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supporters news - HSV Supporters Club

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74<br />

C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | August 2013 | Ausgabe 74 I 2,00 Euro<br />

<strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB | 55.818 MITGLIEDER<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />

www.hsv-sc.de<br />

Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />

Für euch am Ball!


Editorial<br />

Moin, Moin,<br />

leider werden wir auch in der nächsten Saison<br />

unter der Woche den Fernseher einschalten müssen,<br />

wenn wir Europapokal sehen wollen. Es ist<br />

sehr schade, dass es unsere Mannschaft nicht<br />

geschafft hat, in der Rückrunde die nötige Konstanz<br />

an den Tag zu legen. Ein Jammer, denn Europa<br />

war drin, ob verdient oder nicht, steht dann<br />

wieder auf einem anderen Blatt Papier.<br />

Pünktlich zum Ende der Sommerpause, und dem<br />

Beginn der neuen Saison 2013/2014, haltet ihr<br />

nun die neue Ausgabe der „<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>“,<br />

Nummer 74, in den Händen und auch diesmal<br />

haben wir viele interessante Berichte für euch.<br />

Kernthema dieser Ausgabe ist „Die neue Abteilungsleitung“.<br />

Wir wollen uns euch nochmal kurz<br />

vorstellen und haben uns v.a. mit Inhalten unserer<br />

zukünftigen Arbeit in der Abteilungsleitung<br />

auseinandergesetzt. All dies haben wir in dem<br />

Text zu unserem Selbstverständnis zusammengefasst,<br />

den ihr auf Seite 12 findet<br />

Oliver Kreuzer, Nachfolger von Frank Arnesen als<br />

Sportchef, konnten wir erfolgreich kurz von seiner<br />

Arbeit abhalten und haben mit ihm im Trainingslager<br />

im Zillertal ein Interview geführt. An<br />

dieser Stelle wollen wir es natürlich nicht versäumen,<br />

ihn beim <strong>HSV</strong> willkommen zu heißen.<br />

Wir wünschen Oliver Kreuzer einen guten Start<br />

bei unserem <strong>HSV</strong>, viel Erfolg und Spaß sowie ein<br />

glückliches Händchen.<br />

Verbunden mit dem Sportchef ist sicher auch die<br />

Rolle des Aufsichtsrates. Wir haben den Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrates, Manfred Ertel, ein<br />

paar kritische Fragen zur Außendarstellung des<br />

Aufsichtsrates gestellt. Das Interview könnt ihr<br />

auf Seite 6 nachlesen.<br />

Eine positive Nachricht gab es zu Beginn der<br />

Sommerpause: Zusammen mit dem Vorstand<br />

konnten wir endlich einen einheitlichen Preis<br />

für die Stehplätze durchsetzen. Die Stehplätze<br />

in unserem Stadion sind also ab sofort frei von<br />

Topspielzuschlägen. Für uns ist das ein großer<br />

und wichtiger Schritt in die richtige Richtung.<br />

Unsere Mannschaft befindet sich nun am Ende<br />

der Vorbereitung zur neuen Saison. Eine Bewertung<br />

dessen, was unsere sportliche Leitung erarbeitet<br />

hat, sollte man erst nach einiger Zeit<br />

abgeben. Leider ist ja zum Trend in den Medien<br />

und im Internet geworden, dass man Leute<br />

schon verurteilt, bevor diese nur einmal gegen<br />

den Ball getreten haben. Vielleicht sollte sich<br />

ein jeder hier mal überlegen, was und v.a. wie<br />

man es schreibt. Einer Eingliederung gerade eines<br />

jungen Spielers sind viele der Beiträge jedenfalls<br />

alles andere als dienlich.<br />

Aber zum Glück ist die Sommerpause, und damit<br />

das Sommerloch, endlich bald vorbei und man<br />

kann sich wieder auf das konzentrieren, was<br />

wirklich wichtig ist, nämlich die Mannschaft zu<br />

unterstützen beim Kampf um die Europapokalplätze.<br />

Der Trainer will nach Europa, die Mannschaft<br />

will es auch und wir können und müssen<br />

wieder unseren Teil dazu beitragen.<br />

Nur der Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Christian Bieberstein<br />

Für die Abteilungsleitung<br />

Interessant ist auch ein Bericht über das EU-Projekt<br />

von „Unsere Kurve“ zum Thema „Mitbestimmung“.<br />

Daneben findet ihr wie gewohnt viel<br />

informatives und kritisches. Auch freuen wir uns<br />

über die zahlreichen Berichte unserer Amateursportabteilungen,<br />

die wieder mal die Vielseitigkeit<br />

unseres Universalsportvereins eindrucksvoll<br />

untermauern.<br />

Ausgabe 74<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Ausgabe 74 · August 2013<br />

Manfred Ertel 6<br />

Interview mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

Scheinheilig7<br />

Was braucht unser <strong>HSV</strong>?<br />

Bericht eures Delegierten 8<br />

… für das erste Halbjahr 2013<br />

Bye-bye, René! 9<br />

Veränderung im Bereich Merchandise<br />

Neue Mannschaft 10<br />

Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />

Dafür stehen wir! 12<br />

Die neue Abteilungsleitung<br />

Einheitspreise?!15<br />

Verhandlungserfolge<br />

Dopingkontrolle!15<br />

Wann, wo, wie?<br />

Erfolgreiches Ende 16<br />

EU-Projekt: Was wurde gemacht, was wurde erreicht, wie geht es weiter?<br />

Ohne Zensur 19<br />

Projekt fankultur.com<br />

Der Dialog zwischen Fans<br />

und Verein wird verstärkt 20<br />

Der „SAF“ hat seine Arbeit aufgenommen<br />

Ein Vierteljahrhundert WKM 22<br />

25. Westkurvenmeisterschaft<br />

Da ist Musik drin …! 24<br />

Musik von und für <strong>HSV</strong>-Fans – eine Erfolgsgeschichte<br />

England mit Verlängerung 26<br />

Auch persönlich und nachdenklich<br />

Hamburgo international 27<br />

Hamburgo beste!<br />

Interview mit Oliver Kreuzer 28<br />

„Bis zum Schluss offener Schlagabtausch um die Europapokalplätze“<br />

Hoffnungsträger?30<br />

Sportchef geht, Sportchef kommt<br />

Wechselspiel der Gefühle 32<br />

Berichte über die Spiele der Profis<br />

6<br />

15<br />

4<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


28 50<br />

Daneben!37<br />

Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans<br />

Mehr als ein verpasster Flieger 38<br />

18,99 € Hoffenheim – Hamburger SV (1:4)<br />

Blick zurück nach vorn 39<br />

(Un-)zufrieden?<br />

Lesenswert! 40<br />

Die Bücherecke<br />

· Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern<br />

· Fußball Deine Fans – ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />

· The Secret Footballer – Ein Premier-League-Profi packt aus<br />

· Brasilien – Land des Fußballs<br />

111 Gründe, den Hamburger SV zu lieben 42<br />

· Interview mit Dr. Martin Brinkmann und Malte Laband<br />

· Exklusiver Buchauszug<br />

Runde Sache – 44<br />

Der Kulturstammtisch des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />

Aus den Fanclubs 46<br />

· <strong>HSV</strong> Vorstand Oliver Scheel zu Besuch beim <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum<br />

· Blue-Danube Ulm betreute die <strong>HSV</strong> U11 beim Mini Masters<br />

· Fünf Jahre OFC United 1887! 26.03.2008 – 26.03.2013<br />

Nur der <strong>HSV</strong>! 48<br />

Über einen Fußballfan<br />

Ganz nah dran 50<br />

Im Trainingslager<br />

Regelquiz51<br />

Regelfragen aus der Praxis für die Praxis<br />

Universalsportverein52<br />

Die anderen Abteilungen<br />

· <strong>HSV</strong> North Stars mit großen Zielen für die Saison<br />

· Saison-Highlights im Rollstuhlbasketball<br />

· Spannende Baseball-Saison<br />

· Vormittags-Tanzkurse für Senioren beim <strong>HSV</strong><br />

· Golf im <strong>HSV</strong><br />

· Badminton im <strong>HSV</strong><br />

· Von boxenden Bielefeldern, …<br />

Aus aller Welt … 58<br />

Grüße an den SC<br />

Comic62<br />

Regionalbetreuer63<br />

Erste Anlaufstation für <strong>HSV</strong>-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.<br />

Die wichtige Seite 64<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Rund um den <strong>HSV</strong> 65<br />

Der <strong>HSV</strong> im Netz 65<br />

Schmutzig … 66<br />

Deutsche Matschfußball Meisterschaft<br />

Impressum66<br />

Ausgabe 74<br />

5


Interview mit Manfred Ertel<br />

„Indiskretion ist keine Schwäche<br />

der Struktur, sondern die<br />

Schwäche einzelner Personen“<br />

Interview Christian Bieberstein · Foto Witters<br />

Auch in dieser Sommerpause war<br />

der Aufsichtsrat unseres <strong>HSV</strong> in den<br />

medialen Schlagzeilen. Christian<br />

Bieberstein hat den Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrats, Manfred Ertel, getroffen<br />

und mit ihm das Gespräch für die <strong>supporters</strong><br />

<strong>news</strong> geführt.<br />

Moin Manfred, du bist seit Januar Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates, nachdem<br />

du vorher zwei Jahre Stellvertreter gewesen<br />

bist. Wie fällt dein Fazit nach einem<br />

halben Jahr Amtszeit an der Spitze<br />

aus?<br />

Manfred Ertel: Wenn ich ehrlich und selbstkritisch<br />

bin, sehr ambivalent. Wir haben sehr<br />

gute Arbeit geleistet, gute und schnelle Entscheidungen<br />

getroffen, sehr effektiv gearbeitet,<br />

wie übrigens in den Vorjahren, seit ich dabei<br />

bin, auch. Aber wir haben uns wieder mal um<br />

die Früchte unserer Arbeit in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung gebracht, durch Indiskretionen<br />

und dadurch bedingt schlechte Presse.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Manfred Ertel: Das muss man diejenigen fragen,<br />

die dafür verantwortlich sind.<br />

Ist die Meinungsvielfalt im Aufsichtsrat<br />

zu groß, um harmonisch und sachorientiert<br />

an einem Strang zu ziehen?<br />

Manfred Ertel: Nein, das ist ja das Verrückte:<br />

Wir arbeiten in den meisten Fällen trotz manchmal<br />

zu Beginn der Diskussionen auch sehr unterschiedlicher<br />

Meinungen sehr effektiv zusammen<br />

und kommen meist sehr zügig zu einvernehmlichen<br />

Ergebnissen. Wir haben zum Beispiel<br />

die menschlich und sportlich sehr schwierigen<br />

Entscheidungen um die Person Frank Arnesens<br />

sehr einmütig getroffen, eine von zwei Abstimmungen<br />

war sogar einstimmig. Wir haben<br />

den neuen Sportchef Oliver Kreuzer und alle mit<br />

seiner Berufung zusammenhängenden Fragen<br />

einstimmig beschlossen, wir haben den Sportfive-Vertrag<br />

sehr einvernehmlich verabschiedet,<br />

die Transfers mit breiten Mehrheiten, das Budget<br />

und die Finanzplanung des Vorstandes sogar<br />

einstimmig gut geheißen.<br />

Mitglieder und Fans können nicht mehr<br />

verstehen, wieso es dann zu solchen Indiskretionen<br />

kommen kann, die wie zuletzt<br />

für riesige Negativschlagzeilen<br />

gesorgt haben.<br />

Manfred Ertel: Die große Mehrheit im Aufsichtsrat<br />

kann das auch nicht, das ist aus unseren<br />

internen Debatten danach sehr deutlich<br />

geworden. Zumal es nicht nur um einen Vertrauensbruch<br />

ging, sondern bewusst auch falsche<br />

Informationen und Zahlen, verdrehte Fakten<br />

und Analysen kolportiert worden sind. Es hat<br />

zum Beispiel nie einen Transferstopp gegeben,<br />

wie wir ja alle gemerkt haben.<br />

6<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Scheinheilig<br />

Was braucht unser <strong>HSV</strong>?<br />

Dann aber noch mal die Frage: Was sollte<br />

damit bezweckt werden?<br />

Manfred Ertel: Man kann das selbst mit viel<br />

gutem Willen nur als persönlich motivierte Kampagne<br />

verstehen. Für den <strong>HSV</strong> kann ich keinerlei<br />

positive Motive dahinter erkennen, denn solche<br />

Alleingänge diskreditieren nicht nur die Arbeit<br />

des Aufsichtsrates, sondern sie schaden extrem<br />

dem ganzen Verein.<br />

Was werden die Konsequenzen sein?<br />

Manfred Ertel: Aufsichtsrat und Vorstand<br />

prüfen, jeweils in eigener Verantwortung, ob<br />

und gegebenenfalls welche rechtlichen Schritte<br />

möglich sind. Außerdem wird intern darüber zu<br />

reden sein, ob die Maulwürfe den Mut haben,<br />

die Verantwortung für ihr Agieren zu übernehmen,<br />

und wie wir künftig miteinander umgehen<br />

und zusammenarbeiten wollen.<br />

Apropos Zusammenarbeit: Jürgen Hunke<br />

hat versucht, dich über ein Misstrauensvotum<br />

zu stürzen. Könnt ihr überhaupt<br />

noch zusammenarbeiten?<br />

Manfred Ertel: Dass das geht, hat der AR in<br />

der Vergangenheit erfolgreich bewiesen, und<br />

ich bin zuversichtlich, dass das auch so bleibt.<br />

Ich bin bekanntlich mit acht zu drei Stimmen<br />

gewählt worden, das ist eine gute Vertrauensbasis.<br />

Schon damals hatte Jürgen Hunke keine<br />

Mehrheit, so wie jetzt auch. Über handelnde<br />

Personen und Leistungsbilanzen kann man immer<br />

reden, aber das macht man offen und fair,<br />

und dann, wenn es auf die Tagesordnung gehört.<br />

Das ist im Januar, wenn im AR wieder<br />

turnusmäßig die verschiedenen Positionen gewählt<br />

werden.<br />

Muss der Aufsichtsrat, wie manchmal gefordert,<br />

also doch durch eine Strukturreform<br />

verkleinert werden?<br />

Manfred Ertel: Das müssen am Ende die Mitglieder<br />

entscheiden. Das Problem der Indiskretionen<br />

ist jedenfalls nicht in der Schwäche der<br />

Struktur begründet, sondern in der Schwäche<br />

einzelner Personen, denen persönliche Eitelkeiten<br />

oder egoistische Interessen wichtiger sind<br />

als das Wohl des <strong>HSV</strong>.<br />

Text Ulie Liebnau<br />

Ich habe nichts zu verlieren oder zu gewinnen.<br />

Ich strebe auch kein Amt beim<br />

<strong>HSV</strong> oder anderswo an. Und darum kann<br />

ich undiplomatisch sagen, was mir in den<br />

letzten Jahren beim <strong>HSV</strong> aufgefallen ist. Oder<br />

etwas direkter formuliert, was mir stinkt: ein<br />

Verhalten, das auch bei politischen Parteien<br />

zu beobachten ist.<br />

Als ich vor neun Jahren Mitglied im <strong>HSV</strong><br />

wurde, dachte/hoffte ich, dass die gemeinsame<br />

Begeisterung für den Fußball die unterschiedlichsten<br />

Typen im wahrsten Sinne<br />

des Wortes vereinen müsste. Ganz schön<br />

naiv von mir!<br />

Denn auch hier im e.V. – „Nur der <strong>HSV</strong>!“ –<br />

gibt es dieses Verhalten, das ich verkürzt<br />

„scheinheilig“ nenne. Einige Beobachtungen<br />

(Ich nenne hier und auch im Folgenden<br />

keine Namen, weil sie leider auch ersetzbar<br />

wären):<br />

• Da versuchen vor zweieinhalb Jahren zwei<br />

Mitglieder des alten Aufsichtsrats eine „Wertediskussion“<br />

anzuregen. Ziel sei ein harmonischeres<br />

„Miteinander“. Zugleich wird<br />

aber Kritik am damaligen Vorstand und Aufsichtsrat<br />

als „notorisches Nörgeln“ diffamiert<br />

(siehe sn 65, S.8f.).<br />

• Da versuchen zwei angeblich pro <strong>HSV</strong> engagierte<br />

Leute einen Rechenschaftsbericht<br />

der Abteilungsleitung des <strong>supporters</strong> clubs<br />

mit falschen Zahlen zu widerlegen.<br />

• Da versuchen die selben Leute Personen,<br />

die für die Abteilungsleitung kandidieren, mit<br />

wiederholt abwegigen Fragen in die Enge zu<br />

treiben. (Nebenbei: Ich habe noch nie für einen<br />

einzigen Satz so viel spontanen Beifall<br />

bekommen, als ich damals verärgert diese<br />

Fragerei als „eitle persönliche Selbstdarstellung“<br />

benannte.)<br />

• Da versuchen auf der letzten Mitgliederversammlung<br />

im Stadion Leute mit vorbereiteten<br />

langen Redebeiträgen die zügigen<br />

und erfolgreichen Entscheidungen des neuen<br />

Aufsichtsrats bei der Entlassung und Neubesetzung<br />

des Sportchefs schlechtzumachen.<br />

(Nebenbei: Was wäre wohl gezetert worden,<br />

wenn der Aufsichtsrat nicht gehandelt<br />

hätte?)<br />

• Da behauptet auf der selben Versammlung<br />

ein älterer Herr, dass andere „Leute aus<br />

der Wirtschaft“ ihr finanzielles Engagement<br />

einstellen würden, weil der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

den Herrn Hoeness als Steuerhinterzieher<br />

polemisch kritisiert hat. (Nebenbei:<br />

Formal war Manfred Ertels Facebook-Bemerkung<br />

zu Recht kritisierbar. Er hat sie nachträglich<br />

auch bedauert, inhaltlich aber nichts<br />

Falsches gesagt. Wer nun aber Ertel kritisiert<br />

und indirekt Steuerhinterziehung verteidigt,<br />

hat möglicherweise selbst etwas zu<br />

befürchten).<br />

• Da versuchen aktuell zwei öffentlich<br />

bekannte Personen das Sommerloch zu<br />

nutzen, sich selbst populistisch als Retter<br />

des <strong>HSV</strong> in Szene zu setzen. Auf der letzten<br />

Mitgliederversammlung und über Medienauftritte<br />

behaupten sie, der <strong>HSV</strong> stecke in<br />

einer Krise. Und nun müssten „Strukturen“<br />

verändert werden!<br />

Schade, dass sich Peter Krohn – gesundheitsbedingt<br />

oder nur vornehm (?) – bisher<br />

zurückhält. Er würde diese Herren fragen:<br />

Welche gegenwärtigen Strukturen unseres<br />

mitgliederorientierten und weltweit als vorbildlich<br />

geschätzten Vereinswesens hindert<br />

den <strong>HSV</strong>, erfolgreich Fußball zu spielen?<br />

Fazit: Wir brauchen keine Strukturveränderungen<br />

und auch keine scheinheiligen<br />

eitlen Selbstdarsteller! Nicht<br />

„Pro“, sondern FÜR den <strong>HSV</strong>!<br />

Ausgabe 74<br />

7


Bericht eures Delegierten<br />

… für das erste Halbjahr 2013<br />

Text Björn Floberg · Foto Witters<br />

Moin, <strong>HSV</strong>er,<br />

mit ein bisschen Abstand zur<br />

Saison 12/13, der erneuten<br />

Sportchefsuche und der Mitgliederversammlung<br />

am 02.06., mal wieder einige<br />

Zeilen und Gedanken von eurem Delegierten.<br />

Sportchef<br />

Der eigentliche Zeitplan des AR sah eigentlich<br />

vor, sich im Herbst dieses Jahres mit einer möglichen<br />

Verlängerung des Vertrages von Frank<br />

Arnesen, der bis Frühjahr 2014 lief, zu beschäftigen.<br />

Leider ließ die langanhaltende öffentliche<br />

Diskussion über die sportliche Bilanz des <strong>HSV</strong>,<br />

die persönliche Bilanz des Sportchefs, sein Preis-<br />

Leistungsverhältnis etc., aber auch der intensive<br />

Druck aus interessierten Kreisen und Fragen und<br />

Kritik aus unseren eigenen Reihen, dies nicht zu.<br />

So sah sich der AR bereits kurz nach Saisonende<br />

gezwungen, sich mit der Frage, ob wir uns eine<br />

Verlängerung überhaupt vorstellen können, zu<br />

beschäftigen.<br />

Ich persönlich wollte zu diesem Zeitpunkt diese<br />

Diskussion nicht, da der Zeitpunkt mitten in der<br />

Planung für die Saison 13/14 unglücklich war.<br />

Vor allem aber habe ich die Arbeit von Frank<br />

Arnesen nicht so schlecht wie viele andere gesehen,<br />

um eine Verlängerung zu diesem Zeitpunkt<br />

kategorisch auszuschließen. Auch wenn<br />

mich der knapp verpasste EL-Platz sicherlich genauso<br />

ärgert wie euch, darf man nicht vergessen,<br />

dass die Entwicklung der BL-Mannschaft<br />

positiv ist: nach dem Umbruch 2011, Fastabstieg<br />

2012 und dem schlechten Saisonstart im letzten<br />

Sommer sind wir immerhin 7ter geworden.<br />

Wenn mir das jemand im August 2012 gesagt<br />

hätte, hätte ich sofort unterschrieben.<br />

Da der AR aber mehrheitlich eine Vertragsverlängerung<br />

ausgeschlossen hat, musste, aus<br />

meiner Sicht konsequenterweise, auch die Entscheidung<br />

getroffen werden, Frank Arnesen sofort<br />

zu beurlauben, da ein Vorstandsmitglied<br />

ohne die Rückendeckung des ARes nicht handlungsfähig<br />

ist.<br />

Da sich diese Entwicklung über einen längerer<br />

Zeitraum abzeichnete, hat sich der Personalausschuß<br />

des ARes bereits frühzeitig mit potenziellen<br />

Kandidaten zu Sondierungsgesprächen<br />

getroffen, um für den Fall der Fälle vorbereitet<br />

zu sein. Eine Situation wie in 2009, als Dietmar<br />

Beiersdorfer ging und der <strong>HSV</strong> 2 Jahre ohne richtigen<br />

Sportchef agierte, durfte sich nicht wiederholen.<br />

Diese 2 Jahre ohne Sportchef sind aus<br />

meiner Sicht die Hauptursache für die momentane<br />

sportliche und finanzielle Situation. Bis dahin<br />

haben eine gute Transferbilanz nicht nur die<br />

sportlich positive Entwicklung möglich gemacht,<br />

sondern auch für finanzielle Gewinne gesorgt.<br />

Der AR hat sich dann 2 Tage nach der Entscheidung<br />

Frank Arnesen mit Oliver Kreuzer und Jörg<br />

Schmadtke getroffen. Auf Einzelheiten dieser<br />

Gespräche werde ich, im Gegensatz zu anderen,<br />

nicht eingehen. Fakt ist, dass sich der AR<br />

am gleichen Abend einstimmig dafür ausgesprochen<br />

hat, Oliver Kreuzer als neuen Sportchef<br />

zum <strong>HSV</strong> zu holen und die entsprechenden<br />

Gespräche, auch mit dem KSC, zu führen.<br />

Keine 3 Wochen nach der Beurlaubung von<br />

Frank Arnesen hat Oliver Kreuzer seine Arbeit<br />

beim <strong>HSV</strong> aufgenommen. Ich wünsche ihm ein<br />

glückliches Händchen dafür.<br />

Dass uns bei der letzten MV dafür von Ernst-<br />

Otto Rieckhoff Dilettantismus vorgeworfen<br />

wird, ist eine Frechheit. Schließlich gehörte er<br />

als Stellvertreter und Vorsitzender dem Gremium<br />

an, das erst lange der Meinung war, es<br />

gehe auch ohne Sportchef und dann Bastian<br />

Reinhardt (den ich sehr schätze, der aber sicherlich<br />

zum damaligen Zeitpunkt nicht der<br />

Richtige war) geholt hat. Auch die unseligen<br />

Geschichten um Roman Grill, Urs Siegenthaler,<br />

Matthias Sammer etc. fallen in seine Zeit als<br />

Stellvertreter bzw. AR-Vorsitzender. Das war<br />

sicherlich kein Ruhmesblatt für den <strong>HSV</strong>, die<br />

Konsequenzen aus seinem Handeln spüren wir<br />

heute (siehe oben).<br />

Sportfive<br />

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass mir<br />

diese Entscheidung nicht ganz leicht gefallen ist.<br />

Sie war aber bei Abwägung aller anderen Möglichkeiten,<br />

die finanzielle Situation des <strong>HSV</strong> sofort<br />

zu verbessern, die wirtschaftlich sinnvollste.<br />

Der Verzicht auf die Rückzahlung des Darlehens,<br />

das aus den Ursprungsverträgen in 1998 resultiert,<br />

sowie der sofortige Verzicht auf Provisionszahlungen<br />

auf die TV-Erlöse verbessert die<br />

finanzielle Situation des <strong>HSV</strong> in den nächsten<br />

Jahren deutlich. Außerdem ermöglicht der jetzt<br />

geschlossene Vertrag dem <strong>HSV</strong>, die angestrebte<br />

Eigenvermarktung in 2020 ohne große finanzielle<br />

Belastungen bzw. Zahlungen an Sportfive<br />

zu realisieren.<br />

Natürlich wird Sportfive mit diesem Vertrag<br />

auch Geld verdienen, da die Provisionszahlungen<br />

bis 2020 geleistet werden.<br />

Aus diesen Gründen habe ich dieser Vorlage zugestimmt.<br />

Die Abstimmung hierüber fand erst<br />

nach der MV am 02.06. statt.<br />

Indiskretionen<br />

Aufgrund der Berichterstattung in einer Hamburger<br />

Tageszeitung am 03.07., sah ich es als<br />

dringend geboten an, folgenden Text über meinen<br />

E-Mail-Verteiler und meine Facebook-Seite<br />

zu veröffentlichen:<br />

„Lieber <strong>HSV</strong>er,<br />

lasst Euch bitte nicht durch die heutige Berichterstattung<br />

in der Bild irritieren.<br />

Wir liegen zurzeit voll in unserer finanziellen Planung,<br />

der Vorstand und AR sind sich ihrer Verantwortung<br />

bewusst. Es ist generell bekannt,<br />

dass wir Spieler abgeben wollen und müssen,<br />

um in der Saison 13/14 eine schwarze Null zu<br />

erreichen und uns auch sportlich weiter zu verstärken.<br />

Dafür haben wir noch bis zum 31.08.<br />

Zeit und daran wird mit Hochdruck gearbeitet.<br />

8<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Einige der Aussagen in der Bild<br />

hierzu sind nahezu wortwörtlich<br />

widergegeben worden wie in unserer<br />

Sitzung am Montag.<br />

Auch die Berichterstattung über<br />

Manfred ist falsch. Richtig ist, dass<br />

Jürgen Hunke den Antrag zur Änderung<br />

der Tagesordnung gestellt<br />

hat, um sein Misstrauensvotum<br />

gegen Manfred zu stellen. Dieser<br />

Antrag hat keine Mehrheit,<br />

nicht mal die einfache Mehrheit,<br />

der 10 Anwesenden erhalten. Nötig<br />

wären 2/3 gewesen. D. h. die<br />

Meldung dass 5 AR klar gegen<br />

Manfred sind, ist ebenfalls falsch.<br />

Aus meiner Sicht wird hier zum<br />

Schaden des gesamten <strong>HSV</strong> mit<br />

gezielten Indiskretionen und<br />

Falschmeldungen Stimmung gegen<br />

den Vorstand und unseren AR-<br />

Vorsitzenden, der im Januar mit<br />

großer Mehrheit gewählt wurde,<br />

gemacht.<br />

Diese Indiskretionen kommen direkt<br />

oder indirekt aus dem AR,<br />

was mich mal wieder maßlos<br />

schockiert, da hier aus Motiven,<br />

die sich mir nicht erschließen,<br />

dem <strong>HSV</strong> geschadet und wieder<br />

einmal das Bild des „zerstrittenen<br />

<strong>Club</strong> der Ahnungslosen“ bedient<br />

wird. Dem Vereinswohl, dass diese<br />

Person(en) immer bemüht/bemühen,<br />

ist damit jedenfalls nicht gedient.<br />

Bin sehr enttäuscht und stinksauer<br />

über diesen abermaligen Vertrauensbruch!!“<br />

Wie ihr sicherlich wisst, äußere<br />

ich mich normalerweise öffentlich<br />

nicht über AR-Themen. Da hier<br />

aber erneut durch mindestens einen<br />

Aufsichtsrat versucht wurde,<br />

mit bewussten Falschinformationen<br />

Politik im eigenen Interesse<br />

zu betreiben, sah ich keine andere<br />

Möglichkeit, als diesen Schritt zu<br />

gehen. Ich werde das in Zukunft<br />

wieder machen, wenn ich das Gefühl<br />

habe, dass hier aus persönlichen<br />

Motiven zu Lasten des <strong>HSV</strong><br />

Politik über die Medien gemacht<br />

wird. Wobei ich damit explizit nicht<br />

die Medien kritisiere, sondern nur<br />

denjenigen, der mit seinen Äußerungen<br />

mal wieder massiv unserem<br />

<strong>HSV</strong> geschadet hat.<br />

Sonstiges<br />

Ich war in den letzten Wochen bei<br />

2 Fanclubs zu Besuch (DNHA und<br />

Hamburger Botschaft). Danke für<br />

die Gastfreundschaft und die lebhaften<br />

Diskussionen. Ich hoffe,<br />

dass ich durch solche persönlichen<br />

Gespräche mit einigen Vorurteilen,<br />

Falschmeldungen und Lügen, die<br />

durch die Welt geistern, aufräumen<br />

kann. Auf der anderen Seite<br />

konnte ich mich mal wieder davon<br />

überzeugen, mit wieviel Herzblut,<br />

Leidenschaft und auch Geld<br />

diese Fanclubs sich in ihrer Region<br />

für unseren <strong>HSV</strong> engagieren. Und<br />

zwar mit Taten, nicht mit Worten.<br />

Das sollte Vorbild für uns alle sein!<br />

Ihr könnt euch weiterhin für meinen<br />

Newsletter anmelden, einfach<br />

Mail mit Namen und Mitgliedsnummer<br />

an hsv-ar-floberg@hotmail.de<br />

senden.<br />

BWS, euer Delegierter Björn<br />

Bye-bye,<br />

René!<br />

Veränderung<br />

im Bereich Merchandise<br />

Text Andreas Birnmeyer<br />

In den letzten Jahren hat René Koch das Merchandise des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s maßgeblich mitgestaltet und dazu beigetragen, dass<br />

sich der Bereich erfolgreich weiterentwickelt hat. Nun hat sich René<br />

im Frühjahr entschieden, sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />

zu stellen und seine Tätigkeit in der Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> an den sprichwörtlichen Nagel zu hängen und<br />

den Verein zu verlassen. Wir wollen es nicht versäumen, uns bei René<br />

für die geleistete Arbeit, sein Engagement, seine Leidenschaft und<br />

seine Identifikation mit der Abteilung und unserem <strong>HSV</strong> ganz herzlich<br />

zu bedanken. Auch für seine Arbeit als einer unserer hauptamtlichen<br />

Fanbeauftragten, Aufgaben, die René vor seinem Wechsel in<br />

das Merchandise ausgeübt hat, sind wir ihm zu Dank verpflichtet. Es<br />

ist immer bedauerlich, einen Mitarbeiter vom Schlage Renés zu verlieren.<br />

Trotzdem freuen wir uns, dass sich René neuen Aufgaben, Herausforderungen<br />

und Zielen widmet und wünschen ihm hierfür alles<br />

erdenklich Gute, v.a. Erfolg und viel Spaß. Ahoi!<br />

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christine Mundt sehr schnell eine<br />

überaus kompetente und erfahrene Mitarbeiterin für den Bereich gewinnen<br />

konnten. Seit 1. Mai 2013 ist Christine für den Bereich des<br />

Merchandise federführend verantwortlich. Lutz Ackermann unterstützt<br />

Christine dabei. Außerdem ist Christine seit vielen Jahren für<br />

die Finanzen und das Controlling der Abteilung zuständig und wird<br />

dies auch weiterhin bleiben, genauso, wie sich Lutz auch in Zukunft<br />

um den Bereich Auswärtsfahrten und Auswärtskarten kümmern wird.<br />

Wir wünschen Christine und Lutz ganz viel Erfolg, bestes Gelingen und<br />

natürlich die unabdingbare Portion Spaß für ihre neuen Aufgaben.<br />

Ausgabe 74<br />

9


Neue Mannschaft<br />

Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Rainer Doell<br />

Beisitzer<br />

Moin zusammen, ich heiße Rainer Doell, bin<br />

60 Jahre alt und <strong>HSV</strong>er seit jüngster Jugend.<br />

Wohnhaft bin ich in der Lüneburger Heide und<br />

dort seit 20 Jahren als selbständiger Fachberater<br />

für Finanzdienstleistungen tätig. Seit mehr<br />

als 44 Jahren fahre ich mit dem <strong>HSV</strong> durch die<br />

Bundesliga und Europa.<br />

Im Jahr 2005 gründete ich in Soltau den OFC<br />

„DER NORDEN HEBT AB“ e.V. (DNHA), deren<br />

1. Vorsitzender ich 6 Jahre lang war. Seitdem<br />

engagierte ich mich noch stärker im und um<br />

den <strong>HSV</strong> herum. Am 30.11.2011 wurde ich in<br />

die Abteilungsleitung gewählt. Hier stehe ich<br />

für den Erhalt der Mitgliederrechte und für die<br />

Stärkung der Fanrechte. 20 Jahre erfolgreiche<br />

Arbeit der Abteilung <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> sagen<br />

das mehr als deutlich aus.<br />

Viele Projekte wurden in der Vergangenheit<br />

angepackt und zum Wohle der Mitgliedschaft<br />

umgesetzt. Zielorientiert wird die jeweilige ehrenamtliche<br />

Abteilungsleitung mit den Mitarbeitern<br />

neue Projekte angehen und umsetzen.<br />

„Wer rastet – der rostet“. Somit wird es in den<br />

kommenden Monaten Neuerungen geben, an<br />

denen bereits kräftig gewerkelt wird.<br />

Wichtig ist mir persönlich, stets ein Ohr an der<br />

Mitgliedschaft zu haben, deren Wünsche und<br />

Ideen aufzunehmen. Hierbei wollen wir die<br />

Zusammenarbeit unter anderem mit den Regionalbetreuern<br />

und Botschaftern ausbauen<br />

und stärken. Die Interessen der Mitglieder sind<br />

breitgefächert, dennoch sollte stets ein Dialog<br />

stattfinden, um einen Konsens zu finden.<br />

Nur ein lebendiger Verein ist ein interessanter<br />

Verein. Als Mitglied und Fan kann man<br />

das Vereinsleben aktiv gestalten. Wir bieten<br />

euch vielfältige Möglichkeiten von Diskussionsrunden<br />

über Veranstaltungen und ehrenamtlicher<br />

Mitarbeit.<br />

Abschließend ein Dankeschön an die vielen<br />

mehr als hundert Ehrenamtlichen Mitarbeiter,<br />

die stets ohne Eigennutz<br />

mit viel Engagement<br />

unseren einzigartigen<br />

<strong>HSV</strong> unterstützen.<br />

Christian Bieberstein<br />

Vorsitzender der Abteilungsleitung<br />

Ich bin 28 Jahre alt, gebürtiger Berliner und seit mehr als 20 Jahren<br />

wohnhaft in Hamburg. Ich bin als Verkehrsfachwirt in einem mittelständischen<br />

