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Beraterrundbrief Landwirtschaft August 2013 - Demeter

Beraterrundbrief Landwirtschaft August 2013 - Demeter

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<strong>Demeter</strong> Erzeugerberatung<br />

Brandschneise 1<br />

D- 64295 Darmstadt<br />

Tel.: 06155-84 69 37<br />

Fax: 06155-84 69 11<br />

www.demeter.de<br />

Ansprechpartner: Oliver Alletsee und Juliane Klatt<br />

Telefonische Beratung: Mo.-Fr. von 9-13 Uhr<br />

Koordination der <strong>Demeter</strong> Erzeugerberatung Telefon: 06155-84 69 - 37 oder - 46<br />

Mobil: 0177-331 27 26<br />

E-Mail: beratung@demeter.de<br />

Für die <strong>Demeter</strong>-Betriebe in: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Liebe <strong>Demeter</strong>-Landwirtinnen und Landwirte,<br />

wir haben in den letzten Wochen viele<br />

Getreidebestände gesehen und waren<br />

beeindruckt von der Vielfalt der Sorten an den<br />

verschiedenen Standorten. Beispielsweise haben<br />

wir Familie Bochröder in NRW besucht, hier gibt<br />

es eine eigene Hofsorte, bestehend aus 7 selbst<br />

selektierten Winterweizenformen, welche auf<br />

dem Betrieb seit vielen Jahren anbaut wird<br />

(siehe Bild r. oben). Herr Bochröder hat seine<br />

Hofsorte anhand eigener Selektionskriterien<br />

immer weiterentwickelt. Priorität sind für ihn<br />

eine gesunde Ähre, frühes Wachstum und gute<br />

Unkrautunterdrückung, aber auch Ästhetik und<br />

Qualitätseigenschaften spielen eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Auf den Betrieben konnten wir auch biologischdynamisch<br />

gezüchtete Sorten, von<br />

Getreidezüchter Dr. Karl-Josef Müller in Darzau,<br />

bewundern. Wie bspw. den nickenden und<br />

langen Lichtkornroggen, den Winterweizen<br />

Sandomir im Sortengemisch (siehe r. unten) und<br />

die Brot- und Speisenacktgerste Pirona.<br />

Abbildung Winterweizen, 0-1: Bochröder Winterweizen, Hofsorte Bochröder Hofsorte<br />

Urlaub: Ich bin vom 19. Aug. bis 6. Sept. im<br />

Urlaub. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an<br />

meine Kollegin Juliane Klatt.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Oliver Alletsee und Juliane Klatt<br />

