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AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)

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NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2012 www.audio-test.at<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für guten Ton<br />

<strong>Stereo</strong> + <strong>Phono</strong><br />

– Plattenspieler<br />

– Standlautsprecher von<br />

KSD, Naim und Teufel<br />

– Soundprojektor<br />

von Bose<br />

Dr. Sound<br />

Wissenswertes zur<br />

Verstärkertechnik<br />

HiFi-Netzwerk<br />

Noch mehr Tests: Kopfhörerverstärker von Lake<br />

People, HiFiMan, Canor, Beyerdynamic, King Rex,<br />

CD-Player Droplet 3.1 Linear von Consonance<br />

Exklusivtest Olive O6HD<br />

+ Teufel, Denon, T+A, Marantz<br />

11 KOPFHÖRER<br />

Die Besten im Direktvergleich<br />

MONOBLOCKKRAFT<br />

Advance Acoustic MAA-706<br />

ABTASTSYSTEME<br />

Der Platte auf der Spur


velodyne@audio-reference.de<br />

SUBWOOFER, JA – LANGE KABEL, NEIN!<br />

WiConnect heißt die Lösung für all diejenigen, die zwar schon<br />

immer mit einem Subwoofer geliebäugelt haben, sich aber keine<br />

langen Kabel durch den Raum legen wollten, um den oder die<br />

Sobwoofer an den idealen Aufstellungsorten anzuschließen. Ein<br />

Velodyne WiConnect Sender versorgt bis zu vier Empfänger in<br />

einem Um´kreis von bis zu 15 Metern mit den Musiksignalen. Nur<br />

Strom muss am Aufstellungsort des Subwoofers vorhanden sein.<br />

WiConnect System (1 Sender und<br />

1 Empfänger): 235 Euro UVP<br />

Neu!<br />

VELODYNE SPL-800 ULTRA<br />

71%<br />

ÜBERRAGEND<br />

So viele Fachjournalisten können sich nicht irren. Velodyne Subwoofer zählen in jeder Preisklasse zu den besten der Welt.<br />

SO EINFACH KANN BASS SEIN<br />

*EQ-Max Subwoofer mit Raumeinmessung.<br />

Vier Modelle zu Preisen<br />

ab 540 Euro UVP.<br />

Einen Subwoofer so in eine bestehende<br />

Anlage zu integrieren, dass diese eine<br />

klanglich harmonische Einheit bilden, ist<br />

keine leichte Aufgabe. Damit das Setup<br />

auch ohne einen Servicemitarbeiter klappt,<br />

werden die Velodyne Subwoofer der<br />

EQ-Max-Serie inklusive Messmikrofon und<br />

Software zur Raumeinmessung geliefert. Das<br />

vollautomatische Setup sorgt mit nur einem<br />

Tastendruck innerhalb weniger Minuten für<br />

eine deutlich optimierte Bassperformance<br />

in Ihrem Raum.<br />

Mit den EQ-Max Subwoofern, die es in<br />

vier Größen mit Treibern zwischen 20 und<br />

38 cm gibt, wird Velodynes patentiertes<br />

Einmesssystem noch erschwinglicher.*<br />

Audio Reference


Test, Test, Test<br />

Liebe Leser, es ist schon erstaunlich, wie viele Produkte<br />

mittlerweile Schlange stehen, um unseren<br />

Testparcours zu durchlaufen. Ganz ehrlich – ich<br />

hätte das noch vor zwei Jahren nicht für möglich<br />

gehalten. Deshalb gibt es ab sofort noch mehr<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, genauer gesagt zwei Hefte pro Jahr<br />

mehr. Wir liegen ab sofort aller zwei Monate im<br />

Verkaufsregal, den jeweils nächsten Erstverkaufstag<br />

erfahren Sie wie gewohnt in unserer kleinen<br />

<strong>Vorschau</strong> auf das jeweils nächste Heft auf Seite 98.<br />

Wer keine Ausgabe verpassen möchte, dem empfehle<br />

ich (natürlich) ein Abonnement.<br />

Auch diese Ausgabe ist wieder vollgestopft mit Tests: Lehnen Sie sich zurück<br />

und tauchen Sie mit uns in die wunderbare Welt des Hörens ein. Dieses<br />

Mal steht das analoge Hören mit dem „schwarzen Gold“, der guten alten<br />

Schallplatte, im Mittelpunkt. Wir haben sieben Tonabnehmersysteme und<br />

fünf Kopfhörerverstärker für Sie geprüft. Diese Klangdiamanten wollen mit<br />

den passenden Lautsprechern wiedergegeben werden. Wir haben für Sie drei<br />

tolle Lautsprecherpaare getestet, mit denen Sie faszinierenden <strong>Stereo</strong> klang<br />

in Ihre persönliche Hörzone zaubern. Schauen Sie sich doch einmal das Set<br />

von KSdigital etwas näher an – die Schallwandler haben uns mit einer schier<br />

unglaublichen Präzision, Linearität und Räumlichkeit überzeugt, die in dieser<br />

Preisklasse noch gefehlt haben. Für den Liebhaber einer aufgeräumten<br />

Musikbibliothek haben wir exklusiv die neueste Generation des Olive-Musikservers<br />

Probe gehört und wollten das Gerät am liebsten nicht mehr aus der<br />

Hand geben. Warum das so ist, erfahren Sie ab Seite 64.<br />

Meine persönliche Empfehlung ist dieses Mal für Sie ausnahmsweise kein<br />

Produkt, sondern einer unserer Artikel: Ich möchte Ihnen die Lektüre von<br />

„Dr. Sound“ ans Herz legen. Auch wenn man sich durch diese technischen<br />

Zeilen teils durchkämpfen muss – es lohnt sich! Unser Leiter Test und Technik<br />

Audio, Jens Voigt, hat in diesem Heft Verstärkerschaltungen erklärt und seine<br />

„Lieblingsentwickler“ zu Wort kommen lassen. Ich habe viel gelernt über die<br />

„Theorie des guten Klangs“, auch wenn doch – wie wir alle wissen – nichts<br />

über die Praxis geht. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen<br />

STEFAN GOEDECKE,<br />

HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />

nuVero 10<br />

„German<br />

Engineering<br />

at its finest“<br />

9/11<br />

›Mehr Klangqualität<br />

auf ein<br />

Meter Höhe gibt<br />

es nicht‹<br />

AV-Magazin.de 2/11<br />

›Traumbox‹<br />

Klangtipp/Referenzklasse,<br />

HiFi Test 6/11<br />

›Absoluter<br />

Hammer‹<br />

Audio 1/11<br />

1/12<br />

High End<br />

erschwinglich.<br />

Made in Germany.<br />

370/280 Watt,<br />

Mocca, Perlweiß,<br />

Anthrazit.<br />

1225,-/Box …direkt zu nuVero 10:<br />

Preis in Euro inkl. 19% MwSt., zzgl. Versand<br />

Machen Sie Ihren<br />

nuVero Klangtest!<br />

Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />

leserbriefe@audio-test.at oder<br />

Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

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Editorial 3<br />

Ehrliche Lautsprecher<br />

Günstig, weil direkt vom Hersteller 4 Wochen Rückgaberecht<br />

Direktverkauf und HiFi-/Heimkino-Studios: D-73525<br />

Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen Bestell-Hotline mit<br />

Profi-Beratung kostenlos in Deutschland 0800-6823780


36 I Kopfhörer<br />

11 hochwertige Modelle in der Übersicht<br />

44 I Klein und kraftvoll<br />

Kopfhörerverstärker von Beyerdynamic, Canor, HiFiMAN, King Rex und Lake People<br />

20 I Faszination <strong>Stereo</strong><br />

Den Konzertabend zu Hause erleben<br />

22 I Digitale Platten<br />

Vier Gratistools zum Taggen von Musik<br />

24 I Schwarzes Gold<br />

Die Geschichte hinter der Schallplatte<br />

NEWS<br />

06 // Trends & Neuigkeiten<br />

Hintergründe, Trends und<br />

Technikhighlights zum neuen Jahr<br />

12 // Ausgepackt & angehört<br />

Aktuelle Hi-Fi-Technik im Kurzcheck<br />

14 // Frage des Monats<br />

Branchenkenner sprechen über<br />

eine goldene Ära<br />

WISSEN<br />

16 // Zurückgeblickt<br />

Die komplette Geschichte<br />

der <strong>Stereo</strong>fonie<br />

20 // Konzert im Wohnzimmer<br />

Ein Blick auf die akustische Bühne<br />

22 // Der goldene Schnitt II<br />

Digitales Vinyl richtig benennen<br />

24 // Vinyl-Revival<br />

Die Technik, die das schwarze Gold<br />

zum Klingen bringt<br />

27 // Privater Musikgenuss<br />

Offen, geschlossen oder In-Ear:<br />

Welcher Kopfhörer passt am besten?<br />

30 // Dr. Sound<br />

Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise:<br />

Verstärkerschaltungen richtig erklärt<br />

<strong>TEST</strong><br />

35 // Testnotizen<br />

Ein Testalltag in der <strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Redaktion<br />

36 // Kopfhörer<br />

AKG, Beyerdynamic, Bose, B&W, German<br />

Maestro, Goldring, HiFiMAN, JVC, Philips,<br />

Sennheiser, Shure im großen Vergleich<br />

44 // Kopfhörerverstärker<br />

Extern verstärkt mit Beyerdynamic, Canor,<br />

HiFiMAN, King Rex, Lake People<br />

52 // Monoblockendstufen<br />

Die Kraft der zwei Herzen:<br />

Advance Acoustic MAA-706<br />

54 // Blu-ray-Receiver<br />

Player, Receiver und Streamer in einem:<br />

Das Komplettpaket K8 von T+A<br />

58 // AV-Receiver<br />

Kompakte Lifestyle-Lösung:<br />

Marantz NR1602<br />

4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

Titelbild: Auerbach Verlag, Naim, Olive, Teufel


67 I Sammlerobjekt<br />

Block mit zertifizierter Spezialanfertigung PS-100<br />

82 I Musikhighlights<br />

Die aktuellen Höhepunkte zum neuen Jahr: Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />

74 I Klangstark<br />

Lautsprecher von KSdigital, Naim und Teufel<br />

60 // CD-Player<br />

Consonance zieht seinen Hut vor der<br />

klassischen CD<br />

62 // Netzwerkplayer<br />

Denon-Digital: Der erste Airplay-Streamer<br />

der Netzwerk-Japaner<br />

64 // Audioserver<br />

Die Referenz in Sachen Server<br />

Exklusivtest: Olive O6HD<br />

67 // Schallplattenspieler<br />

Limitierte Sonderanfertigung:<br />

Block PS-100<br />

68 // Abtastsysteme<br />

Audio-Technica, Benz Micro, Denon,<br />

Goldring, Nagaoka, Shelter, Sumiko<br />

74 // Standlautsprecher I<br />

Erster WLAN-Standlautsprecher<br />

Teufel Raumfeld Speaker L<br />

76 // Standlautsprecher II<br />

Aktivlautsprecher mit<br />

Studiogeschichte KSdigital 2040<br />

78 // Standlautsprecher III<br />

Innovativer Passivlautsprecher<br />

Naim Ovator S-400<br />

80 // Soundbar<br />

Egal ob senkrecht oder waagerecht:<br />

Boses intelligente Soundbar<br />

CineMate1SR<br />

MUSIK<br />

82 // Musik-Blu-rays<br />

- Das Phantom der Oper –<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

- Deep Purple – With Orchestra<br />

- Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />

Tour 2011 (Live in Leipzig)<br />

- George Harrison – Living In The<br />

Material World<br />

- Liszt Now – Lang Lang<br />

- Santana – Greatest Hits<br />

- Sigur Rós – Inni<br />

- The Rolling Stones – Some Girls<br />

- Ulver – The Norwegian National Opera<br />

STANDARDS<br />

03 // Editorial<br />

86 // Lexikon<br />

88 // Leserbriefe<br />

89 // Fachhandelsverzeichnis<br />

94 // Testübersicht<br />

98 // <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

Inhalt: Auerbach Verlag, Bose, Denon, EMI, Gewandhaus zu Leipzig, Naim, Stock.xchng, Teufel In dieser Ausgabe 5


Trends & Neuigkeiten Februar/März<br />

Das neue Jahr ist schon etwas fortgeschritten und auf Veranstaltungen wie der CES<br />

wurden bereits zahlreiche neue Produkte angekündigt. Doch auch ein Blick auf die<br />

Entwicklung der Musikbranche innerhalb der letzten Jahre soll gewagt werden.<br />

LG: Verwirrung um Produktbezeichnung<br />

Auf der CES 2012 stellte LG Electronics durfte schon in Las Vegas bestaunt werden.<br />

Mit diesem Produkt wird auch die so<br />

das erste Exemplar ihrer neuen Heimkinosysteme<br />

vor. Vier Modelle sollen in der ersten<br />

Jahreshälfte auf den Markt kommen, logie“ beworben. Ein komplexer Algorith-<br />

genannte „3D-Sound-Zooming-Techno-<br />

die Blu-Ray-Komplettanlage BH9420PW mus soll die akustische Tiefenstaffelung<br />

von einzelnen Geräuschen an die optische<br />

Tiefe von 3D-Objekten im Bild anpassen.<br />

Ebenfalls per DSP kommt die Sound-Field-<br />

Expansion-Technologie zum Einsatz, welche<br />

den optimalen Hörbereich (Sweetspot)<br />

vergrößern soll. Verwirrung stiftet dabei<br />

die Bezeichnung des neuen Surround-<br />

Setups: LG nutzt dabei die Bezeichnung<br />

„9.1-Lautsprechersystem“. Tatsächlich ist<br />

dieser Weg nicht ganz neu, denn bereits<br />

bei drei Vorgängersystemen der HX-Serie<br />

Gerätename: LG BH9420PW Preis: k. A. Internet: www.lg.com<br />

kommen 9.1-Lautsprecher für Cinema-3D-<br />

Sound zum Einsatz. Die vier zusätzlichen<br />

Lautsprecher entsprechen allerdings nicht<br />

diskreten Kanälen, sondern sind lediglich<br />

nach oben gerichtete Treiber, die die Räumlichkeit<br />

der Wiedergabe verbessern sollen.<br />

Für das auf der CES vorgestellte Produkt<br />

bleibt abzuwarten, was sich dieses Mal hinter<br />

der 9.1-Angabe verbirgt. Möglicherweise<br />

handelt es sich tatsächlich um diskrete<br />

Kanäle, oder es wird lediglich ein Upmix-<br />

Algorithmus verwandt, um den Raumklang<br />

aufzuwerten. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat LG gebeten,<br />

die Aussagen zur Anzahl der im System<br />

vorhandenen diskreten Kanäle zu konkretisieren.<br />

Das koreanische Unternehmen<br />

plant die Markteinführung des Gerätes in<br />

Deutschland bis Juli dieses Jahres.<br />

Seta-Audio rüstet für Surround auf<br />

Seta-Audio erweitert seine M-Serie um<br />

zwei Center-Lautsprecher und einen Subwoofer.<br />

Wie schon das <strong>Stereo</strong>pärchen M<br />

1.5 sind die Center im kompakten Regallautsprecher-Format<br />

gefertigt. Der kleinere<br />

Gerätename: Seta-Audio MC 2.5,<br />

Seta-Audio MC 2.7, Seta-Audio MS 1.12<br />

Alleskönner-Kopfhörer von PSB<br />

Der kanadische Hersteller<br />

PSB Speakers<br />

möchte jetzt auch<br />

in den Kopfhörermarkt<br />

einsteigen.<br />

Ab Mitte<br />

März wird<br />

der M4U 2<br />

in Deutschland<br />

erhältlich<br />

sein. Bei<br />

dem Modell<br />

handelt es<br />

MC 2.5 ist mit zwei 13-Zentimeter-Chassis<br />

bestückt, während der größere Bruder MC<br />

2.7 zwei Chassis mit einer Größe von 17<br />

Zentimetern zum Schwingen bringt. Beide<br />

Speaker sind mit dem eigens entwickelten<br />

Clusterflex-Gehäuse ausgestattet. Ergänzt<br />

wird die Serie durch den Subwoofer MS<br />

1.12, dessen 17-Zentimeter-Langhubchassis<br />

für Tiefgang bis zu 20 Hertz sorgen<br />

soll. Ebenfalls im Clusterflex-Gehäuse<br />

Preis: 1 680 Euro,<br />

2 180 Euro, 3 480 Euro<br />

Internet:<br />

www.seta-audio.de<br />

sich um eine geschlossene Around-Ear-<br />

Konstruktion mit dyna mischem Wandler.<br />

Um sich vom restlichen Markt abzuheben,<br />

sind gleich mehrere innovative<br />

Techniken enthalten. Die aktive Geräuschunterdrückung<br />

nach dem Gegenschallprinzip<br />

wird durch vier Mikrofone und ohne<br />

digitale Bearbeitung durchgeführt. Ein<br />

eingebauter Verstärker übernimmt diese<br />

Aufgabe und vermeidet so Qualitätsverlust<br />

durch ungenaue Wandlungen. Der Verstärker<br />

kann auch lediglich dazu verwendet<br />

werden, die Impedanz des Hörers zu<br />

Gerätename: PSB Speakers M4U 2 Preis: 450 Euro Internet: www.psb-lautsprecher.de<br />

befindet sich ein effizienter 1 000-Watt-<br />

Digitalverstärker. Frequenzweiche und<br />

EQ sind ebenfalls in digitaler Form mit<br />

integriert. Klanglich soll sich der Sub perfekt<br />

in das System einpassen, sodass die<br />

<strong>Stereo</strong>paare akustisch zu Standlautsprechern<br />

aufgewertet werden. Somit lässt sich<br />

für knapp 10 000 Euro bereits ein High-<br />

End-Surround-Setup erstehen, das auch<br />

höchste Pegel klirrarm im Wohnzimmer<br />

zulässt. Neuerdings vertreibt Seta-Audio<br />

seine Produkte selbst mit einer üblichen<br />

Vorhörzeit von 14 Tagen.<br />

erhöhen sowie den Akku des Zuspielers<br />

zu schonen. Eine weitere Besonderheit<br />

stellt die Technologie Room Feel dar:<br />

Diese soll eine Räumlichkeit wie beim<br />

gewohnten Hören über Lautsprecher erzeugen.<br />

Dafür kommt eine eigens entwickelte<br />

Übertragungsfunktion zum Einsatz.<br />

Zur Stromversorgung werden zwei AAA-<br />

Batterien benötigt. Sollten diese einmal<br />

leer sein, kann jedoch wie gewohnt im<br />

passiven Modus weitergehört werden. Im<br />

Lieferumfang sind ebenfalls eine Tragebox<br />

inklusive Karabiner zum Befestigen an der<br />

Kleidung sowie ein Headset-Kabel für bestimmte<br />

Smartphones enthalten.<br />

Bilder: B.M.C. Audio, Bang & Olufsen, Beyerdynamic, Dynaudio, LG Electronics, PSB Speakers, Seta-Audio<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


B.M.C. sucht Perfektion in Symmetrie<br />

Das erste Lautsprechersystem aus dem<br />

Hause B.M.C. feiert auf der diesjährigen<br />

Hígh Ende Deutschlandpremiere. Dem Arcadia<br />

liegt ein symmetrisch aufgebautes<br />

Gehäuse zugrunde. Dadurch sind die Treiber<br />

auf den jeweils gegenüberliegenden<br />

Seiten angelegt, sodass sie ein bipolares<br />

System bilden. Die Membranen bewegen<br />

sich dabei in einem Gegenspielerprinzip,<br />

lenkt ein Wandler nach außen aus, tut es<br />

der gegenüberliegende zeitgleich nach innen.<br />

Dadurch sind auch tiefste Bässe mit<br />

einem geschlossenen Gehäuse möglich.<br />

Hochwertige Gehäusematerialien sollen<br />

feuchtigkeitsbedingte Ausdehnung und<br />

thermische Verspannungen verhindern.<br />

Eine Besonderheit sind auch die Frequenzweichen:<br />

In einem externen Gehäuse untergebracht<br />

sollen sie frei von Schalldruckeinflüssen<br />

sein.<br />

Gerätename: B.M.C. Audio Arcadia Preis: k. A. Internet: www.bmc-audio.com<br />

Dynaudio mit kabellosen High-End-Lautsprechern<br />

Der dänische Hersteller Dynaudio hat auf<br />

der CES 2012 die Funklautsprecher Xeo<br />

präsentiert. Erstmals soll die Flexibilität<br />

von kabelloser Übertragung mit höchsten<br />

Ansprüchen an die Qualität auch im<br />

Lautsprecherbereich zum Einsatz kommen.<br />

Mit im Produktpaket enthalten sind<br />

neben dem Lautsprecherpaar eine Fernbedienung<br />

Dieser sendet das Signal ohne Kompression<br />

oder Reduktion an die Lautsprecher.<br />

Zuspieler können analog per Cinch und<br />

3,5-Millimeter-Mini klinke oder digital per<br />

Toslink angeschlossen werden. Außerdem<br />

ist es möglich, per USB-Anschluss<br />

Dateien von einem angeschlossenen PC<br />

abzuspielen. So sollen Soundkarten oder<br />

sowie der Xeo-Transmitter. Wandler, Vorverstärker und separate<br />

Endstufen aus dem Wohn zimmer verschwinden,<br />

hocheffiziente Digitalverstärker<br />

sind direkt in den Lautsprechern verbaut.<br />

Auch mehrere Lautsprecherpaare<br />

in verschiedenen Räumen können mit<br />

nur einem Transmitter bedient werden.<br />

Dabei lässt sich mit separaten Fernbedienungen<br />

die Lautstärke unabhängig voneinander<br />

regeln. Die Reichweite wird mit<br />

50 Metern angegeben, unter günstigen<br />

Bedingungen soll sogar noch<br />

mehr möglich sein.<br />

Gerätename: Dynaudio Xeo 3,<br />

Dynaudio Xeo 5, Dynaudio Xeo<br />

Transmitter<br />

Preis: 1 300 Euro (Xeo 3),<br />

2 700 Euro (Xeo 5), 250 Euro<br />

(Xeo Transmitter)<br />

Internet:<br />

www.dynaudio.de/int/xeo<br />

Sehen Sie durch den Trend zu portablen<br />

Audio-Geräten eine goldene<br />

Ära für die Kopfhörer-Branche?<br />

Ja, so auch für Beyerdynamic.<br />

Wir stellen zu<br />

unserer Freude fest, wie<br />

insbesondere ohrumschließende<br />

Designs mit<br />

audiophilen Eigenschaften<br />

immer gefragter werden.<br />

Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />

Diese sogenannte goldene<br />

Ära gibt es schon<br />

seit den Siegeszug des<br />

iPod, doch leider liegen<br />

den meisten Geräten<br />

absolut erbärmliche<br />

Ohrstöpsel bei, die nicht dazu angetan<br />

sind Kunden davon zu überzeugen bessere<br />

Qualitäten als MP3 anhören zu wollen.<br />

Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />

Kennen Sie Ideen, die neues Leben<br />

in die Welt der Kopfhörer bringen?<br />

Zur Philosophie von Sony<br />

gehört der Anspruch,<br />

technische Innovationen<br />

voranzutreiben. Im<br />

Rahmen der CES 2012<br />

haben wir unsere ersten<br />

Kopfhörer mit der innovativen „Balanced<br />

Armature-Treiber“-Technologie vorgestellt.<br />

Michael Willenborg, Sony<br />

Beispielsweise unsere<br />

ganz neue CitiScape<br />

Range mit integrierter<br />

MusicSeal Technologie.<br />

Hintergrundgeräusche<br />

von außen gelangen<br />

nicht an das Ohr und umgekehrt dringen<br />

die Musik aus den Kopfhörern nicht nach<br />

außen. Wir nennen dies passive<br />

Geräuschunterdrückung.<br />

Chistian Bauer, Philips<br />

Audio Kurios: Für 699 Euro bekommt man Designer-Player für unterwegs. Bang & Olufsen erfreut<br />

die verschiedenen Geschmäcker mit gleich vier Farbkombinationen. Audio to go!<br />

Sennheiser arbeitet<br />

kontinuierlich an neuen<br />

und wegweisenden<br />

Technologien. Denken<br />

Sie nur an den Referenzkopfhörer<br />

HD 800<br />

mit seinem innovativem Ringradiator oder<br />

den HD 700 mit einem völlig neuartigem<br />

belüfteten Magnetsystem.<br />

Axel Grell, Sennheiser<br />

News 7


Sollten die Studios Musikmischungen<br />

eher für Kopfhörer optimieren,<br />

als für Lautsprecherwiedergabe?<br />

Meiner Meinung nach<br />

sollte es beides geben:<br />

Sowohl Abmischungen<br />

für das Hören mit Lautsprechern<br />

als auch für<br />

den Musikgenuss<br />

mit Kopfhörern. So würde das Hörerlebnis<br />

noch weiter verbessert werden.<br />

Axel Grell, Sennheiser<br />

Teufel mit Einsteigerset<br />

Mit seiner neuen Surround-Lautsprecher-<br />

Reihe Viton möchte Teufel Neulingen einen<br />

preiswerten Einstieg in den Heimkinoton<br />

ermöglichen. Es ist sowohl eine 5.1- als<br />

auch eine 7.1-Variante des Systems erhältlich.<br />

Für gute Sprachverständlichkeit soll der<br />

neu entwickelte Center-Lautsprecher VT 12<br />

sorgen. Dieser ist mit zwei 130-Millimeter-<br />

Mitteltönern und einem 25 Millimeter großen<br />

Gewebehochtöner im geschlossenen Gehäuse<br />

bestückt. Der Regallautsprecher VT<br />

11 kommt als Satelliten-Set zum Einsatz. Für<br />

das Bassfundament sorgt der US 5110/1 SW.<br />

Der Subwoofer erreicht mit 250-Millimeter-<br />

Zellulosemembran Frequenzen bis 34 Hertz<br />

bei einer Sinusleistung von 100 Watt (W).<br />

Um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel<br />

zu schonen, schaltet die automatische<br />

Signalerkennung den Subwoofer nur ein,<br />

wenn er wirklich beansprucht wird, und lässt<br />

ihn ansonsten im Stand-by-Modus verweilen.<br />

In diesem wird mit 0,3 W Leistungsaufnahme<br />

die EU-Vorgabe großzügig eingehalten. Das<br />

System ist auf hohe Leistungen ausgelegt,<br />

um auch Räume bis zu 30 Quadratmetern<br />

Größe ausreichend beschallen zu können.<br />

Wir glauben, dass<br />

die Orientierung von<br />

Musikmischungen am<br />

Wiedergabegerät nicht<br />

zielführend ist, sondern<br />

sich die Produkte von<br />

Herstellern für Lautsprecher und Kopfhörer<br />

vielmehr nach den Musiktrends richten<br />

und auf diese abgestimmt sein sollten.<br />

Michael Willenborg, Sony<br />

Bevorzugen Sie Musikgenuss über<br />

Lautsprecher oder Kopfhörer?<br />

Privat mag ich beides<br />

gerne und wähle dies<br />

einfach nach Einsatzzweck.<br />

Wenn ich unterwegs<br />

bin, freue ich mich<br />

über die inzwischen<br />

sehr guten Wiedergabe-Eigenschaften von<br />

aktuellen Medienplayern und Kopfhörern.<br />

Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />

Ich komme aus dem<br />

Lager der HiFi-Enthusiasten<br />

und für mich<br />

ist ein guter Lautsprecher<br />

in einem eigenen<br />

Hörraum das Maß der<br />

Dinge. Lebt man jedoch in meinem eher<br />

auf Design denn auf Akustik eingerichteten<br />

Wohnzimmer mit viel Hall, dann ist der<br />

Kopfhörer die klar bessere Wahl.<br />

Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />

Wenn ich detailgetreuen<br />

Studiosound<br />

nur für mich alleine<br />

erleben möchte, dann<br />

ziehe ich mich in mein<br />

Arbeitszimmer zurück<br />

und genieße meine Lieblingsmusik über<br />

unseren neuen Fidelio L1.<br />

Christian Bauer, Philips<br />

Gerätename: Teufel Viton 51, Teufel Viton 71 Preis: 499 Euro (5.1),<br />

599 Euro (7.1)<br />

Deutsche verschenken bevorzugt Musik<br />

Der Bundesverband Musikindustrie e. V.<br />

(BVMI) teilt mit, dass 54 Prozent aller geplanten<br />

Weihnachtsgeschenke in Deutschland<br />

Musik waren. Das ging aus einer Studie<br />

des Marktforschungsinstitutes Respondi<br />

hervor. Haptische Tonträger haben an den<br />

Musikgeschenken einen großen Anteil. So<br />

nehmen CDs und Schallplatten 34 Prozent<br />

der Musikgeschenke ein, Musik-DVDs 14,3<br />

Prozent. Ebenfalls beliebt sind Konzertkarten<br />

mit 27 Prozent. Digitale Musikgeschenke sind<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

Internet: www.teufel.de<br />

derzeit noch schwach vertreten. Die größte<br />

Popularität haben Download-Gutscheine bei<br />

Musikliebhabern unter 19 Jahren: 14,3 Prozent<br />

liegt hier schon über dem Gesamtdurchschnitt.<br />

Während die älteren Generationen<br />

also gerne greifbare Tonträger schenken,<br />

geht der Trend beim Nachwuchs in Richtung<br />

digitale Verbreitung. Bereits seit dem Jahr<br />

2004 verzeichnet das Marktsegment Musikdownloads<br />

einen stetig wachsenden Anteil<br />

am Umsatz der Musikindustrie.<br />

Umsätze: Steigender Anteil an digitalen Downloads dämpft Verlust durch nachlassende CD-Verkäufe<br />

Physische Tonträger<br />

Digitale Downloads<br />

Summe beider Bereiche<br />

Mio. € 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sieveking Sound, Teufel, THX<br />

8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Bajuwarische Klänge auf der High End<br />

Seit nunmehr etwa 30 Jahren besteht die<br />

High End Society, und bald ist es wieder so<br />

weit: In München werden auf der dazugehörigen<br />

Messe die Zukunft, Gegenwart und<br />

Vergangenheit der Audio branche zu einer<br />

ansprechenden Ausstellung verwoben. Vom<br />

3. bis 6. Mai kann man sich in den Hallen<br />

einen Überblick über Trends und Geräte verschaffen.<br />

Im Blickpunkt stehen dabei nicht<br />

nur hochwertigste Audioprodukte der kommenden<br />

Monate, sondern auch die akustische<br />

Umrahmung. Schließlich soll bei allem<br />

KURZ NOTIERT<br />

AT-Tonreferenz erobert China<br />

Das Münchener Label Blu Phase Media<br />

konnte eine Kooperation mit dem chinesischen<br />

Mediendienstleister 88tc88<br />

beschließen. Der Onlineservice sorgt für<br />

Übersetzung, Genehmigung und Distribution<br />

bei den drei größten Mobilfunkanbietern.<br />

Dadurch können westliche<br />

Labels erstmals am chinesischen Markt<br />

teilhaben. Bekannt geworden ist Blu Phase<br />

Media durch die Blu-ray „Lichtmond“ (vorgestellt<br />

in der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> 1/2012), die<br />

Musik des Genres Ambient mit computergenerierten<br />

3D-Landschaften vereint.<br />

Hang zur Technik nicht der eigentliche Zweck<br />

verloren gehen: die Musik. Deshalb soll ein<br />

umfangreiches Rahmenprogramm von Klassik<br />

über Tango bis hin zu Schlagern und<br />

Wiener Kaffeehausmusik geboten werden.<br />

Erwähnt werden sollte auch die regionale<br />

Musik: So werden die Besucher zur Eröffnung<br />

der Messe mit den Klängen von Alphörnern<br />

begrüßt. Die Münchner Spitzbuam<br />

und das TreM-Trio werden außerdem als<br />

Walking-Act fungieren. Die Besucher werden<br />

also mobil an verschiedenen Orten der<br />

US-Musikportal gibt auf<br />

Die Musikstreaming-Plattform Grooveshark<br />

hat ihr Angebot in Deutschland eingestellt.<br />

Als Grund dafür werden „unverhältnismäßig“<br />

hohe Betriebskosten genannt. Dabei wird<br />

auf die Verwertungsgesellschaft GEMA<br />

verwiesen. Diese wies in einer Pressemitteilung<br />

die Vorwürfe zurück: Grooveshark<br />

weigere sich generell, den Dienst „überhaupt<br />

in irgendeiner Form zu vergüten.“<br />

Grooveshark hat in den USA derzeit mit<br />

Klagen mehrerer Major-Labels zu kämpfen.<br />

Apple und Google haben den Dienst ebenfalls<br />

aus ihren App-Stores verbannt.<br />

Messe mit bajuwarischem Liedgut versorgt.<br />

Für gute Technik ist bereits gesorgt, gute<br />

Stimmung ist im Anmarsch!<br />

Musicload wird verlustfrei<br />

Seit Anfang Dezember bietet die Musikdownload-Plattform<br />

Musicload ihre Dateien<br />

neben dem MP3-Format auch als<br />

WAV-Files an. Die Qualität beläuft sich auf<br />

44,1 Kilohertz Sampling-Rate bei einer<br />

Dynamikauflösung von 16 Bit und zieht so<br />

mit der Audio-CD gleich. Bisher sind etwa<br />

100 Alben des Major-Labels Universal im<br />

Angebot enthalten. Doch die Qualität<br />

hat auch ihren Preis: Van Halens aktuelles<br />

Album „A Different Kind Of Truth“<br />

ist als WAV für 16,95 Euro erhältlich, die<br />

MP3-Version kostet 4 Euro weniger.<br />

Anzeige<br />

DIE NETZWERK-DNA<br />

entschlüsselt für Ihre <strong>Stereo</strong>-Anlage.<br />

Denon Netzwerk-Audio-Player DNP-720AE. Es ist an der Zeit, die geliebte <strong>Stereo</strong>-Anlage mit den<br />

neuesten Netzwerk-Technologien aufzurüsten. Mit dem neuen Denon DNP-720AE entschlüsseln Sie die<br />

Netzwerk-DNA und genießen neue Musikquellen in echtem Denon-Klang. Über eine drahtlose oder kabelgebundene<br />

Verbindung zum Heimnetzwerk bietet der Player alle Facetten der neusten Audioübertragung<br />

inklusive AirPlay, Internetradio und Streaming von Netzwerkspeichern (NAS) Dank der DLNA 1.5-Unterstützung.<br />

Auch nach über 100 Jahren steht Denon für höchste Klangqualität von jeder Musikquelle. Überzeugen<br />

Sie sich selbst bei Ihrem autorisierten Denon-Händler und im neuen Video mit der Band Young<br />

The Giant auf www.denon.eu/DNP-720AE.<br />

DNP-720AE: Die Perfektionierung Ihrer<br />

<strong>Stereo</strong>-Anlage mit nur einem Gerät.<br />

Denon ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.


Inwieweit optimieren Sie Ihre<br />

Kopfhörer für mobile Endgeräte<br />

oder für Kopfhörerverstärker?<br />

Neben mechanischen<br />

und akustischen Eigenschaften<br />

wie Bügelkonstruktion,<br />

Größe, offener<br />

und geschlossener<br />

Bauweise etc. reagieren<br />

wir so darauf, dass wir Kopfhörer mit unterschiedlichen<br />

Impedanzen anbieten.<br />

Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />

Natürlich sind die<br />

Kopfhörer für<br />

den mobilen<br />

Einsatz auf die<br />

Endstufen der<br />

portablen Player<br />

abgestimmt. Bei Kopfhörern, die in erster<br />

Linie über Verstärker betrieben werden, ist<br />

es etwas komplizierter, da es auf dem Markt<br />

unterschiedlichste Geräte mit verschiedensten<br />

Ausgangsimpedanzen gibt.<br />

Axel Grell, Sennheiser<br />

Sind Funkkopfhörer für Sie ein<br />

qualitativer Ersatz für eine<br />

kabelgebundene Variante?<br />

Die Funkkopfhörer<br />

werden zwar beständig<br />

besser, doch auch die<br />

Technik bei den kabelgebundenen<br />

Kopfhörern<br />

geht weiter und bei vergleichbarem<br />

Preis ist der kabelgebundene<br />

Kopfhörer die bessere Wahl.<br />

Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />

Funkkopfhörer sind gerade<br />

für den Einsatz in den<br />

eigenen vier Wänden<br />

eine empfehlenswerte<br />

Alternative zu kabelgebundenen<br />

Kopfhörern,<br />

dies zeigt insbesondere unser aktuelles<br />

Modell MDR-DS6500.<br />

Michael Willenborg, Sony<br />

Unsere Funklautsprecherlösungen<br />

sind optimal<br />

für den Konsumenten<br />

entwickelt, der sich flexibel<br />

zu Hause bewegen<br />

und dabei den vollen<br />

Musikgenuss erfahren möchte.<br />

Christian Bauer, Philips<br />

Die CD lebt noch – Absatz stagniert<br />

Insbesondere Nutzer von Musikdownload-<br />

Portalen und modernen Streaming-Geräten<br />

und -Anwendungen sehen die CD schon<br />

längst auf dem Sterbebett liegen. Der Bundesverband<br />

Musikindustrie e. V. (BVMI) ist<br />

da anderer Meinung und stützt sich auf<br />

Zahlen von Media Control/GfK Panel Services.<br />

Der Umsatz durch den beliebten Silberling<br />

erlitt nur einen Rückgang von 2,2<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellte<br />

Wenn Neil Young sich zur Qualität von Musik<br />

äußert, hört die Welt zu. Denn, so Young<br />

erst kürzlich, das digitale Musikangebot sei<br />

qualitativ problematisch. Er betont, dass eine<br />

MP3-Datei lediglich fünf Prozent der Daten<br />

des ursprünglichen Audiomaterials enthält.<br />

„Wir leben im digitalen Zeitalter und unglücklicherweise<br />

degradiert es unsere Musik,<br />

anstatt sie zu verbessern“, so der Musiker.<br />

Dabei betont er, dass er die neue Technik<br />

nicht generell verteufeln wolle. Vielmehr<br />

werde nur die Art und Weise, wie sie zum<br />

Einsatz kommt, der Kunst nicht gerecht, die<br />

auch er schon seit 50 Jahren praktiziert und<br />

erhalten möchte. Die Lösung sieht Young in<br />

Geräten, die qualitativ hochwertigere Dateien<br />

abspielen können. Auch auf die Frage,<br />

wer diese Geräte denn herstellen solle,<br />

wusste er die Antwort: Steve Jobs. Der ehemalige<br />

Apple-CEO habe mit dem iPod zwar<br />

maßgeblich zur Verbreitung von digitaler,<br />

nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle<br />

dar. Lediglich in den USA sieht dieser<br />

Trend bereits anders aus, wie das Marktforschungsinstitut<br />

Nielsen berichtet. Dort<br />

wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr<br />

Alben online bezogen als auf CD. Obwohl<br />

die Schallplatte insgesamt weniger als 1<br />

Prozent des Umsatzes in Deutschland ausmacht,<br />

unterliegt sie einem stetigen Wachstum.<br />

Liebhaber des Formats sorgten 2011<br />

für eine Umsatzsteigerung von 18,5 Prozent<br />

gegenüber 2010 und setzen damit den<br />

Trend der Vorjahre fort. Insgesamt<br />

ist eine Stabilisierung des deutschen<br />

Musikmarktes zu beobachten. 2011<br />

wurde erreicht, was zuletzt 1997 vorkam:<br />

Das Umsatzvolumen verringerte sich<br />

nicht. Vor allem Musikdownloads legten<br />

beim Umsatz 28,8 Prozent zu. Trotz illegaler<br />

Downloads wird dieses Marktsegment also<br />

weiterhin erfolgreich erschlossen.<br />

Steve Jobs und die Schallplatte – Neil Young berichtet<br />

Digitale Lücke: So viele Daten verbleiben vom Original<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

FLAC<br />

VBR<br />

FLAC arbeitet verlustfrei und schafft je<br />

nach Werk unterschiedlich große Dateien<br />

MP3<br />

192 kbps<br />

WMA<br />

192 kbps<br />

AAC<br />

192 kbps<br />

OGG<br />

192 kbps<br />

datenreduzierter Musik beigetragen, aber<br />

„als er nach Hause kam, hörte er Vinyl.“<br />

Young ist sich sicher, dass Jobs die Verbreitung<br />

von hochqualitativer digitaler Musik<br />

ebenfalls vorangetrieben hätte. Die Grundlagen<br />

dafür sind bereits geschaffen: Die<br />

aktuellen Generationen von Apple-Geräten<br />

sind in der Lage, den verlust freien Codec<br />

ALAC wiederzugeben.<br />

Codec Bitrate Restdaten<br />

FLAC VBR ~ 50–75 %<br />

MP3 192 kbps ~ 13,5 %<br />

WMA 192 kbps ~ 12,0 %<br />

AAC 192 kbps ~ 11,5 %<br />

OGG 192 kbps ~ 9,0 %<br />

MP3 64 kbps ~ 4,5 %<br />

Microsoft lässt noch etwas mehr als<br />

zehn Prozent des Originals übrig<br />

Die 64-kbps-MP3 enthält lediglich die<br />

angesprochenen fünf Prozent Restdaten<br />

MP3<br />

128 kbps<br />

Codec/<br />

Bitrate<br />

Bilder: Asa Mathat | All Things Digital, Auerbach Verlag, Creative Commons, High End Society, Sennheiser, Stock.xchng<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


GEMA und Creative Commons bleiben uneins<br />

Die GEMA lehnt eine Kooperation mit Creative Commons (CC) weiterhin<br />

ab. Damit reagiert die Gesellschaft auf die am 9. Januar bekannt<br />

gegebene Kooperation in Frankreich. CC hatte dort erfolgreiche<br />

Verhandlungen mit der zuständigen Verwertungsgesellschaft<br />

SACEM geführt. In Deutschland stehen über 63 000 Mitglieder unter<br />

dem Schutz der GEMA. Das bringt jedoch auch gewisse Einschränkungen<br />

für die Kreativen mit sich: So darf ein Musiker beispielsweise<br />

nicht eigenmächtig einen Song<br />

auf seiner rHomep<br />

Homepage zum kostenlosen<br />

Download anbieten oder anderen n ohne Vergütung zur Verfügung<br />

stellen, auch wenn es sein<br />

ausdrücklicher ch rWunsch ist. Dafür ist<br />

die ausdrückliche Genehmigung der<br />

GEMA nötig. Eine Veröffentlichung<br />

unter der Creative-Commons-Lizenz würde dieses Vorhaben<br />

erleichtern. Die GEMA bezeichnet ein solches Vorgehen jedoch als<br />

„Rosinenpicken“ und erklärt, dass eine solche Kooperation aufgrund<br />

von verwaltungstechnischen Gründen nicht praktikabel ist. Creative<br />

Commons versucht seit dem Jahr 2001, Künstlern die Lizenzierung<br />

ihrer Werke selbst zu ermöglichen. Nutzungsrechte können so mit<br />

verschiedenen Lizenzen selbst vergeben werden, ohne auf Verwertungsgesellschaften<br />

und Labels angewiesen zu sein.<br />

®<br />

HIGH END<br />

DER BESTE TON | DAS BESTE BILD<br />

GEMA<br />

Künstler gibt seine Verwertungsrechte<br />

an die GEMA ab und überlässt<br />

ihr die Verwaltung. Alle Werke<br />

werden kommerziell genutzt.<br />

Creative Commons<br />

Künstler verteilt Lizenzen selbst.<br />

Dabei kann er wählen, ob einzelne<br />

Stücke kommerziell oder gemeinfrei<br />

verwendet werden sollen.<br />

THX führt Zertifikat für Kompaktlautsprecher ein<br />

Die von George Lucas gegründete Firma THX führt das neue Zertifikat<br />

„THX Compact System“ ein. Dieses ist für kleinere Lautsprechersets<br />

gedacht, die oft im Wohnzimmer zum Einsatz kommen. Für viele Leute<br />

sind kompakte Lautsprecher Pflicht, da der Platz begrenzt ist oder der<br />

Anblick von größeren schlichtweg nicht erwünscht ist. THX möchte dabei<br />

mit dem technischen Fortschritt gehen, der es mittlerweile erlaube,<br />

auch mit kom- pakten Systemen<br />

ein hochwertiges<br />

Heimkinoerlebnis<br />

zu erfahren. THX<br />

möchte mit seinem<br />

Siegel sicherstel-<br />

len, dass der Käufer<br />

für sein Geld<br />

auch ein gewisses<br />

Qualitäts niveau<br />

bekommt. Es wird<br />

dabei auch be- achtet, dass mit<br />

der Leistung kleiner Lautsprecher keine großen Heimkino säle beschallt<br />

werden können. Deshalb sieht das Zertifikat vor, dass ein Raumvolumen<br />

von etwa 28,3 Kubikmetern ausreichend laut mit Ton versorgt werden<br />

muss. Weitere Kriterien sind der erreichbare Schalldruck mit geringen<br />

Verzerrungen sowie Linearität im Frequenzgang. Die Auszeichnung<br />

kann für 2.1-Sets ebenso gut vergeben werden wie für 7.1-Sets.<br />

KURZ NOTIERT<br />

„Red Tails“ von Lucasfilm in Auro-3D<br />

Seit dem 20. Januar dieses Jahres setzt Lucasfilm neue Ton-<br />

Maßstäbe: Der Kriegsfilm „Red Tails“ wird in den Kinos im neuen<br />

Tonformat Auro-3D gezeigt. Bei dem neuen Format handelt<br />

es sich um eine Entwicklung aus den Häusern Barco und Galaxy<br />

Studios. Ein Surround-Setup wird dabei um diskrete Höhenkanäle<br />

erweitert. Im Falle von „Red Tails“ werden einem 5.1-Setup über<br />

jedem Satellitenspeaker jeweils ein Höhenkanal sowie ein Lautsprecher<br />

über dem Hörer („Voice of God“) hinzugefügt. Fraglich<br />

ist, in welchen deutschen Kinos die neue Technik tatsächlich zum<br />

Einsatz kommt, da dafür zusätzliche Lautsprecher sowie Decoder-<br />

Hardware erforderlich sind.<br />

Anzeige<br />

DIE ERLEBNISMESSE FÜR EXZELLENTE<br />

UNTERHALTUNGSELEKTRONIK<br />

03.-06. MAI 2012 IM MOC MÜNCHEN<br />

TÄGLICH VON 10-18 UHR<br />

FACHBESUCHERTAG 03.05.2012<br />

WWW.HIGHEND2012.DE<br />

Info: www.HighEndSociety.de Tel: 0202-70 20 22


Ausgepackt und angehört<br />

Wharfedale Crystal 3<br />

Surround auch ohne Subwoofer<br />

Wharfedale setzt bei seinem Crystal-3-<br />

System auf ein Surround-Setup, das auf einen<br />

klassischen Subwoofer verzichtet und<br />

dessen Aufgabe den beiden Standlautsprechern<br />

zukommen lässt. Das 5.0-Set<br />

besteht je nach Variante aus zwei 83 Zentimeter<br />

(cm) großen Frontspeakern, zwei<br />

22-cm-Surround-Lautsprechern und einem<br />

42 cm breiten Center. Um klangbeeinflussende<br />

stehende Wellen und Signalauslöschungen<br />

im Inneren zu vermeiden, ist<br />

das Chassis-Design der einzelnen Lautsprecher<br />

trapezförmig ausgelegt. Eine zusätzlich<br />

geschwungene Front verringert frequenzgangbeeinflussende<br />

Dispersionseffekte der<br />

einzelnen Treiber und verbreitert damit den<br />

Sweetspot der Lautsprecher. In üblichen<br />

Haushalten punktet das CR3-Set mit ausreichendem<br />

Bassdruck, der jedoch nicht bis<br />

zu den Nachbarn durchschlägt. In puncto<br />

Surround-Darstellung lieferte das Crystal-<br />

3-System sehr gute Ergebnisse, indem es<br />

Räume weit öffnete und Details jederzeit<br />

verfolgbar um unsere Köpfe wandern ließ.<br />

Preis: 400 Euro<br />

Kontakt: www.iad-audio.de<br />

nachbarfreundlicher Tiefbass<br />

sehr gebündelter Center-Klang<br />

Meridian Sooloos Control 15 und Media Source 600<br />

Kommandozentrale<br />

Unter dem Namen Sooloos bietet der Hersteller<br />

Meridian verschiedene<br />

Audiostreaming-Produkte,<br />

um das komplette<br />

Haus zu vernetzen.<br />

Der Meridian<br />

Sooloos Control 15<br />

ist<br />

Streaming-Ser-<br />

ver, Media-Receiver<br />

und Control-Point<br />

in einem. Lediglich<br />

für<br />

die<br />

Konvertierung<br />

in die analoge Welt wird ein zusätzlicher<br />

D/A-Wandler benötigt, den der deutsche<br />

Vertrieb Audio Reference mit dem<br />

Media Source 600 ebenfalls bereithält. Der<br />

17-Zoll-LCD-Monitor des Servers ist berührungsempfindlich<br />

aufgebaut, der Standfuß<br />

beinhaltet ein Slot-in-Laufwerk zum Rippen<br />

von CDs und anschließendem Speichern<br />

auf einer internen Festplatte. Der<br />

Media Source 600 reproduzierte Bassimpulse<br />

straff und übermittelte tiefste Töne<br />

mit ausgezeichneter Kontur, ohne dabei<br />

auf eine feine Detailzeichnung zu verzichten.<br />

Mit verlustfreier Datenkomprimierung<br />

in 24 Bit bei 192 Kilohertz und einer<br />

berührungsempfindlichen Steuerzentrale<br />

wird sowohl dem Auge als auch dem Ohr<br />

geschmeichelt.<br />

Preis: 6 500/2 500 E uro<br />

Kontakt: www.audio-reference.de<br />

ausgezeichneter Klang<br />

kein kapazitives Display<br />

Denon AVR-1912<br />

Everyceiver für jedermann<br />

Der Denon AVR-1912 ist eine Audio-Video-<br />

Zentrale, bei der man schon am Zweitnamen<br />

erkennt, dass sie eine breite Zielgruppe<br />

ansprechen soll. In puncto Ausstattung<br />

ist ihr dies gelungen, denn der<br />

AVR er-<br />

hielt viele Funktionen seiner größeren Geschwister.<br />

Die mehrkanalige Verstärkung<br />

übernehmen sieben Endstufen mit einer<br />

Leistung von 125 Watt. Typisch für Denon:<br />

Auch der Everyceiver ist mit Apple Airplay<br />

ausgestattet, das die UPnP/DLNA-Funktion<br />

sinnvoll erweitert. Für die erste Inbetriebnahme<br />

bietet der AVR-1912 einen deutschen<br />

Einrichtungsassistenten auf Basis von<br />

Audysseys MultEQ XT. Klanglich spielte der<br />

AVR-1912 ausgeglichen auf, reichte jedoch<br />

nicht an die Basskraft und Hochtonauflösung<br />

des größeren AVR-3312 heran. Die<br />

Breite der Bühne spielte hingegen auf<br />

gutem Niveau, was uns eine sehr räumliche<br />

Surround-Wiedergabe bescherte.<br />

Preis: 550 Euro<br />

Kontakt: www.denon.de<br />

Airplay, 3D, Einrichtungsassistent<br />

keine Bearbeitung von SD-Zuspielern<br />

Teufel Raumfeld One<br />

Streaming in der Küche<br />

Der Raumfeld One erweitert Teufels<br />

Strea ming-System um einen kompakten<br />

Funklautsprecher, der sowohl in Küche<br />

und Bad als auch im Garten eine besonders<br />

gute Figur macht. Optisch bleibt der<br />

Kompaktlautsprecher seiner Produktfamilie<br />

treu und präsentiert sich in weißem<br />

Korpus mit schwarzer Chassis-Bespannung<br />

und gebürsteter Aluminiumfrontleiste.<br />

Nach der für Raumfeld typischen<br />

problemfreien Ersteinrichtung verbindet<br />

sich das Gerät automatisch per WLAN<br />

mit dem Heimnetzwerk. Die Steuerung<br />

erfolgt über den optionalen Raumfeld-<br />

Controller oder die kostenfreien iPhonebzw.<br />

Android-Apps. Der One selbst bietet<br />

bis auf einen digitalen Volumepoti keinerlei<br />

Bedienelemente. Klanglich setzt der<br />

Raumfeld One besonders durch seinen<br />

Tieftöner auf eindrucksvolle Effekte, die<br />

weniger audiophil jedoch für alle Zweitumgebungen<br />

groß aufspielen.<br />

Preis: 450 Euro<br />

Kontakt: www.teufel.de<br />

kinderleichte Ersteinrichtung<br />

etwas prominenter Bass<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Meridian, Teufel, Wharfedale<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Minimale Größe.<br />

Maximaler Sound.<br />

Sie werden Ihren Augen und Ohren nicht trauen – denn Loewe SoundVision setzt neue<br />

Maßstäbe unter den Audio-Stand-Alone-Anlagen: In einem edlen Aluminiumgehäuse sorgen<br />

sechs Lautsprecher, darunter zwei Subwoofer, für einzigartig authentischen und kraftvollen<br />

Klang. Lassen Sie sich von Loewe SoundVision verzaubern: jetzt bei Ihrem Loewe Fachhändler<br />

– oder im exklusiven Misty-Miller-Video auf www.loewe.de.


