zwischen Lego und<br />
Garten, zwischen Bunt und Grün, zwischen Plastik und<br />
Natur erlebbar.<br />
66
Aufgrund des vielfältigeren Angebots ist das Legoland<br />
Florida der sicherlich spannendendste Legoland-<strong>Park</strong><br />
für Erwachsene, aufgrund der weiten Wege innerhalb<br />
des <strong>Park</strong>areals jedoch ein eher erschöpfendes Abenteuer<br />
für die Hauptzielgruppe der 3- bis 12-Jährigen.<br />
Und für jugendliches Publikum fehlt, wie in jedem Legoland-<strong>Park</strong>,<br />
ein attraktives Angebot fast vollständig.<br />
Fest steht jedoch, dass der <strong>Park</strong>eintritt in Höhe von 80<br />
beziehungsweise 70 Dollar in Relation zur täglichen<br />
Öffnungszeit von minimal fünf Stunden (in der Nebensaison<br />
von 10:00 bis 17:00) der mit Abstand hochpreisigste<br />
Orlandos und sogar ganz Nordamerikas ist,<br />
was sich, insbesondere vor dem Hintergrund betrachtet,<br />
dass es sich um keinen von Grund auf neu<br />
errichteten <strong>Park</strong> handelt, gewiss nicht rechtfertigen<br />
lässt. Das neue Legoland Florida ist das abwechslungsreichste<br />
Legoland überhaupt, zugleich aber<br />
auch der wahrscheinlich teuerste Freizeitpark der<br />
Welt. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten.<br />
Der erweiterte Preisvergleich<br />
Auf der zurückliegenden EAS in London machte Nick<br />
Varney, Geschäftsführer von Merlin Entertainments,<br />
darauf aufmerksam, dass ein Freizeitparkbesuch gar<br />
nicht so teuer sei,<br />
wie oftmals falsch<br />
angenommen werde.<br />
Seiner Meinung<br />
nach seien sie in<br />
Europa sogar noch<br />
erheblich unterbewertet,<br />
und doch<br />
kämen insbesondere<br />
aus <strong>Deutsch</strong>land immer wieder Beschwerden darüber.<br />
Nun, dieses Fachmagazin kommt bekanntermaßen<br />
aus <strong>Deutsch</strong>land, und auch wenn wir uns den<br />
Ansichten des sympathischen Nick Varney ohne Wenn<br />
und Aber anschließen könnten, so möchten wir dennoch<br />
die von ihm in London präsentierte Auflistung von<br />
exemplarischen Freizeitaktivitäten hiermit abdrucken<br />
und aus aktuellem Anlass erweitern. Es bleibt anzumerken,<br />
dass der errechnete Stundenpreis für das<br />
Legoland Florida auf der Nebensaison-Öffnungszeit<br />
basiert und nur marginal höher liegt als ein Universal-<br />
Ticket zur selben <strong>Jahre</strong>szeit und bei der Ermittlung der<br />
durchschnittlichen Tagespreise inklusive <strong>Park</strong>gebühren<br />
die der meistbesuchten Themenparks herangezogen<br />
worden sind (alle Umrechnungskurse in Euro vom<br />
6. Dezember 2011). ■<br />
Der Eingang zur „Island in<br />
the Sky” (rechts oben die neue<br />
Gestaltung mit einer Legofigur)<br />
Attraction Adult Ticket Experience Duration Cost per hour<br />
Football match in England 46,00 Euro 2 hours 23,00 Euro<br />
Concert in England 82,00 Euro 3 hours 27,00 Euro<br />
Cinema in England 12,00 Euro 2 hours 6,00 Euro<br />
Theme <strong>Park</strong> in England 46,00 Euro 8 hours 5,75 Euro<br />
Theme <strong>Park</strong> in Europe 44,00 Euro 8 hours 5,50 Euro<br />
Theme <strong>Park</strong> in Germany 40,00 Euro 8 hours 5,00 Euro<br />
Theme <strong>Park</strong> in USA 54,00 Euro 9 hours 6,00 Euro<br />
(outside Florida)<br />
Legoland Florida 75,00 Euro 5 hours 15,00 Euro<br />
67
Auch das doppelstöckige „Grand Carousel” von Chance gab es bereits in den Cypress Gardens, allerdings an anderer Stelle<br />
Der Family Coaster von Vekoma erhielt einen neuen Standort und einen fantastisch als Burg gestalteten Bahnhofsbereich<br />
Zwei Vorher-Nachher-Aufnahmen: Links ist die jeweils alte Situation in den Cypress Gardens zu sehen, rechts die Neugestaltung<br />
68
Die 2004 errichtete Holzachterbahn von Martin & Vleminckx: links die Gestaltung im Cypress Gardens, rechts die aktuelle Version<br />
Eine Blickrichtung, zwei völlig unterschiedliche Eindrücke: zwischen dem linken und rechten Foto liegen drei <strong>Jahre</strong><br />
Die Spinning Mouse von Zamperla wurde an ziemlich derselben Stelle durch eine Wilde Maus von Mack ersetzt<br />
69
TECHNIK<br />
Das „Flyboard” im<br />
firmeneigenen Testbetrieb<br />
kurz vor der TÜV-Prüfung<br />
DyMoRides hat der Kirmes &<br />
<strong>Park</strong> Revue exklusiv die Vorführung<br />
des neuen „Flyboard<br />
Flying Theatre” gewährt. Das<br />
40 Personen fassende Fahrgeschäft<br />
baut nicht nur, was<br />
die Größe betrifft, auf den Erfolg<br />
des ersten „Flyboard” auf,<br />
das unter der Leitung von David<br />
Vatcher entwickelte wurde<br />
und im Wiener Prater steht,<br />
sondern auch auf dessen bewährte<br />
Technik.<br />
Text & Photos: Marcus Gaines<br />
Das Projektteam (v.l.n.r.):<br />
Andy Cox, Simon James, David<br />
Vatcher und Paul Lantham<br />
Flyboard XL<br />
Während der ersten drei Betriebsjahre benötigte<br />
das „Vienna Airlines” Ersatzteile im<br />
Wert von gerade einmal 500 Euro. David Vatcher,<br />
Geschäftsführer von DyMoRides sagt,<br />