Winterweizen, Sandomir + Mischungspartner<br />

(unbekannt)<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 1


INHALT<br />

Betriebsführung .................................................... 2<br />

Pflanzenbau ........................................................... 3<br />

Biologisch – Dynamisch ....................................... 6<br />

Tierhaltung ............................................................ 7<br />

Überregionale Termine ........................................ 9<br />

demeter -warenbörse Stand 08.08.<strong>2013</strong> ........... 10<br />

BETRIEBSFÜHRUNG<br />

TERMINE<br />

Cross-Compliance:<br />

Ab 01.07. aus der landwirtschaftl. Produktion gen.<br />

Flächen (GLÖZ) dürfen wieder gemäht,<br />

gehäckselt oder gemulcht werden.<br />

UNSERE RUNDBRIEFE AUCH ONLINE<br />

Die landwirtschaftlichen Rundbriefe (von <strong>2013</strong>)<br />

sind jetzt auch auf der Homepage des <strong>Demeter</strong><br />

e.V. zu finden. Mit etwas Geduld findet der<br />

interessierte Leser sie unter: www.demeter.de ><br />

Fachwelt > Landwirte > Beratung ><br />

Erzeugerberatung Mitte/Nord > Rundbriefe<br />

DEMETER-HOFSCHILD<br />

Das Hofschild spielt in den Köpfen der<br />

Betriebsleiter eine untergeordnete Rolle, ist aber<br />

das erste Erkennungszeichen für Hofbesucher<br />

und Einkäufer im Hofladen. Es schafft den ersten<br />

Kontakt, weist den Weg und lädt ein. Auf der<br />

Homepage www.demeter-dienste.de befindet<br />

sich der Onlineshop für alle <strong>Demeter</strong>-Materialien<br />

und hier finden sich auch Hofschilder und<br />

Wegweiser.<br />

DEMETER-Hofschild: 2-<br />

farbig bedruckt, 76x66cm,<br />

Lieferzeit 3-4 Tage, 29,9o€<br />

oder mit individuellem<br />

Druck, Lieferzeit 3 Wochen,<br />

76,40€<br />

DEMETER-Wegweiser:<br />

links oder rechts weisend,<br />

101x36cm, 2 farbig<br />

gedruckt, 28,60€<br />

DEMETER-Feldschilder:<br />

50x32cm, ab 4,80€<br />

Bestellung online oder per<br />

Telefon an A. Schmidt,<br />

06155-846970<br />

Perchlorat an <strong>Demeter</strong>-Tomaten<br />

Die Zeitschrift Ökotest hat Untersuchungen auf<br />

Perchlorat an verschiedenen Früchten aus dem<br />

Handel vorgenommen, konventionell und Bio.<br />

<strong>Demeter</strong> Tomaten aus Holland zeigten dabei die<br />

höchste Belastung. Wie konnte das kommen? Der<br />

<strong>Demeter</strong> e. V. hat folgende Fakten zusammen<br />

getragen. Im Erzeugerbetrieb wurde ein Bio-<br />

Handelsdünger eingesetzt (EcoFeed).<br />

Der Dünger war in USA für den Ökolandbau<br />

zugelassen und auch von der holländischen Bio-<br />

Kontrollstelle SKAL als zulässig eingestuft.<br />

Inzwischen ist er in den Niederlanden nicht mehr<br />

zulässig. Verschiedene andere Dünger, die auch<br />

mit Perchlorat belastet sein können, sind bei<br />

<strong>Demeter</strong> ohnehin nicht zulässig, weil sie<br />

entweder Mineralstickstoff (synthetisch)<br />

enthalten oder Guano, der bei <strong>Demeter</strong> nicht<br />

positiv im Richtlinien-Anhang Düngemittel<br />

aufgeführt ist. Uns ist nicht bekannt, ob der<br />

Dünger auch in Deutschland gehandelt wurde. Er<br />

steht jedenfalls nicht in der FIBL<br />

Betriebsmittelliste. Da der Dünger nicht mehr<br />

eingesetzt wird, ist das Problem mit den<br />

holländischen Tomaten jetzt vorüber, die neue<br />

Ware ist getestet und weist nur geringste Spuren<br />

von Perchloart auf, wie sie natürlicher Weise<br />

möglich sind. In wie weit andere Bio-<br />

Handelsdünger, die in Deutschland auf dem<br />

Markt sind, ebenfalls Belastungen mit Perchlorat<br />

aufweisen, ist nicht umfassend bekannt. Das FIBL<br />

hat von den Herstellern der in der FIBL-<br />

Betriebsmittelliste genannten Düngemittel<br />

Analysenergebnisse verlangt. Viele haben<br />

geantwortet. Die Belastungen gehen von nicht<br />

nachweisbar bis etwa 0,2 mg/kg. Das Problem ist,<br />

dass es keinen Grenzwert für Düngemittel gibt.<br />

Es gibt nur einen europäischen Grenzwert für<br />

Ernteprodukte. Das FIBL wird deshalb keine<br />

Aussage treffen, welche Düngemittel gefahrlos<br />

eingesetzt werden können. Zur Situation bei<br />

Vinasse kann z. Zt. keine konkrete Aussage<br />

gemacht werden. Wir empfehlen deshalb den<br />

Betrieben sich vor dem Zukauf solcher<br />

Handelsdünger beim Hersteller zu erkundigen.<br />

Manche Hersteller veröffentlichen auch schon<br />

Informationen dazu.<br />

Für <strong>Demeter</strong>-Betriebe wird empfohlen, soweit es<br />

geht eigene Düngemittel bzw. Wirtschaftsdünger<br />

und als Ergänzung dazu z. B.<br />

Leguminosenschrote oder Horndünger und<br />

ähnliches einzusetzen. Hier ist die Gefahr der<br />

Belastung mit Perchlorat minimal. Bei<br />

Handelsdüngern (fertigen Mischungen aus festen<br />

Bestandteilen oder Flüssigdünger) ist die Gefahr<br />

größer, dass Perchlorat enthalten sein kann. Im<br />

Zweifelsfall also unbedingt vor dem Einkauf von<br />

Handelsdüngern nachfragen.<br />

Jochen Leopold, <strong>Demeter</strong> e.V.<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 2