Sehen Sie eine goldene Ära<br />

Die heutige Zeit ist schnelllebiger denn je und Musik wird nicht mehr allein zu Hause,<br />

sondern mittlerweile vorrangig unterwegs konsumiert. Mit iPhone und Co. hat man<br />

seine Lieblingstitel stets parat und kann sich auf dem Weg zur Arbeit mit neuen Songs<br />

aus den verschiedenen Music-Stores versorgen. Doch auch unterwegs will man nicht auf<br />

Qualität verzichten, denn ein wahrer Audiophiler gibt sich nicht mit den Plastikstöpseln,<br />

die den Playern beiliegen, zufrieden. Dieser Umstand spielt den Herstellern hochwertiger<br />

Kopfhörer in die Hände. Wie der Markt auf diese Situation reagiert und seine Modelle<br />

für den To-go-Konsum optimiert, ist für uns diesen Monat von Interesse. Dazu haben wir<br />

mit Vertretern der Branchengrößen Bose, Philips und Sony gesprochen, die uns exklusive<br />

Einblicke in die Philosophie ihrer Produkte gewähren.<br />

TORSTEN PLESS<br />

Jürgen Imandt, Bose<br />

Musik ist heute immer und<br />

überall hörbar. Sehen Sie dadurch<br />

eine goldene Ära für die<br />

Kopfhörerbranche?<br />

Ganz offensichtlich ist der Markt für<br />

Personal Audio und damit auch der<br />

Kopfhörermarkt in den letzten Jahren<br />

enorm gewachsen. Noch bemerkenswerter<br />

aber ist die erfreuliche Tatsache,<br />

dass auch das Qualitätsbewusstsein der<br />

Konsumenten in gleichem Maße mitgewachsen<br />

ist. Bose hat insbesondere<br />

bei Kopfhörern schon früh die neuen<br />

Standards für Klangwiedergabe und<br />

Tragekomfort definiert. Heute bieten<br />

wir ein komplettes und sehr erfolgreiches<br />

Sortiment von In-Ear-, On-Earund<br />

Around-Ear-Kopfhörern höchster<br />

Qualität in praktisch allen populären<br />

Preisklassen. Ich sehe deshalb bei Kopfhörern<br />

vor allem eine „goldene Ära“<br />

der Produktqualität.<br />

Die Gesellschaft wird immer<br />

mobiler, sollten die Studios Musikmischungen<br />

eher für Kopfhörer<br />

optimieren?<br />

Ich denke, der Maßstab jeder Musikwiedergabe<br />

ist die größtmögliche Nähe<br />

zum Original. Musik sollte immer so<br />

naturgetreu und lebendig wie möglich<br />

klingen – unabhängig davon, wo<br />

und wie man die Musik hört. Dieser<br />

Maßstab gilt von der Aufnahme bis<br />

zur Wiedergabe. Mit innovativen Bose-<br />

Technologien optimieren wir unsere<br />

Kopfhörer für dieses originalgetreue<br />

Hörerlebnis überall zu jeder Zeit.<br />

Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />

speziell für mobile Endgeräte<br />

oder für Kopfhörerverstärker?<br />

Natürlich bieten unsere Kopfhörer<br />

optimale Kompatibilität mit allen<br />

populären Quellengeräten. Darüber<br />

hinaus optimieren wir unsere Produkte<br />

für viele spezifische Einsatzbereiche wie<br />

zum Beispiel mobile Telefonie.<br />

Sind Funkkopfhörer für Sie ein<br />

qualitativer Ersatz für eine kabelgebundene<br />

Variante?<br />

Kabellose Kopfhörer sind bei Bose<br />

eine sinnvolle Variante für einen definierten<br />

Anwendungsbereich wie etwa<br />

die Bluetooth-Headsets für die mobile<br />

Kommunikation. Selbstverständlich<br />

gelten immer die gleichen, hohen Qualitätsmaßstäbe<br />

wie bei allen Bose-+<br />

Produkten.<br />

Christian Bauer, Philips<br />

Musik ist heute immer und überall<br />

hörbar. Sehen Sie dadurch eine goldene<br />

Ära für die Kopfhörerbranche?<br />

Sowohl Musik, aber auch Hörbücher sind<br />

heute Begleiter in jeder Lebenslage –<br />

das reicht vom Weg zur Arbeit über die<br />

regelmäßige Jogging-Runde bis hin zum<br />

gemütlichen Abschalten am Abend in<br />

seinem Lieblingssessel. Wir bieten Kopfhörerlösungen<br />

für jeden Anspruch und<br />

sind damit sehr erfolgreich. So konnten<br />

wir zum Beispiel mit unserer Lifestyle-<br />

Kopfhörermarke Philips O’Neill im vergangenen<br />

Jahr aus dem Stand einen<br />

Marktanteil von über 5 Prozent innerhalb<br />

der ersten Monate gewinnen – Zahlen,<br />

die uns sehr zuversichtlich in die Zukunft<br />

blicken lassen.<br />

Die Gesellschaft wird immer mobiler,<br />

sollten die Studios Musikmischungen<br />

eher für Kopfhörer optimieren?<br />

Unkomprimierte Audiodateien für <strong>Stereo</strong>lautsprecher<br />

liefern das Musikerlebnis in<br />

seiner reinsten Form. Auch wenn wahrscheinlich<br />

der Großteil der Konsumenten<br />

nur schwer einen Unterschied heraushört<br />

beziehungsweise weniger Wert auf den<br />

High-End-Musikgenuss legt, sollten die<br />

Studios weiterhin auf diese Formate set-<br />

Bose vereint mit den neuen OE2/OE2i<br />

Audio-Headphones fortschrittliche Technik<br />

mit modernem Design. Während der<br />

schmale Kopfbügel mit seinen Schaumstoff-Ohrpolstern<br />

bequemen Tragekomfort<br />

garantiert, sorgt die exklusive Tri-<br />

Port-Technologie für besten Klang über<br />

den kompletten Frequenzbereich.<br />

www.bose.de<br />

Philips erfolgreicher Fidelio L1 geht in die<br />

nächste Runde. Die Erweiterung M1 vereint<br />

mit dem 40-Millimeter-Neodym-Magneten<br />

und einem Bassreflexsystem bewährte<br />

Technik und sorgt damit für klare, dynamische<br />

Verhältnisse. Ein geringes Eigengewicht<br />

und atmungsaktive Ohrmuscheln<br />

sorgen für komfortablen Klanggenuss.<br />

www.philips.com/sound<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

Bilder: Bose, Philips, Sony


für die Kopfhörerbranche?<br />

Jürgen Imandt,<br />

Bose<br />

Christian Bauer,<br />

Philips<br />

Michael Willenborg,<br />

Sony<br />

zen. Die modernen Musikprogramme sind<br />

nahezu alle in der Lage, qualitativ hochwertige<br />

und unkomprimierte Audiodaten<br />

in „mobilere Versionen“ zu wandeln.<br />

Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />

speziell für mobile Endgeräte<br />

oder für Kopfhörerverstärker?<br />

Philips bietet Lösungen für alle Eco-<br />

Systeme und folgt den mobilen Trends<br />

der Smartphones und Tablet-PCs. So bieten<br />

wir neben zertifizierten Apple- auch<br />

Android-Headsets an. Diese gewährleisten<br />

die komplette Steuerung sämtlicher<br />

Funktionen durch eine Fernbedienung<br />

am Kopfhörerkabel. Als weiteres Add-on<br />

bieten wir zum Beispiel eine kostenlose<br />

App für individuelle Sondereinstellungen<br />

der Android-Headsets an.<br />

Sind Funkkopfhörer für Sie ein qualitativer<br />

Ersatz für eine kabelgebundene<br />

Variante?<br />

Auch hier muss das Nutzungsverhalten<br />

eines jeden Verbrauchers betrachtet werden.<br />

Unsere Funklautsprecherlösungen<br />

sind optimal für den Konsumenten entwickelt,<br />

der sich flexibel zu Hause bewegen<br />

und dabei den vollen Musikgenuss<br />

erfahren möchte.<br />

Michael Willenborg, Sony<br />

Musik ist heute immer und überall<br />

hörbar. Sehen Sie dadurch eine goldene<br />

Ära für die Kopfhörerbranche?<br />

Durch die Möglichkeit, Musik mit dem<br />

MP3-Player oder Handy zu streamen, sind<br />

auch Kopfhörer mehr und mehr in den<br />

Fokus der Konsumenten gerückt. Neben<br />

einem guten Klang und Tragekomfort<br />

spielt auch das Design eine große Rolle.<br />

Die Gesellschaft wird immer mobiler,<br />

sollten die Studios Musikmischungen<br />

eher für Kopfhörer optimieren?<br />

Wir glauben, dass die Orientierung am<br />

Wiedergabegerät nicht zielführend ist, sondern<br />

sich die Produkte vielmehr nach den<br />

Musiktrends richten sollten. Diese Herangehensweise<br />

spiegelt sich bereits in unserem<br />

Kopfhörerportfolio wieder, in dem wir ein<br />

breites In-Ohr- sowie Bügelkopfhörer-Sortiment<br />

für die verschiedensten Konsumentenbedürfnisse<br />

bereithalten. Darunter sind<br />

u. a. Noise-Cancelling-Modelle für die Reise<br />

oder Sportkopfhörer sowie die Unterstützung<br />

von Funktionen wie Bluetooth, Funk<br />

und iPhone/iPad zu finden.<br />

Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />

speziell für mobile Endgeräte<br />

oder für Kopfhörerverstärker?<br />

Sony bietet für die verschiedensten Konsumentenanforderungen<br />

ein breites<br />

Bügel- sowie In-Ohr-Kopfhörerportfolio<br />

an, darunter High-End-Monitor- und Hi-Fi-<br />

Kopfhörer mit hochentwickelten Membranen<br />

abgestimmt auf leistungsfähige<br />

Verstärker, Extra-Bass- und DJ-Modelle<br />

optimiert für Elektro-, Pop- und Hip-Hop-<br />

Musik sowie 7.1-Dolby-Surround-Kopfhörer<br />

für ein optimales Hörerlebnis beim<br />

Filmschauen. Mit der neuen XBA-In-Ohr-<br />

Serie bringt Sony in den nächsten Wochen<br />

eine innovative Kopfhörertechnologie auf<br />

den Markt, die unterschiedlichste Ansprüche<br />

im mobilen Einsatz erfüllt.<br />

Sind Funkkopfhörer für Sie ein qualitativer<br />

Ersatz für eine kabelgebundene<br />

Variante?<br />

Funkkopfhörer sind gerade für den Einsatz<br />

in den eigenen vier Wänden eine empfehlenswerte<br />

Alternative zu kabelgebundenen<br />

Kopfhörern, dies zeigt insbesondere<br />

unser aktuelles Modell MDR-DS6500.<br />

Hier bekommt der Kunde ein digitales<br />

7.1-Kopfhörer-Surround-System geliefert,<br />

das ein echtes Klangerlebnis in Kinoqualität<br />

ins Wohnzimmer holt, ohne<br />

dabei den Partner akus tisch mit dem<br />

Actionthriller zu stören.<br />

Klein und leicht sollen sie sein und dabei<br />

neue Maßstäbe in Komfort und Qualität<br />

setzen. Die neue XBA-In-Ear-Kopf hörerserie<br />

von Sony enthält Modelle für jede<br />

Gelegenheit, egal ob robust beim Sport,<br />

geräuschdämpfend im Flugzeug, audiophil<br />

zu Hause oder auffallend modern<br />

für unterwegs.<br />

www.sony.de<br />

News 15


<strong>Stereo</strong>fonie von<br />

gestern bis heute<br />

„<strong>Stereo</strong>“ ist heute ein geflügeltes Wort und eigentlich wird Musik nur noch in Ausnahmen<br />

monofon aufgenommen oder dargeboten. Doch die Faszination <strong>Stereo</strong>fonie<br />

ist noch gar nicht so alt …<br />

VON MARTIN HELLER<br />

In einem Artikel der Zeitschrift Radio-<br />

Magazin heißt es zum Thema stereofone<br />

Rundfunkübertragung: „Gewiß, heute erscheint<br />

uns das alles als Zukunftsmusik […].<br />

Aber warum soll man sich nicht schon heute<br />

Gedanken über die Technik von übermorgen<br />

machen?“ Diese Worte stammen<br />

aus dem Jahr 1995. Zur damaligen Zeit<br />

steckt Zweikanalstereofonie für die eigene<br />

Wohnung noch in den Kinderschuhen und<br />

war für den Rundfunk noch nicht in Sicht.<br />

Die Idee<br />

Doch die Ursprünge des <strong>Stereo</strong>verfahrens<br />

liegen noch weitere Jahre zurück: Nachdem<br />

das Telefon erfunden war, kam man auf<br />

die grundlegende Idee, dass man mit zwei<br />

übertragenen Schallquellen bessere Ergebnisse<br />

erzielen sollte, da wir ja auch zwei Ohren<br />

zum Hören haben. Ein früher Versuch<br />

zur <strong>Stereo</strong>fonie fand in Paris statt: 1884<br />

wurden in der Pariser Oper zwei Mikrofone<br />

installiert, die ihre Signale zu zwei „Lautsprecher-Telephonen“<br />

in einem anderen<br />

Gebäude weitergaben. Dort konnte das Publikum<br />

eine Liveübertragung des dargebotenen<br />

Stückes in <strong>Stereo</strong> mitverfolgen. Gegenüber<br />

der einkanaligen Darbietung stellte<br />

diese Art der Vorführung ein für damalige<br />

Verhältnisse beeindruckend realistisches<br />

Klangerlebnis dar. Erstmals wurde bei der<br />

reinen Tonwiedergabe die Lokalisierung der<br />

Instrumente auf ihrem Platz im Orchester<br />

Der Begriff <strong>Stereo</strong>fonie<br />

Das Wort „<strong>Stereo</strong>“ wird meist sehr oberflächlich<br />

verwendet. Im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

wird damit die Wiedergabe von Ton<br />

über zwei Lautsprecher bezeichnet. Der<br />

Begriff stammt von den griechischen Wörtern<br />

„stereos“ (Raum) und „phone“ (Ton) ab,<br />

bedeutet also im eigentlichen Sinne „Raumklang“.<br />

Auch Dolby Digital 5.1 ist also eine<br />

<strong>Stereo</strong>fonie, da das Verfahren Raumklang erzeugt.<br />

Deshalb unterscheidet man zwischen<br />

Zweikanal- und Mehrkanalstereofonie.<br />

Bilder: Library of Congress, Stock.xchng<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Edison mit seinem <strong>Phono</strong>graphen<br />

ermöglicht. Mit <strong>Stereo</strong>ton im Wohnzimmer<br />

hatte dieser Versuch allerdings noch nichts<br />

zu tun.<br />

Erste Musikmedien<br />

Eine Voraussetzung für den Musikgenuss<br />

daheim ist ein Medium, das sich beliebig<br />

vervielfältigen lässt und einfach abzuspielen<br />

ist. Natürlich sind auch die Kosten nicht<br />

unwichtig, denn nicht jeder kann sich einen<br />

Selbstspielflügel leisten. Die Grundlagen<br />

für die modernen Tonträger stammen<br />

von Thomas Alva Edison und Emile<br />

Berliner. Bereits 1877 gelang es Edison<br />

erstmals, Ton auf ein Medium aufzunehmen<br />

und von dort auch wieder abzuspielen.<br />

Mit seinem <strong>Phono</strong>graphen konnte er<br />

Schall in mechanische Bewegungen einer<br />

Nadel wandeln, die das Signal vertikal in<br />

eine Wachswalze stanzte. Elf Jahre später<br />

präsentierte Berliner sein Grammofon.<br />

Auch in modernen Wohnzimmern trifft man noch auf Grammofone. Sie sind nicht nur Abspielgeräte,<br />

sondern auch stilvoller Blickfang<br />

Wissen 17


Dieses war gleichzeitig Aufnahme- und<br />

Abspielgerät: Eine Sängerin beispielsweise<br />

sang in den Schalltrichter und brachte so<br />

eine Membran zum Schwingen. Ein daran<br />

befes tigter Stift ritzte das Signal nun<br />

mittels Horizontalbewegungen in den<br />

Plattenrohling ein. Dazu musste der aufzunehmende<br />

Ton mit hohem Pegel den<br />

Trichter erreichen. Gerade für Instrumentalisten<br />

war es nicht einfach, zum Beispiel<br />

eine Geige möglichst ruhig vor dem Trichter<br />

zu halten, aber auch laut einzuspielen.<br />

In optischer Hinsicht wurde hier ebenfalls<br />

der Grundstein für Schallplatten und die<br />

darauffolgenden modernen Medien gelegt:<br />

der scheibenförmige Tonträger. Die<br />

Nadel übertrug die Bewegung wieder<br />

auf die Membran und der erzeugte Schall<br />

wurde durch ein Megafon verstärkt. Die<br />

Aufnahmen der Zeit hatten entscheidende<br />

Nachteile: Sie waren qualitativ wenig<br />

hochwertig, von kurzer Spieldauer und vor<br />

allem monofon. Die <strong>Stereo</strong>fonie im Wohnzimmer<br />

musste sich jedoch noch etwa ein<br />

halbes Jahrhundert gedulden. Erst 1931<br />

ließ Alan D. Blumlein ein Patent für die<br />

sogenannte Zweikomponentenschrift anmelden.<br />

Er übernahm dazu die Grundprinzipien<br />

von Edison und Berliner. Ab Seite 24<br />

dieses Heftes erfahren Sie, wie die beiden<br />

Speicherprinzipien genau funktionieren<br />

und welche Vor- und Nachteile sie mit sich<br />

bringen. Die <strong>Stereo</strong>schallplatte war geboren.<br />

Nun ja, zumindest in der Theorie,<br />

denn tatsächlich herstellen wollte solche<br />

Platten damals noch niemand.<br />

Raumklang im Kinosaal<br />

<strong>Stereo</strong> kam im Jahr 1940 in die Kinos: Walt<br />

Disneys „Fantasia“ war der erste kommerzielle<br />

Film mit <strong>Stereo</strong>ton. Für die Musik gab<br />

es dann auch gleich drei Ehren-Oscars für<br />

„einen herausragenden Beitrag zur Nutzung<br />

des Tones im Film“. Die Aufnahmen<br />

mit dem Philadelphia Symphony Orchestra<br />

waren richtungsweisend: 33 Mikrofone<br />

wurden per Lichttonverfahren auf acht<br />

Bänder aufgenommen, auf einem neunten<br />

Band gab es einen Klick-Track als Orientierung<br />

für die Animationen. Für die Vorführung<br />

wurden vier Master-Bänder erstellt:<br />

Musik, Sprache, Effekte und ein Band zur<br />

Lautstärkekontrolle. Bevor ein selbstarbeitendes<br />

System die Aufgabe übernahm,<br />

musste ein Techniker live das Panorama-<br />

Potenziometer bedienen. So konnten beim<br />

sogenannten Fantasound die Schallquellen<br />

über das <strong>Stereo</strong>panorama bewegt werden.<br />

Um eine räumlichere Wiedergabe zu erzielen,<br />

wurden um die Sitzplätze im Kino<br />

weitere Lautsprecher aufgestellt. Für die<br />

Veröffentlichung wurde außerdem eine<br />

monofone Mischung erstellt, um auch andere<br />

Kinos und später den Heimanwender<br />

zu erreichen. <strong>Stereo</strong>ton war nun also theoretisch<br />

erdacht und wurde erstmals praktisch<br />

angewandt. Das heimische Wohnzimmer<br />

blieb jedoch nach wie vor „monoton“,<br />

daran änderten auch die ersten Mehrkanaltonbänder<br />

nichts. Obwohl 1949 sogar<br />

schon Tonbänder mit drei Kanälen vorgestellt<br />

wurden (links, Mitte, rechts) und in<br />

den Jahren darauf <strong>Stereo</strong>kassetten sowie<br />

Abspielgeräte in den Handel kamen, konnte<br />

sich das neue Format nicht durchsetzen.<br />

Die Ursache lag diesmal im schlecht gewählten<br />

Zeitpunkt: Viele Leute hatten ihr<br />

Geld gerade in teure LP-Technik investiert.<br />

Der Weg ins Wohnzimmer<br />

Dieser Zustand sollte sich erst in den 1950er<br />

Jahren ändern. 1958 wurde Blumleins Idee<br />

der <strong>Stereo</strong>schallplatte endlich in die Praxis<br />

umgesetzt. Mehrere Schallplattenfirmen,<br />

darunter RCA und Decca, begannen,<br />

<strong>Stereo</strong>-LPs zu vermarkten. Diesmal gab es<br />

Rückendeckung von der gesamten Plattenindustrie<br />

und vor allem von den Studios –<br />

schließlich musste ja auch <strong>Stereo</strong>material<br />

geschaffen werden. Dennoch war die Umstellung<br />

alles andere als einfach. Die bisher<br />

auf dem Markt verbreiteten Abspielgeräte<br />

für Mono-LPs waren nicht kompatibel zu<br />

den <strong>Stereo</strong>platten. Die Arme der Tonabnehmer<br />

waren nicht für horizontale und<br />

vertikale Bewegungen ausgelegt, sodass<br />

für den <strong>Stereo</strong>genuss neue Technik angeschafft<br />

werden musste. In den Tonstudios<br />

wurde die neue Technik mit Begeisterung<br />

begrüßt. Man erkannte schnell, wie viele<br />

neue Möglichkeiten zwei Kanäle boten.<br />

Für „echte“ <strong>Stereo</strong>aufnahmen wurden<br />

Mikrofonanordnungen entwickelt, die das<br />

Räumlichkeitsgefühl und die Lokalisation<br />

der Schallquellen unterschiedlich authentisch<br />

abbildeten. Auch hier sollte der Name<br />

Blumlein erneut erwähnt werden: Die<br />

Blumlein-<strong>Stereo</strong>fonie ist eine besondere<br />

Mikrofonanordnung, die nach wie vor gern<br />

verwendet wird. Vermehrt kam aber auch<br />

das sogenannte Panning zum Einsatz: Instrumente,<br />

die nur mit einem Mikrofon aufgenommen<br />

wurden, konnten nun mit dem<br />

Panoramaregler frei auf der <strong>Stereo</strong>basis<br />

verschoben werden, um das Musikgeschehen<br />

lebendiger wirken zu lassen und inhaltlichen<br />

Bezug zu ermöglichen. In Liedern<br />

wie „Eleanor Rigby“ von den Beatles kam<br />

dieses Verfahren extensiv zum Zuge. Beide<br />

Methoden werden heute oft kombiniert,<br />

um aus Haupt- und Stützmikrofonen das<br />

gewünschte Klangbild zu schaffen. In den<br />

Laden kamen zum Leidwesen der Verkäufer<br />

nun jeweils zwei Editionen jedes neuen Albums:<br />

eine monofone und eine stereofone<br />

Variante. Zwar konnten einkanalige Platten<br />

auch auf den neuen <strong>Stereo</strong>abspielgeräten<br />

verwendet werden, umgekehrt führte der<br />

Abspielversuch von <strong>Stereo</strong>-LPs auf dem alten<br />

Monoplayer jedoch zur Beschädigung<br />

der Scheibe.<br />

Der große Durchbruch: Radio<br />

Mit den <strong>Stereo</strong>schallplatten schaffte der<br />

Raumklang endlich den Sprung in die Pri-<br />

Der Film „Fantasia” erfreut sich heute noch großer Beliebtheit und ist inzwischen sogar auf Blu-ray erhältlich. Er ist jedoch nicht nur optisch ein Leckerbissen:<br />

Zumindest im Kino wurde dem Publikum erstmals <strong>Stereo</strong>ton geboten<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Disney<br />

18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


THE FIFTY<br />

INNOVATORS IN SOUND - 50 JAHRE KEF<br />

Die Music Casette aus dem Hause<br />

Philips beherbergt vier Audiospuren.<br />

Für jede Abspielrichtung<br />

sind der linke und rechte Kanal<br />

enthalten<br />

vathaushalte. Um sich fest in<br />

der zukünftigen Medienwelt<br />

zu etablieren, musste jedoch<br />

noch ein weiteres Medium erobert<br />

werden: das Radio. Hier<br />

bestand die große Herausforderung<br />

in der Übertragung<br />

des zusätzlichen Kanals. Der<br />

erste Ansatz war denkbar unpraktisch:<br />

Jeder <strong>Stereo</strong>kanal<br />

wurde als separater Rundfunkkanal<br />

behandelt. Man musste<br />

also zwei separate Empfänger<br />

auf die beiden Frequenzen<br />

einstellen, um auf jedem eine<br />

der beiden <strong>Stereo</strong> tonspuren<br />

zu empfangen. Es wurde also<br />

nach einer Möglichkeit gesucht,<br />

beide Kanäle in einem<br />

einzigen UKW-Kanal unterzubringen.<br />

Ein weiterer wichtiger<br />

Anspruch an das Verfahren<br />

war (und ist bis heute) außerdem<br />

die Kompatibilität zu<br />

Monoempfängern.<br />

Die entscheidende Entwicklung<br />

kam von den US-amerikanischen<br />

Firmen General Electric<br />

und Zenith Electronics Corporation:<br />

das auf der Frequenzmodulation<br />

(FM) aufbauende<br />

Pilotton-Multiplexverfahren.<br />

Dabei werden ein Summenund<br />

ein Differenzsignal aus<br />

den beiden <strong>Stereo</strong>spuren gebildet.<br />

Das Summensignal ist wie<br />

bisher auch von monauralen<br />

Empfängern nutzbar (eine monokompatible<br />

Audiomischung<br />

vorausgesetzt), während <strong>Stereo</strong>empfänger<br />

auch das Differenzsignal<br />

empfangen. Dieses<br />

wird überhalb des hörbaren<br />

Bereichs aufmoduliert. Bei der<br />

Decodierung können nun aus<br />

den beiden Signalen wieder die<br />

<strong>Stereo</strong>kanäle gewonnen werden.<br />

Dieses Verfahren wurde<br />

von der European Broadcasting<br />

Union (EBU) 1962 als Standard<br />

empfohlen und hat sich bis<br />

heute etabliert.<br />

Der Siegeszug der <strong>Stereo</strong>fonie<br />

hatte also begonnen. Von diesem<br />

Zeitpunkt an waren sämtliche<br />

neue Tonträger in der<br />

Lage, <strong>Stereo</strong>ton zu enthalten.<br />

Sehr bald wurden den vorhandenen<br />

zwei Kanälen weitere<br />

hinzugefügt. Quadrofonie<br />

hatte zwar nur kurze Erfolge,<br />

erweiterte das Klangbild aber<br />

erstmals um Lautsprecher hinter<br />

dem Hörer. Dolby Surround<br />

und neuere digitale Mehrkanalstereofonien<br />

setzten sich<br />

vor allem im Bereich Filmton<br />

durch. Das bekannte Zweikanalstereo<br />

ist jedoch bis heute<br />

der Standard für Musik.<br />

Grund dafür ist, dass sich mit<br />

zwei Kanälen bereits eine gute<br />

Räumlichkeit abbilden lässt.<br />

Sowohl eine strukturierte Anordnung<br />

der Schallquellen im<br />

<strong>Stereo</strong>panorama als auch eine<br />

gute Tiefenstaffelung lassen<br />

sich auf diese Weise bereits<br />

verwirklichen. Diskrete Effekte<br />

auf den hinteren Kanälen bei<br />

Surround-Mischungen können<br />

unnatürlich wirken, weshalb sie<br />

teilweise auf Ablehnung stoßen.<br />

Zum Abschluss eine kleine<br />

Anekdote aus den frühen<br />

Jahren des <strong>Stereo</strong>rundfunks,<br />

denn beim unbedarften Käufer<br />

musste damals noch viel<br />

Überzeugungsarbeit geleis tet<br />

werden, wie ein Artikel der Zeit<br />

aus dem Jahre 1964 berichtet:<br />

Nach der Auswahl des neuen<br />

<strong>Stereo</strong>radios im Laden des Vertrauens<br />

begann der Verkäufer,<br />

das Radio samt der zwei<br />

Lautsprecher zu verpacken,<br />

woraufhin der Kunde sagte:<br />

„Ach bitte, mir genügt einer!“<br />

Während in den 1960er Jahren<br />

also kaum Verständnis für die<br />

stereofone Technik vorhanden,<br />

Mono aber der Standard war,<br />

hat sich bis heute zumindest<br />

Letzteres geändert.<br />

Anzeige<br />

50 JAHRE KEF<br />

Die britische Lautsprecherschmiede KEF feiert in diesen Tagen dieses<br />

bemerkenswerte Jubiläum und darf auf beeindruckende 50 Jahre<br />

Historie zurückblicken, in denen das Unternehmen zahllose<br />

technische Innovationen hervorbrachte.<br />

www.kef.com<br />

GP Acoustics GmbH, Am Brambusch 22, 44536 Lünen, Deutschland.<br />

Tel: +49 (0) 231 9860-320 Fax: +49 (0) 231 9860-330


1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

0<br />

In den Tiefen und Breiten<br />

der <strong>Stereo</strong>fonie<br />

Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns mit dem faszinierenden Thema <strong>Stereo</strong>fonie beschäftigen.<br />

In den gut 60 Jahren Musikgeschichte, die mit diesem Format ver bunden<br />

sind, ist der Reiz an dem typischen Klangbild zwischen den beiden Lautsprechern<br />

nicht geschwunden.<br />

Wer das Erlebnis eines Großen Konzertes<br />

in einem Konzertsaal zu<br />

schätzen weiß und damit die emotionale<br />

Spannung spürt, die von den Musikern bis<br />

zum letzten Ton des Werkes ausgeht, den<br />

fasziniert es immer wieder: Es sind die Momente,<br />

an denen man seinen Sitzplatz einnimmt,<br />

sich umschaut, wer im Saal noch<br />

Platz genommen hat, und ganz nebenbei<br />

dem Einstimmen des Orchesters lauscht,<br />

bis es plötzlich verstummt. Die Erwartung<br />

steigt, die Musiker empfangen den Dirigenten,<br />

nachdem Applaus hebt er seinen<br />

Im Konzertsaal erlebt der Hörer Schallanteile<br />

aus unterschiedlichen Richtungen<br />

Taktstock und gibt damit den Startpunkt<br />

für den raumerfüllenden Klang. Und nun<br />

beginnt das, was wir zu Hause mit einer<br />

adäquat spielenden Wiedergabekette ansatzweise<br />

in einer Illusion erreichen können<br />

und wollen. Nur mit dem Unterschied, dass<br />

unsere Augen nicht dem Einsatz der ersten<br />

Violine folgen können. Auch können wir<br />

nicht sehen, wie der Paukist mit einer kalkulierten<br />

Armbewegung den Schlegel auf<br />

das Fell der Pauke platziert, während seine<br />

andere Hand schon kurz darauf ansetzt, das<br />

schwingende Fell abzudämpfen. Im Konzertsaal<br />

können diese optischen Reize sehr<br />

schnell den klanglichen Eindruck zu einer<br />

unterschwelligen Wahrnehmung werden<br />

lassen. Erfassen wir die gleiche musikalische<br />

Passage einmal mit geschlossen Augen, und<br />

damit vollkommen mit dem Gehör, ist das<br />

ein Erlebnis, bei dem wir mit beiden Ohren<br />

Richtungsinforma tionen des Schalls aufnehmen,<br />

während sich im Gehirn ein Abbild<br />

dazu formt. Aufnahmen solcher musikalischer<br />

Ereignisse sollten dem Konzerterlebnis<br />

selbstverständlich so nah wie möglich<br />

kommen. Dem Tonmeister ist bekannt, dass<br />

hier genau diese Laufzeitinformationen und<br />

akustischen Pegelunterschiede der von den<br />

Instrumenten ent sandten Schallleistung im<br />

VON JENS VOIGT<br />

Zusammenspiel mit der Raumakustik des<br />

Saales eine holografische Abbildung auf<br />

der Basisbreite zwischen zwei Lautsprechern<br />

erzeugen können. Dabei kennt er<br />

die Wirkungsprinzipien von Hallradien und<br />

instrumentalen Formanten, die ihm bei der<br />

Platzierung von Mikrofonen eine Richtlinie<br />

geben. Es sind also auf der technischen Seite<br />

genau diese Prinzipien, die mithilfe von<br />

Mikrofonen direkte Schallanteile der Musik<br />

sowie die zunehmend ungerichteten Schallanteile<br />

einfangen. Auch Letztere breiten<br />

sich im Konzertsaal aus und erzeugen den<br />

Tiefe<br />

Breite<br />

Im Wohnzimmer bietet eine <strong>Stereo</strong>aufnahme<br />

einen Einblick ins Musikgeschehen<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Gewandhaus zu Leipzig<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Eindruck einer Umhüllung durch den Klang.<br />

Das Erlebnis im Konzertsaal ist ein Ereignis<br />

in mehr als zwei wahrnehmbaren Dimensionen,<br />

das Erlebnis durch die Wiedergabe<br />

über ein Paar <strong>Stereo</strong>lautsprecher dagegen<br />

kennt nur die Dimensionen Breite und Tiefe<br />

der akustischen Bühne. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass die Konzertatmosphäre<br />

nur im vorderen Drittel des heimischen<br />

Wohnraumes aufleben kann, sozusagen<br />

wie durch ein großes Panoramafenster hört<br />

man das Orchester vor sich platziert. Dabei<br />

sollte die perfekte Lokalisation so sein, dass<br />

einzelne Instrumentengruppen oder Solisten<br />

eindeutig ortbar sind und nicht diffus zwischen<br />

den Lautsprechern erklingen. Sollte<br />

dies so sein, sind dringend der korrekte<br />

Anschluss der Lautsprecher und deren Aufstellung<br />

zu überprüfen. Ein weiterer Sachverhalt,<br />

der die Wiedergabe verschlechtert,<br />

ist eine stark reflektierende Raumakustik.<br />

Weitere Geräte der Wiedergabekette wie<br />

Abspieler oder Verstärker können ebenfalls<br />

den räumlichen Eindruck schmälern. Bitte<br />

bedenken Sie an dieser Stelle auch, dass<br />

nur die Abhörposition im <strong>Stereo</strong>dreieck den<br />

korrekten Eindruck bietet und dass eine<br />

Verschiebung der Sitzposition auch zu einer<br />

Verschiebung der Instrumentenlokalisa tion<br />

führt. Dazu betrachten wir die gängige Praxis<br />

der Sitzordnung der Instrumentalisten<br />

eines Sinfonieorchesters, die sich in der<br />

Aufnahme auf ein Medium widerspiegelt.<br />

Da es verschiedene Orchestersitzordnungen<br />

gibt, die auch werkspezifisch oder vom Dirigenten<br />

abhängig sind, kann es keine absolut<br />

Erste<br />

Violinen<br />

Schlagzeug<br />

Hörner<br />

Pauken<br />

Klarinetten<br />

Flöten<br />

Zweite<br />

Violinen<br />

Trompeten<br />

Fagotte<br />

Oboen<br />

Violen<br />

Posaunen<br />

Tuben<br />

Cellos<br />

verbindliche Aussage zu den Orchestersitzordnungen<br />

geben. Die Grafiken sollen dabei<br />

einen Anhaltspunkt liefern, wo auf der<br />

Basisbreite und in welcher Tiefenstaffelung<br />

die Instrumentengruppen am häufigsten zu<br />

erkennen sein sollten. Das funktioniert auch<br />

in der räumlichen Tiefe sehr gut, sodass in<br />

den meisten Aufnahmen die Sitzordnung<br />

erkennbar ist.<br />

Neben der alten deutschen Orchesterordnung<br />

aus dem 19. Jahrhundert, die heute<br />

zum Teil die europäische bildet, ist auch sehr<br />

häufig die amerikanische Orchesterordnung<br />

in Aufnahmen anzutreffen. Daneben existieren<br />

noch gemischte Sitzordnungen und<br />

die erwähnten werkspezifischen Varianten.<br />

Somit ist die Verwirrung über ein festes<br />

<strong>Stereo</strong>image bei Orchesteraufnahmen per-<br />

Kontrabässe<br />

Kontrabässe<br />

Erste<br />

Violinen<br />

Schlagzeug<br />

Hörner<br />

Klarinetten<br />

Flöten<br />

Pauken<br />

Cellos<br />

Trompeten<br />

Fagotte<br />

Oboen<br />

Posaunen<br />

Tuben<br />

Violen<br />

Zweite<br />

Violinen<br />

Flügel<br />

Flügel<br />

Schlagzeug<br />

Pauken<br />

Blechbläser<br />

Schlagzeug<br />

Pauken<br />

Blechbläser<br />

Hörner<br />

Holzbläser<br />

Kontrabässe<br />

Hörner<br />

Holzbläser<br />

Zweite Violinen<br />

Violen<br />

Kontrabässe<br />

Cellos<br />

Violen<br />

Erste Violinen<br />

Piano<br />

Cellos<br />

Erste Violinen<br />

Piano<br />

Zweite Violinen<br />

Die amerikanische Orchestersitzordnung setzt die Streicher anders als die<br />

europäische und unterscheidet sich dadurch in der <strong>Stereo</strong>wiedergabe<br />

Bei der europäischen Sitzordnung sind die Instrumentengruppen in <strong>Stereo</strong><br />

ungefähr so hörbar. Die vertikale Verteilung gibt die Tiefe im Raum an<br />

fekt. Ein alter Leitsatz ist aber verbindlich:<br />

Die Oboe und die Pauke sind aus der Mitte<br />

des Orchesters herauszuhören, wobei die<br />

Violinen mit Sicherheit von vorn links erklingen<br />

und die Kontrabässe heute häufig<br />

von rechts vor den Blechbläsern im <strong>Stereo</strong>panorama<br />

erscheinen. Als Trost sei genannt,<br />

dass es auch in anderen Musiksparten Abweichungen<br />

gibt. Das Wichtigste ist aber<br />

immer, dass eine klare Aufstellung im Klangbild<br />

zu erkennen ist, also dass Instrumente<br />

eindeutig in der Basisbreite lokalisierbar sind<br />

und auch die Staffelung auf dem Orchesterpodium<br />

in der Tiefe ortbar ist. Bei einem<br />

Wiedergabesystem ist dabei die Dämpfung<br />

des Übersprechens der <strong>Stereo</strong>kanäle ineinander<br />

nicht ganz unwichtig. Damit ist gemeint,<br />

dass es sehr viel ausmacht, wenn sich<br />

der linke und der rechte Kanal so wenig wie<br />

möglich überlagern. Wird diese Überlagerung<br />

größer, nimmt also die Dämpfung ab,<br />

dann zentriert sich das klangliche Geschehen<br />

in der Mitte zwischen den Lautsprechern.<br />

Informationen in der Breite und der<br />

Tiefe eines <strong>Stereo</strong>signals gehen verloren. Ist<br />

die Dämpfung sehr groß, so wie es Aktivlautsprecher<br />

oder Monoblockendstufen in<br />

Verbindung mit einem D/A-Wandler-Vorverstärker<br />

anbieten, dann eröffnet sich plötzlich<br />

eine in allen Dimensionen erweiterte<br />

akustische Bühne. Besonders wichtig ist dies<br />

bei der Schallplattenwiedergabe, die mit<br />

einer Kanaltrennung am Abtastsystem von<br />

bestens 35 Dezibel reproduziert wird und<br />

von der eben genannten Wiedergabekette<br />

enorm profitiert. Etwas unkritischer sieht<br />

es systembedingt bei der CD oder neueren<br />

Medien aus. Studioproduktionen mit<br />

elektroakustischen Signalen weisen zum Teil<br />

die weitaus höheren Kanaltrennungen auf<br />

und wirken schon bei weniger ausgefeilten<br />

Hi-Fi-Anlagen beeindruckend. Zusammenfassend<br />

möchten wir sagen, dass auf der<br />

elektrischen Seite also immer die höchste<br />

Trennung vorherrschen sollte, denn bei der<br />

Wiedergabe über die Lautsprecher entsteht<br />

zusätzlich in dem Zusammenwirken mit der<br />

Raumakustik eine weitere Beeinflussung des<br />

gesamten Übersprechens. Mit unseren Artikeln<br />

zur Optimierung der Raumakustik, der<br />

Lautsprecheraufstellung und natürlich den<br />

von uns durchgeführten Tests an allen Teilen<br />

der Wiedergabekette geben wir Ihnen<br />

in jeder neuen Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

neue Impulse. Mit diesen Tipps können<br />

Sie Ihre Musikwiedergabe auf ein wirklich<br />

seriöses Niveau bringen.<br />

Wissen 21


Digitales Plattenregal<br />

Gekaufte MP3s fügen sich optimal in iTunes und Co. ein und listen neben Song- und<br />

Künstlernamen auch die Cover auf. Bei selbst gerippter und digitalisierter Musik verhält<br />

es sich anders und Sie müssen auf derartige Informationen verzichten. Wir präsentieren<br />

vier Gratistools, mit denen Sie Ihre Musik korrekt „taggen“ können.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Diese Anwendungen bringen Ordnung in Ihre Musiksammlung<br />

Anwendung System Dateiformate Cover/Lyrics Anbindung an<br />

Datenbank<br />

Sprache<br />

(Anwendung/Hilfe, Forum)<br />

Preis<br />

Infos<br />

The Godfather PC MP3, Ogg, FLAC,<br />

APE, Musepack,<br />

AAC, WMA<br />

ja/nein<br />

ja<br />

(Amazon, Free DB)<br />

deutsch/englisch kostenlos www.jtclipper.eu<br />

MusicBrainz Picard<br />

PC, Mac<br />

(ab OS X 10.4)<br />

MP3, Ogg, FLAC,<br />

APE, Musepack,<br />

AAC, WMA<br />

ja/nein<br />

ja<br />

(Music Brainz)<br />

deutsch/englisch kostenlos www.musicbrainz.org<br />

MP3 Tag PC MP3, Ogg, FLAC,<br />

APE, Musepack,<br />

AAC, WMA<br />

ja/ja (limitiert)<br />

ja<br />

(Amazon, Discogs,<br />

Music Brainz, weitere<br />

können hinzugefügt<br />

werden)<br />

deutsch/deutsch kostenlos www.mp3tag.de<br />

TagScanner PC MP3, Ogg, FLAC,<br />

APE, Musepack,<br />

AAC, WMA<br />

ja/ja<br />

ja<br />

(Amazon, Discogs,<br />

Free DB, Track Type)<br />

englisch/englisch kostenlos www.xdlab.ru/en<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Wenn Sie eine Audio-CD in das<br />

Laufwerk Ihres Computers legen<br />

und mit iTunes oder dem Windows<br />

Media Player öffnen, werden die Albuminformationen<br />

bei bestehender Internetverbindung<br />

umgehend aktualisiert –<br />

die Musik wird automatisch korrekt<br />

„getaggt“. Bei selbst digitalisierter Musik,<br />

etwa von einer Schallplatte, oder<br />

unvollständig gekennzeichneten Alben<br />

gestaltet sich der Vorgang etwas komplizierter<br />

und Sie müssen auf zusätzliche<br />

Anwendungen zurückgreifen. Wir<br />

stellen Ihnen vier Tools zur Sortierung<br />

Ihrer Musiksammlung vor.<br />

Fingerabdruck der Musik<br />

„MusicBrainz Picard“ bietet in Form<br />

des digitalen Daumenabdrucks ein besonderes<br />

Schmankerl, denn es gleicht<br />

die Metainformationen der Musikdatei<br />

auf Knopfdruck automatisch<br />

ab. Dabei wird die Datei innerhalb<br />

ihrer Dateistruktur analysiert und mit<br />

dem Datenbankserver ver glichen. Die<br />

Untersuchung geht jedoch nicht so<br />

weit, dass das Album in seiner musikalischen<br />

Form begutachtet wird.<br />

Somit kann selbst digitalisierte Musik<br />

leider nicht automatisch betitelt werden.<br />

Dem Ansatz sind in der Praxis<br />

also Grenzen gesetzt. Bei einem unserer<br />

von CD gerippten Alben wurden<br />

von zwölf Musikstücken drei<br />

nicht erkannt. In diesem Fall geht es<br />

doch meist schneller, die fehlenden<br />

Informationen über den Namen des<br />

Albums abzurufen. Nach der Eingabe<br />

öffnet sich augenblicklich der Browser<br />

und mit einem Klick auf den „Tagger“-<br />

Button werden die Informationen in<br />

„Picard“ übernommen. Nun müssen<br />

Sie die unbenannten Titel noch per<br />

Drag and Drop in das rechte Fenster<br />

ziehen – eine umständliche Handhabung,<br />

wie wir finden. Auf Wunsch<br />

werden natürlich auch Dateinamen<br />

automatisch angepasst.<br />

Dank des übersichtlichen Interfaces und den flexiblen Datenbanken<br />

können Sie Ihre Musiksammlung mit „MP3 Tag“ effizient<br />

betiteln. Für die automatische Suche wählen Sie einfach<br />

alle Dateien aus und geben den Namen des Albums ein<br />

Auch „TagScanner“ arbeitet verlässlich. Aufgrund der grafischen<br />

Präsentation lässt sich die Arbeitsweise der Anwendung<br />

nicht ganz so intuitiv wie bei den anderen Tools erschließen.<br />

Eine intensive Auseinandersetzung lohnt sich aber<br />

Unter der schlichten Oberfläche verbirgt sich ein mächtiges<br />

Werkzeug, mit dem Sie neben der korrekten Benennung auch<br />

Ordnung in Ihre Sammlung bringen können. Bis „The Godfather“<br />

zeigt, was es kann, müssen Sie aber einiges an Zeit investieren<br />

Übersichtlich sortiert<br />

Wie auch bei allen anderen vorgestellten<br />

Tools können Sie mit „MP3 Tag“<br />

alle Metainformationen zudem manuell<br />

editieren. Der automatische Abruf ist<br />

natürlich bequemer und findet über vier<br />

vordefinierte Datenbanken statt. Mit nur wenigen<br />

Klicks können Sie weitere hinzufügen –<br />

das Tagging-Tool präsentiert sich so besonders<br />

flexibel. Der Zugriff auf die Amazon-<br />

Server ist jedoch stündlich begrenzt, um eine<br />

Überlastung zu vermeiden. Für den Informationsabruf<br />

müssen Sie lediglich den Namen<br />

des Albums eingeben und die passenden Informationen<br />

aus einer Liste wählen. Fortan<br />

wird das Album auf MP3-Playern oder bei<br />

iTunes korrekt mit Cover dargestellt. Wenn<br />

Sie selbst digitalisierte Musik effizient benennen<br />

wollen, sollten Sie die Dateinamen je<br />

nach Liedanzahl fortlaufend nummerieren,<br />

damit die Reihenfolge gewahrt bleibt. Nun<br />

geben Sie ebenfalls den Namen des Albums<br />

ein und weisen Ihrer digitalisierten Musik die<br />

passenden Informationen per Mausklick zu.<br />

Unter dem Menüpunkt „Konverter, Tag –<br />

Dateiname“ ist anschließend eine korrekte<br />

Be titelung der Dateien möglich. Handelt es<br />

sich um einen Sampler, können Sie den Interpreten<br />

des jeweiligen Songs auszeichnen<br />

und noch einen Künstler für das gesamte<br />

Album hinzufügen – so sollte kein<br />

Mediaplayer durcheinanderkommen.<br />

Das Interface präsentiert sich im Übrigen<br />

sehr übersichtlich und wir haben<br />

bereits nach wenigen Minuten die<br />

ers ten Alben korrekt betitelt.<br />

Alles dabei<br />

Neben den Basisinformationen wie<br />

Künstler und Genre können Sie beim<br />

„TagScanner“ auch ganze Songtexte<br />

und die Geschwindigkeit eines Liedes<br />

in Beats per Minute (BPM) mit der<br />

Musikdatei verweben. Die grafische<br />

Präsentation ist gewöhnungsbedürftig,<br />

nach kurzer Zeit lassen sich die<br />

fehlenden Informa tionen aber schnell<br />

ergänzen. Dies geschieht entweder<br />

automatisch oder manuell. Dafür klicken<br />

Sie in den Reiter „Tag Processor“<br />

und geben entweder den Namen des<br />

Albums oder des Künstlers ein. Die<br />

Anwendung bezieht die Informationen<br />

aus jeweils einer von vier Datenbanken,<br />

darunter unter anderem<br />

Amazon. Auf Wunsch werden die<br />

Dateinamen der Musikstücke entsprechend<br />

angepasst, andererseits können<br />

Sie auch Tag-Informationen aus korrekt<br />

betitelten Dateien erzeugen. Eine<br />

Abarbeitung mehrerer Alben in einem<br />

Ordner ist wie mit den zwei vorhergehenden<br />

Tools leider nicht möglich.<br />

Stapelverarbeitung<br />

„The Godfather“ unterscheidet sich<br />

augenscheinlich von den bisher vorgestellten<br />

Anwendungen: Neben der<br />

Ausstattung Ihrer Musikalben mit den<br />

korrekten Tag-Informationen können<br />

Sie mit dem Programm Ihre Musiksammlung<br />

zudem effizient sortieren.<br />

Dafür liest „The Godfather“ auf Knopfdruck<br />

ganze Ordnerstrukturen ein und<br />

verschiebt die Dateien. Gegebenenfalls<br />

können Sie Teile Ihrer Sammlung in ein<br />

einheitliches Format codieren. Bis man<br />

den üppigen Funktions umfang des<br />

Tools zur Gänze erfasst, wird aber einige<br />

Zeit vergehen. Zum Glück gibt es<br />

eine deutsche Sprachdatei, die Hilfestellungen<br />

und das Forum sind jedoch<br />

ausschließlich in Englisch einsehbar.<br />

Ums Ausprobieren kommen Sie in keinem<br />

Fall herum, denn vor allem „The<br />

Godfather“ erfordert viel Ausdauer bei der<br />

Einarbeitung. Dennoch lohnt sich die investierte<br />

Zeit und das Tool präsentiert sich als<br />

ungemein mächtiges Werkzeug.<br />

Im Test gefiel uns „MP3 Tag“ am besten,<br />

denn die Anwendung ist schnell zugänglich<br />

und liefert treffsichere Suchergebnisse. Am<br />

Ende kommt es natürlich immer auf Ihre individuellen<br />

Bedürfnisse an. Wir sind uns sicher:<br />

Mit etwas Zeit und Geduld finden Sie unter<br />

den vorgestellten Tools Ihr Universalwerkzeug<br />

zur effizienten Musiksortierung.<br />

Wissen 23


Vinyl-Revival<br />

Vinyl erfreut sich nach vielen Jahren wieder steigender Beliebtheit und treibt damit<br />

die Tonträgerverkäufe in die Höhe. Ob digitaler Überdruss oder einfach nur haptisches<br />

Erlebnis – wir erklären die Faszination, die hinter der Schallplatte steckt.<br />

2011 war das Jahr der Schallplatte. Trotz<br />

zunehmender Digitalisierung in der<br />

Musik industrie wurden allein in Deutschland<br />

im vergangenen Jahr rund<br />

1,65 Millionen Vinyl-<br />

Tonträger verkauft,<br />

so viele wie seit<br />

fast 17 Jahren<br />

nicht mehr.<br />

Branchenexperten<br />

begründen<br />

den<br />

zweiten Frühling<br />

der Langspielplatten<br />

mit<br />

zunehmendem<br />

Überdruss an digitalen<br />

Medien und der Freude<br />

des Konsumenten an haptischen<br />

Reizen. Damit<br />

weiß die Schallplatte<br />

zu überzeugen und<br />

blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte<br />

zurück. Die magnetische Schallaufzeichnung<br />

ist auf das Jahr 1877 zurückzuführen,<br />

in dem der Franzose Charles Cros seine<br />

Idee eines <strong>Phono</strong>graphen vorstellte. Zeitgleich<br />

und unabhängig davon entwickelte<br />

der Amerikaner Thomas A. Edison ebenfalls<br />

einen <strong>Phono</strong>graphen und stellte damit das<br />

erste Tonaufnahme-/Wiedergabegerät der<br />

Weltöffentlichkeit vor. Dieses bestand aus<br />

einem mit Zinnfolie umwickelten Zylinder,<br />

der mit einer Kurbel in Bewegung gesetzt<br />

wurde. Eine Membran mit angeschlossener<br />

Nadel wurde durch Schallschwingungen<br />

angeregt und ließ die Toninformationen<br />

in die Zinn folie schneiden. Was einerseits<br />

einen enormen Entwicklungsschritt in der<br />

Geschichte der Schallaufzeichnung bedeutete,<br />

hatte seinerzeit aber auch einen entscheidenden<br />

Nachteil: Diese Technik bot<br />

keinerlei Möglichkeit einer mechanischen<br />

Vervielfältigung. Um mehrere Tonträger zu<br />

erstellen, mussten die Musiker ihre Stücke<br />

immer wieder neu einspielen. Den nächsten<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

großen Schritt in der Geschichte der mechanischen<br />

Schallaufzeichnung beging der<br />

Deutsche Emil Berliner, der im Jahr 1887<br />

das Grammofon erfand. Im Gegensatz zu<br />

Edisons Walzen kamen bei Berliners Erfindung<br />

Scheiben als Tonträger zum Einsatz.<br />

Der Vorteil war ihre einfache Reproduzierbarkeit<br />

und die damit kostengünstigere Herstellung.<br />

Die ersten Gehversuche des Grammofons<br />

basierten zunächst jedoch ebenfalls<br />

auf der Zylindertechnik. Emil Berliner verwendete<br />

dazu eine mit Wachs beschichtete<br />

Zinkfolie, in die durch eine Membran eine<br />

seitliche Auslenkung geschrieben wurde.<br />

Die freigelegten Stellen wurden anschließend<br />

angeätzt und erzeugten dadurch Rillen,<br />

die mit einem geeigneten Wiedergabegerät<br />

hörbar gemacht werden konnten. Um<br />

die Master-Platte zu reproduzieren, wurde<br />

sie mit Metall beschichtet. Aus dem daraus<br />

gewonnenen Prototypen wurden schließlich<br />

Kopien gefertigt. Die Platten bestanden zunächst<br />

aus Zelluloid und Hartgummi, später<br />

dann aus Schellackharz. Seit der Entwick-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Stock.xchng<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


lung der Kunststoffe ist PVC das bevorzugte<br />

Plattenmaterial. PVC steht für Polyvinylchlorid<br />

und wird umgangssprachlich als<br />

Vinyl bezeichnet.<br />

Schriftverfahren<br />

Andere Länder, andere Sitten: Mit der Entwicklung<br />

der mechanischen Schallaufzeichnung<br />

etablierten sich zwei verschiedene<br />

Schrifttechniken. Thomas Edison nutzte bei<br />

seiner Variante des <strong>Phono</strong>graphen die Tiefenschrift,<br />

bei der die Schallschwingungen<br />

durch unregelmäßig tiefe Rillen in ein Medium<br />

geschnitten werden. Emil Berliner setzte<br />

hingegen die Seitenschrift ein, bei der die<br />

Rillen in konstanter Tiefe geschnitten sind<br />

und die Schallschwingungen eine seitliche<br />

Auslenkung haben. Diese Variante bringt<br />

entscheidende Vorteile in Bezug auf das<br />

Dynamikverhalten, weshalb sie von Berliner<br />

bei der Entwicklung der Schallplatte bewusst<br />

eingesetzt wurde. Für eine gleiche Dynamik<br />

benötigt die Tiefenschrift ein vergleichsweise<br />

hohes Auflagegewicht, was auf lange Sicht<br />

zum Verschleiß der Rillen führt. Zudem kann<br />

der Tonarm bei hoher Aussteuerung abheben<br />

und aus der Rille springen.<br />

Um <strong>Stereo</strong>signale auf einer Schallplatte<br />

aufzuzeichnen, werden die Rillen V-förmig<br />

in einem 45-Grad-Winkel geschnitten. Die<br />

innenliegende Flanke trägt die Information<br />

für den linken Kanal und die äußere Rillenflanke<br />

die für den rechten Kanal. Die heute<br />

verwendete Mikrorille hat im unmodulierten<br />

Zustand eine Breite von 40 Mikrometern<br />

(μm) und der Rillengrund ist mit einem<br />

Radius von 8 μm abgerundet. Die Tiefe der<br />

Rille kann bis zu 200 μm betragen.<br />

Frequenzgangentzerrung<br />

Wie jedes Speichermedium ist auch die<br />

Schallplatte in ihrer Aufnahmefähigkeit begrenzt.<br />

Zusätzlicher Platz wird für die hohe<br />

Rillenauslenkung der tiefen Frequenzen benötigt.<br />

Um den ohnehin begrenzten Raum<br />

der Schallplatte dennoch ausreichend zu<br />

nutzen, wird der Frequenzgang bereits vor<br />

der Schallplattenaufzeichnung verzerrt. Die<br />

Höhen bis 20 Kilohertz werden um bis zu<br />

L (dB*)<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

Hochpass 10 Hz (15 900 μs)<br />

RIAA-Entzerrkennlinie<br />

Hochpass 20 Hz (7 950 μs)<br />

Schneidkennlinie<br />

Links<br />

Mono (L=R)<br />

45<br />

Seitensignal (L=R)<br />

45<br />

-Rechts<br />

Die Grafik zeigt die Modulation der Rille einer<br />

typischen <strong>Stereo</strong>schallplatte<br />

20 Dezibel (dB)* angehoben und die Tiefen<br />

bis 20 Hertz um circa 20 dB abgesenkt.<br />

Um eine korrekte systemübergreifende<br />

Wiedergabe zu gewährleisten, wurde eine<br />

Entzerrkennlinie entwickelt, die vom amerikanischen<br />

Verband der Musikindustrie RIAA<br />

(Recording Industry Association of America)<br />

festgelegt wurde. Diese RIAA-Kennlinie findet<br />

zur Entzerrung in <strong>Phono</strong>vorverstärkern<br />

Einsatz und ist das exakte Pendant zur Aufnahmeverzerrung.<br />

Eine Abwandlung der<br />

RIAA-Kennlinie ist die DIN IEC 98, bei der die<br />

Bässe zunehmend mit einem Low-Cut-Filter<br />

abgeschnitten werden, um tieffrequente<br />

Störgeräusche zu vermeiden.<br />

Laufwerk und Tonabnehmer<br />

Die Qualität der Schallplattenwiedergabe<br />

ist maßgeblich von der des Plattenspielers<br />

abhängig. Das Laufwerk und das Tonabnehmersystem<br />

gehören dabei mit zu den<br />

wichtigsten Baugruppen. Diese sind entweder<br />

individuell zusammenstellbar oder<br />

bereits in einem Komplettsystem verbaut.<br />

Laufwerke sind grundlegend in Schwenktonarm-<br />

und Tangentialtonarmanordnung<br />

zu unterscheiden. Plattenschneidemaschinen<br />

greifen auf die Tangentialtechnik zurück,<br />

bei der der Arm senkrecht zur Rille verläuft.<br />

Diese empfiehlt sich auch bei der Abtastung<br />

des Plattenspielers. Aufgrund ihrer aufwendigen<br />

Technik ist sie jedoch relativ teuer,<br />

wodurch nur wenige Plattenspieler über<br />

einen Tangentialtonarm verfügen. Dieser<br />

muss etwa auf einer Achse mit der Rille mitlaufen<br />

und vollkommen rückwirkungsfrei<br />

–10<br />

–10<br />

–20<br />

–25<br />

11 0 100 1 k 10 k 20 k f(Hz)<br />

RIAA-Schneidkennlinie/Entzerrkennlinie: Um den Platz der Schallplatte effektiv zu nutzen, wird<br />

der Frequenzgang verzerrt. Um 20 dB werden die Höhen angehoben und der Bass abgesenkt<br />

Der Tangentialtonarm verläuft parallel zur Rille,<br />

der Schwenktonarm ändert seinen Winkel<br />

auf die Wiedergabe der Platte reagieren.<br />

Im Gegensatz zum Tangentialtonarm reicht<br />

dem schwenkbaren ein passives Drehgelenk<br />

aus, dessen Herstellung weitaus günstiger<br />

ist. Zudem kann der Tonarm ganz einfach<br />

an jede beliebige Stelle der Platte gebracht<br />

werden. Um auftretende Winkelfehler zu<br />

vermeiden, werden der Lagerpunkt und die<br />

Länge des Tonarms entsprechend gewählt.<br />

Eines der Hauptprobleme eines Schwenktonarms<br />

ist die sogenannte Skating-Kraft. Diese<br />

drückt den Tonarm in Richtung der innenliegenden<br />

Rillenflanke, was zu abweichenden<br />

Pegel*verhältnissen zwischen linkem und<br />

rechtem Kanal sowie zum schnelleren Verschleiß<br />

der Schallplatte führt. Je nach Qualität<br />

des Tonarms verfügt dieser über eine<br />

Anti-Skating-Vorrichtung, die mithilfe einer<br />

Feder oder eines entsprechenden Gewichts<br />

eine Gegenkraft zur Skating-Kraft bildet. Dadurch<br />

wird das Kräfte- und Pegelverhältnis<br />

wieder ausgeglichen.<br />

Tonabnehmersysteme<br />

Das klanglich einflussreichste Element eines<br />

Plattenspielers ist sein Tonabnehmersystem.<br />

Es wandelt die Auslenkung der Rille in eine<br />

Spannung um, die nach der Verstärkung über<br />

die RIAA-Kennlinie angehört wird. Drei grundsätzliche<br />

Systeme kommen dabei zum Einsatz.<br />

Das einfachste und zugleich kostengünstigste<br />

ist das Kristallsystem. Die Bewegungen der<br />

Nadel verformen dabei einen Piezokristall und<br />

bewirken damit an diesem eine Spannung.<br />

Die beiden häufiger verwendeten Tonabnehmersysteme<br />

hören auf die Namen Moving<br />

Magnet (MM) und Moving Coil (MC). Beim<br />

Moving-Magnet-Prinzip ist ein Dauermagnet<br />

an der Plattennadel befestigt, dessen<br />

Magnetfeld durch eine Spule fließt. Beim<br />

Moving-Coil-System ist die Spule hingegen<br />

direkt an der Nadel befestigt, die sich im Magnetfeld<br />

eines Dauermagneten bewegt. Beide<br />

Systeme liefern unterschiedliche, jedoch<br />

sehr geringe Ausgangsspannungen. Egal<br />

welches der drei Systeme verwendet wird,<br />

allen ist gemein, dass die Nadel des Tonabnehmers<br />

die Rille abfährt und deren Auslenkung<br />

auf die Spannungswandler überträgt.<br />

Die Nadel sollte während des Abtastvorgangs<br />

den Verschleiß der Rille so gering wie<br />

möglich halten. Auch Abtastfehler durch<br />

die Form des Nadelschliffs sollten möglichst<br />

vermieden werden. Früher kamen oft Kris-<br />

Wissen 25


Drei Varianten des<br />

Plattentellerantriebs<br />

Reibradantrieb:<br />

Der Antrieb wird durch die Drehbewegung<br />

einer Motorachse mit einem Gummireibrad<br />

realisiert. Das Reibrad wird durch eine<br />

mechanische Höhenverstellung an unterschiedlichen<br />

Stellen positioniert, wodurch<br />

verschiedene Antriebsgeschwindigkeiten<br />

erreicht werden.<br />

Riemenantrieb:<br />

Die Drehbewegung des Motors wird durch<br />

einen Gummiriemen auf den Plattenteller<br />

übertragen. Wie beim Reibradantrieb wird<br />

die Geschwindigkeit durch eine mechanische<br />

Höhenverstellung oder durch die Variation<br />

der Motorendrehzahl verändert.<br />

Direktantrieb:<br />

Der Direktantrieb kommt vor allem in<br />

hochwertigen Schallplattenspielern und im<br />

DJ-Bereich zum Einsatz. Dabei ist der Plattenteller<br />

gleichzeitig die Drehachse des Motors.<br />

Dieser wird berührungslos durch Magnetfelder<br />

angetrieben. Die Geschwindigkeit ist<br />

stufenlos einstellbar und lässt sehr schnelle<br />

Änderungen der Drehzahl zu.<br />

tallsysteme mit Saphirnadeln zum Einsatz, die<br />

Schmutz am Rillenboden wiedergaben und<br />

bei denen es zu starkem Verschleiß der Rille<br />

kam. Um dem vorzubeugen, werden heute<br />

fast ausschließlich Diamantnadeln verwendet.<br />

Der Tonabnehmer ist das klangbeeinflussendste<br />

Element des Schallplattenspielers<br />

Nadelschliff<br />

Der Schliff der Nadel wird in die drei wesentlichen<br />

Methoden „sphärisch“, „elliptisch“<br />

und „Fine-Line“ unterschieden. Aufgrund<br />

der halbkugelförmigen Nadelspitze wird der<br />

sphärische Schliff auch als „radialer“ oder<br />

„Rundschliff“ bezeichnet. Besonders im DJ-<br />

Bereich ist der sphärische Schliff häufig anzutreffen,<br />

da die Nadel hier nur einen geringen<br />

Rillenanpressdruck aufweist und damit auch<br />

bei höheren Auflagegewichten nur wenig<br />

Verschleiß produziert. Beim elliptischen<br />

Schliff lässt bereits der Name auf seine Form<br />

schließen. Man stelle sich einfach eine Ellipse<br />

vor, die um 90 Grad versetzt zur Rille liegt.<br />

In Richtung der Rillenführung ist die Nadel<br />

demnach schmaler als quer zur Rille. Dadurch<br />

verringert sich die Auflagefläche in den Rillenflanken<br />

und der Anpressdruck wird erhöht.<br />

Elliptische Nadeln sollten im Gegensatz zu<br />

den sphärisch geschliffenen immer mit weniger<br />

Auflagegewicht betrieben werden. Wird<br />

dies befolgt, ergibt sich aus der schmaleren<br />

Konstruktion der Vorteil einer genaueren<br />

Rillenabtastung. Außerdem entstehen weniger<br />

Spurverzerrungsfehler und ein originalgetreuerer<br />

Klang. Die genaueste Rillenabtastung<br />

erfolgt mit dem Fine-Line-Schliff, der<br />

einen linienförmigen Kontakt zur Rille hat.<br />

Der Nachteil dieser Schliffmethode ist sein<br />

großer Anpressdruck, der bei hohen Auflagegewichten<br />

zu schnellem Verschleiß führt. Daher<br />

sollte diese Nadelform nur mit geringen<br />

Auflagegewichten betrieben werden.<br />

Zubehör für Vinylliebhaber<br />

Für die audiophilen <strong>Phono</strong>liebhaber bietet<br />

der Markt eine ganze Reihe an Produkten,<br />

um die Wiedergabe der geschätzten Schallplatten<br />

zu verbessern. Dies sind Produkte wie<br />

Einstellschablonen, Plattenklemmen, Spikes,<br />

Unterlegscheiben und einiges mehr. Um das<br />

Endergebnis zu verbessern, sollte man jedoch<br />

meist am Anfang der Signalkette beginnen.<br />

Diese Regel gilt nicht ohne Grund bereits bei<br />

der Aufnahme im Tonstudio. Bei der <strong>Phono</strong>wiedergabe<br />

steht zu Beginn die Schallplatte,<br />

die sich mit ein paar Hilfsmitteln auffrischen<br />

lässt. Selbst bei der gepflegtesten Plattensammlung<br />

lagern sich Schmutz, Staub und<br />

Fett am Rillenboden ab, was zu Rauschen und<br />

Knacken bei der Wiedergabe führt. Werden<br />

Schallplatten mit dem richtigen Verfahren<br />

gesäubert, lässt sich deren Klangqualität wieder<br />

deutlich steigern. Zur Schallplattenreinigung<br />

können entweder reine Plattenbürsten<br />

oder ganze Plattenwaschmaschinen genutzt<br />

werden. Hier gibt es verschiedene Verfahren,<br />

wie beispielsweise die gleichzeitige und beidseitige<br />

Reinigung der Schallplatte. Dabei wird<br />

auf beide Seiten pa rallel eine Reinigungsflüssigkeit<br />

aufgetragen, die durch die Drehbewegung<br />

der Platte in der Rille verläuft. Mit einer<br />

Mikrofaserbürste wird der Schmutz entfernt.<br />

Anschließend wird die Flüssigkeit mithilfe<br />

einer Absaugvorrichtung wieder von der<br />

Schallplatte entnommen.<br />

Ein Problem, das den analogen Musikgenuss<br />

von vornherein zusätzlich mindert, sind verwellte<br />

Schallplatten. Welligkeiten treten vor<br />

allem bei falscher Lagerung auf und können<br />

sehr gut in den Plattensammlungen auf diversen<br />

Flohmärkten beobachtet werden.<br />

Hat man einmal eine verbogene Schallplatte,<br />

lässt sich diese nur schwer wieder geradebiegen.<br />

Selbst mit den findigsten Tricks<br />

Spezielle Waschmaschinen säubern die Platten<br />

und gewähren Rausch- sowie Knackfreiheit<br />

Die Anti-Skating wird entweder über einen<br />

Federzug oder ein Gegengewicht eingestellt<br />

einiger Hi-Fi-Enthusiasten ist eine Erfolgsgarantie<br />

nicht gegeben. Diesem Problem<br />

nehmen sich einige Firmen an, wie<br />

etwa Clearaudio mit dem Vinyl Doctor. In<br />

das Platten begradigungssystem wird die<br />

Schallplatte eingelegt und gleichmäßig mit<br />

Heizplatten auf eine definierte Betriebstemperatur<br />

gebracht. Durch die exakte<br />

Passform von Platte und Gerät wird die<br />

Schallplatte während des Abkühlungsvorgangs<br />

wieder in ihre Ursprungsform<br />

gebracht. Plattenwaschmaschinen haben<br />

wir ausführlich in der Ausgabe 3/2011<br />

der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> vorgestellt.<br />

Schneideanlagen<br />

Der Plattenschnitt hat in seiner Geschichte<br />

einige Entwicklungsschritte erlebt, bis er beim<br />

heutigen DMM-Verfahren angelangt ist. Angefangen<br />

hat er als rein mechanischer Schnitt,<br />

bei dem der Schneidstichel noch an einer<br />

Membran befestigt war, die mit Schallschwingungen<br />

in Bewegung gebracht wurde. Später<br />

folgten elektromagnetische Schneidesysteme,<br />

die die Toninformation in einen Plattenrohling<br />

schnitten, der anschließend metallisiert<br />

und mit Kupfer überzogen wurde. Daraus<br />

konnte die Pressmatrize gefertigt werden.<br />

Heute kommt das qualitativ hochwertigste<br />

Direct-Metal-Mastering-Verfahren (DMM)<br />

zum Einsatz, bei dem direkt in einen Metallrohling<br />

geschnitten wird. Aus diesem wird die<br />

Pressmatrize gefertigt. In Deutschland sind vor<br />

allem die DMM-Schneidemaschinen der Georg<br />

Neumann GmbH berühmt geworden, die bereits<br />

seit dem Jahr 1929 gefertigt werden.<br />

Kleinere Plattenschneidemaschinen,<br />

die vorrangig für DJs<br />

entwickelt werden,<br />

sind der neueste<br />

Trend. Damit werden<br />

sogenannte<br />

Dubplates<br />

als Einzelanfertigung<br />

oder in sehr<br />

geringen<br />

Stückzahlen<br />

hergestellt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Clearaudio<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Die Summe aller Teile<br />

