anruf - Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

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Aus der Gemeinde Aus der Gemeinde Das Team der Kinderkirche lädt in unserer Gemeinde Kinder ab dem Kindergartenalter ein- bis zweimal monatlich zu kindgerechten Gottesdiensten zu wechselnden Themen ein, die von der konkreten Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder ausgehen. Am 2. Sonntag im Monat findet der Kindergottesdienst um 11.00 Uhr im Gemeindehaus (Frankenhöhe) statt. Diese Kinderkirche wird von Pfarrerin Sabine Feucht-Münch und ein oder zwei Eltern vorbereitet und durchgeführt. Eingebettet in einen liturgi schen Rahmen wird anhand einer Geschichte ein Thema erörtert und in Gespräch, Spiel oder Basteln vertieft. Nach Möglichkeit werden die Kinder für den Mittelteil in zwei Altersgruppen geteilt. Am letzten Sonntag im Monat wird der Kindergottesdienst im Gemeindezentrum (Lion-Feuchtwanger-Straße) angeboten. Er beginnt im Hauptgottesdienst um 10.00 Uhr. Nach einer kurzen Eingangsliturgie verlassen die Kinder mit den KiKi-Mitarbeiterinnen den Kirchraum und feiern im Jugendraum ihren Gottesdienst weiter, während die Erwachsenen ganz entspannt der Predigt lauschen können. Beide Gottesdienste enden gleichzeitig. Alle Kinder sind dazu herzlich willkommen! Für die Kinder zwischen 10 und 12 Jahren feiern wir zusätzlich drei bis viermal im Jahr am Sonntag Nachmittag JuJuKi-Gottesdienste gezielt für diese Altersgruppe, die wir auch mit den Jugendlichen zusammen vorbereiten. Mit dem Heranwachsen der eigenen Kinder wechselt die Zusammensetzung des KiKi-Teams immer wieder, auch wenn wir viel Spaß mit der Vorbereitung und Durchführung haben – Eltern jüngerer Kinder oder andere Interessierte sind herzlich eingeladen dazu zu kommen, damit durch das Ausscheiden erfahrener Mitarbeitenden keine Lücke entsteht. Wir suchen also Menschen, die Spaß haben am Zusammensein mit Kindern • Eine Vorbildung braucht es für die Mitarbeit in der Kinderkirche nicht; das Interesse an biblischen Themen und der Spaß im Umgang mit den Kindern reichen dafür völlig aus. Sie müssen auch selbst keine eigenen Kinder haben, es können sich auch Jugendliche und andere Interessierte melden! Fabian Dietrich: Ein gutes Jahr Mitarbeit in der Jungschar Im Oktober 2012 durfte ich die CVJM-Jungschar gemeinsam mit U nterstüt z u n g junger Mitarbeiterinnen und einer bunt gemischten Gruppe von Kindern neu ins Leben rufen. Seitdem ist viel passiert. Wir haben spannenden Geschichten gelauscht, über bewegende Themen gesprochen und uns in unzähligen Wettkämpfen spielerisch gemessen. Auf der jährlich stattfindenden Zeltfreizeit haben wir ein Wochenende miteinander verbracht und zusammen Pfingsten gefeiert. Wir haben Raketen und Papierflieger gebastelt und anschließend in die Luft gebracht, kiloweise Tee und Gebäck zu uns genommen, zusammen gesungen und um Gottes Segen gebeten. • Man kann jederzeit auch zunächst einmal mit kleineren einzelnen Aufgaben einsteigen oder zeitlich begrenzt mitarbeiten. • Wer Interesse hat, möge dazu gerne die Pfarrerinnen oder KiKi-Mitarbeiterinnen ansprechen oder einfach an einem der Kinderkirchtermine vorbeikommen. Wir freuen uns! Für das Kinderkirchteam Annemarie Borries Kurzum, es war ein GUTES Jahr! Was erwartet Dich ab Dezember? • Gemeinsame Übernachtung mit Halstuchverleihung • Einweihung der neuen Tischtennisplatte • Spannende Wettkämpfe und adventliches Beisammensein im Jugendraum • Schneeballschlachten, soweit das Wetter mitspielt! Du bist herzlich Willkommen! Wir treffen uns jeden Freitag (außer in der Ferien) von 17 bis 18.30 Uhr. Eingeladen sind alle im Alter von 9 bis 13 Jahren. Treffpunkt: Evangelisches Gemeindezentrum, Jugendraum. Kontakt: www.cvjm-hechtsheim.de Fabian Dietrich E-Mail: fabian_dietrich@web.de Telefon: 0160 8223059 6 7
Das aktuelle Kurzinterview Pfarrer i. R. Friedrich Vetter, Jahrgang 1943, bekleidete von 1990 bis 2001 eine Spezialfachstelle der Landeskirche für Seelsorge an Flüchtlingen in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Ingelheim. Mit diesem Dienst war auch die Begleitung der rheinland-pfälzischen Gemeinden der EKHN (Westerwald, Rhein-Lahn-Kreis, Rheinhessen) in der Arbeit mit Flüchtlingen verbunden. Von 2001 an war Vetter Seelsorger in der Abschiebehaft in Ingelheim. Auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2008 engagiert sich Friedrich Vetter, dem diese Arbeit zu einem Herzensthema wurde, intensiv für die Belange Betroffener. Friedrich Vetter wohnt mit seinem mittlerweile erwachsenen und nicht mehr im Haushalt lebenden Sohn seit 13 Jahren in Hechtsheim. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist in der ersten Hälfte 2013 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um 90 % gestiegen. Auch Mainz steht unter Druck, nach geeigneten Unterkünften zu suchen. Für Rheinland-Pfalz werden in diesem Jahr 4800 Erstantragssteller erwartet. Da Mainz nach einer definierten Quote 5 % aufnehmen muss, ziehen also in etwa 240 Flüchtlinge in unsere Stadt. Können Sie uns zunächst etwas über die Situation der Flüchtlinge in Mainz sagen? Zuallererst ist hier der Zwang zur Gemeinschaftsunterbringung zu nennen. Es müssen also auch Einzelpersonen unterschiedlichster Herkunft, die einander nicht bekannt sind und manchmal auch nicht dieselbe Sprache sprechen in einem Raum miteinander leben. Zunächst werden die Flüchtlinge außerdem mit einem strikten Arbeitsverbot belegt. Bisher belief sich dies auf ein Jahr, seit Juli 2013 wurde es auf die Zeit von neun Monaten verringert. Nach dieser Etappe darf ein Flüchtling nur dann arbeiten, wenn ihm eine spezielle Arbeitserlaubnis erteilt wird, die er jedoch nur bekommt, wenn der Nachweis gelingt, dass für die in Aussicht genommene Beschäftigung kein deutscher oder aus einem anderen EU-Land kommender Arbeitnehmer gefunden werden konnte. Des strikten Arbeitsverbots wegen sind die Flüchtlinge also auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz angewiesen und erhalten eine um etwa 15 % gekürzte Sozialhilfe. Sind die Hilfesuchenden also in Mainz angelangt, müssen sie schnell entdecken, dass hier keineswegs paradiesische Zustände herrschen, sondern ihnen in vielerlei Hinsicht zahlreiche Steine in den Weg gelegt werden ... Aus welchen Ländern kommen die Flüchtlinge vor allem und welchen Religionen gehören sie an? Worunter leiden sie nach Ihrer Erfahrung in der Fremde besonders? Die Flüchtlinge kommen aus allen Kriegsgebieten dieser Welt, besonders aus Afghanistan, dem Irak, Syrien, den Staaten Afrikas, aber auch aus der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien. Krieg und das Leben in Diktaturen, Armut und Perspektivlosigkeit vor allem für die nachwachsende Generation sind die Hauptursachen für die Flucht so vieler Menschen aus ihrer Heimat. Sie mussten alles zurücklassen, haben nun oft keine Familie, keine Freunde mehr; nicht selten werden die Familien auf der Flucht auseinandergerissen. Angesichts des Arbeitsverbots leiden viele Flüchtlinge auch an dem einhergehenden Rollenwechsel; während sie bisher der Versorger der Familie waren, sind sie nun Bittsteller, deren schnell erwachsen werdenden und Deutsch lernenden Kinder meist als Dolmetscher fungieren. Unter den Asylsuchenden sind Christen, Buddhisten, Muslime und natürlich auch Menschen, die keiner Religion angehören. Während auf die Ankündigung hin, dass in Bretzenheim eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet wird, Proteste der Anwohner laut wurden, überlegt daneben die Mehrheit der Bretzenheimer bereits, wie sie helfen könne. Auch in der Sonderausgabe der Zeitschrift Chrismon zum Reformationstag las ich, dass in der Gemeinde St. Pauli in Hamburg, in der schon seit April 80 Flüchtlinge Kirchenasyl finden, der Gemeinde eher fernstehende Mitglieder durch diese Situation motiviert wurden, sich stark zu engagieren. Wie sehen Ihre Erfahrungen diesbezüglich aus? Viele Kirchengemeinden unterstützen Flüchtlinge durchaus und das sage ich mit großer Dankbarkeit. Und auch ich habe ähnliche Erfahrungen machen dürfen: konkrete Aufgaben können bei kirchenfernen Gemeindemitgliedern wieder einen intensiven Kontakt zur Kirchengemeinde zeitigen. Daneben gibt es natürlich auch Ängste und Ressentiments wie sie auch auf der Bürgerversammlung in Bretzenheim Ende August artikuliert wurden. Behrouz Asadi, Referent für Migration bei den Malteser-Werken in Mainz, formulierte: „Jesus selbst war ein Flüchtling. Deshalb sollten Kirchengemeinden Asylsuchende positiv aufnehmen.“ Wo sehen Sie hier die vordringlichsten Aufgaben für Kirche? Flüchtlinge suchen eine neue Heimat, Freunde, emotionale Geborgenheit. Sie benötigen Sicherheit und Hilfe bei der Bewältigung ihrer oft traumatischen Erlebnisse im Herkunftsland, aber auch auf der Flucht selbst, denken Sie an den Massentod vor Lampedusa. Unabhängig von deren Religion sollten Kirchengemeinden die Türen für Flüchtlinge öffnen, Orte der Begegnung sein, helfen, soziale Kontakte aufzubauen. Natürlich ist das Erlernen der deutschen Sprache hierfür unerlässlich, aber ich kann auch verstehen, wenn mich ein Flüchtling fragt, wofür er Deutsch lerne, wenn er es ausschließlich im Unterricht spräche, weil er hier keinen Menschen kennt ... Kirchengemeinden sind wichtige Brückenbauer, sie können dazu beitragen, Ängste abzubauen und Möglichkeiten 8 9
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