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AUDIO TEST High-End-Einstieg (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

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NR. 3 MAI/JUNI 2011<br />

www.audio-test.at<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für guten Ton<br />

Plus:<br />

Die besten Produkte<br />

zur HIGH END<br />

<strong>High</strong>-<strong>End</strong>-<strong>Einstieg</strong><br />

Stereopaare im Test<br />

Bowers & Wilkins, Burmester,<br />

4Isophon und Vienna Acoustics<br />

Noch mehr Tests: B.M.C. Audio Vollverstärker,<br />

KSdigital KSD 2020 Aktivlautsprecher, Teufel MF 520<br />

Standlautsprecher, Marantz Network Audio Player,<br />

Linn Akurate DS Netzwerk Player, 4 Phono-Preamps<br />

+ die besten Audio Blu-rays<br />

5 AV-Receiver<br />

Heimkinozentralen von Denon,<br />

Harman Kardon, Marantz,<br />

Onkyo und Sony im Test<br />

SCHWARZES GOLD<br />

3 Plattenspieler im Test<br />

DIGITALISIEREN<br />

Von der Platte auf die Platte<br />

APPS IM <strong>TEST</strong><br />

Audiosteuerung mit Smartphone


LESERWAHL 2011<br />

Applaus für das<br />

Klangwunder<br />

Bei der großen Leserwahl 2011 haben Sie entschieden und den RS 180<br />

mit seinem exzellenten Klangbild mit hervorragender Basswiedergabe zur<br />

Nummer 1 in der Kategorie Kopfhörer gewählt. Herzlichen Dank!<br />

Sennheiser ist seit vielen Jahren ein Synonym für guten Klang. Genießen Sie<br />

mit dem Sennheiser RS 180 die völlige Bewegungsfreiheit beim Hören Ihrer<br />

Musik oder Filme. Dieser offene, kabellose Kopfhörer mit digitaler, unkomprimierter<br />

Übertragungstechnologie verspricht einen äußerst detailgetreuen<br />

und reinen Klang, der Ihnen gefallen wird. Die lange Akkulaufzeit (ca. 24<br />

Std.) sowie die große Reichweite von bis zu 100 m bieten darüber hinaus<br />

maximalen alen Komfort.<br />

1.Platz<br />

Sennheiser<br />

RS 180<br />

Audiobereich<br />

Kopfhörer<br />

RS 180<br />

Das offene, ohrumschließende Design des RS 180 bietet<br />

ein exzellentes Klangbild mit hervorragender Basswiedergabe.<br />

Mit diesem Digitalkopfhörer erleben Sie perfekten Klanggenuss<br />

und eine hohe kabellose Reichweite. Der RS 180 ist damit die<br />

ideale Wahl für höchsten Musik und Filmgenuss!


Lieb und teuer<br />

... sind uns unsere Hobbies. Doch wie „teuer“ im<br />

monetären Sinne darf ein solches Steckenpferd sein?<br />

Damit beschäftigen wir uns in dieser Audio Test. Wir<br />

werfen einen Blick auf hochwertigste Komponenten<br />

– vom Lautsprecher bis zum Vollverstärker. Diese<br />

schönen Dinge des Lebens haben ihren Preis, auch<br />

wenn dieser für klassisches „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“, wie diese Geräteklasse<br />

gerne genannt wird, noch recht bescheiden<br />

ausfällt. Die von uns getesteten vier Lautsprecherpaare<br />

erreichen mit maximal rund 8 000 Euro<br />

noch nicht die Preise eines Mittelklassewagens, bieten<br />

aber bereits ein wirklich ausgezeichnetes Hörerlebnis. Erstmals haben wir<br />

so in der Bewertung eines Lautsprechers 95 Punkte vergeben – und das obwohl<br />

wir in der Punktevergabe traditionell eher zurückhaltend sind. Die passenden<br />

Zuspieler für diese edlen Schallwandler liefern wir Ihnen in dieser Ausgabe<br />

gleich mit: Vom modernen Netzwerk – Audioplayer bis hin zum wiederentdeckten<br />

Schallplattenspieler. Wir wissen, dass viele von Ihnen noch eine schöne<br />

Plattensammlung ihr eigen nennen und haben uns deshalb in dieser Ausgabe<br />

dem Vinyl näher gewidmt – vom Test der Plattenspieler der 1 000 Euro –<br />

Klasse, klassischen Phono-Preamps bis hin zur Schallplattenwaschmaschine,<br />

wo wir zum Teil gravierende Qualitätsunterschiede feststellen mussten. Alles in<br />

dieser Ausgabe ist ein wenig „teurer“, ein Schritt in Richtung „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ – passend<br />

zur parallel stattfindenden Messe. Den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ füllen wir mit<br />

25 Branchenvertetern mit Leben und wagen eine allgemeingültige Definition<br />

dessen, was eigentlich immer im Auge des Nutzers liegen sollte. Folgen Sie uns<br />

auf einer Reise durch den Klang!<br />

PS:<br />

Ich persönlich möchte Ihnen die vielfältigen Meinungen der Branche ab Seite<br />

14 als Lektüre ans Herz legen. Für mich waren die unterschiedlichen Ansätze,<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> in Worte zu fassen, sehr überraschend. Doch in einem sind sich alle<br />

einig: <strong>High</strong> <strong>End</strong> – das ist ein Stück Lebensgefühl – ganz gleich zu welchem Preis.<br />

Insofern: Genießen Sie Ihre Musik. Bei den passenden Komponenten können<br />

Sie sich auf den folgenden Seiten inspirieren lassen.<br />

STEFAN GOEDECKE,<br />

HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />

Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />

leserbriefe@audio-test.at oder<br />

Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

Anzeige<br />

Editorial 3


06 | Große Gala<br />

Die besten Produkte des Jahres<br />

20 | Qualität gegen Quantitättät<br />

So digitalisieren Sie Ihre Platten<br />

56 | Titelthema: Klang auf höchstem Niveau<br />

Vier Standlautsprecher von B&W, Burmester, Isophon und Vienna Acoustics<br />

30 | Ferngesteuert<br />

Der iPod im Heimkino<br />

42 | Heimkinomittelpunkt<br />

Großes Kino für zu Hause<br />

82 | Zukunftsmusik<br />

Mit 192 kHz durchs Netzwerk<br />

NEWS<br />

06 // Leserwahl 2011<br />

Die schönsten Impressionen des<br />

Abends<br />

12 // Produktneuheiten<br />

Produkttrends und Neuigkeiten<br />

zur <strong>High</strong> <strong>End</strong> 2011<br />

INHALTE<br />

20 // Schallplattendigitalisierung<br />

Ob besonders schnell oder sehr hochwertig<br />

– so wird die Platte digital<br />

26 // Schallplatten editieren<br />

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für<br />

eine saubere Aufnahme<br />

28 // Plattenwaschanlagen<br />

Von Fingerabdrücken, Fett und Staub<br />

befreit<br />

30 // AV-Receiver-Apps<br />

Bedienung via Telefon. Was die<br />

Hersteller-Apps bereits leisten<br />

WISSEN<br />

34 // Dr. Sound<br />

Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise:<br />

Die Bedeutung von Verzerrungen<br />

38 // Workshop<br />

Schritt für Schritt zum eigenen Kabel<br />

(Teil 2)<br />

<strong>TEST</strong><br />

41 // Testnotizen<br />

Ein Testalltag in unserer Audioredaktion<br />

42 // AV-Receiver<br />

Fünf ausgewachsene AV-Receiver von<br />

Denon, Harman Kardon, Marantz,<br />

Onkyo und Sony im direkten Vergleich<br />

56 // Stereo-Standlautsprecher<br />

<strong>High</strong>-<strong>End</strong> mit B&W, Burmester,<br />

Isophon und Vienna Acoustics<br />

64 // Hybridlautsprecher<br />

Subwoofer inklusive<br />

Beitrag zum Platz sparen<br />

66 // Aktiv-Standlautsprecher<br />

Studioprofi im Wohnzimmer:<br />

KSdigital sorgt für maximalen Klang<br />

zu Hause<br />

68 // Schallplattenspieler<br />

Acoustic Solid, Clearaudio und Music<br />

Hall machen die Schallplattenwiedergabe<br />

erschwinglich<br />

74 // Phonovorverstärker<br />

Ohne sie geht‘s nicht: Acoustic Signature,<br />

B.M.C. Audio, Clearaudio und<br />

Sutherland verschaffen den Plattenspielern<br />

Gehör<br />

78 // Vollverstärker<br />

Technisches Knowhow komprimiert in<br />

einem Gehäuse: der B.M.C. Amp C1<br />

80 // Monoblockendstufen<br />

Individualität mit Kraftreserven: AVM<br />

und seine Monoblockendstufen<br />

82 // Netzwerkplayer<br />

Linn und Marantz beweisen, was<br />

die modernste Geräteklasse heute<br />

leisten muss<br />

4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

Titelbild: Apple, Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, Burmester, Denon, Isophon, Onkyo, Stock.xchng, Vienna Acoustics


www.marantz.de<br />

LASSEN SIE SICH KEINE<br />

NOTE ENTGEHEN<br />

68 | Vinyl-Revival<br />

Im Vergleich: Schallplattenspieler von Acoustic Solid, Clearaudio und Music Hall<br />

Der neue NA 7004. Der erste Netzwerk-<br />

Player, der Musiker begeistert.<br />

88 | Livemusik<br />

Die aktuellen Konzert <strong>High</strong>lights des Frühlings<br />

MUSIK<br />

88 // Musik-Blu-rays<br />

Reamonn – Eleven<br />

Les Misérables<br />

Heart – Night At Sky Church<br />

Jeff Beck – Rock ’n’ Roll Party<br />

Honouring Les Paul<br />

Mega Deth<br />

Feuertanz Festival 2010<br />

Richard Strauss – Elektra<br />

Gustav Mahler –<br />

Symphony No. 4/Rückert-Lieder<br />

Moulin Rouge!<br />

Das Phantom der Oper<br />

The Sound Of Music<br />

Hairspray<br />

STANDARDS<br />

03 // Editorial<br />

92 // Glossar<br />

94 // Fachhandelsverzeichnis<br />

96 // Testübersicht<br />

98 // V orschau / Impressum<br />

66 | Studioprofi<br />

Aktives Hi-Fi mit KS Digital<br />

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Inhalt: Acoustic Signature, Auerbach Verlag, Burmester, Denon, Eagle Records, Edel MusicIsophon,<br />

KS Digital, Stock.xchng, Universal Music, Vienna Acoustics, Warner Home, Zyx Music In dieser Ausgabe 5


Glanzvolle Leserwahl<br />

In der Ausgabe Februar/März der Audio Test hatten Sie die Möglichkeit, die besten<br />

Audio- und Heimkinoprodukte des Jahres 2011 zu küren. Mitte April hatte der Auerbach<br />

Verlag geladen, um die Leserpreise zu überreichen. Die schönsten Impressionen<br />

des Abends haben wir für Sie festgehalten.<br />

VON TORSTEN PLESS UND STEFAN GOEDECKE<br />

Die glücklichen Gewinner des Abends: Gunter Kürten von Denon<br />

und Jürgen Imandt von Bose freuen sich über ihre Leserpreise<br />

Alte Bekannte: Die Audiobranche trifft sich in Leipzig: Siegfried Amft (T+A Elektroakustik), Peter Schippers<br />

(Audiodata), Lutz Jebe (linn), Ulrich Michaelik (Linn) und Andreas Kayser (Music Line) (v.l.n.r.)<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Auch Hermann Noch und Mark Sellmann vom der TAD Audiovertrieb<br />

feierten auf der Auerbach-Leserwahl 2011<br />

Berliner Audiorunde: Bettina Blees von Teufel im Gespräch mit<br />

Christian Hindemith von ADAM Audio<br />

Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />

Kategorie Audio<br />

AV-Receiver bis 1500 Euro<br />

Denon AVR-3311<br />

2. Platz: Onkyo TX-SR608<br />

3. Platz: Marantz SR5005<br />

AV-Receiver bis 3000 Euro<br />

Denon AVR-4311<br />

Roland Spiegler von Nubert bekam einen der begehrten Leserpreise<br />

an diesem Abend verliehen<br />

2. Platz: Marantz SR7005<br />

3. Platz: Onkyo TX-NR5008<br />

Stereolautsprecher<br />

Teufel Ultima 800<br />

2. Platz: B&W 684<br />

3. Platz: Backes & Müller BM Prime 14<br />

Surroundlautsprecher<br />

Nubert nuBox 681 Set<br />

2. Platz: KEF KHT 3005 SE<br />

3. Platz: Bose Acoustimass 15<br />

Stereoverstärker<br />

T+A Elektroakustik V10 MK II<br />

Mit Enthusiasmus dabei: Isabel Halbauer von Audiovox und Oliver Winklmeier<br />

von Oehlbach freuen sich über ihren Preis in der Kategorie Lautsprecherkabel<br />

2. Platz: Denon PMA-2010 AE<br />

3. Platz: Krell S300i<br />

News 7


Zu den vielen Gästen zählten auch Berndt Stark und Dina Hoenge<br />

von Burmester Audiosysteme<br />

Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />

Kategorie Audio<br />

Phono<br />

Thorens TD-309 Tri-Balance<br />

2. Platz: Transrotor Avorio<br />

3. Platz: Clearaudio Plug & Play Concept<br />

Netzwerkplayer<br />

Linn Majik DS-I<br />

2. Platz: Logitech Squeezebox Touch<br />

3. Platz: Naim HDX<br />

Lautsprecherkabel<br />

Oehlbach Bi Tech 4<br />

Aus Kassel angereist, um an der Preisverleihung<br />

teilzunehmen, kamen Bernd Hugo...<br />

2. Platz: Goldkabel LS 440<br />

3. Platz: Silent Wire LS 16<br />

Kopfhörer<br />

Sennheiser RS 180<br />

2. Platz: Bose AE2<br />

3. Platz: Beyerdynamic T5p<br />

Innovationspreis Audio<br />

Bose VideoWave<br />

Entertainment System<br />

...und Manfred Penning (links) von BMC Audio<br />

8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Preise, Preise, Preise: <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>-Chefredakteur Stefan Goedecke überbringt<br />

als Botschafter für die Leser die begehrten Trophäen an die Preissieger<br />

iPAL<br />

239 €<br />

Die Bose-Produkte kamen wie immer bei den Lesern besonders gut an. Herausgeber Florian Pötzsch<br />

(rechts) freut sich die Preise und Urkunden an Birgit Paff und Jürgen Imandt überreichen zu dürfen<br />

Der Frühling kommt mit frischen Farben –<br />

das tragbare Outdoor-Radio iPAL verbreitet<br />

mit silberfarbenem Korpus und auffällig<br />

lackierter Front fröhliche Lebensfreude –<br />

und überzeugt mit vollem Klang. Nicht nur<br />

als Radio, denn auch die auf iPod oder<br />

iPhone gespeicherten Musikstücke können<br />

überall und jederzeit über den Stereo-AUX-<br />

Eingang des iPAL abgehört werden. Mit<br />

dem leistungsstarken Akku viele Stunden<br />

lang. Und wer keine Farbe mag, bekommt<br />

das iPAL auch in schwarz oder weiß!<br />

distributed by<br />

tad-audiovertrieb.de<br />

radiowelten.de<br />

+ + + Technik + Audio + Design + + + +<br />

Florian Szigat, Bettina Blees und Roman Katzer<br />

(v.l.n.r) genossen die Preisverleihung sichtlich<br />

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www.blog.radiowelten.de<br />

radiowelten tivoli audio<br />

News 9<br />

iPod und iPhone sind eingetragene Warenzeichen der Apple Computer Inc.


Wann beginnt eigentlich<br />

Um diese Frage zu beantworten, definieren drei Audio-Gurus für die Leser der Audio Test<br />

zunächst den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“. Denn was für den einen schlicht die Königsklasse des Hifi-<br />

Genusses ist, ist für den anderen vor allem das „gewisse Etwas“ des Musikerlebnisses, das<br />

nicht primär auf ausschließlich feinstem Materialeinsatz beruht. Während München wieder<br />

zum Mekka der Audiophilen wird, Lautsprecherpaare zum Preis eines Mittelklassewagens<br />

den Besitzer wechseln, fragen wir die Branche, ob sich die Kunden nach Jahren der gefühlten<br />

Wirtschaftskrise diesen Luxus wieder gönnen können und wollen. Dr. Roland Gauder<br />

von Isophon, Andreas Kayser von music line und Hifi-Urgestein Dieter Burmester erklären<br />

Ihnen ihre Sicht auf das sensible und wunderschöne Thema „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“.<br />

STEFAN GOEDECKE<br />

Dr. Roland Gauder, Isophon<br />

Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />

fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> ist eine Idee, eine Fantasie, die<br />

über das allgemein übliche Maß hinaus<br />

geht, die auch mal Geld kosten darf, die<br />

aber auf jeden Fall die Musikwiedergabe<br />

auf eine neue Ebene hebt und die auch<br />

ästhetischen Ansprüchen genügt.<br />

Welchen Stellenwert hat die <strong>High</strong><br />

<strong>End</strong> Messe für die Einführung neuer<br />

Produkte aus Ihrem Hause?<br />

Für uns ist jedes Jahr die <strong>High</strong> <strong>End</strong>-Messe<br />

etwas Besonderes und ein ganz entscheidender<br />

Termin. Auch bei uns gilt:<br />

Nach der <strong>High</strong> <strong>End</strong> ist vor der <strong>High</strong> <strong>End</strong>.<br />

Welche Neuheiten werden<br />

Sie zeigen?<br />

Wir haben mit der Berlina-Serie etwas<br />

völlig Neues im Bereich Gehäusebau und<br />

Frequenzweichentechnologie zu bieten.<br />

Wir werden deshalb die Berlina RC 7<br />

spielen und die große Berlina<br />

RC 11 vorstellen.<br />

Darf es 2011 Ihrer Meinung nach<br />

für den Verbraucher wieder ein<br />

bisschen„mehr“ sein?<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> hört nie auf, die Suche nach<br />

„mehr“ endet nie. Wer aufhört, einen<br />

Traum und entsprechend gute Ideen zu<br />

haben, ist schon morgen „out“.<br />

Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach<br />

auch ein Stück Lebensgefühl und<br />

Verständnisdes Kunden?<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> heißt höchstmögliche Emotion<br />

und Gänsehaut, eben ein echtes musikalisches<br />

Erlebnis, das weit über das normale<br />

Maß hinausgeht. „<strong>High</strong> <strong>End</strong>er“ sind<br />

Kunden mit Niveau und Anspruch, mit<br />

hohem Anspruch, denen Musik genauso<br />

wichtig ist wie uns. Ein „<strong>High</strong> <strong>End</strong>er“<br />

lebt und kämpft für seine Ideologie und<br />

seinen Traum. Ein <strong>High</strong> <strong>End</strong>er gibt sich<br />

nie mit Mittelmaß ab. Dementsprechend<br />

ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> sowohl Lebensgefühl als<br />

auch Selbstverständnis.<br />

Andreas Kayser, music line<br />

Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach ein<br />

Stück Lebensgefühl und<br />

Verständnis des Kunden?<br />

Die Begeisterung fürs Musikhören kann<br />

man grundsätzlich auch ohne <strong>High</strong> <strong>End</strong>-<br />

Produkte ausleben – das wissen wir alle aus<br />

der Jungendzeit, als uns ein schlichter Kassettenrekorder<br />

überglücklich machte. Viele<br />

Kunden sagen, dass sie zum „ernsten“<br />

Musikhören wenig Zeit oder Ruhe haben.<br />

Aber auch, wenn man sich nur einmal in<br />

der Woche vor seine Anlage setzt, kann<br />

das eine lohnenswerte Erfahrung sein –<br />

ähnlich wie ein Konzertbesuch, von dem<br />

man noch Tage später schwärmt. Guter<br />

Sound ist immer gut und für uns ganz klar<br />

von morgens bis abends ein Stück Lebensgefühl.<br />

Welchen Stellenwert hat für Sie die<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />

Die <strong>High</strong> <strong>End</strong> gehört zu den wichtigsten<br />

Hifi-Messen weltweit. Die Messe ist zudem<br />

ein wichtiger Treffpunkt für die Branche:<br />

Es gibt in Europa keine Veranstaltung, auf<br />

der man so viel Gelegenheit hat, sich mit<br />

anderen Herstellern auszutauschen.<br />

Isophon hat mit dem Berlina RC7 seine Referenzstandlautsprecherserie<br />

um ein neues<br />

Modell erweitert. Seine einzigartige Rippenbauweise<br />

schmeichelt nicht nur dem<br />

Auge, sondern soll vielmehr für einen einzigartigen<br />

Klanggenuss sorgen. Mit einer<br />

eigenen Bassanpassung bedient der Lautsprecher<br />

jeden Raum.<br />

Die Naim Ovator S-400 kann getrost als<br />

die kleine Schwester der S-600 bezeichnet<br />

werden, hat sie sich doch (Design-)technisch<br />

einiges von ihr abgeschaut. Der geschlossene<br />

Zwei-Wege-Standlautsprecher<br />

verfügt über den neu entwickelten Balanced<br />

Mode Radiator, der bei dem S-400 für<br />

eine besonders breite Bühnendarstellung<br />

bei günstigen Preis sorgen soll.<br />

www.isophon.de – ab 24 000 Euro<br />

www.music-line.biz – 4 200 Euro<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


„<strong>High</strong> <strong>End</strong>“?<br />

Dr. Roland Gauder,<br />

Isophon<br />

Andreas Kayser,<br />

music line<br />

Dieter Burmester,<br />

Burmester Audiosysteme<br />

Dieter Burmester, Burmester Audiosysteme<br />

Worauf dürfen sich Ihre Kunden<br />

freuen?<br />

In diesem Jahr präsentieren wir zwei Neuheiten<br />

von Naim Audio. Der Streamingplayer<br />

NDX ist eine hochwertige Quelle<br />

für Musik aus dem Netzwerk, hochauflösende<br />

Musikdateien und Radioprogramme<br />

aus dem Internet. Der Standlautsprecher<br />

Ovator S-400 nutzt ein neuartiges Breitbandchassis<br />

als Mittel-/Hochtöner, das<br />

eine detailreiche, ausgesprochen verfärbungsfreie<br />

Wiedergabe ermöglicht.<br />

Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />

fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />

Auch wenn wir den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“<br />

gelegentlich selbst verwenden, stehen wir<br />

ihm skeptisch gegenüber – er wird häufig<br />

überstrapaziert. Ein außergewöhnliches<br />

Hifi-Produkt muss unserer Meinung nach<br />

das gewisse Etwas vermitteln, das man<br />

von live gespielter Musik kennt. Dazu<br />

gehört neben einem sauberen Frequenzgang<br />

vor allem rhythmische und dynamische<br />

Präzision. Hoher Materialeinsatz<br />

und tolles Design allein machen für uns<br />

aber noch kein echtes <strong>High</strong> <strong>End</strong> aus.<br />

Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />

fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />

Für uns bedeutet es, dass unsere<br />

Produkte höchste Ansprüche an die<br />

Klangqualität, an Funktionalität und<br />

Zuverlässigkeit im Gebrauch sowie an<br />

Formschönheit im Design erfüllen. <strong>High</strong><br />

<strong>End</strong> ist bei uns gleichbedeutend mit<br />

State-of-the-Art Technologie in Kombination<br />

mit reinem, unverfälschtem Klang –<br />

und das über einen langen Zeitraum.<br />

Wenn wir über <strong>High</strong> <strong>End</strong> reden –<br />

reden wir damit auch zwangsläufig<br />

über „<strong>High</strong> <strong>End</strong> – Preise“?<br />

Burmester Audiosysteme verwendet ausschließlich<br />

höchstwertige Komponenten<br />

in der Fertigung, um Materialfehlern oder<br />

negativen Auswirkungen auf den Klang<br />

von vornherein entgegenzuwirken. Es<br />

ist für uns selbstverständlich, dass die<br />

verwendeten Bauteile und die Verarbeitungsqualität<br />

dem Konzept und dem<br />

musikalischen Anspruch unserer Geräte<br />

ebenbürtig sind. Wir betreiben einen<br />

außerordentlichen Aufwand, um nicht<br />

nur die Güte des Klanges, sondern auch<br />

die geschmeidige Funktion der Bedienelemente<br />

über viele Jahre zu gewährleisten.<br />

Diese Qualität hat selbstverständlich ihren<br />

Preis. Ob ein Gerät seinen Preis wirklich<br />

wert war, merkt man meist aber erst<br />

nachdem es viele Jahre für unbeschwerten<br />

und hochwertigen Musikgenuss gesorgt<br />

hat. Wir fertigen alle unsere Geräte in<br />

Berlin. Das fängt beim Bestücken der<br />

Leiterplatten an und endet bei der Qualitätskontrolle.<br />

Wir beziehen sämtliche<br />

Burmester-spezifischen Bauelemente ausschließlich<br />

aus Deutschland. Unsere Kunden<br />

weltweit bestehen auf unser Gütesiegel<br />

„Handmade in Germany“. Das hat<br />

seinen Preis, denn auch wir können nicht<br />

zaubern. Dass wir mit unserem Ansatz seit<br />

34 Jahren richtig liegen, erkennen wir an<br />

den eingesendeten Garantie Zertifikaten:<br />

Wer einmal mit Burmester angefangen<br />

hat bleibt meist dabei.<br />

Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach auch<br />

ein Stück Lebensgefühl und Verständnis<br />

des Kunden?<br />

Selbstverständlich ist es auch ein Stück<br />

Lebensqualität, wenn man seine musikalischen<br />

Leidenschaft mit Hilfe höchstwertiger<br />

Audio Komponenten ausleben kann.<br />

Um die digitale Welt mit den hochwertigen<br />

Burmester-Produkten zu verbinden, haben<br />

die Berliner den neuen Classic Line Preamp<br />

009 entwickelt. Mit sechs digitalen Eingängen<br />

und einer anwählbaren Samplerate<br />

von bis zu 192 Kilohertz bei 24 Bit trifft das<br />

neue System genau den Nerv der Zeit.<br />

www.burmester.de – 5 990 Euro<br />

News 11


Welche Neuheiten zeigen Sie auf der<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />

Wir werden das Update<br />

für den DAC1/DAC1 PRE<br />

mit der asynchronen USB<br />

2.0-Schnittstelle präsentieren.<br />

Weiterhin zeigen<br />

wir die Kabelserie MSI als<br />

monokristallines Silberkabel.<br />

Bernd Hugo, B.M.C. Audio<br />

In diesem Jahr liegt der<br />

Schwerpunkt im Elektronikbereich<br />

auf dem 7.1<br />

BluRay Receiver K8 und<br />

bei den Lautsprechern<br />

auf der neuen Solitaire-<br />

Serie CWT mit 3 neuen Modellen CWT<br />

2000, CWT 1000 und CWT 500.<br />

Britta ter Wint, T+A<br />

Den Schwerpunkt bildet<br />

unsere Top-Linie nuVero<br />

und die Dipol/Direkt-<br />

Kompaktbox nuVero 3.<br />

Als Neuheit werden wir<br />

die Aktivlautspecher<br />

nuPro A-10 und A-20 präsentieren.<br />

Roland Spiegler, Nubert<br />

T+A mit neuer <strong>High</strong>-<strong>End</strong> Lautsprecherserie<br />

Die neuen Solitaire-Lautsprecher sind bewusst<br />

für sehr anspruchsvolle audiophile Musikfreunde<br />

entwickelt worden. Dabei geht es<br />

keinesfalls nur um tonale Ausgewogenheit,<br />

sondern um viel schwierigere Anforderungen<br />

wie Feindynamik, Auflösung, Analytik<br />

und korrektes Einschwingverhalten bei völlig<br />

unterschiedlichen Pegeln. Im Streben nach<br />

dem perfekten Lautsprecher hat T+A seinen<br />

Entwicklern im Streben nach dem perfkten<br />

Lautsprcher keine Einschränkungen auferlegt,<br />

weder hinsichtlich des Preises noch der<br />

Gehäusegröße oder Konstruktion.<br />

Gerätename:<br />

CWT 2000, CWT 1000, CWT 500<br />

Preis:<br />

7 000–15 000 Euro pro Paar<br />

Naim zeigt neues Racksystem<br />

„Fraimlite“ heißt das neue Naim Rack und<br />

ist die <strong>Einstieg</strong>svariante des beliebten Fraim.<br />

Das System ist modular aufgebaut, kann also<br />

mit der Zeit an Ihre Bedürfnisse angepasst<br />

werden, wenn die Signalkette um ein weiteres<br />

Gerät erweitert wird. Ein Fraimlite-Rack<br />

setzt sich aus einer Basisebene und mehreren<br />

Aufbauebenen zusammen, die jeweils durch<br />

drei Spikes entkoppelt sind. Die Seitenteile<br />

des Fraimlite sind (wie beim Fraim) in Alu natur<br />

und Schwarz erhältlich, die Rahmen gibt<br />

es in Esche hell, Esche schwarz und Kirsche.<br />

Gerätename:<br />

Fraimlite<br />

Preis:<br />

1 350 Euro (vier Ebenen)<br />

Internet:<br />

www.ta-hifi.com<br />

Internet:<br />

www.music-line.biz<br />

Wir stellen erstmalig<br />

in Europa unsere neue<br />

Elektroniklinie „Corona<br />

Line“ vor. Bei den<br />

Vorführungen legen wir<br />

den Fokus auf die neue<br />

Corona Line samt passenden Lautsprechern<br />

mbl 126, mbl 120, mbl 116F.<br />

Christian Hermeling, MBL Akustikgeräte<br />

Light-Kabelserie.<br />

Die komplette „Soulution“<br />

Serie, Isoteks neuer<br />

„SuperTitan“. Magnepan<br />

MG 3.7, Cambridge-<br />

Audio Netzwerkplayer<br />

NP-30, Cardas Clear-<br />

René Troemner, Taurus<br />

Marantz wird sich tief in<br />

die Karten blicken lassen.<br />

Eine neue AV-Receiver-<br />

Generation meldet sich<br />

an und eine feine Stereo-<br />

Kombi, die in ihrer Klasse<br />

Maßstäbe setzen wird.<br />

Heiko Panzer, Marantz<br />

T+A zeigt Music Receiver der E-Serie<br />

Dieser Alleskönner hat die Gene der Einzelkomponenten<br />

Power Plant und Music Player<br />

erhalten. Er vereint klassische Analogtechnik<br />

mit modernsten Digitalkonzepten und wird<br />

damit zur universellen Schaltzentrale einer<br />

hochwertigen und modernen Stereoanlage.<br />

An der Rückseite stehen nicht nur die<br />

<strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Analog Ein- und Ausgänge zur<br />

Verfügung, sondern auch ein jitterfreier Digitalausgang<br />

und fünf hochwertige digitale<br />

Eingänge (Cinch u. optisch). Der LAN- und<br />

der W-LAN Anschluss stellen die Verbindung<br />

Gerätename:<br />

T+A E-Serie Music Receiver<br />

Preis:<br />

2 690 Euro<br />

Denon: vernetzte Welten mit bestem Klang<br />

Denon zeigt auf der <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe clevere<br />

Streaming-Lösungen auf großartigem<br />

Klangniveau. Neben umfangreicher Anschlussvielfalt<br />

steht dabei besonders die<br />

Unterstützung und Aufwertung von iPod-/<br />

iPhone-/iPad-Musikbibliotheken im Vordergrund.<br />

Mit der drahtlosen AirPlay Technologie<br />

kann Musik durch das ganze Haus<br />

gestreamt werden. Dank ihrer Implementierung<br />

in alle netzwerkfähigen Produktneuheiten<br />

verbindet Denon Computertechnologie<br />

und HiFi auf gewohnt hochklassige Art<br />

und Weise und erfüllt gleichzeitig audiophile<br />

zum Streaming Client her, die USB Eingänge<br />

sind für iPod bzw. Harddisk vorgesehen.<br />

Alle Cinchbuchsen und die Lautsprecheranschlussklemmen<br />

sind hartvergoldet und aus<br />

reinem amagnetischem Messing hergestellt.<br />

Internet:<br />

www.ta-hifi.com<br />

Ansprüche an die Wiedergabe digitaler Musikarchive.<br />

Infoformationen finden Sie unter<br />

www.denon.de<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Audio Reference präsentiert edle Amati Futura<br />

Weltweit zum ersten Mal zeigt der Audiospezialist<br />

Audio Reference auf der <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />

Messe den neuen, traumhaft verarbeiteten<br />

Lautsprecher Sonus faber Guarneri Futura,<br />

der über viele der Technologien verfügt, die<br />

im Zuge des Projektes „The Sonus faber“ mit<br />

dem gleichnamigen Superlautsprecher entrichtet<br />

wurden. Einblick gibt Audio Reference<br />

auch in die neue Sonus faber Amati Futura,<br />

die als erstes von den Erkenntnissen des Projektes<br />

„The Sonus faber“ profitiert hat und<br />

noch vor der Guarneri Futura auf den Markt<br />

kommen wird. Als Inhaltequelle empfiehlt<br />

sich aus demselben Vertrieb der neue und<br />

besonders leise Media Core 200 vom britischen<br />

Digitalpionier Meridian, der mit seinen<br />

sooloos Netzwerk-Audioprodukten eine<br />

große Fangemeinde hat. Der Media Core<br />

bietet Platz für 1 000 unkomprimierte CD-<br />

Alben und direkte Anschlussmöglichkeit für<br />

digitale und analoge Aktivlautsprecher, oder<br />

Gerätename:<br />

Sonus Faber Amati Futura<br />

Preis:<br />

13 450 Euro (Stück)<br />

TAD liefert neuen Rega DAC D/A-Wandler aus<br />

PC und Mac sind mittlerweile als Speicherort<br />

und für das Streaming von Musik akzeptiert.<br />

Um aus diesen digitalen Quellen eine perfekte<br />

Musikwiedergabe zu erzielen, braucht<br />

es einen perfekten D/A-Wandler. Für diesen<br />

Zweck hat Rega den DAC entwickelt – einen<br />

16/20/24-Bit Digital/Analog-Wandler.<br />

Bei Verwendung von hochwertigen verlustfreien<br />

Dateien wie WAV u. ä. bietet der DAC<br />

ein gleich gutes, und in manchen Fällen besseres<br />

musikalisches Ergebnis als die CD. Die<br />

Eingangsstufe besteht aus einem Wolfson<br />

Digital-Receiver mit einer hohen Stabilität<br />

und niedrigem Jitter. In der DAC-Stufe arbeitet<br />

ein Paar parallel geschalteter Wolfson<br />

WM8742 DACs. Der Ausgangsverstärker ist<br />

mit einer hohen Grenzfrequenz für höhere<br />

Abtastraten ausgelegt. Jitter wurde durch<br />

synchrone Taktung der digitalen Daten mit<br />

der Receiver PLL (entfernt Jitter aus dem<br />

Eingangssignal) minimiert. Alle Kondensa-<br />

entsprechende Elektronikkomponenten. Dabei<br />

bietet Netzwerkaudioplayer die bekannte<br />

und komfortable Steuerung zum Beispiel<br />

via iPad oder über einen sooloos Controller<br />

mit großem Touchscreen.<br />

Internet:<br />

www.audio-reference.de<br />

toren des DAC, die dem analogen Signalweg<br />

zugeordnet sind, stammen von Nichicon<br />

FG. Niederohmig leitende Polymer-Kondensatoren<br />

sind die Entkopplung verwendet<br />

worden. Die Stromversorgung erfolgt durch<br />

einen Ringkerntrafo, schnelle Gleichrichterdioden<br />

und Nichicon FG Kondensatoren. Die<br />

Stromversorgung für die Mikrocontroller-<br />

Steuerung ist völlig getrennt von den digitalen<br />

und analogen Audio-Stufen. Der Rega<br />

DAC ist in silber und schwarz-satin lieferbar.<br />

Welche Neuheiten zeigen Sie auf der<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />

Wir werden unter anderem<br />

neue, spannende Home<br />

Entertainment-Lösungen vorstellen,<br />

die es ermöglichen,<br />

Musikdateien im ganzen<br />

Haus zu verteilen und in<br />

hochwertiger Wiedergabequalität zu genießen.<br />

Gunter Kürten, Denon<br />

Wir werden Neuheiten von<br />

Krell, Sonus faber und Audio<br />

Research zeigen. Zudem<br />

zeigen wir die aktuellsten<br />

Produkte von Meridian /<br />

sooloos, Velodyne, Van den<br />

Hul und EAT Plattenspieler.<br />

Mansour Mamaghani, Audio Reference<br />

Wir zeigen den neuen<br />

FAZON F5, der durch seine<br />

einzigartige Konzeption<br />

auch den audiophilen Hörer<br />

beindrucken wird. Weiterhin<br />

zeigen wir erstmals die neue<br />

<strong>Einstieg</strong>sserie ZENSOR.<br />

Frank Hagemann, Dali<br />

Beyerdynamic zeigt zwei<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Kopfhörer mit<br />

Tesla-Technologie: T 70<br />

für den Anschluss an die<br />

heimische Stereoanlage und<br />

T 70 p für den Einsatz an<br />

mobilen Abspielgeräten.<br />

Ursula Hinkel, beyerdynamic<br />

Wir werden mit dem<br />

Re:system M100 ein sehr<br />

hochwertiges Audio System<br />

präsentieren.<br />

Markus Halbig, Revox<br />

Gerätename: TAD Rega DAC Preis: 700 Euro Internet: www.tad-audiovertrieb.de<br />

Anzeige<br />

It’s all about music!<br />

www.calion-deluxe.de<br />

info@calion-deluxe.de<br />

Fon: +49 7261 9236 55


Auf welche Produkte dürfen sich<br />

Hi-Fi-Fans 2011 besonders freuen?<br />

Wir werden die Imagine<br />

Mini, einen kleinen,<br />

hochwertigen Regallautsprecher<br />

und einen audiophilen,<br />

wetterfesten<br />

Universallautsprecher,<br />

den CS1000 zeigen.<br />

Klaus Stahl, PSB Lautsprecher<br />

ASW stellt eine Neuheiten<br />

der Genius-Serie<br />

vor: einen großen, kraftvollen<br />

und dynamischen<br />

3-Wege-Lautsprecher<br />

und einen leistungsstarken<br />

Subwoofer.<br />

Thomas Kemper, ASW Lautsprecher<br />

Wir machen auf eine<br />

ganz besondere Weise<br />

den außergewöhnlichen<br />

Klang unseres<br />

Spitzenkopfhörers HD<br />

800 erlebbar: In unserer<br />

Vorführkabine tritt der Sennheiser HD 800<br />

in Kombination mit dem Kopfhörerverstärker<br />

EternalArts KHV gegen einen EternalArts<br />

Lautsprecher an.<br />

Gerhard Tammen, Sennheiser<br />

Wir präsentieren das<br />

neue HDMI-Kabel XXL<br />

Carb Connect, was mit<br />

einem zusätzlichen Ethernet-Kanal<br />

den Anschluss<br />

von internetfähigen AV-<br />

Komponenten ermöglicht. Ein Schwerpunkt<br />

wird unsere neue i-Connect-Serie für MP3/<br />

Portable-Audio sein. Ein neues <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-<br />

Netzwerkkabel werden wir ebenfalls zeigen.<br />

Oliver Winklmeier, Oehlbach<br />

Wir fokussieren die<br />

LINEA-S und stellen dazu<br />

eine Idee zur Dekor-<br />

Individualisierung vor.<br />

Thomas Sauer,<br />

German Maestro<br />

Wir zeigen eine konzeptionell<br />

sehr interessante<br />

Neuheit der RipNAS<br />

ebenso wie puristische<br />

aber dennoch sehr smarte<br />

DAC- und Digitalverstärker<br />

von Calyx.<br />

Carsten Hicking, <strong>High</strong>end Digital<br />

Oehlbach mit neuem HDMI Kabel – Ethernet inkludiert<br />

Der Kabelspezialist Oehlbach hat für Heimkino-Liebhaber<br />

mit dem XXL Carb Connect<br />

ein neues <strong>High</strong> Speed HDMI Referenzkabel<br />

entwickelt, das allerhöchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird. Ein zusätzlicher Datenkanal<br />

(Ethernet-Kanal) ermöglicht den Anschluss<br />

von internetfähigen AV-Komponenten<br />

ohne die Verwendung eines zusätzlichen<br />

Netzwerk-Kabels. Im Kabel sorgt ein besonders<br />

sauerstofffreier Kupfer-Innenleiter mit<br />

einem extrem hohen Reinheitsgrad für bislang<br />

ungeahnt niedrige Eigenwiderstände.<br />

Beim angewandten HPOCC-Herstellungs-<br />

Gerätename:<br />

Oehlbach XXL® Carb Connect<br />

Preis:<br />

80–279 Euro<br />

Octave Audio mit Stereoendstufe RE 290<br />

Octave präsentiert die neueste Evolutionsstufe<br />

der seit Jahren erfolgreichen und bewährten<br />

Stereoendstufe RE 280. Gebaut seit<br />

1980, erfuhr dieses <strong>End</strong>stufenkonzept im<br />

Laufe der Jahre immer wieder Detailverbesserungen<br />

und soll dadurch ein idealer Spielpartner<br />

moderner Lautsprecher sein.<br />

Die neu entwickelte Röhrenendstufe RE 290<br />

profitiert von einer ebenfalls neu entwickelten<br />

Leistungspentode. Diese ermöglicht<br />

eine maximale Ausgangsleistung von circa<br />

100 Watt mit zwei Röhren im Gegentaktmodus.<br />

Im Verbund mit den eigens dafür<br />

entwickelten Ausgangstrafos konnte Octa-<br />

Gerätename:<br />

Octave Audio RE290<br />

Preis:<br />

6 900 Euro<br />

Regallautsprecher der Quantum-Serie<br />

Magnats Toplinie Quantum 1000 erhält<br />

Nachwuchs. Erstmals gibt es in Form der<br />

Quantum 1003 in dieser Serie eine Box in<br />

regalkompatibler Größe. Das Innenleben beherbergt<br />

die Technik der erprobten 1000er<br />

Serie des Herstellers. Die Quantum 1003<br />

verfügen über ein Aludruckguss-Chassis,<br />

das mit einem 170 mm Tiefmitteltöner und<br />

einer 25 mm Hochtonkalotte ausgestattet<br />

ist. Der handbeschichtete Hochtöner und<br />

die aufwändige Weichen- und Gehäusekonstruktion<br />

orientiert sich dabei an der 1000er<br />

Serie. Der Schallwandler arbeitet nach dem<br />

Zweiwege-Bassreflexsystem im Frequenzbereich<br />

von 28 – 75 000 Hz an einer Impedanz<br />

von 4 – 8 Ohm. Die Quantum wird in diversen<br />

verfahren werden dabei nahezu monokristalline<br />

Übergänge innerhalb des Kupfers<br />

erreicht. So entsteht eine außergewöhnlich<br />

nahtlose Struktur des Innenleiters, was eine<br />

verlustfreie Signalübertragung bei Signalen<br />

mit 10,2 Gbps und 340 MHz Bandbreite ermöglicht.<br />

Die mehrfach geschirmten und<br />

separierten Innenleiter gewährleisten einen<br />

optimalen Signaltransfer bis zu einer Auflösung<br />

von 2 160p. Massive Vollmetallstecker<br />

mit Carbon-Inlays und ein strapazierfähiger,<br />

schwarz-grauer Gewebemantel unterstreichen<br />

die Qualität dieses Kabels.<br />

Internet:<br />

www.oehlbach.de<br />

ve diese <strong>End</strong>stufe mit noch höherer Stabilität<br />

an schwierigen, niederohmigen Lautsprechern<br />

entwickeln.<br />

Internet:<br />

www.octave.de<br />

Furnieren angeboten. Unser Favorit ist eine<br />

Kombination aus Nussbaum für die Seitenteile<br />

und einem Hochglanzlack weiß.<br />

Gerätename: Quantum 1003 Preis: 699 Euro (Stück) Internet: www.magnat.de<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Aufgeschraubt und Reingehört<br />

Rotel in 3D<br />

HIGH END®<br />

2011<br />

DER BESTE TON * DAS BESTE BILD<br />

Auch die audiophilsten Geräte ihrer Klasse versperren sich i nicht den neuesten Trends und werden an die aktuellsten<br />

Anforderungen und Bedürfnisse der Branche angepasst. So<br />

auch der fünfkanalige AV-Receiver RSX-1550 von Rotel, dessen<br />

Faroudja-Videochip für die 3D-Darstellung fit gemacht<br />

wurde. Damit nehmen die vier HDMI-1.3-Schnittstellen entsprechende<br />

Quellgeräte an und versetzen den Zuschauer in<br />

die dritte Dimension. Wer bereits in Besitz eines RSX-1550 ist,<br />

sollte die Versionsnummer seiner Mainboard- und DSP-Sektion<br />

etwas genauer unter die Lupe nehmen. Per Software-Update<br />

lassen sich nämlich auch<br />

jüngere Modelle an die<br />

3D-Wiedergabe anpassen.<br />

Für die nahe Zukunft<br />

sind zudem einige Hardware-Updates<br />

in Planung<br />

so auch die von uns noch<br />

vermisste Netzwerkfunktion,<br />

wie Rotel gegenüber<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> mitteilte.<br />

(www.rotel.com) TP<br />

Digitale Posaune<br />

Der französische Hersteller Parrot zeigt mit dem<br />

Zikmu eine iPod-Docking-Station mit ten Lautsprechern, die untereinander r kabellos<br />

integrier-<br />

kommunizieren. Während einer der beiden<br />

Klangstrahler als Basisstation dient und den<br />

iPod aufnimmt, empfängt der andere reo-Partner dessen Signale per Funk. Wei-<br />

Stetere<br />

Handy-Formate können via Bluetooth,<br />

Audiogeräte über zwei Cinch-Anschlüsse<br />

eingebunden werden. Selbst der Computer<br />

verbindet sich kabellos mit den Klangsäulen.<br />

Die Steuerung und Quellenanwahl erfolgen<br />

über eine externe Fernbedienung oder direkt<br />

an einem der beiden Säulen. Im Praxistest<br />

setzten die Zikmus auf ein kräftiges men, das durch den nach unten gerichteten<br />

Bassreflexkanal klanglich hervorstach. h. Das<br />

Volu-<br />

Abstrahlverhalten ist über den kompletten<br />

Frequenzbereich mit 360 Grad weitest-estgehend<br />

raumfüllend und überzeugte<br />

mit einer offen Abbildung. TP<br />

DIE ERLEBNIS-MESSE<br />

FÜR EXZELLENTES<br />

HIFI UND HOMECINEMA<br />

JAH<br />

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30<br />

YEARS<br />

19.-22. MAI 2011<br />

M.O.C. MÜNCHEN<br />

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TÄGLICH VON 10-18 UHR<br />

FACHBESUCHERTAG 19.5.2011<br />

Info: www.<strong>High</strong><strong>End</strong>Society.de Tel: 0202-70 20 22


Heißt <strong>High</strong> <strong>End</strong> auch „<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Preise“?<br />

Der Preis sollte ein<br />

vernünftige Symbiose<br />

zwischen Nutzen und<br />

Freude sein. Überzogene<br />

Preise werden sie bei uns<br />

nicht finden. Wir bleiben<br />

unserem Motto treues: So genanntes <strong>High</strong>-<br />

<strong>End</strong> zum bezahlbaren Preis anzubieten.<br />

Bernd Hugo, B.M.C. Audio<br />

Im Grunde genommen<br />

schon. Denn man kann<br />

nur absolute Spitzenprodukte<br />

bauen, wenn man<br />

sehr viel investiert, sowohl<br />

in Entwicklung als auch in<br />

Material, und das kostet nun mal Geld.<br />

Britta ter Wint,<br />

T+A elektroakustik GmbH & Co. KG<br />

Sehr gute Bild- und Tonwiedergabe<br />

im Sinne von<br />

HiFi sollte grundsätzlich<br />

unabhängig vom Preis gelten.<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> darf niemals<br />

zum Mainstream werden,<br />

aber sollte sich auch nicht ausschließlich über<br />

den, in der Regel, sehr hohen Preis definieren.<br />

Oliver Winklmeier, Oehlbach<br />

Der Konsument ist bereit,<br />

für sehr gute Qualität<br />

auch mehr Geld zu<br />

bezahlen. <strong>High</strong> <strong>End</strong> sollte<br />

in meinen Augen stets<br />

bezahlbar bleiben.<br />

Gunter Kürten, Denon<br />

Ich denke, dass <strong>High</strong><strong>End</strong><br />

nicht nur teuer sein muss.<br />

Mansour Mamaghani,<br />

Audio Reference<br />

Wir reden über Premium-<br />

Produkte, die bestimmte<br />

Bedürfnisse des Konsumenten<br />

erfüllen müssen<br />

– ohne Kompromisse.<br />

Sie bieten die optimalen<br />

Features und Funktionen, sodass der<br />

Kunde spürt, etwas Besonderes erworben<br />

zu haben.<br />

Gerhard Tammen,<br />

Sennheiser<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> muss möglichst<br />

vielen Verbrauchern<br />

zugänglich gemacht<br />

werden muss, Daher<br />

achten wir schon bei der<br />

Entwicklung der Komponenten<br />

auf ein außergewöhnlich gutes<br />

Preisleistungsverhältnis.<br />

Quadral vertreibt neue Elektronikmarke<br />

Der Lautsprecherhersteller aus Hannover<br />

setzt neben der eigenen Produktpflege auf<br />

zusätzliche Produkte. Mit der Übernahme<br />

des Vertriebes der französischen Hi-Fi-Marke<br />

Advance Acoustic kann nun die gesamte<br />

Wiedergabekette angeboten werden. Dazu<br />

gehören: Das CD-Laufwerk MCD-404 (899<br />

Euro) mit drei separaten Netzteilen. Eine<br />

Vor- und <strong>End</strong>verstärkerkombination, wobei<br />

der Vorverstärker MPP-506 DA (949 Euro)<br />

alle modernen Schnittstellen beherrscht<br />

und auch mit USB-Eingang dem aktuellen<br />

Trend zum Audiostreaming unterstützt. Die<br />

Monoblock-<strong>End</strong>stufen MAA-706 (999 Euro)<br />

ist mit bis zu 300 W an 4 Ohm sehr leistungs-<br />

Gerätename:<br />

Advance Acoustic MAA-706<br />

Aktivlautsprecher im Programm von Higoto<br />

Von Calyx gibt es ein neues Aktivlautsprechersystem<br />

die kleine, aber feine Lösung.<br />

Die Gehäuse sind mit 2-Wege-Systemen<br />

aus einem 12,7 Zentimeter (cm) großen<br />

Tiefmitteltöner und einem 2,5-cm-Kalottenhochtöner<br />

mit Seidenmembran bestückt.<br />

Jedem Aktivlautsprecher stehen<br />

30 Watt RMS-Leistung zu Verfügung. Die<br />

handgefertigten Gehäuse sind in rot oder<br />

in schwarz bzw. weiß erhältlich. Da die<br />

Lautsprecher paarweise verkauft werden,<br />

befindet sich an einem Modell auf der<br />

Vorderseite ein Lautstärkeregler für beide.<br />

Gerätename:<br />

Audioenergie Calyx AL 2<br />

Preis:<br />

999 Euro<br />

Preis:<br />

299 Euro (Paar)<br />

stark und arbeitet in Hybridtechnologie mit<br />

Class-A-Betrieb bis 40 W und darüber hinaus<br />

automatisch in Class-AB. Ein kleiner Vollverstärker<br />

MAP-102 (599 Euro), ebenfalls ein<br />

Hybrid bietet zusätzlich die Wiedergabe von<br />

USB-Medien an, der Tuner MAT-601(299<br />

Euro) und der CD-Player MCD-200 (299<br />

Euro) runden die Line ab.<br />

Internet:<br />

www.quadral.com<br />

Ebenfalls werden ein Stereoeingang und ein<br />

USB-Anschluss bereitgestellt. Damit sind<br />

die Calyx AL 2 der perfekte Partner für alle<br />

mobilen Audioplayer.<br />

Internet:<br />

www.digital-highend.de<br />

Stefan Eisenhardt, Quadral<br />

Nein, zumindest nicht bei<br />

Nubert-Produkten. Das<br />

Ziel von Günther Nubert<br />

war und ist es, für jede<br />

Box und jedes Gerät ein<br />

bestmögliches Preis-<br />

Leistungsverhältnis zu bieten.<br />

Roland Spiegler,<br />

Nubert<br />

„Ja“ und „Nein“, Sprechen<br />

wir über Effektivität in<br />

unseren Arbeitsprozessen,<br />

sind wir sehr darauf bedacht,<br />

kosteneffizient zu<br />

arbeiten. Bei der Auswahl<br />

von Teilen und Material fällt unsere Entscheidung<br />

stets zugunsten der Qualität aus.<br />

Christian Hermeling, MBL Akustikgeräte<br />

<strong>High</strong>-<strong>End</strong> gibt es in<br />

unserer westlichen Welt<br />

in fast allen Konsumbereichen.<br />

Auch die<br />

Curry-Wurst der Sansibar<br />

kann „<strong>High</strong>-<strong>End</strong>“ sein und<br />

kostet weniger als so mancher Stecker.<br />

René Troemner,<br />

Taurus<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Ja und Nein – Qualität<br />

hat natürlich ihren Preis,<br />

der Preis sollte aber nicht<br />

Selbstzweck sein um<br />

„<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ zu definieren.<br />

Carsten Hicking,<br />

<strong>High</strong>end Digital<br />

Der Preis und die Masse<br />

sind nicht immer entscheidend,<br />

aber wenn<br />

hochwertige Bauteile<br />

benutzt werden, haben<br />

diese nun mal Ihren Preis,<br />

drücken sich aber in Qualität aus.<br />

Veronika Koch-Suchy,<br />

clearaudio<br />

Kompakte Aktivboxen von Nubert<br />

nuPro heißt der neueste Streich aus der<br />

schwäbischen Lautsprecherschmiede Nubert.<br />

In der neuen Linie präsentiert Nubert<br />

zwei hochwertige und vollaktive Lautsprecher.<br />

Der nuPro A-10 ist klein und klangstark.<br />

Mit seiner ausgeklügelten DSP-Elektronik<br />

und dem 12-cm-Chassis spielt der A-10 beeindruckende<br />

Bassfrequenzen um 50 Hertz.<br />

Die großzügig dimensionierten 60-Watt-<br />

Digital-Verstärker sorgen für satte Pegelreserven.<br />

Der nuPro A-20 verfügt über eine<br />

exzellente Klangwiedergabe, monitorhafte<br />

Neutralität und eine umwerfende Bassperformance.<br />

Die aktive DSP-Elektronik und das<br />

leistungsfähige 15-cm-Chassis realisieren<br />

Bassfrequenzen um die 40 Hertz. Die beiden<br />

80-Watt-Digital-Verstärker für den Hochtonund<br />

den Tiefmitteltonbereich lassen den<br />

vollaktiven Zwei-Wege-Lautsprecher auch<br />

bei höheren Pegeln ganz locker aufspielen.<br />

Gerätename:<br />

nuPro A-20<br />

Preis:<br />

285 Euro (Stück)<br />

Internet:<br />

www.nubert.de<br />

Calion wird digital<br />

Nach dem der deutsche Hersteller Calion<br />

Deluxe unsere Testredaktion bereits mit dem<br />

passiven Regallautsprecher The Brisbane<br />

überzeugen konnte, liefert er nun eine digitale<br />

Variante im Kompaktformat. Auch das<br />

neueste Produkt ist komplett handgefertigt<br />

und wird in zahlreichen Echtholzfurnieren<br />

sowie sämtlichen RAL-Farben erhältlich sein.<br />

Die Zwei-Wege-Konstruktion befindet sich<br />

in einem geschlossenen Gehäuse und kann<br />

bei Bedarf um einen aktiven Subwoofer ergänzt<br />

werden. Der passende Sub Out befindet<br />

sich direkt auf dem Anschlussterminal,<br />

das neben den Audioeingängen, dem Netzschalter<br />

und einer Stereo-Link-Verbindung<br />

noch über einen USB-Anschluss verfügt.<br />

Gerätename: Brisbane DSP 1.0 Preis: 1 299 Euro (Paar) Internet: www.calion-deluxe.de<br />