Bilder: Beyerdynamic, Bowers & Wilkins, Stock.xchng<br />

Kopfhörer sind nicht nur eine Lösung für unterwegs, sondern haben auch in den<br />

eigenen vier Wänden ihre Daseinsberechtigung. Wir stellen Ihnen die verschiedenen<br />

Bauarten von Kopfhörern vor, um die Wahl des richtigen Modells zu erleichtern.<br />

Das neue Album der Lieblingsrockband<br />

ist noch am Erscheinungstag im Haus<br />

und der Player hat kaum das zweite Lied erreicht,<br />

da gibt schon ein Klopfen an der Tür<br />

bekannt, dass der Nachbar den Musikgeschmack<br />

so überhaupt nicht teilt. Auch der<br />

Rest der Familie fühlt sich beim Lesen oder<br />

Mittagsschlaf gestört. Eine Lösung muss<br />

gefunden werden! Für den ganz privaten<br />

Musikgenuss sind Kopfhörer deshalb ein geeignetes<br />

Mittel.<br />

Doch wie bei Lautsprechern gibt es auch<br />

bei Kopfhörern unterschiedliche Bauarten.<br />

Das Wissen um die Besonderheiten der zahlreichen<br />

Konstruktionen kann die Wahl des<br />

passenden Modells auf jeden Fall erleichtern.<br />

Gehäuseprinzipien<br />

Bei der ersten Unterteilung von Kopfhörern<br />

nehmen wir die Gehäuse unter die Lupe, die<br />

die Membranen umschließen. Man unterscheidet<br />

zwischen geschlossenen, offenen<br />

und halboffenen Kopfhörern, wobei die Wahl<br />

sowohl eine Frage der persönlichen Vorliebe<br />

als auch der geplanten Anwendungsgebiete<br />

ist. Geschlossene Kopfhörer haben den Anspruch,<br />

Umgebungsgeräusche so stark wie<br />

möglich abzuschirmen. Ohne störende Nebengeräusche<br />

könnte man Musikgenuss mit<br />

größtmöglicher Dynamik erleben. Andersherum<br />

wird natürlich auch die wiedergegebene<br />

Musik nach außen abgeschirmt, damit<br />

Personen in der Umgebung nicht belästigt<br />

werden. Durch diese Eigenschaften eignen<br />

sich geschlossene Kopfhörer vor allem für<br />

den Einsatz unterwegs – ausgenommen natürlich<br />

im Straßenverkehr!<br />

Ein Nachteil dieser Bauart ist der Druckstau<br />

zwischen Membran und Gehäuse.<br />

Insbesondere bei tiefen Frequenzen<br />

kann es dadurch zu Verzerrungen<br />

kommen. Gelöst wird dieses Problem<br />

teilweise mittels einer Druckausgleichsöffnung<br />

im Gehäuse, zum Beispiel<br />

beim DT770 von Beyerdynamic.<br />

Insbesondere an wärmeren Tagen wird<br />

bei geschlossenen Systemen manchmal<br />

ein Wärmestau aufgrund des fehlenden<br />

Luftaustausches beklagt. Auch<br />

Geschlossener Kopfhörer von Bose<br />

VON MARTIN HELLER<br />

Wissen 27


Halboffener Kopfhörer von Beyerdynamic<br />

wird von einigen Hörern die akus tische Isolierung<br />

als unangenehm empfunden. Bei offenen<br />

Systemen ist der Hörer von der Umgebung<br />

kaum akustisch isoliert. Umgekehrt ist<br />

auch außerhalb der Kopfhörer die wiedergegebene<br />

Musik wahrnehmbar. Offene Kopfhörer<br />

werden oftmals für den Musikgenuss<br />

im Wohnzimmer verwendet. Hier hat die<br />

Schalldurchlässigkeit sogar den Vorteil, dass<br />

das Klingeln des Telefons oder das Schreien<br />

des Kindes wahrnehmbar bleibt. Im Bus oder<br />

in der S-Bahn dagegen besteht die Gefahr,<br />

den Sitznachbarn zu belästigen. Außerdem<br />

kann die Musik vom Straßenlärm übertönt<br />

werden. Um dem entgegenzuwirken, muss<br />

die Lautstärke erhöht werden – doch Vorsicht<br />

vor gehörschädigenden Pegeln*!<br />

Durch die freiere Schwingung der Membran<br />

kommt es kaum zum Druckstau, was<br />

in einer verzerrungsfreieren Wiedergabe<br />

des Bassbereiches resultiert. Oft wird der<br />

subjektive Eindruck geschildert, dass man<br />

mehr im Geschehen der Musik steht und<br />

das akus tische Erlebnis luftiger und transparenter<br />

wirkt. Wie es der Name bereits<br />

vermuten lässt, stellen halboffene Kopfhörer<br />

einen Kompromiss zwischen den beiden<br />

vorher genannten Bauformen dar. Das<br />

Gehäuse ist geschlossener als bei einem<br />

offenen Modell. Da große Wellenlängen<br />

erst von sehr großen Flächen reflektiert<br />

werden, ist insbesondere bei tieffrequenten<br />

Geräuschen die Abschirmung<br />

gering. In hochfrequenten Bereichen<br />

kann die Dämpfung mitunter gut sein,<br />

ohne die Vorteile des offenen Prinzips<br />

zu stark in den Hintergrund treten<br />

zu lassen.<br />

Schalenformen<br />

Die Ohrschalen der Kopfhörer werden<br />

auch nach ihren Ausmaßen unterteilt.<br />

Zusammen mit dem Anpressdruck, der<br />

auf die Aufflagefläche wirkt, ist dieser Faktor<br />

ausschlaggebend für den Tragekomfort.<br />

Insbesondere bei langen Tragezeiten macht<br />

sich bemerkbar, ob der Kopfhörer wirklich<br />

optimal sitzt. Ohrumschließende Kopfhörerschalen<br />

berühren das Ohr an sich nicht, sondern<br />

liegen vollständig auf dem Kopf auf.<br />

Vor allem bei langen Höreinsätzen wird diese<br />

Bauform oft als die angenehmste empfunden.<br />

Die Ohrpolster können vollständig<br />

mit dem Kopf des Hörers abschließen, was<br />

am günstigsten für die Konstruktion von geschlossenen<br />

Kopfhörern ist.<br />

Bei ohraufliegenden Kopfhörern schließt die<br />

Schale mit der Ohrmuschel ab. Liebhaber<br />

dieser Bauform heben einen Vorteil besonders<br />

an Sommertagen hervor: Die bessere<br />

Belüftung des Ohres sorgt für einen geringeren<br />

Hitzestau als bei ohrumschließenden<br />

Modellen. Man sollte allerdings ausprobieren,<br />

ob einem der Druck auf der Ohrmuschel<br />

auch über längere Zeiträume hinweg<br />

angenehm ist. Bei geschlossenen Systemen<br />

ist darauf zu achten, dass das Polster überall<br />

mit dem Ohr abschließt, was jedoch je<br />

nach Ohrform und -größe nicht immer ganz<br />

einfach ist.<br />

Möchte man auch bei sportlichen Aktivitäten<br />

nicht auf Musik verzichten oder<br />

reagiert die Frisur empfindlich auf enganliegende<br />

Bügel, sind In-Ear-Köpfhörer die<br />

richtige Wahl. Wichtig ist der passgenaue<br />

Sitz im Ohr, da ansonsten die Basswiedergabe<br />

beeinträchtigt werden kann. Durch<br />

die geringe Membran- und Gehäusegröße<br />

muss man oft mit klanglichen Abstrichen<br />

rechnen. Da die Membranen sehr nah am<br />

Offener Kopfhörer von HiFiMAN<br />

Trommelfell liegen, sollte hier besonders<br />

auf den Gehörschutz geachtet werden.<br />

Treiberarten<br />

Wie auch bei Regal- oder Standlautsprechern<br />

unterscheiden sich Kopfhörer nach<br />

dem Antriebsprinzip der Membran. Heute<br />

sind größtenteils dynamische Treiber in<br />

Kopfhörern verbaut, im High-End-Bereich<br />

findet man vereinzelt auch Wandler nach<br />

elektrostatischem Prinzip.<br />

Beim dynamischen Wandler sorgt ein Permanentmagnet<br />

für ein kräftiges Magnetfeld. In<br />

dieses Magnetfeld taucht eine bewegliche<br />

Spule ein (deshalb auch „Tauchspulenwandler“<br />

genannt), an der das Audiosignal<br />

anliegt. Dadurch wird die Spule von Strom<br />

durchflossen und die entstehende Lorentz-<br />

Kraft versetzt die Spule und die daran befestigte<br />

Membran in Schwingung. Der generelle<br />

Nachteil dieses Prinzips besteht darin,<br />

dass die Spule eine relativ hohe Masse an<br />

der Membran darstellt. Bei einem Lautsprecher<br />

findet man oft große und schwere<br />

Dauermagneten. Um bei Kopfhörern Größe<br />

und Gewicht in einem vertretbaren Bereich<br />

zu halten, kommen sehr starke Magneten<br />

zum Einsatz, z. B. aus Neodym-Legierungen.<br />

Ohrumschließende Kopfhörer (Around-Ear) Ohraufliegende Kopfhörer (On-Ear) In-Ear-Kopfhörer<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Beyerdynamic, Bose, Sennheiser<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Der elektrostatische Wandler besteht aus<br />

zwei gegenüberliegenden Elektroden, zwischen<br />

denen sich die leitfähige Membran<br />

befindet. Üblicherweise wird an den Elektroden<br />

die Spannung des Audiosignals angelegt,<br />

während die Membran selbst einer<br />

hohen Gleichspannung unterliegt. Die treibende<br />

Kraft, die aus der elektrostatischen<br />

Anziehung resultiert, greift an der gesamten<br />

Membran gleichmäßig an. Außerdem ist an<br />

der Membran keine zusätzliche Masse angebracht,<br />

lediglich die geringe Eigenmasse<br />

muss in Schwingung versetzt werden. Diese<br />

Tatsachen begründen die große Impulstreue<br />

und Linearität der elektrostatischen Wandler,<br />

was sie bei audiophilen Anwendern so<br />

beliebt macht. Mögliche Nachteile sind der<br />

hohe Anschaffungspreis, die mechanische<br />

Empfindlichkeit der Konstruktion und die<br />

Gefahr eines akustischen Kurzschlusses an<br />

der Membran, was zu einer Verschlechterung<br />

der Basswiedergabe führen würde.<br />

Zu beachten ist, dass für das Bereitstellen<br />

der hohen Versorgungsspannung ein separates<br />

Netzteil benötigt wird. Elektrostaten<br />

sind also für den Spaziergang mit dem iPod<br />

eher ungeeignet.<br />

Sennheiser ist Marktführer im Funkbereich<br />

Korb<br />

Sicke<br />

Schwingspule<br />

Membran<br />

Noise Cancellation<br />

Immer verbreiteter sind Modelle, die ein<br />

aktives Ausblenden des Umgebungslärms<br />

versprechen. Dazu kommt das Prinzip des<br />

Gegenschalls zum Einsatz. Im Gehäuse der<br />

Hörer sind Mikrofone angebracht, die die<br />

Störgeräusche außerhalb und innerhalb des<br />

Hörers aufzeichnen. Das daraus gewonnene<br />

Signal wird dem Musiksignal phasengedreht<br />

zugemischt, sodass es zu einer Auslöschung<br />

kommt. So kann auch in lauten Umgebungen<br />

problemlos Musik genossen werden.<br />

Sennheiser bietet bereits eine digitale<br />

Weiterentwicklung (NoiseGard/digital)<br />

dieses Prinzips an, bei der der Benutzer entscheiden<br />

kann, in welchem Frequenzbereich<br />

Störgeräusche ausgeblendet werden sollen.<br />

Dem Vorteil der großen möglichen Dynamik<br />

und dem Schutz der Ohren stehen klangliche<br />

Beeinflussungen durch das hinzugefügte Signal<br />

gegenüber. Außerdem wird für diese<br />

Arbeitsweise eine Energiequelle in Form von<br />

Batterien oder Akkus benötigt. Während<br />

einige Modelle auch ohne Stromzufuhr als<br />

normale Kopfhörer nutzbar sind, herrscht bei<br />

anderen Stille, sobald die Batterien leer sind.<br />

Kabelsalat<br />

Gerade beim Musikgenuss auf der Couch, im<br />

Bett oder bei alltäglicher Hausarbeit gibt es<br />

einen entscheidenden Störfaktor am Kopfhörer:<br />

das Kabel. Während in den 1970er<br />

Jahren noch Sichtkontakt zwischen Sender<br />

und Empfänger nötig war, damit die Infrarotverbindung<br />

nicht unterbrochen wurde,<br />

ist mit digitalen Funkstrecken heute schon<br />

wesentlich mehr Komfort möglich. Allgemein<br />

kann man sagen, dass man für gleiche<br />

Klangqualität bei einem Funkkopfhörer wesentlich<br />

tiefer in die Tasche greifen muss als<br />

für das kabelgebundene Gegenstück, denn<br />

zu dem Konstruktionsaufwand des eigentlichen<br />

Kopfhörers kommt noch die Funktechnik<br />

hinzu. Die digitale Signalübertragung<br />

sichert mittlerweile eine sehr hohe Klangqualität,<br />

während bei früheren analogen<br />

Modellen oft Rauschen mit ins Signal kam.<br />

Der Wahlausgang<br />

Neben dem Blick auf Klangprozente ist bei<br />

der Kopfhörerwahl die persönliche Vorliebe<br />

ausschlaggebend. Die subjektive Wahrnehmung<br />

spielt eine große Rolle beim<br />

Klang eines Kopfhörers. Schon der Unterschied<br />

zwischen geschlossener und offener<br />

Arbeitsweise oder der Auflagedruck<br />

von Bügel und Ohrpolstern können unterschiedliche<br />

Klangempfindungen hervorrufen.<br />

Auch das geplante Einsatzgebiet ist<br />

entscheidend für die Wahl des passenden<br />

Equipments. Mit dem Wissen um die verschiedenen<br />

Konstruktionen sind Sie jedoch<br />

bestens gewappnet!<br />

N<br />

Prinzip des elektrodynamischen Wandlers<br />

t<br />

Abdeckkappe<br />

S<br />

S<br />

N<br />

Magnet<br />

Transformator<br />

Audiosignal<br />

Hochspannung<br />

Polplatten<br />

Prinzip des elektrostatischen Wandlers<br />

Schalldruck<br />

Membran<br />

Statoren<br />

Schalldruck des äußeren Lärms<br />

NoiseGard erzeugt einen Gegenschall<br />

um 180 Grad phasenverschoben<br />

um bis zu 90% reduzierter Restschall<br />

Das Gegenschallprinzip<br />

Boses Geräuschreduktion sollte ursprünglich<br />

Piloten vom Fluglärm befreien<br />

Wissen 29


Dr. Sound klärt auf<br />

Stark, stärker, verstärkt: Ein Audiosignal wird, bis es über den Lautsprecher unser Ohr<br />

erreicht, auf seinem Weg von verschiedensten Umformungen bestimmt. Diese beginnen<br />

am Eingang des Hi-Fi-Gerätes und enden vor dessen Ausgang. Was geschieht dort alles?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Die Verstärkerschaltung ist ein tragendes<br />

Element der Nachrichtentechnik<br />

und damit auch der Audio-Hi-Fi-<br />

Branche. In diesem Artikel werden wir Ihnen<br />

einiges zu diesen Schaltungen und<br />

Anwendungen darstellen. Dabei erheben<br />

wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es<br />

bleibt im Rahmen eines Überblickes. Erläutert<br />

werden die Begriffe, die in unseren Gerätetests<br />

verwandt werden, eine Erklärung<br />

des eigentlich physikalischen Prozesses würde<br />

hier den Rahmen sprengen.<br />

Zu den ersten breitenwirksam genutzten<br />

Verstärkerelementen zählt die Elektronenröhre.<br />

Ihre technischen Eigenschaften sind<br />

bis heute, wenn sie mit dem adäquaten<br />

Schaltungsaufwand betrieben wird, hervorragend.<br />

Ihre Ablösung übernahm der<br />

Transistor, der energie- und schaltungseffizienter<br />

eingesetzt werden konnte.<br />

Seine Bauformen wurden immer weiter<br />

entwickelt und so kann man bis heute auf<br />

verschiedene, für spezielle Anwendungen<br />

besonders geeignete Typen zurückgreifen,<br />

zu denen eine Reihe von sogenannten Feldeffekttransistoren<br />

(FET) zählen. Große komplexe<br />

Schaltungen erfordern aufgrund der<br />

Gehäusebauformen der Transistoren mehr<br />

Platz. Genauso wie es mit der Röhre war,<br />

die mehr Platz einnahm als eine Handvoll<br />

Transistoren, übernahmen später die integrierten<br />

Schaltungen (IC-Integrated Circuit)<br />

in Form von kleinen schwarzen Kunststoffblöcken,<br />

die mit vielen kleinen, silbernen<br />

Beinchen ausgestattet sind, die Herrschaft<br />

auf den Platinen. Wir beschränken uns hier<br />

auf die Operationsverstärker (OPV), die auf<br />

weniger als einem Quadratzentimeter viele<br />

Miniaturtransistoren und weitere Bauteile<br />

zu einer fertig einsetzbaren Schaltung vereinen.<br />

Sie sind die logische Konsequenz<br />

aus den gesteigerten Anforderungen an<br />

die Effizienz gepaart mit geringerem Platzbedarf<br />

bei höherer Schaltungsdichte und<br />

Energieverbrauchsoptimierung. Ganz nebenbei<br />

verhindern die kurzen Schaltungswege<br />

im OPV Anfälligkeiten für Störungen<br />

von außen. Es gibt auch OPVs, die weiterhin<br />

ohne IC auskommen und ebenfalls in<br />

einem kleinen Gehäuse untergebracht sind.<br />

Sie sind zum Teil schon mit den neuesten<br />

Generationen von Transistoren und anderen<br />

Bauteilen den Small Surface Devices<br />

(SMD)* ausgestattet. Auch diese SMD-<br />

Bauteile ermöglichen gegenüber ihren Vorgängern<br />

wiederum eine erhöhte Packungsdichte<br />

im Schaltungsdesign, und das bei<br />

geringe ren Verlustleis tungen. Sie stehen<br />

den typischen Kleinsignaltransistoren in<br />

nichts nach. Es ist leider eine typische Angewohnheit<br />

der Menschheit, Dinge abzulehnen,<br />

die neu sind und anders aussehen<br />

als die, die sich im bisherigen Bewusstsein<br />

eingeprägt haben. Viele Hi-Fi-Freunde vertrauen<br />

bis heute den Transistoren nicht<br />

und klammern sich an die Röhre wie an die<br />

letzte Rettungsboje. Der gleiche Argwohn<br />

wird den SMDs entgegengebracht. Alles zu<br />

Unrecht, denn es kommt immer darauf an,<br />

wie die Bauteile eingesetzt werden. Viele<br />

Hi-Fi-Geräte wuchern nach außen mit ihren<br />

glimmenden Kolben, sind in Wirklichkeit je-<br />

Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, Burmester<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


doch nur Pseudo-Hybriden. Sie haben mit<br />

einem reinen Röhrengerät meist nur wenige<br />

Bauteile gemein und klingen zudem<br />

deutlich verfärbter. Meist bieten sie nicht<br />

die notwendige Anodenspannung, um die<br />

Röhre in einem linearen Arbeitsbereich zu<br />

betreiben, in der sie so sauber arbeitet,<br />

dass sie keinen Eigenklang entwickelt.<br />

Wenn ein reines Röhrengerät eine eigene<br />

Soundästhetik aufweist, liegt das auch an<br />

den Ein- und Ausgangsüber tragern (Trafos,<br />

die Signalleis tungen umwandeln, siehe Dr.<br />

Sound 1/2012, S. 34), einen weiteren Anteil<br />

daran tragen die Auskoppelkondensatoren.<br />

Bestimmung der Verstärkung<br />

Egal von welcher Schaltung wir hier ausgehen,<br />

an ihnen können verschiedene Parameter<br />

bestimmt werden. Für alle veränderlichen<br />

Verstärkerschaltungen kann das<br />

Verhältnis der Verstärkung in dB (Dezibel)*<br />

bestimmt werden. Meist wird dies mit dem<br />

Die Grafik zeigt, mit welchem Verstärkungsverhältnis<br />

(Gain) und über welche Bandbreite ein<br />

Verstärker arbeitet<br />

Spannungsverstärkung<br />

Die Spannungsverstärkung wird überall<br />

dort eingesetzt, wo es notwendig ist, ein<br />

Audio signal mit einer geringen Signalspannung<br />

auf ein Spannungsniveau zu verstärken,<br />

das gegenüber Störungen von außen<br />

weniger anfällig ist. Zudem bietet es nachgeschalteten<br />

Baugruppen eine bessere Voraussetzung<br />

zur Signalweiterverarbeitung.<br />

Das wird deutlich, wenn man sich einmal<br />

vor Augen hält, wie klein die Signalspannungen<br />

im Audiobereich sind (siehe dazu<br />

Dr. Sound 2/2011, S. 24). Audiosignale aus<br />

dem Bereich des Mikrovolts (μV) oder des<br />

Millivolts (mV) können nach mehrfacher<br />

Verstärkung am Ausgang eines Leistungsverstärkers<br />

bis zu 50 Volt (V) und mehr erreichen.<br />

Es wird deutlich, das dies nur über<br />

verschiedene Stationen der Verstärkung<br />

geschehen kann. In dem Zusammenhang<br />

fällt auch gern die Begrifflichkeit des Verstärkungsfaktors.<br />

So erfolgt eine Verdoppelung<br />

einer Signalspannung bei einem<br />

Verstärkungsfaktor von 2, d. h. sie ändert<br />

ihren Betrag von z. B. 1 V auf 2 V, was in diesem<br />

Fall einer Pegel*anhebung von 6 dB<br />

Verschiede ne Röhren, Transistoren, FETs und<br />

OPVs im Größenvergleich<br />

englischen Begriff Gain gekennzeichnet. Im<br />

Hi-Fi-Bereich bieten viele Geräte wie Vorverstärker<br />

(Preamps) oder Vollverstärker diese<br />

Möglichkeit, während z. B. Monoblockendstufen<br />

dies bis auf wenige Ausnahmen nicht<br />

anbieten. Auch bei <strong>Phono</strong>vorstufen gibt es<br />

Modelle, die mit oder ohne veränderlicher<br />

Verstärkung arbeiten können. Ohne die<br />

Möglichkeit einer Veränderung ist der Verstärkungsfaktor<br />

voreingestellt. Die Bandbreite<br />

gibt an, in welchem Übertragungsbereich<br />

der Verstärker eine möglichst lineare<br />

Signalanhebung durchführt. Ein weiterer<br />

wichtiger Begriff ist die Slew-Rate. Sie steht<br />

für die Anstiegsgeschwindigkeit des Ausgangs<br />

eines Verstärkers und wird in Volt pro<br />

Mikro sekunde (V/μs) angegeben. Damit wird<br />

angezeigt, wie schnell der Ausgang eines<br />

Verstärkers seine Spannung ändern kann.<br />

Dadurch wird auch bestimmt, welche größtmögliche<br />

Frequenz mit welcher maximalen<br />

Amplitude ausgegeben werden kann.<br />

entspricht. Ein veränderlicher Widerstand,<br />

so wie ihn häufig ein Lautstärkeregler darstellt,<br />

wird dazu eingesetzt, um den Verstärkungsfaktor<br />

von außen zu verändern.<br />

Dabei ist eine Signalanhebung von 60 dB,<br />

was einem Verstärkungsfaktor von 1 000<br />

entspricht, keine Seltenheit.<br />

Der Standard-OPV NE5532 als Spannungsverstärker<br />

und ein Streichholz als Größenvergleich<br />

Dieter Burmester,<br />

Geschäftsführer Burmester Audio<br />

Ist die symmetrische<br />

Führung von Audiosignalen<br />

das Optimum<br />

oder nur ein Weg der<br />

Signalaufbereitung?<br />

Das Thema ist so komplex,<br />

dass man es nicht<br />

mit ein paar Worten befriedigend beantworten<br />

kann. Grundsätzlich ist die symmetrische<br />

einer asymmetrischen Signalführung<br />

vorzuziehen, weil sie erstens die<br />

Signalführung von der Abschirmung oder<br />

Masse unabhängig macht und zweitens<br />

weil sie eine hohe Unterdrückung äußerer<br />

Störeinwirkungen herbeiführt, zumindest<br />

ist dies bei der von uns eingesetzten<br />

Symmetrierung der Fall. Die symmetrische<br />

Audioverbindung verhindert grundsätzlich<br />

das Problem der Ausgleichsströme, die<br />

unweigerlich bei asymmetrischen Verbindungen<br />

über die Signalmasse zwischen<br />

zwei Geräten fließen. Ganz nebenbei<br />

werden dadurch auch die Brummschleifen<br />

vermieden, die durch doppelte Schutzkontakterdungen<br />

entstehen. Wenn diese<br />

Grundbedingungen erfüllt sind, ist klar,<br />

wo der klangliche Vorteil liegt. Man darf<br />

nicht vergessen, dass es immer einen<br />

Punkt in der Schaltung geben muss,<br />

an dem das Audiosignal asymmetrisch<br />

geführt wird, damit die Gleichtaktunterdrückung<br />

funktioniert. Dies stellt aber kein<br />

Problem dar, wenn das interne Bezugspotenzial<br />

entkoppelt ist von dem der<br />

anderen Geräte.<br />

Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />

Signalführung in Ihren Audioprodukten?<br />

Grundsätzlich nutzen wir bei Burmester an<br />

allen analogen Ein- und Ausgangsstufen<br />

und Verbindungen unsere X-Amp2-Operationsverstärker<br />

für die beste Gleichtaktunterdrückung<br />

an den Eingängen. Zum Teil<br />

ist die Signalführung in unseren Produkten<br />

auch intern symmetrisch aufgebaut, und<br />

zwar dort, wo sie den größten Nutzen im<br />

Signal-Fremdspannungsabstand hat.<br />

Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />

bevorzugen Sie?<br />

In unseren Leistungsendstufen arbeiten<br />

wir ausschließlich mit Class-A- oder<br />

Class-AB-Schaltungen, weil bei diesen<br />

Schaltungssystemen der Dämpfungsfaktor<br />

am höchsten ist und das wiederum<br />

eine optimale Kontrolle des Lautsprechers<br />

durch die Endstufe bedeutet. Unter<br />

Abwägung aller Vor- und Nachteile wie<br />

Verzerrungen insbesondere bei geringen<br />

Aussteuerungen oder der Niederohmigkeit<br />

der Ausgangsstufen halte ich diskret mit<br />

Transistoren aufgebaute Class-A- oder<br />

-AB-Endstufen für das beste Prinzip.<br />

Wissen 31


Keine Spannungsverstärkung<br />

Es gibt viele Anwendungsfälle, in denen es<br />

nicht notwendig oder erwünscht ist, den<br />

Signalpegel anzuheben, also keine Spannungsverstärkung<br />

vorzunehmen. Dies wird<br />

mit Impedanzwandlern oder Pufferverstärkern<br />

erreicht. Im Allgemeinen handelt es<br />

sich dabei um die bereits beschriebenen<br />

Verstärkerschaltungen, mit dem Unterschied,<br />

dass sie den fest eingestellten Verstärkungsfaktor<br />

von 1 aufweisen und damit<br />

dem Signal eine Anhebung von 0 dB zufügen.<br />

Ihr Eingang ist selbst sehr empfindlich<br />

(hochohmig), ihr Ausgang dagegen bietet<br />

ein sehr robustes Signal an (niederohmig).<br />

Diese Schaltung birgt den Vorteil, eine<br />

rückwirkungsfreie Entkoppelung zum Ursprungssignal<br />

bereitzustellen und nachfol-<br />

Carlos Candeias,<br />

Geschäftsführer B.M.C. Audio<br />

Ist die symmetrische<br />

Führung von Audiosignalen<br />

das Optimum<br />

oder nur ein Weg der<br />

Signalaufbereitung?<br />

Symmetrische Signalführung<br />

hat unbestreitbare<br />

Vorteile gegenüber der einfachen<br />

Signalführung. Man ist von der Erde, auf<br />

der auch andere Signale als Musik laufen,<br />

weitgehend unabhängig, hat bei gleicher<br />

Elektronik die doppelte Signalanstiegszeit<br />

und es löschen sich auch weitgehend<br />

alle geradzahligen harmonischen Verzerrungen<br />

aus. Verwirrung über die Vorteile<br />

stiften die vielen nichtsymmetrischen<br />

Geräte, denen durch zusätzliche Stufen<br />

symmetrische Ein- bzw. Ausgänge verschafft<br />

werden. In dem Fall gibt es selbstverständlich<br />

nur den Nachteil der zusätzlichen<br />

Stufen und die Vorteile verlieren<br />

sich in der asymmetrischen Architektur.<br />

Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />

Signalführung in Ihren Audioprodukten?<br />

An sich nutzen wir wo immer es geht<br />

symmetrsiche Architektur. Mal sind<br />

es Differenzial-Spannungsverstärker,<br />

mal auch unsere Current-Injection-<br />

Stromeingänge, die ausschließlich<br />

symmetrisch funktionieren. Selbst die<br />

Lautsprecherausgänge an unseren Verstärkern<br />

sind symmetrisch.<br />

Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />

bevorzugen Sie?<br />

Wir verwenden ausschließlich unsere<br />

LEF-Schaltungen, deren Vorteile und<br />

Beschreibung hier den Rahmen sprengen<br />

würden. Wir haben damit niedrige<br />

Verzerrungen, ohne auf Gegenkopplung<br />

angewiesen zu sein, können komplexe<br />

Lasten leicht betreiben und haben einen<br />

sehr kurzen Signalweg.<br />

genden Audioschaltungen wie Klangregelungen<br />

oder angeschlossenen Geräten<br />

eine sogenannte niederohmige Quelle zur<br />

Verfügung zu stellen. Sie stellen aber keine<br />

galvanische Trennung her, das kann<br />

nur ein Übertrager. Niederohmig steht<br />

hier stellvertretend für die Fähigkeit, bei<br />

gleichbleibender Spannung einen hohen<br />

Stromfluss „aus der Quelle“ gewährleisten<br />

zu können. In dem Zusammenhang fällt<br />

auch die Begrifflichkeit Stromverstärkung/<br />

Anpassung. Es wird also mehr elektrische<br />

Energie bei gleicher Spannung zur Verfügung<br />

gestellt. Wichtig ist diese Anpassung,<br />

um Nachfolgeschaltungen ohne zusätzliche<br />

Spannungsverstärkung zu betreiben,<br />

also auch keinen weiteren hochohmigen<br />

Eingang, der anfällig für Rauschen etc. ist.<br />

Diesbezüglich kommt häufig der Begriff<br />

Leistungsanpassung vor, da der Ausgangswiderstand<br />

gleich dem Eingangswiderstand<br />

ist. Als Anmerkung: An einem hochohmigen<br />

Ausgang wäre dagegen schnell<br />

An den Ein- und Ausgängen<br />

Symmetrier-, Desymmetrier-, Differenzverstärker<br />

– das sind Fachbegriffe, die häufig<br />

in Verbindung mit den Ein- und Ausgängen<br />

an Geräten in Verbindung gebracht werden.<br />

Auch sie basieren auf den bisher besprochenen<br />

Verstärkern, sie existieren meist<br />

in Form der Impedanzwandlung oder mit<br />

einem fest eingestellten Verstärkungsfaktor<br />

bzw. dem Gegenteil davon: dem Dämpfungsfaktor.<br />

Sehr oft bedient man sich der<br />

praktischen Möglichkeiten, die OPVs bieten,<br />

um Symmetrier- und Differenzverstärker<br />

aufzubauen. Der Symmetrierverstärker erzeugt<br />

aus einem unsymmetrischen Signal<br />

das symmetrische Signal für die Audioübertragung.<br />

Am Geräteeingang übernimmt der<br />

Desymmetrierverstärker das ankommende<br />

Im Hi-Fi-Bereich fast ausgestorben: die Übertrager.<br />

Es gibt sie in sehr vielen Bauformen<br />

mit einem sich über längere Leitungsstrecken<br />

abschwächenden Signal zu rechnen,<br />

welches dann erst wieder verstärkt werden<br />

müsste – mit Konsequenzen. Deshalb werden<br />

niederohmige Ausgänge an Hi-Fi-Geräten<br />

favorisiert. Ausnahmen bilden einige<br />

Abtastsysteme für Schallplatten.<br />

Neueste SMD-Technik bieten OPVs – hier als<br />

Impedanzwandler mit kleinsten Abmessungen<br />

Signal wieder und erzeugt unter der Auslöschung<br />

der eventuell induzierten Störanteile<br />

ein unsymmetrisches Quellsignal. Manche<br />

Geräte nutzen aber intern die symmetrische<br />

Signalführung weiter. Das Prinzip ist sehr gut<br />

geeignet, um die induzierten Störungen auf<br />

langen Leitungen auszulöschen und Brummschleifen<br />

zu verhindern. Es gibt daneben<br />

auch die symmetrische Übertragung mit<br />

Trafos, auch Übertrager genannt (siehe Dr.<br />

Sound 1/2012, S. 34), die gleichzeitig eine<br />

galvanische Trennung der Geräte bereitstellen.<br />

Das erfordert besonders sauber produzierte<br />

und magnetisch abgeschirmte Trafos.<br />

Viele sprechen ihnen Vorteile zu, aber nur<br />

der Rundfunk ist verpflichtet, sie zu benutzen.<br />

Kritiker meiden die symmetrische Übertragung<br />

aufgrund der teilweise mangelhaft<br />

ausgeführten Gleichtaktunterdrückung, im<br />

englischen Common Mode Rejection Ratio<br />

(CMRR), und der zusätzlichen Verstärkungsstufen<br />

im Signalweg. Die CMRR zeigt an,<br />

wie gut Störungen auf der Signalleitung an<br />

einem symmetrischen Eingang unterdrückt<br />

werden. Da OPVs und diskrete Schaltungen<br />

auch intern minimale Abweichungen besitzen,<br />

kann die Unterdrückung von Störungen<br />

nicht unendlich groß sein.<br />

Verstärkergegenkopplung<br />

Eine Gegenkopplung wirkt sich nicht grundsätzlich<br />

negativ auf den Klang aus. Sie dient<br />

der Linearisierung des Verstärkungsverhaltens<br />

durch Verminderung der Verzerrungsanteile.<br />

Auch Bauteiltoleranzen werden<br />

dadurch ebenfalls besser ausgeglichen. Im<br />

Prinzip wird ein Teil des Ausgangssignals<br />

eines Verstärkers auf dessen Eingang wieder<br />

zurückgeführt. Diese Rückantwort-<br />

Gegenkopplung, im englischen Feedback<br />

genannt, zeigt dem Verstärker an, ob er<br />

noch ideal arbeitet. Dabei hilft eine mehr<br />

oder minder aufwendige Regelkreisschaltung.<br />

In komplexen Verstärkerschaltungen<br />

können an vielen einzelnen Stationen des<br />

Audiosignals Gegenkopplungen auftreten.<br />

Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, AVM, B.M.C. Audio<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Wenn in einer Verstärkerschaltung mehrere<br />

Gegenkopplungszweige vorliegen, nennt<br />

man dies eine verteilte Gegenkopplung.<br />

Dieser Regelschritt bringt aber immer eine<br />

Verringerung der Verstärkungsleistung mit<br />

sich. Bei Röhrenverstärkern bedingt eine<br />

stärkere Gegenkopplung auch stets einen<br />

Mehraufwand an Röhren, denn die eigentliche<br />

Verstärkungsleistung dieser ist geringer.<br />

Weil man aber den Ausgangsübertrager<br />

nicht so einfach mit einbeziehen kann,<br />

kommt bei Röhrenschaltungen häufiger eine<br />

sehr geringe Gegenkopplung zur Anwendung.<br />

Zu den bekannten Problemen der<br />

Gegenkopplung zählen die extrem schnell<br />

und kurzzeitig auftretenden „Überschwinger“<br />

im Einschwingverhalten am Ausgang<br />

des Verstärkers. Schließlich bedarf es etwas<br />

Zeit, bis der gegengekoppelte Verstärker<br />

auf einen sehr steilflankigen Impuls an seinem<br />

Eingang reagieren kann. Hier spielt es<br />

eine Rolle, wie schnell das Gegenkopplungssignal<br />

vom Ausgang des Verstärkers wieder<br />

an dessen Eingang zurückgeführt werden<br />

kann, damit dieser Impuls den Ausgang<br />

Class A<br />

Klassisch gesehen ist Class A eine „Eintaktschaltung“,<br />

in der ein Leistungstransistor<br />

oder eine Leistungsröhre die Verstärkung<br />

zum Antrieb des Lautsprechers oder Kopfhörers<br />

übernimmt. Es gehört hier zum besonderen<br />

Aufwand, sicherzustellen, dass<br />

im Bereich der linearen Kennlinie gearbeitet<br />

wird, sonst steigen die Verzerrungen. Die<br />

Leistungsausbeute ist begrenzt auf die Fähigkeiten<br />

des verstärkenden Bauteils und beim<br />

Transistor durch die hohe Basisvorspannung<br />

und die damit einhergehende hohe Ruhestromregelung.<br />

Diese erzeugt eine hohe<br />

Verlustleistung, weil der Transistor schon in<br />

einer hohen Grundverstärkung arbeitet. Damit<br />

liegt er aber im Bereich seiner linearen<br />

Kennlinie und das Ergebnis klingt besser.<br />

nicht zum Überschwingen bringt. Hier ist es<br />

wichtig, die obere Grenzfrequenz und damit<br />

die Bandbreite des Verstärkers sehr weit zu<br />

halten, was aber immer im Wechselspiel mit<br />

der Dämpfung gegen eine Selbsterregung<br />

zum Schwingen steht. Es wird heiß diskutiert,<br />

aber die „Über-alles-Gegenkopplung“,<br />

die gern als Lösung jeglicher Verstärkerprobleme<br />

angeführt wird, kann die kurzzeitigen<br />

Impulsübersteuerungen nicht beheben, weil<br />

sie zu langsam reagiert. Die daraus resultierenden<br />

Verzerrungen hoher Frequenzanteile<br />

im Audiosignal sind als solche nicht hörbar,<br />

können aber durch Intermodulationen tieffrequentere<br />

Audiosignale beeinflussen.<br />

Eingang<br />

Verstärker<br />

Rückkoppler<br />

Ausgang<br />

Leistungsverstärkung<br />

Die Leistungsverstärkung ist eine Schaltungsart,<br />

die vorrangig darauf ausgelegt ist,<br />

die Stromaufnahme angeschlossener Lasten<br />

zu befriedigen. Sie muss also in erster Linie<br />

eine hohe Stromverstärkung aufweisen und<br />

ist somit der letzte Schaltungsabschnitt z. B.<br />

in einem Hi-Fi-Vollverstärker oder einer Endstufe,<br />

um den Lautsprecher anzutreiben. Der<br />

Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass<br />

es in den eben genannten Geräten noch<br />

eine sogenannte Treiberstufe vor der eigentlichen<br />

Ausgangsschaltung gibt, die die<br />

Aufgabe einer leichteren Spannungsverstärkung<br />

übernimmt. Im Allgemeinen sind dies<br />

reine Stromverstärker, wie die schon weiter<br />

oben beschriebenen Impedanzwandler, die<br />

auch für Kleinsignale eingesetzt werden. Im<br />

weiteren Sinne sprechen wir jetzt von der<br />

Endstufenschaltung, die auch Leistungsverstärker<br />

genannt wird, weil sie immer Spannung<br />

und Strom gleichzeitig steigern kann<br />

und das Produkt daraus eine elektrische Leistung<br />

darstellt (P ist gleich U mal I).<br />

l/mA<br />

0<br />

Transistor<br />

Röhre<br />

U/V<br />

Die Kennlinien von Transistor und Röhre zeigen<br />

an, in welchem Bereich sie linear arbeiten<br />

Andererseits lässt dies weniger Spielraum,<br />

um noch mehr „Verstärkung“ zuzulassen,<br />

deshalb ist die Leistungsausbeute geringer.<br />

U<br />

t<br />

UB<br />

Eingang<br />

UB<br />

Ausgang<br />

Die Emitterschaltung ist ein Ausgangspunkt<br />

für Class-A-Verstärkerstufenansätze<br />

U<br />

t<br />

Günther Mania,<br />

Entwicklungsleitung AVM<br />

Ist die symmetrische<br />

Führung von Audiosignalen<br />

das Optimum<br />

oder nur ein<br />

Weg der Signalaufbereitung?<br />

Symmetrische Signalführung<br />

zwischen den Komponenten<br />

der Anlage ist im Hinblick auf optimale<br />

Störabstände auf jeden Fall vorteilhaft,<br />

weil sie immun gegen äußere Störfelder<br />

ist. Das gilt auch dann, wenn<br />

im Geräteinneren die Verarbeitung<br />

unsymmetrisch erfolgt. Bei manchen<br />

Baugruppen (D/A-Wandler, elektronische<br />

Potis usw.) ist auch geräteintern die symmetrische<br />

Signalbearbeitung vorteilhaft,<br />

weil sich dadurch Fehler der einzelnen<br />

Baugruppen bis zu einem gewissen<br />

Grad kompensieren. Das gilt aber nur<br />

für bestimmte Baugruppen. Generell<br />

bedingt die symmetrische Signalverarbeitung<br />

bei elektronischen Geräten<br />

nämlich immer eine Verdoppelung der<br />

Elektronik im Signalweg. Ein Entwickler<br />

muss daher abwägen, wo symmetrische<br />

Verarbeitung sinnvoll ist und wo eher<br />

von Nachteil.<br />

Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />

Signalführung in Ihren<br />

Audio produkten?<br />

Speziell bei längeren Signalwegen, bei<br />

D/A-Wandlern, bei der elektronischen<br />

Lautstärkeeinstellung und bei Röhrenschaltungen<br />

in Vorstufen. Bei reinen<br />

Verstärkerzügen nicht, weil die Verdoppelung<br />

der beteiligten Elektronik hier<br />

Nachteile bringt (z. B. Rauschen).<br />

Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />

bevorzugen Sie?<br />

Bei Verstärkern bis 400 Watt auf jeden<br />

Fall die unsymmetrische Variante. Das<br />

ist auch sinnvoll, weil 99,9 Prozent aller<br />

Frequenzweichen unsymmetrisch aufgebaut<br />

sind. Oberhalb 400 Watt aus<br />

Sicherheitsgründen die symmetrische<br />

Schaltung, weil die Ausgangsspannungen<br />

dann nicht in den berührungsgefährlichen<br />

Bereich kommen.<br />

Allerdings ist hier Aufwand nötig, um<br />

den Nachteil der (pro Verstärkerzug)<br />

halbierten Last auszugleichen. Für hohe<br />

Leistungsansprüche setzen wir nach wie<br />

vor auf Class-AB-Schaltungen, weil hier<br />

mit einem vertretbaren elektronischen<br />

Aufwand klanglich sehr anspruchsvolle<br />

Lösungen möglich sind. In unseren<br />

Kombi geräten setzten wir auf digitale<br />

Schaltendstufen – hier haben wir eine<br />

sehr gute Lösung gefunden, die bei<br />

bestem Klang auf kleinstem Raum auch<br />

nur geringste Verlustleistungen erzeugt.<br />

Wissen 33


Lothar Wieman,<br />

Chefentwickler T+A Elektroakustik<br />

Ist die symmetrische<br />

Führung von Audiosignalen<br />

das Optimum<br />

oder nur ein<br />

Weg der Signalaufbereitung?<br />

Generell ist die symmetrische<br />

Übertragung wegen der<br />

höheren Störsicherheit bei langen Übertragungswegen<br />

im Vorteil. Bei kurzen<br />

Wegen zwischen beieinander stehenden<br />

Geräten muss man abwägen. Wenn<br />

zumindest eines der Geräte intern<br />

symmetrisch arbeitet (wie die meisten<br />

D/A-Wandler), ist es durchaus sinnvoll,<br />

die Symmetrie so lange zu erhalten wie<br />

möglich. Eine symmetrische Verbindung<br />

von zwei Geräten, die intern asymmetrisch<br />

arbeiten (also nur Symmetrierung/<br />

Desymmetrierung für eine kurze Verbindungsstrecke),<br />

ist eher nachteilig.<br />

Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />

Signalführung in Ihren<br />

Audioprodukten?<br />

Generell für Vorverstärkerausgänge<br />

und Aktivboxen wegen der langen<br />

Übertragungswege. Ebenso bei Endstufeneingängen,<br />

da eine Platzierung der<br />

Endstufen direkt am Lautsprecher sehr<br />

sinnvoll ist, was dann aber eben auch<br />

einen langen Weg zwischen Vorverstärker<br />

und Endstufe bedeutet. Bei unserer<br />

neuen Balanced-E-Serie wird das Signal<br />

unserer symmetrischen Doppel-Differenzial-D/A-Wandler<br />

symmetrisch bis<br />

zum Verstärker geführt.<br />

Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />

bevorzugen Sie?<br />

Aus klanglicher Sicht halte ich unsere<br />

hybriden Verstärker mit röhrenbasierter<br />

Spannungsverstärkung und nachfolgender<br />

MOS-FET-Stromverstärkung für<br />

optimal. Hier wird die wesentliche<br />

Spannungsverstärkung durch eine<br />

Single-Ended Röhrenstufe mit sehr<br />

hoher Betriebsspannung (500 V)<br />

erbracht. Diese Stufe ist klangentscheidend.<br />

Die Ausgangstufe verstärkt nicht<br />

mehr den Signalpegel, liefert nur noch<br />

den nötigen Strom. Das funktioniert so<br />

gut, dass wir bei diesem Verstärker auf<br />

eine Über-alles-Gegenkopplung verzichten<br />

können. Aus energiepolitischer<br />

Sicht sind natürlich Schaltverstärker<br />

die kommende Technik, die in den<br />

letzten Jahren dank der mit modernen<br />

Bauteilen möglichen höheren Schaltfrequenzen<br />

auch klanglich enorm aufholen<br />

konnte. Aktuelle Schaltverstärker<br />

können inzwischen klanglich durchaus<br />

mit konventionellen Class-AB-<br />

Endstufen konkurrieren.<br />

U<br />

U<br />

Dreiecksignalgenerator<br />

GND<br />

t<br />

Si<br />

Si<br />

t GND<br />

Audiosignal<br />

UB<br />

NPN<br />

PNP<br />

GND<br />

UB<br />

U<br />

Class AB<br />

Diese Schaltungsart ist die bekannteste Gegentaktschaltung,<br />

weil hier zwei Leistungstransistoren<br />

oder Leistungsröhren jeweils<br />

einmal die positive und die negative Halbwelle<br />

des Audiosignals verstärken. Sie ist die<br />

verbesserte Variante der Class-B-Schaltung,<br />

die aufgrund von Verzerrungen im Nulldurchgangsbereich<br />

am Übergang der beiden<br />

Halbwellen eigentlich kaum noch eine<br />

Bedeutung im Audiobereich hat. Bei Class<br />

AB bekommen im Unterschied zu Class B<br />

die Endstufentransistoren an ihrer Basis eine<br />

Vorspannung gegenüber dem Eingangssignal<br />

zugeführt. Dies ist die häufigste Endstufenlösung<br />

in Hi-Fi-Verstärkern. Sie ist gegenüber<br />

Class A weitaus leistungseffizienter,<br />

aber nicht gänzlich von Verzerrungen befreit.<br />

Eine Verbesserung bilden eigene Stromquellen<br />

über Leuchtdioden (LED) für die Basis der<br />

Transistoren sowie die Erhöhung des Ruhestroms.<br />

Das dadurch bessere Verhalten bei<br />

den harmonischen Verzerrungen fordert<br />

zwar etwas mehr Verlustleistung, die aber<br />

noch weit hinter Class A liegt.<br />

GND<br />

UB<br />

UB<br />

R2<br />

R2<br />

R1<br />

R1<br />

Si<br />

Si<br />

PNP<br />

NPN<br />

Tiefpassfilter 4. Ordnung<br />

GND<br />

UB<br />

NPN<br />

PNP<br />

GND<br />

Links: Eine typische Class-AB-Schaltung, die das Audiosignal als positive und negative Halbwelle<br />

verstärkt. Rechts: Die Schaltung mit Konstantstromquellen (LED) ist für besseren Klang erweitert<br />

Komparatorschaltung<br />

UB<br />

Class D<br />

Class D steht für die modernsten und absolut<br />

leistungseffizientesten Lösungen im Moment.<br />

Dies bieten die PWM-Endstufen, die<br />

auch Schaltendstufen genannt werden. An<br />

der Stelle, an der sonst linear verstärkende<br />

Leistungstransistoren arbeiten, werden hier<br />

Schalttransistoren eingesetzt. Es entsteht so<br />

gut wie keine Verlustleistung an ihnen, was<br />

dem ganzen Endstufenkonzept einen Wirkungsgrad<br />

von weit über 90 Prozent verleiht.<br />

Ganz grob beschrieben geschieht Folgendes<br />

in der Class-D-Endstufe: Damit die Schalttransistoren<br />

ein Signal zum Ausgang der<br />

Endstufe schalten können, benötigen sie ein<br />

Signal mit eindeutigen Ein- und Ausschaltimpulsen.<br />

Dieses bietet ein pulsweitenmoduliertes<br />

(PWM)-Signal. Das zu verstärkende<br />

Audiosignal wird mit einem hochfrequenten<br />

Dreiecksignal in einer eigenen Komparatorschaltung<br />

(auch eine Anwendung eines<br />

OPVs) verglichen. Dabei entsteht am Ausgang<br />

des Komparators ein PWM-Signal, dessen<br />

Tastverhältnis sich in Abhängigkeit vom<br />

Audiosignal verändert. Mit diesem PWM-<br />

Signal werden die Schalttransistoren gesteuert,<br />

die ein identisches, aber mit Strom<br />

weitaus belastbareres Signal ausgeben. Für<br />

die Lautsprecher ist das jedoch noch nicht<br />

verwertbar, weshalb ein hoch belastbarer,<br />

impulsoptimierter Tiefpassfilter (siehe Dr.<br />

Sound 4/2011, S. 28) dafür sorgen muss,<br />

dass die hochfrequenten Rechteckanteile<br />

des PWM-Signals ausgefiltert werden. Somit<br />

steht nun ein optimal nutzbarer Audioübertragungsbereich<br />

für den Lautsprecher zur<br />

Verfügung. Sollte die Filterung nicht besonders<br />

wirksam ausgelegt sein, können sich<br />

im Audiosignal Summen- und Differenztöne<br />

bilden. Weiterhin können Störsignale auftreten,<br />

die keinerlei harmonischen Bezug zur<br />

verstärkten Musik erkennen lassen (siehe Dr.<br />

Sound 3/2011, S. 35–37).<br />

Das Grundprinzip einer Class-D-Endstufe. Sie wird heute aufwendiger umgesetzt<br />

t<br />

PWM-Signal<br />

LED<br />

LED<br />

PWM-Signal verstärkt<br />

Lautsprechersignal<br />

Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, T+A Elektroakustik<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Notizen aus dem Testlabor<br />

Kopfhörer testet man am gleichen Prüfplatz und am<br />

besten nicht allein. Wie Bewegungen, eine Brille und<br />

das eigene Blutrauschen den Vergleich beeinflussen,<br />

durften wir für diese Ausgabe erfahren.<br />

Während Lautsprechertests bei gleichbleibenden<br />

Hörbedingungen mit<br />

anderen Modellen vergleichbar sind, erhält<br />

man bei einer Kopfhörerrezension<br />

lediglich einen subjektiven Klangeindruck.<br />

Zwar zählt bei Lautsprecherbeurteilungen<br />

auch der persönliche Geschmack, dennoch<br />

erhebt das Ergebnis Anspruch auf Objektivität<br />

und ist auf weitere Personen übertragbar.<br />

Komplett gegensätzlich verhält es<br />

sich bei der Beurteilung von Kopfhörern,<br />

bei der nicht erwartet werden kann, dass<br />

unterschiedliche Testpersonen zu den gleichen<br />

Ergebnissen kommen. Dies beginnt<br />

bereits bei der Bauart der Testmodelle,<br />

die je nach System die körpereigene Physiologie<br />

beeinflussen und Geräusche wie<br />

das Blutrauschen verstärken. Dabei steigt<br />

die Hörschwelle der Hörer individuell stark<br />

an. Bezieht man unsere unterschiedliche<br />

Kopf- und Ohrgeometrie mit ein, führt<br />

dies zu verschiedenen Schalldruckpegeln<br />

in unseren Gehörgängen. Die Größe des<br />

Außenohrs ist dabei besonders relevant,<br />

da sie die Druckkammer, die bei aufgesetztem<br />

Kopfhörer direkt am Ohr entsteht,<br />

primär beeinflusst. Bereits geringste, unvermeidliche<br />

Öffnungen durch Haare oder<br />

ein Brillengestell führen zum Verlust tiefer<br />

Frequenzen, deren untere Grenzfrequenz<br />

vom Spaltmaß der Kammer vorgegeben<br />

wird. Ebenfalls klangbeeinflussend ist die<br />

unscheinbare Frage nach dem Tragekomfort.<br />

Da ein Kopfhörer weder rutschen<br />

noch drücken sollte, wird meist eine bequeme<br />

Haltung eingenommen, die in den<br />

Praxisrelevante Messwerte (Erklärung)<br />

Die ermittelten Messwerte beziehen sich<br />

auf eine praxisrelevante Signalaussteuerung<br />

der elektronischen Baugruppen, die<br />

sich an die Vorgaben der von der EBU und<br />

der SMPTE festgelegten Empfehlungen zur<br />

Programm aussteuerung von audiophiler<br />

Musik und Filmproduktionen anlehnt.<br />

Der Unterschied unserer Messwerte zu<br />

denen der Hersteller angaben liegt in der<br />

wenigsten Fällen exakt reproduzierbar ist.<br />

Ein Verschieben um wenige Millimeter,<br />

das ebenso durch Kopfbewegungen zufällig<br />

hervorgerufen werden kann, führt<br />

zu einer Änderung der Dichte und damit<br />

zur Öffnung der Druckkammer. Auch hohe<br />

Frequenzen bleiben davon nicht unbeeindruckt<br />

und boykottieren eine objektive<br />

Vergleichbarkeit. Stehende Wellen, die<br />

sich zwischen der Kopfhörermembran<br />

und dem Gehörgang bilden, sorgen für<br />

hörbare Resonanzen und beeinflussen die<br />

Membranauslenkung mit gegenphasigen<br />

Frequenzen. Das Verschieben des Kopfhörers<br />

bringt hier keine Vorteile, sondern<br />

versetzt die stehenden Wellen einfach mit.<br />

Zu guter Letzt entscheidet auch der Sitzplatz<br />

über den Klang des Kopfhörers. Da<br />

halboffene und offene Systeme ebenfalls<br />

nach außen abstrahlen, werden die Schallwellen<br />

durch naheliegende Gegenstände<br />

oder Personen getreu dem Reflexionsgesetz<br />

an die Membran zurückgeworfen.<br />

Die Außenseite wird dabei belastet,<br />

was erneut zu einer Beeinflussung des<br />

Frequenzgangs führt.<br />

Unter Beachtung der umsetzbaren Möglichkeiten<br />

mit gleichem Quellmaterial und<br />

identischem Testequipment wird solch ein<br />

Testdurchlauf in unserer <strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Redaktion<br />

von mehreren Personen durchgeführt.<br />

Die gesammelten Eindrücke werden<br />

als subjektiver Querschnitt angegeben, der<br />

das eigene Probehören vor der Kaufentscheidung<br />

jedoch nicht ersetzen kann.<br />

TORSTEN PLESS<br />

Anerkennung dieser Praxis begründet.<br />

Angaben wie Signal-zu-Rauschverhältnis<br />

(SNR), Dynamik AES 17 und THD+N-Level<br />

können bei Vollaussteuerung der Baugruppen<br />

nach Herstellerangaben 20 Dezibel<br />

(dB)* besser sein als unsere. Beispiel: Unser<br />

Messwert 83 dB plus 20 dB ergibt 103 dB<br />

und trifft damit im besten Fall die Angaben<br />

des Herstellers.<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

Kopfhörer<br />

JVC HA-RX900 37<br />

Shure SRH840 37<br />

AKG K 272 HD 38<br />

Bose AE2 38<br />

Philips SHP8000/10 39<br />

Goldring DR150 39<br />

Bowers & Wilkins P5 40<br />

HiFiMAN HE-300 40<br />

Beyerdynamic DT 880 41<br />

German Maestro GMP 435 S 41<br />

Sennheiser HD 650 42<br />

Kopfhörerverstärker<br />

Beyerdynamic<br />

A1<br />

HiFiMAN<br />

EF-5<br />

Canor<br />

TP10<br />

King Rex<br />

HQ1<br />

Lake People<br />

Violectric HPA V100<br />

Monoblockendstufen<br />

Advance Acoustic<br />

MAA-706<br />

Blu-ray-Receiver<br />

T+A<br />

K8<br />

AV-Receiver<br />

Marantz<br />

NR1602<br />

CD-Player<br />

Consonance<br />

Droplet CDP 3.1 linear<br />

Netzwerkplayer<br />

Denon<br />

DNP-720AE<br />

Audioserver<br />

Olive<br />

O6HD<br />

Schallplattenspieler<br />

Block<br />

PS-100<br />

Abtastsysteme<br />

Sumiko<br />

Blue Point Special EVO III<br />

Goldring<br />

Elite<br />

Benz Micro<br />

MC Gold<br />

Denon<br />

DL-103R<br />

Audio-Technica<br />

AT-F7<br />

Shelter<br />

Model 201<br />

Nagaoka<br />

MP-300H<br />

Lautsprecher<br />

WLAN<br />

Teufel Raumfeld Speaker L<br />

Aktiv<br />

KSdigital KSD 2040<br />

Passiv<br />

Naim Ovator S-400<br />

Soundbar<br />

Bose<br />

CineMate1SR<br />

Gut<br />

83,5<br />

Gut<br />

84<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Referenzklasse<br />

95<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

86,5<br />

Gut<br />

76,5<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Gut<br />

73,5<br />

Gut<br />

79<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

52<br />

54<br />

58<br />

60<br />

62<br />

64<br />

67<br />

69<br />

69<br />

70<br />

70<br />

71<br />

71<br />

72<br />

74<br />

76<br />

78<br />

Redaktionstipp 80<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86<br />

Test 35


Lieder, die ins Ohr gehen<br />

Wer flexibel sein möchte und trotzdem auf den guten Ton nicht verzichten kann,<br />

kommt um Kopfhörer nicht herum. Um die Auswahl zu erleichtern, geben wir Ihnen<br />

einen Überblick über den Kopfhörermarkt.<br />

Kopfhörer bieten eine ganze Reihe von<br />

Vorteilen gegenüber Lautsprechern.<br />

Offensichtlich ist natürlich die Flexibilität. Je<br />

nach Situation kann es außerdem praktisch<br />

sein, seine Mitmenschen nicht mit dem eigenen,<br />

ausgefallenen Musikgeschmack zu<br />

belästigen. Zudem kann man die Musik einfach<br />

nur für sich haben. Angenehm ist auch,<br />

zwischen den Hörern scheinbar tie fer in die<br />

Musik einzutauchen. Nicht jeder denkt allerdings<br />

daran, dass man bei Kopfhörern für<br />

vergleichsweise wenig Geld eine Wiedergabequalität<br />

erreicht, die bei Lautsprechern<br />

erst in wesentlich höheren Preisklassen zu<br />

finden ist. Außerdem ist man unabhängig<br />

von der Akustik des Hörraums. Die klangliche<br />

Optimierung eines Zimmers kann teuer<br />

werden und zeitraubend sein. Zu Komplikationen<br />

führt insbesondere das Design, das<br />

mit den eigenen Vorstellungen oder denen<br />

des Partners kollidieren kann. Schlussendlich<br />

ist nicht immer der Platz vorhanden,<br />

um die Lautsprecher überhaupt optimal zu<br />

platzieren, damit ein <strong>Stereo</strong>dreieck erreicht<br />

wird. Insbesondere Standlautsprecher können<br />

schnell ein Platzproblem herbeiführen.<br />

Diese Gründe lassen viele Menschen zu<br />

den tragbaren Begleitern greifen. Für unsere<br />

Marktübersicht haben wir uns von der<br />

strikten Bewertung in Prozenten gelöst.<br />

Stattdessen haben wir eine relativ grobe<br />

Einteilung der Ergebnisse in drei Punkte gewählt,<br />

denen dennoch mehrere Testkriterien<br />

zugrunde liegen. Bereits in den Testnotizen<br />

auf Seite 35 haben wir erklärt, warum die<br />

Klangbewertung nicht objektiv ausfallen<br />

kann. Drei Tester fanden sich zum großen<br />

Hörvergleich ein, bei dem für jeden Kopfhörer<br />

vollkommen unabhängig voneinander<br />

Notizen zum Gerät angefertigt und natürlich<br />

die Klangpunkte vergeben wurden.<br />

Um realistische Werte zu erhalten, mussten<br />

mehrere Rahmenbedingungen streng eingehalten<br />

werden. Es kam ein Blu-ray-Player<br />

von Marantz zum Einsatz, der das Signal<br />

einem Kopfhörerverstärker von Canor zuspielte.<br />

Von diesem wurde das Signal direkt<br />

per Klinken stecker von den Testmodellen<br />

VON MARTIN HELLER<br />

abgenommen. Ein Auswechseln einer einzelnen<br />

Komponente hätte die Ergebnisse<br />

verfälscht, weshalb das Setup also bei jedem<br />

Tester in exakt dieser Form zum Einsatz<br />

kam. Die Lautstärke wurde dann pro Kopfhörer<br />

auf einen Referenzwert eingestellt<br />

und beim Herumreichen des Testexemplares<br />

nicht mehr verändert. Die Hörbedingungen<br />

erreichten so für jeden Probanden eine<br />

größtmögliche Gleichheit und alle Modelle<br />

konnten nach diesem Schema auf Herz<br />

und Nieren geprüft werden. Beim anschließenden<br />

Vergleich gab es viel Übereinstimmung,<br />

aber auch einige Unterschiede in der<br />

Wahrnehmung. Um zur Endbewertung zu<br />

kommen, wurde dann ein Durchschnittswert<br />

aus den Ergebnissen aller Tester ermittelt.<br />

Dazu wurde schon in den einzelnen Bewertungskriterien<br />

das arithmetische Mittel<br />

gebildet, um den rein subjektiv ermittelten<br />

Ergebnissen eine möglichst objektive Tendenz<br />

mitzugeben. Die Bewertungen und<br />

Meinungen zu den Geräten lesen Sie auf den<br />

nachfolgenden Seiten.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, JVC, Sennheiser, Teufel<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


