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Vorarlberger Steuerberater - Vorarlberg Online

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Inhalt<br />

Expertenplan entlastet<br />

Österreich harrt einer Vereinfachung<br />

des Steuersystems 2<br />

Die „kleine GmbH“ kommt<br />

Erleichterungen für den Schritt in<br />

die Selbständigkeit 5<br />

Jungunternehmerförderung<br />

Unterstützung bei Neugründungen<br />

sowie Betriebsübertragungen 6<br />

Schwitzen statt Sitzen<br />

Änderungen durch die Finanzstrafgesetznovelle<br />

20138<br />

Informiert in die Pension<br />

Die wichtigen gültigen Änderungen<br />

im Pensionssystem 2013 9<br />

Wenn die Tochter mithilft<br />

Beachtenswertes bei unentgeltlicher<br />

Mitarbeit im Familienbetrieb 10<br />

Steuerfreundlich feiern<br />

Welche Regeln beim Vereinsfest<br />

beachtet werden sollten 12<br />

Lohnsteuerfreie Bezüge<br />

Alternativen zur Einmalprämie mit<br />

Steuerspareffekt14<br />

Interessantes für Anleger<br />

Der Verlustausgleich beim Kapitalvermögen<br />

ist Abwägungssache 16<br />

Dank Kind Steuer sparen<br />

Kinder- und Unterhaltsabsetzbetrag<br />

in EU, EWR und Schweiz 17<br />

Pkw: Was ist betrieblich?<br />

Was ist für Arbeitnehmer und<br />

Betriebe zu beachten? 18<br />

Fürstliche Steuerregelung<br />

Handlungsbedarf für österreichische<br />

Konto- und Depotinhaber 20<br />

Fiskus und die Gewerbevermietung<br />

Was in Bezug auf die neue Umsatzsteuergesetzgebung<br />

dringend geraten<br />

ist 21<br />

Zu geringe Entlohnung ist strafbar<br />

Konsequenzen im Rahmen des<br />

Lohn- und Sozialdumping­<br />

Bekämpfungsgesetzes22<br />

Geld zurück dank Steuerausgleich<br />

Die Durchführung des Steuerausgleiches<br />

rentiert sich in vielen<br />

Fällen24<br />

Verzeichnis der<br />

<strong><strong>Vorarlberg</strong>er</strong> <strong>Steuerberater</strong> 26<br />

Expertenplan entlastet<br />

Österreich harrt einer Vereinfachung des Steuersystems<br />

Die Berufsvertretung der <strong>Steuerberater</strong><br />

und Wirtschaftsprüfer<br />

(Kammer der Wirtschaftstreuhänder)<br />

hat jüngst einen Steuerreformplan<br />

für Österreich erstellt,<br />

der eine umfassende steuerpolitische<br />

Leitlinie für fundamentale<br />

steuerpolitische Vorschläge enthält,<br />

die in den nächsten Jahren<br />

umgesetzt werden sollen. Ziel ist<br />

die Weiterentwicklung des österreichischen<br />

Steuersystems mit<br />

Senkung der Abgabenquote.<br />

Im Vergleich zu Deutschland, das<br />

einen vergleichbaren Standard an<br />

öffentlichen Leistungen wie<br />

Österreich aufweist, sind die Staatsausgaben<br />

höher. Deshalb kann<br />

eine substanzielle Steuerreform<br />

nicht ohne Effizienz fördernde<br />

Ausgabenreform (samt Subventionen)<br />

erfolgen.<br />

Foto: VMH-Archiv<br />

Hohe Abgabenlast<br />

Österreich liegt mit einer Steuerund<br />

Abgabenlast von 44,3 % deutlich<br />

über dem Europaschnitt in<br />

einer Spitzengruppe von Hochsteuerstaaten.<br />

Ein weiterer Anstieg<br />

der Abgabenquote gefährdet unsere<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Der Druck auf Reduktion<br />