Der Preis ist im Grunde<br />

sekundär, bei <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />

geht es um ein stimmiges<br />

Gesamtkonzept, Verarbeitungstiefe,<br />

ausgereifte<br />

taugliche Erfahrung und<br />

eine Bauteilauswahl, die zusammen Spielfreude<br />

entwickelt.<br />

Heiko Panzer, Marantz<br />

Leider ist das wohl so. Es<br />

wird viel über Preis und<br />

technische Daten gesprochen,<br />

aber relativ wenig<br />

über „Faszination durch<br />

Klang“!<br />

Wolfgang John,<br />

Elac<br />

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Die HDMI®-Zukunft beginnt jetzt!<br />

<strong>High</strong>-Speed-HDMI ® -Kabel mit Ethernet<br />

vergoldete Stecker-Kontakte<br />

hochwertige Innenleiter aus HPOCC ® -Kupfer<br />

aufwendige Mehrfach-Schirmung<br />

Ethernet-Kanal 3D-TV 4k Aufl ösung<br />

OEHLBACH ® Kabel GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 9 | D-50259 Pulheim<br />

Tel.: + 49 22 34 / 80 72 20


Heißt <strong>High</strong> end auch „<strong>High</strong> <strong>End</strong>-<br />

Preise“?<br />

Gute Qualität und gute<br />

Ideen haben wohl ihren<br />

Preis. Allerdings sollte<br />

der Preis der Leistung<br />

entsprechend sein.<br />

Carsten Straub,<br />

CALION GmbH<br />

Auf gar keinen Fall.<br />

Gerade psb zeigt, mit<br />

seinem Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis, das <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />

nicht zwangsläufig, die<br />

Geldbörse Über Gebühr<br />

strapazieren muss.<br />

Klaus Stahl,<br />

PSB Lautsprecher<br />

Burmester zeigt flache „InWall“ Lautsprecher<br />

Einbaulautsprecher bzw. „Inwall Speakers“<br />

sind eine beliebte Alternative zu frei platzierbaren<br />

Lautsprecherboxen. Hinsichtlich ihrer<br />

akustischen Leistungsfähigkeit sollten die<br />

Einbauvarianten den konventionell aufgebauten<br />

Lautsprecherboxen ebenbürtig sein.<br />

Burmester will das mit dem B 11 (2- Wege-)<br />

und dem B 21 (3-Wege-Einbaulautsprecher<br />

beweisen. Deshalb setzen die Burmester In-<br />

Walls im Hochtonbereich auf die AMT-Technologie.<br />

Eine gefaltete, temperaturfeste und<br />

sehr leichte Folie dient als Membran, die in<br />

einem hocheffizienten Magnetfeld schwingt.<br />

Auf diese Weise erzielen die AMT-Hochtöner<br />

ihre musikalische Leichtigkeit, überragende<br />

Transparenz und eine explosive Dynamik.<br />

Im Tiefmitteltonbereich kommen besonders<br />

feste und leichte Konusmembranen aus<br />

geflochtener und geschwärzter Glasfaser<br />

zum Einsatz.<br />

Gerätename: B11 InWall<br />

(2-Weg)/B 21 InWall (3-Weg)<br />

Preis: auf Anfrage, da kundenspezifische<br />

Anfertigung<br />

Internet:<br />

www.burmester.de<br />

„MP3 ist akustische Umweltverschmutzung“<br />

Die <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe feiert in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Audio Test sprach mit Branko Glisovic des Ausrichters <strong>High</strong><br />

<strong>End</strong> Society über den Wandel der Zeiten und das Beständige daran: Die Musik. Ganz nebenbei haben wir vom Experten<br />

erfahren, warum MP3 akustische Umweltverschmutzung ist, was genau <strong>High</strong> <strong>End</strong> ausmacht und wie sich <strong>High</strong> <strong>End</strong> von Produkten<br />

aus dem Elektronikmarkt unterscheidet. Aber lesen Sie selbst...<br />

Branko Glisovic,<br />

HIGH END SOCIETY<br />

Sie feiern in diesem<br />

Jahr 30 Jahre<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> – Gratulation!<br />

Wie hat<br />

sich die Messe im<br />

Laufe der Jahre<br />

gewandelt?<br />

Die Messe hat sich<br />

in gleicher Weise<br />

gewandelt, wie die<br />

Technologien, die<br />

genutzt werden, um hochwertige Musik<br />

zu konservieren und zu konsumieren. Es<br />

kann also gesagt werden, dass einerseits<br />

die Ziele der Messe stringent und unverändert<br />

die beste Musikqualität in den Vordergrund<br />

stellt, unsere innovative Branche<br />

aber alle neuen Technologien ganz selbstverständlich<br />

aufgreift und entsprechende<br />

Geräte dem Markt zur Verfügung stellt.<br />

Mit wie vielen Ausstellern und Besuchern<br />

rechnen Sie im Jubiläumsjahr?<br />

Wir werden in diesem Jahr über 320<br />

Aussteller begrüßen dürfen (Vorjahr 258).<br />

Interessant zu sehen ist, dass es ich vornehmlich<br />

um kleine und mittelständische<br />

Unternehmen handelt, die wirklich high<br />

endige Produkte anbieten. Insofern war<br />

die HIGH END noch nie zuvor derart<br />

high endig – trotz der immensen Zunahme.<br />

Der Fachbesuchertag wird mit über<br />

2 000 Profis aus aller Welt belegen, dass<br />

die HIGH END der zentrale Marktplatz<br />

Europas ist, wo man sich trifft und austauscht.<br />

Wer die HIGH END als Insider<br />

nicht besucht, verliert sehr schnell die<br />

Übersicht und damit seine Kompetenz.<br />

Die <strong>End</strong>kunden sind uns an den Publikumstagen<br />

selbstverständlich ebenso<br />

herzlich willkommen, um sich zu informieren<br />

und um sich an der Auswahl der<br />

über 800 Marken zu erfreuen. Über 120<br />

geschlossene Räume stehen für attraktive<br />

Vorführungen zur Verfügung, so dass<br />

unvergessliche Erlebnisse garantiert sind.<br />

Fühlen Sie sich in München wohl?<br />

Unabhängig davon, dass München immer<br />

eine Reise wert ist und den Besuchern<br />

der Stadt einiges zu bieten hat, fühlen<br />

wir uns in erster Linie deswegen mehr<br />

als nur „wohl“, weil eben unserer Branche<br />

eine räumliche und architektonische<br />

Möglichkeit geboten wird, ihre Pretiosen<br />

in eben jenem hellen Licht strahlen zu<br />

lassen, die unsere Branche auch verdient<br />

hat. Alle internationalen Partner beneiden<br />

uns jedenfalls um diese Lokalität und<br />

wir sollten uns darüber ebenso freuen.<br />

Ein produktgeprägter Blick zurück:<br />

Was war „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ im Jahr 1982,<br />

für was steht Ihrer Meinung nach<br />

der Begriff heute?<br />

Natürlich haben sich aber in den drei<br />

Jahrzehnten die Technologien und die<br />

relevanten Produkte geändert. Von der<br />

reinen Analog-Technologie mit Plattenspieler<br />

und Röhren Verstärker über die<br />

diversen Digital-Derivate bis zu heutigem<br />

Streaming- und Servern mit Festplatten,<br />

die körperlose Musik verfügbar machen.<br />

Ist der Preis auch ein Merkmal eines<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Produktes?<br />

Ja und nein. Teures muss nicht zwangsläufig<br />

auch gut sein, aber Gutes kann<br />

nicht billig sein. Preiswert ja, aber nicht<br />

billig. „Es wird immer jemanden geben,<br />

der etwas schlechter machen und billiger<br />

verkaufen kann. Und jene Menschen,<br />

die sich nur am Preis orientieren, sind die<br />

gerechte Beute solcher Machenschaften“<br />

(Zitat John Ruskin, 19Jh.)<br />

Was kennzeichnet ein typisches<br />

<strong>High</strong>-<strong>End</strong> Produkt, wo liegen die<br />

Unterscheidungsmerkmale zu den<br />

durch Großmärkte vertriebenen<br />

Produkte?<br />

Der Hauptunterschied liegt darin, dass ein<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> Produkt entwickelt und gebaut<br />

wurde, um ein perfektes Ergebnis der<br />

dem Produkt zugedachten Aufgabe erfüllen<br />

zu können. Also eine gute Musikwiedergabe<br />

zu erreichen. Ein Massenprodukt<br />

wurde gestaltet, entwickelt und hergestellt,<br />

um es den Menschen „schmackhaft“<br />

zu machen. Um gekauft zu werden<br />

also. Deswegen die vielen Knöpfchen<br />

und Schildchen, deswegen die tollen,<br />

marktschreierischen, technischen Daten.<br />

Die Qualität der zu erbringenden Funktion<br />

spielt eine untergeordnete Rolle.<br />

18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Von Ambientone zu Ambienart<br />

Dass großer Klang nicht immer sichtbar sein muss, bewies Inakustik<br />

bisher eindrucksvoll mit ihren Einbaulautsprechern und<br />

versteckten Kabelführungen der Ambientone- und Ambientrack-Serie.<br />

Mit Ambienart wird der Hörraum nun im wahrsten<br />

Sinne des Wortes ins rechte Licht gerückt und bietet der<br />

Raumgestaltung völlig neue Möglichkeiten. Das modulare System<br />

bietet allein mit seinen Basiselementen unzählige Kombinationen<br />

und fügt sich sowohl in modernste Architekturen als<br />

auch sanierten Altbau ein. Wand, Boden und Decke werden<br />

zur Projektionsfläche für programmierbare Lichtspiele. Bei all<br />

der Farbenpracht setzt Inakustik ebenso auf Energieeffizienz<br />

dank LED-Technologie und Fernbedienbarkeit via Controller.<br />

(www.in-akustik.com)<br />

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Ort:<br />

Termin:<br />

Fachbesuchertag:<br />

Geöffnet:<br />

Fachbesucher:<br />

Publikum:<br />

Katalog:<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe 2011<br />

M,O,C, Messe München<br />

19. – 22. Mai<br />

19. Mai 2011 (nur mit Vorab-Registrierung)<br />

Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Preise:<br />

20,00 EUR bei Vorabregistrierung (gültig für alle Tage)<br />

10,00 EUR / Tageskarte<br />

An der Tageskasse 10,00 EUR/Per Versand im Inland 15,00 EUR<br />

Ich räume allerdings ein, dass „Mensch“ die Möglichkeit<br />

haben muss, die bessere Qualität in seinem Leben überhaupt<br />

einmal kennen gelernt zu haben, um ein Gefühl<br />

dafür zu entwickeln, was überhaupt möglich ist, denn was<br />

man nicht kennt, vermisst man nicht. Hier liegt ja auch die<br />

große Gefahr, dass eine Generation heranwächst, für die<br />

ein MP3-File eben DER akustische Standard ist. Dass es<br />

sich aber im Grunde um akustische „Umweltverschmutzung“<br />

handelt, kann nur der wissen, der den Unterschied<br />

einschätzen kann.<br />

nuBox 681 Set<br />

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„Gigantische Bass- und<br />

Grundtongewalt“<br />

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30 Jahre <strong>High</strong> <strong>End</strong> als Messeplatz zeigen ein großes<br />

Potenzial für die Branche. Sind Sie und Ihre Aussteller<br />

zufrieden mit der Marktentwicklung?<br />

Ich glaube fest daran, dass unsere Branche ein wenig<br />

privilegiert ist, weil sie mit etwas handeln darf, worauf<br />

Menschen nicht verzichten können: Die Musik. Es ist ein<br />

„Lebensmittel“ im wahrsten Sinne des Wortes und wird es<br />

immer bleiben. Deshalb wird es immer Entwicklungen und<br />

Produkte geben, die diesem Grundbedürfnis der Menschheit<br />

Rechnung tragen und folglich wird es auch immer<br />

eine Messe geben bei der sich Menschen treffen, um diesem<br />

gemeinsamen „Laster“ zu frönen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Weiterführendes<br />

Noch mehr Meinungen, noch mehr Interviews, noch mehr<br />

Marken und Produkte: Besuchen Sie ab dem 19. Mai www.<br />

digitalfernsehen.de und erleben Sie die neuesten Entwicklungen<br />

von der <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe.<br />

Anzeige<br />

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Ehrliche Lautsprecher


Quick and dirty<br />

oder Nice and smooth<br />

Die neuen Schlagwörter der Audiobranche sind Streaming und Mediaserver. Die Vokabeln<br />

der Hi-Fi-Enthusiasten sind Phono-Abtastsysteme, Phono-Preamp oder 180<br />

Gramm Vinyl. Doch das Neue braucht Inhalte, das Alte kann sie liefern. Wir zeigen wie.<br />

Eine Langspielschallplatte (LP) kann je<br />

nach Schnitt und Pressung bis zu 20<br />

Minuten Spielzeit auf einer Seite bieten.<br />

Wer länger hören will, muss die Platte vom<br />

Plattenteller nehmen und umdrehen. Den<br />

absoluten Vinylliebhaber stört das nicht,<br />

weil es zum Ritual gehört. Auf der anderen<br />

Seite bedeutet jeder Abspielprozess<br />

einen geringfügigen Verschleiß an der<br />

Plattenrille und an der Abtastnadel. Dies<br />

ist bei sauber justierten Systemen weniger<br />

ausgeprägt, findet aber doch statt.<br />

Ein Ansatz zur dauerhaften Konservierung<br />

Ihrer Schätze ist die Überspielung auf ein<br />

Medium, das keiner mechanischen Abnutzung<br />

unterliegt. Eine Festplatte in einem<br />

VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />

Medienserver oder Audioplayer, die über<br />

eine Back-up-Lösung vor Datenverlust<br />

geschützt ist, kann dieses leisten. Dieses<br />

System ist für künftige Projekte erweiterbar,<br />

denn Ihre Aufnahmen werden je nach<br />

dem Grad der Sorgfalt, mit der sie erstellt<br />

wurden und der Qualität, mit der sie wiedergegeben<br />

werden, immer wieder gefallen.<br />

Ihr Abspielsystem können Sie nach<br />

Belieben ausbauen. Damit ist in erster Linie<br />

der D/A-Wandler* gemeint.<br />

Wir haben uns in diesem Workshop entschieden,<br />

Ihnen zwei mögliche Wege<br />

aufzuzeigen, wie Sie von der analogen<br />

Schallplatte auf die digitale Festplatte<br />

gelangen. Dabei bieten wir eine besonders<br />

ressourcenschonende Variante mit<br />

einem USB-Schallplattenspieler und eine<br />

aufwendigere, qualitativ anspruchsvollere<br />

Aufnahmevariante an. Beide Wege nutzen<br />

ein Freeware-Aufnahmeprogramm,<br />

um die Musik in Daten zuwandeln bzw.<br />

zu bearbeiten. Für ein möglichst optimales<br />

Ergebnis sollten Schallplatten nur in einen<br />

sauberen Zustand digitalisiert werden. Aus<br />

diesem Grund bietet Audio Test in dieser<br />

Ausgabe auf den Seiten 28-29 Informationen<br />

zu mehreren Plattenwaschmaschinen<br />

an. In einem weiteren Artikel auf Seite 26-<br />

27 erfahren Sie, wie die Aufnahmen von<br />

Störgeräuschen befreit und auf Ihrer Festplatte<br />

abgespeichert werden.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Quick‘n‘Dirty<br />

Wer nach einer einfachen und schnellen<br />

Variante sucht, um seine Schallplattensammlung<br />

zu digitalisieren, wird in unserer<br />

ersten Workshop-Variante fündig.<br />

Diese ist kostengünstig und zeitsparend,<br />

auch ohne Tonmeister-Studium zu verstehen<br />

und bietet ein qualitativ gutes Ergebnis.<br />

An Arbeitsmaterialien benötigen<br />

Sie einen Mac,- Linux- oder Windows-<br />

Computer, einen USB-Schallplattenspieler<br />

sowie eine Abhörmöglichkeit etwa in<br />

Form aktiver Lautsprecher. Für unseren<br />

Workshop haben wir uns für den Plattenspieler<br />

Omnitronic DD-2520 entschieden.<br />

Aufgrund seines Phonovorverstärkerausgangs,<br />

seiner USB-Schnittstelle und dem<br />

kostengünstigen Anschaffungspreis bietet<br />

er ein ideales Komplettpacket für diese<br />

Arbeit. Weitere nützliche Eigenschaften<br />

des direkt angetriebenen Plattenspielers<br />

sind unter anderem sein mitgeliefertes<br />

Tonabnehmersystem von Audio Technica,<br />

ein einstellbares Anti-Skating und eine<br />

Geschwindigkeitsanpassung. Die korrekte<br />

Einrichtung und Justierung des Tonarms<br />

sollte für einen Phono-Kenner kein einfach<br />

von der Hand gehen und wird für<br />

Einsteiger im Handbuch noch einmal ausführlich<br />

erläutert. Vor der Inbetriebnahme<br />

muss der Plattenspieler auf einer stabilen<br />

Unterlage positioniert sowie Plattenteller<br />

und Gummimatte aufgelegt werden.<br />

Nach der Installation der Staubschutzhaube<br />

wird das Tonabnehmersystem am Tonarm<br />

befestigt. Mit der Ausbalancierung<br />

des Tonarms und der Anti-Skating-Korrektur<br />

auf das Tonabnehmergewicht sind<br />

die wichtigsten Einstellungen getroffen<br />

und die USB-Verbindung zum Computer<br />

kann hergestellt werden. Im Lieferumfang<br />

des Omnitronic befindet sich bereits die<br />

Sequenzer-Software Audacity, die für die<br />

Digitalisierung von Schallplatten benötigt<br />

wird. Die Installation geht einfach von<br />

der Hand und verlangt weder technischen<br />

Background noch zusätzliche Audiotreiber.<br />

Der Omnitronic DD-2520 wird direkt als<br />

USB-Eingabegerät sowohl vom Computer<br />

als auch Audacity erkannt. Die einzige<br />

Beschränkung während der Aufnahme<br />

ist seine festgesetzte Maximalauflösung<br />

von 16 Bit und 44,1 beziehungsweise 48<br />

Kilohertz (kHz). Wenn die Aufnahmen<br />

für eine CD-Audio bestimmt sind, entfällt<br />

somit zusätzliche Konvertierungsarbeit.<br />

Zum Abhören während der Aufnahme<br />

entschieden wir uns für die so genannte<br />

Hinterbandkontrolle und griffen das Audiosignal<br />

nicht vom Plattenspieler, sondern<br />

vom Computer ab. Etwaige Fehleinstellungen<br />

und Probleme auf der Aufnahme<br />

werden so direkt erkannt. Abgehört wird<br />

am besten über ein aktives Lautsprecherpaar,<br />

das an den Line-Ausgang des Computers<br />

angeschlossen wird. Aber auch ein<br />

USB-Stereo-Lautsprecherset oder die Weitergabe<br />

an einen Stereo-Receiver mittels<br />

Klinken-zu-Cinch-Adapter sind möglich.<br />

Wie die mitgelieferte Software funktioniert<br />

und was man bei der Digitalisierung<br />

beachten muss, erfahren Sie im Abschnitt<br />

„Audacity erklärt“.<br />

Der Omnitronic DD-2520 bietet alles was man für eine Digitalisierung<br />

braucht. Die USB-Leitung verbindet man direkt mit dem Computer<br />

Die <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Variante besteht aus einem Technics-Plattenspieler, einem<br />

Acoustic-Signature-Phono-Preamp sowie einem alternativen Abtastsystemen<br />

Schön langsam Bitte!<br />

Der Weg zur perfekten Aufnahme beginnt<br />

mit einer durchdachten Aufnahmekette.<br />

Am Anfang steht die Wahl des Abtastsystems.<br />

Wir haben uns für ein MC-System<br />

von Denon, den DL 103R entschieden, weil<br />

es im Klang sehr ausgeglichen ist und eine<br />

hohe Kanaltrennung bietet. Als Alternative<br />

können wir noch das Benz Micro Gold mit<br />

erhöhter Ausgangsspannung empfehlen. Es<br />

bietet gegenüber dem Denon einen etwas<br />

strafferen Klangcharakter und eignet sich<br />

unserer Meinung nach für schnell gespielte<br />

Musik mit modernen Instrumenten. Das Denon<br />

DL103R klingt etwas weicher und runder.<br />

Er überträgt subjektiv tiefere Bässe. Eine<br />

gute Figur macht das System vor allem aber<br />

bei ernster Musik.<br />

Montiert ist das System an einem bewährten<br />

Rundfunkprofi, der nur durch seine<br />

hohe Zuverlässigkeit und Robustheit schon<br />

vor mehr als 20 Jahren Einzug in die Clubkultur<br />

fand – damals ein Technics SL1200<br />

MK2 mit S-förmigen Tonarm und abnehmbarer<br />

Systemhalterung. Bevor Diskussionen<br />

zur Antriebsart und Tonarmresonanz aufkommen,<br />

möchte wir darauf verweisen,<br />

dass schon vor 16 Jahren Fachpublikationen<br />

feststellten, dass dieses Laufwerk mit anderen<br />

Größen von EMT oder den älteren<br />

Thorens-Laufwerken locker mithalten kann.<br />

Aber Sie haben die freie Wahl. Die Vorverstärkung<br />

übernimmt ein Phono-Preamp von<br />

Acoustic Signature Tango MK2, weil er neben<br />

seinen klanglichen Eigenschaften eine<br />

sehr gut von außen zugängliche Umschaltung<br />

der Eingangsanpassung für das Abtastsystem<br />

besitzt und damit kleine Variationsmöglichkeiten<br />

für die Aufnahme bietet.<br />

Für die Aufnahme auf ein beliebiges Rechnersystem<br />

wählten wir das RME Fireface<br />

UC aus, das viele Vorteile bietet. Zu diesen<br />

gehören der Klang, die hohe Stabilität der<br />

Treiber – egal ob für MAC oder PC, die momentan<br />

fast einzigartige Möglichkeit mit<br />

192 kHz via USB-Schnittstelle aufzunehmen<br />

und die Flexibilität der Ausstattung. Zuerst<br />

noch einige Tipps: Um Resonanzen und<br />

Mikrofonieeffekte am gesamten System<br />

für den Aufnahmevorgang auszuschließen,<br />

sollte das Abhören sehr leise, am besten<br />

mit Kopfhörer, stattfinden. Lautsprecher<br />

würden zu einem zu großen Übersprechen<br />

auf die Aufnahme führen. Zudem können<br />

Sie zum Staubschutz auch die Abdeckung<br />

des Plattenspielers schließen. Die Bilder auf<br />

Seite 22 sollen Aufbau, Verkabelung und<br />

Interfacesettings illustrieren.<br />

Ein Teil der Audioverbindungen findet wie<br />

gewohnt statt, indem wir den Plattenspieler<br />

an den Eingang des Phono-Preamps anschließen<br />

und dessen Ausgang mit den Inputs<br />

3 und 4 des Fireface UC verbinden. An<br />

dieser Stelle sind Adapter oder fertige Cinch<br />

auf 6,3 mm Mono Klinkenkabel notwendig.<br />

Ein symmetrischer Anschluss ist ebenfalls<br />

möglich, mit XLR auf Stereoklinke alternativ<br />

können auch direkt die Eingänge 1 und 2<br />

genutzt werden, die eine höhere Eingangsempfindlichkeit<br />

aufweisen.<br />

Inhalte 21


Anschluss Verkabelung<br />

Die Audioausgänge<br />

Die Verkabelung der Geräte<br />

Das RME-Mixer-Set-up<br />

1 2 3<br />

Zuerst klicken Sie auf das Schraubenschlüssel-Symbol<br />

von Kanal 3 (Bild 1). In dem sich<br />

seitlich öffnenden Bedienfeld klicken Sie<br />

auf den Schalter „Pad“ um die Eingangsempfindlichkeit<br />

abzusenken (Bild 2) und auf<br />

den Schalter „Stereo“ (Bild 3) um die beiden<br />

Kanäle 3 und 4 zu einem Stereopaar zu<br />

verkoppeln. Die Aktivierung der Felder wird<br />

mit einer roten Einfärbung bestätigt.<br />

4 5 6<br />

Der Pfeil zeigt den Knopf für den Inputlevel<br />

des ausgewähtlen Eingangskanals<br />

Digicheck bietet mehrere Funktionen zur Wahl,<br />

die für die genaue Aussteuerung hilfreich sind<br />

Hier die Eingangs- und Kanalauswahl-Einstellungen<br />

für unseren Workshop<br />

Jetzt ist es möglich, den Eingangspegel (Bild<br />

4) an die Empfindlichkeit der A/D-Wandler<br />

anzupassen. Vermeiden Sie auf jeden Fall<br />

eine Übersteuerung, denn eine Anpassung<br />

können Sie später im Aufnahmeprogramm<br />

ausführen. Die Wandlung erfolgt am Audiointerface<br />

mit 24 Bit. Aufgrund der hohen<br />

Auflösung ist es vernünftig, die Aussteuerung<br />

nur bis maximal minus 5 dBFs auf der Anzeige<br />

zu fahren. Dabei kann die Digichecksoftware<br />

von RME (Bild 5 und 6) hilfreich sein. Das RME<br />

Fireface UC bietet verschiedene Monitoringmöglichkeiten<br />

an. Zum einen können Sie auf<br />

der Frontseite einen Kopfhörer anschließen<br />

oder die rückseitigen analogen oder digitalen<br />

Ausgänge mit Ihrer Hi-Fi-Anlage verbinden.<br />

Dazu werden aufgrund der professionellen<br />

Anschlüsse Adapter oder Kabel mit 6,3-mm-<br />

Monoklinke auf Cinch nötig. Alternativ dazu<br />

kann auch der Kopfhörerausgang des Computers<br />

genutzt werden.<br />

Welche Samplingfrequenz* ist sinnvoll?<br />

Hohe Samplingfrequenzen* erweitern nicht<br />

nur prinzipbedingt den nutzbaren Frequenzbereich.<br />

Viel interessanter ist die feinere<br />

zeitliche Auflösung des Signals. Genauso<br />

interessant ist die Bit-Auflösung, je höher sie<br />

ist, desto mehr einzelne Spannungswerte stehen<br />

zur Rekonstruktion des analogen Signals<br />

zur Verfügung. Zusammen mit einer hohen<br />

Samplingfrequenz multipliziert sich also die<br />

darstellbare Informationstiefe. Bei sehr hochwertiger<br />

Technik kann sich daraus ein großer<br />

Vorteil für die Darstellung der räumlichen Dimensionen<br />

in einer Aufnahme ergeben, denn<br />

technisch-musikalische Impulse werden weniger<br />

verfälscht. Aber auch Aufnahmen, die in<br />

16 Bit 44,1 kHz also dem Standard CD-Format<br />

vorliegen, können hervorragend klingen. Sehr<br />

oft wurden diese Produktionen mit analogem<br />

Equipment durchgeführt und erst im Masteringprozess<br />

in das Format konvertiert. Für die<br />

Aufnahme in ein Rechnersystem ist es sinnvoll,<br />

die höchste mögliche Auflösung auszuschöpfen,<br />

wenn man weiß, dass nach der Aufnahme<br />

weitere Bearbeitungen erfolgen sollen. Wenn<br />

Sie nichts nachbearbeiten wollen, speichern<br />

Sie in dem Format (z. B. bis 24 Bit 96 kHz) in<br />

dem später gehört wird. Doch warum weisen<br />

wir explizit darauf hin? Die meisten Rechner<br />

arbeiten zurzeit mit 32 Bit Datenwörtern.<br />

Ist die Aufnahme im 32-Bit-Float-Format<br />

angelegt, ist sie dafür gut geeignet. Der<br />

Grund: Jede geringere Bit-Tiefe verlangt<br />

dem Prozessor zusätzliche Arbeitsschritte ab,<br />

bei denen bildlich betrachtet, so viele Bits<br />

ergänzt werden, bis 32 erreicht sind. Nach der<br />

Bearbeitung durch z. B. „Klicks entfernen“,<br />

„Entrauschen“ oder „Pegelanpassung“, wird<br />

die fertige Datei nur in dem Format gespeichert,<br />

das vorher ausgewählt wurde. Im<br />

schlechtesten Fall 16 Bit – Sie verlieren so 16<br />

Bit an Informationen, die hinzugefügt wurden<br />

durch endliches Löschen, weil der Prozessor<br />

ein 32-Bit-Datenwort ausgibt. Eine vertretbare<br />

Lösung ist das Dithering, das auch Audacity<br />

bietet. Audacity nimmt Audioformate bis 24<br />

Bit/96 kHz an, wer höher gehen möchte und<br />

noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten sucht,<br />

dem empfehlen wir Wavelab von Steinberg.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Aufnahmeformate<br />

Es gibt für die verlustfreien Formate WAV<br />

und AIFF verschiedene Modi. Da Speicherkapazität<br />

so günstig wie nie zuvor ist, sind<br />

die audiophilsten Aufnahmen in diesen Formaten<br />

vorzunehmen. Alle anderen Formate<br />

sind Exportformate wie Ogg, MP3 oder<br />

FLAC*. Diese beanspruchen bei der Wiedergabe<br />

etwas Prozessorleistung, da sie für die<br />

Wiedergabe über einen D/A-Wandler* erst<br />

wieder in einen Datenstrom gewandelt werden<br />

müssen, die der Wandler versteht. Hier<br />

haben es die beiden Formate WAV und AIFF<br />

leichter, da sie keiner so aufwendigen Decodierung/<br />

Aufbereitung bedürfen. Audio mit<br />

hoher Auflösung beansprucht Speicherplatz,<br />

hier einige Werte, die der Kalkulation dienen<br />

können. Die Exportformate können drastisch<br />

Speicherplatz sparen, der zum Teil bis<br />

auf ein Zehntel des CD-Formates abnimmt.<br />

Aufgrund der verschiedenen Datenreduktionsverfahren<br />

ist eine allgemeine<br />

Kalkulation schwierig.<br />

16 Bit/44,1 kHz, 1 min 2 CH: ca. 10.6 MByte<br />

16 Bit/48 kHz, 1 min 2 CH: ca. 11.5 MByte<br />

24 Bit/48 kHz, 1 min 2 CH: ca. 17.3 MByte<br />

24 Bit/96 kHz, 1 min 2 CH: ca. 34.6 MByte<br />

24 Bit/192 kHz, 1 min 2 CH: ca. 69,1 MByte<br />

32 Bit/96 kHz, 1 min 2 CH: ca. 46 MByte<br />

Achtung Aufnahme!<br />

Audacity ist eine sogenannte Sequencer-<br />

Software, ein Programm um digitale Audioaufnahmen<br />

anzufertigen und diese zu bearbeiten.<br />

Das Programm ist kostenfrei über<br />

die Hersteller-Website zu beziehen und liegt<br />

unserem Testgerät Omnitronic DD-2520 bereits<br />

bei. Die Software unterstützt die Betriebssysteme<br />

Windows, Mac sowie Linux/<br />

Unix. Nach der Programminstallation und<br />

dem Öffnen der Software wird automatisch<br />

ein neues Projekt angelegt. Speichert man<br />

das Projekt, bleiben alle digitalisierten Dateien<br />

zur späteren Weiterverarbeitung im<br />

Programm erhalten. Vor der eigentlichen<br />

Aufnahme müssen einige Grundkonfigurationen<br />

in der Menüleiste unter Bearbeiten –<br />

Einstellungen vorgenommen werden. In<br />

dem sich geöffneten Fenster wählt man den<br />

ersten Reiter „Audio E/A“ zur Eingangs- und<br />

Ausgangswahl. Für unsere Quick‘n‘Dirty-<br />

Variante nutzen wir die interne Soundkarte<br />

zur Wiedergabe und wählen diese im ersten<br />

Menüpunkt aus. Bei einem Standard-Windows-PC<br />

wird diese meist als Realtek-HD-<br />

Audio-Output angezeigt. Benutzen Sie eine<br />

externe USB-Soundkarte wie das Fireface<br />

UC unserer Nice‘n‘Smooth-Version, ist diese<br />

auszuwählen. Im Punkt Aufnahmegerät<br />

wird nun der Zuspieler ausgewählt. Der<br />

Omnitronic DD-2520 wird hier nicht mit seinem<br />

eigentlichen Namen, sondern mit USB-<br />

Audio-CODEC angezeigt, da Windows hier<br />

nur einen Standard-USB-Zuspieler erkennt.<br />

Das Fireface UC wird hingegen dank eigener<br />

Treiber mit vollem Namen dargestellt.<br />

Anschließend wählt man unter Anzahl der<br />

Kanäle Zwei (Stereo). Mit dem Häckchen<br />

für Software-Playtrough sagen wir dem<br />

Programm, dass parallel zur Aufnahme die<br />

Audioausgabe erfolgen soll. Im zweiten Reiter<br />

unter Qualität werden die Samplerate*<br />

und Bitauflösung* eingestellt. Generell<br />

gilt: je höher die Auswahl desto besser die<br />

Qualität und so größer der Speicherplatzbedarf.<br />

Für unsere Quick‘n‘Dirty-Variante<br />

wählen wir die vom Schallplattenspieler<br />

angegebenen Höchstraten 48 kHz für die<br />

Samplefrequenz und 16 Bit als Sampleformat.<br />

Unserer Nice‘n‘Smooth-Digitalisierung<br />

gönnen wir hingegen die volle Auflösung<br />

mit 32-Bit-Fließkomma und dem Audacity-<br />

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CEOL. Netzwerk-Musik-System. Es ist Zeit, Musik neu zu entdecken: mit der CEOL von Denon. Dieses System der nächsten<br />

Generation schenkt Ihnen die Freiheit, den Original Denon Sound zu genießen – und das von nahezu jeder erhältlichen Medienquelle.<br />

Dabei liefert die CEOL immer genau das, was Sie von Denon erwarten: „The exact sound as intended by the artist.“ Fragen<br />

Sie doch mal die schwedischen Gitarren-Helden von Royal Republic. Die können ihre Ohren nämlich kaum mehr davon lassen.<br />

Und seit sie die CEOL Remote App fürs iPhone entdeckt haben, sind auch ihre Hände ständig in Action!<br />

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Denon ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.<br />

Da machen Ihre Ohren<br />

Augen:<br />

der kraftvolle Verstärker<br />

schickt kristallklaren<br />

Sound an die stylishen<br />

Lautsprecher.<br />

Wissen 23


Höchstwert 96 kHz. Die voreingestellten<br />

Dithering-Settings (betreffen den rechnerinternen<br />

Umgang mit der Datenwortbreite)<br />

behalten wir bei, um eine originalgetreuere<br />

Wiedergabe zu ermöglichen. Der dritte Reiter<br />

legt das Exportformat fest, auf das wir<br />

im Kasten Aufnahmeformate etwas näher<br />

eingehen. Mit Klick auf OK bestätigen wir<br />

unsere Auswahl. Um direkt von der Software<br />

aus zu hören, klickt man auf das Mikrofonsymbol,<br />

das sich unter der Eingangsaussteuerungsanzeige<br />

befindet und wählen<br />

„Eingangssignal hören“. Ist der Plattenspieler<br />

in Betrieb gesetzt, kann die Aufnahme<br />

über den großen roten Aufnahme-Button in<br />

der oberen Auswahlzeile gestartet werden.<br />

Audacity legt dafür eine neue Stereospur<br />

an und zwei große durchlaufende Wellenformen<br />

sind bei entsprechendem Eingangssignal<br />

auf dem Computerbildschirm<br />

zu sehen. Dies ist Ihr erster digitalisierter<br />

Schallplattentitel. Da verschiedene Schallplatten<br />

unterschiedlich ausgesteuert sind,<br />

sollten diese anschließend im Pegel aneinander<br />

angepasst werden. Mit strg + A wird<br />

die komplette Stereodatei markiert und anschließend<br />

in der Menüleiste unter Effekte –<br />

Normalisieren im Pegel angepasst. Wie Sie<br />

ungewollte Nebengeräusche aus der Aufnahme<br />

entfernen und aus einer 20-minütigen-Stereodatei<br />

einzelne Titel exportieren,<br />

erfahren Sie in unserem fortführenden Artikel<br />

auf den Seiten 26–27.<br />

Hier wird das Aufnahmegerät ausgewählt Die Formateinstellung für die Aufnahme Die Einstellung des Exportformates<br />

So wird das Eingangssignal abgehört Die Pegelanpassung – Normalisierung Die rote Schaltfläche ist der Aufnahme-Button<br />

Klangliches Fazit<br />

Die Aufnahme der USB-Variante mit 16 Bit/48<br />

kHz klingt deutlich lauter, mit einer geringeren<br />

Abbildung der tiefsten und höchsten<br />

Frequenzen. Die Referenzaufnahmen, die in<br />

das 24 Bit/96 kHz Exportformat gewandelt<br />

und mit dem Denon oder Benz Micro Abtastsystem<br />

erstellt wurden, haben dagegen<br />

einen wirklich hohen Auflösungscharakter<br />

in der räumlichen Dimension. Was bei der<br />

USB-Lösung vordergründig im Klangbild<br />

lag, konnte sich in der audiophilen Variante<br />

eindeutig besser staffeln. Denn hier waren<br />

Bässe tiefreichender und konturierter abgebildet.<br />

In den höchsten Frequenzen erreichte<br />

die Zeichnung einen viel weicheren und natürlicheren<br />

Klangeindruck; das Gleiche gilt<br />

auch für den Präsenzbereich. Hier waren<br />

keine Härten oder Schärfen bei Bläsern oder<br />

Gesangstimmen zu vernehmen. An dieser<br />

Stelle zeigte sich die USB-Lösung etwas grober,<br />

aber nicht vordergründig negativ. Es<br />

beschlich uns etwas das Gefühl, als ob hier<br />

ein Dynamikkompressor wie ein Limiter vor<br />

der A/D-Wandlung zum Einsatz kommt. Das<br />

deutlich lautere Gesamtergebnis unterstützt<br />

diese Annahme.<br />

Auch Plattenknistern kann schnelle Pegelsprünge<br />

hervorrufen und zur Übersteuerung<br />

führen. Dies war nicht der Fall, weil eine<br />

„Limiterschaltung“ in der USB-Variante dies<br />

es verhindert hat. In der hochauflösenden<br />

Formaten haben wir für solche Sprünge<br />

etwas Aussteuerungsreserve gelassen, um<br />

sie dann in der leichten Nachbearbeitung<br />

anzugleichen. Abschließend können wir<br />

sagen, dass das Ergebnis des USB-Plattenspielers<br />

für diejenigen ein enormer Gewinn<br />

ist, die ihre Platten schnell und ohne großen<br />

Ressourcenaufwand auf die Festplatte<br />

bannen wollen. Wer aber Vinylschätze hat<br />

und diese auch in keiner anderen neuen<br />

medialen Veröffentlichung erwerben<br />

kann oder will, der ist mit der audiophilen<br />

Lösung am besten bedient – zumal diese<br />

noch steigerbar ist und von uns hier nur in<br />

einer Beispielkonstellation bearbeitet wurde.<br />

Bild A zeigt den Frequenzgang einer<br />

A<br />

B<br />

aufgenommenen Schallplattenpassagemittels<br />

der USB-Lösung mit 16 Bit/48 kHz. In<br />

der unteren Grafik ist nahezu die gleiche<br />

Passage abgebildet nur mit der audiophilen<br />

Aufnahmemethode. Der deutlichste<br />

und objektiv messbare Unterschied liegt<br />

rechts außen in den Grafiken: Bild B zeigt<br />

noch deutliche Signalanteile im Frequenzgang<br />

20 kHz bis 30 kHz, eine Hörbarkeit<br />

dieser Obertonanteile sei dahingestellt und<br />

trotzdem haben sie für das gesamte Klangereignis<br />

eine Bedeutung. In der oberen<br />

Grafik endet der Signalverlauf sehr abrupt<br />

bei ca. 24 kHz aufgrund der Samplingrate<br />

von 48 kHz.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Wir bedanken uns bei Ihnen, den Lesern,<br />

die sich bei der Preisvergabe der Leserwahl 2011<br />

wieder für innovative Bose Technologien<br />

entschieden haben.<br />

Wir bedanken uns<br />

bei den Redakteuren des Auerbach Verlages,<br />

die den Innovationspreis 2011<br />

an das Bose ® VideoWave ®<br />

Entertainment System<br />

vergeben haben.<br />

Wir verstehen diese besonderen Auszeichnungen<br />

als Verpflichtung für die Zukunft.<br />

Bose GmbH • Max-Planck-Str. 36 • D-61381 Friedrichsdorf • Tel.: (0 61 72) 71 04-0 • Fax: (0 61 72) 71 04-19 • Internet: www.bose.de<br />

Bose Ges.m.b.H. • Wienerbergstraße 7 • A-1100 Wien • Tel.: (01) 6 04 04 34-0 • Fax: (01) 6 04 04 34-23 • Internet: www.bose.at


Der goldene Schnitt<br />

Um eine selbst angefertigte Tonaufnahme oder Schallplattendigitalisierung sauber zu<br />

bekommen, bedarf es nicht all zu viel. Wir zeigen auf verständliche Weise, wie dies<br />

funktioniert.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Sie haben es geschafft. Die ersten Schallplatten<br />

befinden sich als digitale Datei<br />

auf Ihrem Computer und warten nun darauf,<br />

über das Netzwerk gestreamt oder auf<br />

CD verewigt werden. Dies ist zwar bereits<br />

möglich nur den Luxus einer separaten Titelanwahl,<br />

wie man sie von der CD gewohnt<br />

ist, bieten die Dateien jetzt noch nicht. Je<br />

nach Digitalisierungsvariante, äußeren Störeinflüssen<br />

und dem Alter der Vinyls können<br />

einige unschöne Knackser und Rauschen<br />

mit in die digitale Welt übernommen worden<br />

sein, die es nun zu entfernen gilt. Dazu<br />

bedienen wir uns wieder des Freeware-Programmes<br />

Audacity, das bereits in unserem<br />

Digitalisierungsworkshop näher vorgestellt<br />

wurde. Nach dem Programmstart wählen<br />

wir unter Projekt – „Audio Importieren“<br />

und geben den Pfad der zu bearbeitenden<br />

Audiodatei an. Diese erscheint in einer eigenständige<br />

Spur und wird als Wellenform<br />

dargestellt. Die Namensvergabe sowie den<br />

Abgleich von Bitauflösung* und Samplerate*<br />

zum Aufnahmeprogramm nehmen<br />

wir vor dem Speichern des Projektes<br />

im Spurenkopf vor. Um etwas näher in die<br />

Wellenform hineinzuschauen, ziehen wir<br />

diese am unteren <strong>End</strong>e der Wellenform<br />

mit der Maus einfach auf. Mit ausgewähltem<br />

Lupen-Werkzeug aus der Tool-Kiste<br />

am linken oberen Bildschirmrand können<br />

wir einen Bereich markieren, um ihn automatisch<br />

zu vergrößern. Bei gedrückter<br />

Umschalttaste erhält der Lupen-Cursor ein<br />

Minus-Symbol, wodurch sich die Wellenform<br />

wieder beliebig verkleinern lässt. Zum<br />

Abspielen, Unterbrechen und Bewegen<br />

durch die Datei, dienen die sechs kreisrunden<br />

Buttons am oberen Bildschirmrand. Um<br />

Störgeräusche, die während der Aufnahme<br />

entstanden sind zu entfernen, greifen wir<br />

erneut auf die Tool-Kiste zu und wählen<br />

das Auswahlwerkzeug. Jetzt markieren wir<br />

per Mausklick den Störbereich und löschen<br />

diesen mit der Korrektur- oder Entfernen-<br />

Taste der Computertastatur. Die einzelnen<br />

Schritte sind jederzeit unter Bearbeiten/<br />

Rückgängig widerrufbar.<br />

Ausgerauscht<br />

Sind erst einmal die gröbsten Schnitzer entfernt,<br />

bietet Audacity weiterhin die Möglichkeit<br />

den ungewollten Rauschteppich in<br />

Ruhepassagen zu entfernen. Dazu markieren<br />

wir den störenden Bereich und wählen<br />

unter Effekt / Rauschentfernung aus. Nachdem<br />

wir im neuen Fenster das Rauschprofil<br />

ermittelt haben, können wir die Intensität<br />

der Bearbeitung regulieren und vor dem<br />

Anwenden probehören. Je nach gewähltem<br />

Grad der Bearbeitung bleiben nur noch vereinzelte<br />

Klickgeräusche zurück, die nach bereits<br />

genannter Methode entfernt werden<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


können. Sind die Audiodateien erst einmal<br />

von ihren Nebengeräuschen befreit, kann<br />

die mitunter 20-Minütige-Aufnahme in ihre<br />

einzelnen Titel zerlegt werden. Dazu setzen<br />

wir an allen Song-Übergängen sogenannte<br />

Schnittpunkte. Wir klicken dafür mit dem<br />

Auswahlwerkzeug auf den entsprechenden<br />

Bereich und drücken auf der Computertastatur<br />

die Tastenkombination „Ctrl + B.“ Übersichtshalber<br />

werden alle Schnittpunkte auf<br />

einer separaten Textspur unterhalb der Wellenform<br />

angezeigt. Diesen Punkt wiederholen<br />

wir für jede gewünschte Auftrennung.<br />

Soll eine bereits gesetzte Markierung wieder<br />

gelöscht werden, ist dies mit „Ctrl + L“<br />

möglich. Als nächsten Schritt gehen wir<br />

in das Dateimenü und wählen „Mehrere<br />

Dateien exportieren“. In einem neuen<br />

Fenster wählen wir eines der folgenden<br />

Exportformate aus: WAV, MP3 und Ogg.<br />

Wer seine Dateien anschließend auf eine<br />

Audio-CD brennen möchte, sollte hier das<br />

WAV-Format auswählen. Nun setzen wir<br />

ein Häkchen bei Textmarken, da unsere Da-<br />

tei an den zuvor erstellten Schnittpunkten<br />

geteilt werden soll. Bei der Namensvergabe<br />

empfiehlt sich eine durchgehende Nummerierung,<br />

um zu einem späteren Zeitpunkt<br />

noch den Überblick zu behalten. Mit Klick<br />

auf Export werden die Dateien nach unseren<br />

Einstellungen exportiert und in den<br />

angegeben Pfad abgespeichert. Wie Sie<br />

die Dateien betaggen, bebildern und mit<br />

Zusatzinformationen versehen, erfahren Sie<br />

im zweiten Teil unseres Workshops in der<br />

folgenden Ausgabe der Audio Test.<br />

Befinden sich mehrere Audiospuren in einer<br />

Session, können ausgewählte Spuren mit dem<br />

Solo-Button angehört werden<br />

Die Audiospuren lassen sich an ihrem unteren<br />

<strong>End</strong>e über den kompletten Bildschirmbereich<br />

aufziehen<br />

Mit einer herangezoomten Ansicht gelingt das<br />

Bearbeiten der Audiotracks noch komfortabler<br />

und augenfreundlicher<br />

Die vergrößerte Wellenformdarstellung<br />

erlaubt es Markierungen und Schnitte exakt<br />

zu setzen<br />

Die Wiedergabe,- Stop- und Skip-Funktionen<br />

unterhalb der Menüleiste sind bereits von gängigen<br />

Hi-Fi-Abspielgeräten her bekannt<br />

Um einzelne Bereiche zu entfernen, werden<br />

diese nacheinander mit dem Auswahlwerkzeug<br />

markiert und über die Tastatur gelöscht<br />

Wie in jedem Bearbeitungsprogramm lassen<br />

sich die einzelnen Arbeitsschritte einfach<br />

widerrufen<br />

Audacity bietet bereits ein eigenes Rauschunterdrückungs-Tool,<br />

das die Schneidearbeit<br />

übernimmt<br />

Der Grad der zuvor gewählten Rauschunterdrückung<br />

entscheidet über die Intensität des<br />

Ergebnisses<br />

Um eine digitalisierte Schallplattenseite in ihre<br />

einzelnen Musiktitel zu zerlegen, werden die<br />

Songübergänge mit Lesemarkern versehen<br />

Das Setzen der Marker am Anfang und <strong>End</strong>e<br />

der Spur ist für den folgenden Exportforgang<br />

von Bedeutung<br />

Bei einer Schallplattendigitalisierung empfehlen<br />

wir, die abgebildeten Einstellungen<br />

vorzunehmen<br />

Inhalte 27


Schwarzes Gold waschen<br />

Im Plattenschrank schlummern die Schätze sicher verwahrt in Klarsichthüllen und mit<br />

Samthandschuhen geführt landen Sie regelmäßig auf dem Plattenteller. Knisternd<br />

drehen Sie ihre Runden und dienen neben der Unterhaltung leider auch als Staubfänger.<br />

Wir haben drei Plattenwaschmaschinen ausprobiert.<br />

Plattenwaschmaschinen für Einsteiger und Profis im Überblick<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Gerät<br />

Bürste/<br />

Reinigungsflüssigkeit<br />

Absaug-<br />

Funktion<br />

Bedienung<br />

Besonderheiten<br />

Reinigungsgrad<br />

Anleitung<br />

Maße<br />

(B × H × T)<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Clear Audio Double<br />

Matrix Professional<br />

Okki Nokki MK II<br />

Knosti Disco-Antistat<br />

ja/ja<br />

(antistatisch)<br />

ja/ja<br />

(antistatisch)<br />

ja/ja<br />

(antistatisch)<br />

ja<br />

(Vacuum-<br />

Ansatz)<br />

ja<br />

(Vacuum-<br />

Ansatz)<br />

automatisch<br />

Drehrichtung<br />

umschaltbar,<br />

Geschwindigkeit<br />

anpassbar,<br />

reinigt<br />

doppelseitig<br />

halbautomatisch<br />

Tellerdrehrichtung<br />

umschaltbar<br />

nein manuell Abtropfständer<br />

inklusive<br />

sehr g ut sehr g ut 38,5 × 26,5 ×<br />

41 cm<br />

16,5 kg 2 500 Euro<br />

sehr gut befriedigend 36 × 23 × 36 cm 7 kg 399 Euro<br />

befriedigend befriedigend 33,6 × 17,9 ×<br />

8,3 cm<br />

2,3 kg 49,90 Euro<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Clear Audio, Knosti, Okko Nokki<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


