01.03.2014 Aufrufe

Beraterrundbrief Landwirtschaft August 2013 - Demeter

Beraterrundbrief Landwirtschaft August 2013 - Demeter

Beraterrundbrief Landwirtschaft August 2013 - Demeter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

es bisher nur selten gelungen, über mehrere<br />

Jahre auf Bodenbearbeitung zu verzichten und<br />

damit einen geordneten Pflanzenbau zu<br />

erreichen. Neben Problemen mit Feldaufgängen,<br />

Schnecken oder Mäusen und dem Ergebnis einer<br />

ungewollten Mischkultur gibt es da ja auch noch<br />

die Wurzel-Unkräuter wie Quecken, Ampfer und<br />

Distel. Und da ist man sich dann doch schnell<br />

einig: "Da muss man dann aber intensiv<br />

arbeiten!". Auch in diesem Punkt gibt es<br />

Alternativen. Zu allererst steht der reinigende<br />

Effekt eines regelmäßig geschnittenen und<br />

geräumten Kleegrases und der Verdrängungs-<br />

Effekt durch nachfolgende saubere dichte<br />

Kulturen. Durch eine gezielte Stoppelbearbeitung<br />

kann man dann noch eins drauf legen. Es geht<br />

dabei um das Verausgaben der Reservestoffe bei<br />

den Wurzelunkräutern. Und die ist ansteigend<br />

intensiv, je länger man den Wiederaustrieb nach<br />

einer schälenden Arbeit plus Nacharbeit laufen<br />

lässt. Man muss abwarten bis zu dem Zeitpunkt,<br />

an dem die Pflanze auf Assimilation umschaltet.<br />

Bei Quecken erfolgt das nach dem Dreiblatt-<br />

Stadium, beim Ampfer auch erst, wenn deutlich<br />

mehrere Blätter da sind, und bei der Distel, wenn<br />

sie mindestens 15 cm hoch ist. Dieser Ablauf<br />

dauert je nach Jahreszeit 3-4 Wochen, 6 Wochen<br />

oder über Winter auch mal 6 Monate. Während<br />

dieser Zeit kann man auch in punkto<br />

Wurzelunkrautregulierung nichts besser machen<br />

als abzuwarten. Gleichzeitig kann der Acker sich<br />

selbst begrünen oder man unterstützt das mit<br />

einer preiswerten aktiven Begrünung.<br />

Nachfolgend kann bei ausreichend Zeit ein<br />

zweiter Ablauf dieser Art erfolgen oder es kommt<br />

eine mitteltiefe Pflugfurche und Neubestellung.<br />

Es ergibt sich aus vielerlei Blickwinkeln immer das<br />

gleiche Ergebnis: Es geht um wenige, aber zeitlich<br />

und in der Ausführung definierte Bodeneingriffe.<br />

Die Methode "Jede Woche einmal grubbern" ist<br />

in der anstehenden Nacherntezeit nicht die<br />

ultimative Lösung.<br />

Gustav Alvermann , Ökoring SH<br />

WANN KARTOFFELKRAUT ENTFERNEN?<br />

Erste Betriebe klagen schon über hohe<br />

Stärkegehalte (> 14%), die mit den<br />

Sonnenscheintagen weiter steigen. Was gibt es<br />

dabei zu beachten: Je höher das UWG ( = > 300)<br />

und je deutlicher die Abreifesymptome, desto<br />

einfacher ist die Abtötung und der Wille der<br />

Knolle festschalig zu werden. Eine rechtzeitige<br />

Krautentfernung fördert eine gleichmäßige<br />

Abreife, eine zeitigere Schalenfestigkeit und<br />

Erntereife. Grundvoraussetzung für eine<br />

problemlose Krautregulierung ist eine erkennbar<br />

beginnende Abreife im Bestand (bis zum Wipfel<br />

aufhellendes Blatt). Eine zu früh durchgeführte<br />

Maßnahme im unreifen Bestand kann zu nicht<br />

lagerfähigem Erntegut, niedrigen Stärkegehalten,<br />

Wiederaustrieb des Krautes und zu<br />

Nabelendnekrosen führen. Wo aufgrund zu<br />

großer Knollen, zu hoher Stärkegehalte oder<br />

Auftreten von Zwiewuchs grünes Laub gemindert<br />

werden muss, ist eine an den Eigenschaften der<br />

Sorte und dem Witterungs-verlauf orientierte,<br />

mehrstufige Strategie aus Krautschlegeln und<br />

Abflammtechnik notwendig. Wenn<br />

Proberodungen zeigen, dass die Knol-len die<br />

erforderliche Größe haben und der gewünschte<br />

Stärkegehalt erreicht ist. Wenn sich in einem<br />

gesunden Bestand mehr als die Hälfte der Blätter<br />

gelb verfärben. Bei Krautfäulebefall, zur<br />

Verhinderung des Befalls der Knollen mit<br />

Krautfäule. Bei Wiederaustrieb: Maßnahme<br />

wiederholen, evtl. abflammen.<br />

Zielstärkegehalte:<br />

festkochende Speisesorten 10 -13 %<br />

vorw. festkochende Speisesorten 12 -15 %<br />

mehligkochende Speisesorten 14 -17 %<br />

Pommes frites Sorten > 13,9 %<br />

Franz-Theo Lintzen, LWK NRW<br />

WINTERZWISCHENFRUCHTANBAU FÜR DIE<br />

GRÜNDÜNGUNG<br />

Die Getreideernte ist vielerorts abgeschlossen<br />

und jetzt ist es an der Zeit über den<br />

Zwischenfruchtanbau für die Gründüngung<br />

nachzudenken. Zwischenfrüchte haben im<br />

ökologischen Landbau eine besondere<br />

Bedeutung: Sie erhalten und verbessern die<br />

Bodenfruchtbarkeit, fördern den Ertrag der<br />

Nachfolgefrucht und schützen den Boden durch<br />

Bewuchs. Ideal ist der Zwischenfruchtanbau für<br />

Standorte mit langer Vegetationszeit vor oder<br />

nach der Hauptkultur. Der Landwirt kann sie als<br />

Futtermittel oder zur Gründüngung nutzen und<br />

außerdem konservieren sie die Nährstoffe im<br />

Boden.<br />

Der Zwischenfruchtanbau ist eine unersetzbare<br />

Maßnahme zur Erhaltung der<br />

Bodenfruchtbarkeit. Die Zwischenfrüchte bilden<br />

eine „grüne Brücke“ für die Folgekulturen und<br />

unterstützen hiermit ihre bessere Entwicklung.<br />

Daher sollte die Wahl der Zwischenfrucht auf die<br />

Nutzung der Folgefrucht abgestimmt sein.<br />

Sommerzwischenfrüchte baut der Landwirt nach<br />

der Hauptfrucht an. Mit ihnen kann man die<br />

Vegetationszeit bis zur Winterruhe in Form von<br />

Gründüngung ausnutzen. Vor Eintritt des Winters<br />

werden die Zwischenfrüchte abgeerntet oder<br />

frieren bei Frost ab. Winterzwischenfrüchte sind<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!