Logistikunternehmen angestellt und absolviere dazu<br />

ein Fernstudium zum „Bachelor of Science – Logistikmanagement“.<br />

Zum <strong>HSV</strong> gehe ich seit Ende der 1990er Jahre und seit mehr als 10<br />

Jahren begleite ich unseren Verein quer durch die Republik und hoffentlich<br />

auch bald wieder durch Europa.<br />

Seit vielen Jahren bin ich ehrenamtlich im Verein aktiv. 2009 und<br />

2011 habt ihr mich als Beisitzer in die Abteilungsleitung bzw. als<br />

stellvertretenden Vorsitzenden der Abteilungsleitung gewählt.<br />

Für mich stehen der Erhalt und die Stärkung der Mitglieder- und<br />

Fanrechte an oberster Stelle. Unsere Abteilung verkörpert dies seit<br />

mehr als 20 Jahren überaus erfolgreich. Gerade dann, wenn man<br />

über den Tellerrand auf andere Vereine blickt, wird einem mehr als<br />

bewusst, dass wir als Mitglieder sehr stolz auf uns und unseren Verein<br />

sein können. Auch – und gerade – in unruhigen Zeiten. Selbstkritisch<br />

muss man zugestehen, dass es der SC in den letzten Jahren<br />

verpasst hat, allen deutlich aufzuzeigen, wofür man eigentlich steht<br />

und was man eigentlich will, was wir wollen. In den nächsten Monaten<br />

wird es an der neuen Abteilungsleitung liegen, dies wieder<br />

deutlicher aufzuzeigen, welches Selbstverständnis wir als SC haben.<br />

Einen Anfang machen wir mit und in diesem Heft. Nicht weniger<br />

wichtig ist es, sich für die Rechte von Fans einzusetzen. Anders als<br />

beispielsweise von vielen Politikern immer wieder mit erhobenem<br />

Finger angemahnt, sehe ich die Arbeit der Fanprojekte, Fan- und<br />

Mitgliederabteilungen, Fanorganisationen und Fanbeauftragten auf<br />

einem sehr guten Weg. Gesellschaftliche Probleme machen vor Stadiontoren<br />

keinen Halt, aber als Verein haben wir auch die Aufgabe,<br />

uns dieser Probleme anzunehmen und immer wieder den Dialog zu<br />

suchen. Es muss klar sein, dass dies ein steiniger und sicherlich nicht<br />

der einfachste Weg ist. Er ist aber alternativlos!<br />

Zu guter Letzt gilt es vor allem, das zu erhalten, was wir seit 20 Jahren<br />

aufgebaut haben. Es muss uns gelingen, auch zukünftig Plattformen<br />

anzubieten, auf denen ihr Mitglieder euch austauschen und<br />

diskutieren könnt und somit die Mitglieder weiter zusammenwachsen.<br />

Wir alle haben doch unzählige Male bewiesen, dass wir das<br />

gemeinsam können. Zum Beispiel vor 10 Monaten auf und bei der<br />

Feier zum 125 jährigen Jubiläum in der Fischauktionshallte oder<br />

beim Spiel gegen Hannover 96 mit der überwältigenden Choreo.<br />

Wir alle sind Mitglieder unseres <strong>HSV</strong>. Wir können stolz auf unseren<br />

Verein und den<br />

SC sein und absolut selbstbewusst<br />

auftreten.<br />

Ohne Wenn und Aber!<br />

Nicht von unge-<br />

fähr beneiden uns<br />

Großteile Fuß-<br />

ball-Europas um uns,<br />

unseren Verein,<br />

unseren SC und unsere<br />

Strukturen. Zu<br />

Recht!<br />

Sebastian Rohmann<br />

Beisitzer<br />

Hiermit möchte auch ich mich bei euch<br />

vorstellen. Ich bin 26 Jahre alt, komme<br />

ursprünglich aus Rostock und wohne zurzeit<br />

in Marne bei Brunsbüttel. Ich gehe<br />

seit circa dem Jahre 2000 zum <strong>HSV</strong> und<br />

bin Mitglied seit 2006. Im beruflichen Leben<br />

gehe ich der Tätigkeit als Versicherungsfachmann<br />

nach.<br />

Für den <strong>HSV</strong> war ich im Zeitraum von<br />

2007-2010 als Regionalbotschafter im<br />

Raum Dithmarschen und Steinburg unterwegs.<br />

Von 2010-2012 wurde daraus<br />

dann der Regionalbetreuer für Schleswig-Holstein<br />

West. Seit Dezember 2012<br />

sitze ich nun in der Abteilungsleitung und<br />

habe in diesem halben Jahr schon viele<br />

positive Eindrücke und Erfahrungen sammeln<br />

können. Mein Tätigkeitsfeld: die Zusammenarbeit<br />

mit dem Fanprojekt Young<br />

<strong>Supporters</strong> und mit dem Volksparkett.<br />

Der größte Arbeitsbereich ist jedoch die<br />

Betreuung der zahlreichen Fanclubs, der<br />

Regionalbetreuer und Regionalbotschafter<br />

in ganz Deutschland. Dazu gehören<br />

Fanclubbesuche sowie regionale Stammtische<br />

vor den Auswärtsspielen. Des weiteren<br />

übernehme ich die Betreuung von<br />

Feierlichkeiten. Ihr könnt euch sicherlich<br />

schon auf die ein oder andere schöne<br />

Feier freuen. Für die Durchführung des<br />

Sonderzuges setze ich mich ebenfalls<br />

stark ein. Ich finde, dieser Sonderzug ist<br />

etwas ganz Besonderes und darf nicht<br />

wieder durch sinnlose Aktionen von der<br />

Bildfläche verschwinden. Das soll es erst<br />

mal zu meiner Person gewesen sein. Bei<br />

Fragen findet ihr mich bei jedem Heimspiel<br />

in der SC-Botschaft. Bis dahin mit<br />

blau-weiß-schwarzem Gruß, Sebi.


Am 06. April 2013 wurde auf der<br />

Mitgliederversammlung der Abteilung<br />

der Fördernden Mitglieder/<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

eine neue Abteilungsleitung gewählt.<br />

Wir wollen nun die Möglichkeit nutzen,<br />

uns nochmal kurz bei euch vorzustellen.<br />

Simon Gnauck<br />

Beisitzer<br />

Moin, moin liebe <strong>HSV</strong>er, ich heiße Simon Gnauck und bin 22 Jahre alt. Seit dem<br />

Jahr 2008 wohne ich in der schönsten Stadt der Welt, nachdem ich die vorangegangenen<br />

18 Jahre in einem winzigen Dorf in der Nähe von Hildesheim zugebracht<br />

habe.<br />

Nach meinem Abitur 2010 habe ich direkt im Anschluss meinen Zivildienst geleistet<br />

und habe danach angefangen, in verschiedenen Sozialen Einrichtungen<br />

in Hamburg-Wilhelmsburg zu arbeiten und hoffe, dass es im Oktober diesen<br />

Jahres endlich mit einem Studienplatz für „Soziale Arbeit“ klappt. Mein erstes<br />

<strong>HSV</strong>-Spiel habe ich im Jahr1996 gesehen – ein 1:1 gegen den MSV Duisburg<br />

im alten Volksparkstadion. Mitglied bin ich seit 2005, und meine erste Dauerkarte<br />

habe ich im darauffolgenden Jahr gekauft.<br />

Ungefähr im Jahr 2008 bin ich dann Mitglied in der „Chosen Few“ geworden<br />

und bin es auch heute noch. Über die CFHH bin ich dann zur ehrenamtlichen<br />

Arbeit für den <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> gekommen. Als Ordner im Sonderzug war ich<br />

unterwegs, habe drei europäische Fankongresse – in Hamburg, Barcelona und<br />

Kopenhagen – als Vertreter für den SC besucht und bin im Jahr 2010 als einer<br />

der Vertreter für den SC und das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt nach Warschau zu einem<br />

Kongress gereist, der im Hinblick auf die EURO 2012 veranstaltet wurde. Nun<br />

bin ich neu in die Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> gewählt worden, was<br />

für mich natürlich bedeutet, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Die letzten<br />

drei Monate waren sehr spannend für mich und man muss sagen, dass es wirklich<br />

viel zu tun gibt. Aber ich bin froh, gewählt worden zu sein und habe große<br />

Lust, mich diesen Aufgaben zu stellen. Mir liegt es bei meiner Arbeit für den<br />

SC besonders am Herzen, um nur ein Beispiel zu nennen, neue und vor allem<br />

auch junge Mitglieder dafür zu gewinnen, ehrenamtlich für den Verein tätig zu<br />

werden und sie so an die Arbeit des SC heranzuführen. Denn ich finde, dass<br />

gerade das Ehrenamt bei uns eine wichtige Rolle einnimmt und es eben ohne<br />

Nachwuchs nicht funktioniert, weiterhin erfolgreich zu sein. Wie gesagt, bin<br />

ich stolz, das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen bekommen zu haben und<br />

werde mich voller Tatendrang auf die kommenden Aufgaben stürzen, die aber<br />

weit vielfältiger sind als „nur“ Nachwuchs für uns zu gewinnen. Vielen Dank!<br />

Christian Reichert<br />

Stellvertretender Abteilungsleiter<br />

Moin, liebe Mitglieder, nachdem ich 4 Jahre kein Amt im <strong>HSV</strong> ausgeübt und persönlich<br />

etwas „Abstand“ gewonnen habe, bin ich nun in die Abteilungsleitung zurückgekehrt.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst noch einmal ausdrücklich<br />

für das sehr deutliche Votum der Mitglieder bedanken.<br />

Zu meinem Leben neben dem <strong>HSV</strong> nur so viel: Geboren bin ich am 08.11.63 und<br />

werde im November folglich 50. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder und bin<br />

von Beruf Sonderschullehrer, übe diese Tätigkeit aber schon lange nicht mehr aus.<br />

Nach meinem Rückzug aus der Position des <strong>HSV</strong>-Vorstands bin ich „Hausmann“<br />

und kümmere mich um das Wohl meiner Familie.<br />

Etwas mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich zu meinem <strong>HSV</strong>-Leben sagen: In<br />

wenigen Tagen werde ich meine 25jährige Mitgliedschaft feiern können. Zunächst<br />

als talent- und erfolgloser Fußballspieler im Amateurbereich habe ich mir als Mitgründer<br />

des SC eine eigne Heimat im <strong>HSV</strong> geschaffen, die meiner eigentlichen Leidenschaft<br />

-dem Fansein- viel gerechter wurde. Als sogenannter „Allesfahrer“ seit<br />

den frühen Achtzigern, war es für mich damals an der Zeit, an einer Heimat im Verein<br />

für uns Fans mitzuwirken. Mit der Arbeit im SC kamen dann schon bald weitere<br />

Aufgaben dazu. Nach einem erfolglosen Versuch 1996, wurde ich 1997 in den<br />

Aufsichtsrat gewählt. Dieses Amt musste ich dann 1999 niederlegen, um die Tätigkeit<br />

als Fanbeauftragter annehmen zu können. Schon im Herbst 2000 wählten<br />

mich die Mitglieder des <strong>HSV</strong> in den Vorstand. Dieses Amt als euer Vorstand, der<br />

„insbesondere für die Belange der Mitglieder zuständig“ ist, bekleidete ich dann<br />

vom 1.1.2001, bis ich im September 2008 auf eigenen Wunsch ausschied. Da es im<br />

Vorfeld meiner Kandidatur natürlich intensive Gespräche mit der amtierenden Abteilungsleitung<br />

gegeben hat, kann ich mich Christian Biebersteins Worten zu den<br />

Aufgaben und Zielen der AL für die nächste Zeit zu 100 % anschließen. Meine Aufgabe<br />

wird hierbei sicher sein, meine Erfahrung in der Arbeit im und meine Kenntnisse<br />

über den <strong>HSV</strong> in unsere Arbeit einfließen zu lassen und gemeinsam mit unseren<br />

Mitarbeitern, der Abteilungsleitung und dem Vorstand neue Ideen voran zu bringen.<br />

Hierauf freue ich mich und hoffe dabei natürlich<br />

auf die Unterstützung möglichst vieler Mitglieder.<br />

Euer Christian Reichert<br />

11


Dafür stehen wir!<br />

Die neue Abteilungsleitung<br />

Text Die Abteilungsleitung · Fotos Witters, <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Am 06. April 2013 habt ihr eine neue Abteilungsleitung gewählt und uns euer Vertrauen<br />

geschenkt. Unmittelbar nach der Wahl haben wir uns zu einer Klausurtagung zurückgezogen,<br />

auf der wir uns als Abteilungsleitung über viele Themen eine Meinung gebildet haben. Diese<br />

wollen wir euch nicht vorenthalten und euch auf den kommenden Seiten berichten.<br />

1<br />

Kommunikation<br />

An der „Kommunikation“ scheiden sich bei<br />

unserem Verein, und damit auch bei uns,<br />

bekanntlich die Geister. Es gibt Mitglieder, die sagen:<br />

„Ihr informiert nicht“, es gibt Mitglieder, die<br />

sagen: „Wenn es überall so wäre, dann hätten wir<br />

weniger Probleme“ und es soll sogar einzelne geben,<br />

die sagen, wir informieren zu viel. Wie immer<br />

wird wohl irgendwo in der Mitte vielleicht die<br />

Wahrheit liegen.<br />

Wir wollen in Zukunft die vorhandenen Kommunikationswege<br />

noch intensiver und effektiver nutzen.<br />

Auch die sog. „neuen“ Medien werden wir deutlich<br />

stärker und nutzbringender in unsere Kommunikation<br />

einbeziehen. Daran arbeiten wir bereits und<br />

die Fortschritte werden wir entsprechend mitteilen.<br />

Aktuelle Informationen über uns und unsere<br />

Arbeit sowie die Möglichkeiten, mit uns in<br />

Kontakt zu treten, haben wir nachfolgend zusammengefasst:<br />

· Homepage des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: www.<strong>HSV</strong>-SC.de<br />

· E-Mail: sc-abteilungsleitung@hsv.de<br />

· Öffentliche Sitzung der Abteilungsleitung (jeden<br />

dritten Dienstag im Monat; Details werden rechtzeitig<br />

vorab kommuniziert)<br />

· Unser Abteilungsmagazin „<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>“, die<br />

viermal im Jahr erscheint<br />

· Das monatlich erscheinende Vereinsmagazin „<strong>HSV</strong><br />

Live“ und das Stadionheft, welches zu jedem Heimspiel<br />

unseres <strong>HSV</strong> erscheint<br />

· Ansprechpartner: Sowohl bei Heim- als auch bei<br />

Auswärtsspielen ist ein Mitglied der Abteilungsleitung<br />

als Ansprechpartner vor Ort. Bei Heimspielen<br />

könnt ihr uns vor unserem Stand in der Nordtribüne<br />

antreffen, bei Auswärtsspielen zumeist an der SC-<br />

Botschaft<br />

· OFC-Treffen/ Regionalstammtische: Die Abteilungsleitung<br />

ist mehrmals pro Monat zu verschiedenen<br />

Veranstaltungen unterwegs und steht auch hier<br />

Rede und Antwort.<br />

· Regionalstammtische bei Auswärtsspielen: Besonderer<br />

Beliebtheit erfreuen sich die Regionaltreffen<br />

vor den Auswärtsspielen in der<br />

entsprechenden Region. Auch hier ist die Abteilungsleitung<br />

anwesend, um euch aus erster<br />

Hand zu informieren.<br />

· Es gibt sowohl einen Newsletter für den Bereich<br />

der Offiziellen Fan-<strong>Club</strong>s (OFC) als auch einen<br />

Newsletter für Mitglieder. Diesen Newsletter erhaltet<br />

ihr aber nur, wenn ihr euch unter www.<br />

hsv-forum.de registriert habt. Wir arbeiten gerade<br />

daran, den Newsletter noch mehr interessierten<br />

Mitgliedern zugänglich zu machen und werden in<br />

Kürze alle relevanten Informationen hierzu veröffentlichen.<br />

· Ebenfalls sind wir bei den zahlrei chen Veranstaltungen<br />

zu Gast, die unser Verein anbietet.<br />

· Nicht zu vergessen ist die Abteilungs versammlung,<br />

welche mindestens zwei Mal im Jahr durchgeführt<br />

wird und zukünftig sowohl im Frühjahr als auch im<br />

Herbst stattfinden soll.<br />

· Regelmäßig berichten wir auch vor Heimspielen auf<br />

dem Volksparkett über unsere Arbeit.<br />

Zwar steckt „<strong>Supporters</strong> TV“ gerade in einer kreativen<br />

Schaffenspause, die wir aber nutzen, um uns<br />

über ein verändertes Konzept Gedanken zu machen.<br />

Ihr seht, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, uns zu erreichen,<br />

sich mit uns auszutauschen. Es liegt auch<br />

an euch, die dargestellten, zahlreichen Möglichkeiten<br />

zu nutzen, um mit uns in Kontakt zu treten bzw.<br />

Informationen zu erhalten. Wir freuen uns über eure<br />

Ideen, Kritiken und Rückmeldungen.<br />

12<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


2<br />

Fankultur<br />

Eine lebendige Fankultur macht den<br />

Fußball erst zu dem, was er ist. Daran<br />

besteht kein Zweifel. Es muss das Ziel eines<br />

jeden Stadionbesuchers sein, diese Fankultur<br />

zu erhalten. Für uns bedeutet Fankultur, dass<br />

sich jeder nach seiner Fasson im Stadion auslebt,<br />

solange nicht gegen geltendes Recht verstoßen<br />

wird.<br />

Die Einteilung der Zuschauer in verschiedene<br />

„Kategorien“ ist uns vollkommen fremd und<br />

wir erwarten von allen, dass respektvoll miteinander<br />

umgegangen wird.<br />

Fankultur ist für uns aber auch Jugendarbeit<br />

und das Verständnis, dass man versucht, aufkommende<br />

Probleme im Dialog zu lösen. Etwaige<br />

Verfehlungen sollten so geahndet werden,<br />

dass diese auch entsprechend angenommen<br />

werden und nicht als Ausdruck einer willkürlichen<br />

Sanktionierung oder gar als Teil einer Kollektivstrafe<br />

verstanden wird.<br />

Der Fußball, und damit auch seine Zuschauer,<br />

stellen einen Querschnitt der Gesellschaft dar.<br />

Demzufolge werden gesellschaftliche Probleme<br />

vor den Stadiontoren keinen Halt machen.<br />

Wir verstehen es auch als unsere Aufgabe, dass<br />

wir allen Beteiligten konstruktive Wege aufzeigen<br />

und immer wieder den Dialog mit den<br />

betreffenden Personen suchen. Aber um andere<br />

Wege aufzuzeigen, muss endlich sachlich<br />

über die vermeintlichen Probleme gesprochen<br />

werden. Die Spirale der willkürlichen Sanktionen<br />

darf sich nicht weiter drehen. Wenn andere<br />

Vereine anfangen, z. B. einen Fanschal<br />

als Privileg zu deuten, dann wird so eine aberwitzige<br />

Feststellung weder unsere Arbeit noch<br />

die der Fanbetreuung leichter machen. Auch<br />

sollten sich sowohl die Vereine als auch die<br />

Verbände endlich einmal schützend vor ihre<br />

Anhänger stellen. Immer wieder auftauchende<br />

populistische Forderungen seitens der Gewerkschaften<br />

bzw. der Politik gilt es zu argumentativ<br />

zu entkräften.<br />

Wir sind uns darüber im Klaren, dass es auch<br />

in Zukunft immer wieder zu Verfehlungen kommen<br />

wird. Wenn viele andere Beteiligte diese<br />

Erkenntnis auch hätten, dann wären wir schon<br />

einen großen Schritt weiter.<br />

Wir werden uns weiterhin dafür einsetzten,<br />

dass die positive Fankultur in Deutschland gefördert<br />

wird und das auftauchende Probleme<br />

vernünftig und sachlich gelöst werden.<br />

Dieses Thema schließt für uns auch das Thema<br />

„Pyrotechnik“ ein. Pyrotechnik ist verboten<br />

und hat weiterhin nichts im Stadion zu suchen.<br />

Das allein wird aber das vermeintliche Problem<br />

nicht lösen. Fanvertreter, Vereine und<br />

Verbände sollten weiterhin im Gespräch über<br />

dieses Thema bleiben und versuchen, einen<br />

gemeinsamen Konsens zu finden.<br />

3<br />

DFL-Sicherheitspapier<br />

Das im Dezember 2012 von den Vereinen<br />

verabschiedete Sicherheitspapier<br />

sieht, wenn es die Vereine konsequent<br />

umsetzten, gravierende Veränderungen für<br />

Stadionbesucher vor. Begrenzung der Kartenkontingente<br />

für Gästefans oder Vollkörperkontrollen<br />

sind zwei Beispiele, die dann<br />

kommen könnten.<br />

Wir freuen uns, dass der aktuelle Vorstand<br />

des Hamburger Sport-Vereins e.V. deutlichgemacht<br />

hat, dass dieses nicht im Interesse<br />

unseres Vereins ist. Zusammen mit der Fanbetreuung<br />

und unseren Mitstreitern von „Unsere<br />

Kurve“ werden wir die Entwicklung<br />

weiterhin im Auge behalten und evtl. auftretende<br />

Missstände sofort offen kommunizieren<br />

und anprangern.<br />

4<br />

Vereinsleben, OFC<br />

und ehrenamtliches<br />

Mitarbeiten<br />

Es sind die mehr als 300 ehrenamtlichen Helfer,<br />

die unserem Verein seit vielen Jahren ein<br />

lebendiges Gesicht geben und ohne die unser<br />

Verein ein Teil seiner Identität verlieren würde.<br />

Die Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> hat sich in den vergangenen 20 Jahren vor<br />

allem dadurch ausgezeichnet, dass man immer<br />

wieder Veranstaltungen der unterschiedlichsten<br />

Art für die Mitglieder und Fans angeboten<br />

hat. Von der Hafenrundfahrt bis zur Party, vom<br />

Stammtisch bis zum Fußballturnier.<br />

All diese Veranstaltungen wären ohne die zahlreichen<br />

ehrenamtlichen Helfer nicht möglich.<br />

Es wird uns auch in Zukunft ein wichtiges Anliegen<br />

sein, kreativ und aktiv das Vereinsleben<br />

des Hamburger Sport-Vereins e.V. mitzugestalten.<br />

Um dies umsetzen zu können, wollen wir<br />

die nächste Generation für das Ehrenamt begeistern,<br />

getreu dem Motto: Von Fans für Fans.<br />

Auch die zahlreichen Veranstaltungen der vielen<br />

Fanclubs werden wir weiterhin tatkräftig<br />

unterstützen.<br />

Ausgabe 74<br />

13


5<br />

Zusammensetzung<br />

des Aufsichtsrates<br />

„Die <strong>Supporters</strong> wollen den Verein<br />

übernehmen“. Diese Aussage ist falsch.<br />

Wir Mitglieder sind der Verein, deswegen<br />

brauchen wir nichts zu übernehmen.<br />

Schnelligkeit und konstruktives Arbeiten hat<br />

aus unserer Sicht weniger mit der Größe des<br />

Gremiums zu tun, als viel mehr mit der Geschäftsordnung,<br />

die sich der Aufsichtsrat gibt<br />

und wie er sie mit Leben füllt. Es liegt also<br />

in erster Linie an den handelnden Personen<br />

und nicht an der Struktur.<br />

Dennoch stehen wir als Abteilungsleitung<br />

einer Verkleinerung des Aufsichtrates offen<br />

gegenüber, ohne dass wir zum aktuellen Zeitpunkt<br />

entschieden haben, ob wir selber einen<br />

Vorschlag erarbeiten oder ob wir uns<br />

ausschließlich – wie bisher auch – in die vereinsinterne<br />

Diskussion einbringen.<br />

7<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

der Amateure<br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt werden<br />

die verschiedenen Abteilungen des Hamburger<br />

Sport-Vereins e.V. unterstützt. Dies werden<br />

wir auch weiterhin gerne tun und freuen<br />

uns über zahlreiche Projekte, die wir zusammen<br />

mit den jeweiligen Abteilungen umsetzen<br />

können.<br />

8<br />

Eintrittskarten und<br />

Dauerkarten<br />

Viagogo ist sicherlich eines der Themen,<br />

das uns Mitglieder im letzten Jahr am<br />

meisten bewegt hat. Wir möchten noch mal<br />

sehr deutlich machen, dass die Erhöhung der<br />

Dauerkartenpreise zur Saison 2013/2014 vor allem<br />

an der Gleichstellung der Mitgliederrabatte<br />

lag. Wir werden auch zukünftig ein Auge darauf<br />

haben, dass die Preisgestaltung bei unserem<br />

Verein fair und für jeden bezahlbar bleibt.<br />

Wir freuen uns, dass wir zur neuen Saison zusammen<br />

mit dem Vorstand einen Einheitspreis<br />

für die Stehplätze erarbeiten konnten.<br />

Gästeanhänger werden nun nicht mehr für<br />

die vermeintliche Attraktivität bestraft (die<br />

bekanntlich immer im Auge des Betrachters<br />

liegt). Gerade die Anhänger der großen, erfolgs-<br />

und traditionsreichen Vereine müssen<br />

6<br />

Ausgliederung/Investoren<br />

Der Erhalt und die Stärkung der Mitgliederrechte<br />

ist für uns ein nicht zu<br />

verhandelbares Gut. Von daher stehen wir einer<br />

Ausgliederung ablehnend gegenüber.<br />

Unser Verein und seine Strukturen lassen es<br />

zu, dass sowohl erfolgreicher Profifußball als<br />

auch traditioneller Vereinssport möglich ist.<br />

Auch hindert unsere Struktur niemanden daran,<br />

Geld zu investieren. Was spricht dann für<br />

eine Ausgliederung der Fußballprofiabteilung?<br />

Aus unserer Sicht gibt es nicht ein Argument,<br />

was für die Spaltung des Vereins spricht.<br />

Die Strukturen unseres Vereins sind ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

für das wir in Europa viele<br />

Bewunderer haben. Zu Recht! Viel schauen<br />

auf uns und unsere Strukturen, holen sich Rat<br />

und bitten um unsere Hilfe und Erfahrungen,<br />

um da hinzukommen, wo wir seit Langem sind.<br />

Die Einbindung der Mitgliedschaft in Entscheidungsprozesse<br />

bzw. in die Entscheidung über<br />

die Besetzung von Positionen werden seit Jahren<br />

sogar von der EU gefordert. Und wenn<br />

man die letzten Wochen verfolgt hat, dann ist<br />

das Thema demokratische Strukturen nicht nur<br />

beim Fußball ein Thema.<br />

Wollen wir wirklich ernsthaft darüber diskutieren,<br />

ob wir diese Art der Mitbestimmung bei<br />

uns für alle Zeiten beenden wollen??<br />

Sowohl innerhalb der vereinsübergreifenden<br />

Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“ als<br />

auch wir selbst haben in den letzten 20 Jahren<br />

Mitgliederrechte immer wieder nachhaltig<br />

eingefordert. Wir wollen auch der nächsten<br />

Generation von <strong>HSV</strong>ern ermöglichen, als mündiges<br />

Mitglied Teil des Vereins zu sein. Mit allen<br />

Rechten und Pflichten.<br />

Wir können diese immer wieder aufkeimende<br />

Diskussion nicht nachvollziehen, werden uns<br />

dieser Diskussion aber nicht verschließen.<br />

pro Saison mehr als 100 € an Topspielzuschlägen<br />

zahlen, als Anhänger der eher kleineren<br />

und unattraktiven Kapitalgesellschaften wie<br />

Wolfsburg, Hoffenheim oder Leverkusen. Auch<br />

wir als <strong>HSV</strong> sind davon in gewissem Maße betroffen.<br />

Oder ist die oftmalige Einstufung unserer<br />

Spiele zu Hause in „Kategorie B“ oder<br />

in der Fremde in eine vergleichbare Kategorie<br />

wirklich auf die Attraktivität unseres Fußballs<br />

oder doch eher auf die Anzahl der anreisenden<br />

Hanseaten zurückzuführen?<br />

Zum guter Letzt: Die neu gewählte Abteilungsleitung<br />

steht für all diese Ideale. Wir werden<br />

uns nachhaltig für diese Ideale, deren Erhalt<br />

und Ausbau im Sinne der Mitglieder und Fans<br />

unseres Vereins einsetzen.<br />

Dafür wurden wir gewählt –<br />

dafür und dazu stehen wir!<br />

14<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Einheits-<br />

Dopingkontrolle!<br />

preise?!<br />

Verhandlungserfolge<br />

Text Christian Bieberstein<br />

Lange hat es gedauert, aber umso größer<br />

war die Freude, als wir uns endlich mit unserem<br />

Vorstand auf einen einheitlichen Ticketpreis<br />

für Stehplätze einigen konnten.<br />

Es wird ab dieser Saison also keine Kategorisierung<br />

mehr geben.<br />

Nach Hertha BSC Berlin, Borussia Dortmund und<br />

auch Hannover 96 hat also auch unser Verein diesen<br />

wichtigen Schritt gemacht. Da die Anzahl<br />

der Tageskarten im Stehplatzbereich der Nordtribüne<br />

relativ gering ist, ist der Einheitspreis für<br />

den Stehplatzbereich im Gästeblock umso wichtiger.<br />

Gerne wurde mit der Reiselust der Gästefans<br />

Geld gemacht. Schließlich ist der Tabellenstand<br />

bei der Preisgestaltung eher zweitrangig. Spiele<br />

gegen die Konzernmannschaften aus Leverkusen,<br />

Wolfsburg, auch Hoffenheim, schafften es<br />

selten über ein Kategorie C-Spiel hinaus. Das liegt<br />

aber nicht an der sportlichen Unattraktivität der<br />

Mannschaften, sondern einfach daran, dass die<br />

einfach kaum Anhänger mitbringen und der Gästeblock<br />

nicht selten relativ verwaist ist.<br />

Gerade die Anhänger der großen Traditionsvereine<br />

sehen sich immer und immer wieder vermeintlichen<br />

Topspielzuschlägen ausgesetzt und<br />

so kommt es, dass ein Anhänger aus Hoffenheim<br />

in der letzten Saison mehr als 100 Euro<br />

weniger bezahlt hat, als ein Anhänger aus Dortmund<br />

– und das für die gleichen Blöcke in den<br />

gleichen Stadien.<br />

Auch wir sind oftmals von Zuschlägen betroffen,<br />

und das wird wohl nicht am erfolgreichen Fußball<br />

der letzten Jahre gelegen haben.<br />

In unserem Stadion lag letzte Saison der durchschnittliche<br />

Preis im Stehplatzbereich bei etwas<br />

über 15 Euro. Somit stellen die 16,00 Euro keine<br />

wirklich signifikante Erhöhung dar und sind ein<br />

weiterer Baustein in einer Preisgestaltung, die<br />

der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht<br />

wird und gerade die Leute nicht bestraft, die<br />

zu fast jedem Spiel fahren – und viele davon<br />

stehen im Gästeblock und freuen sich nun über<br />

diesen Schritt in Hamburg.<br />

Ausgabe 74<br />

Wann, wo, wie?<br />

Text Bodo Scheuing Foto Witters<br />

Von der ersten bis zur vierten Liga<br />

werden regelmäßig Dopingkontrollen<br />

durchgeführt. Spieler und<br />

Spielerinnen können es sich also<br />

nicht leisten, verbotene Präparate oder Substanzen<br />

zu sich zu nehmen. Zu den vier Ligen<br />

kommen noch Kontrollen im DFB-Pokal,<br />

in den Damenbundesligen und bei einigen<br />

Jugendspielen der Bundesliga. Der DFB lost<br />

vorab die Spiele aus, bei denen Kontrollen<br />

durchgeführt werden sollen. Dies geschieht<br />

ca. 8 Tage vor dem Spieltag. Der gesamte<br />

Ablauf ist definiert und wird detailliert<br />

durchgeführt und kontrolliert. Der Doping-<br />

Kontroll-Arzt trifft kurz vor Beginn des Spieles<br />

am/im Stadion ein. Er weist sich aus und<br />

begibt sich in den Spielerbereich/Spielertunnel.<br />

Dort werden die Mannschaftsärzte und<br />

medizinischen Betreuer über die vorgesehenen<br />

Kontrollen informiert. Im Kontrollraum<br />

wird dann die Auslosung der Spieler vorbereitet.<br />

An Hand des Spielberichtsbogens und<br />

der Aufstellungen werden Kärtchen mit den<br />

Spielernummern herausgesucht, wobei jedem<br />

Verein eine bestimmte Farbe zugeteilt<br />

wird. In der Halbzeitpause treffen sich die<br />

Verantwortlichen der beiden Vereine und der<br />

Dopingarzt im Kontrollraum. Für jeden Spieler<br />

muss ein Nummernkärtchen bereitliegen.<br />

Diese werden dann getrennt jeweils in ein<br />

Gefäß aufgeteilt und gemischt. Der Dopingarzt<br />

zeiht dann pro Mannschaft je zwei Kärtchen<br />

und legt diese dann verdeckt, ohne sie<br />

anzusehen, in zwei verschiedene, nach den<br />

Mannschaften gekennzeichnete Umschläge.<br />

Dazu werden je ein Ersatzspieler gezogen<br />

und ebenfalls in getrennte Umschläge gelegt.<br />

Die gesamten Umschläge kommen<br />

dann in einen großen Umschlag, welcher<br />

verschlossen und versiegelt wird. Dieser verleibt<br />

dann beim Dopingarzt. Nach ca. einer<br />

Stunde Spielzeit treffen sich dann der<br />

Arzt mit Helfern (Schiedsrichter, die von den<br />

Landesverbänden des DFB gestellt werden)<br />

und den Verantwortlichen beider Vereine im<br />

Kontrollraum. Die Umschläge werden geöffnet<br />

und damit steht fest und wird bekannt<br />

gegeben, welche Spieler zu Kontrolle<br />

erscheinen müssen. Spieler, die ausgelost<br />

wurden und dann u.U. durch Verletzung in<br />

ein Krankenhaus gebracht werden müssen,<br />

bedürfen einer gesonderten Kontrolle des<br />

Doping-Arztes, d. h. werden von diesem untersucht<br />

und erhalten eine entsprechende<br />

Zustimmung. Flüchten geht nicht (Anmerkung<br />

des Verfassers)!<br />

Für einen verletzten Spieler wird dann ein „Ersatz“<br />

gezogen. Von jetzt an stehen die zu<br />

kontrollierenden Spieler unter ständiger Beobachtung.<br />

Ihnen ist nicht erlaubt, sich ohne<br />

Begleitung der Helfer vom Spielfeld zu entfernen<br />

oder in die Kabine zu gehen. Direkt nach<br />

dem Abpfiff werden die Spieler zügig in den<br />

Kontrollraum begleitet. Die Mannschaftsärzte<br />

haben für das Protokoll anzugeben, welche<br />

Medikamente vor oder während des Spieles<br />

verabreicht wurden. Den Spielern werden<br />

dann Getränke gereicht, bis die Spieler<br />

eine Urinprobe abgeben können. Jeweils werden<br />

ca. 90 bis 100 ml für die Laboruntersuchung<br />

benötigt. Alles wird dann in speziellen<br />

Transportboxen (A- und B-Proben) gekennzeichnet,<br />

verpackt und zum Abtransport vorbereitet.<br />

Mit allen Beteiligten werden noch<br />

Formulare und Dokumente vervollständigt,<br />

ausgefüllt und unterzeichnet. Der Doping-<br />

Arzt bringt alles dann zu dem ausgesuchten<br />

Labor. Alle Spieler, Funktionäre, Vereinsärzte<br />

usw. wissen, dass dies alles in einer angenehm<br />

entspannten Atmosphäre stattfindet,<br />

zum Wohle unseres Fußballsportes und dem<br />

Sport im Allgemeinen.<br />

15


Erfolgreiches Ende<br />

EU-Projekt: Was wurde gemacht, was wurde erreicht, wie geht es weiter?<br />

Text Jens Wagner<br />

Nach über 16 Monaten wurde das<br />

mit EU-Geldern geförderte länderübergreifende<br />

Fanprojekt „Verbesserung<br />

der Governance im Fußball<br />

durch Fanmitbestimmung und -beteiligung“ auf<br />

dem <strong>Supporters</strong> Summit in Burton/England am<br />

22.06.2013 offiziell beendet. Ziel des Projektes<br />

war es, den Dialog von Fans mit politischen Institutionen<br />

und Verbänden auf nationaler und<br />

europäischer Ebene zu intensivieren. Weiterhin<br />

wurden Maßnahmen ergriffen, die zukünftig die<br />

Position von Fußballfans auf Vereins- und Verbandsebene<br />

stärken sollen. In einem gesonderten<br />

Workshop ließen Projektleiterin Antonia<br />

Hagemann von <strong>Supporters</strong> Direct Europe sowie<br />

Vertreter von acht europäischen Fanorganisationen<br />

die letzten Monate noch einmal Revue<br />

passieren. Das Fazit fällt, um es gleich vorweg<br />

zunehmen, überaus positiv aus. So gab es im<br />

November 2012 die erste Lobbyveranstaltung<br />

des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission<br />

mit Fußballfans. In Irland und Italien<br />

haben sich mit Unsere Kurve vergleichbare<br />

erste nationale Fanorganisationen gegründet.<br />

Schwedische Fußballfans haben sich erfolgreich<br />

Der <strong>HSV</strong> und der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> –<br />

ein Vorbild für ganz Europa.<br />

für den Erhalt der 50+1-Regel in ihrem Land eingesetzt.<br />

In Italien, Spanien und Portugal gab es<br />

erste „Runde Tische“ mit Fans, Politikern und<br />

diversen Fußballakteuren. Außerdem wurde im<br />

Rahmen dieses Projekts die bisher größte europaweite<br />

Umfrage mit fast 12.000 Teilnehmern<br />

zum Thema Governance-Strukturen im Fußball<br />

durchgeführt.<br />

Die Einladung zur Veranstaltung<br />

im Europäischen Parlament und<br />

das dort vorgestellte <strong>Supporters</strong><br />

Direct Position Paper. –Beides zeigt<br />

die 125 Jahre-Choreodes <strong>HSV</strong><br />

16<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Die Europäische Kommission unterstützte dieses<br />

