Entwicklung der Vorstandsvergütung in den ATX ... - derStandard.at
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4.3 Großzügige Obergrenzen erlauben hohe variable Vergütung<br />
Für die Höhe <strong>der</strong> variablen Vergütung wur<strong>den</strong> zwar durchwegs <strong>in</strong> allen <strong>ATX</strong>-Unternehmen<br />
Obergrenzen (Caps) def<strong>in</strong>iert, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d diese zu hoch gedeckelt und verfehlen damit ihre<br />
limitierende Wirkung: Denn diese betragen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitze bis zu 300%. In <strong>der</strong> Folge machte 2012<br />
<strong>der</strong> variable Anteil bei 70% aller <strong>ATX</strong>-Vorstände mehr als die Hälfte des Fixgehalts aus, bei<br />
e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> Manager war <strong>der</strong> Bonus sogar mehr als doppelt so hoch als das Fixum.<br />
Andritz<br />
Erste Bank*)<br />
Wienerberger<br />
Schoeller Bleckmann<br />
voestalp<strong>in</strong>e*)<br />
Telekom Austria<br />
Lenz<strong>in</strong>g<br />
Zumtobel*)<br />
RHI<br />
OMV<br />
Vienna Insurance<br />
RBI<br />
Österreichische Post<br />
Conwert Invest SE<br />
CA Immo<br />
Verbund*)<br />
Immof<strong>in</strong>anz<br />
Maximale Obergrenze für variable Vergütung <strong>in</strong> Prozent des Fixgehalts<br />
70%<br />
50%<br />
200%<br />
200%<br />
186%<br />
175%<br />
150%<br />
148%<br />
140%<br />
120%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
300%<br />
ke<strong>in</strong>e Angabe:<br />
- AMAG<br />
- EVN<br />
- Mayr-Melnhof<br />
0% 100% 200% 300%<br />
Tabelle 6: Angaben laut jüngsten Geschäftsberichten <strong>der</strong> <strong>ATX</strong> Unternehmen und Auskünfte Investor<br />
Rel<strong>at</strong>ions bei Erste Bank und RBI; *) Erste Bank: 200% für Vorstandsvorsitz und Vorstände <strong>der</strong> Divisionen<br />
(<strong>in</strong>kl. LTI 300%), 100% für an<strong>der</strong>e Vorstände (<strong>in</strong>kl. LTI 200%); voestalp<strong>in</strong>e: 175% für Vorstandsvorsitz<br />
und 135% für Vorstand; Zumtobel: 140% für Vorstandsvorsitz und 100% für Vorstand; Verbund (50% bis<br />
70% für Bonuszahlungen aus dem Jahr 2011);<br />
Wie Tabelle 6 zeigt, s<strong>in</strong>d die Caps durchwegs so großzügig angesetzt, dass sie als echte Bonus-<br />
Grenze unwirksam bleiben. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Unternehmen Erste Bank, Andritz und<br />
Wienerberger mit Deckelungen von 200% bis 300%. Die Unternehmen AMAG, EVN und Mayr-<br />
Melnhof veröffentlichen die def<strong>in</strong>ierten Obergrenzen nicht e<strong>in</strong>mal im Geschäftsbericht. 18<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> variablen Vergütung ist jedoch davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Anteil bei<br />
Mayr-Melnhof deutlich über 100% des Fixgehalts liegen dürfte.<br />
E<strong>in</strong>e gesetzliche Beschränkung <strong>der</strong> variablen Bezüge ist somit dr<strong>in</strong>gend notwendig, da<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Bonuszahlungen für überzogene <strong>Vorstandsvergütung</strong>en verantwortlich s<strong>in</strong>d.<br />
Anzustreben ist e<strong>in</strong> Limit das variablen Anteils (<strong>in</strong>klusive aktienbasierter Vergütung) von<br />
maximal 50% des Fixgehalts: In diesem Bereich f<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong>zeit mit <strong>der</strong> Immof<strong>in</strong>anz lediglich<br />
e<strong>in</strong> Unternehmen, alle an<strong>der</strong>en überschreiten diese Grenze zum Teil sehr deutlich.<br />
18 Die Obergrenzen wer<strong>den</strong> zudem auf telefonische Nachfrage nicht bekanntgegeben.<br />
18