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Betriebsversicherungen optimieren - Landwirtschaftskammer ...

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■ BAUERNBLATT l 8. Februar 2014<br />

Finanzen<br />

49<br />

erweiterte Spezialtarife an. Diese<br />

bieten zusätzliche Leistungen, sind<br />

aber nicht unbedingt erforderlich.<br />

Bei Vereinbarung eines Fünfjahresvertrages<br />

gewähren die meisten Versicherer<br />

zusätzlich einen Laufzeitrabatt.<br />

Inventarversicherung<br />

ZINSBAROMETER<br />

Stand 3. Februar 2014<br />

Die Zinsspannen am Kapitalmarkt<br />

nehmen zu. Das Zinsbarometer<br />

bietet lediglich erste<br />

Anhaltspunkte zur aktuellen<br />

Kapitalmarktsituation (ohne<br />

Gewähr). Bei den gekennzeichneten<br />

Zinssätzen können sich je<br />

nach persönlicher Verhandlungssituation<br />

deutliche Abweichungen<br />

ergeben.<br />

Zinsen<br />

Geldanlage %<br />

Festgeld 10.000 €,<br />

3Monate 1) 0,25 -1,10<br />

Kredite<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank 2)<br />

%effektiv<br />

(Sonderkreditprogramm)<br />

Maschinenfinanzierung<br />

6Jahre Laufzeit,<br />

Zins 6Jahre fest 1,46<br />

langfristige Darlehen<br />

10 Jahre Laufzeit,<br />

Zins 5Jahre fest 1,81<br />

20 Jahre Laufzeit,<br />

Zins 10 Jahre fest 1,86<br />

Baugeld-Topkonditionen 3)<br />

Zins 10 Jahre fest 2,40 -3,20<br />

Zins 15 Jahre fest 2,80 -3,70<br />

1) Marktausschnitt (100 %Einlagensicherung)<br />

2) Zinssatz Preisklasse A, Margenaufschlag<br />

0,35 bis 2,85 %, je nach Bonität und Besicherung<br />

(7 Preisklassen)<br />

3) Quelle: www.capital.de<br />

(Spanne der Topkonditionen)<br />

Tabelle 3: Angebotsvergleich Betriebshaftpflicht<br />

Deckungssummen:<br />

Personenschäden<br />

Sachschäden<br />

Vermögensschäden<br />

Fläche<br />

Gewahrsamschäden 10.000 € 10.000 € 15.000 €<br />

(bei 250 € SB)<br />

selbstf. Arbeitsmaschinen<br />

Hund<br />

Reitpferde<br />

Güllelager<br />

Mineralöllager<br />

erweiterte Produkthaftpflicht<br />

Jahresbeitrag<br />

(inkl. Versicherungssteuer)<br />

Eine Inventarliste (Summenermittlungsbogen)<br />

mit aktuellen Wertangaben<br />

ist die Grundlage für das Einholen<br />

von Vergleichsangeboten.<br />

Pauschale<br />

Inhaltsversicherungen,<br />

die die Versicherungssumme über<br />

die bewirtschaftete Fläche (ha) des<br />

Betriebes ermitteln, führen häufig<br />

zu überhöhten Versicherungssummen<br />

und in der Folge zu höheren<br />

Beiträgen. Landwirtschaftliches Inventar<br />

wird in der Regel zum Zeitwert<br />

versichert. Neuwertversicherungen<br />

sind teurer und nur in Ausnahmefällen<br />

notwendig (zum Beispiel<br />

Spezialmaschinen, die am Gebrauchtmaschinenmarkt<br />

nicht gehandelt<br />

werden). Landwirtschaftliche<br />

Inventarversicherungen versichern<br />

überwiegend nur das Risiko<br />

Feuer. Überspannungsschäden können<br />

zu Lüftungsausfällen in Mastställen<br />

führen, sodass eine Mitversicherung<br />

notwendig sein kann. Auch<br />

Sturmschäden am Maschinenbestand<br />

eines Betriebes können erhebliche<br />

Ausmaße annehmen. Nicht vergessen<br />

sollte man die Erweiterung<br />

des Versicherungsortes, wenn Vieh<br />

oder Maschinen auch auf anderen<br />

Hofstellen untergebracht sind.<br />

Als Zusatzvereinbarung oder als<br />

selbstständiger<br />

Versicherungsvertrag<br />

kann eine Mehrkosten- und Ertragsausfallversicherung<br />

sinnvoll<br />

sein. Sie reguliert Ertragsausfälle<br />

und Mehrkosten (beispielsweise<br />

Miete für ein Ersatzgebäude) infolge<br />

eines Brandschadens.<br />

Ertragsschaden<br />

Vorgaben<br />

3Mio. €<br />

3Mio. €<br />

1.000.000<br />

110 ha<br />

Der staatliche Tierseuchenfonds<br />

erstattet grundsätzlich keine Ertragsausfälle,<br />

die sich zwangsläufig<br />

für die betroffenen Betriebe in<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2.000 m 3<br />

