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Tolerant mit Lessing : ein Lesebuch zur Ringparabel / hrsg. von ...

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BDBA<br />

KULTURWISSENSCHAFTEN<br />

LITERATUR UND LITERATURWISSENSCHAFT<br />

Deutsche Literatur<br />

Personale Informations<strong>mit</strong>tel<br />

Gotthold Ephraim LESSING<br />

Toleranz<br />

AUFSATZSAMMLUNG<br />

13-2 <strong>Tolerant</strong> <strong>mit</strong> <strong>Lessing</strong> : <strong>ein</strong> <strong>Lesebuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>Ringparabel</strong> / <strong>hrsg</strong>.<br />

<strong>von</strong> Christoph Bultmann ; Birka Siwczyk. - Leipzig : Evangelische<br />

Verlagsanstalt, 2013. - 240 S. ; 19 cm. - ISBN 978-3-374-<br />

03136-8 : EUR 14.80<br />

[#3093]<br />

Eines der berühmtesten literarischen Textstücke zum Thema der religiösen<br />

Toleranz ist die sogenannte <strong>Ringparabel</strong>, den meisten bekannt aus <strong>Lessing</strong>s<br />

berühmtesten Drama, Nathan der Weise. Das vorliegende Buch zielt<br />

nicht so sehr auf <strong>ein</strong>e wissenschaftliche Aufarbeitung der religionsphilosophischen<br />

und religionspolitischen Konzeptionen <strong>Lessing</strong>s als vielmehr darauf,<br />

<strong>von</strong> der <strong>Ringparabel</strong> ausgehend aktuelle Überlegungen anzustellen, <strong>mit</strong><br />

dem Ziel, „das Gespräch über <strong>ein</strong> Verständnis <strong>von</strong> Toleranz zu fördern, das<br />

für interreligiöse und interkulturelle Beziehungen heute relevant s<strong>ein</strong> kann“<br />

(S. 11). Dazu wurden Texte <strong>ein</strong>geworben, die das Drama <strong>Lessing</strong>s aus<br />

germanistischer Sicht und die religionsphilosophischen Aspekte aus jüdischer,<br />

christlicher und muslimischer Sicht behandeln. Um <strong>ein</strong>e abschließende<br />

oder erschöpfende Erklärung der <strong>Ringparabel</strong> konnte es dabei nicht gehen,<br />

sondern um Anregungen, wie man aus dem Text <strong>Lessing</strong>s heute etwas<br />

machen kann. Das ist ja nicht so offenkundig leicht wie man m<strong>ein</strong>en sollte.<br />

Denn Geschichten lassen sich durchaus unterschiedlich auslegen. So ist ja<br />

auch in <strong>Lessing</strong>s Parabel sehr wohl angelegt, daß nicht alle drei monotheistischen<br />

Religionen tatsächlich gleichwertig sind – das ist zumindest <strong>ein</strong><br />

mögliches Resultat des Tests, denn logischerweise muß ja <strong>ein</strong>er der Ringe<br />

tatsächlich der echte s<strong>ein</strong>. Wie dem auch sei – das Buch beginnt <strong>mit</strong> dem<br />

Abdruck der <strong>Ringparabel</strong> in den Fassungen Boccaccios und <strong>Lessing</strong>s, dann<br />

folgen <strong>ein</strong>e große Zahl kl<strong>ein</strong>erer Essays, teils <strong>von</strong> anerkannten Germanisten<br />

und Wissenschaftlern, teils <strong>von</strong> Journalisten. Unter den ausgewiesenen<br />

<strong>Lessing</strong>-Experten sind etwa Friedrich Vollhardt, Michael Multhammer, Hugh<br />

Barr Nisbet, Shmuel F<strong>ein</strong>er oder Christoph Bultmann. Dazu kommen <strong>ein</strong>ige<br />

Beiträge, die sich auf das Verhältnis <strong>Lessing</strong>s <strong>zur</strong> katholischen Theologie<br />

(und vice versa) sowie zum Problem des sogenannten interreligiösen Dia-


logs beziehen. Im Anschluß an diese Essays, die naturgemäß nicht alle <strong>von</strong><br />

gleichem Interesse sind, werden Vergleichstexte <strong>zur</strong> <strong>Ringparabel</strong> <strong>Lessing</strong>s<br />

abgedruckt, Texte <strong>zur</strong> Religionsphilosophie in Nathan der Weise geboten<br />

sowie schließlich noch Texte aus dem Werkzusammenhang des Dramas<br />

gedruckt.<br />

Ein Quellen- und Literaturverzeichnis ist ebenso enthalten wie <strong>ein</strong> Verzeichnis<br />

der Übersetzungen – <strong>ein</strong> besonderer Zug des vorliegenden Bandes besteht<br />

nämlich darin, daß die Schlüsselstelle aus dem Nathan-Drama auch in<br />

englischer, spanischer, griechischer, hebräischer, türkischer, kurdischer,<br />

arabischer, persischer, russischer, polnischer und schwedischer Sprache<br />

abgedruckt werden<br />

Der Band ist informativ und handlich und ist sicher vor allem für Deutschlehrer<br />

und Theologen <strong>von</strong> großem Nutzen für ihre praktische Arbeit. Wer sich<br />

intensiver <strong>mit</strong> den komplexen Aspekten der Religionsphilosophie <strong>Lessing</strong>s<br />

befassen möchte, zu der das letzte Wort bei weitem noch nicht gesprochen<br />

ist, sei auf <strong>ein</strong>schlägige wissenschaftliche Publikationen verwiesen. 1 Till Kinzel<br />

QUELLE<br />

Informations<strong>mit</strong>tel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und<br />

Wissenschaft<br />

http://ifb.bsz-bw.de/<br />

http://ifb.bsz-bw.de/bsz381087654rez-1.pdf<br />

1 Zuletzt etwa "Liebhaber der Theologie" : Gotthold Ephraim <strong>Lessing</strong> - Philosoph<br />

- Historiker der Religion / <strong>hrsg</strong>. <strong>von</strong> Gerd Biegel … - Frankfurt am Main [u.a.] :<br />

Lang, 2012. - 272 S. ; 24 cm. -(Braunschweiger Beiträge <strong>zur</strong> Kulturgeschichte ; 3).<br />

- ISBN 978-3-631-57875-9 : EUR 29.95. Siehe auch Gotthold Ephraim <strong>Lessing</strong>s<br />

Religionsphilosophie im Kontext : Hamburger Fragmente und Wolfenbütteler<br />

Axiomata / <strong>hrsg</strong>. <strong>von</strong> Christoph Bultmann und Friedrich Vollhardt. - Berlin [u.a.] :<br />

de Gruyter, 2011. - 354 S. ; 24 cm. - (Frühe Neuzeit ; 159) (Edition Niemeyer). -<br />

ISBN 978-3-11-025387-0 : EUR 99.95 [#1803]. - Eine Rezension in IFB ist vorgesehen.

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