Projekt finanziell mit insgesamt 205.000<br />

Euro. Mit dieser Summe wurden u. a. sechs nationale<br />

Fankongresse sowie die Veranstaltung<br />

in den Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments<br />

finanziert. Mit der Förderung dieses Projekts<br />

bezieht sich die EU letztendlich auf ihre<br />

eigenen Vorgaben.<br />

Auch in Portugal genießen die <strong>HSV</strong>-Strukturen höchstes<br />

ansehen, wie das portugiesische Handbuch zeigt.<br />

… das sehen die Franzosen genau so.<br />

Das Europäische Parlament sprach sich nämlich<br />

am 2. Februar 2012 dafür aus, den Faneinfluss<br />

in den europäischen Vereinen zu stärken und<br />

folgte damit den Richtlinien des sogenannten<br />

Fisas-Reports (benannt nach dem EU-Abgeordneten<br />

Santiago Fisas), welcher die besondere<br />

Bedeutung des Sports in Europa hervorhebt.<br />

Der Report fordert sowohl die EU-Mitgliedstaaten<br />

als auch die nationalen Verbände dazu auf,<br />

Maßnahmen einzuleiten, die einen stärkeren<br />

Faneinfluss in den Vereinen bewirken.<br />

Weiterhin sollen durch die Stärkung demokratischer<br />

Prozesse nachhaltigere Vereinsstrukturen<br />

geschaffen werden, um der zum Teil enormen<br />

Überschuldung der Vereine aufgrund von unprofessionellem<br />

Management entgegenzuwirken.<br />

Der Fisas-Report folgt inhaltlich dem 2007 von<br />

der EU-Kommission veröffentlichtem „Weißbuch<br />

für Sport“ und einer 2011 veröffentlichten<br />

Untersuchung über die europäische Dimension<br />

des Sports. Diese beiden Berichte hatten bereits<br />

zuvor die enge Verbindung von demokratischer<br />

Mitbestimmung und professioneller<br />

Vereinsführung betont.<br />

Seit der Gründung 2005 hat sich Unsere Kurve<br />

immer für Mitbestimmung in Vereinen eingesetzt<br />

und hat unter anderem 2009 für den Erhalt<br />

der 50+1-Regel mit bundesweiten Aktionen gekämpft.<br />

Folglich hat Unsere Kurve das Angebot<br />

von <strong>Supporters</strong> Direct Europe an diesem<br />

Förderprojekt gemeinsam mit anderen europäischen<br />

Fanorganisationen<br />

teilzunehmen,<br />

gerne angenommen.<br />

Unsere Kurve wurde dabei von Jens Wagner<br />

– ehemaliger stellvertretender Abteilungsleiter<br />

des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s – und Ulrike Polenz<br />

vom Arminia <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> vertreten.<br />

Auf insgesamt vier nationalen Fankongressen<br />

schilderte Jens Wagner die Erfahrungen, die<br />

Fans in Deutschland sowohl mit vereinsinternen<br />

Fan- und Mitgliederorganisationen (<strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>) sowie mit vereinsübergreifenden<br />

Interessengemeinschaften (Unsere Kurve)<br />

gemacht haben. Im Austausch mit Fans aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern wurde dabei<br />

wieder einmal deutlich, wie gut die deutschen<br />

Fanszenen im internationalen Vergleich aufgestellt<br />

sind. Es war allerdings frustrierend zu hören<br />

mit welchen gravierenden Problemen Fans<br />

in anderen Ländern zu kämpfen haben. So sind<br />

zahlreiche bedeutende Traditionsvereine in ihrer<br />

Existenz bedroht und ein Austausch zwischen<br />

Fans und Funktionären findet in keiner<br />

Weise statt.<br />

Trotz der unterschiedlichen nationalen Vorraussetzzungen<br />

herrschte bei allen Fanvertretern<br />

große Einigkeit darüber, dass Fans aufgrund<br />

der gegenwärtigen Situation des europäischen<br />

Fußballs stärker in die relevanten Entscheidungsprozesse<br />

auf allen Ebenen mit einbezogen<br />

werden müssen.<br />

Im Rahmen dieses Projekts erhielten die teilnehmenden<br />

Fanorganisationen auch die Aufgabe,<br />

Handbücher zu erstellen, in denen den nationalen<br />

Fanszenen Anregungen zur Verbesserung<br />

der gegen-<br />

Ausgabe 74<br />

17


wärtigen Situation gegeben werden sollten.<br />

Das in diesem Zusammenhang von Unsere<br />

Kurve erstellte Handbuch mit dem Titel „Mein<br />

Verein – Perfekter Verein? Wie Fans ihre Vereine<br />

mitbestimmen und kontrollieren können“,<br />

geht der Frage nach, wie der perfekte Verein<br />

aus Fansicht wohl aussehen könnte.<br />

Ein perfekter Verein ist dabei ein Verein, der<br />

Mitglieder und Fans nicht als Bedrohung, sondern<br />

als wichtigen Bestandteil seiner Vereinskultur<br />

empfindet und sie deshalb in relevante<br />

Entscheidungsprozesse mit einbezieht. Was<br />

sind das aber genau für Entscheidungsprozesse<br />

und wie kann man als Fan daran mitwirken?<br />

Solche Fragen sollen in diesem Handbuch<br />

beantwortet werden. Darüber hinaus wurden<br />

noch einige Ratschläge ausgearbeitet, wie Mitglieder<br />

möglicherweise die Situation in ihren<br />

Vereinen in Bezug auf Fanmitbestimmung verbessern<br />

können.<br />

Trotz der eingangs geschilderten Erfolge, ist allen<br />

Beteiligten klar, dass die in diesem Netzwerk<br />

begonnene Arbeit auch nach dem offiziellen<br />

Ende des Förderprojekts weitergehen muss. So<br />

sind Fans nach wie vor überall von einer inhaltlichen<br />

Beteiligung in nationalen Verbänden<br />

ausgeschlossen. Auch viele Vereine verweigern<br />

weiterhin den Dialog mit ihren Fans. Die verheerende<br />

finanzielle Situation der meisten europäischen<br />

(Spitzen)<strong>Club</strong>s zeigt deutlich, wie<br />

unprofessionell auf höchster Ebene gearbeitet<br />

wird. Die im Rahmen dieses Projekts durchgeführte<br />

europaweite Umfrage hat eine große<br />

Unzufriedenheit mit den Management- und Verwaltungsstrukturen<br />

des europäischen Fußballs<br />

zu Tage gefördert.<br />

Die Probleme sind also erkannt, nun müssen Lösungen<br />

angegangen werden. In Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Supporters</strong> Direct Europe und weiteren<br />

europäischen Fanorganisationen wird Unsere<br />

Kurve sich diesen Anforderungen in der Zukunft<br />

stellen und an weiteren bereits geplanten Projekten<br />

teilnehmen.<br />

Das UK-Handbuch sowie der offizielle Abschlussbericht<br />

des Projekts in Deutsch mit den<br />

Umfrageergebnissen sind unter www.<strong>supporters</strong>-direct.org<br />

unter dem Menupunkt „What we<br />

do“ („Europe“, „EC Project“, „Handbooks“ und<br />

„Final Report“) abrufbar.<br />

Auch in Portugal genießen die <strong>HSV</strong>-<br />

Strukturen höchstes ansehen, wie das<br />

portugiesische Handbuch zeigt.<br />

UNSERE KURVE Handbuch<br />

MEIN VEREIN -<br />

UNSERE<br />

PERFEKTER VEREIN?<br />

Wie Fans ihre Vereine mitbestimmen<br />

und kontrollieren können<br />

In Kooperation mit:<br />

Das Unsere Kurve-Handbuch<br />

UnsereKurve.de /unserekurve<br />

18<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Ohne Zensur<br />

Projekt fankultur.com<br />

Text Christoph Burr · Foto Witters<br />

Woche für Woche werden auf<br />

den Rängen der Stadien spannende<br />

und positive Geschichten<br />

geschrieben, von denen<br />

jedoch kaum einer Notiz nimmt. Leidenschaft<br />

und Emotionen, Freud und Leid der Fans sind<br />

Bestandteil von Fußball, werden jedoch zu oft<br />

im negativen Licht betrachtet. Anfangs zu dritt<br />

hatten wir die Idee, auf einer Facebook-Seite<br />

Stimmungen rund um fanrelevante Themen einzufangen.<br />

Innerhalb kürzester Zeit folgten tausend<br />

Fans der Seite und diskutierten über die<br />

aktuellen Fanthemen. Recht schnell wuchs der<br />

Gedanke, nicht nur die Meinungen einzuholen,<br />

sondern Fans in Beiträgen selbst zu Wort kommen<br />

zu lassen. Und das unabhängig von Verein,<br />

Liga oder Fangruppe.<br />

Egal ob Pyromane, Vater und Sohn oder Nationalmannschafts-Fan,<br />

eine gelungene Choreo<br />

oder erlebte Emotionen im Abstiegskampf. Positiv<br />

wie negativ, eine regionale Entwicklung<br />

oder Blick auf die gesamte Fankultur, bei uns<br />

sollte jeder schreiben können, was er unter Fan-<br />

Sein und Fankultur versteht. Daraus entstand<br />

die Plattform FANKULTUR.com. Was Menschen<br />

am Wochenende in der Kurve erleben, wie der<br />

Spieltag war, was sie an Geschichten bei Heimspielen<br />

und auf Fahrt erleben. Fans berichten<br />

und Fans teilen ihre Meinung mit – kritisch, progressiv,<br />

aber auch humorvoll und offen.<br />

FANKULTUR.com ist ein Projekt, das Fanblogs<br />

aus ganz Deutschland zusammenbringt. Dabei<br />

sind wir keine Seite von Experten, professionellen<br />

Journalisten oder Vereinen. Hier haben ausschließlich<br />

Fans selbst das Wort und setzen die<br />

Themen. Dabei ist es ganz egal, ob man Ultra,<br />

Tribünenhocker, Mann oder Frau ist – so wie im<br />

Stadion alle gleich sind, sind bei uns auch alle<br />

Blogger gleich. Darin besteht auch die große<br />

Stärke des Projekts. Man kommt in Kontakt zu<br />

anderen Fans und tauscht sich untereinander<br />

aus. Man bekommt Einblick in die Meinung und<br />

Erfahrung von Fans aus anderen Vereinen und<br />

Ligen. Derzeit sind über 30 Blogger Autoren<br />

bei FANKULTUR.com – von der Bundesliga bis<br />

runter zum Amateurfußball, ob mit oder ohne<br />

festen Verein. Federführend verantwortlich für<br />

das Projekt sind Christoph Burr, Martin Thein<br />

und Jannis Linkelmann. Zu dritt wird die Webseite,<br />

Facebook und Twitter betreut und steht<br />

dabei aber im engen Austausch mit den aktiven<br />

Bloggern über die Ausrichtung und Entwicklung<br />

des Projekts.<br />

Wir geben nicht vor, was und wie Fankultur zu<br />

sein hat, sondern versuchen sie durch die Vielfalt<br />

der Beiträge aus dem Stadion auf die Plattform<br />

zu bringen: kreativ, laut, meinungsstark<br />

aber auch nachdenklich und kontrovers. Sich<br />

dabei gegen Rassismus, Diskriminierung und<br />

Homophobie zu positioniert ist ein gemeinsames<br />

Anliegen aller, ansonsten wird über alle<br />

Themen geschrieben, die Fans bewegen, die<br />

stören und die beschäftigen.<br />

Mit der Plattform FANkultur.com haben wir nun<br />

die erste vollständige Saison beendet. Zur kommenden<br />

Saison wollen wir noch stärker die Meinung<br />

der Fans in den Mittelpunkt stellen und<br />

sind dabei weiterhin auf der Suche nach Bloggern<br />

aus allen Fanlagern und Vereinen. Wer<br />

selbst nicht schreiben möchte, kann uns mit seiner<br />

Meinung und Ideen auf unserer Webseite,<br />

auf Facebook oder Twitter unterstützen.<br />

Webseite: www.fankultur.com<br />

Facebook: www.facebook.com/fankulturcom<br />

Twitter: www.twitter.com/fankulturcom<br />

Ausgabe 74<br />

19


Der Dialog zwischen Fans<br />

und Verein wird verstärkt<br />

Der „SAF“ hat seine Arbeit aufgenommen<br />

Text Joachim Ranau · Foto Witters<br />

Der Hamburger SV ist traditionell ein<br />

Mitgliederverein in dem sowohl<br />

Breitensport betrieben wird als auch<br />

Partizipation als Förderer bzw. als<br />

einfaches Mitglied möglich ist. Seit 1993 gibt<br />

es die Abteilung „Fördernde Mitglieder/ <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>“, die mittlerweile mit über<br />

55000 Mitgliedern die größte Abteilung im<br />

<strong>HSV</strong> darstellt. Diese Abteilung bzw. die von den<br />

Mitgliedern gewählte Abteilungsleitung hat<br />

den Anspruch innerhalb des Vereins und gegenüber<br />

der Vereinsführung die Interessen ihrer<br />

Mitglieder zu vertreten. Viele Fans, Fanclubs<br />

und Fangruppen nehmen über ihre Mitgliedschaft<br />

im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Anteil am Vereinsleben,<br />

werden regelmäßig mit Informationen<br />

aus dem Verein versorgt und können im Rahmen<br />

der Satzung mitbestimmen. Mitbestimmung<br />

und Teilhabe der Mitglieder (und eines<br />

großen Teils der Fanszene) sind also im Hamburger<br />

SV fester Bestandteil seiner Strukturen<br />

und werden aktiv ständig fortgeschrieben.<br />

Mit der Entwicklung des DFL-Papiers „Sicheres<br />

Stadionerlebnis“ seit Juli 2012 und seiner<br />

diversen Modifikationen, in dem unter anderem<br />

dezidiert ein institutionell abgesicherter<br />

Dialog zwischen Verein und Fanszene gefordert<br />

wird, besteht vereins- und verbandsübergreifend<br />

Konsens darüber, dass dieser Dialog<br />

unverzichtbar ist.<br />

In Ergänzung zu den hier kurz beschriebenen<br />

Vereins- und Abteilungsstrukturen sowie den<br />

verbandsbezogenen Rahmenbedingungen und<br />

Vorgaben hat der Hamburger Sport-Verein im<br />

April 2013 einen „Ständigen Arbeitskreis Fandialog<br />

im Hamburger SV“ (folgend „SAF“ abgekürzt)<br />

eingerichtet.<br />

1.Grundidee<br />

Die Idee der Einrichtung eines ständigen Arbeitskreises,<br />

dem Vertreter der Fanszene und<br />

des Hamburger SV angehören, setzt also auf<br />

bewährte Strukturen innerhalb des Vereins,<br />

hilft die allseits akzeptierten Verbandsvorgaben<br />

in dieser Frage umzusetzen und trägt dazu<br />

bei, die Partizipation von Fans weiter zu stärken<br />

und den regelmäßigen, konstruktiven und<br />

partnerschaftlichen Dialog zu vertiefen. Um<br />

eine größtmögliche Akzeptanz sowohl im Verein,<br />

als auch in der Mitgliedschaft als auch<br />

in der Fanszene sicherstellen zu können, ist<br />

besonders eine von allen Beteiligten akzeptierte<br />

personelle Besetzung durch die Fanvertreter<br />

elementar. Daher bildet der „SAF“ die<br />

gesamte Fanszene repräsentativ ab und ist demokratisch<br />

legitimiert, jeder Fanvertreter ist<br />

also von der jeweiligen Gruppe gewählt. Von<br />

Seiten des Vereins sind Entscheidungsträger<br />

des Vereins (Vorstandsmitglieder), der <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> (Vertreter der Abteilungsleitung)<br />

sowie der entsprechende Fachbereich<br />

(Fanbeauftragte) vertreten.<br />

In dem Arbeitskreis werden alle Themen und<br />

Fragen behandelt, bei denen eine gemeinsame<br />

Schnittmenge zwischen Verein und Fans<br />

besteht. Um der besonderen Rolle des <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s als große Mitglieder- bzw.<br />

Fanabteilung im Verein Rechnung zu tragen,<br />

übernimmt ein Vertreter der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s den Vorsitz des SAF.<br />

2. Zielsetzung und Aufgaben<br />

Die Zielsetzung des „Ständigen Arbeitskreises<br />

Fandialog“ im Hamburger SV ist der abgesicherte,<br />

dauerhafte, regelmäßige und<br />

20<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


partnerschaftliche Dialog zwischen der Vereinsführung,<br />

den entsprechenden Fachbereichen<br />

des Vereins und der gesamten Fan- und<br />

Mitgliederbasis. Die Teilnehmer können ihre jeweiligen<br />

Positionen zu fanrelevanten Themen<br />

und aktuellen Entwicklungen in den Arbeitskreis<br />

einbringen, Vorschläge machen, Ideen<br />

vorstellen, jeweils dort zur Diskussion stellen<br />

und Empfehlungen abgeben.<br />

3. Zusammensetzung des Arbeitskreises<br />

Der Arbeitskreis setzt sich aus 12 (bis maximal<br />

15) Mitgliedern zusammen. Diese Größe<br />

sollte nicht überschritten werden, um die Arbeitsfähigkeit<br />

des „SAF“ sicher zu stellen. In<br />

Absprache zwischen Vorstand und der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s hat der<br />

Verein die Besetzung seiner Vertreter im Arbeitskreis<br />

geregelt und diese benannt. So<br />

nehmen von Vereinsseite Vorstandsmitglied<br />

Oliver Scheel und ggf. Vorstandsvorsitzender<br />

Carl Jarchow, SC-Abteilungsleiter Christian<br />

Bieberstein oder ggf. SC-Geschäftsführer Andreas<br />

Birnmeyer sowie zwei Fanbeauftragte<br />

an den Sitzungen teil.<br />

Folgende acht Fanvertreter<br />

nehmen am Arbeitskreis teil:<br />

Vier Vertreter von offiziellen Fanclubs des<br />

<strong>HSV</strong> (OFC): Olaf Fink („<strong>HSV</strong>-Freunde Vögelsen“),<br />

Thorsten Kriszio („Harburg Vikings“),<br />

Martin Oetjens („Der Norden hebt ab“), Doreen<br />

Schneider („<strong>HSV</strong> Sitzkissenfraktion Auswärts“);<br />

ein Vertreter aus dem Bereich der<br />

Regionalbetreuer und Botschafter des <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s: Stefan Nowski (Regionalbetreuer<br />

Niedersachsen West/Bremen);<br />

jeweils ein Vertreter aus den Gruppen der Ultras<br />

: Paula Scholz („Poptown“), Jojo Liebnau<br />

(„CFHH“) sowie ein Vertreter für Minderheiten:<br />

Jens Kuzel („Volksparkjunxx“)<br />

Die jeweiligen Vertreter werden auf OFC-Versammlungen<br />

bzw. den jeweiligen Gruppentreffen<br />

jeweils für zwei Jahre gewählt. Die<br />

OFC-(Wahl-)Versammlung wird durch den<br />

Verein einberufen, die Wahl der entsprechenden<br />

Vertreter durch den Verein (durch die Fanbeauftragten)<br />

organisiert. Außerdem werden<br />

Stellvertreter benannt bzw. gewählt (für die<br />

OFC-Vertreter zwei, für die jeweiligen Vertreter<br />

der anderen Gruppen jeweils eine Person).<br />

4. Allgemeines<br />

Der SAF hat sich im April 2013 konstituiert<br />

und trifft sich etwa alle 6-8 Wochen. Der Vertreter<br />

des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s hat den Vorsitz<br />

inne und moderiert nach Absprache mit<br />

den Fanbeauftragten die Sitzung. Wenn die<br />

gewählten Fanvertreter Empfehlungen inhaltlicher<br />

Art an die Vereinsvertreter abgeben wollen,<br />

können sie eine Abstimmung beantragen.<br />

Im Rahmen einer derartigen Abstimmung stimmen<br />

ausschließlich die acht Fanvertreter ab.<br />

Die ausgesprochenen Empfehlungen sind für<br />

die Vereinsvertreter zwar nicht bindend, werden<br />

aber grundsätzlich sorgfältig geprüft und<br />

in den Entscheidungsprozessen berücksichtigt.<br />

Weitere Informationen über den SAF und seine<br />

Mitglieder, Sitzungsprotokolle und Ähnliches<br />

können auf der Website des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />

(www.hsv-sc.de/fans/staendiger-arbeitskreisfandialog.html)<br />

eingesehen oder heruntergeladen<br />

werden oder ihr wendet euch an die<br />

Fanbeauftragten.<br />

Ausgabe 74<br />

21


Ein Vierteljahrhundert WKM<br />

25. Westkurvenmeisterschaft<br />

Text Dr. André Fischer Fotos <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Hallo, <strong>HSV</strong>er! Zum Abschluss dieser<br />

mal wieder nervenaufreibenden Saison<br />

mit vielen Ups and Downs galt<br />

es noch eine große Veranstaltung<br />

über die Bühne zu bringen. Seit 1989 ringen<br />

die Teams um den Titel des offiziellen <strong>HSV</strong>-Fan<br />

Fußballmeisters und nun ist die diesjährige Jubiläumsausgabe,<br />

nämlich die 25. Westkurvenmeisterschaft,<br />

schon wieder Geschichte. Dabei<br />

wäre das Turnier um Haaresbreite fast ins sprichwörtliche<br />

Wasser gefallen. Auch wenn wir im<br />

Zentrum Hamburgs nicht mit so furchtbaren<br />

Überschwemmungen zu kämpfen hatten wie<br />

in anderen Teilen der Republik, hätte uns Petrus<br />

fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.<br />

Der Dauerregen in den Tagen (oder gefühlten<br />

Wochen!) zuvor, hätte uns fast gezwungen, das<br />

komplette Turnier abzusagen. Es drohte eine<br />

Unbespielbarkeit der Plätze. Doch die Sonne<br />

kam rechtzeitig zurück und wie sich das gehört,<br />

haben wir wie bestellt noch richtiges Kaiserwetter<br />

zum Jubiläumsturnier bekommen.<br />

Insgesamt nahmen 61 Teams bei der WKM 2013<br />

teil. Die mittlerweile recht strengen Teilnahmebedingungen<br />

(in jedem 10er Team müssen mindestens<br />

8 SpielerInnen über eine Dauerkarte<br />

verfügen oder Vereinsmitglied sein), führen anscheinend<br />

nicht dazu, dass sich weniger Teams<br />

anmelden. Ganz im Gegenteil bekamen wir das<br />

Feedback, dass sich die Teams eine solche Überprüfung<br />

wünschen, damit auch sichergestellt ist,<br />

dass nur <strong>HSV</strong>- Fans teilnehmen und keine Legionäre<br />

eingekauft werden. Dass auf solche Tricksereien<br />

aufgepasst werden muss, zeigt doch aber<br />

andererseits auch ganz klar, um was für einen<br />

Prestige-Titel es sich bei der WKM handelt!<br />

Betrachten wir die Teilnehmerzahl, macht das<br />

dieses Jahr mal eben über 1000 <strong>HSV</strong>-Fans als<br />

SpielerInnen und Besucher an beiden Tagen.<br />

Dazu kommt die spannende Finalrunde in der<br />

Arena mit Frühstück auf dem Rasen und Live-<br />

Auslosung. 8 Schiedsrichter, keine schlimmen<br />

Verletzungen, 133 Spiele bis zum Finale auf insgesamt<br />

8 Spielfeldern mit 298 erzielten Toren.<br />

Da soll noch einer sagen, dass der <strong>HSV</strong> zu wenig<br />

Buden macht! Ich glaube, dass man das als<br />

vollen Erfolg werten kann. Vor allem, weil das<br />

frisch zusammengestellte Fanprojekt-Team bislang<br />

auf keine gemeinsamen Erfahrungswerte<br />

für so ein großes Event zurückgreifen konnte.<br />

Ein Highlight des Turniers war sicherlich die<br />

Austragung der Hauptrunde im Stadion. Vielen<br />

Dank noch mal an den Vorstand und das Stadionmanagement,<br />

die uns die Austragung der<br />

Hauptrunde in unserem Wohnzimmer erst ermöglicht<br />

haben. Zurück zum Turnier. Das letzte<br />

und entscheidende Tor fiel im Finale. Mit 1:0<br />

besiegte die Mannschaft Barkerluten das Team<br />

Holstein United und wurde zum 25. WKM Sieger<br />

gekrönt. Den 3. Platz sicherte sich das Team<br />

FC Sieg oder Spielabbruch im 9-Meter-Schießen<br />

mit 3:2 gegen das Team Offensive West. Der<br />

Fairplay-Pokal ging an das Team Muttis Mannschaft.<br />

Die Platzierungen wollen wir euch natürlich<br />

nicht vorenthalten. Platzierungsliste der<br />

25. Westkurvenmeisterschaft:<br />

22<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Neben dem fußballerischen Können gab es<br />

noch einen weiteren Pokal zu gewinnen und<br />

zwar für die am „schwersten zu schlagende<br />

Mannschaft“. Um diesen begehrten Titel zu<br />

ergattern, mussten wir natürlich das Kampfgewicht<br />

der Teams ermitteln. Jeweils 5 Spieler<br />

einer Mannschaft wurden gewogen. Wer als<br />

Team die meisten Kilos auf die Waage brachte,<br />

hatte gewonnen. Sieger dieses Wettbewerbes<br />

wurde die Mannschaft Ruhrpottplautzen mit<br />

571 kg. Respekt!<br />

Die Zahl 25 war an diesem Wochenende sehr<br />

wichtig, so haben wir eine Aktion ausgerufen<br />

und euch aufgefordert die „25“ in irgendeiner<br />

Form mitzubringen. Die Entscheidung ist uns<br />

nicht gerade leicht gefallen, und wir möchten<br />

uns an dieser Stelle bei allen, die mitgemacht<br />

haben, nochmals ganz herzlich für eure Mühe<br />

und eure Kreativität bedanken. Nach langen<br />

Debatten und schlaflosen Nächten haben wir<br />

uns für das Team Tequila entschieden. Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Ein weiteres Highlight des Turniers ereignete<br />

sich am Finaltag im Stadion. Die Spatzen pfiffen<br />

es bereits in den Tagen zuvor vom Dach, dass<br />

es noch ganz radikal romantisch werden sollte.<br />

Ein junger Mann hatte sich ein Herz gefasst und<br />

plante, seiner Angebeteten auf dem Mittelkreis<br />

seine Aufwartung zu machen. Nur hatte Romeo<br />

seine Rechnung ohne die WKM gemacht, die ja<br />

nun an dieser Stelle ausgetragen wurde. Aber<br />

da das Fanprojekt dafür bekannt ist, hoffnungslos<br />

romantisch zu sein, haben wir natürlich den<br />

Spielbetrieb kurzerhand unterbrochen und der<br />

Liebe freien Lauf gelassen. Auch hier gab es ein<br />

Happy End und Julia sagte: „Ja!“. Auch oder gerade<br />

wegen (?) der Anfeuerungsgesänge auf<br />

den Rängen. Gott sei Dank.<br />

Apropos Dank: Die Westkurvenmeisterschaft<br />

ist das größte und traditionsreichste Turnier<br />

der <strong>HSV</strong>-Fans. Wir als <strong>HSV</strong>-Fanprojekt sind immer<br />

auf andere Unterstützer und Sponsoren<br />

angewiesen, um solche Events organisieren<br />

zu können. Herzlich bedanken möchten wir<br />

uns deshalb bei dem <strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, der<br />

Holstenbrauerei, Aramark, dem Greenkeeper-<br />

Team der Arena und der Paul-Hauenschild-Anlage<br />

in Norderstedt, dem Sportpub Tankstelle,<br />

unserem Vorstand Oliver Scheel, dem Stadionchef<br />

Kurt Krägel und dem Stadionmanagement-Team,<br />

Seca Waagen Hamburg, den<br />

Sanitätern, den hervorragenden Schiedsrichtern<br />

und Schiedsrichterinnen sowie bei allen<br />

WKM-Helfern und -Helferinnen. Der <strong>HSV</strong> ist<br />

seit 50 Jahren in der Bundesliga, vielleicht<br />

schaffen wir auch die 50 bei der Westkurvenmeisterschaft…?<br />

Die Platzierungen der 25. Westkurvenmeisterschaft<br />

1. Barkerluten 32. Punktejäger Hamburg<br />

2. Holstein United 33. Blauer Stern Altona<br />

3. FC Sieg oder Spielabbruch 34. NPF<br />

4. Offensive West 35. Nordboys Hamburg<br />

5. Edelritter 36. Pöbelblock<br />

6. Zaungäste Pinneberg 37. Hamburgo<br />

7. Jim Beam´s 38. Lonhorn C.F.<br />

8. Poptown Hamburg 39. Sektion Wedel<br />

9. Connectico Hamburg Elmshorn 40. Rebel Youth<br />

10. Kali Family Block 25 41. Ofc-<strong>HSV</strong> Asozial<br />

11. <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Bad Bevensen 42. Holzbein United<br />

12. <strong>HSV</strong>-Power 1887 Reihe 6 43. <strong>HSV</strong>-Diamanten<br />