KEIN CMS--BLUMENKOHL<br />

Nachdem mit einem neuen Analyse-Verfahren in<br />

einem <strong>Demeter</strong>-Blumenkohl-Produkt der Marke<br />

Natural Cool (Tiefkühlprodukt) nachgewiesen<br />

wurde, dass eine CMS-Sorte enthalten ist, hat der<br />

<strong>Demeter</strong> e. V. unverzüglich dafür gesorgt, dass<br />

dieser Blumenkohl nicht mehr als <strong>Demeter</strong>-Ware<br />

gehandelt werden kann, dem Inverkehrbringer<br />

dafür die Anerkennung als <strong>Demeter</strong>-Produkt<br />

entzogen. Um als Anbauer CMS-Hybridsorten<br />

überhaupt identifizieren zu können, hat der<br />

<strong>Demeter</strong> e.V. für seine Gemüseerzeuger eine<br />

Liste erstellt, die alle bekannten CMS-<br />

Hybridsorten beinhaltet. Um diese Negativ-Liste<br />

überhaupt führen zu können, waren (und sind)<br />

umfangreiche Recherchen notwendig – und<br />

<strong>Demeter</strong> ist dabei auf die entsprechenden<br />

Informationen der Züchter und Saatgutfirmen<br />

angewiesen. Gefordert wird Transparenz und<br />

eine gesetzliche Regelung die vorschreibt, dass<br />

die Saatgut-Anbieter die Züchtungsmethode ihrer<br />

jeweiligen Sorte veröffentlichen müssen. Der<br />

<strong>Demeter</strong> e.V. und biologisch-dynamische<br />

Pflanzenzüchter lehnen die Cytoplasten-<br />

/Protoplastenfusion (bspw. CMS-Hybriden) ab, im<br />

Allgemeinen fallen CMS-Sorten aber nicht<br />

eindeutig unter das Gentechnikrecht, da eine<br />

Übertragung der entsprechenden Eigenschaften<br />

auch auf natürlichem Wege möglich wäre.<br />

Pressestelle, <strong>Demeter</strong> e.V., gekürzt Juliane Klatt<br />

BUCHVORSTELLUNG:<br />

VON ZINSESZINS UND WACHSTUMSWAHN –<br />

ÖKONOMIE FÜR EINE GERECHTE GESELLSCHAFT<br />

Die Finanzwirtschaft ist längst mächtiger als die<br />

Politik, in unserer Demokratie entscheidet nicht<br />

mehr der Mensch, sondern das Geld. Christian<br />

Kreiß tritt an gegen die Diktatur der<br />

Finanzmärkte und gegen seine eigene Zunft – die<br />

Wirtschaftsexperten. Sie beraten die<br />

Regierungen der Welt und beeinflussen, was der<br />

Öffentlichkeit als wissenschaftliche Wahrheit<br />

verkauft wird. Mit historischen Fakten und<br />

aktuellen Zahlen entlarvt Kreiß das zu bitterem<br />

Ernst gewordene Monopoly-Spiel der<br />

Finanzindustrie. Er veranschaulicht, wie in der<br />

Vergangenheit jede wirtschaftliche<br />

Wachstumsphase in sozialen Unfrieden und<br />

Chaos umschlug. Seine erschreckende Bilanz: Wir<br />

selbst befinden uns am Ende einer solchen<br />

Periode. Es ist höchste Zeit für eine<br />

Gesellschaftsordnung, die Mensch und Umwelt<br />

gerecht wird. Auf dem Spiel stehen ein<br />

menschenwürdiges Dasein und echte<br />

Demokratie.<br />

BUCH: Profitwahn - Warum sich eine<br />

menschengerechtere Wirtschaft lohnt<br />

17,95 €, ISBN 978-3-8288-3159-9<br />

„Unsere sozialen und ökonomischen Zustände<br />

sind nicht das notwendige Resultat von<br />

anonymen Marktgesetzen, sondern die<br />

Ergebnisse von Regeln und Gesetzen, die<br />

Menschen gemacht haben. Unsere sozialen<br />

Gegebenheiten sind nicht die Folge von<br />

Naturgesetzen, sondern von Menschengesetzen.<br />

Wir können diese Regeln und Gesetze<br />

jederzeit in Richtung mehr Menschlichkeit<br />

ändern. Die Zukunft liegt in unserer Hand.“<br />

Prof. Dr. Christian Kreiß, Investment Banker,<br />

Finanzkrisen-Spezialist<br />

PFLANZENBAU<br />

Wichtiger Hinweis! Der frühe Vogel ….<br />

Wir haben eine umfangreiche Liste über die<br />

Saatgutverfügbarkeit der biologischdynamischen<br />

und ökologisch gezüchteten<br />

Getreidesorten erstellt. Die Herbstaussaat muss<br />

geplant werden und die Sorten müssen jetzt<br />

bestellt werden. Welche Sorte in welcher Menge<br />

und über welche Quelle bezogen werden kann,<br />

können wir Ihnen sagen. Wir sind auch bei der<br />

Sortenwahl behilflich!<br />

Ansprechpartner:<br />

Jasper Heilmann<br />

<strong>Demeter</strong> Sachsen und Berlin-Brandenburg<br />

jasper.heilmann@demeter.de<br />

Büro: 033432 72 22 14<br />

Mobil: 0157 8260 9858<br />

Juliane Klatt<br />

<strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord<br />

Juliane.klatt@demeter.de<br />

Büro: 06155 84 69 46<br />

Tabea Meischner<br />

Forschungsring e.V.<br />

meischner@forschungsring.de<br />

Büro: 06155 84 21 15<br />

DEN BODEN NICHT ZU HÄUFIG BEARBEITEN!<br />

Nur unter diesen Voraussetzungen kann der<br />

filigrane "Organismus Boden" eine vitale und<br />

stabile Eigenorganisation aufbauen. Dagegen<br />

steht das Bestreben des Ackerbauern, durch<br />

acker- und pflanzenbauliches Vorgehen einen<br />

gezielten und geordneten Pflanzenbestand zu<br />

entwickeln. Und da gehört der technische<br />

Bodeneingriff dazu. Im ökologischen Landbau ist<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 3


