Zum Download - Hochschule Magdeburg-Stendal
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Nr. 76 :: Februar 2014<br />
Spezial:<br />
Gebärdensprachdolmetschen<br />
Sehen, verstehen, umsetzen<br />
Zwischen komplizierten<br />
Konstanten und verworfenen<br />
Zeichnungen<br />
(M)ein Tag im Studiengang<br />
Mechatronische Systemtechnik<br />
Einmal China und zurück<br />
Sechs Monate Praktikum in Shanghai
treffpunkt campus<br />
Editorial<br />
16 Jahre im Amt<br />
Hochschulstrukturreform, <strong>Hochschule</strong>ntwicklungspläne, Budgetkürzungen,<br />
Ministerwechsel, Einführung von Bachelor- und<br />
Master-Studiengängen, Abschaffung des Konzils, Einführung<br />
des Kuratoriums und nicht zuletzt das Zusammenwachsen<br />
zweier Hochschulstandorte: Dieser kurze Text reicht nicht im<br />
Mindesten aus, um zu beschreiben, was Professor Dr. Andreas<br />
Geiger in den 16 Jahren seiner Amtszeit als Rektor an Themen<br />
zu bearbeiten hatte. Es soll hier auch einer Würdigung seiner<br />
Leistungen nicht vorgegriffen werden. Diese Ausgabe von treffpunkt<br />
campus allerdings ist die letzte, die während seiner Amtszeit<br />
erscheint (S. 3). Die nächste folgt Anfang April.<br />
Die Kandidatinnen für die Wahl zur Rektorin der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> stehen fest. Die hochschulöffentliche Vorstellung<br />
der beiden Kandidatinnen findet am 5. Februar von<br />
14 bis 17 Uhr im Audimax am Hochschulstandort <strong>Magdeburg</strong><br />
statt. Die Veranstaltung wird per Videokonferenz nach <strong>Stendal</strong><br />
übertragen.<br />
Gebärdensprachdolmetscherinnen werden am 5. Februar nicht<br />
zu übersehen sein. Wir haben in dieser Ausgabe den Fokus auf<br />
den entsprechenden Studiengang gerichtet und sind dabei auch<br />
auf die Besonderheiten der Gehörlosenkultur eingegangen<br />
(S. 11/12). Wer wissen will, was nach dem Studium folgt, dem<br />
sei das Absolventeninterview (S. 13) empfohlen.<br />
So wird wieder sehr schön deutlich, welche Anziehungskraft<br />
von <strong>Hochschule</strong>n ausgeht: Junge Leute werden geholt und gehalten.<br />
Dass <strong>Magdeburg</strong> auch für 2013 wieder mehr Zuzüge als<br />
Wegzüge vermeldet hat, ist mit Sicherheit auch auf die weiterhin<br />
hohe Zahl an Studierenden zurückzuführen. So werden sich<br />
die Satiriker der Initiative Pro Holzweg nicht durchsetzen, die<br />
auf ihrer Webseite fordern: „Renaturierung Sachsen-Anhalts<br />
jetzt!“ Auch wenn der Wolf durch Sachsen-Anhalt zieht und die<br />
Altmark mit der grünen Wiese wirbt: Die Attraktivität der beiden<br />
Hochschulstandorte ist ungebrochen, jüngster Beweis: Das<br />
riesige Interesse an den Schnupperstudientagen (S. 19). So kann<br />
es weitergehen an den Campus Days und Bewerbertagen, meint<br />
Titelbild<br />
Gebärdensprache an der<br />
<strong>Hochschule</strong><br />
Norbert Doktor<br />
Noch vor Anerkennung der Gebärdensprache durch das<br />
Behindertengleichstellungsgesetz richtete die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> 1997 den Vollzeitstudiengang Gebärdensprachdolmetschen<br />
ein. Der Studiengang ist an den<br />
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen angegliedert. Für<br />
hörende Menschen ist es etwas Besonderes, Gebärdensprachdolmetscher<br />
oder taube Menschen beim Kommunizieren zu<br />
sehen. Für Sabrina Zelder, Studentin im 3. Semester, gehören<br />
Gebärden zum Alltag. Sie ist die Tochter tauber Eltern und<br />
beherrscht sowohl die Gebärdensprache als auch die Deutsche<br />
Lautsprache. „Die Deutsche Gebärdensprache ist nicht<br />
schwerer oder leichter zu lernen als andere Sprachen. Auch<br />
hier gilt: sehen, verstehen und umsetzen“, so Sabrina.<br />
NW<br />
Foto: Bastian Ehl<br />
Inhalt<br />
Zukunftssicherung dank gut funktionierender<br />
<strong>Hochschule</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong>ntwicklungsplan, Promotionsrecht und<br />
ein Abschied 2<br />
Von Skepsis bis Begeisterung: Der erste Tag für<br />
Studium und Lehre an der <strong>Hochschule</strong><br />
„Auszeit für Austausch“ 4<br />
Der lange Weg zu einem nachhaltigen Einsatz von<br />
Informationstechnologien<br />
Ecocom2013: Digitale Wirtschaft effektiv gestalten 5<br />
TITELTHEMA<br />
Einmal China und zurück<br />
Sechs Monate Praktikum in Shanghai 6<br />
Mit viel Kreativität und praktischen Erfahrungen<br />
zum Traumberuf<br />
Myriam Parada hat Industrial Design studiert 7<br />
Unternehmen setzen auf Authentizität und<br />
Glaubwürdigkeit bei Bildbeschaffung<br />
Studie im Bereich Unternehmenskommunikation 8<br />
Aus der Arbeit eines Datenschützers<br />
Auch ein Thema an der <strong>Hochschule</strong>: Sensible Daten, Noten<br />
und Akten 9<br />
campusgeflüster 10<br />
Hochschuldidaktische Wochen im März<br />
Workshops für Lehrende 10<br />
Musizierende Studierende 10<br />
Sportkurs im Selbsttest: Sich verteidigen können,<br />
wenn es ernst wird<br />
Ein unerwartet sportliches Angebot 11<br />
TITELTHEMA<br />
Spezial: Gebärdensprachdolmetschen<br />
Sehen, verstehen, umsetzen 12<br />
„Ich bin am Leben meiner Kunden ganz nah dran“<br />
Stefanie Sens hat Gebärdensprachdolmetschen studiert 14<br />
Fachübersetzen ist mehr, als zwei Sprachen zu<br />
beherrschen<br />
Menschen an der <strong>Hochschule</strong>: Carlos Melches 15<br />
Studierende zahlen 20 Prozent mehr als 2013<br />
Erhöhung des Semesterbeitrags 15<br />
TITELTHEMA<br />
Zwischen komplizierten Konstanten und verworfenen<br />
Zeichnungen<br />
(M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik 16<br />
Suche nach dem inneren Schweinehund<br />
1. Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten 17<br />
campusgeflüster 18<br />
Fußballspiel: <strong>Hochschule</strong> gegen Universität<br />
Studentenvergleich in der MDCC-Arena 18<br />
Nachrichten 19<br />
Relaunch der Hochschulwebseite<br />
Making-of 22<br />
Impressum 22<br />
Personalien 23<br />
2
Februar 2014<br />
<strong>Hochschule</strong>ntwicklungsplan, Promotionsrecht und ein Abschied<br />
Zukunft sichern mit guten <strong>Hochschule</strong>n<br />
gemeinsame Sitzung der beiden Rektorate hat hierfür noch einmal<br />
entscheidende Weichenstellungen vorgenommen.<br />
Foto: Harald Krieg<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende,<br />
fast zwei Monate ist es schon her, dass wir Rektoren mit dem<br />
Ministerpräsidenten nach monatelangen Auseinandersetzungen<br />
zwischen Landesregierung und den <strong>Hochschule</strong>n einen<br />
Schlussstrich gezogen und uns auf ein moderates Einsparprogramm<br />
verständigt haben. Seitdem ist es relativ ruhig. Doch die<br />
Ruhe ist trügerisch. Der im Frühjahr letzten Jahres angelaufene<br />
Prozess ist nicht beendet. Das zuständige Ministerium bzw. wir<br />
als <strong>Hochschule</strong>n sind gefordert, in Kürze einen Hochschulstruktur-<br />
bzw. <strong>Hochschule</strong>ntwicklungsplan vorzulegen. Dabei muss<br />
es unser dringendes Interesse sein – dies gilt analog für alle<br />
<strong>Hochschule</strong>n des Landes –, unsere eigenen Vorstellungen so zu<br />
präzisieren, dass sie Eingang finden in den Plan, den Minister<br />
Hartmut Möllring dem Landtag präsentieren muss.<br />
Durch die Vereinbarung mit dem Ministerpräsidenten hat es<br />
eine Zäsur gegeben im Hinblick auf den finanziellen Rahmen<br />
für die nächsten Jahre. Dies ist zwar eine wichtige Voraussetzung<br />
für die weiteren Planungen, wir wissen aber auch, dass<br />
wir die strukturelle Unterfinanzierung, die uns schon einige Zeit<br />
begleitet, ebenfalls bei unserer Strukturplanung „in den Griff“<br />
bekommen müssen. Wir sprechen dabei insgesamt von 1,2 bis<br />
1,5 Millionen Euro weniger, auf die wir unsere Strukturplanungen<br />
und damit unser Einsparpotential ausrichten müssen. Diese<br />
Aufgabe liegt unmittelbar vor uns. Zwar ging der Minister<br />
unlängst davon aus, dass hierfür das erste Halbjahr des neuen<br />
Jahres zur Verfügung steht. Er wurde jedoch aus beiden Regierungsfraktionen<br />
sofort „zurückgepfiffen“, indem die Vorlage eines<br />
entsprechenden Konzeptes bis zum Ende des ersten Quartals<br />
gefordert wurde.<br />
Nun ist dies nicht nur Aufgabe der Hochschulleitung. Auch<br />
in vielen Arbeitsgruppen wird in der <strong>Hochschule</strong> intensiv an<br />
Strukturvorschlägen gearbeitet. Wir werden noch im Februar<br />
und März erste Beschlüsse zu Strukturveränderungen fassen.<br />
Gleichzeitig laufen die Gespräche zur intensiveren Zusammenarbeit<br />
mit der Otto-von-Guericke-Universität im akademischen<br />
und im Verwaltungsbereich unvermindert weiter. Eine<br />
Ein anderes Thema: Promotionsrecht der Fachhochschulen.<br />
Durch eine Gesetzesinitiative in Schleswig-Holstein und den<br />
Koalitionsvertrag in Hessen ist das Thema wieder auf die Tagesordnung<br />
gekommen. Es wird natürlich beflügelt durch die anhaltenden<br />
Widerstände in Universitäten, gemeinsam mit Fachhochschulen<br />
kooperative Promotionsverfahren durchzuführen, die<br />
diesen Namen auch verdienen. Das gilt auch für unser Land. Darin<br />
sind der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität, Prof. Dr. Jens<br />
Strackeljan, und ich uns weitgehend einig – anders als es kürzlich<br />
in einem Zeitungsartikel zum Ausdruck kam. Ich gehe davon aus,<br />
dass die Entwicklung des Wissenschaftssystems in einigen Jahren<br />
ohnehin nicht mehr zwischen den Hochschularten Universitäten<br />
und Fachhochschulen in der heutigen Form differenzieren wird.<br />
Darum stehe ich – gerade nach den Vorkommnissen der letzten<br />
Jahre – für deutlich stärker qualitätsgesteuerte Promotionsverfahren.<br />
Dass ein wesentliches Kriterium hierbei die Forschungsstärke<br />
sein muss, ist evident. Es geht nicht mehr nur um die Differenzierung<br />
zwischen den Hochschularten, da es Forschungsstärke inzwischen<br />
auch in verschiedenen Bereichen an vielen Fachhochschulen<br />
gibt. Auch wenn viele Fakultäten an den Universitäten,<br />
die laut Universitätssatzungen Herr der Promotionsverfahren<br />
sind, dies noch nicht wahrhaben wollen und sich weiterhin gegen<br />
eine Kooperation im echten Sinne stellen, wird die Entwicklung in<br />
der beschriebenen Form nicht aufzuhalten sein. Dabei sollten wir<br />
unsere Interessen besonnen aber deutlich vertreten.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, dies ist meine<br />
letzte Kolumne in treffpunkt campus als Rektor. Nach 16 Jahren<br />
im Amt verlasse ich diese Bühne am 31. März. Das heißt nicht,<br />
dass mir die weitere Entwicklung der <strong>Hochschule</strong> egal sein wird.<br />
Nein, das mit Sicherheit nicht! Meinen zukünftigen Beitrag werde<br />
ich aber in anderem Kontext leisten. Natürlich schwingt ein wenig<br />
Wehmut mit. Vorrangig verbinde ich meinen Abschied aus diesem<br />
Amt aber mit der Hoffnung, dass Sie mit meiner Amtsführung –<br />
zumindest weitgehend – zufrieden waren. Meiner Nachfolgerin *)<br />
wünsche ich für die kommenden Aufgaben Ideenreichtum, Zielstrebigkeit,<br />
Beharrlichkeit, Geduld, Energie, maximale Unterstützung<br />
aus allen Fachbereichen und der Verwaltung und diplomatisches<br />
Geschick auf der politischen Bühne.<br />
Gut funktionierende <strong>Hochschule</strong>n sind die Zukunftssicherung für<br />
Sachsen-Anhalt. Darum bitte ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Studierende: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen die<br />
hervorragend aufgestellte <strong>Hochschule</strong> in <strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong><br />
bietet. Dann profitiert auch die gesamte Region von Ihren Studienleistungen<br />
und von Ihrer Arbeit.<br />
Mit besten Grüßen<br />
Ihr Andreas Geiger<br />
*) Die Entscheidung des Senats stand bei Redaktionsschluss noch aus.<br />
3
treffpunkt campus<br />
„Auszeit für Austausch“<br />
Von Skepsis bis Begeisterung: Der erste Tag<br />
für Studium und Lehre an der <strong>Hochschule</strong><br />
Humanwissenschaften erarbeitete mit einer<br />
Moderation die Integration eines neuen<br />
Studiengangs in das bestehende Studienangebot.<br />
Im Fachbereich Wasser- und<br />
Kreislaufwirtschaft wurde die Vorarbeit für<br />
anstehende Reakkreditierungen begonnen<br />
und die Anforderungen an eine kompetenzorientierte<br />
Curriculumsentwicklung<br />
zwischen Studierenden und Lehrenden diskutiert.<br />
Foto: Matthias Piekacz<br />
Einer von 16 Workshops am Tag für Studium und Lehre: „Das Modell der geblockten Module“<br />
Neben eingeladenen Referenten und Referentinnen<br />
wurden auch Workshops von<br />
Lehrenden oder Studierenden selbst umgesetzt.<br />
Mitbestimmung und Mitgestaltung<br />
war den Studierenden dabei besonders<br />
wichtig. So führte die Einbindung von internationalen<br />
Studierenden sowie Studierenden<br />
mit Handicap zu konkreten Verbesserungsvorschlägen<br />
für ihre jeweilige<br />
Studiensituation.<br />
Am 11. Dezember 2013 fand der erste<br />
hochschulweite Tag für Studium und Lehre<br />
statt. Unter dem Motto „Auszeit für Austausch“<br />
diskutierten gut 200 Studierende,<br />
Lehrende und Verwaltungsbeschäftigte<br />
der beiden Standorte intensiv über Studium,<br />
Lehre und Hochschulservices.<br />
Der Vormittag stand unter dem Motto:<br />
„Gute Lehre und gutes Lernen sichtbar machen“.<br />
Bereits in seinem Grußwort bekräftigte<br />
der Rektor, dass bei allen Exzellenzbestrebungen<br />
und Forschungsinitiativen<br />