13. Outsiders 44. HU-Ligäns<br />

14. Finkwarder Bluehawks 45. Hamsterdam<br />

15. Jungspunde 46. „Die Bohnen”<br />

16. Hamburg Dragons 1887 47. <strong>HSV</strong>-Power 1887<br />

17. Alarmstufe Hamburg 48. Blaue Front Hamburg 2006<br />

18. <strong>HSV</strong> Jackpot 49. Freundeskreis Hamburg 1887<br />

19. Sektion Lüneburg 50. Team Tequila<br />

20. FC Vollsuff-Königseck-Elmshorn 51. CFHH-U21<br />

21. <strong>HSV</strong>-Freunde Moin Moin 52. North Crew Hamburg<br />

22. I-M 53. Hamburg-Süd Amateure<br />

23. Elbbrigade 54. CFHH<br />

24. OFC-Die Macht der Raute 55. Rautengeil Fallingbostel<br />

25. Fußballfreunde Heidberg Mustin 56. Zeugen Yeboahs<br />

26. Die Ruhrpottplautzen 57. Die Franziskaner<br />

27. Hamburg-Süd Allstars 58. Team 34er<br />

28. IzZ MiA Jo3Rn! 59. Northside Engelz und Bengelz<br />

29. Rookies 60. 1. FC Officer Down<br />

30. Nordpower Bad Bramstedt 61. Muttis Mannschaft<br />

31. Die Schlümpfe<br />

Ausgabe 74<br />

23


Da ist Musik drin …!<br />

Musik von und für <strong>HSV</strong>-Fans – eine Erfolgsgeschichte<br />

Text Philipp Markhardt Fotos 1887-Musik und Miroslav Menschenkind<br />

Eine Plattenfirma, die ausschließlich<br />

„<strong>HSV</strong>-Musik“ veröffentlicht? Gibt’s das?<br />

Ja, das gibt es.<br />

2003 hatte unsere Haus- und Hofband<br />

ABSCHLACH! ihren ersten Live-Auftritt auf der<br />

10-Jahre-SC-Feier auf der Cap San Diego im<br />

Hamburger Hafen. Im selben Jahr veröffentlichten<br />

die Jungs ihre erste CD „Ne einfache<br />

Band“, und weil sie dafür keine Plattenfirma<br />

gefunden haben (wer wollte schon Musik von<br />

<strong>HSV</strong>-Asis für <strong>HSV</strong>-Asis veröffentlichen…?) haben<br />

sie es einfach selber gemacht: der damalige<br />

Schlagzeuger und heutige Sänger der Band,<br />

Herr Wendt, führte seinerzeit schon ein kleines<br />

Punkrocklabel („True Rebel Records“, heute<br />

noch einigen bekannt, ist daraus inzwischen<br />

doch sogar ein Laden und ein Tattoo-Studio<br />

entstanden) und arbeitete ein paar Tage pro<br />

Woche in der Administration eines Tonträger-<br />

Vertriebes. Also wurde kurzerhand das zweite<br />

Label namens „WMP“ (Wendt Musik Produktionen)<br />

gegründet, denn ein Vertrieb war ja<br />

ebenfalls vorhanden.<br />

Nun, zehn Jahre später, hat WMP seit geraumer<br />

Zeit einen weiteren Ableger namens „1887-Musik“,<br />

der sich auf die Fahnen geschrieben hat,<br />

ausschließlich Musik im Zeichen der Raute zu<br />

veröffentlichen. Der Musikstil spielt dabei keine<br />

Rolle – egal ob Rock, Punkrock, Soul, Singer-<br />

Songwriter oder HipHop: Hauptsache <strong>HSV</strong>! Der<br />

Katalog von WMP/1887-Musik umfasst mittlerweile<br />

knapp 20 verschiedene Veröffentlichungen,<br />

darunter CDs und Downloadalben von<br />

ABSCHLACH!, den HAMBURGER JUNGZ, HEI-<br />

MATKIND und GANO, natürlich dem Rapper EL-<br />

VIS, der leider nicht mehr existierenden Band<br />

24<br />

DIE GEFAHR, den Newcomern von STANDARD-<br />

SITUATION oder dem Pärchen-Duo mit ihrem<br />

„Rudnevs“-Song – und zum Ende des Jahres<br />

auch das neue Album der MAGGERS UNITED.<br />

Ebenso zählen die beiden CD-Sampler des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> („Volkspark Calling Vol.1“ und<br />

„God save the <strong>HSV</strong>“) zu den Veröffentlichungen<br />

der Hamburger Plattenfirma.<br />

Wer nun denkt, hier wird im Namen der Raute<br />

Geld gescheffelt, der liegt ziemlich weit daneben.<br />

Vielmehr geht es den Machern und Partnern<br />

rund um das 1887-Musik-Projekt darum,<br />

eine bunte Vielfalt an Musik-Kultur in der großen<br />

Szene der <strong>HSV</strong>-Fans zu etablieren. Lange<br />

Jahre gab es außer Lotto nichts anderes. Mal<br />

abgesehen von dem einen oder anderen One-<br />

Hit-Wonder, die es aber nur auf CD zu kaufen<br />

gab und niemals bei Live-Auftritten zu bewun<strong>supporters</strong><br />

<strong>news</strong>


dern waren. Umso wichtiger, den vielen guten, talentierten und kreativen <strong>HSV</strong>-<br />

Fans mit Musik-Affinität eine Plattform zu bieten, auch ihre musikalischen<br />

Ergüsse über unseren Verein präsentieren zu können. Und genau das unterstützt<br />

der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> mit genauso viel Engagement und Herzblut, wie<br />

die Musiker selber. Ohne die Unterstützung von Partnern wie dem <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>, dem Fanprojekt oder auch dem 1887-Shop würde sich die kleine familiäre<br />

Plattenfirma im Hamburger Osten kaum halten können. Zu schlecht geht<br />

es der Musikindustrie, zu wenig CDs werden heutzutage noch verkauft und<br />

auch die Gagen der Musiker für Live-Auftritte halten sich deutlich in Grenzen<br />

bzw. werden von den Kosten für Aufwand, Zeit und Logistik weitestgehend<br />

wieder geschluckt. CD-Produktionen erwirtschaften am Ende des Tages oftmals<br />

nur die Ausgaben. Aber darum geht es weder der Plattenfirma noch<br />

den Musikern: allen geht es einzig und allein um die Musik-Kultur in unserem<br />

Verein, wie es sie vergleichbar in keiner anderen deutschen Stadt und<br />

bei keinem anderen Verein gibt!<br />

Unterstützt die Jungs und Deerns der Rautenmusik! Hört Ihre Lieder, geht zu<br />

ihren Konzerten (von denen der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> regelmäßig welche veranstaltet!)<br />

und liked ihre Facebookseiten! Mehr Infos unter www.1887-musik.de.<br />

Ausgabe 74<br />

25


England mit Verlängerung<br />

Auch persönlich und nachdenklich<br />

Text Philipp Markhardt<br />

Es gibt wohl nicht allzu viele Leute, die<br />

sich über einen gestrichenen Flug- bzw.<br />

einen Lufthansa (Verdi)-Streik freuen,<br />

aber der Reihe nach.<br />

Als Freund vom FC Liverpool machte ich mich<br />

mal wieder auf den Weg nach England, um mir<br />

ein Premier League Match live zu geben. Gegner<br />

war der Abramowitsch-<strong>Club</strong> FC Chelsea.<br />

Auch wenn die Chance auf einen Europapokalplatz<br />

nicht mehr sonderlich groß war, reiste<br />

ich am Samstag per Flieger nach Manchester,<br />

um von dort aus mit dem Zug ins gut 40 Meilen<br />

entfernte Liverpool zu fahren. Am Samstag<br />

noch ein bisschen die Hotel-Bar „erkundet“<br />

und am Sonntag ging es dann gemeinsam mit<br />

einer sehr netten dänischen Familie, die ich<br />

am Abend zuvor in der Hotelbar kennen gelernt<br />

hatte, zur Anfield Road. Schnell in den<br />

„Zwölften Mann“, um noch das eine oder andere<br />

Bierchen zu nehmen und ein paar Bekannte<br />

zu treffen, und anschließend ab ins<br />

vs<br />

Stadion. Gänsehaut wie immer, als „You`ll never<br />

walk alone“ gespielt wurde und los ging<br />

der Spaß, den ich zum ersten Mal für „schmales<br />

Geld“ bekommen habe. Wegen meiner<br />

Mitgliedschaft beim LFC. kostete das Ticket 47<br />

£, allerdings mit eingeschränkter Sicht. Stolzes<br />

Sümmchen, aber unter normalen Umständen<br />

hätte ich über einen Kartenbroker garantiert<br />

80 £ plus x gelöhnt.<br />

Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt:<br />

Mit viel Glück gelang Liverpool in der<br />

96. Minute der Ausgleich zum 2 zu 2 gegen<br />

eine Mannschaft aus Chelsea, die ehrlich gesagt<br />

deutlich besser war, über weite Strecken<br />

des Spiels. Aber Luis Suarez sorgte mit seiner<br />

Beißattacke mal wieder für „ordentliche“<br />

Negativschlagzeilen. Ein ohne Zweifel phantastischer<br />

Fußballer, der aber seine Nerven<br />

häufiger und zum wiederholten Male nicht im<br />

Griff hatte. Aber nun, das 2 zu 2 fühlte sich<br />

trotzdem wie ein Sieg an. Leider erfuhr ich<br />

vs<br />

in der Halbzeit von meiner Frau, dass mein<br />

geplanter Rückflug gestrichen wurde. Nichtsdestotrotz<br />

machte ich mich auf den Weg, um<br />

vielleicht doch noch nach Deutschland fliegen<br />

zu können. Allerdings musste ich am Flughafen<br />

schnell realisieren, dass diese Chance gleich<br />

Null war. Spätestens als ich all die Leute, die<br />

ich im Hotel in Liverpool schon gesehen hatte,<br />

wieder getroffen habe. „Vergiss es, wir müssen<br />

auch alle hier bleiben“, rief man mir freundlich<br />

zu. Gut, dachte ich mir. Schnell die Umbuchung<br />

auf den nächsten Abend fertig gemacht<br />

und los ging es, mit einem von der Lufthansa<br />

gecharterten Bus, ins ca. 25 Meilen entfernte<br />

Warrington. Dort fassten wir schnell den Entschluss,<br />

nach Manchester zurück zu fahren, um<br />

am Abend das historische Spiel Man United gegen<br />

Aston Villa zu verfolgen. Da wir auf dem<br />

Schwarzmarkt 170 £ pro Ticket zahlen sollten,<br />

gingen wir auf gut Glück zum Ticketschalter.<br />

Und siehe da, wir hatten Glück. Wir mussten<br />

nur die Kröte einer Restsaisonmitgliedschaft<br />

schlucken, aber lieber insgesamt 73 £ pro Ticket<br />

zahlen, als irgendeinem Schwarzhändler<br />

170 Tacken in den Rachen zu schmeißen. Wir<br />

waren recht erstaunt, als wir unseren Plätzen<br />

näher kamen, nämlich auf der Haupttribüne<br />

direkt unter dem VIP-Bereich, in<br />

der ersten Reihe hinter den Presse-Leuten.<br />

Gut, da kann man nicht meckern,<br />

dachten wir uns, wenn man bedenkt, dass<br />

ein Spiel gegen Bremen oder Bayern bei uns<br />

im Stadion (in der Kategorie) wesentlich teurer<br />

gewesen wäre.<br />

United nutze dann auch die historische Chance,<br />

vorzeitig englischer Meister zu werden. Für<br />

mich als Liverpool-Freund zwar schon eine dicke<br />

Kröte, aber wann hat man schon mal die<br />

Chance bei so einer Geschichte live dabei zu<br />

sein und ein Old Trafford mit phantastischer<br />

Stimmung und Atmosphäre zu erleben? Das<br />

ist bei diesem Event-Publikum eher selten,<br />

wobei das bestimmt zumindest größtenteils<br />

an der vorzeitigen Meisterschaft gelegen<br />

haben dürfte. Aufgrund der angesprochenen<br />

Umstände, habe ich mich im Nachhinein<br />

über den Streik gefreut und möchte<br />

mich an dieser Stelle ganz herzlich und offiziell<br />

bei den Verantwortlichen bedanken.<br />

26<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Hamburgo international<br />

Hamburgo beste!<br />

Text + Foto Thorsten Eikmeier<br />

Eurofan 2013 – Endlich wieder Hamburger<br />

Fußball auf europäischer Bühne.<br />

Am 18. Mai 2013 machten die Fans des<br />

<strong>HSV</strong> mal wieder lange Gesichter. Als<br />

das letzte Spiel der Saison abgepfiffen wurde,<br />

stand fest, dass sich der Verein auch in der<br />

kommenden Saison auf nationales Kräftemessen<br />

beschränken muss. Aber zumindest einige<br />

Anhänger hatten nun doch die Ehre, die Farben<br />

Schwarz, Weiß und Blau auch außerhalb<br />

der Landesgrenzen vertreten zu dürfen und<br />

einen Hauch von Europapokalluft schnuppern<br />

zu können.<br />

Zum zweiten Mal trat ein Fan-Team des <strong>HSV</strong><br />

beim Eurofan-Turnier im ukrainischen Lviv<br />

an. Die Idee hinter dem außergewöhnlichen<br />

Turnier liegt dabei in Deutschland, genauer<br />

gesagt rund um die Weltmeisterschaft 2006.<br />

Die friedliche Atmosphäre, die bunten Fanfeste<br />

und das Gefühl einer großen Fußballfamilie blieben<br />

den beiden ukrainischen Fußballfans Slavik<br />

Novytskyi und Oleg Soldatenko im Gedächtnis<br />

und weckten den Wunsch, etwas Vergleichbares<br />

regelmäßig stattfinden zu lassen. Und so<br />

organisierten sie ein erstes Fan-Turnier, bei dem<br />

vier Mannschaften gegeneinander antraten. Die<br />

kleine, aber durchaus feine Veranstaltung unterstrich<br />

die Hoffnung, dass ein gemeinsames Fest<br />

unterschiedlichster Anhängerinnen und Anhänger<br />

entgegen mancher Befürchtung durchaus<br />

realisierbar ist. Seit dem ist die Veranstaltung<br />

kontinuierlich gewachsen und professioneller<br />

geworden. Jetzt, im siebten Jahr der Eurofan,<br />

meldeten sich insgesamt 28 Teams aus 23 unterschiedlichen<br />

Ländern an. Die Spiele finden<br />

in den Stadien der Stadt Lviv statt und werden<br />

von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm<br />

abgerundet.<br />

Im Juni dieses Jahres war es der Fanclub „Hamburgo“,<br />

der, verstärkt durch andere Fans unseres<br />

Vereins, das Abenteuer Ukraine wagte.<br />

Die Erwartungen waren groß – und, so viel sei<br />

vorweg genommen, wurden nicht enttäuscht.<br />

Schon kurz nach der Begrüßung durch die Volunteers<br />

war die Begeisterung in Anbetracht der<br />

Gastfreundschaft und der wunderschönen Stadt<br />

groß. Und anstatt die Kräfte zu schonen, entschied<br />

sich die feierfreudige Truppe einstimmig<br />

dazu, schon den ersten Abend zu nutzen, um<br />

das Nachtleben der Stadt zu erkunden. Gestärkt<br />

durch landestypisches Essen und Getränke endete<br />

die Nacht mit Ladenschluss in der Metro-<br />

Disco (eine Tatsache, die sich bis zur Abreise<br />

übrigens nicht mehr ändern sollte). Am Folgetag<br />

standen dann die Spiele der Turnier-Vorrunde<br />

an, nach einer kurzfristigen Absage allerdings<br />

nur zwei anstatt der ursprünglich geplanten drei<br />

Partien. Was folgte war die Erkenntnis, dass<br />

sich Hamburgos Überlegenheit am Tresen und<br />

auf der Tanzfläche leider nicht auf den Fußballplatz<br />

ausweiten ließ. Trotz zweier durchaus ansehnlicher<br />

Auftritte musste man sich mit jeweils<br />

knappen 0:1-Niederlagen aus dem Wettbewerb<br />

verabschieden.<br />

Die Enttäuschung über das Ausscheiden währte<br />

allerdings nur kurze Zeit, blieb so doch noch<br />

mehr Zeit, um die Stadt zu erkunden, die waghalsigen<br />

Rutschen des lokalen Schwimmbades<br />

zu testen und sich dort den einen oder anderen<br />

blauen Fleck zur Erinnerung abzuholen. Die<br />

insgesamt fünf Tage Aufenthalt vergingen jedenfalls<br />

wie im Fluge. Das organisierte Rahmenprogramm<br />

trug seinen Teil dazu bei, dass sich<br />

die unterschiedlichsten Fangruppen kennenlernten<br />

und, zum Teil mit Hilfe von Händen<br />

und Füßen, miteinander austauschten. Die Ausdauer<br />

der Hamburger Delegation beeindruckte<br />

zuletzt auch die Betreiber des örtlichen <strong>Club</strong>s,<br />

so dass sich die Truppe am letzten Abend nach<br />

herzlicher Begrüßung tatsächlich direkt im VIP-<br />

Bereich für Stammgäste niederlassen durfte –<br />

sicher eine Auszeichnung der besonderen Art.<br />

Das Fazit der Tour, die auch vom <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> unterstützt wurde, fiel fast durchweg<br />

positiv aus. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings,<br />

dass bei einigen Mannschaften leider<br />

rechtextremistische Neigungen erkennbar waren.<br />

So sind gleich mehrere Teams aus Osteuropa<br />

sehr negativ dadurch aufgefallen, dass sie<br />

ganz offen nazistische Symboliken und Verhaltensweisen<br />

zur Schau gestellt haben. Unsere<br />

Hoffnung dabei ist nun, dass sich Teams und<br />

vor allem auch die Veranstalter weiter deutlich<br />

gegen rechte Tendenzen einzelner Teilnehmer<br />

positionieren werden und dafür sorgen,<br />

dass die zuvor erfreuliche Entwicklung fortgesetzt<br />

wird. Wir versuchen gern unseren Teil dazu<br />

beizutragen.<br />

Spätestens als das Team nach der Rückkehr aus<br />

dem Flieger stieg, wären die meisten wohl nicht<br />

nur in Anbetracht des enormen Temperaturunterschiedes<br />

ohne langes Zögern direkt wieder<br />

in das Flugzeug gestiegen, um den Ukraine-<br />

Aufenthalt noch ein paar Tage zu verlängern.<br />

Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auch<br />

im kommenden Jahr wieder eine Delegation<br />

ausreisen wird, um dafür zu sorgen, dass die<br />

Menschen in Lviv einen wichtigen deutschen<br />

Ausspruch lernen: Hamburgo beste!<br />

Ausgabe 74<br />

27


28<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Interview mit Oliver Kreuzer<br />

„Bis zum Schluss offener Schlagabtausch um die Europapokalplätze“<br />

Interview Ingo Thiel · Foto Witters<br />

Oliver Kreuzer hat die Nachfolge von<br />

Frank Arnesen beim <strong>HSV</strong> als Sportchef<br />

übernommen. Ingo Thiel hat ihn<br />

im Trainingslager im Zillertal getroffen<br />

und das Gespräch geführt.<br />

Herr Kreuzer, vor zweieinhalb Jahren<br />

waren Sie schon mal Sportchefkandidat<br />

beim <strong>HSV</strong>. Warum haben Sie damals<br />

von sich aus abgesagt, obwohl Sie beim<br />

Assessmentcenter der mit Abstand Beste<br />

gewesen sein sollen?<br />

Diese Beurteilung kannte ich ja nicht und ich<br />

hatte damals einfach den Eindruck, nur als Alibikandidat<br />

dienen zu sollen. Denn der damalige<br />

Aufsichtsrat hatte mir signalisiert, dass<br />

die Ex-Vorstände Bernd Hoffmann und Katja<br />

Kraus unbedingt Roman Grill als Sportchef<br />

wollten. Als Gegenkandidat ohne realistische<br />

Chance wäre ich nur Mittel zum Zweck gewesen<br />

und dafür war i ch mir zu schade. Ich wollte<br />

aber schon damals unbedingt zum <strong>HSV</strong>, denn<br />

wenn du so eine Chance bekommst, bei einem<br />

der Topklubs der B undesliga zu arbeiten,<br />

dann musst du sie nutzen. Umso mehr freue<br />

ich mich jetzt endlich hier arbeiten zu können.<br />

Sie sollen auch dieses Mal wieder eine<br />

Spitzenpräsentation gehalten haben.<br />

Was haben Sie dem Aufsichtsrat gesagt?<br />

Zunächst habe ich mich und meine Arbeitsweise<br />

charakterisiert – ich bin Teamplayer,<br />

kommunikativ und lege großen Wert auf Austausch<br />

und Transparenz. Und dann hatte ich<br />

mich natürlich mit dem Kader beschäftigt und<br />

die für mich offensichtlichen Schwachstellen<br />

ausgemacht: die Abwehrzentrale, die Offensive,<br />

die mit 42 Toren unter den Top -Ten-<br />

Mannschaften die zweitschwächste war und<br />

die fehlende Balance im Kader, mit zu vielen<br />

Mittelfeldspielern, aber z. B. keinen richtigen<br />

Back ups für die defensiven Außenbahnen.<br />

Wenn sich Dennis Diekmeier oder Marcell Jansen<br />

verletzt hätten, hätte es auf diesen Positionen<br />

keine echten Alternativen gegeben. Ich<br />

habe meine Lösungsansätze vorgestellt, mit<br />

der Maßgabe, sich zunächst auf die Innenverteidigung<br />

zu fokussieren und mit Djorou ist uns<br />

eine Verpflichtung gelungen, deren Spielstärke<br />

und Leistungsvermögen uns viel Freude machen<br />

wird. Mit Westermann, Djorou, Sobiech<br />

und Tah sind wir in der Innenverteidigung jetzt<br />

gut aufgestellt. Mit Hakan Calanoglu und Kerem<br />

Demirbay haben wir im Mittelfeld zwei<br />

Riesentalente, jetzt fehlt uns nur noch ein großer<br />

Stürmer, der die Bälle festmachen und die<br />

Außenbahnen mit einbeziehen kann – dann<br />

haben wir schon viel geschafft.<br />

Sie sollen den Kader verkleinern und<br />

Gehälter sparen – wie schwierig ist es<br />

Spieler abzugeben, die beim <strong>HSV</strong> nicht<br />

gebraucht werden oder sich nicht durchsetzen<br />

konnten?<br />

Jeder Spieler hat seine eigene Story und es<br />

bringt ihm nichts ein weiteres Jahr nur auf der<br />

Tribüne zu sitzen. Ich habe mit allen Kandidaten<br />

gesprochen und kann ganz klar sagen, das<br />

sind gute Jungs, da ist kein Stinkstiefel bei.<br />

Man kann keinem Spieler böse sein, dass er einen<br />

gut dotierten Vertrag, der ihm vom alten<br />

Vorstand angeboten worden ist, unterschrieben<br />

hat und das Geld auch kassiert. Das Problem<br />

ist, dass die Vereine, die diese Gehälter<br />

zahlen könnten, die Spieler nicht wollen. Und<br />

die Vereine, denen diese Spieler helfen könnten,<br />

können die Gehälter nicht bezahlen. Da<br />

muss man kreativ sein, wir müssen auf ein bisschen<br />

was verzichten, der Spieler muss seinen<br />

Anteil dazu tun, dann geht das schon. Man<br />

muss intelligente, individuelle Pakete schnüren:<br />

sollte sich zum Beispiel jemand bei einem<br />

anderen Klub toll entwickeln, muss der <strong>HSV</strong><br />

natürlich auch davon profitieren – wir haben<br />

nichts zu verschenken.<br />

Und wie schwierig ist es, mit begrenztem<br />

Budget Wunschspieler zu verpflichten?<br />

Der <strong>HSV</strong> ist nach wie vor ein attraktiver Verein:<br />

wir zahlen im Bundesligaschnitt immer noch<br />

vergleichsweise gute Gehälter, haben ein tolles<br />

Umfeld, eine großartige Stadt und ein riesiges<br />

Fanpotenzial. Wir konzentrieren uns auf<br />

gewisse Spielerprofile, die zu uns passen und<br />

die Mannschaft weiter bringen.<br />

Was wollen Sie im Nachwuchsbereich<br />

ändern?<br />

Ich glaube, dass Michael Schröder und Dieter<br />

Gudel schon viel Struktur reingebracht haben.<br />

Es geht mir darum, die besten Trainer im Nachwuchsbereich<br />

zu haben, es muss nach dem<br />

Leistungsprinzip gehen und nicht darum, ob<br />

jemand mal für den <strong>HSV</strong> gespielt hat. Wobei<br />

ich zu den einzelnen Trainern noch nicht viel<br />

sagen kann. Jugendarbeit heißt für mich technische<br />

und taktische Ausbildung, kein starres<br />

4-3-3-System wie bei Ajax, sondern verschiedene<br />

Systeme kennenzulernen und umsetzen<br />

zu können. Die Freiheit zu lernen und ausprobieren<br />

zu können, wie verhalte ich mich<br />

taktisch in dieser Spielsituation und nicht schablonenhaft<br />

nach Vorgabe. Wobei ich natürlich<br />

Grundvorgaben mache, welche die Trainer<br />

dann umsetzen. Ich habe das Scouting etwas<br />

verändert, es noch direkter gemacht und tausche<br />

mich regelmäßig mit unseren Scouts aus.<br />

Wir wissen, auf welchen Positionen wir etwas<br />

verändern möchten, welche Spielertypen wir<br />

wollen und haben bestimmte Leute im Kopf.<br />

Wir wissen, wann Verträge auslaufen und bemühen<br />

uns frühzeitig um die entsprechenden<br />

Spieler.<br />

Wie wollen Sie die Mannschaft weiterentwickeln<br />

und wo sehen Sie den <strong>HSV</strong><br />

in drei Jahren?<br />

In dieser Saison gibt es sicher lich bis ganz<br />

zum Schluss einen offenen Schlagabtausch<br />

um die Europapokalplätze. Für mich ist wichtig,<br />

dass wir uns spielerisch weiterentwickeln,<br />

Automatismen schneller greifen und die Leistung<br />

konstanter wird. Ob wir dann am Ende<br />

4., 6.oder 8. werden, hängt von vielen Faktoren<br />

ab, die nicht vorhersehbar sind. Wir haben<br />

ein eingespieltes Gerüst und mit Djorou und<br />

einem neuen Stürmer werden wir noch stabiler<br />

werden. Und wir werden die Mannschaft<br />

in den nächsten Jahren punktuell verstärken,<br />

damit wir in der Lage sind, dauerhaft unter<br />

die Top 4 zu kommen, da gehört der <strong>HSV</strong> mit<br />

seinen Möglichkeiten hin.<br />

Ausgabe 74<br />

29


Hoffnungsträger?<br />

Sportchef geht, Sportchef kommt<br />

Text Ulie Liebnau · Fotos Witters · Zeichnung Detlef Allenberg<br />

Vor gut zwei Jahren hatten wir in der<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong> Nr. 66 Frank Arnesen<br />

vorgestellt. „Der <strong>HSV</strong> darf sich auf<br />

einen absoluten Top-Mann freuen!“<br />

„Er hat ein Notizbuch, in dem jedes Talent Europas<br />

steht!“ So und ähnlich klangen die Loblieder<br />

von zahlreichen Leuten, die ihn kannten. Frank<br />

Arnesen schien genau der Richtige für den <strong>HSV</strong>,<br />

schien der Retter in der Not. Und entsprechend<br />

hatte ihn der Maler Detlef Allenberg als Heilsbringer<br />

vorgestellt. Als Engel, der vom Himmel<br />

hereinschwebt und die Erleuchtung bringt. Nun<br />

aber wurde Frank Arnesen entlassen.<br />

Was ist geblieben?<br />

Geblieben ist in erster Linie die Erinnerung an<br />

einen sympathischen Menschen. Arnesen, unter<br />

besseren finanziellen Voraussetzungen angeworben,<br />

musste schnell feststellen, dass die<br />

<strong>HSV</strong>-Kassen leer waren und hielt dann doch<br />

zwei Jahre geduldig durch. Wohl auch darum<br />

die Solidaritätsbekundungen im Internet und<br />

auf der Mitgliederversammlung am 2. Juni. Geblieben<br />

ist dann vor allem die Verpflichtung von<br />

Rene Adler.<br />

Daneben wäre aber auch viel Kritisches zu erwähnen.<br />

Stichwortartig nur so viel: nicht erkennbar<br />

die Entwicklung einer „Philosophie“,<br />

die unseren Verein voranbringt, erfolglose<br />

Transferversuche, schleppende und schließlich<br />

gescheiterte Vertragsverlängerung mit<br />

dem Hoffnungsträger Son. Stellvertretend vielleicht<br />

auch das, was Richard Golz in einem Interview<br />

im Hamburger Abendblatt vom 19. Juni<br />

berichtet: In einem von ihm angeregten Gespräch<br />

Ende des Jahres 2012 wollte er mit Arnesen<br />

Perspektiven für seine Einbindung in den<br />

<strong>HSV</strong> entwickeln. Arnesen habe das toll gefunden,<br />

dann aber habe er „sich nicht so richtig gekümmert“.<br />

Nun ist Golz an die Hertha verloren.<br />

Der „Rettungsengel“ hat Federn gelassen. Sind<br />

wir nun enttäuscht von Frank Arnesen? Ja. Aber<br />

enttäuscht können wir eigentlich nur sein, weil<br />

wir einer vorherigen Täuschung geglaubt haben:<br />

Arnesen als Heilsbringer. Diese Erwartungen<br />

konnte Arnesen nicht erfüllen! Insofern<br />

macht eine Ent-Täuschung doch auch wieder<br />

Mut, nach vorne zu blicken.<br />

Und nun der Neue!<br />

Ist Oliver Kreuzer nun wieder ein Hoffnungsträger<br />

oder nur ein „Trägerchen“, wie eine HamburgerTageszeitung<br />

fragte? Sollen wir nun nicht<br />

hoffen, um nachher nicht wieder ent-täuscht zu<br />

sein? Doch! So nach dem Motto: „Die Hoffnung<br />

stirbt zuletzt.“ So wie wir auch in der neuen Saison<br />

vor jedem Spiel hoffen … Aber das ist ein<br />

anderes Thema.<br />

Vielleicht macht ja der Neue auch seinem Namen<br />

Ehre: Frei nach Meyers Lexikon kreuzt nämlich<br />

ein Kreuzer nicht irgendwo ohne Kurs rum,<br />

sondern weiß sich in stürmischen Gewässern<br />

zu behaupten. Als „Späh- und Führungsschiff“<br />

und auch als „Kampfschiff zur Deckung eigener<br />

Konvois“.<br />

Viel Glück dabei!<br />

30<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Wechselspiel der Gefühle<br />

Berichte über die Spiele der Profis<br />

Text Philipp Markhardt · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Hamburger SV vs. Greuther Fürth 1:1<br />