es bisher nur selten gelungen, über mehrere<br />

Jahre auf Bodenbearbeitung zu verzichten und<br />

damit einen geordneten Pflanzenbau zu<br />

erreichen. Neben Problemen mit Feldaufgängen,<br />

Schnecken oder Mäusen und dem Ergebnis einer<br />

ungewollten Mischkultur gibt es da ja auch noch<br />

die Wurzel-Unkräuter wie Quecken, Ampfer und<br />

Distel. Und da ist man sich dann doch schnell<br />

einig: "Da muss man dann aber intensiv<br />

arbeiten!". Auch in diesem Punkt gibt es<br />

Alternativen. Zu allererst steht der reinigende<br />

Effekt eines regelmäßig geschnittenen und<br />

geräumten Kleegrases und der Verdrängungs-<br />

Effekt durch nachfolgende saubere dichte<br />

Kulturen. Durch eine gezielte Stoppelbearbeitung<br />

kann man dann noch eins drauf legen. Es geht<br />

dabei um das Verausgaben der Reservestoffe bei<br />

den Wurzelunkräutern. Und die ist ansteigend<br />

intensiv, je länger man den Wiederaustrieb nach<br />

einer schälenden Arbeit plus Nacharbeit laufen<br />

lässt. Man muss abwarten bis zu dem Zeitpunkt,<br />

an dem die Pflanze auf Assimilation umschaltet.<br />

Bei Quecken erfolgt das nach dem Dreiblatt-<br />

Stadium, beim Ampfer auch erst, wenn deutlich<br />

mehrere Blätter da sind, und bei der Distel, wenn<br />

sie mindestens 15 cm hoch ist. Dieser Ablauf<br />

dauert je nach Jahreszeit 3-4 Wochen, 6 Wochen<br />

oder über Winter auch mal 6 Monate. Während<br />

dieser Zeit kann man auch in punkto<br />

Wurzelunkrautregulierung nichts besser machen<br />

als abzuwarten. Gleichzeitig kann der Acker sich<br />

selbst begrünen oder man unterstützt das mit<br />

einer preiswerten aktiven Begrünung.<br />

Nachfolgend kann bei ausreichend Zeit ein<br />

zweiter Ablauf dieser Art erfolgen oder es kommt<br />

eine mitteltiefe Pflugfurche und Neubestellung.<br />

Es ergibt sich aus vielerlei Blickwinkeln immer das<br />

gleiche Ergebnis: Es geht um wenige, aber zeitlich<br />

und in der Ausführung definierte Bodeneingriffe.<br />

Die Methode "Jede Woche einmal grubbern" ist<br />

in der anstehenden Nacherntezeit nicht die<br />

ultimative Lösung.<br />

Gustav Alvermann , Ökoring SH<br />

WANN KARTOFFELKRAUT ENTFERNEN?<br />

Erste Betriebe klagen schon über hohe<br />

Stärkegehalte (> 14%), die mit den<br />

Sonnenscheintagen weiter steigen. Was gibt es<br />

dabei zu beachten: Je höher das UWG ( = > 300)<br />

und je deutlicher die Abreifesymptome, desto<br />

einfacher ist die Abtötung und der Wille der<br />

Knolle festschalig zu werden. Eine rechtzeitige<br />

Krautentfernung fördert eine gleichmäßige<br />

Abreife, eine zeitigere Schalenfestigkeit und<br />

Erntereife. Grundvoraussetzung für eine<br />

problemlose Krautregulierung ist eine erkennbar<br />

beginnende Abreife im Bestand (bis zum Wipfel<br />

aufhellendes Blatt). Eine zu früh durchgeführte<br />

Maßnahme im unreifen Bestand kann zu nicht<br />

lagerfähigem Erntegut, niedrigen Stärkegehalten,<br />

Wiederaustrieb des Krautes und zu<br />

Nabelendnekrosen führen. Wo aufgrund zu<br />

großer Knollen, zu hoher Stärkegehalte oder<br />

Auftreten von Zwiewuchs grünes Laub gemindert<br />

werden muss, ist eine an den Eigenschaften der<br />

Sorte und dem Witterungs-verlauf orientierte,<br />

mehrstufige Strategie aus Krautschlegeln und<br />

Abflammtechnik notwendig. Wenn<br />

Proberodungen zeigen, dass die Knol-len die<br />

erforderliche Größe haben und der gewünschte<br />

Stärkegehalt erreicht ist. Wenn sich in einem<br />

gesunden Bestand mehr als die Hälfte der Blätter<br />

gelb verfärben. Bei Krautfäulebefall, zur<br />

Verhinderung des Befalls der Knollen mit<br />

Krautfäule. Bei Wiederaustrieb: Maßnahme<br />

wiederholen, evtl. abflammen.<br />

Zielstärkegehalte:<br />

festkochende Speisesorten 10 -13 %<br />

vorw. festkochende Speisesorten 12 -15 %<br />

mehligkochende Speisesorten 14 -17 %<br />

Pommes frites Sorten > 13,9 %<br />

Franz-Theo Lintzen, LWK NRW<br />

WINTERZWISCHENFRUCHTANBAU FÜR DIE<br />

GRÜNDÜNGUNG<br />

Die Getreideernte ist vielerorts abgeschlossen<br />

und jetzt ist es an der Zeit über den<br />

Zwischenfruchtanbau für die Gründüngung<br />

nachzudenken. Zwischenfrüchte haben im<br />

ökologischen Landbau eine besondere<br />

Bedeutung: Sie erhalten und verbessern die<br />

Bodenfruchtbarkeit, fördern den Ertrag der<br />

Nachfolgefrucht und schützen den Boden durch<br />

Bewuchs. Ideal ist der Zwischenfruchtanbau für<br />

Standorte mit langer Vegetationszeit vor oder<br />

nach der Hauptkultur. Der Landwirt kann sie als<br />

Futtermittel oder zur Gründüngung nutzen und<br />

außerdem konservieren sie die Nährstoffe im<br />

Boden.<br />

Der Zwischenfruchtanbau ist eine unersetzbare<br />

Maßnahme zur Erhaltung der<br />

Bodenfruchtbarkeit. Die Zwischenfrüchte bilden<br />

eine „grüne Brücke“ für die Folgekulturen und<br />

unterstützen hiermit ihre bessere Entwicklung.<br />

Daher sollte die Wahl der Zwischenfrucht auf die<br />

Nutzung der Folgefrucht abgestimmt sein.<br />

Sommerzwischenfrüchte baut der Landwirt nach<br />

der Hauptfrucht an. Mit ihnen kann man die<br />

Vegetationszeit bis zur Winterruhe in Form von<br />

Gründüngung ausnutzen. Vor Eintritt des Winters<br />

werden die Zwischenfrüchte abgeerntet oder<br />

frieren bei Frost ab. Winterzwischenfrüchte sind<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 4


Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 5


winterhart und bleiben bis zum nächsten Frühjahr<br />

stehen. Landwirte nutzen sie als Feldfutter oder<br />

zur Gründüngung. Welche Pflanzenarten für die<br />

Gründüngung ausgewählt werden, hängt vom<br />

Anbauziel ab. Die Aussaat der<br />

Sommerzwischenfrüchte sollte möglichst früh<br />

erfolgen, damit genügend Wachstumszeit bis<br />

zum Räumen für die Hauptkultur bleibt. Es ist<br />

weiter zu überlegen (je nach Folgekultur und<br />

Verunkrautung), ob nicht auf die<br />

Stoppelbearbeitung verzichtet werden kann, um<br />

mit direkter Einsaat (Scheibenschare) eine<br />

möglichst lange Vegetationsdauer der<br />

Zwischenfrüchte und immer „grünen Acker“ zu<br />

gewährleisten. Folgen auf die Zwischenfrucht<br />

Kulturen wie Mais, Kartoffeln oder<br />

Sommerungen ist eine späte Saat allerdings<br />

unproblematisch, da diese Kulturen ihr<br />

Hauptwachstum erst im folgenden Frühjahr<br />

vollziehen. Zu beachten beim Anbau von<br />

Zwischenfrüchten ist die Wasserkonkurrenz mit<br />

der Nachfrucht. Müssen Bodenverdichtungen<br />

unter der Pflug-sohle beseitigt werden, sollte ein<br />

trockener Sommer zur Lockerung genutzt<br />

werden. Aller-dings muss anschließend das<br />

gelockerte Erd-reich über ein Lebendverbau<br />

durch schnell-wachsende Zwischenfrüchte<br />

stabilisiert werden. Insbesondere die heute fertig<br />

angebotenen Zwischenfruchtmischungen<br />

ermöglichen einen angepassten Zwischenfruchtanbau<br />

für die nachfolgende Hauptfrucht. In<br />

der Tabelle 1 sind zu den verschiedenen<br />

Zwischenfrüchten Saatzeit, Trockenmasseer-trag<br />

und ca. Saatgutkosten in €/ha angege-ben. Eine<br />

Übersicht über fertige Zwischenfruchtmischungen<br />

sind in der Tabelle 2<br />

dargestellt.<br />

Franz-Theo Lintzen, LWK NRW<br />

NEUER AMPFERSTECHER GRÜNER UNKRAUTTEUFEL<br />

Im Auetal hat Karl Hafenrichter einen<br />

Ampferstecher entwickelt. Ohne großen<br />

Aufwand ist es möglich, den Ampfer zu<br />

bekämpfen. Der Ampferstecher wird mittig über<br />

der Pflanze positioniert. Über eine<br />

rechtsdrehende Bewegung wird der Ampfer<br />

zermalmt. Durch die anschließende Linksdrehung<br />

wird der Ampferstecher aus dem Boden gelöst,<br />

ohne dass Erde aus dem Boden gezogen wird.<br />

Die Bedienung des Ampferstechers kann per<br />

Hand oder mit einem Akku-Schrauber geschehen.<br />

Für einen Preis von 49 € kann der Ampferstecher<br />

bei z.B. LGK Röwer, Altenhagener Str. 9 in Auetal,<br />

Tel. 05752-9296960 erstanden werden.<br />

Rundbrief Ökoring Niedersachsen Juli <strong>2013</strong><br />

BIOLOGISCH – DYNAMISCH<br />

SCHAFGARBEBLÜTEN FÜR 2014<br />

Wer bisher noch keine Zeit hatte frische<br />

Schafgarben (Achillea millefolium) auf den<br />

Wiesen zu sammeln, sollte nicht mehr allzu lang<br />

damit warten. Hauptblütezeit ist von Juni bis<br />

Oktober, je nach Region bestehen Unterschiede.<br />

Die Schafgarbe liebt sonnige, trockene<br />

Standorte. Gepflückt werden die Blütendolden an<br />

einem sonnigen Tag, alle Blüten eines Schirmes<br />

sollten aufgeblüht sein. Praktisch ist, faustdicke<br />

Sträuße zu pflücken und zu Hause Köpfchen und<br />

Stengel mit scharfer Schere oder Messer<br />

voneinander zu trennen. Die Blütenköpfchen mit<br />

geringem Stengelanteil werden getrocknet und<br />

wie Tee, bis zum nächsten Frühjahr, aufbewahrt.<br />

Bei größeren Mengen werden sperrige<br />

Schafgarbensträuße auf Rosten getrocknet und<br />

anschließend in einem luftigen Sack, hängend bis<br />

zum Frühjahr aufbewahrt.<br />

Juliane Klatt, <strong>Demeter</strong> Beratung,<br />

Quelle: Arbeitsheft Nr. 1, Wistinghausen<br />

MENGE DES BALDRIANPRÄPARATS ÜBERPRÜFEN<br />

Baldrian (Valeriana Officinalis) blüht von Mai bis<br />

September, die Blütezeit unterliegt regionalen<br />

und standortabhängigen Unterschieden. Wer<br />

jetzt feststellt, dass er zu wenig Baldrianpräparat<br />

hat, sollte daher schnell aktiv werden. Echter<br />

Baldrian gedeiht in Sonne und Halbschatten auf<br />

fast jedem Boden, nicht selten auf Wiesen<br />

entlang von Gewässerläufen. Die Blütenstände<br />

werden am Morgen gesammelt. Anschließend<br />

können die frischen Baldrian- Blütenstände fein<br />

gehackt oder gemahlen und der Blütensaft durch<br />

Auspressen gewonnen werden. Die Blüten<br />

können auch zuvor 1:1 mit Wasser (Regen- oder<br />

Brunnenwasser) angesetzt und nach 24 Stunden<br />

ausgepresst werden. Als Presse eignen sich<br />

Küchenmaschinen mit Entsaftervorsatz, ein<br />

Fleischwolf o.ä. Der dunkle Saft wird in Flasche<br />

abgefüllt und bei kellerkühler Aufbewahrung<br />

unter Luftabschluss milchsauer vergoren.<br />

Wichtig: Gase müssen aus der Flasche austreten<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 6