die Lehre als Kernaufgabe der <strong>Hochschule</strong>n<br />
nicht vergessen werden dürfe. Dementsprechend<br />
sollte der vom Zentrum für<br />
Hochschuldidaktik und angewandte Hochschulforschung<br />
(ZHH) organisierte Tag gute<br />
didaktische Ansätze würdigen und den<br />
hochschulweiten Austausch fördern.<br />
In ihrer Keynote, die durchaus kontrovers<br />
diskutiert wurde, skizzierte Prof. Dr. Marianne<br />
Merkt, Leiterin des ZHH, das komplexe<br />
Zusammenspiel von Lehren, Lernen<br />
und Prüfen für die Qualität von Studium<br />
und Lehre und gab einen kurzen Einblick<br />
in relevante wissenschaftliche Studien.<br />
„Gute Lehre sichtbar machen“ hieß der Programmpunkt,<br />
in dem Lehrende und Studierende<br />
ihre innovativen Projekte und Lehr-<br />
Lern-Szenarien aus der Ideenförderung<br />
und dem Lehrpreis 2013 präsentierten.<br />
Interessante Ansätze des problemorientierten,<br />
projektbasierten oder forschenden<br />
Lernens und des Wissensmanagements in<br />
Studiengängen sowie innovative Beispiele<br />
der Verbindung von Studien- und Praxisfeldern<br />
wurden vorgestellt.<br />
Die Ergebnisse „Guten Lernens“ wurden<br />
in den Laudationes deutlich, die anlässlich<br />
der Preisverleihungen für ausgezeichnete<br />
Abschlussarbeiten des Jahres 2013 aus<br />
allen Fachbereichen gehalten wurden. Im<br />
„Speed-Dating“ am Mittag konnten sich<br />
Interessierte detailliert über die Projekte<br />
der Ideenförderung informieren und im<br />
Gespräch mit dem ZHH-Team Kooperationsmöglichkeiten<br />
sowie Projekte der hochschuldidaktischen<br />
Beratung und Qualifizierung<br />
kennen lernen.<br />
Der Nachmittag galt den thematischen<br />
Workshops, die sich Lehrende, Studierende<br />
und Verwaltungsbereiche gewünscht hatten.<br />
So wurden vom ZHH vorgeschlagene<br />
Themen aufgegriffen. <strong>Zum</strong> Beispiel setzte<br />
sich der Fachbereich Wirtschaft mit dem<br />
Modell der geblockten Module auseinander<br />
und gab den Anstoß für ein Modellprojekt<br />
zur Überarbeitung zeitlicher Strukturen in<br />
Studium und Lehre. Ebenso nutzten Fachbereiche<br />
den Tag, um intensive Diskussionen<br />
über drängende didaktische Fragen<br />
zu führen. Der Fachbereich Angewandte<br />
Der Tag für Studium und Lehre griff auch<br />
bereits existierende Reflexions- und Diskussionsformate<br />
der <strong>Hochschule</strong> auf. Formate<br />
wie die „Reflexionstage“ in <strong>Stendal</strong> oder der<br />
„Runde Tisch“ im Fachbereich Bauwesen<br />
zeigen, dass längst über Studium und Lehre<br />
an der <strong>Hochschule</strong> diskutiert wird.<br />
Am 11. Dezember 2013 erhielten diese<br />
Diskussionen erstmals ein hochschulübergreifendes<br />
Forum. Fach- und Verwaltungsbereiche<br />
konnten „über den eigenen<br />
Tellerrand“ schauen und in Workshops<br />
zusammenarbeiten. Insbesondere die Verwaltung<br />
war über die neue Gelegenheit zur<br />
Mitarbeit erfreut. Die ersten Rückmeldungen<br />
und Ergebnisse zeigen, dass die „Auszeit<br />
für Austausch“ konstruktiv genutzt und<br />
neue Ideen entwickelt wurden.<br />
Sowohl das positive Feedback als auch die<br />
kritischen Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge<br />
gilt es nun in die Planung<br />
des nächsten Tags für Studium und Lehre<br />
2014 einfließen zu lassen, damit der „TSL“<br />
zu einem erfolgreichen Format der Qualitätssicherung<br />
in Studium und Lehre an der<br />
<strong>Hochschule</strong> wird. Das Qualitätspakt-Lehre-Projekt<br />
„Qualität hoch zwei“, das einen<br />
jährlichen Tag für Studium und Lehre eingeplant<br />
hat, gibt uns noch mindestens bis<br />
2016 die Möglichkeit dazu.<br />
ZHH<br />
4
Februar 2014<br />
Ecocom2013: Digitale Wirtschaft effektiv gestalten<br />
Der lange Weg zu einem nachhaltigen<br />
Einsatz von Informationstechnologien<br />
Thema Nachhaltige Informationstechnologien<br />
ist zu jung, als dass Michael Herzog<br />
Aussagen darüber treffen könnte, wohin<br />
die wissenschaftliche Beschäftigung damit<br />
onszertifikaten, wodurch der CO2-Ausstoß<br />
verringert wurde. Deutlich wird, wie verflochten<br />
Kommunikation und Wirtschaft<br />
sind und wie viele Anknüpfungspunkte es<br />
Fotos: Kerstin Seela<br />
Prof. Dr. Michael Herzog ist Wirtschaftsinformatiker<br />
und beschäftigt sich mit<br />
Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung.<br />
Der Professor am Fachbereich<br />
Wirtschaft in <strong>Stendal</strong> weiß, dass viele<br />
Unternehmen die Vorteile von moderner<br />
Computersoftware nur gewinnorientiert<br />
für kurzfristige Geschäfte einsetzen.<br />
Gleichzeitig ist ihm das Potenzial<br />
moderner Computersoftware bewusst.<br />
Um die Idee einer nachhaltigen Kombination<br />
von Ökonomie und Kommunikation<br />
zu diskutieren, organisierte Michael Herzog<br />
die Veranstaltung „Ecocom2013“ zusammen<br />
mit der Forschungsgruppe SPiRIT,<br />
Science Projects in Radio and Information<br />
Technology, der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />
<strong>Stendal</strong>.<br />
Der Einladung zur Tagung, die im November<br />
in Berlin stattfand, folgten insgesamt<br />
70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Kern<br />
aller Themen war die Frage, welche Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien<br />
die digitale Wirtschaft nachhaltig<br />
gestalten können. Weil die Antwort darauf,<br />
so Prof. Michael Herzog, nur übergreifend<br />
und interdisziplinär gefunden werden könne,<br />
freut es ihn, Wissenschaftler aus sechs<br />
Nationen als Referenten gewonnen zu haben,<br />
darunter Informatiker, Ökonomen<br />
und Designer. Ihre Vorträge fokussierten<br />
die fortschreitende Digitalisierung durch<br />
alle Lebensbereiche und waren impulsgebend<br />
für die Diskussionstische im zweiten<br />
Teil der Veranstaltung. Getragen wurde<br />
die Ecocom2013 durch Mittel der Alcatel-<br />
Lucent-Stiftung, der Gesellschaft für Informatik<br />
und des Landes Sachsen-Anhalt. Das<br />
Florian Brody (rechts) aus San Francisco bei einem Gastvortrag 2012 an der <strong>Hochschule</strong>. Bei<br />
der Ecocom2013 sprach er über die aktuellen Marktbewegungen im Silicon Valley.<br />
geht. Bei den bestehenden Problemen aber<br />
wird er sehr konkret: Der Sekundenhandel<br />
an der Börse habe eine Dimension erreicht,<br />
die völlig entkoppelt von der Realwirtschaft<br />
agiert; Bänker würden selten in innovative<br />
Konzepte investieren, sondern primär in<br />
Gewinn versprechende Kennzahlen.<br />
Ein Bereich, in dem die Digitalisierung vorangebracht<br />
werden könne, sei das ineffiziente<br />
Verkehrswesen Deutschlands: im<br />
Schnitt wird bloß ein von fünf Autos bewegt<br />
bzw. gebraucht, was eine enorme Ressourcenverschwendung<br />
darstelle.<br />
Ob in der Finanzwirtschaft, bei der Konzeptfinanzierung<br />
und im Verkehrswesen:<br />
Informationstechnologie (IT) ist in vielfältigen<br />
Lebensbereichen mit ganz unterschiedliche<br />
Herausforderungen verbunden.<br />
Gleichzeitig macht es moderne IT möglich,<br />
Versuchsmodelle zu simulieren, mit denen<br />
Lösungsansätze dafür erprobt werden können.<br />
So ließe sich die unökologische Verkehrsbelastung<br />
mit einem effizienten Car-<br />
Sharing-Modell verringern. Ein positives<br />
Beispiel für den nachhaltigen Einsatz von IT<br />
ist der elektronische Handel mit Emmissi-<br />
gibt. Gleich welche Entwicklungen sich in<br />
den kommenden Jahren ergeben, ist das<br />
Anliegen von Michael Herzog, dass Nachhaltigkeit<br />
einen hervorgehobenen Stellenwert<br />
darin bekommt: „Es kann nicht sein,<br />
dass Computer heute in der Lage sind, aus<br />
dem Zusammenhang heraus das Wort<br />
‚Bank’ als Geldinstitut oder Sitzgelegenheit<br />
zu unterscheiden, und dieses Potential zur<br />
Ressourcenschonung nicht genutzt wird.<br />
Die Ecocom2013 sei ein Anfang gewesen,<br />
der Aufmerksamkeit erzeugt habe, sagt<br />
Michael Herzog. „Wir müssen als nächstes<br />
versuchen, unsere Ideen und Verschläge<br />
zu einer Agenda zusammenzufassen und<br />
damit die Finanzierung von Forschungsprojekten<br />
anzustreben.“ Vielleicht ist darin<br />
auch eine Idee von Mandy Paraskewopulos<br />
enthalten. Sie studiert Innovatives Management<br />
in <strong>Stendal</strong> und die Teilnahme an<br />
der Ecocom veranlasste sie, zusammen mit<br />
Kommilitonen die elektronischen Gesundheitskarte<br />
und ihren Postversand in puncto<br />
Nachhaltigkeit zu untersuchen.<br />
NICO PFEIL<br />
Fotos: Sascha Reinhold<br />
5
treffpunkt campus<br />
Foto: Stefan Risch<br />
Sechs Monate Praktikum in Shanghai<br />
Einmal China und zurück<br />
Aubry Laschek studiert Journalistik /<br />
Medienmanagement an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Sein Auslandspraktikum<br />
verbrachte der 28-Jährige in<br />
der chinesischen Großstadt Shanghai.<br />
Für treffpunkt campus hat er seine Erlebnisse<br />
zusammengefasst.<br />
Im Vorfeld dieser sehr langen Reise informierte<br />
ich mich gezielt darüber, wie ich<br />
mein Auslandspraktikum am besten gestalten<br />
kann und welche Vorbereitungen ich<br />
treffen sollte. Ein Tipp vorweg: Besonders<br />
hilfreich in der Vorbereitung empfand ich<br />
die Auslandsveranstaltungen wie „Ferndurst<br />
und Wissensweh“ oder das „Buddy<br />
programm“ an unserer <strong>Hochschule</strong>. So<br />
konnte ich bereits vor meinem Praktikum<br />
von den Erfahrungen anderer Studierender<br />
im Ausland profitieren. Meine Wahl fiel auf<br />
China, da ich wissen wollte was hinter dem<br />
Begriff „Made in China“ steckt und ob die<br />
asiatische Kultur wirklich so vielfältig ist.<br />
Mit Shanghai lernte ich eine Metropole<br />
kennen, in der heute über 23 Millionen<br />
Menschen leben und die zu den größten<br />
Städten Chinas gehört. Ich wohnte im zentralen<br />
Stadtbezirk Xujiahui im 19. Stock<br />
eines Hochhauses. Es lag verkehrsgünstig<br />
und ich konnte schnell das Zentrum mit<br />
der Metro erreichen. Dort liegt der Peoples<br />
Square und die Nanjing Lu. „Lu“ ist die<br />
umgänglichere Bezeichnung für Straße in<br />
China. Die Nanjing Lu ist eine der größten<br />
Einkaufsstraßen der Welt. Nahezu jede Firma<br />
scheint hier vertreten zu sein, ein wahres<br />
Shopping-Paradies für die Chinesen.<br />
Durch die unterschiedlichen Leuchtreklamen<br />
ist diese Straße besonders am Abend<br />
sehr sehenswert. Am Ende der Nanjing<br />
Lu lässt sich der „Bund“, die Attraktion im<br />
Zentrum der Stadt, erreichen. Diese 1,5 Kilometer<br />
lange Uferpromenade liegt direkt<br />
am Huangpu-Fluss, an dem sich Touristen<br />
oder Geschäftsleute treffen, um die bunt<br />
beleuchtete Skyline zu betrachen. In den<br />
Seitengassen der Touristenzentren lassen<br />
sich viele kulinarische Kostbarkeiten finden,<br />
die allerdings für europäische Gaumen<br />
auch viel Seltsames bereithalten. Probiert<br />
habe ich zum Beispiel Skorpion am Spieß,<br />
aber auch Insekten, Schlangen und Frösche<br />
wurden an den Ständen angeboten. Auf<br />
diese kulinarischen Herausforderungen<br />
habe ich allerdings verzichtet. Die Chinesen<br />
sind sehr gastfreundlich und gemeinsames<br />
Essen von einer riesigen Servierplatte gehört<br />
zur Kultur im Land. Die chinesische<br />
Küche ist sehr vielfältig, regional unterschiedlich<br />
und eng mit Tradition oder Festen<br />
verbunden.<br />
Mein Praktikum absolvierte ich bei einer<br />
deutschen Werbemittelfirma in Shanghai.<br />
Ich konnte hier Einblicke in die Entwicklung<br />
und Produktion von Werbeartikeln<br />
in China bekommen. Im ersten Teil meines<br />
Praktikums habe ich vornehmlich im<br />
Grafik- und Designbereich gearbeitet, um<br />
ein Gefühl für den Gestaltungsprozess in<br />
der Produktentwicklung zu bekommen.<br />
Im Rahmen der Produktion und Qualitätskontrolle<br />
besuchte ich mehrere Produktionsstellen<br />
in Shanghai, um die Serienfertigung<br />
vor Ort zu betrachten. In Absprache<br />
mit dem Geschäftsführer durfte ich die<br />
Ideen unserer Kunden in Photoshop und<br />
3D-Programmen visualisieren und eigene<br />
Vorschläge unterbreiten. Ich entwickelte<br />
Ideen für Büroartikel, Schreibutensilien,<br />
Organizer, Taschen oder Textilien. Neben<br />
Design-Entwicklungen für Kunden, überarbeitete<br />
ich die Corporate Identity meines<br />
Praktikumsunternehmens. Ich entwickelte<br />
ein neues Firmenlogo, mehrere Broschüren,<br />
Produktinformationen und einen Werbemittelkatalog<br />
auf Englisch und Deutsch.<br />
Das Alleinstellungsmerkmal meines Unternehmens<br />
ist die Entwicklung und Produktion<br />
von Werbeartikeln aus einer Hand.<br />
Viele Unternehmen kaufen ihre Werbemittel<br />
vom regionalen Großhändler, der<br />
wiederum vom Großhändler in China bezieht.<br />
Dadurch dass Shanghai Everjoy Gift<br />
diese beiden Schritte umgeht (indem das<br />
Unternehmen selber in China produziert),<br />
profitieren die Kunden von einer günstigen<br />
Preisstruktur.<br />
Ein weiterer wichtiger Teil des Praktikums<br />
war die eigenverantwortliche Übernahme<br />
sämtlicher Online- und Social-Media-<br />
Marketingaktivitäten auf Facebook, Twitter,<br />
Linkedin oder Xing. Hierbei ist zu erwähnen,<br />
dass aufgrund der Internetzensur in<br />
China manche Onlineaktivitäten auf regionale<br />
Webseiten, wie z. B. „Weibo“, „QQ“ oder<br />
„Alibaba“, ausgelagert wurden.<br />
Zusammenfassend kann ich meinen Auslandsaufenthalt<br />
als sehr lehrreich, nützlich<br />
und interessant bezeichnen.<br />