8.000 l<br />

ja<br />

Anbieter 1<br />

3Mio. €<br />

3Mio. €<br />

1.000.000<br />

110 ha<br />

unbegrenzt<br />

1<br />

2<br />

2.000 m 3<br />

10.000 l<br />

ja<br />

759 €<br />

Anbieter 2<br />

3Mio. €<br />

3Mio. €<br />

100.000<br />

bis 130 ha<br />

2<br />

unbegrenzt<br />

2<br />

3.000 m 3<br />

15.000 l<br />

ja<br />

822 €<br />

Anbieter 3<br />

5Mio. €<br />

5Mio. €<br />

100.000<br />

110 ha<br />

20.000 €<br />

unbegrenzt<br />

Sperr- oder Beobachtungsgebieten<br />

ergeben. Da die Dauer einer Sperrzeit<br />

sich über mehrere Monate erstrecken<br />

kann, ist das Risiko für Betriebe<br />

mit einem hohen Spezialisierungsgrad<br />

existenzgefährdend. Die<br />

Vereinbarung einer Ertragsschadensversicherung<br />

für den Hauptbetriebszweig<br />

(zum Beispiel Milchproduktion)<br />

gegen alle anzeigepflichtigen<br />

Tierseuchen ist dringend anzuraten.<br />

Hagelversicherung<br />

Als Folge des Klimawandels treten<br />

Hagelschäden häufiger, intensiver<br />

und großräumiger auf. In Betrieben<br />

mit einem höheren Einkommensbeitrag<br />

aus dem Ackerbau ist die Vereinbarung<br />

einer Hagelversicherung<br />

sinnvoll. Neu am Markt sind auch<br />

Mehrgefahrenversicherungen,<br />

die<br />

auch die Risiken Sturm, Starkregen<br />

und Frost versichern. Besonders für<br />

Betriebe in Schleswig-Holstein ist die<br />

Versicherung von Sturmschäden als<br />

1<br />

2<br />

3.000 m 3<br />

20.000 l<br />

ja<br />

912 €<br />

Bei Gebäudeversicherungen ist darauf zu achten, dass im Schadensfall auch<br />

Abbruch- und Aufräumkosten mitversichert sind.<br />

Zusatzdeckung in der Hagelversicherung<br />

überlegenswert.<br />

Hausratversicherung<br />

Die Versicherungssumme kann<br />

über eine Wohnflächenpauschale<br />

oder anhand eines individuellen<br />

Summenermittlungsbogens<br />

bestimmt<br />

werden. Die erste Methode<br />

ist weniger aufwendig, führt in landwirtschaftlichen<br />

Wohnhäusern aber<br />

häufig zu unnötig hohen Versicherungssummen<br />

und damit auch zu<br />

höheren Prämien. Hausrat wird üblicherweise<br />

zum Neuwert versichert.<br />

Sinnvoll ist die Deckungserweiterung<br />

für „Überspannungsschäden“.<br />

Betriebshaftpflicht<br />

Eine<br />

Betriebshaftpflichtversicherung<br />

benötigt jeder landwirtschaftliche<br />

Betrieb. Sie prüft Schadensersatzansprüche<br />

von Dritten und reguliert<br />

gegebenenfalls Schäden bis zur<br />

vereinbarten Deckungssumme. Die<br />

Deckungssummen für Personenund<br />

Sachschäden sollten mindestens<br />

3.000.000 € pauschal betragen. Befinden<br />

sich im Umfeld des Betriebes<br />

besondere Gefahrenpunkte (Hauptverkehrswege,<br />

Feriengäste) sollten<br />

auch höhere Deckungssummen vereinbart<br />

werden. In der Grunddeckung<br />

der Betriebshaftpflicht sind<br />

eine Privathaftpflicht für die Betriebsleiterfamilie<br />

und eine Umwelt-<br />

Basis-Deckung für den Betrieb enthalten.<br />

Zusatzdeckungen sind für<br />

zahlreiche Sonderrisiken erforderlich.<br />

Die korrekte Angabe sämtlicher<br />

haftungsrelevanter<br />

Betriebsdaten<br />

wie beispielsweise das Gesamtlagervolumen<br />

gewässergefährdender<br />

Stoffe (Gülle, Mineralöle) ist besonders<br />

wichtig, da sich sonst bei Überschreiten<br />

von Obergrenzen erhebliche<br />

Versicherungslücken ergeben<br />

können. Auch Hunde, Reitpferde,<br />

selbstfahrende<br />

Arbeitsmaschinen<br />

und Nebenbetriebe müssen über Zusatzvereinbarungen<br />

versichert werden.<br />

Angebote zur Betriebshaftpflicht<br />

sind nur vergleichbar, wenn zuvor<br />

den Versicherern präzise Angaben<br />

zum Versicherungsumfang vorgegeben<br />

wurden (Tabelle 3).<br />

Rechtsschutz<br />

Für die Kostenübernahme bei<br />

Rechtsstreitigkeiten werden Rechtsschutzversicherungen<br />

angeboten.<br />

Sie übernehmen Anwaltsgebühren,<br />

Zeugengelder, Gerichts- und Gutachterkosten.<br />

Die Landwirtschaftsund<br />

Verkehrsrechtsschutzversicherung<br />

umfasst die Rechtsgebiete Ver-

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