In der Regel haben viele Schallplatten<br />

schon ein paar Jährchen auf<br />

dem Buckel und das von Fingerabdrücken<br />

abgesonderte Fett zieht Staub<br />

magisch an, der sich beim Abspielen<br />

durch den Druck der Nadel immer<br />

tiefer in die Rillen frisst. Das kommt<br />

der Klangqualität natürlich nicht zugute<br />

und das charakteristische Knistern<br />

kann liebgewonnene Songs<br />

gänzlich verstümmeln. Aufgrund der<br />

statischen Eigenschaften von Vinyl<br />

gestaltet sich eine effiziente Säuberung<br />

aber schwerer als gedacht.<br />

Erst mit einer Plattenwaschmaschine<br />

können Sie Ihre Schätze wirkungsvoll<br />

reinigen. Wir haben uns drei Ansätze<br />

näher angeschaut und zeigen Ihnen,<br />

was Sie von der <strong>Einstieg</strong>s-, Mittel- und<br />

Profiklasse erwarten können.<br />

Der richtige Dreh<br />

Seit <strong>End</strong>e der Siebziger Jahre haben<br />

die Zubehör-Spezialisten von Knosti<br />

das Disco-Antistat-Schallplatten-<br />

Waschgerät im Programm. Das Set kostet<br />

rund 50 Euro und bringt alles mit,<br />

was Sie für eine Reinigung benötigen.<br />

Neben der eigentlichen Anlage inklusive<br />

der Reinigungsflüssigkeit (Etylalkohol)<br />

findet sich noch ein Abtropfständer<br />

und ein Trichter im Karton –<br />

so können Sie die Flüssigkeit wieder<br />

zurück füllen und öfter verwenden.<br />

Der Prozess gestaltet sich jedoch als<br />

problematisch und Sie sollten mehrere<br />

Lagen Papiertücher griffbereit<br />

haben, denn ohne Verschütten geht<br />

das Ganze nicht vonstatten. Im Inneren<br />

der Wascheinheit sorgen mehrere<br />

Bürsten aus Ziegenhaar für die Reinigung.<br />

Die Schallplatte wird durch<br />

eine simple Vorrichtung eingehängt<br />

und so bis zur Hälfte in die Flüssigkeit<br />

eingetaucht. Um den Reinigungsprozess<br />

zu starten, müssen Sie die Platte<br />

mit der Hand mehrmals durch das<br />

Bad drehen und sie anschließend einige<br />

Minuten trocknen lassen. Da die<br />

Konstruktion komplett aus Plastik ist,<br />

fühlt sich alles ein wenig wackelig an<br />

und zudem lässt sich ein Handkontakt<br />

mit der streng riechenden Flüssigkeit<br />

nicht vermeiden. Die Schallplatte sah<br />

nach der Reinigung aus wie neu, bei<br />

genauerem Hinsehen konnten wir jedoch<br />

noch Mikropartikel in den Rillen ausmachen<br />

und leider hat die Flüssigkeit trotz<br />

korrekter Montage der Etikettendichtschale<br />

das Label der Platte durchgeweicht.<br />

Für echte Musikliebhaber: Die Double Matrix Professional<br />

von Clearaudio glänzt mit hochwertiger Verarbeitung und<br />

die Reinigung läuft beidseitig inklusive Absaugprozess auf<br />

Knopfdruck statt<br />

Bei der Plattenwaschmaschine Okki Nokki MK II müssen Sie die<br />

Reinigungsflüssigkeit mit der mitgelieferten Bürste manuell<br />

auftragen und die Absaugvorrichtung sorgt für eine echte<br />

Tiefenreinigung<br />

Die Etikettendichtschale der Disco-Antistat Schallplattenwaschmaschine<br />

verfügt leider über keine Gummidichtung und<br />

schließt nur unzureichend ab. Im Test wurde ein Label mit der<br />

Reinigungsflüssigkeit durchnässt<br />

Auf Knopfdruck<br />

Die Okki Nokki MK II sieht aus wie ein<br />

hochgewachsener Plattenspieler und neben<br />

der Anlage liegt noch eine Bürste und<br />

die Reinigungsflüssigkeit bei. Diese müssen<br />

Sie mit Wasser ansetzen, das mitgelieferte<br />

Fläschchen soll für rund einen Liter reichen.<br />

Etwaige Adapter für Singles oder<br />

eine Abdeckhaube müssen Sie separat<br />

erwerben. Nach dem Sie die Schallplatte<br />

auf dem Teller platziert haben, kann die<br />

angesetzte Flüssigkeit mithilfe der Bürste<br />

vorsichtig aufgetragen werden. Auf Knopfdruck<br />

dreht sich der Plattenteller vor- oder<br />

rückwärts und die Flüssigkeit wird effektiv<br />

in die Rillen verteilt. Um die Reinigung<br />

abzuschließen, platzieren Sie den Absaugarm<br />

über der Platte und aktivieren die Vakuumfunktion.<br />

So wird der von der<br />

Flüssigkeit gebundene Schmutz ohne<br />

Rückstände abgesaugt und die Okki<br />

Nokki MK II bietet eine echte Tiefenreinigung.<br />

Die gesammelte Flüssigkeit<br />

können Sie bei Bedarf über einen Abflussschlauch<br />

ablassen. Umständlich:<br />

Der Waschvorgang findet immer nur<br />

für eine Seite der Schallplatte statt<br />

und für eine Komplettreinigung müssen<br />

Sie die Platte umdrehen.<br />

Wundermaschine<br />

Die Double Matrix Professional von<br />

Clearaudio ist der Mercedes unter<br />

den Plattenwaschanlagen. Das Gerät<br />

ist vorbildlich verarbeitet und bringt<br />

mit seinen 16,5 Kilogramm ein staatliches<br />

Gewicht auf die Waage. Der<br />

Ersteindruck bleibt auch beim Lesen<br />

der Anleitung erhalten, die Sie anhand<br />

vieler Abbildungen mit dem<br />

Reinigungsprozess vertraut macht.<br />

Die Double Matrix Professional arbeitet<br />

nahezu vollautomatisch und<br />

Sie können neben der Drehrichtung<br />

auch die Geschwindigkeit stufenlos<br />

anpassen. Die Reinigungsflüssigkeit<br />

wird direkt in das Gerät gefühlt und<br />

auf Knopfdruck auf der Schallplatte<br />

verteilt. Die mitgelieferte Menge<br />

soll für mehr als 100 Reinigungsvorgänge<br />

ausreichen. Neodymmagnete<br />

sorgen dabei stets für den korrekten<br />

Auflagedruck. Natürlich bietet auch<br />

das <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Modell eine Absaugfunktion<br />

– sauberer und schonender<br />

können Sie eine Schallplatte nicht<br />

reinigen. Die gebrauchte Flüssigkeit<br />

können Sie bei Bedarf bequem über<br />

einen Schlauch ablassen. Besonders<br />

praktisch: Der Reinigungsvorgang findet<br />

für beide Seiten der Schallplatte<br />

gleichtzeitig statt.<br />

Klangrestauratoren<br />

Wenn Sie Ihrem Schallplattenarchiv<br />

eine echte Tiefenreinigung spendieren<br />

wollen, kommt nur die Okki<br />

Nokki MK II respektive Double Matrix<br />

Professional von Clearaudio infrage.<br />

Letztere erweist sich zudem als noch<br />

komfortabler und präsentiert sich<br />

auch optisch beeindruckend. Der<br />

Beitrag von Knosti richtet sich eher<br />

an Gelegenheitshörer und kann auch bei<br />

der Bedienung nicht vollends überzeugen.<br />

Die Problematik der statischen Aufladung<br />

können hingegen alle Anlagen nur für<br />

den Augenblick der Reinigung lösen, denn<br />

diese Eigenschaft liegt in der Natur des Vinyls<br />

– auch wenn die Hersteller uns vom<br />

Gegenteil überzeugen wollen. Aber so ist<br />

eine Plattenwaschmaschine eben eine Anschaffung<br />

für die Zukunft, mit der Sie die<br />

Klangqualität Ihrer Schätze dauerhaft aufrechterhalten<br />

können.<br />

Inhalte 29


Modern bedient<br />

Moderne AV-Receiver bieten inzwischen vielfältigste Optionen. Dazu gesellt sich<br />

nunmehr auch die Möglichkeit, die Heimkinoverstärker mittels iPhone, iPod Touch<br />

oder iPad zu bedienen. Wir stellen Apps für AV-Receiver von Onkyo, Marantz und<br />

Sony vor, gehen auf die Bedienung ein und zeigen unsere Praxiseindrücke auf.<br />

VON THOMAS KÖHRE<br />

Zu modernen Haushalten gehören inzwischen<br />

immer mehr Mobilgeräte. Ob<br />

Smartphone oder Tablet-PC, mit den Mobilgeräten<br />

gelangen nicht nur aktuelle Informationen<br />

aus dem Internet einfach und<br />

bequem auf den Bildschirm. Das Gerät hält<br />

aber noch weitere Interaktionsmöglichkeiten<br />

bereit. Der Schlüssel dazu liegt in den Zusatzanwendungen,<br />

die aus dem Internet auf<br />

das Mobilgerät geladen werden können.<br />

iOS im Vorteil<br />

Die bekanntesten Geräte sind sicherlich<br />

iPhone und iPad von Branchenprimus Apple.<br />

Sie erfreuen sich einer weiterhin ungebrochenen<br />

Nachfrage. Das Mobiltelefon iPhone<br />

verfügt über einen berührungsempfindlichen<br />

Bildschirm und kann ebenso wie der<br />

mit einem 9,7 Zoll großen Bildschirm ausgestatteten<br />

Tablet-Computer iPad auf eine Bibliothek<br />

von Millionen Anwendungen (sogenannte<br />

Apps) zugreifen und herunterladen.<br />

Apple hat dazu einen eigenen Marktplatz<br />

geschaffen, über den freie wie kostenpflichtige<br />

Apps bezogen werden können. Der<br />

Grund für diese gigantische Auswahl ist klar:<br />

Inzwischen sind weit mehr als 50 Millionen<br />

iPhones verkauft. Mehr als 10 Millionen Geräte<br />

sind vom iPad bei den Kunden. Allein im<br />

1. Quartal 2011 sollen mehr als 6 Millionen<br />

weitere iPads weltweit über die Ladentische<br />

wandern. Schon bald wird die 100-Millionen-Marke<br />

überschritten. Der Markt ist also<br />

von exorbitanter Größe. Den preiswerten<br />

<strong>Einstieg</strong> in die Nutzung von Apps stellt ein<br />

MP3-Player dar. Der iPod Touch von Apple in<br />

der Generation 4 bietet bis auf den Telefon-<br />

Teil gleiche Funktionalitäten. Preislich dringt<br />

das 8-GByte-Modell in die Bereiche vor, die<br />

hochwertigen Universalfernbedienungen<br />

vorbehalten bleiben. Oftmals verfügen diese<br />

jedoch über keine Zusatzfunktionalität wie<br />

ein großer farbenfroher Touchscreen oder<br />

gar eines App-Stores. Diese lassen sich via<br />

App-Store auf den ipod Touch laden.<br />

Keine klassische Fernbedienung<br />

Einen Nachteil haben die mobilen Begleiter<br />

jedoch im Laufe der Zeit gewonnen: die fehlende<br />

Infrarot-Schnittstelle. Diese gehörte<br />

bis vor einigen Jahren noch zur Standard-<br />

Ausstattung eines Mittelklasse-Mobiltelefons.<br />

Über die gleiche Schnittstelle, nämlich<br />

über Infrarot, gelangen die Signale von der<br />

klassischen Fernbedienung zum AV-Receiver<br />

wie auch zu fast jeder anderen Unterhaltungselektronik.<br />

In diesem Bereich ist das<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Qualität im App-Store zählt<br />

Eine App muss, bevor die Entwickler an die<br />

Implementation vieler Funktionen gehen, zunächst<br />

stabil laufen und die Grundfunktionen<br />

zuverlässig zur Verfügung stellen. Dies ist bei<br />

den Apps der Fall. Selten kam es zu Verbindungsproblemen<br />

in unserem gut gefüllten<br />

Testnetzwerk. Doch Diagnosemöglichkeiten<br />

sind bei den Apps rar. Gerade im Anfangs-<br />

Stadium einer langen Entwicklungsphase von<br />

iOS-Apps, sollten die Entwickler dem Nutzer<br />

Möglichkeiten an die Hand geben, tiefer<br />

gehende Einstellungen vorzunehmen. Das<br />

erlaubt bei Auftreten von Verbindungsproblemen<br />

eine genauere Fehlerdiagnose und eine<br />

einfachere Lösungsfindung. Denn eines wird<br />

beim Einstellen von Apps immer wieder vergessen:<br />

unzufriedene Nutzer können auf kurzem<br />

Weg ihr Missfallen über nicht funktionierende<br />

Apps und Funktionen kundtun. Eine schlechte<br />

Bewertung von unausgereiften Apps sind im<br />

App-Store Gang und Gebe.<br />

Thema Infrarot noch üblich. Inzwischen bieten<br />

findige Unternehmen spezielle Adapter<br />

an, die angeschlossen an den Kombi-Anschluss<br />

eines iPhone, iPad oder iPod Touch<br />

eine IR-Schnittstelle hinzufügen. Mit einer<br />

passenden App ist dann eine Steuerung<br />

von Unterhaltungselektronik umsetzbar. Die<br />

Funktionen entsprechen dann meist denen<br />

der Originalfernbedienung. Doch diese Variante<br />

der Steuerung von AV-Receivern soll<br />

nicht im Mittelpunkt dieses Artikels stehen.<br />

Bildschirmgröße begrenzt. Noch sind für die<br />

Apps nur die Bildschirm-Auflösung von iPhone<br />

und iPod Touch vorgesehen. Für das iPad<br />

sind noch keine speziellen Varianten vorhanden.<br />

So könnten mehr Funktionen etabliert<br />

werden, als es die Standardfernbedienung<br />

zulässt und auch das Design und die Optik<br />

der Tasten berücksichtigt werden.<br />

Als Nachteil ist natürlich die höhere Empfindlichkeit<br />

der Geräte zu sehen. Auch die beschränkte<br />

Akkulaufzeit ist nicht mit der Ausdauer<br />

von mehreren Monaten von üblichen<br />

IR-Fernbedienungen vergleichbar. Zudem ist<br />

eine Mehrnutzerlösung nur mit dieser App<br />

schwierig. Jeder Anwender muss die App<br />

auf seinem Mobilgerät laden. Eine gleichzeitige<br />

Nutzung ist hingegen oft vorgesehen.<br />

Voraussetzungen<br />

Die Übermittlung der Eingabedaten erfolgt<br />

via Netzwerk. Über diesen Weg werden<br />

Informationen vom Receiver zur Fernbedienungs-Anwendung<br />

und zurückübertragen.<br />

Deshalb ist es notwendig, dass der AV-Receiver<br />

mit dem Heimnetzwerk verbunden ist.<br />

Eine Internet-Anbindung ist nicht zwingend<br />

erforderlich, jedoch bieten unsere Test-AV-<br />

Receiver vielfältige Internetfunktionen. In<br />

der Regel befindet sich ein DSL-Router mit<br />

im Netzwerk. Eine automatische Adressvergabe<br />

per DHCP erleichtert die Einrichtung.<br />

Die IP-Adresse kann bei allen AV-Receivern<br />

mit Netzwerkschnittstelle auch manuell eingestellt<br />

werden. Das iPhone, das iPad oder<br />

der iPod Touch muss ebenfalls in das gleiche<br />

Netzwerk (mit den gleichen Daten) eingebunden<br />

werden.<br />

Onkyo Remote<br />

Die erste App in diesem Vergleich stammt<br />

von Onkyo. Die „Onkyo Remote“ ist im App-<br />

Store unter der gleichnamigen Bezeichnung<br />

zu finden und kostenlos zu haben. Sie ist für<br />

die Bildschirmauflösung des iPhone und des<br />

iPod Touch optimiert. IPad-Nutzer können<br />

die App aufzoomen. Es werden Geräte ab<br />

Generation 3 und iOS 4.2 vorausgesetzt.<br />

Die Steuerdaten werden über das Netzwerk<br />

an den Receiver geleitet. Eine IR-Steuerung<br />

ist nicht vorgesehen. Wir haben die App in<br />

Verbindung mit dem Onkyo TX-NR5008 getestet.<br />

Sie ist aber auch für rund ein Dutzend<br />

weiterer Geräte aus den Modelljahren 2009,<br />

2010 und 2011 geeignet. Vor der Einrichtung<br />

der App, müssen einige Einstellungen mithilfe<br />

der mitgelieferten Fernbedienung im Geräte-Menü<br />

vorgenommen werden. Dazu navigieren<br />

Sie über das „Setup“ zu „Hardware<br />

Setup“/ „Netzwerk“. Hier muss zunächst der<br />

Receiver mit Daten für das Heimnetzwerk<br />

versorgt werden, bevor Sie auf der zweiten<br />

Seite dieses Menü die „Steuerung“ aktivieren.<br />

Die „Port Nummer“ behalten Sie gleich.<br />

Bestätigen Sie die Einstellungen zuletzt.<br />

Starten Sie nun die „Onkyo Remote“. Die<br />

Anwendung ist nur in englischer Sprache<br />

Die bessere Fernbedienung<br />

Großer Beliebtheit erfreuen sich All-in-<br />

One-Fernbedienungen. Sie ermöglichen die<br />

Bedienung verschiedener Unterhaltungselektronik-Komponenten<br />

mit nur einem Signalgeber.<br />

Grundsätzlich ist Ähnliches auch<br />

mit iPhone & Co. möglich, jedoch müssen<br />

Sie eines bedenken: Für jedes Ihrer Geräte<br />

benötigen Sie eine eigene App. Nicht für jedes<br />

Gerät ist eine solche verfügbar. Zudem<br />

ist echtes Multitasking – also schnelles Umschalten<br />

zwischen den Anwendungen – nur<br />

auf Umwegen erreichbar. Drücken Sie bei<br />

laufender App die Home-Taste, können Sie<br />

eine weitere App starten, die im Hintergrund<br />

weiter läuft. Ein einfaches Umschalten ist im<br />

Gegensatz zu Android-basierten <strong>End</strong>geräten<br />

(noch) nicht realisiert.<br />

Nahezu unbeschränkt sind die Möglichkeiten,<br />

die eine App bietet. Begrenzt wird<br />

die Funktionsvielfalt nur von den Fähigkeiten<br />

des AV-Receivers und der Umsetzung in der<br />

Gerätesoftware. Die Kommandos werden<br />

über das (Drahtlos-)Netzwerk an den AV-<br />

Receiver übertragen. Die Bedienung hängt<br />

einzig von den Gegebenheiten und dem Geschick<br />

und Designwillen der Entwickler ab.<br />

Vom Drücken der Tasten ist auch das „Wischen“<br />

über den Touchscreen zu abstrahieren,<br />

große Menüfelder einzubinden und mit<br />

Farben und individuellen Symbolen zu versehen.<br />

Man muss die Möglichkeiten ausnutzen,<br />

die eine App ausmachen. Leider ist die<br />

Onkyo TX-NR5008 und Onkyo Remote<br />

Für unseren Test stand uns der Onkyo TX-NR5008 zur Verfügung. Er bietet wie die anderen<br />

Testprobanten einen Mediaplayer und Netzwerkeinbindung<br />

Vier Bildschirme erlauben<br />

die Steuerung von Onkyo-<br />

Receivern. Die Auswahl der<br />

Quelle geschieht per Tipp<br />

Der Mediaplayer des Onkyo<br />

zeigt alle Medientypen an.<br />

Unsere Test-MP3-Datei wurde<br />

mit ID3-Tags geladen<br />

Vielfältig ist die Formatunterstützung:<br />

MP3, WMA,<br />

AAC und FLAC* stehen etwa<br />

zur bequemen Wahl bereit<br />

Wissen 31


verfügbar. Wählen Sie nun „Input Address“<br />

und tragen Sie hier die korrekten Daten ein.<br />

Dazu gehören in unserem Beispiel „Area“<br />

(„Europe“), „Category“ („AV Receiver“),<br />

„Model“ („TX-NR5008“) und „IP Address“<br />

(etwa „192.168.233.205“). Die Portnummer<br />

belassen Sie bei den Standard-Einstellungen.<br />

Mit dem Bestätigen dieser Parameter ist die<br />

Einrichtung abgeschlossen. Was sich hier zunächst<br />

kompliziert und umständlich anfühlt,<br />

ergibt durchaus einen Sinn, denn ausgeprägte<br />

Automatismen erschweren die Fehlersuche<br />

bei einer gescheiterten Verbindungsaufnahme.<br />

Die „Onkyo Remote“ kann die mitgelieferte<br />

Fernbedienung nicht vollständig ersetzen,<br />

sondern erlaubt nur eine einfachere<br />

Bedienung verschiedener Bereiche und stellt<br />

so eine sinnvolle Ergänzung dar. Die App ist<br />

schnörkellos und übersichtlich gestaltet. Der<br />

Start-Bildschirm zeigt verknüpfte Geräte an.<br />

Drei weitere Menüknöpfe am unteren Rand<br />

lassen die Auswahl zwischen „Network“,<br />

„Input“ und „Control“ zu. Die Quellen wählen<br />

Sie mit „Input“ aus. Sie enthalten auch<br />

die Netzwerk-Fähigkeiten, wie Internetradio,<br />

Last.fm und Napster und den DLNA-Zugriff.<br />

Weitere Funktionalitäten sind allesamt unter<br />

„Network“ gruppiert. Die Abspielfunktion<br />

und Auswahl der Inhalte erfolgt direkt über<br />

die App. Tippen Sie dazu auf den Titeleintrag<br />

um ihn zu starten oder einen anderen auswählen.<br />

Die Einbindung von Musikdateien<br />

über den USB-Anschluss ist ebenfalls sehr<br />

Marantz SR 7005 und Wizz App<br />

gut gelöst. Mit einem Wechsel in das Untermenü<br />

„Control“ erreichen Sie das virtuelle<br />

Steuerkreuz der Fernbedienung. Dieses ist<br />

mit den wichtigsten Funktionen versehen<br />

und erlaubt das Navigieren in jeden einzelnen<br />

Bereich. Auf einem angeschlossenen<br />

TV-Gerät können Sie den Navigationsbalken<br />

auf dem Bildschirm mit einer kurzen Verzögerungszeit<br />

wie von Geisterhand bewegt<br />

verfolgen. Hier schalten Sie auch den Receiver<br />

aus dem Standby-Betrieb wieder ein.<br />

Marantz Wizz App<br />

Marantz bietet im Apple App-Store ebenfalls<br />

eine kostenlose App an. Wie bei den<br />

Apps von Onkyo und Sony ist die Auflösung<br />

für iPhone und iPod Touch optimiert. Bisher<br />

werden nur die Modelle AV/SR 7005 von<br />

Marantz unterstützt, sofern die Betriebssoftware<br />

eingespielt wurde, die seit <strong>End</strong>e<br />

September 2010 als Online-Aktualisierung<br />

erhältlich ist. Eine Nutzerbeschränkung für<br />

den Zugriff per App ist im Gerät nicht vorgesehen.<br />

Auf dem Startbildschirm erscheint<br />

sofort der Name des AV-Receivers und<br />

kann auch sofort angetippt werden. Die<br />

App kontaktiert den Receiver im Netzwerk<br />

und stellt die Verbindung her. Alternativ<br />

ist auch die Direkteingabe der IP-Adresse<br />

möglich. Schwierigkeiten hatten wir beim<br />

Test der App mit der Verbindungsherstellung,<br />

die in einigen Fällen aus nicht nachvollziehbarem<br />

Grund scheiterte. Hier sollte<br />

Der Marantz SR 7005 fällt durch sein extravagantes Design auf. Sein vTuner-Internet-Radio<br />

lässt sich komfortabel per App steuern<br />

Die App bietet schnellen<br />

Zugriff auf die „Stumm“-<br />

Funktion, die Lautstärke<br />

und den Medienabspieler<br />

Die Surround-Einstellungen<br />

ändern Sie im entsprechenden<br />

Bereich. Das „X“<br />

schließt das Fenster<br />

Bequeme MP3-Bedienung<br />

bei Marantz: Songtitel,<br />

Interpret, Album und Coverbild<br />

blendet die App ein<br />

Kompatible AV-Receiver<br />

Onkyo Remote<br />

Modelljahr 2009: TX-NR807, TX-NR1007, TX-<br />

NR3007, TX-NR5007, HT-RC180, PR-SC5507<br />

Modelljahr 2010: TX-NR708, TX-NR808, TX-<br />

NR1008, TX-NR3008, TX-NR5008, HT-RC270,<br />

PR-SC5508<br />

Modelljahr 2011 : TX-NR509, TX-NR579,<br />

TX-NR609<br />

Sony<br />

AV-Receiver ab Modelljahr 2011<br />

Marantz<br />

AV/SR 7005<br />

darauf geachtet werden, dass das Drahtlosnetzwerk<br />

stabil läuft und nicht durch andere<br />

WLAN-Netze beeinflusst wird. Steht<br />

die Verbindung präsentiert sich die „Wizz<br />

App“ in einem modernen Design, das nahezu<br />

schwarz gehalten ist und mit Blau akzentuiert<br />

wird. Sie ist klarer gegliedert und<br />

„fernbedieniger“ als die Onkyo-App. Die<br />

Sprache der App ist wie bei Onkyo Englisch.<br />

Zunächst muss der Marantz eingeschaltet<br />

werden und auf den virtuellen (noch) roten<br />

Einschaltknopf getippt werden. Am unteren<br />

Bildschirmrand ist der Lautstärkeregler<br />

mit links angebrachter Stumm-Taste zu<br />

sehen, die menüübergreifend zu sehen ist.<br />

Die Auswahl der Signalquelle folgt daraufhin<br />

per Tippen auf „Zone Select“. Ein kleiner<br />

grauer Punkt darüber gibt Auskunft, ob<br />

noch ein weiteres Menü durch eine Links-<br />

Rechts-Wischbewegung erreicht werden<br />

kann. Über den Menü-Button „Source<br />

Select“ erreichen Sie nicht nur die an die<br />

Eingänge angeschlossenen Geräte, sondern<br />

greifen auch auf die integrierten Netzwerk-<br />

und Internetfähigkeiten zu. Ebenfalls<br />

schnell erreichbar sind die Einstellungen für<br />

den Surround-Modus und die Auswahl der<br />

Wiedergabe-Zone („Zone Select“). Bei einigen<br />

Fehlermeldungen steckt man im Menü<br />

fest und muss durch das Umschalten auf<br />

den Cursor-Modus diese wieder entfernen.<br />

Bei der Bedienung kann die App hinsichtlich<br />

des Aktionsflusses noch besser an die<br />

Möglichkeiten des iPad angepasst werden.<br />

Die Bedienelemente „Zurück“ und „Schließen“<br />

könnten ebenso wie die Menüführung<br />

optimaler umgesetzt werden. Sehr<br />

schön gelöst ist die Bedienung der Musikwiedergabe.<br />

Der Medienplayer lässt sich<br />

aus der Wizz App heraus bedienen und<br />

macht so das Einsetzen des TV-Gerätes zur<br />

Song-Auswahl überflüssig. Die Anzeige<br />

von Zusatzinformationen wie ID3-Tags auf<br />

dem i-Gerät ist sehr praktisch. Eine Anzeige<br />

von in MP3-Dateien eingebetteten Cover-<br />

Bildern ist vorgesehen.<br />

Grandios ist zudem die Möglichkeit, Bluray-<br />

oder CD-Player von Marantz mitzubedienen,<br />

die mithilfe des Marantz Remote-D-<br />

Bus-System angeschlossen wurden. Leider<br />

stehen nicht alle Funktionen einer Fernbe-<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


dienung, wie eine Titeldirektwahl oder Kamerawinkel-Auswahl<br />

zur Nutzung bereit.<br />

Sony STR-DA5600ES und AV Receiver Remote<br />

Sony AV Receiver Remote<br />

Ebenfalls im Test sollte die App „AV Receiver<br />

Remote” sein, der die Bedienung der<br />

AV-Receiver-Modelle STR-DA5600ES, STR-<br />

DA4600ES, STR-DA3600ES und STR-DN2010<br />

mit dem iPhone, iPod Touch oder iPad ermöglicht.<br />

Während des Tests stand uns der Sony<br />

STR-DA5600ES zur Verfügung. Doch schon<br />

die Beschaffung der „AV Receiver Remote”<br />

gestaltete sich im Gegensatz zu den beiden<br />

anderen Apps von Onkyo und Marantz als<br />

deutlich schwieriger. Im deutschen App-Store<br />

sucht man die „AV Receiver Remote” vergebens.<br />

Erst auf dem US-Marktplatz konnten<br />

wir die App herunterladen. Der zweite Ernüchterung<br />

kam nach der Installation und<br />

der ersten Verbindungsaufnahme. Unsere<br />

App wollte sich partout nicht mit dem Sony-<br />

AV-Receiver verbinden. Klare Sache für uns,<br />

beim Hersteller nachzufragen: Nach Auskunft<br />

von Sony liegt Ursache darin, dass die App<br />

zunächst nur für den US-Markt freigegeben<br />

ist. Das bedeutet für Sie, dass der Umweg<br />

über den US-Marktplatz unnötig ist. Immerhin<br />

können wir bereits eine Vorausschau der<br />

„AV Receiver Remote”-App bieten und aufzeigen,<br />

was die nächste Generation von Sony<br />

für Sie bereithält.<br />

Anders als bei Onkyo und Marantz offeriert<br />

das Menü eine spezielle Option zur Kontrolle<br />

der Apps. Die automatische Anmeldung der<br />

Mobilgeräte mit der „AV Receiver Remote”-<br />

App ist standardmäßig aktiviert. Die App<br />

selbst wiederum anders gestaltet und bietet<br />

auch kein ideal auf die Plattform “iPhone”<br />

zugeschnittenes Gesamtkonzept. Die Gestaltung<br />

der App ist einfach und wartet mit einem<br />

klaren Bedienkonzept auf. Ein Druck auf eine<br />

der virtuellen Taste befördert Sie in eine der<br />

16 Unterkategorien. Das letztgenutzte Menü<br />

wird oben rechts zur schnellen Navigation vorgehalten.<br />

Die Farbgestaltung in Schwarz und<br />

grau ist schlicht und funktional gehalten. Nur<br />

der Kontrast im Home-Bildschirm könnte besser<br />

sein. Das eingesetzte Foto eines Wohnzimmers<br />

wirkt rustikal. Auch mit dem AV-Receiver<br />

verbundene Blu-ray-Player lassen sich mit<br />

der „AV Receiver Remote” steuern. Der Sony<br />

STR-DA5600ES wird wie seine Nachfolger in<br />

dieser Preisklasse über mehrere Wiedergabezonen<br />

verfügen. Diese stehen über die App im<br />

praktischen Zugriff bereit. Die „AV Receiver<br />

Remote” hält sich eng an die klassischen Vorgaben<br />

einer IR-Fernbedienung und verbessert<br />

Die Apps im Überblick<br />

Der Sony STR-DA5600ES ist ein Spitzenmodell und wartet neben dem DLNA-Medienserver<br />

auch über einen 4-fach Fast-Ethernet-Switch<br />

Die einzelnen Symbole auf<br />

dem virtuellen Wohnzimmer<br />

führen zu den einzelnen<br />

Unterbereichen<br />

Eine Nachbildung des<br />

Steuerkreuzes der Fernbedienung<br />

imitiert die<br />

bekannten Funktionen<br />

vor allem die direkten Zugriffsmöglichkeiten.<br />

Gut gelungen ist auch hier die Einbindung des<br />

Medienabspielers. MP3-Musikdateien erscheinen<br />

mit ID3-Tags und Coverbild, selbst Fotos<br />

und Videos lassen sich per DLNA auf das kleine<br />

Display streamen. Hier liegt ein besonders<br />

großer Vorteil gegenüber den klassischen<br />

Fernbedienungen. Als verbesserungswürdig<br />

empfinden wir den Lautstärke-Regler. Dieser<br />

lässt nur eine Wahl von lauter und leiser zu<br />

und nicht eine schnelle Direktwahl der Lautstärke<br />

mit einem Slider. So tippen Sie im Akkord,<br />

um die Lautstärke schnell zu erhöhen<br />

und wieder zu senken. Sony bietet schon<br />

seit Längerem Smartphones mit Android-Betriebssystem<br />

an, bietet aber nur Apps für die<br />

Konkurrenz iOS an.<br />

Fazit<br />

Abschließend müssen wir feststellen, dass die<br />

Receiver-Apps als Monitor-Ersatz durchweg<br />

nur Teilbereichen überzeugen können. Alle<br />

Apps besitzen im Moment noch viel Raum für<br />

Verbesserungen und Innovationen. Vor allem<br />

Onkyo Marantz Sony<br />

Name Onkyo Remote Wizz App AV Receiver Remote<br />

iOS/Android/RIM/WM +/–/–/– +/–/–/– +/–/–/–<br />

Preis kostenlos kostenlos kostenlos<br />

Verfügbarkeit + + – (ab neuer Generation)<br />

MP3-Navigation/ID3 +/+ +/+ +/+<br />

Quelle/Lautstärke/Stumm +/+/+ +/+/+ +/+/+<br />

Shoutcast wird unterstützt.<br />

Der Lautstärkeregler am<br />

unteren Bildschirmrand<br />

reagiert nur auf Tippen<br />

das Gesamtkonzept, weniger die Funktionen,<br />

ist doch etwas enttäuschend. Wir haben uns<br />

etwas mehr erhofft. Der App-Store hält so<br />

viele pfiffige und spannende Programme bereit.<br />

Von ihnen sollten sich die Hersteller sich<br />

inspirieren lassen, anstelle bestehende Fernbedienungskonzepte<br />

zu optimieren auf das<br />

kleine Display eines iPhones zu portieren. Ausbaufähig<br />

und durchaus sinnvoll ist die Ausnutzung<br />

eines Rückweges, etwa zur Datenübermittlung<br />

vom Mediaplayer. Die in MP3s<br />

verborgenen Zusatzdaten lassen sich jetzt<br />

schon auslesen und auch die Navigation durch<br />

die Musiksammlung ist eine sinnvolle Erweiterung.<br />

Doch eine App ist zu mehr im Stande:<br />

eine Verknüpfung mit dem iTunes-Music-<br />

Store, Wikis, Liedtext-Servern oder sozialen<br />

Netzwerken wären unsere Empfehlungen.<br />

Eine Musikverwaltung wäre für uns ebenfalls<br />

wünschenswert. Ebenso ist eine Sortierung<br />

der MP3s und Gruppierung von Alben eine<br />

sinnvolle Option, zumal die Hersteller auf ihre<br />

Erfahrung von anderen Medienabspielgeräten<br />

bauen können. Eine „Gesamt-App“ über alle<br />

Geräte eines Herstellers wäre zu wünschen.<br />

Ob AV-Receiver, Blu-ray-Player oder Fernseher,<br />

alle Geräte des Heimkinos waren so mit<br />

einer App steuerbar. Die Möglichkeiten der<br />

Technik, insbesondere hinsichtlich Funktion<br />

und Bedienkonzept müssen ausgenutzt werden,<br />

damit das Thema App-Steuerung nicht<br />

nur eine Nische für Technikfreunde bleibt,<br />

sondern auch der Allgemeinheit einen deutlichen<br />

Mehrnutzen bringt.<br />

Wissen 33


Dr. Sound klärt auf<br />

Verzerrungen in Maßen sind gut!? Was sind Verzerrungen, welche Bedeutung haben<br />

sie, wie schätzt man sie richtig ein oder interpretiert eine Messgrafik? Das sind die<br />

Fragen, mit denen wir uns in dieser Ausgabe für Sie beschäftigen wollen.<br />

Egal ob ein Musiksignal seinen Weg durch<br />

einen CD-Player oder einen Verstärker<br />

nimmt bzw. durch einen Lautsprecher wiedergegeben<br />

wird – das Eingangssignal sollte<br />

mit dem Ausgangssignal identisch sein. Ist<br />

dies nicht so, dann erlitt das Signal eine Verzerrung.<br />

Eine reine Änderung der Amplitude<br />

oder eine zeitliche Verzögerung der Wellenform<br />

ist noch keine Verzerrung.<br />

Skalen richtig lesen!<br />

Zur Beurteilung der von uns veröffentlichten<br />

Messgrafiken ist für ein richtiges Verständnis<br />

die Betrachtung der angetragenen Skalenwerte<br />

und Einheiten unumgänglich. Denn die<br />

abgebildete Kurve kann von Gerät zu Gerät<br />

unterschiedlich hoch im Bild liegen und trotzdem<br />

ein anderes messtechnisches Zeugnis<br />

ausstellen, als bei einem anderen Gerät. Die<br />

numerische Bewertung erfolgt im Bereich<br />

20 Hz bis 20 kHz und wird in der Tabelle angegeben.<br />

Die allgemeine Erfassung erfolgt aber<br />

breitbandig bis hinauf zu 80 kHz und wird in<br />

der Messgrafik abgebildet. Kurventeile die<br />

über 20 kHz hinaus im Betrag ansteigen, bewirken<br />

bei der automatischen Skalierung der<br />

Messgrafik eine horizontale Verschiebung<br />

der Kurve.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Wie und was sind Verzerrungen?<br />

Wenn also ein Musiksignal ein Gerät der Unterhaltungselektronik<br />

durchläuft, dann entstehen<br />

bedingt durch das Schaltungslayout<br />

oder durch physikalische Gesetzmäßigkeiten,<br />

die sehr stark an Lautsprechern wirken Veränderungen.<br />

Das Ziel aller Entwickler ist es,<br />

diese so gering wie möglich zu halten. Doch<br />

treten immer mehr oder weniger stark Veränderungen<br />

im zeitlichen Verlauf des Wiedergabesignals<br />

auf, die sich im Frequenz- und/<br />

oder im Amplitudenverlauf widerspiegeln. Es<br />

werden zwei Hauptarten von Verzerrungen<br />

unterschieden, die hier in einem Überblick<br />

ohne den Anspruch auf nachrichtentechnische<br />

Detailsachlichkeit aufgeführt werden.<br />

Eine besondere Beachtung, gilt den klanglichen<br />

Auswirkungen von linearen und nichtlinearen<br />

Verzerrungen.<br />

Bild 1<br />

Das Bild 1 sieht auf dem ersten Blick<br />

besser aus als Bild 2, weil die Kurven<br />

weiter unten in der Grafik liegen. Aber<br />

die an der linken Seite angetragene<br />

Skalierung sagt genau das Gegenteil<br />

aus. Denn der rötlich eingefärbte Bereich<br />

befindet sich oberhalb von 0,5 %<br />

THD, der gelbliche Bereich beginnt<br />

ab 0,1 % THD. Darunter schließt sich<br />

der grünliche Bereich unter 0,1 % THD<br />

an. Die Kurven in Bild 2 befinden sich<br />

weit unter diesem Bereich und zeigen<br />

Verzerrungen von 0,007 % THD auf, die<br />

mit dem menschlichen Ohr nicht mehr<br />

zu erfassen sind<br />

Bild 2<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Lineare Verzerrungen<br />

Lineare Verzerrungen entstehen durch eine<br />

unterschiedliche Verstärkung oder Dämpfung<br />

eines Frequenzbereiches und beeinflussen<br />

die lineare, also unveränderte Übertragung.<br />

Diese Beeinträchtigung kann auf<br />

dem Wege der Elektronik erfolgen oder bei<br />

der Übertragung über den Luftschall unter<br />

dem Einfluss der Raumakustik. In allen Fällen<br />

führt eine Messung des Frequenzganges zur<br />

Aufdeckung dieser Veränderungen, wenn<br />

ein System seinen linearen Arbeitsbereich<br />

verlässt. Hörbare Auswirkungen dieses Effektes<br />

sind dann zum Beispiel ein dumpferer<br />

Klang, wenn die hohen Frequenzen eine<br />

stärkere Dämpfung erfahren. Ein hellerer<br />

Klang entsteht durch eine Verstärkung hoher<br />

Frequenzen. Änderungen im Präsenzbereich<br />

(Mitten) können je nach Frequenzbereich<br />

bzw. musikalischer Lage auf der<br />

Klaviatur oder der menschlichen Stimme<br />

zu Verfärbungen führen, die sich entweder<br />

als bedeckter Klang oder in unangenehmer<br />

Forcierung einzelner Noten hörbar machen.<br />

Veränderungen in den Tiefmitten und Bässen<br />

wirken sich je nach Verstärkung oder<br />

Absenkung positiv oder negativ auf die<br />

Durchsichtigkeit des Klanggeschehens aus.<br />

Interessanterweise sind geringfügige Abweichungen<br />

von plus minus 1 bis 3 dB (Dezibel)<br />

für ungeübte Ohren ohne einen direkten<br />

Vergleich zur linearen Übertragung schwer<br />

zu beurteilen. Am einfachsten ist immer<br />

eine Beurteilung mit Sprache, denn im Allgemeinen<br />

sind hier die Hörerfahrungen jedes<br />

Menschen am größten. Am einfachsten<br />

können Sie zu Hause lineare Verzerrungen<br />

mit der Klangregelung (Bass/HöhenIhrer Hi-<br />

Fi-Anlage nachvollziehen und, wenn nötig,<br />

in gewissen Grenzen ausgleichen.<br />

Bild 3<br />

Bild 3: Eine horizontal verlaufende, nahezu<br />

ebene Linie des Graphen weist auf einen sauberen,<br />

linear nicht verzerrten Frequenzgang<br />

hin. Bild 4: Der Graph der Messung ist keine<br />

Linie mehr und weist deutliche Abweichungen,<br />

lineare Verzerrung auf<br />

Bild 4<br />

Nichtlineare Verzerrungen<br />

Die nichtlinearen Verzerrungen sind die komplexesten<br />

Beeinträchtigungen, die in einer<br />

Übertragungskette vorkommen können. Es<br />

gibt weitere Begrifflichkeiten wie Klirrfaktor<br />

oder Total Harmonic Distortion (THD),<br />

die im gleichen Zusammenhang gebraucht<br />

werden. Im Unterschied zu den linearen Verzerrungen<br />

entstehen bei den nichtlinearen<br />

Verzerrungen Veränderungen an der Wellenform<br />

eines Signals. Die klanglichen Auswirkungen<br />

können nicht eindeutig beschrieben<br />

werden. Verursacht werden diese Veränderungen<br />

durch pegelabhängige Verstärkung<br />

oder Dämpfungen des Signals in Geräten<br />

der Unterhaltungselektronik. In diesem Zusammenhang<br />

kennt der Techniker lineare,<br />

quadratische und kubische Kennlinien, die<br />

elektronische Schaltungen aufweisen und<br />

dem eigentlichen Musiksignal aufmoduliert<br />

werden. Die Ursache für nichtlineare Verzerrungen<br />

liegt zusammenfassend formuliert<br />

darin, dass der Bereich der linearen Arbeitsweise<br />

überfordert und verlassen wird, Bauteile-Gruppen<br />

nicht optimal arbeiten oder<br />

durch äußere Einflüsse Wechselwirkungen<br />

auftreten. Daraus resultiert: Das Ausgangssignal<br />

stimmt in der Wellenform nicht mehr<br />

absolut mit dem Eingangssignal überein.<br />

Pegelunterschiede und gesamte Laufzeitunterschiede<br />

sind damit nicht gemeint. Nichtlineare<br />

Verzerrungen können am Lautsprecher<br />

genauso zu wie an einen klassischen Verstärker<br />

auftreten. Aber auch andere Geräte können<br />

an verschiedenen Stellen dazu neigen,<br />

wie z. B. D/A-Wandler in jedem digital arbeitenden<br />

Gerät. Selbst ältere Geräte hatten<br />

und haben einen gewissen Anteil an Verzerrungen<br />

inne, wie Phonoabtastsysteme- und<br />

Vorverstärker oder analoge Magnetbandgeräte.<br />

Wichtig ist zu wissen, dass lineare und<br />

nichtlineare Verzerrungen häufig gemeinsam<br />

auftreten können.<br />

Die Arten der nichtlinearen Verzerrungen<br />

unsymmetrisch<br />

verzerrt<br />

symmetrisch<br />

verzerrt<br />

Ue: Eingangspannung,Ua: Ausgangsspannung, t: Zeit<br />

Wenn eine idealisierte Sinusschwingung<br />

(stellvertretend<br />

für Musik) mit der Frequenz f<br />

eine Schaltung oder Lautsprecher<br />

durchläuft, entstehen<br />

ganzzahlige Vielfache der Ausgangsfrequenz<br />

2f, 3f, 4f, 5f als<br />

harmonische neue Anteile,<br />

sogenannte Obertöne aus der<br />

verzerrten Sinusschwingung<br />

f1. Rein quadratische Kennlinien<br />

erzeugen nur geradzahlige<br />

Anteile 2f, 4f, 6f etc.<br />

(sogenannte unsymmetrische<br />

nichtlineare Verzerrungen).<br />

Im Gegenzug erzeugen die<br />

kubischen Kennlinien nur ungeradzahlige<br />

Anteile 3f, 5f, 7f<br />

etc. (symmetrische nichtlineare<br />

Verzerrungen). Die Stärke<br />

dieser harmonischen bzw.<br />

Schwingungsanteile nimmt<br />

mit steigender Ordnungszahl<br />

und auch Frequenz ab. Die<br />

Begriffe symmetrisch und unsymmetrisch<br />

beziehen sich auf<br />

die Veränderung der beiden<br />

Halbwellen einer Schwingung.<br />

An dieser Stelle sollen die<br />

mathematisch-physikalischen<br />

Termini nicht weiter vertieft<br />

werden. Die abgebildete Grafik<br />

soll die Zusammenhänge<br />

veranschaulichen.<br />

Wissen 35


Ein Beispiel<br />

Die linke Abbildung (Bild 5) zeigt ein 1kHz Sinussignal<br />

mit einem THD-Wert von 0,005 %.<br />

In der mittleren Abbildung (Bild 6) ist das<br />

gleiche Sinussignal bis auf einen THD-Wert<br />

von 3,5% „übersteuert“. Es ist deutlich zu<br />

erkennen, dass die Spitzen der Wellenberge<br />

abgeflacht sind. Der klangliche Eindruck ist<br />

von einer hohen Aggressivität geprägt. Dies<br />

ist ein Beispiel für eine symmetrische, einer<br />

kubischen Kennlinie folgenden nichtlinearen<br />

Verzerrung. Im rechten Bild (Bild 7) wird das<br />

resultierende Verzerrungsproduktverhältnis<br />

mit deutlich erhöhten Balken im Diagramm<br />

gezeigt. Zu erkennen ist, dass die ungeradzahligen<br />

harmonischen Anteile dominieren.<br />

Bild 5 Bild 6 Bild 7<br />

Gemessen<br />

In der abgebildeten Messgrafik ist das Verhältnis<br />

der einzelnen Verzerrungsprodukte<br />

zu erkennen. Sie entstehen bei der Anregung<br />

des Übertragungssystems, mit einer Grundfrequenz<br />

von f=1 kHz. Darauf aufbauend<br />

entstehen in der Gesamtheit der Elektronik<br />

Verzerrungen im geradzahligen Verhältnis<br />

auch harmonische Verzerrungen genannt (2f,<br />

4f, 6f, 8f, 10f) und solche mit ungeradzahligem<br />

Verhältnis ( 3f, 5f, 7f, 9f ). Ein möglichst<br />

ausgeglichenes Verhältnis zwischen geradzahligen<br />

wie ungeradzahligen harmonischen<br />

Verzerrungen ist klanglich sehr erstrebenswert.<br />

Ein jeweiliges Übergewicht beeinflusst<br />

den Klangcharakter nachhaltig.<br />

Auch in diesen Messgrafiken sind<br />

die angetragenen Skalenwerte von<br />

Bedeutung, denn es ist wichtig zu<br />

erkennen in welchem Pegelbereich die<br />

Verzerrungsprodukte anfallen. Das<br />

nahezu ausgeglichene Verhältnis in Bild<br />

8 befindet sich auf einem sehr niedrigem<br />

Pegelniveau und nimmt damit<br />

keinen wahrnehmbaren Einfluß auf die<br />

Klangqualität. In Bild 9 dagegen, sind<br />

deutliche Anhebungen ungeradzahliger<br />

(3f, 5f, 7f, 9f) Oberwellen auf einem<br />

erhöhten Pegelniveau zu erkennen.<br />

Ein klanglicher Einfluß ist bei erhöhter<br />

Abhörlautstärke nicht auszuschließen.<br />

Bild 8 Bild 9<br />

Klangliche Auswirkungen<br />

Bevor über die Wahrnehmbarkeit von nichtlinearen<br />

Verzerrungen gesprochen wird,<br />

sind einige physiologische Grundlagen von<br />

Bedeutung. Die Empfindlichkeit ist subjektiv<br />

und je nach Vorbildung unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Nicht unbedeutend sind die vom<br />

Gehör selbst „produzierten“ Verzerrungen,<br />

die mit steigender Abhörlautstärke zunehmen<br />

und schon bei mittleren Lautstärken<br />

mitwirken. Diese Gehörverzerrungen maskieren<br />

zum Teil die Verzerrungen, die in<br />

der Wiedergabekette entstehen können.<br />

Im Allgemeinen werden nichtlineare Verzerrungen<br />

erst dann zunehmend wahrgenommen,<br />

wenn sie frequenzabhängig<br />

deutlich über der Hörschwelle stattfinden.<br />

An dieser Stelle wirken dem durch das unverzerrte<br />

Signal noch Verdeckungseffekte<br />

entgegen, sodass erst bei größeren Lautstärken<br />

die Wahrnehmbarkeit steigt. Natürlich<br />

ist bei einem reinen Sinuston 1 %<br />

THD hörbar, in komplexen musikalischen<br />

Arrangements können mehrere Prozent<br />

unerkannt bleiben. Auch hier ist die eigene<br />

Obertonstruktur der Musik- und Instrumente<br />

für die Wahrnehmung entscheidend.<br />

Noch viel schwieriger wird es, wenn sich<br />

mehrere solcher Oberwellen verschiedener<br />

Instrumente miteinander mischen. Für eine<br />

bessere, der Wahrnehmung ähnlicheren<br />

messtechnischen Beurteilung eignen sich<br />

hier Intermodulation- und Differenztonfaktor<br />

(IMD, DFD) – Messungen an den Geräten.<br />

Ein Wort an den Musikfreund: Es sind<br />

zuweilen die kleinen Fehler, die das Interesse<br />

wecken. So werden häufig elektronische<br />

Komponenten für ihre hohe Musikalität geschätzt,<br />

die einen deutlichen Anteil (meist<br />

unter 1 % THD) geradzahliger Oberwellen<br />

hinzufügen. Es wird ihnen meist ein glatter,<br />

sanghafter oder die Plastizität fördernder<br />

Klangcharacter zugeschrieben, wobei bei<br />

ungeradzahligen harmonischen Verzerrungen<br />

eine Verstärkung von geräuschhaften<br />

Klangeigenschaften zu beobachten<br />

ist. Dies wird dann von manchem Musikfreund<br />

als Verstärkung des Ortungsreizes<br />

empfunden wird. In der Tonproduktion sind<br />

diese Hilfsmittel bekannt. Besonders innovative<br />

Entwickler integrieren Schaltungen<br />

in der Heimelektronik, die einen leichten<br />

Anteil von Oberwellen hinzufügen. Wichtig<br />

ist dabei, dass nur Oberwellenanteile mit<br />

niedriger Ordnungszahl (2f, 3f) zugemischt<br />

werden, denn höhere Anteile können leicht<br />

zu einem scharf klingenden Effekt führen.<br />

Aber wie überall ist die Dosis entscheidend.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Messverfahren<br />

Für die Messung ist wichtig festzulegen,<br />

bei welchem Eingangspegel bzw. welchem<br />

Ausgangspegel die Bewertung erfolgt, weil<br />

die nichtlinearen Verzerrungen entscheidend<br />

davon abhängen.<br />

Die nichtlinearen Verzerrungen werden am<br />

häufigsten als Total Harmonic Distortion<br />

plus Noise (THD+N) erfasst. Hier wird das<br />

Verhältnis der Effektivwerte der neuen harmonischen<br />

Anteile (ohne der Stimulationsfrequenz)<br />

zum Eingangssignal erfasst und<br />

in Prozent angegeben. Dabei wird nur ein<br />

definierter Frequenzbereich analysiert. Das<br />

N für Noise gibt außerdem an, dass aus<br />

praktischen Gründen gleichzeitig alle weiteren<br />

Störungen wie Brummen und Rauschen<br />

ebenfalls erfasst werden. Mit dem Zusatz P<br />

wird angegeben, mit welchem effektiven<br />

Pegel die erfassten Werte gemessen wurden.<br />

Weitere Messverfahren für Verzerrungen<br />

sind der Intermodulation- und Differenztonfaktor<br />

(IMD, DFD), da mit Ihnen<br />

besonders störende Summ- und Differenztöne<br />

eines Frequenzgemisches, so wie es<br />

grundsätzlich auch in der Musik vorkommt,<br />

ermittelt werden. Bei diesen Verfahren<br />

werden dem Prüfling mindestens zwei unterschiedliche<br />

Frequenzen zugeführt, um<br />

dann mit unterschiedlichen Bewertungsverfahren,<br />

die durch die Elektronik erzeugten<br />

Summen-und Differenztöne auszuwerten.<br />

Dies geschieht zum Teil mit bis zu fünf Modulationsprodukten,<br />

die in die Auswertung<br />

kommen.<br />

Messtechnik ist die Reduktion der Wissenschaft<br />

auf die Evaluierung von Qualitätsmerkmalen,<br />

sie sagt selten etwas über ein<br />

emotionales Erlebnis aus. Musik ist etwas<br />

Lebendiges, Emotionen und schöpferische<br />

Kraft, die der Erbauung des Menschen dienen.<br />

Trauen Sie Ihren Ohren und nicht blind<br />

den Messdaten.<br />

Diese großen Balken zeigen die Pegel<br />

der Frequenzen an, mit denen der Prüfling<br />

gespeist wird.<br />

Die kleinen dunkleren Balken sind die<br />

Summen- und Differenztöne bzw.<br />

Modulationsprodukte. Je kleiner diese<br />

Balken ausfallen, desto geringer ist der<br />

Einfluß auf den Klang<br />

Bild 10 Bild 11<br />

Das <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>-Labor erfasst alle Messwerte mit Audio Precision, Tektronix und Rohde & Schwarz<br />

Wissen 37


Do it yourself oder besser<br />

fertig kaufen? (Teil 2)<br />

Ein Standard-Lautsprecherkabel oder eine selbst gebaute Audioleitung, was ist besser?<br />

Mit dieser Frage hat sich schon jeder Hi-Fi-Freund beschäftigt. Noch nie zuvor war<br />

das Angebot an konfektionierten Kabeln so groß. Wenn Sie wissen, auf welcher Seite<br />

man einen Lötkolben anfasst, bauen Sie sich Ihre Kabel doch mal selbst!<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Steckerinstallation für Lautsprecherkabel<br />