Zuhause*<br />

Ein 1:1 gegen den Abstiegskandidaten Fürth,<br />

das war sicherlich nicht die erhoffte Reaktion<br />

auf das 1:5-Debakel in Hannover. Besser gespielt<br />

haben sie ja, aber gegen den Absteiger<br />

Nummer 1 muss ganz einfach mehr passieren.<br />

Wieder einmal zwei Punkte, die verschenkt<br />

wurden und am Saisonende fehlten.<br />

VfB Stuttgart vs. Hamburger SV 0:1<br />

Neckarstadion<br />

Das wiederum war doch mal was! 1:0 in Stuttgart<br />

zu gewinnen, das muss man auch erst einmal<br />

schaffen und die mitgereisten Hanseaten<br />

feierten den Sprung auf Platz 6. Sollte doch<br />

noch etwas gehen? Wir wissen heute, dass<br />

nichts mehr gehen sollte. Unter anderem wegen<br />

des folgenden Spiels:<br />

Hamburger SV vs. FC Augsburg 0:1<br />

Zuhause*<br />

Denn die Niederlage gegen den FCA war in<br />

etwa so überflüssig, wie das Unentschieden<br />

gegen Fürth. Umso ärgerlicher, dass der <strong>HSV</strong><br />

eigentlich Chance um Chance herausgespielt<br />

hatte, es aber nicht hinbekam, dem eigentlich<br />

neben Fürth ebenfalls als Absteiger gehandelten<br />

FC Augsburg auch nur ein Törchen einzuschenken.<br />

Die Gäste hingegen machten es<br />

vor und verließen als Sieger den Platz. Dementsprechend<br />

getrübt war natürlich die Stimmung<br />

auf den Rängen.<br />

FC Bayern München vs.<br />

Hamburger SV X:X<br />

Arroganzarena<br />

Ist mir entfallen.<br />

Hamburger SV vs. SC Freiburg 0:1<br />

Zuhause*<br />

Und weiter geht es mit der Niederlagenserie.<br />

Wenn man jemals davon sprechen konnte, eine<br />

Chance auf die internationalen Plätze gehabt<br />

zu haben, dann waren die nun wieder in weite<br />

Ferne gerückt, denn Freiburg war hierbei ein<br />

direkter Konkurrent und somit wurden heute<br />

die Big Points liegengelassen. Schöner Mist<br />

und alles andere als Balsam auf die geschundene<br />

<strong>HSV</strong>-Seele der letzten Wochen. So kochte<br />

Volkes Seele dementsprechend auch mittlerweile<br />

ganz beachtlich und Unmutsbekundungen<br />

wurden laut.<br />

FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV 1:2<br />

Irgendwo am Rande der Prärie.<br />

Hatte irgendwer gedacht, dass die Mannschaft<br />

nach den letzten Spielen ausgerech-<br />

32<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Ausgabe 74<br />

33


34<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


net Auswärts eine Reaktion zeigen würde? Von<br />

den mitgereisten Fans sicherlich die wenigsten.<br />

Umso überraschender also das Ergebnis, für das<br />

insbesondere Heung-min Son verantwortlich<br />

war, der erneut einen Doppelpack erzielte und<br />

somit den <strong>HSV</strong> auf die Siegerstraße führte. Die<br />

Fans freute es. Gab ja auch schon etwas länger<br />

nichts mehr zu feiern.<br />

Hamburger SV vs.<br />

Fortuna Düsseldorf 2:1<br />

Zuhause*<br />

Wieder ein Doppelpack, dieses Mal durch van<br />

der Vaart, und wieder sollte es ausreichen. Nach<br />

einer starken Anfangsphase besiegte der <strong>HSV</strong><br />

die Fortuna, die am Ende der Saison neben<br />

Fürth absteigen sollte. Somit war auch die Serie<br />

der Heimpleiten ad acta gelegt, ehe der FC<br />

Schalke 04 den <strong>HSV</strong> erwartete.<br />

FC Schalke 04 vs. Hamburger SV 4:1<br />

Turnhalle in Buer<br />

Das war dann mal wieder nichts. An diesem<br />

Sonntagabend war für den <strong>HSV</strong> in Gelsenkirchen<br />

nichts zu holen. Mit 4:1 gingen die Hamburger<br />

unter. Da hatte man sich eigentlich<br />

mehr erhofft, war Schalke doch in dieser Saison<br />

auch eine Wundertüte. Erwähnenswert<br />

vielleicht noch die nette Choreo zu Beginn, die<br />

aber auch nicht über die Niederlage hinwegtrösten<br />

konnte.<br />

Hamburger SV vs. VfL Wolfsburg 1:1<br />

Zuhause*<br />

Der Traum von Europa, er rückte in noch weitere<br />

Ferne. Nachdem Westermann den <strong>HSV</strong> in<br />

der 45. Minute in Führung gebracht hatte, glich<br />

Perisic 20 Minuten später aus und sorgte für<br />

den Endstand. Das Spiel selbst erreichte leider<br />

auch nur Durchschnitt und war insbesondere<br />

zu Beginn ziemlich eintönig. Frust machte<br />

sich breit …<br />

TSG Hoppenheim vs. Hamburger SV 1:4<br />

Auf dem Dorf<br />

Schon lange vor dem Spiel war klar, der <strong>HSV</strong> hatte<br />

die Chance, gleich zwei Dinge zu erreichen: Europa<br />

ein Stück näher zu kommen und das Spielzeug<br />

des Softwarebosses in Richtung 2. Liga zu<br />

schießen. Am Ende sollte trotz eines 4:1 Auswärtserfolges<br />

(erster Sieg überhaupt dort) weder<br />

das eine noch das andere gelingen, denn am letzten<br />

Spieltag sollte Frankfurt den internationalen<br />

Startplatz ergattern und Hoppenheim sich durch<br />

einen Sieg in Dortmund in die Relegation retten<br />

und dort gegen Lautern vorsetzen. Schade.<br />

Hamburger SV vs.<br />

Bayer 04 Leverkusen 0:1<br />

Zuhause*<br />

Das war zu wenig. Die letzte Saisonniederlage<br />

besiegelte auch den fehlgeschlagenen Versuch,<br />

das Ticket nach Europa zu lösen. Kiesling gelang<br />

das Tor des Tages, mit 25 Treffern war er am<br />

Ende auch Torschützenkönig. Katerstimmung<br />

somit beim <strong>HSV</strong>, bei dem allerdings die meisten<br />

auch irgendwie vergessen hatten, dass vor der<br />

Saison wohl jeder sofort unterschrieben hätte,<br />

bei der Saisonprognose Platz 7.<br />

*Auf Wunsch des V.i.S.d.P. der <strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

wurde der ursprüngliche Name unseres Stadions<br />

in „Zuhause“ geändert. Der Autor protestiert<br />

gegen das Verbot der freien Meinungsäußerung<br />

und erinnert freundlich an Art. 5 GG.<br />

Ausgabe 74<br />

35


2:9 und die Folgen<br />

Aus Fehlern gelernt?<br />

Text + Fotos Ulie Liebnau<br />

Vorweg: Als <strong>HSV</strong>-Fans sind wir leidensfähig.<br />

Aber die 2:9-Klatsche am<br />

30.03. gegen Bayern war doch etwas<br />

Besonderes. Und das in mehrfacher<br />

Hinsicht: „Immerhin nicht zweistellig!“, „Ist das<br />

euer Neuanfang?“, „Wie hast du das nur bis<br />

zum Schluss ausgehalten?“ (Trotziger Konter:<br />

„Bist du aus dem Titanic-Film vorzeitig raus?“)<br />

Ähnliche Kommentare hat wohl jeder von uns<br />

von lieben Bekannten gehört. Von harmlos hämisch<br />

bis mitfühlend mitleidig.<br />

Zwei Tage später<br />

Über verschiedene Medien sickert durch, dass<br />

unsere Mannschaft sich irgendwie „entschuldigen“,<br />

die Schmach „wiedergutmachen“ wolle.<br />

Als wenn das auch nur im Ansatz möglich wäre!<br />

Vielleicht hätte die Fans etwas versöhnt, wenn<br />

die Spieler den rund 7000 Auswärtsfahrern die<br />

Kosten ersetzt hätten. War aber nicht. Als dann<br />

auch noch bekannt wurde, dass man großzügig<br />

Freibier und Bratwurst spendieren wollte, war<br />

der Frust fast noch größer als unmittelbar nach<br />

der Niederlage: „Sollen wir etwa besoffen beruhigt<br />

werden?“<br />

Drei Wochen später<br />

Mich persönlich und rund 400 andere Fans hat<br />

dann aber das erweiterte Angebot der Mannschaft<br />

umgestimmt: Die Spieler stellen sich<br />

nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf den<br />

Fans im Gespräch.<br />

Bei herrlichem Sonnenschein treffen wir uns<br />

also am 21.4. vor dem Stadion. Es gibt zwar<br />

auch Bratwurst und Bier und die Spieler reagieren<br />

geduldig auf Autogramm- und Fotowünsche,<br />

aber wichtiger sind die Gespräche.<br />

Erinnerungssplitter<br />

Van der Vaart auf die Frage, warum er nach dem<br />

Spiel nicht in die Fan-Kurve gekommen sei: „Ich<br />

musste meinen Frust an der Kabinentür auslassen.“<br />

Ehrlich und nachvollziehbar, aber von<br />

einem Kapitän hätte ich mir auch noch eine<br />

zweite, eine selbstkritische Antwort gewünscht.<br />

Son wird gefragt, ob er schlau sein und dem Rat<br />

seines Kapitäns folgen wolle, also hier beim <strong>HSV</strong><br />

als Stammspieler Tore schießen, oder ob er lieber<br />

bei einem Geldverein möglicherweise auf<br />

der Bank nur zusehen wolle. Son, von der Sonne<br />

geblendet, lächelt ausweichend: „Das wird alles<br />

nach der Saison entschieden.“<br />

Ergiebiger sind die Gespräche mit Rene Adler<br />

und Marcel Jansen. Auf die Frage, wo seiner Meinung<br />

nach das Problem liege, sagt Adler: „Einige<br />

Jüngere haben keinen Respekt vor den Älteren.“<br />

Jansen darauf angesprochen: „Das Alter ist nicht<br />

entscheidend, vielmehr das Verhältnis zur Leistung.<br />

Als ich anfing, war es selbstverständlich,<br />

dass wir Anfänger für die Leistungsträger die<br />

Bälle getragen haben.“ Und dann sinngemäß<br />

ähnlich wie Adler: Viele jüngere Spieler hätten<br />

heute zu Hause nicht gelernt, dass man sich Anerkennung<br />

erarbeiten müsse. Sie würden manchmal<br />

frühzeitig hochgejubelt und denken dann,<br />

sie seien schon die Größten.<br />

„Können Sie als die Erfahrenen nicht nachträglich<br />

erzieherisch wirken?“, frage ich sowohl Adler<br />

als auch Jansen. Eine Lösung des Problems<br />

sehen sie nicht. Beide wirken ratlos – und auch<br />

selbstkritisch.<br />

Anders Aogo: Gefragt, wie die taktische Vorgabe<br />

des Trainers für das letzte Spiel gewesen<br />

36<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Daneben!<br />

Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans<br />

Text OFC United 1887<br />

sei, sagt er: „Defensives Mittelfeld.“ „Und sollten<br />

Sie darum nicht auch mal nach vorne gehen<br />

dürfen?“ Aogo lächelnd:„Defensives Mittelfeld.“<br />

„Ich wollte Sie doch nur an Ihre offensiven<br />

Fähigkeiten erinnern.“ Aogo genervt: „Defensives<br />

Mittelfeld.“ Genervt vielleicht auch, weil er<br />

besonders viele Autogramm- und Fotowünsche<br />

zu erfüllen hat. „Aogo versteckte sich im Mittelfeld“,<br />

heißt es am Montag danach im Hamburger<br />

Abendblatt.<br />

Fazit<br />

Die skizzierten Gespräche lassen einige Problemfelder<br />

erkennen. Sie lassen aber nicht immer<br />

deutlich werden, was ja bekanntlich der<br />

erste Weg zur Besserung ist: Selbsterkenntnis.<br />

Vielleicht liegt das auch daran, dass noch<br />

nicht alle Spieler erkannt haben, was nach Freiburgs<br />

Trainer Christian Streich das Wichtigste<br />

ist: soziale Kompetenz. Das heißt: Wie verhält<br />

sich ein Spieler beispielsweise gegenüber den<br />

Kollegen, den Fans und gegenüber seiner eigenen<br />

Leistung?<br />

Ein kleiner Beitrag zur Verbesserung auf verschiedenen<br />

Ebenen könnte sein, was Marcel<br />

Jansen vorschlägt: Wir machen Veranstaltungen<br />

wie diese nicht erst nach einer Klatsche, sondern<br />

regelmäßig, etwa zweimal im Jahr.<br />

Dann kann es heißen: Aus Fehlern gelernt!<br />

Ich möchte mich in den folgenden Zeilen<br />

auf ein Vorkommnis nach dem letzten<br />

Auswärtsspiel unseres <strong>HSV</strong>, bei der TSG<br />

Hoffenheim, vom 11.05.2013 beziehen.<br />

Es neigte sich eine Saison dem Ende zu, die<br />

nach wie vor als eine Saison des Umbruchs<br />

bezeichnet wurde, insbesondere deshalb,<br />

weil man erst in der vorigen Saison der ununterbrochenen<br />

Erstligazugehörigkeit nur<br />

mit größter Mühe standhalten konnte.<br />

Nun, die Erwartungshaltung in Hamburg ist<br />

mitunter eine teils zu Recht anspruchsvolle,<br />

gerade dann, wenn wir von einer Weltstadt<br />

wie Hamburg reden, die vorgibt, das Tor<br />

zur Welt zu sein. Da ist es eben auch nicht<br />

abwegig, sich selbstbewusst mit einem<br />

erstklassigen Sportverein bzw. speziellen<br />

Fußballverein wie dem Hamburger SV brüsten<br />

zu wollen.<br />

Unabhängig von der Mittelmäßigkeit der<br />

letzten Spielzeiten konnte der <strong>HSV</strong> stets auf<br />

seine vielen Mitglieder und Fans bauen. Dies<br />

auch weitestgehend ohne öffentliche Unmutsbekundungen,<br />

wenn man vielleicht<br />

einmal von Meinungsverschiedenheiten im<br />

Aufsichtsrat bzw. der Vorstandsetage absieht.<br />

Von der Stimmungsmache seitens der<br />

Presse einmal gänzlich abgesehen.<br />

Zurück zum Auswärtsspiel in Hoffenheim,<br />

welches unsere Mannschaft verdient mit 4:1<br />

für sich entschied. Es mögen wohl um die<br />

6.000 Rothosen Anhänger die beschwerliche<br />

und kostspielige Reise auf sich genommen<br />

haben. Die lautstarke Unterstützung<br />

war ohne Übertreibung großartig und<br />

währte nahezu das ganze Spiel über, bis<br />

hin zum Abpfiff.<br />

Die Blöcke waren noch immer rappelvoll<br />

und die Fans wünschten sich einige Minuten<br />

mit jenen Männern auf dem Rasen, denen<br />

sie schon so oft und zahlreich in all den<br />

Jahren hinterhergereist waren. Die Spielertraube<br />

zog in Richtung Gästekurve und<br />

versuchte auch den Anstand zu bewahren,<br />

ein wenig gemeinsam zu feiern. Doch<br />

waren es einige Spieler, die in der Situation<br />

nichts Wichtigeres zu tun hatten, als<br />

auf ihre imaginäre Armbanduhr zu deuten<br />

und mittels Handbewegung den wartenden<br />

Flieger Richtung Flughafen Fuhlsbüttel<br />

zu symbolisieren. Es wurde auf gute<br />

Miene gemacht und halbherzig gehüpft.<br />

Ein Rafael van der Vaart, seines Zeichens<br />

Mannschaftskapitän, hat es überhaupt<br />

nicht für nötig gehalten, in die Kurve zu<br />

kommen oder zu klatschen und drehte auf<br />

halbem Wege prompt wieder um. Nicht viel<br />

besser war es um Trainer Thorsten Fink bestellt.<br />

Auch hier nur wenige Schritte Richtung<br />

Kurve und umso schneller wieder<br />

Richtung Reporter.<br />

Nachdem in den vorigen Wochen noch von<br />

einem regelmäßigen Fandialog die Rede<br />

war, zeigte sich hier leider die andere Seite<br />

der Münze. Es passt einfach nicht zusammen,<br />

dass sich die Spieler tatsächlich der<br />

breiten Unterstützung gewiss sind, dann<br />

aber nicht wissen (wollen), welche Opfer<br />

dafür gebracht werden. Nun sucht sich sein<br />

Hobby ja jeder selbst aus, doch für einen<br />

Großteil der <strong>HSV</strong>-Gemeinde ist es eben viel<br />

mehr als nur dieses: nämlich Lebensmittelpunkt<br />

und emotionale Bindung. Spieler<br />

und Trainer scheinen dagegen mehr an<br />

festgeschriebenen PR-Terminen interessiert<br />

zu sein, um dort wirksam in Erscheinung<br />

zu treten. Gerne verbrenne ich mir<br />

sprichwörtlich mit diesen Zeilen meine Finger,<br />

wenn dem anders ist. Doch die Wertschätzung<br />

von Spielern gegenüber Fans<br />

scheint bei weitem nicht ausgeglichen,<br />

sondern sich eher gen Boden zu neigen.<br />

(Ergänzung des Lektors: Dieses Fehlverhalten<br />

der Aktiven wird in dieser Ausgabe<br />

noch in zwei anderen – voneinander unabhängigen<br />

– Beiträgen angesprochen).<br />

Ausgabe 74<br />

37


Mehr als ein verpasster Flieger<br />

18,99 € Hoffenheim – Hamburger SV (1:4)<br />

Text + Fotos Stefan Weinowsky<br />

Die vielleicht letztmalige Gelegenheit, in<br />

die Provinz nach Hoffenheim zu fahren,<br />

wollte sich unser Fanclub United<br />

1887 natürlich nicht entgehen lassen<br />

und mobilisierte somit zu einem Reisebus, in deren<br />

Folge sich, auch über den OFC hinaus, reges<br />

Interesse zeigte.<br />

Glücklicherweise erhielten wir einen Busfahrer<br />

Namens Andreas, seines Zeichens selbst<br />

überzeugter <strong>HSV</strong>er, dem johlende Fußballfans<br />

eher vertraute statt lästige Gäste sind. Somit<br />

war das Eis schnell gebrochen und der Rasthof<br />

ALLERTAL nicht nur unser erster Rasthof,<br />

sondern auch während der gesamten weiteren<br />

Fahrt, ein Synonym für: „Alter fahr dringend<br />

den nächsten Parkplatz an, wir müssen<br />

mal dringend schiffen“.<br />

Apropos Autobahnparkplätze… Man ahnt es<br />

ja nicht, welch skurrile Dinge sich einem hier<br />

bieten können! Eine bulgarische LKW-Besatzung<br />

brachte es doch tatsächlich fertig, ohne<br />

den zartesten Ansatz von Scham oder schlechtem<br />

Gewissen, ihren völlig ramponierten Anhänger,<br />

mittels Spanngurten, Kuhfuß und in<br />

zu Hilfenahme eines wehrlosen Baumes, die<br />

letzten Spuren eines Verkehrsunfalles zu vertuschen.<br />

Man fühlte sich inmitten dieser Szenerie,<br />

ein wenig in einer asiatischen Reisegruppe, die<br />

ihre Kameras bzw. Handys unter einem Blitzlichtgewitter<br />

betätigten. Oleg und Bolek, mit<br />

Kippe im Hals und bandagierten Händen (!),<br />

schien dies nicht weiter zu kümmern, Hauptsache<br />

vor der nächsten deutschen Polizeistreife<br />

wieder weg sein.<br />

Zurück zum Wesentlichen und einige Stunden<br />

weiter, es mag in den frühen Mittagsstunden<br />

gewesen sein, gelangten wir unter Polizeieskorte<br />

direkt von der Autobahn auf den stadionnahen<br />

Busparkplatz. Wer es bequem mag,<br />

kommt hier genau auf seine Kosten, zumindest<br />

wird es nicht viele Stadien mit einem solch kurzen<br />

Antrittsweg zwischen Parkplatz und Stadionaufgang<br />

geben. Noch schnell ein paar schicke<br />

Fotos mit unserer Reisgruppe knipsen und unter<br />

Begutachtung des Sicherheitspersonals unserer<br />

38<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Zaunfahne die Kontrollen passiert, sicherten wir<br />

uns die aus unserer Sicht besten Stehplätze. „Der<br />

frühe Vogel kann uns mal“, führte aber auch zu<br />

einem prima Platz für unsere Zaunfahne.<br />

Schnell wurde den Anwesenden klar, dass nicht<br />

nur das Stadion ausverkauft sein würde, sondern<br />

dass der Hamburger Anhang den Gastgeber in<br />

Grund und Boden singen würde. So sollte es dann<br />

auch in einem lange nicht erwähnten Dauer-Support<br />

geschehen. Schlichte Texte, die keine höheren<br />

Schulabschlüsse erforderten, sondern von<br />

den geschätzten 6.000 Hamburgern inbrünstig<br />

ins Stadionrund geschmettert wurden. Eigenlob<br />

stinkt, aber das war wirklich geil!!<br />

Unsere Rothosen schickten sich dann auch emsig<br />

an, diese gute Laune nicht zunichte zu machen,<br />

in deren Folge sie einen verdienten 4:1 Auswärtssieg<br />

herausspielten. Einziger Wehrmutstropfen<br />

blieb der den Fans gebührende Anstand, sich<br />

ernsthaft (!) bei den zahlreich mitgereisten HS-<br />

Ver/innen zu bedanken. Ein Rafael van der Vaart<br />

schaffte es gar nicht erst ganz in die Kurve, als<br />

Kapitän wohlgemerkt, während unter anderem<br />

ein Dennis Aogo den Wink auf die nicht vorhandene<br />

Uhr machte und uns symbolisierte, der<br />

Fliege würde jeden Moment abheben. Ähnliches<br />

galt für Trainer Fink. Entschuldigung, aber<br />

schon mal darüber nachgedacht, wie lange und<br />

zu welchen Kosten unsereins mit dem Reisebus<br />

unterwegs war, um in dieses Scheiß Kaff zu gelangen?<br />

Da bedarf es sicherlich noch einiges an<br />

Fingerspitzengefühl, wenn ihr mal wieder behauptet,<br />

ihr wüsstet, welch tolle Fans ihr habt …<br />

Nachdem auch unser alter „Liebling“ Wiese nicht<br />

dem Hamburger Aufruf folgte, sich seinen Autogrammjägern<br />

zu stellen, leerte sich die Gästekurve<br />

nach und nach, um wieder die Fahrzeuge<br />

zu besteigen.<br />

Im Reisebus glaubte sich manch eine/r dann auf<br />

einem Helene-Fischer-Konzert, denn nicht nur der<br />

<strong>HSV</strong> regierte auf dieser Fahrt, sondern auch zunehmend<br />

der gepflegte deutsche Schlager. Mit<br />

eben diesen Klängen in den Ohren, wurden noch<br />

viele Galonen edlen Gerstensaftes verzehrt, manches<br />

Schlüsselloch begutachtet (haarige Angelegenheit)<br />

sowie auf den zahlreichen „ALLERTAL´S“<br />

dieser Welt, völlig überteuerte Höchstpreise für<br />

Lebensmittel ausgegeben, die ihren Namen nicht<br />

immer verdient haben.<br />

Kurzum, es ist immer wieder wunderschön, im<br />

Kreise gleichverrückter <strong>HSV</strong> Fans auf Reisen zu<br />

gehen. Danke allen, die dabei waren und an einem<br />

Strang gezogen haben. DER <strong>HSV</strong> ist eben<br />

viel mehr als ein eventuell verpasster Flieger nach<br />

Fuhlsbüttel oder Europa!<br />

Blick zurück<br />

nach vorn<br />

(Un-)zufrieden?<br />

Text Daniel Eglite Foto Witters<br />

Die vergangene Saison hatte es für<br />

uns <strong>HSV</strong>er mal wieder in sich. Da<br />

schlägt man den amtierenden Meister<br />

aus Dortmund zweimal in einer<br />

Saison und verkackt dann u. a. Heimspiele<br />

gegen <strong>Club</strong>s wie Fürth und Augsburg …<br />

Unglaublich! Lange war es nicht so einfach,<br />

einen Europapokal – Platz zu erreichen; sogar<br />

die Champions League war drin. Das lag<br />

nicht wirklich an der Qualität des <strong>HSV</strong>-Spiels,<br />

sondern an dieser total verrückten Saison, wo<br />

bis auf den absolut verdienten Meister, Bayern<br />

München, die Borussen aus Dortmund<br />

und die Pillendreher alle anderen Mannschaften<br />

dermaßen unbeständig gespielt haben …<br />

Aber, naja … Hätte der Hund nicht geschi …<br />

Platz 7 hat also tatsächlich für Gemaule in der<br />

Fanszene gesorgt. 3 Punkte (und ein paar geschossene<br />

Tore mehr) hätten zum Erreichen<br />

des Europapokals gereicht. Natürlich darf<br />

man da am Ende traurig sein, dass es nicht<br />

doch wieder ein kleines Wunder gab. Aber die<br />

Vorzeichen der Saison sahen doch ganz anders<br />

aus. Unser <strong>HSV</strong> wurde als klarer Favorit<br />

auf den Abstieg gehandelt; die Pleite in der<br />

ersten DFB-Pokal-Runde beim KSC (puh, war<br />

das heiß) sowie die Niederlagenserie zum Saisonstart<br />

schienen den sogenannten Experten<br />

recht zu geben: Das war es mit dem Dino …<br />

Aber dann passierte etwas, womit keiner so<br />

wirklich gerechnet hatte Punkt um Punkt<br />

ging es in der Tabelle aufwärts. Zwischendurch<br />

gab es zwar immer mal wieder Rückschläge,<br />

aber trotzdem ging es bergauf.<br />

Oft genug konnte man sich die Haare raufen,<br />

doch wenn man das große Ganze sieht,<br />

kann man in meinen Augen von Fortschritt<br />

sprechen! Vom fast Absteiger in der Vorsaison<br />

auf Platz 7 in der letzten – eindeutig eine<br />

Verbesserung!<br />

Das man dann gerade in den Planungen<br />

zur neuen Saison den Sportchef rauswerfen<br />

muss, ist irgendwie unglücklich. Zukünftig<br />

sollte man Gespräche über vorzeitige Vertragsverlängerungen<br />

in der Winterpause<br />

führen, dann kommt man nicht in so eine Situation.<br />

Mal sehen, was „der Neue“ so bringt.<br />

Abschließen möchte ich mit einer Strophe aus<br />

der Feder grandioser Dichter:<br />

„Doch wir geh‘n trotzdem immer noch zum<br />

<strong>HSV</strong>. Unsere Farben sind Schwarz-Weiß-Blau.<br />

Es regnet sowieso, das ist kein Grund nicht<br />

hinzugeh‘n und vielleicht bekomm‘ wir heute<br />

ja ein gutes Spiel zu seh’n.“ NUR DER <strong>HSV</strong>!<br />

Ausgabe 74<br />

39


Lesenswert!<br />

Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern<br />

Text Fabian Scharping<br />

Macht<br />

Katja Kraus<br />

252 Seiten, Paperback | 18,99 Euro<br />

Fischer Hc, ISBN 978-3100385048<br />

Katja Kraus hat durch acht Jahre Vorstandsarbeit<br />

unseren Verein mitgeprägt,<br />

indem sie mächtig die<br />

Vereinsgeschicke mitgelenkt hat – immerhin<br />

acht von 20 Jahren Supporteres <strong>Club</strong>.<br />

Damit hat sie vielleicht wie keine andere Frau die<br />

Arbeit des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s beeinflusst, auch<br />

wenn diese Aussage dem einen oder anderen<br />

nicht gefallen mag. Sie machte es!<br />

Ihr Buch handelt allerdings nur in zweiter Linie<br />

von dieser Zeit. In dem Buch geht es um Facetten<br />

des Phänomens „Macht“. Kraus berichtet<br />

aus Gesprächen mit verschiedenen AkteurInnen:<br />

Sportlern, Politikern, Journalisten und<br />

Unternehmern. Alle verbindet, dass sie in der<br />

Öffentlichkeit standen.<br />

Die Gesprächspartner sind verschiedener<br />

Couleur und demnach je nach Interesse des<br />

Lesers interessant. Sven Hannawald und Thomas<br />

Hitzlsperger haben mich nicht so bewegt. Interessanter<br />

waren da sicher Ron Sommer und Udo<br />

Röbel (ehemaliger Bild-Chefredakteur und der<br />

Mann, welcher bei der Gladbecker Geiselnahme<br />

ins Auto stieg). Highlights sind Politiker/innen<br />

wie Andrea Ypsilanti, Roland Koch, Ole von<br />

Beust und Björn Engholm.<br />

Der Aufbau ist interessant gewählt und<br />

überrascht den Leser erst einmal. In verschiedenen<br />

Kapiteln werden die Werdegänge ihrer<br />

Gesprächspartner nachgezeichnet, wobei sie<br />

nicht jeden einzeln bespricht und alle hintereinander<br />

aufreiht, sondern sich in Abschnitten<br />

über den Antrieb, zur Spitze, der Machtausübung,<br />

der Auflösung und dem Leben danach<br />

Gedanken macht.<br />

Bei der Lektüre wird der Leser allerdings den<br />

Verdacht nicht los, dass es sich um eine Hilfe zur<br />

Aufarbeitung der eigenen Geschichte handelt.<br />

Schon beim „Antrieb“ geht es darum, begabt,<br />

perfekt, „vorn“ zu sein, das Ringen um Anerkennung<br />

und mehr.<br />

Eindeutig zu kurz kommt dann die Beschreibung,<br />

was es heißt, Macht auszuüben. Wann,<br />

wo und wie gestalten, lenken, beeinflussen die<br />

Gesprächspartner? Hier wird das Buch dem Titel<br />

meines Erachtens nicht gerecht. Begleiterscheinungen<br />

und der entsprechende Status Quo der<br />

Mächtigen werden beschrieben. Mich hätte<br />

eher das „Machen“ interessiert als die Lebensumstände<br />

eines Mächtigen. Weil die Macht zu<br />

kurz kommt, hat man auch das Gefühl, dass es<br />

in diesem Buch primär um das Scheitern geht.<br />

So heißt das Kapitel „Die Auflösung“, welches<br />

den Machtverlust beschreibt. Allerdings zieht<br />

sich die Spur des Verlustes durch das gesamte<br />

Buch. Immer wieder ist vom Danach und Hinterher<br />

die Rede.<br />

Dass der erlittene Machtverlust der Protagonisten<br />

noch relativ frisch ist und zudem alle<br />

noch mitten im Leben stehen, ist einerseits ein<br />

Vorteil, da die Erinnerungen noch frisch sind,<br />

andererseits fehlt der nötige Abstand, um eventuelle<br />

nachhaltige Verletzungen oder Befreiungen<br />

ernsthaft benennen zu können.<br />

Erfrischend ist die Art und Weise, wie Kraus die<br />

Protagonisten und sich selbst hinterfragt. Wobei<br />

sie über niemanden urteilt. Im Gegensatz zu den<br />

Befragten beschreibt sie am Anfang des Buches<br />

den Rausch der Macht ehrlich.<br />

Sie zeigt die Mächtigen in ihrer Selbstwahrnehmung<br />

menschlich und trägt dabei zu einer<br />

veränderten Fremdwahrnehmung beim Leser<br />

bei. Etwas, was sie sich vielleicht in ihrer Funktion<br />

als Vorstand immer gewünscht hat.<br />

Was es für eine Fußballverückte heißt, sich die<br />

ganze Woche mit dem Thema zu befassen,<br />

kleidet sie intellektuell in wunderbare Worte.<br />

Als <strong>HSV</strong>-Fan wünschte man sich mehr davon<br />

im Buch. Aber vielleicht beglückt Kraus uns<br />

mit einem weiteren Buch über ihre Tätigkeit<br />

in unserem Vorstand: einem Buch wie diesem,<br />

welches keine schmutzige Wäsche wäscht, welches<br />

menschlich und nicht wertend ist, wo der<br />

Leser selbst die Möglichkeit hat, nachzudenken,<br />

sich eine eigene Meinung zu bilden oder eben<br />

ein Urteil zu unterlassen.<br />

Fußball Deine Fans –<br />

ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />

Text Philipp Markhardt<br />

„Fußball Deine Fans“, herausgegeben von Martin<br />

Thein, der bereits „Ultras im Abseits“ veröffentlicht<br />

hat, befasst sich mit 100 Jahren<br />

Fankultur in Deutschland. Dabei kommen dann<br />

auch die zahlreichen Facetten der deutschen<br />

Fankultur zum Vorschein. Eben so, wie man sie<br />

auf 240 Seiten zusammengefasst präsentieren<br />

kann. Hools, Ultras und Groundhopper ebenso,<br />

wie die „ganz normalen“ Fans und eben zahlreiche<br />

Mitautoren, die ihre ganz persönlichen<br />

Geschichten aufgeschrieben haben. Das geht<br />

zwar nicht all zu oft in die Tiefe, kann es auch<br />

gar nicht. Aber es gibt einen groben Überblick<br />

über die Fans in Deutschland und dürfte daher<br />

ein guter Einstieg sein in das Thema Fankultur.<br />

Egal, ob es um Fan-Sein in der DDR geht, um<br />

Fanprojekte oder Fanfreundschaften. Bemerkenswert<br />

hierbei ist insbesondere das Interview<br />

mit Heino Hassler.<br />

Fußball Deine Fans –<br />

ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />

Martin Thein<br />

237 Seiten, Paperback | 14,90 Euro<br />

Die Werkstatt, ISBN 978-3730700129<br />

40<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


The Secret Footballer – Ein Premier-League-Profi packt aus<br />

Text Ingo Thiel<br />

Die meisten Fußballer schaffen es schon<br />

in TV-Interviews kaum, klare und verständliche<br />

Worte zu finden. In Schriftform<br />

wird das selbst mit Ghostwriter<br />

meist völlig absurd und strotzt nur so von<br />

Langeweile oder Belanglosigkeiten. Umso erstaunlicher<br />

ist es, wenn ein Profi so amüsant<br />

schreibt, dass einem mehrfach vor Lachen die<br />

Tränen kommen. Und dabei noch so viele, tiefe<br />

Einblicke in das Leben eines Premier-League-<br />

Fußballers gewährt. Die Kolumnen des „Secret<br />

Footballer“ im „Guardian“ gehören deswegen<br />

zu den beliebtesten in England und das Buch<br />

ist auch in der deutschen Übersetzung hervorragend.<br />

Der Autor bleibt seit Jahren anonym,<br />

weil weder der Verband noch die Vereine oder<br />

Mitspieler und Trainer der englischen Profi-<br />

Ligen ein Interesse an den oft schonungslosen<br />

Einsichten in ihr Geschäft haben. Er beschreibt<br />

sein Leben als Profi mit einem Gehalt von<br />

25.000 Pfund pro Woche und den, wie er es<br />

ausdrückt, „ganz neuen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung“<br />

