Memento mori - Holiday-event
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umdüstert, Führt er durch Schweigen stumm zu<br />
den unterirdischen Sitzen.“ OVID, Metamorphosen IV,<br />
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In Ägypten wurde sie als Sargholz verwendet<br />
und als geschnitzte Grabbeigabe z.B. die Portraitstatue<br />
der Teje, Mutter des Echnaton, die heute<br />
in Berlin im ägyptischen Museum zu sehen ist.<br />
Diese Portraitstatuen waren Gehilfen auf der Reise<br />
durch die Unterwelt. In Britannien wurden die toten<br />
Fürsten auf einem Eibenfloß ins Meer, auf die letzte<br />
Reise geschickt.<br />
Unser Allerheiligen und Allerseelenfest wurde<br />
bei den Kelten Samhain genannt und bildet den<br />
eigentlichen heidnischen Ursprung für das heute<br />
christliche Fest. Nach alter Tradition wurde es am<br />
11. Neumond des Jahres, dem Skorpionneumond,<br />
gefeiert (dieses Jahr am 03.11.13). Samhain leitet<br />
sich von „sam-fuin“ ab, was „Sommers Ende“ heißt.<br />
Zu Samhain endete das alte und begann<br />
das neue Jahr, die Nacht siegt über den<br />
Tag, Finsternis über Licht, es findet die<br />
Ermordung des Lichtgottes Balder statt. Die<br />
Wände zu anderen Welten sind besonders<br />
dünn, weil zwischen dem Einbruch der<br />
Dunkelheit und dem neuen, dem nächsten<br />
Tagesanbruch in der dazwischen liegenden<br />
Nacht ein Freiraum ist – ein gewisser Bruch<br />
im Zeitengefüge.<br />
Man glaubte in alten Zeiten, dass die Toten<br />
an diesem Abend die Erlaubnis hätten,<br />
an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren.<br />
Mit entsprechenden Räucherungen<br />
kann man die Verbindung zu ihnen herstellen<br />
und so möglicherweise noch ungeklärte<br />
Gegebenheiten klären.<br />
Zum Abschluss noch ein Gedicht von Fred<br />
Hageneder: „Der Tod ist nur ein Tor Auf<br />
unserer langen Reise durch die Ewigkeit<br />
Doch wenn deine Stunde kommt<br />
Möge er dich lebendig finden!<br />
Jeder Augenblick, jede Begegnung<br />
Ein einzigartiges, wundervolles Geschenk.<br />
Was zählt wirklich im Leben?“<br />
aus „Das Baum Engel Orakel“<br />
Neue Erde Verlag 2006<br />
Text und Bilder: Angelika Haschler-Böckle<br />
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