XLR-Kabel<br />

1.<br />

Im zweiten Teil unseres Workshops beschäftigen<br />

wir uns mit der Konstruktion<br />

eigener Audioleitungen. Nachdem wir in<br />

der vorangegangenen Ausgabe bereits eigene<br />

Lautsprecherkabel hergestellt und die<br />

korrekte Verwendung der benötigten Arbeitsmaterialien<br />

geklärt haben, bauen wir<br />

nun auf diese Kenntnisse auf und widmen<br />

uns der Montage von Steckverbindern. Die<br />

Verbinder unterscheidet man in männlich<br />

und weiblich. Die männliche Variante, die<br />

sogenannten Stecker, erkennt man an ihren<br />

hervorstehenden Stiftkontakten. Die weiblichen,<br />

auch als Kupplungen bezeichnet<br />

haben hingegen Löcher oder Schlitze. In<br />

unserem Workshop zeigen wir dieses Mal<br />

die korrekte Montage von Cinch- und XLR-<br />

Steckern. Grundsätzlich unterscheiden sich<br />

die beiden Arten in unsymmetrische und<br />

symmetrische Steckverbinder. Die unsymmetrische<br />

Cinch-Variante ist in der Regel<br />

zweipolig ausgeführt und hat sich als die<br />

gängigste Steckverbindung im Hi-Fi-Bereich<br />

durchgesetzt. Der Mittelkontakt des<br />

Cinch-Steckers führt das eigentliche Signal<br />

und der Außenring die Masse. Die Cinch-<br />

Ein- und -Ausgänge an Hi-Fi-Komponenten<br />

werden konsequent als Buchsen ausgelegt.<br />

Für unseren Workshop bedeutet das, das<br />

an beide Kabelenden jeweils ein Stecker angebracht<br />

werden muss. Über die benötigte<br />

Länge des Cinch-Kabels sollte man sich also<br />

bereits von vornherein Gedanken machen,<br />

da sich das Kabel später nur noch mit Adaptern<br />

verlängern lässt.<br />

Die zweite Steckverbindung die wir in<br />

diesem Workshop anbieten ist die symmetrische<br />

Steckverbindung. Sogenannte<br />

XLR-Kabel benötigen drei Anschlüsse zur<br />

korrekten Signalübertragung. Diese Art der<br />

2.<br />

Steckverbindung ist meist im professionellen<br />

Audiobereich vorzufinden, in dem sie zum<br />

Beispiel als Mikrofonkabel genutzt werden.<br />

Aber auch im Hi-Fi-Umfeld setzt sich diese<br />

Steckerart zunehmend durch. <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Audiogeräte<br />

schwören auf die symmetrische<br />

Signalübertragung und Aktivlautsprecher<br />

wollen diese Steckerart meist nicht mehr<br />

missen. Im Gegensatz zum Cinch-Kabel divergieren<br />

Ein- und Ausgänge voneinander.<br />

Die Ausgänge sind männlich, die Eingänge<br />

weiblich und ein Standard-XLR-Kabel hat<br />

in der Regel an beiden Seiten einen dieser<br />

Anschlüsse. Das Besondere daran ist der<br />

vorlaufende Massekontakt, den sowohl<br />

Buchsen als auch Kupplungen haben. Ein<br />

Brummen beim Ein- und Ausstecken wird<br />

somit wirkungsvoll vermieden. Wie Sie die<br />

jeweilige Kabelart herstellen, zeigt unsere<br />

ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung.<br />

Der erste Schritt besteht darin, die Kabeltülle über das Kabel zu führen, da<br />

dieser Schritt zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr möglich ist. Anschließend<br />

benutzen wir ein Cutter- oder Kabelmesser um den Mantel vom Schirm<br />

abzuisolieren<br />

Der Schirm wird nun vom Innenleiter getrennt und zu einer eigenen<br />

Ader verdrillt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

t t


3.<br />

Anzeige<br />

Quantum 650 - “Eine runde Sache”<br />

Auch die beiden freigelegten Innenleiter werden ein Stück abisoliert, worauf alle drei Aderenden<br />

verzinnt werden<br />

4.<br />

Die XLR-Stecker-Lötstellen werden verzinnt und anschließend mit den Adern verlötet. Dabei<br />

ist auf eine korrekte Platzierung der Leiter zu achten. Die Masse gehört auf Pin eins,<br />

der rote Leiter auf zwei und der weiße auf Pin drei. Je nach Kabel kann sich die Farbgebung<br />

dabei unterscheiden. Stecker- und Kupplung sind nummeriert<br />

5.<br />

Im folgenden Schritt wiederholen wir den Vorgang mit dem anderen <strong>End</strong>e des Kabels. Zur<br />

besseren Stabilisierung haben wir den XLR-Stecker und die Kupplung miteinander verbunden.<br />

Die jeweilige Leiterfarbe muss mit der gleichen Nummer übereinstimmen<br />

6.<br />

Vor der eigentlichen Montage empfiehlt es sich, die einzelnen Lötstellen noch einmal zu<br />

überprüfen und auf deren korrekte Anordnung zu achten<br />

Die neue Quantum 650 Serie wurde gegenüber<br />

ihrer Vorgängerserie in allen relevanten Punkten<br />

verbessert. Viele Merkmale finden normalerweise<br />

erst in weitaus teueren Produkten Verwendung.<br />

Im Tief-Mitteltonbereich werden neuentwickelte<br />

F.E. Dynamics Chassis mit sehr stabilen Alu-<br />

Keramik Membranen eingesetzt. Im Hochtonbereich<br />

gibt es ein weiteres technisches <strong>High</strong>light:<br />

der komplett neu konstruierte „Harmonic-<br />

Radiation-Horn“-Hochtöner.<br />

Die Lautsprecher der Quantum 650 Serie<br />

überzeugen, nicht nur durch ihren konsequenten<br />

technischen Aufwand. Die klaren, modernen<br />

Formen und die hochwertige Verarbeitung machen<br />

aus einem akustischen <strong>High</strong>-Tech-Produkt ein<br />

Jetzt ist das Gehäuse bereit, mit<br />

Elektronik bestückt zu werden.<br />

Neben extrem aufwendigen Frequenzweichen<br />

mit steilflankigen,<br />

phasenstarren Filtern inklusive<br />

Zeitkorrektur spendiert Dr.<br />

Gauder seinen Zöglingen spezielle<br />

Dämmwolle für verschiedene Frequenzbereiche<br />

und greift bei den<br />

Membranen zumeist auf Keramikund<br />

Diamantchassis zurück<br />

edles Möbelstück.<br />

Die Serie gibt es in vier verschiedenen Farben<br />

- in Schwarz, Mocca, Kirsche und Calvados -<br />

inklusive 25 mm dicker hochglanzlackierter Schallwand.<br />

Weitere Informationen und die ausführlichen<br />

Testberichte finden Sie unter www.magnat.de.<br />

7.<br />

Zur Montage wird der Kabelmantel etwas nach oben verschoben, die Zugentlastung aufgesetzt<br />

und mit dem Stecker verkoppelt. Die Hülse wird nun auf den Stecker aufgesetzt und<br />

mit der in Schritt 1 aufgeschobenen Kabeltülle verschraubt. Dabei wird die Zugentlastung<br />

automatisch zusammengepresst und hält Kabel und Stecker ausreichend zusammen<br />

Fortsetzung auf nächster Seite<br />

Wissen 39


Cinchkabel<br />

1.<br />

2.<br />

Der erste Arbeitsschritt besteht darin, die Kabeltülle des Steckers<br />

über das eigentliche Kabel zu ziehen. Dieser Schritt sollte nicht vergessen<br />

werden, da die Tülle später nicht mehr über den angelöteten<br />

Stecker passt. Ist dies geschehen, wird der Kabelmantel mit einem<br />

geeigneten Messer abisolert<br />

Der dabei freigelegte Schirm wird zunächst verdrillt und vor seiner<br />

weiteren Verwendung leicht beiseitegelegt<br />

4.<br />

3.<br />

Um den Kontakt zum Stecker herzustellen, wird der Innenleiter mit<br />

Lötzinn und einem Lötkolben verzinnt<br />

Ebenso wird die verdrillte Aderleitung von uns verzinnt<br />

5.<br />

6.<br />

Anschließend wird die Halterung für den Massekontakt verzinnt<br />

Im nächsten Arbeitsschritt wird die Lötstelle des Cinchsteckers mit<br />

Lötzinn versehen<br />

8.<br />

7.<br />

Anschließend werden die zusammengelöteten Adern des Schirms in<br />

den Stecker geführt und angelötet<br />

Als nächstes folgt der Innenleiter, der wie zuvor mit dem Cinchstecker<br />

verbunden wird<br />

9.<br />

Ausblick<br />

Zur Montage wird zunächst die Zugentlastung aufgesetzt. Anschließend<br />

ziehen wir die Hülse über den Stecker und verschrauben diese<br />

mit der Kabeltülle<br />

Im nächsten Heft zeigen wir die fast unsichtbare Verlegung von<br />

Lautsprecherleitungen<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Notizen aus dem Testlabor<br />

In den vergangenen Wochen haben unsere Testredakteure<br />

eine Reise, in die Vergangenheit und in die Zukunft<br />

unternommen. Dass sich beide Welten miteinander verbinden<br />

lassen, zeigt diese Ausgabe der Audio Test.<br />

Als uns die ersten Plattenspieler und Phonovorverstärker<br />

erreichten, erwachten<br />

bei uns gleich wieder nostalgische Erinnerungen,<br />

die je nach Geburtsjahr des Redakteurs<br />

unterschiedlich stark geprägt waren.<br />

Zu den drei Testkandidaten von Acoustic<br />

Solid, Clearaudio und Music Hall gesellten<br />

sich zudem vier Phono-Preamps, die das<br />

Testfeld rund um das Vinyl abrunden. Mit<br />

steigender Teilnehmerzahl pro Einzeltest<br />

wird die Beurteilung der Audiogeräte und<br />

deren Vergleichbarkeit jedoch zunehmend<br />

schwieriger. Im Falle der Phonogeräte haben<br />

wir uns deshalb für eine bessere und<br />

fortwährendere Vergleichbarkeit professioneller<br />

Aufnahmetechnik bedient. Alle<br />

Audiostücke der Schallplattenspieler und<br />

Phonopreamps wurden mit einer Auflösung<br />

von 24 Bit und 192 Kilohertz (kHz) unter unseren<br />

Laborbedingungen aufgenommen.<br />

Dabei kamen immer dieselben Schallplatten<br />

mit denselben Testtiteln zum Einsatz.<br />

Um Unterschiede in den Lautheiten der<br />

einzelnen Geräte aufzuspüren, wurde von<br />

uns immer der gleiche Vorverstärkungswert<br />

am Analog-zu-Digital-Wandler* eingehalten.<br />

Diese Methode ließ zudem eine<br />

spätere messtechnische Bestimmung des<br />

Relativpegels zu, den wir intern für die Evaluierung<br />

unseres Höreindruckes heranzogen.<br />

Bei auftretenden Unsicherheiten zwischen<br />

den Hörsessions konnten diese dank<br />

der angefertigten Aufnahmen schnell aus<br />

dem Weg geräumt und die Hörvergleiche<br />

rekonstruiert werden. Dazu wurden die einzelnen<br />

Audiospuren im Programm an exakt<br />

der gleichen Titelposition erneut abgehört.<br />

Zurück in die Zukunft hieß es, als wir uns<br />

zusammen mit den Netzwerk-Audioplayern<br />

durch das weltweite Datennetz begaben.<br />

Für deren optimalen Funktionstest haben<br />

wir einen Audiocomputer kurzerhand zum<br />

Streaming-Server werden lassen. Mit den<br />

Streaming-Standards Windows-Media-Player<br />

und dem Twonky-Media-Server griffen<br />

wir auf zwei bewährte UPnP-Server zurück,<br />

um Audiodateien durch das Datennetzwerk<br />

zu schicken. Mit selbst erstellten Audiofiles<br />

der verschiedensten Formate und Auflösungen<br />

bis zu 24 Bit und 192 kHz mussten<br />

unsere Testkandidaten beweisen, was in ihnen<br />

steckt. Um neben deren Funktionsumfang<br />

auch die Qualität der Audioausgänge<br />

zu ermitteln, griffen wir auf unseren Messgerätepark<br />

von Audio Precision, Rhode und<br />

Schwarz sowie Tektronix zurück. Als abschließendes<br />

Glied der Signalkette gab sich<br />

dieses Mal die <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Riege der Lautsprecher<br />

die Ehre und besuchte uns in unseren<br />

Test- und Hörräumen. Mit einem Aktiv- und<br />

Hybridmodell haben sich auch wieder zwei<br />

Exoten in unser Testumfeld geschlichen,<br />

um deren Vorverstärkung sich die beiden<br />

Erstplatzierten der vergangenen Ausgabe<br />

kümmerten. Die passiven Modelle wurden<br />

unter anderem von B.M.C. Audios AMP C1<br />

verstärkt, der uns dieses Mal mit seiner Ausstattung,<br />

Bedienbarkeit und Wiedergabequalität<br />

überzeugte.<br />

TORSTEN PLESS<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

AV-Receiver<br />

Denon<br />

AVR-4311<br />

Harman Kardon<br />

AVR-660<br />

Marantz<br />

SR7005<br />

Onkyo<br />

TX-NR5008<br />

Sony<br />

STR-DA3600ES<br />

Standlautsprecher<br />

Isophon<br />

Vescova<br />

B&W<br />

804<br />

Burmester<br />

B25<br />

Vienna Acoustics<br />

Beethoven<br />

Concert Grand<br />

Hybridlautsprecher<br />

Teufel<br />

M 520 F<br />

Aktivlautsprecher<br />

KSdigital<br />

KSD 2020<br />

Schallplattenspieler<br />

Acoustic Solid<br />

Solid 111<br />

Music Hall<br />

mmf_5.1<br />

Clearaudio<br />

Concept MM<br />

Phonovorverstärker<br />

Acoustic Signature<br />

Tango MK2<br />

Clearaudio<br />

Symphono Plus<br />

Sutherland<br />

Ph3D<br />

B.M.C. Audio<br />

Phono MCCI<br />

Vollverstärker<br />

B.M.C. Audio<br />

AMP C1<br />

Monoblockendstufe<br />

AVM<br />

M3<br />

Netzwerkplayer<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Gut<br />

74<br />

Referenzklasse<br />

95<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Ausgezeichnet<br />

92,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

92,5<br />

44<br />

46<br />

48<br />

50<br />

52<br />

58<br />

59<br />

60<br />

62<br />

64<br />

66<br />

69<br />

70<br />

71<br />

75<br />

75<br />

76<br />

76<br />

78<br />

80<br />

Linn<br />

Akurate DS (2010)<br />

Marantz<br />

NA7004<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

87<br />

82<br />

85<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92<br />

Test 41


Moderne Alleskönner<br />

Die aktuellen Tugenden der gehobenen Generation von AV-Receivern heißen 3D-<br />

Wiedergabe, Netzwerkstreaming und 11.2-Surround-Sound. Warum also jedes Jahr<br />

einen günstigen AV-Receiver kaufen, wenn man auch mit einem Mal ein solides<br />

und zukunftsträchtiges Gerät erwerben kann?<br />

VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Das Kino ist ein Ort, der uns aus dem<br />

hektischen Alltag entführt und Emotionen<br />

weckt. Freude, Trauer, Wohlbefinden<br />

und Wut spielen auf der gesamten<br />

emotionalen Klaviatur der Gefühle. Die<br />

Kombination aus großflächiger Leinwand,<br />

mitreißenden Bildern und raumfüllender<br />

Musikuntermalung entführt den Zuschauer<br />

rund zwei Stunden lang in eine andere<br />

Welt. Eine Welt, die man sich dank des<br />

technischen Fortschritts auch in das eigene<br />

Wohnzimmer holen kann, um sich je nach<br />

Stimmungslage von dem passenden Film<br />

oder einem aufgezeichneten Livekonzert<br />

begeistern zu lassen. Um das Kinospektakel<br />

ebenbürtig in die eigenen vier Wände<br />

zu transportieren, darf eine Schlüsselzutat<br />

nicht fehlen: der AV-Receiver. Der AV-Receiver<br />

ist Heimkinomittelpunkt, er sammelt<br />

die Signale verschiedenster Quellgeräte auf<br />

und gibt sie an Ausgabemedien weiter. Ob<br />

Blu-ray-Player, Spielekonsole oder Camcorder,<br />

Bild- und Tonformate werden von ihm<br />

intern decodiert, zum Teil aufgewertet und<br />

anschließend an einen Beamer oder parallel<br />

an ein Fernsehgerät weitergegeben.<br />

Die passende akustische Bühne liefert ein<br />

Surround-Lautsprecherset, das direkt mit<br />

dem AV-Receiver verbunden wird. Die moderne<br />

Geräteklasse ist dank Matrizierungsverfahren<br />

in der Lage, zusätzliche Kanäle<br />

zu den herkömmlichen Tonspuren zu generieren.<br />

Damit werden frontale Höhen- und<br />

Weitenkanäle angeboten, die ein 11.2-Surround-System<br />

nicht unüblich werden lassen.<br />

Zu den jüngsten Innovationen der AV-<br />

Receiver-Evolution gehören die Bedienung<br />

sowie Bild- und Tonübertragung über das<br />

Netzwerk. Mit nur einem Kabel verbindet<br />

sich der Receiver mit dem weltweiten Datennetz<br />

und empfängt Internetradiostationen,<br />

die über den ganzen Globus verteilt<br />

senden und jeden erdenklichen Geschmack<br />

bedienen. In unserem Vergleichstest haben<br />

wir fünf aktuelle AV-Receiver der gehobenen<br />

Klasse durch unsere Testlabore geschickt,<br />

die beweisen, wie man sich großes<br />

Kino auch nach Hause holt.<br />

Test 43


Denon AVR-4311<br />

Denon AVR-4311<br />

„Bereit für die Zukunft“<br />

<strong>TEST</strong>SIEGER<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Der Denon AVR-4311 hat von allem ein<br />

bisschen mehr. Das Verhältnis der HDMI-<br />

Eingänge zu seinen -Ausgängen beträgt<br />

sieben zu zwei, wodurch gleich zwei Räume<br />

parallel mit einem Videosignal versorgt werden<br />

können. Den passenden Ton liefern die<br />

elf Lautsprecheranschlüsse in Verbindung<br />

mit den neun integrierten <strong>End</strong>stufen. Entweder<br />

erweitert man sein 7.1-Surround-Set<br />

um zwei Höhen- oder Weitenlautsprecher<br />

oder man ergänzt seinen Heimkinoraum<br />

um zwei weitere Stereozonen. Der audiophile<br />

Anwender wird sich besonders über<br />

den analogen Mehrkanaleingang freuen.<br />

Auch die Vorverstärker-Ausgangssektion<br />

ist mit zwei Subwoofer-Anschlüssen sowie<br />

den Höhen- und Weitenkanälen üppig bestückt.<br />

Im Preamp-Modus umgeht der AVR<br />

seine eigene <strong>End</strong>stufensektion und bietet<br />

sich externen <strong>End</strong>stufen an. Die Vielzahl<br />

an Anschlussmöglichkeiten wird noch um<br />

einen Phonovorverstärker ergänzt, der sich<br />

auf MM-Schallplattenspieler spezialisiert<br />

hat. Ist der Receiver an ein Bildausgabegerät<br />

angeschlossen, zeigt sich Denons<br />

typisches User-Interface als Overlay-Menü.<br />

Die Steuerung erfolgt über eine neue Fernbedienung,<br />

die auf ihrer Aluminiumfront<br />

ein LCD-Display zur Quellenanwahl trägt.<br />

Denon trifft Apple<br />

Wird der Receiver mit dem Netzwerk<br />

verbunden, eröffnen sich völlig neue<br />

Möglichkeiten. Im Test konnten wir JPEG-<br />

Bilder von der Fotodatenbank Flickr sowie<br />

vom Computer aus auf einen angeschlossenen<br />

Fernseher streamen. Auch<br />

die kabellose Musikübertragung via UPnP-Protokoll<br />

und über das kostenpflichtige<br />

Apple-Airplay-Update funktionierte<br />

tadellos. iTunes erkannte den Denon-<br />

Receiver sofort und die abgespielten Titel<br />

wurden auf dem Fernseher angezeigt.<br />

Die Musikbibliothek wird zukünftig auch<br />

vom iPod und iPhone anwählbar sein,<br />

während die kostenfreie Denon-Remote-<br />

App bereits jetzt die Receiver-Steuerung<br />

ermöglicht. Einziger Wermutstropfen des<br />

Netzwerkreceivers ist die fehlende Unterstützung<br />

von Last.fm in Deutschland.<br />

Um musikalisch trotzdem auf dem Lau-<br />

Dank seiner umfangreichen Ausstattung steht der Anschlusskreativität nichts im Weg. Der AV-Receiver eignet sich sowohl für die<br />

3-Zonen-Beschallung sowie für ein komplettes Surround-System mit Höhen- und Weitenkanälen<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


fenden zu bleiben, bieten sich die Vielzahl<br />

an Internetradios wie beispielsweise<br />

Radiodenon.com und der kostenpflichtige<br />

Musikdienst Napster an.<br />

Videoverwalter<br />

Der AVR-4311 ist auch im Videobereich<br />

auf dem aktuellsten Stand der Technik<br />

und leitet 3-D-Zuspielungen problemlos<br />

weiter. Für die Videoverarbeitung zeichnet<br />

ein Anchor-Bay-ABT2015-Chip verantwortlich,<br />

der mit nahezu durchweg<br />

sehr guter Leistung überzeugt. So werden<br />

SD-Zuspielungen sichtbar aufgewertet.<br />

Neben der Skalierung auf die Full-HD-<br />

Auflösung ist auch das De-Interlacing<br />

auf hohem Niveau. Video- und Filmzuspielungen<br />

werden automatisch erkannt,<br />

lediglich komplexe Szenen bringen den<br />

Chip aus dem Tritt. Die Rauschunterdrückung<br />

arbeitet leider zu zaghaft und verringert<br />

Bildrauschen nur bedingt. Bei der<br />

Bildbearbeitung gefiel uns der sogenannte<br />

Erweiterungsregler am besten, denn<br />

über diesen erscheinen Bilder um einiges<br />

schärfer. Ein exzessiver Einsatz provoziert<br />

jedoch Doppelkonturen.<br />

Neue Einmessung<br />

Neben der neunkanaligen <strong>End</strong>stufe sorgen<br />

nicht zuletzt die vielen kleinen Bauteile für<br />

den Klang des Receivers. Die AL24-Processing-Plus-Technologie<br />

soll den Abstand<br />

zum Quantisierungsrauschen vergrößern<br />

und die Denon-Link-4-Verbindung stabilisiert<br />

digitale Taktschwankungen. Eine der<br />

größten Innovationen des Receivers ist sein<br />

neues Einmesssystem Audyssey XT32. Hatte<br />

der Vorgänger noch die eine oder andere<br />

Schwäche, soll nun der Denon AVR-4311<br />

zeigen, was eine automatische Einmessung<br />

zu leisten vermag. Zu Beginn müssen –<br />

sofern angeschlossen – beide Subwoofer<br />

auf einen Schalldruckpegel von maximal<br />

75 Dezibel (dB) begrenzt werden. Ist dies<br />

geschehen, geht der weitere Einmessverlauf<br />

wie gewohnt vonstatten. Wurden die<br />

gemessenen Abstände noch mit äußerster<br />

Genauigkeit ermittelt, erhielt unsere<br />

Begeisterung im anschließenden Hörtest<br />

Das Übersprechen zwischen den einzelnen<br />

Kanälen ist sehr gut und äußert sich in einer<br />

klanglichen Weitläufigkeit<br />

wieder einen Dämpfer. Der bereits lineare<br />

Frequenzverlauf in unserem Hörraum wies<br />

nach der Einmessung eine Absenkung der<br />

unteren Mitten auf und brachte den Subwoofer<br />

zum leichten Dröhnen. Ähnlich wie<br />

Audyssey XT scheint auch die Neuauflage<br />

eher auf bombaastische Effekte denn auf<br />

Linearität ausgelegt zu sein. Denons Erweiterung<br />

um das Dynamikbegrenzungstool<br />

Dolby Volume empfanden wir hingegen als<br />

äußerst lobenswert. Im direkten Vergleichstest<br />

mit Audysseys Dynamic Volume konnte<br />

uns auch dieses Mal die Dolby-Variante mit<br />

einem zurückhaltenderen Bassbereich mehr<br />

überzeugen. Bei Deaktivierung sämtlicher<br />

Klang- und Dynamikveränderungen erfuhren<br />

wir ein weitgehend ausgeglichenes<br />

Frequenzbild ohne drastische Ausbrüche.<br />

Details wurden fein aufgelöst wiedergegeben,<br />

ohne dabei zu präsent zu wirken.<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis zeugt von<br />

Neutralität, formt den Klang jedoch mit einem<br />

leichten Hang zu den Unharmmonischen<br />

Besonders Bewegungsabläufe ließen sich<br />

exakt nachvollziehen, selbst über die Breite<br />

der Lautsprecher hinaus. In unserem Messlabor<br />

wurde der Klangeindruck mit einem<br />

referenzverdächtigen Wert von –83 dB bei<br />

der Übersprechdämpfung bestätigt. Bassimpulse<br />

wurden kräftig und dabei trocken<br />

reproduziert, ohne den Raum zu stark anzuregen.<br />

Nur eine leichte tiefmittige Färbung<br />

zog sich durch unseren Hörtest, die<br />

dem Receiver etwas an Natürlichkeit nahm.<br />

Auch im zweikanaligen Betrieb steht der<br />

AVR-4311 seinen Mann und profitiert dabei<br />

von den hervorragenden Übersprechungswerten,<br />

die für eine weitläufige Bühne<br />

sorgten. Wer es noch audiophiler mag,<br />

kann dank des integrierten HDMI-Decoders<br />

seinen SACD-Player direkt mit dem Denon<br />

verbinden und im Pure-Audio-Modus<br />

unverfälschtes Stereo genießen.<br />

Der AV-Receiver wird dank Apple Airplay auch<br />

vom Musikverwaltungsprogramm iTunes auf<br />

jedem Windows- und Mac-Computer erkannt<br />

Der Denon-Receiver zeigt sich im Inneren sehr aufgeräumt und besticht mit einem symetrischen<br />

Aufbau. Die neunkanalige <strong>End</strong>stufe kann bis zu einem 11.2-System erweitert werden<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45


Harman Kardon AVR-660<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Harman Kardon AVR-660<br />

„Netzwerkreceiver mit ausgezeichnetem Klang“<br />

Im Jahr 2009 brachte der US-amerikanische<br />

Unterhaltungselektronikhersteller<br />

Harman Kardon seine erste Netzwerk-<br />

AV-Receiver-Reihe auf den Markt. Der<br />

AVR-660 ist Teil dieser Serie und präsentiert<br />

sich optisch im typisch eleganten<br />

Harman-Kardon-Design. Hinter der aufklappbaren<br />

Frontblende verbergen sich<br />

die wichtigsten Steuerelemente sowie<br />

Schnellanschlüsse für vorübergehende<br />

Verbindungen. Die Zugabe einer HDMI-<br />

Schnittstelle wäre jedoch wünschenswert<br />

gewesen. Diese befinden sich in ausreichender<br />

Anzahl auf der Geräterückseite<br />

im Eingangs-zu-Ausgangs-Verhältnis von<br />

4 : 1. Bis zu sieben Lautsprecher werden<br />

von der internen <strong>End</strong>stufe versorgt, die<br />

im Bassbereich durch zwei Subwoofer ergänzt<br />

werden können. Alternativ lassen<br />

sich die Surround-Back-Kanäle als 2.1-Stereopaar<br />

in einer weiteren Hörzone betreiben.<br />

Damit rechnet sich das Surround-Set<br />

im Hauptraum jedoch auf eine herkömmliche<br />

5.1-Wiedergabe herunter. Auf eine<br />

Erweiterung um Höhen- oder Weitenkanäle<br />

muss verzichtet werden, da der AV-<br />

Receiver nicht über die dazu benötigten<br />

Decoder verfügt. Die USB-Schnittstelle<br />

dient zur Datenwiedergabe von externen<br />

Festplatten, ein iPhone muss über eine<br />

zusätzliche Dockingstation angeschlossen<br />

werden. Der Name Netzwerkreceiver<br />

klingt verheißungsvoll, doch der Umgang<br />

mit den Neuen Medien steckt beim AVR-<br />

660 noch in den Kinderschuhen. Software-Updates<br />

müssen immer noch über<br />

einen USB-Stick aufgespielt werden und<br />

die Streaming-Format-Vielfalt ist mit MP3<br />

und WMA doch recht eingeschränkt. Auf<br />

Bild- und Videostreaming wurde komplett<br />

verzichtet. Auch Fans der beliebten Musikdienste<br />

Last.fm und Napster kommen<br />

beim AVR-660 nicht auf ihre Kosten und<br />

müssen sich mit reiner Internetradiowiedergabe<br />

zufriedengeben. Diese funk-<br />

Alle AV-Anschlüsse wurden hochwertig verarbeitet. Die <strong>End</strong>stufe bietet Platz für sieben Lautsprecher die um zwei Subwoofer ergänzt<br />

werden können. An den Bridge-Port kann eine iPod-Dockingstation angeschlossen werden und am USB-Port finden Festplatten Anschluss<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


tioniert dafür tadellos und wird durch<br />

umfangreiche Senderlisten- und eine umfassende<br />

Genreauswahl abgerundet. Für<br />

die Bearbeitung von Videosignalen zeichnet<br />

ein Faroudja-DCDi-Cinema-Chip verantwortlich<br />

und wertet SD-Zuspielungen,<br />

etwa von einer DVD, sichtbar auf. Der<br />

De-Interlacer erkennt das Anliegen von<br />

Film- und Videomaterial automatisch, nur<br />

bei Filmbildern in 60 Hertz griff die Automatik<br />

nicht und wir mussten die 3 : 2-Erkennung<br />

manuell aktivieren. Einmal eingerastet<br />

meistert die Vollbildwandlung<br />

auch komplexe Szenen und bei Videomaterial<br />

müssen Sie nur mit minimalem<br />

Bildflimmern leben. Die Skalierung auf<br />

die Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080 Pixel)<br />

gelingt ansprechend scharf und mittels<br />

Schärferegler können Sie Bilder noch<br />

plastischer erscheinen lassen. Ein übertriebener<br />

Einsatz provoziert vor allem bei<br />

einer SD-Zuspielung jedoch Artefakte.<br />

Die Rauschunterdrückung greift effektiv,<br />

kann ein Bildrauschen aber nicht vollends<br />

verhindern. Im Gegenzug bleibt die<br />

Bildschärfe gleichwohl in höchster Stufe<br />

weitestgehend erhalten. Im Test kam es<br />

ärgerlicherweise zu vereinzelten Bildaussetzern<br />

und wir mussten das HDMI-Kabel<br />

entfernen und wieder einstecken. Alsdann<br />

lief die Verbindung stets stabil. Wie<br />

Harman Kardon gegenüber <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

mitteilte, kann der verbaute Chipsatz um<br />

volle 3D-Kompatibilität erweitert werden.<br />

Das Update zur plastischen Bildwiedergabe<br />

soll in Kürze als Download zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Räumliche Weiten<br />

Für die klangliche Anpassung des AV-Receivers<br />

an seine Umgebung greift Harman<br />

Kardon auf das selbst entwickelte EzSet/<br />

EQ-System zurück. Der Einmessvorgang<br />

dauert verglichen mit anderen Systemen<br />

zwar etwas länger, dafür überzeugen<br />

die Ergebnisse mit nur geringen Abweichungen.<br />

Während des Testverfahrens<br />

überraschte uns der AV-Receiver mit sehr<br />

hohen Leistungsaufnahmewerten. Allein<br />

im Stand-by-Betrieb benötigt der AVR-<br />

660 29 Watt (W). Im Bereitschaftsmodus<br />

Die Messung des Übersprechungswertes lieferte<br />

ein Traumergebnis, das sich in einem weiten<br />

Klangpanorama widerspiegelt<br />

ohne weiteres Zutun steigt der Wert auf<br />

beachtliche 129 W. Die Überprüfung der<br />

automatischen Frequenzgangkorrektur<br />

zeigte im Test ein sehr gut ermitteltes<br />

Ergebnis. Akustisch anspruchsvolle Räume<br />

profitieren vom EzSet/EQ-System in<br />

jeder Hinsicht. Auch klanglich lieferte der<br />

Receiver ein sehr ausgeglichenes Ergebnis,<br />

das seine Priorität auf Linearität und<br />

nicht auf Effekthascherei legt. Zwar verzichtet<br />

der Harman-Kardon-Receiver auf<br />

einen Pure-Audio-Modus, der sämtliche<br />

Bearbeitungstools deaktiviert, dafür spielt<br />

das System auch bei abgeschaltetem<br />

Einmesssystem groß auf. Bassimpulse<br />

wurden in Filmkampfszenen äußerst trocken<br />

reproduziert ohne nennenswerte<br />

Raumanregung. Der Mittenbereich versprühte<br />

eine angenehme Natürlichkeit,<br />

Die harmonischen und unharmonischen Verzerrungen<br />

verhalten sich sehr ausgeglichen<br />

zueinander<br />

die Sprecherstimmen zu einer realitätsnahen<br />

Wiedergabe verhalf. Details kamen<br />

ebenso feinfühlig aus unseren Surround-<br />

Lautsprechern und klangen zu keiner Zeit<br />

überzogen. Hatte uns der AV-Receiver mit<br />

seiner hohen Linearität bereits überzeugt,<br />

setzte die räumliche Wiedergabequalität<br />

dem AVR-660 noch das i-Tüpfelchen auf.<br />

Unser ermittelter Übersprechungswert<br />

von –85 Dezibel zwischen den Kanälen<br />

attestierte dem Testgerät auch im Messlabor<br />

eine enorme Weite. Bewegungen<br />

durch den Raum nahmen wir um unseren<br />

Hörplatz herum so weitläufig wahr, dass<br />

wir uns direkt in das Filmgeschehen hineinversetzt<br />

fühlten. Fehlt es dem Receiver<br />

an der einen oder anderen Stelle noch<br />

an Ausstattungsmerkmalen, macht dies<br />

seine klangliche Qualität mehr als wett.<br />

Das On-Screen-Menü wurde übersichtlich als<br />

Overlay programmiert. Das Lautsprecher-Setup<br />

bietet umfangreiche Möglichkeiten<br />

Die siebenkanalige <strong>End</strong>stufe bietet die Möglichkeit, ein Stereo-Lautsprecherpaar inklusive Subwoofer<br />

in einem weiterem Raum zu beschallen. Die Ein-Raum-Variante ist 7.2<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 47


Marantz SR7005<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Marantz SR7005<br />

„Marantz trumpft auf“<br />

Jüngst wurde Marantz‘ SR-Serie um den<br />

neuen AV-Receiver SR7005 erweitert, der<br />

nun die Spitzenposition der Reihe einnimmt.<br />

Seine Verarbeitung zeugt von hoher Qualität<br />

und bis auf die seitlich angebrachten<br />

geschwungenen Kunststoffteile ist das<br />

Chassis aus Aluminium gefertigt. Optisch<br />

hervorstechend ist das Marantz-typische<br />

Bullseye, das den Quelleneingang und die<br />

eingestellte Lautstärke anzeigt. Dadurch erscheint<br />

der AV-Receiver schlicht und elegant<br />

zugleich. Das vollwertige Display versteckt<br />

sich ebenso wie einer der der sechs HDMI-<br />

Eingänge, eine USB-Schnittstelle sowie weitere<br />

AV-Schnellanschlüsse hinter der Blende.<br />

Die Gerätesteuerung erfolgt entweder über<br />

die hintergrundbeleuchtete Fernbedienung<br />

oder über Marantz‘ kostenfreie iPod-App<br />

„Wizz“. Ist der Apple-MP3-Player einmal mit<br />

dem USB-Port verbunden, werden darauf<br />

Musikinhalte durch Zusatzinformationen wie<br />

Titel, Interpret und Albumcover ergänzt.<br />

Kostenpflichtiges Update<br />

Über die Ethernet-Schnittstelle nimmt der AV-<br />

Receiver Kontakt zum weltweiten Datennetz<br />

auf und streamt Bilder und Musikfiles von<br />

DLNA-spezifizierten Geräten. Mit passender<br />

Software wird der Computer zum UPnP-<br />

Server und die digitale Musikbibliothek lässt<br />

sich auf den Marantz SR7005 übertragen. Die<br />

Kooperation zwischen Marantz und Apple<br />

ermöglicht es, auf eine iTunes-Bibliothek zuzugreifen,<br />

egal ob sich diese auf einem Mac,<br />

PC oder Handy befindet. Die neue Streaming-<br />

Technologie hört auf den Namen Apple Airplay<br />

und ist für 49 Euro per Software-Update<br />

zu erwerben. Damit kann die fehlende Gapless-Funktion<br />

des AV-Receivers während des<br />

UPnP-Streamings wirkungsvoll umgangen<br />

werden. Zusätzlich bietet der Marantz SR7005<br />

eine umfangreiche Liste an Internetradiostationen,<br />

die sich nach Genre und Region<br />

ordnen lassen und in eigenen Favoritenlisten<br />

abgespeichert werden können. Alternativ<br />

dazu werden die Onlinedienste Napster und<br />

Last.fm unterstützt. Während Ersterer einen<br />

kostenpflichtigen Account erfordert, wird<br />

Letzterer von Marantz in Deutschland leider<br />

nicht unterstützt.<br />

3-D-Weiterleitung<br />

Das Anschlussterminal des Marantz SR7005<br />

nimmt bis zu elf Lautsprecher auf, die je nach<br />

Das Anschlussterminal des SR7005 ist reichhaltig bestückt. Bis zu elf Lautsprecher nimmt der Receiver auf, von denen sieben als<br />

diskrete Kanäle behandelt werden. Bei zwei HDMI-Ausgängen fällt auch die fehlende S-Video-Schnittstelle nicht ins Gewicht<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Konfiguration über die sieben <strong>End</strong>stufen<br />

betrieben werden. Das klassische 5.1-Surround-Set<br />

kann entweder über jeweils zwei<br />

Back-Surround-, Höhen- oder Weitenkanäle<br />

ergänzt werden. Ermöglicht wird dies unter<br />

anderem durch die Surround-Formate Audyssey<br />

DSX und Dolby Pro Logic IIz. Bis zu<br />

zwei Subwoofer finden an den Vorverstärkerausgängen<br />

Anschluss. Die beiden werden<br />

jedoch parallel betrieben und können nicht<br />

unabhängig voneinander angesteuert und<br />

eingemessen werden. Die reine Audiodatendecodierung<br />

übernimmt ein 32-Bit-DSP-Prozessor<br />

von Analog Devices, während für die<br />

Videosignale ein ABT2015 von Anchor Bay<br />

zum Einsatz kommt. Im Videobereich schlägt<br />

sich der SR7005 wacker und leitet dank HD-<br />

MI-1.4-Schnittstelle auch 3-D-Signale an Ihren<br />

Fernseher weiter. SD-Quellen werden zudem<br />

sichtbar aufgewertet, bei der Skalierung<br />

auf die Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080<br />

Bildpunkten vermissten wir dennoch das letzte<br />

Quäntchen Schärfe. Der De-Interlacer arbeitet<br />

verlässlich und erkennt die Zuspielung<br />

von Film- und Videomaterial automatisch. Bei<br />

Letzterem kommt es allerdings zu leichtem<br />

Kantenflimmern und bei komplexen Filmszenen<br />

greift der Ansatz nicht stabil ein. Bei der<br />

weiteren Bildverarbeitung kann vor allem die<br />

Enhance-Funktion überzeugen, denn so lassen<br />

Sie Zuspielungen spürbar schärfer erscheinen.<br />

In hohen Stufen bilden sich jedoch Doppelkonturen.<br />

Die Rauschunterdrückung arbeitet<br />

zu zaghaft, wenig dynamisch und somit<br />

nur selten effizient.<br />

Kraftvolle Wiedergabe<br />

Der Audioeinmessvorgang beruht auf dem<br />

MultEQ-XT-Verfahren von Audyssey. Die<br />

ermittelten Werte werden zwar nicht direkt<br />

nach der Messung zur Bearbeitung freigegeben,<br />

können aber im Menü noch nachjustiert<br />

werden. Auch die tonale Balance kann<br />

durch den 9-Band-Equalizer manuell angeglichen<br />

werden. Das Ergebnis der Messung<br />

zeigte sich in klanglich gewohnter Qualität,<br />

mit leichten Anhebungen der Präsenzen und<br />

unteren Mitten. Im Hörtest fiel dies nicht negativ<br />

ins Gewicht und unterstrich besonders<br />

actionreiche Szenen mit zusätzlichem Nachdruck.<br />

Deaktiviert man den MultEQ-XT, zeigt<br />

Das Übersprechen zwischen den Kanälen ist<br />

sehr homogen. Dennoch könnte der Crosstalkwert<br />

etwas geringer ausfallen<br />

sich das wahre Gesicht des Marantz, welches<br />

uns im Hörtest sogar noch besser gefiel. Im<br />

Surround-Betrieb baute sich ein Klangbild auf,<br />

das den Hörer vollkommen umgibt und weit<br />

über die einzelnen Lautsprecher hinausragt.<br />

Vom leichten Hang eines verstärkten Höhenbereichs<br />

profitiert vor allem die Detailgenauigkeit<br />

und Transparenz in der Wiedergabe.<br />

In einer Jackie-Chan-typischen Kampfszene<br />

konnten zudem die Bassimpulse überzeugen,<br />

die gewitterartig auf den Hörer einschlagen.<br />

Eine leichte Anhebung im Grundtonbereich<br />

verlieh vor allem Sprecherstimmen eine<br />

angenehme Klangfarbe. Allgemein ist der<br />

Frequenzgang aber sehr ausgeglichen,<br />

was sich in einem neutralen Klangverhalten<br />

äußert. Lediglich das Dynamikverhalten<br />

ist bei höherpreisigeren Geräten noch etwas<br />

besser. Preisklassenunüblich steht der<br />

Klangeindruck im Stereobetrieb der Mehrkanaldarbietung<br />

in nichts nach. Vor allem<br />

Der Klang ist deutlich von harmonischen Verzerrungen<br />

geprägt. Neben seiner Detailgenauigkeit<br />

besticht er auch mit eigenem Charakter<br />

im Pure-Sound-Modus merkt man, dass der<br />

Marantz SR7005 nicht versucht, mit einer<br />

übertriebenen Bassanhebung modern zu<br />

klingen, sondern schön ausgeglichen spielt.<br />

SACD-Besitzer müssen leider mit gewandelten<br />

PCM-Klängen vorliebnehmen, denn der<br />

Marantz verarbeitet den DSD-Datenstrom<br />

nicht. Sollte die tonale Balance bereits von<br />

vornherein durch schlecht aufgelöste MP3-<br />

Files unterbunden werden, profitieren diese<br />

vom MDAX2-Modus, der den Audiodateien<br />

zu mehr Lebendigkeit verhilft. Freunde des<br />

kreisenden Vinyls kommen mit dem Marantz<br />

ebenfalls auf ihre Kosten, denn der Phono-<br />

Vorverstärkereingang eignet sich ideal für<br />

Plattenspieler. Der Marantz SR7005 versteht<br />

es, alte und neue Audio-Technologien in hervorragender<br />

Qualität wiederzugeben und<br />

setzt sich erfolgreich damit dem Trend entgegen,<br />

eine Videozentrale mit beiläufigen<br />

Audiofunktionen zu sein.<br />

Über den Marantz-Webcontroller lässt sich der<br />

AV-Receiver auch sehr bequem vom Computer<br />

aus steuern<br />

Übersichtlich und gut aufgeräumt präsentiert sich der SR7005 beim Blick in sein Innerstes. Trotz der<br />

11.2-Möglichkeiten und Decoder bietet der Receiver nur sieben <strong>End</strong>stufenkanäle<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 49


Onkyo TX-NR5008<br />

<strong>TEST</strong>SIEGER<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Onkyo TX-NR5008<br />

„THX für zu Hause“<br />

Der Onkyo TX-NR5008 ist das aktuelle<br />

l<br />

Flaggschiff gsch<br />

des hauseigenen AV-Receiver-<br />

eive<br />

Programmportfolios. o Im Aluminiumgehäuse<br />

mit aufklappbarer Frontblende unterliegt<br />

der Receiver dem Onkyo-typischen Design,<br />

das auch dieses Mal für eine hervorragende<br />

Verarbeitung steht. Auch am Gewicht wurde<br />

nicht gespart, mit 25 Kilogramm gesellt sich<br />

ein wahres Schwergewicht ins Heimkino. Ist<br />

der AV-Receiver erst einmal platziert, können<br />

bis zu acht Zuspielgeräte an die dafür vorgesehenen<br />

HDMI-Eingänge angeschlossen werden.<br />

Die digitale Bildausgabe erfolgt parallel<br />

über die beiden HDMI-Ausgänge. Alle Anschlüsse<br />

se haben den Audio-Return-Channel<br />

nel<br />

implementiert, en<br />

der Bild und Ton gleichzeitig<br />

vom und zum Fernsehgerät transportiert. rt<br />

Für<br />

Filmliebhaber bieten die Anschlüsse sse volle 3D-<br />

Kompatibilität, ilität<br />

die in Verbindung mit einem<br />

passenden Blu-ray-Player und TV-Gerät das<br />

Heimkinoerlebnis plastisch macht. Der dafür<br />

unabdingbare Surround-Klang wird mit einer<br />

neunkanaligen <strong>End</strong>stufe realisiert. Bei Bedarf<br />

können die Surround-Back-Lautsprecher mit<br />

Höhen- oder Weitenkanälen ausgetauscht<br />

oder mit einem weiteren Verstärker auf bis zu<br />

elf Kanäle ausgebaut werden. Das THX-Ultra-<br />

2-Plus-Zertifikat erweitert den Funktionsumfang<br />

nicht nur um zahlreiche he Klangpresets<br />

und Dynamikmodi, i, es erlaubt auch<br />

die<br />

trennte nte Ansteuerung zweier er Subwoofer.<br />

ge-<br />

Feine Details<br />

Auf den ersten Blick ist der<br />

Onkyo TX-<br />

NR5008 08 kaum vom nächstkleineren Modell<br />

TX-NR3008 zu unterscheiden. Die Differenzen<br />

liegen jedoch im Detail: Das stecker-kompatible kompatible Anschlussterminal wurde<br />

komplett vergoldet und macht einen noch<br />

Bananen-<br />

wertigeren Eindruck. Zudem wurde der<br />

frontseitige USB-2.0-Port um einen weiteren<br />

auf der Geräterückseite ergänzt. Beide<br />

Ob digital oder analog, der Onkyo TX-NR5008 hält für fast jedes Heimkinogerät den passenden Anschluss parat. Mit seinen acht<br />

HDMI-Eingängen setzt der AV-Receiver ebenso auf Zukunftssicherheit<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


sind iPod-kompatibel und geben Musik und<br />

Albencover von Apples MP3-Player wieder.<br />

Auch im Inneren hat sich etwas getan, der<br />

TX-NR5008 wurde mit einem Ringkerntrafo,<br />

größeren Kondensatoren und einen 32-Bit-<br />

Digital-zu-Analog-Wandler von Burr Brown<br />

ausgestattet. Dank des DLNA-1.5-Zertifikats<br />

ist es dem Receiver möglich, vom Computer<br />

aus gestreamte Musik zu empfangen<br />

und wiederzugeben. Beschränkungen gibt<br />

es lediglich in hochauflösenden Files, denn<br />

bei WAV-Dateien mit 24 Bit und 96 Kilohertz<br />

ist die oberste Qualitätsgrenze erreicht.<br />

Komprimierte Audiodateien von FLAC* bis<br />

MP3 nimmt der Receiver problemlos an,<br />

Bild- und Videomaterial bleibt jedoch außen<br />

vor. Ergänzt wird das Streaming-Angebot<br />

durch eine selbst konfigurierbare Internetradioliste<br />

via vTuner sowie die Musikdienste<br />

Last.fm und Napster.<br />

Zertifiziertes Bild<br />

Im Videosektor kommt ein HQV-Reon-VX-<br />

Chip zur Skalierung und Vollbildkonvertierung<br />

zum Einsatz. DVDs werden dadurch deutlich<br />

aufgewertet und erstrahlen in einer vorher<br />

nicht dagewesenen Schärfe. Beim De-Interlacing<br />

werden Film- und Videozuspielungen<br />

automatisch erkannt, nur sehr anspruchsvolle<br />

Szenen bringen den Videochip etwas aus<br />

dem Takt. Die Vollbildwandlung gelingt sehr<br />

gut, das Bild wirkt durch die Kantenglättung<br />

jedoch leicht unscharf. Schlechte Bildquellen<br />

wertet der Onkyo mit seiner Rauschunterdrückung<br />

ansehnlich auf, ohne dabei die Bildplastizität<br />

einzuschränken. Durch das ISF-Zertifikat<br />

soll das ausgegebene Bild so erstrahlen<br />

wie einst vor den Augen des Regisseurs. Erreicht<br />

wird dies mit für jeden Kanal getrennt<br />

regelbaren Kontrast-, Farb- und Helligkeitsverhältnissen.<br />

Neue Messung<br />

Das automatische Raumeinmesssystem wurde<br />

einem Update unterzogen und soll nun<br />

genauere Ergebnisse als die Vorgängerversion<br />

erzielen. Neu ist, dass gleich zu Beginn<br />

des Audyssey-MultEQ-XT32-Vorgangs die<br />

Pegel der beiden Subwoofer auf maximal 75<br />

Dezibel (dB) begrenzt werden müssen. Damit<br />

wird ein falscher Umgang mit den tief-<br />

Die Übersprechdämpfung (Crosstalk) zwischen<br />

den einzelnen Kanälen ist gut, könnte aber<br />

durchaus noch besser ausfallen<br />

frequenten Klangstrahlern von vornherein<br />

ausgeschlossen. Der weitere Einmessverlauf<br />

und die ermittelten Ergebnisse unterschieden<br />

sich jedoch kaum von der bisher bekannten<br />

Audyssey-Routine. Unserem sonst linearen<br />

Frequenzgang wurden einige unnötige Wellenberge<br />

hinzuaddiert. Im deaktivierten Zustand<br />

zeigte sich dann das wahre Gesicht des<br />

Onkyo, der ohne klangliche Überbetonungen<br />

sehr detailfreudig agierte. Bewegungen um<br />

den Haupthörplatz herum bildete der Receiver<br />

sehr weitläufig ab, was in unserem Messlabor<br />

mit einem guten Übersprechungswert<br />

von –58 dB bestätigt wurde. Gewaltige Actionszenen<br />

wurden mit straffen Bassimpulsen<br />

untermalt, die uns zu keiner Zeit undefiniert<br />

erschienen. Auch Sprecherstimmen<br />

Die unharmonischen Verzerrungen überwiegen<br />

und sorgen für das ausgeglichene Klangbild<br />

des AV-Receivers<br />

klangen aus dem Center-Kanal sehr ausgeglichen,<br />

was auf den sehr linearen Frequenzverlauf<br />

zurückzuführen ist. Soll der AV-Receiver<br />

auch zu späterer Stunde kinoähnliche Klänge<br />

in die eigene Wohnung bringen, bieten sich<br />

die beiden Dynamikbegrenzungstools von<br />

Audyssey und Dolby an. Auch bei diesem AV-<br />

Receiver bestätigte sich unsere Präferenz für<br />

Dolby Volume, das tiefe Frequenzen etwas<br />

zurückhaltender anbietet. Im Stereomodus<br />

profitiert der Onkyo-Receiver ebenfalls von<br />

den genannten Eigenschaften und gibt Höhen<br />

und Bässe mit angenehmer Zurückhaltung<br />

wieder. Bindet man einen SACD-Player<br />

ins Heimkinogespann mit ein, lässt sich die<br />

Zweikanal-Wiedergabe dank implementierter<br />

SACD-Decoder sogar noch steigern.<br />

In einem Heimnetzwerk wird der Receiver<br />

sofort erkannt und nimmt ohne weiteres Zutun<br />

sämtliche Einstellungen vor<br />

Der innere Aufbau ist gut strukturiert, die Leistungssektion wird mit dem großen Kühlkörper von<br />

den <strong>End</strong>stufen getrennt. Der neue Digital-zu-Analog-Wandler ist 32-Bit fähig<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 51