JVC HA-RX900<br />

„Revival von Akustiklinsen“<br />

JVC hat einen der größten Kopfhörer unseres<br />

Vergleiches im Programm. Trotz des<br />

relativ hohen Gewichts und der soliden<br />

Bauweise sitzt der Hörer sehr angenehm.<br />

Die Kunstlederpolster sind sehr weich konzipiert,<br />

sodass der seitliche Anpressdruck<br />

auch nach längerer Hörzeit nicht unangenehm<br />

wird. Leider lassen sich die Polster<br />

nicht ohne Weiteres austauschen. Durch<br />

die breite Ausführung des auf dem Kopf<br />

aufliegenden Bügels wird das Gewicht sehr<br />

gut verteilt, die Größe kann stufenweise<br />

angepasst werden. Dabei fällt auf, dass die<br />

umhüllenden Kunststoffbauteile des Spannbügels<br />

nicht besonders hochwertig wirken.<br />

Das ist jedoch nur ein kleiner Wermutstropfen<br />

bei der ansonsten sehr soliden Verarbeitung.<br />

Die überstehenden Metallschienen<br />

des Mechanismus geben dem Benutzer teilweise<br />

einen etwas futuristischen Look, insgesamt<br />

ist das Design allerdings eher alltäglich<br />

ohne eine besonders individuelle Note.<br />

Eine Besonderheit stellt die Konstruktion der<br />

Lautsprecher dar. Vor jeder Membran sind<br />

sogenannte Akustiklinsen angebracht. Vor<br />

einigen Jahren wurden solche Linsen bei<br />

Lautsprechern verbaut, um den Abstrahlwinkel<br />

zu vergrößern. In den Kopfhörern<br />

soll so eine angenehme Mischung<br />

aus direktem und reflektiertem<br />

Schall entstehen.<br />

Beim gemeinsamen Hörtest waren<br />

wir uns vor allem in einem Punkt<br />

einig: Der Bassbereich des HA-RX ist<br />

eher unpräzise und verfärbt. Die Mitten<br />

sind gegenüber den hohen und tiefen<br />

Frequenzen weniger stark ausgeprägt,<br />

weshalb man an den klischeehaften<br />

Hi-Fi-Badewannen-EQ<br />

denken muss. Insgesamt ist<br />

der Frequenzgang etwas unausgeglichen<br />

und lässt gerade<br />

akustische Instrumente etwas<br />

unnatürlich klingen. Durch die<br />

eigene Klangfärbung kann der<br />

JVC-Hörer natürlich geschmacklich<br />

bedingt auch für verschiedene andere e<br />

Musikarten bevorzugt werden.<br />

Während die Dynamik noch im guten telfeld liegt, gibt es in Sachen Impulstreue<br />

auf jeden Fall Verbesserungspotenzial. Für<br />

Mit-<br />

den relativ niedrigen Preis bekommt mt man<br />

jedoch gerade als Einsteiger mit nicht zu<br />

hoch gelegten Ansprüchen einen soliden<br />

eines MP3-Players Pl<br />

Kopfhörer, der eine klare Verbesserung im darstellt. Das erste Tor auf dem Weg zu<br />

Vergleich zum beigelegten In-Ear-Hörer qualitativerem Klang ist geöffnet.<br />

Shure SRH840<br />

„Studioklang ins Wohnzimmer gebracht“<br />

Shure ist vor allem im professionellen Bereich<br />

für seine Mikrofone bekannt. Dass sie<br />

auch anders können, wollen die Konstrukteure<br />

des US-amerikanischen Herstellers<br />

mit ihren Kopfhörern der SRH-Serie zeigen.<br />

Der SRH840 ist sowohl für den Einsatz im<br />

Tonstudio gedacht als auch für anspruchsvollen<br />

Musikgenuss im Wohnzimmer. Den<br />

professionellen Charakter merkt man dem<br />

Gerät schon am<br />

Design an: Es wird weni-<br />

ger Anspruch<br />

auf einzigartige Mate-<br />

rialien und nie gesehene Formen<br />

gelegt als auf Praxistauglichkeit.<br />

Standardmäßig a wird der Kopfhörer<br />

r mit einem Spiralkabel<br />

ausgeliefert, dieses lässt sich<br />

jedoch problemlos durch<br />

ein gerades Kabel ersetzen.<br />

Ein Öffnen der Hörmuschel<br />

ist dafür nicht<br />

vonnöten, die Buchse für<br />

das Kabel befindet sich<br />

an der Außenseite. Ein<br />

Paar Wechsel-Ohrpolster<br />

sind bereits im Lieferumfang<br />

enthalten, ebenso<br />

eine kleine Aufbewahrungstasche.<br />

Um es darin<br />

zu<br />

verstauen, können die<br />

Hörmuscheln gedreht sowie<br />

die<br />

Aufhängungen umge-<br />

klappt<br />

werden. So findet der<br />

Shure-Hörer auch im Handgepäck<br />

der nächsten Flugreise Platz. Beim Musikgenuss<br />

fällt zunächst ein kleines Manko<br />

auf: Der Hörer ist relativ ungünstig ausbalanciert.<br />

Neigt man den Kopf, verrutscht<br />

der Bügel relativ schnell nach vorne. Klanglich<br />

ist der erste Eindruck dafür umso besser.<br />

Insbesondere die Mittenwiedergabe<br />

wirkt angenehm natürlich. Die lebendige<br />

Dynamik gepaart mit einer Impulstreue<br />

im oberen Mittelfeld hinterlassen in der<br />

Summe mit der ausgeglichenen Klangfärbung<br />

einen sehr angenehmen Gesamteindruck.<br />

Zwei unserer Testhörer vermissten<br />

lediglich in den Tiefen etwas Druck. Hier<br />

könnte sich jedoch auch die Herkunft aus<br />

dem Tonstudio bemerkbar machen. Beim<br />

Mischen ist es oft erwünscht, die Tiefen<br />

etwas abzuschwächen, um Verdeckungseffekte<br />

in den mittleren Frequenzen zu<br />

verhindern. Dennoch ist der Bassbereich in<br />

sich stimmig und ausgeglichen, wir haben<br />

keine unangenehme Verfärbung wahrgenommen.<br />

Lediglich ein Tester empfand die<br />

Höhenwiedergabe als etwas überspitzt,<br />

ein Schellenkranz trat so eindeutig aus<br />

der Gesamtmischung überproportional in<br />

den Vordergrund. Diese kleinen Mankos<br />

können den positiven Gesamteindruck<br />

jedoch kaum mindern.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 37


AKG K 272 HD<br />

„Allround-Talent mit Tieftonschwäche“<br />

Bei AKG handelt es sich um einen weiteren<br />

Hersteller, der sowohl im Mikrofon- als auch<br />

im Kopfhörerbereich tätig ist. Technisch gesehen<br />

agieren Kopfhö-<br />

rer (und Lautspre-<br />

cher allgemein) nach dem umgekehrten<br />

Prinzip der Schallwandlung des Mikrofons.<br />

Da die Membranen von Kopfhörern ähnlich<br />

klein derer von Mikrofonen sind, findet man<br />

die Verbrüderung dieser beiden Bereiche<br />

häufiger vor. Der K 272 HD ist neben<br />

der Heimanwendung auch für<br />

die Arbeit im Tonstudio entwi-<br />

ckelt worden. Das geschlos-<br />

senee<br />

System dämpft die<br />

Geräusche der Außenwelt<br />

möglichst stark ab, um<br />

die eigentlich gewollten<br />

Klänge störungsfrei zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Gefällig ist der Kopfbügel,<br />

der sich stufenlos<br />

der Kopfgröße anpasst.<br />

Das geschieht durch die<br />

geschickte Doppelbügelkonstruktion<br />

sogar<br />

vollkommen<br />

automatisch,<br />

da das Eigengewicht<br />

der Hörmuscheln<br />

den Spannbügel dem<br />

Auflagebügel<br />

entgegenzieht,<br />

bis ein angenehmes<br />

Gleichgewicht<br />

hergestellt<br />

ist. So wird das ohnehin geringe Gewicht<br />

gleichmäßig auf dem Kopf verteilt. Der Anpressdruck<br />

ist etwas stärker, Probe tragen<br />

ist daher wichtig. Leider sind für dieses Modell<br />

von AKG keine Ersatzteile vorgesehen,<br />

um beispielsweise die Velours-Ohrpolster<br />

zu erneuern. Einstimmigkeit herrschte während<br />

des Hörtests bei der Bewertung der<br />

Tiefen. Die Impulsfreudigkeit im Tieftonbereich<br />

ist verbesserungswürdig. Wir vermissten<br />

den Druck gerade beim Anschlag von<br />

großen Trommeln und Pauken. Dafür sind<br />

die tieffrequenten Anteile jedoch nicht aufdringlich,<br />

sondern ordnen sich angenehm<br />

in das Gesamtbild ein. Der restliche frequenzielle<br />

Bereich wirkt ausgeglichen und<br />

natürlich, nur eine Testperson empfand den<br />

Hochtonbereich als zu spitz und hell. Das<br />

mäßige Impulsverhalten im Tiefenbereich<br />

setzt sich jedoch leider auch in den Mitten<br />

fort, weshalb beispielsweise Trommelsalven<br />

aus der ansonsten klaren Durchzeichnung<br />

der Musik leider etwas schwammig herausfallen.<br />

Kleine Verbesserungen in Sachen Dynamik<br />

und Impulstreue würden den AKG-<br />

Hörer deutlich aufwerten. Einen Vergleich<br />

mit preisintensiveren Modellen müsste der<br />

K 272 dann definitiv nicht fürchten.<br />

Bose AE2<br />

„Einklang auch für unterwegs“<br />

Nachdem man den AE2 aus seiner Hülle befreit<br />

hat, fällt das typische Bose-Design ins<br />

Auge. Besonders die umklappbaren Ohrmuscheln<br />

sind fast schon ein Markenzeichen<br />

des US-amerikanischen Herstellers geworden.<br />

Damit passen die Kopfhörer in das<br />

mitgelieferte Aufbewahrungstäschchen,<br />

das sie beim Transport vor Kratzern und<br />

Schäden schützt. Der gewinkelte Klinkenstecker<br />

zeugt davon, dass Bose vor allem<br />

auch den mobilen Markt mit hochwertigen<br />

Klängen bedienen möchte. Sollte das Kabel<br />

einmal in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />

kann es ausgewechselt werden. Leider wird<br />

kein Adapter mitgeliefert, um die Kopfhörer<br />

auch an den Viertelzoll-Anschluss eines<br />

Verstärkers anzuschließen. Eine klare Stärke<br />

des AE2 ist der Tragekomfort. Die weichen<br />

Kunstleder-Ohrpolster und der gedämpfte<br />

Bügel verteilen das ohnehin sehr geringe<br />

Gewicht problemlos. Bei Auswechsel bedarf<br />

kann man Ohrpolster für 35 Euro (UVP)<br />

nachbestellen. Beim Anpassen des Bügels<br />

legt man den flexiblen Metallkern frei, der<br />

dem Gehäuse die notwendige Robustheit<br />

für den Einsatz in allen Gelegenheiten<br />

verleiht. Bose punktet jedoch nicht nur in<br />

Sachen Optik und Ausstattung, sondern<br />

präsentiert sich vor allem stark im Klang.<br />

Der Gesamteindruck ist von der<br />

großen Lebendigkeit eit und<br />

der<br />

angenehmen Klangfarbe<br />

bestimmt. Das schnelle<br />

e<br />

Impulsverhalten<br />

und<br />

die dynamische Wiedergabe<br />

lassen den<br />

Hörer komplett in die<br />

Musik eintauchen.<br />

Bassimpulse kommen<br />

druckvoll beim Hörer<br />

an und lassen grund ihrer klar ge-<br />

aufzeichneten<br />

Kontur den<br />

Gesamteindruck<br />

nicht<br />

verwaschen. Lediglich<br />

im Hochtonbereich ist<br />

für zwei Tester er noch<br />

Spielraum für Verbesserungen<br />

vorhanden.<br />

Ein Tester beschrieb die<br />

Wiedergabe der Triangel<br />

als leicht überspitzt. Insgesamt<br />

ist die Klangfärbung<br />

des AE2 sehr angenehm, auch<br />

der Mittenbereich ereich ist differenziert<br />

aufgelöst. Der Kopfhörer r ist<br />

jedoch auch<br />

für<br />

das Hi-Fi-Erlebnis zu Hause eine sehr gute<br />

und überraschend preisgünstige Wahl.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Philips SHP8000/10<br />

„Großer Bass für kleines Geld“<br />

Muss guter Klang viel kosten? Philips<br />

möchte sich dem entgegenstellen. Für wenig<br />

Geld bekommt man mit dem SHP8000<br />

ein solides Gerät auf den Kopf. Die halboffenen<br />

SHP8000 machen Schluss mit dem<br />

Kabelsalat am Schreibtisch. Dem Benutzer<br />

bleibt die Wahl überlassen, ob er das Kabel<br />

kurz verwendet oder die mitgelieferte<br />

Verlängerung benutzt. Leider werden dem<br />

Käufer keine Anleitung oder zumindest<br />

Informationen über den Kopfhörer mitgegeben.<br />

Das Design lässt auch den großen<br />

Kopfhörer elegant wirken. Die schwarzen<br />

Rückseiten mit Philips-Prägungen bedecken<br />

die 40 Millimeter große Membran.<br />

Die hochwertige Verarbeitung zeigt sich<br />

auch in dem flexiblen Metallkern des Bügels,<br />

der Robustheit garantiert. Einige Abstriche<br />

muss man jedoch bei dem guten<br />

Preis machen: Weder Kabel noch Ohrpolster<br />

werden zum Nachbestellen angeboten.<br />

Die schwarzen Kunstlederpols ter mit<br />

Schaumstoffkern verteilen den Auflagedruck<br />

angenehm um die Ohren, während<br />

das Doppelbügelsystem das Gewicht angenehm<br />

und gleichmäßig auf dem Kopf<br />

verteilt. Klanglich kann Philips leider nicht<br />

vollends überzeugen. Während die Dynamik<br />

der Wiedergabe noch in Ordnung ist,<br />

ordnet sich die Impulstreue nur im mittleren<br />

Bereich ein. Der große Kritikpunkt ist<br />

allerdings die Klangfarbe des Hörers. Alle<br />

Tester waren sich einig, dass der Tieftonbereich<br />

weit<br />

überzogen en ist. Dadurch<br />

kommt es zu Verdeckungen in den un-<br />

teren Mitten, der Leidtragende ist<br />

dann oft der Grundtonbereich. Geradbeim<br />

Spiel eines Cembalos<br />

macht sich die heit bemerkbar. Der Hochton-<br />

Unausgeglichenbereich<br />

kam uns, ähnlich dem<br />

Bassbereich, stark überzogen<br />

vor. Die restliche nität geht dadurch verloreneinzelne<br />

Frequenzen<br />

Homoge-<br />

werden aus dem bild herausgerissen. Obwohder<br />

SHP8000 in<br />

Klang-<br />

Sachen Wiedergabequalität<br />

nicht in der oberen<br />

Klasse mitspielt, ist der<br />

klangliche<br />

Charakter<br />

zum Beispiel für nische Musik recht pas-<br />

elektro-<br />

send. Je nach Einsatzgebiet bekommt<br />

man also für relativ wenig Geld<br />

kräftig was aufs Ohr.<br />

Goldring DR150<br />

„Leider kein Schmuckstück“<br />

Goldring hat geschichtlich gesehen sein<br />

Hauptaugenmerk auf den Vinylbereich ge-<br />

legt. Doch<br />

abseits der Tonabnehmer für den Plattenspieler<br />

befinden sich auch einige Kopf-<br />

hörer im Angebot. Der DR150 gehört zur<br />

oberen Klasse aus<br />

Goldrings Sortiment.<br />

Zuerst sticht<br />

das ovale Design der<br />

Ohrmuscheln he ins Auge, man wird<br />

ein wenig an Kopfhörer aus<br />

dem Hause Sennheiser erinnert.<br />

Das titaniumgraue<br />

Kunststoffgehäuse<br />

wirkt<br />

jedoch leider nur wenig<br />

hochwertig. Sowohl in<br />

der Hand als auch auf<br />

dem Kopf erfüllt das<br />

knarzende Gehäuse<br />

keinesfalls die Ansprüche,<br />

die man an Kopfhörer<br />

für entspannten<br />

Musikgenuss stellt.<br />

Für das Kabel findet<br />

man eine Buchse an<br />

der linken Ohrmuschel.<br />

Da es sich um eine handelsübliche<br />

Mini klinke<br />

handelt, lässt es sich problemlos<br />

durch ein alternatives<br />

ersetzen.<br />

Sowohl Bügel- als auch<br />

Ohrpolster sind aus Velours<br />

gefertigt, schaffen es jedoch trotzdem<br />

nicht, das relativ hohe Gewicht vollständig<br />

abzufangen. Mit verantwortlich für den<br />

geringen Tragekomfort ist der enge Sitz:<br />

Durch die ovale Form drücken die Spitzen<br />

der Polster sogar etwas unangenehm auf<br />

den Halsansatz. Etwas weniger Anpressdruck<br />

würde zu einer klaren Steigerung<br />

des Tragekomforts beitragen.<br />

Bei der klanglichen Beurteilung bestand<br />

insbesondere bei der Tieftonwiedergabe<br />

ein Konsens: Die Basswiedergabe ist<br />

etwas überbetont und konturarm. Das<br />

Ergebnis dessen ist eine etwas mulmige,<br />

dumpfe Färbung des Gesamtbildes. Für<br />

zwei unserer Probanden wirkte auch der<br />

Hochtonbereich überspitzt. Zusammen<br />

mit der relativ unausgewogenen Mittenwiedergabe<br />

ergibt sich ein eher unruhiges<br />

Klangbild. Im oberen Mittelfeld ordnen<br />

sich Dynamik und Impulstreue ein. So gefällt<br />

das lebhafte Wechselspiel von ruhigen<br />

und lauten Passagen, Kesselpauken wirken<br />

auch im Anschlag natürlich. Die guten<br />

Ansätze des DR150 wurden leider nicht<br />

konsequent bis zum Ende durchgezogen.<br />

Schon allein Verbesserungen in Sachen<br />

Haptik und Tragekomfort würden eine<br />

deutliche Aufwertung zur Folge haben.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 39


Bowers & Wilkins P5<br />

„Kopfhörer als Kunstgegenstand“<br />

Bowers & Wilkins bleibt seiner Linie treu und<br />

verbindet guten Klang mit anspruchsvollem<br />

Design. Die Mischung aus echtem Leder und<br />

Metall lässt den Kopfhörer schon mal zum<br />

Kopfschmuck avancieren. Die Drehgelenke<br />

gehen in die elegant geschwungenen Aufhängungen<br />

der Ohrschalen über. Diese sind<br />

rückseitig mit einer stabilen, gestanzten<br />

Stahlplatte ausgestattet. Exquisit sind auch<br />

die Ohrpolster: Hier wird echtes Schafs leder<br />

aus Neuseeland verwendet. Mit einem<br />

mitgelieferten Kabel für iPod und iPhone<br />

können an diesen Geräten zusätzliche<br />

Funktionen wie Lautstärke regelung oder<br />

Songauswahl genutzt werden. Auch Telefonate<br />

können durch das im Kabel integrierte<br />

Mikrofon problemlos geführt werden. Der<br />

Austausch der mitgelieferten Verbindungen<br />

ist durch die magnetische Rückseite der<br />

Hörerschale auch für Laien problemlos<br />

durchführbar. Bedenken bekommt man<br />

nur beim Anblick der Leiterstärke: Bei dem<br />

kleinen Durchmesser ist die Angst vor dem<br />

Kabelbruch wahrscheinlich berechtigt. Leider<br />

macht das Schafsleder den größten<br />

Kritikpunkt nicht wett: den Tragekomfort.<br />

Die ohraufliegende Konstruktion drückt<br />

sehr stark auf die Ohrmuschel. Gerade für<br />

große Köpfe kann der Druck schnell unangenehm<br />

werden. Auch Brillenträgern sei ein<br />

ausführliches Probetragen nahegelegt: Bei<br />

stärkeren Bügeln kann der Druck auf die<br />

hinter dem Ohr befindlichen Teile schmerzhaft<br />

werden.<br />

Beim Hörtest galt es nun festzustellen, ob<br />

die Akustik auf dem<br />

gleichen Niveau spielt<br />

wie die Optik. Zunächst macht sich bar, dass der Klang der Kopfhörer sich schon<br />

bemerk-<br />

bei geringem Verschieben auf dem Ohr<br />

maßgeblich verändert. ert. Das korrekte<br />

Ausrichten vor dem Hörgenuss ist<br />

deshalb besonders ers wichtig. Der<br />

Klangeindruck ist dunkel und<br />

etwas dumpf. Ursache dafür<br />

ist die Betonung im<br />

Tieftonbereich<br />

gepaart<br />

mit leicht undefinierten<br />

Impulsen.<br />

Auch die<br />

zurückhaltende<br />

Wiedergabe von<br />

oberen Mitten<br />

und Höhen trägt t<br />

ihren Teil zu der<br />

insgesamt tiefen<br />

Abstimmung bei.<br />

Der Mittenbereich wirkt etwas unnatürlich<br />

verbogen. Insgesamt konnte der Klang leider<br />

nicht so überzeugen wie das Design.<br />

Lob sollte aber die Abschirmung bekommen.<br />

Als Außenstehender bekommt man<br />

von der Musik wirklich keinen Ton zu hören.<br />

HiFiMAN HE-300<br />

„Hi-Fi zum Selberschrauben“<br />

Der erste Blick ins Paket lässt Zweifel aufkommen,<br />

ob der Vertrieb nicht den Kopfhörer<br />

mit einem Klapphut verwechselt hat:<br />

Der HE-300 wird in einer<br />

hochwertigen<br />

Zylinderbox geliefert. Die Passform im Inneren<br />

ist mit Samt ausgekleidet und lässt<br />

keine Zweifel aufkommen, dass man hier<br />

ein hochwertiges Gerät in die Hände und<br />

auf die Ohren bekommt. Auch beim Ka-<br />

bel wird nicht gespart: Ein hochreines,<br />

monokristallines Kupferkabel kommt<br />

zum Einsatz. Dabei hat jeder Ka-<br />

nal seine<br />

eigene Erdung,<br />

um Übersprechen zu minimieren.<br />

en<br />

Der HE-300 ist<br />

das erste Modell von<br />

HiFiMAN, das mit<br />

einem<br />

dynamischen<br />

Wandler arbeitet, ansonsten<br />

st findet man<br />

nur Elektrostaten im<br />

Angebot. Die starken<br />

Velours-Ohrpolster<br />

sorgen<br />

für einen komfortablen<br />

Sitz.<br />

Alternativ lassen<br />

sich Wechselpolster<br />

aus<br />

Kunstleder<br />

zukaufen,<br />

um auch<br />

diese Vorliebe bedienen<br />

zu können.<br />

Der mit Kunstleder bezogene Bügel lässt<br />

sich durch gezieltes Zurechtbiegen genau<br />

auf die Kopfform abstimmen.<br />

Vor dem Hörgenuss ist noch eine kleine<br />

Basteleinlage angesagt: Das Kabel muss<br />

noch mit den Hörern verbunden werden.<br />

Dazu wird an jeder Ohrmuschel ein Mini-<br />

Coaxial-Anschluss mit einer Mutter fixiert.<br />

Hier ist Feingefühl gefragt, große Finger<br />

sollten vielleicht zu Hilfsmitteln greifen.<br />

HiFiMAN liefert aber auch beim Klang<br />

Bestleistungen ab. Selbst abgrundtiefe<br />

Bassimpulse werden kräftig und sehr präzise<br />

wiedergegeben. Ansonsten findet man<br />

einen über das gesamte Spektrum homogenen<br />

Klang vor. Der Grundtonbereich<br />

ist kräftig ausgeprägt, sodass Celli und<br />

Bässe so Voluminös wie im Konzertsaal<br />

klingen. Lediglich einer Testperson kamen<br />

die hohen Frequenzen etwas aufdringlich<br />

vor. Die hohe Detailauflösung bringt<br />

auch filigranste Details zum Vorschein.<br />

Dabei hilft auch das ausgezeichnete Dynamikspiel.<br />

Die lebhafte Wiedergabe und<br />

die knackigen Impulse lassen jede Hörsitzung<br />

zu einem Erlebnis werden. Eine solch<br />

hochwertige Verarbeitung und brillante<br />

Klangqualität findet man für diesen Preis<br />

kaum noch einmal.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Beyerdynamic, Bowers & Wilkins, German Maestro<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Beyerdynamic DT 880<br />

„Hi-Fi vom Profi“<br />

Beyerdynamic ist vorwiegend im professiosoll<br />

jedoch auch der Heimanwender mit dem<br />

Hersteller vertraut werden. So werden nenellen<br />

Metier zu finden. Stück für Stück<br />

ben eigenen Hi-Fi-Produkten auch professionelle<br />

Modelle für den Heimgebrauch angepasst.<br />

Dies ist auch beim DT 880 der Fall:<br />

Der professionelle Kopfhörer wurde im sign leicht verändert und bekam ein gerades<br />

Kabel sowie einen neuen Bügel spendiert.<br />

Dieser verringert den Anpressdruck, um<br />

ermüdungsfreies Hören zu ermöglichen.<br />

Im Lieferumfang ist eine Tragetasche e<br />

De-<br />

enthalten. Der Hörer ist sicher in einer<br />

Passform verstaut, während der Benutzer<br />

ihn sogar am angebrachten Tragegriff<br />

transportieren kann. Bemerkenswert ist<br />

die umfangreiche Auswahl der Ersatzteile.<br />

Neben den klassischen Wechselteilen (Kabel<br />

und Velourspolster in Grau oder Schwarz)<br />

lassen sich auch viele andere Kleinteile auswechseln.<br />

Es entsteht fast der Eindruck,<br />

den Hörer selbst aus Einzelteilen bauen zu<br />

können. Der Sitz ist durch die dicken und<br />

weichen Ohrpolster sehr angenehm und<br />

lässt sich an den hochwertigen Metallaufenhängungen<br />

in mehreren Stufen optimieren.<br />

Beyerdynamic spielt klanglich auf höchstem<br />

Niveau. Mit Bravour erfüllt<br />

der DT 880 den Anspruch, Musik<br />

genau so wiederzugeben, eben, wie<br />

sie aufgenommen wurde. Der<br />

Detailreichtum und die feine<br />

Durchzeichnung in den höheren<br />

Frequenzbereichen<br />

lassen den Hörer in die<br />

Musik eintauchen. Trian-<br />

gel und Percussion sind<br />

klar und deutlich wahrnehmbar,<br />

ohne aus dem<br />

Gesamtmix<br />

unnatür lich<br />

stark hervorzutreten. Bassimpulse<br />

sind kräftig im<br />

Fundament und mit kla-<br />

rer Kontur und Paukenschläge<br />

kommen sehr<br />

prägnant, ohne dabei<br />

an Volumen einzubüßen.<br />

In<br />

der Summe lässt sich<br />

der<br />

Klang als sehr offen und<br />

luftig charakterisieren, wo-<br />

bei die Dynamik viel zum lebendigen<br />

Eindruck beiträgt. Eine<br />

Cembaloaufnahme aufn wirkte frei<br />

von Verfärbungen. Besonders beim<br />

Anzupfen der einzelnen Saiten spielt<br />

Beyerdynamic impulsfreudig auf, sodass<br />

kein Detail verloren<br />

geht. Damit hat sich der<br />

DT 88080 direkt auf<br />

die<br />

Favoritenplätze der<br />

Redakteure katapultiert.<br />

German Maestro GMP 435 S<br />

„Mit gespaltenem Kabel“<br />

Mit deutscher Handarbeit wirbt German<br />

Maestro auf seiner Homepage. Leider konnte<br />

die Verarbeitung nicht vollständig überzeugen,<br />

da die Konstruktion teilweise nicht<br />

die hohe Qualität des weiteren Testfeldes<br />

erreicht. Das Gehäuse besteht fast vollständig<br />

aus Kunststoff, der Auflage bügel ist aus<br />

Kunstleder gefertigt. Diese Kombination<br />

aus Plastik und Synthetik gibt dem Käufer<br />

schlichtweg das Gefühl, ein sehr preiswertes<br />

Produkt in der Hand zu halten. Der<br />

Tragekomfort hingegen ist hervorragend,<br />

sobald man den Kopfhörer einmal auf seine<br />

Schädelmaße eingestellt hat. Insbesondere<br />

der aufliegende Bügel ist kaum spürbar,<br />

man hat sogar das Gefühl, dass der Kopfhörer<br />

nur seitlich aufliegt. Je nach Vorliebe<br />

kann man statt den Kunstleder-Ohrpolstern<br />

auch Exemplare aus Velours bestellen. Etwas<br />

Gewöhnung bedarf das beidseitig<br />

geführte Kabel. Gerade beim schnellen<br />

Auf- und Absetzen besteht die Gefahr, mit<br />

dem Kopf oder der Brille darin hängen zu<br />

bleiben. Auch hier ist Probetragen das beste<br />

Mittel, um festzustellen, ob dieser Punkt<br />

mit zur Kaufentscheidung beiträgt.<br />

Im Hörversuch sollte nun geklärt werden,<br />

ob German Maestro die Verarbeitung mit<br />

akustischen Werten übertrumpfen kann.<br />

Dabei kommt der erste Eindruck jedoch<br />

nicht vom Tester mit den Kopfhörern, sondern<br />

von den daneben sitzenden Personen:<br />

Der GMP 435 schirmt den Schall extrem<br />

wenig nach außen ab. Für offene rer ist das keine Überraschung, aber bei<br />

Kopfhö-<br />

diesem Modell dennoch besonders<br />

auffällig. Nicht nur von halb, sondern auch zwischen<br />

außer-<br />

den Ohrschalen wirkt das<br />

Bassfundament etwas dünn.<br />

Dafür sind die tiefen Impulse<br />

jedoch konturreich reich<br />

gezeichnet, es sind keine<br />

Verwaschungen oder deckungseffekte feststell-tellbar.<br />

Dynamisch ordnet<br />

sich German Maestro<br />

im oberen Mittelfeld eld<br />

Ver-<br />

ein. Ein klanglicher<br />

Kritikpunkt ist in<br />

der starken Betonung<br />

der oberen<br />

Frequenzen zu<br />

finden. Insbesondere<br />

bei längeren<br />

Hörsitzungen kann<br />

diese Anhebung anstrengend<br />

werden.<br />

Mit der Betonung in den oberen Mitten<br />

erhält man einen recht aggressiven,<br />

aufdringlichen Klangcharakter.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut,<br />

69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 41


Sennheiser HD 650<br />

„Teurer Brillant“<br />

Sennheiser blickt auf eine lange Tradition<br />

im Kopfhörerbau zurück. Das aus Deutschland<br />

stammende Unternehmen entwickelte<br />

schon im Jahre 1968 den ersten Kopfhörer<br />

mit offener Arbeitsweise. Mit dem HD 650<br />

wird erneut ein offenes System präsentiert,<br />

und die mitgelieferte silbergraue Aufbewahrungsbox<br />

mit Schaumstoffpassform hat<br />

eine klare Aussage: Der HD 650 ist ein High-<br />

End-Gerät. Die Ohrschalen sind oval ausgeführt<br />

und setzen damit ein ganz eigenes<br />

Stilmerkmal. Auf der Rückseite befindet sich<br />

ein speziell entwickeltes akustisches Gitter,<br />

welches eine gleichmäßige Bedämpfung<br />

über die gesamte Fläche gewährleistet. Das<br />

Gehäuse im titansilbernen Kunststoffdesign<br />

reicht qualitativ leider nicht an den Gesamteindruck<br />

des Kopfhörers. Dennoch ist die<br />

Verarbeitung des in Irland gefertigten Hörers<br />

solide. Die Ohrmuscheln sind entlang von<br />

zwei Achsen schwenkbar und passen sich<br />

so der Kopfform optimal an. Zusammen mit<br />

den Schaumstoffpolstern an der Bügelunterseite<br />

und den Velours-Ohrpolstern ist so für<br />

einen komfortablen Sitz gesorgt.<br />

Die Basswiedergabe zeichnet sich durch<br />

Impulsfreudigkeit aus, könnte jedoch etwas<br />

kräftiger im Fundament ausfallen. Die tiefen<br />

Anteile fügen sich jedoch harmonisch in das<br />

Gesamtbild ein. Auffällig ist der brillante<br />

Charakter, der teilweise zu überzeichnet<br />

wirkt. Dennoch bleibt ein Orchester homogen,<br />

es werden keine einzelnen Instrumente<br />

oder Frequenzbereiche durch Überbetonung<br />

herausgelöst. Schnelle Impulse<br />

bereiten den Treibern keinerlei<br />

Probleme, in Sachen Dynamik ist<br />

jedoch noch Verbesserungspotenzial<br />

zu erkennen. Dadurch<br />

würde die Wiedergabe<br />

noch etwas lebendiger ausfallen.<br />

Die Mittenwiedergabe<br />

ist in sich sehr neutral<br />

und gut aufgelöst.<br />

Es macht Spaß, die<br />

feinen Einzelheiten in<br />

den Musikstücken zu<br />

suchen. Sennheiser<br />

hinterlässt einen<br />

stimmigen Gesamteindruck<br />

mit einem<br />

Hang zur Brillanz und<br />

kann sich damit im<br />

oberen Teil des Testfeldes<br />

ansiedeln. Die hohen<br />

Erwartungen, die man<br />

auch aufgrund des hohen Preises an diese<br />

Kopfhörer stellt, konnten jedoch in unseren<br />

Augen nicht vollständig erfüllt werden.<br />

Kopfhörer bis 200 Euro<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller AKG Shure Bose JVC Philips<br />

Modell K 272 HD SRH840 AE2 HA-RX900 SHP8000/10<br />

Preis (UVP) 179 Euro 199 Euro 149 Euro 100 Euro 80 Euro<br />

Gewicht 240 g 318 g 140 g 350 g 290 g<br />

Informationen www.akg.com www.shure.de www.bose.de www.jvc.de www.philips.de<br />

Features<br />

Wandlerprinzip dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch<br />

Arbeitsweise geschlossen geschlossen geschlossen geschlossen halboffen<br />

Ohrenschale ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend<br />

Kabellänge und -führung 3 m einseitig 3 m einseitig 1,7 m einseitig 3,5 m einseitig 1,4 m + 1,6 m Verlängerung einseitig<br />

Adapter (1/8 Zoll zu 1/4 Zoll) Schraubadapter Schraubadapter – Steckadapter Steckadapter<br />

Nennimpedanz 55 Ohm 44 Ohm 320 Ohm 64 Ohm 32 Ohm<br />

Frequenzgang laut Hersteller 16 Hz–28 kHz 5 Hz–25 kHz ohne Angabe 7 Hz–26 kHz 15 Hz–24 kHz<br />

Ohrpolster Velours Kunstleder Kunstleder Kunstleder Kunstleder<br />

Aufbewahrungstasche – mitgeliefert mitgeliefert – –<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· relativ leicht<br />

· automatisch anpassender Bügel<br />

· ausgeglichener Gesamteindruck<br />

· leicht austauschbares Kabel<br />

· kompakt faltbar<br />

· angenehmer Klangcharakter<br />

· sehr leicht<br />

· kompakt faltbar<br />

· mit Aufbewahrungstasche<br />

· angenehmer Sitz<br />

· solide Verarbeitung<br />

· Treiber mit Akustiklinsen<br />

· Kabel mit Verlängerung<br />

· angenehmer Tragekomfort<br />

· wertige Verarbeitung<br />

Nachteile<br />

· keine Ersatzteile<br />

· Impulsschwäche im Bassbereich<br />

· hohes Gewicht<br />

· etwas sperriges Design<br />

· kein Klinkenadapter<br />

· hoher Preis für Wechselpolster<br />

· hohes Gewicht<br />

· unpräzise Basswiedergabe<br />

· Überbetonung im Bassbereich<br />

· keine Ersatzteile<br />

Bewertung<br />

= Höchste Wertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe<br />

Mittenwiedergabe<br />

Höhenwiedergabe<br />

Lebendigkeit<br />

Wiedergabequalität<br />

Ausstattung/Verarbeitung<br />

Benutzerfreundlichkeit/<br />

Tragekomfort<br />

Preis/Leistung Gut Gut Sehr gut Gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sennheiser<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Fazit<br />

Ein sicheres Ergebnis des Tests ist die Erfahrung,<br />

dass eine gewisse Vorentscheidung<br />

schon vor dem Probehören getroffen wird.<br />

Bereits beim Auspacken fällt der Blick auf<br />

die verwendeten Materialien, und während<br />

eine alltägliche Plastikverkleidung<br />

teilweise eher abschreckend wirkt, kann<br />

ein ansehnlich gearbeitetes Gehäuse schon<br />

ein starkes Argument für den Hörer sein.<br />

Bei der Be urteilung der Verarbeitungsqualität<br />

ist auch die Haptik von entscheidender<br />

Bedeutung. Gerade bei Goldrings<br />

Testkandidaten hätte eine hochwertigere<br />

Verarbeitung den ers ten Eindruck deutlich<br />

verbessern können. Knarzende Plastik, die<br />

aufgrund des geringen Gewichts und der<br />

mäßigen Haptik einen etwas minderwertigen<br />

Eindruck hinterlässt, kann den potenziellen<br />

Käufer durchaus abschrecken. Lob<br />

verdienen diesbezüglich fast alle Kopfhörer<br />

des oberen Testfeldes. Bowers & Wilkins<br />

setzt besonders individuelle Akzente mit<br />

elegantem Design und edlen Materialien.<br />

In diesem Testfeld fiel lediglich der GMP<br />

435 S von German Maestro etwas aus<br />

der Reihe. Hier hätten wir insbesondere<br />

nach der wörtlichen Ankündigung von<br />

deutscher Handarbeit eine wertigere Konstruktion<br />

erwartet. Bei der Wahl des Favoriten<br />

können aber auch praktische Gründe<br />

wie die schlichte Größe des Modells ausschlaggebend<br />

sein. Sowohl Bose als auch<br />

Bowers & Wilkins haben die Bügel mit<br />

Drehgelenken versehen, sodass die Ohrmuscheln<br />

um 90 Grad umgeklappt werden<br />

können. Das so erhaltene Gebilde ist<br />

sehr flach und lässt sich wesentlich besser<br />

im Gepäck transportieren als Hörer mit<br />

großen, starren Ohrmuscheln. Diese beiden<br />

Modelle scheinen auch vorwiegend<br />

für den Gebrauch unterwegs entwickelt<br />

zu sein. Das macht sich neben der leichten<br />

und kompakten Konstruktion auch in<br />

den geringen Kabelquerschnitten bemerkbar.<br />

Diese dünneren Kabel sind wesentlich<br />

flexibler und können aus der Hosentasche<br />

zwischen Lagen von Stoff bis zum Kopf verlegt<br />

werden. Allerdings ist die Gefahr eines<br />

Kabelbruchs erhöht. Der P5 bildet auch bei<br />

der Kabellänge eine Ausnahme: Mit gerade<br />

einmal 1,2 Metern schafft man es bequem<br />

einmal den Oberkörper hinauf, im Wohnzimmer<br />

ist der Weg vom Verstärker bis zur<br />

Sitzgelegenheit jedoch unter Umständen<br />

nicht zu bewältigen. In Sachen Klang haben<br />

sich zwei klare Favoriten herauskristallisiert:<br />

der HE-300 von HiFiMAN und der<br />

DT 880 von Beyerdynamic.<br />

Interessant ist, dass sich die deutlich preiswerteren<br />

Modelle von Bose, Shure und<br />

AKG ganz nah an die Ergebnisse der fast<br />

doppelt so teuren Kopfhörer herankämpfen<br />

und damit zu unseren Kauftipps aus<br />

diesem Testfeld gehören. Bei ihnen stimmt<br />

das Preis-Leistungsverhältnis auf jeden Fall.<br />

Meine persönliche Meinung ist, dass selbst<br />

die beiden preislich günstigsten Modelle<br />

schon ein wesentlich besseres Klangerlebnis<br />

bereithalten als jedes beigelegte Paar<br />

In-Ear-Kopfhörer.<br />

Deshalb ist auch bei den Modellen von<br />

Philips und JVC ganz klar Probehören<br />

angesagt, wenn der Bedarf nach einer<br />

klanglichen Aufwertung besteht, aber der<br />

Geldbeutel für den Beginn nicht überstrapaziert<br />

werden soll. Während man fleißig<br />

Probe hört, macht sich auch bald der Tragekomfort<br />

bemerkbar. Negativ fielen hier<br />

Goldring und B&W auf. Bei größeren Köpfen<br />

sei hier vor baldigen Kopfschmerzen<br />

gewarnt. Sehr angenehm waren hingegen<br />

die weichen Ohrpolster von Beyerdynamic,<br />

HiFiMAN, AKG und Bose. Obwohl sehr<br />

viele qualitative Merkmale beurteilbar<br />

sind, sei an dieser Stelle noch einmal gesagt,<br />

dass Einsatzgebiet und persönlicher<br />

Geschmack einen großen Einfluss auf die<br />

Auswahl haben. Die ersten Eindrücke haben<br />

Sie vor sich – jetzt können Sie Ihren<br />

persönlichen Favoriten küren!<br />

Kopfhörer von 200 Euro bis 460 Euro<br />

Goldring Beyerdynamic HiFiMAN Sennheiser Bowers & Wilkins German Maestro<br />

DR150 DT 880 HE-300 HD 650 P5 GMP 435 S<br />

119 Euro 280 Euro 239 Euro 459 Euro 299 Euro 219 Euro<br />

330 g 290 g 270 g 260 g 195 g 240 g<br />

www.goldring.co.uk www.beyerdynamic.de www.hifiman.us www.sennheiser.com www.bowers-wilkins.de www.german-maestro.de<br />

dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch<br />

offen halboffen offen offen geschlossen offen<br />

ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohraufliegend ohrumschließend<br />

3 m einseitig 3 m einseitig 3 m beidseitig 3 m beidseitig 1,2 m einseitig 3 m einseitig<br />

Steckadapter Schraubadapter Steckadapter Steckadapter Steckadapter Schraubadapter<br />

32 Ohm 600 Ohm 50 Ohm 300 Ohm 26 Ohm 35 Ohm<br />

18 Hz–20 kHz 5 Hz–35 kHz 15 Hz–22 kHz 16 Hz–30 kHz 10 Hz–20 kHz 20 Hz–27 kHz<br />

Velours Velours grau/schwarz Velours Velours Schafsleder Kunstleder, Velours<br />

– mitgeliefert Zylinderbox, mitgeliefert Hardcase mit Passform, mitgeliefert mitgeliefert –<br />

· leicht wechselbares Kabel<br />

· lebendige Wiedergabe<br />

· hochwertiges Innenleben<br />

· wenig wertige Verarbeitung<br />

· großer Anpressdruck<br />

· sehr guter Klang<br />

· hoher Tragekomfort<br />

· umfangreiches Ersatzteilangebot<br />

· nicht für portable Geräte geeignet<br />

· Muschelaufhängung wirkt labil<br />

· brillanter Klang<br />

· hochwertige Bauteile<br />

· edle Aufbewahrungsbox<br />

· kleine Kabelmuttern<br />

· etwas sperriges Aussehen<br />

· impulsfreudige Wiedergabe<br />

· fi ligrane Aufl ösung der Höhen<br />

· hochwertige Aufbewahrungsbox<br />

· mäßige Wertigkeit des Gehäuses<br />

· teilweise geringer Bassdruck<br />

· ansprechendes Design<br />

· hochwertige Materialien<br />

· stufenlos verstellbare Bügel<br />

· starker Druck auf die Ohren<br />

· etwas dumpfer Klangeindruck<br />

· angenehmer Sitz<br />

· konturreiche Bässe<br />

· relativ geringes Gewicht<br />

· kaum Abschirmung nach außen<br />

· wenig hochwertige Verarbeitung<br />

Befriedigend Gut Sehr gut Befriedigend Gut Gut<br />

Test 43


Guter Klang ist<br />

eine Kopfsache<br />

Hochwertige Kopfhörer verlangen nach einem kräftigen Signalgeber. Gerade Modelle<br />

mit hoher Eingangsimpedanz benötigen eine ausreichende Signalspannung am Ausgang<br />

des Zuspielers. Wir zeigen, wie fünf Modelle sich dabei schlagen.<br />

VON MARTIN HELLER UND MARCEL AUERSWALD<br />

Intensives Hörvergnügen ist für jeden eine<br />

ganz persönliche Angelegenheit. Während<br />

der eine in aufwendig konzipierten<br />

Surround-Anlagen die nötige Erlebnisatmosphäre<br />

wiederfindet und genießt,<br />

zieht es der andere vor, sein Hobby ganz<br />

nah und intim zu erleben. Direkt da, wo<br />

bloße Schallwellen zu wundervollen Melodien<br />

geformt werden: in seinem Kopf.<br />

Gehören Sie zu den Hörern, die Musik gern<br />

ohne Umwege per Kopfhörer genießen?<br />

Dann sollte unser Testbericht den richtigen,<br />

akustischen Nerv treffen.<br />

Um die Klänge, die das Hörerherz begehrt,<br />

richtig und adäquat an die Kopfhörer<br />

und unsere Ohren abzugeben, bedarf<br />

es eines elementar wichtigen Gliedes in<br />

der Signalkette: dem Kopfhörerverstärker.<br />

Wir haben uns fünf hochwertige Modelle<br />

genauer angeschaut und gewohnt kritisch<br />

unter die Lupe genommen. Mit einer<br />

Reihe an akustischen Tests haben wir die<br />

Geräte auf Herz und Nieren geprüft. Alle<br />

Kandidaten sind im High-End-Segment<br />

angesiedelt und spielen preislich in der<br />

gleichen Liga. Ob sie auch auf klanglicher<br />

Basis ebenbürtige Konkurrenten sind, wie<br />

sie sich in Ausstattungsmerkmalen und<br />

Benutzerfreundlichkeit schlagen und ob<br />

schönes Design und guter Sound immer<br />

Hand in Hand gehen, soll unser Test zeigen.<br />

Weil Hörempfinden immer persönlichem<br />

Geschmack unterliegt, sei das Fazit über<br />

den endgültigen Klangeindruck dem Hörer<br />

selbst überlassen. Vorweg lassen sich<br />

aber klare Unterschiede im Klangbild der<br />

einzelnen Geräte erkennen, die dieser Testbericht<br />

aufzeigen soll und die Ihnen, dem<br />

klangfixierten, enthusiastischen Konsumenten,<br />

die Kaufentscheidung erleichtern<br />

könnten. Gut überlegt sollte sie also sein,<br />

die Anschaffung des Kraftpaketes, das<br />

unseren Kopfhörer mit ausreichend ausgesteuerten,<br />

wohlklingenden akustischen<br />

Signalen versorgt. Und das, ohne dass ihm<br />

die Puste ausgeht, wenn es mal etwas voluminöser<br />

zugeht. Guter Klang ist eben<br />

doch eine Kopfsache.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Beyerdynamic A1<br />

Beyerdynamic A1<br />

„Vielseitig auf Höhenflug“<br />

Der Beyerdynamic A1 ist ein sehr anmutig<br />

wirkender Kopfhörerverstärker, robust<br />

steht er da in Silber und Schwarz mit der<br />

Gewissheit, ein Made-in-Germany-Produkt<br />

zu sein, und entschlossen, den Markt<br />

der Kopfhörerverstärker für sich zu erobern.<br />

Das Gerät bietet uns die Möglichkeit,<br />

zwei unterschiedliche Eingangssignale verstärkt<br />

wiederzugeben.<br />

Betrachtet man den Lieferumfang des A1,<br />

dann hat Beyerdynamic hier einfach die<br />

Höchstnote verdient. Neben dem Gerät und<br />

dem obligatorischen Stromversorgungskabel<br />

findet sich als zusätzliches Zubehör<br />

noch ein Reinigungstuch für das Gerät sowie<br />

ein sehr hochwertiges Cinch-Kabel –<br />

bei Weitem kein Muss und daher eine<br />

angenehme Überraschung. Das Gerät<br />

selbst wirkt sehr massiv und stabil, es ist<br />

sehr breit konzipiert, wirkt aber dennoch<br />

kompakt. Die schwarzen Gummistandfüße<br />

sind kaum sichtbar, verleihen dem<br />

A1 aber ausreichend Stabilität und Halt.<br />

An der Vorderseite befindet sich ein Standby-Taster,<br />

der zwar per einfachem Tastendruck<br />

das Gerät zuverlässig einschaltet,<br />

aber ein wenig instabil wirkt. Der Eingang<br />

für die Kopfhörerklinke ist gut verarbeitet<br />

und lässt keinen Spielraum für etwaige<br />

Wackler des Kopfhörersteckers. Zwei Taster<br />

sorgen für die Möglichkeit, die verschiedenen<br />

Eingänge anzuwählen, zwei blaue<br />

LEDs vermitteln dem Betrachter, welcher<br />

Input gerade aktiv ist. Der Lautstärkeregler<br />

von ALPS ist groß und griffig, lässt sich<br />

perfekt bedienen und dürfte für ausreichend<br />

gute Benutzerfreundlichkeit sorgen.<br />

Die Rückseite bietet ein aufgeräumtes<br />

Die Vorverstärkung findet über Operationsverstärker (unten rechts im Bild) statt. Die Leistungsverstärkung<br />

zum Antrieb der Kopfhörer übernehmen die vier Transistoren (oben rechts im Bild)<br />

Die Rückansicht beinhaltet die beiden umschaltbaren Audioeingänge und einen Audioausgang. Auf<br />

der rechten Seite befindet sich der Netzanschluss mit einem integrierten Schmelzsicherungseinsatz<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Bild. Die Stromzufuhr ist hier mit einer<br />

100-Milliampere-Sicherung geschützt, die<br />

leicht erreichbar unterhalb der Stromversorgungsbuchse<br />

versteckt liegt. Zwei Cinch-<br />

Buchsenpaare markieren den Input-Bereich<br />

des Beyerdynamic A1, ein weiteres Cinch-<br />

Buchsenpaar dient als Output- Sektion.<br />

Hierbei kann das anliegende Signal an<br />

Input 1 des Verstärkers direkt als Output<br />

1 durchgeschleift und weiterverwendet<br />

werden. Es werden dem Verbraucher<br />

also erweiterte Signalrouting-Möglichkeiten<br />

angeboten. Alles in allem eine sehr<br />

solide Konstruktion von Beyerdynamic, nur<br />

sind die Buchsen an der Rückseite durch<br />

den sehr massiven, schweren Rahmen des<br />

Gerätes mitunter schwerer zu erreichen als<br />

bei anderen Geräten.<br />

Bei der Audiowiedergabe fiel vor allem die<br />

angenehme Mittenpräsenz auf, welche<br />

gerade im Bereich der Rockmusik zu ausgezeichneter<br />

Klangabbildung führte. Auch<br />

der Bassbereich ist sehr ausgeglichen, nicht<br />

zu stark gewichtet, aber sehr gut spürbar.<br />

Transparenz war jederzeit gegeben, ebenso<br />

ein sehr ausgeprägtes Dynamikverhalten.<br />

Nur im Höhenbereich greift der A1 etwas<br />

zu sehr nach den Sternen. Es ist nicht<br />

so, als würden die Höhen dominieren, sie<br />

sind aber einfach viel zu präsent – so sehr,<br />

dass es bei Sprachwiedergabe oder klarem<br />

Gesang schon etwas anstrengend wirkt.<br />

Die Gesamtwiedergabe ist allerdings immer<br />

noch als sehr gut zu bezeichnen, allerdings<br />

fällt der Hörgenuss gegenüber den<br />

anderen Bewerbern etwas zurück.<br />

Der A1 von Beyerdynamic bleibt ein sehr<br />

solider Kopfhörerverstärker mit hervorragender<br />

Ausstattung und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten.<br />

Qualität erkennt man<br />

hier auf den ersten Blick, Beyerdynamic<br />

hat an den Äußerlichkeiten des Kopfhörerverstärkers<br />

nicht gespart. Ob das den etwas<br />

erhöhten Verkaufspreis rechtfertigt, der<br />

leider nicht durch ausgezeichnete Klangwiedergabe<br />

bestärkt wird, bleibt fragwürdig,<br />

besonders wenn man mit einem Auge<br />

zur Konkurrenz schielt, die für weniger<br />

Geld mehr Leistung bietet.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45


HiFiMAN EF-5<br />

HiFiMAN EF-5<br />

„Röhre mit Bausatz-Feeling“<br />

HiFiMAN hat mit dem EF-5 ganz sicher<br />

nicht nur Klang allein im Visier. Mit der<br />

freiliegenden Röhre und dem Sichtfenster<br />

auf der Geräteoberseite wird auch etwas<br />

für das Auge geboten. Dazu muss die Röhre<br />

allerdings erst einmal in die Fassung auf<br />

dem Gerät eingesetzt werden. Dabei sollte<br />

man nicht übervorsichtig sein, denn es ist<br />

etwas Druck nötig, um die Kontakte ordnungsgemäß<br />

zu verbinden. Die Frontplatte<br />

aus Acryl bietet einen edlen Anblick. Der<br />

Rest des Gehäuses besteht aus gebürstetem<br />

Metalllack mit Lüftungsschlitzen<br />

an beiden Seiten. Auf der Oberseite runden<br />

transparente Kunststoffaufsätze das<br />

Design ab. Sie begrenzen die Fassung der<br />

Triode vom Typ 12AU7 und decken das<br />

Sichtfenster ab, durch das man teilweise<br />

das Innen leben des Verstärkers zu Gesicht<br />

bekommt. Im eingeschalteten Zustand wird<br />

dieses durch eine blaue LED stimmungsvoll<br />

ausgeleuchtet. In dunkler Umgebung<br />

ist auch ein leichtes Glimmen der Diode<br />

zu erkennen, auf übertriebene Effekthascherei<br />

wird dennoch verzichtet.<br />

Das Netzteil befindet sich in einer separaten<br />

Einheit (HiFiMAN DY-1) mit den<br />

gleichen Ausmaßen wie der Verstärker,<br />

wodurch sich die Geräte passgenau auf-<br />

einanderstellen lassen. An der Front des<br />

Verstärkers sind ein Power-Schalter, der<br />

gerasterte Lautstärkeregler und der Viertelzoll-Kopfhöreranschluss<br />

untergebracht.<br />

Die Rückseite bietet vergoldete Line-Ins<br />

in Cinch-Form sowie die Buchse für den<br />

Netzstecker. Die Ausstattung ist sehr puristisch<br />

gehalten, es gibt keine zusätzlichen<br />

Ein- oder Ausgänge. Das Gerät hat einen<br />

klar definierten Zweck: bedingungsloses<br />

Verstärken eines Kopfhörers. Auch für sehr<br />

hochohmige Geräte wird ausreichend Leistung<br />

geboten. Mit einem Schalter an der<br />

Unterseite des EF-5 kann man die Verstärkerleistung<br />

auch an Kopfhörern geringerer<br />

Impedanz anpassen. Laut Datenblatt ist<br />

es so möglich, Widerstände von 2 Ohm<br />

bis 2 Kiloohm zu bedienen. Wer trotz der<br />

geringen Leistungsaufnahme von 0,3 Watt<br />

(W) im Stand-by den EF-5 komplett vom<br />

Netz trennen möchte, kann den Netzschalter<br />

an der Netzteilrückseite betätigen.<br />

Alternativ kann auch ein eigenes Netzteil<br />

verwendet werden.<br />

Nach der Begutachtung des Äußeren<br />

musste anschließend festgestellt werden,<br />

ob klanglich ebenso hohes Niveau geboten<br />

wird, wie optisch versprochen wurde.<br />

HiFiMAN enttäuscht uns nicht: Insbeson-<br />

AUSGABE 2.2012<br />

dere im unteren Frequenzbereich liegt die<br />

Stärke des EF-5. Bassimpulse wirken kräftig,<br />

aber niemals unpräzise, sodass sich die<br />

leichte Betonung des Tieftonbereichs nicht<br />

negativ auf den Gesamteindruck auswirkt.<br />

Die Mitten sind fein aufgelöst. Dabei bleibt<br />

der Charakter des Klangbildes erhalten,<br />

man kann aber gründlich auf Detailsuche<br />

in der Musik gehen. Durch eine leichte Anhebung<br />

der hohen Klanganteile entsteht<br />

insgesamt ein etwas kühleres Klangempfinden.<br />

Bemerkbar macht sich das zum Beispiel<br />

am etwas spitzen Klang einer Triangel.<br />

An der Impulstreue ist nichts auszusetzen,<br />

egal ob von der Basskontur gesprochen<br />

wird oder von perkussiven Geräuschen. Die<br />

lebhafte Dynamik erlaubt es dem Hörer,<br />

vollkommen in die Musik einzutauchen.<br />

Bei der klanglichen Beurteilung muss als<br />

einziges Manko die Lautstärkeregelung<br />

genannt werden. Bei jedem Übergang zwischen<br />

zwei Rasterpunkten des Potenziometers<br />

ist ein Knacken deutlich zu vernehmen.<br />

Hier wäre ein höherwerti ger Regler<br />

wünschenswert und auch dem restlichen<br />

Gesamteindruck eher angemessen. Wer einen<br />

kräftigen Verstärker mit angenehmem<br />

Klang sucht, sollte dem EF-5 unbedingt<br />

Beachtung schenken.<br />

Ein Blick ins Innere des EF-5 offenbart unter den beiden goldenen Kühlkörpern acht Leistungstransistoren.<br />

Auf der rechten Seite ist die Doppeltriode zu erkennen, die etwas zum Klang beisteuert<br />

Die Rückansichten des Kopfhörerverstärkers<br />

oben und seines Netzgerätes unten im Bild<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Canor TP10<br />

Canor TP10<br />

„Die Röhre macht den Unterschied“<br />

Mit dem TP10 schickt die slowakische Firma<br />

Canor einen Mitstreiter ins Rennen, in<br />

dessen Innerem ein etwas anderes Herz<br />

schlägt als bei seinen Konkurrenten. Canor<br />

hat sich dafür entschieden, zugunsten des<br />

Klangs auf Röhrentechnologie zurückzugreifen.<br />

Entstanden ist ein Hybridmodell,<br />

bei dem sich die Vorstufe einer Röhre<br />

bedient und die Ausgangsstufe mit Transistoren<br />

arbeitet. Dem Nachfolger des<br />

SH1-Modells wurde hier eine 12AT7-Röhre<br />

spendiert, zudem wurde die Stromzufuhr<br />

verbessert – hier realisiert mit externem<br />

Netzteil, um die Signalqualität im Verstärker<br />

zu erhöhen. Dadurch bleibt die Elektronik<br />

im Verstärkerteil unbeeinträchtigt von<br />

Einflüssen des Transformators.<br />

Der TP10 kommt etwas größer daher als<br />

die anderen Testgeräte. Auch das Gewicht<br />

liegt weit über dem der Transistorverstärker,<br />

was dem Aufbau mit Röhrentechnologie<br />

geschuldet ist. Er ist sehr<br />

robust verarbeitet. Das schwarze Gehäuse<br />

wird an der Front durch eine 10 Millimeter<br />

(mm) starke Aluminiumplatte veredelt<br />

und wirkt dadurch sehr ansprechend im<br />

Design. Auch die silberfarbenen Standfüße<br />

passen optisch gut ins Gesamtbild<br />

des Verstärkers. An der Vorderseite befinden<br />

sich neben dem Power-Knopf und<br />

dem Volumenregler nur noch die Buchse<br />

für eine 6,3-mm-Klinke als Kopfhörereingang.<br />

Betätigt man den Einschaltknopf, er-<br />

scheint als Kontrolllampe das Canor-Logo<br />

bernsteinfarben auf schwarzem Grund –<br />

ein sehr schönes Gimmick für Optikliebhaber.<br />

Der Lautstärkeregler der Firma ALPS<br />

liegt gut zwischen den Fingern, ist angenehm<br />

gängig mit genügend Widerstand<br />

zu bewegen, verliert aber durch die recht<br />

glatte Oberfläche etwas an Griffigkeit und<br />

Handling. Die Klinkenbuchse ist perfekt dimensioniert,<br />

wird ein Stecker eingeführt,<br />

sitzt dieser fest und sicher. Selbst bei stärkerer<br />

Belastung bewegt sich die Klinke<br />

nicht aus ihrer Fassung.<br />

Die Rückseite ist sehr einfach und übersichtlich<br />

gehalten. Dort finden sich zwei<br />

Cinch-Buchsenpaare, die je einmal als Eingang<br />

bzw. Ausgang dienen. Alle Eingänge<br />

sind hochwertig verarbeitet und bieten<br />

eine genaue Passform für die angedachten<br />

Steckerstandards. Eine kleine Buchse für<br />

den Stecker des externen Netzteils ergänzt<br />

die überschaubare Rückansicht dieses Röhrenkopfhörerverstärkers.<br />

Betrieben wird<br />

der TP10 mit 16 Volt Betriebsspannung<br />

für die 12AT7-Röhre. In der Leistungsaufnahme<br />

fällt er allerdings weit hinter die<br />

Konkurrenz zurück, gönnt er sich doch im<br />

ausgeschalteten Zustand mit gestecktem<br />

Netzteil 1,1 W und langt unter Last nochmals<br />

richtig zu. Werte von 11,9 W waren<br />

beim Testdurchlauf keine Seltenheit.<br />

Der Leistungshunger der Röhre macht<br />

sich jedoch durchaus positiv im Klang be-<br />

AUSGABE 2.2012<br />

merkbar. So schöne Bässe, wie unser Einzelkämpfer<br />

hier bot, konnte kein anderes<br />

Gerät abliefern. Warm und satt klingen sie,<br />

niemals mit dem Hang, zu dick aufzutragen.<br />

Der Mittenbereich ist leicht verzerrt,<br />

was an der Charakteristik der verwendeten<br />

12AT7-Röhre liegen mag. Höhen zeichnet<br />

er wiederum seidenweich ab und lässt in<br />

Sachen Dynamik und Transparenz keine<br />

Wünsche offen. Der ganze Klang kann generell<br />

als wärmend empfunden werden,<br />

die Röhre sorgt für eine wahrnehmbare<br />

Klangverfärbung. Der Frequenzgang kann<br />

dadurch nicht wirklich linear sein, sollte<br />

aber aufgrund des überzeugenden Höreindrucks<br />

kein Defizit darstellen. Schließlich ist<br />

nicht immer Neutralität das Maß der Dinge,<br />

Musik soll auch einfach schön klingen.<br />

Ein gelungenes Hybridmodell der Firma<br />

Canor, welches auf jeden Fall seinen Job<br />

erledigt: Es verstärkt das Signal für den<br />

Kopfhörer Ihrer Wahl und füttert ihn, egal<br />

auf welchen Widerstand es trifft, mit warmen,<br />

satten Klängen. Wer die erhöhte<br />

Leistungsaufnahme verschmerzen kann<br />

und etwas mehr Platz im Regal hat, der<br />

sollte den TP10 unbedingt Probe hören –<br />

das Hörerlebnis ist verblüffend angenehm,<br />

besonders im tieffrequenten Bereich.<br />

Spartanisch mutet t die Rückansicht an, dennoch bietet t sie neben einem Audioeingang i auch einen<br />