AUBRY LASCHEK<br />
6
Februar 2014<br />
Foto: Sabrina Wobker<br />
Myriam Parada hat Industrial Design an der <strong>Hochschule</strong> studiert<br />
Mit viel Kreativität und praktischen<br />
Erfahrungen zum Traumberuf<br />
Mit der Liebe zum Beruf und zum Interface<br />
Design, arbeitet Myriam Parada<br />
an der automobilen Zukunft, unter anderem<br />
für einen deutschen Automobilhersteller.<br />
Warum haben Sie sich für diesen und<br />
keinen anderen Studiengang entschieden?<br />
Für mich stand es schon relativ früh fest,<br />
dass ich später eine gestalterische Tätigkeit<br />
ausüben möchte. Die Gestaltung gekoppelt<br />
mit dem technischen Ansatz, hat<br />
mich für diesen Studiengang begeistert.<br />
Bereits während meiner Ausbildung bei<br />
VW gab es erste Kontakte mit dem Design-Bereich.<br />
Weitere Eindrücke als Designerin<br />
bekam ich im Grafikdesign-Büro<br />
Grunddesign in Wolfsburg. Der Studiengang<br />
Industrial Design in <strong>Magdeburg</strong> bot<br />
mir die Chance, meinen Wunschberuf zu<br />
erlernen.<br />
Welche praktischen Erfahrungen<br />
konnten Sie während Ihres Studiums<br />
sammeln?<br />
Der hohe praktische Anteil im Gestaltungsbereich<br />
des Studiengangs wirkte<br />
sich positiv auf meine Fertigkeiten aus.<br />
Die Erfahrungen mit Material, Formsprache<br />
und das Verständnis für die Herstellung<br />
von Produkten, konnte ich in jedem<br />
Semester festigen und erweitern. Gut gefiel<br />
mir die Vielfalt der unterschiedlichen<br />
Projekte, die es mir erlaubten, viele Formen<br />
des Designs auszuprobieren. Besonders<br />
prägend war der Auslandsaufenthalt<br />
im 5. Semester in Großbritannien, am<br />
Leeds College of Art and Design. Durch<br />
lange, analytische Gespräche mit meinem<br />
Dozenten Steve Hoffman, über meine Intentionen<br />
als Designerin, festigte sich für<br />
mich der Wunsch meinen Schwerpunkt<br />
im grafischen Bereich zu suchen. Am<br />
Ende entdeckte ich die Liebe zum Interface<br />
Design.<br />
Wie ging es für Sie nach dem Studium<br />
weiter?<br />
Während meines 6. Semesters absolvierte<br />
ich ein Praktikum in der renommierten<br />
Designagentur Phoenix Design in<br />
Stuttgart, auf das eine Zusammenarbeit<br />
im Kontext der Bachelorarbeit folgte. Als<br />
Resultat wurde mir eine Anstellung angeboten.<br />
Nach einem halbjährigen Trainee-<br />
Programm begann ich als Junior Interface<br />
Designer. Das Besondere für mich waren<br />
die kreativen, konzeptionellen Phasen zu<br />
Beginn eines jeden Projektes. Außerdem<br />
die Zusammenarbeit des Interface- und<br />
Produkt-Designs sowie des Modellbaus.<br />
Insgesamt arbeitete ich knapp drei Jahre<br />
für Phoenix Design. Die Zeit und die<br />
Projekte bei Phoenix Design haben mich<br />
als Designerin stark geprägt und ermöglichten<br />
mir einen guten Einstieg in mein<br />
Berufsleben.<br />
Wo arbeiten Sie im Moment und wie<br />
sind Sie zu diesem Job gekommen?<br />
Seit Juni 2013 arbeite ich im Grafikmodul<br />
bei den Uedelhoven Studios in Ingolstadt.<br />
Das tue ich vorwiegend im Interface Design,<br />
das unter anderem für den Automobilhersteller<br />
Audi arbeitet. Grundsätzlich<br />
entwickeln wir in den Uedelhoven Studios<br />
Interface Design-Konzepte für den<br />
Automobilbereich, sei es für Serienfahrzeuge<br />
oder Showcars auf Messen. Dies<br />
ist, wie ich finde, ein sehr spannendes<br />
Themenfeld, was jedoch unter strenger<br />
Geheimhaltung steht.<br />
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag<br />
aus?<br />
Einen typischen Arbeitstag als Designer<br />
gibt es bei uns so nicht. Je nach Phase<br />
des Designprozesses gestaltet sich der<br />
Arbeitstag unterschiedlich. Zu Beginn<br />
spielt die Planung des Projekts und die<br />
Definition des Resultats des Projekts eine<br />
absolventen<br />
interview<br />
große Rolle. Generell kann man sagen,<br />
dass jeden Tag Kreativität bei der Erstellung<br />
von Designs und das Finden von<br />
Lösungsansätzen gefordert wird, die den<br />
technischen und gestalterischen Anforderungen<br />
gerecht werden. Primär tragen<br />
dazu die Kommunikation und der Ideenaustausch<br />
mit Kollegen und anderen Abteilungen<br />
bei.<br />
Was ist das besondere an Ihrer Arbeit?<br />
Ein interessanter Punkt ist für mich die<br />
Tatsache, dass wir an der Gestaltung der<br />
automobilen Zukunft beteiligt sind. Diese<br />
Arbeit bedeutet auch, mit unheimlich<br />
vielen verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten,<br />
die alle ihre eigenen<br />
Anforderungen mit in das Projekt<br />
bringen. Die Besonderheit hier, ist die<br />
Kunst der Vermittlung zwischen den<br />
Abteilungen. Es geht darum die Formsprache<br />
für einen spezifischen Fahrzeugtyp<br />
zu finden, diesen innerhalb<br />
anderer Fahrzeuggruppen zu differenzieren<br />
und dennoch den Markenkern<br />
und dessen Aussage konstant zu präsentieren.<br />
Eine der anspruchsvollsten<br />
Aufgagen ist, das erarbeitete Designkonzept<br />
überzeugend und und nachdrücklich<br />
zu vertreten. Ich liebe diesen<br />
Beruf einfach und neben den alltäglichen<br />
Aufgaben ist es für mich immer<br />
noch etwas Besonderes als Designerin<br />
zu arbeiten.<br />
Was würden Sie Studierenden Ihrer<br />
Fachrichtung während und nach dem<br />
Studium raten?<br />
Es lohnt sich, den Kontext der <strong>Hochschule</strong><br />
zu nutzen, um mit und durch<br />
die Kommilitonen zu wachsen und sich<br />
gegenseitig zu pushen. Grundsätzlich ist<br />
es empfehlenswert, das eigene Portfolio<br />
aktuell zu halten und bei der Erstellung<br />
daran zu denken, dass es Möglichkeiten<br />
eröffnet, die eigene gestalterische Persönlichkeit<br />
darzustellen. Meiner Meinung<br />
nach sind praktische Erfahrungen<br />
mindestens genauso viel Wert, wie ein<br />
weiterführendes Studium. Wenn es sich<br />
ergibt, Erfahrungen auf dem Markt zu<br />
sammeln, so nutzt sie!<br />
Das Interview führte Nancy Wöhler<br />
7
treffpunkt campus<br />
Studie im Bereich Unternehmenskommunikation<br />
Unternehmen setzen auf Authentizität<br />
und Glaubwürdigkeit bei Bildbeschaffung<br />
Für welche Zwecke setzt Ihre Unternehmenskommunikation<br />
Bildmaterial ein?<br />
Für die öffentliche Darstellung des<br />
Unternehmens, vermittelt durch<br />
die Presse<br />
Prozentsatz der<br />
Antworten<br />
83,1%<br />
Foto: Lukas Schulze<br />
Für die öffentliche Darstellung des<br />
Unternehmens in Online-Medien<br />
(Internetauftritt, Social-Media, Blogs)<br />
94,7%<br />
Für die interne Unternehmenskommunikation<br />
in Printform<br />
(Unternehmenszeitung)<br />
64,2%<br />
Für die interne Unternehmenskommunikation<br />
online (Intranet,<br />
Newsletter)<br />
67,1%<br />
Die Studenten des Bachelor-Studienganges Bildjournalismus mit<br />
ihren Dozenten (v.l.n.r) Andre Sommerfeld, Michael Ebert, Gesa Sophie<br />
Marth, Rainer Hotz, Benedikt Fürstenau<br />
Wie beschaffen deutsche Unternehmen<br />
Bilder für ihre interne und externe Unternehmenskommunikation?<br />
Welche Qualitätsmerkmale<br />
stehen im Mittelpunkt?<br />
Diesen und anderen Fragen geht die Studie<br />
der Bildjournalisten an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> auf den Grund.<br />
Mal schnell ein Foto mit dem Smartphone<br />
geschossen und auf die Unternehmenswebsite<br />
gestellt oder mit dem Newsletter<br />
verschickt. Heutzutage kann wirklich jeder<br />
ohne viel Zeitaufwand digitale Fotos<br />
produzieren. Aber wie sieht die Realität in<br />
deutschen Unternehmen mittlerweile aus?<br />
Eines der Ergebnisse der durchgeführten<br />
Studie belegt, fast 80 Prozent der Befragten<br />
stellen fest, dass der Bedarf an Bildern<br />
durch das Internet stark bis sehr stark gestiegen<br />
ist. Dabei wird vermehrt Wert auf<br />
qualitativ hochwertige Fotos gelegt.<br />
Studierende des Studiengangs Bildjournalismus<br />
haben unter Leitung von den<br />
Lehrenden Rainer Hotz und Michael Ebert<br />
eine Studie zum Thema Bildbeschaffung in<br />
der Unternehmenskommunikation durchgeführt.<br />
„Es gibt keinerlei Material oder<br />
Information darüber, wie Unternehmen<br />
dem größer werdenden Bildmarkt entgegentreten<br />
und wie sie an ihr Bildmaterial<br />
gelangen“, erklärt Michael Ebert zum Entstehungsansatz<br />
der Studie.<br />
Der berufsbegleitende, anwendungsorientierte<br />
Studiengang Bildjournalismus, mit<br />
den beiden Schwerpunkten Fotojournalismus<br />
und Bildredaktion, bildet die Studierenden<br />
zu Fotojournalisten und Bildredakteuren<br />
für alle bildjournalistischen<br />
Tätigkeiten im redaktionellen und freiberuflichen<br />
Bereich aus. Entwickelt wurde<br />
der Studiengang im Jahr 2008 von Michael<br />
Ebert und Renatus Schenkel.<br />
Unterstützt wurden die Studierenden von<br />
dem Dienstleister vor-ort-foto.de, der seit<br />
2009 bundesweit Auftragsfotografie zu<br />
günstigen Pauschalpreisen anbietet. Über<br />
150 professionelle Bildjournalisten sind<br />
dort unter Vertrag und können ohne großen<br />
Aufwand Fotoaufträge für Unternehmen<br />
erledigen. Mit Hilfe von vor-ort-foto.de<br />
wurden insgesamt 10.000 Unternehmen<br />
angeschrieben. Mit über 400 Rückläufern<br />
konnten die Studierenden durchaus repräsentative<br />
Daten zusammenstellen und<br />
auswerten. Im Punkt Qualitätsmerkmale<br />
kommt die Studie zu einem klaren Ergebnis.<br />
Die Unternehmen setzen in erster Linie<br />
auf authentische und glaubwürde Aufnahmen<br />
für die interne, aber vor allem externe<br />
Unternehmenskommunikation. Gerade im<br />
Bereich Online-Präsenz hat sich der Bedarf<br />
an Bildern erhöht. Diese ist für die Außendarstellung<br />
von Unternehmen unverzichtbar<br />
geworden.<br />
Die größte Herausforderung für die Unternehmen<br />
ist der Spagat zwischen steigendem<br />
Bedarf und stagnierendem Budget –<br />
zwischen Kosten und Qualität. Denn auch<br />
die Erkenntnis vieler Unternehmen führt<br />
nicht unbedingt zu einer Budgeterhöhung<br />
und im Umkehrschluss, zu wenig gestiegenen<br />
Bildhonoraren. Um den Kostenvorgaben<br />
dennoch einigermaßen gerecht zu werden,<br />
nutzen viele Unternehmen einen Mix<br />
der Angebote im Bereich Bildbeschaffung.<br />
77,2 Prozent der Befragten setzen auf professionelle<br />
Fotografen. Mit einem Anteil<br />
von 66 Prozent landen die eigenen engagierten<br />
Mitarbeiter auf dem zweiten Platz<br />
und mit 60,8 Prozent liegen die Microstock-Agenturen,<br />
wie Fotolia oder iStock-<br />
Foto, auf dem dritten Platz. „Für unsere<br />
Studierenden zeigt sich, dass die Arbeit<br />
für Unternehmen einen immer größeren<br />
Teil ihres Marktes ausmachen wird.<br />
Erfreulich ist, dass die klassischen Qualitätsmerkmale<br />
auch hier gefragt sind“,<br />
kommentiert Michael Ebert das Ergebnis<br />
der Studie.<br />
Zur Verschiebung und Schrumpfung des<br />
Betätigungsfelds eines Bildjournalisten,<br />
trägt auch die Krise der Printmedien bei.<br />
Diese Entwicklungen müssen auch zu<br />
Veränderungen in der Ausbildung der<br />
Bildjournalisten führen. Sie müssen sich<br />
während ihrer Ausbildung bereits mit Produkten<br />
und Anforderungen der Unternehmenskommunikation<br />
auseinandersetzen<br />
und zunehmend werden auch crossmediale<br />
Fähigkeiten erwartet.<br />
Die Ergebnisse der Studie zum download:<br />
www.vor-ort-foto.de/studie/<br />
Nancy Wöhler<br />
8
Februar 2014<br />
Auch ein Thema an der <strong>Hochschule</strong>: Sensible Daten, Noten ud Akten<br />
Aus der Arbeit eines Datenschützers<br />
Seit dem NSA-Abhörskandal und den Diskussionen zur Vorratsdatenspeicherung ist das Thema Datenschutz wieder in den medialen<br />
und politischen Diskurs gerückt. treffpunkt campus sprach mit dem Datenschutzbeauftragten der <strong>Hochschule</strong>.<br />
Welche Anliegen haben Sie in der Zeit<br />
als Datenschutzbeauftragter bereits<br />
bearbeitet?<br />
In meiner kurzen Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter<br />
wurden drei Angelegenheiten<br />
an mich herangetragen. Für das Rektorat<br />
entwickle ich zurzeit neue Regelungen zur<br />
Vernichtung und Entsorgung von Papier<br />
und Akten. So soll bestmöglich verhindert<br />
werden, dass sensible und personengebundene<br />
Daten in den Umlauf geraten.<br />
Ein zweiter sehr wichtiger Punkt ist die<br />
Noteneingabe direkt durch die Lehrenden<br />
der <strong>Hochschule</strong>. Bisher ist dies rein handschriftlich<br />
per Dienstpost zum Prüfungsamt<br />
erfolgt. In Zukunft sollen die Prüfer die<br />
Möglichkeit bekommen, die Noten der Studierenden<br />
direkt online einzupflegen. Bei<br />
der neuen Methode muss natürlich sichergestellt<br />
werden, dass mit diesen empfindlichen<br />
Daten sorgsam umgegangen wird. In<br />
diesem Bereich gilt es, die Interessen zwischen<br />
zukunftsorientierter und flexibler<br />
Arbeitsweise und dem absoluten Schutz<br />
der Daten abzuwägen. Weiterhin beschäftige<br />
ich mich mit den Evaluationsbögen für<br />
Lehrende und deren Lehrveranstaltungen.<br />
Die Studierenden hatten bisher die Möglichkeit<br />
diese handschriftlich auszufüllen.<br />
Auch das soll demnächst online möglich<br />
sein.<br />
Wie wichtig sind in Zukunft die Matrikelnummern<br />
der Studierenden?<br />
Primär wurden die Matrikelnummern an<br />
<strong>Hochschule</strong>n eingeführt, um die Identifikation<br />
der Studierenden zu erleichtern.<br />
Das ist weniger aufwändig, als die Identifikation<br />