können, aber Luft darf nicht einströmen. Ein<br />

sofortiges zukorken der Flaschen empfiehlt sich<br />

nicht, Gärungsgase könnten den Behälter<br />

sprengen! Etwa nach 6 Wochen können die<br />

Flaschen fest verschlossen werden. Der Saft<br />

gewinnt mit zunehmender Lagerung an Reife und<br />

sollte nach ca. 6 Wochen eine kaffeeähnliche<br />

Färbung und den kräftigen typischen Baldrian-<br />

Geruch haben. Die luftdicht verschlossenen<br />

Flaschen werden an einem dunklen, kühlen,<br />

trockenen sowie frostfreien Ort aufbewahrt.<br />

Juliane Klatt, <strong>Demeter</strong> Beratung<br />

Quelle: Arbeitsheft Nr. 1, Wistinghausen<br />

NACHTRAG: FLADENPRÄPRAT MIT HORNMIST RÜHREN ?<br />

JA ODER NEIN?!<br />

In der Juli-Ausgabe berichteten wir von<br />

Ergebnissen aus der Präparateforschung unter<br />

Leitung von Dr. U.-J. König vom Forschungsring.<br />

Gängige Praxis wird hier in Frage gestellt! Wie<br />

steht es um die Wirkung von Fladenpräparat und<br />

Hornmistpräparat wenn beide zusammen<br />

gerührt werden? „Untersucht wurde der<br />

Rührvorgang sowie das ausgebrachte Präparat im<br />

Feld mit der Methode der Bildekräfteforschung.<br />

Die Ergebnisse waren eindeutig: Hornmist allein<br />

gerührt zeigte die anregend-belebende Wirkung,<br />

wie sie aus früheren Versuchen bekannt war. Beide<br />

Präparate von Anfang an zusammen gerührt<br />

führten zu einem relativ schwachen Präparat, bei<br />

dem sich zwei zueinander entgegengesetzte<br />

Wirkungen paralysierten. In der Variante,<br />

Fladenpräparat in der letzten Viertelstunde mit<br />

dem Hornmist gemeinsam zu rühren (bisher<br />

gängige Praxis) standen diese beiden Wirkungen<br />

wie in einem Kampf zueinander. Diese weit von<br />

einer erhofften harmonischen Belebung entfernte<br />

Wirkung konnte auch noch Tage nach der<br />

Ausbringung im Feld beobachtet werden.“<br />

Hornmist wirkt auf das Boden- und Pflanzenleben<br />

anregend und führt die kosmischen und irdischen<br />

Kräfte in eine innere Harmonie. Die<br />

Sammelpräparate (Bsp. Fladenpräparat) werden<br />

dazu eingesetzt, um die Abbauvorgänge und<br />

Umsetzungen im Boden anzuregen.<br />

Daher empfehlen wir (in dem Wissen das es auch<br />

mehr Arbeit bedeutet) beide Präparate<br />

nacheinander zu rühren um eine optimale<br />

Wirkkraft der einzelnen Präparate zu erhalten. Es<br />

ist aber möglich, die Präparate Hornmist und<br />

Faldenpräparat „nachdem“ Sie getrennt gerührt<br />

wurden, zusammen auszubringen! Gerade für<br />

Umstellungsbetriebe ist das eine Möglichkeit sich<br />

einen Arbeitsgang zu sparen. Denn sie sind<br />

verpflichtet, das Fladenpräpart bzw. ein<br />

Sammelpräparat mindestens im 1. Jahr der<br />

Umstellung anzuwenden.<br />

Juliane Klatt und Oliver Alletsee, <strong>Demeter</strong> Beratung<br />

TIERHALTUNG<br />

NIEDRIGE FETTGEHALTE AUF DER WEIDE?<br />

Bei Weidegang sinken die Fettgehalte in der<br />

Anlieferungsmilch. Bei einigen Betrieben, so die<br />

Rückmeldungen, haben die aktuellen Fettgehalte<br />

mit 3,5 % in der Anlieferungsmilch ein Niveau<br />

erreicht, das Bedenken hinsichtlich Pansenübersäuerung<br />

(Azidose) hervorruft. Nicht wenige<br />

Landwirte sind besorgt um die Gesundheit ihrer<br />

Kühe. Pansenübersäuerung entsteht, wenn es<br />

aufgrund einer zu hohen Anflutung von leicht<br />

verdaulichen Kohlenhydraten (Getreide) oder<br />

aufgrund eines zu geringen, puffernden<br />

Speichelflusses zu einer massiven Absenkung des<br />

pH im Pansen kommt. Dadurch geht die<br />

Futteraufnahme zurück und die Immunabwehr<br />

wird beeinträchtigt. Einen Hinweis auf diesen<br />

Zustand liefern die Milchinhaltsstoffe: Wenn der<br />

Milchfettgehalt unter 3,8% und gleichzeitig das<br />

Verhältnis aus Fett-zu Eiweißgehalt unter 1,1<br />

(bspw. 3,2% Fett, 3,1 % Eiweiß) sinkt, so wird nach<br />

Erfahrungswerten von Störungen der<br />

Pansenfermentation ausgegangen. Bei<br />

sommerlicher Weidehaltung ist die Beurteilung<br />

nicht so eindeutig. Hier kommt zum Tragen, dass<br />

die Fettsynthese nicht allein im Pansen, sondern<br />

verstärkt im Euter stattfindet. Daher spiegelt der<br />

Milchfettgehalt nicht mehr so eindeutig die<br />

Verdauungsprozesse im Pansen wieder und kann<br />

nicht mehr so selbstverständlich zur Azidose-<br />

Prognose heran gezogen werden. Folgende<br />

Parameter sollten zusätzlich beachtet werden:<br />

- Die Kühe sind nicht so aktiv wie gewohnt.<br />

- Die Hungergrube (linke Seite unterhalb<br />

der Querfortsätze) ist nicht gefüllt, es mangelt an<br />

Trockenmasseaufnahme. Zur Prüfung sollte<br />

abgeschätzt werden, ob der tägliche<br />

Weidezuwachs plus Stallfütterung überhaupt<br />

eine Sattfütterung ermöglicht (mindestens 18 kg<br />

TM-Aufnahme je Kuh täglich).<br />

- Die Wiederkautätigkeit bei der liegenden<br />

Kuh beträgt unter 55 Kauschläge je<br />

hochgewürgtem Bissen.<br />

- Die Weidereste nehmen überhand und<br />

senken zusätzlich die Futteraufnahme von der<br />

Weide. Das System der Kurzrasenweide (im<br />

Mittel 5-6 cm Weideaufwuchs) kann nicht mehr<br />

praktiziert werden.<br />

- Die angebotenen KF-Futtermengen<br />

werden nicht mehr wie gewohnt abgerufen.<br />

- Der Schwanz ist ständig feucht und<br />

sichtbar kotverschmiert, weil die Kotkonsistenz<br />

zu flüssig ist.<br />

- Sprünge bei der Zellzahl können mit einer<br />

verschlechterten Immunabwehr bei den Kühen in<br />

Verbindung gebracht werden.<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 7