aufbauend auf diese Erfahrung sei das Ziel für<br />
Schon beim Bau dieses „Flyboards” war die Größe das neue „Flyboard” Bewegungssystem, „10 <strong>Jahre</strong><br />
das wichtigste Ziel, und auch mit dem heutigen 40- ohne Ersatzteile" zu gewährleisten. Neben dem offensichtlichen<br />
Preisvorteil werde sich so die Kundenzu-<br />
Personen-Modell hat man das Ende der Fahnenstange<br />
noch nicht erreicht. Die Tests verliefen besser als friedenheit erhöhen, da die Fahrgeschäfte nur geringe<br />
erwartet, und DyMoRides verkauft bereits die Option Ausfallzeiten haben werden, so Vatcher weiter.<br />
einer 47er-Version. Der Bedarf größerer Kapazitäten Zusätzlich zu den geringen Wartungskosten nutzen<br />
war die Triebkraft hinter dem Bau größerer Versionen, die „Flyboards” weitestgehend die Rückgewinnung<br />
da für viele <strong>Park</strong>s eine Kapazität von 550 oder 1.100 regenerativer Energien, was die Betriebskosten weiter<br />
Fahrgästen pro Stunde eine kritische Größe ist. Bei reduziert und die „Umweltfreundlichkeit” eines <strong>Park</strong>s<br />
einem dreiminütigen Film und einem zweiminütigen verbessert. Während die Motoren, die das Podium<br />
Ein- und Ausstiegszyklus brächte es ein einziges 47er- bewegen, zur Anhebung Energie benötigen, erfolgt<br />
Modell auf realistische 560 Fahrgäste pro Stunde. Man die Absenkung durch die Schwerkraft, wodurch die<br />
vermarktet auch die Option eines einzelnen Preview- Motoren Elektrizität erzeugen können. Diese kann entweder<br />
sofort verwendet, um jeden anderen benötigten<br />
Bereiches, jedoch mit zwei beweglichen Podien, um<br />
so den an größeren Standorten gewünschten 1.100 Motor zu betreiben, oder aber in den allgemeinen<br />
Fahrgästen pro Stunde näherzukommen.<br />
Stromkreis des <strong>Park</strong>s eingespeist werden.<br />
Simon James, DyMoRides’ Elektro- und Technikingenieur,<br />
hat entscheidende Verbesserungen am neuen<br />
Steuerungssystem vorgenommen, so dass es bei 100<br />
Hz arbeitet, mehr als drei Mal so schnell wie traditionelle<br />
Bewegungssysteme. Der Vorteil dieses Systems<br />
liegt im schnelleren und häufigeren Update der Bewegungsdaten<br />
des Fahrgeschäfts, was zu einem ruhigeren<br />
und genaueren Fahrerlebnis führt. Auch die<br />
Vibrationseffekte können jetzt mit bis zu 100 Hz betrieben<br />
werden und bieten den Fahrgästen so wesentlich<br />
realistischere und realitätsnahe Szenarien,<br />
zum Beispiel die Simulation der Vibrationen von Flugzeugturbinen<br />
und Turbulenzen.<br />
Trotz all dieser Änderungen bleiben viele innovative<br />
Aspekte der ursprünglichen Version erhalten. Die<br />
Fahrgäste stehen beziehungsweise liegen im Fahrgeschäft,<br />
ein wichtiges Merkmal für das Fahrerlebnis,
da es stehenden Fahrgästen möglich ist, ihr Körpergewicht<br />
während der Fahrt zu verlagern, wodurch die<br />
menschliche Motorik mit der menschlichen Sensorik<br />
verbunden wird. Die Realität des Fluges wird auf diese<br />
Weise erhöht, was wiederum die Gefahr von Bewegungsübelkeit<br />
verringert. In der Tat hat es während der<br />
drei Betriebsjahre des „Vienna Airlines" keinen Fälle<br />
von Erbrechen durch Übelkeit gegeben.<br />
Der Projektor ist weiterhin auf dem Podium montiert<br />
und bewegt sich so mit ihm mit – ein On-Board-Projektor<br />
bedeutet, dass die Fahrbewegung immer vollkommen<br />
synchron mit dem Film ist. Bei Simulatoren mit<br />
einem üblichen Off-Board-System müssen das Podium<br />
und der Projektor oft neu synchronisiert werden,<br />
um das Auftreten von Bewegungsübelkeit zu minimieren.<br />
Auch die neue größere Projektionsleinwand ist<br />
gewölbt, damit der Projektor während der Fahrt immer<br />
eine feste Brennweite hat und das Bild nie unscharf<br />
wird.<br />
Die Kombination bewährter und erprobter Technologie<br />
mit den neuen Verbesserungen hat zum Bau eines der<br />
realistischsten und angenehmsten Simulatoren auf<br />
dem Markt geführt. Wer bislang kein Simulatorfan war,<br />
der dürfte durch den „Flyboard” bekehrt werden.<br />
David Vatcher berichtet, dass die IAAPA 2011 seine<br />
erfolgreichste Ausstellung der letzten zehn <strong>Jahre</strong><br />
gewesen ist. Er hat<br />
einige positive Geschäftsverbindungen<br />
gemacht und<br />
<strong>Park</strong>-Repräsentanten<br />
standen am Firmengelände<br />
in Wales<br />
Schlange, um einen<br />
Testflug im Vorführgerät<br />
zu absolvieren.<br />
Vatcher hofft,<br />
bald ein halbes Dutzend<br />
Installationen in<br />
Asien und Nordamerika<br />
für 2013 vermelden<br />
zu können. ■<br />
Für den Onboard-Projektor<br />
reicht die zu Testzwecken provisorisch<br />
errichtete Leinwand<br />
nicht aus<br />
Die Bewegungstechnik<br />
71
10 JAHRE DISNEY SEA UND UNIVERSAL STUDIOS JAPAN<br />
Nach Erdbeben, Tsunami und einer<br />
noch immer nicht gelösten<br />
Atomkatastrophe Anfang des<br />
<strong>Jahre</strong>s hatte die japanische Freizeitbranche<br />
keinen guten Start<br />
hingelegen können. Dennoch<br />
