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Manual Systematische Literaturrecherche für die Erstellung ... - AWMF

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<strong>Manual</strong> <strong>Systematische</strong> <strong>Literaturrecherche</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Erstellung</strong> von Leitlinien, Version 1.0<br />

1. Einleitung: Warum ist eine systematische <strong>Literaturrecherche</strong> <strong>für</strong><br />

evidenzbasierte Leitlinien notwendig?<br />

Leitlinien befassen sich mit der Zusammenfassung und der Wiedergabe des momentanen Standes<br />

der klinischen Forschung und ihrer Anwendbarkeit in der Patientenversorgung. Dabei werden „systematisch<br />

entwickelte medizinische Leitlinien von bester Qualität, das heißt evidenzbasierte Leitlinien“<br />

als der Goldstandard <strong>für</strong> <strong>die</strong> Implementierung verlässlicher Forschungsergebnisse in <strong>die</strong> Patientenversorgung<br />

angesehen (Petrie J, 2002, European Science Foundation, 2011, Muche-Borowski<br />

et al., 2012). Die in Leitlinien ausgesprochenen Empfehlungen sollten so weit wie möglich auf den<br />

Ergebnissen bester klinischer Stu<strong>die</strong>n basieren. Dies ist eine Kernbedingung der Evidenzbasierten<br />

Medizin (EbM): „EbM ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig<br />

besten externen, wissenschaftlichen Evidenz <strong>für</strong> Entscheidungen in der medizinischen Versorgung<br />

individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet <strong>die</strong> Integration individueller klinischer Expertise<br />

mit der bestverfügbaren externen Evidenz aus systematischer Forschung.“ (Sackett et al., 1997).<br />

Die systematische Recherche ist der notwendige erste Schritt zur Identifikation der bestverfügbaren<br />

Evidenz. Sie gehört nach internationaler Übereinkunft zu den Schlüsselkomponenten des Entwicklungsprozesses<br />

vertrauenswürdiger Leitlinien von hoher Qualität (Quaseem et al., 2012).<br />

Die systematische <strong>Literaturrecherche</strong> ist ein wichtiges Werkzeug, um systematische Verzerrungen<br />

(Bias) zu erkennen und bei der <strong>Erstellung</strong> von systematischen Übersichtsarbeiten, Leitlinien und<br />

Health Technology Assessment (HTA)-Berichten zu minimieren. Beispiele hier<strong>für</strong> sind z.B. der ‚Publikationsbias‘<br />

oder der ‚Sprach-‚ bzw. ‚geografische Bias‘. Publikationsbias entsteht durch systematisches,<br />

ergebnisabhängiges Nicht-Berichten von Stu<strong>die</strong>nresultaten (Antes et al., 2009), Sprach- und<br />

geografischer Bias z.B. durch <strong>die</strong> bevorzugte Indexierung von Publikationen aus bestimmten Sprachräumen<br />

in Datenbanken (Blümle and Antes, 2008) oder durch fehlende Mittel zur Indizierung nationaler<br />

Publikationen in Entwicklungs- und Schwellenländern.<br />

Schrittweises Vorgehen bei einer systematischen <strong>Literaturrecherche</strong><br />

Eine systematische Suche sollte immer folgende Schritte umfassen ( s. auch Kapitel 3.3):<br />

Konkretisierung der Fragestellung und der erwarteten Ergebnisse (Kapitel 2 und Kapitel 3.1)<br />

Auswahl geeigneter Recherchequellen (Kapitel 2)<br />

Festlegung des Suchvokabulars und Entwicklung der Strategie (Kapitel 3)<br />

<br />

Durchführung der Suche in den ausgewählten Quellen<br />

© 2013 Seite 8

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