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Aktivistin und Künstlerin Pola Rapatt - Grundeinkommen.ch

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Die <strong>Aktivistin</strong> <strong>und</strong> <strong>Künstlerin</strong> <strong>Pola</strong> <strong>Rapatt</strong> im Porträt<br />

der Frage ‚was muss i<strong>ch</strong>?‘ sondern na<strong>ch</strong> innen:<br />

‚Was will i<strong>ch</strong>?‘ Diese Arbeit leistet gewissermaßen<br />

jeder Pädagoge oder Therapeut,<br />

aber das jetzt politis<strong>ch</strong> greifbar zu<br />

ma<strong>ch</strong>en, finde i<strong>ch</strong> unheimli<strong>ch</strong> spannend.<br />

Es ist so viel breiter. Es findet ni<strong>ch</strong>t nur am<br />

Goetheanum oder auf dem Wittener Hügel<br />

statt, sondern ist ein wi<strong>ch</strong>tiger Impuls<br />

überall im ganzen Land. Man sollte irgendwie<br />

größer denken.“<br />

<strong>Pola</strong> bringt die Sa<strong>ch</strong>e voran. Ihre Erfahrungen<br />

mit der Organisation von Eurythmietourneen<br />

<strong>und</strong> ihr Wissen, wie man die<br />

Werbetrommel rührt, kommen ihr zugute.<br />

Sie will Mens<strong>ch</strong>en errei<strong>ch</strong>en, sie zum<br />

Denken anregen <strong>und</strong> sie motivieren, si<strong>ch</strong><br />

zu beteiligen. Inzwis<strong>ch</strong>en ist sie Quelle<br />

<strong>und</strong> treibende Kraft für die Volksinitiative.<br />

Zur Feier der Halbzeit spra<strong>ch</strong> ausgere<strong>ch</strong>net<br />

sie als Deuts<strong>ch</strong>e im S<strong>ch</strong>weizer<br />

B<strong>und</strong>eshaus. Sie sieht si<strong>ch</strong> selbst trotzdem<br />

ni<strong>ch</strong>t als Politikerin.<br />

Die Volksinitiative wurde auf ihr Betreiben<br />

hin zu einer Art großer Aufführung<br />

mit vielen, die si<strong>ch</strong> zu einem Thema<br />

in Bewegung setzen, Gesprä<strong>ch</strong>e initiieren<br />

<strong>und</strong> Unters<strong>ch</strong>riften sammeln in allen<br />

Städten des Landes – gelingende Sozialkunst.<br />

Sie weiß, wie wi<strong>ch</strong>tig es ist, aus allem<br />

eine Inszenierung zu ma<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> dabei<br />

alle, die mitma<strong>ch</strong>en sowie das große<br />

Ganze im Bewusstsein zu halten. Und sie<br />

will Mens<strong>ch</strong>en errei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> berühren –<br />

viele Mens<strong>ch</strong>en.<br />

EURYTHMIE UND MOBILE CAFÉS<br />

Im Sommer 2013 wurde dank finanzieller<br />

Unterstützung von sieben Stiftungen ein<br />

lang gehegter Traum <strong>Pola</strong>s war. Mit dem<br />

MISTRAL Eurythmie Ensemble war sie<br />

drei Wo<strong>ch</strong>en lang beim berühmten Theaterfestival<br />

in Avignon dabei. In der Off-<br />

Reihe führten sie jeden Abend in La Chapelle<br />

du Miracle Die la<strong>ch</strong>ende Maske na<strong>ch</strong><br />

einem Werk von Victor Hugo auf. Das<br />

Stück passte perfekt ins Ambiente. Viele<br />

Tänzer, S<strong>ch</strong>auspieler, Theaterdirektoren<br />

<strong>und</strong> junge Mens<strong>ch</strong>en fanden den Weg in<br />

das Theater <strong>und</strong> waren begeistert <strong>und</strong> berührt<br />

von dem, was sie sahen <strong>und</strong> erlebten.<br />

Au<strong>ch</strong> in der Presse gab es gute Kritiken.<br />

Nebst der Eurythmie <strong>und</strong> der Volksinitiative<br />

verfolgt <strong>Pola</strong>, die aus einer Familie<br />

von Markthändlern stammt, ein Projekt<br />

ganz anderer Art: das „Freiluftkaffee“.<br />

Seit sie in der Dinslakener Waldorfs<strong>ch</strong>ule<br />

in der 6. Klasse den Umgang mit Atlanten<br />

lernte, wollte sie dorthin, wo die Kaffeepflanze<br />

wä<strong>ch</strong>st. In Kooperation mit<br />

dem unternehmen mitte bezieht sie ein Einkommen<br />

aus den Kaffee-Mobilen, an denen<br />

man in Basel draußen auf der Straße<br />

den glei<strong>ch</strong>en feinen Kaffee wie im Kaffeehaus<br />

bekommt. Es fing an mit einem kleinen<br />

klapprigen italienis<strong>ch</strong>en Dreiradfahrzeug.<br />

Mit 30 km/h tuckert es heute dur<strong>ch</strong><br />

die Stadt <strong>und</strong> ist mit Mühlen, Siebträgermas<strong>ch</strong>ine,<br />

Kühls<strong>ch</strong>rank <strong>und</strong> Was<strong>ch</strong>becken<br />

ausgestattet. Jeden Morgen steht es<br />

auf dem Marktplatz in Basel. Ein zweites<br />

Mobil gibt es seit Juli am Rhein. Es stellte<br />

si<strong>ch</strong> bald heraus, dass dieses Gewerbe<br />

ein ungewohntes soziales Lernfeld bietet,<br />

sowohl im Umgang mit den K<strong>und</strong>en wie<br />

au<strong>ch</strong> im Bezug auf Lokalpolitik, den Umgang<br />

mit Behörden, mit denen Ausnahmegenehmigungen<br />

ausgehandelt wurden.<br />

Die Bes<strong>ch</strong>äftigung mit Kaffee war es<br />

au<strong>ch</strong>, die sie in Januar 2012 na<strong>ch</strong> Nicaragua<br />

bra<strong>ch</strong>te. Zusammen mit Benjamin<br />

Hohlmann, Kaffeeexperte im unternehmen<br />

mitte, war sie bei der kleinen Kooperative<br />

Vicente Talavera zu Besu<strong>ch</strong>, einem ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Fair-Trade-Projekt im Norden des<br />

Landes. Na<strong>ch</strong>dem sie für ihre Gäste viele<br />

tausende Kaffees gema<strong>ch</strong>t hatte, sah<br />

sie nun endli<strong>ch</strong> selbst einmal die Kaffeekirs<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> die mühsame Arbeit, in der<br />

diese von den Pflückern einzeln gelesen<br />

werden <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> einem langen sorgfältigen<br />

Prozess den Weg na<strong>ch</strong> Europa antreten.<br />

„Eine berührende Erfahrung“, erinnert<br />

si<strong>ch</strong> <strong>Pola</strong>.<br />

FOLGE DER GENERATIONEN<br />

Ein paar Tage vor unserem Gesprä<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>ickte sie mir einen Link zu einem Artikel<br />

von März 2013 aus der Zeit, in dem es<br />

INFO3 SEPTEMBER 2013 ANTHROPOSOPHIE IM DIALOG

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