feierten zwei der meistbesuchten<br />
Themenparks der Welt in den<br />
zurückliegenden Monaten ihr 10-<br />
jähriges Bestehen. Den Anfang<br />
machten die Universal Studios<br />
Japan im März, gefolgt vom Tokyo<br />
DisneySea im September.<br />
Text & Photos: Marcus Gaines<br />
Fotos auf dieser Seite:<br />
Universal Studios Japan<br />
Universal Studios Japan in Osaka waren die ersten<br />
Universal Studios außerhalb Nordamerikas, und in<br />
der Eröffnungssaison brach der Themenpark alle Rekorde:<br />
Er wurde mit 11 Millionen registrierten Besuchern<br />
zum am schnellsten wachsenden neuen <strong>Park</strong>.<br />
Zwar handelte es sich nur um einen kurzlebigen Rekord,<br />
der bereits von der wenige Monate später eröffneten<br />
Tokyo Disney Sea übertroffen wurde, aber bis<br />
heute ist Universal Studios Japan der am meisten besuchte<br />
unter den vier Universal Resorts weltweit. Er<br />
lockt noch immer acht Millionen Menschen jährlich in<br />
die Region und belegt damit Rang 9 in der weltweiten<br />
Besucherbilanz.<br />
Universal Studios Japan<br />
Zur Feier des <strong>Park</strong>jubiläums wollte sich der stellvertretende<br />
Vorstandsvorsitzende Mike Davis auf die<br />
Atmosphäre des <strong>Park</strong>s konzentrieren. „In unserer Jubiläumssaison<br />
wollten wir nicht einfach wie in jedem<br />
anderen folgenden Jahr ein neues Fahrgeschäft eröffnen.”<br />
Aus diesem Grund wurde die größte Show in der<br />
Geschichte des <strong>Park</strong>s realisiert. „Dreams Are Universal”<br />
verbindet eine Live-Bühnenshow mit einer Parade<br />
und erzählt die Geschichte eines perfekten Tages einer<br />
typischen japanischen Familie im <strong>Park</strong>.<br />
Artistische Einlagen und Charaktere der berühmtesten<br />
Universal-Kinoerfolge in Verbindung mit einem herzzerreißenden<br />
Lied drücken mächtig auf die Tränendrüse<br />
der Besucher. Die Show endet damit, dass eine<br />
glitzernde Geburtstagstorte enthüllt wird, vor der sich<br />
alle 90 Schauspieler und Figuren auf der Bühne versammeln.<br />
Während der Show wird ein fantastisches<br />
Feuerwerk vom Zentrum und den umstehenden Gebäuden<br />
aus abgefeuert.<br />
Die japanische Popgruppe „GreeeeN” hat eigens<br />
einen Festsong mit dem Titel „GOOD LUCKY!!!!!” für<br />
den <strong>Park</strong> produziert, das in vielen der Shows im <strong>Park</strong><br />
72
gespielt wird. Und es gibt auch kleinere neue Shows,<br />
beispielsweise das Jubiläumskonzert „Hello Kitty –<br />
Dancing Forever”, und einige interessante Interaktionen,<br />
die nicht im Showplan aufgeführt werden, sondern<br />
als spontane Überraschungen gedacht sind. So<br />
auch eine Tanzparty auf der Straße, in der „Gäste” aus<br />
dem Publikum eingeklinkt werden. Bevor die Zuschauer<br />
sich versehen, ist die Live-Musik im Gange,<br />
und sobald die Veranstaltung zu Ende ist, verschwinden<br />
die Künstler in der Menge, als sei nichts geschehen.<br />
Nebenbei wird fieberhaft an einem neuen Bereich gearbeitet,<br />
der das Anfang 2011 geschlossene „Land of<br />
Oz” ersetzen wird: Das „Universal Wonderland” wird<br />
Figuren aus „Hello Kitty”, „Sesame Street” und „Snoopy”<br />
beherbergen. Und wenn es mit der japanischen<br />
Wirtschaft wieder bergauf geht, werden wohl endlich<br />
auch die Bauarbeiten für einen längst geplanten zweiten<br />
<strong>Park</strong> beginnen können.<br />
Disneyland Tokyo<br />
Derweil werden die Feierlichkeiten anlässlich des 10.<br />
Jubiläums von Tokyo Disney Sea unter dem Slogan<br />
„Be Magical” vom 4. September bis zum 19. März 2012<br />
andauern. Der ursprüngliche Beginn der Feierlichkeiten<br />
am 23. April wurde aufgrund des Erdbebens und<br />
des Tsunamis, die den Nordosten Japans am 11. März<br />
heimsuchten, verschoben.<br />
Nach Disneyland in Kalifornien und Walt Disney World<br />
in Florida hat auch das Tokyo Disney Resort jetzt seine<br />
eigene „Fantasmic”-Show. Basierend auf dem<br />
Grundkonzept der 15 <strong>Jahre</strong> alten US-Version, ist die<br />
technisch eindrucksvollere Show in Tokio mit Wasserbrunnen,<br />
Projektionen, Lasern, Feuerwerken und Live-<br />
Künstlern, die Mickeys Träume und den Kampf zwischen<br />
Gut und Böse darstellen, vollkommen neu gestaltet<br />
worden und findet in der Lagune des mediterranen<br />
Hafens statt.<br />
Im Juli wurde ein neues Fahrgeschäft eröffnet:<br />
„Jasmine’s Flying Carpets” eröffnete im „Arabian<br />
Coast”-Bereich des <strong>Park</strong>s. Es ist das<br />
gleiche Fahrgeschäft, wie „The Magic Carpet<br />
of Aladdin” im Magic Kingdom Florida und<br />
„Flying Carpets Over Agrabah” im Walt Disney<br />
Studios <strong>Park</strong> Paris, allerdings ist diese Anlage<br />
stärker thematisiert und verfügt über ein<br />
spektakuläres Beleuchtungssystem.<br />
Auch wenn sich die Aufmerksamkeit dieses<br />
Jahr besonders auf Tokyo Disney Sea konzentriert,<br />
ist Tokyo Disneyland nicht vergessen<br />
worden. Zwei neue Attraktionen sind<br />