Audioausgang an. Das mitgelieferte externe Netzteil wird an der rechten Buchse angeschlossen<br />

Oben rechts im Bild ist die Röhre zu erkennen,<br />

die die Verstärkung übernimmt<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 47


King Rex HQ1<br />

King Rex HQ1<br />

„Ein dynamisches Duo“<br />

Headquarters nennt sich dieser zweiteilige<br />

Kopfhörerverstärker aus dem Hause<br />

King Rex mit Sitz im fernöstlichen Taiwan.<br />

„Made in Taiwan“ hat sicher jeder schon<br />

einmal auf einem Produkt gelesen, ein<br />

so edel wirkendes Gerät werden dabei<br />

aber nur die wenigsten erwartet haben.<br />

Schon bei der Verpackung fällt auf, dass<br />

hier etwas Schickes im Karton schlummern<br />

muss. Ist der Passschaum erst einmal<br />

gelüftet, offenbart sich die ganze<br />

große Optik des HQ1.<br />

Sofort fällt auf, dass wir es hier mit zwei<br />

Geräten zu tun haben: zum einen mit dem<br />

Kopfhörerverstärker selbst, zum anderen<br />

mit der dazugehörigen Stromversorgungseinheit,<br />

im Englischen liebevoll PSU –<br />

Power Supply Unit – genannt. Beide Elemente<br />

haben die exakt gleiche Größe und<br />

Bauform, sie unterscheiden sich aber deutlich<br />

an Front- und Rückseite voneinander.<br />

Schwarzes Metall, das sehr stabil und fest<br />

wirkt, dient als Chassis der Geräte. An<br />

der Vorderseite ist eine massive, schwarze<br />

Platte in gebürsteter Alu-Optik für ansprechendes<br />

Design angebracht. Die Standfüße<br />

sind aus festem Gummi und sollten den<br />

Elementen eigentlich guten Halt geben –<br />

ist es doch angedacht, beide Geräte in<br />

einem optisch ansprechenden, kleinen<br />

Türmchen zu vereinen und aufeinanderzustapeln.<br />

Jedoch stehen beide Teile<br />

nicht ganz stabil, kleine Wackler bleiben<br />

nicht aus – wir vermuten einen Balancefehler<br />

in der Entwicklung. Vielleicht wäre<br />

die Erklärung dafür eventuell im Handbuch<br />

zu finden gewesen, jedoch hat King Rex<br />

keines beigelegt, was uns mit dieser Frage<br />

ungeklärt allein lässt. Ebenso wird der Konsument<br />

hier auf sein technisches Geschick<br />

vertrauen müssen, um die Geräte richtig<br />

anzuschließen.<br />

Die Stromversorgungseinheit wird per symmetrischem<br />

XLR-Anschluss (Neutrik-Kabel<br />

und -Buchsen) mit dem HQ1 verbunden.<br />

Die PSU besitzt noch einen Kaltgeräteanschluss,<br />

der mit einer leicht zugänglichen<br />

500-Milliampere-Sicherung geschützt wird.<br />

An der Rückseite befindet sich ein Netzschalter,<br />

an der Front zeigt eine blaue LED<br />

die Betriebsbereitschaft an.<br />

Die Vorderseite des HQ1 bietet etwas<br />

mehr. Neben der 6,3-mm-Klinkenbuchse<br />

und dem griffigen, aus Aluminium gefertigten<br />

Volumenpoti befindet sich noch<br />

ein Taster, der zum Umschalten des gewünschten<br />

Ausgangs dient (Kopfhörer<br />

oder Line-out). Blaue LEDs zeigen an, welcher<br />

Ausgang gerade angesteuert wird.<br />

Die Rückseite bietet neben dem XLR-Ein-<br />

AUSGABE 2.2012<br />

gang für die Stromzufuhr noch ein Cinch-<br />

Buchsenpaar für den Input und ein weiteres,<br />

das als Line-Out zum Signaldurchschliff<br />

dient. Der HQ1 kann somit auch<br />

generell als Signalvorverstärker verwendet<br />

werden, er bedient sich unter Last gern mal<br />

Leistungswerten um 8 W, was der immensen<br />

Verstärkungsleistung geschuldet ist.<br />

Ein Verstärker ist der HQ1 in der Tat, denn<br />

wenn er eines kann, dann ist das „laut“.<br />

Schier endlose Reserven kann er auffahren,<br />

ohne jemals zu übersteuern oder das<br />

Klangbild zu verzerren – er ist einfach extrem<br />

geradlinig. Bässe, Mitten und Höhen<br />

wirken vollkommen ausgeglichen und fühlen<br />

sich angenehm an. Gerade der hochfrequente<br />

Bereich wirkt sehr seidig, sorgt für<br />

eine absolut transparente Klangabbildung.<br />

Im Mitten- und Tieffrequenzbereich wirkt<br />

er sehr ruhig, hier hätte es gern etwas mehr<br />

Druck sein dürfen. Gerade bei Sprachaufzeichnungen<br />

setzt sich der HQ1 gegenüber<br />

allen Mitstreitern durch, hier kommt ihm<br />

die Linearität zugute und für den Hörer<br />

perfekt zur Geltung. Nur bei energischerer<br />

Musik mit vielen verschiedenen Frequenzanteilen<br />

bleibt er etwas blass, jedoch immer<br />

noch auf absolut hohem, klanglichem<br />

Niveau mit einem sehr ausgeglichen, angenehmen<br />

Wiedergabeverhalten.<br />

Das Duo aus Kopfhörerverstärker (oben im Bild) und Netzgerät (unten Im Bild). Das Netzgerät verfügt<br />

neben einem echten Schalter auch über eine von außen zugängliche Geräteabsicherung<br />

Die schwarzen Kühlrippen im Bild dienen den<br />

Leistungstransistoren als Wärmeableitung<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Lake People Violectric HPA V100<br />

Lake People Violectric HPA V100<br />

„Meister seiner Klasse“<br />

Mit dem HPA V100 bietet die Firma Lake<br />

People einen auf den ersten Blick sehr<br />

unscheinbaren Vertreter im Segment der<br />

Kopfhörerverstärker an. Auffällig ist sein<br />

sehr einfach gehaltenes Design, welches<br />

dennoch durchaus ansprechend wirkt. Man<br />

erkennt schnell, dass hier weniger Wert auf<br />

Optik-Etikette, sondern mehr auf Funktionalität<br />

und Wirkungsweise gelegt wird.<br />

Das Gerät ist sauber und präzise verarbeitet:<br />

robustes Metall in schwarzer Farbe,<br />

leicht zugängliches Innenleben und edle,<br />

goldfarbene Standfüße, die den rudimentären<br />

Ersteindruck optisch noch ein wenig<br />

aufwerten. Beim näheren Betrachten fallen<br />

in erster Linie der sehr griffige, stufenlose<br />

Lautstärkeregler (RK27 von ALPS) und die<br />

gut zugänglich angeordneten Ein- und<br />

Auf der linken Seite ist der Bereich der Audioeingänge zu erkennen. Hier kann auch die optionale<br />

D/A-Wandlung installiert werden. Oben im Bild ist das Netzteil zu sehen<br />

Die Rückansicht bietet den höchsten Ausstattungsstandard, symmetrische und unsymmetrische<br />

Audioeingänge, Gain-Management und einen Erweiterungsschacht für digitale Eingänge<br />

Testsieger<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Ausgänge am Gerät auf. Ersterer besticht<br />

durch gute Gängigkeit und Handling. Dank<br />

der angerauten Oberfläche besteht nie die<br />

Gefahr, mit den Fingern abzurutschen. An<br />

der Front des Gerätes befinden sich ein<br />

Power-Knopf mit Einrastfunktion, eine<br />

blaue Kontrolllampe zeigt die Betriebsbereitschaft<br />

an und zwei 6,3-mm-Klinkenbuchsen<br />

von Neutrik freuen sich auf den<br />

Anschluss von zwei Kopfhörerpaaren. Die<br />

Klinken passen perfekt, kein Spiel oder<br />

eventuelles Wackeln ist auszumachen.<br />

Die Rückseite beherbergt neben den üblichen<br />

Rechts/Links-Cinch-Eingängen zur<br />

Signalübertragung zwei symmetrische XLR-<br />

Buchsen, ebenfalls von Neutrik, mit denen<br />

der HPA V100 angesteuert werden kann<br />

und dadurch hervorragend störfreie Signalübertragung<br />

gewährleistet. Die Cinch-<br />

Eingänge besitzen jedoch immer Priorität.<br />

Sollten also beide Eingänge (XLR und Cinch)<br />

gleichzeitig angesteuert werden, wird das<br />

Gerät stets auf den Cinch-Eingang zurückgreifen.<br />

Die Besonderheit bei diesem Kopfhörerverstärker<br />

liegt jedoch am wahlweise<br />

schaltbaren fünfstufigen Pre-Gain. Hier hat<br />

der Hörer die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Anhebungs- und Absenkungsstufen, jeweils<br />

getrennt für den rechten und linken<br />

Kanal. Der Dynamikbereich bewegt sich von<br />

12 Dezibel (dB)* bis zu +12 dB und ist in<br />

6-dB-Schritten anpassbar. Die Schieberegler<br />

für die Anpassung der Verstärkung sind<br />

allerdings sehr klein geraten – verständlich<br />

bei der geringen Größe des Gerätes. Jedoch<br />

könnte für manchen Hörer mit weniger filigranen<br />

Fingern der Pegel*ausgleich zu<br />

einer Geduldsprobe werden – dennoch ein<br />

sehr schönes, nützliches Feature.<br />

In puncto Klang ist der HPA V100 von Lake<br />

People auf absolutem Topniveau. Er besitzt<br />

ein perfekt ausgewogenes Klangbild,<br />

Bässe, Mitten und Höhen stehen in einem<br />

perfekten Verhältnis zueinander. Der tieffrequente<br />

Bereich ist angenehm wahrnehmbar,<br />

ohne jemals zu präsent zu sein oder<br />

die nötige Durchschlagskraft vermissen zu<br />

lassen. Hochfrequente Anteile bildet dieser<br />

Kopfhörerverstärker sehr ausgewogen ab:<br />

brillante Klänge, die sich auf satten Mitten<br />

auftürmen und die nötige Transparenz im<br />

Gesamtklangbild manifestieren. Das Dynamikverhalten<br />

ist exzellent umgesetzt worden,<br />

der HPA V100 meistert jede Hürde<br />

spielend. Egal ob er für die Wiedergabe<br />

von Sprache, Musik oder Filmton eingesetzt<br />

wird, er weiß stets zu überzeugen und zeigt<br />

dem interessierten Hörer keine Schwächen.<br />

Lake People hat sich viele Gedanken bei<br />

der Konzeption dieses Kopfhörerverstärkers<br />

gemacht. Es wurde an alles gedacht,<br />

was ein solides Gerät in dieser Sparte<br />

ausmacht. Für Tüftler bietet die Firma mit<br />

diesem Modell außerdem die Möglichkeit,<br />

das Verhalten des Verstärkers mittels<br />

Jumper im Schaltkreis zu modifizieren –<br />

großes Kino für die Ohren!<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 49


Fazit<br />

In unserem Test setzte sich der Violectric<br />

HPA V100 von Lake People eindeutig<br />

durch. Er überzeugte durchweg mit solider<br />

Verarbeitung, gutem, einfachem Aufbau<br />

und einer wirklich hervorragenden<br />

Klangabbildung. Gerade den Bereich der<br />

Sprachwiedergabe, eine Hürde für manch<br />

anderen Mitbewerber, meistert er spielend<br />

und lässt sich nicht zu übersteuernden Höhen<br />

oder Kratzlauten hinreißen. Im Musikbereich<br />

ist voll und ganz auf ihn Verlass –<br />

egal welches Segment gefordert ist, er bedient<br />

einfach alles ausreichend und verliert<br />

nicht einmal ansatzweise die Transparenz.<br />

Ähnlich ging es uns mit dem zweitbesten<br />

Vertreter, dem Canor TP10. Der Einsatz von<br />

Röhrentechnologie in Verstärkern ist nicht<br />

erst seit Eddie Van Halens legendärem<br />

Peavey 5150 sinnvoll, sondern auch im<br />

Kopfhörerverstärkersegment verfärbt es<br />

den Klang wunderbar. Die Stärke dieses<br />

Amps ist die Verfärbung durch die Röhre,<br />

deutlich bemerkbar ist der warme Klang<br />

im Bassbereich. Auch die Höhen bleiben<br />

sehr brillant und wirken nie zu prägnant.<br />

Leider hat der Röhreneinsatz dann doch<br />

noch Opfer fordern müssen. So ist gerade<br />

der Mittenbereich etwas zu sehr betont,<br />

wirkt zeitweise etwas zu derb, mitunter<br />

auch kratzig. In Sachen Leistungsaufnahme<br />

macht die Röhre sich ebenfalls mit<br />

höheren Werten bemerkbar.<br />

Der Vertreter von King Rex reiht sich mit<br />

leichtem Abstand auf Platz drei ein und<br />

darf dennoch ruhigen Gewissens als ein<br />

ordentliches Gerät bezeichnet werden.<br />

Die Firma aus Taiwan setzt auf innovatives<br />

Design, hochwertige Bauteile und gute<br />

Verarbeitung. Gerade in letzterem Punkt<br />

geht der HQ1 als Zweiter durchs Ziel, hier<br />

wurde also alles richtig gemacht. Dennoch<br />

war es irritierend, dass beide Geräte auf<br />

wackeligen Füßen standen. Klanglich auf<br />

sehr hohem Niveau bleibt der HQ1 trotz<br />

allem hinter der gesamten Konkurrenz zurück,<br />

der Sound ist sehr gut, aber vielleicht<br />

etwas zu unspektakulär.<br />

HiFiMANs EF-5 kombiniert ausgefallenes<br />

Design und hochqualitative Verarbeitung<br />

mit kompromisslosem Klang. Musikhören<br />

macht schlichtweg Spaß und man muss auf<br />

hohem Niveau kritisieren, um überhaupt<br />

negative Aspekte zu finden. Ein transparentes,<br />

homogenes Klangbild mit lebendiger<br />

Dynamik erwartet den Hörer. Trotz<br />

der spartanischen Anschlussmöglichkeiten<br />

ist der EF-5 zum simplen Verstärken für nur<br />

einen Kopfhörer eine klare Empfehlung!<br />

Der Beyerdynamic A1 ist in Sachen Ausstattung<br />

der Konkurrenz unterlegen, obwohl<br />

der Verstärker alles bietet, was man von<br />

einem solchen erwartet. Das Hauptmanko<br />

beim A1 ist die zu prägnante Höhenwiedergabe,<br />

die ihn gerade für Sprache und<br />

klaren Gesang eher ungeeignet macht.<br />

Musik gibt er wiederum sehr gut wieder,<br />

Transparenz und Impulstreue lassen keine<br />

Wünsche offen. Letzlich stehen seine<br />

Mitbewerber im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

aber einfach besser da.<br />

Alle von uns getesteten Geräte eignen sich<br />

mindestens gut für die Wiedergabe von<br />

Audiosignalen auf Ihren Kopfhörern, jeder<br />

Verstärker hat einen hochwertigen Sound –<br />

mit Ausnahme der Höhenwiedergabe des<br />

Beyerdynamic – und wird den Hörer zufriedenstellen.<br />

Im Endeffekt entscheiden dennoch<br />

der persönliche Geschmack und das<br />

akus tische Empfinden des Einzelnen. Wir erinnern<br />

uns: Guter Klang ist und bleibt eben<br />

eine Kopfsache!<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Lake People Canor King Rex HiFiMAN Beyerdynamic<br />

Modell Violectric HPA V100 TP10 HQ1 EF-5 A1<br />

Preis (UVP) 650 Euro 700 Euro 700 Euro 499 Euro 890 Euro<br />

Farbe Schwarz Schwarz, Silber Schwarz Schwarz Silber, Schwarz<br />

Maße (B/H/T) 17 × 4,9 × 22,6 cm 21 × 8,8 × 29,5 cm 18 × 4,5 × 13,8 cm 11 × 5 × 27 cm 25 × 5 × 22,5 cm<br />

Gewicht Gesamtsystem 1,7 kg 3 kg 1,8 kg 2,7 kg 2,3 kg<br />

Informationen www.violectric.de www.canor-audio.de www.kingrex.com www.hifiman.us www.beyerdynamic.de<br />

Features<br />

Eingänge Cinch/XLR +/+ +/– +/– +/– +/+<br />

Ausgang für Signaldurchschliff + + + – +<br />

Zusätzlicher Kopfhörerausgang + – – – –<br />

Anschluss für externes Netzteil – + + + +<br />

Zusätzlicher Eingang für zweite<br />

Signalquelle<br />

+ – – – +<br />

Klangbeeinflussung<br />

Pre-Gain-System Röhre – Röhre –<br />

(Röhre, Vorverstärker)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· große Dynamik<br />

· ausgewogenes Klangbild<br />

· angenehmer Röhrenklang<br />

· brillante Höhen<br />

· linearer Frequenzgang<br />

· sehr hohe Lautstärke<br />

· schicke Optik · angenehme Bass- und<br />

Mittenwiedergabe<br />

· gute Dynamik, Transparenz<br />

und Impulstreue<br />

Nachteile · sehr kleine Pre-Gain-Taster · kratzige Mitten<br />

· hohe Leistungsaufnahme<br />

· Geräte stehen wackelig<br />

· keine Bedienungsanleitung<br />

· Knacken beim Regeln<br />

der Lautstärke<br />

· Höhen zu prägnant, übersteuernd,<br />

nicht linear<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 11/12 11,5/12 10/12 11,5/12 11/12<br />

Mittenwiedergabe 12/12 10/12 11/12 10/12 11/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12 11,5/12 10/12 10/12 9/12<br />

Neutralität 11/12 11/12 10/12 10,5/12 10/12<br />

Transparenz/Impulstreue 10/10 10/10 10/10 9/10 10/10<br />

Dynamikverhalten 10/10 10/10 9/10 9,5/10 9/10<br />

Wiedergabequalität 65/68 64/68 60/68 60,5/68 60/68<br />

Ausstattung/Verarbeitung 11,5/12 10/12 11,5/12 10,5/12 9/12<br />

Benutzerfreundlichkeit 11/12 10/12 10/12 9,5/12 10/12<br />

Anschlüsse 5/8 4/8 4/8 3,5/8 4,5/8<br />

Gesamt 92,5 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 85,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten 83,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Sehr gut Befriedigend<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92,5/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 85,5/100 Gut 84/100 Gut 83,5/100<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


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High-End-Audio<br />

in den Ohren<br />

Höchste Wiedergabequalität war bisher Bügelkopfhörern vorbehalten. Bei In-Ohr-<br />

Kopfhörern mussten Freunde von hochqualitativer Musikwiedergabe klangliche Einbußen<br />

in Kauf nehmen. Mit der neuen XBA-Serie möchte Sony das nun ändern.<br />

In-Ohr-Kopfhörer findet man bereits in allen<br />

Farben und Formen auf dem Markt.<br />

Sony schafft es mit seiner neuen XBA-Serie<br />

dennoch, diese Bauart mit innovativer Technik<br />

zu neuem Leben zu erwecken. Balanced<br />

Armature heißt das Zauberwort: Bei dieser<br />

Treibertechnologie ist ein Anker mit dem<br />

Mittelpunkt der Membran verbunden. Dieser<br />

wird durch die Permanent-Magneten<br />

in einer zentralen Position der festen Spule<br />

gehalten. Liegt ein Signal an der Spule an,<br />

beginnt der Anker sich zu bewegen und<br />

überträgt die Schwingung direkt auf die<br />

angekoppelte Membran.<br />

Der Vorteil dieser Bauart liegt neben einem<br />

exzellenten Klangbild in der geringen Größe.<br />

Durch diese Platzersparnis ist es möglich,<br />

sogar mehrere Treibereinheiten in dem Gehäuse<br />

unterzubringen. Während der XBA-1<br />

vor allem Gesang besonders klar darstellt,<br />

werden beim XBA-2 durch Hinzufügen einer<br />

Tiefton-Einheit auch die Fans bassbetonter<br />

elektronischer Musik bedient. Der Frequenzgang<br />

von 4 bis 25 000 Hertz spricht dabei<br />

Bände. Diese beiden Modelle sind auch als<br />

Variante für das iPhone erhältlich. Dazu ist<br />

ein Lautsprecher integriert, der bequemes<br />

Telefonieren ermöglicht. Einen vollwertigen<br />

Drei-Wege-Lautsprecher gibt es mit dem<br />

XBA-3 aufs Ohr: Für eine hochaufgelöste,<br />

detailreiche Wiedergabe sorgt der separate<br />

Hochtöner. Für die Befriedigung höchster<br />

Klangansprüche bringt der XBA-4 noch einen<br />

Super-Tieftöner mit. Damit kann vom<br />

tiefsten Orgelton bis zu höchsten Obertönen<br />

sogar klassische Musik in ungeahnter Klangqualität<br />

wiedergegeben werden. Im Gehäuse<br />

des NC85D finden ein Akku, Prozessor<br />

und Mikrofon Platz, was ihn zum weltweit<br />

kleinsten und leichtesten Kopfhörer mit digitaler<br />

Geräuschunterdrückung macht. Der<br />

BT75 ersetzt Mikrofon und Prozessor durch<br />

einen Bluetooth-Empfänger und erlaubt<br />

das Zuspielen von Musik zum Beispiel über<br />

Smartphones. Auch für audiophile Sportler<br />

hält Sony eine Lösung mit optimaler Passform<br />

bereit: Der S65 ist ein abwaschbarer,<br />

wasserfester Kopfhörer mit Ohrbügeln.<br />

Sony geht offensiv auf den Markt und bietet<br />

modernste Technologie zu unschlagbar<br />

günstigen Preisen an. Endlich bekommen<br />

auch hochqualitative In-Ohr-Kopfhörer eine<br />

faire Chance in Sachen Preis-Leistung.<br />

Modell<br />

XBA-1 von Sony<br />

XBA-2 von Sony<br />

XBA-3 von Sony<br />

XBA-4 von Sony<br />

XBA-1iP von Sony<br />

XBA-2iP von Sony<br />

XBA-NC85D von Sony<br />

XBA-BT75 von Sony<br />

XBA-S65 von Sony<br />

Preis (UVP)<br />

70 Euro<br />

149 Euro<br />

229 Euro<br />

299 Euro<br />

90 Euro<br />

169 Euro<br />

449 Euro<br />

249 Euro<br />

Verfügbar ab April 2012<br />

Weitere Informationen: www.sony.de<br />

80 Euro<br />

Durch die geringe Größe lassen sich sogar vier separate Wandler (hier rot dargestellt) unterbringen.<br />

Jeder der Treiber übernimmt dabei einen festgelegten Frequenzbereich


Advance Acoustic MAA-706<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Advance Acoustic<br />

Monoendstufe MAA-706<br />

Monoendstufen weisen kein Übersprechen auf, sie eignen sich für <strong>Stereo</strong>- wie<br />

Surround-Sets und bieten hohe Leistungsreserven, um dynamisch anspruchsvolle<br />

Aufnahmen auch an wirkungsgradschwächeren Lautsprechern aufleben zu lassen.<br />

Es war eine der ersten Ausgaben der<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, in der schon einmal ein<br />

Produkt von Advance Acoustic seinen Auftritt<br />

hatte. Die Technologie und das Design<br />

kommen von Ingenieuren aus Frankreich,<br />

die Fertigung erfolgt in Asien. Welches Ihrer<br />

Lieblingsprodukte besitzt heute keine Bauteile<br />

aus Asien? Es fällt schwer, eine allgegenwärtige<br />

Wahrheit zu akzeptieren. Die<br />

Monoblock endstufe MAA-706 ist die kleinste<br />

aus dem Programm, das eine ganze Palette<br />

an Hi-Fi-Komponenten umfasst.<br />

Die gesamte Gehäusekonstruktion ist aus<br />

sehr massivem Stahlblech gefertigt, das<br />

nur noch von der 1 Zentimeter starken<br />

Frontplatte getoppt wird. Diese beherbergt<br />

das große hintergrundbeleuchtete Zeigerinstrument,<br />

zwei Status-LEDs und einen<br />

Stand-by-Tas ter. Die Konstruktion bietet<br />

jeder Baugruppe eine eigene Kammer, womit<br />

gegenseitige Störeinstreuungen bereits<br />

konstruktiv unterdrückt werden.<br />

Der interne Aufbau deutet auf ein symmetrisches<br />

Schaltungsdesign hin. So ist in<br />

der linken wie rechten seitlichen Kammer<br />

jeweils die eigentliche Endstufe eingebaut.<br />

Bezogen auf das 0-Volt-Potenzial des Gehäuses<br />

wird also auf den genannten Seiten<br />

jeweils eine positive und eine negative Halbwelle<br />

des Ausgangssignals verstärkt. Dieses<br />

wird dann über einen Anschluss an den<br />

massiven kurzschluss sicheren Terminals auf<br />

der Gehäuserückseite an den Lautsprecher<br />

gegeben. Störungen, die sich trotzdem in<br />

die Verstärkerschaltung eingeschlichen haben,<br />

werden im angeschlossenen Lautsprecher<br />

wieder ausgelöscht. In der Netzteilkonstruktion<br />

arbeiten eine Gleichrichterbrücke,<br />

vier Sieb- und Lade kapazitäten von je<br />

10 000 Mikrofarad sowie eine weitere kleinere<br />

Schaltung für die Logikschaltkreise.<br />

Gespeist wird das Ganze über getrennte<br />

Transformatorwicklungen von einem kräftigen<br />

700-VA-Ringkerntransformator, der<br />

schwingungsgedämpft montiert ist. Der<br />

symmetrische Anschluss über die integrierte<br />

XLR-Buchse ist dem ebenfalls vorhandenen<br />

Cinch vorzuziehen, auch wenn dieser über<br />

einen bereits aus der Studioszene geschätzten<br />

Operationsverstärker NE5532 von<br />

VON JENS VOIGT<br />

Texas Instruments „zwangssymmetriert“<br />

wird. Eine Verbindung via XLR-Kabel zum<br />

Vorverstärker ist hier sehr empfehlenswert,<br />

um alle klanglichen Vorzüge zu erfahren.<br />

Das Ferneinschalten der Endstufe kann<br />

ebenfalls vom Vorverstärker aus vorgenommen<br />

werden, dazu wird der vorhandene<br />

Trigger-Anschluss auf der Rückseite<br />

der MAA-706 genutzt. Der Trigger-Out ist<br />

für die Weitergabe des Signals an andere<br />

Endstufen verantwortlich. Ebenfalls ist hier<br />

ein Schalter mit der Bezeichnung „Amp-<br />

Mode-High-Bias“ nutzbar. In der Stellung<br />

„On“ – so beschreibt das Handbuch die<br />

Arbeitsweise des Verstärkers – wird für<br />

die Leistungsabgabe bis 40 Watt (W) in<br />

einem Class-A-Modus verstärkt. Bei einem<br />

höheren Leistungsbedarf wird unbemerkt<br />

Die Ausstattung enthält alles, was von einer Endstufe dieses Kalibers geboten werden sollte<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Ein leicht ungeradzahliges Verzerrungsproduktverhältnis,<br />

das aber unhörbar bleibt<br />

Ausstattung<br />

Die Mitte der Monoendstufe wird dominiert von dem Netzteil mit einem Ringkerntrafo. Oben und<br />

unten im Bild sind die Platinen der Endstufenschaltung zu erkennen<br />

automatisch in den Class-AB-Modus gewechselt.<br />

Das ist ein praxisrelevantes Feature.<br />

Im Off-Modus arbeitet die Endstufe<br />

dann in einem weniger leistungshungrigen,<br />

dauer haften Class-AB-Betrieb. Die Messwerte<br />

des Class-A-Modus sind sehr gut bei<br />

1 W und 10 W Ausgangsleistung an 8 Ohm:<br />

Der Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />

ist mit 0,0032 Prozent absolut vernachlässigbar,<br />

genauso wie der Anteil der ungeradzahligen<br />

harmonischen Verzerrungsprodukte.<br />

Das Signal-zu-Rauschverhältnis<br />

und die Dynamikfähigkeiten sind ebenfalls<br />

beeindruckend, sie verbessern sich analog<br />

zum zugeführten Audioeingangs pegel.<br />

Die klanglichen Eigenschaften eines <strong>Stereo</strong>paares<br />

der MAA-706 haben sich in unserem<br />

Testumfeld mit einem angenehm<br />

druckvollen Klang präsentiert. Die Fähigkeit,<br />

Konturen im Bass- und Tiefmittenbereich<br />

herauszustellen, ist sehr gut, die<br />

Endstufe neigt nicht zu Übertreibungen,<br />

wenngleich man nach der Aufwärmphase<br />

auch ein wohliges Klangtimbre vernehmen<br />

kann, das sehr angenehm klingt. Bei der oft<br />

beschriebenen Einspielphase handelt es sich<br />

nicht um esoterisches Geplauder, sondern<br />

es ist technisch nachvollziehbar: Im Class-<br />

A-Modus entsteht durch eine höhere Ruhestromaufnahme<br />

der Endstufenschaltung/<br />

Transistoren auch mehr Wärmestrahlung.<br />

Es werden also nicht nur die unmittelbar<br />

mit Strom belas teten Bauteile in ihrer Kennlinie<br />

beeinflusst, sondern auch benachbarten.<br />

Eigentlich gilt die Einspielzeit somit<br />

auch bei der täglichen Inbetriebnahme.<br />

Der Bereich der Mitten bekommt davon weniger<br />

aufgeprägt, was ihn somit sehr integer<br />

für Soloinstrumente und Gesangsdarbietungen<br />

macht. Gepaart mit einem nicht grell<br />

wirkenden Hochtonbereich ergeben sich<br />

daraus keine Überzeichnungen für S-Laute<br />

oder Konsonanten. Es sollte an dieser Stelle<br />

aber betont werden, dass Streicher in sehr<br />

dichten Arrangements dadurch nichts an<br />

Feingliedrigkeit einbüßen. Sie wirken vielleicht<br />

weniger „excited“ als bei anderen<br />

Verstärkern, aber das passt zum Gesamtklang.<br />

Daran schließt sich an, dass Schärfen<br />

und Härten für Blechbläser in den<br />

wenigsten Fällen zu erwarten sind. Es gibt<br />

eigentlich nichts, was der MAA-706 nicht<br />

liegt oder mit ihr nicht überzeugend klingt.<br />

Ein Blick auf die Schaltung und die Auswahl<br />

an Bauteilen bestätigt ihren universellen<br />

Charakter. Bei der Verwendung mehrerer<br />

Endstufen z. B. für ein Surround-Set steht in<br />

puncto Preis-Leistungs-Verhältnis also nichts<br />

im Wege. Die Staffelung der räumlichen<br />

Bühne ist hier für <strong>Stereo</strong> wie Surround nur<br />

vom Vorverstärker und dem abgespielten<br />

Medium abhängig.<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

Advance Acoustic<br />

MAA-706<br />

999 Euro<br />

435 × 170 × 443 mm<br />

16,5 kg<br />

www.advance-acoustic.com<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – 1 1 –<br />

Ausgänge – – – – –<br />

Sonstige Anschlüsse kurzschlusssichere Lautsprecherterminals,<br />

Trigger-In/Out<br />

Features<br />

Kopfhörer<br />

Umschaltung zw. vorrangig<br />

Einstellung<br />

Class-A- und -AB-Betrieb, fernschaltbar<br />

Messdaten ermittelt: –20,8 dBu @ 1 W/8 Ohm<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

90 dB<br />

Dynamik<br />

91 dB<br />

nach AES 17<br />

Übersprechen<br />

n. V.<br />

bei 10 kHz<br />

THD+N 0,0032 %<br />

THD+N Pegel<br />

–81 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

(IEC60118/<br />

–97 dB<br />

IEC60268<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

+/– 0,08 dB<br />

Leistung (1 kHz<br />

212 W an 8 Ohm<br />

Sinus@1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ein absolut stabiler Grundklang ohne<br />

negative Auffälligkeiten<br />

· druckvoll im Bass und nicht farblos in den<br />

Tiefmitten<br />

· hohe Eignungsbandbreite<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· keine<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18,5/20<br />

Neutralität 6,5/8<br />

Dynamik 7/8<br />

Basswiedergabe 6,5/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 6,5/8<br />

Wiedergabequalität<br />

52/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18,5/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

18,5/20<br />

Gesamt<br />

89 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Ausgezeichnet<br />

Ergebnis<br />

Der Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />

spielt klanglich überhaupt keine Rolle<br />

Der Übertragungsbereich ist sehr breitbandig<br />

und reicht hier bis 80 kHz bei –1,5 dB<br />

Sehr gut 89/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53


T+A K8<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Der K8 ist mehr als ein gewöhnlicher AV-Receiver, vereint er doch dessen Eigenschaften<br />

mit vielfältigen weiteren Funktionen. Blickt man über den modularen Tellerrand<br />

hinaus, wird es mit dem K8 schlagartig luftiger im heimischen Gerätepark.<br />

K8 – so unscheinbar der Name auch ist,<br />

so komplex ist seine Ausstattung. Mit<br />

dem aktuellsten Produkt der K-Serie dringt<br />

der deutsche Hersteller T+A Elektroakustik<br />

in den noch jungen Markt der Blu-ray-Receiver<br />

vor. Dabei vereint er die Tugenden<br />

eines 7.1-fähigen AV-Receivers mit den<br />

Wiedergabefunktionen eines modernen<br />

Blu-ray-Players und ergänzt dies um einen<br />

ausgewachsenen Streaming-Client. Die<br />

Verstärkung gelingt über sieben leistungsstarke<br />

Class-D-Endstufen, die vielfältige<br />

Kombinationsspiele zwischen hochwertigem<br />

Zweikanalton, Multiroom-Beschallung<br />

und großem 7.1-Heimkino erlauben.<br />

Ganz typisch für T+A besteht der K8 aus<br />

einem polierten Aluminium-Metallgehäuse,<br />

das um ein auch aus größerer Entfernung<br />

gut lesbares Display sowie ein Multiformatlaufwerk<br />

mit Vibrationsdämpfung ergänzt<br />

wurde. Ebenso werden Freunde der<br />

umfeldfreundlichen Kopfhörerwiedergabe<br />

bedient, denen eine gut agierende Dolby-<br />

Headphone-Funktion für Kopfhörer-Surround<br />

zur Verfügung steht. Auch das gute<br />

alte Analogradio findet noch seinen Platz<br />

im sonst so modernen K8 und wird um<br />

eine RDS-Funktion ergänzt. Das Anschlussfeld<br />

ist bis auf den letzten Zentimeter prall<br />

gefüllt und trotz alledem übersichtlich<br />

strukturiert. Entgegen dem Trend aktueller<br />

AV-Receiver beschränkt es sich dabei auf<br />

insgesamt drei HDMI-Eingänge. Dennoch<br />

ist der K8 dieser Geräteklasse aktuell noch<br />

einen Schritt voraus, denn er setzt den im<br />

High-Speed-HDMI-Standard vorgesehenen<br />

Ethernet-Kanal erstmals in die Tat um. Mit<br />

einem Twisted-HDMI-1.4-HEC-Kabel gelingt<br />

die Ton- und Netzwerkkommunikation<br />

mit einem angeschlossenen Fernseher<br />

ohne zusätzliche optische sowie Ethernet-<br />

Leitung. In puncto 3D wartet der K8 bislang<br />

noch weitere Entwicklungsschritte ab. Zwar<br />

nimmt der Receiver entsprechende Signale<br />

auf und schleift sie im Bypass-Modus direkt<br />

an den Ausgang durch, dem internen<br />

Laufwerk bleibt jedoch die dritte Dimension<br />

vorenthalten. Neben umfangreichen<br />

Bildoptionen und der Wandlung analoger<br />

Videosignale für die High-Definition-Bühne<br />

ist der Videoskalierer auch abschaltbar.<br />

Auf der analogen Audioseite werden sämtliche<br />

Eingangssignale konsequent durch einen<br />

der digitalen Signalprozessoren (DSPs)<br />

geschickt. Ergänzt werden die analogen<br />

Inputs durch eine optische, zwei koaxiale<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

sowie sechs USB-Schnittstellen, von denen<br />

drei zur Leistungsversorgung externer Module<br />

vorkonfiguriert sind. Die restlichen bieten<br />

individuell direkte iPod-Unterstützung<br />

sowie Platz für externe Festplatten und USB-<br />

Speichersticks. Die mitgelieferte WLAN-Antenne<br />

ist nicht für Audiostreaming vorgesehen,<br />

sondern dient der Kommunikation mit<br />

der optionalen bidirektionalen Funkfernbedienung<br />

FD100 aus gleichem Hause.<br />

K8 im Netzwerk<br />

Dank des verbauten Bridgeco-Chipsatzes<br />

eDMP bietet der K8 allen iPhone- und<br />

iTunes-Nutzern Apples Streaming-Verfahren<br />

Airplay an. Zwar sieht der Standard lediglich<br />

eine maximale Auflösung in CD-Qualität<br />

vor, dennoch gelingt die Datenverbindung<br />

so einfach wie kein anderes Verfahren. Mit<br />

dem Anschluss eines Netzwerkkabels ist der<br />

K8 in der Regel sofort spielbereit, sollte dies<br />

nicht so sein, bietet das Quellmenü (SRC)<br />

Zugriff auf das Netzwerksetup. Über die<br />

SCL-Taste sind Streaming-Client-Funktionen<br />

wie Internetradio, Zugriff auf Audioserver,<br />

angeschlossene Massenspeicher oder<br />

Apples Mobilgeräte möglich. Je nachdem,<br />

ob der vorderseitige oder rückseitige USB-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, T+A<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Das linke Bild zeigt die gesamte Digitalelektronik in ihrem eigenen Gehäuseteil. Das rechte Bild zeigt die Class-D-Endstufenmodule im unteren Gehäuse<br />

Der K8 von T+A ist nicht nur im Inneren, sondern auch auf der Rückseite vollgepackt. Besonderheit: HDMI mit Audio-Return- und Ethernet-Kanal<br />

Port benutzt wird, unterscheidet sich dabei<br />

die vorgegebene Audioqualität. Während<br />

der Frontanschluss auf maximal 16 Bit bis<br />

48 Kilohertz (kHz) begrenzt ist, unterstützt<br />

der rückseitige USB-Port Dateien bis maximal<br />

24 Bit und 96 kHz. Das Browsen durch<br />

das Dateisystem gelingt nach gewohnter<br />

Manier und wird auf dem Display in Klartext<br />

dargestellt. Bei musikalischer Unterhaltung<br />

darf man sich einer lückenlosen (Gapless)<br />

Wiedergabe erfreuen, die zusammenhängende<br />

Musikstücke unterbrechungsfrei darstellt.<br />

Eine Funktion, die bei vielen Konkurrenzprodukten<br />

immer noch kein Standard<br />

ist. Zum Entdecken der neuesten Interpreten<br />

eignet sich das umfangreiche Angebot<br />

der Internet radiodatenbank vTuner.<br />

K8 im Alltag<br />

Das ausgeklügelte Bedienkonzept des K8<br />

erlaubt es, Einstellungen für jeden einzelnen<br />

Eingang vorzunehmen und individuell<br />

zu speichern. Damit kommen etwa die<br />

verschieden konfigurierten Video-Upscaling-Funktionen<br />

beim Geräteneustart nicht<br />

abhanden. Auch das Lautsprechersetup reagiert<br />

intelligent auf die Eingaben des Benutzers<br />

und wird laut T+A demnächst um eine<br />

automatische Einmessung ergänzt. Werden<br />

aktuell die Surround-Back-Kanäle im Menü<br />

deaktiviert, steht fortan ein zusätzliches<br />

<strong>Stereo</strong>paar zur Auswahl. Jeder Lautsprecher<br />

wurde obendrein für noch größere<br />

Individualität mit einer eigenen Klangregelung<br />

versehen. Die Dolby-Volume-<br />

Funktion zur automatischen Lautstärkeregulierung<br />

zwischen den verschiedenen Fernsehsendern<br />

und Werbeblockeinlagen lässt<br />

sich ebenfalls quellenabhängig abspeichern.<br />

Dolby Volume arbeitet auch im K8 gewohnt<br />

effektiv und hebt dabei system typisch die<br />

tiefen Frequenzen pegel*abhängig an.<br />

Ferner sorgt die zusätzliche hauseigene<br />

dreistufige Dynamiksteuerung für eine ausgeglichene<br />

Dynamikkontrolle in der Nacht.<br />

Eine besondere Ingenieursleistung ist im<br />

Lüfterkonzept zu entdecken: Durch eine<br />

intelligente Schaltung nimmt die Drehzahl<br />

des Lüfters mit steigendem Lautstärkepegel<br />

zu. Schutz vor Hitzestau bietet der K8<br />

ebenfalls mit einer intelligenten Schaltung,<br />

die das Blu-ray-Laufwerk ab einer von uns<br />

auch im Langzeittest nie erreichten Temperatur<br />

von 55 Grad Celsius deaktiviert. Die<br />

Stand-by-Leistungsaufnahme ist vorbildlich<br />

sparsam und liegt im Eco-Modus weit unter<br />

1 Watt. Dabei werden weder das Aufladen<br />

eines iPods noch die Ethernet-Thru-Durchleitung<br />

unterstützt. Möchte man auf diese<br />

Features nicht verzichten, lässt sich der K8<br />

in den Comfort-Stand-by versetzen.<br />

K8 im Inneren<br />

Bezüglich der technischen Dimensionen<br />

teilt sich der K8 in zwei Hälften, der Gehäusegrundaufbau<br />

aus Stahlblech ist so gestaltet,<br />

dass er im unteren Teil eine eigene<br />

Kammer für den großen Ringkerntrafo aus<br />

bayerischer Fertigung und die digitale Verstärkertechnik<br />

aufweist. Im oberen Teil befindet<br />

sich die gesamte digitale Signalverarbeitung.<br />

Ein großer Vorteil, denn so werden<br />

Einstreuungen digitaler Störkomponenten<br />

von allen RCA- und Lautsprecherausgängen<br />

ferngehalten. Für den Antrieb der Lautsprecher<br />

stehen sieben Class-D-Endstufen zur<br />

Verfügung, die als technisches Vorbild jeweils<br />

die Power-Plant-Schaltungstopologie<br />

(getestet in Ausgabe 1/2010) hat. In der<br />

Netzteilkonstruktion wurde besonders auf<br />

eine hohe musikalische Dynamik geachtet.<br />

Große Aufmerksamkeit wurde einem analogen<br />

Klangcharakter zuteil, was sich auch<br />

in den geradzahligen harmonischen Antei-<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 55


len der Distortion-Product-Rate zeigt. Der<br />

Anteil des hochfrequenten Trägersignals der<br />

Schaltendstufen wird hier dank des wirksamen<br />

Ausgangsfilters deutlich unterdrückt<br />

und führt somit nicht zu einer elektrischen<br />

Belastung von im Frequenzgang besonders<br />

weitreichenden Hochtönern. Zwei Dualcore-Motorola-DSPs<br />

übernehmen die Berechnung<br />

der HD-Surround-Audioformate,<br />

während fünf PCM1780-<strong>Stereo</strong>wandler für<br />

die Digital-zu-Analog-Wandlung sorgen.<br />

Die A/D-Konvertierung der analogen Eingänge<br />

übernimmt ein TAS-3204-Wandler<br />

von Texas Instruments mit einer Auflösung<br />

von 24 Bit. Die Lautstärkeregelung findet<br />

vorbildlich auf dem analogen Weg nach der<br />

Wandlung statt. Dafür verantwortlich sind<br />

vier Burr-Brown-<strong>Stereo</strong>schaltkreise vom<br />

Typ PGA2311, die höchsten Ansprüchen<br />

aus dem Tonstudio genügen, weil sie keine<br />

hörbare Beeinträchtigung der Signale hervorrufen.<br />

Auch als Ausgangstreiber kommen<br />

nur die OPA2134 des beliebten amerikanischen<br />

Herstellers vor. Die gesamte<br />

hohe Packungsdichte an elektronischen<br />

Schaltungen, die in diesem Gerät eine so<br />

hohe Funktionalität zur Verfügung stellen,<br />

ist verständlicherweise nur noch in SMD*-<br />

Technik zu bewältigen.<br />

Selten haben wir einen AV-Receiver oder<br />

eine Kombination wie den T+A K8 so klar<br />

im Klang und weiträumig in der Surround-<br />

Abbildung erleben dürfen. Die Schaltungstechnologie<br />

und die Trennung der Einheiten<br />

im Gehäuse bringt deutlich wahrnehmbare<br />

Vorteile. Die Bewegungen im Surround-<br />

Feld waren weiträumig und differenziert<br />

zwischen den einzelnen Lautsprechern<br />

wahrnehmbar – ein Ergebnis der sehr hohen<br />

Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />

den Kanälen. Das Klangbild wirkt<br />

sehr dynamisch und ausgeglichen mit<br />

einem leichten, warmen und harmonischen<br />

Grundtimbre. Auch die Messung des Verzerrungsproduktverhältnisses<br />

zeigt diese<br />

Wahrnehmung an, dieses Verhalten wird<br />

auch bei einer höheren Leistungsumsetzung<br />

am Lautsprecher beibehalten. Daher<br />

rührt auch die Ruhe im Klangbild, die ohne<br />

technische Aggressivität auskommt. Das,<br />

was digitalen Endstufen nachgesagt wird,<br />

ist sehr abhängig vom eingesetzten Filter<br />

am Ausgang – und das ist in der Entwicklung<br />

sehr musikalisch gelöst worden.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

T+A<br />

K8<br />

5 900 Euro<br />

440 × 145 × 375 mm<br />

17,5 kg<br />

www.taelektroakustik.de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

Eingänge 3 2 1 7 1<br />

Ausgänge 1 1 – 5 –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

iPod-Dock, RS-232, FM-Antenne<br />

Datenschnittstellen<br />

Blu-ray-Laufwerk, iPod, LAN, USB<br />

Features<br />

Auch unter Belastung haben die Digital-<br />

endstufen ein analoges Klangtimbre<br />

Funkfernbedienung FD100<br />

Das Übersprechen aller sieben Kanäle ineinander<br />

wird mehr als sehr gut unterdrückt<br />

Bisher ausgelieferte Modelle des K8 können mit einer speziellen Gateway-<br />

Platine im Inneren<br />

nachgerüstet werden, dadurch kann der K8 über eine<br />

eigene 2,4-Gigahertz-Funkverbindung mit der FD100 kommunizieren. Der<br />

Vorteil liegt klar auf der Hand: Bei einer App ist die Zugriffszeit zur Steue-<br />

rung größer und der Komfort leidet in dem Moment, in dem gleichzeitig ein<br />

Anruf am Smartphone entgegengenommen werden muss. Möchte man<br />

erst einmal das Gerät leiser stellen, ist in der Zwischenzeit der Gespräch-<br />

steilnehmer schon<br />

wieder weg. Neue Auslieferungen der K8-Geräte kön-<br />

nen bei der Bestellung gleich mit der Platine bestückt werden und sind<br />

damit sofort einsatzbereit. Die nachträgliche Installation ist für technisch<br />

versiertes Personal schnell erledigt und der Verbindungsaufbau zwischen<br />

der FD100 und dem K8 eine Sache von Sekunden. Auf dem Display der<br />

Fernbedienung<br />

erscheinen alle Funktionen des K8-Menüs im Klartext.<br />

Dabei besteht eine ständige bidirektionale Verbindung, die besonders<br />

vorteilhaft bei allen Aktivitäten im Bereich des Musikstreamings ist. Es<br />

ist kein Problem, in einem anderen Raum bzw. einer anderen Hörzone<br />

ein Netzwerk<br />

auszuwählen, den Klang zu beeinflussen oder die Laut-<br />

stärke zu regulieren.<br />

Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber der Standardfernbedienung,<br />

deren Funktionalität mit jeder Taste übernommen wurde. Dazu wird<br />

ein beleuchtetes Farbdisplay geboten, das sich zum Energiesparen bei<br />

einer Bedienpause selbstständig abschaltet. Erst wenn der Signalgeber<br />

wieder in die Hand genommen oder eine Taste<br />

gedrückt wird, leuchtet es wieder auf. Im Lieferumfang<br />

ist eine Ladestation, die für die korrekte Ladung der eingebauten<br />

Akkus sorgt, ebenfalls enthalten.<br />

Kopfhörer<br />

AV-Receiver<br />

Klangregelung +<br />

Lautsprechersetup +<br />

Einmessautomatik +<br />

Audyssey DSX/Pro<br />

–/–/–<br />

Logic IIz/Neo:X<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Onlineradio/Musikdienste<br />

+/+<br />

Streaming<br />

DLNA/UPnP-AV<br />

Streaming-Formate<br />

AAC, FLAC (24 Bit/96 kHz), MP3, WAV<br />

(24 Bit/96 kHz), WMA<br />

Messdaten ermittelt: 24 Bit/192 kHz/–20 dBFs @ 1 W/8 Ohm<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

87 dB (107 dB @ 0 dBFs) unbewertet<br />

Übersprechen bei<br />

–67 dB (Surround)<br />

10 kHz<br />

THD+N Ratio 0,007 %<br />

THD+N Pegel<br />

–64 dBV<br />

Ausgangsleis tung bei 86 W an 8 Ohm (alle Kanäle gleichzeitig)<br />

1 kHz Sinus, 1% THD<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

+/–0,7 dB (Filter bedingt)<br />

(20 Hz–20 kHz)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· HDMI-Ethernet<br />

· Streaming-Client<br />

· Gapless-Playback<br />

Nachteile<br />

· kein Airplay<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 19,5/20<br />

Neutralität 7,5/8<br />

Dynamik 7,5/8<br />

Basswiedergabe 7,5/8<br />

Mittenwiedergabe 7,5/8<br />

Höhenwiedergabe 7,5/8<br />

Wiedergabequalität 57/60<br />

Bedienung/Installation<br />

17/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung<br />

19/20<br />

Gesamt<br />

93 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 93/100<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


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11 KOPFHÖRER<br />

11 KOPFHÖRER<br />

CD-Player von Consonace Droplet 3.1 Linear<br />

– Plattenspieler<br />

– Standlautsprecher von<br />

KSD, Naim und Teufel<br />

– Soundprojektor<br />

von Bose<br />

HiFi-Netzwerk<br />

Exklusivtest Olive O6HD<br />

+ Teufel, Denon, T+A, Marantz<br />

MONOBLOCKKRAFT<br />

OBLOCK<br />

KR<br />

MONOBLOCKKRAFT<br />

O<br />

ABTASTSYSTEME<br />

AST<br />

TSYST<br />

S ABTASTSYSTEME<br />

Teufel, T+A, Marantz<br />

+ e Denon, O6HD<br />

Olive<br />

Exklusivtest<br />

HiFi-Netzwerk<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 0341–1495511 abo@av.de


Marantz NR1602<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Lifestyle fürs Wohnzimmer<br />

AV-Receiver zählten bisher zu den universellsten, zugleich aber auch größten Ge räten<br />

im Heimkino. Mit dieser Abhängigkeit lässt sich brechen, wie Marantz mit seiner<br />

kompakten NR-Familie beweist.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Dass ein AV-Receiver mit wachsender<br />

Funktionalität nicht zwangsläufig<br />

größer und schwerer werden muss, dokumentiert<br />

Marantz mit seiner jüngsten<br />

AVR-Veröffentlichung. Bislang zählten die<br />

Heimkinosteuerzentralen, die Funktionen<br />

wie Netzwerkstreaming, Mehrkanalwiedergabe<br />

und HD-Bildskalierung in einem Gehäuse<br />

vereinen, nicht gerade zu den Leichtgewichten.<br />

Der Marantz NR1602 bietet<br />

genau diese Funktionen, beschränkt sich<br />

dabei dennoch auf die übersichtlichen Abmessungen<br />

von 44 × 36,7 × 10,5 Zentimetern.<br />

Abstriche muss der Käufer allenfalls<br />

in der Verstärkerleistung hinnehmen, die<br />

mit sieben 50-Watt-Endstufen jedoch die<br />

meisten Heimkinos zu beschallen weiß. Die<br />

Anschlüsse auf der Geräterückseite sind entsprechend<br />

effizient angeordnet und bieten<br />

für herkömmliche Bild- und Tonwiedergabe<br />

die wichtigsten Verbindungen. Dazu zählen<br />

vier High-Speed-HDMI-Eingänge, analoge<br />

und digitale Audio- und Videoschnittstellen<br />

sowie eine Ethernet-Buchse zum Daten-<br />

streaming über das Netzwerk. Einzig auf<br />

die mehrkanaligen Vorverstärkerausgänge<br />

muss man aufgrund der engen Platzverhältnisse<br />

verzichten. Längst etablierte Anschlüsse<br />

für die digitale Audioübertragung wie der<br />

USB-Eingang an der Gerätefront wurden<br />

hingegen beibehalten und erlauben den<br />

Die Übersprechungswerte zwischen den Kanälen<br />

liegen in einem annehmbaren Bereich<br />

direkten Anschluss eins iPods oder iPhones.<br />

Damit gehören die Zeiten einer separaten<br />

Dockingstation der Vergangenheit an und<br />

bieten so mehr Platz im Hi-Fi-Rack.<br />

Der NR1602 zählt zu den ersten Geräten,<br />

die Apples Airplay integrieren. Ein kostenpflichtiges<br />

Upgrade entfällt dabei – anders<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis des NR1602<br />

ist deutlich unharmonisch geprägt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Ein Lifestyle-Receiver, der seine Anschlüsse auf das Wesentlichste reduziert: Zur Kommunikation stehen HDMI-Schnittstellen, analoge und digitale<br />

Audio- und Videoanschlüsse und ein LAN-Port für Netzwerkaktivitäten bereit. Einzig auf die analogen Mehrkanalausgänge muss man hier verzichten<br />

als bei einigen Konkurrenten. Dank des<br />

passenden Bridgeco-Chipsatzes kann<br />

direkt von Apples portablen Geräten<br />

ab iOS 4.2 Musik an den AV-Receiver<br />

gestreamt oder die komplette iTunes-<br />

Bibliothek im Heimkino genutzt werden.<br />

Dazu reicht es aus, am heimischen<br />

Zuspieler den NR1602 als zusätzlichen<br />

Lautsprecher auszuwählen. Handelt es<br />

sich bei den übertragenen Files um stark<br />

komprimierte MP3-Dateien, profitiert<br />

man vom klangaufwertenden MDAX2-<br />

Modus, der bereits in den größeren<br />

Receiver-Modellen von Marantz sehr<br />

gute Arbeit verrichtet. Auch auf Netzwerkfestplatten<br />

und PC-Speichermedien<br />

mit UPnP-Audioservern kann der<br />

Receiver zugreifen. Im Gegensatz zu<br />

Apples Streaming-Dienst werden dabei<br />

FLAC-Dateien unterstützt, die der<br />

NR1602 mit einer Auflösung von bis zu<br />

24 Bit und 96 Kilohertz decodiert. Die<br />

Steue rung übernimmt in diesem Fall auf<br />

Wunsch die kostenfreie iPhone-App von<br />

Marantz, die ebenfalls zur Quellenanwahl<br />

und Klangeinstellung, etwa für<br />

den Pure-Direct-Modus, genutzt werden<br />

kann. Den kompletten Funktionsumfang<br />

mit Direktwahltasten deckt<br />

weiterhin eine klassische Fernbedienung<br />

ab. Vervollständigt wird das Netzwerkangebot<br />

durch die Internetradiodatenbank<br />

vTuner sowie die beiden Onlinemusikdienste<br />

Napster und Last.fm.<br />

Für die Bild- und Tonübertragung per<br />

Kabel verfügt der AV-Receiver über vier<br />

pulsen ein. Vom Bildschirm abgefeuerte Schüsse<br />

flogen direkt an unseren Ohren vorbei und attestierten<br />

dem AV-Receiver eine wohltuende Räumlichkeit.<br />

Ein Ausflug in unser Messlabor förderte<br />

etwas höhere Übersprechungswerte zutage, die<br />

das Filmvergnügen jedoch keineswegs mindern.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Marantz<br />

NR1602<br />

700 Euro<br />

440 × 105 × 367 mm<br />

8,3 kg<br />

www.marantz.eu/de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

High-Speed-HDMI-Eingänge, die sich<br />

auf die Wiedergabe von 3D-Inhalten<br />

verstehen. Dadurch lassen sich etwa<br />

problemlos Sonys Playstation 3 oder<br />

ein 3D-fähiger Blu-ray-Player für die<br />

plastische Bildwiedergabe anschließen.<br />

Der HDMI-Ausgang unterstützt ferner<br />

den Audio Return Channel (ARC), um<br />

den Ton vom TV-Gerät im Rückkanal direkt<br />

an den NR1602 weiterzuleiten. Auf<br />

Wunsch werden HDMI-Videosignale<br />

im Stand-by-Modus weitergegeben,<br />

die Leistungsaufnahme klettert in diesem<br />

Fall auf rund 3 Watt. Das komplette<br />

grafische Benutzerinterface<br />

ist in deutscher Sprache anwählbar,<br />

die Ersteinrichtung erfolgt mit einem<br />

Schritt-für-Schritt-Assistenten. Für die<br />

akustische Raumkorrektur steht Audysseys<br />

MultEQ zur Verfügung. Letzteres<br />

spürt akus tische Probleme auf und<br />

reguliert Pegel*sprünge zusammen<br />

mit Audysseys Dynamic Volume, das<br />

wir während unseres Hörtests für den<br />

vollen Dynamik umfang deaktiviert ließen.<br />

Trotz des geschrumpften Gehäusedesigns<br />

brachte der NR1602 ungeahnte<br />

Pegelreserven zum Vorschein, die selbst<br />

mittelgroße Wohnräume ausreichend<br />

beschallen. Der Lifestyle-Receiver legte<br />

es nicht auf Effekthascherei an und gab<br />

die aktuellen HD-Tonformate sehr ausgeglichen<br />

wieder. Feine Details klangen<br />

zu keiner Zeit überspitzt und große<br />

Trommeln leiteten eine Kampfszene von<br />

einer Blu-ray Disc mit straffen Bassim-<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge 4 2 1 1 3<br />

Ausgänge 1 1 – 1 –<br />

Sonstige Anschlüsse<br />

AM/FM<br />

Datenschnittstellen<br />

LAN, M-XPort, USB<br />

Features<br />

AV-Receiver<br />

Klangregelung +<br />

Lautsprechersetup +<br />

Einmessautomatik +<br />

Audyssey DSX/Pro Logic IIz +/+<br />

LAN/WLAN +/–<br />

Onlineradio/Musikdienste +/+<br />

Airplay/UPnP-AV +/+<br />

Streaming-Formate<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3, FLAC<br />

(24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis, PCM<br />

Messdaten<br />

Frequenzabweichung Pure Audio<br />

+/–0,053 dB<br />

SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />

82 dB<br />

Übersprechen HDMI-Strecke<br />

–53 dB<br />

Verstärkerleistung <strong>Stereo</strong><br />

190 W an 8 Ohm<br />

Dynamikverhalten nach AES 17<br />

84 dB<br />

Mehrkanalausgangsleistung<br />

78 W an 8 Ohm (gleichzeitig)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgewogener Klang<br />

· elegante Erscheinung<br />

Nachteile<br />

· keine Mehrkanal-Pre-Outs<br />

Bewertung<br />

Viel Technik auf engstem Raum: Neben sieben Endstufenkanälen zur Surround- Wiedergabe<br />

bietet der AVR einen Bridgeco-Chip, der Netzwerkstreaming via Apple Airplay ermöglicht<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 14,5/20<br />

Neutralität 6,5/8<br />

Dynamik 6,5/8<br />

Basswiedergabe 6,5/8<br />

Mittenwiedergabe 6,5/8<br />

Höhenwiedergabe 7/8<br />

Wiedergabequalität 48,5/60<br />

Bedienung/Installation 19/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung 17,5/20<br />

Gesamt<br />

85 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 59


Consonance Droplet CDP 3.1 linear<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Geschwungene Kurven<br />