mit vielen schönen Anekdoten<br />

zu Partys englischer Fußballer, dem Verhalten<br />

von Spielerfrauen und fremdgehenden Kollegen.<br />

Aber auch davon, wie es sich anfühlt, gegen<br />

ManU ein Tor zu schießen, John Terry mit<br />

Schmackes in die Wade zu treten, Transfermodalitäten,<br />

komplizierten Verträgen und warum<br />

Spielerberater (zumindest die seriösen) besser<br />

sind als ihr Ruf. Dabei kommen auch kritische<br />

Dinge zur Sprache wie Mobbing und Rassismus<br />

in der Kabine, wettsüchtige Profis sowie Leistungsdruck<br />

und Depression. Interessant auch,<br />

was ein großer Teil der Profis auf der Insel von<br />

den eigenen Fans zu halten scheint.<br />

Äußerst amüsant, unterhaltsam geschrieben<br />

und dabei noch informativ. Eine tolle Lektüre<br />

für die Sommerpause. Und wer sich am<br />

Rätselraten beteiligen möchte, wer der „Secret<br />

Footballer“ ist: Auf der Internetseite<br />

www.whoistthesecretfootballer.co.uk gibt es<br />

viele Spekulationen über dessen Identität.<br />

The Secret Footballer –<br />

Ein Premier-League-Profi packt aus<br />

208 Seiten, Paperback | 12,90 Euro<br />

Die Werkstatt, ISBN 978-3-7307-0004-4<br />

Brasilien – Land des Fußballs<br />

Text Ingo Thiel<br />

Brasilien – Land des Fußballs<br />

Martin Curi<br />

352 Seiten, Paperback | 19,90 Euro<br />

Die Werkstatt, ISBN 978-3-7307-0003-7<br />

Martin Curi lebt seit mehr als zehn<br />

Jahren in Brasilien und ist durch<br />

das riesige Land gereist, um im<br />

Vorfeld der WM 2014 über Fans,<br />

Klubs, Stadien, Geschäft und Politik im brasilianischen<br />

Fußball zu berichten. Das Buch ist aber<br />

kein Reiseführer, sondern beleuchtet Historie,<br />

Hintergründe und Höhepunkte des Nationalsports,<br />

der für fast alle Brasilianer Lebensinhalt<br />

und Metapher ist. Er besucht Fanklubs und -kurven,<br />

begegnet in die Politik gegangenen Stars<br />

wie Romário, berichtet von Glaubenskulten und<br />

fanatischer Hingabe zu den Klubs, vom größten<br />

Turnier indianischer Fußballer und der jahrzehntelangen<br />

Korruption und Vetternwirtschaft.<br />

Herausragend sind die Anmerkungen zu den<br />

Veränderungen im Land im Hinblick auf WM<br />

und die Olympischen Spiele 2016, von Landenteignungen,<br />

Einschränkungen für Fans und<br />

wilder Preistreiberei, von der man hierzulande<br />

bislang noch nicht viel mitbekommen hat. Was<br />

in Deutschland diskutiert wird, ist im Land<br />

des Fußballs bereits Wirklichkeit: Sicherheitsmaßnahmen<br />

wie Fanregister, personalisierte<br />

Eintrittskarten und der Umbau des Symbols<br />

Maracana, das mit 200.000 Plätzen ursprünglich<br />

jedem Interessierten den Zugang zu einem<br />

Fußball-Spiel ermöglichen sollte, zu einem reinen<br />

Sitzplatz-Stadion. Dazu Eintrittspreise bei<br />

einem Meisterschaftsspiel von 35 – 50 Real,<br />

die für Fabrikarbeiter bei einem Monatslohn von<br />

510 Real unerschwinglich sind. Das Resultat ist<br />

ein Schnitt von 15.000 Zuschauern bei Meisterschaftsspielen.<br />

Neben der Vorstellung der<br />

großen Klubs findet man auch einen historischen<br />

Abriss und kommt zu einer erstaunlichen<br />

Erkenntnis: Die Deutschen haben den Brasilianern<br />

das Fußballspielen beigebracht. Natürlich<br />

wird der Nationalmannschaft Selecao mit den<br />

fünf WM-Titeln, der nationalen Tragödie der Finalniederlage<br />

1950 im eigenen Land, den Stars<br />

und dem „schönen Spiel“ viel Platz eingeräumt.<br />

Aber Curi beleuchtet auch über den Exportschlager,<br />

den brasilianische Fußballer darstellen und<br />

berichtet von den weniger Erfolgreichen, die es<br />

nur bis in die Brandenburg-Liga geschafft haben.<br />

Mit den Reportagen und Hintergrundberichten<br />

aus diesem Buch bekommt man einen<br />

prima ersten Einblick – eine sehr gute Vorbereitung<br />

auf die WM, vor allem, wenn man plant,<br />

nächstes Jahr zum Turnier nach Brasilien zu<br />

fahren.<br />

Ausgabe 74<br />

41


111 Gründe, den<br />

Hamburger SV zu lieben<br />

Interview mit Dr. Martin Brinkmann und Malte Laband<br />

Interview Hermann Meyer<br />

Pünktlich zum Saisonstart 2013/14<br />

erscheint im Verlag Schwarzkopf &<br />

Schwarzkopf eine neue Fußball-Buchreihe<br />

mit jeweils 111 Gründen seinen<br />

Lieblingsverein zu lieben. Insgesamt 21 Vereine<br />

mit nahezu allen wichtigen <strong>Club</strong>s der ersten<br />

Bundesliga, ebenso auch eine Auswahl der<br />

bedeutendsten Traditionsvereine der zweiten<br />

Bundesliga werden vorgestellt. Selbstverständlich<br />

wird es ein solches Buch auch über den<br />

Hamburger Sport-Verein geben. Wir sprachen<br />

in der Sommerpause mit einem der Initiatoren<br />

dieser einmaligen Reihe des Verlages Schwarzkopf<br />

& Schwarzkopf sowie mit einem der vier<br />

Hamburger Autoren.<br />

Ich bitte zunächst um eine kurze<br />

Vorstellung.<br />

Dr. Martin Brinkmann: Ich wurde 1976 in<br />

Bremerhaven geboren, spielte meine gesamte<br />

Jugend (wie Ex-Ministerpräsident David McAllister<br />

und der ehemalige Erst-, Zweit-, Dritt- und<br />

Viertligaspieler Hilko Ristau) beim TSV Bederkesa.<br />

Größter Erfolg meiner Fußballerkarriere:<br />

1. Sieger mit dem Team „Rudi München“ beim<br />

traditionellen Altherren- Hallen-Fußballturnier<br />

in Ruhpolding 2013. Ich lebe seit einigen Jahren<br />

in München als Lektor, Autor, Literaturkritiker,<br />

Literaturagent und seit Kindes beinen<br />

an – und jetzt wird’s für jeden <strong>HSV</strong>er eklig –<br />

grün-weiß!<br />

Malte Laband: Ich wurde 1983 in Niedersachsen<br />

geboren. An der Hand meines Vaters<br />

erklomm ich am 9. April 1994 erstmals<br />

die Stufen des Volksparkstadions, und damit<br />

war es um mich geschehen. Ich habe in<br />

den vergangenen Jahren zwei Bildbände über<br />

Fußball-Tätowierungen herausgegeben, war<br />

federführender Mitautor und Herausgeber des<br />

660-Seiten-Werkes „Kinder der Westkurve“<br />

und verfasste nun mit drei langjährigen Weggefährten<br />

das Buch „111 Gründe, den <strong>HSV</strong> zu<br />

lieben“. Heute, als zweifacher Familienvater,<br />

blicke ich oft wehmütig auf die „guten alten<br />

Zeiten“ zurück. Ich bin halt ein verklärter,<br />

leiden schaftlicher Fußballromantiker.<br />

Wie kam es zu dieser Buchreihe?<br />

Dr. Martin Brinkmann: Das Herz eines jeden<br />

Vereins sind ja die Fans – für sie ist diese<br />

Buchreihe gemacht. Denn die Spieler und Trainer<br />

können wechseln, selbst die Präsidenten<br />

und Manager sind eines Tages verschwunden,<br />

manchmal sogar zu einem konkurrierenden<br />

Verein. Doch die Seele, die immer da bleibt,<br />

das sind die Fans. Sie sind der zwölfte Mann,<br />

der auf den Rängen steht und der Mannschaft<br />

zujubelt, mit ihr leidet, wenn es nicht so richtig<br />

läuft, der in Sieg und Niederlage treu zum<br />

Verein steht. Was wären die Vereine ohne die<br />

Fans, und was wäre diese Reihe ohne ihre<br />

großartigen Autoren! Viele sind gestandene<br />

Journalisten, sie arbeiten für die SÜDDEUT-<br />

SCHE ZEITUNG, FAZ, BILD, SPIEGEL ONLINE,<br />

TAGESSPIEGEL, TZ, DIE WELT, HAMBURGER<br />

ABENDBLATT und viele andere. Manche sind<br />

auch bei Stadion- oder Fanzeitschriften engagiert,<br />

einige von ihnen sind bereits publizierte<br />

Buchautoren. Ganz besonders wichtig ist, dass<br />

sie ihren Verein aus dem Effeff kennen – sie<br />

wissen um die schönsten wie die schmerzlichsten<br />

Momente, um die größten Höhenflüge und<br />

die bittersten Niederlagen.<br />

Und Sie mussten diese „Fachleute“<br />

zusammencasten?<br />

Dr. Martin Brinkmann: Ja, das ist korrekt,<br />

jedenfalls fast alle. Und das kam so: Als ich<br />

mit meiner Idee – das war erst mal nur ein<br />

Buch, das Werder-Buch! – auf Verleger Oliver<br />

Schwarzkopf zukam, konnte ich ja nicht ahnen,<br />

dass er längst auf die gesamte erste und<br />

zweite Liga schielte. Er wusste nur noch nicht,<br />

wie er das wuppen sollte. Die erste Hürde bestand<br />

also darin, für jeden Verein den richtigen<br />

Autoren zu finden. Die Schreiber sollten schon<br />

echte Fans sein, keine x-beliebigen Journalisten,<br />

die alles Mögliche recherchieren können<br />

usw. Lange Rede, kurzer Sinn: Der <strong>HSV</strong> war<br />

noch zu vergeben und auf der Suche nach geeigneten<br />

Schreiberlingen stolperte ich zufällig<br />

über das wunderbare Mammut-Werk „Kinder<br />

der Westkurve“. Ich kontaktierte Herrn Laband<br />

und so kam der Stein ins rollen.<br />

Die meisten anderen Bücher dieser Reihe<br />

haben nur einen Autor, manche zwei.<br />

Weshalb wurde das <strong>HSV</strong>-Buch gleich von<br />

vier Autoren geschrieben?<br />

Malte Laband: Zeit. Es mangelte schlichtweg<br />

an der nötigen Vorlaufzeit. Zwischen dem<br />

ersten Kontakt von Herrn Brinkmann und mir<br />

und der komplett fertigen Manuskriptabgabe<br />

beim Verlag lagen gerade einmal 120 Tage.<br />

So gern ich es allein gemacht hätte – es war<br />

in der Kürze der Zeit unmöglich. Und so nahm<br />

ich den Telefonhörer zur Hand, rief ein paar<br />

gute Freunde an, mit denen ich in der jüngeren<br />

Vergangenheit gerade das Buch „Kinder der<br />

Westkurve“ herausgebracht hatte, und versammelte<br />

in wenigen Minuten eine verlässliche<br />

Truppe: Jörn von Ahn, Thorsten Eikmeier<br />

und Philipp Markhardt.<br />

Am Ende aber war es ganz gut, denn acht<br />

Augen sehen mehr als zwei und ein chronisches<br />

Pedantentum, wenn es um den <strong>HSV</strong><br />

geht, tat sein Übriges dazu, dass „111 Gründe,<br />

den <strong>HSV</strong> zu lieben“ schlussendlich erfolgreich<br />

beim Verlag eingereicht werden konnte und<br />

trotz der kurzen Arbeitszeit auf Genauigkeit<br />

geachtet wurde. So fährt nämlich Lotto King<br />

Karl mit Carsten Pape entgegen der landläufigen<br />

Meinung nicht auf einem Kran vor der<br />

Nordtribüne nach oben, sondern auf einer<br />

Hebebühne. Auf der steht allerdings „Knaack<br />

Krane“. Dies aber nur nebenbei und um es auch<br />

noch mal klarzustellen.<br />

42<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Exklusiver Buchauszug aus<br />

„111 Gründe, den <strong>HSV</strong> zu lieben“<br />

Weil der <strong>HSV</strong> wirklich von<br />

Schiedsrichtern verpfiffen wird<br />

Fragen Sie mal nach einem beliebigen Spiel<br />

den Fan eines beliebigen Vereins nach<br />

der Schiedsrichterleistung. Die Antwort<br />

wird sich einpendeln zwischen „eher<br />

durchschnittlich“ und „absolute Sauerei, der<br />

Typ gehört in den Knast“. Einen Fan, der mit<br />

den Entscheidungen des Referees einverstanden<br />

ist, gibt es nicht. Selbst ein Anhänger der<br />

Bayern würde noch mit seinem Schiri-Schicksal<br />

hadern – und die werden bekanntlich seit Jahren<br />

bevorzugt. In Ausnahmefällen mögen auch<br />

schier unglaubliche Verletzungsmiseren oder<br />

katastrophale Platzverhältnisse als Erklärung<br />

für Niederlagen genannt werden, die Schiedsrichter<br />

werden es immer. Die Spielleiterinnen<br />

und Spielleiter, die mittlerweile eher Gelb als<br />

Schwarz tragen, bieten sich tatsächlich hervorragend<br />

als Sündenböcke an. Besonders Trainer<br />

und Spieler ziehen den Schiri-Joker bei jeder<br />

sich bietenden Gelegenheit. Vor allem deshalb,<br />

weil sie so von eigenen Fehlern ablenken können.<br />

Auch die Fans schießen sich gern auf die<br />

Frau oder den Mann an der Pfeife ein, schließlich<br />

kommt man so nicht in die missliche Lage, den<br />

eigenen Verein kritisieren zu müssen. Letztlich<br />

bliebe ansonsten ja auch nur noch das anerkennende<br />

Lob für den Gegner. Auch keine Option.<br />

Grundsätzlich muss man das ewige Genörgel<br />

allerdings relativieren. Die bestens ausgebildeten<br />

Schiedsrichter stehen in den meisten<br />

Fällen völlig zu Unrecht in der Kritik. Prozentual<br />

betrachtet ist ihre Fehlerquote verschwindend<br />

gering. Die Damen und Herren leisten<br />

selbst unter schwierigsten Bedingungen eine<br />

hervorragende Arbeit und erkennen oft schon<br />

innerhalb von Sekunden, was Millionen Hobby-<br />

Schiris erst in der fünften Fernsehzeitlupe im<br />

TV erahnen. Der Vorwurf vieler Fanlager, ihr<br />

Verein würde systematisch benachteilig, ist<br />

haltlos. Eine gezielte Benachteiligung seitens<br />

des Verbandes gegen einen <strong>Club</strong> ist nichts weiter<br />

als eine Phantasie, die dem fanatischen Verfolgungswahn<br />

einiger Fans entspringt, die sich<br />

nicht damit abfinden wollen, dass ihr Team einfach<br />

nur unterer Bundesligadurchschnitt ist.<br />

Lediglich in einem Fall lässt sich eine Verschwörung<br />

nicht von der Hand weisen: beim<br />

<strong>HSV</strong>. Denn hier wird ein Verein an Erfolgen gehindert,<br />

die er ohne entsprechende Maßnahmen<br />

zweifelsohne erringen würde. Wirklich.<br />

Es würde schlicht und ergreifend den Rahmen<br />

sprengen, all die Beispiele aufzuzählen, die<br />

belegen, dass auf Lehrgängen offenbar nicht<br />

nur das übliche Regelwerk, sondern auch das<br />

Malträtieren des Vereins von der Elbe gelehrt<br />

wird.<br />

Was <strong>HSV</strong>-Fans bereits längst ahnten, wurde<br />

am 21. August 2004 zur Gewissheit. In der<br />

ersten Runde des DFB-Pokals traf der <strong>HSV</strong> auf<br />

den Regionalligisten SC Paderborn. Im Laufe<br />

der Partie sprach der Schiedsrichter Robert<br />

Hoyzer dem Underdog zwei äußerst dubiose<br />

Strafstöße zu und zückte gegen den zu<br />

Recht aufgebrachten Emile Mpenza die rote<br />

Karte. Der <strong>HSV</strong> schied überraschend und zu<br />

Unrecht aus.<br />

Als die Vorfälle Monate später aufgeklärt<br />

wurden, war man allerorten bemüht, den<br />

Skandal in Anbetracht der bevorstehenden<br />

WM im eigenen Lande klein zu halten. Robert<br />

Hoyzer konnte letztlich eine Verstrickung in<br />

Wettmanipulationen nachgewiesen werden,<br />

er wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.<br />

Die Betitelung als „Hoyzer“ gilt bis heute als<br />

Schiedsrichterbeleidigung, die auch als solche<br />

sanktioniert wird. Dem <strong>HSV</strong> wurde lediglich<br />

eine Entschädigung in Höhe von 2 Millionen<br />

Euro – eine davon durch die Ausrichtung<br />

eines Freundschaftsspiels gegen China – zuteil.<br />

Ein Witz also in Anbetracht des fast sicheren<br />

Gewinns des DFB-Pokals. Wirklich.<br />

• Weil der <strong>HSV</strong> ein Ziel hat, das für Real<br />

Madrid, Liverpool und Inter Mailand<br />

für immer unerreichbar ist<br />

• Weil die Uhr immer weiter tickt<br />

• Weil eine der größten Legenden<br />

niemals in der Startelf stand<br />

• Weil ein Fuß beim <strong>HSV</strong><br />

vier Tonnen wiegt<br />

• Weil das Volksparkstadion (k)eine triste<br />

Betonschüssel ist!<br />

• Weil beim <strong>HSV</strong> selbst Goethe einmal<br />

eine Ausnahme macht<br />

• Weil eine Raute mehr sagt als<br />

1000 Worte<br />

• Weil Hamburg bis 1963 eine echte<br />

Festung hatte<br />

• Weil der <strong>HSV</strong> meerumschlungen ist<br />

• Weil sich 72.000 Mitglieder nicht<br />

irren können<br />

Diese und 100 weitere Gründe gibt es ab<br />

August in dem Buch „111 Gründe, den<br />

Hamburger SV zu lieben“ überall im Handel!<br />

111 GRÜNDE, DEN HAMBURGER SV<br />

ZU LIEBEN<br />

Eine Liebeserklärung an den großartigsten<br />

Fußballverein der Welt<br />

Jörn von Ahn, Thorsten Eikmeier,<br />

Malte Laband, Philipp Markhardt<br />

ca. 288 Seiten | Broschur<br />

ISBN 978-3-86265-259-4<br />

Originalausgabe | 9,95 EUR<br />

Erscheint im August 2013 zum Start der<br />

Bundesliga!<br />

Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag<br />

Ausgabe 74<br />

43


Runde Sache<br />

Der Kulturstammtisch des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />

Text Herr Wendt Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Am 29. September 2012 feierte der<br />

Hamburger SV bekanntlich sein<br />

125-jähriges Vereinsjubiläum, während<br />

Ende März 2013 der <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> zum zweiten Mal „nullte“. Ein schöner Anlass,<br />

um für die Mitglieder und Fans ein Jubiläumsprogramm<br />

auf die Beine zu stellen.<br />

Da traf es sich gut, dass mit dem Buch „Kinder<br />

der Westkurve“ just zum 125-jährigen Geburtstag<br />

des Vereins ein 660 Seiten starkes Buch<br />

herauskam, das sich als erstes seiner Art ausschließlich<br />

mit 125 Jahren Fangeschichte befasste<br />

und von allen Seiten hochgelobt wurde.<br />

So entstand die Idee, gemeinsam mit den Autoren<br />

einen „Kulturstammtisch“ ins Leben zu<br />

rufen, der sich zwischen November und April<br />

mit fanrelevanten Themen beschäftigen sollte.<br />

Angedacht war es, lockere Diskussionsrunden<br />

samt Lesungen zu organisieren, die im Sportpub<br />

Tankstelle stattfinden sollten, und zwar möglichst<br />

jeden Monat.<br />

Zugegeben, die erste Lesung zur Frage „Wie<br />

war es früher?“ lockte noch nicht ganz so viele<br />

Interessierte in die Tanke. Trotzdem gab es einen<br />

interessanten<br />

Austausch jüngerer<br />

und älterer <strong>HSV</strong>er.<br />

Musste halt nur noch die Werbung intensiviert<br />

werden, denn am 28. November stand<br />

das Thema „Fankultur in Großbritannien“ an,<br />

zu dem wir den englischen Journalisten und Liverpool-Anhänger<br />

Adrian Tempany begrüßen<br />

durften. Dieser schreibt derzeit über den Niedergang<br />

der Fankultur auf der Insel und war zufälligerweise<br />

gerade zu Recherche-Zwecken in<br />

Deutschland und natürlich auch beim <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> unterwegs. Schockierend, was Tempany<br />

zu berichten hatte und ein mahnendes<br />

Beispiel, was passieren kann, wenn der Fußball<br />

nur noch dem Profitstreben unterliegt. Es folgte<br />

erst im März ein weiterer Kulturstammtisch zum<br />

Thema „Fanfreundschaften“. Hier konnten wir<br />

zahlreich angereiste Rostocker begrüßen, mit<br />

denen sich eine angeregte Diskussion entspann,<br />

die bis tief in die Nacht dauerte. So wurden<br />

ausgiebig die früheren Kontakte an die Ostsee<br />

beleuchtet. Ebenso, wie das mittlerweile doch<br />

teilweise recht angespannte Verhältnis zueinander.<br />

Doch keine Sorge, es blieb friedlich.<br />

Am 28. März, also am 20. Geburtstag des <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s, musste das Thema natürlich<br />

genau so lauten. Langjährige und jüngere<br />

Mitglieder diskutierten über den Werdegang<br />

des SC und hatten auch Kritisches anzumerken.<br />

Brisant sollte es dann im April werden.<br />

Mit „Keep politics out of football?“ sollte ein<br />

Blick in die weniger ruhmreichen Tage der Fans<br />

des <strong>HSV</strong> und auf die Entwicklung über die Jahre<br />

geworfen werden. Hierzu hatten wir neben einem<br />

Aktivisten aus den 1980er-Jahren auch<br />

einen Fan eingeladen, der aufgrund der rechten<br />

Umtriebe beim <strong>HSV</strong> damals seinem Verein<br />

den Rücken kehrte. Die Diskussion zu diesem<br />

Thema darf wohl mit Recht als äußerst intensiv<br />

und kontrovers bezeichnet werden und war<br />

ein toller Erfolg.<br />

Neben der Kulturstammtisch-Reihe konnten<br />

außerdem noch zwei andere Leseabende mit<br />

freundlicher Unterstützung des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts<br />

und der Fanbetreuung mit den „Kindern<br />

der Westkurve“ organisiert werden. So zum Einen<br />

eine kurzweilige Lesung im Fanhaus sowie<br />

ein Besuch „Auswärts“ bei der <strong>HSV</strong>-Fanszene<br />

Berlin. Beide Veranstaltungen drehten sich um<br />

die Auswärtsfahrten im Laufe der Jahrzehnte<br />

und waren reich an Anekdoten.<br />

Wer selbst einmal eine Lesung der „Kinder<br />

der Westkurve“ bei seinem Fanclub organisieren<br />

möchte, der kann sich an den <strong>HSV</strong>-<br />

Fanbeauftragten Thorsten Eikmeier unter<br />

fanbetreuung@hsv.de wenden.<br />

Um ein wenig Appetit<br />

zu machen, hier ein<br />

paar Auszüge von<br />

Rezensionen des Buches:<br />

schwatzgelb.de<br />

Nach dem Motto „von Fans für Fans“ ist wohl eins<br />

der großartigsten Werke über Fans entstanden, das<br />

man in seinem Bücherregal haben kann. Der einzige<br />

wirkliche Makel des Buches ist, dass es nicht über die<br />

BVB-Fanszene ist. (…)<br />

Übersteiger Nr. 109<br />

(...) Das Buch beeindruckt schon durch sein Äußeres.<br />

So schwer wie eine Kiste Bier, perfekt im Druck, edel<br />

44<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


in der Aufmachung. Was einem das Herz erwärmt<br />

ist diese unnachsichtige Härte gegen<br />

sich selbst und die Akribie, mit der die Macher<br />

Stunden, Tage Jahre, Dekaden ihr Herzblut in<br />

dieses Mammut-Projekt gesteckt haben müssen,<br />

die Fanszene und das Drumherum ihres<br />

Vereins abzubilden. Jeder der Mitarbeiter an<br />

diesem Heft könnte wahrscheinlich sofort logistisch<br />

ein Bundesministerium leiten (…).<br />

11freunde.de<br />

(…) Ein Buch direkt aus dem Block: Der<br />

660- Seiten-Wälzer »Kinder der Westkurve –<br />

Die Geschichte der <strong>HSV</strong>-Fans« setzt Maßstäbe<br />

in Sachen Fanretrospektive (…).<br />

Grenzstadtkurier Nr. 7<br />

(…) Entstanden ist das beste Buch, das jemals<br />

über eine deutsche Fanszene geschrieben<br />

wurde (…).<br />

Unterwegs-Blog<br />

(…) Man muss diese „Bibel“ nicht genauer erklären,<br />

man muss sie kaufen. Man darf gespannt<br />

sein, ob es irgendeine Szene in Europa schafft,<br />

dieses Werk zu toppen! Ein neuer Meilenstein,<br />

den die Hamburger hier produziert haben, 10<br />

Respektpunkte ! (von einem, den die <strong>HSV</strong>-Szene<br />

normal nicht sonderlich interessiert) (…).<br />

Ausgabe 74<br />

45


Aus den Fanclubs<br />

<strong>HSV</strong>-Vorstand Oliver Scheel zu Besuch beim <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum<br />

Am letzten Sonntag (28.04.2013) konnte<br />

der <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum hohen Besuch<br />

aus Hamburg im Vereinslokal<br />

Hense begrüßen. Das Vorstandsmitglied des<br />

Hamburger Sportvereins, Herr Oliver Scheel, besuchte<br />

den Baccumer Fanclub von 1999. Nach<br />

einem gemeinsamen Mittagessen mit dem Fanclubvorstand<br />

fand eine interessante Talkrunde<br />

mit allen Mit gliedern, dem Anhang und Kindern<br />

statt. Oliver Scheel stellte sich geduldig<br />

allen Fragen und glänzte auch mit seiner sehr<br />

sympathischen Art bei kritischen Themen. Neben<br />

Herrn Scheel berichtete Jens Wagner von<br />

der Fanvereinigung <strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> zu aktuellen<br />

Themen der <strong>Supporters</strong>, von Fanzusammenkünften<br />

im Ausland und von der Aktion „Unsere<br />

Kurve“. Als Überraschungsgast begrüßte Opa<br />

Anton, der wohl dickste Bauer des Emslands,<br />

alle Gäste. Opa Anton erkundigte sich bei Oliver<br />

Scheel, ob er nicht der S’Oliver wäre und ob eine<br />

Verwandtschaft zum Altkanzler Scheel bestehe.<br />

Neben vielen „Dönkes“ und lustigen Liedern<br />

brachte er dem Hamburger Besuch die Kornregion<br />

Emsland auf „seine Art“ nahe.<br />

Am Ende der Veranstaltung überreichte der<br />

1. Vorsitzende Marco Mengering seinen Gästen<br />

einen Fanschal des <strong>HSV</strong>-Fanclubs sowie<br />

eine Flasche des eigenen „<strong>HSV</strong>-Schlückchen“.<br />

Herr Oliver Scheel bedankte sich für die Einladung<br />

und den schönen Nachmittag mit einem<br />

signierten Mannschaftsfoto und einigen<br />

Freikarten fürs Heimspiel Hamburger SV – VfL<br />

Wolfsburg. Oliver Scheel überbrachte noch<br />

Grüße vom Kultmasseur des <strong>HSV</strong> – Hermann<br />

Rieger. Hermann hatte geplant, den Fanclub<br />

als Überraschung mit zu besuchen, musste<br />

aber Sonntagmorgen aus gesundheitlichen<br />

Gründen absagen. Hermann Rieger versprach<br />

aber einen späteren Besuch des Fanclubs.<br />

Im Anschluss an die Talkrunde stärkten sich<br />

die Fanclubmitglieder bei Kaffee und Kuchen<br />

und verfolgten danach das Bundesligaspiel<br />

auf Schalke. Rundum ein gelungener<br />

<strong>HSV</strong>-Sonntag.<br />

Foto von links nach rechts: Stefan Hense (Kassenwart), Matthias Bökers (2. Vorsitzender),<br />

Oliver Scheel (Vorstand Hamburger SV), Marco Mengering (1 Vorsitzender),<br />

Christian Großepieper (Schriftführer), Jens Wagner (<strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>)<br />

Blue-Danube Ulm betreute die <strong>HSV</strong> U11 beim Mini Masters des TSV Neu-Ulm<br />

46<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Fünf Jahre OFC United 1887! 26.03.2008 – 26.03.2013<br />

„Aller Anfang ist schwer“ oder „entsteht im<br />

ganz kleinen Rahmen“, so in etwa gestaltete<br />

sich auch unser Unterfangen, so ganz „offiziell“<br />

in die Familie der <strong>HSV</strong>- Fanclubs adoptiert<br />

zu werden.<br />

Mit einer Konstellation aus zwei befreundeten<br />

Pärchen, die passenderweise<br />

anfänglich alle relevanten<br />

Posten besetzten, die solch eine Fanclubarbeit<br />

eben auch mit sich bringt, wuchs man recht<br />

flott auf bis zu zwanzig Personen an. Rückwirkend<br />

sind es runde fünfzehn und von den Gründungsmitgliedern<br />

sind nur noch zwei vertreten.<br />

Weitaus positiver hervorzuheben ist jedoch die<br />

Erkenntnis, dass man mit seiner <strong>HSV</strong> – Verrücktheit,<br />

im positiven Sinne, nie allein war<br />

und es auch heute nicht ist. Passenderweise<br />

soll hierzu Erwähnung finden, dass unserem<br />

Fanclub sogar eine eigene Hymne komponiert<br />

und musiziert wurde, nämlich das Lied „United<br />

1887“ von der Gruppe „Lautverschiebung“<br />

(einfach mal googlen).<br />

Ähnlich laut und gut gelaunt geht es seit den<br />

letzten fünf Jahren auch insbesondere auf<br />

den gelegentlichen Reisebusfahrten in der<br />

Ferne oder den Sommergrillfesten sowie den<br />

Weihnachtsfeiern her. Letztere erwies sich speziell<br />

bei einem mittelalterlichen Festmahl als<br />

einen der Höhepunkte der vergangenen Zeit.<br />

Darüber hinaus zeigten wir auch auf dem Buxtehuder<br />

Altstadtfest Präsenz, in Form eines<br />

fanclubeigenen Infostandes, sowie der Beteiligung<br />

an dem „Hamburger Weg“. Eine Freundschaft<br />

entwickelte sich in eben dieser Zeit auch<br />

zu dem ebenfalls in Buxtehude befindlichen<br />

Fanclub „1887er Buxtehude“.<br />

Dem <strong>HSV</strong> die Treue zu halten ist für uns eine<br />

Selbstverständlichkeit, ebenso diese Gelegenheit<br />

zu nutzen, um an dieser Stelle dem<br />

<strong>HSV</strong>- <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> für seine tatkräftige<br />

