Arbeitsmedizinische Vorsorge Gesundheitsstörungen und ...

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Unternehmer HUMANMEDIZIN Nachuntersuchungen Nachuntersuchungen finden in regelmäßigen Abständen statt, um zu prüfen, ob sich die Gefähr dung oder der Gesundheitszustand verändert hat. Der Betriebsarzt schlägt für jeden Beschäftigten vor, wann Nach untersuchungen fällig sind. In der Regel erfolgt die erste Nachuntersuchung nach einem Jahr. Weitere Nachuntersuchungen erfolgen innerhalb von 36 Monaten, abhängig vom Gefährdungspotenzial. Bei besonderen Vorkommnissen, wie etwa Stichverletzungen, müssen vorzeitige Nachuntersuchungen veranlasst werden – dieses ist auch im Notfallplan festzulegen. Der Umfang dieser Untersuchungen sollte im Einzelfall mit dem Betriebsarzt geklärt werden. Nachgehende Untersuchungen Nachgehende Untersuchungen finden nach Beendigung bestimmter Tätigkeiten statt, bei denen nach länge rer Latenzzeit Gesundheitsstörungen auftreten können. Außerdem unterscheidet man zwischen Pflicht-, Angebots- und Wunschuntersuchungen. Pflichtuntersuchungen Pflichtuntersuchungen sind vom Arbeitgeber zu veranlassen und Voraus setzun gen für die Ausübung der Tätigkeit. So darf eine Medizinische Fachangestellte keine Blutentnahmen vornehmen, bevor sie sich der arbeitsmedizinischen Vor sorgeuntersuchung unterzogen hat (diese wird nach dem Grundsatz G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“ [BioStoffV] durchgeführt). Angebotsuntersuchungen Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf arbeitsmedizinische Angebots unter suchun gen. Die Teilnahme ist freiwillig und die ärztliche Bescheinigung nicht Voraus set zung für die Tätigkeit. Angebotsuntersuchungen, wie zum Beispiel G 46 „Muskel- und Skelett-Erkrankungen“, ergeben sich aus der Gefährdungsbeurteilung. Wunschuntersuchungen Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, sich auf eigenen Wunsch, je nach den Gefahren für seine Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, arbeitsmedizinisch untersuchen zu lassen, es sei denn, aufgrund der Gefährdungsbeurteilung und der getroffenen Schutzmaßnahmen ist nicht mit einem Gesundheitsschaden zu rechnen. Darüber hinaus können besondere Anlässe eine Untersuchung erforderlich machen. Untersuchungen aus besonderem Anlass Anlass für diese Untersuchungen können beispielsweise Hautirritationen oder allergische Reaktionen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit sein. Anlass kann auch die Wiedereingliederung eines Beschäftigten nach längerer Krankheit oder häufigen Kurzerkrankungen sein. Gilt die ärztliche Schweigepflicht? Als Arbeitgeber erfahren Sie, ob Ihr Mitarbeiter oder Ihre Mitarbeiterin einsatzfähig ist. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht vollumfänglich. Wer trägt die Kosten? Die Kosten für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen trägt der Arbeit geber. Die Mitarbeiter müssen für die Untersuchung freigestellt werden. © BGW | BuS-I-1 | Stand: 03/2013 2 Sichere Seiten: Arbeitsmedizinische Vorsorge
Unternehmer HUMANMEDIZIN Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, die in Arztpraxen relevant sein können: Exposition Angebotsuntersuchungen Pflichtuntersuchungen Ungezielte Tätigkeiten mit regel mäßigem Kontakt zu HBV/HCV Bei Kontakt mit Kindern: • Bordetella pertussis • Corynebacterium diphteriae • HAV • Masernvirus • Mumpsvirus • Rubivirus • Varizella-Zoster-Virus Bei regelmäßigem Kontakt zu er krank ten oder krankheitsverdächtigen Personen: • Tbc Feuchtarbeit Tätigkeiten mit krebserzeugenden oder erbgutverändernden Stoffen • Verabreichung von Zytostatika • Zubereitung von Zytostatika Bildschirmarbeit Röntgenstrahlung • Personen der Kategorie A (siehe RöV) • Personen der Kategorie B (siehe RöV) Druckluft • Tätigkeiten in Druckkammern Regelmäßig mehr als 2 Stunden pro Arbeitstag G 24 „Hauterkrankungen“ G 40 „Krebserzeugende Gefahr stoffe“/ Gesundheits-Check-up. Arbeitsmedizinische Empfehlungen beim Umgang mit Zytostatika finden Sie in der BGW-Expertenschrift M620. G 37 „Bildschirmarbeitsplätze“ G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“ – Impfberatung und Impfangebot HBV G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“ – Impfberatung und Impfangebot, soweit impfpräventabel G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“ Regelmäßig mehr als 4 Stunden pro Arbeitstag G 24 „Hauterkrankungen“ Werden Zytostatika ausschließlich verabreicht, ist keine Vorsorgeuntersuchung erforderlich. Untersuchung nach RöV/StrlSchV* Auf Verlangen der Behörde Untersuchung nach DruckluftV* *Die Untersuchungen nach der Röntgenverordnung (RöV), der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) und der Druckluftverordnung (DruckluftV) dürfen nur dazu ermächtigte Ärzte durchführen. © BGW | BuS-I-1 | Stand: 03/2013 Sichere Seiten: Arbeitsmedizinische Vorsorge 3
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