mit Namen und Geburtsdaten.<br />
Weiterhin dienen sie der verschlüsselten<br />
Notenbekanntgabe durch Aushänge.<br />
Dadurch sollte eine direkte Verbindung<br />
zu einer bestimmten Person verhindert<br />
werden. Noten von Studierenden gehören<br />
absolut zur Rubrik empfindlicher Daten.<br />
Aber auch Matrikelnummern sind nicht<br />
gerade top secret. Durch die Einführung<br />
von Online-Notenportalen an den <strong>Hochschule</strong>n<br />
werden Notenaushänge immer<br />
mehr verdrängt. Der komplette Verzicht<br />
auf solche Aushänge ist auch eine Empfehlung<br />
von mir. Somit benötigen die <strong>Hochschule</strong>n<br />
die Matrikelnummern nur noch<br />
zur Identifikation.<br />
Wie schätzen Sie das Thema Vorratsdatenspeicherung<br />
ein?<br />
Das schätze ich in der Tat sehr kritisch ein.<br />
Die Frage ist doch, welchen Zweck diese<br />
Speicherung von personengebundenen Daten<br />
erfüllt? Daten auf Vorrat zu speichern,<br />
um sie später für irgendetwas zu verwenden,<br />
widerspricht einem Grundsatz des<br />
Datenschutzes – und zwar dem der Zweckmäßigkeit.<br />
Daten dürfen demnach nur für<br />
einen bestimmten Zweck erhoben und gespeichert<br />
werden. Dieser wird aber in der<br />
aktuellen Diskussion nicht klar definiert.<br />
Weiterhin muss man fragen, wie erfolgversprechend<br />
das Ganze, beispielsweise im Bereich<br />
Strafverfolgung, überhaupt sein wird.<br />
Ich habe an dieser Stelle erhebliche Bedenken.<br />
Darüber hinaus hinterfrage ich auch<br />
die Arbeitsmethoden der amerikanischen<br />
National Security Agency (NSA). Inwieweit<br />
diese Arbeit, mit teilweise fragwürdigen<br />
Methoden, zur Terrorismusbekämpfung<br />
beiträgt, müsste genau untersucht werden.<br />
Die Relation zwischen Aufwand und Nutzen<br />
ist unklar.<br />
NANCY WÖHLER<br />
Fotos: Katharina Remiorz<br />
Dr. Erwin Jan Gerd Albers ist seit<br />
1995 als Professor im Bereich Wirtschaftsinformatik<br />
an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> tätig. Seit dem<br />
1. Oktober 2013 ist er darüber hinaus<br />
Datenschutzbeauftragter an beiden<br />
Standorten. Seine Aufgabe dabei ist<br />
es zu prüfen, ob die gesetzlich und<br />
vertraglich festgelegten Datenschutzbestimmungen<br />
eingehalten werden.<br />
Der Wirtschaftsinformatiker hat in<br />
seinem beruflichen Alltag oft mit<br />
diesem Thema zu tun. Auch IT-<br />
Sicherheit gehört zu den zentralen<br />
Bereichen seines Metiers. Dort hat<br />
er seine Kenntnisse erworben, die<br />
ihn für diese Aufgabe qualifizieren.<br />
Er ist Ansprechpartner für alle Angehörigen<br />
der <strong>Hochschule</strong> – gleichermaßen<br />
für Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen und Studierende.<br />
„Jeder, der den Eindruck hat, dass<br />
mit seinen Daten nicht sorgfältig<br />
umgegangen wird, kann<br />
sich vertrauensvoll an<br />
mich wenden“, erklärt<br />
Professor Albers.<br />
9
treffpunkt campus<br />
campus<br />
geflüster<br />
Workshops für Lehrende<br />
Hochschuldidaktische<br />
Wochen im März<br />
Foto: Katharina Remiorz<br />
MELANIE SOKOLOWSKI (23) aus <strong>Stendal</strong><br />
studiert im 3. Semester den Bachelor-Studiengang<br />
Soziale Arbeit am Standort <strong>Magdeburg</strong>.<br />
Warum hast Du Dich für ein Studium an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> entschieden?<br />
Um ganz ehrlich zu sein, war der Hauptgrund die gute<br />
alte Liebe. Ich lebe schon seit einigen Jahren mit meinem<br />
Freund zusammen und wir haben lange überlegt, welcher<br />
Ort unsere gewünschten Studienrichtungen vereint. Als er<br />
sich dann für <strong>Magdeburg</strong> entschieden hat, war es auch für<br />
mich beschlossene Sache.<br />
Was gefällt Dir besonders an Deinem Studiengang?<br />
Ich schätze vor allem die Vielfältigkeit meines Studiums.<br />
Soziale Arbeit reicht von der Frühförderung von Kleinkindern<br />
über die Arbeit mit problembelasteten Jugendlichen<br />
und Erwachsenen bis hin zur Unterstützung von alten oder<br />
kranken Menschen. Man hat also ein breites Spektrum an<br />
möglichen Arbeitsfeldern, was die spätere Arbeitssuche<br />
hoffentlich erleichtern wird.<br />
Welche interessanten Projekte gibt es im Studiengang?<br />
Es gibt eine Menge toller Projekte bei uns. Beispielsweise<br />
das Asylprojekt, welches unter anderem Hausaufgabenbetreuung<br />
für Kinder aus Flüchtlingsfamilien anbietet, die<br />
Kinderstadt Elberado, in der Kinder leben wie ein Erwachsener<br />
und das Projekt Schulsozialarbeit, bei dem wir kreative<br />
Angebote für Schulkinder entwickeln. In Letzteres bin<br />
ich involviert.<br />
Wo verbringst Du Deine Zeit, wenn Du nicht in der<br />
<strong>Hochschule</strong> bist?<br />
Ich verbringe so viel Zeit wie möglich im Opernhaus, meinen<br />
momentanen Lieblingsplatz. Dort komme ich meiner<br />
großen Leidenschaft, dem Schauspiel, nach. Ich bin Mitglied<br />
in der Theaterkiste am Alten Theater, welche sich im<br />
Übrigen immer über neue Gesichter freut, und zudem in<br />
der Inszenierung Macbeth am Opernhaus zu sehen. Eine<br />
willkommene Abwechslung neben dem Hochschulbetrieb.<br />
Wie stellst Du Dir Deine Zukunft nach dem Studium vor?<br />
Zur Zeit denke ich über ein anschließendes Masterstudium<br />
im Bereich Theaterpädagogik nach.<br />
Die Fragen stellte KATHARINA REMIORZ<br />
Das Ende des Semesters naht, die Hochschuldidaktischen<br />
Wochen kommen. Unter dem Motto „Zwischen den Semestern:<br />
Lehre planen, Neues ausprobieren“ bietet das Zentrum<br />
für Hochschuldidaktik und angewandte Hochschulforschung<br />
wieder eine Reihe von Workshops für Lehrende der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> an.<br />
Vom 18. bis 31. März 2014 stehen in zehn je eintägigen Angeboten<br />
zum Beispiel Blended-Learning-Szenarien mit Moodle, kompetenzorientiertes<br />
Prüfen und Lehr- und Beratungskompetenzen<br />
im internationalisierten Hochschulkontext auf dem Programm.<br />
Aber auch die hochschuldidaktischen Grundlagen und lernaktivierende<br />
Methoden kommen nicht zu kurz. Ein zeitlicher Ausreißer<br />
nach vorn ist der Workshop zur Arbeit mit ePortfolios, der<br />
bereits am 25. Februar von 10 bis 17 Uhr stattfindet: Sind ePortfolios<br />
nur neumodischer Schnickschnack oder (wie) können sie<br />
die Kompetenzentwicklung von Studierenden fördern?<br />
Ein didaktischer Einführungskurs speziell für Neuberufene und<br />
neue Vertretungsprofessoren und Vertretungsprofessorinnen<br />
schließt am 31. März die hochschuldidaktische Weiterbildung<br />
in diesem Wintersemester ab. Die genauen Termine und weitere<br />
Informationen zu den Workshops finden Sie im Programmheft<br />
des ZHH und unter: www.hs-magdeburg.de/zhh.<br />
ZHH<br />
Musizierende<br />
Studierende<br />
Der <strong>Stendal</strong>er Domchor fehlte<br />
in der Oktoberausgabe 2013 als<br />
über die musikalischen Angebote<br />
berichtet wurde.<br />
Empfehlung:<br />
Einfach zu den Proben gehen!<br />
Ansprechpartner:<br />
Johannes Schymalla<br />
E-Mail: schymalla@kirchenkreis-stendal.de<br />
Web: www.domkantorei-stendal.de<br />
Probe: dienstags um 19.30 Uhr<br />
Ort: Cordatussaal des Domstiftes<br />
10
Februar 2014<br />
Ein unerwartet sportliches Angebot<br />
Sportkurs im Selbsttest: Sich verteidigen<br />
können, wenn es ernst wird<br />
Das Gefühl, vermeintlich Unnützes zu<br />
lernen, ist Studierenden bekannt. Es<br />
trotzdem und leidenschaftlich zu tun,<br />
fällt schwer. Ich habe das Gegenteil<br />
erlebt und mit Begeisterung trainiert,<br />
was ich weder in naher noch in ferner<br />
Zukunft wirklich gebrauchen will –<br />
beim Probetraining im Selbstverteidigungskurs.<br />
Auf meine Anfrage, sein Sportangebot<br />
in treffpunkt campus vorzustellen, reagierte<br />
Kursleiter Veit Albrecht knapp:<br />
Der Artikel ginge klar, ich solle Jogginghose,<br />
Sportschuhe und genug Wasser<br />
mitbringen. Das Okay zum Artikel<br />
stimmte mich erst mal zufrieden, den<br />
Zweck der Utensilien verriet es aber<br />
nicht. Im Nachhinein tat ich gut daran,<br />
an alles zu denken. Ich sollte es beim<br />
Klettern, Sprinten und Schwitzen brauchen.<br />
Denn der Kurs gleicht eher einem<br />
sportlichen Survivaltraining als gewaltfreier<br />
Kommunikation im Stuhlkreis.<br />
Das begriff ich schnell.<br />
Schon beim Aufwärmen ging es zur Sache:<br />
Paare bilden, auf die Oberschenkel<br />
des Gegenüber und schließlich um ihn<br />
herum klettern. Skurriler noch war diese<br />
Übung: kopfüber auf den Händen durch<br />
den Raum tapsen und alle paar Meter Liegestütze<br />
stemmen. Auf diese Weise stieg –<br />
oder besser fiel – allen das Blut in den Kopf<br />
und auch dem letzten der insgesamt 30<br />
Teilnehmer wurde warm. Ich hatte Selbstverteidigung<br />
noch nie gemacht und es<br />
überraschte mich, körperlich so gefordert<br />
zu werden. Gleichzeitig gefiel mir, dass die<br />
Fitness nicht vergessen wird und Veit Albrecht<br />
eine ganze Reihe solcher Warm-ups<br />
im Repertoire hat. Die gebrauchte er auch<br />
zwischendurch und hielt uns so bei Laune<br />
und auf Temperatur.<br />
Danach kurz verschnaufen und was trinken,<br />
bevor es ans Eingemachte ging. Für<br />
heute standen „Cover Guard“ und „Legstamp“<br />
auf dem Übungsplan. Das aber<br />
verschwieg Kursleiter Veit Albrecht, der<br />
nicht am Ende, sondern – logisch – vorn<br />
anfangen wollte. Auch generell schien<br />
der 30-jährige Master-Student ziemlich<br />
gut Bescheid zu wissen. Einleitend fragte<br />
er uns nach dem wichtigsten Körperteil<br />
bei der Selbstverteidigung. Der Kopf,<br />
dachte ich spontan – schließlich steuert<br />
der alles unter ihm. Falsch. Veit Albrecht<br />
zeigte auf seine Beine. Darum übten wir<br />
zuerst den festen Stand, wenn jemand<br />
schubst. Dann den festen Stand mit seitlichem<br />
Wegducken, im Fachjargon „Co-<br />
ver Guard“ genannt. Und schließlich mit<br />
Wegducken und Abwehr. Die Abwehrmethode<br />
richtig auszuführen erfordert<br />
Geschick – sowohl beim Ausführen, als<br />
auch beim nachträglichen Beschreiben.<br />
Vereinfacht ging es so: Nach dem Wegducken<br />
gegen Schienbein und Füße des<br />
Angreifenden treten – „Legstamp“ – ein<br />
Trick dabei bringt selbigen zu Fall. Wer<br />
den ebenfalls bildlich umschrieben<br />
möchte, besuche bitte ein Probetraining:<br />
Donnerstag, 19 Uhr, in der Sporthalle 2,<br />
Zschokkestraße.<br />
Schritt für Schritt verinnerlichte ich die<br />
komplexe Wegduck-Abwehr-Übung. Das<br />
war anspruchsvoll, meine Bewegungen<br />
glichen dem Robo-Dance aus den 1980er<br />
Jahren. Später klappte es dynamischer.<br />
Das verdankte ich der Zeit zum Wiederholen<br />
und der Geduld meiner Übungspartnerin<br />
Ellen. Sie hatte es nicht immer<br />
leicht mit mir – und das buchstäblich –<br />
dafür aber eine Menge Spaß. Der darf in<br />
den 90 Minuten nicht zu kurz kommen,<br />
weiß Veit Albrecht: „Ich mache hier keinen<br />
Wettkampfsport, sondern wir üben<br />
Verteidigungsverhalten verschiedener<br />
Sportarten. So kannst du dich im Ernstfall<br />
schützen und erstarrst nicht wegen<br />
des Stresses.“<br />
Fotos: Matthias Piekacz<br />
Kursteilnehmerin Ellen simuliert einen Angriff, den ich im Cover Guard abwehre.<br />
Der Besuch des Hochschulsportkurses<br />
Selbstverteidigung war die Zeit, die zwei<br />
bis drei blauen Flecken, die vielen Liegestütze<br />
und den Schweiß wert. Was gelernt<br />
habe ich obendrein. Eine Einladung,<br />
mich probehalber anzugreifen, soll das<br />
aber nicht sein.<br />
NICO PFEIL<br />
11
treffpunkt campus<br />
Foto: Bastian Ehl<br />
Sehen, verstehen, umsetzen<br />
Spezial: Gebärdensprachdolmetschen<br />
Wer das erste Mal in seinem Leben<br />
Gehörlose kommunizieren sieht, ist<br />
sofort interessiert und neugierig. „Es<br />
ist eine Traumsprache“, sagt Studentin<br />
Annika Bußmann und erntet dafür<br />
Zustimmung von ihren beiden Kommilitoninnen<br />
Sabrina Zelder und Nina<br />
Mühl.<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
als Vorreiter<br />
Laut Deutschem Gehörlosen-Bund e.V.<br />
leben in Deutschland ca. 80.000 Gehörlose.<br />
Zeitgleich werden jährlich nicht mal<br />
100 Gebärdensprachdolmetscher ausgebildet.<br />
Denn bundesweit gibt es nur vier<br />
<strong>Hochschule</strong>n und Universitäten, die den<br />
Studiengang Gebärdensprachdolmetschen<br />
anbieten. Einer der Vorreiter in der<br />
Akademisierung der Ausbildung war die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Sie richtete<br />
den Vollzeitzeitstudiengang Gebärdensprachdolmetschen<br />
am Fachbereich<br />
Sozial- und Gesundheitswesen bereits<br />
1997 ein. Das geschah noch vor Anerkennung<br />
der Gebärdensprache durch das Behindertengleichstellungsgesetz<br />
im Jahre<br />
2002. Koordiniert wird der Studiengang<br />
seit Beginn von gehörlosen und hörenden<br />
Mitarbeitern, die heute ein sechsköpfiges<br />
Team bilden. treffpunkt campus hat sich<br />
mit einigen Dozenten und Studiereden in<br />
Verbindung gesetzt und einen Blick hinter<br />
die Kulissen geworfen.<br />
Mut zur Kommunikation<br />
Über den Alltag von gehörlosen Mitarbeitern<br />
an der <strong>Hochschule</strong> war treffpunkt<br />
campus mit Thomas Finkbeiner im Gespräch<br />
(Foto oben). Er ist taub und seit Oktober<br />
Lehrkraft für besondere Aufgaben im<br />
Studiengang Gebärdensprachdolmetschen.<br />
In der Arbeit an der <strong>Hochschule</strong> genieße er<br />
die „Kommunikation auf Augenhöhe“ und<br />