An dieser Stelle auch von vermehrter Klauenrehe<br />

oder mangelhafter Fruchtbarkeit zu sprechen ist<br />

nicht zielführend, weil diese Phänomene erst<br />

später, zeitversetzt auftreten. Die<br />

tiergebundenen Beobachtungen sollten<br />

vorzugsweise bei den Kühen gemacht werden,<br />

die lt. MLP mit einem Fett/Eiweiß-Quotient unter<br />

1,1 ausgewiesen werden.<br />

Otto Volling geändert nach Christoph Drerup, LWK NRW<br />

HITZESTRESS VERMEIDEN<br />

Hitzestress mit Langzeitwirkung: Die aktuelle<br />

Witterung macht es den Tieren nicht leicht (aber<br />

auch den Menschen). Das gilt sowohl im Stall als<br />

auch auf der Weide. Günstig, wer im Stall eine gut<br />

funktionierende Belüftung oder Sprühanlage hat<br />

oder auf der Weide Schatten und nah dabei<br />

ausreichend Wasser. Über die Jahre machen sich<br />

die Investitionen im Stall bezahlt. 2 Gründe:<br />

1. Die Folgen können über Jahre spürbar sein.<br />

2. Mit derartigen Wetterlagen müssen wir<br />

zunehmend rechnen. Welche Auswirkungen<br />

länger andauernde Hitzeperioden haben können,<br />

zeigte die Erfahrung vor 10 Jahren.<br />

Im Sommer 2003 gab es im Münsterland 2<br />

Wochen lang Temperaturen um 35°C und<br />

darüber. In der Folge kam es auf vielen Betrieben<br />

zu einer Vervielfachung der Zellgehalte in der<br />

Milch. Nach extremem Anstieg wurde ein<br />

normales Zellniveau erst nach Abgang der Tiere<br />

erreicht, die sich im Sommer 2003 im Betrieb<br />

befanden. Milchverlust und früherer Abgang<br />

waren die Folge sein. Wer keine schnellere<br />

Merzung vornahm hatte über Jahre erhöhte<br />

Zellgehalte, im Extrem 5 – 6 Jahre.<br />

Knappe Wasserversorgung bei hohen<br />

Temperaturen als Ursache für hohe Zellgehalte:<br />

Nach Einbeziehung der Haltungsbedingungen<br />

und der Witterungsdaten konnten 2003 als<br />

Ursachen für die hohen Zellgehalte während der<br />

heißen Tage aufgedeckt werden:<br />

• nicht ausreichende Wasserversorgung (oder<br />

Wasserqualität), teilweise zu wenige Tränken<br />

• großer Abstand zwischen Liegeflächen und<br />

Tränke (Kühe bewegen sich bei Hitze wenig!)<br />

• ungünstige Stallbedingungen bei Stallhaltung.<br />

Lüftung verbessern!<br />

• unbefriedigende Futterqualität, insbesondere<br />

bei Nacherwärmung und Schimmelbildung<br />

Weniger oder keine Probleme mit hohen<br />

Zellgehalten gab es dagegen: bei Nachtweide<br />

und guten Stall- und Futterbedingungen, bei<br />

Tagweide und ausreichender Wasserversorgung<br />

mit Wasser guter Qualität in erreichbarer Nähe<br />

(maximal 50 m zwischen Liegefläche und<br />

Tränke). Milchleistung und Milchinhaltsstoffe:<br />

Die Milchleistung fällt auf den einzelnen<br />

Betrieben derzeit sehr unterschiedlich aus. Auch<br />

hier dürften die Bedingungen im Stall und auf der<br />

Weide entscheidend sein. Auf einigen Betrieben<br />

wird trotz knappem Aufwuchs von 3 – 3,5 cm<br />

Wuchshöhe (gemessen ohne Weidereste) auch<br />

momentan noch relativ viel ermolken (22 – 23 l<br />

bei überdurchschnittlich viel Protein in der Milch<br />

und 1,5 kg Kraftfutter, mittlere Laktation). Der<br />

Grund: Hier ist die Konzentration an Energie für<br />

Ende Juli noch relativ hoch und Protein ist auch<br />

genug im Futter. Der in den letzten Wochen auf<br />

vielen Betrieben beobachtete Rückgang am<br />

Harnstoffgehalt in der Milch steht ebenfalls im<br />

Zusammenhang mit den hohen Energiegehalten<br />

im Futter. Wo nicht genug zusätzliche Fläche zur<br />

Verfügung steht muss aber trotzdem zugefüttert<br />

werden. Bei Jungrindern und Trockenstehern<br />

reicht dabei Strukturfutter. Sie sollen nicht<br />

hungern, können aber vorübergehend auch<br />

etwas knapper gehalten werden. Bei Milchkühen<br />

sollte gutes Futter vorgelegt werden, das aber<br />

auch nicht warm wird (notfalls öfter frisch<br />

vorlegen). Wird beim derzeitigen Weidegang nur<br />

maximal 2 – 3 kg Kraftfutter gegeben, kann aus<br />

der Sicht der Strukturwirkung auch Getreide mit<br />

leicht abbaubaren Kohlehydraten gegeben<br />

werden. Untersuchungen zum Pansen-pH auf<br />

Leitbetrieben zeigen: Auch derzeit ist mit keiner<br />

Versauerung des Pansens zu rechnen, da die<br />

Tiere gut einspeicheln. Mais liefert Pansen<br />

beständige Stärke und kann über die Bildung von<br />

Milchzucker die Milchleistung fördern. Optimale<br />

Wuchshöhe witterungs- und standortabhängig:<br />

Derzeit liegt die Wuchshöhe bei trockenem<br />

Wetter meist deutlich unter 5 cm, zumindest<br />

dort, wo durchgehend Kurzrasenweide läuft. Bei<br />

trockenem Wetter muss das noch nicht einmal<br />

ein Problem sein. Bei feuchtem Wetter sieht das<br />

aber anders aus: Die Kühe müssen bei kurzer<br />

Weide sehr viel laufen. Dadurch verschmutzt die<br />

Narbe bei feuchtem Wetter und die<br />

Futteraufnahme sinkt. Möglicherweise ist dieser<br />

Effekt auf Lehmboden stärker als auf sandigem<br />

oder moorigem Boden. Welche Wuchshöhe<br />

deshalb optimal ist, muss wahrscheinlich<br />

witterungs- und standortabhängig differenziert<br />

betrachtet werden.<br />

Dr. Edmund Leisen, Öko-Team LWK NRW<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 8