Sony STR-DA3600ES<br />

Sony STR-DA3600ES<br />

„Bilder, Musik und Videos aus dem Netzwerk“<br />

Auf der IFA 2010 präsentierte der japanische<br />

Unterhaltungselektronikhersteller<br />

Sony seine neue AV-Receiver-Generation,<br />

die das aktuelle Pflichtprogramm an Ausstattung<br />

enthält. Die Gehäuseverarbeitung<br />

des STR-DA3600ES ist von ausgezeichneter<br />

Qualität geprägt und verleiht dem<br />

Receiver mit der aluminiumgeschliffenen<br />

Frontblende ein edles Auftreten. Der massive<br />

Lautstärkensteller liegt angenehm griffig<br />

in der Hand und hebt sich damit von<br />

den weiteren Plastikreglern deutlich ab.<br />

Die Kombination aus vier HDMI-Eingängen<br />

und einem -Ausgang bietet im Heimkinoverbund<br />

Platz für die wichtigsten Geräte,<br />

fällt jedoch nicht so üppig aus wie bei der<br />

Konkurrenz. Tonsignale können entweder<br />

digital oder über den analogen Mehrkanaleingang<br />

entgegengenommen werden,<br />

was den Einsatz eines separaten Surround-<br />

Vorverstärkers ermöglicht. Ebenso lässt<br />

sich die <strong>End</strong>stufensektion über die Vorverstärkerausgänge<br />

gegen eine externe<br />

Variante austauschen. Die verbaute 7-Kanal-<strong>End</strong>stufe<br />

bietet jedoch ausreichend<br />

Leistungsreserven, um ein 7.1-Surround-<br />

Lautsprecherset mit heimkinoverträglichen<br />

Pegeln zu füttern. Die Surround-Back-Kanäle<br />

können wahlweise zu Höhenkanälen<br />

oder als Stereopärchen für eine weitere<br />

Hörzone umfunktioniert werden. Wer neben<br />

dem Surround-Set noch ein eigenständiges<br />

Stereolautsprecherpaar sein Eigen<br />

nennt, kann dies an den zweiten Front-<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Speaker-Ausgang anschließen. Zwischen<br />

beiden Paaren lässt sich auf komfortable<br />

Weise hin- und herschalten. Dabei sollte<br />

man jedoch beachten, dass auch ein nicht<br />

angeschlossener Lautsprecher auf den<br />

Klang Einfluss nehmen kann, indem er kurzerhand<br />

zum Helmholtz-Resonator wird.<br />

3D-ready<br />

Dank HDMI-1.4-Schnittstelle leitet Sonys<br />

STR-DA3600ES auch 3D-Zuspielungen<br />

weiter und Sie können den Audio Return<br />

Channel (ARC) nutzen. Bei der Videobearbeitung<br />

separiert der AV-Receiver und<br />

bearbeitet lediglich analog zugespieltes<br />

Material. Die Skalierung auf die Full-HD-<br />

Auflösung gelingt fehlerfrei, das Ergeb-<br />

Die größte Auffälligkeit it ist der Vierfach-Ethernet-Port, t t der die Internetverbindung t an weitere Geräte weiterleitet. t Mit Mehrkanaleingang<br />

und -ausgang können einzelne Sektionen auf Wunsch ausgetauscht werden<br />

52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


nis fällt jedoch sichtbar unscharf aus.<br />

Der De-Interlacer braucht stets kurze<br />

Zeit, um zu erkennen, ob Film- oder Videomaterial<br />

anliegt, leistet dann aber<br />

gute Arbeit. Hochwertigere Videochips<br />

garantieren dennoch ein ausgearbeiteteres<br />

Ergebnis. Auf Wunsch leitet der AV-Receiver<br />

auch ausgeschaltet Bilder an den<br />

Fernseher weiter. Dies funktioniert jedoch<br />

allein per HDMI-Schnittstelle, da der Videochip<br />

im Stand-by-Betrieb deaktiviert ist.<br />

Der Leistungsbedarf pendelt sich im Zuge<br />

der Weiterleitung bei üppigen 47 Watt ein.<br />

Netzwerkverteiler<br />

Ein besonderes <strong>High</strong>light des Receivers ist<br />

die Möglichkeit, ihn als Ethernet-Hub verwenden<br />

zu können. Mit seinen vier Verbindungen<br />

integriert er sich nicht nur problemlos<br />

ins eigene Heimnetzwerk, sondern<br />

kann das Routersignal auch noch an weitere<br />

Geräte verteilen. Mit einer passenden<br />

UPnP-Serversoftware werden Musik-, Bildund<br />

selbst Videofiles vom Computer oder<br />

einer Netzwerkfestplatte an den Receiver<br />

gestreamt. Die kabellose Datenübertragung<br />

funktionierte anstandslos, mittlerweile<br />

etablierte Formate wie FLAC* und<br />

AVI werden vom AV-Receiver jedoch nicht<br />

unterstützt. Auch wenn die Auswahl der<br />

streambaren Videoformate noch nicht allzu<br />

groß ist, ist allein die Möglichkeit Videos<br />

über das Datennetz zu streamen ein absolutes<br />

Alleinstellungsmerkmal. Im Test war<br />

es uns jedoch leider nicht möglich, über den<br />

„Windows Media Player 12“ einen Trailer<br />

in Microsofts proprietärem WMV-Format<br />

in SD-Auflösung abzuspielen. Selbst das<br />

im DLNA-Standard verankerte MPEG-2<br />

wurde abgewiesen.<br />

Eigenes Konzept<br />

Entgegen den meisten Mitbewerbern setzt<br />

der Sony STR-DA3600ES nicht das Audyssey-System<br />

zur automatischen Raumanpassung<br />

ein. Sony vertraut hier lieber auf<br />

eigene Entwicklungen. Wird der Einrichtungsvorgang<br />

im Menü ausgewählt, beginnt<br />

der Receiver mit einer kurzen musikalischen<br />

Sequenz aus allen angeschlossenen<br />

Lautsprechern, gefolgt von einzelnen Klan-<br />

Der Crosstalk-Wert könnte deutlich niedriger<br />

ausfallen. Klanglich zeigt sich der Sony etwas<br />

eingeengt<br />

gimpulsen. Die ermittelten Messergebnisse<br />

wiesen Abweichungen von maximal 10<br />

Zentimetern auf, was im direkten Vergleich<br />

eher als mittelmäßig bewertet werden<br />

muss. Die Anhebung des Center-Speakers<br />

um drei Dezibel (dB) machte sich im Hörtest<br />

mit zu dominanten Sprecherstimmen<br />

bemerkbar. Einzelne Effekte, die in der<br />

klanglichen Mitte platziert wurden, überdeckten<br />

zum Teil das klangliche Geschehen.<br />

Der Bassbereich neigte in unserem<br />

Hörraum zum leichten Dröhnen, was aber<br />

mit einer Anpassung der Pegelverhältnisse<br />

in beiden Fällen regulierbar war. Die weiteren<br />

Messergebnisse zeigten sich von<br />

einer hohen Linearität, die in jedem akustisch<br />

unzulänglich bearbeiteten Raum zu<br />

besseren Klangerlebnissen führen wird. Ist<br />

der Hörraum bereits ausreichend akustisch<br />

optimiert, empfiehlt es sich dennoch, die<br />

Der hohe Anteil an unharmonischen Verzerrungen<br />

sorgt für einen etwas kühlen<br />

Klangeindruck<br />

Einmessung zu deaktivieren. Ohne Beeinflussung<br />

des Frequenzgangs wurden<br />

Bassimpulse trocken repräsentiert und<br />

hochfrequente Signalanteile sehr direkt<br />

wiedergegeben, ohne dabei zu spitz oder<br />

vordergründig zu klingen. Der allgemein<br />

leicht kühle Klangeindruck ist dem hohen<br />

Anteil an unharmonischen Verzerrungen<br />

geschuldet. Die Weitläufigkeit der akustischen<br />

Bühne ist eher eingeschränkt und<br />

lässt Bewegungsabläufe kaum über die<br />

Lautsprecher hinaus verfolgen. Im Messlabor<br />

wurde der Klangeindruck mit einem<br />

nur unbefriedigendem Übersprechungswert<br />

unter 50 dB bestätigt. Im Stereobetrieb<br />

versprühte der kühle Eindruck des Receivers<br />

seinen ganz eigenen Charme, der<br />

besonders modernen Musikproduktionen<br />

gut steht. Nur das eingeengte Stereopanorama<br />

ist nicht überhörbar.<br />

Die grafische Gestaltung der Einmessautomatik<br />

ist Sony sehr gut gelungen. Auch die Einstellmöglichkeiten<br />

sind vielfältig<br />

Das Geräteinnere ist übersichtlich gestaltet, nur die Kabelführung könnte etwas eleganter verlaufen.<br />

Die <strong>End</strong>stufe verfügt über sieben Kanäle<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53


Fazit<br />

Den ersten Rang unserer AV-Receiver-Vergleichstests<br />

teilen sich gleich zwei Receiver:<br />

der Denon AVR-4311 und der Onkyo TX-<br />

NR5008. Beide Geräte lieferten sich eine<br />

wahre Materialschlacht, was die Qualität der<br />

verwendeten Bauteile und die Anschlussmöglichkeiten<br />

angeht. Der Onkyo-Receiver<br />

hat acht HDMI-Eingänge im Angebot, wo<br />

selbst wir uns fragen, wie man diese alle<br />

sinnvoll ausfüllen soll. Dank vorhandener<br />

Decoder lassen sich beide Receiver zu einem<br />

11.2-Surround-Set ausbauen. Der Onkyo ist<br />

zudem THX-zertifiziert, was unter anderem<br />

die getrennte Ansteuerung zweier Subwoofer<br />

ermöglicht. Auch der Denon-Receiver erreicht<br />

zu recht ein „ausgezeichnetes“ Testurteil. Unser<br />

Testgerät war bereits mit der neuen Streaming-Technologie<br />

Apple Airplay ausgestattet,<br />

die sich vorzüglich mit dem Receiver verstand.<br />

Den beiden dicht auf den Fersen ist der Marantz<br />

SR7005, der sich als guter Allrounder<br />

im Testfeld präsentierte. Dafür muss man auf<br />

zwei <strong>End</strong>stufenkanäle verzichten, sodass ohne<br />

weiteres Zutun „nur“ sieben Lautsprecher betrieben<br />

werden können. Doch auch dafür hält<br />

er eine Lösung parat: Mithilfe der Vorverstärkerausgänge<br />

und zweier zusätzlicher Stereoendstufen<br />

lassen sich bis zu elf Lautsprecher<br />

und zwei Subwoofer gleichzeitig betreiben.<br />

Im Testlabor überzeugte der AV-Receiver mit<br />

guten Messergebnissen und spielte sowohl im<br />

Audio- als auch im Videosektor groß auf.Den<br />

dritten Platz sicherte sich der Harman Kardon<br />

AVR-660, der sich klanglich locker mit den<br />

vorderen Plätzen messen kann. In der räumlichen<br />

Wiedergabe spielt er sich sogar ganz<br />

nach vorne an die Spitze. Leider merkt man<br />

dem AV-Receiver an, dass er nicht mehr der<br />

Jüngste ist. Das Wort „Netzwerk“ hat er sich<br />

zwar groß auf die Front geschrieben, dies ist<br />

jedoch nur recht eingeschränkt nutzbar. Den<br />

preisgünstigsten AV-Receiver des Vergleichstests<br />

lieferte Sony mit dem STR-DA3600. Die<br />

Preisspanne zu den Top-Platzierten spiegelt<br />

sich letztlich auch in der komprimierteren<br />

Ausstattung wieder. Dennoch verfügt auch<br />

er über Funktionen, die seine Mitbewerber<br />

nicht integriert haben. Der AV-Receiver ist ein<br />

wahrer Vorreiter bezüglich der Netzwerkkompatibilität.<br />

Als einziger streamt er auch Videodateien<br />

aus dem Netzwerk.<br />

Ausstattung Testsieger Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Denon Onkyo Marantz Harman Kardon Sony<br />

Modell AVR-4311 TX-NR5008 SR7005 AVR-660 STR-DA3600ES<br />

Preis 2 199 Euro 2 599 Euro 1 699 Euro 1 999 Euro 1 199 Euro<br />

Maße B/H/T 434 × 171 × 414 mm 435 × 198,5 × 463,5 mm 440 × 187 × 406 mm 440 × 165 × 420 mm 430 × 157,5 × 388 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 17,3 kg 25 kg 13 kg 18,6 kg 13 kg<br />

Informationen www.denon.de www.eu.onkyo.com/de/ www.marantz.eu/de www.harmankardon.de www.sony.de<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

Eingänge 6 3 2 2 15 8 3 3 4 14 6 4 2 2 13 4 3 4 4 11 4 3 3 4 14<br />

Ausgänge 2 1 – 1 16 2 1 – – 11 2 2 – 1 10 1 1 1 1 9 1 2 – 1 9<br />

sonstige Anschlüsse Dock Control, UKW, LAN Remote Control, Trigger Out,<br />

Dock Control, UKW, LAN The Bridge, UKW Remote Control, Trigger Out, UKW<br />

Universal Port<br />

Datenschnittstellen RS-232C, USB Ethernet, RS-232, 2 × USB, VGA RS-232C, USB Ethernet, RS-232, USB 4 x Ethernet, RS-232<br />

Features<br />

AV-Receiver<br />

Klangregelung + + + + +<br />

Lausprecher-Set-up + + + + +<br />

Einmessautomatik + + + + +<br />

Audyssey DSX/Pro Logic IIz +/+ +/+ +/+ –/– –/+<br />

LAN/WLAN +/– +/– +/– +/– +/–<br />

Onlineradio/Musikdienste +/+ +/+ +/+ +/– +/–<br />

Streaming/DLAN +/+ +/+ +/+ +/– +/+<br />

Streaming Formate<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3,<br />

FLAC* (24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA (Lossless),<br />

MP3, FLAC*, AAC, Ogg Vorbis<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3, FLAC*<br />

(24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis, PCM<br />

– WAV (16 Bit/44,1 kHz), WMA,<br />

MP3, AAC<br />

Messdaten<br />

Frequenzabweichung +/–0,48 dB +/–0,022 dB +/–0,037 dB +/–0,22 dB +/–0,022 dB<br />

SNR bei –20 dB HDMI-Strecke 74 dB 86 dB 75 dB 76 dB 76 dB<br />

Übersprechen HDMI-Strecke –83 dB –58 dB –67 dB –85 dB –47,5 dB<br />

Vertstärkerleistung Stereo 85 W 120 W 80 W 96 W 85 W<br />

Dynamikverhalten nach AES 17 74 dB 86 dB 79 dB 78 dB 76 dB<br />

Mehrkanalausgangsleistung 208 W 190 W 195 W 190 W 190 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Audyssey MultEQ XT32<br />

· Analoger Mehrkanaleingang<br />

· SACD-Decodierung<br />

· Audio-Netzwerkstreaming<br />

· THX-Zertifi kat<br />

· Skalierung + Vollbildkonvertierung<br />

· sehr guter Klang<br />

· schickes Design<br />

· vielfältige Streaming-Möglichkeiten<br />

· sehr gute Räumlichkeit<br />

· Qualität des De-Interlacers<br />

· edles Design<br />

· Ethernet Hub<br />

· Netzwerk-Videostreaming<br />

· Anschluss von zwei Stereopaaren<br />

Nachteile · keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />

· Bild-Rauschunterdrückung<br />

· keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />

· kein Foto- und Videostreaming<br />

· kein SACD-Decoder<br />

· Bild Rauschunterdrückung<br />

· eingeschränkte Netzwerkfunktionen<br />

· Bildaussetzer über HDMI<br />

· keine USB-Schnittstelle<br />

· geringe Streaming-Formatvielfalt<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 21/25 20,5/25 19,5/25 21/25 16,5/25<br />

Videomessergebnisse 18/21 20,5/21 18/21 19,5/21 11/21<br />

Basswiedergabe 5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />

Mittenwiedergabe 5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />

Höhenwiedergabe 5,5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />

Qualität<br />

Mehrkanalaufbereitung<br />

6/6 6/6 5,5/6 5/6 5/6<br />

Wiedergabequalität 60,5/70 62/70 58/70 60,5/70 46/70<br />

Bedienung/Installation 30/32 30,5/32 29/32 28/32 23/32<br />

Ausstattung/Verarbeitung 53/58 51/58 53/58 47/58 49/58<br />

Gesamt 143,5 von 160 Punkten 143,5 von 160 Punkten 140 von 160 Punkten 135,5 von 160 Punkten 118 von 160 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

Ausgezeichnet 90/100 Ausgezeichnet 90/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 85/100 gut 74/100<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


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<strong>High</strong>-<strong>End</strong> <strong>Einstieg</strong><br />

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Die Liga der preislich gehobenen Lautsprecher<br />

verführt häufig zu vielen<br />

Fragen. Es gibt eindeutige Antworten, die<br />

sich aus Materialverwendung und konstruktiven<br />

Aufwand ableiten lassen. Daraus ergeben<br />

sich zum Teil Wertanlagen ideeller<br />

oder pekuniärer Art, das liegt ganz daran<br />

ob Sie ein Hobbyist oder ein Liebhaber solch<br />

besonderer Sachen sind. Diese Standlautsprecher<br />

sind aus verschiedenen Blickrichtungen<br />

betrachtet etwas Besonderes,<br />

am schwierigsten ist aber die Beurteilung<br />

der klanglichen Eigenschaften. Denn die<br />

Unterschiede fallen hier nicht mehr so<br />

auffällig aus wie in weitaus günstigeren<br />

Regionen. Für viele Hi-Fi Freunde wird ein<br />

Lautsprecher zur persönlichen Identifizierung<br />

mit einem Klangideal, einer Philosophie<br />

und das erscheint persönlich dehnbar<br />

zu sein. Wie geht man an so etwas heran?<br />

Natürlich sind Beurteilungen klanglicher Natur<br />

immer von einer gewissen subjektiven<br />

Vorbildung betroffen. Wenn man sich mit<br />

dem psychologischen Schlüssel-Schloss-<br />

Prinzip beschäftigt, wird einem schnell klar,<br />

dass man nur die Wahrnehmung auswerten<br />

kann, die sich einem bekannten, erlernten<br />

Muster zuordnen lässt, so wie das „Erkennen“<br />

musikalischer Formen, Gattungen oder<br />

Rhythmen nur über einen vorangegangen<br />

kognitiven Prozess zu leisten ist. Es ist damit<br />

immer wieder der Abgleich zwischen<br />

Hörereignisgedächtnis und Wahrnehmung<br />

notwendig, um in einem Vergleich zwischen<br />

Lautsprechern bewertbare Unterschiede zu<br />

evaluieren. Wir können nicht ausschließen,<br />

dass eine Person mit einer anderen Vorbildung<br />

oder anderen physiologischen Voraussetzungen<br />

zu einem anderen Ergebnis<br />

gelangt. Nicht zu unterschätzen sind psychoakustische<br />

und psychologische Faktoren,<br />

die den Wahrnehmungsprozess beeinflussen<br />

können. Hier sind raumakustische Faktoren<br />

zu nennen oder einfach nur rein menschliche<br />

Sympathie Erwägungen. Nicht ohne Grund<br />

spricht man von Hörerfahrung. Denn wer<br />

diese hat, weiß auch um die äußeren Einflüsse,<br />

die eine Wahrnehmung stimmungsabhängig<br />

verändern können – einmal ganz<br />

abgesehen von physiologischen Faktoren<br />

wie Erkrankungen oder der Genuss von<br />

Koffein, Alkohol, Nikotin oder Medikamenten.<br />

Somit stellt sich mit jeder Bewertung<br />

eines Lautsprechers auch die Frage, ob die<br />

getroffene Entscheidung an einem anderen<br />

Tag unter den gleichen Bedingungen wieder<br />

zum gleichen Ergebnis führt. Sie sehen vielleicht,<br />

das bei uns keine voreiligen Schlüsse<br />

gezogen werden und das Verfolgen unserer<br />

Arbeit für Sie lohnenswert sein kann.<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Test 57


Anschlussfreudig: WBT-Terminals<br />

Die Bassabstimmung auf der Unterseite<br />

Isophon Vescova<br />

„Formschön und ehrlich“<br />

Wenn Passion auf Wissenschaft trifft, dann<br />

entstehen Dinge von besonderer Qualität.<br />

Der Standlautsprecher Vescova von Isophon<br />

gilt als Eintritt in die Isophon-Welt. Das<br />

exklusive Membranmaterial für den Hoch-<br />

Tiefmittel- und Tieftöner ist Keramik von<br />

der deutschen Lautsprecherfirma Accuton.<br />

Ein Material, das hier sehr massearm ist<br />

und eine hohe Steifheit besitzt. Dadurch<br />

entfallen zwar Partialschwingungen, im<br />

Gegenzug treten aber Eigenresonanzen<br />

auf. Durch sehr steilflankige Frequenzweichenfilter<br />

werden diese Resonanzen ausgeblendet<br />

und jedes Chassis arbeitet in einem<br />

optimalen Bereich. In das formschöne, sauber<br />

verarbeitete und sich zur Rückwand<br />

verjüngende Gehäuse ist in diese ein WBT-<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Isophon Vescova<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

Lautsprecherterminal integriert.<br />

Die Gehäusekonstruktion des<br />

2,5-Wege-Standlautsprechers<br />

bietet Resonanzbedämpfungen<br />

im Detail. Der mehrschichtige<br />

Aufbau besteht aus flexibler<br />

3-lagiger Tischlerplatte und geschlitztem<br />

MDF. In die Schlitze<br />

wird Quarzsand eingefüllt, um<br />

jegliche Schwingungsneigung<br />

zu unterdrücken. Zusammen<br />

mit der Krümmung der Oberfläche<br />

entsteht ein vergleichsweise leichtes<br />

Gehäuse mit hoher Steifigkeit, das eine<br />

maximale Resonanzdämpfung besitzt. Im<br />

Inneren sorgt das geschlossene Gehäusevolumen<br />

für den oberen 178 mm Tiefmitteltöner<br />

mit einer Mischung aus Twaron und<br />

Schafwolle für eine optimale Klangperformance<br />

der Keramikmembran. Im eigentlichen<br />

Bassreflexprinzip arbeitet nur der<br />

untere 178 mm Tieftöner, der einen großen<br />

Teil des inneren Luftvolumens für die Entsendung<br />

sauberer, tiefster Frequenzen in<br />

den Raum nutzt. Die Reflexöffnung befindet<br />

sich dabei auf der Unterseite der Vescova,<br />

genauso wie die Spikes zur akustischen<br />

Entkopplung und eine Bassanpassung via<br />

Steckbrücke. Die Position der Reflexöffnung<br />

sorgt für eine gleichmäßigere Raumanregung<br />

und die Steckbrücke bestimmt neben<br />

einem linearen Verhalten eine Anhebung<br />

bzw. Absenkung des Basses, für die wir uns<br />

in unserem Hörraum entschieden haben.<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Der Isophon Vescova ist in seinem Übertragungsverhalten sehr linear, was auch zu hören ist<br />

Der Klang des Standlautsprechers Vescova<br />

hat die positive Vorliebe, den Zuhörer etwas<br />

weiter in die hinteren Reihen des Konzertsaales<br />

zu versetzen. Das ist der Platz, wo<br />

die Ortung der Instrumente mit der Umhüllung<br />

des Raumklanges besonders in Interaktion<br />

tritt. Ein besonderes Lob gibt es<br />

von uns an die Entwickler der Vescova für<br />

die beeindruckende Räumlichkeit in allen<br />

Dimensionen. Mit eleganter Vitalität zeichnen<br />

die Lautsprecher Instrumente mit hoher<br />

Körperlichkeit in den Raum des so oft geschmähten<br />

Stereodreiecks. Die Dynamikfähigkeit<br />

für unverzerrte Bassimpulse ist sehr<br />

groß, hat aber ihre Grenzen bei der Auslenkbarkeit<br />

der Sicken. Die feinfühlige und<br />

detailtreue Wiedergabe komplexer Klangstrukturen,<br />

so wie sie in Werken ernster<br />

Musik zu finden sind, waren mit diesen<br />

nahezu verfärbungslosen Lautsprechern ein<br />

Hochgenuss. Saubere Klangfarben ohne<br />

zusätzliche Patina für Bläser und Streicher,<br />

hervorragende präzise Impulse für Percussion<br />

ohne Überspitzungen kennzeichnen<br />

den Lautsprecher. Dies wirkt sich ebenfalls<br />

in Sprache und Gesang auf die Abbildung<br />

von S-Lauten und Konsonanten positiv aus.<br />

Am Beispiel unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

war festzustellen, dass es kaum einen<br />

schöneren Vortrag geben konnte. Eindeutig<br />

ortbar artikulierte sie absolut klirrfrei<br />

bis in ihre höchste Gesangslage und der<br />

Orgelton umhüllte sie sanft im großen Kirchenraum.<br />

Somit wurde ein kleines Hüsteln<br />

und das Knarren der Sitzbank zum organischen<br />

Detail der Realität. Der Vescova ist<br />

ein Lautsprecher, der ohne Übertreibungen<br />

reproduziert. Er kennt keine musikalischen<br />

Genregrenzen – egal ob dynamischer Konzertflügel<br />

oder ein sanft geführter Besen<br />

auf der Snare. Selbst den verzerrten Sound<br />

von E-Gitarren meistert er mit Leichtigkeit<br />

ohne angesterengt zu klingen.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


B&W 804<br />

„Klang und Design“<br />

Die Erfolgsgeschichte der Serie 804 währte<br />

schon lange und seit einiger Zeit wurde<br />

auch dieses Modell mit dem viel besprochenen,<br />

mit Diamantenstaub besetzten Kalottenhochtöner<br />

versehen. Seine Kalotte ist<br />

sehr steif, um über einen breiten Frequenzbereich<br />

ein nahezu kolbenförmiges Bewegungsprinzip<br />

einzuhalten. Im Design und<br />

den Details folgt dieser vollendete Standlautsprecher<br />

dem 3-Wege-Bassreflexprinzip<br />

mit der Öffnung auf der Vorderseite. Seine<br />

Lautsprecherabdeckung ist magnetisch und<br />

verziert deshalb das Gehäuse nicht mit den<br />

bekannten Buchsen. Zwei Rohacell-Tieftöner<br />

mit 165 mm Durchmesser bilden das Tieftonfundament<br />

ab. Das Membran-material<br />

ist ein geschlossenzelliger Hartschaum, der<br />

eine enorme Einsatzbandbreite und auch<br />

hervorragende Eigenschaften für den Lautsprecherbau<br />

in Bezug auf Masse und Verformungssteifigkeit<br />

bietet. Für den Mittelton<br />

wird ein 150 mm FST-Mitteltöner beschäftigt,<br />

der nach B&W Tradition aus Kevlar mit<br />

Harzbeschichtung besteht. Dieser bringt in<br />

seiner Konstruktion ebenfalls eine Besonder-<br />

heit mit, denn er kommt ohne eine Sicke aus.<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

In den Mitten ist eine leichte Überhöhung zu erkennen, die aber zum Klangideal von B&W gehört<br />

Das ist kein neues aber ein äußerst selten angewendetes<br />

Prinzip, was ihm zu ungebremster,<br />

verfärbungsarmer Agilität verhelfen soll.<br />

Ein Ring aus aufgeschäumtem Kunststoff am<br />

Rand der Membran unterdrückt Biegewellen<br />

und hält die Bewegungen der Membran in<br />

Zaum. Damit dieser Lautsprecher beim Transport<br />

nicht beschädigt wird, hat er eine Transportsicherung,<br />

die unbedingt vor Inbetriebnahme<br />

zu entfernen ist. B&W setzt in seinen<br />

Lautsprechern relativ kleine und effektive<br />

Neodymmagneten für den Antrieb ein, die<br />

Tieftöner besitzen doppelte Magnete, die gegensätzlich<br />

polarisiert sind zur Reduzierung<br />

von Verzerrungen, die bei hohen Lautstärken<br />

die Bassdynamik reduzieren können.<br />

Es ist nicht zu verachten, dass der<br />

804 trotz seiner schlanken<br />

Linie 27 Kilogramm wiegt<br />

und damit nicht ohne Hilfe<br />

zu handhaben ist, vor allem,<br />

wenn es darum geht, ihn mit<br />

den mitgelieferten Spikes<br />

oder Gummifüßen zu versehen.<br />

Am Bi-Wiring Terminal<br />

befinden sich formvollendete<br />

Anschlüsse, die jede Verbindung<br />

annehmen - selbst<br />

60 mm WBT-Kabelschuhe.<br />

Mitgeliefert werden sehr<br />

hochwertige Kabelbrücken<br />

mit Bananas. Aus klanglicher<br />

Sicht zeigt sich durchweg<br />

ein sehr gutes Ergebnis, es<br />

gibt keine Ecken und Kanten,<br />

ein wahrhafter Hi-Fi-Lautsprecher<br />

im positiven Sinne.<br />

Die Lautsprecherbestückung<br />

lässt annehmen, dass hier Extrembass vorherrscht.<br />

Alles bleibt wohl kontrolliert mit<br />

ernsthaft weitreichendem Tiefgang. Mitunter<br />

fehlt es ein wenig an der saubersten<br />

Kontur für Bassinstrumente. Die Dynamik im<br />

Bass und im Groben scheint auch ein wenig<br />

zurückhaltend. Der Hochtöner beweist dafür<br />

an anderer Stelle seine Qualitäten für Gesang<br />

und Sprache mit nicht überzeichneten S-Lauten<br />

oder Konsonanten. Allenfalls stimmlose<br />

F-Laute zeigten leichte Obertöne an. Unsere<br />

Sopranistin mit Orgelbegleitung wurde sehr<br />

luftig in einem weiten detaillierten Kirchenraum<br />

abgebildet, eine plastischere Abbildung<br />

hätte den Vortrag in seiner Emotionalität<br />

absolut gekrönt. Dass die 804 zu keinerlei<br />

Schärfe im Klang neigt, offenbart sich dem<br />

Gehör auch in der Ouvertüre „Der fliegende<br />

Holländer“. Eine wunderschöne Breite akustische<br />

Bühne, die sich vom Lautsprecher<br />

löst und eine Illusion erzeugt, die in der Tiefe<br />

nicht ganz so gegliedert erscheint. Es mag die<br />

leichte Klangfärbung zwischen 400 und<br />

600 Hz sein, die die Streicher in der Tiefe<br />

des Orchesters einhüllt und in lauten Passagen<br />

den Eindruck verstärkt. Gleichermaßen<br />

wirkt sich dies auf die Blechbläser aus, denen<br />

damit ein wenig Glanz und Biss fehlt - aber<br />

auch das ist Geschmack. In einem Jazztrio<br />

oder bei Rock und Popmusik tritt dies<br />

weniger zutage. Die 804 Diamond wußte<br />

uns auf breitem akustischen Terrain<br />

zu begeistern.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

Bowers&Wilkins 804 Diamond<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Bi-Amping fähige Anschlüsse<br />

Ein Blick auf den „Diamanten“-Hochtöner<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 59


Für Bi-Amping gerüstet<br />

Bändchenhochtöner mit leichtem Hornansatz<br />

Burmester B25<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Burmester r B25<br />

„Raffiniert im Detail”<br />

Der Burmester B25 Standlautsprecher ist in<br />

der Gesamtproduktlinie einer der kleinsten<br />

Sprösslinge, auch wenn er in natura nicht<br />

so wirkt. Dazu tragen das Design und die<br />

erhältlichen Korpusoberflächen bei. Der<br />

Kunde kann sich für Echtholz, Silbermetalliclack<br />

oder Sonderanfertigungen entscheiden.<br />

Dieser 3-Wege-Bassreflexlautsprecher<br />

besitzt zudem eine große Reflexöffnung auf<br />

der Rückseite, die für eine bessere Raumanpassung<br />

mit einem Schaumstoffpfropfen<br />

verschließbar ist. Darunter sind sehr massive<br />

Lautsprecherterminals in Bi-Wiring-Anordnung<br />

ausgeführt, die wir je sahen. Es sind<br />

die vielen kleinen Details wie die Edelstahlspikes<br />

und ihre Montage, der seitlich montierte<br />

ovale Tieftöner mit großem Hub, die<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Abstand: 1 Meter,SPL: 74 dB(C)<br />

Innenverkabelung und das<br />

resonanzbedämpfte Gehäuse,<br />

das innen vollständig mit<br />

einem dicken Filz ausgekleidet<br />

ist, die uns bereits begeistern,<br />

bevor der Schallwandler<br />

auch nur den ersten Ton<br />

wiedergegeben hat. Das Gehäuse<br />

verfügt zudem nicht<br />

nur über Stabilisierungen,<br />

sondern es bietet dem Tieftöner<br />

sein eigenes Volumen.<br />

Auch Mitteltöner mit 130 mm<br />

und der Hochtöner teilen sich eine eigene<br />

Kammer. Der Hochtöner, der als Air Motion<br />

Transformer schon durch Oskar Heil Bekanntheit<br />

erlangte, entspricht einem weiterentwickelten<br />

gefalteten Bändchen, dessen<br />

Vorzüge wir schon oft besprochen haben. Er<br />

ist besonders impulsfreudig bei niedrigsten<br />

Verzerrungen und bietet einen sehr weiten<br />

Übertragungsbereich. Der Mitteltöner kann<br />

mit seiner ebenfalls sehr schnell beschleunigbaren<br />

Membran aus Harz getränkten Kevlarfasern<br />

in Verbindung mit dem kräftigen Neodym-Magnet-Antrieb<br />

an die Vitalität des<br />

Hochtöners anschließen. Beide Lautsprecher<br />

sind in der Schallwand laufzeitoptimiert<br />

montiert und besitzen eine eigene Schallführung,<br />

die beim Hochtöner schon einem<br />

ausgewachsenen Hornansatz ähnelt. Das<br />

sind optimale Voraussetzungen, um im modernen<br />

Wohnambiente mit großen, reflektierenden<br />

Flächen eine bessere räumliche<br />

Abbildung ohne Verschmierungen in der<br />

Ortung zu gewährleisten. Hinzu kommt,<br />

dass die B25 einen hohen Wirkungsgrad im<br />

Bass hat. Deshalb verschlossen wir für den<br />

Hörtest die Reflexöffnung. Daraus ergaben<br />

sich sehr gut konturierte Bässe mit glaubwürdigem<br />

Tiefgang, die in Einheit mit den<br />

sehr sauber reproduzierten Mitten und den<br />

schnellen Impulsen des Hochtöners immer<br />

ein stimmiges Gesamtklangbild aufzeigten.<br />

Im Einzelnen erreichten Gesangsdarbietungen<br />

eine sehr hohe Plastizität der Stimme<br />

bei denen S-Laute und Konsonanten<br />

sehr organisch erklangen. Im Klangbeispiel<br />

unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung bedeutete<br />

das eine akustisch fest fokussierte<br />

Stimme im großen Kirchenraum über einen<br />

sich ausbreitenden Orgeltonteppich, selbst<br />

Details im Raum waren hörbar, genauso<br />

wie die realitätsnahe Artikulation. Die B25<br />

verfügt über eine Detailtreue, die nicht ins<br />

Übersteigerte mündet oder in stark dynamikkomprimierter<br />

Musik zum Hervorstechen<br />

von Hi Hat und Becken führt. So konnten<br />

auch Rockgitarren eine mitreißende Wirkung<br />

erzielen, ohne nervig zu klingen. In Tiefe<br />

und Breite der akustischen Bühne erreichten<br />

die Schallwandler nahezu das Maximum<br />

und so war es eine Freude in der Wagner<br />

Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ den<br />

Orchesterraum in seiner gesamten Ausprägung<br />

anhand der Instrumentengruppen zu<br />

erkennen. Keine mulmigen Tiefmitten oder<br />

übersteigerten Bässe trübten hier die Durchsichtigkeit,<br />

die von glanzvollen Bläsern und<br />

strahlenden Streichern erzeugt wurde. Auch<br />

in den leisesten Passagen war das Grummeln<br />

der Pauken sauber hörbar. Es zeigte<br />

sich, dass die Feindynamik noch besser ist,<br />

als die Grobdynamik. Ein Lautsprecher, der<br />

auch bei Cembalo und Flügel eine emotionale<br />

Anregung erzeugte und das trotz der<br />

hohen Neutralität, die ihm inne ist.<br />

Eignungsempfehlung<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Ein ebener Frequenzverlauf mit leichter Bassreflexresonanz die nicht negativ zu Gehör kommt<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Diese Leser haben gewonnen:<br />

1. Platz Kategorie Video<br />

2. Platz Kategorie Video<br />

3. Platz Kategorie Video<br />

Sharp Aquos LC-46LE925E, BDH-P90S<br />

Samsung UE40C8790, BD-C6900<br />

Loewe Connect 32 LED (mit Tischfuß)<br />

Lutz Klenner<br />

Serba<br />

Hans-Peter de Boer<br />

Kleve<br />

Ingrid Brandt<br />

Osnabrück<br />

1. Platz Kategorie Audio<br />

Teufel System 8<br />

THX Ultra 2<br />

2. Platz Kategorie Audio<br />

3. Platz Kategorie Audio<br />

Bose Lifestyle T20<br />

Philips HTS9540<br />

Thomas Kalscheid<br />

Hamburg<br />

Gardy Stöhr<br />

Burghausen<br />

Sven H. Petersen<br />

Krusaa<br />

1. Platz Kategorie Sat<br />

2. Platz Kategorie Sat<br />

3. Platz Kategorie Sat<br />

Dream DM8000<br />

Vantage VT-1<br />

HM-Sat, VU+ Duo HDTV PVR<br />

DF-Forenmitglied HSV1964<br />

Hamburg<br />

Dietmar Rüdel<br />

München<br />

Simon Sura<br />

München<br />

Weitere Gewinner:<br />

Dieter Kirchner<br />

Hans-Rainer Bötticher<br />

Michael Pitrowski<br />

Hans Steinbach<br />

Uwe Hannich<br />

Hans-Peter Fischer<br />

Klaus Eikel<br />

Heribert Giesen<br />

Herbert Kalser<br />

Joachim Kemp<br />

Joachim Schmidt<br />

Torsten Fortsch<br />

Georg Sitzberger<br />

Friedbert Laier<br />

Gabriele Winter<br />

Irmtraud Simshäuser<br />

Günter Hackert<br />

Michael Wachler<br />

Hermann Sahnlter<br />

Martin Pfeffer<br />

Walter Dieckmann<br />

Mark Mitulla<br />

Arnstadt<br />

Lahntal<br />

Eberswalde<br />

Aidlingen<br />

Karlsdorf-Neuthard<br />

Memmingen<br />

Düsseldorf<br />

Wachtberg<br />

Hausleiten<br />

Stralsund<br />

Darmstadt<br />

Marktrodach<br />

Regen<br />

Angelbachtal<br />

Aschersleben<br />

Worms<br />

Castrop-Rauxel<br />

Offenbach<br />

Hannover<br />

Freyung<br />

Nürnberg<br />

Mainz<br />

Klaus Speyer<br />

Thomas Wachter<br />

Margret Karzell<br />

Viktor Babulenko<br />

Dietmar Will<br />

Dr. Michael Reinisch<br />

Torgrim Zorn<br />

Peter Rieger<br />

Horst Buchberger<br />

Andreas Wäsch<br />

Andreas Hinze<br />

Wolfgang Rauscher<br />

Maike Lindemann<br />

Fred Peter<br />

Clemens Hauschka<br />

Florian Finck<br />

Evelyn Schnaible<br />

Andrea Uschmann<br />

Horst Raßer<br />

Edith Nero-Freund<br />

Erwin Ritzer<br />

Martin Van Ooyen<br />

Bad Kissingen<br />

München<br />

Mönchengladbach - Rheydt<br />

Ilsfeld<br />

Oberstaufen<br />

Berlin<br />

Saulheim<br />

Tauberbischofsheim<br />

Amberg<br />

Raguhn<br />

Lübeck<br />

Nürnberg<br />

Flensburg<br />

Bad Neustadt<br />

Regensburg<br />

Weißenhorn<br />

Seeheim<br />

Herdecke<br />

Nürnberg<br />

Freiburg<br />

München<br />

Bad Nauheim<br />

Franz Eichstädter<br />

Werner Apolph<br />

Detlef Rosendorff<br />

Viktor Pospischil<br />

Barbara Woitkuhn<br />

Andrej Zlender<br />

Benjamin Sebastian<br />

Tino Inglese<br />

Andreas Goltz<br />

Uwe Gronert<br />

Alexandra Dreibach<br />

Semra Kümpel<br />

Kai Bauer<br />

Günther Grötzner<br />

Kai-Jens Müller<br />

Thomas Wachter<br />

Karl-Josef Weisgerber<br />

Marco Kalus<br />

Torsten Pechstein<br />

Reinhard Zipper<br />

Abensberg<br />

Gera<br />

Gotha<br />

Weilrod<br />

Hamm<br />

Rauenberg<br />

Frankfurt<br />

Ober-Ramstadt<br />

Himmelpforten<br />

Oestrich-Winkel<br />

Großrosseln<br />

Weinstadt<br />

Herzogenaurach<br />

Bodenkirchen<br />

Reilingen<br />

München<br />

Saarloius<br />

Arnsberg<br />

Grimma<br />

Studensen<br />

News 61


Konsequent ohne Bi-Amping<br />

Ein Blick auf den Hochtöner von Scan Speak<br />

Vienna Acoustics –<br />

Beethoven Concert Grand<br />

„Großes Concert““<br />

Eine große schlanke Erscheinung aus der<br />

altehrwürdigen Musikstadt Wien ist der<br />

Standlautsprecher Beethoven Concert<br />

Grand, dessen erster Blickfang die durchsichtigen<br />

Membranen der drei 170 mm Tieftöner<br />

und des 150 mm Mitteltöners ist. Der<br />

Konstruktion liegt das 3-Wege-Bassreflexprinzip<br />

zugrunde, die Rückseite des liebevoll<br />

verarbeiteten Gehäuses, das es in verschiedenen,<br />

ansprechenden Holzoberflächen<br />

oder Klavierlack gibt, beherbergt zwei unterschiedlich<br />

große Reflexöffnungen und<br />

die Anschlüsse. Diese sind in einer griffigen<br />

Form ausgeführt, die alle Anbindungsmöglichkeiten<br />

bereitstellen. Von hier aus geht es<br />

zur Frequenzweiche, die für den Bass einen<br />

impulsoptimierten Butterworth ähnelnden<br />

12 dB<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

Vienna Acoustics „Beethoven Concert Grand“<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

Filter und für die anderen Wege<br />

Besselfilter mit 6 dB bzw. 12 dB<br />

Flankensteilheit bereitstellt. Damit<br />

werden die Chassis optimal<br />

in ihrem Arbeitsbereich versorgt,<br />

so wie der 28-mm-Seidenkalottenhochtöner<br />

aus der Fertigung<br />

von Scan Speak oder der Mitteltöner<br />

mit XPP Membranmaterial,<br />

einem polypropylenbasierten<br />

Kunststoffmix mit hoher Partialschwingungsdämpfung<br />

und geringer<br />

Masse für beste Kontrolle und Neutralität<br />

sorgen. Den Tieftönern wurden, für<br />

eine noch größere Stabilität, 16 zusätzliche<br />

XPP-Streben auf die Membran aufgebracht.<br />

Zusätzlich verfügen die Treiber über invertierte<br />

Sicken, die zu einer Verminderung von<br />

Kantenreflexionen beitragen sollen. Bemerkenswert<br />

ist die gewichtige resonanzarme<br />

Gehäusekonstruktion des österreichischen<br />

Vertreters hoher Wiener Klangkultur. Es ist<br />

eine 40 mm Wandstärke, die die langen Seitenwände<br />

gegen Schwingungen stabilisiert.<br />

Der Umgang mit Dämmmaterial erscheint<br />

dagegen sparsam, was aber nicht zu deutlich<br />

hörbaren Artefakten führte. Im unteren<br />

Gehäusebereich besteht eine horizontale<br />

Trennung, daraus ergibt sich für den unteren<br />

Tieftöner ein eigenes Volumen, ein kleineres<br />

besteht auch für den Hoch- und Mitteltöner<br />

im oberen Gehäuseteil. Die Basis des<br />

Standlautsprechers bildet eine massive Aluminiumdruckgusseinheit,<br />

an der Spikes für<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Der Frequenzgang der Vienna Acoustics bleibt in den Abweichungsgrenzen der Hi-Fi-Norm<br />

die akustische Entkopplung eingeschraubt<br />

werden. Im klanglichen Sinne ist der Standlautsprecher<br />

ein großer Konzertmeister,<br />

nimmt er doch den Zuhörer mit und platziert<br />

ihn mit gebührendem Abstand zum<br />

musikalischen Geschehen. Dieses Verhalten<br />

ist nicht für jedes musikalische Genre<br />

von Vorteil. So leidet ein wenig die Abbildung<br />

der räumlichen Tiefe unter dem leicht<br />

abgedunkelten Klang in den Mitten, genauso<br />

wie der Glanz von Blechbläsern und<br />

Streichern in unserer Lieblingsouvertüre.<br />

Den Streichern fehlt damit im Vergleich ein<br />

wenig Durchsetzungsvermögen, was sich<br />

besonders bei sehr dichten Arrangements<br />

bemerkbar macht. An anderer Stelle zeigt<br />

sich, dass diese nicht übersteigerte Impulsfreudigkeit<br />

für Sprache und Gesang eine<br />

sehr gute Abbildung von S-Lauten und<br />

Konsonanten liefert. Möglicherweise vermisst<br />

mancher Zeitgenosse eine gewisse<br />

Plastizität, die sich an dieser Stelle ergeben<br />

kann. Unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

konnte mit größter Klirrarmut in den<br />

höchsten Noten ihrer Lage agieren und<br />

sich dabei noch akustisch freischwebend<br />

über dem Orgelton sauber artikulieren. Die<br />

dynamischen Fähigkeiten sind besonders<br />

in der Übertragung wuchtiger Attacken<br />

ausgeprägt, in der Feindynamik fehlt es<br />

aus den oben genannten Eigenheiten ein<br />

wenig an Auflösung. All dem steht eine<br />

fulminant Breite akustische Bühne gegenüber,<br />

die nicht immer direkt auf dem<br />

Lautsprecher endet und damit einen sehr<br />

räumlichen Eindruck unterstützt. An dem<br />

konturierten und weitreichenden Bass<br />

gibt es in unserem Hörraum nichts zu<br />

bemängeln. Somit bleibt das Fazit, dass<br />

diesem Lautsprecher kaum ein Genre<br />

verwehrt bleibt, wenn man nicht immer<br />

den maximalen Aufmerksamkeitsreiz<br />

herauskitzeln möchte.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Fazit<br />

Wir haben es schon festgehalten – Vergleichen<br />

in dieser Klasse der Lautsprecher<br />

ist schon eine sehr vielschichtige Angelegenheit.<br />

Mehrmaliges Vergleichshören und<br />

Kollegendiskussion bildeten zusammen mit<br />

dem Aufschrauben der Gehäuse und der<br />

Bewertung der inneren Ausstattung die<br />

harten Fakten für den Findungsprozess.<br />

Einen fulminanten <strong>Einstieg</strong> in die Referenzklasse<br />

der Standlautsprecher erzielte der<br />

Vescova von Isophon. Zu seinen klanglichen<br />

Qualitäten zählt u. a. eine saubere, ungeschönte<br />

und räumliche Wiedergabe in Verbindung<br />

mit einem besonderen materiellen<br />

und konstruktiven Einsatz. Und genau diese<br />

Herangehensweise sichert den besten Ton,<br />

denn Gehäuseresonanzen oder Fehlabstimmungen<br />

in der Bassreflex-Resonanz führen<br />

immer zu klanglichen Beeinträchtigungen.<br />

Diese Konstruktion vereint eine geschlossene<br />

Bauweise mit einer offenen; somit bedient<br />

er sich aus beiden Spähren mit deren<br />

Vorzügen in Verbindung mit sehr gut kontrollierten<br />

fragilen Lautsprechermembranen.<br />

Nur knapp dahinter und in der Wiedergabequalität<br />

nur geringfügig, geschmacksabhängig<br />

weniger hoch bewertet platziert sich die<br />

Burmester B25. Es ist eine Frage der Bewertung<br />

für den konstruktiven und materiellen<br />

Aufwand, der diesem Lautsprecher den<br />

Sprung in die nächste Liga noch verwehrte.<br />

Das unterscheidet ihn von der Isophon: der<br />

Ansatz den Zuhörer etwas näher an das musikalische<br />

Geschehen heranzulassen. Somit<br />

ergeben sich für beide Modelle unterschiedliche<br />

Hörpräferenzen für diejenigen, die sich<br />

mit der Thematik schon auseinandergesetzt<br />

haben. Es ist so, wie mit den beiden Seiten<br />

der Medaille. Damit sollte an dieser Stelle<br />

klar werden, dass eigentlich beide die klanglichen<br />

Meister im Vergleich sind. Es gibt ein<br />

hohes Maß an Übereinstimmungen zwischen<br />

beiden. Ein Fakt ist, das der Vescova<br />

ein tieferes Low <strong>End</strong> erreicht und das bei<br />

der gleichen Kontur im Bass wie bei dem<br />

B25. Etwas weiter dahinter gruppieren sich<br />

der Vienna Acoustics Beethoven Concert<br />

Grand und der B&W 804 Diamond. Beide<br />

erreichten eine ausgezeichnete Wertung.<br />

Der Lautsprecher von Vienna Acoustics hat<br />

gegenüber allen Mitbewerbern eine leicht<br />

klanglich dunklere Abstimmung im Bereich<br />

der oberen Mitten und bietet ein sehr gutes<br />

Verhalten im Bass- und im Hochtonbereich<br />

an. Etwas anders dagegen präsentiert sich<br />

der Bowers und Wilkins. Auch er kann im<br />

Bass und in der räumlichen Wiedergabe<br />

mit der Vienna Acoustics mithalten, bei ihm<br />

klingt der Mittenbereich wiederum anders.<br />

Um es musikalisch auszudrücken, herrscht<br />

hier eine typisch warme Färbung in den Mitten.<br />

B&W Kenner werden sie hören können.<br />

Was nicht unbedingt immer Anklang findet,<br />

ist vielleicht das besondere Verhalten des<br />

Hochtöners. Dieser ist maximal optimiert<br />

worden und trotzdem für unsere Ohren<br />

nicht ganz frei von Eigenheiten. Solche Verhaltensauffälligkeiten<br />

sind es, die einem super<br />

Gesamtauftritt etwas Nachhaltiges geben.<br />

Damit soll keine Kritik geübt werden,<br />

es ist vielmehr die Anerkennung für das<br />

Beibehalten einer klanglichen Tradition.<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Isophon Burmester B&W Vienna Acoustics<br />

Modell Vescova B 25 804 Diamond Beethoven Concert Grand<br />

Paarpreis (UVP) 7998 Euro mit Keramikhochtöner 7000 Euro 7000 Euro 5100 Euro<br />

Information www.isophon.de www.burmester.de www.bowers-wilkins.de www.audio-reference.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 22 × 106 × 41 cm; 26 kg 20 × 98 × 35 cm 26 kg 102 × 23,8 × 35,1 cm; 27 kg 113 × 240 × 45 cm; 32,5 kg<br />

Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 3 4 5<br />

Erhältliche Farben<br />

Buche, Palisander, Zebrano, Makassar, Echtholz Elsbeere, Makassar, Cherrywood, Nussbaum rot, Ahorn, Kirsch, Piano Black, Rosenholz<br />

Lacke u. Furniere gg. Aufpreis<br />

Silbermetallic-Lack<br />

Piano Black Gloss<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 3-Wege , passiv 3-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf dem<br />

Boden<br />

Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnungen auf<br />

Vorderseite<br />

Bassreflex mit Öffnung<br />

auf Rückseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 8 Ohm 4 Ohm<br />

Frequenzgang nac h Herstellerangaben 35 – 45000 Hz 35–45000 Hz (+/–3 dB) 38 – 28000 Hz (+/–3 dB) 28–22000 Hz<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 1000 W 30 – 200 W 50 – 200 W 50 – 300 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

k. A./85,5 dB@ 4 Ohm/2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· ausgezeichnete saubere,<br />

ungeschönte und räumliche<br />

Wiedergabe<br />

· weiter Übertragungsbereich im<br />

Bass und den Höhen<br />

· eignet sich für jegliche Anwendung,<br />

bei heimischer<br />

Nutzung<br />

· konstruktiver und materieller<br />

Aufwand<br />

k. A./85,5 dB@ 4 Ohm/2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· offenes und präsentes Klangbild<br />

· ausgezeichnete<br />

räumliche Abbildung<br />

seigenschaften<br />

· sehr weiter, lebendiger<br />

Übertragungsbereich mit<br />

der Möglichkeit den Bassb<br />

ereicht mit einem Bassrefelx<br />

verschluß zu ändern<br />

90 dB/87 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· sehr gute Basswiedergabe<br />

· sehr gute räumliche Abbildung<br />

· solide Verarbeitung<br />

· konstruktiver und<br />

matereielle Aufwand<br />

Nachteile · keine · keine · typische B&W Klangfäbung in<br />

den Mitten<br />

Bewertung<br />

91 dB/86 dB @ 4 Ohm/2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· sehr gutes Verhalten im Bass<br />

und Hochtonbereich<br />

· sehr gute Räumlichkeit<br />

· sehr große Dynamik im Bass<br />

· leicht dunklere Abstimmung<br />

in den oberen Mitten<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 11,50/12 10,50/12 10,5/12 10,5/12<br />

Mittenwiedergabe 11/12 11/12 9,5/12 9,5/12<br />

Höhenwiedergabe 10,5/12 11/12 10/12 11/12<br />

Räumlichkeit 11/12 11/12 10,5/12 10,5/12<br />

Neutralität 11/12 11/12 10/12 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10,50/11 10,50/11 9/11 9/11<br />

Dynamikverhalten 10/11 10/11 9,5/11 9,5/11<br />

Wiedergabequalität 75,5/82 75/82 69/82 70/82<br />

Ausstattung 9/9 7/9 9/9 9/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 7/9 9/9 8/9 8/9<br />

Zwischenergebnis 91,5 von 100 Punkten 91 von 100 Punkten 86 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +3,5 +3 +4 +3<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Referenzklasse 95/100 Ausgezeichnet 94/100 Ausgezeichnet 90/100 Ausgezeichnet 90/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63


Teufel M 520 F<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Hybrid mit gratis Sub<br />