Consonance<br />

Droplet CDP 3.1 linear<br />

Warum sollte ein CD-Player eigentlich immer aussehen wie ein CD-Player?<br />

Consonance zeigt, dass es auch anders geht, und hat den internen D/A-Wandler<br />

für externe Signale zugänglich gemacht.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Man sieht sofort, dass der Droplet kein<br />

gewöhnlicher CD-Player ist. Einzig die<br />

Tatsache, dass CDs abspielt werden, ist eine<br />

Gemeinsamkeit, die er mit anderen Geräten<br />

seiner Art teilt. Doch sein schaltbarer digitaler<br />

Eingang garantiert ihm eine erweiterte<br />

Zukunftssicherheit. Dem Betrachter fällt<br />

zudem sofort auf, dass mit dem Droplet<br />

optisch ein ganz besonderer Blickfang im<br />

Raum Einzug gehalten hat. Unterstrichen<br />

wird das außergewöhnliche Erscheinungsbild<br />

durch die Oberseite, die aus einer 23<br />

Millimeter starken Alumi niumplatte besteht.<br />

Diese macht einen großen Anteil an<br />

dem Gesamtgewicht des Players gewichtigen<br />

aus. Die gebürstete Metall oberfläche<br />

bildet mit einem elegant geschwungenen<br />

Oval an der Vorderseite den Wesensinhalt<br />

des Designs. Wie der Name Droplet<br />

es schon nahelegt, ist hierbei die Tropfenform<br />

formgebend.<br />

An der Vorderseite wird die kurvige Kontur<br />

der Display-Fassung erneut gekonnt<br />

aufgegriffen und zu einem deckungsgleichen<br />

Übergang zwischen der Oberseite<br />

und dem massiven, schwarzen Korpus des<br />

Players weitergeleitet. Damit das Laufwerk<br />

und die Elektronik nicht von mechanischen<br />

Schwingungen beeinflusst werden, ruht der<br />

Player auf drei sehr wirkungsvollen Gummidämpfern.<br />

Mit etwas Fantasie wirkt die<br />

Laufwerksabdeckung auf der Oberseite<br />

wie ein Topfdeckel, der den Zugang zum<br />

CD-Laufwerk verbirgt und erst beim Öffnen<br />

den Blick auf den Abtastlaser freigibt. Zum<br />

Abspielen des Silberlings legt man ihn auf<br />

den kleinen Antriebsteller und stabilisiert<br />

diesen mit einem magnetisch haftenden<br />

Puck. Dieser sorgt dafür, dass die Rotationsschwingungen<br />

der CD den Abtastleser nicht<br />

zu stark in der Nachführung irritieren. Oft<br />

schließt sich eine wackelige Laufwerks-<br />

Der Röhrenverstärker Cyper 100 15th ergibt in<br />

Klang und Verarbeitung einen Spitzenpartner<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Die Jitter-Anteile am koaxialen Ausgang sind<br />

weder im Pegel* noch im Zeitbereich relevant<br />

schublade – hier wird die Abdeckung eingesetzt<br />

und der Player ist spielbereit. An der<br />

Oberseite stehen die wichtigsten Bedienelemente<br />

in einer Edelstahl oberfläche integriert<br />

zur Verfügung. Eine sinnvolle Funktionsergänzung<br />

dazu bietet die gewichtig in<br />

der Hand liegende Vollmetall-Fernbedienung.<br />

Das siebenstellige, blau leuchtende<br />

Vakuum-Fluoreszenz-Display ist angenehm<br />

lesbar und gibt alle wichtigen Informatio nen<br />

in Kurzform wieder. Für einen CD-Player sind<br />

die RCA-Anschlüsse üppig, in einem WBTähnlichen<br />

Stil ausgelegt. Ein digitaler koaxialer<br />

Eingang ermöglicht die Zuführung von<br />

S/P-DIF Signalen mit einer Abtastfrequenz<br />

von bis zu 48 Kilohertz (kHz). Der Ausgang<br />

im gleichen Format dient alternativ der Ansteuerung<br />

eines externen D/A-Konverters<br />

und erweitert somit die Funktionalität.<br />

Im technischen Detail verbirgt sich ein<br />

älterer Bekannter aus der Zunft der D/A-<br />

Wandler. Dabei handelt es sich um den<br />

TDA1543 von Philips aus den 1990er Jahren,<br />

der im Droplet für jeden Ausgang<br />

gleich doppelt zur Verfügung steht. Seit<br />

einiger Zeit erlangte dieser in diversen<br />

Internet foren einen sagenumwobenen<br />

Ruf. Dieser sei ihm gegönnt, immerhin<br />

kann er seinem Datenblatt zufolge mit<br />

einem maximal vierfachen Oversampling<br />

und einer Taktfrequenz von 9,2 Megahertz<br />

(MHz) aufwarten. Der Droplet nutzt für<br />

sich die Funktio nalität des umschaltbaren<br />

Upsamplings bis zu einer Abtastrate von<br />

176,4 kHz, um die Signale in die analoge<br />

Welt zu wandeln. Der messbare Vorteil<br />

daran ist, dass die Störgeräuschanteile für<br />

die leisesten, z. B. musikalischen Passagen<br />

mit steigender Abtastrate immer geringer<br />

werden. Der Blick ins Innere offenbart<br />

dem Fachkundigen einen Netz filter<br />

Im Bild ist nur ein Teil der Elektronik zu erkennen, die im Droplet verbaut ist. Links neben der<br />

Elektronenröhre befindet sich die Platine mit den vier Philips-D/A-Wandlerbausteinen<br />

vor dem Ringkerntrafo und mehrfache<br />

Netzteilschaltungen für die einzelnen Arbeitsgruppen.<br />

Die Mischkultur aus SMD*-<br />

und konventionellen Bauteilen bildet in<br />

Verbindung mit hochwertigen Folienkondensatoren<br />

unter anderem von Auricap<br />

den heutigen Standard ab. In seiner Ausgangsstufe<br />

beschäftigt dieser Player<br />

nach der Wandlung eine Doppeltrioden-<br />

Elektronenröhre vom Typ E88CC/6922.<br />

Das Maß der dadurch hinzugefügten harmonischen<br />

Verzerrungsanteile ist klanglich<br />

bestimmend und verleiht dem gesamten<br />

Klang einen geschmeidigen, kantablen<br />

Charakter. Soloinstrumente und Gesang<br />

profitieren ungemein von dem ruhig fließenden<br />

Klang, der Klaviersaiten eine<br />

sonore Klangfarbe verleiht, dagegen aber<br />

bei Streichern etwas die Feinheiten abdeckt.<br />

Auf jeden Fall ist ein erhöhter Genussfaktor<br />

gegeben – ohne harsche oder<br />

spitze Töne, auch wenn wir in unserer Redaktion<br />

eher eine direktere Abbildung bevorzugen.<br />

In puncto Räumlichkeit könnte<br />

es ein wenig mehr Weite geben, hier<br />

wirkt das Klangbild in den Dimensionen<br />

etwas beengter als bei den bisher von<br />

uns getesteten CD-Player-D/A-Wandler-<br />

Konfigu rationen. Ein Grund dafür liegt in<br />

dem speziellen Verhalten beim Übersprechen<br />

zwischen den Kanälen. Die weiteren<br />

Messwerte entsprechen recht genau<br />

den Möglichkeiten des TDA1543, die keinen<br />

Anlass zu Kritik geben. Im Endeffekt<br />

entscheidet aber doch das Ohr.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Consonance<br />

Droplet CDP 3.1 linear<br />

2 498 Euro<br />

420 × 180 × 345 mm<br />

14 kg<br />

www.opera-online.de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge 1 – – – –<br />

Ausgänge 1 – 1 – –<br />

Sonstige Anschlüsse<br />

keine<br />

Features<br />

Audioformate CD/-R, Hybrid SACD<br />

Extras<br />

umschaltbares Upsampling bis 176,4 kHz<br />

Messdaten ermittelt bei 16 Bit/44,1 kHz Coax In@–20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

76 dB (95,8 dB @ 0 dBFs)<br />

Dynamik nach AES 17<br />

92 dB @ 0 dBFs<br />

Übersprechen bei<br />

–72 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N 0,0283 %<br />

THD+N Pegel<br />

–83 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

–12 dBV<br />

–20 dBFs<br />

Ausgangspegel bei<br />

8 dBV (2,5 V)<br />

0 dBFs<br />

Frequenzgangabweichung<br />

(20 Hz–20 kHz)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Design<br />

· Klang<br />

Nachteile<br />

+/–1,5 dB (ist bei 48 kHz<br />

Sample-Rate besser)<br />

· Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />

steigt gutmütig mit dem Ausgangssignal<br />

an<br />

· zuschaltbares Upsampling senkt<br />

messbar den Nebengeräuschanteil im<br />

Ausgangsignal<br />

· externer Digitaleingang nur bis 48 kHz<br />

Die Impulsantwort am analogen Ausgang<br />

erinnert an die heutiger Standardfilter<br />

Doppeltriode und Signalpfad beeinflussen das<br />

Übersprechen der Kanäle ineinander bei 2 kHz<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 16/20<br />

Neutralität 6,5/8<br />

Dynamik 6,5/8<br />

Basswiedergabe 7/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 6,5/8<br />

Wiedergabequalität<br />

49,5/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

18/20<br />

Gesamt<br />

85,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61


Airplay-Spezialist<br />

Denon DNP-720AE<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Der Prozess verlief schleichend: Zuerst stattete Denon seine AV-Receiver-Serie mit<br />

Netzwerkfunktionen aus, danach kam die Ceol, eine Streaming-fähige Kompaktanlage,<br />

und nun folgt ein reiner Audiorenderer. Reicht dessen Qualität für ein<br />

High-End-System?<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Der Begriff Streaming ist derzeit groß<br />

in Mode und viele klassische Hi-Fi-<br />

Hersteller springen momentan auf den Zug<br />

durchs Netzwerk auf. Denon, bekannt als<br />

ein Hersteller, der den neuesten Trends<br />

nicht einfach hinterherläuft, sondern diese<br />

gern auch selbst setzt, präsentiert nun<br />

seinen ersten reinen Streaming-Client. Der<br />

DNP-720AE richtet sich an Hörer, die bereits<br />

eine ausgebaute Hi-Fi-Kette besitzen<br />

und diese auf einfachstem Weg in das neue<br />

Zeitalter überführen möchten. Da er auch<br />

gleich mit ins Hi-Fi-Rack integriert werden<br />

soll, kommt der Netzwerkplayer im typischen<br />

43-Zentimeter-Gehäuse in den für<br />

Denon bekannten Wahlfarben Premium<br />

Silber und Schwarz daher. Mit Blick auf<br />

die Ausstattungsliste maßt sich der Player<br />

sogar an, einige mittlerweile in die Jahre<br />

gekommene Gerätschaften zu ersetzen.<br />

Streaming eigener gerippter CDs er übrigt<br />

den bislang verwendeten CD-Player und<br />

entledigt sich dessen mechanischer Kom-<br />

ponenten, ein UKW-Tuner ist neben diversen<br />

Musikdiensten und Onlineradios<br />

ebenso integriert und Airplay gibt es als<br />

besonderes Extra obendrein. Die Front des<br />

Streaming-Clients übt sich in klassischer<br />

Zurückhaltung und beherbergt neben den<br />

obligatorischen Bedienelementen eine<br />

Quellenwahltaste sowie einen Cursor-Ring.<br />

Die eingegebenen Befehle werden über<br />

ein gut lesbares, dreizeiliges OLED-Display<br />

dargestellt, das sich elegant in die Frontbekleidung<br />

aus gebürstetem Aluminium einfügt.<br />

Die Rückseite gibt sich ebenso spar-<br />

tanisch und bietet auf der Empfängerseite<br />

WLAN-<br />

und UKW-Antennenanschlüsse<br />

sowie eine LAN-Verbindung. Audiodateien<br />

Ob in Premium Silber oder klassischem Schwarz, Denons DNP-720AE überzeugt nicht nur äußerlich, sondern punktet auch mit seiner<br />

Ausstattung. Per WLAN lassen sich hochauflösende Audiofiles mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz über das Netzwerk senden<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Stock.xchng<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


können zusätzlich über einen frontseitigen<br />

USB-Port aufgenommen und über den<br />

analogen und optischen Ausgang wiedergegeben<br />

werden. Letzterer spezialisiert<br />

sich dabei rein auf digitales Eingangsmaterial,<br />

UKW-Radiosender bleiben demnach<br />

außen vor. Die Steuerung des DNP-720AE<br />

gelingt zielführend über die beiliegende<br />

Fernbedienung sowie mittels kostenfreier<br />

iOS-App. Android-Nutzer müssen sich hier<br />

noch etwas gedulden, eine dezidierte<br />

iPad-Version steht ebenfalls noch aus. Die<br />

erste Inbetriebnahme wird wie bereits von<br />

Denons AV-Receivern gewohnt vorbildlich<br />

von einem Einrichtungsassis tenten begleitet,<br />

der unter anderem die Netzwerkkonfiguration<br />

übernimmt. Dabei stehen sowohl<br />

eine kabellose (per WLAN) als auch eine<br />

kabelgebundene Datenübertragung zur<br />

Wahl, für die man sich aus Empfindlichkeits-<br />

und Bandbreitengründen bestenfalls<br />

entscheidet. Als Musikdienste sind die<br />

beiden kostenpflichtigen Services Last.fm<br />

sowie Napster vorinstalliert, das via vTuner<br />

verwaltete Onlineradioprogramm bietet ca.<br />

14 000 Stationen. Die nach Genre, Sprache<br />

und vielen weiteren Kriterien kategorisierten<br />

Sender lassen sich nach dem analogen<br />

Vorbild einzeln abspeichern und können<br />

auf drei Preset-Tasten abgelegt werden.<br />

Deutlich persönlicher ist das Streamen der<br />

eigenen Musiksammlung von umgebenen<br />

DLNA-/UPnP-Servern. Diese sind entweder<br />

vorkonfiguriert auf Netzwerkfestplatten<br />

wie von Denons Kooperationspartner<br />

Buffalo zu finden oder können mittels<br />

externer Software auf jedem PC installiert<br />

werden. Dabei werden die gängigsten<br />

<strong>Stereo</strong>formate von MP3 bis zu FLAC und<br />

WAV mit einer maximalen Auflösung von<br />

24 Bit und 96 Kilohertz unterstützt. Die<br />

Titelinformationen und Songlängen werden<br />

dabei ansprechend auf dem OLED-<br />

Display dargestellt. Einziger Wermutstropfen<br />

ist die fehlende Gapless-Funktion, die<br />

zusammenhängen de Live- oder Konzeptalben<br />

lückenlos wiedergibt. Beachtenswert<br />

ist die von Haus aus integrierte Airplay-<br />

Streaming-Funktion, der sich Denon mit<br />

allen neuen netzwerkfähigen Produkten<br />

verschrieben hat. Per Knopfdruck gelingt<br />

ohne weitere Konfiguration das Abspielen<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist angenehm<br />

ausgeglichen<br />

Die Jitteranteile werden mit steigender Samplerrate<br />

immer geringer<br />

Der Frequenzgang scheint wie mit dem Lineal<br />

gezeichnet und fällt nur langsam ab<br />

der auf einem iOS-Gerät oder in iTunes hinterlegten<br />

Musikbibliothek. Auch Windows<br />

bietet seit Version 7 mit Play To ein alternatives<br />

Protokoll, das in seiner Ursprungsform<br />

reinen Desktop-PCs vorbehalten ist.<br />

Mit speziellen Apps wie „2Player“ gelingt<br />

die Musikübertragung jedoch ebenso von<br />

jedem Android-Smartphone aus.<br />

Der Innenaufbau des Streaming-Clients ist<br />

auf den ersten Blick einfach gehalten. Er<br />

enthält jedoch eine speziell für den Streaming-Player<br />

gefertigte Hauptplatine. Der<br />

treibende Motor ist ein 32-Bit-Prozessor,<br />

der nicht zuletzt für die erfreulich flüssige<br />

Bedienbarkeit verantwortlich ist. Die Digital-zu-Analog-Wandlung<br />

übernimmt ein<br />

4424-Konverter von AKM, aus gleichem<br />

Hause stammt auch der Schnittstellentreiber<br />

5358. Die interne Kommunikation<br />

zwischen DSP und dem Sanyo-Interface-<br />

Receiver, der die Signale anschließend an<br />

den D/A-Wandler und optischen Ausgang<br />

verteilt, gelingt via S/P-DIF.<br />

Im Messlabor überzeugte der DNP-720AE<br />

mit niedrigen Verzerrungswerten und<br />

einem guten Signal-zu-Rauschabstand. Der<br />

Jitter-Wert am digitalen Ausgang verbessert<br />

sich deutlich mit hochauflösenden<br />

Audiodateien. So wird Musik ohne klangliche<br />

Verfärbung wiedergegeben, was einer<br />

Klangbeeinflussung durch nachgestellte<br />

Komponenten jeglichen Spielraum lässt.<br />

Dynamisch überzeugte der Netzwerkplayer<br />

mit guter Impulshaftigkeit, die besonders<br />

bei rhythmischen Bass-Drum-Passagen<br />

oder kurzzeitig einsetzenden Kesselpauken<br />

zu vernehmen ist. Damit bedient der<br />

Netzwerkplayer die komplette Palette von<br />

klassischen bis hin zu modernen Klängen.<br />

Während die räumliche Darstellung<br />

noch etwas mehr Weitläufigkeit vertragen<br />

könnte, spielt der Hochtonbereich<br />

ohne Härten und dafür mit angenehmer<br />

Luftigkeit auf.<br />

Mit dem DNP-720AE ist Denon ein vielseitiger<br />

und ausgeglichener Netzwerkplayer<br />

gelungen, der es versteht, die vorhandene<br />

Wiedergabekette ins 21. Jahrhundert zu<br />

befördern.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Denon<br />

Modell<br />

DNP-720AE<br />

Preis<br />

500 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

434 × 74 × 300 mm<br />

Gewicht<br />

2,9 kg<br />

Farben<br />

Premium Silber, Schwarz<br />

Leistungsaufnahme<br />

0,2 W<br />

Stand-by<br />

Leistungsaufnahme<br />

5,9 W<br />

Betrieb<br />

Netzschalter –<br />

Informationen<br />

www.denon.de<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge – – – – –<br />

Ausgänge – 1 1 – –<br />

Sonstige Anschlüsse<br />

Ethernet-LAN, UKW, USB-A, WLAN<br />

Features<br />

Streaming-Protokoll<br />

Airplay, Play To, DLNA/UPnP-AV<br />

Gapless –<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste +<br />

Audioformate<br />

AAC, FLAC (24 Bit/96 kHz), MP3,<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA<br />

Messdaten ermittelt bei 24 Bit/96 kHz/–20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

87 dB<br />

Übersprechen bei<br />

80 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N Ratio 0,02 %<br />

THD+N Pegel<br />

–87 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

–4,9 dBu (–7,1 dBV)<br />

–20 dBFs<br />

max. Ausgangspegel<br />

6,2 dBV<br />

analog bei 0 dBFs<br />

Frequenzgangabweichung<br />

(20 Hz–20 kHz)<br />

+/–0,2 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Airplay, Play To, DLNA/UPnP-AV<br />

· ausgewogener Klang<br />

Nachteile<br />

· kein Gapless Playback<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 17,5/20<br />

Neutralität 7/8<br />

Dynamik 6,5/8<br />

Basswiedergabe 6/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 6,5/8<br />

Wiedergabequalität<br />

50,5/60<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

18/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

16,5/20<br />

Gesamt<br />

85 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63


Olive O6HD<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Ein modernes Audiosystem besteht aus Server, Control-Point und Audiorenderer.<br />

Addiert man dazu einen CD-Player, D/A-Wandler und Verstärker, herrscht schnell<br />

grobe Unordnung im Hi-Fi-Rack. Warum also nicht die Signalwege verkürzen, Platz<br />

schaffen und alles direkt aus einer Hand beziehen?<br />

Diesem Konzept widmet sich der kalifornische<br />

Hersteller mit deutschen Wurzeln,<br />

Olive Media. Der zugegebenermaßen<br />

eher einem Designobjekt gleichende O6HD<br />

vereint die genannten Netzwerktugenden<br />

und ergänzt diese um zahlreiche weitere<br />

Funktionen. Neben seiner Hauptaufgabe,<br />

der Server-Bereitstellung und Audiodatenspeicherung,<br />

rippt er CDs und bietet einen<br />

hochwertigen Kopfhörerverstärker sowie<br />

Digital-Analog-Konverter. All das verbirgt<br />

sich im Inneren des massiven Aluminiummantels,<br />

der sich wie<br />

ein schützendes Dach über<br />

das vorderseitige Slot-in-<br />

Laufwerk mit Kopfhörereingang<br />

und Volume-<br />

Poti legt. Das noch in<br />

Handarbeit gefertigte<br />

gte<br />

Metallgehäuse senkt<br />

dabei sämtliche<br />

nach Außen wollenden<br />

Betriebsgeräusche<br />

auf<br />

ein kaum wahr-<br />

nehmbares Minimum. Die gebürstete Aluminiumverschalung<br />

beherbergt aus der Vogelperspektive<br />

ein edles Olive-Emblem, neun<br />

Steuerbuttons mit angenehmem Druckpunkt<br />

sowie als Herzstück ein 26 Zentimeter<br />

großes berührungsempfindliches Farbdisplay.<br />

Das gegenüber dem nächstkleineren<br />

Modell O4HD (<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> 2/2010) mehr als<br />

doppelt so große Glasfenster sorgt für eine<br />

ansprechende Optik bei kräftiger und kontrastreicher<br />

Farbdarstellung. Die Bedienung<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

gelingt per Fingerwisch, was so manchen<br />

iPhone-Nutzer an die Coverflow-Darstellung<br />

erinnern dürfte. Ganz so flüssig gelingt die<br />

O6HD-Steuerung dann jedoch nicht und<br />

fordert zuweilen etwas mehr Fingerspitzengefühl.<br />

Wer sich von seinem iOS-Gerät nicht<br />

trennen mag, erhält mit der kostenfreien<br />

iMaestro-App den vollen Zugriff auf den<br />

Audioserver in gewohnter Apple-Qualität.<br />

Dennoch liegt dem Gerät auch weiterhin<br />

eine klassische Fernbedienung bei, die zwar<br />

Die Rückseite des Audioservers wirkt zunächst sehr überschaubar, bietet jedoch nur hochwertigste Anschlüsse. Drei verschiedene<br />

Digital-Audioschnittstellen u. a. mit AES/EBU, Neutrik-XLR- und Cinch-Buchsen sowie ein HDMI-Out zählen zu den Highlights<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Olive, Stock.xchng<br />

64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


nicht ganz so viele Funktionen bietet, dafür<br />

mit ihrer Retro-Design-Optik positiv ins<br />

Auge fällt. Die Rückseite des Audioservers<br />

wirkt zunächst übersichtlich mit professionellem<br />

Anspruch und lässt dabei kaum mehr<br />

Wünsche offen. So wird etwa der goldbeschichtete<br />

analoge Cinch-Ausgang um ein<br />

symmetrisches XLR-Ausgangspärchen mit<br />

Neutrik-Steckern ergänzt. Auch auf digitaler<br />

Ausgangsseite werden die wichtigsten Anschlussarten<br />

mit koaxialem und optischem<br />

S/P-DIF sowie symmetrischem AES/EBU<br />

geboten. Ein digitaler Eingang würde die<br />

Server-Station zusätzlich sinnvoll ergänzen.<br />

Der USB-2.0-Port dient der Back-up-Erstellung<br />

der gespeicherten Audiodateien und<br />

der HDMI-Ausgang lässt sich mit einem<br />

externen Bildausgabegerät verbinden. Zwar<br />

gibt die Schnittstelle auch Audiodaten in<br />

voller Auflösung aus, ein HDMI-Wandler,<br />

der die interne Konvertierung des O6HD<br />

übertrifft, existiert jedoch schlicht und einfach<br />

nicht. Die Netzwerkintegration gelingt<br />

wahlweise per Funk über den modernen<br />

WLAN-IEEE-802.11n-Standard oder über<br />

eine Ethernet-LAN-Leitung. Bei der hohen<br />

Datenmenge, die der Audioserver zu verarbeiten<br />

imstande ist, empfiehlt sich hingegen<br />

aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen die<br />

kabelgebundene Variante. Die Einrichtung<br />

wird mit eingestecktem Kabel automatisch<br />

übernommen; der Server bezieht dank<br />

DHCP-Unterstützung relevante Netzwerkdaten<br />

und die IP-Adresse von selbst.<br />

Das Hauptmenü bietet Zugang zu den verschiedenen<br />

Quellen sowie ein separates<br />

Settings-Menü, über das sich Back-up- und<br />

Wiederherstellungsdateien verwalten lassen.<br />

Die Datensicherung erfolgt auf eine externe<br />

FAT32-formatierte Festplatte, auf der<br />

die Dateien in einem Olive-eigenen Format<br />

Image-ähnlich hinterlegt werden. Incremental<br />

Back-ups, die auf eine vorhergehende<br />

Datensicherung aufbauen, sowie der Zugriff<br />

auf spezielle Dateien sind dagegen nicht<br />

möglich. Einzelne Alben lassen sich ausschließlich<br />

auf CD brennen, womit jedoch<br />

eine Datenkonvertierung auf maximal 16 Bit<br />

und 44,1 Kilohertz (kHz) einhergeht. Neben<br />

der Wiedergabe von Internetradiostationen<br />

und UPnP-Servern im Netzwerk wird der<br />

O6HD von umliegenden Streaming-Clients,<br />

Eine 24-Bit-192-kHz-Wandlerplatine mit symmetrischem Aufbau pro Kanal, Burr-Brown-OPVs, ein<br />

zusätzlicher Kopfhörer-DAC sowie das lineare Präzisionsnetzteil sorgen für ausgezeichneten Klang<br />

die das DLNA-AV-Protokoll unterstützen, als<br />

reiner Server erkannt. In seiner Hauptfunktion<br />

als autarkes Wiedergabesystem wird<br />

der Server auf zwei verschiedene Arten mit<br />

Musik gefüllt. Größere Datenbanken können<br />

im Drag-and-Drop-Verfahren direkt vom<br />

PC oder Mac über das Netzwerk importiert<br />

werden. Im Anschluss übernimmt der Server<br />

das Einpflegen der Musikbibliothek sowie<br />

deren Kategorisierung nach den Tags Genre,<br />

Album, Artist, Track und Playlist. Mit wachsender<br />

Musiksammlung sinkt jedoch zunehmend<br />

der Bedienkomfort des Olive. Je mehr<br />

die Festplatte an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

gerät, desto langsamer reagiert das Ansprechen<br />

der Dateien und damit die Navigation<br />

zwischen den Alben. Um Speicherplatz trotz<br />

höchster Audioqualität zu sparen, empfiehlt<br />

sich die Konvertierung der Audiofiles in das<br />

verlustfrei komprimierte FLAC-Format; die<br />

Umwandlung nimmt ca. 20 Minuten in Anspruch.<br />

Das verlustfreie Format steht auch<br />

beim Rippen von Audio-CDs zur Wahl, bei<br />

dem ebenso auf das unkomprimierte WAV-<br />

Format zurückgegriffen werden kann. Über<br />

das Netzwerk sind Höchstauflösungen bis<br />

24 Bit und 192 kHz übertragbar, die besonders<br />

in den USA bereits über zahlreiche<br />

High-Resolution-Portale erhältlich sind. Eine<br />

automatische Cover-, Titel- und Interpretenerkennung<br />

via Free DB sorgt für eine übersichtliche<br />

Datenbank.<br />

Technik im Detail<br />

Wie es der äußere Eindruck bereits vermuten<br />

lässt, geschieht auch die interne Signalauswertung<br />

auf höchstem Niveau. Dafür steht<br />

Die kostenlose Olive-App für iOS- und Android-<br />

Geräte macht die Bedienung noch komfortabler<br />

Unter Vollaussteuerung liegt die Distortion-<br />

Product-Ratio auf niedrigstem Niveau<br />

Der ermittelte Frequenzgang ist kerzengerade<br />

und verläuft über unsere Hörgrenze hinaus<br />

Der Jitter zeigt geringste Werte im Pegel*, die<br />

den Klang nicht negativ beeinflussen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65


Das berührungsempfindliche Display verwöhnt<br />

mit der Cover-Darstellung auch das Auge<br />

pro <strong>Stereo</strong>kanal je ein Burr-Brown-PCM-<br />

1792-D/A-Wandler bereit. Beide 24-Bit-<br />

192-kHz-Konverter verarbeiten jeweils einen<br />

Kanal symmetrisch und stellen zudem ein<br />

echtsymmetrisches Ausgangssignal zur Verfügung,<br />

wodurch potenzielle Wandlungsfehler<br />

gesenkt werden. Die Signale werden<br />

ebenso linientreu mit Burr-Brown-Operationsverstärkern<br />

(OPVs) sowie OPA1642-<br />

Impedanzwandlern verarbeitet und mit<br />

separaten rauscharmen Stromquellen aufbereitet.<br />

Die OPVs bieten für das Ausgangssignal<br />

sehr hohe Anstiegsgeschwindigkeiten<br />

und werden zusätzlich in den analogen Rekonstruktionsfiltern<br />

verwandt. Dabei handelt<br />

es sich um sehr impulsfreudige Bessel-<br />

Filter. Flankiert werden die OPAs von den in<br />

der Audiobranche gern genutzten WIMA-<br />

Kondensatoren. Die Schaltung ist übersichtlich<br />

in SMD*-Bestückung ausgeführt.<br />

Es mutet schon nahezu wie ein Schwelgen<br />

im Überfluss an, was hier geboten wird.<br />

Die eingesetzten Bauteile erlauben sehr<br />

hohe Dynamikfähigkeiten bei geringsten<br />

nichtlinearen Verzerrungen. Eine audiophile<br />

Unterstützung erhalten sie von einem überdimensionierten<br />

konventionellen Netzteil.<br />

Die sich daraus ergebenden Anteile der harmonischen<br />

Verzerrungsprodukte zeigen ein<br />

sehr deutliches, ausgeglichenes Verhalten<br />

bei geringsten Pegel*anteilen. Auch der<br />

Kopfhörerausgang mit einem der genannten<br />

<strong>Stereo</strong>wandler und OPVs wird damit grundversorgt.<br />

Die eigentliche Verstärkung zum<br />

Per Fingerwischen bewegt man sich durch die<br />

Coverflow-Ansicht des O6HD<br />

Antrieb des Kopfhörers<br />

übernimmt der<br />

Texas-Instruments-<br />

Spezialist TPA6120A2.<br />

Bei all dem technischen<br />

Aufwand gleichen die<br />

Digitalausgänge fast<br />

schon der Beilage zum<br />

Hauptgericht. Das daran<br />

angekoppelte Taktzentrum<br />

verleiht dem O6HD<br />

den superben Klang der<br />

Wandlersektion. Die ermittelten<br />

Jitter-Werte sind<br />

äußerst gering und liegen<br />

weit davon entfernt, klanglichen<br />

Einfluss zu nehmen.<br />

Einziger Wermutstropfen:<br />

Über die digitalen elektrischen<br />

Ausgänge gibt der O6HD lediglich konvertierte<br />

96 kHz aus. Dennoch kann sich so viel<br />

technischer Aufwand auch hören lassen, was<br />

sich in unserem Praxischeck bestätigte.<br />

Während unseres Tests hörten wir uns durch<br />

die verschiedenen unkomprimierten Formate<br />

und waren sehr schnell begeistert von der<br />

vorzüglichen Dynamik des Geräts. Feinste<br />

Details sinfonischer Aufnahmen, die nahe<br />

dem Systemrauschen der Aufnahme technik<br />

liegen, wurden genauso offen dargestellt wie<br />

fulminante Klangfarben in Fortissimo-Passagen.<br />

Stimmen lebten von einer hohen Plastizität,<br />

die deutlich an überbetonungsfreien<br />

Sibilanten zu erkennen war. Einer Sopranistin<br />

mit Orgelbegleitung konnten wir mühelos in<br />

ihrem Vortrag bis in ihre höchste Gesangslage<br />

klirrfrei folgen. Die Abbildung war von<br />

keinerlei zusätzlicher Diffusität geprägt und<br />

bewirkte, dass der Orgelton druckvoll ein dynamisches<br />

Fundament bildete. Dieses Fundament<br />

mit straffer Kontur von den Tiefmitten<br />

bis zum Bass gab jedem Kontrabass die Knorrigkeit,<br />

die ihn bei gezielter Spielweise für<br />

den Hörer noch greifbarer macht. Die gleiche<br />

Lebendigkeit in der Klangfarbeninterpretation<br />

des D/A-Wandlerboards war auch bei der<br />

Wagner-Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“<br />

zu vernehmen. Es ist immer wieder ein<br />

Genuss, wenn die Blechbläser in einem warmen<br />

und strahlenden Ton erklingen und somit<br />

frei von klanglichen Schärfen und Härten<br />

bleiben. Dem gegenüber standen die filigran<br />

aufgelösten Streichersätze, denen ebenfalls<br />

jeg licher Hang zum „Verkleben“ oder gar<br />

zum aufdringlichen Klang verborgen blieb.<br />

Ein voller Qualitätsausschlag bedeutet Audiofiles<br />

von 24 Bit und 192 Kilohertz<br />

Aus der Tiefe des Orchesters heraus war das<br />

Pianissimo-Grummeln der Pauke definiert zu<br />

vernehmen, was zu dem zauberhaften Erlebnis<br />

führte, dem tosenden Meer – interpretiert<br />

durch wellenartiges An- und Ab-schwellen<br />

der Streicher – zu folgen.<br />

Für hochauflösende Aufnahmen und hochwertigen<br />

Klanggenuss ist der Olive O6HD<br />

einer der besten Musikserver am Markt.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Leistungsaufnahme<br />

Stand-by<br />

Leistungsaufnahme<br />

Betrieb<br />

Netzschalter<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Olive<br />

O6HD<br />

5 000 Euro<br />

435 × 114 × 356 mm<br />

7,5 kg<br />

Silber, Schwarz<br />

27,5 W<br />

34 W<br />

ja<br />

www.olivehd.com/de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge 1 1 – – –<br />

Ausgänge – – 1 1 1<br />

Sonstige Anschlüsse<br />

AES/EBU, Ethernet-LAN, HDMI,<br />

USB-B, 2 × WLAN<br />

Features<br />

Audioserver<br />

Festplattenkapazität<br />

2 Terabyte<br />

Back-up<br />

extern<br />

Streaming-Protokoll<br />

DLNA-AV/UPnP<br />

Gapless +<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste –<br />

Audioformate<br />

AAC, FLAC, MP3, WAV (24 Bit/192 kHz)<br />

Messdaten ermittelt bei 24 Bit/96 kHz/–20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

110,5 dB<br />

Übersprechen bei<br />

–114 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N Ratio 0,0009 %<br />

THD+N Pegel<br />

–110 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

5,1 dBV<br />

–20 dBFs<br />

max. Ausgangspegel<br />

6,2 dBV<br />

analog bei 0 dBFs<br />

Frequenzgangabweichung<br />

(20 Hz–20 kHz)<br />

+/–0,083 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgezeichneter Klang<br />

· hochwertige Technik<br />

· Coverfl ow-Anzeige<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· bei voller Festplattenauslastung etwas<br />

träge Bedienung (Besserung ab<br />

Firmware 4.1.9)<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 19/20<br />

Dynamik und Neutralität<br />

(klanglich)<br />

23/24<br />

Basswiedergabe 11,5/12<br />

Mittenwiedergabe 11,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11,5/12<br />

Wiedergabequalität<br />

76,5/80<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

13/15<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

33,5/35<br />

Gesamt<br />

123 von 130 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Referenzklasse 95/100<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Block PS-100<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Schöner Dreher<br />

Block bietet mit dem PS-100 eine limitierte Sonderanfertigung, die in Hochglanz<br />

Schwarz, etwas Silber und massivem Acryl das Beste aus der Plattenspur holt.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Auf 1000 Stück ist dieses Plattenlaufwerk<br />

limitiert, das mit einigem Vorwissen<br />

selbst montiert werden kann. Alternativ<br />

kann die Montage aber auch Ihr Fachhändler<br />

übernehmen. Der Aufbau umfasst eine<br />

Grundzarge, die auf drei verstellbaren Füßen<br />

ruht. Diese ermöglichen eine korrekte<br />

Ausrichtung. Daraus ergibt sich ein großer<br />

Vorteil für die Wiedergabe über das Abtastsystem,<br />

das allerdings nicht im Lieferumfang<br />

enthalten ist. Die zweite Etage ist lediglich<br />

über zwei Haltepunkte mit der Grundzarge<br />

verbunden und bietet damit eine weitere<br />

Entkopplung von mechanischen Schwingungen.<br />

Für beide Etagen wird MDF als<br />

Werkstoff verwandt, der mit einem schwarzen<br />

Hochglanzlack überzogen ist.<br />

In die zweite Etage ist die Lagerbuchse aus<br />

Messing mit versenkter Stahlkugel eingelassen.<br />

Die Welle des Acryltellers, den man<br />

aufgrund des Gewichtes in die Kategorie<br />

mittelschweres Masselaufwerk einordnen<br />

kann, läuft sauber und ruhig in der Lagerbuchse.<br />

Für den Antrieb steht ein externer<br />

Motor auf höhenverstellbaren Spikes mit<br />

Unterlegern bereit. Dieser hat keine Verbindung<br />

zur Zarge. Seine Vibrationen wirken<br />

sich damit nicht auf den Plattenteller<br />

aus, denn die einzige Verbindung zwischen<br />

Motor und Teller bietet der Gummiriemen,<br />

der eine hohe Dämpfung in sich trägt. Am<br />

Motor wird die Geschwindigkeit über einen<br />

Schalter gewählt. Hier ist auch eine Drehzahljustage<br />

mit der beigelegten Stroboskopschablone<br />

für den Plattenteller möglich.<br />

Es ist ratsam, die Drehzahleinstellung vom<br />

Händler übernehmen zu lassen, wenn man<br />

sich nicht ganz sicher ist. Der mitgelieferte<br />

Tonarm präsentiert sich vorbildlich stufenlos<br />

höhenverstellbar, seine Tonarmlänge und<br />

sein Eigengewicht gewähren zudem große<br />

Freiheit in der Wahl des Abtastsystems –<br />

damit ist er besser als manch austauschbares<br />

Modell. Die Auswahl an Aufhängungen bietet<br />

auch andere Lösungen, die allerdings<br />

den Gesamtpreis deutlich in die Höhe treiben.<br />

Die Systemmontage erfolgt aufgrund<br />

der farblich markierten Anschlüsse und der<br />

Bohrungen am Systemträger ebenfalls ohne<br />

Hindernisse. Auch die Anti-Skating-Kraft ist<br />

über ein kleines Gegengewicht gut zu justieren,<br />

wohingegen für die korrekte Auflagekraft<br />

der Nadel eine Tonarmwaage benötigt<br />

wird. Zwar verfügt das Gegengewicht über<br />

Markierungen, aber leider kann man einen<br />

Nullpunkt für einen schwebenden Tonarm<br />

nicht ganz ohne Verwechslungen festlegen.<br />

Einen zweifelsfreien Anschluss bieten die<br />

rückseitigen RCA-Buchsen und die Chassismasse.<br />

Hier sind die Signalwege vorbildlich<br />

kurzgehalten worden, wobei sogar mit den<br />

richtigen Kabeln eine echtsymmetrische<br />

Übertragung zu einem passenden <strong>Phono</strong>-<br />

Preamp möglich ist. Alles in allem ist die<br />

Verarbeitung sehr gut, auch der klangliche<br />

Eindruck, der sich mit einem von uns montierten<br />

Denon-DL103R-System ergab, war<br />

frei von negativen Einflüssen auf die Plattenwiedergabe.<br />

Beeinträchtigungen, die durch<br />

direkte Schalldruckeinwirkungen auf einzelne<br />

Baugruppen eines Laufwerkes entstehen<br />

können, waren ebenfalls nicht zu vernehmen.<br />

Damit kann sich der PS-100 als feste<br />

Größe für Plattenliebhaber etablieren.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Block<br />

Modell<br />

PS-100<br />

Preis<br />

999 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

550 × 175 × 407 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

14,6 kg<br />

Farben<br />

Hochglanz Schwarz<br />

Anschlüsse<br />

Cinch-Ausgang (Abschirmung getrennt)<br />

Informationen<br />

www.audioblock.de<br />

Leistungsaufnahme<br />

14 W<br />

Technische Daten<br />

Schallplattenspieler<br />

Tonarm<br />

Block Tonarm T2<br />

Gewicht<br />

68 g<br />

Tonarmlänge<br />

232 mm<br />

Überhang<br />

17,9 mm<br />

Anschluss<br />

Cadas Cables<br />

Anti-Skating<br />

über kleines Gewicht einstellbar<br />

Tonarmhöhe<br />

6 mm stufenlos einstellbar<br />

Antrieb<br />

Riemenantrieb über externen Motor<br />

Netzteil<br />

DC 15 V; 1,6 A<br />

Drehzahlbereich<br />

33,33/45 RPM<br />

Feinregulierung +/–0,10 %<br />

Konstruktionsprinzip zweiteiliges Laufwerkchassis mit Spikes<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· externer Antriebsmotor<br />

· externes Netzteil und Zubehör<br />

· sauber laufendes Lager<br />

Nachteile<br />

· keine Staubschutzabdeckung<br />

Bewertung<br />

Technische Qualität 26/30<br />

Wiedergabequalität 26/30<br />

Ausstattung 19/20<br />

Benutzerfreundlichkeit 19/20<br />

Gesamt<br />

90 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 90/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67


Abtasten ist besser<br />

als pflügen!<br />

VON JENS VOIGT<br />

Eine Schallplatte und ein Plattenspieler sind<br />

nur zwei Teile für die Vinylwiedergabe. Damit<br />

aus den feinen Rillen, die in das schwarze<br />

PVC gepresst wurden, auch wieder ein hörbarer<br />

Ton gelangt, bedarf es einer kleinen,<br />

aber sehr wichtigen Sache: dem Abtastsystem.<br />

Mit einer fein geschliffenen Nadelspitze<br />

tastet es an einem Trägerrohr im wahrsten<br />

Sinne des Wortes die Vertiefungen und seitlichen<br />

Auslenkungen einer Plattenrille ab.<br />

Dabei wird die Nadel mit dem Trägerrohr von<br />

genau diesen Auslenkungen bewegt und aus<br />

der Bewegung je nach Bauart des Abtastsystems<br />

eine Signalspannung erzeugt. Das<br />

Moving-Magnet-System (MM) besitzt einen<br />

kleinen Dauermagneten, das Moving-Iron-<br />

System (MI) hingegen ein kleines Eisenteil,<br />

welches sich am Trägerrohr befindet. Das MI<br />

verfügt zudem noch über einen festen Magneten.<br />

Beide nutzen das magnetische Feld<br />

zwischen den Spulen, die auf Eisenkerne gewickelt<br />

sind. Die Bewegung im Magnetfeld<br />

erzeugt in den Spulen eine Signalspannung.<br />

Beim Moving-Coil-System (MC) werden die<br />

Spulen, die sich am Trägerrohr befinden, zwischen<br />

den fest stehenden Magneten bewegt.<br />

Beide Systeme stellen dem <strong>Phono</strong>vorverstärker<br />

unterschiedlich starke Ausgangssignale<br />

zur Verfügung und benötigen auch eine<br />

entsprechende elektrische Anpassung. Den<br />

MC-Systemen spricht man gern den Vorteil<br />

der dynamischeren Spielweise aufgrund ihrer<br />

Konstruktionsart zu, doch weisen sie eine geringere<br />

Signalspannung als MM-Systeme auf.<br />

Diese wiederum haben dafür den Vorteil,<br />

dass die Abtastnadel problemlos auswechselbar<br />

ist. Mitunter kann aber bei höheren<br />

Signalpegeln* eine erhöhte Anfälligkeit für<br />

nichtlineare Verzerrungen in den Spulen<br />

auftreten. Die richtige Justage des Systems<br />

ist sehr wichtig und verlangt, dass der Plattenspieler<br />

absolut in der horizontalen Waage<br />

ist, das richtige Auflagegewicht, die korrekte<br />

Anti-Skating-Kraft und Tonarmhöhe hat. Eine<br />

horizontale Winkelabweichung zwischen der<br />

Plattenoberfläche und dem System ist zu vermeiden.<br />

Selbst das Gewichtsverhältnis, also<br />

das Kräfteverhältnis zwischen Abtastsystem<br />

und Tonarm, spielt eine Rolle, weil es sonst<br />

zu hörbaren Abweichungen in der Wiedergabe<br />

kommen kann, wenn die Anti-Skating-<br />

Kraft hier keinen Ausgleich mehr herstellen<br />

kann. Die Interaktion zwischen Nadelnachgiebigkeit<br />

und Tonarmresonanz ist, wenn<br />

alle Daten vorhanden sind, berechenbar<br />

und weist auf Resonanzen unterhalb von 20<br />

Hertz hin. Die hier begutachteten Systeme<br />

eignen sich alle für eine große Anzahl der<br />

gängigen Tonarme. Auf unserer Homepage<br />

www.audio-test.at geben wir Ihnen einen<br />

Einblick zum Testaufbau. Wir freuen uns,<br />

Ihnen wieder einige Anregungen für eines<br />

der schönsten Hobbys geben zu können.<br />

68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Sumiko Blue Point Special EVO III<br />

Das Abtastsystem von Sumiko mit dem<br />

klangvollen Namen Blue Point Special EVO III<br />

ist ein Moving-Coil-System mit einer erhöhten<br />

Ausgangsspannung. Dieses Ausgangssignal<br />

ist deutlich stärker als bei den üblichen<br />

MCs, wodurch sich die Ansprüche<br />

an den <strong>Phono</strong>-Preamp ein wenig senken.<br />

In der Designwahl zeigt sich das System<br />

betont grazil und weniger im Stil eines<br />

Sumiko Blue Point Special EVO III<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Mit dem Fokus auf den Nadelträger und die<br />

Spule offenbart sich filigrane Kunst<br />

Blockes, obwohl das Eigengewicht etwas<br />

höher ist als der Durchschnitt. Der Nadelschliff<br />

ist elliptisch angelegt worden und<br />

entspricht damit einer gängigen Ausführung.<br />

Eher unüblich sind die nützlichen<br />

Tipps, die die mitgelieferte Anleitung liefert.<br />

Ein wichtiger Hinweis betrifft zum Beispiel<br />

die ideale elektrische Kapazität, die am Eingang<br />

des <strong>Phono</strong>vorverstärkers eingestellt<br />

werden<br />

sollte. Sie sollte unter 100 Picofarad<br />

(pF) liegen. Ein kleiner Wermutstropfen ist,<br />

dass es<br />

keinen aufsteckbaren Schutz für die<br />

Nadel im Lieferumfang gibt. Damit sollte<br />

die Montage mit besonderer Sorgfalt ausgeführt<br />

werden. Glücklicherweise sind die<br />

passenden Schrauben inklusive Werkzeug<br />

enthalten und die Montage sowie Justage<br />

erfolgt ohne Probleme. Die Angaben zum<br />

Übersprechen konnten von uns nicht ganz<br />

bestätigt ti werden, obwohl sie höher sind<br />

als der Durchschnitt und es kaum Links/<br />

Rechts-Abweichungen gab. Die akustische<br />

Bühne wurde sehr gut und filigran in der<br />

Tiefe und Breite gestaffelt, sehr unterstüt-<br />

zend ist dabei die dynamische Agilität des<br />

Systems. Diese bringt mit Schwung strah-<br />

lendee<br />

Klangfarben zu Gehör, ohne dabei<br />

störende Eigenschaften zu entwickeln.<br />

Gesangsstimmen profitieren von sauberen<br />

und dezenten Sibilanten und Kontrabässe<br />

bekommen eine gute Kontur mit viel<br />

Tieftondruck. Ein typisches Schlagzeug hat<br />

einen durchsetzungsfähigen, leicht hellen<br />

Klang, der den gesamten ausgewogenen<br />

Klangcharakter unterstreicht. Leider scheinen<br />

die Neben- und Laufgeräusche etwas<br />

deutlicher wahrnehmbar zu sein.<br />

Goldring Elite<br />

Ein beigepackter Plot eines Frequenzganges<br />

gibt einen Einblick in die Möglichkeiten dieses<br />

Abtastsystems. Auch bei ihm handelt<br />

es sich um ein Moving-Coil-System. Das<br />

Goldring erscheint mit einer für seine Art<br />

typisch niedrigeren Ausgangsspannung.<br />

Die Anforderungen an den Vorverstärker<br />

sind damit entsprechend höher. In den<br />

Goldring Elite<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Benutzerhinweisen wird sehr detailliert<br />

Auskunft gegeben, mit welchen Einstellungen<br />

hier das Optimum herausgeholt<br />

werden kann. Eine Besonderheit ist der<br />

Nadelschliff, der hier mit Gyger S angegeben<br />

wird, während die Internetseite von<br />

Goldring hier Gyger I nennt. Fakt ist, dass<br />

diese Schliffe beabsichtigen, die Plattenrille<br />

so präzise wie möglich abzutasten. Im Inneren<br />

des Systems wird Silberdraht für die<br />

symmetrisch gewickelten Spulen verwandt,<br />

die so konzipiert sind, dass die niedrige<br />

Masse des Nadelträgers nicht belastet wird.<br />

Das Magnetmaterial ist hocheffektives<br />

Neodymium, womit neben der Steigerung<br />

der Flussdichte auch eine Verringerung<br />

des Gesamtgewichtes des Systems einhergeht.<br />

Zum Lieferumfang gehören alle<br />

Werkzeuge und Montageschrauben, um<br />

einen schnellen Einsatz zu ermöglichen.<br />

Dieses System hat einen deutlichen dynamischen<br />

Schwung in der Wiedergabe, in<br />

der Feindynamik wirkt es dagegen verhaltener.<br />

Die reproduzierte Hochtonenergie<br />

ist deutlich geringer als bei anderen Systemen,<br />

weshalb Bass und Tiefmitten mehr<br />

in den Vordergrund treten ohne eine stärkere<br />

Konturenabbildung. Stimmen wirken<br />

dadurch dunkler belegt und die Sibilanten<br />

rücken sich nicht aufdringlich in den Vordergrund.<br />

Ein Vorteil für Soloinstrumente<br />

En bloc erscheint das Goldring Elite und<br />

verbirgt damit seinen Inhalt<br />

ist die hohe körperliche Plastizität, die das<br />

Elite zu Gehör bringt, auch wenn es jedem<br />

Vortrag eine eigene Färbung auferlegt.<br />

Für Orches teraufnahmen mit üppigen<br />

Klangfarben scheint es uns nicht geeignet<br />

zu sein. Die Platten- und Nadelgeräusche<br />

nahmen wir ein wenig stärker wahr als<br />

bei den Mitbewerbern.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 69


Benz Micro MC Gold<br />

Ein Benz aus der Schweiz zum Einsteigerpreis:<br />

Die Goldversion ist ein Moving-Coil-<br />

System, das an einen anspruchsvollen<br />

<strong>Phono</strong>-Preamp gehört. Die Version Silver<br />

dagegen kann problemlos an einem MM-<br />

Eingang betrieben werden. Dem Benz Micro<br />

Gold eilt schon länger sein Ruf als klangvolles<br />

MC-System mit elliptisch geschliffenen<br />

Diamanten an einem Aluminiumnadelträger<br />

Benz Micro MC Gold<br />

AUSGABE 2.2012<br />

voraus. Somit ist auch dieses System ein Vertreter<br />

des häufigsten Schliffes. Im Inneren<br />

verbirgt sich das gleiche sogenannte Cross-<br />

Coil-Prinzip wie in den fünffach teureren<br />

Abtastern von Benz Micro. Dieses Spulenprinzip<br />

soll in Verbindung mit der geringeren<br />

zu bewegenden Masse die Übertragungseigenschaften<br />

deutlich verbessern. Wenn<br />

man den Lieferumfang betrachtet, so findet<br />

man neben den Montagematerialien und<br />

einer feinen Bürs te für die Nadelreinigung<br />

auch eine kleine Wasserwaage. Schließlich<br />

kann nur ein korrekt ausgerichtetes Laufwerk<br />

auch die Abtasteigenschaften des Systems in<br />

der Plattenspur richtig ausnutzen. Das beigefügte<br />

Manual begnügt sich ausschließlich<br />

mit technischen Daten und den Einstellungsempfehlungen.<br />

Dieses System bietet ein<br />

geringes Kanalübersprechen bei geringen<br />

Links/Rechts-Unterschieden. Die Abbildung<br />

der akustischen Bühne ist damit sehr gut<br />

und wird unterstützt von dem leicht hellen<br />

Grundklang, der dem System eine sehr gute<br />

Durchsichtigkeit bei dichten musikalischen<br />

Strukturen gibt. In der Hochtonwiedergabe<br />

entsendet es etwas mehr Energie, die Auflösung<br />

wirkt aber nicht grob und bleibt fein.<br />

Das verhilft Vokalaufnahmen zu einem offeneren<br />

und direkteren Ausdruck, der sich<br />

auch bei Instrumenten in einem strafferen,<br />

Golden ist der exklusive Glanz, den es verströmt<br />

– fast wie sein Klang<br />

impulsfreudigen Klang widerspiegelt. Bässe<br />

wirken nicht so tief, dafür schön konturiert.<br />

Flügel- und Orches terklangfarben werden<br />

strahlender reproduziert, stark komprimierte<br />

Musik kann zuweilen etwas aggressiver im<br />

Klang wirken.<br />

Denon DL-103R<br />

Ein kleiner, schwarzer Kasten mit einem<br />

nicht zu unterschätzenden Eigengewicht,<br />

das nach einem nicht zu leichten Tonarm<br />

verlangt, ist das DL103R. Es ist bekannt,<br />

dass dieses Moving-Coil-System schon<br />

eine längere Geschichte hat und es viele<br />

Varianten davon gab. Das System, das<br />

Denon DL-103R<br />

Testsieger<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Außen schwarz und mächtig, an der Nadel zart<br />

und zerbrechlich<br />

uns vorliegt, ist die neueste Version, die<br />

mit Spulen aus hochreinem Kupfer ausgeliefert<br />

wird. Die elektrisch effektiveren<br />

Eigenschaften des 6N-Kupfers und die<br />

leichteren Spulen geben dem System<br />

eine besondere dynamische Agilität. Das<br />

Ganze erfolgt in Verbindung mit einem<br />

hohlen Aluminiumnadelträger, der einen<br />

elliptisch geschliffenen Diamanten trägt.<br />

Zum Liefer umfang gehört ein individuelles<br />

Testprotokoll mit Frequenzgang, Seriennummer<br />

und Ausgangsspannung, die mit<br />

0,29 Millivolt (mV) sogar etwas höher ist<br />

als die Angabe im Datenblatt. Natürlich ist<br />

auch das Montagematerial enthalten sowie<br />

ein feiner Pinsel für die Reinigung der<br />

Nadel. Eine Anleitung bietet ebenfalls alle<br />

Informationen für die optimale Installation,<br />

genauso wie die idealen Einstellungen für<br />

den <strong>Phono</strong>-Preamp. Auf der technischen<br />

und klanglichen Seite hat dieses System<br />

bei uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen,<br />

auch wenn die korrekte Installation<br />

etwas aufwendiger ist. Das Kanalübersprechen<br />

ist deutlich auf einem gleichmäßig<br />

geringen Niveau, woraus sich für Musik<br />

mit ausgeprägter Räumlichkeit ein in Tiefe<br />

und Breite sehr gut erfahrbarer Eindruck<br />

ergibt. Bei Vokalaufnahmen wird eine entspannte<br />

Interpretation jeglicher Sibilanten<br />

ohne Überzeichnungen geboten. Mit daran<br />

beteiligt ist die feine Auflösung höchster<br />

Frequenzen, die vielleicht etwas mehr<br />

Energie haben könnte. Dafür ist die Basswiedergabe<br />

sehr tief und sehr gut konturiert,<br />

woraus sich z. B. in Verbindung mit<br />

einer nicht zu impulsbetonten Snare ein<br />

weich betonter Gesamtklang ergibt. Die<br />

Anfälligkeit für Knistern und Nadelgeräusche<br />

ist sehr gering.<br />

70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Audio-Technica AT-F7<br />

Dieser Hersteller pflegt seine lange Tradition<br />

bei der Entwicklung von Abtastsystemen<br />

weiter. Die konstruktive Umsetzung<br />

bewährter Technologien scheint sein hoher<br />

Anspruch zu sein. Es wurde Wert auf eine<br />

hohe Resonanzbedämpfung des Gehäuses<br />

sowie der Masse des Nadelträgers gelegt.<br />

Für die Abtastnadel ist die Wahl auf einen<br />

bewährten elliptischen Schliff gefallen.<br />

Audio-Technica AT-F7<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Das AT-F7 ist ein Moving-Coil-System, das<br />

gezielt auf monokristallines, hochreines<br />

Kupfer (PCOCC) setzt. Es findet seine Anwendung<br />

in den beiden Spulen, an den<br />

Anschlusspins und bei den mitgelieferten<br />

Anschlusskabeln für die Headshell-Montage.<br />

Für ein starkes magnetisches Feld<br />

wird auf Neodymium gesetzt, um in den<br />

Spulen eine hohe Induktion zu erzeugen.<br />

Im weiteren Lieferumfang ist das gesamte<br />

Montagematerial inklusive Werkzeug und<br />

Nadelreinigungspinsel enthalten. Auch die<br />

Installationsanleitung ist sehr detailliert<br />

gehalten und gibt über alle für die Wiedergabe<br />

relevanten Aspekte Auskunft. Dieses<br />

System entspricht im Übersprechen genau<br />

den Angaben mit geringen Abweichungen<br />

im Links/Rechts-Verhalten. Die akustische<br />

Bühne wird sehr gut wiedergegeben, einen<br />

hörbaren Einfluss nimmt aber der leicht indirekte<br />

Klangcharakter. Dieser sorgt auf der<br />

einen Seite für dezente Sibilanten und gibt<br />

ein entspanntes Grundtimbre. Der Hochton<br />

ist fein aufgelöst, aber etwas schwach im<br />

Energiegehalt, womit sich die Durchhörbarkeit<br />

dichter musikalischer Strukturen leicht<br />

verringert. Die dynamischen Fähigkeiten<br />

fangen dies aber wieder sehr gut auf. Für<br />

den Bass könnten der Tiefgang und die<br />

Kontur ausgeprägter erscheinen. Dafür<br />

Ein exklusiver Blick auf die Abtasteinheit aus<br />

Nadelträger und Nadelspitze<br />

zeigt sich eine hohe Plastizität bei Gesang<br />

und Soloinstrumenten. Dieses System bietet<br />

außerdem eine geringe Neigung, Knistern<br />

und Nadelgeräusche zu forcieren. Weiterhin<br />

sehr positiv ist die schnelle Installation<br />

und Justage des Systems.<br />

Shelter Model 201<br />

Shelter Model 201<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Viele nennen es das Einsteigersystem – zumindest<br />

aus dem Hause Shelter. Es ist das<br />

günstigste Moving-Magnet-System, das der<br />

japanische Systemdesigner Yazuo Osawa<br />

entwickelte. Sein Nadelschliff ist elliptisch<br />

angelegt, zudem nutzt es ein winziges Aluminiumrohr<br />

als Nadelträger. Aus Kunststoff<br />

und Metall besteht das mittelschwere System,<br />

das typisch für seine Bauart über einen<br />

austauschbaren Nadelträger verfügt.<br />

Die statischen Spulen sind aus Kupferdraht<br />

gewickelt und bieten einen Gleichstromwiderstand<br />

von 15 Ohm an. Aufgrund des<br />

gegenüber MC-Systemen höheren Ausgangssignals<br />

sind die Ansprüche an den<br />

<strong>Phono</strong>-Preamp vordergründig nicht so<br />

hoch, obwohl auch hier eine veränderliche<br />

Anpassung durch ein spezialisierteres Gerät<br />

zu einem noch besseren Klangeindruck<br />

führen kann. Im Lieferumfang befinden<br />

sich mehrere Montageschrauben und ein<br />

Datenblatt mit knappen Angaben, die aber<br />

dem Wissenden für eine Installation völlig<br />

genügen. Auch dieses Abtastsystem bleibt<br />

seinen technischen Angaben treu und so ist<br />

die Dämpfung des Übersprechens als sehr<br />

gut zu bezeichnen, auch in Hinblick auf die<br />

sehr geringe Links/Rechts-Divergenz in dieser<br />

Disziplin. Aus klanglicher Sicht hemmt<br />

der warme Klang etwas die Durchhörbarkeit<br />

komplexer musikalischer Strukturen,<br />

die akustische Bühne wirkt beengter, als sie<br />

ist. Auch die Hochtonenergie ist wahrnehmbar<br />

geringer. Der sich daraus ergebende<br />

leicht dunkle Charakter verleiht Vokalaufnahmen<br />

einen intimeren Schleier und<br />

sorgt für schwächer ausgeprägte S- und<br />

Zischlaute. Dagegen wirken Kontrabässe<br />

sehr tief und knorrig mit ausgeprägten<br />

Es sieht nüchtern aus, ist es aber gar nicht: ein<br />

Freund poppiger Musikgenres<br />

Konturen. Im Zusammenspiel mit einem<br />

Schlagzeug erklingen sehr schön druckvolle<br />

Musiktitel. Das dunkle Timbre und<br />

die nicht ganz so impulsfreudige Dynamik<br />

gibt z. B. der Snare einen körperlichen,<br />

„punchigen“ Sound. Deutlich geringer<br />

fallen die Platten- und Nadelgeräusche<br />

mit diesem System aus.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 71


Nagaoka MP-300H<br />

Das MP-300H ist genauer betrachtet ein<br />

Moving-Iron-System. Es nutzt einen Samarium-Kobalt-Magneten<br />

und ein Super-Permalloy-Metall,<br />

um die Nadelbewegungen<br />

als Induktion in den Spulen umzuwandeln.<br />

Nichtlineare Verzerrungen sollen damit<br />

vermindert werden. Die Verwendung von<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Nagaoka MP-300H<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Carbon reduziert zusätzlich statische Aufladungen,<br />