ÜBERREGIONALE TERMINE<br />

04.09.<strong>2013</strong>, 11-13 Uhr Ökomenischer Sortentag <strong>2013</strong>,<br />

Gärtnerei Piluweri<br />

Anbauvergleiche samenfester Sorten mit gängigen<br />

anderen Sorten, spannende Einblicke in die Praxis<br />

einer professionellen Bio-Gärtnerei. Programm:<br />

„Züchtungsfortschritt im Ökolandbau“ Herr M. Fleck,<br />

(Geschäftsführer Kultursaat e.V.); Sortenvergleiche<br />

u.a. bei Tomaten, Salat, Paprika, Gurken, Melone,<br />

Zucchini, Buschbohne, Mangold, Rote Bete, Sellerie…;<br />

Vortrag von Ruth Tippe<br />

Ort: Piluweri - <strong>Demeter</strong> Gärtnerei, Am Stockacher 1<br />

79379 Mülheim,<br />

Kontakt und Infos: Jörg Schlösser, Tel.: 06035/ 18990,<br />

info@bingenheimersaatgut.de<br />

(Ab Hessen wurde ein Bus für die gem. Reise organisiert,<br />

Plätze vergeben. Evtl. auf Anfrage spontan freie Plätze.)<br />

DLG-Akademie – Seminarprogramme im September<br />

Seminare für Bereich Agribusiness:<br />

• <strong>Landwirtschaft</strong> für Quereinsteiger (4.-5.9.,<br />

Mannheim-Strassenheim)<br />

o Kompakttraining, 980 € zzgl. Mwst.<br />

o Verschied. Aufbaumodule, je 670€ zzgl. Mwst.<br />

• Videos für Homepage und Social Media richtig<br />

einsetzen (17.9., Frankfurt)<br />

o 550€ zzgl. Mwst.<br />

• Kalkulieren wie ein Landwirt – Landtechnik (19.-<br />

20.9. Göttingen)<br />

o 980 € zzgl. Mwst., Frühbucherrabat<br />

Seminare im Bereich <strong>Landwirtschaft</strong>:<br />

Kommunikation u. Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmer-<br />

Plattform, Unternehmensführung, Markt und Ökonomie,<br />

Ackerbau, Tierhaltung, Nachhaltigkeit, Erneuerbare<br />

Energien, Waldwirtschaft, Direktvermarktung, DLG-<br />

Managementprogramme<br />

Weitere Informationen: www.dlg-akademie.de/; Tel.:<br />

06924-788-333; mail: akademie@DLG.org<br />

18.09.<strong>2013</strong> BODEN – Fruchtbarkeit und Vielfalt<br />

Brandenburger Böden erkennen und schützen<br />

Die Teilnehmer lernen ihre besonderen Eigenschaften<br />

als Folge der Entwicklung und Nutzung kennen und<br />

bewerten, um sie nachhaltig bewirtschaften zu<br />

können. Dabei werden verschiedene Methoden von<br />

der Auswertung der Bodenschätzungskarten bis hin<br />

zur Spatendiagnose vorgestellt und eingeübt. Der<br />

Umgang mit bodenkundlichen Methoden wird<br />

vermittelt bzw. aufgefrischt, die für eine<br />

landwirtschaftliche Bewertung von Böden<br />

unverzichtbar sind. Die Seminarteilnehmer setzen sich<br />

damit auseinander wie langfristig, vor dem<br />

Hintergrund der Klimaveränderung und aktuellen<br />

Rahmenbedingungen am Markt, eine gute<br />

Bodenfruchtbarkeit auf der Grundlage einer optimalen<br />

Humusreproduktion erreicht werden kann.<br />

Uhrzeit: 9.00 - 17:oo Uhr<br />

Keine Teilnahmegebühr, Verpflegungskosten: 20€<br />

Veranstalter: Bioland Beratung GmbH<br />

Anmeldung: bis 13.9., Teilnehmeranzahl begrenzt;<br />

Anmeldung: Bioland Landesverband Ost, Tel. 035242-<br />

47786, Fax 035242-47787, E-Mail: info-ost@bioland.de<br />

26.09.<strong>2013</strong> – 13 bis 17:30 Uhr, Bio-<br />

Wassergeflügelhaltung, Kitzingen<br />

Die Wassergeflügelhaltung im Ökologischen Landbau<br />

gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung.<br />

Bisher gibt es aber wenig Erfahrung im Bereich<br />

der Arbeitswirtschaft und Ökonomie. Dies zeigen auch<br />

die sehr unterschiedlichen Verkaufspreise. Wir wollen<br />

im Rahmen dieser Veranstaltung die bisher gesammelten<br />

Erfahrungen vorstellen. Weiterhin sollen eigene<br />

Erfahrungen der Betriebsleiter zusammen getragen<br />

werden.<br />

Ort: Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung,<br />

Mainbernheimer Str. 101, 97318 Kitzingen<br />

ReferentInnen: Axel Hilckmann, Bioland Geflügelfachberater;<br />

Dr. Friedhelm Deerberg, Bioland Beratung<br />

Uhrzeit: 13.00 bis 17.30 Uhr<br />

Anmeldung/Information: bitte bis 16.09 <strong>2013</strong> bei der<br />

Bioland Geschäftsstelle Augsburg, Tel. 0821/34680-134,<br />

Fax 0821/34680-135<br />

15. bis 16.10.<strong>2013</strong>, Tagung - BIO-SCHWEINE:<br />

Marktentwicklung und Haltung<br />

Einen Überblick über das aktuelle Marktgeschehen<br />

gewährt der erste Tag, der traditionell mit einer<br />

Podiumsdiskussion endet, bei der alle Akteure entlang<br />

der Wertschöpfungskette an einem Tisch sitzen.<br />

Welche marktpolitischen Auswirkungen haben<br />

beispielsweise die Ebermast oder die Kastration unter<br />

Betäubung? Gerade im Süden Deutschlands ein<br />

Reizthema. Oder wie lassen sich Angebot und<br />

Nachfrage in unserem kleinen Nischenmarkt dauerhaft<br />

in Einklang halten? Diese und viele andere Fragen<br />

wollen wir gemeinsam mit Ihnen und Euch diskutieren.<br />

Der Schwerpunkt des zweiten Tages liegt in der<br />

Optimierung von Haltungsverfahren<br />