Getreu dem Motto weniger ist mehr präsentiert Teufel einen schlanken Standlautsprecher<br />

für Stereo und Surround. Mit einem versteckten Subwoofer in der Hinterhand<br />

und aktiver Hybridtechnik ist jedoch schnell Schluss mit der Ruhe im Heimkino.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

mit Subwoofer<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

ohne Subwoofer<br />

Mit aktiviertem Subwoofer ist ein deutlicher<br />

Anstieg des Bassbereiches zu hören. Der weitere<br />

Frequenzverlauf ist linear<br />

Der Berliner Lautsprecherhersteller<br />

Teufel ist vor allem dafür bekannt,<br />

Surround-Lautsprecherkombinationen zu<br />

entwickeln, die sie aufgrund ihres Direktvertriebes<br />

zu fairen Preisen anbieten. Ein<br />

großes Stereo-Standlautsprecherpaar wie<br />

das M 520 F stellt auf den ersten Blick einen<br />

Bruch der bisherigen Firmenphilosophie dar.<br />

Fragt man jedoch Teufel selbst, wird das mit<br />

115 Zentimetern programmgrößte Modell<br />

immer noch als Satellit gehandelt. Alles<br />

eine Frage der Betrachtungsweise, denn<br />

das Hybrid-Modell ist die Kombination aus<br />

einem senkrecht aufgestellten Center-Speaker<br />

M 520 C und einem aktiven Subwoofer.<br />

Zusammen in einem akustisch voneinander<br />

getrennten Gehäuse verpackt, entsteht der<br />

Standlautsprecher M 520 F. Der hochgewachsene<br />

Klangstrahler mit 35 Kilogramm<br />

Gewicht und einem halben Meter Tiefe<br />

besticht durch gute Verarbeitung und den<br />

ansprechenden Folienauflagevarianten Teak<br />

und Kirsch. In die silberne oder schwarze<br />

Gehäusefront sind drei Chassis eingelassen.<br />

Diese sind nach dem Prinzip des Amerikaners<br />

Joseph D‘Appolito angeordnet, das die<br />

Platzierung des Hochtöners zwischen zwei<br />

Tiefmitteltönern beschreibt. Der darin eingeschlossene<br />

25-Millimeter-Hochtontreiber<br />

besteht aus einer Gewebekalotte, die von<br />

einem Neodymmagneten angetrieben wird.<br />

Ein langer Hub sorgt für eine kompressionsfreie<br />

und dynamische Wiedergabe. Den<br />

Hochtöner ummanteln zwei Tiefmitteltöner<br />

mit jeweils einem Durchmesser von 160 Millimetern<br />

(mm), deren Antrieb mittels zweier<br />

Ferritkern-Magneten gelingt. Auf den beiden<br />

aus Kohlefasern geschaffenen Memb-<br />

64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


anen wurde jeweils ein Phase-Plug<br />

angebracht, die die Wärmeabfuhr der<br />

Schwingspulensysteme begünstigen.<br />

Genau mittig geteilt beginnt die aktive<br />

Hälfte der M 520 F. Dieser arbeitet<br />

nach der selbst betitelten Phasen-<br />

Umkehr-Technik und beschreibt damit<br />

das Bassreflex-Prinzip. Anstelle eines<br />

herkömmlichen Bassreflexrohres setzen<br />

die Teufel-Entwickler auf eine<br />

schlitzartige-Öffnung mit größerem<br />

Querschnitt. Durch deren kürzeren<br />

Aufbau und einer rückseitigen Platzierung<br />

werden Strömungsgeräusche<br />

vernachlässigbar gering. Damit der<br />

schlanke Standlautsprecher gar nicht<br />

erst den Ruf bekommt ebenso zu klingen,<br />

wurde er mit einem seitlichen<br />

Tieftöner mit einem beachtlichen<br />

Durchmesser von 300 mm ausgestattet.<br />

Der Subwoofer nimmt den Tiefmitteltönern<br />

ab 80 Hertz ihre Arbeit<br />

ab und wird dabei von einer eigenen<br />

190-Watt-<strong>End</strong>stufe angetrieben.<br />

Automatischer Ruhemodus<br />

Je nach Einsatzgebiet, als reines Stereo-Lautsprecherpaar<br />

oder Surround-<br />

Front, wird eine entsprechende<br />

Auswahl direkt am Lautsprecher<br />

getroffen. Bei Wahl „AV-Receiver“<br />

werden die Subwoofer-Vorverstärker-<br />

Ausgänge am Receiver über ein Y-<br />

Kabel mit den Klinkeneingängen der<br />

Lautsprecher verbunden. Eine Pegelkonfiguration,<br />

Übernahmefrequenz<br />

und Abstandskorrektur wird im Menü<br />

des AV-Receivers vorgenommen.<br />

Möchte man den Tieftönern der M<br />

520 F hin und wieder eine Auszeit<br />

gönnen, empfiehlt es sich den Auto-<br />

Regler zu aktivieren. Die Auswahl<br />

zwischen Dauerbetrieb und Wiedergabe<br />

auf Abruf weckt den Subwoofer<br />

nur bei tieffrequenten Signalen aus<br />

dem Stand-by. Zur akustischen Raumanpassung<br />

hat Teufel seinen Stand-<br />

Boliden eine Tieftonpegelanpassung<br />

von +/– drei Dezibel mit auf den Weg<br />

gegeben. Wurden weitergehende<br />

Eingriffsmöglichkeiten nicht bereits<br />

Kippschalter auf der Rückseite bieten die<br />

Möglichkeit der Raumanpassung<br />

am AV-Receiver vorgenommen,<br />

bietet sich damit eine gute Regulierungsmöglichkeit<br />

für den Zweikanal-<br />

Betrieb. Je nach Art und Umfang der<br />

akustischen Absorptionsmaßnahmen<br />

empfehlen wir eine Absenkung des<br />

Subwoofers. In einem 40 bis 50<br />

Quadratmeter großen Raum mit kurzer<br />

Nachhallzeit bietet der M 520 F<br />

selbst mit einer Bassabsenkung noch<br />

enormen Tiefgang. Die Lautsprecherbuchsen<br />

nehmen die gängigsten<br />

Kabelvarianten entgegen, verzichten<br />

dabei jedoch auf eine Bi-Wiring-<br />

Option, was fast schon Seltenheitscharakter<br />

genießt.<br />

Bass und Bässer<br />

Nimmt man den M 520 F als das was<br />

er ist ein Frontlautsprecher und Subwoofer<br />

aus einem Surround-Paket,<br />

erfüllt er seine Aufgabe bravourös.<br />

Die räumliche Wiedergabe gelingt<br />

ihm dank der D‘Appolito-Treiberanordnung<br />

ausgezeichnet und filmisch<br />

weitläufige Szenen werden ebenso<br />

akustisch untermalt. Auch Musikinstrumente<br />

stehen weit Außen und<br />

lassen sich dennoch im inneren Kern<br />

einer vollen Orchesterbesetzung<br />

sehr gut lokalisieren. Quer über die<br />

akustische Bühne wandernde Solo-<br />

Tanzeinlagen bewiesen flüssige Bewegungsabläufe<br />

und sprachen auch<br />

der Raumtiefe eine gelungene Darstellung<br />

zu. Auch actionreiche und<br />

angsteinflößende Subbässe wusste<br />

der M 520 F eindrucksvoll zu reproduzieren<br />

und trifft mit seiner Bassgewalt<br />

direkt auf den Hörer. Was<br />

im Heimkino mit explosionsartigen<br />

Szenen funktioniert, trifft jedoch<br />

in der Stereo-Wiedergabe nicht immer<br />

den audiophilen Nerv. Selbst<br />

mit einer Basspegelabsenkung am<br />

Lautsprecher um drei Dezibel ist die<br />

Basswiedergabe mitunter zu dominant<br />

und vordergründig. Kräftige Impulse<br />

könnten noch definierter sein,<br />

um Raumanregungen zu minimieren.<br />

Verfügt der Stereo-Verstärker über<br />

einen tieffrequenten Shelving-Filter,<br />

darf dieser je nach Geschmack und<br />

Vorliebe auch gern zum weiteren Absenken<br />

eingesetzt werden. Der Frequenzverlauf<br />

zwischen den unteren<br />

Mitten bis hin zum Präsenzbereich<br />

verläuft sehr ausgeglichen und zeigt<br />

keine drastischen Ausbrüche. Gesangsstimmen<br />

profitierten von einer<br />

angenehmen Konsonanten-Wiedergabe,<br />

bei der nur sehr explosive Laute<br />

zum Teil etwas hervorstachen. Eine<br />

leichte Färbung im oberen Mittenbereich<br />

verlieh den Standlautsprechern<br />

eine leicht distanzierte Note, die bei<br />

vollem Einsatz den positiven Gesamteindruck<br />

jedoch nicht trübt.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Teufel<br />

Modell<br />

M 520 F<br />

Paarpreis (UVP)<br />

1098 Euro<br />

Information<br />

www.teufel.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

22 × 115 × 45 cm, 33,5 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 4<br />

Erhältliche Farben<br />

Kirsche, Teak<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

3-Wege, hybrid<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der Rückseite<br />

Impedanz<br />

4 Ohm<br />

Frequenzgang<br />

28 – 22000 Hz +/–3 dB<br />

nach Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

20 – 200 W<br />

des Herstellers<br />

Kennschalldruck nach Angabe/ 91 dB/91 dB@4 Ohm/2 Vrms (1 W/1 m)<br />

gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· schlanker Aufbau durch Sidewoofer<br />

· Hybrid-System mit aktivem Bass<br />

· weitreichendes räumliches<br />

Darstellungsvermögen<br />

Nachteile<br />

· kräftiger Bass nicht für jedes<br />

Musikgenre geeignet<br />

· Spikes müssen separat<br />

erworben werden<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 9,5/12<br />

Mittenwiedergabe 9,5/12<br />

Höhenwiedergabe 10/12<br />

Räumlichkeit 10,5/12<br />

Neutralität 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11<br />

Dynamikverhalten 9,5/11<br />

Wiedergabequalität 68,5/82<br />

Ausstattung 6/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Zwischenergebnis<br />

82,5 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +2,5<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65


KSdigital KSD2020<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Profi im Wohnzimmer<br />

Aktive Lautsprecher erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Die Gründe dafür<br />

sind von Hörer zu Hörer unterschiedlich. KSD bringt eine langjährige Erfahrung auf<br />

dem Gebiet mit. Ein neues Produkt beweist bei uns seine Stärken.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Der aktive Standlautsprecher KSD 2020<br />

von KSdigital hat seine technischen<br />

Wurzeln in dem Studiomontior C55 aus<br />

gleichem Hause. Das äußere Erscheinungsbild<br />

ist von einem Softlook geprägt. Ein<br />

mattes Grafitgrau sowie abgerundete Gehäusekanten<br />

lenken nicht durch eine exorbitante<br />

Optik vom Klanggeschehen ab.<br />

Der schlanke Standlautsprecher ruht auf<br />

einer Basis. Die mit Spikes zur Entkopplung<br />

versehen ist. Und die Entwickler gönnten<br />

dem neuen Sprössling ein nach Thiele und<br />

Small optimierteres Bassreflexgehäuse mit<br />

der Öffnung auf der Rückseite. Seine Resonanzfrequenz<br />

ist auf eine breitere Abstrahlung<br />

von tieferen Bassanteilen bis unter<br />

38 Hertz (Hz) optimiert. Im Lieferumfang<br />

sind Verschlussstopfen für den Reflexkanal<br />

enthalten, um eine bessere Anpassung an<br />

raumakustische Verhältnisse zu erreichen.<br />

Für Ortsanpassungen an wandnahe Aufstellung<br />

oder reflektierende Wandoberflächen<br />

sind analoge elektronische Low- und<br />

<strong>High</strong>-Shelf Filter integriert. Von Haus aus<br />

wird der Standlautsprecher als 2,5-Wege-<br />

Lautsprecher bezeichnet, obwohl er drei<br />

eigenständige Class A/B <strong>End</strong>stufen zur<br />

Verfügung stellt. Das bedeutet, dass der<br />

17 Zentimeter (cm) Tieftöner mit starkem<br />

Antrieb und strukturierter laminierter Carbonmembran<br />

aufgrund seiner eigenen<br />

Trennfrequenz doch mehr leistet als nur<br />

einen halben Weg für die unterste Oktave<br />

zu ergänzen. Alle Lautsprecher verfügen<br />

über leistungsstarke Neodym-Magnet-<br />

Antriebe mit schmalen Luftspalten, damit<br />

die Schwingspulen die Flussdichte optimal<br />

ausnutzen können. Die klanglichen<br />

Hauptaufgaben übernimmt das ebenfalls<br />

17 cm im Querschnitt messende Coaxialchassis<br />

aus deutscher Fertigung. Dieses<br />

wurde zwei Jahre zusammen mit dem Lieferanten<br />

entwickelt und verfügt über die<br />

gleiche masseleichte und resonanzarme<br />

Carbonmembran wie der Tieftöner, nur<br />

das hier im eigentlichen Konus eine 2,5 cm<br />

Seidenkallotte für den Hochton integriert<br />

ist. Diese Gewebekalotte ist eine extrem<br />

verzerrungsarme Vertreterin ihrer Gattung<br />

und ebenfalls mit einem Höchstmaß an<br />

Die Rückansicht bietet einen XLR- Anschluss<br />

und eine regelbare Ortsanpassung<br />

Bilder: KS-digital, Auerbach Verlag<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />

3 dB<br />

0 dB<br />

–3 dB<br />

–12 dB<br />

30 40 50 70 100 Hz<br />

200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />

Die geringen Welligkeiten im Frequenzgang korrespondieren mit unserer Raumakustik<br />

konstruktiven Aufwand entwickelte<br />

Lösung, deren Einzelheiten noch nicht<br />

nach Außen dringen dürfen. Was dagegen<br />

offensichtlich und hörbar ist,<br />

dass die Membranform des Tiefmitteltöners<br />

einem Horn ähnelt und damit<br />

in Zusammenspiel mit den technischakustischen<br />

Eigenheiten des Hochtöners<br />

ein perfektes Waveguide bildet.<br />

Daraus ergibt sich eine breitere Abstrahlcharakteristik<br />

und damit in den<br />

seitlichen Bereich fernab der Hauptabstrahlrichtung<br />

eine verfärbungsarme<br />

Wiedergabe hoher Frequenzen. Dies<br />

stellt einen Unterschied dar zu anderen<br />

koaxialen Systemen und zu einer<br />

sehr hohen räumlichen Abbildung<br />

führt. Alle Trennfrequenzen werden<br />

über laufzeitoptimierte Bessel-Filter<br />

auf analoger Ebene erreicht, die zudem<br />

noch ein optimales Impulsverhalten<br />

bei einem weichen Filterknie in<br />

Verbindung mit geringen Phasenänderungen<br />

bieten.<br />

Die Ergebnisse in unserem Hörraum<br />

bestätigen die zugesicherten Eigenschaften.<br />

Das nichts beschönigende<br />

Verhalten im Bassbereich veranlasste<br />

uns schnell, die Bassreflexöffnung zu<br />

verschließen, um eine tieffrequente<br />

modale Anregung unseres 41 Quadratmeter<br />

großen Raumes nicht zu<br />

provozieren. Den Entwicklern nach ist<br />

die KSD 2020 für kleinere Räume konzipiert,<br />

vor allem für eine Basisbreite/<br />

Hörabstand bis maximal drei Meter.<br />

Unter unseren Bedingungen ergab sich<br />

im Test eine ausgezeichnete räumliche<br />

Abbildung in der Breite und Tiefe der<br />

akustischen Bühne. Bemerkenswert ist<br />

die unangestrengt wirkende Loslösung<br />

vom Lautsprecher als solches. Instrumentengruppen<br />

und Solisten wurden<br />

mit fast greifbarer Plastizität abgebildet,<br />

Naturgeräusche wie zerplatzende<br />

Regentropfen und Donnergrollen erreichten<br />

einen hohen Realitätswert.<br />

Stark in der Dynamik eingeschränkte<br />

Musik wie Rockmusik konnte von dem<br />

hohen Auflösungsvermögen profitieren,<br />

während es bei sehr dynamischen<br />

Aufnahmen mit mehr als 20 dB Dynamik<br />

schon mal die gelbe Karte<br />

gibt, wenn lauter gehört wird. Doch<br />

diese Lautstärken werden Sie zu Hause<br />

eher selten erreichen. Nahezu süchtig<br />

machen die laufzeitoptimierten Gesamtimpulse<br />

des Coaxialchassis, denn<br />

dadurch wurden starke Impulse wie<br />

von hart angespielten Kesselpauken<br />

oder gezupften Gitarrensaiten sehr lebendig<br />

ohne klangfärbende Verschleppungen<br />

in den Frequenzbereichen<br />

wiedergegeben. Das Gleiche gilt für<br />

die exzellente Wiedergabe von S-Lauten<br />

und Konsonanten in Sprache und<br />

Gesang, wie es sich im Klangbeispiel<br />

unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

darstellte: absolute Klirrarmut in<br />

der höchsten Lage und ausgezeichnete<br />

Artikulation über dem üppigen Orgelton.<br />

Alle Details im Raum wurden<br />

abgebildet, lediglich die tiefsten Orgeltöne<br />

bildeten im Zusammenspiel aus<br />

Lautsprecher und Raummoden eine<br />

geschmacksabhängige Verstärkung.<br />

Die Klangtreue eines Studiomonitors,<br />

der hier Pate stand, ist verantwortlich<br />

für die ungeschönte Wiedergabe sauberer<br />

Aufnahmen. So waren in großen<br />

Orchesterwerken keine auffälligen<br />

Veränderungen an den Instrumentenklangfarben<br />

zu vernehmen. Der<br />

klangliche Glanz von Bläsern und das<br />

Obertonspektrum von Streichern wurden<br />

nicht zusätzlich verfärbt. Lediglich<br />

die Tiefe des Raumes konnte zeitweilig<br />

nicht sauber definiert werden, wenn<br />

in den Tiefmitten, also dem Grundtonbereich<br />

vieler Instrumente eine<br />

hohe Dichte herrschte. Das geht auch<br />

Im Inneren arbeitet die Aktivelektronik<br />

Ein dezentes Äußeres lässt Raum für <strong>High</strong>-Tech im Inneren<br />

anders. Dies kann aber auch eine Folge der oben<br />

schon erwähnten Raumwechselwirkungen sein. Die<br />

KSD 2020 gibt jedes musikalische Genre adäquat<br />

wieder. Besonders beachtenswert fanden wir dabei<br />

die Nahfeldqualitäten des Schallwandlers.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

KSdigital<br />

Modell<br />

KSD2020<br />

Paarpreis<br />

3998 Euro<br />

Information<br />

www.ksdigital.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

220 × 100 ×260 cm, 17,7 kg<br />

Anzahl Lautprecher 3<br />

Erhältliche Farben<br />

Anthrazit Grau-Schwarz<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

Bauform<br />

Anschlüsse<br />

Frequenzgang nach Herstellerangaben<br />

Verstärkerleistung Hoch-/ Mittel-/ Tiefton<br />

Leistungsaufnahme ohne Wiedergabe<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

2,5-Wege, aktiv<br />

Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />

XLR-symmetisch<br />

38 − 24 000 Hz +/−3 dB<br />

80/170/170 W<br />

26 W<br />

· ausgezeichnetes räumliches Abbildungsvermögen<br />

durch saubere Impulse<br />

· ausgezeichnete Hochtonzeichnung<br />

· neutrale Klangfarben<br />

· bester Klang im Nahfeld<br />

· leichte Raumresonanzwechselwirkung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10/12<br />

Mittenwiedergabe 10,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12<br />

Räumlichkeit 11/12<br />

Neutralität 10,5/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10/12<br />

Dynamikverhalten 9,5/12<br />

Wiedergabequalität 72,5/82<br />

Ausstattung 7/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Gesamt<br />

87,5 von 100 Punkten<br />

Konstruktions/Materialaufwand + 5<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67


Schwarzes Gold<br />

Auch wenn die Hi-Fi-Branche zunehmend digitaler wird, gibt es ein Medium, das<br />

sich seit jeher nicht verdrängen lässt. Die Schallplatte überlebte bisher jede Krise<br />

und erfährt wie in der Mode ein regelmäßiges Comeback. Wir zeigen den aktuellen<br />

Stand der Technik.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

D ie magnetische Schallaufzeichnung lau<br />

lässt sich bis auf<br />

das Jahr 1877 zurückverfolgen, in dem der Franzose<br />

Charles Cros seine Idee eines Phonographen vorstellte. Unabhängig<br />

davon entwickelte el<br />

te zur gleichen Zeit der Amerikaner<br />

Thomas Edison ebenfalls enfa<br />

einen Phonographen und<br />

stellte lte damit das erste Tonaufnahme- und Wiedergabegerät<br />

der Weltöffentlichkeit fent<br />

lic vor. Was einerseits einen<br />

enormen n Entwicklungsschritt in der Geschichte der<br />

Schallaufzeichnung aufz<br />

chnu<br />

n bedeutete, hatte seinerzeit<br />

aber<br />

auch einen entscheidenden Nachteil. Die<br />

Technik bot keinerlei Möglichkeit einer mechanischen<br />

chen<br />

Vervielfältigung. Um mehrere Tonträger<br />

zu erstellen, elll<br />

mussten die Musiker ihre<br />

Stücke<br />

immer wieder neu vortragen. Erst der<br />

deutsche Emil Berliner legte mit der Entwick-<br />

lung<br />

des<br />

Grammophons m den Grundstein der<br />

heutigen en mechanischen Schallaufzeichnung, in<br />

dem er runde Scheiben als Tonträger einsetzte.<br />

Der entscheidende Vorteil des heute verwende-<br />

ten Vinyls ist<br />

seine einfache Reproduzierbarkeit und<br />

eine<br />

damit verbundene enee<br />

kostengünstigere Herstellung.<br />

Die Qualität der Schallplattenwiedergabe l<br />

ist maßgeb-<br />

lich von<br />

der<br />

des Wiedergabegerätes, dem Plattenspieler,<br />

abhängig. Das Laufwerk sowie das dabei verwendete Tonabnehmersystem<br />

stem<br />

gehören en mit zu den wichtigsten Baugrup-<br />

pen.<br />

Sie<br />

sind entweder eder individuell zusammenstellbar oder,<br />

wie es unser Vergleichstest zeigt, bereits in kompletten<br />

Systemen en erhältlich. Unsere<br />

Testkandidaten verfügen alle<br />

über einen e Schwenktonarm narm<br />

mit passivem Drehgelenk,<br />

das es erlaubt, den Tonarm<br />

an jeder beliebigen Stelle der<br />

Platte zu positionieren. n. Dabei wird der Tonarm jedoch automatisch<br />

t in Richtung der innenliegenden Rillenflanke gedrückt,<br />

was zu abweichenden n Pegelverhältnissen zwischen<br />

den Kanälen führt. Aus<br />

diesem Grund verfügen unsere<br />

Plattenspieler er<br />

über eine Anti-Skating-Vorrichtung, die mit<br />

einem entsprechenden eche<br />

nden Gewicht eine Gegenkraft bildet.<br />

Als klanglich einflussreichstes Element<br />

dürfen wir jedoch das Tonabnehmersystem<br />

benennen, das bei unseren<br />

Testkandidaten bereits im<br />

Lieferumfang e mit enthalten ist. Es<br />

wandelt die Auslenkung der Rille<br />

in eine Spannung um, die nach<br />

der<br />

Verstärkung über die RIAA-<br />

Kennlinie angehört wird. Auch<br />

diesem Element der analogen<br />

Wiedergabekette haben wir uns<br />

in einem aktuellen Vergleichstest<br />

auf den Seiten 74–77 gewidmet.<br />

Welche Qualität man heutzutage<br />

im Preisbereich um 1000 Euro<br />

erwarten kann, zeigen uns<br />

unsere Testteilnehmer von<br />

Acoustic Solid, Clear Audio<br />

und Music Hall.<br />

68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

ww.au<br />

t.at


Acoustic Solid Solid 111<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Acoustic Solid – Solid 111<br />

„Durchsichtig in Klang und Design“<br />

Ein Plattenspieler ist auch immer ein Designobjekt<br />

und hat sich dementsprechend oftmals<br />

der Wohnumgebung anzupassen.<br />

Was wäre da naheliegender als ein fast<br />

durchsichtiges Modell, wie es Acoustic Solid<br />

mit dem Solid 111 anbietet. Das Laufwerkschassis<br />

besteht aus einer 20-Millimeter<br />

(mm) starken Plexiglasplatte, die von<br />

drei Säulen mit einstellbarer Höhe getragen<br />

wird. Sämtliche Hardware des Laufwerks<br />

ist aus reinem Aluminium gefertigt<br />

und optional in einer edel anmutenden polierten<br />

Variante erhältlich. Zur akustischen<br />

Entkopplung ist der Solid 111 auf drei<br />

Spikes gelagert, die bei Bedarf auf die mitgelieferten<br />

Unterlegscheiben positioniert<br />

werden können. Bei einer hochwertigen<br />

Abstellfläche wird dies nicht nur aufgrund<br />

der akustischen Entkopplung dringend<br />

empfohlen. Der externe Antriebsmotor des<br />

Plattenspielers, der an der ausgefrästen<br />

Chassisstelle hinten links aufgestellt wird,<br />

bietet eine zusätzliche Besonderheit. Anstelle<br />

eines handelsüblichen Steckernetzteils<br />

liefert Acoustic Solid eine Mikrocontroller-Steuerung<br />

in Form eines handlichen<br />

Chromkästchens. Damit lässt sich das System<br />

An- und Abschalten, zwischen den<br />

Drehzahlen 33,33 und 45 Umdrehungen<br />

pro Minute (U/min) wechseln sowie eine<br />

exakte Geschwindigkeitsanpassung vornehmen.<br />

Je nach Betriebszustand wird<br />

dies mit einer farbigen LED signalisiert. Der<br />

hauchdünne Antriebsriemen wird mit dem<br />

Antriebsring des Motors und dem 30-mmstarken<br />

und massiv gefertigten Plattenteller<br />

verbunden. Der solide gestaltete Tonarm<br />

WTB 100 wird vom Hersteller Rega geliefert<br />

und das MM-Tonabnehmersystem<br />

kommt aus dem Hause des Phono-Spezialisten<br />

Grado. Auch hier ist die Tonarmhülse<br />

höhenverstellbar und mit weiteren Modellen<br />

wie etwa dem Acoustic Soild WTB211<br />

austauschbar. Vom Tonarm aus geht das<br />

festmontierte Audiokabel in Standardqualität<br />

ab. Dank der aufwendigen Motorisierung<br />

wusste der Solid 111 auch klanglich<br />

zu gefallen. Zwar bleibt auch hier noch<br />

Platz nach oben, der von Acoustic Solids<br />

Der Tonarm des Acoustic Solid ist ein WTB 100<br />

Model vom Hersteller Rega. Acoustic Solid<br />

setzt alternativ auch andere Modelle ein<br />

Spitzenmodellen eingenommen wird, dennoch<br />

überzeugte uns das <strong>Einstieg</strong>smodell<br />

mit angenehmer Durchsichtigkeit und<br />

Liebe zum Detail. Auf eine Eigenfärbung<br />

wurde hier bewusst verzichtet und vielmehr<br />

auf eine ausgeglichene Wiedergabe<br />

fast über den kompletten Frequenzbereich<br />

hingearbeitet. Wem das Preis-Leistungs-<br />

Konzept überzeugt aber dennoch etwas<br />

mehr aus dem Solid 111 heraus kitzeln will,<br />

dem sei ein höherwertigeres Abtastsystem<br />

empfohlen, das das System zusätzlich<br />

aufwerten kann.<br />

Am WTB 100 montierte Acoustic Solid ein MM-<br />

System von Grado. Auch hier bietet Acoustic<br />

Solid Alternativen an<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 69


Music Hall mmf-5.1<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Music Hall mmf-5.1<br />

„Vinyl auf zwei Ebenen“<br />

Firmengründer Roy Hall geht mit seinen<br />

Music Hall-Plattenspielern auf bereits gepflasterten<br />

Pfaden und greift dabei auf<br />

etablierte Produkte zurück. Mit einem<br />

langjährig erfahrenen Partner besteht eine<br />

Kooperation aus Entwickler und Ideengeber<br />

Hall sowie Materialzulieferer Pro-Ject.<br />

Dass es sich hierbei nicht einfach nur um<br />

eine Kopie bereits etablierter Produkte<br />

handelt, beweist Music Hall mit seiner<br />

mmf-Serie. Für diese Serie typisch, stapelt<br />

man auch bei unserem vorliegenden<br />

Testmodell weit nach oben und spendiert<br />

dem mmf-5.1 gleich zwei Ebenen zur<br />

akustischen Entkopplung. Größere Familienmitglieder<br />

bieten hier sogar noch mehr.<br />

Das Sandwichchassis wird von drei höhenverstellbaren<br />

Standfüßen zur akustischen<br />

Trittschallentkopplung getragen, was den<br />

Plattenspieler eine hohe Aufstellungsvielfalt<br />

zuschreibt. Unter dem Basischassis<br />

befindet sich der Antriebsmotor sowie ein<br />

Kippschalter für dessen Inbetriebnahme.<br />

Die akustische Entkopplung zwischen den<br />

beiden Platten wird mit sechs gummierten<br />

Füßen realisiert, die etwaige Schwingungsübertragungen<br />

wirkungsvoll unterbinden.<br />

Auf der oberen Plattform des Sandwich-<br />

Konstrukts befinden sich ein schwerer, aus<br />

Aluminiumguss gefertigter Plattenteller mit<br />

15 Millimeter Höhe sowie der Tonarm. Der<br />

Antrieb des Plattentellers erfolgt klassisch<br />

mittels eines Flachriemens, der mit dem<br />

Motor und einem Kunststoff-Subchassis<br />

verbunden ist. Die Entkopplung von Plattenteller<br />

und dem aufgelegten Vinyl übernimmt<br />

die beigelegte Filzmatte. Wer schon<br />

einmal einen Pro-Ject-Tonarm aus nächster<br />

Nähe gesehen hat, wird auch den des mmf-<br />

5.1 problemlos identifizieren können. Der<br />

Neuneinhalb-Zoll-Tonarm wird mit dem<br />

MM-Tonabnehmersystem G 1012 GX des<br />

britischen Herstellers Goldring ausgestattet,<br />

das weit entfernt der <strong>Einstieg</strong>sklasse<br />

spielt. In Kombination mit der mehrtägigen<br />

akustischen Entkopplung stellte sich das<br />

Komplettpaket während unseres Hörtests<br />

als sehr laufruhig und ausgeglichen heraus.<br />

Die tonale Balance zwischen kräftigen Bassimpulsen,<br />

einer durchsetzungsfähigen<br />

Mittendarstellung und nicht übertriebenen<br />

Der renomierte Tonarmhersteller Pro-Ject<br />

ist der Zulieferer für die Erstausrüstung des<br />

mmf-5.1<br />

Präsenzen gelang dem mmf-5.1 tadellos.<br />

Eine leichte Mittenbetonung verhalf einzelnen<br />

Instrumenten und Gesangsstimmen<br />

zu mehr Grundton und verlieh dem mmf-<br />

5.1 seinen eigenen warmen Charakter.<br />

Die Weitläufigkeit der akustischen Bühne<br />

gefiel uns sehr gut, dennoch erschien uns<br />

der Blick in die Tiefe als ausgeprägter. Nicht<br />

nur Konstruktion und klanglicher Eindruck<br />

beweisen, dass sich der mmf-5.1 weit entfernt<br />

der <strong>Einstieg</strong>sklasse aufhält und das<br />

sich mit marktbewährten Materialien und<br />

frischen Ideen ein sehr gutes Produkt entwerfen<br />

lässt.<br />

Ein Blick auf das MM-Tonabnehmersystem des<br />

britischen Herstellers Goldring, das zur Standardausstaung<br />

des Music Halls gehört<br />

70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Clearaudio Concept MM<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Clearaudio Concept MM<br />

„Auspacken und spielen“<br />

Der Concept von Clearaudio ist ein „Easy<br />

to use“ – Plattenspieler. Für einen sicheren<br />

Stand steht dieser auf drei in der Höhe verstellbaren<br />

Spikes. Das Laufwerkschassis ist in<br />

einer resonanzoptimierten Leichtbauweise<br />

ausgeführt, die mit einem schwarz-matten<br />

und Aluminium - silbernem Design das Auge<br />

besticht. Eine Staubschutzabdeckung ist<br />

nicht vorhanden und kann somit nicht zu<br />

unerwünschten Resonanzen bei lauterem<br />

Musikgenuss führen. Der schwere, präzisionsgefräste<br />

Aluminiumplattenteller gibt<br />

dem Laufwerk mit seiner hohen Masse die<br />

nötige Laufruhe. Er ruht auf einer Achse mit<br />

einem polierten, gehärteten Stahllager in einer<br />

Bronzebuchse, das auf einem Teflonspiegel<br />

läuft. Seinen Antrieb erhält er über einen<br />

Riemen, der von einem schwingungsentkoppelten<br />

DC-Motor mit Gleitlager angetrieben<br />

wird. Serienmäßig ist an dem magnetisch<br />

gelagerten Tonarm, der eine Seltenheit ist<br />

und keine Reibungsverluste aufweist, ein<br />

MM-System installiert. Damit sind für die<br />

Wiedergabe der räumlichen Abbildung einer<br />

LP die besten Voraussetzung gegeben. Bei<br />

dem Model Concept sind alle Einstellungen<br />

des Abtastsystems und des Tonarmes vor<br />

Auslieferung vorgenommen wurden. Auflagekraft,<br />

Tonarmhöhe und Antiskatingkraft<br />

sind sehr gut gegen ein Verstellen durch eine<br />

kleine Schraube gesichert. Somit ist der Plattenspieler<br />

nach der Installation, die unmissverständlich<br />

in der Anleitung dokumentiert<br />

ist, einsatzbereit. Vor der ersten Inbetriebnahme<br />

ist mit der mitgelieferten Wasserwaagelibelle<br />

auf dem Plattenteller an mehreren<br />

Stellen eine waagerechte Aufstellung zu<br />

Eine Besonderheit ist der magnetisch gelagerte<br />

Tonarm am Clearaudio Concept MM. Er arbeitet<br />

ohne Reibungskräfte in der Aufhängung<br />

justieren, was über die höhenverstellbaren<br />

Spikes erfolgt. Dies ist wichtig, um die Abtastparameter<br />

ordnungsgemäß einzuhalten,<br />

denn das Antiskating – was physikalisch eine<br />

Seitenführungskraft darstellt – kann nur bei<br />

einem sich in Waage befindlichen Plattenspieler<br />

korrekt seine Aufgabe übernehmen.<br />

Bei Nichtbeachtung kann es zum Springen<br />

der Nadel in der Plattenrille oder zu Abbildungsfehlern<br />

in der räumlichen Wiedergabe<br />

kommen. Ein kleines Manko ist die fehlende<br />

Betriebsanzeige, denn ob sich der schwarze<br />

Teller mit der Filzauflage dreht, ist auf den<br />

ersten Blick nicht zu erkennen. Der Clearaudio<br />

Concept ist eines der wenigen Laufwerke<br />

am Markt, das neben den üblichen Umdrehungsgeschwindigkeiten<br />

auch eine schellacktypische<br />

Umdrehungszahl von 78 Umdrehungen<br />

pro Minute zur Verfügung stellt.<br />

Der einzige Punkt, der den Puristen dabei irritiert,<br />

ist das die heutigen Abtastsysteme für<br />

Schellackplatten nicht die beste Wahl sind.<br />

Das Laufwerk von Clearaudio vermittelt mit<br />

großer Präzision und einem ruhigen Lauf ein<br />

sehr detailliertes Klangbild. Das MM-System<br />

liefert ein kräftiges, druckvolles Signal mit<br />

einer guten Kanaltrennung zwischen den<br />

Kanälen von mehr als 20 dB.<br />

Der Clearaudio Concept MM ist wie hier abgebildet<br />

mit einem MM-Tonabnehmersystem<br />

ausgerüstet<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 71


Fazit<br />

Ziehen wir ein abschließendes Resümee<br />

der getesteten Schallplattenspieler, lässt<br />

sich festhalten, dass man bereits in der<br />

1 000 Euro-Klasse viel für sein Geld geboten<br />

bekommt. Darf es dann in ein paar Jahren<br />

etwas mehr sein, lassen sich die Komplettsysteme<br />

immer noch in ihre Einzelteile zerlegen<br />

und punktuell aufwerten. Ein neues<br />

Tonabnehmersystem kann bereits zu einem<br />

Aha-Erlebnis führen. Unser Testfeld überzeugt<br />

aber bereits in seiner Grundausstattung<br />

mit wohldurchdachten Konzepten und<br />

Konstruktionen. Bei der akustischen Entkopplung<br />

greifen alle drei Kandidaten auf<br />

eigene Konzepte zurück. Unser Testsieger,<br />

der Solid 111 von Acoustic Solid, lagert seinen<br />

Antriebsmotor etwa komplett aus, um<br />

unnötige Schwingungen auf Gehäuse und<br />

Tonabnehmersystem von vornherein zu unterbinden.<br />

Die Idee ist nicht neu, das Gerät<br />

wusste uns jedoch mit seinem ruhigen und<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

ausgeglichenen Lauf zu überzeugen. Besonders<br />

bei der Steuerung und dem ebenfalls<br />

ausgelagerten Steckernetzteil haben sich die<br />

Entwickler von Acoustic Solid etwas einfallen<br />

lassen. Dies unterstreicht die außergewöhnliche<br />

Optik und macht zudem Spaß beim<br />

Umschalten. In klanglicher Hinsicht bietet der<br />

Solid 111 mit seinem Grado-Tonabnehmer<br />

eine ebenso angenehme Neutralität. Fast<br />

auf Augenhöhe mit seinem Mitstreitern hat<br />

auch Music Hall mit dem mmf-5.1 einen ausgereiften<br />

Schallplattenspieler im Programm.<br />

Zur akustischen Entkopplung greift der mmf-<br />

5.1 auf das Sandwich-Prinzip zurück, was<br />

in diesem Fall aus zwei getrennten Lagen<br />

besteht. Wenn es noch mehr sein soll, hilft<br />

ein Blick in das weitere Produktportfolio des<br />

amerikanischen Herstellers. Aber bereits bei<br />

unserem Testmodel war die akustische Chassisentkopplung<br />

überzeugend und wurde mit<br />

Spikes auf der Bodenplatte und zwischen<br />

Testsieger<br />

den Chassis ergänzt. Das wirkliche Sahnehäubchen<br />

bietet Music Hall mit dem Goldring-Tonabnehmer,<br />

der im Klangtest sehr<br />

gut aufspielte. Auch Clearaudio konnte uns<br />

während des Testlaufs mit seinem sehr guten<br />

Concept überzeugen. Der Phono-Spezialist<br />

setzt vor allem auf Design und versucht mit<br />

Aussehen und einfacher Bedienbarkeit somit<br />

auch die jüngere Generation vom schwarzen<br />

Gold zu überzeugen. Nach nur kurzer Installationszeit<br />

ist der Plattenspieler einsatzbereit.<br />

Besonders der magnetisch gelagerte Tonarm<br />

wusste zu gefallen. Mit der Dreingabe<br />

der schellacktypischen Umdrehungszahl von<br />

78 U/min werden auch die Puristen bedient.<br />

Egal, für welchen der Schallplattenspieler<br />

man sich entscheidet, jedes der vorliegenden<br />

Testmodelle weiß durch ein individuelles<br />

Konzept zu überzeugen. In diesem Test gibt<br />

es keinen Verlierer. Plattenliebhaber werden<br />

an diesen Geräten Ihre Freude haben.<br />

Hersteller Acoustic Solid Music Hall Clearaudio<br />

Modell Solid 111 mmf-5.1 Concept MM<br />

Preis/Straßenpreis 1 080 Euro 800 Euro 1 100 Euro<br />

Maße B/H/T 450 × 190 × 340 mm 465 × 155 × 338 mm 420 × 140 × 350 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 13 kg 8,5 kg 7,5 kg<br />

Farben Alu Pur, Poliert schwarz schwarz-silber<br />

Anschlüsse Cinch-Ausgang mit fixiertem Kabel Cinch-Ausgang Cinch-Ausgang mit fixiertem Kabel<br />

Informationen www.acoustic-solid.de www.phonar.de www.clearaudio.de<br />

Garantie 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre<br />

Technischa Daten<br />

Schallplattenspieler<br />

Plattentellerhöhe 30 mm 15 mm 30 mm<br />

Laufwerkchassishöhe 20 mm 2 × 20 mm 30 mm<br />

Tonarm WTB 100 Pro-Ject-Tonarm Clearaudio-Tonarm<br />

Motor Synchron-Motor Antriebsmotor unter Basischassis Antriebsmotor unter Chassis<br />

Motor Intern/extern extern intern intern<br />

Steuerung Mikrokontroller gesteuertes Netzteil am Gerät am Gerät<br />

Antrieb Riemenantrieb in separaten Gehäuse Riemenantrieb Riemenantrieb<br />

Anti-Skating + + +<br />

Drehzahlbereich 33,33/45 RPM 33,33/45 RPM 33,33/45/78 RPM<br />

Konstruktionsprinzip resonanzoptimiertes Laufwerkchassis Sandwichchassis resonanzoptimiertes Laufwerkchassis<br />

Tonarmeinstellung sind selbst vorzunehmen sind selbst vorzunehmen komplett voreingestellt<br />

Tonabnehmerdaten nach Herstellerangabe<br />

Tonabnehmer Grado Black Goldring G 1210 GX Concept-MM<br />

MM/MC MM MM MM<br />

Frequenzgang 10 – 50 000 Hz 20 – 20 000 Hz (+/– 2 dB) 20 – 20 000 Hz<br />

Ausgangsspannung 4,0 mV 6,5 mV 3,3 mV<br />

Abschlussimpedanz 47 kOhm 47 kOhm 47 kOhm<br />

empfohlenes Auflagegewicht 1,5 g 1,5 – 2,5 g 1,9 – 2,5 g<br />

Kanaltrennung bei 1 Kilohertz >30 dB >25 dB >20 dB<br />

Nadelschliff elliptisch Gyger II elliptisch<br />

Eigengewicht 5,5 g 6,3 g 8 g<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· externer Antriebsmotor<br />

· externes Netzteil mit Steuermöglichkeiten<br />

· resonanzoptimiertes Sandwichchassis<br />

· Goldring Abtastsystem<br />

· magnetisch gelagerter Tonarm<br />

· einfache Installation<br />

· Umdrehungszahlen bis 78 U/min möglich<br />

· optionale Staubschutzabdeckung (129 Euro)<br />

Nachteile<br />

· Tonabnehmer könnte noch hochwertiger sein<br />

· keine Staubchutzabdeckung<br />

· der mmf-5.1 kommt „nur“ mit zwei Chassis daher<br />

· keine Staubchutzabdeckung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Wiedergabequalität 52,5/60 50/60 49/60<br />

Ausstattung 18/20 19/20 18/20<br />

Benutzerfreundlichkeit 18,5/20 19/20 20/20<br />

Gesamt 89 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Ausgezeichnet Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr Gut 89/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 87/100<br />

72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend,<br />

54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft


NR. 3 MAI/JUNI 2011 www.audio-test.at<br />

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Entzerrt<br />

Phonovorverstärker, -preamp oder einfach nur Entzerrer, selten wurde einem Produkt<br />

mit so vielen Bezeichnungen vergleichsweise so wenig Beachtung geschenkt.<br />

Dabei würden wir einen Schallplattenspieler ohne passenden Phonovorverstärker gar<br />

nicht erst hören können.<br />

Wer schon einmal versucht hat,<br />

seinen Schallplattenspieler direkt<br />

mit einem herkömmlichen Cinch-Eingang<br />

seines Verstärkers zu verbinden, hat vermutlich<br />

nichts gehört. Selbst der teuerste<br />

Vertreter der <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Klasse wird dieses<br />

Problem nicht ohne weiteres lösen können.<br />

Grund dafür ist die zu niedrige Spannung,<br />

die das Tonabnehmersystem ausgibt<br />

und die zu hohe Erwartungshaltung<br />

des Cinch-Eingangs. Abhilfe schafft an<br />

dieser Stelle nur ein Phonovorverstärker,<br />

der zwischen dem Abspielgerät Plattenspieler<br />

und dem eigentlichen Verstärker<br />

geschaltet wird. Doch solch ein Phonovorverstärker<br />

kann auch noch mehr, weshalb<br />

er ebenso als Entzerrer bekannt ist.<br />

Wie jedes Speichermedium ist auch die<br />

Schallplatte in ihrer Aufnahmefähigkeit<br />

begrenzt. Tiefe Frequenzen benötigen<br />

zudem eine höhere Rillenauslenkung und<br />

VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />

verbrauchen daher zusätzlichen Platz. Um<br />

dann den begrenzten Datenraum sparsam<br />

zu nutzen, wird der Frequenzgang<br />

bereits vor der Schallplattenaufzeichnung<br />

verzerrt. Die höchsten Frequenzen<br />

bis 20 Kilohertz werden um bis zu 20<br />

Dezibel (dB) angehoben und die tiefen<br />

ab 20 Hertz um circa 20 dB abgesenkt.<br />

Für eine korrekte Wiedergabe wird der<br />

Frequenzgang wieder entzerrt. Damit<br />

dies systemübergreifend funktioniert,<br />

wurde eine Entzerrkennlinie entwickelt,<br />

die vom amerikanischen Verband der<br />

Musikindustrie RIAA (Recording Industry<br />

Association of America) festgelegt<br />

wurde. Diese RIAA-Kennlinie findet zur<br />

Entzerrung in den Phonovorverstärkern<br />

ihren Einsatz und ist das exakte Pendant<br />

zur Aufnahmeverzerrung.<br />

Vor dem Kauf eines Phonovorverstärkers<br />

sollte man jedoch auf die richtige Tonabnehmerunterstützung<br />

achten. Die am<br />

häufigsten verwendeten Systeme hören<br />

auf die Namen Moving Magnet (MM)<br />

und Moving Coil (MC). Beide wandeln<br />

die Auslenkung der Rille in eine Spannung<br />

um, die anschließend an den Phonovorverstärker<br />

weitergegeben wird; ihr<br />

Unterschied liegt jedoch im Detail: Beim<br />

MM-Prinzip ist ein Dauermagnet an der<br />

Plattennadel befestigt, dessen Magnetfeld<br />

eine Spule durchflutet. Beim MC-<br />

System ist die Spule hingegen direkt an<br />

der Nadel befestigt, die sich im Magnetfeld<br />

eines Dauermagneten bewegt. Beide<br />

Systeme liefern unterschiedliche und<br />

sehr geringe Ausgangsspannungen, die<br />

es zu verstärken gilt. Jedoch verträgt sich<br />

nicht jeder Phonovorverstärker mit beiden<br />

Systemen. Wir haben für unseren Test<br />

vier Allrounder herausgesucht, die beide<br />

Disziplinen beherrschen.<br />

74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Acoustic Signature Tango MK2<br />

