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Wichtigste Punkte ETH - Schweizerischer Baumeisterverband

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VORWORT Sacha Menz, <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Baumängel sind die Materialisierung von Fehlern im Planungs- und Ausführungsprozess. Sie sind ökonomisch<br />

äusserst relevant. Im Schweizer Wohnungsbau wendet die Bauwirtschaft ca. 8 % ihrer Ausgaben<br />

zu deren Behebung auf – wir sprechen dabei von ca. 1,6 Milliarden Schweizer Franken. Es ist Zeit,<br />

die Ursachen zu erkennen, die Beteiligten zu identifizieren und praktische Hinweise für Entscheidungsträger<br />

und Ausführende zu formulieren. Aus diesen Gründen ist mit dem Schweizerischen <strong>Baumeisterverband</strong><br />

(SBV) dieses Handbuch entstanden, das aus einem Forschungsprojekt unserer Professur an<br />

der <strong>ETH</strong> Zürich hervorgegangen ist.<br />

Vor dem Ziel, einen Leitfaden für die Schweizer Bauwirtschaft bereitzustellen, galt es, verschiedene<br />

Etappenziele zu erreichen. Dabei stand die quantitative Verteilung von Baumängeln nach Gebäudeelementen<br />

im Vordergrund und wer aus technischer Sicht dafür verantwortlich ist. Weiter wurden<br />

Motivationen und Hintergründe während der Entscheidungsfindung bei den Entscheidungsträgern sowie<br />

den Projektbeteiligten untersucht. Dies führte zu einer Auswertung von Mängelprotokollen, welche<br />

knapp zehntausend Baumängel an 54 Wohnbauprojekten offenlegten. Des Weiteren wurden über tausend<br />

Gutachten ausgewertet; bei gut der Hälfte –das betrifft 1337 Baumängel – wurden juristische<br />

Schritte von den Betroffenen eingeleitet. Teammitarbeitende sowie Oliver Kriebus und ich waren<br />

konsterniert.<br />

Um die Ursachen dieser unglücklichen Zustände zu ergründen, haben wir mit Auftraggebenden, Planenden,<br />

Bauleitenden, Total- und Generalunternehmern, Geschäftsführern von Ausführenden, Juristen<br />

und Experten Interviews geführt. Diese investigative Methodik hat zu qualitativen Aussagen geführt, die<br />

sich in den Schlussfolgerungen zusammengefasst finden. Diese haben wir am Ende nochmals anhand<br />

von Experteninterviews kritisch hinterfragt, validiert, korrigiert und gesamthaft als Leitfaden editiert. So<br />

entstand ein Handbuch für Auftraggebende, Planende, Bauleitende und Ausführende. Dieses Werkzeug<br />

hilft, während des gesamten Bauprozesses strategische Entscheide zu treffen und deren Auswirkungen<br />

abzuschätzen. Es ersetzt weder eine fundierte Ausbildung noch eine langjährige Berufserfahrung<br />

und schon gar nicht die einschlägigen Normen und anerkannte Regeln der Technik sowie den<br />

allzeit wesentlichen Gebrauch des gesunden Menschenverstands.<br />

Grosser Dank gilt dem Schweizerischen <strong>Baumeisterverband</strong> (SBV) und allen, die das Projekt durch ihre<br />

Offenheit und das Zur-Verfügung-Stellen von Mängelprotokollen und die Erlaubnis zur Einsichtnahme<br />

in ihre Gutachtenarchive unterstützten.<br />

RELEVANZ<br />

Baumängel sind die Materialisierung von Fehlern im Planungs- und Ausführungsprozess und sind für<br />

alle Beteiligten (Auftraggebende, Planende, Bauleitende, Total-/Generalunternehmer und Ausführende)<br />

ein Ärgernis. Die Bauwirtschaft erleidet dadurch einen Imageverlust.<br />

ABGRENZUNG<br />

Die Untersuchung ist eingegrenzt auf folgenden Standort, Typen und Untersuchungen:<br />

– die Schweiz<br />

– den Wohnungsbau mit Fokus Neubau<br />

– Baumängel infolge von Fehlern in Planung, Bauleitung oder Ausführung.<br />

Nicht betrachtet werden die juristische Sichtweise und Baumängel infolge von Naturkatastrophen, Elementarschäden,<br />

Altlasten und Luftdichtigkeitsprüfung zur Erlangung eines Minergie®-Labels. Das öffentliche<br />

Beschaffungswesen und Privatpersonen, die das Gebäude zur Eigennutzung errichten, werden<br />

nicht analysiert.<br />

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