merkt, dass es nichts gibt, was in Lautsprache<br />
aber nicht in Gebärdensprache ausgedrückt<br />
werden kann. An anderer Stelle<br />
allerdings gäbe es Unterschiede, sagt der<br />
Gebärdensprachler: „<strong>Zum</strong> Beispiel werde<br />
ich morgens von einem Vibrationswecker<br />
geweckt. Außerdem sind für mich schriftliche<br />
Medien wichtiger als etwa Fernsehen,<br />
in dem deutsche Sender nur wenige Programme<br />
untertiteln. Um auf dem Laufenden<br />
zu bleiben, lese ich Nachrichten häufig<br />
mittels Smartphone. In manchen Arbeiten,<br />
wie Studentenberatungen oder Auswertungsgesprächen,<br />
unterstützt mich ein<br />
Dolmetscher.“ Diese werden vom Integrationsamt<br />
und zum Teil von der <strong>Hochschule</strong><br />
finanziert. In der Kommunikation zwischen<br />
hörenden und tauben Menschen sieht Thomas<br />
Finkbeiner nur wenig Probleme: „Es ist<br />
erst einmal wichtig, dass wir voreinander<br />
nicht gehemmt oder unsicher sind. Darüber<br />
hinaus gibt es ein paar einfache Regeln:<br />
langsam und deutlich sprechen, Mut<br />
haben, Mimik und Gestik einzusetzen und<br />
sich dabei nicht lächerlich vorkommen. Zur<br />
Not kann man immer auch zu Papier und<br />
Stift greifen. Ich freue mich über jeden Kontaktversuch.“<br />
12
Februar 2014<br />
Deutsche Gebärdensprache (DGS)<br />
und Deutsche Lautsprache<br />
Was das Besondere an der Deutschen Gebärdensprache<br />
ist, schildert Jens Heßmann<br />
für treffpunkt campus. Er ist seit 1998 Professor<br />
für Gebärdensprachdolmetschen<br />
am Standort <strong>Magdeburg</strong> ist. „Für Kinder<br />
gehörloser Eltern ist die Gebärdensprache<br />
die Muttersprache. Es ist die Sprache der<br />
Eltern, mit der das Kind aufwächst“, erklärt<br />
er. Als eigenständige Sprache verfügt die<br />
Deutsche Gebärdensprache über eine vollständige<br />
Grammatik und auch über Dialekte,<br />
die genauso wie in der Deutschen<br />
Lautsprache in verschiedenen Ballungsräumen<br />
entstanden sind. Es gibt jedoch<br />
keine Tempusflexionsformen bei Verben,<br />
also beugende Zeitformen. Stattdessen<br />
wird mit Gebärden für die Begriffe heute,<br />
gestern, morgen usw. gearbeitet. „Eine<br />
weitere wichtige Eigenschaft besteht in<br />
einer ausgeprägten Simultanität, die insbesondere<br />
durch das Zusammenspiel mit<br />
Händen und Armen, sowie Aktionen des<br />
Oberkörpers, Kopfes und Gesichts ermöglicht<br />
wird“, sagt Jens Heßmann.<br />
Gehörlos oder taub?<br />
Immer wieder hört man Diskussionen<br />
über die richtigen Ausdrücke gegenüber<br />
gehörlosen Menschen. „Taubstumm“ sei<br />
dabei ein ungeeigneter Begriff, weil Gehörlose<br />
im doppelten Sinne nicht stumm sind:<br />
„Sie lernen, wenn auch häufig unvollkommen<br />
oder auffällig, zu sprechen, und sie<br />
haben ihre eigene Sprache, die Gebärdensprache“,<br />
erklärt Jens Heßmann. Seit etwa<br />
den 1920er Jahren hat sich der Begriff „gehörlos“<br />
verbreitet, der bis heute allgemein<br />
üblich ist. „Allerdings nehmen jüngere<br />
Gehörlose und Gebärdensprachaktivisten<br />
inzwischen vermehrt Anstoß an dem defizitären<br />
Anklang des Wortes ‚gehörlos‘ und<br />
geben dem Wort ‚taub‘, in Anlehnung an<br />
das international verbreitete Wort ‚deaf‘,<br />
den Vorzug“, führt der Professor aus.<br />
Die Schwierigkeiten des<br />
Dolmetschens<br />
Eine Kollegin von Jens Heßmann ist Prof.<br />
Dr. Regina Leven. Sie selbst hört, ihre Eltern<br />
aber sind gehörlos und somit kennt und<br />
lebt sie die Kultur von Gebärdensprachlern.<br />
Ihr sei es ein persönliches Anliegen<br />
gewesen, sich wissenschaftlich mit der Gebärdensprache<br />
zu beschäftigen, meint sie<br />
im Interview mit treffpunkt campus. Regina<br />
Leven lehrt unter anderem das „Voicen“,<br />
den Transfer der Gebärde in die Deutsche<br />
Lautsprache und bereitet Studierende auf<br />
die Schwierigkeiten des Dolmetschens<br />
vor. Die lägen beispielsweise darin, mit<br />
bestimmten Gesichtsaktivitäten wie Hebung<br />
und Senkung der Augenbrauen Fragen<br />
von Aussagen zu unterscheiden oder<br />
Bedingungssätze zu markieren. Des Weiteren<br />
ließen sich lange und verschachtelte<br />
Sätze besonders schwierig übersetzen, genauso<br />
Redewendungen, wie „Vom Regen<br />
in die Traufe“, sagt Regina Leven. Trotz aller<br />
Schwierigkeiten sei Gebärdensprachdolmetschen<br />
eine Dienstleitung für Hörende<br />
und Gehörlose: Es ginge also nicht darum,<br />
das Ausgedrückte zu interpretieren, sondern<br />
zu dolmetschen, was gesagt wurde.<br />
In ihren Veranstaltungen üben Studierende<br />
auch die Technik des Simultandolmetschens.<br />
„Das ist anspruchsvoll und nicht<br />
allen gelingt das gleichzeitige Hören und<br />
Gebärden gleich gut. Darum erreichen in<br />
jedem Jahr einige Studienanfänger nicht<br />
das Ziel des Studiengangs. Für jene ist es<br />
schade, nicht in das Berufsfeld der literarischen<br />
Übersetzers wechseln zu können,<br />
weil die Gebärdensprache keine Schriftsprache<br />
besitzt“, sagt die Professorin.<br />
Von Muttersprachlern lernt man<br />
am schnellsten<br />
<strong>Zum</strong> Glück sind die Schwierigkeiten für<br />
die Studierenden nicht das Primäre. Jedes<br />
Wintersemester erhalten maximal 16 Studieninteressierte<br />
die Zusage für den Studiengang<br />
Gebärdensprachdolmetschen.<br />
Unter den Studierenden im dritten Semester<br />
befinden sich derzeit Annika Bußmann,<br />
Sabrina Zelder und Nina Mühl. Sie<br />
schätzen vor allem die praxisorientierte<br />
Ausbildung. In den ersten Semestern wird<br />
zunächst die Gebärdensprache und deren<br />
Soziologie und Kultur vermittelt. „Am Anfang<br />
gibt es viele Übungen im Satzaufbau,<br />
in der Grammatik oder in der Raumbeschreibung“,<br />
berichtet Nina. „Die Kurse finden<br />
in kleinen Gruppen statt. Wir halten<br />
immer Blickkontakt und haben die Möglichkeit,<br />
von Muttersprachlern wie Herrn<br />
Neuhäusel oder Frau Fischer zu lernen“,<br />
ergänzt Annika. In höheren Semestern besuchen<br />
die Studierenden unter anderem<br />
Seminare anderer Studiengänge, um dort<br />
für Übungszwecke zu dolmetschen. Das<br />
Ganze wird von einer Kamera aufgezeichnet<br />
und anschließend analysiert. Studieninteressente<br />
sollten neben Grundkenntnissen<br />
in der Gebärdensprache eine gute<br />
Auffassungsgabe, Mut zur Körpersprache<br />
und Geduld mitbringen. „Oftmals haben<br />
Anfänger Probleme mit der Handrichtung.<br />
Wichtig ist, zu wiederholen und zu korrigieren.<br />
Man muss sehen, verstehen und<br />
umsetzen“, fasst Sabrina zusammen.<br />
KATHARINA REMIORZ, NICO PFEIL<br />
Gebärden sind von Region zu<br />
Region unterschiedlich<br />
Annika, Justin und Sabrina zeigen<br />
drei verschiedene Gebärden für das<br />
Wort „Wasser“.<br />
Fotos: Matthias Piekacz<br />
„Wasser“, Region Berlin<br />
„Wasser“, Norddeutschland<br />
„Wasser“, Bayern<br />
13
treffpunkt campus<br />
Foto: Vorlautfilm<br />
absolventen<br />
interview<br />
Stefanie Sens hat Gebärdensprachdolmetschen studiert<br />
„Ich bin am Leben meiner Kunden<br />
ganz nah dran.“<br />
Im Jahr 2008 beendete Stefanie Sens ihr<br />
Studium des Gebärdensprachdolmetschens.<br />
Direkt danach machte sie sich hier<br />
in Sachsen-Anhalt selbständig und begleitet<br />
seitdem gehörlose Menschen als<br />
Dolmetscherin durch den Alltag.<br />
Warum haben Sie sich für den Studiengang<br />
Gebärdensprachdolmetschen<br />
entschieden?<br />
Ich bin beim Tag der offenen Tür auf diese<br />
Studienrichtung aufmerksam geworden.<br />
Mich haben die Sprache und Art der Kommunikation<br />
sehr fasziniert und ich fand die<br />
berufliche Perspektive sehr spannend.<br />
Wie lang hat es gedauert, bis Sie die<br />
Gebärdensprache beherrschten?<br />
Es ist möglich diesen Studiengang mit unterschiedlichen<br />
Grundlagen anzufangen.<br />
Es gab in meinem Semester Kommilitonen,<br />
die keine Gebärdensprachkenntnisse<br />
besaßen, wiederum aber auch welche, die<br />
bereits vor dem Studium Volkshochschulkurse<br />
besucht hatten. Ich habe vor Beginn<br />
des Studiums einen Volkshochschulkurs<br />
absolviert. Dort konnte ich bereits einige<br />
Basiskenntnisse erlangen. Man bekommt<br />
hier während des Studiums eine Art „Werkzeugkasten“,<br />
um die Grundlagen zu schaffen<br />
und alles, was darüber hinaus geht,<br />
14<br />
muss man in Eigenarbeit lernen und festigen.<br />
Das heißt, man muss Weiterbildungen<br />
besuchen und immer dran bleiben, denn<br />
auch die Gebärdensprache entwickelt sich<br />
im Laufe der Zeit immer weiter.<br />
Welche praktischen Erfahrungen<br />
konnten Sie während Ihres Studiums<br />
sammeln?<br />
Das Studium ist sehr praxisorientiert angelegt<br />
und beginnt mit einem Orientierungspraktikum.<br />
Ich war sechs Wochen in einer<br />
Beratungsstelle für Menschen mit Hörbehinderung<br />
tätig, einerseits in der Administration<br />
und andererseits in der Begegnungsstätte,<br />
wo Gehörlose zu verschiedenen<br />
Veranstaltungen zusammengekommen<br />
sind. Das vierte Semester besteht komplett<br />
aus einem Hospitationspraktikum. Dort<br />
haben wir Dolmetscher bei ihrer Arbeit begleitet<br />
und beim Zuschauen gelernt. Dieses<br />
Praktikum habe ich in Dublin verbracht<br />
und habe dort mit einer Kommilitonin zusammen<br />
Dolmetscher begleitet. Ich habe<br />
einen guten Einblick in die Vielfältigkeit<br />
des Berufs bekommen, besonders in die<br />
unterschiedlichen Stile der Dolmetscher<br />
und auch in die Sprache verschiedener Regionen.<br />
Im siebten Semester habe ich noch<br />
einmal ein Praktikum gemacht, in dem ich<br />
20 Wochen in verschiedenen deutschen<br />
Städten gearbeitet habe.<br />
Wie ging es für Sie direkt nach dem<br />
Studium weiter?<br />
Nach dem Studium habe ich mich 2008<br />
selbständig gemacht. Ich wollte unbedingt<br />
in Sachsen-Anhalt bleiben. Das war für<br />
mich schon ein kleines Abenteuer, weil ich<br />
nach dem Studium nicht genau wusste, wie<br />
das alles mit der Selbständigkeit funktioniert.<br />
Ich habe mich in dieser Zeit mit vielen<br />
Kollegen ausgetauscht, die mir mit Rat<br />
und Tat zur Seite standen.<br />
Warum sind Sie nach dem Studium<br />
hier in der Region geblieben?<br />
Ich bin aus zwei Gründen hier geblieben.<br />
Erstens war ich zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort. Das heißt einfach, dass ich den<br />
Bedarf an Gebärdensprachdolmetschern<br />
in Sachsen-Anhalt erkannt habe. Zu dieser<br />
Zeit gab es hier nicht viele Gebärdensprachdolmetscher<br />
mit Abschluss. Und zweitens<br />
bin ich der Liebe wegen geblieben.<br />
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?<br />
Ich bekomme Anfragen von gehörlosen<br />
Kunden, zum Beispiel per sms, in denen sie<br />
mich bitten, sie zu Terminen zu begleiten,<br />
um dort zu dolmetschen. Das können ganz<br />
unterschiedliche Termine sein. Von der Behörde<br />
bis zum Arzt ist alles dabei. Wenn ich<br />
einmal keine Zeit habe, vermittle ich die<br />
Menschen an andere Kollegen weiter. Dann<br />
gibt es eine Vermittlungsstelle, bei der ich<br />
als Dolmetscherin gelistet bin, die mich bei<br />
Bedarf auch anrufen können. Meine Wochen<br />
und dementsprechend auch meine<br />
Arbeitszeit gestalten sich also immer unterschiedlich.<br />
Welche Dienstleistungen bieten Sie<br />
Ihren Kunden genau an?<br />
Ich begleite meine Kunden als Dolmetscherin<br />
zu ganz verschiedenen Terminen oder<br />
Anlässen. Das sind Arzttermine, Termine<br />
bei Ämtern oder Behörden, aber auch Hochzeiten<br />
und Vorlesungen. Darüber hinaus<br />
koordiniere ich auch Aufträge, indem ich<br />
beispielsweise einen Co-Dolmetscher engagiere,<br />
falls die Termine über mehrere Stunden<br />
oder auch Tage gehen. Dort wechseln<br />
wir uns dann beim Dolmetschen ab, um<br />
eine perfekte Begleitung zu gewährleisten.<br />
Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?<br />
Das Besondere an meinem Beruf ist, dass<br />
ich immer mit ganz unterschiedlichen<br />
Menschen zu tun habe, und auch Teil ihres<br />
Lebens bin. Durch die Begleitung der<br />
Menschen in bestimmten Situationen ihrer<br />
Alltagswelt bin ich natürlich auch ganz nah<br />
am Leben meiner Kunden dran. Das kann<br />
durchaus auch schwierig für mich sein,<br />
wenn ich jemanden zum Beispiel zum Arzt<br />
begleite, und derjenige bekommt eine negative<br />
Diagnose.<br />
Was würden Sie Studierenden Ihrer<br />
Fachrichtung während und nach<br />
dem Studium raten?<br />
Wichtig ist für mich an erster Stelle das<br />
Sammeln praktischer Erfahrungen. Sie<br />
sollten auch Angebote von außerhalb nutzen,<br />
wie zum Beispiel Vorträge oder den<br />
wöchentlichen Stammtisch, bei dem sich<br />
gehörlose und hörende Menschen in einer<br />
Bar treffen und austauschen.<br />
Das Interview führte Nancy Wöhler
Februar 2014<br />
Menschen an der <strong>Hochschule</strong>: Carlos Melches<br />
Fachübersetzen ist mehr, als zwei<br />
Sprachen zu beherrschen<br />
Prof. Dr. Carlos Melches ist gebürtiger Spanier und begann seine Tätigkeit an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> 1996. Zwei<br />
Jahre später wurde er zum Professor am Fachbereich Kommunikation und Medien berufen und lehrt seitdem „Grundlagen<br />
des Interkulturellen Handels“. Mit treffpunkt campus sprach er unter anderem über deutsch-spanische Unterschiede.<br />
Foto: Katharina Remiorz<br />
Herr Prof. Melches, Sie sind Experte<br />