Der Phono-Preamp Tango MK2 von<br />

Acoustic Signature ist in einem schweren<br />

Aluminiumgehäuse untergebracht, das<br />

scheinbar aus einem Block gefräst wurde.<br />

Der Betriebszustand wird auf der Frontseite<br />

mit dem Leuchten einer blauen LED angezeigt.<br />

Um das Gerät in diesen Zustand zu<br />

versetzen, ist es notwendig das mitgelieferte<br />

Netzteil anzuschließen. Das Netzteil wird<br />

vom Hersteller eingekauft und liefert eine<br />

doppelte Wechselspannung. Diese wird im<br />

Tango MK2 via Brückengleichrichter mit<br />

zwei Spannungsreglern für eine symmetrische<br />

Betriebsspannung und eine Netzteil-<br />

Gesamtkapazität von 8400 Mikrofarad für<br />

die Versorgung der insgesamt sechs Operationsverstärker<br />

(OPV) aufbereitet.<br />

Etwas mehr als weitere 8000 Mikrofarad<br />

sorgen in unmittelbarer Nähe zu<br />

den OPVs für eine saubere und stabile<br />

Betriebsspannung mit hoher Stromlieferfähigkeit,<br />

ganz so, wie sie eine<br />

Batterie liefern kann. Das doppelseitige<br />

Platinenlayout ist die Grundlage<br />

für möglichst kurze Signalwege, die<br />

bei den geringen Signalspannungen,<br />

die die Abtastsysteme liefern, von<br />

klangbeeinflussender Wichtigkeit<br />

Die Vorderseite des Acoustic Signature zeigt<br />

sich sehr spartanisch mit nur einer blauen LED<br />

sind. Eng tolerierte Widerstände und<br />

Folienkondensatoren von WIMA unterstützen<br />

den hohen Anspruch, sodass der<br />

Hersteller mit der Ansage zu den geringstmöglichen<br />

Abweichungen von der RIAA-<br />

Entzerrungskurve erreichen will. Ein eingebauter<br />

Subsonicfilter beseitigt wirksam<br />

sehr tiefe Frequenzen, die nachgeschaltete<br />

Verstärker und Lautsprecher nur unnötig<br />

belasten. An den Stellen, wo Elektrolytkondensatoren<br />

den Signalweg treffen, fügt sich<br />

Bei einem Blick ins Innere, zeigt sich der mehrstufige Verstärkungsaufbau<br />

mit ausgewählten Bauteilen<br />

Die Rückseite dagegen ist mit reichlich Anpassungsmöglichkeiten<br />

bestückt<br />

parallel dazu ein Teil dieser Folienkondensatoren<br />

ein, um für eine bessere Impulsübertragung<br />

zu sorgen. Auf der Rückseite des<br />

Preamps sind neben den unsymmetrischen<br />

Ein- und Ausgängen sowie der Erdungsschraube<br />

auch sogenannten Dip-Schalter<br />

untergebracht. Im streng kanalgetrennten<br />

Design existieren diese Schalter für jeden<br />

Phonokanal. Sie dienen der korrekten Einstellung<br />

der „Eingangskapazität“<br />

bzw. des „Eingangswiderstandes“<br />

für die beiden Abtastsystemarten MC<br />

und MM. Das Handbuch klärt in seinen<br />

Ausführungen sehr detailliert über die<br />

möglichen Schaltungskombinationen<br />

auf, gleichzeitig sind die Änderungen<br />

auch hörbar. Der Umgang mit dem<br />

Gerät gestaltet sich sehr einfach und<br />

benutzerfreundlich es gibt nichts was<br />

man wirklich verkehrt machen kann.<br />

Im Hörtest konnte uns Der Tango<br />

MK2 mit MC und MM Systemen<br />

durchweg überzeugen.<br />

Clearaudio Symphono +<br />

Phonopreamp und Netzteil übereinandergestellt<br />

ergeben einen massiven Aluminiumblock<br />

Hochwertiger Schaltungsaufwand im Inneren, die Bezeichnung<br />

auf den OPVs wurde von Clearaudio entfernt<br />

Wir haben uns dazu entschieden, den<br />

Preamp Symphono + etwas näher zu<br />

beleuchten, da dieser noch vielfältig<br />

erweiterbar ist. Der Symphono + besteht<br />

aus zwei kleinen komplett aus<br />

Aluminium gefrästen Kästchen, von<br />

denen eines für die Spannungsversorgung<br />

und das zweite zur Phonoentzerrung<br />

zum Einsatz kommt. Auch<br />

wenn die beiden Geräte dazu designt<br />

scheinen, sie aufeinander zustellen, raten<br />

wir zu einer größeren räumlichen<br />

Trennung von Netztrafo und Phonoentzerrer.<br />

Zusätzlich bietet Clearaudio<br />

die Möglichkeit, ein Akkumodul zwischenzuschalten,<br />

wie das + im Namen verrät.<br />

Clearaudio verspricht damit eine nochmals<br />

gesteigerte Kanaltrennung sowie einen erhöhten<br />

Signal-zu-Rauschabstand. Zur akustischen<br />

Entkopplung steht der Symphono +<br />

auf vier gummierten Standfüßen, die den<br />

Phonovorverstärker weitestgehend schockresistent<br />

machen. Neben einem Cinch-Eingang<br />

bietet der Preamp die Wahl zwischen<br />

einem symmetrischen XLR- und einem unsymmetrischen<br />

Cinch-Ausgang. Beide Outputs<br />

laufen parallel eine Umschaltung ist<br />

somit nicht nötig. Zwei Schalter finden sich<br />

dann doch noch am Gerät. An der Unterseite<br />

des Gehäuses. Die beiden Wahlschalter zur<br />

An Anschlüssen mangelt es hier nicht. Das<br />

externe Netzteil sorgt für sauberen Klang<br />

MM-/MC-Tonabnehmeranpassung für<br />

den linken und rechten Kanal sind eingelassen,<br />

sodass ein versehentliches<br />

Umschalten nicht möglich ist. Die<br />

Phonoplatine zeugt von hoher Qualität,<br />

die beiden Kanäle sind komplett<br />

identisch aufgebaut und jeder von<br />

ihnen wurde mit jeweils sechs Operationsverstärkern<br />

ausgestattet. Letztere<br />

wurden hingegen komplett unkenntlich<br />

gemacht. Dennoch hat Clearaudio<br />

bei der Qualität der verwendeten<br />

Materialien keinen Fehlgriff gemacht.<br />

Um auf zusätzliche Kondensatoren im<br />

Signalverlauf zu verzichten, wird die eingehende<br />

Gleichspannung noch einmal von zwei<br />

der ICs stabilisiert. Ein Phonovorverstärker<br />

ist immer vom Klang der vorangegangenen<br />

Komponenten abhängig und verrichtet gute<br />

Arbeit, wenn er diesen originalgetreu wiedergibt.<br />

Was die räumliche Darstellung des<br />

Symphono + betrifft, bleiben kaum mehr<br />

Wünsche offen, denn sowohl seine Tiefendarstellung<br />

als auch die Stereobreite wurden<br />

sehr gut präsentiert. Die Bassimpulse waren<br />

für unseren Geschmack etwas straff und der<br />

Klang wirkt ein wenig hell. Ein wenig mehr<br />

Ausgewogenheit würde dem Symphono +<br />

noch besser stehen. Dennoch hörten wir unsere<br />

Tonabnehmersysteme und Schallplatten,<br />

wie wir sie kannten.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75


Sutherland PH3D<br />

Wer beim Phonovorverstärker Sutherland<br />

PH3D an eine kleine Kiste denkt, die komfortabel<br />

neben den Schallplattenspieler<br />

gestellt werden kann, hat weit gefehlt. Der<br />

PH3D hat die typische 19-Zoll-Rack-Größe<br />

mit einer Höheneinheit und gehört deshalb<br />

direkt ins Hi-Fi-Rack hinein. Sein Aussehen<br />

kommt im schlichten schwarzen Stahlblechgehäuse<br />

daher. Die Rückseite ist besetzt mit<br />

einem Cincheingang für den Plattenspieler,<br />

einen Ausgang zur direkten Verbindung mit<br />

einem passenden Verstärker sowie einer<br />

Masseschraube. Auch die Gerätevorderseite<br />

zeigt sich mit einem Kippschalter und dazugehöriger<br />

LED recht unspektakulär. Eine<br />

Netzbuchse sucht man vergebens. Ein Blick<br />

in sein Innerstes offenbart des Rätsels<br />

Lösung. Sauber von der Phonoplatine<br />

getrennt befinden sich gleich sechszehn<br />

Monobatteriezellen der Baugröße<br />

D, die jedes weitere Netzteil überflüssig<br />

machen. Wer nun befürchtet<br />

ständig die Batterien wechseln zu<br />

müssen und für eine umwelt- und<br />

sachgerechte <strong>End</strong>sorgung immer den<br />

nächsten Elektronikmarkt aufsuchen<br />

zu müssen, darf beruhigt werden.<br />

Sutherland gibt eine Betriebsdauer<br />

von ungefähr 1 200 Stunden an, ein<br />

ordentlicher Zeitraum also um die<br />

Eine aufgeräumte Vorderseite mit Betriebsschalter<br />

und roter LED, das wird hier geboten<br />

Plattensammlung komplett durchzuhören.<br />

Einen Batteriewechsel zeigt eine dann erlöschende<br />

LED an. Strikt mittels einer eigenen<br />

Kammer abgetrennt befindet sich auf der<br />

gegenüberliegenden Gehäuseseite die eigentliche<br />

Phonoplatine. Die beiden Kanäle<br />

sind symmetrisch und komplett identisch<br />

aufgebaut, die integrierten Schaltkreise<br />

sind keine geringeren als Burr-Browns<br />

Das Innere offenbart das Schaltungskonzept mit der ausgesuchten<br />

Bauteilbestückung samt Batteriespeisung<br />

Das Anschlussfeld auf der Rückseite bietet das,<br />

was vorrangig benötigt wird<br />

OPA134PA. Diese Operationsversträker<br />

sind bekannt dafür, besonders rauscharm<br />

zu. Dank des leicht zu entnehmenden Gehäusedeckels<br />

ist auch der Zugriff auf die<br />

Steckbrücken mit Verstärkungs- und Eingangsimpedanzanpassung<br />

gegeben. Der<br />

Phonovorverstärker ist sowohl für MC- als<br />

auch MM-Tonabnehmersysteme ausgelegt.<br />

Im Hörtest stellte sich der Sutherland PH3D<br />

als ehrlich analytisch dar, ohne Schallplatten<br />

und Abtastsystem klanglich<br />

zu verbiegen. Vielmehr deckt der<br />

Preamp Probleme im vorangestellten<br />

Teil der Signalkette auf, anstatt sie<br />

zu verdecken. Eine Eigenschaft, die<br />

man nicht jedem Gerät dieser Preisklasse<br />

zusprechen kann. Auch in der<br />

räumlichen Darstellung überzeugte<br />

uns der PH3D und ließ eine gute Lokalisation<br />

in der Bühnenbreite und<br />

Tiefenstaffelung zu. Das batteriegeladene<br />

Konzept konnte klanglich<br />

vollends überzeugen.<br />

B.M.C. Audio MCCI Phonopreamp<br />

Der typisch dominate Netzschalter in der Mitte<br />

prägt das Design der Vorderseite<br />

Der technische Aufwand im Inneren ist bemerkenswert, die<br />

klanglichen Fähigkeiten ebenfalls<br />

Die Besonderheiten des B.M.C Audio<br />

MCCI Phonopreamps ergeben eine<br />

lange Liste. Das Wichtigste zuerst: Dieser<br />

Vorverstärker ist nur für den Betrieb<br />

mit MC-Systemen ausgelegt. Der Tonabnehmer<br />

wird auch nur symmetrisch<br />

via XLR-Anschluss verbunden, denn<br />

er ist Teil der gegenkopplungsfreien,<br />

sehr aufwendig gestalteten, extrem<br />

rauscharmen Schaltung. Hier wird das<br />

Ausgangssignal des MC-Systems in<br />

einer Strom-zu-Spannungswandlung,<br />

„Current Injection“ genannt, sehr<br />

breitbandig, dynamisch und verzerrungsarm<br />

aufbereitet. Dabei helfen 10 Transistoren,<br />

die parallel und nicht nacheinander<br />

arbeiten, um in der Verstärkung das statische<br />

Rauschen auf geringstem Niveau zu<br />

halten. Dies erfolgt durchweg symmetrisch<br />

bis zum Ausgang des Preamps. Denn auch<br />

die symmetrische Betriebsspannung vom<br />

audiophil optimierten Schaltnetzteil, mit eigenem<br />

abgeschirmten Gehäuseteil und HF-<br />

Filterung unterstützt den besten Klang. Alle<br />

Rückwirkungen aus den Verstärkerschaltungen<br />

verteilen sich somit gleichmäßiger<br />

auf die Betriebsspannungen. Eine weitere<br />

Besonderheit ist das eigene Schaltungskonzept,<br />

das bei B.M.C. Audio auch an anderer<br />

Stelle eingesetzt wird. Dabei handelt es sich<br />

Die Rückseite verrät wie es im Inneren weitergeht,<br />

ein modulares Konzept<br />

um ein LEF (Load Effect Free) Single-<br />

<strong>End</strong>ed Class-A- Schaltungsdesign, das<br />

sich dadurch auszeichnet, dass der den<br />

Ausgang des Preamps treibende Transistor<br />

seinen optimalen Kennlinienbereich<br />

nicht verlässt und keine typischen<br />

Transistorverzerrungen im Grenzlastbereich<br />

entstehen. Auch hier wird der<br />

Effekt durch die symmetrische Schaltung<br />

unterstützt. Dies erfolgt alles<br />

auf vergoldeten 4-Layer-Platinen für<br />

kürzeste Signalwege, die mit induktionsfreien<br />

Polystyren Kondensatoren<br />

und eng tolerierten Metallfilmwiderstände<br />

neben zahlreichen der rauschärmsten<br />

Transistoren bestückt sind. Die eigentliche<br />

RIAA-Entzerrung wird zweistufig und<br />

somit fast passiv vorgenommen. Die bessere<br />

Neumann Entzerrung ist genauso schaltbar<br />

wie ein zusätzlicher Subsonicfilter. Zusätzlich<br />

sind drei verschiedene Verstärkungen<br />

einstellbar, wenn die automatische Verstärkungsanpassung<br />

nicht ausreicht. Durch<br />

das aufwendig optimierte Schaltnetzteil<br />

ergibt sich eine verbesserte Abbildung der<br />

räumlichen Klangdimensionen mit mehr<br />

„Ruhe“ im Klangbild. Der Effekt: Dynamiksprünge<br />

werden lebendiger ausgeführt,<br />

mit tiefreichendem Bass und kristallklaren<br />

Höhen, wobei der Mittenbereich<br />

absolut sauber bleibt.<br />

76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Fazit<br />

Die Qualität der hier getesteten Phono-Preamps<br />

ist durchweg sehr hoch. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass sich die klanglichen Qualitäten<br />

sehr gleichen und es nur einen wirklichen<br />

Ruck nach vorn gab – allerdings auch bei dem<br />

mit Abstand terersten Gerät im Testfeld. Dieser<br />

kommt von B.M.C. Audio. Durch seinen gehobenen<br />

Schaltungsaufwand hebt er sich von<br />

seinen Testkollegen ab. Seine klanglich ausgeglichenen<br />

und in der räumlichen Darstellung<br />

sehr überzeugenden Fähigkeiten veranlassten<br />

uns, ihm zusammen mit der gebotenen Benutzerfreundlichkeit<br />

und seinen Ausstattungsmerkmalen<br />

das Prädikat „ausgezeichnet“ zu<br />

verleihen. Auf dem zweiten Platz konnte sich<br />

der Acoustic Signature mit einem sehr guten<br />

Ergebnis eingruppieren. In puncto Ausstattung<br />

und Benutzerfreundlichkeit bot er von allen<br />

Mitbewerbern die höchste Flexibilität in der<br />

Bedienung, zusammen mit unbestechlichen<br />

klanglichen Eigenschaften. Dem ambitionierten<br />

Vinylfan, der möglicherweise mehrere Plattenspieler<br />

oder Abtastsysteme nutzt, stehen mit<br />

diesem Preamp sehr schnelle Anpassungsoptionen<br />

zur Verfügung, denn alle Einstellungen<br />

lassen sich von Außen vornehmen. Ihm im<br />

Klang ein wenig überlegen ist der Sutherland.<br />

Er vermittelt ein noch ruhigeres Klangbild. Wir<br />

vermuten die Ursache im Batteriebetrieb der<br />

Spannungsversorgung. In Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit<br />

steht er etwas nach, weil<br />

sein Gehäusedeckel geöffnet werden muss, um<br />

Anpassungen an ein anderes System vorzunehmen.<br />

Doch er bietet noch mehr Optionen als<br />

der Clearaudio, der ihm im Klang zwar kaum<br />

nachsteht, doch zum Teil immer einen Hauch<br />

heller klingt als die anderen Teilnehmer im Testfeld.<br />

Es soll nicht so erscheinen, als wäre er im<br />

Klang weniger vorteilhaft bei den die anderen<br />

Bewerbern, der Klang ist reine Geschmacksfrage.<br />

Doch im Bereich der Ausstattung ist er<br />

mit einer reinen MM/MC-Umschaltung weniger<br />

anpassungsfreudig als die anderen Kandidaten.<br />

Dafür kann er mit einem aufwendigeren externen<br />

Netzteil aufwarten und seine zusätzlichen<br />

XLR-symmetrischen Ausgänge sind für den<br />

wissenden Anwender in mancher Situation<br />

eine Bereicherung.<br />

Zum Einsatz kamen für die Tests MC-Systeme<br />

von: Denon DL103R, Benz Micro Gold und<br />

ein einfacher MM-Vertreter vom Typ Ortofon<br />

Super OM 10.<br />

<br />

<br />

MM-System<br />

Nadel<br />

Magnetpole<br />

<br />

Spule<br />

Die beiden Grafiken zeigen die Funktionsprinzipien<br />

von einem MM-System (links) und einem<br />

MC-System (rechts)<br />

<br />

MC-System<br />

<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller B.M.C. Audio Acoustic Signature Sutherland Clearaudio<br />

Modell Phono MCCI tango MK2 Ph3D Symphono plus<br />

Preis 1 998 Euro 1 000 Euro 1 000 Euro 1 350 Euro<br />

Maße B/H/T 435 × 91 × 320 mm 50 × 160 × 160 mm 430× 60 × 300 mm 182 × 56 × 145 mm<br />

Gewicht 8 kg 2 kg 4,2 kg 2,6 kg (Preamp u. Netzteil zusammen)<br />

Informationen www.bmc-audio.de www.tad-audiovertrieb.de www.axxis-europe.de www.clearaudio.de<br />

Anschlüsse<br />

XLRsymmetrisch<br />

Cinch<br />

unsymmetrisch<br />

XLRsymmetrisch<br />

Phonoeingänge 1 – – 1 – 1 – 1<br />

Audioausgänge 1 1 – 1 – 1 1 1<br />

Features/(+) für ja, (–) für nein<br />

Phonopreamp<br />

Arbeitet mit MM-System – + + +<br />

Arbeitet mit MC-System + + + +<br />

Umschaltbarer Abschlußwiderstand – + + –<br />

Umschaltbare Eingangskapazität – + – –<br />

Umschaltbare Verstärkung + – – –<br />

Schaltbare Neumann- Entzerrungskennlinie + – – –<br />

Schaltbares Subsonicfilter 10 Hz – 6 dB – – –<br />

Netzteil integriert + – – –<br />

Netzteil extern/ Steckernetzteil –/– –/+ +(optional)/– +/–<br />

Leistungsaufnahme in Watt 12 W 2,7 W nicht messbar 6 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Cinch<br />

unsymmetrisch<br />

XLRsymmetrisch<br />

Cinch<br />

unsymmetrisch<br />

XLRsymmetrisch<br />

Cinch<br />

unsymmetrisch<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

· ausgezeichnete klangliche und<br />

räumliche Abbildungseigenschaften<br />

· Schaltungstechnologie macht<br />

Verstärkungsanpassungen unnötig<br />

· schaltbare Neumannkennlinie<br />

· kein MM-Betrieb vorgesehen<br />

· nur symmetrischer MC-Systemanschluss<br />

· klanglich sehr ausgeglichen ohne<br />

Überbetonungen<br />

· sehr gute räumliche Aufgliederung<br />

des Klangbildes<br />

· externe Umschaltmöglichkeiten für<br />

die Anpassungen<br />

· das Klangbild profi tiert von der Ruhe<br />

im Hintergrund, aufgrund der<br />

Batteriespeisung<br />

· keinerlei negative Klangeigenschaften<br />

· ganz neu ist ein optionales Netzteil<br />

· kein Netzschalter · für Systemanpassungen muss das<br />

Gerät geöffnet werden<br />

· leicht helles, sehr klares Klangbild<br />

mit straffen Bässen<br />

· sehr gute räumliche Aufbereitung<br />

des Tonabnehmersignales<br />

· optional ist das Accu-Plus-Netzteil<br />

erhältlich<br />

· keine weiteren Systemanpassungen<br />

Bewertung<br />

Wiedergabequalität 54/60 50/60 50,5/60 50/60<br />

Benutzerfreundlichkeit 19/20 20/20 19/20 18/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung 18/20 19/20 18,5/20 17/20<br />

Gesamt 91 von 100 Punkten 89 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 89/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 85/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77


B.M.C. Audio AMP C1<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Klang & Leistung pur<br />

B.M.C. Audio ist ein Aushängeschild für das gebündelte Know-how von drei Herren,<br />

die sich in der Hi-Fi und <strong>High</strong> <strong>End</strong> Szene schon seit Jahren einen guten Ruf erworben<br />

haben. Zahlreiche Detailinnovationen gingen von ihnen aus. Ein Ergebnis dieser ist<br />

der AMP C1.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Alle Innovationen aus dem Hause<br />

B.M.C. Audio hier aufzuzählen, würde<br />

den Rahmen dieses Artikels sprengen.<br />

Viel wichtiger ist Ihr neues Konzept, das<br />

auf Spitzentechnologie in Modulbauweise<br />

beruht. Dabei machen die Herren kein Geheimnis<br />

daraus, wo sie fertigen lassen. Denn<br />

zur Philosophie gehört es, Spezifikationen<br />

für die Fertigung vorzugeben und hochwertige<br />

Bauteile zu verwenden, denn diese<br />

kommen heute zum größten Teil in Spitzenqualität<br />

aus Fernost. Die Gründe dieser Herangehensweise<br />

sind die Kostenersparnis,<br />

die auch an den <strong>End</strong>verbraucher weitergegeben<br />

wird und die maschinell auf dem<br />

höchsten Stand der Technik machbare Fertigung.<br />

Es ist branchenintern längst bekannt,<br />

wo die modernsten Fertigungsanlagen der<br />

Welt zu finden sind.<br />

Der Vollverstärker AMP C1 ist ein Teil einer<br />

ganzen Signalkette, die B.M.C. Audio<br />

erfolgreich am Markt platziert hat. Es ist<br />

ein gewichtiges Gerät mit einer tadellosen<br />

äußeren wie inneren Verarbeitung. Die eloxierte,<br />

gerippte Aluminiumoberfläche des<br />

AMP C1 agiert auch als passiver Kühlkörper,<br />

obwohl im Inneren noch ein sehr leiser<br />

Lüfter arbeitet. Die Rückseite bietet XLR-<br />

und Cinch-Anschlüsse, für die Lautsprecher<br />

gibt es die bekannten WBT-Terminals. Das<br />

imposante Erscheinungsbild ziert eine 1,5<br />

Zentimeter starke Frontplatte. Auf dieser<br />

sind neben dem schon bekannten großen<br />

runden, drehbaren Netzschalter eine noch<br />

größere Anzeige, die Auskunft über den gewählten<br />

Eingang und den Pegel gibt. Dazu<br />

korrespondierend hat der Hersteller zwei<br />

Drehspulinstrumente untergebracht. Hinzu<br />

kommt der große und griffige Lautstärkesteller,<br />

der mit einem gewichteten Drehmoment<br />

eine der wichtigsten Eigenheiten steuert,<br />

ein Digital Intelligent Gain Management<br />

(DIGM). Das direkte Eingangssignal wird<br />

nicht wie üblich an einem Potenziometer<br />

in der Spannung geteilt, sondern der Verstärkungsfaktor<br />

der <strong>End</strong>stufe wird in 1 dB-<br />

Schritten an den gewünschten Level für<br />

die Lautsprecher angepasst. Das Ziel: durch<br />

weniger dauerhaft hohe Verstärkung die<br />

Anfälligkeit für Verzerrung und Grundrauschen<br />

zu minimieren. Dies geschieht alles<br />

unter Nutzung des eigentlichen Eingangssignals<br />

über einen niederohmigen Stromeingang<br />

(Current Injection). Im Unterschied<br />

zu anderen Verstärkerschaltungen, die das<br />

Eingangssignal über verschiedene Arten der<br />

Spannungsverstärkung „spiegeln“, wird hier<br />

das Eingangssignal genutzt. Lastwirkungs-<br />

Das Gehäuse besticht nicht nur durch sein ausergewöhnliches Design, sondern ist mit seinen Kühlrippen<br />

auch noch funktional. Das Terminal bietet ausreichend analoge Anschlussmöglichkeiten<br />

78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Das Verzerrungsproduktverhältnis nimmt in<br />

diesem Pegelbereich keinen hörbaren Einfluss<br />

Ausstattung<br />

Das Innere des C1 wird bestimmt von dem 2 kW Ringerntransformator, der von einer Armada echter<br />

stromsymmetrischer Siebkondensatoren umringt ist. Der Aufbau ist konsequent symmetrisch<br />

frei oder Load Effect Free (LEF), wird das Signal<br />

nun in den getrennten Spannungs- und<br />

Stromausgangschaltungen der <strong>End</strong>stufe für<br />

den Lautsprecher angepasst. Wichtig ist<br />

dabei zu wissen, dass der klangwirksame<br />

Schaltungsteil nicht die Ausgangslast antreibt<br />

und damit den optimalen Kennlinienbereich<br />

der Transistoren nicht verlässt, wodurch<br />

hier deutlich weniger Verzerrungen<br />

entstehen. Schwierige Lautsprecher haben<br />

damit kaum eine Chance, auf die <strong>End</strong>stufe<br />

rückzuwirken. B.M.C. Audio bezeichnet dies<br />

als Single-<strong>End</strong>ed-Class-A-Betrieb mit hoher<br />

Verzerrungsfreiheit und Ausgangsleistung<br />

im Vergleich zu reinem Class-A-Betrieb.<br />

Dazu wird an keiner Stelle eine Gegenkopplung<br />

zur Hilfe genommen, weil diese<br />

in dem Schaltungskonzept unnötig ist. Ein<br />

Blick auf die von uns erfassten Messwerte<br />

unterstützt die Angaben des Herstellers.<br />

Der gesamte Aufwand wird genährt von<br />

einer ausgeregelten Netzteiltechnologie,<br />

die sich als Kraftzentrale einen 2000-Watt-<br />

Ringkerntransformator leistet. Unterstützt<br />

wird es dabei von einer Armada schnell<br />

ladender Siebkondensatoren, welche eine<br />

hohe Symmetrie in der Ladungsabgabe für<br />

beide Polungen bereitstellen. Diese Typen<br />

finden übrigens auch in allen Bereichen des<br />

Schaltungsdesigns ihren Einsatz. Der erste<br />

Eindruck in unserem Hörraum zeigte eine<br />

enorme Ausgeglichenheit im Klangbild,<br />

ohne hektisch aggressiv zu klingen, sollte<br />

die Abhörlautstärke einmal steigen. Wenn<br />

sich der Bass dynamisch entladen will, dann<br />

liefert der C1 ab, bis der Lautsprecher mit<br />

Verzerrungen nachgibt. Das spricht für Leistung<br />

satt, die aber auch sehr feinfühlig<br />

eingesetzt wird, wie unsere Testmusiken es<br />

mit hohem Detailgehalt zu Gehör brachten.<br />

Die hervorragende Trennung zwischen den<br />

Stereokanälen lässt eine üppige Breite und<br />

Tiefe der akustischen Bühne entstehen, die<br />

sehr klar, plastisch und definiert wirkt. Mit<br />

feingliedrigen Streichern und nicht scharf<br />

klingenden Bläsern begeisterte uns die<br />

Wiedergabe der Wagner Ouvertüre „Der<br />

Fliegende Holländer“. Der AMP C1 verändert<br />

keine Klangfarben, sondern bleibt stets<br />

sauber ohne aufgesetzte Euphorie. Das<br />

macht ihn universell, denn egal ob Gesang,<br />

feinfühlige Soloinstrumente oder komplexe<br />

Arrangements, sie klingen nicht zu hell oder<br />

abgedunkelt. In der Verbindung mit nahezu<br />

jedem vernünftigen Lautsprecher ergibt sich<br />

eine wirklich empfehlenswerte Anlage.<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

B.M.C. Audio<br />

AMP C1<br />

3998 Euro<br />

435 × 450 × 150 mm<br />

40 kg<br />

www. bmc-audio.de<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – 3 2 –<br />

Kopfhörer<br />

Ausgänge – – – – –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

WBT-Lautsprecheranschlüsse<br />

Messdaten –20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Signal-Rauschabstand<br />

87 dB<br />

(SNR)<br />

Dynamik<br />

79 dB<br />

nach AES 17<br />

Übersprechen<br />

–99 dB<br />

bei 10 kHz<br />

THD+N 0,013 %<br />

THD+N Pegel<br />

–84 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

–86 dB<br />

(IEC60118/<br />

IEC60268)<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,044 dB<br />

Leistung (1 kHz<br />

179 W<br />

Sinus@ 1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· sauberer unbeeinfl usster Klang auch im<br />

Grenzlastbereich ohne Schärfen und Härten<br />

· die räumliche Abbildung erleidet keinerlei<br />

Einschränkungen<br />

· große Leistungsausbeute für anspruchsvolle<br />

Lautsprecher<br />

Nachteile<br />

· etwas hohe Erwärmung<br />

· 114 W Leistungsaufnahme im Leerlauf<br />

Die harmonischen Verzerrungen nehmen mit<br />

den höchsten Frequenzen ohne Hörbarkeit zu<br />

Der Frequenzverlauf ist sehr weitläufig und<br />

fällt nur unhörbar ab<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18/20<br />

Neutralität 7,5/8<br />

Dynamik 7,5/8<br />

Basswiedergabe 7/8<br />

Mittenwiedergabe 7,5/8<br />

Höhenwiedergabe 7/8<br />

Wiedergabequalität<br />

54,5/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

19/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

17,5/20<br />

Gesamt<br />

91 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 91/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 79


AVM M3<br />

AUSGABE 3.2011<br />

AVM M3<br />

Monoblockkraftwerk<br />

Wer braucht Monoblockendstufen? Stereo- und Heimkinoenthusiasten mit einem<br />

Sinn für höchste Kanaltrennung, Kraftreserven für sauberen Klang und dem Wunsch<br />

nach Individualität. Die M3 von AVM musste sich dazu bei uns bewähren.<br />

JENS VOIGT<br />

Das Prinzip der Monoblockendstufen ist<br />

einfach und bringt Vorteile mit sich.<br />

Jede <strong>End</strong>stufe verstärkt nur einen Kanal<br />

einer Übertragungskette und verlangt trotzdem<br />

einen vergleichbaren konstruktiven<br />

Aufwand wie ein Vollverstärker in Bezug<br />

auf das Netzteil, Verstärkerschaltung und<br />

Chassisstabilität. Dadurch kann sich das<br />

Klangbild frei entfalten ohne das der Nutzer<br />

Rückwirkungen auf den benachbarten<br />

Stereo- oder Surroundkanal befürchten<br />

muss. Schließlich entfallen induktive und<br />

kapazitive Kopplungen komplett. Beste<br />

Voraussetzungen also zur optimalen Abbildung<br />

der akustischen Bühne. Die Nachteile<br />

ergeben sich aus den Geräten, die davor und<br />

dahinter geschaltet werden. Davor geschaltet<br />

werden idealweise Vorverstärker, so wie wir<br />

sie in Audio Test März/April getestet haben.<br />

Diese bestimmen maßgeblich den Klang, genauso<br />

wie der angeschlossene Lautsprecher<br />

hinter der <strong>End</strong>stufe. Der Vorverstärker ist<br />

notwendig, um Signalquellen auswählenund<br />

die Lautstärke regeln zu können. Alternativ<br />

kann dies auch eine Surround-Vorstufe<br />

sein, um ein <strong>High</strong> <strong>End</strong> Heimkinosystem mit<br />

großen Standlautsprechern für alle Übertragungskanäle<br />

zu schaffen. Idealerweise wird<br />

der Monoblock in unmittelbarer Nähe zum<br />

Lautsprecher aufgebaut, um die Vorteile des<br />

hohen Dämpfungsfaktors nicht durch zu lange<br />

Leitungen zu verlieren. Dabei erlangt die<br />

Anbindung an den Vorverstärker größere Bedeutung.<br />

Denn eine Cinchverbindung sollte<br />

selbst mit den besten Kabeln nicht über 2<br />

Meter (m) lang sein, weil bei geringen Lautstärken<br />

die Signalspannungen sehr gering<br />

und anfällig für Störungen sind. Eine XLRsymmetrische-Verbindung<br />

ist dann die beste<br />

Wahl. Die M3 <strong>End</strong>stufen von AVM bieten<br />

beide Anschlussarten, genauso wie der hauseigene<br />

Vorverstärker V3. In dem massiven,<br />

sauber gefertigten und gebürsteten Aluminiumgehäuse<br />

der M3 steckt in einem abgetrennten<br />

Teil das potente Netzteil mit einem<br />

leistungsstarken, vergossenen Ringkerntrafo<br />

mit einer Leistungsfähigkeit von 500 VA<br />

(Volt Ampere, umgangssprachlich auch mit<br />

Watt gleichgesetzt, deutet genauer auf die<br />

Leistungsfähigkeit an einer angeschlossenen<br />

sich ändernden ohmschen Last hin) für die<br />

Class A/B <strong>End</strong>stufe mit Feldeffekttransistoren<br />

SFP 9640 und IRF 640 und einem kleinen<br />

Ringkerntrafo mit 30 VA für die Treiberstufenschaltung.<br />

Die <strong>End</strong>stufe wird mit sechs<br />

Mal 10 000 Mikrofarad und damit mit schnell<br />

ladenden ROE Siebkondensatoren gepuffert,<br />

für die Treiberstufe stehen eigene 10 000 Mikrofarad<br />

zu Verfügung. Das Platinenlayout<br />

ist auf kurze Wege für schnelles Ansprechverhalten<br />

und zum Teil mit doppelt dicker<br />

Kupferschicht für geringe Widerstände/hohe<br />

Ströme und damit optimalen Dämpfungs-<br />

Die Rückansicht bietet alle Anschlüsse die eine Monoblockendstufe benötigt. Interessant ist der<br />

Regler Tonal Balance ganz links neben dem XLR-Anschluss. Er dient der Oberwellensteuerung<br />

Bilder: Auerbach Verlag, AVM<br />

80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Die Neutralstellung der Oberwellenregelung<br />

zeigt schon harmonischen Charakter an<br />

Ausstattung<br />

Strickt getrennt von der Verstärkerelektronik befinden auf der rechten Seite im Bild die beiden<br />

Netzteile. Sehr gut zu erkennen sind die Ladekondensatoren in unmittelbarer Nähe der MOSFETs<br />

faktor optimiert. In der Schaltung teilen sich:<br />

OPAs von Burr-Brown wie der 2134 und der<br />

134 einzelne Bereiche der Signalaufbereitung<br />

mit schnell schaltenden, rauscharmen<br />

bipolaren Transistoren in Class A-Schaltung<br />

zur Ansteuerung der MOS-FETs, mit den<br />

beliebten WIMA MKS Kondensatoren. Wir<br />

erlebten ein durchdachtes, effizientes Schaltungsdesign,<br />

das gleichzeitig gegen Überhitzung,<br />

Kurzschluss und Hochtönersterben<br />

durch übermäßige Ultraschallverstärkung<br />

schützt und einen konstanten Ruhestrom im<br />

Betriebstemperaturbereich erreicht.<br />

Die klangliche Varianz hängt sehr stark von<br />

der vorgeschalteten Vorstufe ab, doch es<br />

gibt eindeutig gleichbleibende klangliche Attribute.<br />

Dynamikkompressionen durch eine<br />

zu träge Leistungsbereitstellung erfolgen bei<br />

dieser 2 Ohm stabilen <strong>End</strong>stufe nicht. Der<br />

Bassbereich ist stets sauber kontrolliert, konturiert<br />

und in der Tiefe unkomprimiert. Dank<br />

des hohen Dämpfungsfaktors werden auch<br />

schwierige Lautsprecher mit deutlich schwankenden<br />

Impedanzverläufen gut in Zaum gehalten.<br />

Einen Betrag für die hohe Laufruhe<br />

scheinen auch die getrennten Netzteile zu leisten.<br />

Der Hochton und Mitteltonbereich hat<br />

eine leicht helle Abstimmung, die sich nicht<br />

negativ in den Vordergrund rückt. Wichtig<br />

ist hier, die dezente Änderbarkeit der harmonischen<br />

Oberwellenstruktur zu erwähnen. Im<br />

Einzelnen wird hier mit einem Regler an der<br />

M3 das harmonische Verzerrungsverhalten<br />

in der Eingangstufe voreingestellt zwischen<br />

einem ausgeglichenen (Stellung Bright) und<br />

einem betont K2 – lastigen Klangverhalten,<br />

als „Smooth“ bezeichnet. Da diese Regelung<br />

sauber ausgeführt ist, außer dem Regler, der<br />

bei seiner Betätigung kurzzeitig Artefakte im<br />

Klang erzeugt, ist das Ergebnis angenehm<br />

subtil. Die Stellung Bright versetzt die <strong>End</strong>stufe<br />

M3 in ein Verhalten, das als vorzüglich ausgeglichen<br />

in der klanglichen Wiedergabe zu<br />

bezeichnen ist. Die Absicht des Entwicklers,<br />

eine der Liveperformance ähnliche Plastizität<br />

und Ortung in der Wiedergabe zu erreichen,<br />

indem der erste geradzahlige Verzerrungsanteil<br />

subtil, aber der steigenden Lautstärke<br />

folgend mit ansteigt, ist gelungen. Der Anteil<br />

bleibt stets hintergründig, also weit deutlich<br />

unter dem vordergründigen Prozentbereich.<br />

Es lohnt sich, diesen Effekt mit verschieden<br />

Musiken anzuhören. Eine allgemeingültige<br />

Empfehlung wäre unseriös.<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

AVM<br />

Evolution M3NG<br />

2245 Euro<br />

250 × 95 × 380 mm<br />

12 kg<br />

www.avm-audio.com<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – 1 1 –<br />

Ausgänge – – – – –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

2 WBT-Lautsprecherpaare, Trigger In<br />

Features<br />

Einstellung<br />

Klangcharakter, Fernschaltbar<br />

Kopfhörer<br />

Messdaten<br />

Signalrauschabstand<br />

(SNR)<br />

88 dB<br />

Dynamik<br />

92 dB<br />

nach AES 17<br />

Übersprechen<br />

n.V.<br />

bei 10 kHz<br />

THD+N 0,0046%<br />

THD+N Pegel<br />

–78 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

(IEC60118/<br />

–99 dB<br />

IEC60268<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

+/– 0,1 dB<br />

Leistung (1 kHz<br />

176 W am 8 Ohm<br />

Sinus@1 %THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· kraftvoller Grundklang auch an schwierigen<br />

Lautsprecherlasten<br />

· klangliche Variabilität durch Oberwellentunig<br />

· Audiomesswerte via XLR noch etwas besser<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Im gesamten Hörbereich ist der Frequenzgang<br />

sehr ausgeglichen, darüber hinaus steigt er an<br />

Im allgemeinen spielt der hier abgebildete<br />

harmonische Verzerrungsanteil keine Rolle<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18,5/20<br />

Neutralität 7/8<br />

Dynamik 7,5/8<br />

Basswiedergabe 7,5/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 7,5/8<br />

Wiedergabequalität<br />

55/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18,5/20<br />

Ausstattung/<br />

19/20<br />

Verarbeitung<br />

Gesamt<br />

92,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81


Linn Akurate DS (2010)<br />

AUSGABE 3.2011<br />

Akurate Neuauflage<br />

Als sich Linn vor einigen Jahren dazu entschloss mit dem Akurate DS dem physischen<br />

Abspielmedium den Rücken zuzukehren, galt dies als gewagter Schritt. Längst hat<br />

sich die Technologie auf dem Markt etabliert. Doch Linn packt wieder einmal ein<br />

Update drauf.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Gleiche Hülle mit neuem Kern. Linn verwendet bei seinem 2010er-Modell des Akurate DS das gleiche hochwertige und edel anmutende Gehäuse wie bei<br />

seinem Vorgängermodell. Die Fronttasten beschränken sich auf das Wesentliche. Das Display bietet eine große Anzeigefläche<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Mit altem Namen jedoch in neuem<br />

Gewand präsentiert Linn die<br />

2010er-Version des Akurate DS. Das Gehäusedesign<br />

hat dabei ein deutliches<br />

Facelifting erhalten, bleibt jedoch klassisch<br />

schlicht nach gewohnter Manier. Auch das<br />

Anschlussfeld arbeitet nach dem Leitsatz<br />

Qualität statt Quantität und verzichtet dabei<br />

auf sämtliche Audioeingänge. Wozu<br />

auch, denn für einen Netzwerkplayer<br />

reicht eine einfache Netzwerkverbindung,<br />

um mit dem Streaming zu beginnen. Mit<br />

einem vierfachen Switch an Bord wird der<br />

Akurate DS zudem zu einem Router und<br />

verteilt eingehende Netzwerkströme bereitwillig<br />

an weitere Linn-Geräte. Mit seinen<br />

koaxialen sowie symmetrischen und<br />

unsymmetrischen Analogausgängen sind<br />

die verschiedensten Verbindungsmöglichkeiten<br />

vom Aktivlautsprecher bis zum<br />

Vollverstärker gegeben. Alle weiteren<br />

Zuspielungen und Einstellungen erfolgen<br />

über das Netzwerk.<br />

Nicht nur das Platinenlayout zeugt von höchster Qualität sondern auch die farbliche Abstimmung<br />

und das eingeprägte Linn-Logo passen sich der äußeren Hülle an.<br />

Der auf den ersten Blick übersichtliche Innenaufbau ist bei genauerem Hinsehen prall bestückt. Mit<br />

Xilinx-Prozessor und Wolfson-D/A-Wandler ist der Akurate DS ein Audiocomputer im 19-Zoll-Format<br />

Die computerbasierte Linn-Konfigurationssoftware bietet Auskunft über die Netzwerkeinstellungen<br />

des Netzwerkplayers. Sämtliche Linn Media-Renderer und UPnP-Medien-Server werden<br />

erkannt<br />

HD-Wiedergabe<br />

Neben einer Stand-by-Taste mit Sleep-<br />

Aufschrift kann sich der Akurate DS mit<br />

einem Netzschalter unter dem Gehäuse<br />

jeglicher Leistungsaufnahme entziehen.<br />

Ist der Netzwerkplayer erst einmal aus<br />

dem Schlaf erwacht und mit einem LAN-<br />

Kabel versehen, beginnt die erste Grundeinrichtung<br />

über den PC. Linn verzichtet<br />

dabei auf jegliche CD-Beigaben und stellt<br />

die Konfigurationssoftware zum kostenfreien<br />

Download bereit. Nach erfolgreicher<br />

Installation erkennt Linn-Konfig<br />

sämtliche eingebundenen Netzwerkgeräte<br />

wie Medien Server, Netzwerkfestplatten<br />

und Linn-Streaming-Clients. Die<br />

über den Vierfach-Switch bereitgestellte<br />

Hausverbindung wird nach einer Ansichtsaktualisierung<br />

ebenfalls dargestellt. Die<br />

Organisation der Audiothek übernimmt<br />

ähnlich Apples iTunes Linns Musikverwaltungsprogramm<br />

Kinsky Desktop. Dabei<br />

werden eigene Playlisten erstellt und<br />

Internetradiostationen nach beliebigen<br />

Auswahlkriterien angezeigt. Besonders<br />

empfehlenswert sind die Stationen Classical,<br />

Jazz und Radio vom hauseigenen Musiklabel<br />

Linn Records. Mit einer Übertragungsrate<br />

von 320 Kilobit pro Se-kunde<br />

(kbps) übersteigt dies herkömmliche Internetradiostationen<br />

bei Weitem und bietet<br />

eine doppelt so hohe Auflösung wie<br />

klassisches DAB. Die unterstützte Formatauswahl<br />

enthält alle gängigen Vertreter<br />

und scheut sich nicht, HD-Audio-Files mit<br />

einer Bitauflösung* von 24 Bit und einer<br />

Samplerate* von 192 Kilohertz über das<br />

Netzwerk zu streamen. Auch hier bietet<br />

Linn Records Dateien in HD-Qualität, die<br />

auf dem freien Markt bisher noch schwer<br />

zu bekommen sind. Der Akurate DS ist<br />

einem Großteil seiner Konkurrenz auch in<br />

Sachen Bedienung einen Schritt voraus.<br />

Denn neben dem iPhone lässt sich der<br />

Netzwerkplayer mit der passenden Applikation<br />

auch über Android- und Windows-<br />

Mobile-Smartphones aus steuern. Die besten<br />

Apps dazu haben wir in der Audio<br />

Test 2/10 vorgestellt.<br />

Aufgeräumt<br />

Sollte es der Blick von außen noch nicht<br />

verraten, wird spätestens bei der Innenansicht<br />

deutlich, was der Akurate DS<br />

wirklich ist – ein hochwertiges Rechnersystem<br />

das komplett auf Streaming getrimmt<br />

wurde. Zwar haben wir durchaus<br />

schon voller bepackte Geräte gesehen,<br />

Test 83


Das Verzerrungsproduktverhältnis ist auf sehr<br />

gutem Niveau und klanglich sowie messtechnisch<br />

sehr ausgeglichen<br />

dennoch zeigt sich das hier Gebotene<br />

rund um die Xilinx-Prozessoren<br />

auf höchstem Niveau, angerichtet<br />

mit technischem Know-how. Rund<br />

um den Xilinx-Virtex-4-DSP befinden<br />

sich ausreichend Zwischenspeicherchips<br />

und mehrere Quarze, die<br />

eine korrekte Wiedergabe der HD-<br />

Audiofiles ermöglichen. Die Digital-zu-Analog-Wandlung*<br />

wird<br />

von zwei getrennten Wolfson-WM-<br />

8741-Chips übernommen, die gern<br />

in hochwertigen Hi-Fi-Produkten<br />

verwendet werden. Die Netzspannungsaufbereitung<br />

befindet sich<br />

löblicherweise in direkter Nähe zu<br />

den beiden Wandlern, die Ausgangsstufe<br />

ist mit zwei kräftigen<br />

Kondensatoren ausgestattet. Auch<br />

beim Schaltnetzteil treffen wir auf<br />

einen alten Bekannten, denn das an<br />

der Gehäuseseite angeordnete Dynamik-Power-Netzteil<br />

kommt ebenfalls<br />

in Linns <strong>End</strong>stufen zum Einsatz.<br />

von Sologesangsstimmen und obertonreichen<br />

Präsenzbereich zählt der Akurate DS (2010) zu<br />

einem der klangstärksten Netzwerkplayer unserer<br />

Zeit.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Linn<br />

Modell Akurate DS (2010)<br />

Preis<br />

5 500 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

380 × 91 × 380 mm<br />

Gewicht<br />

5,6 kg<br />

Gesamtsystem<br />

Farben<br />

Schwarz, Silber<br />

Stand-by<br />

8,7 W<br />

Leistungsaufnahme<br />

Leistungsaufnahme<br />

11,7 W<br />

Betrieb<br />

Netzschalter<br />

ja<br />

Informationen<br />

www.linn.co.uk<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge – – – – –<br />

Ausgänge 1 – 2 1 –<br />

sonstige<br />

–<br />

Anschlüsse<br />

Datenschnittstellen<br />

Ethernet, 4-fach LAN-Switch<br />

Der Frequenzgang ist sehr weitreichend und<br />

läuft über den kompletten hörbaren Frequenzbereich<br />

und darüber hinaus linear<br />

Die harmonischen Verzerrungen sind sehr<br />

gering und steigen erst sehr weit über den<br />

Hörbereich an<br />

Originalgetreu<br />

Genauso aufgeräumt wie das Innenleben<br />

des Akurate DS (2010)<br />

präsentierte sich auch sein Klangbild<br />

während unseres Hörtests. Unstimmigkeiten<br />

oder verfärbte Frequenzbereiche<br />

suchten wir vergebens<br />

und stießen dafür auf ein absolut<br />

durchsichtiges Klangbild. Zuvor von<br />

CD gerippte Audiodateien zeigten<br />

sich keinesfalls blasser als ihr Original,<br />

ganz im Gegenteil: Denn ohne<br />

physisches Laufwerk klangen die<br />

Audiotitel fast noch näher an der<br />

Realität. Besonders beeindruckte<br />

uns das wohlgeordnete Klangbild,<br />

das Instrumente exakt von der Stelle<br />

wiedergab, wo sie einst bei der Abmischung<br />

platziert wurden. Feinste<br />

Details waren jederzeit ortbar, sowohl<br />

in Bühnenbreite als auch Tiefe.<br />

Der Akurate DS verbietet es sich, Einfluss<br />

auf den Klang zu nehmen und<br />

liefert reine Durchsichtigkeit in jeder<br />

Situation. Mit definierten Bassimpulsen,<br />

intimer Mittendarstellung<br />

Features<br />

Netzwerkplayer<br />

Fernbedienung/<br />

+/+<br />

Systemsteuerung<br />

iPod-Steuerung +<br />

Serverprotokoll<br />

DLNA, UPnP<br />

Gapless*<br />

+<br />

(lückenlose<br />

Wiedergabe)<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste<br />

Linn Radio<br />

Audioformate<br />

AAC, Aiff, ALC, FLAC*, MP3, Ogg Vorbis,<br />

WAV (24 Bit/192 kHz), WMA<br />

Messdaten ermittelt bei: 24 Bit / 96 kHz bei -20 dBFs<br />

SNR<br />

87 dB<br />

Crosstalk<br />

102 dB<br />

THD Ratio 0,01 %<br />

THD Pegel<br />

–88,6 dBV<br />

Ausgangspegel<br />

5,9 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,013 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgezeichnete Klangqualität<br />

· Aufl ösung bis 24 Bit/192 kHz<br />

· Linn Radio mit 320 kbps<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· kein WLAN<br />

· keine USB-Schnittstelle<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 15/16<br />

Dynamik<br />

5/6<br />

(messtechnisch)<br />

Dynamik<br />

11/12<br />

(klanglich)<br />

Neutralität<br />

5/6<br />

(messtechnisch)<br />

Neutralität<br />

11,5/12<br />

(klanglich)<br />

Basswiedergabe 11,5/12<br />

Mittenwiedergabe 11,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11,5/12<br />

Die Jitter- oder auch Taktschwankungen am digitalen<br />

Ausgang sind im Pegel- und Zeitbereich<br />

kaum klangrelevant<br />

Die Kinsky-Desktop-Software bietet Zugriff<br />

auf alle gespeicherten Audiofiles<br />

und Internetradiostationen<br />

Wiedergabequalität<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

Gesamt<br />

Preis/Leistung<br />

Ergebnis<br />

82/88<br />

25/28<br />

32/39<br />

139 von 155 Punkten<br />

Sehr Gut<br />

Ausgezeichnet 90/100<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Marantz NA7004<br />

AUSGABE 3.20011<br />

Fünf in einem<br />

Dem anspruchsvollen Kunden von heute verlangt es nach mehr als „drei in einem“<br />

und Marantz erfüllt diesen Wunsch mit einem wahren Schweizer Streamingmesser.<br />

Ob die Qualität dabei auch der Quantität entspricht?<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />

Wie der Blick auf die Rückeite zeigt sind die Anschlüsse sehr vielseitig und lassen den Netzwerkplayer auch zum Audiointerface und Digital-zu-Analog-<br />

Wandler werden. Über die digitalen Ausgänge bietet sich selbst die Möglichkeit eigene Aufnahmen zu erstellen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 85


Das Thema Netzwerk-Audio setzt sich<br />

immer weiter durch und nach und<br />

nach springen die Hersteller auf den unaufhaltsamen<br />

Zug auf. Auch eine Branchengröße<br />

wie Marantz verschließt sich<br />

nicht dem neuesten Trend und stellt uns<br />

mit dem NA7004 seinen ersten Netzwerkplayer<br />

vor. Gewohnt bleibt das Design, das<br />

sich, wie ein schwarzer oder silbergoldener<br />

Faden durch die Produktlinie zieht. Was<br />

aber ist der NA7004 genau? Er ist sowohl<br />

Netzwerk-Streamer, D/A-Wandler*, USB-<br />

Interface sowie Digital,- Analog- und Internetradio<br />

in einem Gerät. Auch in puncto<br />

Steuerung setzt der Hersteller auf Zukunftssicherheit.<br />

Neben der klassischen Fernbedienung<br />

ist die Bedienung über ein eigenes<br />

Web-Interface sowie über die hauseigene<br />

iPod-App „Wizz“ ebenso möglich. Besonders<br />

Letztere überzeugte uns während der<br />

Testphase mit guter Übersichtlichkeit und<br />

direktem Zugriff auf sämtliche On- und<br />

Offline-Quellen. Die Fernsteuerung am Gerät<br />

ist selbsterklärend und gelingt über die<br />

Cursor-Tasten auf ebenso einfache Weise.<br />

Besonderer Blickfang ist das neu gestaltete<br />

Display, das besonderen Wert auf Übersichtlichkeit<br />

legt. Wählt man eine Internetradiostation,<br />

wird diese per Icon dargestellt und<br />

mit Zusatzinformationen wie Titel, Empfangsqualität<br />

und Gesamtlaufzeit ergänzt.<br />

Weitere Hinweise verlaufen ansprechend<br />

über das Display; eine automatische Schriftvergrößerung<br />

ermöglicht den Blick von<br />

größeren Sitzabständen.<br />

Hochgestuft<br />

die volle Funktionsentfaltung gelingt dem<br />

NA7004, der sich mit getätigter Router-Verbindung<br />

automatisch einrichtet,<br />

im Heimnetzwerk.<br />

Die in gleicher Umgebung eingerichteten<br />

Festplatten und Computer werden vom<br />

Audio-Streamer fortan erkannt und gewähren<br />

ihm Zugang. Bei verlustbehaftet<br />

komprimierten Audioformaten von AAC<br />

bis WMA (Lossless) bis zur bitgenauen<br />

FLAC*-Kopie erweist sich der Player als<br />

wahres Formatwunder. Auch zu hochauflösenden<br />

Wav-Files bis zu einer Auflösung<br />

von 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) zeigt er<br />

sich kompatibel, verwehrt jedoch 192-kHz-<br />

Dateien den Dienst, die derzeit mangels<br />

Angebot ohnehin kaum genutzt werden.<br />

Einen deutlichen Funktionszuwachs erfährt<br />

der Netzwerkplayer mit dem kostenpflichtigen<br />

Apple-AirPlay-Upgrade. Wer das<br />

Verwaltungsprogramm iTunes vorrangig<br />

zum Musikhören nutzt, kann von nun an<br />

direkt aus dem Programm heraus streamen.<br />

Installation und Einbindung erfolgen<br />

problemfrei und die Geräteanwahl erfolgt<br />

über die Statusleiste.<br />

Wer nach einer Abwechslung der eigenen<br />

Musiksammlung sucht, wird beim kostenpflichtigen<br />

Musikdienst Napster sowie den<br />

unzähligen vTuner-Onlineradiosendern<br />

und -Podcasts fündig. Aber auch fernab<br />

der Internetwelt bietet der Netzwerkplayer<br />

mit UKW- und DAB-Radio bis hin zur<br />

Wiedergabe von iPod und USB-Festplatte<br />

vielfältige Möglichkeit fern des Netzwerkes.<br />

Mit passendem Recorder, lassen<br />

sich über die digitalen Ausgänge sogar<br />

eigene Mitschnitte erstellen oder über die<br />

Der innere Aufbau des Netzwerkplayers ist gut bestückt.Der Audioprozessor von Analog Devices<br />

wird nicht ohne Grund auch in der professionellen Tontechnik gern eingesetzt<br />

Marantz‘ iPhone-App „Wizz“ bietet den komfortablen<br />

Zugang zu sämtlichen Quellen...<br />

digitalen Eingänge Signale bis zu 192 kHz<br />

zuspielen. Ein Blick ins Innere und dessen<br />

komplett diskreten Aufbau bescheinigt Marantz,<br />

dass sie ihre Produkte auch abwärts<br />

der KI-Pearl-Serie mit viel Liebe zum Detail<br />

verarbeiten. Dies wird nicht zuletzt bei<br />

den säuberlich mit Gummikleber schwin-<br />

Das neue Display bietet gute Übersichtlichkeit sowohl in Bild als auch Schrift. Mit Durchlauffunktion<br />

und automatischer Vergrößerung bietet die Darstellung eine sehr angenehme Lesbarkeit<br />

...und zeigt die im Netzwerk abgespeicherte<br />

Audiothek in alphabetischer Form an<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />

86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Die Kanaltrennung zwischen linken und<br />

rechten Stereokanal ist mit unter 100 Dezibel<br />

ausgezeichnet<br />

Der NA7004 hat ein sehr ausgeglichenes<br />

Verzerrungsverhältnis zwischen harmonischen<br />

und unharmonischen Verzerrungen<br />

Die Impulsantwort des Marantz NA7004 ist bei<br />

zugefügten Signalen sehr sauber und wird vom<br />

Netzwerkplayer kaum beeinflusst<br />

Ein Frequenzverlauf wie mit dem Lineal gezeichnet.<br />

Bei 20 Kilohertz nimmt der Frequenzgang<br />

gerade einmal um 0,5 Dezibel ab<br />

gungsbedämpften Kondensatoren<br />

deutlich. Auch die Netzteile, jeweils<br />

für die Analog- und Digitalsektion mit<br />

eigenen Netzfiltern sind in dieser Preisklasse<br />

nicht unbedingt Standard. Der<br />

leistungsstarke Analog-Devices-Prozessor<br />

Sharc-Adsp-21367 kommt selbst<br />

in professioneller Tonstudio-Peripherie<br />

zum Einsatz. Was für die Profis funktioniert<br />

kann in den eigenen vier Wänden<br />

auch nicht so verkehrt sein. Mit ausgezeichneten<br />

Verzerrungswerten und<br />

einer hochwertigen Übersprechdämpfung<br />

von unter 100 Dezibel zwischen<br />

den beiden Kanälen weiß der NA7004<br />

messtechnisch zu überzeugen. Im Hörraum<br />

bestätigten sich die Werte mit einer<br />

sehr breiten akustischen Bühne, die<br />

den über den gesamten Raum verteilten<br />

Instrumente viel Platz bot. Den freien<br />

Platz zur Entfaltung nutzen jedoch<br />

nicht alle Instrumente aus und so blieb<br />

mitunter ein etwas zurückhaltender<br />

Klangeindruck. Hektische Musikstücke<br />

klangen etwas entspannter und trägere<br />

noch ein bisschen mehr. Der empfindliche<br />

Sprachbereich von Sologesangsstimmen<br />

und Sprechern wies geringe<br />

Konsonantenbetonungen auf, während<br />

sehr helle Instrumente wie Becken<br />

und Triangeln nicht zu vordergründig<br />

agierten. Bassimpulse waren kurz und<br />

prägnant könnten jedoch noch zusätzlichen<br />

Schub vertragen. Der Frequenzverlauf<br />

ist allgemein sehr sauber und<br />

fällt bei 20 kHz lediglich um ein halbes<br />

Dezibel ab, was dem NA7400 seinen<br />

neutralen Klangcharakter verleiht.<br />

Werden komprimierte Audio-Dateien<br />

und Internetdatenstreams des unteren<br />

Kilobit-Bereiches auf den Netzwerkplayer<br />

gestreamt, bietet der M-DAX-Modus<br />

eine klangliche Auffrischung an.<br />

Die Technik beruht auf einer dreistufigen<br />

Exciter-Schaltung, die dem Signal<br />

neue Obertöne hinzuaddiert. Je nach<br />

Komprimierungsgrad empfehlen sich<br />

die Stufen Low und Mid, die beim Test<br />

mit entsprechendem Material zu einer<br />

deutlichen Auffrischung beitrugen. Der<br />

Im Inneren des Netzwerkplayers steckt<br />

ein hoher konstruktiver Aufwand mit viel<br />

Liebe zum Detail<br />

<strong>High</strong>-Modus sollte hingegen nur sparsam unter<br />

extremen Kompressionsbedingungen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Farben<br />