Ort: Erzeugerschlachthof Schwäbisch Hall AG,<br />

Raiffeisenstrasse 12, 74523 Schwäbisch Hall-Hessental<br />

Tel.: 07904 9797-0; Fax: 07904 9797-2<br />

info@besh.de; www.besh.de<br />

Referentinnen: Andreas Michel (MEIKA), Diana Schaak<br />

(AMI), Ulrike Weiler (Uni Hohenheim), georg Eckert<br />

(Abcert), Werner Hagmüller (LFZ, Österreich), Rudi<br />

Wiedmann (Landwirt, Tübingen), Nico van den Broek<br />

(Verband niederländischer Bio-Schweinehalter),…<br />

Uhrzeit: Di. 15.10., 12.00 bis 20.30 Uhr; Mi. 16.10., 9.00<br />

bis 16.00 Uhr<br />

Informationen: Christian Wucherpfennig, Tel.: 0163<br />

9069666, Christian.Wucherpfennig@lwk.nrw.de<br />

Ort: Biolandhof Behring, Berliner Str. 23 b, 16259<br />

Höhenland – Leuenberg, Tel.: 033451/6185 oder<br />

0162/5982205 (Ralf Behring), www.ferienhof-amgamengrund.de<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 9


DEMETER -WARENBÖRSE STAND 08.08.<strong>2013</strong> (AUZUG „DER MARKTPLATZ“ KÖN)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte beim Kauf immer den korrekten Anerkennungsstatus bestätigen lassen!<br />

BIETE<br />

TIERE<br />

Verkaufen männliche und weibliche Limousin Absetzer; Herr Dirk Schoof, Schüttenborn 1, 25761 Hedwigenkoog (SH),<br />

Tel. 04833-2701; Fax 04833-429254<br />

Suffolk Mutter u. Bocklämmmer Suffolk Lämmer abzugeben. Je nach Bedarf größere Anzahl abzugeben.; Herr<br />

Jochen Seligmann, Hauptstraße 1, 24647 Wasbek (SH) Tel. 04321 67152<br />

Zuchtbulle, Sbt.v. Folletto.Herdb.k.Rasenb: Herr Winfried Holz; 47638 Straelen (NRW); Veenweg 34; Tel. 01735128072<br />

Mehrere Färsen, Vogelsberger Rotes Höhenvieh aus Milchviehbestand abzugeben; Julia Metz; 36318 Schwalmtal<br />

(HE); Tel. 0174/1766130<br />

Mastschweine (5), ca. 90 - 110kg abzugeben, Julia Metz; 36318 Schwalmtal (HE); Tel. 0174/1766130<br />

SONSTIGE BETRIEBSMITTEL<br />

<strong>Demeter</strong>-Heu, sehr schönes regenfreies Luzernegrasheu in Rundballen und Kleegrasheu in Quaderballen. Preis VB;<br />

Tholen; 52538 Gangelt-Breberen (NRW); Tel. 0160-96679333<br />

<strong>Demeter</strong>-Heu, 66 Rundballen a 1,50 m, 35 €/Ballen zur Abholung; Wilfried Jacobus; 55444 Schweppenhausen; Hof<br />

Steyert (RLP), Tel. 06724-60970<br />

Silage Rundballen Grünland und Kleegras, Herr Dieter Euler; 36381 Schlüchtern (HE); Hofgut Lindenberg; Tel. 06661-<br />

918340<br />

Wintergerste, biete 30 Tonnen, Sorte Lomerit; Herr Michael Baumung; 36318 Hopfgarten (HE); Melchiorsgrund 1; Tel.<br />

01733204259<br />

SUCHE<br />

TIERE<br />

Ferkel gesucht, 4 bis 6 Stck. im Raum Saarland/RPL zur Mast; Denis Hahn; 66440 Blieskastel; Tel. 06842/92380<br />

SONSTIGE BETRIEBSMITTEL<br />

Stroh gesucht; Hollands; 49536 Lienen; Tel. 05483\77053; Fax 05483\756187<br />

<strong>Demeter</strong>-Leindotter gesucht aus Ernte <strong>2013</strong>; Herr Sven Gürth; 06888 Luth. Wittenebrg (SA); Tel. 015146551229<br />

MENSCH UND LAND<br />

2 Gemüsegärtner/in gesucht, Gärtnerei Dornröschen in Rheinhessen sucht 2 Mitarbeiter/innen mit abgeschlossener<br />

Ausbildung(Gemüsegärtner). Vorübergehende Unterbringung möglich. Betriebsinfo unter www.gaertnereidornroeschen.de.<br />

Schriftliche Bewerbungen per Post oder mail.; Wolfgang Lenz; 55239 Gau-Köngernheim (RLP);<br />

Schulstr. 23; Fax 06733/7771<br />

Lehrling und Käserin gesucht, <strong>Demeter</strong> Milchschafbetrieb Hof Farrenau mit eigener Käserei, Rinderherde, Pferde, 50<br />

ha (25 ha Ackerland mit Getreideanbau, 25 ha Weidegrünland, Naturschutzgebiet), Wald, Alleinlage arrondiert im<br />

Wiedtal mit anschließendem NSG, Partnerbetrieb Naturschutz Rheinland-Pfalz, eigene Wasser und Energieversorgung<br />

sucht Lehrling aus dem 1. oder 2. Lehrjahr der Freien Ausbildung ab <strong>August</strong> <strong>2013</strong> und eine Käserin. Tiergestützte Arbeit<br />

für Menschen mit und ohne Behinderung (Wochenend- und Ferienangebote sowie heilpädagogisches Reiten)<br />

befindet sich derzeit im Aufbau.; Peter Deimling; 57614 Mudenbach; Tel. 02688-8934<br />

Suchen Lehrling-bieten Ausbildungsplatz, zum 1.8.<strong>2013</strong> für Lehre in <strong>Landwirtschaft</strong>. Wir bewirtschaften 290 ha, haben<br />

Milchvieh, Mutterkühe, Ackerbau, sehr moderne Maschinen und ein freundliches Umfeld. homepage:<br />

hofgemeinschaft-aschhorn.de; Familie Morgenstern; 21706 Drochtersen (NS); Aschhorn 9; Tel. 04143258<br />

Nutzen Sie für Ihre Gesuche und Angebote auch die Online- Börsen!<br />

Inserieren Sie Ihre Gesuche und Angebote in der Warenbörse-online<br />

www.demeter.de/warenboerse<br />

Inserieren Sie Ihre Stellengesuche und –angebote in der <strong>Demeter</strong>-Online-Jobbörse:<br />

www.demeter.de/fachwelt/jobs<br />

Inserieren Sie Ihre Hofgesuche und – angebote in der Hofbörse:<br />

www.hofgruender.de/hofboerse<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 10

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