2011 dazugekommen. Im Januar wurde die<br />
4D-Show „PhilharMagic” und im April das<br />
Laufgeschäft „Cinderella’s Fairy Tale Hall”<br />
vorgestellt. 2011 soll darüber hinaus „Toy<br />
Story Midway Mania” im Tokyo Disney Sea<br />
eröffnet werden.<br />
■<br />
Die eigentlich für die<br />
Universal Studios markante<br />
Weltkugel steht auch am Eingang<br />
zur Disney Sea<br />
XX 73
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BOOS-TERMINE 2012<br />
09.–11.03. & 16.–18.03.2012<br />
Frühlingsfest Oschersleben<br />
23.–25.03. & 30.03.–01.04.12<br />
Frühlingsfest Aschersleben<br />
erstmalig auf dem neuen Festplatz im Stadtzentrum<br />
03.08.–05.08.2012<br />
Stadt-Schützenfest Wernigerode<br />
23.08.–26.08.2012<br />
Schiffer- und Heimatfest in Roßlau/Elbe<br />
POLEN 2012<br />
07.04.–22.04.2012 7. Frühlingsfest Breslau/Wroclaw<br />
(650.000 Einwohner)<br />
Gesucht werden Geschäfte aller Art<br />
25.05.–27.05.2012 Karbonalia in Bogatynia<br />
Traditionsveranstaltung im gesamten Stadtzentrum<br />
bis 150.000 Besucher<br />
01.06.–03.06.2012 Heimatfest in Zary<br />
Traditionsveranstaltung im Stadtpark<br />
07.06.–08.06.2012 Traditionelle Seentage in Stettin<br />
Traditionsveranstaltung (bis zu 300.000 Besucher)<br />
17.08.–19.08.2012 Keramikfest in Bunzlau<br />
Traditionsveranstaltung im Stadtzentrum (bis zu<br />
100.000 Besucher), gesucht werden Geschäfte aller Art<br />
07.09.–09.09.2012 38. Rosenfest in Kutno<br />
Traditionsveranstaltung im Stadtzentrum<br />
mit bis zu 100.000 Besuchern<br />
Gesucht werden Geschäfte aller Art<br />
23.11.–23.12.2012 Weihnachtsmarkt in Breslau/Wroclaw<br />
auf dem historischen Marktplatz<br />
Gesucht werden speziell Geschäfte mit weihnachtlicher<br />
Dekoration und weihnachtlichem Angebot,<br />
auch Spielgeschäfte möglich<br />
Bewerbungen bitte mit den üblichen Unterlagen bis 15.01.2012 an:<br />
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LENGEDE • VOLKS- & SCHÜTZENFEST vom 26.06. – 28.06.2012<br />
BARSINGHAUSEN • STADTFEST vom 31.08. – 02.09.2012<br />
Gesucht werden Geschäfte aller Art<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen an den Beauftragten:<br />
Manfred Heider • Hinterkampstr. 4 • 30890 Barsinghausen<br />
Bewerber, die bis zum 10.03.12 keinen Vertrag erhalten haben, gelten als abgelehnt.<br />
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Film 01 | Major Rides 1:<br />
Air Crash, Rocket, Flip Fly, XXL, Booster Maxxx,<br />
Break Dance (Diebold), Circus Circus, Hexentanz,<br />
Das Fun Schiff, Europa Rad, Jupiter Rad, Action House.<br />
Laufzeit: 45:14 min<br />
Film 02 | Major Rides 2 & Rollercoasters:<br />
Spinning Racer, Alpina Bahn, Teststrecke, Olympia<br />
Looping, Euro Coaster, Crazy Mouse, Take Off, Flipper<br />
(Levy), Alpha 1, Octopussy, Air Maxx, Star Flyer 48.<br />
Laufzeit: 40:47 min<br />
Film 03 | Aufbau Europa Rad & The Tower:<br />
Aufbauszenen EUROPA RAD (Kipp) als Zeitraffer, Auffahren<br />
der Transporte von THE TOWER bei Nacht, Aufbau THE<br />
TOWER (Blume) als Zeitraffer.<br />
Laufzeit: 17:35 min<br />
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32. Internationaler Hansetag<br />
in LÜNEBURG<br />
28.06.– 01.07.2012<br />
Achtung, Ausschreibung endet zum 30.12.2011!<br />
Die Hansestadt Lüneburg erwartet zum 32. Internationalen Hansetag<br />
2012 rund 150.000 Besucher mit Hansedelegationen aus dem In- und<br />
Ausland. Ein möglichst vielfältiges gastronomisches Angebot mit ausgewiesenen<br />
Spezialitäten (gern mit Hansebezug) soll das viertägige<br />
Fest bereichern. Das Veranstaltungsgebiet liegt in der historischen<br />
Innenstadt zwischen altem Ilmenauhafen und der ehemaligen Saline.<br />
Die Bebauung mit Ständen erfolgt in folgender Lage:<br />
Lage 1. an den 8 Bühnenstandorten;<br />
Lage 2. entlang eines ausgewiesenen Rundganges mit möblierten<br />
Rastzonen (Tische und Bänke). Letztere eignen sich insbesondere<br />
für Gebäck-, Kaffee- und Süßwarenstände;<br />
Lage 3. div. Schwerpunktbereiche, z.B. Maritime Hansemeile am<br />
alten Ilmenauhafen.<br />
Standgebühren richten sich nach Lage und Größe des Verzehrstandes.<br />
Kosten für erforderliche Infrastruktur (Strom, Wasser) einschließlich<br />
Sonderstellflächen (z.B. Kühlwagen) werden separat berechnet.<br />
Platzbewerbungen für die Verzehrstände sind mit den üblichen Angaben<br />
(Lichtbild, Warenbezeichnung, Maße, Anschlüsse und Anschlusswerte)<br />
bis zum 30.12.2011 einzureichen. Unterlagen werden nur<br />
bei ausreichend frankiertem Rückumschlag zurückgeschickt.<br />
Hansestadt Lüneburg, Projektbüro Hansetag,<br />
Am Ochsenmarkt, 21335 Lüneburg<br />
E-Mail: HansetagSB1@stadt.lueneburg.de<br />
Nähere Informationen: www.hansetag2012.de<br />
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Traditionelles Schützenfest<br />
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07.-10. September 2012<br />
Gesucht werden Geschäfte aller Art.<br />
Aussagekräftige Bewerbungen mit aktuellem Foto<br />
sowie frankiertem Rückumschlag werden erbeten an:<br />
