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Epilepsie - Ö1 - ORF

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EPILEPSIE – DIE UNBEKANNTE KRANKHEIT<br />

„Leben mit <strong>Epilepsie</strong>. Information für Betroffene und Angehörige“. Österreichische<br />

Gesellschaft für Epileptologie (ÖGfE) 2012<br />

DEFINITION DER EPILEPSIE<br />

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen provozierten (akut symptomatischen)<br />

und nicht provozierten Anfällen.<br />

Provozierte Anfälle sind jene, die durch einen unmittelbaren erkennbaren Auslöser<br />

verursacht werden. Dieser kann eine akute Erkrankung des Gehirns sein, wie<br />

Schlaganfall, Hirnentzündungen, Hirnverletzungen etc. Aber auch Alkoholkonsum<br />

oder das Absetzen von Alkohol und andrer Drogen, bestimmte Medikamente,<br />

Unterzuckerung, hohes Fieber etc. können unmittelbare Auslöser eines<br />

epileptischen Anfalls sein. In solchen Fällen liegt in der Regel keine <strong>Epilepsie</strong> vor.<br />

Dem gegenüber stehen unprovozierte Anfälle, bei denen kein unmittelbarer<br />

Auslöser feststellbar ist. In diesen Fällen ist das Risiko für einen weiteren Anfall<br />

höher als bei provozierten Anfällen.<br />

Eine <strong>Epilepsie</strong> liegt definitionsgemäß dann vor, wenn zwei oder mehrere nicht<br />

provozierte epileptische Anfälle aufgetreten sind. Man spricht aber auch dann von<br />

<strong>Epilepsie</strong>, wenn ein unprovozierter Anfall aufgetreten ist und sich im EEG für<br />

<strong>Epilepsie</strong> typische Veränderungen zeigen und/oder in der<br />

Magnetresonanztomographie (MRT) strukturelle Veränderungen gefunden werden,<br />

die Anfälle verursachen können.<br />

Bei provozierten Anfällen reicht es zumeist, die anfallsauslösende Ursache und<br />

damit das Risiko für weitere Anfälle auszuschalten, eine Behandlung mit<br />

Medikamenten ist nicht erforderlich. Bei definitionsgemäßem Vorliegen einer<br />

<strong>Epilepsie</strong> ist eine Behandlung mit Antiepileptika, also Medikamenten, die die<br />

Anfälle unterdrücken, angezeigt.<br />

Quellen:<br />

Interview Prim. Univ.-Prof. DI Dr. Christoph Baumgartner<br />

„Leben mit <strong>Epilepsie</strong>. Information für Betroffene und Angehörige“. Österreichische<br />

Gesellschaft für Epileptologie (ÖGfE) 2012<br />

EPILEPSIE – EINE HÄUFIGE ERKRANKUNG<br />

<strong>Epilepsie</strong> ist die häufigste chronische neurologische Erkrankung. Die Prävalenz der<br />

<strong>Epilepsie</strong> beträgt 0,8 Prozent der Bevölkerung. Das bedeutet, dass in Österreich<br />

derzeit 65.000 an <strong>Epilepsie</strong> erkrankte Menschen leben.<br />

RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11

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