Stand-by<br />

Leistungsaufnahme<br />

Leistungsaufnahme<br />

Betrieb<br />

Netzschalter<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

Marantz<br />

NA7004<br />

800 Euro<br />

440 × 353 × 106 mm<br />

6,5 kg<br />

Schwarz, Silbergold<br />

5,3 W<br />

17 W<br />

nein<br />

www.marantz.de<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge 1 1 – – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1<br />

sonstige<br />

DAB, UKW<br />

Anschlüsse<br />

Datenschnittstellen<br />

Ethernet, M-XPort, Remote Control,<br />

RS232C, USB (2×)<br />

Features<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· nicht Gapless-Fähig<br />

· keine WLAN-Schnittstelle<br />

Kopfhörer<br />

Netzwerkplayer<br />

Fernbedienung/<br />

+/+<br />

Systemsteuerung<br />

iPod-Steuerung +<br />

Serverprotokoll +<br />

Gapless*<br />

–<br />

(lückenlose<br />

Wiedergabe)<br />

LAN/WLAN +/–<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste<br />

Last.FM (nicht in D), Napster, vTuner<br />

Audioformate<br />

AAC, FLAC*, MP3, Ogg Vorbis,<br />

WAV (24 Bit/96 kHz), WMA<br />

Messdaten<br />

AES17<br />

110 dB<br />

SNR<br />

90 dB<br />

Crosstalk<br />

98 dB<br />

THD Ratio 0,0031 %<br />

THD Pegel<br />

–103 dBV<br />

Ausgangspegel<br />

7,5 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,269 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· neu gestaltetes Display<br />

· umfangreiche Audio-Formatsauswahl<br />

· vielfältige Anschlussmöglichkeiten<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 14/16<br />

Dynamik<br />

(messtechnisch)<br />

5,5/6<br />

Dynamik<br />

(klanglich)<br />

10,5/12<br />

Neutralität<br />

(messtechnisch)<br />

4/6<br />

Neutralität<br />

(klanglich)<br />

10/12<br />

Basswiedergabe 10,5/12<br />

Mittenwiedergabe 10,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12<br />

Wiedergabequalität<br />

76/88<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

25/28<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

34/39<br />

Gesamt<br />

135 von 155 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr Gut 87/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 87


Reamonn – Eleven<br />

Viele Fans waren im August 2010 erschüttert, als<br />

Frontmann und Sänger Rea Garvey in einem Interview<br />

verkündete, dass sich die Band Reamonn<br />

aufl ösen wird. Zwar wurde diese Aussage später<br />

vom Management der Gruppe dementiert, jedoch<br />

werden Reamonn erst einmal auf unbestimmte Zeit<br />

eine Schaffenspause einlegen. Umso wertvoller<br />

die Blu-ray zum neuen Album „Eleven“. Der Konzertmitschnitt<br />

erfolgte im März 2010 im Baden-<br />

Badener Club Casino: Die Gruppe eröffnet den Gig<br />

mit dem Song „The Island“ und legt einen denkwürdigen<br />

Auftakt hin, der an den Einmarsch bei<br />

einem Boxturnier erinnert. Die zunächst traurige<br />

und nachdenkliche Stimmung<br />

wird mit Reamonns<br />

bekanntestem Hit „Supergirl“<br />

aufgelöst. Das Publikum<br />

beginnt zu toben und<br />

spendet spontanen Beifall.<br />

Diese elektrisierende<br />

Grundstimmung steigert<br />

sich von Song zu Song und erreicht bei „Serpentine“<br />

und „Alright“ ihren absoluten Höhepunkt.<br />

Ursache dafür ist einerseits Rea Garveys Talent,<br />

mit viel Charisma für das nötige Entertainment zu<br />

sorgen. Andererseits hat sich die Band auch grandiose<br />

Gäste zur Unterstützung eingeladen. Zur<br />

Klangbrillanz bei „Josephine“ trägt Jazzmusiker<br />

Roger Cicero wesentlich bei und bei „Tonight“ gibt<br />

sich die Schauspielerin und Frontfrau der Gruppe<br />

Silly, Anna Loos, die Ehre – mit Interpretationen,<br />

die den bekannten Reamonn-Titeln ganz neue Seiten<br />

abgewinnen. Visuell wird der Schmuse-Rock<br />

mit verfremdeten Nahaufnahmen im Pop-Art-Stil<br />

aufgewertet. Jedoch ist das Bildmaterial teilweise<br />

verrauscht, der Kontrast zu hoch eingestellt, sowohl<br />

Schwarzwert als auch Schärfe schwanken.<br />

Dafür überzeugt der DTS-HD-5.1-Ton durch sehr<br />

gute Qualität. Durch einen leichten Widerhall auf<br />

den hinteren Boxen wird für eine atmosphärische<br />

Räumlichkeit gesorgt, die wahres Konzertfeeling<br />

aufkommen lässt.<br />

LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Pop-Rock<br />

Preis<br />

22 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Les Misérables<br />

Les Misérables ist das wohl bekannteste französische<br />

Musical überhaupt. Dieses musikalische<br />

Meisterwerk wurde von Claude-Michel Schönberg<br />

komponiert und die Handlung basiert auf Victor<br />

Hugos berühmtem Roman „Die Elenden“. Anlässlich<br />

des 25. Bühnenjubiläums des faszinierenden<br />

Bühnenstücks über den Häftling, der nach 19 Jahren<br />

wieder Teil der Gesellschaft werden will, fanden in<br />

der ausverkauften Londoner O2-Arena zwei Galavorstellungen<br />

statt, die weltweit von zahllosen<br />

Kinogängern live mitverfolgt werden konnten. Auf<br />

Blu-ray können Sie die Aufführung nun in HD-Qualität<br />

miterleben. Das Ensemble besteht aus internationalen<br />

Stars, die von über<br />

500 Darstellern und Musikern<br />

unterstützt werden.<br />

Darunter fi nden sich auch<br />

Künstler wie Roger Allam<br />

und Alun Armstrong, die<br />

bereits bei der Uraufführung<br />

1985 im Cast waren.<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Pictures Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

17 Euro<br />

Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />

Ton<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Da es sich hier um eine reine Bühnenaufzeichnung<br />

handelt, wurden zwar nur wenige Soundeffekte<br />

eingesetzt, aber durch die begeisterten Beifallsstürme<br />

des Publikums wird eine angenehme Konzertatmosphäre<br />

erzeugt. Gerade die kämpferischen<br />

Songs der Befreiungsbewegung entfl ammen die Zuschauer<br />

und sorgen für reichlich Gänsehaut. Auch<br />

das Bildmaterial ist von hoher Qualität. Besonders<br />

lobenswert ist die Schärfe, die auch kleinste Details<br />

mit bloßem Auge erkennen lässt.<br />

LF<br />

Heart – Night At Sky Church<br />

Wieder einmal zeigen Ann und Nancy Wilson der<br />

Welt, dass auch Frauen kräftig in die Saiten hauen<br />

können und die von Männern stark dominierte<br />

Rockszene durch einzigartigen Sound gewaltig aufmischen<br />

können. Dabei umfasst die sehr ausgewogene<br />

Setliste nicht nur emotionale poppig-angehauchte<br />

Balladen, sondern auch zünftigen Hard-Rock. Aufgrund<br />

einer perfekten Bild-Ton-Komposition droht bei<br />

der blauen Scheibe keine Langeweile aufzukommen.<br />

Leider ist das Bildmaterial sehr kontrastarm, sodass<br />

der Schwarzwert eher einem Grau gleicht. Dafür<br />

überzeugt der Sound mit einer hohen Qualität. Der<br />

Gesang wird optimal verteilt über die vorderen Boxen<br />

ausgegeben. Durch einen<br />

leichten Widerhall über die<br />

hinteren Lautsprecher sowie<br />

dem Applaus des Publikums,<br />

entsteht eine angenehme<br />

Konzertatmosphäre,<br />

die Gänsehaut-Feeling aufkommen<br />

lässt. LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Eagle Records<br />

Genre Rock-Musik<br />

Preis<br />

26 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Universal Music, Universal Pictures Home<br />

88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Jeff Beck – Rock ’n’ Roll Party: Honouring Les Paul<br />

Einer der begnadetsten Gitarristen überhaupt ist<br />

wohl Jeff Beck. Dieser wiederum wurde maßgeblich<br />

durch den Begründer der amerikanischen Gitarrenszene,<br />

Les Paul, geprägt. Kein Wunder also, dass<br />

Beck es sich nicht nehmen lässt, eine Rock-’n’-Roll-<br />

Party zu Ehren des 95. Geburtstags der vor einem<br />

Jahr verstorbenen Gitarrenlegende Les Paul zu veranstalten.<br />

An zwei Tagen im Juni 2010 feierte der<br />

Brite gemeinsam mit der irischen Rockabilly-Sängerin<br />

Imelda May, dem Rock-’n’-Roll-Urgestein Gary U.S.<br />

Bonds und anderen Größen des Genres diesen Ehrentag<br />

im New Yorker Iridium Jazz Club, in dem Paul<br />

bis zu seinem Tode wöchentlich auftrat. Dabei geben<br />

die Protagonisten nicht nur<br />

Stücke von Les Paul zum Besten,<br />

auch bekannte Rock-<br />

’n’-Roll-Hits sorgen für eine<br />

wahrhaftige Partystimmung.<br />

Von gefühlvollen<br />

Titeln wie „I’m A Fool To<br />

Care“ bis hin zum schmissigen<br />

„Train Kept A Rollin“ ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei. Langeweile ist bei der 27 Tracks umfassenden<br />

Setlist faktisch ausgeschlossen. Die Bildqualität<br />

der Scheibe weist eine unglaubliche Brillanz auf,<br />

sodass der Eindruck entsteht, live dabei zu sein. Nur<br />

wenige Unschärfen sowie leichte Detailarmut stören<br />

das Gesamtbild. Dafür überzeugt der Ton umso mehr<br />

und erreicht fast Referenzniveau. Im Menü kann<br />

man sich entweder für die unkomprimierte PCM-2.0-<br />

Tonspur oder den DTS-HD-5.1-Sound entscheiden.<br />

Durch die fast perfekte Aufteilung der akustischen<br />

Signale entsteht eine angenehme Konzertatmosphäre,<br />

die anregt, das Tanzbein zu den rockigen Klassikern<br />

zu schwingen. Als Extrabonbon enthält die<br />

wertvolle Scheibe ein Interview mit Jeff Beck und ein<br />

Behind-the Scences-Featurette. Außerdem besucht<br />

ihn das Filmteam zu Hause, wo er seine wertvolle<br />

Gitarrensammlung vorstellt Als <strong>High</strong>lights befi nden<br />

sich auf der Disc noch alte Aufnahmen von Beck „At<br />

The Chicken Shak“ sowie eine Aufzeichnung des Geburtstagskindes<br />

Les Paul.<br />

LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Music<br />

Genre Rock ’n’ Roll<br />

Preis<br />

26 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Mega Deth<br />

Das erfolgreichste Album von Megadeth ist auch<br />

nach über 25 Jahren Band-Geschichte immer noch<br />

„Rust In Peace“ und gilt als Höhepunkt ihres Schaffens.<br />

Ein Grund mehr für die Pioniere des Thrash Metals,<br />

das 20-jährige Jubiläum des einstigen Chartstürmers<br />

gebührend und ausgiebig zu feiern. Doch<br />

damit nicht genug – noch bevor die Band überhaupt<br />

ihre Konzertreihe antrat, wurden die Fans mit einer<br />

weiteren Überraschung verblüfft: Der Originalbassist<br />

David Ellefson kehrte nach über acht Jahren in<br />

die Truppe zurück, ein Comeback, mit dem nach den<br />

großen Streitigkeiten innerhalb der Band niemand gerechnet<br />

hätte. Der fi nale Auftritt ihrer Nordamerika-<br />

Tour fand in Los Angeles<br />

im Hollywood Palladium<br />

statt und wurde für die<br />

Veröffentlichung auf Bluray<br />

mitgeschnitten. Die<br />

Songs von „Rust In Peace“<br />

handeln alle von Politik,<br />

Krieg und Umweltproblemen<br />

– Themen, die auch nach 20 Jahren immer noch<br />

brandaktuell sein werden. Über all dem Schauspiel<br />

thront Megadeths Maskottchen, Vic Rattlehead, der<br />

durch Metallversieglung an Ohren, Augen und Mund<br />

ähnlich den drei Affen. Das Bildmaterial der Blu-ray<br />

ist teilweise etwas unscharf, dafür überzeugt die verspielte<br />

Art der Kameraführung. Auch tontechnisch<br />

ist die blaue Scheibe eher suboptimal. Der metallene<br />

Sound wirkt sehr dumpf und der Gesang ist nur bei<br />

hohem Lautstärkepegel verständlich.<br />

LF<br />

Feuertanz Festival 2010<br />

Burg Abenberg, eine imposante Wehranlage mit tausendjähriger<br />

Geschichte. Seit nunmehr zehn Jahren<br />

reisen jeden Sommer die sogenannten Spielluten und<br />

Vaganten zu dem historischen Gemäuer und nehmen<br />

am „Feuertanz Festival“ teil – Eine Veranstaltung,<br />

bei der die Größen des Genres ihre Kreationen für<br />

Dudelsack, Fiedel oder Zupfgeige zum Besten geben.<br />

Mit von der Partie: Bands wie Omnia, Eluveitie,<br />

Feuerschwanz, Furunkulus und Subway To Sally. Allerdings<br />

will bei der Blu-ray kein richtiges Konzertfeeling<br />

aufkommen. Grund dafür ist die extreme Bearbeitung<br />

der originalen Audiokomponente durch den<br />

Toningenieur. Bei den Liveaufzeichnungen wurde z.<br />

B. der Beifall des Publikums<br />

stark herausgemischt, wodurch<br />

es wie eine Studioaufnahme<br />

klingt. Dennoch<br />

liegt der PCM-2.0-Sound<br />

in einer guten Qualität vor<br />

und weist keinerlei Störsignale<br />

auf.<br />

LF<br />

Bilder: Edel Music, Universal Music<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Thrash Metal<br />

Preis<br />

23 Euro<br />

Bild VC-1, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Zyx Music<br />

Genre Mittelalterrock<br />

Preis<br />

18 Euro<br />

Bild MPEG-2, 1.85 : 1<br />

Ton PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Anzahl der Blu-ray Discs Musik 89


Richard Strauss – Elektra<br />

Christian Thielemann dirigiert die „Elektra“ – allein<br />

diese Kombination wäre schon Grund genug<br />

für eine Aufzeichnung und spätere Veröffentlichung<br />

im HD-Format auf Blu-ray. Der gebürtige<br />

Berliner und ausgewiesene Strauss-Experte gilt<br />

nicht erst seit Bekanntwerden seines spektakulären<br />

Wechsels von München nach Dresden<br />

(zur Saison 2012/2013) als einer der gefragtesten<br />

und prägendsten Dirigenten unserer Zeit.<br />

Wenn dann noch begnadete und Bayreuth-gestählte<br />

SängerInnen wie Linda Watson (Elektra)<br />

oder René Kollo (Aegisth) in den entscheidenden<br />

Partien hinzukommen, stehen die Chancen für<br />

großartigen Kunstgenuss<br />

und eine unvergessliche<br />

Inszenierung<br />

natürlich umso besser.<br />

Die musikalische Komponente<br />

dieser Veröffentlichung<br />

ist dann auch über<br />

jeden Zweifel erhaben:<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Naxos<br />

Genre Oper<br />

Preis<br />

36 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Die Münchner Philharmoniker spielen sich die<br />

Seele aus dem Leib, machen die ganze visionäre<br />

Kraft dieser im besten Sinne des Wortes modernen<br />

Musik, die sich weder um althergebrachte<br />

Formen noch starre Tonalität schert, zu jeder<br />

Sekunde fühlbar. Klassik-Liebhaber kommen<br />

daher wohl kaum an dieser Scheibe vorbei.<br />

Linda Watson, die man bisher eher mit Wagner<br />

assoziierte, brilliert in ihrer ersten „Elektra“ mit<br />

einer stimmlichen Sicherheit und emotionalen<br />

Überzeugungskraft, die den Eindruck macht,<br />

als würde sie die Rolle bereits seit Jahren regelmäßig<br />

ausfüllen. Die Wiederaufnahme der<br />

Inszenierung von Herbert Wernicke ist sehr klar<br />

strukturiert, arbeitet mit starken Kontrasten zwischen<br />

riesigen Schwarz- und Rotfl ächen, was bei<br />

der düsteren und bluttriefenden Grundstimmung<br />

des Werkes auch kein überragend innovativer<br />

Einfall ist, auch wenn sich die Farbwirkung in<br />

brillanter Qialität entfaltet. Die Simplizität mag<br />

im Opernhaus eine hypnotische Sogwirkung entfalten<br />

– auf dem heimischen Bildschirm jedoch<br />

wird eher das Gegenteil erreicht, es passiert<br />

einfach zu wenig auf und mit der Bühne. Doch<br />

dadurch kann man sich umso intensiver auf die<br />

auch soundtechnisch mustergültig umgesetzte<br />

Musik konzentrieren, die einem eine wunderbar<br />

ausdifferenzierte Abmischung zwischen frontaler<br />

Direktheit und gelegentlichen Raumklangakzenten<br />

(besonders bei den Fortissimo-Stellen)<br />

fi ndet.<br />

TW<br />

Gustav Mahler – Symphony No. 4 / Rückert-Lieder<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Naxos<br />

Genre Klassik<br />

Preis<br />

40 Euro<br />

Bild MPEG-2, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Die Saison 2010/2011 steht ganz im Zeichen<br />

von Gustav Mahler. Nachdem man im letzten<br />

Jahr seinen 150. Geburtstag mit diversen<br />

Aufführungen und Werkschauen feierte, jährt<br />

sich am 18. Mai sein Todestag zum 100. Mal,<br />

was erneut ein guter Grund ist, sich intensiv<br />

mit seinem Schaffen auseinanderzusetzen.<br />

Gelegenheit dazu bietet zum Beispiel die Aufnahme<br />

eines Konzertes des Festivalorchesters<br />

Luzern unter Claudio Abbado aus dem Sommer<br />

2009. Auf dem Programm der umjubelten<br />

Veranstaltung standen Mahlers Symphonie<br />

Nummer vier in G-Dur sowie fünf Lieder nach<br />

Gedichten von Friedrich<br />

Rückert. Wie bei Schubert<br />

und Wilhelm Müller<br />

oder Strauss und Hugo<br />

von Hofmannsthal hat<br />

hier ein Komponist „seinen“<br />

Dichter gefunden<br />

und ihm mit seinen kongenialen<br />

Vertonungen zur Unsterblichkeit<br />

verholfen. Ähnlich untrennbar verbunden<br />

sind Mahlers Lieder inzwischen mit dem<br />

amerikanischen Bariton Thomas Hampson.<br />

Seine feinfühligen und leidenschaftlichen Interpretationen<br />

haben einen Standard etabliert,<br />

an dem sich andere Sänger mittlerweile<br />

wohl oder übel messen lassen müssen.<br />

Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena<br />

Kožená (übrigens verheiratet mit Sir Simon<br />

Rattle) hatte also an diesem Abend die nicht<br />

ganz leichte Aufgabe, Thomas Hampson erst einmal<br />

vergessen zu machen, um sich das Publikum<br />

nicht nur zu erobern, sondern zurückzuerobern.<br />

Doch das scheinbar Unmögliche gelingt: Mühelos,<br />

schwerelos, technisch auf allerhöchstem<br />

Niveau und emotional unglaublich mitreißend<br />

und bezaubernd liefert sie eine Bravourleistung<br />

ab, die sich im anschließenden minutenlangen<br />

Applaus des Publikums deutlich widerspiegelt.<br />

Obwohl das Material nur im veralteten<br />

MPEG-2-Standard vorliegt, überzeugt das Bild<br />

im Großen und Ganzen – leichte Einbußen bei<br />

Schärfe, Detailgrad und Schwarzwert sind zu<br />

verschmerzen. Die entscheidende technische<br />

Disziplin glänzt dann wirklich: der Sound dringt<br />

auf der Stereo-PCM-Spur sehr direkt und griffi g<br />

und doch passend fi ligran aus den Boxen. Das<br />

beigelegte Booklet enthält schöne Fotos von<br />

der Aufführung und eine fundierte Einführung<br />

zu Komponist und Werk.<br />

TW<br />

Bilder: Naxos<br />

90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Moulin Rouge!<br />

Der mittellose Schriftsteller Christian (Ewan Mc-<br />

Gregor) verliebt sich in die schöne Satine (Nicole<br />

Kidman), die Hauptattraktion des legendären und<br />

anrüchigen Nachtclubs „Moulin Rouge“. Doch auf<br />

die Kurtisane hat auch der Duke of Worchester ein<br />

Auge geworfen, der den Club vor dem fi nanziellen<br />

Ruin bewahren soll. Audiovisuell wird der Zuschauer<br />

durch schnelle Schnitte, rasante Kamerafahrten<br />

und zeitgenössische Musik mit Reizen überfl utet –<br />

hauptsache laut und schrill. Anstelle von zeitgenössischer<br />

klassischer Musik setzt Luhrman auf Elemente<br />

bekannter Musicals und moderner Pop- und<br />

Rocksongs wie „Smells Like Teen Spirit“ und „Lady<br />

Marmalade“. Soundtechnisch<br />

ist die Disc stark auf<br />

die Front abgemischt, nur<br />

ein leichter Widerhall wird<br />

von den hinteren Boxen erzeugt.<br />

Spektakuläre Soundeffekte<br />

sorgen dennoch<br />

für Abwechslung. LF<br />

Das Phantom der Oper<br />

Nach dem großen Erfolg von „Moulin Rouge“ entschied<br />

sich Joel Schumacher, das weltberühmte Musical<br />

von Andrew Lloyd Webber auf die Kinoleinwand<br />

zu bringen. Gemeinsam mit Webber schrieb er das<br />

Drehbuch und schuf so eine märchenhafte Inszenierung,<br />

die sich stark an das Original anlehnt. Der Film<br />

überzeugt vor allem durch prächtige, detailreiche<br />

Kulissen sowie aufwendige Kostüme. Eine derartige<br />

Ausstattung ist auf einer „normalen“ Theaterbühne<br />

nicht so einfach möglich. Das düstere Thema des<br />

Musicals begleitet den Zuschauer durch die komplette<br />

Handlung und auch die anderen Songs wissen mit<br />

ihrer ergreifenden Emotionalität zu begeistern. Die<br />

Bild- und Tonqualität der<br />

Blu-ray entsprechen einem<br />

hohen Niveau und weisen<br />

kaum Mängel auf. Abzüge<br />

gibt es beim Sound, der<br />

hauptsächlich frontal über<br />

den Center-Lautsprecher<br />

ausgegeben wird. LF<br />

The Sound Of Music<br />

Salzburg der 1930er: Die Nonne Maria wird von<br />

ihrer Oberin in die Familie des verwitweten Kapitäns<br />

von Trapp geschickt, um auf dessen siebenköpfi<br />

ge Kinderschar aufzupassen. Doch die selbst<br />

noch sehr junge Maria lässt sich nicht entmutigen.<br />

Sie sorgt mit ihrer munteren und fröhlichen Art für<br />

Freude und Gesang im Haus. Der Film ist hier zwar<br />

kaum bekannt, aber dafür umso mehr die Songs<br />

„Edelweiß“, gefolgt von „Do-Re-Mi“ und schließlich<br />

dem titelgebenden Song: „The Sound Of Music“.<br />

Aufgrund des hohen Alters von mittlerweile<br />

45 Jahren ist die Tonqualität eher suboptimal. Die<br />

Ausgabe des leicht angestaubten Gesangs erfolgt<br />

nur über den vorderen<br />

Center-Lautsprecher.<br />

Deshalb ist es empfehlenswert,<br />

die englische,<br />

remasterte Tonspur vorzuziehen,<br />

da der Gesang hier<br />

einfach viel klarer und sauberer<br />

daherkommt. LF<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

13 Euro<br />

Bild MPEG-4, 2.20 : 1<br />

Ton DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Concorde Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

16 Euro<br />

Bild VC-1, 2.41 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

14 Euro<br />

Bild MPEG-4, 2.20 : 1<br />

Ton DTS 5.1, DTS-HD MA 7.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Concorde Home, Warner Home, 20th Century Fox Home<br />

Hairspray<br />

Wollten Sie schon immer mal John Travolta, verkleidet<br />

als Frau und im Fettsuite sehen? In der<br />

Musical-Verfi lmung „Hairspray“ erleben Sie den<br />

tanz- und gesangserprobten Schauspieler („Grease“,<br />

„Saturday Night Fever“), wie er mit silikongefüllter<br />

Maske in einem 15 Kilogramm schweren<br />

Anzug fi ligran als Elfe über die Leinwand<br />

schwebt. Erzählt wird die Geschichte der jungen,<br />

jedoch auch stark übergewichtigen, Tracy Turnblad<br />

(Nikki Blonsky), die davon träumt, eines Tages<br />

in ihrer Lieblingsserie „Corny Collins Show“<br />

(gesponsert von Ultra Clutch Hairspray) als Tänzerin<br />

auftreten zu dürfen. Wie es der Zufall so<br />

will, sucht die Sendung<br />

ein neues Gesicht für die<br />

„Nicest Kids in Town“, da<br />

eine Darstellerin voraussichtlich<br />

neun Monate<br />

lang verhindert ist ... Tracy<br />

sieht ihre Chance, ein<br />

Star zu werden und will<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Warner Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

17 Euro<br />

Bild VC-1, 2 .35: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

an dem Casting teilnehmen – sehr zum Unmut<br />

ihrer ebenfalls äußerst korpulenten Mutter (John<br />

Travolta), die schon seit Jahren, aus Scham vor<br />

ihrer Fettleibigkeit, das Haus nicht mehr verlassen<br />

hat. Doch Tracy lässt sich von dieser Besorgnis<br />

nicht beirren und kämpft um einen Platz in<br />

der TV-Show. Dies geschieht allerdings sehr zum<br />

Ärger der Velma von Tussle (Michelle Pfeiffer),<br />

die lieber ihre schlanke Tochter Amber (Brittany<br />

Snow) als „Mrs. Hairspray“ sehen möchte und<br />

alles daransetzt, Tracy aus der Show zu werfen.<br />

Nicht nur der Filminhalt überzeugt durch seine<br />

erfrischende Art, auch Bild und Ton der Blu-ray<br />

sind auf hohem Niveau. Songs wie „Good Morning<br />

Baltimore“ und „I Can Hear the Bells” ziehen<br />

das Publikum sofort in den Bann und erzeugen<br />

Gute-Laune-Feeling. Wirkungsvolle Soundeffekte<br />

sorgen für entspannte Kinoatmosphäre; allerdings<br />

ist die englische Tonspur der deutschen<br />

vorzuziehen, da diese weitaus kraftvoller und<br />

dynamischer klingt.<br />

LF<br />

Anzahl der Blu-ray Discs Musik 91


Lexikon<br />

In den Hintergrund,- Wissens- und Testartikeln der Audio Test finden Sie immer wieder<br />

Fachbegriffe, die durch kursive und fette Schriftart gekennzeichnet sind. An dieser Stelle<br />

möchten wir diese erklären und mit Hintergrundinformationen zum besseren Verständnis<br />

der Themen beitragen.<br />

FLAC<br />

Der Free Lossless Audio Codec, kurz<br />

FLAC, ist ein verlustfrei komprimiertendes<br />

Datenformat. Entwickelt wird<br />

das Format seit dem Jahr 2000 von der<br />

Xiph Org Foundation, die bereits zuvor<br />

das Ogg-Format hervorbrachte. Im Gegensatz<br />

dazu handelt es sich bei FLAC<br />

um eine verlustfreie Komprimierung,<br />

sprich ohne theoretische Qualitätseinbußen<br />

während der Wiedergabe.<br />

Der Kompressionsvorgang ist mit dem<br />

Archivieren von Zip-Dateien vergleichbar,<br />

bei dem die Datenmengen einfach<br />

reduziert werden. Im Gegensatz zu<br />

den verlustbehaftet komprimierten<br />

Audiodateien wie MP3 ist die Datengröße<br />

jedoch um ein Vielfaches höher.<br />

Je nach Arrangement und Komplexität<br />

liegt die Komprimierung zwischen 30<br />

und 60 Prozent des Ursprungssignals.<br />

Weitere Vorteile, die das FLAC-Format<br />

bietet, ist seine Streambarkeit über<br />

das Netzwerk, die Einbindung von Metadaten<br />

samt Albencovern sowie seine<br />

Mehrkanalunterstützung von bis zu<br />

acht Audiokanälen. Da es sich bei FLAC<br />

um ein Open-Source-Audioformat<br />

handelt, ist es zudem für jegliche Betriebssysteme<br />

offen. Nach FLAC komprimierfähig<br />

sind maximale Bitauflösungen<br />

von 32 Bit bei einer Samplerate<br />

von 655 Kilohertz (kHz).<br />

D/A-Wandler<br />

Der Digital-zu-Analog-Wandler (D/A-<br />

Wandler), kurz DAC, ist für die Rekonstruktion<br />

der analogen Ausgangsspannung<br />

der digitalen Zahlenwerte<br />

verantwortlich. Bis zu seiner Befreiung<br />

am analogen Ausgang durchläuft das<br />

digitale Signal verschiedene Arbeitsstufen.<br />

Typische Konverter arbeiten nach<br />

dem Wäge,- R-2R- oder Delta-Sigma-<br />

Wandlerprinzip. Nach der Wandlung<br />

erhält man ein analoges Ausgangssignal,<br />

das weitestgehend dem Original<br />

entspricht und von jedem Vollverstärker<br />

aufgenommen wird. Die Wandler<br />

befinden sich in den meisten digitalen<br />

Hi-Fi-Geräten vom CD-Player, AV-Receiver<br />

bis zum Netzwerkplayer. DACs<br />

befinden sich aber nicht nur innerhalb<br />

dieser Geräte, sondern können auch<br />

völlig eigenständig erworben werden.<br />

Verfügen diese über eine USB-Schnittstelle,<br />

können sie auch die Computersoundkarte<br />

ersetzen.<br />

Bitauflösung<br />

Die Bitauflösung beschreibt bei der<br />

Analog-zu-Digital-Wandlung, mit wie<br />

vielen binären Zahlenstellen die Amplitude<br />

eines analogen Signals digitalisiert<br />

werden soll. Das heißt, dass das analoge<br />

Signal zu bestimmten Zeitabständen<br />

abgetastet wird, wonach der dabei<br />

gemessene Pegel in Zahlenwerten<br />

abgespeichert werden kann. In der<br />

Hi-Fi-Branche begegnen wir meist Auflösungen<br />

mit 16 oder 24 Bit. Die 16-Bit-<br />

Auflösung ist der festgelegte Standard<br />

der CD-Audio. Weil die Digitalisierung<br />

in Form von binären Zahlen erfolgt, hat<br />

die Konvertierung immer eine Anzahl<br />

möglicher Werte, die einer Potenz von<br />

Zwei entspricht. Demnach ergeben sich<br />

bei 16 Bit 216 = 65 536 unterschiedliche,<br />

diskrete Zahlenwerte. Bei einem 24-Bit-<br />

Signal sind dies bereits 224 = 16 777 216<br />

Werte, also rund 16,8 Millionen Stufen.<br />

Samplerate<br />

Während die Bitauflösung bei der<br />

Quantisierung die Höhe der Amplitudenwerte<br />

beschreibt, bezeichnet die<br />

Samplerate oder auch Abtastrate genannt,<br />

die Häufigkeit, mit der einem<br />

analogen Signal in einem bestimmten<br />

Zeitintervall Proben entnommen<br />

werden. Jedes dieser Samples wird<br />

als digitaler Wert gespeichert, der die<br />

Amplitude des Signals zum jeweiligen<br />

Zeitpunkt repräsentiert. Die häufig<br />

verwendete Samplefrequenz von 44,1<br />

Kilohertz (kHz) stammt noch aus den<br />

Anfängen der digitalen Audiotechnik,<br />

in der digitale Audioaufnahmen auf<br />

Videoband vorgenommen wurden. Bei<br />

der Entwicklung der CD-Audio wurde<br />

die Samplerate von 44,1 kHz übernommen<br />

und ist bis heute Standard für dieses<br />

Trägermedium.<br />

U<br />

Mit doppelter Samplerate erhöht sich auch<br />

die Genauigkeit des digitalen Signals<br />

t<br />

Gapless<br />

Gapless-Playback heißt zu deutsch lückenlose<br />

Wiedergabe und beschreibt<br />

den Übergang zwischen zwei Musiktiteln<br />

ohne Pause. Diese Funktion ist bei<br />

kompositorischen Übergängen wie bei<br />

einer Sinfonie oder einem Live-Konzert<br />

Voraussetzung. Ohne Gapless entstehen<br />

unschöne Pausen zwischen den<br />

Übergängen. Für diese Lücken sind die<br />

Frame-Größen verantwortlich und wie<br />

diese von den unterschiedlichen Audioformaten<br />

beschrieben werden. Wird<br />

das letzte Frame nicht exakt ausgefüllt,<br />

sondern mit Stille ergänzt, entsteht die<br />

ungewollte Pause. Nur wenige Dateien<br />

schreiben ihre genaue Länge in den<br />

Header und vervollständigen das letzte<br />

Frame passgenau. Hardware-Geräte,<br />

die das Gapless-Playback unterstützen,<br />

arbeiten hier mitunter mit faulen<br />

Tricks. So kommen anstatt der lückenlosen<br />

Wiedergabe Überblendungen,<br />

sogenannte Crossfades zum Einsatz<br />

oder die Lücken werden einfach Stumm<br />

geschaltet. Sind die Audiotitel bereits<br />

von der Produktion mit Fade-Outs versehen,<br />

erhält der Anwender eine doppelte<br />

Ausblendung.<br />

Rippen<br />

Im Audio- beziehungsweise Hi-Fi-Bereich<br />

bezeichnet „Rippen“ das Auslesen<br />

der Daten einer CD und deren Speicherung<br />

auf eine Festplatte. Dieser Vorgang<br />

wird auch als Exact Audio Copy bezeichnet.<br />

Das Überspielen eines Signals von<br />

einer analogen oder digitalen Audioverbindung<br />

zählt nicht zu diesem Prozess.<br />

Grundvoraussetzung des Rippens ist ein<br />

CD-Laufwerk, das mit einer seriellen To-<br />

Host-Schnittstelle mit einem Computersystem<br />

verbunden ist. Ob es sich dabei<br />

um ein internes oder externes Laufwerk<br />

handelt, spielt keine Rolle. Eine Ripp-<br />

Software, wie Exact Audio Copy, liest<br />

die Daten in mehrfachen Portionen aus<br />

und ermöglicht so ein nahezu fehlerfreies<br />

Ergebnis. Selbst zerkratzte CDs<br />

können so wieder einwandfrei rekonstruiert<br />

werden. Die Qualität des <strong>End</strong>ergebnisses<br />

hängt vom Laufwerk und<br />

dessen Verbindung, der Ripp-Software<br />

sowie dem gewählten Speicherformat<br />

ab. Ein Gerät wie die RipNAS vereint die<br />

grundlegenden Eigenschaften und stellt<br />

die gerippten Dateien direkt dem Netzwerk<br />

zur Verfügung.<br />

92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Audiomesswerte<br />

Zur objektiven Beurteilung der Audioqualitäten gehören<br />

neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive<br />

Bewertung und Vergleichbarkeit zulassen. Wir erklären<br />

die wichtigsten Begriffe und Messungen.<br />

HINTER EINEM<br />

ERFOLGREICHEN<br />

NETZWERKSPIELER<br />

STEHT OFT EIN<br />

STARKES RipNAS<br />

Der Kennschalldruck<br />

Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />

ein Lautsprecher in einem Meter<br />

Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />

unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />

Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem<br />

Schallwandler wird ein bandbegrenztes rosa<br />

Rauschen zugeführt, bis an den Anschlüssen<br />

eines zum Beispiel 4-Ohm-Lautsprechers<br />

zwei Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin<br />

wird der Schalldruck ermittelt. Ein 8-Ohm-<br />

Lautsprecher muss 2,83 Volt erreichen.<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />

Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese<br />

können geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />

(unharmonisch) sein. Sie prägen<br />

den Klang.<br />

RipNAS Statement<br />

Ausgabe 11/2009<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Harmonische Verzerrungen<br />

Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />

Verhältnis die harmonischen Verzerrungen<br />

zu dem eingespeisten Audiosignal<br />

entstehen. Verantwortlich sind die verwendeten<br />

Bauteile.<br />

Übersprechen (Crosstalk)<br />

Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />

Pegel ein Audiokanal in den benachbarten<br />

Kanal überspricht. Je höher die Trennung<br />

ist, desto besser die Audioperformance.<br />

RipNAS Z-1000<br />

ODER FÜR<br />

SELBST-RIPPER:<br />

Jitter<br />

Die Messung und Beurteilung des Jitters<br />

von digitalen Signalen erfolgt nach vorgeschriebenen<br />

Kriterien und gibt an, wie stark<br />

Signalverunreinigungen im Digitalsignal das<br />

korrekte Auslesen beim Empfängergerät<br />

beeinfl ussen können.<br />

Impulsantwort<br />

Die Impulsantwort eines Audiosystems kann<br />

an verschiedenen Geräten bestimmt werden,<br />

an D/A-Wandlern, Lautsprechern und<br />

Verstärkern. Dabei wird ersichtlich, wie ein<br />

zugeführter Signalimpuls vom nachfolgenden<br />

System verändert oder beibehalten wird.<br />

Asset NAS<br />

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30453 Hannover<br />

Telefon: (0511) 441046<br />

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26129 Oldenburg<br />

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Ja, ich möchte das Magazin <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab der nächstmöglichen<br />

Ausgabe im Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe<br />

jeweils _______ Exemplare der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> (Verkaufspreis 4,99 Euro).<br />

Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.<br />

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.<br />

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Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.<br />

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* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />

Bitte senden Sie eine druckfähige Datei Ihres Firmenlogos an cf@auerbach-verlag.de!<br />

94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


03<br />

11<br />

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Düsseldorf<br />

Knopf HiFi Technik<br />

Aachener Str. 5<br />

40223 Düsseldorf<br />

Telefon: (0211) 331776<br />

Fax: (0211) 318333<br />

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Telefon: (02572) 9 239120<br />

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Essen<br />

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Gelsenkirchen<br />

Herne<br />

Heimkino Aktuell<br />

Hülsstr. 9<br />

44625 Herne<br />

Telefon: (02325) 940049<br />

Fax: (02325) 940053<br />

URL: www.HDTVision.de<br />

E-Mail: info@heimkinoaktuell.de<br />

PLZ 5<br />

Köln<br />

Euphonia GmbH<br />

An Groß St. Martin 5<br />

50667 Köln<br />

Telefon: (0221) 9257020<br />

PLZ 6<br />

Offenbach<br />

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Geleitstr. 50<br />

63067 Offenbach<br />

Telefon: (069) 888609<br />

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Letzenbergstr. 24<br />

69231 Rauenberg-Malschenberg<br />

Telefon: (07253) 279683<br />

Fax: (07253) 279684<br />

URL: www.klingtgut-studio.de<br />

E-Mail: info@klingtgut-studio.de<br />

PLZ 8<br />

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81667 München<br />

Telefon: (089) 4470774<br />

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PLZ 9<br />

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HiFi Liebl<br />

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93354 Siegenburg<br />

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A-S1000<br />

Marantz<br />

PM-15S2<br />

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PMA-2010AE<br />

Harmann Kardon<br />

HK 990<br />

AVM<br />

Evolution A3NG<br />

T+A<br />

Power Plant MKII<br />

Röhrenvollverstärker<br />

Canor<br />

TP 106 VR<br />

Luxman<br />

SQ-N100<br />

T.A.C.<br />

K-35<br />

Vorverstärker<br />

T+A<br />

P 1260 R<br />

Accustic Arts<br />

Preamp I MK3<br />

AVM<br />

V3 Next Generation<br />

Rotel<br />

RC-1580<br />

AV-Receiver<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Harman Kardon<br />

AVR 760<br />

Onkyo<br />

TX-NR5007<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

Standlautsprecher<br />

Elac<br />

FS 247<br />

KEF<br />

Reference 203/2<br />

LUA<br />

Con Espressione<br />

Teufel<br />

Ultima 800<br />

Nubert<br />

nuVero 11<br />

KEF<br />

Q700<br />

Infinity<br />

C336<br />

PSB Speakers<br />

Image T6<br />

Canton<br />

Karat 790.2 DC<br />

Bowers & Wilkins<br />

684<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

Piega<br />

Smart 3<br />

Canton<br />

Karat 770.2 DC<br />

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1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />

1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />

2/2011 1 699 Euro www.harmannkardon.com<br />

2/2011 2 990 Euro www.avm-audio.com<br />

1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />

1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.de<br />

1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />

1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />

2/2011 2 390 Euro www.taelektroakustik.de<br />

2/2011 3 490 Euro www.accusticarts.de<br />

2/2011 2 590 Euro www.avm-audio.de<br />

2/2011 1 199 Euro www.rotel-hifi.de<br />

1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />

1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />

1/2010 2 000 Euro www.onkyo.de<br />

2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />

2/2011 1 996 Euro www.elac.de<br />

1/2010 7 000 Euro www.kef-audio.de<br />

1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />

1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />

1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />

2/2011 1 398 Euro www.kef.com/de<br />

2/2011 1 198 Euro www.infinitysystems.com<br />

2/2011 1 500 Euro www.psbspeakers.de<br />

1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />

1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />

2/2011 2 000 Euro www.piega.ch<br />

2/2011 1 998 Euro www.canton.de<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

78,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Gut<br />

84<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

80,5<br />

Gut<br />

79,5<br />

Stereovollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität<br />

und Haptik. Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />

Stereovollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches<br />

Schaltungsdesign. Gute Übersprechungswerte.<br />

Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />

Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />

Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audiodaten<br />

und besonderer Ausstattung.<br />

Große Leistungsausbeute für anspruchsvolle Lautsprecher bei<br />

sehr gutem Klang. Enormer Ausstattungsvorteil.<br />

Sehr guter Klang, sehr gute Bedienung und modulares Erweiterungskonzept.<br />

Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />

Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />

Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt.<br />

Top Verarbeitung.<br />

Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung<br />

und klanglichem Esprit.<br />

Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf<br />

ein röhrentypisches, druckvolles Klangideal.<br />

Sauberster Klang und super Messwerte machen diesen Vorverstärker<br />

zur analogen Schaltzentrale.<br />

Sehr hohe klangliche Güte trifft hier auf eine audiophile Grundphilosofie<br />

vom kurzen Signalweg.<br />

Sehr guter Klang und viele Anschlüsse in der Grundausstattung<br />

machen das modular erweiterbare Gerät aus.<br />

Ausstattung und Klang im Zusammenspiel mit den Routingund<br />

Fernsteuermöglichkeiten, sind die Pluspunkte.<br />

7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig<br />

neutrales Klangbild in Stereo wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />

7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke <strong>End</strong>stufen. Dolby Volume,<br />

keine Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />

9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge.<br />

Sehr saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />

7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder<br />

iPod über USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />

Ausgezeichnetes räumliches und dynamisches Aufl ösungsvermögen,<br />

trockene und konturierte Bässe.<br />

3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/<br />

-Wiring. Akustische Ortsanpassung des Hochton-Bassbereiches.<br />

Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und<br />

einen hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />

3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge<br />

Bassanpassung. Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />

Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raumanpassung.<br />

Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />

Sehr gute räumliche Wiedergabe, straffe Bässe, im Klang frei<br />

von Härten und sehr viel Ausstattung.<br />

Neutrales und feinaufgelöstes Klangbild ohne Übertreibungen<br />

im Klang.<br />

Warmer Grundton und trotzdem neutraler Ansatz, sehr gute<br />

Impulstreue und viel Austattung.<br />

Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich<br />

auch für Surround-Sets eignet.<br />

2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung<br />

und Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />

Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion.<br />

Warme Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />

Gutes räumliches Aufl ösungsvermögen, leichte dunkle Färbung<br />

in den Mitten.<br />

Große Dynamik und straffe Tiefmitten. Spikes und Gummiklebefüße<br />

inklusive<br />

96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

Quadral<br />

Rhodium 70<br />

German Maestro<br />

HD-PF 200<br />

Kompaktlautsprecher<br />

Adam Audio<br />

A8X<br />

Elac<br />

AM 150<br />

JBL<br />

LSR4328P<br />

Swans<br />

M200MKII<br />

Quadral<br />

Aurum Altan VIII<br />

T+A<br />

CM Active<br />

Vor-/<strong>End</strong>stufe<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Marantz<br />

SA-15S2<br />

Marantz<br />

SA-KI Pearl Lite<br />

Medienserver<br />

Mcubed<br />

RipNAS Z1000<br />

Naim<br />

HDX<br />

Olive<br />

4 HD<br />

Reson<br />

rh4<br />

Audio-Netzwerkplayer<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Logitech<br />

Squeezebox Touch<br />

D/A-Wandler<br />

Arcam<br />

rDAC<br />

Lindemann<br />

USB-DAC 24/192<br />

Musical Fidelity<br />

M1DAC<br />

Music Hall<br />

dac25.3<br />

Advance Acoustic<br />

MDA-503<br />

2/2011 798 Euro www.quadral.de<br />

1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />

2/2011 1 198 Euro www.adam-audio.de<br />

2/2011 498 Euro www.elac.de<br />

2/2011 1 899 Euro www.jblpro.com<br />

2/2011 648 Euro www.swans-europe.eu<br />

2/2010 1 400 Euro www.aurumspeaker.de<br />

2/2011 1 990 Euro www.taelektroakustik.de<br />

2/2010 1 799 Euro www.onkyo.de<br />

1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />

1/2010 2 000Euro www.denon.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />

2/2011 1 199 Euro www.marantz.eu<br />

1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />

2/2010 6 500 Euro www.naim.com<br />

2/2010 2 498 Euro www.olivehifi.com<br />

1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />

2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />

2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />

2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />

2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />

1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

73,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Referenzklasse<br />

95,5<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Gut<br />

80<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

83<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.com Ausgezeichnet<br />

92<br />

1/2011 499 Euro<br />

www.reichmann-audiosysteme-vertrieb.de<br />

1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />

1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Gutes Impulsverhalten, keine übertriebenen Bässe, sehr gute<br />

räumliche Aufl ösung.<br />

Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch<br />

gedeihen können. Teil eines Sortimentes, das zum Surround-Set<br />

wachsen kann.<br />

Linearer, Hochtonbereich, Ausgeprägte räumliche Darstellung,<br />

sehr gutes Impulsverhalten<br />

Anschlussvielfalt, integrierter D/A-Wandler,<br />

sehr gute Klangeigenschaften<br />

Direkte Computerverbindung via USB, vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />

HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung<br />

Schickes Äußeres, sehr gute Klangeigenschaften und hochwertige<br />

Verarbeitung.<br />

Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten<br />

und fast sehr guter räumlicher Auflösung.<br />

Saubere Mittenabbildung, edles Gehäusedesign und sehr gute<br />

Verarbeitung. Einschaltautomatik integriert.<br />

AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk.<br />

Hervorragender Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr<br />

gute Bedienbarkeit.<br />

Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile<br />

2.0. Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit<br />

guter Klangbalance.<br />

Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />

bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau.<br />

Sehr gute Messwerte.<br />

Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-<br />

Wandler-Funktion und schaltbaren Filtern.<br />

Hervorragende Klangeigenschaften durch sauberes Schaltungsdesign<br />

und D/A-Wandler mit sehr gutem Rekonstruktionsfilter<br />

Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die<br />

Daten in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />

Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche<br />

Abbildung komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und<br />

Bedienen.<br />

Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in<br />

Verbindung mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen<br />

dieses Gerät aus.<br />

Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät<br />

in einem, mit beeindruckendem Klang.<br />

Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche<br />

Abbildung sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via<br />

Software.<br />

Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />

Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung<br />

und rDock.<br />

Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />

erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />

Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance<br />

vereinen sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />

Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau,<br />

in Verbindung mit zukunftsweisendener Ausstattung.<br />

Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die<br />

Möglichkeit, 192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />

Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken<br />

Ausgangssignal.<br />

Warmes und weites Klangbild mit Röhre im Ausgang. Zusätzlich<br />

regelbarer Kopfhörerausgang.<br />

Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit<br />

der Würze von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />

Test 97


„<strong>High</strong> <strong>End</strong> bedeutet, das derzeit Bestmögliche<br />

zu nutzen“<br />

Es muss nicht immer der hohe Preis sein, damit ein Produkt „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ ist. Das zumindest<br />

meint Bernd Hugo (B. M. C. Audio), der Audio Test auch erklärt, was Spitzenköche und echte<br />

Hifi-Fans gemeinsam haben.<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Stefan Goedecke<br />

Bernd Hugo,<br />

B. M. C. A udio<br />

Was ist für Sie <strong>High</strong><br />

<strong>End</strong> bzw. wann<br />

fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />

Warum verwendet ein<br />

Spitzenkoch ein extrem<br />

aufwändig handgeschmiedetes<br />

Messer<br />

aus 300-lagigem Torsionsdamaststahl?<br />

<strong>High</strong><br />

<strong>End</strong> bedeutet einfach<br />

nur, das Beste derzeit<br />

Mögliche zu nutzen.<br />

Genau daran arbeiten<br />

wir.<br />

Welchen Stellenwert hat dabei die<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong> als Messe für Sie?<br />

Einen sehr hohen. Die Möglichkeit, mit so vielen<br />

Gleichgesinnten zu sprechen, ist für uns der<br />

Anreiz zu weiteren Entwicklungen. Denn hier<br />

werden konkrete Wünsche und Anregungen<br />

geäußert. Keine Theorie, sondern Praxis. Das<br />

ist der entscheidende Unterschied.<br />

Welche Neuheiten werden Sie zeigen?<br />

Das Update für den DAC1 PRE und den<br />

DAC1 mit der asynrchone USB 2.0-Schnittstelle.<br />

Ein weiteres Novum wird die Kabelserie<br />

MSI als Monokristallines Silberkabel sein.<br />

Das letzte Bindeglied auf dem Weg zum<br />

perfekten Klang.<br />

Darf es 2011 Ihrer Meinung nach für<br />

den Verbraucher wieder ein bisschen<br />

„mehr“ sein?<br />

Das muss jeder für sich selbst entscheiden.<br />

Letztlich wird sich aber nur eine Sache durchsetzen<br />

können – Qualität. Nicht nur in 2011,<br />

sondern dauerhaft.<br />

Wenn wir über <strong>High</strong> <strong>End</strong> reden – reden<br />

wir damit auch zwangsläufig über<br />

„<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Preise“?<br />

Nicht unbedingt. Es geht auch im absoluten<br />

<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Sektor anders. Eine entsprechende<br />

Produktpolitik vorausgesetzt.<br />

Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach auch<br />

ein Stück Lebensgefühl und Verständnis<br />

des Kunden<br />

Uneingeschränkt: Ja! Denn ansonsten würden<br />

wir alle das nicht machen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Redaktion:<br />

Christian Hill, Thomas Köhre, Torsten Pless,<br />

Dennis Schirrmacher, Jens Voigt (VDT)<br />

Grafikdesign:<br />

Bianca Graf, Tobias Heymann,<br />

Stefan Kretzschmar, Julia Schmenger,<br />

Jenny Schmidt, Katharina Schreckenbach<br />

(Leitung), Kim Trank, Isabell Ulitzka,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Leitung)<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@audio-test.at<br />

www.audio-test.at<br />

Anzeigen:<br />

Claudia Fritzsch, Simone Läßig,<br />

Katleen Lösch, Benjamin Mächler,<br />

Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (0341) 14955-0<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Nadine Helbig<br />

Tel. (0341) 14955-13<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (089) 31906-0, Fax: (089) 31906-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1861-1737<br />

Erscheinungsweise: 4-mal im Jahr<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />

Jahresabo Deutschland: 17,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

4. 2011<br />

Surroundklang<br />

Stereo und Heimkinoklang zu vereinen,<br />

muss nicht die Quadratur<br />

des Kreises bedeuten. Wir zeigen<br />

verschiedene Installationsvarianten<br />

und geben Empfehlungen –<br />

von Raumakustik über moderne<br />

Zuspieler aus dem Netzwerk bis<br />

zum Lautsprecher.<br />

Im Test<br />

AV-Receiver<br />

AV-Vorstufen<br />

7.1 Sets<br />

Stereopaare<br />

Audiostreamer<br />

Plus: Neue Informationen zu<br />

Surroundformaten<br />

Ausgabe 4.2011 erscheint<br />

am 30. September 2011<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bilder: BMC, Denon, KEF, TAD<br />

© 2011 von Auerbach Verlag und<br />

Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln,<br />

Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der<br />

Interviewpartner wieder. Diese muss nicht<br />

der Meinung des Verlages entsprechen. Für<br />

die Aussagen des Interviewpartners wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine<br />

Gewähr für die Richtigkeit der Angaben<br />

übernommen werden. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den<br />

einzelnen Artikeln nicht zwingend<br />

erwähnt. Namentliche oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Datenträger und Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Haftung. Die<br />

Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt.<br />

Der Autor erklärt mit der Einsendung<br />

von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von<br />

Manuskripten, Fotos und anderem<br />

Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at


Wir machen die<br />

scharfen Preise<br />

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Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22


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