Schützenverein Wülfrath 1929 e.V.<br />
Büro: Dagmar Osselmann<br />
Talstr. 113a • 40822 Mettmann<br />
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2012 zum vierten Mal in Folge auf einer Fläche von ca. 20.000 qm<br />
Gesucht werden Fahr-, Schau- und<br />
Vergnügungsgeschäfte aller Art.<br />
Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2012<br />
Bewerbungen an: PUNKT-MEDIA • Postfach 2104 • 29511 Uelzen<br />
Die Bewerbung begründet keinen Rechtsanspruch auf Zulassung<br />
oder einen bestimmten Platz.<br />
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Wir wünschen unseren Kunden und Freunden ein frohes Weihnachtsfest<br />
und bedanken uns für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.<br />
Einen guten Rutsch ins Jahr 2012 und auf eine neue erfolgreiche Saison!<br />
Mit besten Grüßen Familie Andreas und Willi Dietz
DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN<br />
DSB NACHRICHTEN<br />
<strong>Deutsch</strong>er Schaustellerbund e.V.<br />
Spitzenorganisation des Schaustellergewerbes<br />
Mitglied der Europäischen Schausteller-Union<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Kirmesfreunde,<br />
ich begrüße Sie ganz herzlich zu den DSB-<br />
Nachrichten, dem neuen Informationsdienst<br />
des <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbundes in der<br />
Kirmes & <strong>Park</strong> Revue. Wir freuen uns sehr, Sie<br />
ab heute auch an dieser Stelle über Aktuelles<br />
aus unserer Verbandsarbeit, dem Schaustellergewerbe<br />
und den Volksfesten informieren<br />
zu können.<br />
Die Volksfeste sind in <strong>Deutsch</strong>land das Freizeitvergnügen<br />
Nummer eins. Hinter ihnen stehen<br />
die Schaustellerinnen und Schausteller,<br />
die in klein- und mittelständischen Familienbetrieben<br />
seit vielen Generationen täglich dafür<br />
sorgen, dass sich die Menschen auf den Plätzen<br />
wohl fühlen und ihren Besuch genießen<br />
können.<br />
Für die Schausteller ist das Familiengeschäft<br />
weit mehr als ein Wirtschaftsunternehmen, mit<br />
dem Einkünfte erzielt werden. Die Schaustellerei<br />
bedeutet Traditionspflege, Familienbewusstsein,<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl und<br />
vor allem Identifikation mit dem Beruf.<br />
Die Interessen der vielen tausend Schausteller<br />
zu vertreten und die Rahmenbedingungen für<br />
das Gewerbe ständig zu verbessern, sind die<br />
zentralen Aufgaben des <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbundes.<br />
Seit über 60 <strong>Jahre</strong>n begleiten<br />
wir die Entwicklung der Volksfeste und<br />
Weihnachtsmärkte und haben uns so zu einer<br />
unverzichtbaren Berufsspitzenorganisation<br />
entwickelt.<br />
„Tue Gutes und rede darüber“ lautet die<br />
Maxime der Öffentlichkeitsarbeit im <strong>Deutsch</strong>en<br />
Schaustellerbund. Wir freuen uns, dass wir nun<br />
auch mit der Kirmes & <strong>Park</strong> Revue einen weiteren<br />
kompetenten Medienpartner gefunden<br />
haben, mit dem wir gemeinsam unsere<br />
Kommunikationsarbeit weiter ausbauen können.<br />
Mein Dank gilt der Geschäftsführung des<br />
Gemi Verlags für ihre Kooperationsbereitschaft.<br />
Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen bei der<br />
Lektüre der DSB-Nachrichten.<br />
Für Fragen, Anregungen und Kritik sind wir<br />
sehr dankbar, denn das hilft uns, unser<br />
Informationsangebot weiter zu verbessern. ■<br />
Ihr<br />
Albert Ritter, Präsident<br />
VECHTA<br />
lädt zum Schaustellerteffen des <strong>Jahre</strong>s<br />
DSB-Delegiertentag berät aktuelle Themen – Buntes Rahmenprogramm<br />
den die Delegierten verbandspolitische<br />
Themen beraten und die Weichen für die<br />
berufliche Zukunft des Schaustellergewerbes<br />
und der Volksfeste in <strong>Deutsch</strong>land stellen.<br />
Zugleich hat das <strong>Jahre</strong>streffen für den<br />
<strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbund eine wichtige<br />
öffentliche Bedeutung. Zur Großkundgebung<br />
am ersten Tag werden, wie in den vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong>n, prominente Vertreter aus Politik,<br />
Wirtschaft und Verwaltung erwartet.<br />
Doch soll in Vechta nicht nur gearbeitet, son-<br />
„Volksfest – Willkommen bei Freunden!“<br />
heißt es zu Beginn des neuen <strong>Jahre</strong>s in Vechta.<br />
Die Stadt des berühmten Stoppelmarktes lädt<br />
vom 17. bis 19. Januar 2012 die Schausteller<br />
aus ganz <strong>Deutsch</strong>land und den europäischen<br />
Nachbarländern zum 63. Delegiertentag des<br />
<strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbundes (DSB) ein.<br />
Der Delegiertentag ist die zentrale Verbandstagung<br />
der Schausteller. In Fachgruppensitzungen,<br />
Arbeitskreisen, Ausschüssen und<br />
im Plenum, dem „Schaustellerparlament“, werdern<br />
auch gefeiert werden; schließlich handelt<br />
es sich beim Delegiertentag um das gesellschaftliche<br />
Ereignis der Schausteller. Das<br />