der Staatsausgaben nimmt<br />

auch hier deutlich zu. Wichtiger<br />

Wirtschaftsstandortfaktor, doch<br />

besorgniserregend hoch sind die<br />

lohnsummenabhängigen Abgaben.<br />

Österreich liegt mit 37 Euro<br />

Lohnnebenkosten auf 100 Euro<br />

Bruttoverdienst ca 16 % über dem<br />

EU-Durchschnitt. Im Vergleich<br />

Ohne Mut und Kraftanstrengung<br />

kann keine sinnvolle<br />

Veränderung des Steuersystems<br />

mehr stattfinden.<br />

Mag. jur. Siegfried Metzler,<br />

<strong>Steuerberater</strong>, Präsident<br />

der Kammer der<br />

Wirtschaftstreuhänder,<br />

Landesstelle <strong>Vorarlberg</strong><br />

mit Deutschland liegt Österreich<br />

sogar 37 % über dem deutschen<br />

Niveau.<br />

Die effektive Umverteilung der<br />

Einkommen ist in Österreich im<br />

europäischen Vergleich bereits<br />

überdurchschnittlich groß. Umverteilungsziele<br />

ließen sich mit<br />

einer Erbschaftssteuer und der<br />

progressiven Einkommensteuer<br />

besser erreichen als mit einer<br />

Vermögensteuer, die aus den<br />

laufenden Erträgnissen des zugrundeliegenden<br />

Vermögens gezahlt<br />

werden müsste.<br />

Durchforstung notwendig<br />

Der Rechnungshof listet 558 (!)<br />

Sonderbestimmungen im Einkommensteuergesetz<br />

auf. Eine Vereinfachung<br />

im Wege „kleiner Schritte“<br />

ist fast aussichtslos, nur eine<br />

radikale Durchforstung des Steuerrechts<br />

würde das Vertrauen in<br />

das Steuerrecht wieder heben.<br />

Der Reformplan verlangt Mut zur<br />

Veränderung wie Aufgabe bisher<br />

vertrauter, bei genauerer Betrachtung<br />

teils nicht mehr sinnvoller<br />

und anachronistisch anmutender<br />

Ausnahmebestimmungen und<br />

Sonderregelungen.<br />

Die Verwaltung der Lohnabgaben<br />

ist völlig überbordend:<br />

• Mehr als 360 (!) Sozialversicherungs-Beitragsgruppen<br />

werden<br />

von 19 Krankenversicherungs-,<br />

5 Pensionsversicherungs- und 4<br />

Unfallversicherungsträgern administriert.<br />

• Die Finanzämter sind für die<br />

Erhebung der Lohnsteuer und<br />

partiell der Lohnnebenkosten<br />

zuständig.<br />

• Zahlreiche Abweichungen (zumindest<br />

20 stark praxisrelevante)<br />

zwischen sozialversicherungsrechtlicher<br />

und lohnsteuerlicher<br />

Bemessungsgrundlage machen<br />

das System schwer durchschauund<br />

administrierbar. Haftungsrisiko<br />

wie Kosten sind enorm.<br />

<strong>Steuerberater</strong>in<br />

Mag. Claudia Gerstgrasser<br />

claudia.gerstgrasser@<br />

bdo-vorarlberg.com<br />

Folgende Schritte werden zu einer<br />

Strukturreform vorgeschlagen:<br />

1. Vereinheitlichung der Bemessungsgrundlage<br />

von Sozialversicherung<br />

und Lohnsteuer. Die<br />

unterschiedlichen Ausnahmebestimmungen<br />

in § 49 Abs. 3 ASVG<br />

versus §§ 3, 68 EStG sind zu<br />

vereinheitlichen und in einer<br />

„Leitnorm“ zusammenzufassen.<br />

2. Eine radikale Reduktion der<br />

Beitragsgruppen in der Sozialversicherung<br />

auf lediglich drei.<br />

3. Erhebung der Lohnsteuer und<br />

Sozialversicherung durch Betriebsstättenfinanzamt.<br />

4. Alle Sozialversicherungsträger<br />

sind zusammenzulegen.<br />

5. Etablierung einer vereinheitlichten<br />

Dienstgeberabgabe,<br />

<strong>Steuerberater</strong><br />

Mag. (FH) Markus Morscher<br />

m.morscher@morscher.at<br />

Das Redaktionsteam<br />

basierend auf der monatlichen<br />

Bruttolohnsumme und Senkung<br />

um drei Prozentpunkte.<br />

6. Sämtliche Ausnahmen wurden<br />

zur Vereinfachung und wegen<br />

ihrer faktischen Wirkungslosigkeit<br />

ersatzlos gestrichen.<br />

Der Einkommensteuertarif ist einer<br />

umfassenden Reform zu unterziehen<br />

und durch automatische Anpassung<br />

von der „kalten Progression“<br />

zu befreien. Es ist unbegründbar,<br />

dass bei gleichbleibender<br />

Leistungsfähigkeit der Einkommensteuertarif<br />

automatisch steigt. Automatische<br />

Anpassung der Freibeträge,<br />

Freigrenzen, Absetzbeträge,<br />

Tarife und fester Beträge an die<br />

Geldwertveränderung wären einer<br />

<strong>Steuerberater</strong>in<br />

Mag. Katja Simma<br />

k.simma@rtg.at<br />

Foto: Shutterstock<br />

fairen Gesetzgebung würdig. Durch<br />

Abschaffung der begünstigten Besteuerung<br />

des 13./14. Monatsgehalt<br />

und des Gewinnfreibetrages wird<br />

der Weg frei zu einer großen Tarifreform<br />

mit einem faireren Tarif,<br />

vor allem zugunsten einer Entlastung<br />

der unteren und mittleren<br />

Einkommen. Durch Zusammenfassung<br />

von Einkunftsarten, Vereinheitlichung<br />

der Gewinnermittlungsarten,<br />

Streichung von Bagatellausnahmen,<br />

Umbau des Gebührenrechts<br />

können signifikante Schritte<br />

zur Vereinfachung des Steuersystems<br />

gesetzt werden. All dies<br />

hätte man schon längst angehen<br />

können. Hoffentlich werden die<br />

involvierten Politiker dazu Mut und<br />

Kraftanstrengungen aufbringen!<br />

<strong>Steuerberater</strong>in<br />

Mag. (FH) Christine Verkleirer<br />

c.verkleirer@reiner.cc

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