für den Austausch von Spaniern und<br />
Deutschen. Warum reicht es dafür<br />
nicht, beide Sprachen sprechen zu<br />
können?<br />
Das wäre in der Tat ein bisschen wenig,<br />
um professionell zu übersetzen. Menschen<br />
verschiedener Länder unterscheiden<br />
sich ja nicht nur durch ihre Sprache,<br />
sondern auch in ihren Gesten , ihrer Mentalität<br />
und ihrem Weltbild. Fachübersetzer<br />
und Dolmetscher müssen das Wissen<br />
darüber in ihre Arbeit einfließen lassen.<br />
Und wie ebnen Sie den Studierenden<br />
dafür den Weg?<br />
In der theoretischen Auseinandersetzung<br />
mit dem Übersetzen. Unsere Studierenden<br />
sollen Texte nicht Wort für Wort<br />
transferieren, wie es teilweise Literaturübersetzer<br />
tun. Fachübersetzen heißt<br />
hingegen, Material so zu übersetzen, dass<br />
Menschen es einfach gebrauchen können;<br />
es wird sozusagen für das aktuelle<br />
Verständnis der Bevölkerungsgruppe<br />
aufgearbeitet. Dafür müssen sich die Studierenden<br />
mit den Unterschieden zwischen<br />
Menschen beschäftigen und interkulturell<br />
kompetent sein. Darüber hinaus<br />
verlangt die Tätigkeit des Fachübersetzers<br />
oder -dolmetschers auch mediale Fertigkeiten,<br />
beispielsweise wenn ein Bündel<br />
spanisches Material für einen deutschen<br />
Flyer oder eine Homepage aufbereitet<br />
werden soll.<br />
Sind die Menschen denn so unterschiedlich?<br />
Worin unterscheiden<br />
sich Deutsche und Spanier?<br />
Die Deutschen sind sehr tiefgründig und<br />
ernst, wenn es um Herausforderungen<br />
geht. Sie suchen ihre Probleme schon<br />
fast. Die Spanier sind etwas leichtlebiger<br />
und nicht so genau bei Problemen – haben<br />
aber auch weniger. Dennoch sind die<br />
internationalen Beziehungen gut und<br />
beide Länder hätten gern ein bisschen<br />
vom anderen.<br />
Und dafür sind Sie nach Deutschland<br />
und schließlich an die <strong>Hochschule</strong><br />
gekommen?<br />
Nein, dass hatte mit meinem Studium zu<br />
tun. Als Philosophie-Student war es üblich,<br />
sich vor Ort mit deutscher Philosophie<br />
auseinander zu setzen. In Köln habe<br />
ich 1982 mein Studium abgeschlossen,<br />
dann promoviert und anschließend unter<br />
anderem in Luxemburg als Sprachlehrer<br />
für EU-Abgeordnete gearbeitet.<br />
Darüber hinaus habe ich über meine Familie<br />
väterlicherseits Beziehungen nach<br />
Deutschland. Zur <strong>Hochschule</strong> bin ich<br />
wegen einer ausgeschriebenen Professur<br />
gekommen.<br />
Und wie gefällt ihnen die Tätigkeit<br />
hier?<br />
Sehr. <strong>Zum</strong> Beispiel kann ich mich mit<br />
meiner Heimat beschäftigen und auch<br />
philosophische Fragen diskutieren. Auf<br />
der praktischen Seite habe ich mittlerweile<br />
viel Erfahrung im Lehren, bin älter<br />
geworden und das prägt die Beziehung<br />
zu den Studierenden positiv. Gleichzeitig<br />
wird einem das Altern im Lehrberuf<br />
leichter gemacht als anderswo. Man<br />
muss allerdings aufpassen: Die <strong>Hochschule</strong><br />
ist eine kleine Welt, in deren Bürokratie<br />
man sich gern verliert. Darum<br />
engagiere ich mich auch außerhalb. Im<br />
Verein „Sprache und Medien <strong>Magdeburg</strong>“<br />
– kurz SUMMA e. V. – beispielsweise,<br />
in dem Austauschschüler betreut<br />
werden aber auch immer Platz ist für<br />
studentische Projekte. Daneben forsche<br />
ich am Deutsch-Arabischen-Dialog,<br />
der sich aus dem Arabischen Frühling<br />
entwickelte. Hier begleite ich den Austausch<br />
öffentlicher Akteure aus Arabien<br />
und Deutschland, die zukünftig zusammenarbeiten<br />
wollen.<br />
Das Interview führte NICO PFEIL<br />
Erhöhung des Semesterbeitrags<br />
Studierende zahlen 20 Prozent mehr als 2013<br />
Der Semesterbeitrag wird zum Sommersemester 2014 angehoben.<br />
Während die <strong>Magdeburg</strong>er Verkehrsbetriebe den Semesterticketpreis<br />
von 27 auf 31,28 Euro erhöht haben, steht beim Studentenwerksbeitrag<br />
in <strong>Magdeburg</strong> ein Zuschlag von 10 Euro an.<br />
Dies sei erforderlich, da die Landesregierung ihren Zuschuss auf<br />
900.000 Euro halbiert hat und damit nur noch rund 7 Prozent<br />
der Gesamtfinanzierung trägt. Die Mensapreise und die Wohnheimmieten<br />
würden jedoch stabil bleiben, so das Studentenwerk.<br />
Für den Standort <strong>Stendal</strong> beläuft sich der Semesterbeitrag<br />
nun auf 51 Euro, <strong>Magdeburg</strong>er Studierende zahlen 91,28 Euro.<br />
Innerhalb eines Jahres ist der Beitrag in <strong>Magdeburg</strong> damit um<br />
20 Prozent gestiegen. PM<br />
15
treffpunkt campus<br />
(M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik<br />
Zwischen komplizierten Konstanten<br />
und verworfenen Zeichnungen<br />
Seit 2006 wird an der <strong>Hochschule</strong> der Studiengang Mechatronische Systemtechnik angeboten, eine Verknüpfung aus Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau und Industriedesign. Dieser Studiengang verbindet alle Bereiche und lässt dadurch Synergieeffekte<br />
sichtbar werden. Der Regelstudienplan erstreckt sich von Betriebswirtschaftslehre über Technische Physik und Robotik bis hin<br />
zum Produktdesign. Einen Tag lang schlüpfe ich in die Rolle der Studierenden und besuchte die Vorlesungen des Studiengangs.<br />
Foto: Katharina Remiorz<br />
Als erstes steht Technische Mechanik bei<br />
Professor Michael Markworth auf dem<br />
Lehrplan. Knapp 100 Studierende sitzen<br />
mit mir im Hörsaal. Davon studieren etwa<br />
20 Mechatronische Systemtechnik im ersten<br />
Semester. Die restlichen Studierenden<br />
stammen aus dem ersten Semester Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
Professor Markworth<br />
zeichnet eine Skizze an die Tafel.<br />
Aufgabe ist es, die Kräftewirkung bei der<br />
Belastung einer Türklinke zu berechnen.<br />
„Wichtig für diesen Studiengang ist das Zusammenspiel<br />
zwischen Mechanik, Elektrik,<br />
Elektronik und Informatik“, so Markworth<br />
und weiter: „Studieninteressierte sollten<br />
gute Kenntnisse in Physik und Mathe sowie<br />
technisches Interesse mitbringen.“<br />
Auf den Ausklapptischen der Studierenden<br />
liegen Bleistift, verschiedene Farbstifte<br />
und Taschenrechner. „Mby3 (Z3=a) = F1a<br />
+ F2b“, rechnet ein Student laut vor. Prof.<br />
Markworth arbeitet mit den Studierenden<br />
zusammen und bleibt geduldig, wenn Jemand<br />
nicht gleich auf die richtige Antwort<br />
kommt. „Alle verstanden?“, hört man ihn<br />
alle paar Minuten nachfragen.<br />
Im Bericht des Wissenschaftsrats 2013<br />
heißt es: „Die Kombination der klassischen<br />
Ingenieurdisziplinen Elektrotechnik und<br />
Maschinenbau mit der gestalterischen<br />
Disziplin Design kann bundesweit eine<br />
Solitärstellung beanspruchen.“ Dem kann<br />
Prof. Yongjian Ding, Direktor des Instituts<br />
für Elektrotechnik, nur zustimmen: „Der<br />
Studiengang ist eine Perle des Fachbereichs.<br />
Er ist eine gesunde Mischung von<br />
allem und fördert die Kommunikation<br />
zwischen den drei Instituten.“ Besonders<br />
geeignet ist der Studiengang für Leute,<br />
die ganzheitlich in allen Facetten denken.<br />
40 Prozent Elektrotechnik, 40 Prozent Maschinenbau,<br />
20 Prozent Industriedesign.<br />
Von der Idee über die Funktionalität bis<br />
hin zur Verarbeitung.<br />
Es geht weiter im Designlabor. Analytisches<br />
Zeichnen bei Martina Stark steht<br />
auf dem Programm. Hier sind die angehenden<br />
Mechatronischen Systemtechniker<br />
unter sich. „Wir trainieren die räumliche<br />
Vorstellungskraft. Ziel ist, eine Idee<br />
anhand einer Skizze räumlich zu visua-<br />
lisieren, um damit dem Kunden ein besseres<br />
Verständnis über die Produktform<br />
zu vermitteln,“ erklärt sie mir. Martina<br />
Stark beginnt ein einfaches Fischerboot<br />
an die Tafel zu zeichnen. Wir tun es ihr<br />
nach. Erst der Horizont, daraus ein Dreieck,<br />
Fluchtlinien, Diagonalen für die perspektivische<br />
Mitte… und schon ist die<br />
Fläche des Bootes fertig. Oder eben auch<br />
nicht. Ich beginne von vorn. Vom Punkt<br />
zur Flucht und wieder zum Punkt. Immer<br />
wieder vergleiche ich das Tafelbild und<br />
meine Skizze. Unmöglich. Nach meinem<br />
vierten Versuch, lasse ich den Bleistift<br />
fallen. Würde man auch nur eines meiner<br />
gezeichneten Boote bauen, es würde<br />
vermutlich schräg in den Wellen liegen,<br />
wenn nicht sogar untergehen.<br />
Nach einer kurzen Pause steht nun noch<br />
Technische Physik mit Christian Wartini<br />
auf dem Plan. Mittwochs finden immer<br />
mathematisch-physikalische Übungen<br />
statt. Eine Woche zuvor hat Professor<br />
Wartini mehrere Aufgaben auf dem Server<br />
abgelegt, die die Studierenden zu<br />
Hause lösen sollten. Die Antworten werden<br />
heute besprochen. „Durch Gruppenund<br />
Projektarbeiten vermitteln wir den<br />
Studierenden interdisziplinäre Denkund<br />
Handlungsweisen. Nehmen wir als<br />
Beispiel einen elektrischen Fensterheber<br />
im PKW. Hier arbeiten ein mechanisches<br />
Getriebe und ein Elektromotor in Verbindung<br />
mit Sensorik und Steuerung zusammen.<br />
Die Bedienungselemente müssen<br />
zweckmäßig sein und sollen dabei auch<br />
noch ansprechend aussehen.“<br />
Studierende skiziieren ein Fischerboot mit Perspektive.<br />
Die Industrie zeigt, dass solche Absolventen<br />
benötigt werden. Einsatzfelder können<br />
zum Beispiel die Produktentwicklung<br />
und Fertigung mit interdisziplinären Anspruch<br />
sein, wie bei der Medizintechnik.<br />
Denkbar ist auch der Betrieb komplexer<br />
Anlagen, zum Beispiel bei Kraftwerken.<br />
Professor Ding verscihert: „Die Grenzen<br />
verschwinden und Bereiche werden verzahnt.<br />
Daher bietet dieser Studiengang<br />
gute Berufsperspektiven“.<br />
Katharina Remiorz<br />
16
Februar 2014<br />
1. Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten<br />
Suche nach dem inneren Schweinehund<br />
Fotos: Katharina Remiorz<br />
Schluss mit „Hammerprinzip“ und „What<br />
the hell-Effekt“. Mit der 1. Langen Nacht<br />
der aufgeschobenen Hausarbeiten griff<br />
die Bibliothek der <strong>Hochschule</strong> in <strong>Magdeburg</strong><br />
ein bekanntes Problem im Studienalltag<br />
auf – die „Aufschieberitis“. An<br />
diesem Abend bekamen die Studierenden<br />
die Möglichkeit etwas über Zeitmanagement<br />
und Schreibstrategien zu lernen,<br />
um endlich aufgeschobene Arbeiten<br />
fertigzustellen.<br />
Nur noch schnell Facebook checken, den<br />
Abwasch erledigen oder doch noch 15 Minuten<br />
mit den Freunden im Park treffen.<br />
Diese und viele andere Dinge fallen Studierenden<br />
ein, wenn eigentlich die Hausarbeit<br />
geschrieben oder das Referat vorbereitet<br />
werden muss. Der „What the hell-Effekt“<br />
beschreibt genau diese Aneinanderreihung<br />
von Aufgaben, bevor man sich dem<br />
Wesentlichen, dem Wichtigen, wie zum<br />
Beispiel einer Hausarbeit widmet. Plötzlich<br />
sieht man sich mit Zeitknappheit und<br />
schlechtem Gewissen konfrontiert.<br />
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der<br />
Hochschulbibliothek haben die Wichtigkeit<br />
dieses Problems erkannt, und veranstalteten<br />
am 9. Januar 2014 die 1. Lange Nacht<br />
der aufgeschobenen Hausarbeiten. „Inspiriert<br />
hat uns eine ähnliche bundesweite Aktion“,<br />
erzählte Sibylle Wegener, Mitarbeiterin<br />
der Bibliothek am Standort <strong>Magdeburg</strong>.<br />
Von 18 bis 24 Uhr konnten interessierte<br />
Studierende an verschiedenen Vorträgen<br />
in den Räumen der Bibliothek teilnehmen.<br />
Das Programm beinhaltete Vorträge<br />
zu Zeitmanagement, Themenfindung für<br />
Abschlussarbeiten und Schreibstrategien.<br />
Darüber hinaus wurden im Anschluss an<br />
die Vorträge individuell abgestimmte Einzelcoachings<br />
angeboten.<br />
Das Ziel der Veranstaltung war, ein Angebot<br />
für Studierende zu schaffen und ihnen<br />
einen Motivationsschub zu verleihen. Weiterhin<br />
ist es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
wichtig, dass die Bibliothek als Ort<br />
wahrgenommen wird, an dem Studierende<br />
nicht nur Bücher ausleihen können.<br />
„Ich bin kein Zeitmanagement-Guru“, gab<br />
Stephanie Dawid, Trainerin für Zeitmanagement<br />
aus Berlin, zu. Das erstaunte zunächst<br />
alle 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen,<br />
denn schließlich hielt sie den Vortrag zum<br />
Thema Zeitmanagement. Auch sie hatte<br />
während der Schul- und Studienzeit so ihre<br />
Probleme mit dem Thema. „Aber man kann<br />
an sich und seinen Gewohnheiten arbeiten“,<br />
sagte Stephanie Dawid. Das Lernen im<br />
Studium unterscheidet sich grundlegend<br />
zu dem in der Schule. In der Schule geht es<br />
um Hören, Lesen, Notieren und Wiederholen.<br />
Im Studium dreht sich aber alles ums<br />
Verstehen, Hinterfragen und Anwenden.<br />
Hier gilt es seine Gewohnheiten zu durchbrechen<br />
und andere Lernstrategien anzuwenden.<br />
Das sogenannte „Hammerprinzip“,<br />
also das regelrechte Einhämmern von Wissen,<br />
bringt Studierende im Studienalltag<br />
nicht weiter. Stephanie Dawid betonte, dass<br />
es wichtig sei, sich Tagesziele zu setzen und<br />
sich klarzumachen, was das ganz persönliche<br />
„Mission Statement“ ist, also wofür man<br />
etwas macht. Diese Strategie soll einen zusätzlichen<br />
Motivationsschub geben.<br />
Diesen Motivationsschub erhoffte sich<br />
auch Erik Steiner an diesem Abend. Er ist<br />
Student im Bachelor-Studiengang Soziale<br />