Resonanzen und Störgeräusche.<br />

Dieses System verfügt über einen elliptisch<br />

geschliffenen Diamanten und einen Nadelträger<br />

aus Boron. Die Austauschbarkeit<br />

dieses Nadelträgers ist problemlos zu bewerkstelligen,<br />

der im Lieferumfang enthaltene<br />

Inbusschlüssel wird dazu von uns<br />

empfohlen. Geliefert wird das System fertig<br />

montiert an einer Headshell mit kompletter<br />

Verkabelung und ist damit sofort einsatzbereit.<br />

Bei einer anderen Montageform hilft<br />

das mitgelieferte Werkzeug weiter. Auch<br />

die beigelegte Anleitung unterstützt die Installation<br />

und den Betrieb mit technischen<br />

Daten sehr gut. Es sollte ebenfalls erwähnt<br />

werden, dass die recht hohe Ausgangsspannung<br />

von 5 mV schon mit einfacheren<br />

<strong>Phono</strong>-Preamps harmoniert. Im Durchschnitt<br />

betrachtet ist das Übersprechen<br />

sehr nahe an der Herstellerangabe, die<br />

Links/Recht-Abweichungen fallen dabei<br />

etwas größer aus. Für die Wiedergabe der<br />

akustischen Bühne eines Orchesters scheint<br />

dies nur die Lokalisation zu beeinträchtigen.<br />

Im Allgemeinen wirkt der Raum tief in der<br />

Dimension mit einer hohen Durchhörbarkeit.<br />

Die Dynamik eines Schlagzeuges hinterlässt<br />

dagegen einen leicht gebremsten<br />

Eindruck. Vokalaufnahmen haben deutliche,<br />

aber nicht überzeichnete Sibilanten<br />

Testsieger<br />

Der Nadelträger kann mit dem Werkzeug<br />

gelöst und gewechselt werden<br />

zu bieten und wirken zuweilen ein wenig<br />

heiser. An der Hochtonauflösung liegt dies<br />

weniger, denn diese ist nahezu sehr gut.<br />

Im Grundton der Instrumente wirkt das<br />

System etwas dünn, was sich für den Bass<br />

als leichte Kühlheit darstellt, aber Konturen<br />

zulässt. Das Hervorheben von Platten- und<br />

Nebengeräuschen scheint das System nur<br />

minimal zu forcieren.<br />

Hersteller Denon Benz Micro Sumiko<br />

Modell DL-103R MC Gold Blue Point Special EVO III<br />

Preis UVP 399 Euro 330 Euro 450 Euro<br />

Informationen www.denon.de www.high-fidelity-studio.de www.high-fidelity-studio.de<br />

Herstellerangaben<br />

Systembauart MC MC MC<br />

Systemgewicht 8,5 g 5,7 g 8,3 g<br />

Übertragungsbereich 20–45 000 Hz 20–25 000 Hz 12–50 000 Hz<br />

Ausgangsspannung 0,25 mV 0,4 mV (1 kHz, 3,54 cm/s) 2,5 mV (1 kHz, 5 cm/s)<br />

Kanaltrennung mindestens 25 dB (1 kHz) besser als 30 dB (1 kHz) 35 dB (1 kHz)<br />

Kanalbalance maximal 1 dB (1 kHz) besser 1,2 dB (1 kHz) 0,5 dB (1 kHz)<br />

Auflagegewicht 2,5 +/– 0,3 g 1,8–2,2 g 1,7–2,1 g<br />

Elektrischer Widerstand 14 Ohm +/– 20 % 20 Ohm k. A.<br />

Empf. elektrischer Abschlusswiderstand min. 100 Ohm 200–47 000 Ohm 47 000 Ohm<br />

Nadelschliff 0,2 mm square solid diamond (elliptisch) 0,3 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant 0,3 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgewogener Klang, akustische Bühne<br />

· dynamische Wiedergabe mit hoher Detailaufl ösung<br />

· geringe Hervorhebung von Nebengeräuschen<br />

· straffer und frischer Klang<br />

· dynamische Wiedergabe<br />

· Zubehör<br />

· sehr hohe Klangneutralität, schöne akustische Bühne<br />

· Grob- sowie Feindynamik sehr gut<br />

· schnelle Installation<br />

Nachteile · keine · keine · kein Nadelschutz<br />

Bewertung<br />

Wiedergabe<br />

Basswiedergabe 9/10 8/10 8,5/10<br />

Mittenwiedergabe 8/10 8,5/10 8,5/10<br />

Höhenwiedergabe 7,5/10 8/10 8,5/10<br />

Neutralität 8/10 8/10 8,5/10<br />

Dynamik 9/10 9/10 9/10<br />

<strong>Stereo</strong>image 9/10 8/10 9/10<br />

Unterdrückung von Nebengeräuschen 4,5/5 3,5/5 3,5/5<br />

Wiedergabequalität 55/65 53/65 55,5/65<br />

Bedienung/Installation 19/20 19/20 13/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung 14/15 15/15 18/15<br />

Gesamt 88 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 86,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Ausgezeichnet Ausgezeichnet Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 88/100 Sehr gut 87/100 Sehr gut 86,5/100<br />

72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Fazit<br />

Ausstattung<br />

Die beiden klanglichen Gewinner sind das<br />

Denon DL-103R und das Sumiko Blue Point<br />

Special EVO III. Das <strong>Stereo</strong>image, also die<br />

akustische Bühne und die dargebotene Dynamik,<br />

wurde von beiden Systemen nahezu<br />

sehr gut gemeistert. Das Sumiko vertrat<br />

dabei den neutralsten Klangcharakter, das<br />

Denon-System wirkt hingegen wärmer und<br />

weicher, wovon sich die Geschmäcker unterschiedlich<br />

angesprochen fühlen. Während<br />

das DL-103R dennoch die geringste Anfälligkeit<br />

für Nebengeräusche aufweist, neigt das<br />

Sumiko etwas mehr dazu, diese hervorzuheben.<br />

Beide Systeme zeigen messtechnisch<br />

wie hörbar die höchsten Kanaltrennungen,<br />

die sich vorbildlicherweise auf links und<br />

rechts gleich verteilen. Somit ist bei korrekter<br />

Justage, die sich nur mit einer Messplatte<br />

überprüfen lässt, mit beiden Systemen ein<br />

Maximum aus der Schallplatte herauszuholen.<br />

Ein weiteres klangliches Highlight stellt<br />

das Benz Micro Gold dar. Es hat zwar einen<br />

eigenen klanglichen Charme, der passt<br />

aber gut zu schneller, beschwingter Musik.<br />

Damit klingt es sehr frisch und dynamisch<br />

mit einem straffen Bass. Die Ausstattung ist<br />

ausgezeichnet und die Installation geht recht<br />

schnell mit einem fast optimalen Ergebnis<br />

von der Hand. Ganz dicht dahinter befindet<br />

sich das Audio-Technica F7, das ebenfalls in<br />

puncto Ausstattung und mit erfreulich problemloser<br />

Installation eine eigene Stellung<br />

einnimmt. Sein klangliches Auftreten könnte<br />

ein Geheimtipp für diejenigen sein, die mit<br />

einigen Eigenschaften der vorher genannten<br />

Modelle hadern. Eine sehr gute Dynamik,<br />

<strong>Stereo</strong>image und eine geringe Neigung zur<br />

Nebengeräuschanhebung verleihen dem System<br />

eine hohe Einsatzbandbreite. Auch der<br />

klangliche Ansatz stimmt, wenn man eher<br />

die Auflösung als die Lautheit im Hochtonbereich<br />

schätzt. Das System von Nagaoka<br />

gibt ein wenig mehr Energie in diesem Bereich<br />

ab und macht als typisches MI-System<br />

einen richtig guten Eindruck. Klang und Dynamik<br />

sind gut, es ist sogar möglich, dass die<br />

Version ohne Headshell deutlich bessere Installationsergebnisse<br />

bringt, da das Gesamtgewicht<br />

des Systems den Tonarm und die<br />

Anti-Skating-Kontrolle ziemlich stark fordert.<br />

Das <strong>Stereo</strong>image leidet dadurch auch ein<br />

wenig, denn das gegenseitige Übersprechen<br />

der Kanäle zeigte eine einseitige Präferenz<br />

auf. Die beiden Systeme von Goldring und<br />

Shelter liegen in der Platzierung schon deutlicher<br />

zurück. Beide bieten klangliche Eigenheiten,<br />

wobei Goldring noch ein wenig<br />

räumlicher klingt und einen Hauch mehr<br />

Glanz versprüht, dagegen aber nicht den<br />

punchigen Druck des Shelters bieten kann.<br />

Platten aus dem neueren Popbereich werden<br />

aber sehr gut von beiden bedient.<br />

Der Testablauf<br />

Am Anfang steht die optische Begutachtung<br />

des Abtastsystems. Die<br />

nächs ten Schritte sind die Installation<br />

und die Justage des Systems. Dazu gehören<br />

die Auflagekraft und der Überhang.<br />

Mithilfe einer Messschallplatte<br />

konnte nun die Anti-Skating-Kraft geprüft<br />

werden. Wenn sich bei den Messtönen<br />

Verzerrungen äußerten, musste<br />

das System so lange in der Auflagekraft,<br />

der Anti-Skating-Kraft und zum<br />

Teil im Überhang korrigiert werden,<br />

bis das beste Ergebnis erzielt wurde.<br />

Wichtig war dabei, dass alle Winkel<br />

zwischen Abtastsystem und Plattenober<br />

fläche korrekt waren. Auch das<br />

Plattenlaufwerk musste akkurat in der<br />

horizontalen Waage sein. Die Prozedur<br />

konnte je nach System gut 1 Stunde<br />

andauern. Danach wurden mithilfe der<br />

Messplatte und dem Referenz-<strong>Phono</strong>vorverstärker<br />

Burmester Line 100 – eine<br />

Besprechung des Gerätes folgt in einer<br />

der nächsten Ausgaben – wieder Aufnahmen<br />

von Messsignalen getätigt.<br />

Dies erfolgte für die spätere Beurteilung<br />

der technischen Angaben. Im nächsten<br />

Schritt wurden für den Vergleich<br />

Musikaufnahmen in einem Studio-<br />

Mehrspur-Audioprogramm erstellt.<br />

Genaueres unter www.audio-test.at<br />

Allgemein<br />

Hersteller Audio-Technica Nagaoka Goldring Shelter<br />

Modell AT-F7 MP-300H Elite Model 201<br />

Preis UVP 359 Euro 570 Euro 600 Euro 240 Euro<br />

Informationen www.eu.audio-technica.com www.tonnadel.de www.transrotor.de www.expolinear.de<br />

Herstellerangaben<br />

Systembauart MC MI MC MM<br />

Systemgewicht 5 g (mit Headshell) 13,5 g 5,7 g 6,2 g<br />

Übertragungsbereich 15–50 000 Hz 20–25 000 Hz 20–30 000 Hz +/– 2 dB k. A.<br />

Ausgangsspannung 0,35 mV (1 kHz, 5 cm/s) 3 mV (1 kHz, 5 cm/s) 0,5 mV (1 kHz, 5 cm/s) 4 mV (1 kHz, 5 cm/s)<br />

Kanaltrennung 27 dB (1 kHz) 25 dB (1 kHz) mindestens 25 dB (1 kHz) k. A.<br />

Kanalbalance 1,5 dB (1 kHz) maximal 1 dB (1 kHz) maximal 1 dB (1 kHz) 1 dB (1 kHz)<br />

Auflagegewicht 1,8–2,2 g 1,3–1,8 g 1,5–2,0 g 1,5–2,0 g<br />

Elektrischer Widerstand 12 Ohm (Spule 12 Ohm (1 kHz)) k. A. 8 Ohm k. A.<br />

Empf. elektrischer Abschlusswiderstand min. 100 Ohm 47 000 Ohm min. 100 Ohm 50 000 Ohm<br />

Nadelschliff 0,2 × 0,7 mil., elliptisch 0,4 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant Gyger S 0,3 × 0,7 mil., elliptisch<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· fast sehr gute akustische Bühne<br />

· kein überzogener Bass, straffe Tiefmitten · gut konturierter Bass<br />

· gute Eignung für moderne Platten<br />

· hohe dynamische Aufl ösungsfähigkeit<br />

· sehr gute, schnelle Installation<br />

· Hochton- und Mittenaufl ösung<br />

· sehr gute Dynamikeigenschaften<br />

· Montagezubehör<br />

Nachteile · Hochton weniger stark im Pegel · Headshell-Version mindert Performance · erscheint weniger luftig und dynamisch · erscheint weniger luftig und dynamisch<br />

Bewertung<br />

Wiedergabe<br />

Basswiedergabe 8/10 7,5/10 8/10 8/10<br />

Mittenwiedergabe 8/10 8,5/10 7,5/10 7/10<br />

Höhenwiedergabe 7/10 8,5/10 6,5/10 6/10<br />

Neutralität 7,5/10 8/10 7,5/10 7/10<br />

Dynamik 8,5/10 8/10 7,5/10 7,5/10<br />

<strong>Stereo</strong>image 8,5/10 7,5/10 8/10 7,5/10<br />

Unterdrückung von Nebengeräuschen 4/5 3,5/5 2/5 3/5<br />

Wiedergabequalität 51,5/65 51,5/65 47/65 46/65<br />

Bedienung/Installation 19/20 14/20 16/20 14/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung 15/15 13,5/15 13,5/15 13,5/15<br />

Gesamt 85,5 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten 76,5 von 100 Punkten 73,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Ausgezeichnet Gut Befriedigend Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85,5/100 Gut 79/100 Gut 76,5/100 Gut 73,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73


Teufel Raumfeld Speaker L<br />

AUSGEZEICHNET<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Streaming für Erwachsene<br />

Bei Raumfeld S und M handelt es sich nicht um eine neue Modemarke in<br />

unterschiedlichen Kleidergrößen, sondern um ein ausgefeiltes Streaming-<br />

Ensemble. Mit Speaker L wird das Set nun aktiv erweitert.<br />

Audiostreaming ist längst<br />

in aller Munde. Auch<br />

Teufel hat es sich im vergangenen<br />

Jahr nicht nehmen lassen,<br />

einige seiner Produkte netzwerkfähig<br />

zu machen. Dabei<br />

blieb es nicht nur bei einzelnen<br />

Geräten, sondern es entstand<br />

eine komplette Multiroomfähige<br />

Streaming-Serie. Nach-<br />

dem<br />

die funkgesteuerten Lautsprecher<br />

bislang in den Größen<br />

S und<br />

M verfügbar waren, liefern<br />

die<br />

Berliner mittlerweile einen<br />

Standlautsprecher mit der Bezeichnung<br />

L. Rein äußerlich orien-<br />

tiert sich das neue Modell an seinen<br />

kleinen<br />

n Geschwistern, ist jedoch<br />

ausschließlich in der Farbe Weiß erhältlich.<br />

Wer bereits ein Raumfeld-System<br />

besitzt, kann nun getrost die beiden kleineren<br />

Modelle in einen Nebenraum auslagern<br />

und die neuen Standlautsprecher<br />

direkt im Wohnzimmer installieren. In der<br />

einfachsten Variante benötigt man neben<br />

den Lautsprechern lediglich einen Netzwerkrouter<br />

sowie einen Control-Point, der<br />

als Raumfeld Controller oder als kostenfreie<br />

iPhone- oder Android-App verfügbar<br />

ist. Die Ersteinrichtung wird auf dem<br />

jeweiligen Display dargestellt, eine Schrittfür-Schritt-Anleitung<br />

führt auf verständliche<br />

Weise durch die einzelnen Etappen.<br />

Spätere Erweiterungsmöglichkeiten wie<br />

Multi room-Beschallung, die Integration der<br />

vorhandenen <strong>Stereo</strong>anlage oder Direktzugriff<br />

auf eine Festplatte bieten die Komponenten<br />

Raumfeld Base und Connector.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

Sind die Lautsprecher einmal mit dem Netzwerk<br />

verbunden, können die Speaker L<br />

auf alle umliegenden Netzwerkfestplatten,<br />

Internetradios und verschiedenen Musikdienste<br />

wie Last.fm, Tune-in oder Simfy zugreifen.<br />

Über den UPnP-/DLNA-Standard<br />

nehmen die Lautsprecher die wichtigsten<br />

komprimierten und unkomprimierten Musikdateien<br />

in einer maxi malen Auflösung<br />

von 24 Bit und 96 Kilohertz entgegen.<br />

Die interne Digital-zu-Analog-Wandlung<br />

übernimmt ein Cirrus-Logic-Konverter, der<br />

auch für die digitale Lautstärkeregelung<br />

zuständig ist. Zur eigenen Klanggestaltung<br />

oder der Lösung akustischer Probleme<br />

bietet Teufel einen Dreiband-Equalizer.<br />

Dieser wird über den Controller oder die<br />

iPhone-/Android-Appli kation erreicht, indem<br />

man in der Raumkonfiguration die<br />

Bilder: Teufel<br />

74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


inhalt hinter den Lautsprechern ist schiefwinkelig<br />

gestaltet. Auch diese konstruktive<br />

Maßnahme minimiert klangbeeinflussende<br />

stehende Wellen hinter den Lautsprechern.<br />

Für den kräftigen Bass der Speaker<br />

L ist neben dem Tieftonchassis auch die<br />

Bassreflexkonstruktion verantwortlich, deren<br />

akustisch wirksame Öffnung sich am<br />

Boden des Gehäuses befindet. Aus dem<br />

Resonanzraum resultiert eine bewegte<br />

Luftsäule, die sich gleichmäßig über die<br />

Bodenplatte zu allen Seiten verteilt. Der<br />

Übertragungsbereich reicht somit bis 42<br />

Hertz bei –3 Dezibel hinab. Gegen den<br />

Hauptfeind einer schwingungsfreien Wiedergabe,<br />

die undifferenzierten Tiefmitten,<br />

ist das Gehäuse im Inneren zweifach verstrebt.<br />

Bei stärkeren Bassattacken kommt<br />

es genau zwischen den verstrebten Gehäuseteilen<br />

zu Schwingungen, die jedoch nur<br />

mit aufgelegter Hand wahrnehmbar sind.<br />

Den elektrischen Antrieb beider Standlautsprecher<br />

übernimmt eine Class-A/B-Endstufe,<br />

die laut Herstellerangaben insgesamt<br />

eine Sinusleistung von 170 Watt zur Verfügung<br />

stellt. Demnach ist nur einer der beiden<br />

Speaker L aktiv. Der andere rein passiv<br />

aufgebaute wird mit einem normalen zweiadrigen<br />

Lautsprecherkabel verbunden. An<br />

dieser Stelle geht das Konzept auf, das auf<br />

passive Frequenzweichen setzt und zusätzliche<br />

Korrekturen über einen DSP nur für<br />

generelle Beeinflussungen zulässt. Durch<br />

das besondere System beschränkt sich der<br />

Verkabelungsaufwand auf ein Minimum,<br />

was zu mehr Übersichtlichkeit im Wohnzimmer<br />

führt. Weitere Detaillösungen<br />

findet man in den vier Gummipuffern, die<br />

die Verbindung zwischen Lautsprecherkorpus<br />

und Bodenplatte herstellen. Mit optional<br />

erhältlichen Spikes gelingt eine noch<br />

stärkere Körperschallentkopplung.<br />

Eine leichte tiefbassbetonte klangliche<br />

Grundabstimmung gibt den Speakern L einen<br />

charakteristischen Klang, dessen Reiz<br />

sich der Großteil der Musikhörer nicht entziehen<br />

kann. Im gesamten Klangbild gibt<br />

es keine Härten oder Schärfen, die Sprache<br />

oder Gesang unnötig in den Vordergrund<br />

treten lassen. Stattdessen findet eine ausgeglichene<br />

Einbettung ins Arrangement<br />

statt. Genauer bedeutet dies, dass hier nicht<br />

mit einem besonders hervorgehobenen<br />

Hochtonbereich übermäßige Klarheit in<br />

der Auflösung suggeriert werden soll. Das<br />

haben die Speaker L auch nicht nötig, da<br />

ihre Hochmitteltoneinheit auf einer zeitlich<br />

optimierten Ebene sehr gut agiert und<br />

damit die räumliche Abbildung der akustischen<br />

Bühne ideal unterstützt. Große Vorteile<br />

haben die Lautsprecher bei modernen<br />

Musik arten, aber auch sinfonische Werke,<br />

die einen großen akustischen Raum innehaben,<br />

werden adäquat wiedergegeben. Über<br />

das Raumkonfigurationsmenü ist es möglich,<br />

eine dreibandige Klangregelung einzusetzen<br />

und damit die Wiedergabe nach<br />

eigenen Vorstellungen zu formen.<br />

Teufels Speaker L zählen zu den weltweit<br />

ersten WLAN-Standlautsprechern<br />

Ausstattung<br />

entsprechende Zone und anschließend einen<br />

der Lautsprecher auswählt. Der Weg<br />

führt zur Zuordnung der <strong>Stereo</strong>kanäle und<br />

bietet die Möglichkeit, Höhen, Mitten und<br />

Bässe zu beeinflussen.<br />

Die beiden Lautsprecher behaupten sich<br />

pro Schallwand in einer 3-Wege-Bassreflexkonstruktion<br />

mit zwei 170-Millimeter-<br />

Tieftonchassis aus einer Karbon-Membran<br />

sowie einer belastbaren Gummisicke. Vervollständigt<br />

wird das System durch einen<br />

28-Millimeter-Gewebekalottenhochtöner<br />

und einen 130-Millimeter-Mitteltöner. Letzterer<br />

verfügt über eine leichte und gut in<br />

sich bedämpfte Membran aus Zellulose,<br />

die zusätzlich beschichtet ist. In weiteren<br />

konstruktiven Ansätzen zeigen sich immer<br />

wieder den Klang positiv beeinflussende<br />

Impulse, wie etwa im akustischen Laufzeitausgleich<br />

des eingesetzten Hochtöners.<br />

Das Chassis mit leichtem Hornansatz ist so<br />

weit in die Frontplatte eingelassen, dass sie<br />

fast auf gleicher akustischer Abstrahlebene<br />

des Mitteltöners liegt. Der akustische Vorteil<br />

in der räumlichen Abbildung ist deutlich<br />

hörbar, ohne dabei mit der Frequenzweiche<br />

oder über DSP-gesteuerte Laufzeitkorrekturen<br />

das Optimum künstlich herstellen zu<br />

wollen. Die Hochmitteltongruppe teilt sich<br />

ein eigenes Gehäusevolumen, der Raum-<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis (Paar)<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Leistungsaufnahme-<br />

Stand-by<br />

Sinusleistung<br />

Netzschalter<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

Teufel<br />

Raumfeld Speaker L<br />

1 300 Euro<br />

22 × 110 × 32 cm<br />

24 kg<br />

Weiß<br />

14 W<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

2 × 80 W<br />

ja<br />

www.teufel.de<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

Eingänge – – 1<br />

Ausgänge – – –<br />

Sonstige Anschlüsse –<br />

Datenschnittstellen<br />

Ethernet-LAN, USB-A, WLAN<br />

Features<br />

Netzwerkplayer<br />

Server-Protokoll<br />

UPnP<br />

Gapless –<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste +<br />

Audioformate<br />

AAC, FLAC, MP3, WAV<br />

(24 Bit/96 kHz), WMA<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· einfache Set-Integration<br />

· erster WLAN-Standlautsprecher<br />

Nachteile<br />

· kein Gapless Playback<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18/20<br />

Neutralität 7/8<br />

Dynamik 7/8<br />

Basswiedergabe 6/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 7/8<br />

Wiedergabequalität 52/60<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

19/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

19/20<br />

Gesamt<br />

90 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 90/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75


KSdigital KSD 2040<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Klangvoll im Raum<br />

In der Welt des vollkommenen <strong>Stereo</strong>klangs haben aktive Lautsprecher einige Vorteile<br />

gegenüber ihren passiven Mitbewerbern. Werden diese den Anforderungen der Hi-Fi-<br />

Hörer auch gerecht? Die Saarländer Firma KSdigital stellt sich dieser Herausforderung.<br />

Vor einigen Ausgaben testeten wir den<br />

kleinsten Spross der KSD-Familie und<br />

nun dürfen wir den zurzeit größten Vertreter<br />

im Testlabor begrüßen. Der KSD 2040<br />

ist ein ausgewachsener Standlautsprecher<br />

in vollaktiver Bauweise. Wie schon bei den<br />

kleineren Modellen ist das Gehäusefinish<br />

schlicht und optisch unauffällig gehalten.<br />

Also ein perfektes Angebot für diejenigen,<br />

die sich lieber dem musikalischen Genuss<br />

widmen als der Sehnsucht nach äußerer<br />

Anerkennung. Es soll nicht verschwiegen<br />

werden, dass die Entwicklungsidee auf<br />

einen Studiomonitor zurückgeht. Warum<br />

auch Technologien neu erfinden, wenn sie<br />

schon existieren? Vielmehr schafft es KSdigital,<br />

bewährte Technologien bedarfsorientierter<br />

anzubieten. So steht nun eine gut<br />

118 Zentimeter (cm) große 2,5-Wege-Bassreflexkonstruktion<br />

mit der Öffnung auf der<br />

Rückseite vor uns. Der wichtigste Lautsprecher<br />

ist eine koaxiale Spezialkonstruktion<br />

aus dem Schwabenland, denn der obers te<br />

der drei Schallwandler, von denen jeder gut<br />

20 cm Durchmesser aufweist, ist im Prinzip<br />

für alles zuständig. An der Stelle, wo bei<br />

anderen Chassis die Staubschutzkalotte<br />

sitzt, verbirgt er einen 1-Zoll-Seidenkalottenhochtöner.<br />

Dieser Hoch töner bringt ein<br />

besonders ausgeglichenes Übertragungsverhalten<br />

zu Gehör, seine Schallwellen<br />

erhalten gleichzeitig eine Schallführung<br />

durch die spezielle CAD-geformte Membran<br />

des Tief- und Mitteltonlautsprechers.<br />

Dadurch ergeben sich zwei Vorteile: ein<br />

auf der Zeitebene optimiertes Abstrahlverhalten<br />

des koaxialen Chassis und ein sehr<br />

guter Lautsprecher für akustisch schwierige<br />

Räume. Die Lokalisierbarkeit von Phantomschallquellen<br />

auf der akustischen Bühne<br />

bietet bei dieser Technik einen großen Vorteil<br />

gegenüber allen anderen sehr breit im<br />

Hochtonbereich abstrahlenden Lautsprechern,<br />

die Wandreflexionen herausfordern.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Beeindruckend ist das optimale Impulsverhalten<br />

einer solchen Anordnung, das einige<br />

Zuhörer aufschrecken lässt, wenn sie<br />

dagegen den trägen Klangeindruck ihrer<br />

alten Kisten aus der Erinnerung aufrufen.<br />

Eine hohe Dämpfung gegen Partialschwingungen<br />

bieten die Carbonfasermembranen<br />

aller drei großen Treiber, die mit Neodym-<br />

Das Koaxialchassis besitzt sein eigenes Gehäuse<br />

Bilder: Auerbach Verlag, KSdigital<br />

76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Hier ein Blick auf die gesamte interne Elektronik, die von außen fernsteuerbar ist<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

antrieben ausgestattet sind. Sie sind<br />

dafür verantwortlich, dass es bei größeren<br />

dynamischen Attacken nicht zu<br />

Unsauberkeiten im Klang kommt. Die<br />

Materialwahl macht die Membranen<br />

steif und sehr leicht. So ist es kein Wunder,<br />

dass die drei 170-Watt-Endstuf en<br />

der Speaker ausreichen, um einen Gewitterdonner<br />

im Wohnzimmer zu simulieren.<br />

Spaß beiseite, es geht dabei<br />

um Verzerrungsfreiheit in der Dynamik,<br />

denn die beiden zusätzlichen Tieftöner<br />

arbeiten nur unterhalb von 200<br />

Hertz und entlasten somit das Koaxialchassis<br />

erheblich. Im Inneren der KSD<br />

übernimmt ein DSP die Kontrolle der<br />

Übergangsfrequenzen zwischen den<br />

Lautsprechern und deren Auslenkung.<br />

Weiterhin sorgt er für die Kompensation<br />

akustischer Laufzeitprobleme am<br />

KSD 2040 und außerhalb sowie die<br />

Optimierung der Gehäuseentzerrung.<br />

Die Firtec-Technologie von KSdigital<br />

übernimmt zusätzlich die Linearisierung<br />

des Phasen- und Frequenzganges<br />

der gesamten Wiedergabe und verleiht<br />

damit jedem Konzert eine plastischere,<br />

realistischere Note. Mit einer optionalen<br />

Software ist mittels der Datenschnittstelle<br />

auf der Gehäuserückseite<br />

eine weiterführende Ortsanpassung<br />

an die Raumakustik möglich, wenn die<br />

beiden Regler für Hoch- und Tiefton<br />

nicht ausreichen. Selbst die Nachrüstung<br />

einer digitalen Audioanbindung<br />

ist vorgesehen und ebenso die Fernsteuerung<br />

vieler Parameter via Hardware-Remote,<br />

wozu auch die Lautstärkesteuerung<br />

gehört.<br />

Gegenüber der kleineren 2020 bietet<br />

die KSD 2040 einen erweiterten<br />

Bassbereich an. Sehr tieffrequente<br />

Schall ereignisse werden mit deutlicher<br />

Energie ausgesandt. Das stellt natürlich<br />

einige Anforderungen an den<br />

Hörraum. So wurde deutlich, dass eine<br />

strikte Forcierung des <strong>Stereo</strong>dreiecks<br />

für ein überzeugendes <strong>Stereo</strong>image<br />

gar nicht so wichtig ist. Wir empfehlen<br />

einen größeren Hörabstand zum<br />

Lautsprecher und eine Basisbreite von<br />

mindestens 2,5 Metern. Die sich daraus<br />

ergebende Abbildung der akustischen<br />

Bühne ist von einer klar durchzeichneten<br />

Tiefe und einer definierten Breite<br />

bestimmt, also einer direkt erfahrbaren<br />

und nicht diffus wirkenden Raumabbildung.<br />

Besonders bei orchestralen<br />

Werken macht sich dies in Verbindung<br />

mit den freundlich strahlenden, aber<br />

nicht grell wirkenden Klangfarben<br />

aufgrund der sauberen Obertonwiedergabe<br />

bemerkbar. Dies ist ein großer<br />

Vorteil für Blechbläser- und dichte<br />

Streichersätze, wie sie z. B. in einem<br />

unserer Testwerke, der Ouvertüre von<br />

Wagners „Der Fliegende Holländer“,<br />

um die Aufmerksamkeit des Zuhörers<br />

wetteifern. Die Verhältnisse bleiben<br />

feingliedrig gewahrt, denn die Feinauflösung<br />

von Details ist der KSD 2040<br />

ein sehr großes Anliegen. Sie vermag<br />

dynamische Impulse mit einer großen<br />

Lebendigkeit zu projizieren, und das<br />

über eine sehr hohe dynamische Bandbreite.<br />

Egal ob es entfernt grummelnde<br />

Kesselpauken oder gezupfte Saiten in<br />

der Nahaufnahme sind, nichts wirkt<br />

überspitzt, sondern wohl akzentuiert<br />

in Verbindung mit einem sich organisch<br />

aufbauenden Grundton. Konzertflügel<br />

oder Cembaloaufnahmen – es ist<br />

jedes Mal erfreulich, wie neutral und<br />

plastisch die Wiedergabe wirkt. Dies<br />

zeigte sich auch in Gesangsstimmen,<br />

die nicht unter überzogenen Sibilanten,<br />

den S- und Zischlauten, leiden. Nur<br />

deutlich in der Dynamik komprimierte<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Der gesamte Übertragungsbereich ist mit einer Toleranz von ca. +/–1,5 dB hervorragend<br />

Bodenplatte und Spikes geben absolute Standfestigkeit<br />

Rockvokals werden von diesem Lautsprecher abgestraft.<br />

Mit diesen Schallwandlern wird jede Art von<br />

Musik zum Genuss, es gibt kaum Einschränkungen;<br />

nur die, die man sich selbst auferlegt. Dem interessierten<br />

Hi-Fi-Hörer legen wir ein Probehören beim Händler<br />

ans Herz.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

KSdigital<br />

Modell KSD 2040<br />

Paarpreis<br />

7 998 Euro<br />

Information<br />

www.ksdigital.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

26 × 114 ×39 cm, 29 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 4<br />

Erhältliche Farben<br />

Anthrazit, Dunkelgrau<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

Bauform<br />

Anschlüsse<br />

Frequenzgang nach Herstellerangaben<br />

Verstärkerleistung Hoch-/Mittel-/Tiefton<br />

Leistungsaufnahme ohne Wiedergabe<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

2,5-Wege, aktiv<br />

Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />

XLR-symmetisch<br />

28−24 000 Hz (+/−3 dB)<br />

80/170/170/170 W<br />

34,5 W<br />

· Abbildungsvermögen der akustischen<br />

Bühne durch saubere musikalische<br />

Impulse<br />

· lebendige Klangfarben<br />

· nichts für zu kleine Hörabstände<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10,5/12<br />

Mittenwiedergabe 11/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12<br />

Räumlichkeit 11/12<br />

Neutralität 11/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10,5/12<br />

Dynamikverhalten 10/12<br />

Wiedergabequalität 75/82<br />

Ausstattung 7/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Gesamt<br />

90 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand + 6<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Referenzklasse 96/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77


Naim Ovator S-400<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Punktlandung<br />

Es liegt bereits einige Zeit zurück, dass Naim Audio eine neue Lautsprecherserie vorgestellt<br />

hat. Mit großem Erfolg erblickte vor zwei Jahren die Ovator S-600 das Licht der<br />

Welt. Nun heißt es mit hohen Erwartungen: Bühne frei für die kleine Schwester S-400.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

Streamer, D/A-Wandler, Endstufen – die<br />

Bandbreite des britischen High-End-<br />

Herstellers Naim ist mehr als umfangreich<br />

und bedient sämtliche Belange der audiophilen<br />

Natur. Aus gleicher Hand sind be-<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Der Lautsprecherfrequenzgang ist bis 35 Hz sehr linear und unterstreicht den neutralen Klang<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

reits seit Jahren Lautsprecher zu beziehen,<br />

die erst jüngst neu aufgelegt wurden. Den<br />

ersten Schritt machte die hervorragende<br />

Ovator S-600, die neben einem großen<br />

Portemonnaie vor allem ausreichend Platz<br />

zur Entfaltung forderte. Für rund die Hälfte<br />

des Preises kommt mittlerweile die kleine<br />

Schwester S-400 daher, die mit schlankeren<br />

Maßen und Lautsprecherchassis die<br />

ganze Familie erfreut. Besonders das Aussehen<br />

des etwas über 1 Meter messenden<br />

Lautsprechers dürfte mit der schlichten<br />

schwarzen Frontbekleidung und den mit<br />

unterschiedlichen Holzfunieren versehenen<br />

Seitenteilen Hi-Fi-Neueinsteiger begeistern.<br />

Die 31 Kilogramm schweren Lautsprecher<br />

fußen jeweils auf einem Sockel aus Gussaluminium,<br />

der in sich – von Vibrationen<br />

und Mikrofonieeffekten entkoppelt – die<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Naim<br />

78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86


Frequenzweiche beherbergt. Die anschraubbaren<br />

Edelstahlspikes dienen<br />

der Trittschallentkopplung. Durch<br />

das modulare Prinzip mit entfernbarer<br />

passiver Frequenzweiche bietet<br />

sich selbst das spätere Upgrade auf<br />

Naims Snaxo-Aktivweiche an. Der<br />

Rücken des Sockels beherbergt das<br />

locker angebrachte Anschlussterminal,<br />

das entgegen der ersten Vermutung<br />

keine Konstruktionsungenauigkeit<br />

bedingt. Das Kunststoffkästchen<br />

mit inneliegenden Kontakten soll die<br />

Körperschallübertragung zwischen<br />

Kabel und Lautsprecher unterbinden.<br />

Bei allem konstruktiven Know-how<br />

beschränkt sich die Eigenentwicklung<br />

ausschließlich auf Bananenstecker.<br />

Entgegen der allgemein gängigen<br />

Hi-Fi-Norm, das Gehäusechassis und<br />

die Bodenplatte fest miteinander zu<br />

verbinden, setzt Naim auf eine Entkopplung<br />

der beiden Elemente mittels<br />

zwischenliegender Blattfeder. Beim<br />

Blick auf das massive MDF-Gehäuse<br />

der S-400 fällt sofort die geschlossene<br />

Bauform auf, die nicht für den<br />

weitesten Tiefgang, dafür aber für besondere<br />

Impulshaftigkeit sorgt.<br />

Von unten nach oben besteht der<br />

2-Wege-Lautsprecher aus einem parallel<br />

laufenden Tieftönerpaar und einer<br />

BMR-Mittel-/Hochtöner-Einheit.<br />

Letztere wurde vom deutschen Lautsprecherspezialisten<br />

Karl-Heinz Fink<br />

für Naim speziell gefertigt und kombiniert<br />

einen Kolbenhub- mit einem<br />

Biegewellenstrahler. Der Balanced<br />

Mode Radiator, kurz BMR, besteht aus<br />

einer 4,7-Zentimeter-Flachmembran,<br />

die über eine Frequenzweiche vierter<br />

Ordnung ab 700 Hertz die Arbeit aufnimmt.<br />

Durch die Kombination aus<br />

Mittel- und Hochtöner entfällt eine<br />

zusätzliche elektrische Weiche, was<br />

Phasenunsauberkeiten unterbindet<br />

und dem kritischen Stimmenbereich<br />

Platz für eine realitätsgenauere Wiedergabe<br />

lässt. Der natürliche Klang<br />

der S-400 ist nicht zuletzt auf die<br />

Punktschallquelle zurückzuführen,<br />

dem theoretisch idealen Wandlerprinzip<br />

eines Lautsprechers. Um den in<br />

einer eigenen Röhre platzierten BMR<br />

bei kräftigen Schalldrücken der beiden<br />

Tieftöner nicht aus der Ruhe zu<br />

bringen, wird er durch hysteresearmes<br />

Elastomer entkoppelt. Das kleine Loch<br />

auf der Rückseite der Lautsprecher<br />

dient dem Druckausgleich der Membranbewegung<br />

und sorgt so für ein<br />

sauberes Schwingungsverhalten. Die<br />

beiden parallel betriebenen 16,5-Zentimeter-Bassteiber<br />

mit Papiermembran<br />

sitzen jeweils in einer eigenen<br />

geschlossenen Kammer, die im Inneren<br />

mehrfach verstrebt ist. Die massiv<br />

ausgeführten Seitenwände sorgen<br />

für zusätzliche Stabilität im Klangbild<br />

und akzeptieren selbst bei höchsten<br />

Schalldruckpegeln* keinerlei Gehäusedurchschwingung.<br />

Die zahlreichen technischen Besonderheiten<br />

erlauben einen fehlerfreien<br />

Klang ganz nach Naims Vorstellungen,<br />

der sich im wahrsten Sinne hören lassen<br />

kann. Direkt von Beginn an war ein<br />

sehr angenehm entspannter Klangcharakter<br />

spürbar, der sich relaxt und<br />

positiv nüchtern durch die komplette<br />

Hörsession zog. Rockmusik wurde uns<br />

mit einem breiten <strong>Stereo</strong>-Image dargeboten,<br />

die mit einer dezenten warmen<br />

Grundtonfärbung neue Qualitäten<br />

erhielt. Besonders Einzelinstrumente<br />

profitieren von der minimalen mittigen<br />

Geschmacksanpassung und klingen so<br />

satt und warm. In großer orchestraler<br />

Besetzung werden dadurch einige Frequenzbereiche<br />

leicht zurückgestellt,<br />

was der Spielfreude jedoch keinen<br />

Abbruch tut. Besonders Kesselpauken<br />

überzeugten mit sehr trockenen und<br />

tiefen Bassimpulsen, die sich uns exakt<br />

in Time näherten. Eine der weiteren<br />

großen Stärken der Ovator S-400 ist<br />

ihre ausgeprägt räumliche Wiedergabe,<br />

die eine exakte Ortbarkeit der einzelnen<br />

Instrumentengruppen in voller<br />

Ensemblebesetzung ermöglicht. Da<br />

die Präsenzauflösung eher natürlich<br />

denn übertrieben bissig daherkommt,<br />

fühlt man sich inmitten der Reihen des<br />

lauschenden Publikums und genießt<br />

vom perfekten Sitzplatz aus das volle<br />

musikalische Spektrum. Ein derart<br />

gelassener Lautsprecher hat in dieser<br />

Preisklasse noch gefehlt!<br />

Der BMR-Lautsprecher vereint einen<br />

Kolben- und Biegewellenstrahler<br />

Der 2-Wege-Lautsprecher kombiniert ein paralleles Tieftönerpaar<br />

mit einem BMR-Hochtöner aus deutscher Fertigung<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Naim<br />

Modell Ovator S-400<br />

Paarpreis (UVP)<br />

4200 Euro<br />

Information<br />

www.music-line.biz<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht<br />

33 × 106 × 34,5 cm; 31 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 3<br />

Erhältliche Farben<br />

Kirsche, Esche hell, Zebrano Schwarz,<br />

Rosenholz, Weiß seidenmatt<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

Bauform<br />

Impedanz<br />

Frequenzgang<br />

nach Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

des Herstellers<br />

Kennschalldruck nach Angabe/<br />

gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

2-Wege, passiv<br />

Geschlossene Bauform<br />

4 Ohm<br />

36–55000 Hz +/–3 dB<br />

23–130 W<br />

88 dB/87 dB@8 Ohm/2,83 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· sehr angenehme Klangabstimmung<br />

· hoher konstruktiver Aufwand<br />

· bereits für kleinere Hörräume<br />

verwendbar<br />

· etwas zurückhaltender Klang<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10/12<br />

Mittenwiedergabe 10/12<br />

Höhenwiedergabe 10/12<br />

Räumlichkeit 11/12<br />

Neutralität 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10,5/11<br />

Dynamikverhalten 10,5/11<br />

Wiedergabequalität 72/82<br />

Ausstattung 9/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Zwischenergebnis<br />

89 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +3<br />

Preis/Leistung<br />

Ausgezeichnet<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 79


Bose CineMate1SR<br />

REDAKTIONSTIPP<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Perfekte Symbiose von<br />

Klang und Bild<br />

Mit der Technologie immer schmaler werdender Displays wird leider auch der Klang<br />

der Fernsehgeräte immer schlanker. Einen druckvollen und raumfüllenden Sound verspricht<br />

das CineMate1SR von Bose.<br />

Das Heimkinoerlebnis ist ein immer wiederkehrendes<br />

Bedürfnis des cineastisch<br />

Begeisterten. Doch nicht jeder kann sich<br />

ein Heimkino in den nötigen Dimensionen<br />

erlauben. Bose ist bekannt für Innovationen<br />

und hat wieder einmal eine interessante<br />

Lösung auf den Markt gebracht. Dabei handelt<br />

es sich um eine Art Speaker-Array, das<br />

sich die Technologie des bekannten Bose<br />

VideoWave zunutze macht. Hier wird auf<br />

der akustischen Ebene etwas erreicht, was<br />

in der Bildgestaltung als „holografisch“ bezeichnet<br />

wird: die Projektion von Sound mit<br />

der Nutzung der vorhandenen Raum akustik.<br />

Für die Tieftonergänzung sorgt ein neues, in<br />

den Abmessungen kleineres Acoustimass-<br />

Modul. Dieses sollte für einen homogenen<br />

Klang räumlich möglichst nah und an derselben<br />

Raumbegrenzungsfläche wie das<br />

flexibel montierbare Lautsprecherarray platziert<br />

werden. Flexibel montierbar deshalb,<br />

weil dieses Array optisch unauffällig auf<br />

dem Fernsehboard liegend vor dem Fernseher<br />

platziert werden kann oder alternativ<br />

mit einer optionalen Wandhalterung montierbar<br />

ist. Eine technische Detaillösung mit<br />

dem Namen Bose FlexMount erkennt dabei<br />

eigenständig, ob das 1SR-Array waagerecht<br />

auf der Kommode liegt oder senkrecht angebracht<br />

ist. Zudem entfällt zwischen den<br />

beiden Bose-Geräten jeder Verkabelungsaufwand,<br />

denn sie bedienen sich ganz zukunftsorientiert<br />

der Wireless-Kommunikation.<br />

Lediglich eine Netzverbindung benötigt<br />

das Acoustimass-Modul. Das CineMate1SR<br />

wird ebenfalls mit dem Netz verbunden<br />

und erhält zudem eine Audioverbindung<br />

indung<br />

vom TV-Gerät, die analog oder digital im<br />

optischen oder koaxialen Format vorliegen<br />

kann. Alternativ kann auch über die Aux-<br />

Anschlüsse – ebenfalls in den digitalen<br />

Formaten optisch oder koaxial –<br />

eine Verbindung hergestellt werden.<br />

Es ist spannend zu verfolgen,<br />

wie effektiv die kopfbezogene Einmessung<br />

des gesamten Systems arbeitet.<br />

Einfach den mitgelieferten kopfhöten,<br />

an<br />

rerähnlichen Mikrofonträger aufsetzten, das 1SR anschließen und der sprachgesteunerhalerten<br />

Benutzerführung folgen. Innerhalb<br />

von 10 Minuten ist die Prozedur, die an den<br />

fünf beliebtesten Hörpositionen im Raum<br />

durchgeführt wird, abgeschlossen. en<br />

Genutzt<br />

wird dazu das von Bose entwickelte<br />

VON JENS VOIGT<br />

ADAPTiQ Audio Calibration System, das<br />

auch in den weitaus teureren Systemen des<br />

Hauses für die Klangoptimierung in Wohnräumen<br />

sorgt. Typisch Bose ist der gesamte<br />

Aufbau; die Benutzerführung ist durchdacht<br />

und frei von Stolperfallen. Ein ausführlich<br />

bebildertes Handbuch mit schematischen<br />

Zeichnungen zum unmissverständlichen<br />

Anschluss von Fernseher und Zuspieler ist<br />

Bilder: Bose<br />

80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


dem CineMate beigelegt, genauso wie alle<br />

notwendigen Kabel. Die Fernbedienung<br />

des 1SR kann intelligent die Funktionen für<br />

fünf weitere Signalgeber aus einer großen<br />

Palette auswählbarer Zuspielgeräte übernehmen<br />

und damit der Anhäufung dieser<br />

Gattung auf dem Couchtisch Einhalt gebieten.<br />

Egal ob Set-Top-Box, Blu-ray-Player<br />

oder Fernsehgerät – Sie haben alles in einer<br />

Hand. Und die Spielkonsole, der Lieblingsfilm<br />

auf DVD bzw. Blu-ray oder Sportevents<br />

im TV klingen nun alle näher am Original,<br />

als es bei Ihrem Flachbildschirm bisher<br />

der Fall war. Da die Leistungsfähigkeit des<br />

Acoustimass-Moduls des 1SR auch individuell<br />

an persönliche Vorlieben angepasst<br />

werden kann, wird der eine etwas mehr<br />

Tiefton einstellen, während derjenige, der<br />

es etwas schlanker im Klang mag, ebenfalls<br />

zufriedengestellt wird. In der Akustik<br />

unseres Hörraumes stellte sich mit dem<br />

Bose CineMate1SR auch im Zusammenspiel<br />

mit dem hohen Anteil diffus streuender<br />

Oberflächen ein deutlich lebendiger<br />

Raum eindruck ein. Die vom Hersteller systematisch<br />

verfolgte Strategie der gemischten<br />

Abstrahlung von direkten und diffusen<br />

Schallanteilen führte bei uns zu einem<br />

überzeugenden Ergebnis. Bisher schaffte es<br />

noch kein in unserem Hörraum getesteter<br />

Soundprojektor von solch kleiner Bauweise,<br />

derart überzeugend zu klingen. Wenn<br />

Durch die Wandmontage harmoniert der CineMate1SR sehr gut mit dem Flachbildfernseher. Die<br />

klanglichen Vorteile werden auch in dieser Variante der Aufstellung ausgenutzt<br />

der CineMate1SR auf einem Fernsehmöbel<br />

aufgelegt ist, ist eine deutlich erkennbare<br />

Staffelung in der Breite wie in der Tiefe der<br />

akustischen Bühne zu hören. In dieser Konstellation<br />

funktioniert die Soundprojektion<br />

sehr gut, direkt an der Wand montiert ist<br />

der Eindruck sogar noch etwas breiter. Am<br />

deutlichsten wird dies bei der Abbildung<br />

von Instrumentengruppen in sinfonischen<br />

Werken. Bei Filmen und Sportevents war<br />

kein signifikanter Unterschied wahrnehmbar.<br />

Sehr beeindruckend war aber auch die<br />

Klangillusion eines typischen Race-Games<br />

von der Spielkonsole. Aus unserer Sicht eine<br />

lohnenswerte Anschaffung, wenn guter<br />

Klang ins Wohnzimmer passen soll.<br />

Anzeige<br />

MEHR KLANG<br />

MEHR MÖGLICHKEITEN<br />

HIGH-END<br />

KOMPROMISSLOS.<br />

Olive O6HD<br />

Der weltweit erste HD-Musikserver, der speziell für anspruchsvollste<br />

Musikliebhaber entwickelt wurde.<br />

Der O6HD ist mit erlesensten Komponenten ausgestattet und<br />

bietet eine 24-bit/192kHz-DA-Wandler-Architektur.<br />

WWW.OLIVEHIFI.DE<br />

Vertrieb für Deutschland: GP Acoustics GmbH, Am Brambusch 22, D–44536 Lünen, Tel.: +49(0)231/9860-320, Fax: +49(0)231/9860-330, E-Mail: germany@olivehifi.de


Wunderkind und Weltstar<br />

Wenn Lang Lang mit Franz Liszt einen seiner Lieblingskomponisten<br />

interpretiert, wird das Pianospiel<br />

zu Liebeserklärung und Ohrenschmaus zugleich<br />

Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />

55 Jahre und kein bisschen leise: Herbie rockt die Stadien<br />

der Republik, als gäbe es kein Morgen, und schenkt<br />

seinen Fans eine Blu-ray vom starken Auftritt in Leipzig<br />

Das Phantom der Oper – 25 Jahre Edition<br />

Zum Bühnenjubiläum lässt es Andrew Lloyd Webber so<br />

richtig krachen und inszeniert seinen genialen Musical-<br />

Welterfolg in der Royal Albert Hall neu<br />

The Rolling Stones – Some Girls<br />

Passend zur aufpolierten Version des 1978er-Albums<br />

„Some Girls“ erscheint eine Blu-ray mit einem generalüberholten<br />

Konzert aus der Blütezeit der Stones<br />

MUSIK<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Redakteur<br />

Mal ehrlich: Noch vor<br />

zehn Jahren wäre es<br />

uns schwergefallen,<br />

abseits der üblichen<br />

Verdächtigen (Sven<br />

Regener, Herbert<br />

Grönemeyer, Jochen<br />

Distelmeyer) wirkliche<br />

Schwergewichte<br />

in Sachen zeitgemäßer, leichtfüßiger wie<br />

auch tiefgängiger deutscher Texte zu<br />

finden. Inzwischen hat sich die Situation<br />

gewandelt, denn eine der erfreulichsten<br />

Entwicklungen in der deutschen Popmusikkultur<br />

der letzten Jahre ist ohne<br />

Zweifel die aktuelle Generation von<br />

jungen Songwritern Mitte 20 bis Mitte<br />

30. Ob sie nun Gisbert zu Knyphausen,<br />

Wolfgang Müller, Niels Frevert oder Axel<br />

Bosse heißen: Sie alle vereint ein unglaubliches<br />

Gespür für Lyrik; eine Sprache,<br />

mit der sie vielen Menschen direkt<br />

aus dem Herzen sprechen, sie magisch<br />

aus dem Alltag reißen, obwohl sie fast<br />

ausschließlich von ebenjenem erzählen.<br />

So unterschiedlich die einzelnen Ausprägungen<br />

dieser mannigfaltigen Singerbzw.<br />

Songwriter-Talente auch sind: Allen<br />

gemeinsam ist eine stets zu einhundert<br />

Prozent fühlbare Liebe zur Musik, eine<br />

absolute Hingabe zu dem, was sie tun.<br />

Das überträgt sich ganz unmittelbar auf<br />

die Musik, auf das Publikum und kreiert<br />

Lieder von einer Anziehungskraft, wie<br />

man sie hierzulande seit Langem nicht<br />

mehr gehört hat.<br />

CD-Tipp des Monats:<br />

Wolfgang Müller – Ahoi<br />

Wer die lebensklugen<br />

Texte und<br />

die schmeichelweichen<br />

Melodien des<br />

talentierten Wahl-<br />

Hamburgers noch<br />

nicht kennt, bekommt mit diesem feinen<br />

Akustikalbum einen Einblick in die<br />

schönsten Songs der ersten beiden Platten.<br />

Dazu gibt’s zwei tolle neue Stücke!<br />

Bilder: Eagle Records, EMI, Indigo Music, Sony Music, Universal Pictures Home<br />

82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Sigur Rós – Inni<br />

Es fällt wirklich schwer, das Phänomen Sigur Rós in<br />

Worte zu fassen. Vielleicht so: Vier junge Männer<br />

aus dem fernen Island machen in klassischer Bandbesetzung<br />

(Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug)<br />

überirdisch schöne Musik. Irgendwo zwischen<br />

epischem Post-Rock und verträumten Ambiente-<br />

Sounds haben sie sich ihre ganz eigene Nische in<br />

der Musiklandschaft geschaffen und feiern inzwischen<br />

weltweit große Erfolge. Mit der charakteristischen<br />

Falsettstimme ihres Lead-Sängers Jon Thor<br />

Birgisson und der ebenso einfachen wie brillanten<br />

Idee, der E-Gitarre mit einem Cellobogen ganz<br />

neue Klangwelten zu entlocken, schaffen sie grandiose<br />

Songs voller Wärme<br />

und Wohlklang. Mit „Inni“<br />

erscheint nun erstmals ein<br />

offi zielles Livedokument<br />

einer regulären Show der<br />

Band – die Aufnahmen<br />

entstanden bei einem ihrer<br />

letzten Konzerte der Tour<br />

2008 im Alexandra Palace in London. Der Titel<br />

(„Inni“ = „Das Innere“) ist hierbei ganz wörtlich<br />

zu nehmen, denn dieser Konzertfi lm unternimmt<br />

den Versuch, die intime Atmosphäre dieses Abends<br />

sowohl akustisch als auch visuell unmittelbar umzusetzen.<br />

In einer anfangs extrem gewöhnungsbedürftigen<br />

Schwarz-Weiß-Ästhetik ist man den<br />

Musikern unglaublich nahe – die Kameraarbeit<br />

konzentriert sich ausschließlich auf die Künstler,<br />

fängt in langen Einstellungen ihr leidenschaftliches<br />

Spiel und ihre große Energie ein. Echte Liveatmosphäre<br />

kommt klanglich nicht auf, nur vor und nach<br />

den Titeln ist das Publikum deutlich zu hören – was<br />

man der Scheibe aber durchaus auch zugutehalten<br />

kann, denn von der Qualität und der Genauigkeit<br />

der Performance her könnten die meisten Songs<br />

glatt als Studioaufnahme durchgehen. Auffällig<br />

ist der verstärkte Surround-Einsatz bei den Fortissimo-Stellen:<br />

So erweitern sich gleichzeitig die<br />

Dynamik wie auch der Raumumfang der Melodien,<br />

was einen gelungenen Effekt bewirkt. TW<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Rough Trade<br />

Genre Post-Rock<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Edel Germany, Kscope Music, Rough Trade<br />

Ulver – The Norwegian National Opera<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Kscope Music<br />

Genre Progressive/Experimental<br />

Preis<br />

18 Euro<br />

Bild MPEG-2, 1.78 : 1<br />

Ton PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Mit den vielfachen und faszinierenden Wandlungen<br />

der norwegischen Band Ulver (Wölfe) könnte man<br />

ein ganzes Buch füllen. Liegen ihre Ursprünge noch<br />

tief im skandinavischen Black-Metal der frühen<br />

1990er Jahre, probierte sich die niemals eindeutig<br />

zu kategorisierende Formation in den Jahren darauf<br />

an so verschiedenen Stilen wie dem Neo-Folk, düsterem<br />

Ambiente mit leichten Industrial-Einfl üssen<br />

sowie modernem Progressive-Metal mit deutlichen<br />

Trip-Hop-Elementen. Das eigentlich Erstaunliche<br />

ist, dass sie in all diesen völlig widersprüchlichen<br />

Stilen immer vom Fleck weg mit ihren Kompositionen<br />

überzeugen konnten und sich dabei im Laufe<br />

der Zeit immer neue Hörerschichten<br />

erschlossen.<br />

Als vorläufi gen Höhepunkt<br />

der bewegten Band-Historie<br />

kann man wohl mit<br />

Fug und Recht ihren erst<br />

umstrittenen, später umjubelten<br />

Auftritt in der norwegischen<br />

National oper in Oslo am 31. Juli 2010<br />

bezeichnen. Die eineinhalbstündige Performance<br />

vereint 17 Tracks aus der jüngeren Bandgeschichte<br />

und kombiniert diese mit atmosphärischen bis<br />

verstörenden Videoinstallationen. Obwohl sich die<br />

Tonauswahl ganz puristisch auf eine unkomprimierte<br />

<strong>Stereo</strong>spur beschränkt, bekommt man hier<br />

eine qualitativ beeindruckende Reproduktion des<br />

Liveerlebnisses geboten. Die Vocals erklingen mit<br />

einer durchdringenden Präsenz.<br />

TW<br />

Santana – Greatest Hits<br />

Die Besonderheit von Carlos Santanas Musik<br />

liegt im Mix heißer, afrikanischer Rhythmen mit<br />

angenehm warmen Gitarrenklängen. Santana,<br />

seines Zeichens lebende Musiklegende, weiß<br />

sich zu inszenieren und bat daher während seines<br />

aktuellsten Montreux-Auftritts eine Vielzahl<br />

an Musik talenten auf die Bühne. Zusammen<br />

mit ihnen wob er einen wahren Klangteppich,<br />

vor dessen farbigem Hintergrund er seine<br />

bekanntesten und beliebtesten Hits präsentierte.<br />

Für diejenigen, die ein potentes<br />

Surround-Sound-System ihr Eigen nennen, ist<br />

diese Blu-ray daher eine ganz außergewöhnliche<br />

Klangerfahrung – vielleicht<br />

sogar genau das,<br />

wonach ein jeder audioaffi<br />

ner Sammler sucht.<br />

Der Sound ist luftig abgemischt<br />

und besonders im<br />

Hochtonbereich absolut<br />

lebensnah.<br />

FT<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Germany<br />

Genre Latin-Rock<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Anzahl der Blu-ray Discs<br />

Musik 83


The Rolling Stones – Some Girls<br />

Die Rolling Stones sind eine der Gruppen, die das<br />

Auf und Ab im Musikgeschäft schon mehrmals am<br />

eigenen Leib gespürt haben. Gerade die 1970er<br />

Jahre sollten sich als die schlimmsten für die<br />

Stones herausstellen: Brian Jones verließ die Band,<br />

Gitarrist Keith Richards stürzte sich von einem<br />

Drogenexzess in den anderen und die gewünschte<br />

Anerkennung für die neuen Platten blieb aus.<br />

Nach dieser harten Durststrecke fand die Band mit<br />

„Some Girls“ endlich wieder ganz auf die Erfolgsspur<br />

zurück: Innerhalb kürzester Zeit erreichte das<br />

Album den ersten Platz der US-Charts und hielt sich<br />

dort insgesamt 32 Wochen lang. Somit symbolisiert<br />

diese Platte für die Stones<br />

das erste große Comeback.<br />

Der Sound unterschied sich<br />

aufgrund des spürbaren<br />

Einsatzes von Elementen<br />

des Punk und Funk deutlich<br />

vom bisher gewohnten<br />

Stil der Stones. Besonders<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Eagle Records<br />

Genre Classic-Rock<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

in den Songs „Respectable“ und „Before They<br />

Make Me Run” dominieren die Rhythmusgitarren.<br />

33 Jahre nach der Veröffentlichung dieser Erfolgshits<br />

entschlossen sich die Rolling Stones „Some<br />

Girls“ komplett zu remastern und um zwölf zusätzliche<br />

Songs zu erweitern. Passend zu diesem<br />

für Fans mehr als lohnenden Re-Release hat Eagle<br />

Records den Konzertmitschnitt der 1978er-Tour<br />

auf Blu-ray veröffentlicht. Das Event wurde ursprünglich<br />

auf 16-Millimeter-Film aufgezeichnet<br />

und für die HD-Auswertung sorgfältig restauriert.<br />

Artefakte und Schmutzpartikel sind sehr selten<br />

anzutreffen und Detailaufnahmen zeigen eine hervorragende<br />

Schärfe. Allerdings ist der Kontrast ausgesprochen<br />

hoch eingestellt, sodass der Schwarzwert<br />

manchmal in ein dunkles Grau umschlägt.<br />

Auch der Sound wurde von Bob Clearmountain aus<br />

dem Originalmaterial neu gemixt und remastered.<br />

Der Klang ist weitgehend frei von Störgeräuschen,<br />

allerdings ist beispielsweise in der 7. Minute ein<br />

starkes Rauschen auszumachen. An der Räumlichkeit<br />

des 5.1-Mixes gibt es nichts auszusetzen.<br />

Die Gitarre von Ron Wood ist über die linke Box<br />

lokalisierbar, während Keith Richards‘ Spiel deutlich<br />

über den rechten Lautsprecher zu hören ist. Mick<br />

Jaggers Gesang und Charlie Watts‘ Darbietung an<br />

den Drums werden sehr dynamisch über die Front<br />

ausgegeben. Durch ein sanftes Echo und den tobenden<br />

Applaus des Publikums über die hinteren<br />

Lautsprecher wird ein authentisches Konzertgefühl<br />

mit Gänsehautgarantie erzeugt.<br />

LF<br />

Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr Tour 2011 (Live in Leipzig)<br />