Unterstützung zu danken, sei es für bereitgestelltes<br />

Material oder die Mühe, für jedes Anliegen<br />

ein offenes Ohr und oftmals auch eine<br />

passende Lösung für seine Fanclubs zu finden!<br />

Erreichen könnt ihr uns mittels Facebook,<br />

per E-Mail: united1887@gmx.de oder über<br />

unsere schlichte Homepage:<br />

www.united1887.npage.de<br />

Am Wochenende 10. – 12. Mai 2013 betreute<br />

der <strong>HSV</strong> Fanclub Blue Danube<br />

Ulm, wie in den letzten Jahren, die U11<br />

des <strong>HSV</strong>. Am Freitag vor Turnierbeginn machten<br />

die Kids nach Ankunft in Ulm mit Blue Danube-Betreuern<br />

einen Stadtrundgang, inklusive<br />

Besteigung des höchsten Kirchturms der Welt,<br />

nämlich des Turms des Ulmer Münsters. Anschließend<br />

ging es ins Donaustadion, um das<br />

Spiel des SSV Ulm gegen Eintracht Trier zu sehen<br />

(2:1). Blue Danube hatte für Eintrittskarten<br />

und Verpflegung für Spieler, Trainer und Eltern<br />

der U11 gesorgt. Als kleines Highlight durften<br />

die Kinder vor dem Spiel mit den Mannschaften<br />

einlaufen und nach dem Spielende kleine<br />

Fanartikel des SSV als Andenken mitnehmen.<br />

Am Samstag begannen die Vorrundenspiele bei<br />

noch erträglichem Wetter. Die <strong>HSV</strong> Mannschaft<br />

begann mit klaren Siegen gegen Mannschaften<br />

aus der Region sowie mit einem knappen Sieg<br />

gegen den FC Kaiserslautern, musste sich aber<br />

schon gegen die Stuttgarter Kickers mit 2:1 geschlagen<br />

geben. Nach einem Unentschieden<br />

gegen Eintracht Frankfurt wurde damit klar,<br />

dass es in der Zwischenrunde sehr schwer werden<br />

würde.<br />

Den Spieltag schlossen die Spieler mit ihren<br />

Gasteltern in einem Erlebnisbad ab.<br />

Am Sonntag wurde das Wetter selbst für Hamburger<br />

sehr ungemütlich und die Spiele fanden<br />

im Dauerregen bei großer Kälte statt.<br />

Gott sei Dank konnte das von Blue Danube<br />

bereitgestellte Zelt mit einer Gasheizung den<br />

Spielern in den Spielpausen etwas Trockenheit<br />

und etwas Wärme spenden. In den Spielen<br />

der Zwischenrunde gegen die Stuttgarter<br />

Kickers, den FC Zürich und Fortuna Düsseldorf<br />

war die <strong>HSV</strong>-Mannschaft leider chancenlos<br />

und verlor jeweils klar mit 3:0 bzw. 2:0.<br />

Also konnte nur noch um die Plätze gespielt<br />

werden. Nach spannenden Spielen jeweils entschieden<br />

durch 9-Meter-Schießen (Sieg gegen<br />

Mainz 05 und Niederlage gegen den FC Ingolstadt)<br />

erreichte der <strong>HSV</strong> letztlich den 14. Platz<br />

von 36 Mannschaften.<br />

Insgesamt war das Mini Masters wieder ein<br />

Highlight für die Mannschaft und den betreuenden<br />

Fanclub Blue Danube Ulm. Trotz des<br />

sehr schlechten Wetters hatten alle Beteiligten<br />

wieder Spaß und Kinder, Trainer, Eltern und<br />

Fanclub-Betreuer freuten sich über dieses Wiedersehen<br />

nach dem U11-EUROCUP im Januar.<br />

Allen Beteiligten vielen Dank für die Vorbereitungen<br />

und Unterstützung.<br />

Blue Danube Ulm freut sich auf den nächsten<br />

Auftritt einer <strong>HSV</strong>-Jugendmannschaft hier in Ulm.<br />

NUR DER <strong>HSV</strong><br />

Ausgabe 74<br />

47


Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

Über einen Fußballfan<br />

Text Annabell Wulff<br />

Überall stehen Busse und Autos, aus<br />

denen die Menschen lachend, voller<br />

Erwartungen und brüllend aussteigen.<br />

Chöre stimmen „H – S – V!“ an,<br />

aus der anderen Richtung hört man das Echo<br />

„Nur der <strong>HSV</strong>!“. Ein 46-jähriger Mann steigt<br />

langsam aus seinem Auto aus. Er genießt die<br />

Atmosphäre, in die er gerade eintaucht. Mit<br />

schwarzem Shirt, dunkler Hose, kaum Haaren<br />

auf dem Kopf und einer großen Hakennase<br />

steht er mitten drin in der Menge der Fans –<br />

Matthias eben.<br />

Es ist Samstagmittag, die Sonne scheint, es<br />

riecht nach Frühling und tausende <strong>HSV</strong>-Fans<br />

stehen auf dem Parkplatz in Augsburg vor dem<br />

Stadion. Für diese Anhänger des Fußballclubs<br />

ist es kein normaler Samstag.<br />

Es ist das letzte Saisonspiel der Fußball Bundesliga<br />

– die Würfel sind gefallen – der <strong>HSV</strong><br />

ist nicht abgestiegen. Wider allen Erwartungen<br />

hat der Hamburger Sport-Verein den Klassenerhalt<br />

geschafft und darf weiterhin in der ersten<br />

Bundesliga spielen, was durchaus anzuzweifeln<br />

war, da der Verein in 33 Spielen gerade<br />

mal acht Spiele gewonnen hat.<br />

Es wird lauter. Gerade ist ein Fanbus mit geschätzt<br />

40 Leuten aus München angekommen,<br />

Matthias strahlt übers ganze Gesicht, er<br />

kennt einige Gesichter, die aus dem Bus steigen.<br />

„Matthias, du bist auch da!“, „Klar, das<br />

letzte Spiel lass‘ ich mir nich‘ entgehen!“. Sie<br />

fangen an, zu fachsimpeln. Fußball ist nur eines<br />

von vielen Themen bei solchen Gesprächen;<br />

sie reichen vom ersten Kind bis zur Frau,<br />

von der Anreise bis hin zu „Was hast du denn<br />

seit dem letzten Mal, als wir uns gesehen haben,<br />

so gemacht?“. Auf das Wiedersehen muss<br />

man natürlich anstoßen, mit Holsten, – womit<br />

auch sonst. Das ist nicht das erste Bier und<br />

wird auch bei weitem nicht das Letzte an diesem<br />

Tag bleiben. Alkohol verbindet eben. Fußball<br />

auch. Und der <strong>HSV</strong> erst recht.<br />

Dass das Spiel gleich beginnt, ist vielen der<br />

Fußballfans eigentlich egal. „Ich hab‘ den <strong>HSV</strong><br />

so oft spielen sehen, da sind mir die Leute und<br />

die Gespräche mit ihnen wichtiger“. Matthias<br />

ist seit seiner Kindheit ein großer Anhänger<br />

des <strong>Club</strong>s. Er ist in Wedel aufgewachsen,<br />

damals immer mit dem Fahrrad zum alten<br />

Volksparkstadion gefahren und hat dort seine<br />

Mannschaft zum Sieg gebrüllt. Heute geht es<br />

mehr um die Auswärtsfahrt an sich als um das<br />

Spiel im Stadion.<br />

Kurz vor Anpfiff betreten wir das Stadion, eine<br />

kleine Arena in der etwa 30.000 Zuschauer<br />

Platz finden. Der <strong>HSV</strong> Fanblock ist restlos ausverkauft.<br />

„Wo müssen wir denn hin? Hast du<br />

die Karten?“. – So langsam kommt der Alkoholkonsum<br />

von Matthias zum Vorschein. Ich<br />

führe ihn zu seinem Platz. Ganz gemütlich läuft<br />

er die zig Treppenstufen bis zur letzten Reihe<br />

des Blocks hinauf. Auf dem Weg dorthin trifft<br />

er einige Bekannte und ein paar Bier kommen<br />

auch noch dazwischen. „Du? Hier? Geil dich zu<br />

sehen!“, ein alter Mann steht neben Matthias,<br />

er ist fahl und grau, aber sehr glücklich und<br />

begeistert. Sie scheinen sich gut zu kennen.<br />

Sie sprechen über ihre Familien und die letzten<br />

Monate. Der Trikottausch der beiden am<br />

Ende des Gesprächs scheint nur reine Formsache<br />

zu sein. Matthias hat sein schwarzes Shirt<br />

mit der Aufschrift ‚Exilhamburger‘, das er sich<br />

beim letzten Heimatbesuch in Hamburg hat<br />

machen lassen und auf das er sehr stolz ist,<br />

gegen ein Blau-weiß gestreiftes Hemd eingetauscht.<br />

„Sieht gar nicht schlecht aus!“. Beide<br />

lachen, freuen sich über ihr neugewonnenes<br />

Shirt, verabschieden sich und gehen weiter zu<br />

ihren Plätzen.<br />

Der Spielverlauf ist reine Nebensache. Die<br />

Fangesänge, das Raunen der Menge und die<br />

Gespräche mit den Nachbarn scheinen viel<br />

wichtiger zu sein. Als der <strong>HSV</strong> Null zu Eins in<br />

Rückstand liegt, interessiert sich Matthias nicht<br />

mehr im Geringsten für das, was auf dem Platz<br />

passiert. Und selbst wenn die Spieler, die unten<br />

auf dem Platz kämpfen, für ein paar Minuten<br />

seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben,<br />

tut er das mit einem lauten „Ihr seid so scheiße!<br />

Ihr verliert sogar gegen Augsburg!“ ab.<br />

„Sechs Mal deutscher Meister, drei Mal Pokalsieger,<br />

IMMER ERSTE LIGA! <strong>HSV</strong> – hey, hey,<br />

hey, hey, hey!“ dröhnt es aus dem <strong>HSV</strong>-Block.<br />

– Und Matthias brüllt mit voller Leidenschaft<br />

mit. Das ist wohl der Gesang, der den Fans<br />

die ganze Saison über Mut gemacht hat. An<br />

den Abstieg des Vereins wollte keiner so wirklich<br />

glauben. Der <strong>HSV</strong>? Abstieg? NIEMALS!<br />

Seit Gründung der Fußball Bundesliga 1963<br />

48<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


durch den Hamburger SportV-erein, und diverse<br />

andere <strong>Club</strong>s, ist der Verein dauerhafter<br />

Bestandteil der ersten Bundesliga – im Gegensatz<br />

zu allen anderen Vereinen, die entweder<br />

kein Gründungsmitglied waren oder in der<br />

Zwischenzeit schon einmal abgestiegen sind.<br />

Es ist also undenkbar, dass das Urgestein, wie<br />

der <strong>HSV</strong> deswegen auch genannt wird, in die<br />

zweite Bundesliga absteigt.<br />

Neben uns fängt es an zu brennen, sofort steigt<br />

Rauch auf, es stinkt bestialisch. Unsere Nachbarn<br />

ziehen ihre Trikots oder<br />

Schals höher, um den Rauch nicht einzuatmen.<br />

Wenn man überhaupt etwas sieht, dann ist<br />

es rotes Licht. Die Anhänger des <strong>HSV</strong> werden<br />

höflich vom Stadionsprecher darauf hingewiesen,<br />

dass Bengalos auch in diesem Stadion verboten<br />

sind. – Zu spät. Matthias ist der ganze<br />

Rauch und der Gestank total egal. Er ist begeistert<br />

„Wenn schon das Spiel scheiße ist,<br />

müssen wenigstens die Fans für Stimmung sorgen!“.<br />

Die Stimmung ist angeheizt, alle ballen<br />

die Hände zu Fäusten, strecken sie in die Luft<br />

und rufen „Nur der <strong>HSV</strong> – nur der <strong>HSV</strong>!“ Matthias<br />

ist mitten drin, er liebt diese Atmosphäre,<br />

ist mit vollem Einsatz bei der Sache. Dass sein<br />

vorher eingetauschtes Hemd mittlerweile voller<br />

Senf- und Bierflecken ist, stört ihn kein bisschen<br />

„Das ist Fußball!“. Neunzig Minuten lang<br />

ist Party pur angesagt. Dass sich die <strong>HSV</strong>-Fans<br />

im Stadion der Augsburger befinden und sie<br />

hier nur zu Gast sind, merken sie nicht. Matthias<br />

und der Rest der rund 4000 Hamburger<br />

geben ihr Bestes, um die Fangesänge der Augsburger<br />

mit dem eigenen Gegröle zu übertönen.<br />

Der Schlusspfiff ertönt. Das Spiel ist aus. Matthias<br />

steht etwas geknickt neben mir, starrt<br />

aufs Spielfeld und wirkt auf einmal nicht mehr<br />

so gleichgültig dem Ergebnis gegenüber wie<br />

er vorhin groß propagiert hat. „Wir haben<br />

verlor’n und das nich‘ zum ersten Mal. Wir haben<br />

verlor’n und das ist uns nich‘ egal. Doch wir<br />

bleiben besteh’n und wir halten das aus und<br />

das ist hier euer Applaus!“ stimmt er leise an<br />

und klatscht dabei in die Hände. Er verabschiedet<br />

sich von den umstehenden Leuten und geht<br />

etwas wankend und leichten Schrittes – was<br />

wahrscheinlich dem Alkohol zu verdanken ist<br />

– die Stufen zum Ausgang hinunter.<br />

Auf dem Weg zum Auto kommen uns strahlende<br />

Augsburg-Fans entgegen und betrübte<br />

<strong>HSV</strong>-Fans, die entweder auf den Boden<br />

schauen oder einfach ihren Mund halten. Und<br />

die, denen es egal ist, dass der <strong>HSV</strong> verloren<br />

hat, da sie sowieso nicht mit einem Sieg gerechnet<br />

haben und der Klassenerhalt gesichert<br />

ist. Es ist seltsam wie sich die Stimmung<br />

und Euphorie innerhalb von neunzig Minuten<br />

so wenden kann. Jetzt scheint es fast so, als<br />

würde sich gern jeder zweite sein <strong>HSV</strong> Trikot<br />

vom Leib reißen, um nicht als solcher erkannt<br />

zu werden.<br />

Am Auto angekommen, setzen Matthias und<br />

ich uns an einen Zaun, 30 Meter weiter parkt<br />

der Bus des Münchener Fanclubs, belagert von<br />

denen, die noch ihr letztes Bier gemütlich in der<br />

Sonne austrinken wollen. Die Fans aus München<br />

gehören wohl zu den 50 Prozent, die auch<br />

nach einer Null zu Eins Niederlage in<br />

Augsburg immernoch voller Stolz die Raute im<br />

Herzen tragen und das auch nach außen hin<br />

zeigen. Sie lachen auch jetzt noch und stimmen<br />

<strong>HSV</strong> Gesänge an.<br />

Die Sonne steht tief, Matthias muss die Augen<br />

zukneifen, um überhaupt etwas erkennen zu<br />

können. Man sieht seine Zufriedenheit, ein kleines<br />

Lächeln zeigt, dass er sich wirklich wohl<br />

fühlt. „Die Auswärtsfahrt ist so geil! Alle Leute<br />

teilen die gleiche Leidenschaft und du bist einer<br />

von Ihnen!“, er schaut an sich herunter<br />

„Und das Hemd ist der krönende Abschluss<br />

des Tages“. Er erzählt, dass er den alten Mann<br />

bei einer seiner Auswärtsfahrten in München<br />

kennengelernt hat und fasziniert ist von seinem<br />

Aktionismus, den er trotz seines Alters<br />

für den Verein an den Tag legt. Während er<br />

das erzählt, muss ich schmunzeln und denke<br />

mir, dass Matthias wohl später genauso sein<br />

wird wie der alte Mann – er ist eben durch und<br />

durch ein <strong>HSV</strong>-Fan.<br />

Er steht auf, dreht sich nochmal kurz zu mir<br />

um „rufst du bitte Mama an und sagst ihr,<br />

dass es uns gut geht?“ „Klar Papa“. er geht<br />

zum Bus, streckt die Arme in die Luft und ruft<br />

„NUR DER <strong>HSV</strong>!“.<br />

Ausgabe 74<br />

49


Ganz nah dran<br />

Im Trainingslager<br />

Text Thorsten Eikmeier Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Es gibt Bundesligisten, die freuen sich,<br />

wenn sie zu einem Auswärtsspiel von<br />

300 Fans begleitet werden. Der <strong>HSV</strong> ist<br />

einer dieser Vereine, der sich über eine<br />

solche Zahl freut. Wenn das Spiel beim FK Sibir<br />

Nowosibirsk stattfindet. Denn ansonsten sind<br />

wir zum Glück ganz andere Zahlen gewohnt.<br />

Bei Auswärtsspielen sind Karten für den Gästebereich<br />

fast immer ein seltenes Gut. Tausende<br />

begleiten unseren Verein bei Partien in<br />

der Ferne, unabhängig von Gegner, Entfernung<br />

und Spielansetzung. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />

Unser Verein verfügt trotz ausbleibenden<br />

Erfolges weiterhin über eine riesige Anhängerschaft.<br />

Im ganzen Bundesgebiet und über die<br />

Landesgrenzen hinaus gibt es zahlreiche Fans,<br />

die der Raute treu sind. Die <strong>HSV</strong>erinnen und HS-<br />

Ver sind dabei ziemlich reisefreudig und bereit,<br />

ihre privaten und beruflichen Planungen am Verein<br />

ihres Herzens zu orientieren. Und zu guter<br />

Letzt sind die Fans des <strong>HSV</strong>, wir sagen das einfach<br />

mal frei heraus, total verrückt.<br />

Das wurde auch im Trainingslager 2013 erneut<br />

deutlich und hat sicher nicht nur uns mit jeder<br />

Menge Stolz erfüllt. Wer Anfang Juli ins österreichische<br />

Zillertal fuhr, kam aus dem Staunen<br />

gar nicht mehr raus. Denn mitten im Sommer<br />

und fern der Heimat war das Tal schon rein optisch<br />

fest in Hamburger Hand. Wohin man auch<br />

blickte: Die Raute wehte an Häusern, Fahnenmasten<br />

und Autos. Unglaubliche 600 (!) Fans<br />

hatten sich auf die Reise gemacht, um gemeinsam<br />

mit unserem Team in die neue Saison zu<br />

starten. Und sie wurden erneut von Gastgebern<br />

begrüßt, die längst selbst zu Fans des <strong>HSV</strong><br />

geworden sind. Und so herrschte von Beginn<br />

an eine ausgelassene und vor allem friedliche<br />

Stimmung, wohin man auch blickte. Die Trainingseinheiten<br />

waren stets gut besucht und die<br />

Spieler freuten sich über den herzlichen Applaus<br />

bei jeder Einheit.<br />

Rund um die Einheiten auf dem Platz genossen<br />

die Fans das fast immer schöne Wetter. Wer<br />

glaubt, dass Österreich nur im Winter als attraktiver<br />

Urlaubsort dient, der täuscht sich gewaltig.<br />

Ob Schwimmbad, Sommer-Rodelbahn,<br />

Fahrradtouren, Wanderstrecken, Paragliding,<br />

Rafting oder einfach die vielen tollen Wirtshäuser<br />

mit ihren leckeren Gerichten – es kamen<br />

wirklich alle auf ihre Kosten. Auch der Kids-<br />

<strong>Club</strong> des <strong>HSV</strong> bot in diesem Jahr erstmalig eine<br />

Reise extra für unseren Fan-Nachwuchs an. Das<br />

Fazit fiel identisch aus: Es war eine fantastische<br />

Zeit. Zumal die Kleinen bei den Testspielen<br />

als Auflaufkinder ganz nah bei den Stars<br />

sein konnten und diese sogar ausnahmsweise<br />

am Abend im Mannschaftshotel besuchen durften.<br />

Die neidvollen Blicke der Freunde zu Hause<br />

sind euch gewiss!<br />

Natürlich wurde auch noch Fußball gespielt.<br />

Nachdem man auf der Anreise noch das Jubiläumsspiel<br />

gegen Innsbruck verloren hatte (wie<br />

es sich für anständige Gäste einer solchen Feierlichkeit<br />

gehört), konnten die beiden Tests gegen<br />

eine Auswahl aus dem Zillertal und den österreichischen<br />

Zweitligisten FC Liefering gewonnen<br />

werden. Nach letzterem Spiel fand dann<br />

auch wieder der obligatorische Fan-Abend statt,<br />

zu dem auch das komplette Team des <strong>HSV</strong> erschien.<br />

Schon fast traditionell war das Wetter<br />

ausgerechnet rund um diese Veranstaltung<br />

hamburgisch, der guten Stimmung tat dies jedoch<br />

keinen Abbruch. Stolze 650 Fans hatte<br />

der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> zu Eintritt, Essen und Getränk<br />

eingeladen. Am Ende war die Nachfrage<br />

sogar noch größer. Nachdem die Profis geduldig<br />

die Autogramm- und Fotowünsche erfüllt<br />

hatten, mischten sie sich schnell unter das Volk,<br />

klönten und fachsimpelten mit den angereisten<br />

Anhängern.<br />

Auch lange nachdem die Mannschaft schon<br />

wieder im Hotel war, saßen unterschiedlichste<br />

<strong>HSV</strong>erinnen und <strong>HSV</strong>er zusammen und spürten<br />

erneut eindrucksvoll, was es bedeutet, Teil<br />

der großen <strong>HSV</strong>-Familie zu sein. Wie schon bei<br />

der Begrüßungsparty in der „Ramba Zamba“-<br />

Bar endete die Nacht für viele erst in den Morgenstunden.<br />

Im Namen der Fanbetreuung, des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s und des gesamten <strong>HSV</strong> möchten wir<br />

auch an dieser Stelle einfach mal Danke sagen!<br />

Danke an alle Gastgeber vor Ort und an<br />

alle Fans des <strong>HSV</strong>! Es war mal wieder eine tolle<br />

Zeit – wir freuen uns schon auf die kommenden<br />

Trainingslager!<br />

50<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Regelquiz<br />

Regelfragen aus der Praxis für die Praxis<br />

Text Bodo Scheuing · Foto Witters<br />

Ist es regeltechnisch möglich,<br />

dass sich ein Spielführer (Käp’tn) bei<br />

1.Frage:<br />

der Platzwahl mal statt des Balles für<br />

die Spielhälfte entscheidet? Warum nicht …?<br />

Nach einem Zusammenprall<br />

zwischen Torwart und einem gegnerischen<br />

Stürmer müssen beide wegen 2.Frage:<br />

Blessuren auf dem Platz behandelt werden. Der<br />

SR fordert den Feldspieler nach der ärztlichen<br />

Versorgung auf, den Platz zu verlassen und von<br />

der Seitenlinie wieder auf das Feld zu kommen.<br />

Liegt der SR mit seiner Entscheidung richtig?<br />

Der Torwart führt einen Abstoß<br />

(5-Meterraum) aus und trifft<br />

3.Frage:<br />

dabei den SR, der außerhalb des<br />

Strafraumes steht. Das Leder prallt zum TW zurück.<br />

Der will den Ball aufhalten, berührt diesen<br />

mit der Hand, von wo aus dieser im Tor landet.<br />

Lösung – nicht einfach!<br />

Während des laufenden<br />

Spieles läuft bzw. rennt ein entrüsteter<br />

Trainer auf den Platz. Von 4.Frage:<br />

einem gegnerischen Spieler wird er nun heftig<br />

gerempelt und kommt zu Fall, verletzt sich<br />

aber nicht. Der SR unterbricht die Partie – und<br />

was nun?<br />

Es gibt einen Strafstoß (Elfer).<br />

Ein Mitspieler des Strafstoßschützen<br />

5.Frage:<br />

steht außerhalb des Strafraumes, so<br />

Richtung Eckfahne – o.k.! Bevor der Ball gespielt<br />

wird, läuft dieser Spieler näher als elf Meter<br />

an die Torlinie heran. Der getretene Strafstoß<br />

wird vom guten Torwart zur Ecke (!) abgewehrt.<br />

Eckball – oder?<br />

Der Feldspieler von A begeht<br />

eine Tätlichkeit (Spucken) und<br />

6.Frage:<br />

wird vom SR des Feldes verwiesen.<br />

Dieser Spieler geht außerhalb des Spielfeldes<br />

der Außenlinie entlang in Richtung Kabine. Ein<br />

Spieler der generischen Mannschaft (B) läuft<br />

an ihm vorbei und wird ebenfalls angespuckt.<br />

Der SR unterbricht die Partie! Und was passiert<br />

jetzt alles?<br />

Ein Spiel in der 2. Kreisklasse<br />

läuft. SR pfeift gut und die beiden Linienrichter,<br />

jeweils ein Betreuer der 7.Frage:<br />

beiden Mannschaften sind ehrenamtlich aktiv.<br />

Prima und Danke! Bei einem Pressschlag prallt<br />

der Ball an das Schienbein eines der beiden Linienrichter,<br />

der auf der Linie steht. Der Ball springt<br />

zu einem Angreifer, der in Richtung Tor zieht<br />

und …! Muss der SR jetzt aktiv werden oder<br />

lässt er die Partie laufen?<br />

Der Stürmer des <strong>HSV</strong> erkennt,<br />

dass er einen hohen Flankenball mit<br />

8.Frage:<br />

dem Kopf nicht mehr erreichen kann<br />

und setzt seine Hand zur Hilfe ein und lenkt den<br />

Ball in das Tor und täuscht damit den SR. Der<br />

aber hat alles gesehen und entscheidet wie?<br />

Ein Abwehrspieler versucht<br />

einen hohen Flankenball mit ausgestrecktem<br />

Arm aufzuhalten, was 9.Frage:<br />

nicht gelingt, da der Arm zu kurz geraten ist.<br />

Das Leder wird somit nicht berührt, auch nicht<br />

von einem Abwehrspieler, der zwar irritiert ist.<br />

Schiri, du bist jetzt gefragt!<br />

Frage: Der Boden ist rutschig<br />

und glitschig. Der Kee-<br />

10. per kommt aus seinem Tor, um<br />

einen flachen Schuss aufzunehmen und rutscht<br />

dabei mit dem Ball in den Händen aus dem<br />

Strafraum heraus. Da kein Gegenspieler in der<br />

Nähe ist, entscheidet der Schiedsrichter wie?<br />

Antworten …<br />

… zur 1. Frage: NEIN! Der Spielführer, der die Wahl<br />

gewinnt, muss immer die Spielhälfte bestimmen. Ball<br />

und Anstoß gehen an den Gegner.<br />

… zur 2. Frage: Auch hier ein NEIN! Wenn sich Spieler<br />

beider Mannschaften verletzen, brauchen die (der)<br />

Feldspieler nach der Behandlung nicht das Feld zu verlassen,<br />

weil ein Gegenspieler oder der Torwart mit beteiligt<br />

ist. Anm.: Torhüter brauchen grundsätzlich das<br />

Feld nach einer Behandlung nicht zu verlassen, außer<br />

sie können nicht weiterspielen.<br />

… zur 3. Frage: TOR und Anstoß! Es liegt zwar zweimaliges<br />

Spielen das Balles vor, jedoch ist mit der Anerkennung<br />

auf TOR der größtmögliche Vorteil für den<br />

Gegner eingetreten.<br />

… zur 4. Frage: Die Spielfortsetzung erfolgt mit dem<br />

SR-Ball, da zuerst Einfl uss von außen erfolgte, nämlich<br />

das unerlaubte Betreten des Platzes durch den Coach.<br />

Später erfolgte der Rempler! Dafür zieht der SR ROT.<br />

Der Trainer muss den Innenraum verlassen. Bericht<br />

muss vom SR an die Spielinstanz erfolgen.<br />

… zur 5. Frage: Es gibt einen indirekten Freistoß für<br />

den Gegner, da ein Fehler bei der Ausführung vorliegt.<br />

Im Regelwerk steht: Alle Spieler müssen sich zum Zeitpunkt<br />

der Ausführung virtuell hinter dem Ball befi n-<br />

den und dürfen nicht seitlich (Strafraumlinie) stehen.<br />

… zur 6. Frage: Der SR muss einen Bericht verfassen<br />

und das Spiel wird mit SR-Ball fortgesetzt. Mehr ist z.Zt.<br />

nicht möglich, da bereits eine Strafe mit ROT erfolgte.<br />

… zur 7. Frage: Der „Vereinslinienrichter“ übernimmt<br />

mit Spielbeginn eine offi zielle Funktion, auf die sich beide<br />

Mannschaften eingelassen haben. Der LR genießt den<br />

Status eines neutralen SR-Assistenten. Da SR und Assi<br />

lt. Regelwerk im Spiel „Luft“ sind, läuft das Spiel weiter.<br />

… zur 8. Frage: Verwarnung (GELB) und indirekter<br />

Freistoß. Warum? Der Spieler versucht SR und Gegenspieler<br />

zu täuschen, das ist unsportlich und wird mit<br />

Verwarnung „belohnt“.<br />

… zur 9. Frage: Es wird weitergespielt! Versuchtes<br />

Handspiel ist nicht strafbar. Also keine persönliche<br />

Strafe und keine Spielstrafe – einfach weiterspielen.<br />

… zur 10. Frage: Es gibt einen direkten Freistoß. Eine<br />

persönliche Strafe gibt es nicht, da eine Verhinderung<br />

einer Torchance nicht vorliegt, auch eine Unsportlichkeit<br />

ist nicht erkennbar.<br />

Ausgabe 74<br />

51


Universalsportverein<br />

Die anderen Abteilungen<br />

<strong>HSV</strong> North Stars mit großen Zielen für die Saison<br />

Inlinehockey im <strong>HSV</strong><br />

Text Thomas Vieten · Foto Abteilung <strong>HSV</strong> Inlinehockey<br />

Die <strong>HSV</strong> North Stars haben momentan<br />

zwei Teams im Ligaspielbetrieb und<br />

bieten dem Nachwuchs Trainingsmöglichkeiten.<br />

Unsere Sportart ähnelt dem<br />

Eishockey sehr stark, allerdings sind wir natürlich<br />

auf Inlinern unterwegs. Zudem gibt es einige<br />

Regeländerungen, die unseren Sport noch<br />

schneller machen als Eishockey.<br />

Aktuell spielen unsere 2.Herren in der Landesliga<br />

Hamburg und stehen dort auf dem achten<br />

Platz von insgesamt zehn Teams. Unsere<br />

1.Herren spielen in der Regionalliga Nord und<br />

versuchen in dieser Saison in die 2.Bundesliga<br />

aufzusteigen. Deshalb wurden in der laufenden<br />

Saison noch mal drei neue Spieler verpflichtet.<br />

Bekannt aus der <strong>HSV</strong>-Eishockeyabteilung<br />

kommen zurück zu den North Stars Jan Oliver<br />

Haupt, Benjamin Garbe und Patrick Folkert. Mit<br />

Jan Oliver Haupt haben wir einen ehemaligen<br />

Spieler reaktiviert, der für die Inlinehockeyabteilung<br />

schon 71 Spiele gespielt hat und dabei<br />

239 Punkte erzielte.<br />

Damit ist Olli der Topscorer in unserer Abteilung.<br />

Benjamin Garbe ist immer noch ein wirklich<br />

sehr schneller Stürmer, der uns viele Räume<br />

schafft und einen schnellen Abschluss sucht.<br />

Auch Benni hat beim <strong>HSV</strong> in der Vergangenheit<br />

schon einmal die Inliner geschnürt und kommt<br />

auf 35 Spiele und 82 Punkte. Zudem hat er in<br />

der letzten Saison in der 1. Bundesliga bei den<br />

Bissendorf Panthern gespielt.<br />

Ganz anders sieht es bei Patrick Folkert aus. Er<br />

ist aus der Inlinehockeyabteilung entwachsen<br />

und hat sich seit seinem 14. Lebensjahr weiterentwickelt.<br />

Seine Stationen gingen von der Regionalliga<br />

in die 2.Bundesliga und weiter in die<br />

1.Bundesliga, wo er zuletzt in Rostock spielte.<br />

Zudem verstärkt er das Team beim <strong>HSV</strong> in der<br />

Eishockeyoberliga.<br />

Patrick kehrt nun nach acht Jahren zurück zum<br />

<strong>HSV</strong> und möchte hier seine Erfahrungen in die<br />

Abteilung einbringen.<br />

Das Ziel für diese Saison ist für die erste Garde<br />

der North Stars klar gesteckt, Aufstieg in die<br />

2. Bundesliga. Aktuell ist der Saisonverlauf<br />

noch im positiven Sinne, aber doch steinig.<br />

Es bleibt also spannend und wir brauchen<br />

jede Menge Unterstützung. Die <strong>HSV</strong>-Inlinehockeyabteilung<br />

freut sich daher über jeden<br />

Zuschauer und <strong>HSV</strong>-Supporter.<br />

Der Spielort ist in der Sporthalle Wegenkamp.<br />

Wegenkamp 5, 22527 Hamburg<br />

Der Eintritt ist frei<br />

www.hsv-inlineskaterhockey.de<br />

www.facebook.com/hsvnorthstars<br />

Spielplan der <strong>HSV</strong> North Stars im August<br />

03.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – TSG Bergedorf Lizards<br />

10.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Empelde Maddogs<br />

17.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Hamburg Sharks<br />

24.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Holtenau Huskies<br />

31.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Wilhelmshaven Jade-Warriors<br />

52<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Saison-Highlights im Rollstuhlbasketball<br />

Klassenerhalt in der 1. Bundesliga<br />

Text Heidi Kirste · Fotos Werner Kirste<br />

Am vorletzten Spieltag der Saison<br />

2012/13 sicherte sich das Bundesliga-Team<br />

den Klassenerhalt. Den<br />

nervenaufreibenden Abstiegskampf<br />

will Trainer Holger Glinicki in der kommenden<br />

Saison unbedingt vermeiden, die Suche nach<br />

neuen Spielern zur Verstärkung des Kaders<br />

läuft auf Hochtouren. Im Auftaktspiel zur Saison<br />

2013/14 erwartet die Hamburger gleich eine<br />

schwere Aufgabe: Am 29. September sind in<br />

der Sporthalle Wandsbek die Trier Dolphins zu<br />

Gast, die in der vergangenen Saison nur knapp<br />

die Playoffs verpasst hatten.<br />

<strong>HSV</strong>-Damen überrollen die Konkurrenz<br />

Eine Frauen-Liga gibt es in Deutschland nicht,<br />

in der Bundesliga wird in gemischten Mannschaften<br />

gespielt. Nur ein Wochenende im Jahr<br />

spielen Frauen unter sich, dann wird die Deutsche<br />

Meisterschaft der Damen in Turnierform<br />

ausgetragen. Die hatte der <strong>HSV</strong> zuletzt 2010<br />

gewonnen, entsprechend heiß waren die Hamburgerinnen<br />

dieses Jahr auf den Meistertitel.<br />

In überlegener Manier gewannen sie ihre Vorrundenspiele,<br />

fegten im Halbfinale den amtierenden<br />

Deutschen Meister Hessen vom Parkett<br />

und gewannen auch das Endspiel gegen Nordrhein-Westfalen<br />

souverän mit 67:42. Die Hamburgerinnen<br />

feierten ihren achten Deutschen<br />

Meistertitel!<br />

Länderspiele in Hamburg<br />

Rollstuhlbasketball der Extra-Klasse bekamen<br />

die Hamburger Fans im Juni zu sehen. Zu Gast<br />

waren die Damen-Nationalmannschaften aus<br />

Kanada und Deutschland, mit <strong>HSV</strong>- und Bundestrainer<br />

Holger Glinicki und den Hamburger<br />

Spielerinnen Maya Lindholm und Edina<br />

Müller. Nach dem Goldmedaillengewinn bei<br />

den Paralympics in London bereitete sich das<br />

deutsche Team auf die Titelverteidigung bei<br />

den Europameisterschaften in Frankfurt vor<br />

und absolvierte die letzten beiden Testspiele<br />

in Hamburg. Das erste Spiel gewann überraschend<br />

Kanada mit 70:59 in der Verlängerung.<br />

Am nächsten Tag revanchierte sich Deutschland<br />

mit einem 86:36-Kantersieg. EM-Generalprobe<br />

geglückt!<br />

Ausgabe 74<br />

53


Spannende Baseball-Saison<br />

… unter erschwerten Bedingungen<br />

Text Beate Sassenhagen-Harms · Foto Sebastian Reinhardt<br />

„Voll motiviert“<br />

Die <strong>HSV</strong> Stealers haben sich in diesem<br />

Jahr viel vorgenommen. Nachdem im<br />

Februar die endgültige Zusage von<br />

Seiten der Behörden zum Bau des<br />

Vereinshauses erteilt worden war, war klar,<br />

dass diese Saison eine Herausforderung sein<br />

würde. Baumaßnahmen auf einem schmal angelegten<br />

Baseballgelände, in Verbindung mit<br />

Trainings- und Wettkampfbetrieb von zwei Vereinen<br />

und insgesamt mehr als 15 Mannschaften,<br />

fordern von allen Beteiligten Toleranz und<br />

sehr viel Geduld.<br />

Die größte Sorge ist natürlich, wie man die Zuschauer<br />

guten Gewissens auf unser Baseballgelände<br />

einladen kann, obwohl man kein<br />

umfangreiches Catering anbieten kann. Auch<br />

Sonderaktionen wie den „Kids-Day“, „Ball-Day“,<br />

„American Day“ oder den First Pitch durch einen<br />

Prominenten können die <strong>HSV</strong> Stealers in dieser<br />

Saison nicht langfristig planen, um mehr und neue<br />

Zuschauer zu bekommen, die unsere Mannschaften<br />

anfeuern. Umso mehr muss man die Leistungen<br />

der 1. Bundesliga-Mannschaft bewundern.<br />

In diesem Jahr wurden Siege gegen Mannschaften<br />

hart umkämpft und eingefahren, die niemand<br />

erwarten konnte. Der Teamgeist der Mannschaft<br />

von Head Coach Jens Hawlitzky ist stärker denn<br />

je. Mehrfach wurden in vermeintlich aussichtlosen<br />

Situationen die Spielstände gedreht.<br />

Man hat den Eindruck, dass Jens Hawlitzky,<br />

der im vierten Jahr die <strong>HSV</strong> Stealers leitet, nicht<br />

müde wird, immer wieder seine Männer zu motivieren.<br />

Dabei steht gerade er, wie auch Abteilungsleiter<br />

Sven Huhnholz, sehr unter dem<br />

Druck, die Abwicklung der Baumaßnahmen<br />

sinnvoll zu organisieren. Wenn Garagen komplett<br />

innerhalb eines Tages ausgeräumt und<br />

wieder eingeräumt werden müssen, in denen<br />

Equipment von allen Mannschaften seit Jahren<br />

gelagert wird, dann weiß jeder, der schon<br />

einmal umgezogen ist, was hier zu leisten ist.<br />

Zudem muss der Spielbetrieb aufrecht erhalten<br />

werden, da ansonsten deftige Strafen vom Verband<br />

drohen. Außerdem haben die Mitglieder<br />

das Recht, ihre Trainingseinheiten durchführen<br />

zu können, zumal auch sie im Juni einen Beitrag<br />

zum Ausbau des Vereinshauses geleistet haben.<br />

Die Erwartungen und die Spannung sind natürlich<br />

groß. Seit Ende Juni ist der Baustrom gelegt<br />

und die Baumaschinen trafen auf dem Langenhorst<br />

ein. Umso mehr freuen sich die <strong>HSV</strong> Stealers<br />

über jeden Zuschauer, der uns in dieser<br />

Saison die Treue hält und vielleicht auch noch<br />

Freunde für diesen faszinierenden Sport mitbringt<br />

und gewinnt.<br />

Die <strong>HSV</strong> Stealers garantierten auch diese Saison<br />

weiterhin sportliche Höchstleistungen und nervenaufreibende<br />

Spiele mit überraschenden Ergebnissen.<br />

Wir freuen uns auf die Einweihung<br />

unseres <strong>Club</strong>hauses, auf das dann wieder baseball-typische<br />

Catering und Sonderaktionen für<br />

unsere Zuschauer. Alle aktuellen Entwicklungen<br />

findet man auf www.stealers.de.<br />

54<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Den Tag mal anders gestalten<br />