Organisationsteam um den 1. Vorsitzenden<br />
des Vereins reisender Schausteller Vechta e.V.,<br />
Jürgen Meyer, hat für das große <strong>Jahre</strong>streffen<br />
ein buntes Rahmenprogramm vorbereitet.<br />
Eintrittskarten: Jetzt bestellen und 16<br />
Euro sparen!<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN
DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN<br />
Für die Veranstaltungen zum Delegiertentag<br />
ist ein Voucherheft erschienen. Es enthält<br />
jeweils eine Karte für den Vechtaer Abend<br />
(Eintritt 40 Euro) und den Abschlussball<br />
(Eintritt 70 Euro) sowie zwei Karten für die<br />
Ausstellung (Eintritt 3 Euro). Im Vorverkauf<br />
kostet der Voucher 100 Euro. Sie sparen also<br />
gegenüber dem Einzelkartenpreis 16 Euro!<br />
Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag auf<br />
das Schaustellerkonto bei der Volksbank<br />
Vechta eG, Kontonummer 327 823 901,<br />
Bankleitzahl 280 641 79. Als Verwendungszweck<br />
bitte den Namen und die Anzahl der<br />
Voucher angeben.<br />
■<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
für den Verkauf der Voucher<br />
und die Zimmervermittlung ist die<br />
Tourist-Information<br />
Nordkreis-Vechta e.V.,<br />
Kapitelplatz 3, 49377 Vechta,<br />
Telefon (04441) 85 86 12,<br />
Telefax (04441) 85 86 13,<br />
E-Mail: info(at)nordkreis-vechta.de,<br />
Internet: www.nordkreis-vechta.de<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.schaustellerverein-vechta.de<br />
Gestatten:<br />
<strong>Deutsch</strong>er Schaustellerbund!<br />
Wir sind der DSB!<br />
Wie es sich gehört, möchte sich der <strong>Deutsch</strong>e<br />
Schaustellerbund in der ersten Ausgabe der<br />
neuen „DSB-Nachrichten“ seinen Leserinnen<br />
und Lesern gerne vorstellen.<br />
Vor über 60 <strong>Jahre</strong>n, am 13. Januar 1950, gegründet,<br />
sind in der Berufsspitzenorganisation für das<br />
Schaustellergewerbe heute über 90 Prozent der<br />
rund 5000 deutschen Schaustellerbetriebe vertreten.<br />
Nicht ohne Stolz spricht der DSB daher<br />
von sich auch als der weltgrößten Schaustellervertretung.<br />
Der DSB hat die Aufgabe, die rechtliche<br />
und wirtschaftliche Lage des Gewerbes zu<br />
sichern und zu verbessern. Dazu gehört in erster<br />
Linie die Erhaltung und Förderung der traditionellen<br />
Jahrmärkte, Kirmessen, Volksfeste und<br />
Weihnachtsmärkte. Der Verband setzt sich ein für<br />
tragbare gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
des Schaustellergewerbes, er<br />
vermittelt Fachwissen und fördert die Aus- und<br />
Weiterbildung seiner Mitglieder. Durch seine<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt der<br />
DSB das Schaustellergewerbe und die Volksfeste.<br />
Als Gründungsmitglied der Europäischen<br />
Schausteller-Union (ESU) engagiert sich der<br />
<strong>Deutsch</strong>e Schaustellerbund seit 1954 zusammen<br />
mit den nationalen Mitgliedsverbänden auf europäischer<br />
Ebene für den Berufsstand. Acht<br />
Fachgruppen für die Sparten Schau- und<br />
Belustigungsgeschäfte, Fahrgeschäfte, Ausspielungsgeschäfte,<br />
Schießgeschäfte, Verkaufsgeschäfte<br />
nach Schaustellerart, Reisende<br />
Zeltgaststätten nach Schaustellerart, Bildung<br />
sowie Freizeit- und Erlebnisparks sind im DSB<br />
Multiplikatoren für Fachwissen und Entwicklung.<br />
Die Mitglieder im <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbund<br />
sind selbständige Vereine und Verbände, die<br />
wiederum die Interessen ihrer Mitglieder auf<br />
kommunaler und regionaler Ebene wahrnehmen.<br />
Auf Landesebene arbeiten die Vereine in<br />
Zweiggeschäftsstellen und Arbeitsgemeinschaften<br />
zusammen. Die ersten Vorsitzenden der Mitgliedsvereine<br />
bilden gemeinsam mit dem<br />
Präsidium und den Bundesfachberatern sowie<br />
einem gewählten Protokollführer den Hauptvorstand.<br />
Anfang eines jeden <strong>Jahre</strong>s tagt die Delegiertenversammlung,<br />
das höchste beschlussfassende<br />
Gremium im <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbund.<br />
Das Präsidium, als geschäftsführender<br />
Vorstand, wird alle zwei <strong>Jahre</strong> vom Delegiertentag<br />
gewählt und setzt sich zusammen aus<br />
dem Präsidenten und vier Vizepräsidenten (Berufsfragen,<br />
Organisationsfragen, Marketing und<br />
Finanzen). Eine ständige Anlaufstelle für die Mitglieder<br />
und Bindeglied zu den Institutionen des<br />
öffentlichen Lebens ist die Hauptgeschäftsstelle<br />
in Berlin. „Einigkeit macht stark!“ lautet der Leitspruch<br />
des <strong>Deutsch</strong>en Schaustellerbundes. Er<br />
soll verdeutlichen, dass die Gemeinschaft stärker<br />
als der Einzelne ist, aber auch die Gemeinschaft<br />
nur stark sein kann, wenn jeder für sie einsteht. ■
DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN DSB NACHRICHTEN<br />
Weihnachtsmärkte in <strong>Deutsch</strong>land<br />
Wirtschaftsfaktor für Schausteller und Kommunen<br />
DSB-Position<br />
Sicherheit auf Volksfesten<br />
Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
Die Weihnachtsmarktsaison 2011 ist vorbei. Bis<br />
auf wenige Veranstaltungen, die auch noch im<br />
neuen Jahr Glühwein und Bratäpfel anbieten,<br />
haben die meisten Schausteller ihre Geschäfte<br />
abgebaut und bereiten sich bereits jetzt schon<br />
auf die nächste Volksfestsaison vor.<br />
Die Weihnachtsmärkte sind für viele Schaustellerbetriebe<br />
in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n zu einer<br />
wichtigen zusätzlichen Einnahmequelle geworden.<br />
Sie sind attraktive Produkte und ein bedeutendes<br />
Zeichen für die Leistungsfähigkeit des<br />
Schaustellergewerbes. Und wie die Volksfeste<br />
profitieren auch die Kommunen und der Städtetourismus<br />
von der Wirtschafts- und Werbekraft<br />
der Märkte.<br />
Radiospot über Weihnachtsmärkte<br />
diskriminiert Schaustellergewerbe<br />
Die Werbekraft der Weihnachtsmärkte wollte<br />
auch im letzten November die Service- und<br />
Marketinggesellschaft „Das Örtliche” für ihre<br />
Telefonbücher nutzen und produzierte einen<br />
Radiospot, der allerdings den Schaustellern<br />
überhaupt nicht schmeckte. Eine Frau bestellt<br />
lauwarmen Glühwein, verbrannte Mandeln und<br />
eine Karte für das nicht TÜV-geprüfte Kinderkarussell<br />
– der angesprochene Verkäufer erwidert<br />
patzig, dass er dafür 42,50 Euro bekäme.<br />
So die Handlung des Spots, dessen Ausstieg in<br />
der Empfehlung gipfelte, mit dem Telefonbuch<br />
einen besseren Weihnachtsmarkt zu finden.<br />
Kaum war der Spot auf Sendung, empörten sich<br />
zahlreiche Schausteller beim DSB, dass diese<br />
Art von Werbung geschmacklos und beleidigend<br />
sei und dem deutschen Schaustellergewerbe<br />
schade. Der DSB reagierte umgehend<br />
auf die diskriminierende Werbung und konnte<br />
nach Gesprächen mit den Verantwortlichen<br />
erreichen, dass „Das Örtliche“, hinter dem u.a.<br />
der Branchenriese <strong>Deutsch</strong>e Telekom steht, den<br />
Radiospot neu produzierte und damit nicht mehr<br />
unterschwellig die Sicherheit auf deutschen<br />
Weihnachtsmärkten und Volksfesten in Zweifel<br />
zieht. „Das Örtliche“ versicherte dem <strong>Deutsch</strong>en<br />
Schaustellerbund gegenüber, der Branche der<br />
deutschen Schausteller zu keiner Zeit geschadet<br />
haben zu wollen und stelle diesen Respekt mit<br />
seiner freiwilligen Änderung unter Beweis. ■<br />
Termine<br />
63. DELEGIERTENTAG IN VECHTA<br />
■ 17. bis 19. Januar 2012<br />
176. HAUPTVORSTANDSSITZUNG<br />
IN ISERLOHN<br />
■ 16. bis 17. November 2012<br />
Die Bilder von der<br />
Loveparade-Tragödie<br />
werden die Menschen<br />
– vor allem im<br />
Ruhrgebiet – wohl nie<br />
vergessen können.<br />
Zehntausende junger<br />
Menschen trafen sich<br />
im Juli 2010 in Duisburg,<br />
um gemeinsam<br />
ein Musikfest zu feiern,<br />
das jedoch für viele in einem Albtraum<br />
endete. So etwas darf nie wieder passieren und<br />
es ist wichtig, dass die Ursachen dieser<br />
Katastrophe restlos aufgeklärt und die<br />
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen<br />
werden.<br />
Die Vorfälle von Duisburg dürfen allerdings nicht<br />
zum Anlass genommen werden, unverhältnismäßige<br />
und nicht praktikable Anforderungen an<br />
die Sicherheitsvorgaben von Großveranstaltungen,<br />
wie den Volksfesten, zu stellen.<br />
Eine Retortenveranstaltung wie die Duisburger<br />
Loveparade, organisiert auf einem ehemaligen<br />
Eisenbahngelände mit mangelhaften Sicherheitsbedingungen,<br />
ist mit den Traditionsveranstaltungen,<br />
die seit Jahrhunderten auf erprobten<br />
Kirmesplätzen stattfinden, nicht zu vergleichen.<br />
Die Schausteller sind die Profis in Sachen Volksfeste<br />
und die Experten für die Sicherheit auf den<br />
Veranstaltungen. Die Unternehmer und ihre Mitarbeiter<br />
absolvieren regelmäßig Lehrgänge und<br />
Seminare zur Unfallverhütung und zur Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz. Für die Schausteller steht die<br />
Sicherheit der Besucher an erster Stelle steht.<br />
Als die kompetenten „Kirmesmacher“ können<br />
sie allein auf einen Fundus an Erfahrungen<br />
zurückgreifen, der von Generation zu Generation<br />
weitergegeben wird. Das Schaustellergewerbe<br />
sieht sich nach der Loveparade-Tragödie mit<br />
neuen, überhöhten und unverhältnismäßigen<br />
Sicherheitsanforderungen konfrontiert. Diese<br />
gehen weit über die bereits üblichen und<br />
bewährten Anforderungen für Volksfeste hinaus.<br />
Der <strong>Deutsch</strong>e Schaustellerbund hat die<br />
Planungspolitik der Bundesländer für neue<br />
Sicherheitskonzepte – auch auf Volksfesten – kritisiert<br />
und fordert eine konsequente Einbindung<br />
der Schausteller. Es kann nicht sein, dass diejenigen,<br />
die es am meisten betrifft, bei den<br />
Absprachen zu neuen Sicherheitskonzepten<br />
nicht einbezogen werden.<br />
■<br />
Abb. r.o.: Volksfeste – mit Sicherheit ein<br />
Vergnügen für jung und alt!
