ETF-Handbuch (Neuauflage August 2013) - Börse Frankfurt
ETF-Handbuch (Neuauflage August 2013) - Börse Frankfurt
ETF-Handbuch (Neuauflage August 2013) - Börse Frankfurt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
44 Indizes: Ein Markt in einer Zahl<br />
Indizes: Ein Markt in einer Zahl 45<br />
Indizes: Ein Markt in einer Zahl<br />
Um auf einen Blick erkennen zu können, ob sich ein Markt<br />
insgesamt nach oben oder unten bewegt, wurden Indizes<br />
erfunden. Ziel eines <strong>Börse</strong>nindex ist es also, die Wertentwicklung<br />
eines zugrunde liegenden Marktes in einer Zahl abzubilden.<br />
Fast jedes Land hat einen Leitindex für seinen Aktienmarkt.<br />
Bekannt sind insbesondere Marktbarometer wie DAX,<br />
Dow Jones Industrial oder FTSE.<br />
Bei Aktienindizes werden Dividendentitel nach bestimmten<br />
Kriterien zusammengefasst. Die wichtigsten deutschen<br />
Auswahlindizes sind DAX, MDAX, SDAX ® und TecDAX, die<br />
wichtigsten US-amerikanischen der Dow Jones Industrial<br />
Average, der S&P 500 und der Nasdaq Composite. Was den<br />
asiatischen Markt angeht, wird vor allem auf den japanische<br />
Nikkei 225, den Hang Seng und Shanghai Composite aus<br />
China sowie den südkoreanischen KOSPI geschaut. Andere<br />
Indizes enthalten alle Werte eines Marktes oder eines Segments,<br />
sie werden All-Share-Indizes genannt.<br />
Im Bereich der Rentenmarktindizes sind vor allem eb.rexxund<br />
iBoxx-Indizes für Anleger relevant. Die eb.rexx-Familie<br />
bildet den Markt für Euro-Anleihen ab, iBoxx ist der Name<br />
einer Indexfamilie von Rentenmarktindizes für die Regionen<br />
Europa, USA und Asien.<br />
Es gibt auch Indizes, die die Entwicklung von Rohstoffpreisen<br />
oder einzelnen Branchen abbilden. Für nahezu jeden Markt<br />
und jedes Marktsegment existiert mittlerweile ein Index. In den<br />
vergangenen Jahren wurden darüber hinaus viele neue Indizes<br />
auf den Markt gebracht, die lediglich als Basiswert für<br />
Investmentzwecke dienen, etwa für <strong>ETF</strong>s.<br />
Zu den Anbietern, die Indizes entwickeln und Lizenzen darauf<br />
verkaufen, gehören vor allem <strong>Börse</strong>nbetreiber und Töchter<br />
oder ehemalige Töchter von Banken, aber auch Wirtschaftszeitungen.<br />
Die bekanntesten sind MSCI, Dow Jones, Standard<br />
& Poor’s, Barclays Capital Indices, Russell sowie in Europa<br />
FTSE, EuroMTS und STOXX ® , ein Unternehmen, an dem die<br />
Deutsche <strong>Börse</strong> beteiligt ist.<br />
Eine tagesaktuelle Zusammensetzung der meisten Indizes findet<br />
sich übrigens auf boerse-frankfurt.de.<br />
Mit oder ohne Dividende: Performance- versus Kursindex<br />
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Indizes:<br />
Performanceindex und Kursindex. Bei einem Performanceindex,<br />
dazu gehört der DAX, werden sämtliche Erträge der im<br />
Index enthaltenen Unternehmen berücksichtigt, z. B. Dividenden-,<br />
Bonus- und Zinszahlungen. Es wird somit unterstellt,<br />
dass alle Einnahmen aus dem Besitz der Aktie wieder in<br />
Aktien des Index investiert werden.<br />
In einem Kursindex schlagen sich Ausschüttungen hingegen<br />
nicht nieder, lediglich Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen<br />
fließen ein. Werden also beispielsweise Dividenden<br />
ausgezahlt und der Kurs der betroffenen Aktie fällt, macht sich<br />
das auch im Kursindex bemerkbar. Außer dem DAX sind fast<br />
alle wichtigen Aktienindizes Kursindizes, Beispiele sind der<br />
Dow Jones Industrial Average, der Nikkei 225, der FTSE 100<br />
und der CAC 40.