Vormittags-Tanzkurse für Senioren beim <strong>HSV</strong><br />

Text Norbert Knust · Fotos Abteilung Tanzsport Norderstedt<br />

Die Tanzsportabteilung des <strong>HSV</strong> bietet<br />

Senioren in Norderstedt ab dem 3. bzw.<br />

4.September 2013 die Möglichkeit, den<br />

Tag mal anders zu gestalten und am<br />

Vormittag zu tanzen. Ein Einsteigertanzkreis von<br />

10:00 – 11:15 Uhr und ein Fortgeschrittenenkreis<br />

von 11:30 – 12:45 Uhr finden für Paare dienstags<br />

in den Tanzsälen in der Ohechaussee 442c statt.<br />

Mittwochs in der Zeit von 10:00 – 11:15 Uhr wird<br />

ein Singletanzkreis angeboten, in dem Anfänger<br />

und Fortgeschrittene willkommen sind.<br />

Interesse? Sprechen Sie direkt mit dem erfahrenen<br />

Trainer Nils Jürgens unter der Tel.-Nr.<br />

+49171/4142680 oder schreiben Sie ihm unter<br />

tanzcoach@aol.com. Der Beitrag beträgt<br />

24,00 EUR im Monat pro Person.<br />

Die zweitgrößte Sportabteilung<br />

Golf im <strong>HSV</strong><br />

Text Nils Paffenholz · Foto Abteilung Golf<br />

Gut in Schwung!<br />

Ausgabe 74<br />

Im Rahmen der 22. <strong>HSV</strong>-GOLF Open bei unserem<br />

Heimatclub Gut Haseldorf wurde das<br />

600. Mitglied, Herr Jannik Bischof, von der<br />

Abteilungsleitung um Sven Freese geehrt.<br />

Die Golfabteilung ist mit ihren 600 Mitgliedern<br />

inzwischen die zweitgrößte Amateursportabteilung<br />

im <strong>HSV</strong>. Lediglich die Leichtathletikabteilung<br />

ist mit über 700 Mitgliedern größer. Die<br />

22. <strong>HSV</strong>-GOLF Open wurden am 15. Juni 2013<br />

gespielt und waren ein voller Erfolg.<br />

Am Samstagmorgen starteten die ersten Golfer<br />

an Tee 1 & Tee 10 auf dem wasserreichen<br />

Golfplatz des Golfclubs Gut Haseldorf. Das<br />

Turnier wurde bei strahlendem Sonnenschein<br />

begonnen und schlussendlich auch bei Sonnenschein<br />

beendet. Die Stimmung in den Flights<br />

war hervorragend, die Organisation erstklassig<br />

und die Durchführung des Turniers einwandfrei.<br />

Dass es zwischendurch zu einer Unterbrechung<br />

von einer Stunde kommen musste, weil<br />

ein Sommergewitter mit heftigen Regenfällen<br />

und noch heftigeren Windböen über Haselau<br />

hinweg peitschte, tat der Stimmung beim gemeinsamen<br />

Grillen zum Abschluss des Turniertages<br />

keinen Abbruch.<br />

Nachdem die letzten Flights gegen 18 Uhr ihre<br />

Runde beendet hatten, konnte die Siegerehrung<br />

beginnen. <strong>HSV</strong>-GOLF ließ sich bei der<br />

Preisauswahl in diesem Jahr einiges einfallen<br />

und so gab es, nicht wie in den Jahren<br />

zuvor den obligatorischen <strong>HSV</strong>-GOLF Bag für<br />

die Bruttosieger, sondern einen brandneuen<br />

Flachbildfernseher. Auch die weiteren Preise<br />

konnten sich sehen lassen, so erhielten die<br />

Nettosieger jeweils eine neue Digitalkamera<br />

und die Zweit- und Drittplatzierten Gutscheine<br />

für Hotelübernachtungen bzw. außergewöhnliche<br />

Hafenrundfahrten. 2014 werden die Turniere<br />

der Abteilung traditionell fortgesetzt und<br />

so heißt es im nächsten Jahr bei den 23. <strong>HSV</strong>-<br />

GOLF Open hoffentlich: <strong>HSV</strong>-GOLF begrüßt<br />

das 700. Mitglied.<br />

55


Ausgezeichnete Jugendarbeit<br />

Badminton im <strong>HSV</strong><br />

Text Falco Stelmaszewski · Foto Abteilung Badminton<br />

Yvonne Li – mehrfache Deutsche Meisterin<br />

An dieser Stelle möchten wir gerne<br />

einmal unsere Jugendabteilung des<br />

<strong>HSV</strong>-Badminton vorstellen: Wir sind<br />

eine lustige Truppe im Alter zwischen<br />

8 und 16 Jahren. Jeden Montag treffen wir uns<br />

um 18:00 Uhr und toben uns auf den neun Badmintonfeldern<br />

so richtig aus. Die Grundlagen im<br />

Badminton sind schnell auf spielerische Weise<br />

erlernt. Nach einem allgemeinen Aufwärmprogramm<br />

folgen zunächst technische und taktische<br />

Schlagübungen. Unsere Trainer Philip und<br />

Stephan achten dabei sehr darauf, die Übungen<br />

dem jeweiligen Können der Spielerinnen und<br />

Spieler anzupassen. Das heißt, auch als Anfänger<br />

seid ihr herzlich willkommen!<br />

Zwischendurch gibt es immer wieder lustige<br />

Wettkämpfe oder konditionelle Zusatzübungen,<br />

bevor wir dann gegeneinander im Einzel- oder<br />

Doppelspiel antreten. Dabei kommt es zu spannenden<br />

Ballwechseln, die jedoch auch von Philip<br />

und Stephan verfolgt und kommentiert werden,<br />

und bei denen wir unsere Mitspieler häufig anfeuern.<br />

Eine solche Trainingseinheit bringt sehr<br />

viel Spaß und man ist dann richtig ausgepowert!<br />

Wenn man ein bisschen mehr Talent mitbringt<br />

und ganz viel und fleißig trainiert, dann kann man<br />

sogar Deutscher Meister werden. Dies gelang unserem<br />

Mitglied Yvonne Li gleich mehrfach!<br />

Es freut uns, dass immer mehr Jugendliche<br />

den Weg zu uns finden und auch an Turnieren<br />

und Wettkämpfen teilnehmen möchten. Für<br />

die kommende Saison werden wir auch wieder<br />

eine Mannschaft im Punktspielbetrieb ins Rennen<br />

schicken. Dass wir dieses Jahr sogar mit<br />

dem Jugendwanderpreis des <strong>HSV</strong> für Jugendabteilungen<br />

ausgezeichnet wurden, freut uns<br />

natürlich sehr und spornt uns noch weiter an,<br />

eine tolle Jugendarbeit auf die Beine zu stellen.<br />

Philip und Stephan freuen sich auch auf dich!<br />

Schau doch einfach mal zum Schnuppertraining<br />

bei uns in Norderstedt vorbei!<br />

Trainingszeit<br />

Montag 18.00 – 20.00 Uhr<br />

Trainingsort<br />

<strong>HSV</strong>-Sporthalle<br />

Ulzburger Straße 94<br />

22850 Norderstedt<br />

Ansprechpartner vor Ort:<br />

Stephan Trost und Philip Wong<br />

jeweils Jugendtrainer<br />

Weitere Infos unter<br />

www.hsv-badminton.de<br />

Trainerteam Philip und Stephan<br />

56<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Von boxenden Bielefeldern, …<br />

… lobenswerten Leistungen und weiterem Wachstum – Neues aus der Boxabteilung<br />

Text Thomas Ritter · Foto Olaf Jessen<br />

Nach den bemerkenswerten Ereignissen<br />

im ersten Quartal (wir erinnern<br />

uns: mit Thore „Uwe“ Kehl boxte<br />

und siegte der erste <strong>HSV</strong>-Amateurboxer<br />

der Nachkriegszeit), war auch das zweite<br />

Quartal 2013 für eine Fülle von bemerkenswerten<br />

Ereignissen gut. An erster Stelle soll der<br />

erste Kampf eines <strong>HSV</strong>ers in einem offiziellen<br />

Wettkampf genannt sein. Anfang Juni stieg<br />

der Schwergewichtler Simon Kochentied in den<br />

Ring. Simon kam vor anderthalb Jahren aus Bielefeld<br />

nach Hamburg und landete als Armine<br />

logischerweise beim <strong>HSV</strong>. Der Berufsfeuerwehrmann<br />

stand in seinem allerersten Kampf gleich<br />

im Finale der Hamburger Amateur-B-Meisterschaft<br />

(Kampfrekorde bis zu 10 Kämpfen). Simons<br />

Halbfinalgegner musste verletzt passen,<br />

und so stieg der <strong>HSV</strong>er gegen einen deutlich erfahreneren<br />

Mann in den Ring. Boxerisch zeigte<br />

er eine Menge, musste aber der mangelnden<br />

Erfahrung Tribut zollen und wurde in der ersten<br />

Runde zweimal angezählt. Selbstverständlich<br />

trat Simon auch zur zweiten Runde an – das<br />

von Trainer Olaf Jessen vorgegebene Ziel lautete:<br />

drei Runden boxen. Dummerweise fing sich<br />

der 26-jährige einen weiteren Treffer, wurde<br />

wiederum angezählt und dann regelkonform<br />

vom Ringrichter aus dem Kampf genommen.<br />

Dass der <strong>HSV</strong>-Boxer gegen diese Entscheidung<br />

protestierte, zeigt, mit wieviel Herz und Mut Simon<br />

ausgestattet ist. So hatte am Ende auch<br />

der Trainer trotz der Niederlage lobende Worte<br />

parat: „Simon hat boxerisch soweit alles umgesetzt.<br />

Letztlich lag’s am Erfahrungsvorsprung<br />

des Gegners. Wenn Simon jetzt weitere Kämpfe<br />

bekommt, dann traue ich ihm im Hamburger<br />

Raum was zu“.<br />

Einer, von dem man weiß, was er kann und der<br />

dennoch überraschte, war Torsten Franke. Am<br />

15. Juni trat er zu seinem dritten Sportboxkampf<br />

in Hamburg an. Sportboxen ist hartes, wettkampfnahes<br />

Sparring für Kämpfer ab 30 Jahren<br />

ohne Amateurboxerfahrung. Wie auch schon im<br />

Februar war Torstens Gegner Jonny Grape vom<br />

Boxclub Epeios. Torsten zeigte in jeder Sekunde<br />

des Kampfes, dass er boxerisch einen riesigen<br />

Schritt nach vorne gemacht hat. Schöne Körperhaken<br />

und ein gutes Auge zeichneten seinen<br />

Kampfstil aus. In der dritten Runde mußte Torsten<br />

auf Anweisung des betreuenden Trainers<br />

Olaf Jessen einen Gang zurückschalten, denn<br />

sein Gegner wurde vom Ringrichter angezählt.<br />

Freuen sich: Sportboxer Torsten Franke und der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Ritter<br />

Beim Sportboxen sind gezielte KO-Schläge verboten,<br />

deswegen beschränkte sich der <strong>HSV</strong>er bis<br />

zum Schluss auf Aktionen zum Körper. Am Ende<br />

gab es wieder zwei Sieger und viel Applaus für<br />

einen sehr zufriedenen <strong>HSV</strong>-Boxer.<br />

Zudem waren eine <strong>HSV</strong>-Boxerin und 24 Boxer<br />

auch dieses Jahr wieder im Trainingslager auf<br />

Sylt. Im Jugenderholungsheim Puan Klent absolvierten<br />

die <strong>HSV</strong>er fünf Trainingseinheiten in<br />

zwei Tagen, geleitet vom Abteilungsleiter Michael<br />

Wendt. Da wurde die dem Heim zugehörige<br />

Turnhalle ebenso genutzt, wie die Sylter Dünen,<br />

die man 2 – 3 Mal hinaufsprintete. Nachdem man<br />

am Freitagabend angereist war, traf man knappe<br />

48 Stunden später müde, aber gutgelaunt wieder<br />

in Hamburg ein. Dass es auch 2014 ein Trainingslager<br />

geben soll, versteht sich von selbst.<br />

Abschließend bleibt zu berichten, dass die Boxabteilung<br />

stetig weiterwächst und auf die Marke<br />

von 200 Mitgliedern zusteuert. Auch bei facebook<br />

fehlt nicht mehr viel zur 1000er-Marke.<br />

Bei so viel positiven Nachrichten, verwundert<br />

es nicht, dass sich der als Nachfolger von Mirko<br />

Beyer neugewählte stellvertretende Abteilungsleiter<br />

Thomas Ritter auf seine kommenden Aufgaben<br />

freut.<br />

Ausgabe 74<br />

57


Aus aller Welt …<br />

Grüße an den SC<br />

„Ich war ganz unten, jetzt spiele ich wieder oben mit!“<br />

Das gleiche galt sportlich für den <strong>HSV</strong> :)<br />

Schöne Grüße, Günther Gäbe<br />

Moin moin, anbei senden euch Marvin und Lars ein paar Grüße aus Prag von der Karlsbrücke und Uta und<br />

Lars aus Spanien vom Berg Ifach (Calpe, Costa Blanca). Wir hoffen, dass Ihr euch darüber freuen werdet.<br />

Schwarz Weiß Blaue Grüße, Uta, Marvin und Lars. Nur der <strong>HSV</strong>!!!<br />

Moin. Der Ofc Reine Titanen grüßt mit folgendem Bild den <strong>HSV</strong> aus Durban/<br />

Südafrika :-) vom WM Stadion Moses Mabhida.<br />

Lg Reimer Porep/Reine Titanen – Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

Hallo SC, das angefügte Foto entstand für die <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> in<br />

Namibia. Viele Grüße, Die Familien Waraszik & Zander<br />

58<br />

Moin <strong>HSV</strong>, schwarz-weiß-blaue Grüße sendet Euch aus dem Stubaital<br />

Helge Haalck … wo wir sind ist oben – NUR DER <strong>HSV</strong>!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Hallo, die besten Grüße von „Down Under“ (Sydney) sendet euch<br />

Ulf Langrock. Nur der <strong>HSV</strong>!!!<br />

Hi Supporter’s <strong>Club</strong>. Ohne mein <strong>HSV</strong> geh ich nirgends hin.<br />

Hier auf der Karibik – Kreuzfahrt mit „Mein Schiff 1“ Kabine voll dekoriert.<br />

Dann im Regenwald von „Grenada“ bei den Seven Sisters Wasserfällen.<br />

Nur der <strong>HSV</strong>!!! Liebe Grüße, Hans P.<br />

Viele Grüße aus den USA – Beste Grüße, Kristof<br />

mit der AIDABLU durchs Rote Meer und<br />

bei den Pyramiden von Gizeh … der <strong>HSV</strong><br />

ist immer dabei. NUR DER <strong>HSV</strong> – Thomas<br />

Paap <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Langenhorn von 1970<br />

Moin moin, an alle meine <strong>HSV</strong>’er die im Moment im kühlen Deutschland<br />

verharren müssen hier ein paar Fotos von mir aus dem supergeilenwarmenschönen<br />

Kuba (und dann mein’ ich nicht den Spieler ;))<br />

Vielleicht sehe ich ja eines der Fotos in der nächsten oder übernächsten<br />

Ausgabe der supporter <strong>news</strong> !?! Wäre natürlich sowas von super … na<br />

klaro, das superste!!! (Zitat A. Formeseyn)<br />

Also Jungs, durchhalten … Europa bleibt in Sicht! ;)<br />

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen und ein dickes Adios Amigos, Björn<br />

Ausgabe 74<br />

59


Hallo <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />

Grüße aus Kanada. Neulich war ich in Germany für Schalke – <strong>HSV</strong>.<br />

Thanks. Ron Burger, Port Colborne, Ontario Kanada<br />

Hallo, für die nächste <strong>Supporters</strong>-Ausgabe hätte ich noch eine<br />

Impression vom Pariser Eifelturm! Liebe Grüße vom <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

Nordsachsen. Sebastian Mörschke aus Delitzsch<br />

Moin Moin, hier ein paar Grüße aus Indien :-) Dennis<br />

60<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Moin, moin aus Daytona Beach, Florida! :-)<br />

Wir weilen zur Zeit auf der Daytona Bike 2013 in Daytona Beach,<br />

Florida. Und da wir auch hier stets die Raute im Herzen tragen,<br />

wollen wir das kurz mit einem Foto belegen! :) Ist ja vielleicht<br />

noch etwas für die <strong>Supporters</strong> News … ; ) Viele Grüße aus den<br />

USA, von den 87’ern aus Buxtehude. Jörn<br />

… beautiful St. Maarten!!!<br />

NUR DER <strong>HSV</strong>! Benny<br />

Ausgabe 74<br />

61


Comic<br />

62<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Regionalbetreuer<br />

Erste Anlaufstation für <strong>HSV</strong>-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.<br />

Regionalbetreuer und Botschafter<br />

sind <strong>HSV</strong> Mitglieder,<br />

welche ehrenamtlich als Ansprechpartner<br />

für <strong>HSV</strong> Fans<br />

und Freunde in ihrer jeweiligen Region<br />

für den <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

tätig sind. Sie vertreten die Interessen<br />

des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> vor Ort<br />

und tragen die Wünsche und Anregungen<br />

aus dem Kreise der Mitglieder<br />

an die Abteilungsleitung und die<br />

Fanbetreuung heran.<br />

Sie haben das Ziel, alle <strong>HSV</strong> Freunde<br />

in ihrer Region zusammen zu führen<br />

und bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten diese Gemeinschaft<br />

zu festigen und auszubauen.<br />

Insbesondere die Zusammenführung<br />

der einzelnen Offiziellen Fanclubs<br />

(OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie<br />

planen Veranstaltungen und Treffen<br />

um die Gemeinschaft der <strong>HSV</strong> Fans<br />

und Freunde zu festigen Die Organisation<br />

von regionalen Stammtischen,<br />

gemeinsamen Fahrten aus<br />

der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen<br />

des <strong>HSV</strong> oder Feierlichkeiten<br />

um sind nur einige Beispiele.<br />

Die Regionalbetreuer werden in ihrem<br />

Bundesland von den Botschaftern unterstützt,<br />

welche in ihrem Bezirk genau<br />

wissen, wo ihr weitere <strong>HSV</strong> Fans<br />

treffen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich<br />

als Botschafter mitzuarbeiten?<br />

Dann meldet euch bitte bei uns<br />

per E-Mail unter: ofc@hsv.de oder telefonisch:<br />

040-41551500.<br />

Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen,<br />

dass die Botschafter<br />

und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen<br />

und Ticketbesorger<br />

sind! Kartenwünsche bestellt bitte<br />

per OFC Bestellformular oder online<br />

unter www.hsv.de.<br />

Die Bestellformulare findet ihr online<br />

im Downloadbereich unter:<br />

www.hsv-ofc.de.<br />

Niedersachsen West / Bremen<br />

Eddy Nowski<br />

0151-28212822<br />

Stefan.Nowski@t-online.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Ralf Borchert<br />

0171-4785320<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub.Nordharz@t-online.de<br />

NRW West<br />

Christian Roth<br />

0152-53697185<br />

christianroth01@aol.com<br />

NRW Ost<br />

André Haiduck<br />

0170-7333843<br />

AndreHaiduck@t-online.de<br />

NRW Süd<br />

Klaus-Dieter Rose<br />

0176-22625902<br />

hsvklaus@unitybox.de<br />

Hessen Nord<br />

Nicky Hupertz<br />

0170-8584388<br />

djNicky1@t-online.de<br />

Hessen Süd<br />

Michael Martin<br />

06151-6792238<br />

hsv_michael.martin@yahoo.de<br />

Saarland<br />

Jörg Schmitt<br />

06852-991928<br />

chibihsv@aol.com<br />

Baden-Württemberg<br />

Roland Schinkel<br />

0160-96040597<br />

Roland_Schinkel_<strong>HSV</strong>-BW@web.de<br />

Benelux<br />

Eric Rauw<br />

+32-477406885<br />

eric.rauw@hsv-fans.be<br />

Skandinavien<br />

Bjarne Rasmussen<br />

+45-28719151<br />

humorbomben@mail.dk<br />

Schleswig-Holstein West<br />

Mathias Helbing<br />

0172-1408312<br />

metal_headz@gmx.de<br />

Österreich<br />

André Beiten<br />

+43-6504711111<br />

Schlupf_4711@yahoo.de<br />

Schweiz<br />

Stefan Mullis<br />

+41-7966489<br />

basti@nurderhsv.ch<br />

Schleswig-Holstein Nord<br />

Sven Hornung<br />

0170-1884317<br />

sven-hornung@t-online.de<br />

Iberische Halbinsel<br />

Peter Zinke<br />

+34-678001715<br />

zinke-peter@t-online.de<br />

Mittlerer Osten<br />

Lars Meyn<br />

+97-1502930904<br />

Lars.meyn@mapme.ae<br />

Niedersachsen<br />

Olaf Fink<br />

0151-54662288<br />

hucky@hsv-freunde-voegelsen.de<br />

Berlin<br />

Carsten Bürger<br />

0151-11597592<br />

carsten.buerger@hsv-regionalbetreuung.de<br />

Brandenburg<br />

André Schmidt<br />

0151-58832585<br />

andre.schmidt@hsv-regionalbetreuung.de<br />

Obernkirchen<br />

Uwe Rennekamp<br />

0175-5677951<br />

uwe@bs-hsv.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Hendrik Hahn<br />

0163-7328269<br />

saalkreisdinos@t-online.de<br />

Sachsen<br />

Sebastian Mörschke<br />

0179-2891249<br />

basti.moerschke@web.de<br />

Thüringen<br />

Silvio Fischer<br />

0170-2373715<br />

<strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong>-Nordhausen@gmx.de<br />

Bayern Nord-West<br />

Petra Ballmann<br />

0160-94672642<br />

lotharballmann@aol.com<br />

Bayern Süd<br />

Mark Ahrens<br />

0178-6037923<br />

markahrens@acor.de<br />

Nordamerika<br />

Oliver Lunt<br />

oliverjlunt@gmail.com<br />

Südamerika<br />

Jens Floeter<br />

jens.floeter@web.de<br />

Südostasien<br />

Henrik Haeder<br />

henrik.haeder@googlemail.com<br />

Ausgabe 74<br />

63


Die wichtige Seite<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den <strong>HSV</strong> unter 040/4155-1500<br />

oder <strong>Supporters</strong>@hsv.de.<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger Sport-<br />

Verein e.V., <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg<br />

Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail:<br />

<strong>supporters</strong>@hsv.de.<br />

SC Stand: Der Stand befindet sich in der<br />

Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen<br />

bis 15 Minuten vor Anpfiff und<br />

nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt ihr<br />

euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele<br />

sowie SC-Merchandiseprodukte<br />

eindecken.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

der Abteilungsleitung<br />

Diese findet an jedem dritten Dienstag im Monat<br />

im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />

vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch<br />

mit zu diskutieren.<br />

Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße<br />

162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr.<br />

Themen und eventuelle Änderungen sind auf<br />

www.hsv-sc.de zu finden.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

des Seniorenrates<br />

Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten<br />

Montag im Monat eine öffentliche Versammlung.<br />

Beginn 19 Uhr. Informationen zum Ort<br />

der Infoveranstaltung: www.hsv.de<br />

Onlinestore<br />

Unter www.hsv-tickets.de könnt ihr Karten und<br />

Fahrten für Auswärtsspiele des <strong>HSV</strong> bestellen.<br />

Die Kollektion des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> könnt ihr unter<br />

www.hsv-sc-shop.de bestellen.<br />

Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Auch an der Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

könnt ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des<br />

<strong>HSV</strong> Artikel aus der Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur<br />

an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis).<br />

Die Botschaft steht bei Heimspielen des<br />

<strong>HSV</strong> im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen<br />

des <strong>HSV</strong> in der Bundesliga steht<br />

die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge<br />

(genauer Standort könnt ihr vor den<br />

Auswärtsspielen auf der Internetseite des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was<br />

in … erlaubt ist“, nachlesen).<br />

Ticketservice<br />

Heimspielkarten können über die <strong>HSV</strong> Bestellservice-Hotline<br />

unter 040-41551887, im Internet<br />

unter www.hsv.de oder in einem der<br />

<strong>HSV</strong>-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand<br />

gibt es keine Heimspielkarten.<br />

Auswärtstickets und -fahrten<br />

Können im Internet unter www.hsv-tickets.de,<br />

in den <strong>HSV</strong>-Fanshops und an Spieltagen am SC-<br />

Stand gekauft werden.<br />

<strong>HSV</strong>-Museum/Stadionführungen<br />

Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist der größte Sponsor des<br />

<strong>HSV</strong>-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine<br />

Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich<br />

neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-<br />

Ost-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten<br />

des Museums sind täglich von 10 bis 18 Uhr*.<br />

Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder<br />

erhalten auch hier einen Rabatt. Für<br />

Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife<br />

und Führungen zu anderen Zeiten.<br />

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter<br />

040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.<br />

*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn<br />

nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.<br />

**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen<br />

die Stadionführungen, Näheres erfährst du unter der<br />

obigen Telefonnummer.<br />

OFC-Gründungen<br />

Alle interessierte <strong>HSV</strong>-Fans, die mit dem Gedanken<br />

spielen, einen offiziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

zu gründen oder Ihren bereits existierenden<br />

Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,<br />

finden alle Informationen im Netz unter<br />

www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet euch<br />

bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 040-<br />

4155-1500 oder ofc@hsv.de. Auch eine Unterstützung<br />

vor Ort ist möglich.<br />

Mitgliederwesen<br />

Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderung<br />

steht dir das Mitgliederwesen genauso<br />

wie bei allen anderen Fragen rund um die Mitgliedschaft<br />

im <strong>HSV</strong> zur Verfügung. Das Mitgliederwesen<br />

erreichst du von Montag bis Freitag<br />

per Telefon (040/4155 1501), per Mail (mitgliederwesen@hsv.de)<br />

und per Post (Hamburger<br />

Sport-Verein e.V., Mitgliederwesen, Sylvesterallee<br />

7, 22525 Hamburg).<br />

Fanshops<br />

<strong>HSV</strong> Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr,<br />

Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,<br />

<strong>HSV</strong> City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2,<br />

20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.<br />

10-16 Uhr<br />

<strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,<br />

22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr<br />

<strong>HSV</strong> Service Center<br />

in der Nord-Ost Ecke der Arena.<br />

Im Service Center gibt es Tickets (Heim und Auswärts),<br />

Infos rund um den <strong>HSV</strong>, Fundsachen vom<br />

Spieltag und vieles mehr.<br />

Kontakt: Persönlich Mo – Fr 10 – 18 Uhr,<br />

Sa 10-16 Uhr<br />

Telefonisch unter 040/4155-1887<br />

Mo-Fr 8-18 Uhr und Sa 10-16 Uhr<br />

oder per Mail an info@hsv.de<br />

64<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


Rund um den <strong>HSV</strong><br />

Der <strong>HSV</strong> im Netz<br />

Hier surfen <strong>HSV</strong>er<br />

Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den<br />

Stand vom 01. August 2013<br />

Mitglieder im <strong>HSV</strong>: 71.713<br />

Davon im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: 55.818<br />

Hauptamtliche Mitarbeiter: 15<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: 300<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Abteilungsleitung: 5<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Vorstandsmitglieder:<br />

Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender)<br />

Oliver Kreuzer (stellvertr. Vorsitzender)<br />

Joachim Hilke<br />

Oliver Scheel<br />

Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel,<br />

wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Aufsichtsrat:<br />

Manfred Ertel (Vorsitzender)<br />

Jens Meier (stellv. Vorsitzender)<br />

Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender/ Delegierter der Amateure)<br />

Ali Eghbal<br />

Marek Erhardt<br />

Björn Floberg (Delegierter der Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>)<br />

Jürgen Hunke<br />

Hans-Ulrich Klüver<br />

Kathrin E. Sattelmair<br />

Christian Strauß<br />

Ronny Wulff (Delegierter der Senioren)<br />

Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen<br />

Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen<br />

Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Internetadresse:<br />

Öffnungszeiten:<br />

www.hsv-sc.de<br />

Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr<br />

Freitags von 9–17 Uhr<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Büroräumlichkeiten:<br />

Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ausgabe 74<br />

<strong>HSV</strong><br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

/<strong>supporters</strong>club<br />

Kids <strong>Club</strong><br />

Museum<br />

Offizielle Fanclubs<br />

<strong>Supporters</strong> Merchandise<br />

<strong>Supporters</strong> Treffs<br />

Senioren<br />

Amateurfußball<br />

Badminton<br />

Baseball<br />

Boxen<br />

Cricket<br />

Dart<br />

Eishockey<br />

Eishockey Frauen<br />

Eishockey Nachwuchs<br />

Frauenfußball<br />

Golf<br />

Handball<br />

Handball 3. Herren<br />

Hockey<br />

<strong>HSV</strong> III<br />

Inline-Hockey<br />

Karate<br />

Leichtathletik<br />

Rollstuhlsport<br />

Rugby<br />

Schwimmen<br />

Tanzen<br />

Tanzssport Norderstedt<br />

Tennis<br />

Tischtennis<br />

Triathlon<br />

Volleyball<br />

Fanprojekt<br />

Football <strong>Supporters</strong> Europe (FSE)<br />

<strong>Supporters</strong> Direct<br />

Unsere Kurve<br />

www.hsv.de<br />

www.hsv-sc.de<br />

/hsv_sc<br />

www.hsv-kids.de<br />

www.hsv-museum.de<br />

www.hsv-ofc.de<br />

www.hsv-sc-shop.de<br />

www.<strong>supporters</strong>-treff.de<br />

www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/<br />

www.hsv-amateurfussball.de<br />

www.hsv-badminton.de<br />

www.hsv-baseball.de<br />

www.hsv-boxen.de<br />

www.hsv-cricket.de<br />

www.hsv-dart.de<br />

www.hsv-eishockey.de<br />

www.hsv-eishockeyfrauen.de<br />

www.hsv-eishockey-nachwuchs.de<br />

www.hsv-frauen.de<br />

www.hsv-golf.de<br />

www.hsvhandball.de<br />

www.hsv-handball-amateure.de<br />

www.hsv-hockey.de<br />

http.//hsv3.fuppers.de<br />

www.hsv-inlinehockey.de<br />

www.hsv-karate.de<br />

www.hsv-la.de<br />

www.hsv-rollstuhlsport.de<br />

www.hsv-rugby.de<br />

www.hsvschwimmen.de<br />

www.hsv-tanzsport.de<br />

www.hsv-tanzsport-norderstedt.de<br />

www.tennis-im-hsv.de<br />

www.hsv-tischtennis.de<br />

www.hsvtriathlon.de/<br />

www.hsvvolleyball.de<br />

www.hsv-fanprojekt.de<br />

www.football<strong>supporters</strong>europe.org<br />

www.<strong>supporters</strong>-direct.org<br />

www.unserekurve.de<br />

65


Neues vom SC im Netz<br />

www<br />

Twitter<br />

Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> öffnet sich weiter dem social media Bereich und verfügt nun<br />

über einen eigenen Twitter-Account. Unter www.twitter.com/hsv_sv werden wir<br />

euch über das aktuelle Geschehen rund um den SC auf dem Laufenden halten.<br />

Newsletter<br />

Zur neuen Saison starten wir zusätzlich unseren neuen Newsletter, welchen<br />

wir einmal pro Woche verschicken werden. Solltest du dich noch nicht registriert<br />

haben, kannst du dieses einfach über den Button auf der Startseite von<br />

hsv-sc.de tun.<br />

Ankündigung<br />

50 Jahre …<br />

<strong>HSV</strong> Sitzkissenfraktion Auswärts & Regionalbetreuung Berlin<br />

präsentieren<br />

50 Jahre auf der Uhr<br />

"Wenn nicht Hamburg, dann eben Berlin!"<br />

geplante Veranstaltung mit<br />

LOTTO KING KARL<br />

ELVIS<br />

Impressum<br />

Abteilungsleitung<br />

Christian Bieberstein<br />

Christian Reichert<br />

Rainer Doell<br />

Christopher Gnauck<br />

Sebastian Rohmann<br />

p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

<strong>HSV</strong> <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510<br />

Herausgeber<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

im Selbstverlag<br />

Bezugspreis 2 Euro<br />

Erscheinungsweise vierteljährlich<br />

V.i.s.d.P. Christian Bieberstein, p.A. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Auflage Nr. 74 55.000 Stück<br />

Drucklegung 22.07.2013<br />

Mitgearbeitet haben diesmal Christian Bieberstein, Andreas<br />

Birnmeyer (Koordinator), Christoph Burr, Rainer Doell, Daniel Eglite,<br />

Thorsten Eikmeier, Dr. André Fischer, Björn Floberg, Simon Gnauck,<br />

Heidi Kirste, Norbert Knust, Ulie Liebnau, Philipp Markhardt,<br />

Hermann Meyer, Christine Mundt, Nils Paffenholz, Joachim Ranau,<br />

Janine Rehders (Koordinatorin), Christian Reichert, Thomas Ritter,<br />

Sebastian Rohmann, Beate Sassenhagen-Harms, Fabian Scharping,<br />

Bodo Scheuing, Falco Stelmaszewski, Ingo Thiel, Thomas Vieten,<br />

Jens Wagner, Stefan Weinowsky, Herr Wendt, Annabell Wulff<br />

Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein e.V.,<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, <strong>HSV</strong> Badminton, <strong>HSV</strong> Fanprojekt, <strong>HSV</strong> Golf,<br />

<strong>HSV</strong> Inlinehockey, <strong>HSV</strong> Tanzsport, 1887-Musik, Patrick Franck,<br />

Olaf Jessen, Werner Kirste, Miroslav Menschenkind, Oliver Meyer,<br />

Sebastian Reinhardt, Matthias Scharf, Stefan Weinowsky<br />

Lektorat Ulie Liebnau, Uwe Liebnau<br />

Illustrationen Detlef Allenberg, Jan Meifert, Jens Wagner<br />

Cover <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover<br />

Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim<br />

Weitere Informationen findet ihr unter<br />

www.hsv-sc.de<br />

Astra Kulturhaus Am 24.08.2013<br />

Revaler Straße 99<br />

Einlass: 21:00 Uhr<br />

SBahn Warschauer Straße<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> als Herausgeber der <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> wieder<br />

(wirklich nicht).Die <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> ist erhältlich im Arena Store<br />

(Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße<br />

2, 20095 Hamburg), im <strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center, Berliner<br />

Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand<br />

in Ebene 4 der Nordtribüne.<br />

Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />

danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.<br />

66<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


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Quensen


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WO MAN<br />

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