Gesamtausgabe 4/2013 - GIZ
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Erklärt<br />
Erfolge müssen messbar sein<br />
Durch Evaluierungen stellt sich die <strong>GIZ</strong> der Erfolgskontrolle – 70 Prozent ihrer jüngst bewerteten<br />
Projekte wurden mindestens mit gut bewertet. Gleichzeitig erlangt das Unternehmen<br />
wichtige Informationen, um seine Arbeit noch wirkungsvoller zu gestalten.<br />
Text Marie-Josephine Keller<br />
Illustration Denise Graetz<br />
Schon Konfuzius wusste: „Wer einen<br />
Fehler gemacht hat und ihn<br />
nicht korrigiert, begeht einen<br />
zweiten.“ Das möchte die <strong>GIZ</strong> verhindern<br />
– durch Evaluierung und Bewertung<br />
ihrer Projekte. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
immer die Frage: „Was bewirkt unsere Arbeit eigentlich<br />
– unmittelbar und langfristig?“ Unter<br />
Wirkungen werden Veränderungen verstanden,<br />
die einem Projekt systematisch zugeordnet<br />
werden.<br />
Wissen, was wirkt<br />
Durch Evaluierungen erfährt die <strong>GIZ</strong>, welche<br />
Erfolge sie erzielt hat, an welchen Stellen der<br />
Schuh drückt und wo Verbesserungen ansetzen<br />
müssen. Die Bewertungen haben unmittelbaren<br />
Einfluss auf ihre Arbeit.<br />
Ein weiterer wichtiger Grund, der für Evaluierungen<br />
spricht: Die <strong>GIZ</strong> arbeitet überwiegend<br />
im Auftrag öffentlicher Auftraggeber, vom<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung über das Auswärtige<br />
Amt bis hin zum Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,<br />
und setzt somit Projekte mit Steuergeldern um.<br />
Sie ist damit nicht nur gegenüber ihren Auftraggebern,<br />
sondern auch der Öffentlichkeit zu besonderer<br />
Sorgfalt im Umgang mit den bereitgestellten<br />
Mitteln verpflichtet. „Die Veröffentlichung<br />
von Evaluierungsergebnissen sichert die<br />
notwendige Transparenz und belegt, dass unsere<br />
Arbeit etwas bringt“, sagt Martina Vahlhaus,<br />
Leiterin der Stabsstelle Monitoring und Evaluierung<br />
der <strong>GIZ</strong>.<br />
Das Unternehmen unterscheidet vornehmlich<br />
zwischen zwei Arten der Erfolgsmessung,<br />
der dezentralen und der zentralen Evaluierung.<br />
Die dezentralen Evaluierungen werden<br />
vom jeweiligen Vorhaben selbst in Auftrag gegeben<br />
und gesteuert. Experten, die das Projekt<br />
weder geplant noch implementiert haben, erheben<br />
die Daten. Dezentrale Bewertungen haben<br />
das Ziel, verbesserungswürdige Abläufe in Vorhaben<br />
zu identifizieren und Lerneffekte auszulösen.<br />
In der Regel finden sie am Ende<br />
einer Projektphase statt, um aus den<br />
Daten Rückschlüsse für die nächste<br />
Projektphase zu ziehen.<br />
Für zentrale Evaluierungen ist<br />
hingegen die Stabsstelle Monitoring<br />
und Evaluierung der <strong>GIZ</strong> zuständig, die<br />
dafür externe Forschungsinstitute oder<br />
Consultingfirmen einschaltet. Die Ergebnisse<br />
werden also nach Projektende erhoben<br />
und dienen in erster Linie dazu, Auftraggeber<br />
und Öffentlichkeit zu informieren.<br />
Sowohl die zentralen als auch dezentralen<br />
Evaluierungen werden von der <strong>GIZ</strong> initiiert.<br />
Es gibt jedoch auch Bewertungen, die von einem<br />
unabhängigen Institut veranlasst werden.<br />
Im Jahr 2012 hat das BMZ das Deutsche Evaluierungsinstitut<br />
der Entwicklungszusammenarbeit<br />
(DEval) gegründet. Es hat die Aufgabe,<br />
die Wirksamkeit aller vom BMZ verantworteten<br />
Maßnahmen zu messen. Das Institut<br />
evaluiert so neben den von der <strong>GIZ</strong> und der<br />
Kf W als staatlichen Durchführungsorganisationen<br />
durchgeführten Projekten auch Projekte<br />
von Nichtregierungsorganisationen oder<br />
kirchlichen Institutionen wie Misereor und<br />
Brot für die Welt. DEval arbeitet bei seinen<br />
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akzente 04/<strong>2013</strong>