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kafe – Ein Python-Paket für elementare Datenanalyse im ...

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2 1. <strong>Ein</strong>leitung<br />

typisches Beispiel <strong>für</strong> ein Messverfahren, das oft auftritt. In so einem Versuch wird mithilfe<br />

einer regelbaren Spannungsquelle bei verschiedenen Spannungswerten der Strom<br />

durch den Widerstand gemessen. Die aufgenommenen Messpunkte (I i , U i ) liegen bei<br />

einem ohmschen Widerstand nach aller Erwartung auf einer Ursprungsgeraden, also<br />

wird bei der Auswertung von einem linearen Modell <strong>für</strong> die Daten ausgegangen:<br />

U(I) = R I .<br />

Der einzige zu best<strong>im</strong>mende Modellparameter ist R, der Widerstand des Bauteils.<br />

Die reine Messung und Protokollierung der Messwerte reicht jedoch <strong>für</strong> die Auswertung<br />

nicht aus, sondern es muss generell bei jedem Exper<strong>im</strong>ent mit Abweichungen der<br />

einzelnen Messpunkte von den tatsächlichen Erwartungen gerechnet werden. Jede Messung<br />

ist mit einer gewissen Unsicherheit der Messwerte U i und I i verbunden, welche<br />

von verschiedenen Quellen herrührt.<br />

Es kann sich dabei zum Beispiel um Ablesefehler oder durch Rauschen hervorgerufene<br />

Unsicherheiten handeln. Diese sind Messfehler zufälliger Natur, auch statistische Fehler<br />

genannt. Darüber hinaus sind manche Messfehler jedoch systematisch bedingt, etwa aufgrund<br />

einer falsch kalibrierten Messapparatur. Diese Fehlerart zeichnet sich durch eine<br />

Korrelation der Messfehler aus, deren Ursache ist, dass typischerweise dieselben Messgeräte<br />

<strong>für</strong> die Aufnahme einer Messreihe verwendet werden. Kalibrierungsfehler dieser<br />

Geräte wirken sich auf alle Messpunkte in gleicher Weise aus, was eine Korrelation des<br />

systematischen Fehleranteils bewirkt.<br />

320<br />

300<br />

U(I; R) = R I<br />

Spannungsabfall am Widerstand<br />

Spannung U [V]<br />

280<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

Relative systematische Fehleranteile:<br />

∆U<br />

U = 2%<br />

20 22 24 26 28 30 32<br />

Strom I [A]<br />

∆I<br />

I = 1%<br />

Fit Parameters<br />

U(I; R) = R I:<br />

R = 10.15 ± 0.23<br />

Abbildung 1.1.: Anpassung einer Ursprungsgeraden an Strom-/Spannungsmesspunkten,<br />

um den Modellparameter (den ohmschen Widerstand<br />

R) zu ermitteln. Die eingezeichneten Fehlerbalken repräsentieren die<br />

Gesamtfehler der Messpunkte. Der systematische, vollständig korrelierte<br />

Anteil des Gesamtfehlers wird gesondert durch einen Kommentar<br />

ausgewiesen. Die Daten wurden gemäß ihrer erwarteten Statistik<br />

generiert.<br />

Schon bei diesem einfachen Beispiel einer Messung werden min<strong>im</strong>ale Anforderungen<br />

an die Auswertesoftware klar. Zum einen ist der korrekte Umgang mit Fehlern verschiedener<br />

Art eine Voraussetzung. Dies läuft insbesondere auf die <strong>Ein</strong>gabemöglichkeit<br />

2

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