Finanzierungsstudie 2013 - Exportinitiative Erneuerbare Energien
Finanzierungsstudie 2013 - Exportinitiative Erneuerbare Energien
Finanzierungsstudie 2013 - Exportinitiative Erneuerbare Energien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
► Je risikoreicher ein Land eingeschätzt wird, umso kurzfristiger werden die Instrumente.<br />
Abbildung 7: Darstellung: Länderrisiko und Finanzierungsinstrumente<br />
„Transaktionsbezogen“ bedeutet, dass Kredite nicht frei, ohne ein zugrunde liegendes Geschäft vergeben werden, sondern<br />
lediglich für eine üblicherweise mit warenverbriefenden Transportdokumenten unterlegte Transaktion zustande kommen<br />
können. Die finanzierende Bank sichert über die zu finanzierenden Waren den Zahlungsanspruch ab.<br />
Ein weiteres großes Risiko für erneuerbaren <strong>Energien</strong> ist neben der Einschätzung der verfügbaren Energiequellen<br />
(Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Erdwärme) der Verkauf in einen meist staatlich dominierten Strommarkt, also das<br />
wirtschaftliche Risiko des Abnehmers. Grundsätzlich wird ein staatliches Risiko besser von Bankenseite beurteilt als ein<br />
privates, also z.B. der Verkauf von Strom in das staatliche Netz im Gegensatz zu einem privaten Abnehmer. Diese<br />
Faustregel gilt aber nur, wenn entsprechend langfristige Regularien dafür vorliegen. Auch der Fall Deutschland hat<br />
gezeigt, dass Einspeisegesetze sich schneller als gedacht ändern können. Diese rechtliche Sicherheit auf staatlicher Seite<br />
scheint also im Bereich der erneuerbaren <strong>Energien</strong> aufgrund der weltweit mangelnden Erfahrung nicht immer gegeben<br />
zu sein. Es lässt sich hier entsprechend keine Faustregel aufstellen, wie das Risiko am besten abgesichert werden kann.<br />
Bei kurzfristigem Geschäft, z.B. dem Verkauf von Solarmodulen an einen nationalen Zwischenhändler, wäre die<br />
Verkürzung des Zahlungsziels ein probates Mittel bzw. die Absicherung über das oben beschriebene Akkreditiv. Bei einer<br />
auf langfristigen Cash-flow angelegten Projektfinanzierung kann dieses Risiko oft nur mit einer zusätzlichen Bürgschaft<br />
von staatlicher Seite (z.B. keine nichtverabredeten Veränderungen an Einspeisetarifen vorzunehmen) minimiert werden.<br />
Dies kann jedoch problematisch sein, da Regierungen sich ändern und eine Folgeregierung sich nicht an alte<br />
11