Arbeit und steht kurz vor seiner Abschlussarbeit.<br />
„Aufgrund meiner Legasthenie habe<br />
ich Probleme mit dem Lesen und Schreiben,<br />
darum habe ich auch ein wenig Angst<br />
vor meiner Bachelorarbeit. Die Veranstaltung<br />
in der Bibliothek hat mich sofort angesprochen<br />
und ich erhoffe mir dadurch<br />
mehr Motivation und die richtigen Tipps,<br />
um die Arbeit bewältigen zu können.“<br />
Wertvolle Tipps zur Themenfindung für<br />
wissenschaftliches Arbeiten und Schreibstrategien<br />
erhielten die Studierenden an<br />
diesem Abend von Franziska Nauck. Sie ist<br />
Dozentin für wissenschaftliches Schreiben<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> und<br />
gibt Text- und Schreibcoaching-Seminare.<br />
„Schreiben ist für die meisten eine entscheidende<br />
Schlüsselkompetenz für beruflichen<br />
Erfolg. Aus diesem Grund vermittle ich in<br />
Seminaren und Einzelcoachings Techniken<br />
und Strategien, mit denen das Schreiben<br />
professioneller und effektiver wird und<br />
gleichzeitig leichter von der Hand geht.“<br />
„Für uns war es eine erfolgreiche Veranstaltung<br />
und wir freuen uns über die rege<br />
Teilnahme der Studierenden. Wir hoffen,<br />
dass wir an diesem Abend interessante<br />
Themen aufgegriffen und spannende Informationen<br />
vermittelt haben“, resümierte<br />
Sibylle Wegener.<br />
NANCY WÖHLER<br />
17
treffpunkt campus<br />
Foto: Katharina Remiorz<br />
campus<br />
geflüster<br />
JOHANNES LATZEL (23) aus Bernburg studiert<br />
im 5. Semester den dualen Bachelor-Studiengang<br />
Betriebswirtschaftslehre am Standort<br />
<strong>Stendal</strong>.<br />
Warum hast Du Dich für ein Studium an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> entschieden?<br />
Nach meiner Ausbildung zum Bürokaufmann wollte ich nicht<br />
nur arbeiten, sondern mich weiterqualifizieren. Ich wollte meinen<br />
Betrieb aber nur ungern verlassen, deshalb habe ich mich<br />
für einen dualen Studiengang entschieden, den ich am Standort<br />
<strong>Stendal</strong> gefunden habe. Das Studium gestaltet sich dort so, dass<br />
wir jeweils im Wechsel ein Vierteljahr studieren und ein Vierteljahr<br />
arbeiten. Insgesamt erstreckt sich das Studium auf 7 Semester.<br />
Das lässt sich sehr gut vereinbaren.<br />
Was gefällt Dir besonders an Deinem Studiengang?<br />
Besonders gut gefällt mir der riesige Praxisanteil. Dinge, die ich<br />
im Studium lerne, kann ich direkt anwenden. Im vergangenen<br />
Semester haben wir uns beispielsweise mit dem Thema Marketing<br />
beschäftigt. Für mein Unternehmen habe ich anschließend<br />
eine Marktanalyse erstellt. Außerdem kommen unsere Dozenten<br />
meist direkt aus der Praxis. Lobenswert ist auch die Arbeit<br />
unserer Betreuerin, Anke Koch. Sie organisiert jedes Semester<br />
Exkursionen in andere Unternehmen und kümmert sich um die<br />
Belange der Studierenden.<br />
Du bist seit diesem Semester Mentor und Tutor. Welche Aufgaben<br />
übernimmst Du?<br />
Als Mentor für den Fachbereich Wirtschaft betreue ich Erstsemester<br />
während ihrer ersten Monate an der <strong>Hochschule</strong> und<br />
versuche ihnen somit den Einstieg in das Studentenleben zu<br />
erleichtern. Im 3. Semester des Studiengangs habe ich ein Tutorium<br />
in Rechnungswesen angeboten. Es ist ganz interessant und<br />
eine gute Gelegenheit, sich in der Präsentation von Vorträgen<br />
zu üben.<br />
Wie stellst Du Dir Deine Zukunft nach Deinem Studium vor?<br />
Eigentlich ist geplant, dass ich weiterhin in meinem Unternehmen<br />
in Bernburg bleibe. Aber ich würde gerne noch meinen Master<br />
machen. Leider wird an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> in<br />
den Bereichen Consulting, Unternehmerisches oder Strategisches<br />
Management kein dualer Master-Studiengang angeboten.<br />
Die Fragen stellte KATHARINA REMIORZ<br />
Studentenvergleich in der MDCC-Arena<br />
Fußballspiel: <strong>Hochschule</strong> gegen Universität<br />
Foto: Lukas Schulze<br />
Was 2013 begann, wird in diesem Jahr fortgesetzt: Vor<br />
einem Punktspiel des 1. FC <strong>Magdeburg</strong> treffen zwei studentische<br />
Mannschaften in der MDCC-Arena aufeinander. Am<br />
11. Mai gegen 11.30 Uhr beginnt das Vorspiel.<br />
Ab 13.30 Uhr spielt dann der Regionalligist gegen den SV<br />
Babelsberg 03. Im vergangenen Jahr ging der studentische<br />
Vergleich übrigens 0:0 aus. Da gibt es noch Reserven. Genaue<br />
Informationen im nächsten Heft.<br />
doc<br />
18
treffpunkt campus<br />
Nachrichten<br />
Podium für den wissenschaftlichen Nachwuchs: NWK 15<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Am 24. April ist die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
Gastgeber der 15. Nachwuchswissenschaftlerkonferenz ostdeutscher<br />
Fachhochschulen (NWK 15). Die Schirmherrschaft hat der Minister<br />
für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt,<br />
Hartmut Möllring, übernommen. Insgesamt wurden 160 Beiträge<br />
eingereicht, die bis Ende Februar durch mehr als 60 Fachexperten<br />
begutachtet werden. Die ausgewählten Beiträge werden in einem<br />
Tagungsband dokumentiert, der zur Veranstaltung ausgegeben wird.<br />
Mehr Informationen: www.nwk-15.de<br />
doc<br />
Existenzgründung im Bereich Übersetzen und<br />
Dolmetschen<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Der diesjährige Kurs „Zerstörungsfreie Prüfung“ im Studiengang<br />
Elektrotechnik, der von Prof. Dr. Johann Hinken gehalten<br />
wird, war am 15. Januar 2014 zu Besuch bei Rolls-Royce in Dahlewitz<br />
bei Berlin. Rolls-Royce stellt Flugzeug- und Schiffsturbinen für<br />
den zivilen, geschäftlichen sowie militärischen Bereich her. Im Zuge<br />
der zerstörungsfreien Prüfung in der Fertigung der Turbinenbauteile<br />
bietet dieses Unternehmen für den Kurs ein gutes praktisches<br />
Beispiel, da Verfahren angewandt werden, die in der Vorlesung<br />
vorgestellt wurden. Die Firma Rolls-Royce beschäftigt in Dahlewitz<br />
etwa 2.200 Beschäftigte. Davon sind 60 Prozent Ingenieure, die fast<br />
ausschließlich in der Entwicklung tätig sind. Die dortige Fertigung<br />
beschränkt sich auf Turbinen mittlerer Größenklasse, die sich zumeist<br />
in Geschäftsflugzeugen wiederfinden, wie zum Beispiel das<br />
Triebwerk BR700 oder die Tay-, Spey- und Dart-Triebwerke. Des<br />
Weiteren werden Zweiwellen-Triebwerke für Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeuge<br />
vom Typ Airbus endmontiert und getestet. Die<br />
Tests beziehen sich auf die von der Flugsicherheitsbehörde geforderten<br />
Bestimmungen, die selbstverständlich eingehalten werden.<br />
Um die Triebwerke zu optimieren, wendet Rolls-Royce in Dahlewitz<br />
numerische Modellierungen an, womit im Vorfeld simuliert und<br />
getestet werden kann. Die Berechnungen in der Simulation sind<br />
mittlerweise so genau, dass es kaum Unterschiede zu den fertigen<br />
Prototypen gibt. Die Gäste aus <strong>Magdeburg</strong> erkundeten die Montage<br />
der Testturbinen sowie den Bereich, in dem die Rissprüfung<br />
mittels UV-Licht durchgeführt wird, um feine Oberflächenfehler zu<br />
detektieren. Abgerundet wurde der aufschlussreiche Tag durch den<br />
Besuch des Montagebereichs für BR700-Triebwerke und die Gelegenheit,<br />
den Testkanal für diese Triebwerke zu betreten.<br />
Marco vom Berg<br />
Evaluation online und mit neuen Fragebögen<br />
Foto: Bastian Ehl<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Der Weg in die Freiberuflichkeit ist für angehende<br />
Dolmetscherinnen und Dolmetscher, Übersetzerinnen und<br />
Übersetzer mit zahlreichen Fragen gepflastert: Welchen Preis sollte<br />
man für eine Zeile oder ein Wort verlangen, wie kommt man<br />
an Kunden und welche Versicherungen sollten unbedingt abgeschlossen<br />
werden? Antworten auf diese und viele weitere Fragen<br />
bot der Existenzgründertag am Fachbereich Kommunikation und<br />
Medien am 16. Januar 2014. Über 50 Studierende der Bachelorund<br />
Masterstudiengänge für Dolmetschen und Übersetzen nutzten<br />
diese Gelegenheit, die entscheidenden Fragen der beruflichen<br />
Zukunft zu diskutieren und sich mit erfahrenen Referenten des<br />
BDÜ Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. auszutauschen.<br />
FB<br />
Elektrotechniker besuchten Rolls-Royce in Dahlewitz<br />
<strong>Magdeburg</strong>/<strong>Stendal</strong>. Die <strong>Hochschule</strong> führt für die Lehrevaluation<br />
neue Fragebögen ein, die kürzer und kompetenzorientiert sind. Es<br />
werden je nach Typ der Lehrveranstaltung verschiedene Fragebögen<br />
eingesetzt. Diese ermöglichen eine bessere Rückkopplung der<br />
Ergebnisse zur Verbesserung der Lehre. Neu in diesem Semester ist<br />
auch die Möglichkeit, für einige ausgewählte Lehrveranstaltungen,<br />
an der Evaluation online über mobile Endgeräte teilzunehmen. Die<br />
Testphase der Online-Evaluation hat am 24. Januar begonnen. Ausgewählte<br />
Teilnehmer haben per E-Mail eine Einladung zur Online-<br />
Befragung erhalten, die einen Zugangslink und eine TAN enthält. Da<br />
es keine Verbindung zwischen TAN und Votum gibt, ist also nicht<br />
erkennbar, wer wie abgestimmt hat. Für alle anderen Lehrveranstaltungen<br />
gibt es in diesem Semester wie bisher die Papiervariante.<br />
doc<br />
Rekordandrang auf Schnuppertage<br />
Ramona Stirtzel vom Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen in<br />
<strong>Magdeburg</strong> informiert über den Studiengang Soziale Arbeit.<br />
<strong>Magdeburg</strong>/<strong>Stendal</strong>. Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler besuchten<br />
vom 21. bis 24. Januar die Schnupperstudientage der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Die sieben Fachbereiche boten<br />
Einblicke in Vorlesungen und Seminare, zeigten Labore und erklärten<br />
Studieninhalte und -ziele. Die Gäste kamen sowohl aus<br />
<strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> als auch aus Niedersachsen, Potsdam,<br />
Hamburg, Dessau und der Nähe von Mainz. Insgesamt war das<br />
Interesse auch an den technischen Studiengängen hervorragend.<br />
Fotos: Matthias Piekacz<br />
19
treffpunkt campus<br />
Nachrichten<br />
Die nächsten Schnuppertage finden am 5. und 6. Juni in <strong>Stendal</strong><br />
statt – für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Angewandte<br />
Kindheitswissenschaften und Rehabilitationspsychologie.<br />
doc<br />
<strong>Magdeburg</strong>er Oberbürgermeister ehrte verdienstvolle<br />
Einwohner<br />
deren unmittelbare Einbeziehung gelegt. Nach der Fertigstellung<br />
des Spielhauses war sie mit zahlreichen Studierenden für<br />
den Betrieb der Einrichtung zuständig. Ihr Einsatz ging weit<br />
über die Grenzen ihrer Aufgabe als Dozentin hinaus. Ramona<br />
Stirtzel engagierte sich in unzähligen Stunden auch ehrenamtlich<br />
für das Spielhaus und dessen kleine Gäste.<br />
PM<br />
Erhebung zum Bildungs- und Teilhabepaket<br />
im Landkreis <strong>Stendal</strong><br />
Foto: Landeshauptstadt <strong>Magdeburg</strong><br />
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper würdigte am 4. Dezember<br />
2013 im Alten Rathaus das ehrenamtliche Engagement von<br />
<strong>Magdeburg</strong>erinnen und <strong>Magdeburg</strong>ern. Gleichzeitig dankte er<br />
ihnen für ihre herausragende Einsatzbereitschaft zum Wohle<br />
des Gemeinwesens unserer Stadt. Zu den insgesamt 51 Geehrten<br />
gehören zwei Studentinnen und eine Mitarbeiterin der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>.<br />
Juliane Rudolph ist im Katastrophenschutz der Landeshauptstadt<br />
<strong>Magdeburg</strong> in der Sanitätseinheit des Arbeiter-Samariter-<br />
Bundes, Regionalverband <strong>Magdeburg</strong> e.V. aktiv. Herausragenden<br />
Einsatz zeigte sie beim Hochwasser im Juni letzten Jahres. Für<br />
ihre tatkräftige Unterstützung der technischen Einsatzleitung<br />
„Evakuierung-Verpflegung-Unterkunft" setzte Frau Rudolph<br />
uneigennützig Prioritäten, indem sie die Prüfungsphasesituation<br />
ihres Studiums an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> sowie<br />
die Abgabe ihrer Bachelor-Arbeit kurzfristig zurückstellte. Trotz<br />
der zeitlichen Verschiebung und der außerordentlich hohen<br />
Belastung hat sie ihr Bachelor-Studium inzwischen erfolgreich<br />
beendet.<br />
Die drei Studierenden Anne Bretschneider, Felix Mertin und<br />
Nancy Wöhler (<strong>Hochschule</strong>) haben sich intensiv bei den Protesten<br />
gegen die Sparpolitik des Landes im Hochschulbereich eingesetzt.<br />
Ihr großes persönliches Engagement trug zum Erfolg der<br />
Großdemonstration auf dem Domplatz bei. Darüber hinaus haben<br />
sich die drei im Landesbündnis der <strong>Hochschule</strong>n engagiert<br />
und in <strong>Magdeburg</strong> durch kreative Protestideen dafür gesorgt,<br />
dass die Interessen des Wissenschaftsstandortes <strong>Magdeburg</strong> in<br />
der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.<br />
Ramona Stirtzel, Lehrkraft für besondere Aufgaben und Leiterin<br />
des Praxisamtes im Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen,<br />
war „Geburtshelferin“ und langjährige Begleiterin des Spielhauses<br />
im Elbauenpark. Seit 1996 hat Frau Stirtzel stets die besonderen<br />
Interessen der Kinder vertreten und großen Wert auf<br />
<strong>Stendal</strong>. Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften<br />
führt in enger Kooperation mit dem Jobcenter <strong>Stendal</strong> und<br />