Allen Behörden und Marktmeistern, Freunden<br />
und Fans danken wir für ein erfolgreiches Jahr.<br />
Wir wünschen von Herzen ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest und ein friedliches neues Jahr.<br />
SCHAUSTELLERBETRIEBE THOMAS WEBER<br />
www.rocket-weber.de • www.flash-weber.de<br />
Wir bedanken uns bei allen Behörden und Marktmeistern,<br />
die uns in unserem Premierenjahr ihr Vertrauen aussprachen<br />
und uns ein erfolgreiches Jahr ermöglichten.<br />
Wir empfehlen uns mit unserer Mega-Schaukel<br />
KONGA für die neue Saison.<br />
Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr.<br />
Sebastian Küchenmeister • www.konga-schaukel.de<br />
Familie Michael Zehle<br />
wünscht<br />
frohe Weihnachten<br />
und ein gutes neues Jahr.<br />
Fa. Michael Zehle<br />
Augsburg<br />
Tel. 0163 / 508 58 82<br />
Wir bedanken uns<br />
bei allen Veranstaltern<br />
für das in uns<br />
gesetzte Vertrauen.<br />
Ein friedliches<br />
Weihnachtsfest und<br />
alles Gute<br />
für das neue Jahr.<br />
Frank Oberschelp<br />
www.high-impress.de<br />
Wir wünschen<br />
unseren Freunden<br />
und Geschäftspartnern<br />
frohe Weihnachten und<br />
ein glückliches 2012.<br />
Familien Landwermann und Henschel<br />
Fa. Landwermann<br />
& Henschel<br />
familiengeführte Riesenräder in 3. Generation<br />
Telefon: 0178-5166437<br />
und 0178-4139834<br />
www.riesenraeder.de<br />
Wir bedanken uns bei allen Behörden, Veranstaltern und<br />
Platzmeistern für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen Ihnen und allen Kollegen ein frohes<br />
Weihnachtsfest sowie ein gesundes, glückliches neues Jahr und<br />
empfehlen uns als zuverlässige Vertragspartner für die neue Saison.<br />
Andrea & Dirk Eckermann • 39114 Magdeburg<br />
Telefon 0391 / 811 25 10 • Mobil: 0172 / 390 3 789<br />
Wir wünschen ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
und alles Gute für das neue Jahr.<br />
Höflichst empfehlen wir uns als zuverlässigen<br />
Vertragspartner für die neue Saison.<br />
www.autoscooter-diamond.de<br />
Wir wünschen<br />
ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest<br />
und<br />
einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr.<br />
Eduard und Hilde<br />
Hohmann<br />
München<br />
Tel. 0163-4229205<br />
Wir danken all unseren<br />
Geschäftspartnern für die<br />
gute Zusammenarbeit<br />
und wünschen<br />
ein schönes Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch<br />
in das Jahr 2012.<br />
Fa. Theresia Hartmann<br />
& Söhne<br />
Tel. 0178 - 836 29 51<br />
0171 - 427 20 57<br />
0177 - 300 75 87<br />
www.laufgeschaefte.de<br />
Wir danken allen<br />
Veranstaltern für das uns<br />
entgegengebrachte Vertrauen<br />
und die gute Zusammenarbeit<br />
in der abgelaufenen Saison.<br />
Ganz besonders möchten<br />
wir uns bei den Verantwortlichen<br />
der Stadt München bedanken,<br />
die es uns ermöglichten,<br />
mit unserem Kindersportkarussell<br />
auf der „Oid’n Wiesn”<br />
dabei zu sein.<br />
Schaustellerbetrieb<br />
ANETT KATZSCHMANN<br />
& Schaustellerbetrieb<br />
FRED KATZSCHMANN<br />
Mittweida<br />
Wir danken allen Veranstaltern für das<br />
entgegengebrachte Vertrauen und empfehlen<br />
uns als zuverlässigen Vertragspartner für die<br />
neue Saison. Wir wünschen ein friedliches<br />
Weihnachtsfest und alles Gute für 2012.<br />
Familie Frank Roos • www.schwenkhütte.de<br />
Wir bedanken uns bei allen Veranstaltern, Behörden<br />
und Marktmeistern für die gute Zusammenarbeit<br />
in diesem Jahr und wünschen Ihnen besinnliche<br />
Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr.<br />
Denies Kipp-Hoefnagels<br />
www.xxl-schaukel.de • www.booster-maxxx.de<br />
Ein herzlicher Dank allen Entscheidern, die uns<br />
in unserem Premierenjahr mit dem Venezianischen<br />
<strong>Pferdekarussel</strong>l ihr Vertrauen aussprachen.<br />
Frohe Weihnachten und alles Gute für 2012.<br />
Horst Langenberg • 0172 / 262 22 52<br />
Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch.<br />
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2012.<br />
MAIK LANDWERMANN UND STEFANIE HOHMANN<br />
Tel. 0177 - 815 15 82 u. 0178 - 202 44 55 • www.fliegender-teppich1.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Deutsch</strong>er Schaustellerbund e.V. (DSB)<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Albert Ritter, rittera@dsbev.de<br />
Frank Hakelberg, hakelbergf@dsbev.de<br />
Redaktion: Christoph Jansen, jansenc@dsbev.de<br />
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