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Rebecca Clare Sanger: Mutter und Sohn Rebecca Clare Sanger: Mutter und Sohn (Vorschau)

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Hamburger Häuserfassaden bröckelten hingegen im Regen. Er<br />

musste morgens zu Aldi, Milch holen <strong>und</strong> Brot <strong>und</strong> Margarine,<br />

mittags würden ja die Essen–auf–Räder–Leute kommen, <strong>und</strong><br />

es war ein W<strong>und</strong>er, dass die Häuser nicht einfach in sich selbst<br />

die Spannung verloren, zusammensackten, ihn durch Hauskrümel<br />

waten machten auf dem Weg zum Aldi, fröhlich sahen<br />

diese Häuser nicht aus, <strong>und</strong> der Weg, der benieselt vor ihm lag,<br />

betreten <strong>und</strong> dreckig. Würde sie am–Leben–sein so vermissen,<br />

wenn sie tot war, wie er Rügen vermisste, wo er nun wieder<br />

in Hamburg war? Oder würde sie einfach zu beschäftigt sein,<br />

um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, an den<br />

Eimsbütteler Wochenmarkt, wo sie zusammen im Sommer Beeren<br />

einkaufen gegangen waren, damit er Marmelade machte?<br />

An den Weihnachtsmarkt, ja, den würde sie bestimmt vermissen,<br />

er vermisste ihn ja auch, <strong>und</strong> das, selbst wenn seine Chancen<br />

denkbar hoch standen, den bald wieder zusehen, früher<br />

noch als Rügen, es war ja nur noch ein paar Monate hin.<br />

„Hallo, da bin ich wieder“, <strong>und</strong> als er ins Zimmer trat, konnte<br />

er nicht umhin zu merken, dass ihr die nötige Gravitas für die<br />

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