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Komplette Ausgabe TUMcampus 1/2014 (PDF 3 MB) - Technische ...

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Global<br />

ein – vom Seminarraum in der TUM aus. Möglich wird<br />

der Austausch durch eine einfache Software, die die<br />

Computer in München und Kairo via Internet verbindet.<br />

Das erste »Webinar« im DWZ Kairo – in dem die TUM als<br />

Partner ein Büro unterhält – ist ein Produkt der schwierigen<br />

politischen Umstände in Ägypten. Eigentlich sollten<br />

Prof. Nicola Breugst und Sven Kleinknecht vom<br />

Fachgebiet Entrepreneurial Behavior der TUM das Seminar<br />

»Vom unternehmerischen Denken zum Handeln«<br />

am 30. Juni 2013 in persona leiten. Sie waren auch<br />

schon angereist und hatten andere Veranstaltungen gehalten.<br />

Doch wegen der für diesen Tag geplanten Großdemonstrationen<br />

gegen den damaligen Präsidenten<br />

Muhammad Mursi wurde das Seminar abgesagt – und<br />

später als zweitägiges Webinar nachgeholt.<br />

Auch für die beiden Dozenten war das eine Premiere,<br />

bei der sie gleich ganz ungewohntes Material einsetzten<br />

– etwa einen Persönlichkeitstest. »So etwas wäre in einer<br />

normalen Vorlesung gar nicht möglich, da muss<br />

wirklich jeder Teilnehmer vor einem Computer sitzen«,<br />

erklärt Kleinknecht. Die Veranstaltungsform des Webinars<br />

eröffne da ganz neue Spielräume. Leider konnten<br />

die Dozenten in München die Teilnehmer in Kairo nicht<br />

hören – was eigentlich von der Software her möglich<br />

wäre, machte die Datenleitung nicht mit.<br />

Teilnehmerin Lisa Alorabi ist froh, dass sie doch noch in<br />

den Genuss der Veranstaltung kam. Die Möbeldesignerin<br />

will ihr eigenes Business aufziehen und braucht noch<br />

ein wenig ökonomische Hilfe. Ein »echtes« Seminar wäre<br />

ihr lieber gewesen, weil es mehr Gelegenheit zum<br />

Austausch bietet. »Aber die Situation hier ist so ungewiss,<br />

dass es vermutlich viel sicherer ist, das Seminar<br />

auf diese Weise anzubieten«, sagt sie.<br />

Die zunehmende Bedeutung von Online-Kursen ist einer<br />

der Gründe dafür, dass das DWZ Kairo das Jahr <strong>2014</strong><br />

unter das Thema »Digitalisierung der Wissenschaft«<br />

stellt. »Webinars und Massive Open Online Courses liegen<br />

gerade sehr im Trend«, sagt Christina Stahlbock,<br />

Koordinatorin des Wissenschaftszentrums. Gerade für<br />

Ägypter und Ägypterinnen, die aus familiären Gründen<br />

nicht im Ausland studieren könnten, böten solche Kurse<br />

eine tolle Möglichkeit. DWZ-Direktor Michael Harms ergänzt:<br />

»Für uns bedeuten Webinare die Chance, neue<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien innovativ<br />

für die Kooperation deutscher und ägyptischer<br />

Hochschulen zu nutzen.«<br />

Anne Françoise Weber<br />

Eine wahrhaft elefantöse<br />

Bachelorarbeit<br />

Eigentlich wollte sie nur ein kurzes Praktikum in<br />

der Weihenstephaner Umgebung machen – mittlerweile<br />

ist Cornelia Hebrank zum dritten Mal in<br />

Südafrika. Die 21-Jährige studiert an der TUM Biologie,<br />

Spezialgebiet Verhaltensforschung. Wie es<br />

sie auf der Suche nach einem Praktikumsplatz in<br />

einen Elefantenpark verschlug und was sie dort<br />

erlebte, erzählt sie in <strong>TUMcampus</strong>:<br />

»Praktikumsplätze in der Verhaltensbiologie sind rar, in<br />

der Nähe war nichts zu finden. Dann also gleich ganz<br />

weit weg: Bei der Recherche im Internet stieß ich auf<br />

den Knysna Elephant Park, der in Südafrika die African<br />

Elephant Research Unit betreibt, die sich auch mit Verhaltensforschung<br />

befasst. Der Vorteil: Die Tiere sind an<br />

Menschen gewöhnt, die meisten wurden als Waisen<br />

aufgenommen und mit der Hand großgezogen. Deshalb<br />

hat man die Möglichkeit, ihnen wirklich nahezukommen<br />

und sie sogar anzufassen.<br />

In den drei Wochen meines ersten Aufenthalts als Volunteer<br />

im Sommer 2012 war ich vollauf mit alltäglichen<br />

Arbeiten wie Stall-Ausmisten und Futter-Vorbereiten<br />

beschäftigt. Besonderen Spaß gemacht hat natürlich<br />

die Verhaltensforschung im Feld, bei der wir die<br />

Elefanten über längere Zeit verfolgten und ihr Verhalten<br />

registrierten.<br />

Die grundlegenden Forschungsmethoden habe ich mir<br />

rasch angeeignet und überlegte, was man noch Interessantes<br />

untersuchen könnte. Und als ich dann kurz<br />

vor meiner Abreise hörte, dass die Forschungseinheit<br />

in Zukunft dort auch Studentenprojekte durchführen<br />

wollte, war klar, dass ich zurückkommen würde – warum<br />

nicht gleich für die Bachelorarbeit?<br />

An der TUM einen Betreuer dafür zu finden, war nicht<br />

leicht, aber meine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt: Ein<br />

halbes Jahr später war ich in den Semesterferien wieder<br />

in Afrika und machte mich an den praktischen Teil<br />

meiner Bachelorarbeit über das Sozialverhalten der<br />

Elefanten und den Einfluss von Touristen.<br />

In Afrika kommt es aber nie so, wie man erwartet – besonders,<br />

wenn es im Park zwei schwangere Elefantenkühe<br />

gibt. Und beide Kühe brachten ihren Nachwuchs<br />

während meines Aufenthalts zur Welt! Als es losging,<br />

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<strong>TUMcampus</strong> 1/14

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