Memento mori - Holiday-event
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DAS ALLERLETZTE<br />
Was Sie schon immer über<br />
den Tod wissen wollten<br />
Gibt es so etwas wie den guten<br />
Tod? Warum sterben viele<br />
Stars mit 27? Und ist es wahr,<br />
dass man seine Asche auf<br />
den Mond schießen lassen<br />
kann? Dieses Buch ist eine<br />
Huldigung an den Tod. Brillant<br />
recherchiert und opulent<br />
bebildert, widmet es sich dem<br />
Thema Sterben in all seinen<br />
Facetten. Ob <strong>Memento</strong> <strong>mori</strong><br />
in der Kunst, Sterbehilfe oder<br />
wie man seinen eigenen Sarg<br />
zimmert - Praktisches und Kurioses<br />
steht nebeneinander.<br />
Dieses Buch meint es ernst<br />
und ist durch seine Originalität<br />
zugleich überraschend unterhaltsam.<br />
Das Einzigartige<br />
daran: Jeder findet so seinen<br />
individuellen Zugang zu einem<br />
Thema, das noch immer<br />
verdrängt wird, obwohl es unausweichlich<br />
ist.<br />
Marc Ritter, Tom Ising<br />
Gebundenes Buch, Halbleinen<br />
384 Seiten, 13,0x20,0,<br />
150 farbige Abbildungen<br />
ISBN: 978-3-570-50158-0<br />
22,99 | 23,70 | 32,90 Euro*<br />
(* empf. VK-Preis)<br />
Verlag: Riemann<br />
„Warum wünscht mir niemand einen guten Tod?“<br />
Diese Worte, aus dem Munde eines sterbenden Aidspatienten<br />
in den Neunzigern, haben mich damals tief erschüttert.<br />
Sie haben in mir etwas angerührt, wie eine Saite, die tief im<br />
Seelenbereich erklang und mich fragen ließ: „Wovor fürchte ich<br />
mich so, dass ich mich noch nicht einmal in die Nähe dieses<br />
Wunsches wage?“<br />
An der Oberfläche – kein Thema - natürlich wünsche ich dir<br />
einen guten Tod. Aber wenn ich dann bei dir am Bett sitze und<br />
mehr spüre, als meine Augen sehen, dann wird’s happig. Dann<br />
merke ich wie hilflos ich mit deinem Sterben bin. Mit der Endgültigkeit<br />
und dem Schmerz dich zu verlieren. Angst habe ich,<br />
dass du Schmerzen haben könntest und der letzte Augenblick<br />
ein Moment der Agonie und des Schreckens sein wird. Angst<br />
habe ich, dass es mich zerreißt und erdrückt, wenn ich bei<br />
deinem Abflug deine Augen brechen sehe.<br />
Deine Haut ist schon so dünn geworden und dein Gesicht ganz<br />
klein. Wo geht sie hin deine Kraft? Manchmal, wenn ich neben<br />
dir sitze, hilft nur noch das tief Durchatmen, so sehr greift das<br />
Unbegreifbare nach mir. Vertrauen in Zeiten des Dahinplätscherns<br />
ist leicht, jetzt fällt es mir schwer, diesen Sprung zu<br />
wagen und dir und mir zuzumuten einfach hinüberzugleiten.<br />
Du in deinen Weg über die Schwelle und ich in den meinen hier<br />
im Dableiben.<br />
Wenn wir uns grade nichts zu sagen haben in den vielen Stunden,<br />
die ich an deinem Bett verbringe, entsteht diese große<br />
Stille. Das Kopfkino geht aus, es wird leiser und leiser, bis ich<br />
ganz still bin und mich hineinfallen lasse ins Jetzt. Der Friede,<br />
der sich dann einstellt ist ein Akt der Hingabe an etwas Größeres.<br />
Und dann, auf einmal antwortet es, taucht auf, aus dem<br />
Ozean der Stille und hüllt mich ein. Es geschieht einfach. Das<br />
ist Gnade, das kann niemand „machen“. Wie ein Mantel breitet<br />
sich Zuversicht aus und wortloses Verstehen stellt sich ein.<br />
Die Gewissheit, dass ich zu<br />
Hause bin. Ich bin da. Hier<br />
in mir und ich weiß, dass du<br />
immer Teil davon sein wirst.<br />
In meinem Herzen fühlt<br />
es sich ganz warm, ganz<br />
golden und weit an. Nun<br />
kann ich sagen: ja, es ist so<br />
und so ist es gut. Leb wohl<br />
mein Freund, wo solltest du<br />
hingehen, du bist auf ewig<br />
im Jetzt und bist in meinem<br />
Herzen.<br />
Natürlich wünsche ich dir<br />
einen guten Tod!<br />
Eine Hospizerfahrung<br />
von Martina Ananda Marker<br />
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