dem Landkreis <strong>Stendal</strong> im kommenden Jahr Befragungen<br />
zum Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) durch. Das BuT soll<br />
ein Mindestmaß an gesellschaftlicher, kultureller und politischer<br />
Teilhabe von Kindern aus sozialschwachen Familien<br />
ermöglichen. Dies wird unter anderem durch Aufwendungen<br />
für Schulausflüge, Lernförderung, Mittagessen sowie Sportvereins-<br />
oder Musikunterrichtsbeiträge gewährleistet.<br />
Ziel des seit 2013 unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Morfeld<br />
und Prof. Dr. Raimund Geene bestehenden Forschungsprojektes<br />
mit Studierenden der Rehabilitationspsychologie<br />
und der Kindheitswissenschaften ist es, Hintergründe über<br />
die Inanspruchnahme des BuT im Landkreis <strong>Stendal</strong> zu erfahren.<br />
Nachdem bereits im Sommersemester mehrere Bachelor-Arbeiten<br />
zum BuT in Schulsozialarbeit und Kitas erstellt<br />
wurden, stehen nunmehr Interviews mit Nutzern und Nutzerinnen<br />
und mit Experten und Expertinnen an. Die Auswertung<br />
und Verwendung der Ergebnisse erfolgt in einem Studienprojekt<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> in enger<br />
Kooperation mit dem Jobcenter <strong>Stendal</strong> und dem Sozialamt,<br />
die dieses Projekt begleiten und unterstützen. Ab Sommer<br />
2014 werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
PM<br />
Fachbereich Bauwesen zeigt, was er kann<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Vom 28. Februar bis 2. März findet die 24. Landes-<br />
Bau-Ausstellung statt. Mit dabei sind Studierende, Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren<br />
Foto: Bastian Ehl<br />
20
Februar 2014<br />
des Fachbereichs Bauwesen, die die Messebesucher über Studium,<br />
Lehre, Praxis und Forschung informieren wollen.<br />
doc<br />
Deutschlands Wissenschaftsjournalisten kommen nach<br />
<strong>Magdeburg</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>/Bremen. Vom 24. bis 26. November 2014 findet die<br />
Wissenswerte, das Dialogforum für Wissenschaftsjournalisten,<br />
Wissenschaftskommunikatoren und Forscher, in <strong>Magdeburg</strong> statt.<br />
Erstmals verlassen die Veranstalter die Hansestadt Bremen: „In<br />
<strong>Magdeburg</strong> gibt es sehr gute räumliche und technische Voraussetzungen<br />
und es lag eine herausragende Bewerbung in perfektem<br />
Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik vor“, so die Organisatoren.<br />
„Wir freuen uns, dass wir <strong>Magdeburg</strong> als dynamischen Wissenschaftsstandort<br />
präsentieren können“, sagt Dr. Klaus Puchta,<br />
Teamleiter Wissenschaft bei der Landeshauptstadt <strong>Magdeburg</strong>.<br />
Für die Wissenswerte engagieren sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft,<br />
die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft,<br />
die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft<br />
und tragen damit entscheidend zum Erhalt der wichtigsten Konferenz<br />
für Wissenschaftsjournalismus in Deutschland bei.<br />
Mehr Informationen: www.wissenswerte-bremen.de.<br />
doc<br />
Hugo-Junkers-Preis: Zweiter Platz<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Im Wettbewerb um den Hugo-Junkers-Preis 2013<br />
waren zwei Einreichungen aus der <strong>Hochschule</strong> erfolgreich.<br />
Einen 2. Platz erreichte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Häberle vom Institut<br />
Maschinenbau, in der Kategorie „Innovativste Produktentwicklung“<br />
mit dem Wirbelstrom-Schienenprüfgerät New Technology.<br />
Mit Schienenprüfzügen werden Eisenbahnschienen und Weichenteile<br />
im Gleis auf Materialfehler untersucht. Zur Nachprüfung<br />
kann ein handgeführtes Schienenprüfgerät eingesetzt werden.<br />
Prof. Dr. Jürgen Häberle hat ein solches Wirbelstromschienenprüfgerät<br />
nach ganz neuen Gesichtspunkten entwickelt. Der<br />
kostengünstige Leichtbau – er wiegt nur 25 Kilogramm – erlaubt<br />
zahlreiche Systemfunktionen: Anpassung an unterschiedliche<br />
Nennspurweiten, automatische Anpassung an Spurweitenänderungen,<br />
Einmannbedienbarkeit, kurze Entnahmezeiten aus der<br />
Schiene, kompakte Transportabmessungen und die Möglichkeit<br />
der Prüfung von Weichen. Das Gerät wird bereits europaweit vertrieben.<br />
Der zweite Platz ist mit 7.000 Euro dotiert.<br />
PM<br />
<strong>Magdeburg</strong>. In der Kategorie „Innovativste Projekte der angewandten<br />
Forschung“ erreichte Mirjam Bäse, ebenfalls vom Institut<br />
für Maschinenbau den 3. Platz für ihre „Wirkungsgradoptimierung<br />
von tribologisch beanspruchten Fahrzeugaggregaten<br />
durch Anwendung innovativer, sensitiver Finishtechnologien“.<br />
Energie- und Materialverluste in Maschinenelementen verursachen<br />
in Deutschland Kosten von ca. 35 Mrd. Euro im Jahr. Diese<br />
können durch die Triboforschung (Reibungslehre) um ca. 5<br />
Mrd. Euro pro Jahr gesenkt werden. Mirjam Bäse untersucht in<br />
erster Linie die Wirkungsgradoptimierung von Fahrzeugkupplungen.<br />
Dabei geht es vor allem um die innovative Bearbeitung<br />
von Funktionsflächen durch ein sensitives Finish-Verfahren.<br />
Erste Ergebnisse zeigten einen positiven Einfluss im Reibungsverhalten<br />
der Kupplung. Die Verlängerung der Lebensdauer<br />
eines Bauteils ist nur ein Vorteil dieses Verfahrens. Außerdem<br />
kommt es zu einer Minimierung von Geräuschemissionen und<br />
der Verbesserung von Form- und Laufgenauigkeiten. Der dritte<br />
Platz ist mit 3.000 Euro dotiert.<br />
PM<br />
MVB startet Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Neue Maßstäbe will die <strong>Magdeburg</strong>er Verkehrsbetriebe<br />
GmbH & Co. KG (MVB) mit der Einrichtung eines Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements (BGM), in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> und der EUMEDIAS Heilberufe<br />
AG, im Unternehmen setzen. Ziel ist es, einen gesunden Lebensstil<br />
zu fördern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.<br />
Als großes Unternehmen und Arbeitgeber in <strong>Magdeburg</strong> mit über<br />
650 Mitarbeitern will die MVB verstärkt in die Gesundheit und<br />
Zufriedenheit der Mitarbeiter investieren. Dazu setzt die MVB<br />
nach eigenen Angaben auf kompetente Partner zur Umsetzung<br />
des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, bestehend aus der<br />
EUMEDIAS Heilberufe AG und Studentinnen und Studenten der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Peter Rudolph, Professor für Gesundheitsmanagement. Auch die<br />
eigenen Mitarbeiter der MVB unterstützen das Projekt mit ihrem<br />
Ideenreichtum. Inhalte des Betrieblichen Gesundheitsprogramms<br />
sind u.a. Präventionsangebote für eine bessere Gesundheit, Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
und Konzepte zur verbesserten Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie. Diese sollen nicht nur das Wohlbefinden<br />
der Beschäftigten steigern, sondern auch deren Motivation<br />
und Leistungsbereitschaft, was sich wiederum positiv auf die Umsetzung<br />
der Unternehmensziele auswirken wird.<br />
Das Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Rudolph<br />
arbeitet seit dem 1. Oktober intensiv daran, einen individuellen<br />
Maßnahmenplan für das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
zu entwickeln. Die Beschäftigten der MVB haben dabei einen hohen<br />
Stellenwert, weiß auch Prof. Dr. Rudolph: „Ohne die Beschäftigten<br />
geht gar nichts. Wenn etwas funktionieren soll, ist Zuhören<br />
der Schlüssel zum Erfolg.“<br />
PM<br />
Hugo-Junkers-Preis: Dritter Platz<br />
Ulf Kazubke, Personalleiter der MVB (vierter von links) präsentiert<br />
das Team mit Prof. Dr. Peter Rudolph (rechts im Bild)<br />
Foto: <strong>Magdeburg</strong>er Verkehrsbetriebe<br />
21
treffpunkt campus<br />
Relaunch der<br />
Hochschulwebseite<br />
Making-of<br />
Ins rechte Licht gerückt: Für die<br />
neue Hochschulwebseite galt es, die<br />
Fachbereiche und Einrichtungen in<br />
Szene zu setzen. Mit professioneller<br />
Unterstützung von Fotograf Bastian<br />
Ehl entstanden an insgesamt elf<br />
Shooting-Tagen und über 90 Sets in<br />
<strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> hunderte<br />
neue Impressionen aus Studium,<br />
Forschung und Campusleben. Vielen<br />
Dank an alle Beteiligten!<br />
Fotos: Claudia Misch<br />
Impressum treffpunkt campus<br />
Herausgeber:<br />
Redaktion:<br />
Mitarbeit:<br />
Layout / Satz:<br />
Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
ISSN 1614-8770<br />
Norbert Doktor (DOC) , verantwortlich<br />
Nancy Wöhler, Katharina Remiorz,<br />
Nico Pfeil, Claudia Misch<br />
Carsten Boek<br />
Druck: Druckerei Mahnert, Aschersleben<br />
Auflage: 3.000<br />
Titelfoto: Bastian Ehl<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 12. März 2014<br />
22<br />
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren<br />
verantwortlich. Diese Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich<br />
die Redaktion vor.<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> – Pressestelle<br />
Breitscheidstraße 2, 39114 <strong>Magdeburg</strong><br />
Telefon: (0391) 886 41 44<br />
Fax: (0391) 886 41 45<br />
Web: www.hs-magdeburg.de<br />
E-Mail: pressestelle@hs-magdeburg.de<br />
www.facebook.com/hsmagdeburg<br />
www.twitter.com/hs_magdeburg<br />
Offizieller Förderer:<br />
22
Jörn Borke<br />
Seit Semesterbeginn lehrt Dr. Jörn Borke am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Er vertritt die Professur „Entwicklungspsychologie<br />
der Kindheit“. Studiert hat der 41-Jährige Psychologie an der Universität Osnabrück. Dort begann<br />
er 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Danach spezialisierte sich Jörn<br />
Borke auf kulturvergleichende Familienforschung, die er sowohl an der Universität als auch<br />
am Forschungsinstitut „Nifbe“ betrieb. Seine Tätigkeit führte ihn auch nach Griechenland,<br />
wo er das Erziehungsverhalten von Eltern und die Entwicklung ihrer Kinder untersuchte.<br />
Parallel zur wissenschaftlichen Arbeit beriet der Psychologe Eltern in der Babysprechstunde<br />
der Universität und übernahm 2004 die Leitung der Beratungsstelle. Seine Doktorarbeit<br />
schrieb Jörn Borke 2008 zu Ressourcen und Risikofaktoren von werdenden Eltern. Am <strong>Stendal</strong>er<br />
Campus der <strong>Hochschule</strong> fühle sich der Niedersachse wohl. Dafür sorgen das familiäre<br />
Klima und die kurzen Wege. Dem Ruf gefolgt ist Borke auch, um im Kompetenzzentrum<br />
Frühe Bildung und an der Ausrichtung des für 2014 geplanten Bachelor-Studiengangs Kindheitspädagogik<br />
mitzuwirken.<br />
NP<br />
Michaela Hoke<br />
Prof. Dr. Michaela Hoke ist seit Dezember 2013 Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
und Internationale Rechnungslegung an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>.<br />
Die Professur am Fachbereich Wirtschaft in <strong>Stendal</strong> vertrat die gebürtige Bayerin bereits<br />
seit Oktober letzten Jahres. Michaela Hoke lehrt in mehreren Studiengängen zur Betriebswirtschaftslehre<br />
(BWL) internes und externes Rechnungswesen. Zu ihren Spezialgebieten<br />
gehört wertorientierte Unternehmensführung.<br />
Die heute 44-Jährige begann ihre Ausbildung mit einer Banklehre, an die sie ein BWL-<br />
Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg anknüpfte. Dem Grundstudium folgte ein<br />
Semester am Institut d’Etudes Politiques der Universität Straßburg und das Hauptstudium<br />
an der Universität St. Gallen. Dort arbeitete Michaela Hoke anschließend als wissenschaftliche<br />
Assistentin und promovierte 2001 zum Thema Konzernsteuerung. Praktische Erfahrung<br />
sammelte die Betriebswirtin durch ihre Tätigkeit als Unternehmensberaterin, die sie 15 Jahre<br />
ausübte – zunächst in München und darauf als geschäftsführende Gesellschafterin in Köln<br />
und Potsdam. An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> möchte Michaela Hoke die Inhalte<br />
ihres Fachgebietes kombiniert mit beruflichen Erfahrungen an Studierende vermitteln. NP<br />
Jens Wunderling<br />
Seit Oktober 2013 vertritt Jens Wunderling die Professur „Interaction Design Technologies<br />
und Mediale Systeme“ am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. In seinen Lehrgebieten, zu denen Interaction Design, Generative<br />
Gestaltung und Physical Computing gehören, vermittelt der gebürtige Bonner Studierenden,<br />
neue Medien und Technologien zur Gestaltung von Interaktionen zu nutzen.<br />
Der 34-Jährige studierte an der Universität der Künste (UdK) in Berlin Visuelle Kommunikation.<br />
Berufliche Erfahrungen sammelte Jens Wunderling überwiegend freiberuflich in<br />
verschiedenen Projekten – als Grafikdesigner und als Interaction Designer. Seit zwei Jahren<br />
arbeitet der Diplom-Designer freiberuflich im Studio SYNTOP, dessen Gründungsmitglied er<br />
ist. Seine Lehrtätigkeit begann Jens Wunderling 2011 an der Fachhochschule Potsdam und<br />
gleichzeitig arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berliner UdK. Für die Tätigkeit<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> entschied sich Jens Wunderling, um seine Praxiserfahrungen<br />
weitergeben zu können und neue Inspirationen zu erhalten.<br />
NP
Konferenz<br />
nwk#15<br />
Studieren im Grünen<br />
15. Nachwuchswissenschaftlerkonferenz<br />
ostdeutscher<br />
Fachhochschulen<br />
24. April 2014, <strong>Magdeburg</strong><br />
www.hs-magdeburg.de/nwk-15