Herbert Grönemeyer gilt als einer der größten<br />

deutschen Popmusiker überhaupt. Zu seinen Konzerten<br />

strömen Tausende Fans, um seinen gefühlvollen,<br />

teils melancholischen Songs zu lauschen.<br />

Grönemeyers Erfolgswelle hält schon 33 Jahre an.<br />

2011 veröffentlichte er sein mittlerweile 13. Album<br />

„Schiffsverkehr“, das bereits in der ersten Woche<br />

die Top Ten der deutschen Charts erreichte. Nach<br />

Grönemeyers Aussage soll der Titel „Schiffsverkehr“<br />

eine Metapher für eine „chaotische Lebensfreude“<br />

sein. Kurz nach dem Plattenrelease<br />

begab sich der sympathische Wahl-Londoner auf<br />

Tour und erreichte am 16. Juni 2011 die Leipziger<br />

Red Bull Arena, in der ein<br />

aufwendiger Konzertmitschnitt<br />

realisiert wurde.<br />

Visuell besticht das HD-<br />

Medium mit einer guten<br />

Bildqualität, die kaum<br />

Unschärfen aufweist. Nur<br />

bei Weitwinkelaufnahmen<br />

wirkt das Bild etwas verpixelt. Der 5.1-Sound ist<br />

sehr klar und weist keinerlei Störgeräusche auf. Die<br />

Instrumente sind auf die verschiedenen Lautsprecher<br />

aufgeteilt, sodass die Gitarre von rechts und<br />

der Bass von der linken Seite ertönen. Durch einen<br />

dezenten Einsatz der Rears (hauptsächlich für das<br />

Publikum) entsteht eine echte Liveatmosphäre. Allerdings<br />

ist der Mix stark auf Grönemeyers Stimme<br />

ausgerichtet, wodurch die verschiedenen Instrumentalparts<br />

in den Hintergrund rücken. LF<br />

George Harrison – Living In The<br />

Material World<br />

Man nannte ihn den stillen Beatle: George Harrison.<br />

Mit dieser Dokumentation setzt Regisseur Martin<br />

Scorsese dem Ausnahmemusiker ein Denkmal.<br />

Sein Leben wird dem Zuschauer in zwei Teilen mit<br />

insgesamt 3 Stunden Laufzeit nähergebracht. Musikalisch<br />

umrahmt wird die Doku von einer breiten<br />

Palette an Songs, die aus der Feder von Harrison<br />

stammen. Der HD-Sound ist sehr dynamisch und<br />

von hoher Qualität, da er trotz alter Tonaufnahmen<br />

keine auffälligen Störgeräusche enthält. Ein leichtes<br />

Echo über den hinteren Klangkörpern erzeugen<br />

einen Hauch von Räumlichkeit. Der Kommentar ist<br />

sehr gut verständlich und<br />

wird klar über den Center<br />

ausgegeben. Neben einem<br />

umfangreichen und liebevoll<br />

gestalteten Booklet<br />

bietet die Extraabteilung<br />

weitere Interviews und<br />

Songausschnitte. LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih EMI<br />

Genre Pop<br />

Preis<br />

18 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Studiocanal<br />

Genre Pop/Dokumentation<br />

Preis<br />

18 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Eagle Records, EMI, Studiocanal<br />

84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Das Phantom der Oper – 25-jähriges Jubiläum<br />

Vor mehr als 25 Jahren nahm Andrew Lloyd Webber<br />

den französischen Kriminalroman „Le Fantôme De<br />

L‘Opéra“ von Gaston Leroux als Vorlage für eine<br />

weltweit erfolgreiche Liebesgeschichte. Das namensgebende<br />

Phantom (Ramin Karimloo) treibt 1871 sein<br />

Unwesen an der Pariser Oper und zieht dort die junge<br />

Sängerin Christine Daaé (Sierra Boggess) in seinen<br />

Bann, um sie zum Star der Oper zu machen. Auch<br />

wenn Christine den düsteren, maskierten Mann, der<br />

in den Katakomben der Oper lebt, als ihren „Engel<br />

der Lieder“ bezeichnet, kann sie seine Gefühle nicht<br />

erwidern und fürchtet sich vor seinem Hass auf die<br />

Welt. Zum 25-jährigen Jubiläum des Musicals inszenierte<br />

Webber sein berühmtestes<br />

Werk mit rund 150<br />

Darstellern (ca. 100 Darsteller<br />

mehr als bei der regulären<br />

Aufführung) in der<br />

atemberaubenden Royal<br />

Albert Hall. Angesichts des<br />

neuen Aufführungsortes<br />

mussten einige Kompromisse geschlossen werden.<br />

So ersetzen riesige LED-Leinwände einen Teil der<br />

Kulisse und unterstützen damit das Flair einer Rockoper.<br />

Auch der berühmte Sturz des Kronleuchters<br />

musste leider entfallen, wurde aber mit Licht- und<br />

Rauch effekten angedeutet. An der Darstellung gibt<br />

es nichts auszusetzen. Besonders grandios ist Sierra<br />

Boggess, der die Rolle der kindlichen Christine wie<br />

auf den Leib geschrieben zu sein scheint.<br />

Dank scharfer Nahaufnahmen entgeht dem Zuschauer<br />

kein Detail der Inszenierung. Leider zeigt sich in<br />

den weniger gut ausgeleuchteten Teilen der Bühne<br />

Bildrauschen. Wahlweise kann Dolby-2.0- oder DTS-<br />

HD-MA-5.1-Sound eingestellt werden. Der HD-Sound<br />

bietet neben leichter Räumlichkeit einen fi ligraner<br />

wirkenden und harmonischeren Ton. Der Dolby-2.0-<br />

Sound klingt dagegen etwas satter. Die Darsteller<br />

sind meist gut zu verstehen, allerdings irritieren die<br />

deutschen Untertitel etwas, da sie das Gesung ene<br />

nicht wortwörtlich wiedergeben, sondern der deutschen<br />

Version des Musicals entnommen sind. NR<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Pictures Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Eagle Records, Sony Music, Universal Pictures Home<br />

Liszt Now – Lang Lang<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Sony Music<br />

Genre Klassik<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Für das ZDF zeichnete Regisseur Thomas Grube<br />

Lang Langs bemerkenswerten Auftritt im Londoner<br />

Roundhouse als hochwertigen Konzertmitschnitt<br />

auf. In rund 1 Stunde spielt der chinesische<br />

Virtuose zehn Solowerke von Liszt, darunter vier,<br />

die nicht auf seinem internationalen Bestseller-<br />

Album „Liszt: My Piano Hero“ enthalten sind. Für<br />

eine gewisse visuelle Dynamik sorgt der rasante<br />

Videoclip-Schnitt, den Sie entweder lieben oder<br />

hassen werden. Eindeutig positiv bleibt aber der<br />

Fakt zu bewerten, dass die klangliche Lebendigkeit<br />

passgenau auf das Visuelle übertragen wurde.<br />

Käufer der Blu-ray erhalten zusätzlich eine<br />

ebenfalls fürs Fernsehen<br />

produzierte 70-minütige<br />

Dokumentation, die Lang<br />

Langs musikalischen Werdegang<br />

näher beleuchtet.<br />

Für die Aufzeichnung der<br />

Doku und des Konzerts<br />

verwendete Grube aktuelle<br />

HD-Kamera-Technologie, die dementsprechend<br />

klare Bilder einfi ng. Nichtsdestotrotz ist<br />

die Bühne größtenteils dunkel. Auch die atmosphärische<br />

Beleuchtung bzw. das Spotlight sind<br />

kein einfaches Lichtverhältnis für die Kameras.<br />

Akustisch stellt die Blu-ray ausschließlich <strong>Stereo</strong>sound<br />

zur Verfügung. Das reicht für Klassik mit<br />

nur einem Musiker aber absolut aus, denn hier<br />

fallen Klangqualität und Dynamik weitaus stärker<br />

ins Gewicht als Räumlichkeit.<br />

FT<br />

Deep Purple – With Orchestra<br />

Was wären Deep Purple ohne das Musikfestival in<br />

Montreux? Immerhin hat die britische Rockband ihren<br />

erfolgreichsten und bekanntesten Hit „Smoke On<br />

The Water“ einem Feuer während des Festivals zu<br />

verdanken. Kein Wunder also, dass es sich die Band<br />

nicht nehmen lässt, regelmäßig in Montreux aufzutreten<br />

und ihre Stücke zu performen. Bei ihrer letzten<br />

Darbietung im Jahr 2011 haben sich Deep Purple etwas<br />

ganz Besonderes einfallen lassen und ihre Songs<br />

in Begleitung eines Orchesters aufgeführt. Diese Inszenierung<br />

kommt der Blu-ray stark zugute: Durch die<br />

separate Aufteilung der Instrumente auf die verschiedenen<br />

Lautsprecher entsteht der Eindruck, als würden<br />

die zarten Klänge der Streicher<br />

gegen die harten Rockinstrumente<br />

in den Kampf<br />

ziehen. Das Bildmaterial ist<br />

scharf und lässt viele Details<br />

erkennen. Als Bonus<br />

enthält die Disc mehrere Interviews<br />

mit der Band. LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Eagle Records<br />

Genre Hardrock<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Anzahl der Blu-ray Discs<br />

Musik 85


Lexikon<br />

In den Hintergrund-, Wissens- und Testartikeln der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> finden Sie immer<br />

wieder Fachbegriffe, die durch kursive und fette Schriftart hervorgehoben sind.<br />

An dieser Stelle möchten wir diese erklären und mit Hintergrundinformationen zum<br />

besseren Verständnis der Themen beitragen.<br />

Ringkerntransformator<br />

Der Ringkerntransformator wird bei<br />

hochwertigen Netzteilen eingesetzt.<br />

Der Metallkern ist kreisrund gebogen<br />

(Ringkernspule) und wird von dem<br />

elektrischen Leiter umwickelt. Durch<br />

diese Konstruktion breitet sich das<br />

elektrische Feld hauptsächlich im Inneren<br />

des Ringes aus. Das hat den Vorteil,<br />

dass keine anderen leitenden Teile von<br />

dem magnetischen Feld beeinflusst<br />

werden. Weiterhin haben Ringkerntrafos<br />

einen hohen Wirkungsgrad, was<br />

die Masse geringer hält als bei einem<br />

vergleichbaren Trafo anderer Kernbauform.<br />

Beim Einschalten entstehen<br />

große Stromspitzen. Durch die Verwendung<br />

von Einschaltstrom begrenzern<br />

können jedoch die Sicherungen geschont<br />

werden.<br />

Toslink<br />

Toslink ist ein Kunstwort, gebildet aus<br />

Toshiba und Link, also Toshiba-Verbindung.<br />

Diese Verbindungsart wurde<br />

1983 von Toshiba entwickelt und hat<br />

sich bis heute etabliert. Das Signal wird<br />

hierbei auf optischem Wege durch einen<br />

Kunststoff- oder Glasleiter übertragen.<br />

Im Heimkino- und Hi-Fi-Bereich<br />

wird Toslink meist über das S/P-DIF-<br />

Protokoll wiedergegeben, welches die<br />

Übertragung von unkomprimiertem<br />

PCM-<strong>Stereo</strong>- oder komprimiertem<br />

Mehrkanalton zulässt. Im<br />

nellen Bereich kommen Toslink-Ver-<br />

professiobindungengen<br />

auch über<br />

die ADAT-<br />

Schnittstelle<br />

zum Einsatzüber<br />

die bis zu<br />

acht Kanäle<br />

PCM unkomprimiertragewerden<br />

können.<br />

über-<br />

dB<br />

Die Einheit dB ist die Abkürzung für<br />

Dezibel, einer der gängigsten Begriffe<br />

in der Audiotechnik, bei der elektrische<br />

Spannungen meist nicht in Volt, sondern<br />

als Pegel angegeben werden. Dezibel<br />

ist ein logarithmisches Maß, dessen<br />

Größenordnungen ebenso Bezug<br />

auf unsere Lautstärkewahrnehmung<br />

nehmen. In den Datenblättern findet<br />

man je nach Anwendungsgebieten wie<br />

Akus tik, Hi-Fi- oder Nachrichtentechnik<br />

verschiedene Erweiterungen, die die<br />

Einheit Dezibel genauer spezifizieren.<br />

Zum technischen Vergleich verschiedener<br />

Geräte können nur die gleichen<br />

dB-Maße gegenübergestellt werden.<br />

• dB: relativer Spannungspegel; absoluter<br />

Schalldruckpegel<br />

• dBSPL: (SPL = Sound Pressure Level),<br />

beschreibt den absoluten Schalldruckpegel<br />

• dB(A), dB(B), dB(C): der absolute<br />

Schalldruckpegel ermittelt nach den<br />

Filterkurven A, B oder C<br />

• dBm: absoluter Leistungspegel mit<br />

der Bezugsgröße 1 Milliwatt<br />

• dBu: absoluter Spannungspegel mit<br />

der Bezugsgröße 0,775 Volt<br />

• dBv: absoluter Spannungspegel mit<br />

Bezugsgröße 1 Volt<br />

• dBqps: bewerteter Störpegel mit der<br />

Bezugsgröße 0,775 Volt<br />

• dBFs: (Fs = Full scale) Maximalpegel/<br />

Vollaussteuerung eines digitalen<br />

Audiogeräts.<br />

Pegel<br />

Der Begriff Pegel bezeichnet das Verhältnis<br />

zwischen zwei Leistungen,<br />

Spannungen oder Strömen. Der Leistungspegel<br />

beschreibt dabei das Verhältnis<br />

zwischen einer betrachteten<br />

Leistung und einer Bezugsleistung. Der<br />

Schalldruckpegel gibt Auskunft über<br />

die Stärke eines Schallereignisses. Wird<br />

eine elektrische Spannung logarithmisch<br />

angegeben, ist vom Spannungspegel<br />

die Rede.<br />

SMD<br />

Surface Mounted Device, kurz SMD,<br />

bezeichnet ein Bauelement, das in der<br />

SMT-Technik (Surface Mounted Technology)<br />

verwendet wird. Das Besondere<br />

daran ist die Montageart, die sich<br />

von der klassischen Durchsteckverbindung,<br />

der sogenannten Through Hole<br />

Technology (THT), unterscheidet. Unter<br />

Verwendung von SMD kann eine<br />

Platine von beiden Seiten unabhängig<br />

voneinander bestückt werden, was<br />

für eine deutliche Platzersparnis sorgt.<br />

Die aus der Computertechnik hervorgegangene<br />

Technologie bietet unter<br />

anderem größenbedingt den Vorteil<br />

einer geringeren Störanfälligkeit sowie<br />

kürzester Signalwege zur Datenübertragung.<br />

Während einige Hi-Fi-Hersteller<br />

weitestgehend auf die SMD-Technik<br />

setzen, vermissen andere aufgrund der<br />

geringen Größe der Bauteile „Druck“<br />

und „Wärme“ im Klangbild.<br />

Im-Kopf-Lokalisation<br />

Dieses Phänomen der Psychoakustik<br />

tritt vorwiegend bei der Kopfhörerwiedergabe<br />

auf. Da sich die beiden<br />

Schallquellen direkt rechts und links<br />

neben dem Kopf befinden, bilden sich<br />

die Phantomschallquellen des <strong>Stereo</strong>panoramas<br />

im Kopf aus. Man hat das<br />

Gefühl, die Musik spielt sich innerhalb<br />

des Schädels ab. Das führt zu einer Verzerrung<br />

des Panoramas im Vergleich<br />

zur Lautsprecherwiedergabe und wird<br />

teilweise als unangenehm empfunden.<br />

Deshalb gibt es Ansätze, um die Lokalisation<br />

wie bei Kunstkopfaufnahmen<br />

aus dem Kopf heraus zu verlagern und<br />

der Lautsprecherwiedergabe anzupassen.<br />

Das Phänomen tritt jedoch ebenfalls<br />

in freier Hörumgebung auf: In<br />

seltenen Fällen kann unser Gehör die<br />

Quelle eines vollkommen unbekannten<br />

Klangs nicht lokalisieren. Auch dann<br />

kommt es zur Lokalisation im Kopf.<br />

86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


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Sie fragen – wir antworten<br />

Immer wieder erreichen uns Leserbriefe mit Problemstellungen und Fragen, die oft auch<br />

allgemeingültig sind. Wir möchten an dieser Stelle Ihre Fragen beantworten.<br />

Zukunftsmusik I<br />

Im letzten Heft 1/2012 haben Sie unter<br />

anderem den Netzwerkstreamer Dune HD<br />

Max getestet. Sie empfehlen den koaxialen<br />

Ausgang zur Zweikanalton-Wiedergabe anstelle<br />

des optischen Ausgangs. Meine Frage:<br />

Haben Sie den Ton auch über den HDMI-<br />

Ausgang getestet, da ich diesen zur Audioausgabe<br />

nutze?<br />

DANIEL STANIC<br />

In unseren Tests haben wir alle erdenklichen<br />

Audioausgabeformate von S/P-DIF optisch<br />

und koaxial über HDMI bis zur analogen<br />

Wiedergabe überprüft. Grundsätzlich empfehlen<br />

wir den Dune HD Max über einen der<br />

digitalen Ausgänge mit einem nachgestellten<br />

Digital-zu-Analog-Wandler zu betreiben.<br />

Wie bereits im Testbericht erwähnt führte<br />

in diesem Fall die koaxiale Schnittstelle zu<br />

besseren Ergebnissen. Wir würden diesen<br />

Ausgang für zweikanalige Wiedergabe auch<br />

der HDMI-Schnittstelle vorziehen, die bislang<br />

noch nicht ausreichend für den reinen<br />

Audiobetrieb abgestimmt ist. In der Praxis<br />

ergeben sich am entsprechenden Ausgang<br />

Taktschwankungen, die das Signal negativ<br />

beeinflussen. Im Worst Case kann das angeschlossene<br />

Gerät das Signal nicht korrekt<br />

interpretieren und es kommt zu einer fehlerhaften<br />

oder keiner Wiedergabe.<br />

Für mehrkanalige Wiedergabe ist der HDMI-<br />

Standard hingegen die aktuell fortschrittlichste<br />

Schnittstelle, da sich nur darüber die<br />

digitalen HD-Tonformate übertragen lassen.<br />

Zukunftsmusik II<br />

Vielen Dank für den interessanten Test. In<br />

einem Punkt möchte ich Ihren Ausführungen<br />

widersprechen: Zum Linn Sneaky schreiben<br />

Sie, er sei in seiner Preisklasse konkurrenzlos.<br />

Dem stehen meine Hörerfahrungen mit<br />

dem Sneaky und dem in etwa preisgleichen<br />

Yamaha NP-S2000 entgegen. Der Yamaha<br />

spielt zwar nur Dateien bis 96 kHz/24 Bit,<br />

klingt damit aber meines Erachtens dynamischer<br />

und etwas weiträumiger als der<br />

Sneaky – letztlich Geschmackssache. Bei mir<br />

machte der 12-kg-Yamaha darum das Rennen.<br />

Wurde der Yamaha von den Testern<br />

einfach übersehen oder welche Gründe<br />

führten zu Ihrer Aussage?<br />

ROBERT KORZ<br />

Für den Vergleichstest<br />

haben wir jeweils<br />

zwei Geräte<br />

gleicher Preisklasse<br />

gegeneinander<br />

antreten lassen.<br />

In der Kategorie<br />

bis 1600 Euro<br />

haben wir uns für<br />

das Streaming-<br />

Urgestein Linn<br />

Sneaky entschieden<br />

und als modernen<br />

Gegenpart für Musical Fidelitys<br />

M1 CliC. Die Aussage, dass der Sneaky in<br />

seiner Preisklasse nach Konkurrenz sucht,<br />

bezieht sich auf die bisher getesteten Geräte<br />

in der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>. Von Vergleichen<br />

mit bislang unveröffentlichten Tests sehen<br />

wir daher ab. Dass der Yamaha NP-S2000<br />

dem Sneaky Music DS durchaus Paroli<br />

bieten könnte, ist damit nicht ausgeschlossen.<br />

Wir danken für den Hinweis und<br />

werden das Gerät ins Testlabor ordern.<br />

Unscheinbarer Player<br />

Ich beabsichtige, mir demnächst einen<br />

neuen CD-Player anzuschaffen, und bin<br />

auf den Audiolab 8200CD aufmerksam geworden.<br />

In Ihrer aktuellen Ausgabe 1/2012<br />

haben Sie diesen CD Player getes tet und<br />

mit dem Urteil „ausgezeichnet“ bewertet.<br />

Bei meiner weiteren Online recherche stieß<br />

ich auf Besitzer des Gerätes, die regelmäßig<br />

schreiben, dass Original-CDs nicht erkannt<br />

und mit „Error“ quittiert werden.<br />

Mein ehemaliger CD-Player Creek CD 53<br />

machte die gleichen Probleme. Das Gerät<br />

hatte aber bereits einige Jahre auf dem Buckel.<br />

Nur aus diesem Grund habe ich den<br />

CD 53 auch abgegeben. Sein Nachfolger ist<br />

ein Rotel CD-06 SE für relativ kleines Geld.<br />

Und der spielt alles – ohne Ausnahme.<br />

Jetzt meine Frage zum Audiolab 8200CD<br />

an Ihre Redaktion: Woran liegt es, dass ein<br />

von Ihnen mit „ausgezeichnet“ getestetes<br />

Gerät der aktuellen CD-Player-Generation<br />

nicht in der Lage ist, bestimmte handelsübliche<br />

CDs zu lesen?<br />

STEFAN GRAUVOGL<br />

Wie wir Ihrem Brief entnehmen können,<br />

haben Sie die vorgebrachte Beobachtung<br />

nicht selbst gemacht, sondern den<br />

Berichten anderer Besitzer entnommen.<br />

Auch hier ein Hinweis: Die Internetforen<br />

sind nach unseren Betrachtungen wenig<br />

transparent und können durch fokussierte<br />

Interessen vermeintlicher Konkurrenten<br />

manchmal das Meinungsbild<br />

verzerren.<br />

Der genannte Player<br />

ist zurzeit noch in<br />

der Redaktion und<br />

zeigte kein einziges<br />

Mal diesen Fehler an.<br />

Er spielt selbst CD-Rs<br />

von TDK, die 1998<br />

erstellt wurden! Es ist<br />

für ihn ebenfalls kein<br />

Hindernis, die Hybrid-<br />

CD-Schicht auf SACDs<br />

auszulesen. Es kann sein, dass unser Player<br />

über ein revidiertes Laufwerk verfügt<br />

oder dass die Laseroptiken der Player von<br />

enttäuschten Besitzern möglicherweise<br />

leicht verschmutzt waren. Oft werden<br />

Tabakrauch, Feinstaub oder verdampfte<br />

Fette aus offenen Wohnküchen von elektrischen<br />

Geräten angezogen. Der Grund<br />

dafür liegt in der Physik elektrostatischer<br />

Teilchen und Felder. Wir haben des Öfteren<br />

schon solche Laseroptiken von „schwächelnden“<br />

CD-Playern gereinigt und raten<br />

an dieser Stelle dazu, dies von einer Person<br />

machen zu lassen, die die filigrane Mechanik<br />

genauestens versteht. In den meisten<br />

Fällen ist dies von Erfolg gekrönt, wenn<br />

kein anderer Laufwerksfehler vorliegt. Die<br />

Besitzer der Geräte konnten auf unsere<br />

Nachfragen nie alle oben genannten Faktoren<br />

ausschließen.<br />

Im Übrigen hat der Player dank seines<br />

ESS-Wandlers und der Filtertopologie, die<br />

auch von anderen CD-Laufwerken genutzt<br />

werden kann, sehr große Vorteile in der<br />

Wiedergabequalität – das allein schon ist<br />

eine Auszeichnung wert. Sollten Ihre Bedenken<br />

an dieser Stelle nicht zerstreut<br />

sein, dann schauen Sie doch bitte einmal in<br />

unsere Testübersicht, denn hier sind noch<br />

weitere Player zu finden.<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Bei Anregungen, Fragen oder Kritik<br />

er reichen Sie uns per Post an:<br />

Auerbach Verlag<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

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04229 Leipzig<br />

Per E-Mail an leserbriefe@audio-test.at oder<br />

diskutieren Sie in unserem Forum unter<br />

www.audio-test.at.<br />

Bei veröffentlichten Leserbriefen behalten<br />

wir uns Kürzungen vor.<br />

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Ph3D<br />

Clearaudio<br />

Symphono plus<br />

Vorverstärker<br />

T+A<br />

MP 1260 R<br />

Accustic Arts<br />

Preamp I MK3<br />

AVM<br />

V3 Next Generation<br />

Rotel<br />

RC-1580<br />

AV-Receiver<br />

Yamaha<br />

DSP-Z11<br />

Denon<br />

AVR-4311<br />

Onkyo<br />

TX-NR5008<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Harman Kardon<br />

AVR 760<br />

Anthem<br />

MRX 700<br />

Onkyo<br />

TX-NR5007<br />

Marantz<br />

SR7005<br />

Onkyo<br />

TX-NR1009<br />

Denon<br />

AVR 3312<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

Harman Kardon<br />

AVR-660<br />

Sony<br />

STR-DA3600ES<br />

1/2010 1 999 Euro www.arcam.de<br />

1/2012 3 499 Euro www.nad.de<br />

1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.de<br />

3/2011 3 998 Euro www.bmc-audio.de<br />

1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />

1/2010 1 900 Euro www.vincent-tac.de<br />

2/2011 1 699 Euro www.harmankardon.de<br />

2/2011 2 990 Euro www.avm-audio.com/de<br />

1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />

1/2012 2 800 Euro www.taelektroakustik.de<br />

1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.com/canor<br />

1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />

1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />

3/2011 1 998 Euro www.bmc-audio.de<br />

3/2011 1 000 Euro www.tad-audiovertrieb.de<br />

3/2011 1 000 Euro www.axiss-europe.de<br />

3/2011 1 350 Euro www.clearaudio.de<br />

2/2011 2 390 Euro www.taelektroakustik.de<br />

2/2011 3 490 Euro www.accusticarts.de<br />

2/2011 2 590 Euro www.avm-audio.de<br />

2/2011 1 199 Euro www.rotel-hifi.de<br />

1/2009 5 500 Euro www.yamaha-online.de<br />

3/2011 2 199 Euro www.denon.de<br />

3/2011 2 599 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />

1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />

1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />

1/2012 2 200 Euro www.anthemav.com<br />

1/2010 2 000 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />

3/2011 1 699 Euro www.marantz.de<br />

1/2012 1 499 Euro www.onkyo.de<br />

1/2012 1 099 Euro www.denon.de<br />

2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />

3/2011 1 999 Euro www.harmankardon.de<br />

3/2011 1 199 Euro www.sony.de<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

78,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

74<br />

<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität und Haptik.<br />

Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />

Vollverstärker besticht durch eigenen Charakter bei dynamischer Spielfreude.<br />

Hervorragende Räumlichkeit<br />

<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches Schaltungsdesign.<br />

Gute Übersprechungswerte.<br />

Exzellente Ausstattung mit farbenfrohem, plastischen Klang und exquisiter<br />

<strong>Phono</strong>platine.<br />

Sauberer, unbeeinfl usster Klang auch im Grenzlastbereich und eine<br />

ausgezeichnete räumliche Abbildung.<br />

Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audio daten und<br />

besonderer Ausstattung.<br />

<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit sechs vergoldeten <strong>Stereo</strong>eingängen. Vollsymmetrisches<br />

Schaltungsdesign. Meister der Dynamik.<br />

Große Leistungsausbeute für anspruchsvolle Lautsprecher bei sehr gutem<br />

Klang. Enormer Ausstattungsvorteil.<br />

Sehr guter Klang, sehr gute Bedienung und modulares Erweiterungskonzept.<br />

Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion. Lebendiger<br />

Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />

Vollverstärker mit zwei Tape-Schleifen, besonders praktisch ist die<br />

Lautstärkespeicherung für die Eingänge.<br />

Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt. Top<br />

Verarbeitung.<br />

Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung und<br />

klanglichem Esprit.<br />

Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf ein röhrentypisches,<br />

druckvolles Klangideal.<br />

Ausgezeichnete klangliche und räumliche Abbildungseigenschaften auf<br />

höchstem Schaltungsniveau.<br />

Klanglich und räumlich sehr ausgeglichen mit vielen externen Umschaltmöglichkeiten<br />

zur Systemanpassung.<br />

Das Klangbild ist geprägt von einer hohen Ruhe und profi tiert von der<br />

Batteriespeisung.<br />

Ein leicht helles, sehr klares Klangbild mit straffen Bässen wird unterstützt<br />

durch das Accu-Plus-Netzteil.<br />

Sauberster Klang und super Messwerte machen diesen Vorverstärker zur<br />

analogen Schaltzentrale.<br />

Sehr hohe klangliche Güte trifft hier auf eine audiophile Grundphilosophie<br />

vom kurzen Signalweg.<br />

Sehr guter Klang und viele Anschlüsse in der Grundausstattung machen<br />

das modular erweiterbare Gerät aus.<br />

Ausstattung und Klang im Zusammenspiel mit den Routing- und Fernsteuermöglichkeiten<br />

sind die Pluspunkte.<br />

Tadellose Video- und Audioverarbeitung, DSP-Sektion der Profi klasse.<br />

Elf Endstufen für 11.2- oder 4-Zonen-Betrieb. Frei konfi gurierbares<br />

Einmesssystem.<br />

Sehr viel Ausstattung auf kleinstem Raum mit besten klang lichen und<br />

messtechnischen Werten.<br />

Audio-Netzwerkstreaming, THX-Zertifizierung und die Bildaufbereitung<br />

zeichnen ihn aus.<br />

7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig neutrales<br />

Klangbild in <strong>Stereo</strong> wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />

7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke Endstufen. Dolby Volume, keine<br />

Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />

Starke räumliche Darstellung. Eigenes Raumkorrekturverfahren mit zwei<br />

separat speicherbaren Messkurven.<br />

9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge. Sehr<br />

saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />

Ein sehr guter Klang und vielfältige Streaming-Möglichkeiten treffen auf<br />

ein ansprechendes Design.<br />

Mit einem Videoscaling auf vierfache HD-Aufl ösung auch im Bild<br />

zukunftssicher. DTS Neo:X ist mit an Bord.<br />

Zeigt sich netzwerkfreudig durch Integration von Apple Airplay sowie<br />

einer breiten Formatunterstützung beim Streaming.<br />

7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder iPod über<br />

USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />

Sehr gute räumliche und klangliche Eigenschaften treffen auf ein robustes<br />

Technikinnenleben.<br />

Ethernet-Hub, Netzwerk-Videostreaming und der Anschluss von bis zu<br />

zwei <strong>Stereo</strong>paaren machen ihn einzigartig.<br />

94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

Standlautsprecher<br />

Isophon<br />

Vescova<br />

Burmester<br />

B25<br />

Elac<br />

FS 247<br />

KEF<br />

Reference 203/2<br />

Nubert<br />

nuVero 10<br />

LUA<br />

Con Espressione<br />

Dynaudio<br />

Excite X36<br />

Bowers & Wilkins<br />

804 Diamond<br />

Teufel<br />

Ultima 800<br />

Vienna Acoustics<br />

Beethoven Concert Grand<br />

ASW<br />

Cantius 604<br />

Nubert<br />

nuVero 11<br />

KEF<br />

Q700<br />

Infinity<br />

C336<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

PSB Speakers<br />

Image T6<br />

Canton<br />

Karat 790.2 DC<br />

Teufel<br />

M 520 F<br />

Bowers & Wilkins<br />

684<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

Focal<br />

Elextra 1027-S<br />

Heco<br />

Aleva 500<br />

Jamo<br />

C605<br />

Piega<br />

Smart 3<br />

Canton<br />

Karat 770.2 DC<br />

Quadral<br />

Rhodium 70<br />

Empire<br />

Diamond No.2<br />

German Maestro<br />

HD-PF 200<br />

Aktivlautsprecher<br />

KSdigital<br />

KSD 2020<br />

Adam Audio<br />

A8X<br />

Elac<br />

AM 150<br />

JBL<br />

LSR4328P<br />

Swans<br />

M200MKII<br />

T+A<br />

CM Active<br />

Kompaktlautsprecher<br />

Seta-Audio<br />

M1.5<br />

Adam Audio<br />

Classic Compakt MK III<br />

Sonus Faber<br />

Liuto Monitor<br />

Nubert<br />

nuVero 4<br />

ME Geithain<br />

ME 25<br />

3/2011<br />

ab<br />

7 998 Euro<br />

www.isophon.de<br />

3/2011 7 000 Euro www.burmester.de<br />

2/2011 1 996 Euro www.elac.de<br />

1/2010 7 000 Euro www.kef.com/de<br />

1/2012 2 450 Euro www.nubert.de<br />

1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />

4/2011 2 600 Euro www.dynaudio.com<br />

3/2011 7 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />

3/2011 5 100 Euro www.audio-reference.de<br />

4/2011 1 950 Euro www.asw-loudspeaker.com<br />

1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />

2/2011 1 398 Euro www.kef.com/de<br />

2/2011 1 198 Euro www.infi nitysystems.com<br />

1/2010 1 500 Euro www.nubert.de<br />

2/2011 1 500 Euro www.psbspeakers.de<br />

1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />

3/2011 1 098 Euro www.teufel.de<br />

1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />

1/2009 4 000 Euro www.focal.com<br />

1/2010 900 Euro www.heco-audio.de<br />

1/2010 700 Euro www.jamo.com<br />

2/2011 2 000 Euro www.piega.ch<br />

2/2011 1 998 Euro www.canton.de<br />

2/2011 798 Euro www.quadral.com<br />

4/2011 1 999 Euro www.empire-hifi.com<br />

1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />

3/2011 3 998 Euro www.ksdigital.de<br />

2/2011 1 198 Euro www.adam-audio.de<br />

2/2011 498 Euro www.elac.de<br />

2/2011 1 899 Euro www.jblpro.com<br />

2/2011 648 Euro www.swans-europe.eu<br />

2/2011 1 990 Euro www.taelektroakustik.de<br />

1/2012 2 400 Euro www.seta-audio.de<br />

2/2010 2 000 Euro www.adam-audio.de<br />

1/2012 2 100 Euro www.audio-reference.de<br />

2/2011 1 140 Euro www.nubert.de<br />

2/2011 1 420 Euro www.me-geithain.de<br />

Referenzklasse<br />

95<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

81<br />

Gut<br />

81<br />

Gut<br />

81<br />

Gut<br />

80,5<br />

Gut<br />

79,5<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

78<br />

Gut<br />

73,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

88,5<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Eine ausgezeichnete und ungeschönte räumliche Wiedergabe über den<br />

gesamten Übertragungsbereich.<br />

Ein offenes und präsentes Klangbild mit besten räumlichen Eigenschaften,<br />

auch in schwierigen Räumen einsetzbar.<br />

Ausgezeichnetes räumliches und dynamisches Aufl ösungsvermögen,<br />

trockene und konturierte Bässe.<br />

3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/-Wiring.<br />

Akustische Ortsanpassung des Hochtonbassbereiches.<br />

Weiter Tiefgang trotz des schlanken Gehäuses. Zwölf wechselbare Klangmodi<br />

lassen geschmacklich keine Wünsche offen.<br />

Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und einen<br />

hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />

Lautsprecher mit transparentem Aufl ösungsvermögen, konturierten<br />

Bässen und sehr gutem Dynamikverhalten.<br />

Die Basswiedergabe und die räumlichen Abbildungseigenschaften<br />

treffen auf solide Verarbeitung mit hohem Materialeinsatz.<br />

3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge Bassanpassung.<br />

Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />

Große Bassdynamik, schöne Räumlichkeit und sehr hohe Klirrarmut in den<br />

höchsten Tönen.<br />

Standlautsprecher mit tiefer Bassreproduktion und großer Dynamikfähigkeit.<br />

Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raum anpassung.<br />

Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />

Sehr gute räumliche Wiedergabe, straffe Bässe, im Klang frei von Härten<br />

und sehr viel Ausstattung.<br />

Neutrales und feinaufgelöstes Klangbild ohne Übertreibungen im Klang.<br />

Hohe räumliche Abbildungseigenschaften treffen auf sehr gute Klangeigenschaften.<br />

Warmer Grundton und trotzdem neutraler Ansatz, sehr gute Impulstreue<br />

und viel Ausstattung.<br />

Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich auch für<br />

Surround-Sets eignet.<br />

Schlanker Hybridlautsprecher für <strong>Stereo</strong> und Surround mit weitreichendem<br />

räumlichen Darstellungsvermögen.<br />

2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung und<br />

Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />

Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion. Warme<br />

Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />

Differenzierte Mitten- und Hochtonwiedergabe trifft auf ein Ungleichgewicht<br />

im Bass.<br />

Tiefmitten und Bässe werden gut repräsentiert, in den oberen Mitten und<br />

dem Hochtonbereich gibt es Schwächen.<br />

Feindynamischer kleiner Standlautsprecher mit ausgewogenem Klang,<br />

der etwas mehr Spritzigkeit haben könnte.<br />

Gutes räumliches Aufl ösungsvermögen, leichte dunkle Färbung in den<br />

Mitten.<br />

Große Dynamik und straffe Tiefmitten. Spikes und Gummi klebefüße<br />

inklusive.<br />

Gutes Impulsverhalten, keine übertriebenen Bässe, sehr gute räumliche<br />

Aufl ösung.<br />

Optisch ansprechender Standlautsprecher in bekannter Optik mit leichten<br />

klanglichen Färbungen.<br />

Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch gedeihen<br />

können.<br />

Das koaxiale System im Verbund mit einem weiteren Tieftöner erzeugt<br />

Räumlichkeit und neutrale Klangfarben.<br />

Linearer Hochtonbereich, ausgeprägte räumliche Darstellung, sehr gutes<br />

Impulsverhalten.<br />

Anschlussvielfalt, integrierter D/A-Wandler,<br />

sehr gute Klangeigenschaften.<br />

Direkte Computerverbindung via USB, vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />

HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung.<br />

Schickes Äußeres, sehr gute Klangeigenschaften und hochwertige<br />

Verarbeitung.<br />

Saubere Mittenabbildung, edles Gehäusedesign und sehr gute Verarbeitung.<br />

Einschaltautomatik integriert.<br />

Innovative Gehäusekonstruktion sorgt für bassstarke Wiedergabe trotz<br />

der kompakten Größe. Hervorragender Klang.<br />

Durchweg sehr gute Ergebnisse in den klanglichen Eigenschaften in<br />

Kombination mit konsequent umgesetzter Konstruktion.<br />

Nicht nur klanglich sehr angenehm, sondern auch hochwertig verarbeitet.<br />

Die Optik besticht durch edle Lederbezüge.<br />

Kraftvoller, spritziger Klang mit tonaler Ausgeglichenheit. Sehr gute<br />

Gehäusekonstruktion und vielfältige Klangeinstellungen.<br />

Ein ausgezeichnete räumliche Wiedergabe dank koaxialer Bauweise und<br />

ein sehr neutraler Klang.<br />

Test 95


Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

ProAc<br />

Tablette Anniversary<br />

Elac<br />

BS 243<br />

JBL<br />

LS40<br />

KEF<br />

Q100<br />

Piega<br />

Premium 1<br />

Quadral<br />

Aurum Altan VIII<br />

Swans<br />

M1 Monitor<br />

Bowers & Wilkins<br />

685<br />

Calion Deluxe<br />

The Brisbane<br />

Mordaunt Short<br />

Mezzo 2<br />

Subwoofer<br />

Velodyne<br />

CHT-12-Q<br />

Elac<br />

Sub 2040 ESP<br />

Boston Acoustics<br />

RSP 1000<br />

Bowers & Wilkins<br />

ASW610<br />

Magnat<br />

Omega Sub 250 A Ltd<br />

Surround-Sets<br />

Boston Acoustics<br />

A25, A225C, ASW250<br />

Elac<br />

Linie 240<br />

Cabasse<br />

iO2, Santorin 25<br />

KEF<br />

KHT 3005 SE<br />

Wharfedale<br />

Achromatic Supro<br />

KEF<br />

XQ-Serie<br />

Revox<br />

Re:sound-S-5.1-Set<br />

Mission<br />

Serie 79<br />

Bowers & Wilkins<br />

5.1-Set aus 683, HTM61, 685 und ASW610<br />

Vor-/Endstufe<br />

Denon<br />

AVP-A1HDA (Vorstufe)/POA-A1HD (Endstufe)<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />

Primare<br />

SP32 HD (Vorstufe)<br />

Arcam<br />

AV 888 (Vorstufe)<br />

Rotel<br />

RMB-1575 (Endstufe)<br />

Marantz<br />

MM7055 (Endstufe)<br />

Monoblockendstufe<br />

AVM<br />

M3<br />

B.M.C.<br />

AMP M1<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

Philips<br />

BDP9600/12<br />

Marantz<br />

UD7006<br />

1/2012 1 950 Euro www.wbs-acoustics.de<br />

2/2011 998 Euro www.elac.de<br />

2/2011 1 598 Euro www.jbl.com<br />

2/2011 498 Euro www.kef.com/de<br />

2/2010 1 700 Euro www.piega.ch<br />

2/2010 1 400 Euro www.aurumspeakers.com<br />

2/2010 1 400 Euro www.swans-europe.eu<br />

2/2011 598 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

2/2011 699 Euro www.calion-deluxe.de<br />

2/2011 700 Euro www.mordauntshort.com<br />

4/2011 900 Euro www.velodyne.de<br />

4/2011 800 Euro www.elac.de<br />

4/2011 900 Euro www.bostona.eu<br />

4/2011 600 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

4/2011 850 Euro www.magnat.de<br />

4/2011 1 014 Euro www.bostona.eu<br />

1/2009 7 300 Euro www.elac.de<br />

4/2011 3 900 Euro www.cabasse.com/de<br />

4/2011 1 399 Euro www.kef.com/de<br />

4/2011 1 244 Euro www.iad-audio.de<br />

1/2009 7 400 Euro www.kef.com/de<br />

1/2009 2 430 Euro www.revox.de<br />

1/2009 2 697 Euro www.iad-audio.de<br />

1/2009 3 194 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

1/2009<br />

je<br />

7 999 Euro<br />

www.denon.de<br />

2/2010 1 799 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />

4/2011 5 960 Euro www.elac.de<br />

4/2011 5 499 Euro www.arcam.de<br />

1/2012 2 399 Euro www.rotel-hifi.de<br />

1/2012 1 299 Euro www.marantz.de<br />

3/2011 2 245 Euro www.avm-audio.de<br />

1/2012 3 998 Euro www.bmc-audio.de<br />

1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />

1/2009 1 699 Euro www.sony.de<br />

4/2011 749 Euro www.philips.de<br />

4/2011 999 Euro www.marantz.de<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

82<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

77<br />

Sehr gut<br />

86,5<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

81<br />

Gut<br />

81<br />

Ausgezeichnet<br />

90,5<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

77<br />

Gut<br />

76<br />

Referenzklasse<br />

97<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

86,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Gut<br />

80<br />

Gut<br />

77<br />

Sehr gute Verarbeitung kombiniert mit einem britischen Klangcharakter.<br />

Kann auch per Bi-Wiring mit getrennten Endstufen betrieben werden.<br />

Transparenter Klang dank JET-III-Bändchenhochtöner, schön trocken<br />

klingende Bassimpulse.<br />

Der Hochtöner ist in einer Hornkonstruktion ausgeführt, die Tiefe der<br />

akustischen Bühne ist besser als die Breite in <strong>Stereo</strong>.<br />

Ein impulsfreudiger und lebendiger Klang dank des neuen Uni-Q-Chassis.<br />

Sehr gut im Bass konturierter, kleiner Lautsprecher mit guter Mittenabbildung<br />

und offenem Hochtonbereich.<br />

Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten und fast<br />

sehr guter räumlicher Aufl ösung.<br />

Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer<br />

Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />

Viel Bass aus einem kleinen Gehäuse und eine sehr gute Verarbeitung.<br />

Ein Regallautsprecher mit einem ausgewogenen Klang. Jedes Modell eine<br />

Einzelanfertigung.<br />

Lifestylishes Kompaktlautsprechermodell mit einigen leichten Schwächen<br />

im Klang.<br />

Schwergewichtiger Tieftonstrahler mit ausgeglichenem Klang, automatischer<br />

Raumanpassung und eigener Fernbedienung.<br />

Subwoofer mit ausgefallenem Design, unkompliziertem Installationsvorgang<br />

und benutzerfreundlicher Bedienung.<br />

Kompaktes, leichtgewichtiges Gerät mit ausgeglichenem Klang auf sehr<br />

gutem Niveau.<br />

Aktiver Frontfi re-Subwoofer mit Class-D-Endstufe bei geringer Größe<br />

und Gewicht.<br />

Sehr tiefreichender Lautsprecher mit schickem Design und Sub-/LFE-<br />

Wahlschalter.<br />

Impulsfreudiges und klangstarkes Surround-Set mit sehr ausgeprägter<br />

räumlicher Abbildung<br />

Neutrales Lautsprecherset. Weiterentwicklung von Air-Motion-Transformern.<br />

Sehr weiter Übertragungsbereich, hoher Wirkungsgrad.<br />

5.1-Set mit offenem Surround-Klangbild und sehr gutem Abstrahlverhalten<br />

des Center-Lautsprechers.<br />

Surround-System mit sehr guter räumlicher Abbildung sowie optisch<br />

ausgezeichneter Integration in die Wohnlandschaft.<br />

Vielseitiges 5.1-Set mit sehr guter Raumdarstellung und straffen Konturen<br />

in den Tiefmitten.<br />

5.1-Ensemble aus zwei Standlautsprechern, zwei Regallaut sprechern,<br />

Center und Sub. Hervorragende Zusammenarbeit der Einzelkomponenten.<br />

Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer<br />

Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />

5.1-Satelliten-System. Center mit Viotex-Textilhochtöner. Tiefmitteltöner<br />

aus Parawave-Membranmaterial.<br />

Eine hohe Feindifferenzierung von Details und eine ausge wogene Basswiedergabe<br />

beschreiben das Set.<br />

Vor-/Endstufenkombination aus Surround-Vorstufe und 10-Kanal-Verstärker.<br />

Vollsymmetrischer Aufbau. Videokünstler.<br />

AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk. Hervorragender<br />

Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr gute Bedienbarkeit.<br />

Hi-Fi-Schwergewicht mit doppelten XLR-Eingängen, AES/EBU-Digitalanschluss<br />

und hervorragendem Klang.<br />

Detailgetreue AV-Vorstufe mit hoher Anzahl an Anschlussmöglichkeiten<br />

und umschaltbaren Digitalfi ltern.<br />

Surround-Endstufe, die auch ins Norm-Rack passt, begünstigt durch die<br />

hohe Effi zienz und dadurch geringe Wärmeentwicklung.<br />

Druckvolle Dynamik mit musikalischem Grundcharakter. Symmetrische<br />

XLR-Anschlüsse lassen störungsfreie Signalwege zu.<br />

Kraftvoller Grundklang auch an schwierigen Lasten. Klangliche<br />

Variabi lität durch Oberwellentuning.<br />

Kompromisslos starker Klang. Verstärkung kann per DIGM über Toslink<br />

ferngesteuert werden.<br />

Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile 2.0.<br />

Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit guter Klangbalance.<br />

Blu-ray-Player mit Profi le 2.0. Gute Bedienbarkeit. Alle HD-Audio-<br />

Decoder an Bord. Audiosektion samt analogen Schnittstellen erstklassig.<br />

1080p24.<br />

Blu-ray-Player mit hervorragendem Bedienkomfort, robuster Verarbeitung<br />

und umfangreichen Audiooptionen.<br />

Player mit umfangreichem Video-EQ, exzellenter Bildverarbeitung und<br />

umfangreicher Medienunterstützung.<br />

96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

Onkyo<br />

BD-SP809<br />

CD-Player<br />

Audiolab<br />

8200CD<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Marantz<br />

SA-15S2<br />

Marantz<br />

SA-KI Pearl Lite<br />

Schallplattenspieler<br />

Acoustic Solid<br />

Solid 111<br />

Music Hall<br />

mmf-5.1<br />

Clearaudio<br />

Concept MM<br />

Medienserver<br />

Mcubed<br />

RipNAS Z1000<br />

Naim<br />

HDX<br />

Olive<br />

4 HD<br />

Reson<br />

rh4<br />

Audio-Netzwerkplayer<br />

T+A<br />

Pulsar MP1260 R<br />

Linn<br />

Akurate DS (2010)<br />

Audiodata<br />

AudioVolver II<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Linn<br />

Sneaky Music DS<br />

Musical Fidelity<br />

M1 CLiC<br />

T+A<br />

Music Receiver<br />

Marantz<br />

NA7004<br />

NAD<br />

C 446<br />

Teufel<br />

3Raumfeld CSM<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Rotel<br />

RT-09<br />

Logitech<br />

Squeezebox Touch<br />

Cocktail Audio<br />

X10<br />

Philips<br />

NP2500<br />

Dune HD<br />

Max<br />

Sonos<br />

ZP90<br />

D/A-Wandler<br />

B.M.C.<br />

DAC1<br />

Arcam<br />

rDAC<br />

Lindemann<br />

USB-DAC 24/192<br />

Musical Fidelity<br />

M1DAC<br />

Music Hall<br />

dac25.3<br />

Atoll<br />

DAC<br />

Advance Acoustic<br />

MDA-503<br />

4/2011 499 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />

1/2012 899 Euro www.iad-gmbh.de<br />

1/2010 2 000 Euro www.denon.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.de<br />

2/2011 1 199 Euro www.marantz.de<br />

3/2011 1 080 Euro www.acoustic-solid.de<br />

3/2011 800 Euro www.phonar.de<br />

3/2011 1 100 Euro www.clearaudio.de<br />

1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />

2/2010 6 500 Euro www.naimaudio.com<br />

2/2010 2 498 Euro www.olivehd.com/de<br />

1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />

2/2010 2 690 Euro www.taelektroakustik.de<br />

3/2011 5 500 Euro www.linn.co.uk<br />

4/2011 5 200 Euro www.audiodata.de<br />

2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />

1/2012 1 450 Euro www.linn.co.uk<br />

1/2012 1 600 Euro www.musicalfi delity.com<br />

1/2012 2 700 Euro www.taelektroakustik.de<br />

3/2011 800 Euro www.marantz.de<br />

1/2012 800 Euro www.nad.de<br />

4/2011 1 975 Euro www.teufel.de<br />

2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />

2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />

1/2012 800 Euro www.rotel-hifi.de<br />

2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />

1/2012 290 Euro www.coktailaudio.de<br />

2/2010 229 Euro www.philips.de<br />

1/2012 469 Euro www.dune-hd.de<br />

2/2010 349 Euro www.sonos.com<br />

1/2012 3 248 Euro www.bmc-audio.de<br />

1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />

1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.de<br />

1/2011 499 Euro<br />

www.reichmann-audio-systemevertrieb.de<br />

1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />

1/2011 550 Euro www.atoll-electronique.de<br />

1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />

Gut<br />

75<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Referenzklasse<br />

95,5<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Gut<br />

80<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

83<br />

Gut<br />

82<br />

Gut<br />

74<br />

Befriedigend<br />

69<br />

Befriedigend<br />

69<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Hochwertiger Einstiegsplayer mit zwei HDMI-Ausgängen, einfacher<br />

Bedienbarkeit und guter Verarbeitung.<br />

Sieben wählbare Rekonstruktionsfi lter lassen den hochwertigen Schaltungsaufwand<br />

erkennen. Multi-Bit-Delta-Sigma-Wandler an Bord.<br />

Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />

bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau. Sehr gute<br />

Messwerte.<br />

Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-Wandler-<br />

Funktion und schaltbaren Filtern.<br />

Hervorragende Klangeigenschaften durch sauberes Schaltungsdesign und<br />

D/A-Wandler mit sehr gutem Rekonstruktionsfi lter.<br />

Ausgelagerter Antriebsmotor mit externer Steuerung sorgt für möglichst<br />

wenige Schwingungen auf dem Plattenteller.<br />

Ein resonanzoptimiertes Sandwichchassis entkoppelt weit gehend parasitäre<br />

Schwingungen vom Abtastsystem.<br />

Ein magnetisch gelagerter Tonarm ohne Reibungswiderstände und eine<br />

einfache Installation sind seine Vorteile.<br />

Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die Daten in<br />

verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />

Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche Abbildung<br />

komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und Bedienen.<br />

Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in Verbindung<br />

mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen dieses Gerät aus.<br />

Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät in<br />

einem – mit beeindruckendem Klang.<br />

Umschaltbare Digitalfi lter erweitern sehr stark den ausgezeichneten<br />

Klang. Bedienung und iPod-Datenübernahme sind auf höchstem Niveau.<br />

Eine ausgezeichnete Klangqualität und Aufl ösungen bis zu 24 Bit/192 kHz<br />

machen ihn sehr universell, hinzu kommt das Linn-Radio mit 320 kbp/s.<br />

Netzwerkplayer mit ausgezeichnetem Raumprozessor, professio neller<br />

Einrichtung und HD-Aufl ösung.<br />

Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche Abbildung<br />

sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via Software.<br />

Durchgehend ausgeglichener Klangcharakter bei grandioser Räumlichkeit.<br />

Konzerte ohne Pausen mit Gapless-Wiedergabe.<br />

Der warme Grundtonbereich macht den Charakter dieses Multitalents<br />

aus. Auch hochaufgelöste Dateien werden abgespielt.<br />

Internes 384-Kilohertz-Oversampling bei 32 Bit Wortbreite werten selbst<br />

CD-Aufnahmen hörbar auf. Umfangreiche Ausstattung.<br />

Ein Ausstattungswunder mit überdurchschnittlich gutem Klang für eine<br />

große Auswahl von Audioformaten und vielen Anschlussmöglichkeiten.<br />

Neben Netzwerkfunktionen auch umfangreiche Radioausstattung. Detailreiche<br />

und dynamische Wiedergabe hauchen der Musik Leben ein.<br />

Komplettes Multiroom-System mit einfacher Einrichtung, übersichtlicher<br />

Bedienung und hoher Formatauswahl.<br />

Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />

Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung und rDock.<br />

Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />

erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />

Eigentlich ein Radiotuner mit Netzwerkstreaming. Sehr gute räumliche<br />

Wiedergabe mit eigener Klangfärbung.<br />

Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance vereinen<br />

sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />

Netzwerkplayer mit leichtem Fokus auf dem oberen Frequenzbereich.<br />

Audio-CDs können auch zu verlustfreien Dateien gerippt werden.<br />

Die Audiowiedergabe ist für den Preis noch als gut zu bezeichnen. Der<br />

Funktionsumfang ist gut, es fehlen leider USB und Musikdienste.<br />

Räumliche Wiedergabe kann noch verbessert werden. Ansonsten ein<br />

Allround-Talent nicht nur für Audio, selbst Blu-rays werden abgespielt.<br />

In puncto Audioqualität ist mehr zu erwarten, dafür ist der Funktionsumfang<br />

dank Steuerung via Desktop-Software viel besser.<br />

Single-Ended-Class-A-Wandler mit modularem Aufbau. Anpassbar durch<br />

schaltbare Rekonstuktionsfi lter sowie Over- und Upsampling-Werte.<br />

Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau, in Verbindung<br />

mit zukunftsweisender Ausstattung.<br />

Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die Möglichkeit,<br />

192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />

Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken Ausgangssignal.<br />

Warmes und weites Klangbild mit Röhre im Ausgang. Zusätzlich regelbarer<br />

Kopfhörerausgang.<br />

Ein pegelstarkes Ausgangssignal und ein von Standardfi ltern geprägter<br />

Klang bestimmen diesen Wandler.<br />

Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit der Würze<br />

von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />

Test 97


„Fürs Downloaden ist meine Frau zuständig“<br />

Ulrich Michalik,<br />

Linn<br />

Herr Michalik, was<br />

hat Sie dazu bewogen,<br />

ins Allgäu zu<br />

ziehen?<br />

Ich darf seit über zehn<br />

Jahren leben, wohin<br />

andere in Urlaub<br />

fahren, bin trotzdem<br />

ruckzuck in München<br />

und habe zwei weitere<br />

Flughäfen in der Nähe.<br />

Und: die Alpen vor der<br />

Haustür, 30 Minuten<br />

nach Tirol, 45 Minuten<br />

an den Bodensee, 1 Stunde in die Schweiz,<br />

2 Stunden nach Italien – noch Fragen?<br />

Seit wann beschäftigen Sie sich mit<br />

Hi-Fi-Technik und was war der Auslöser<br />

dafür?<br />

Zur High Fidelity kam ich über meine Liebe zur<br />

Musik, und die habe ich buchstäblich mit der<br />

Muttermilch aufgesogen. Dass ich Mitte der<br />

1980er auch beruflich dort landete, war allerdings<br />

eher Zufall, da ich Betriebswirt bin und<br />

ursprünglich aus der Marketing-Ecke komme.<br />

Haben Sie Ihre umfangreiche Plattensammlung<br />

bereits digitalisiert?<br />

Ganz ehrlich, wenn Sie zwischen 15 000 und<br />

20 000 LPs haben und diese mit einem Linn<br />

Sondek LP12 in größter Ausbaustufe genießen<br />

können, dann hält sich der Drang, sein Vinyl<br />

zu digitalisieren, in sehr, sehr engen Grenzen.<br />

Wenn ja, wie sah Ihre Aufnahmekette<br />

aus?<br />

Ich hab’s vor Jahren mal versuchsweise mit<br />

Audacity und meinem Macbook Pro probiert,<br />

es aber gleich wieder sein lassen, weil das<br />

klangliche Ergebnis wenig mit dem zu tun<br />

hatte, was mein LP12 aus den Rillen zaubert.<br />

Daraufhin habe ich den Entschluss gefasst,<br />

nichts Analoges zu digitalisieren und nach<br />

3.2012<br />

Die kommende Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> steht<br />

ganz im Zeichen von High End. Wir wagen einen<br />

Blick auf die Highlights Europas größter Hi-Fi-<br />

Messe, begutachten die wichtigsten Musikdownload-Plattformen<br />

und bieten exklusive<br />

Tests von AVM, Burmester und Sonus Faber.<br />

Möglichkeit nichts digital Aufgenommenes auf<br />

den Plattenteller zu legen, sondern das Beste<br />

aus beiden Welten friedlich koexistieren zu<br />

lassen: Vinyl und Netzwerkstreaming.<br />

Wenn man seit Jahren in den Ausbau<br />

der Plattensammlung investiert,<br />

hat man dann überhaupt Lust, Musik<br />

herunterzuladen?<br />

Fürs Downloaden ist hauptsächlich meine Frau<br />

zuständig, die mit wachsender Begeisterung<br />

die wildesten Sachen aus dem Netz fischt.<br />

Wobei einer der Vorteile meines Jobs natürlich<br />

darin liegt, dass wir zur Wiedergabe zwischen<br />

den feinsten Digitalquellen auswählen können.<br />

Bevor es Linn-DS-Player gab, habe ich zu<br />

Hause so gut wie nie digitale Musikkonserven<br />

gehört. Ich finde, wir haben ein Vierteljahrhundert<br />

lang Musik an eine klanglich stark<br />

limitierte Aufnahme- und Wiedergabetechnologie<br />

verschwendet. So gesehen bin ich der<br />

Letzte, der dem CD-Player und dem Silberling<br />

eine Träne nachweint.<br />

Gibt es aktuelle musikalische Veröffentlichungen,<br />

die Sie begeistern?<br />

Es gibt so unglaublich viel gute neue Musik,<br />

dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.<br />

Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei vielen<br />

modernen Sachen häufig Probleme habe,<br />

Songtitel und Interpret auseinanderzuhalten.<br />

Egal, Hauptsache, es ist handgemachte Musik.<br />

Neben der unschätzbar positiven Wirkung<br />

von Musik auf das menschliche Wohlbefinden<br />

besteht der Sinn von Hi-Fi vor allem darin, Lust<br />

auf unterschiedlichste musikalische Genres<br />

zu machen. Anders formuliert: Je besser das<br />

Hi-Fi-System, desto weiter der musikalische<br />

Horizont, desto größer der Gewinn an Lebensqualität.<br />

Wer ausschließlich Heavy Metal oder<br />

ausschließlich Klassik hört, hat garantiert keine<br />

vernünftige Anlage.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Ausgabe 3.2012 erscheint<br />

am 27. April 2012<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sonus Faber<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Stefan Goedecke<br />

Leitung Test und Technik/<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> Labor:<br />

Jens Voigt V.D.T.<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Martin Heller (MAH), Torsten<br />

Pless (TP), Falko Theuner (FT), Jens Voigt V.D.T.<br />

(JV), Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Grafikdesign:<br />

Dawid Chmielewski, Therèse Herold, Tobias<br />

Heymann, Stefan Kretzschmar, Julia<br />

Schmenger, Katharina Schreckenbach<br />

(Leitung), Stefanie Schmidt, Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Katharina Neumann, Janett Niklas<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />

Verena Rottmann (Leitung)<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@audio-test.at<br />

www.audio-test.at<br />

Anzeigen:<br />

Denise Göhler, Simone Läßig, Katleen<br />

Lösch, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />

(Leitung), Jan Thielbeer<br />

Tel. (0341) 14955-0<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Claudia Fritzsch, Romy Winkler<br />

Tel. (0341) 14955-13<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (089) 31906-0, Fax: (089) 31906-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1861-1737<br />

Erscheinungsweise: 6-mal im Jahr<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

© 2012 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />

von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes<br />

Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der<br />

Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der<br />

Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />

Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für<br />

die Richtigkeit der Angaben übernommen<br />

werden. Schutzrechte auf Produktnamen oder<br />

Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht<br />

zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Die Zustimmung<br />

zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor<br />

erklärt mit der Einsendung von Material, dass<br />

dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der<br />

Honorierung von Manuskripten, Fotos und<br />

anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at


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Anika Gläser<br />

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Roman Katzer<br />

Leiter Akustik-Entwicklung bei Teufel<br />

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