Finanzierungsstudie 2013 - Exportinitiative Erneuerbare Energien
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2.7 EU Emissionshandel (EU ETS)<br />
Die im Kyoto-Protokoll festgelegten Klimaschutzziele einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 8% gegenüber<br />
dem Basisjahr 1990 (bis 2012), versucht die Europäische Union neben anderen Förderprogrammen über den Handel mit<br />
CO2 (Ausgleichs-) Zertifikaten über den EU ETS zu erreichen. Im Sommer 2012 hat die EU-Kommission beschlossen, die<br />
rechtliche Grundlage für die neue Handelsperiode von <strong>2013</strong> bis 2020 zu bilden. Aktuell wird die Zukunft des<br />
Emissionshandels sehr kritisch diskutiert, nicht zuletzt wegen gefallener Preise für Emissionszertifikate ist der Handel<br />
gemessen am Aufwand unattraktiver geworden. Das zuständige deutsche Ministerium (BMU) ist sich der Gefahr des<br />
Überangebots an Zertifikaten am Kohlenstoffmarkt bewusst und stellte in Aussicht, die Wiederherstellung der<br />
Anreizfunktion über den Zertifikatehandel positiv zu begleiten. Die weiteren Entwicklungen sollten insgesamt im Auge<br />
behalten werden. Der Handel wird von der KfW als staatlicher Bank abgewickelt.<br />
Abbildung 14: Fachbegriffe Kyoto-Protokoll<br />
CDM - Clean Development Mechanism: der Mechanismus lässt zu, dass Industrieländer auf Basis des Kyoto<br />
Protokolls mit Hilfe von emissionsreduzierenden Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern ihre eigenen<br />
Emissionen reduzieren können.<br />
CER - Certified emission reduction units: sind die Emissionsgutschriften, die durch CDM Projekte erzeugt werden. 1<br />
CER = 1 Tonne CO2<br />
JI - Joint Implementation: ermöglicht Industrieländern gemeinsam Klimaschutz-Projekte durchzuführen, z.B. in dem<br />
ein Land finanziert, die Anlage in einem anderen Land steht.<br />
Annex 1 - Länder: Länder, die sich zur Reduktion von Treibhausgasen verpflichtet haben, oft synonym für<br />
Industrieländer; entsprechend Non-Annex 1-Länder synonym für Schwellen- und Entwicklungsländer<br />
UNFCCC: United Nations Framework Convention on Climate Change. Die Klimarahmenkonvention der Vereinten<br />
Nationen, seit 1992 in Rio de Janeiro von 194 Staaten ratifiziert, bildet den Rahmen für alle Klimaschutzabkommen.<br />
COP - Conference of Parties: Das höchste Gremium der Klimarahmenkonvention von 1992, das laut Konvention<br />
einmal jährlich tagt.<br />
Der CDM-Mechanismus erlaubt es Unternehmen in Annex 1-Ländern CERs anzukaufen, um ihre eigenen<br />
Treibhausgasemissionen auszugleichen, die in emissionsreduzierenden Projekten in Non-Annex 1-Ländern angefallen<br />
sind. Der Handel stellt beide Seiten besser:<br />
• das ausländische Zielland erhält Investitionen und meist auch durch den Technologietransfer eine bessere<br />
Ausgangsbasis, während der deutsche Hersteller den Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll gerecht wird.<br />
Der Projektzyklus eine CDM-Projektes ist genau reglementiert und unterliegt der Beaufsichtigung der entsprechenden<br />
Behörden. CDM-Projekte müssen als ein Kriterium „additionality“ erfüllen, das heißt, dass diese Projekte ohne CDM oder<br />
JI nicht zustande gekommen wären. Es sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es sich um ein langwieriges<br />
(aufgrund der Problematik der Nachweisbarkeit) und in der Regel mit sehr hohen Transaktionskosten verbundenes<br />
Verfahren handelt, das eine gewisse Projektgröße voraussetzt, um profitabel zu sein. Es gibt Sonderregelungen für<br />
Kleinprojekte, die auch gebündelt eingereicht werden können. Als Kleinanlagen gelten:<br />
• Projekte mit max. 15 MW<br />
• Energieeffiziente Projekte bis max. 60 GWh im Jahr<br />
Der EU ETS ist ein hochspezialisiertes Geschäft und es sei jedem empfohlen, sich kompetenter Beratung zu bedienen, da<br />
der administrative Zeitaufwand relativ hoch ist.<br />
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