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"der Bauingenieur", Mai 2013 - IngWare GmbH

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50 informatik<br />

SAW Siedlung Zürich,<br />

Dr. Deuring + Oehninger AG<br />

Winterthur<br />

Baustatik im Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

Seit den Anfängen <strong>der</strong> statischen Berechnungen im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t bis heute haben<br />

sich die Aufgaben des Bauingenieurs und seine Hilfsmittel stark verän<strong>der</strong>t und ständig<br />

weiterentwickelt. Papier, Bleistift und Rechenschieber sind durch den Computer ergänzt,<br />

aber keinesfalls ersetzt worden.<br />

Text: Peter Walker und Daniel Gass // Fotos: zvg.<br />

In den Anfängen des Bauwesens wurden<br />

Bauten ohne vorgängige statische Berechnungen<br />

errichtet. Durch Versuch und Irrtum<br />

entwickelte sich eine gewisse Erfahrung,<br />

welche in spätere Konstruktionen einfloss.<br />

Obwohl schon früher mathematische und<br />

physikalische Grundsätze bekannt waren,<br />

än<strong>der</strong>te sich dies erst Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

als Tommaso Le Seur, Francesco<br />

Jacquier und Rugjer Josip Boškovic erstmals<br />

eine umfassende analytische Betrachtung<br />

für eine Schadensuntersuchung an <strong>der</strong><br />

Kuppel des Petersdoms in Rom vornahmen.<br />

Entwicklung baustatischer Verfahren<br />

Ab Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts entwickelten<br />

verschiedene Ingenieure grafische Methoden<br />

zur Berechnung von Schnittkräften,<br />

erst an Stabsystemen, später auch für Platten.<br />

Der Durchbruch <strong>der</strong> grafischen Statik<br />

war unter an<strong>der</strong>em den Verfahren von Karl<br />

Cullmann und August Ritter (Berechnung<br />

von Fachwerken) sowie Christian Otto<br />

Mohr (Mohr’scher Spannungskreis zur Ermittlung<br />

<strong>der</strong> Hauptspannungen des ebenen<br />

Spannungszustands) zu verdanken.<br />

Analytische Berechnungsverfahren setzten<br />

sich erst Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

durch mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Deformationsmethode<br />

zur Berechnung von statisch<br />

unbestimmten Tragwerken durch Asger<br />

Skovgaard Ostenfeld. Bald darauf folgten<br />

auch erste iterative Verfahren, wie das<br />

Momenten-Ausgleichsverfahren von Hardy<br />

Cross. Die analytischen und insbeson<strong>der</strong>e<br />

die iterativen Verfahren ermöglichten<br />

auch die Berechnung von grossen Tragwerken<br />

mit einem hohen Grad statischer<br />

Unbestimmtheit.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Baustatik im<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Die grafische Statik behielt bis in die<br />

1970er-Jahre weiterhin an Bedeutung,<br />

doch die analytischen Berechnungsverfahren<br />

setzten sich immer stärker durch.<br />

Der Grundstein für die heute weit verbreitete<br />

Methode <strong>der</strong> finiten Elemente wurde<br />

bereits in den 1940er-Jahren durch Alexan<strong>der</strong><br />

Hrennikoff gelegt. Aufgrund ihres<br />

grossen Rechenaufwands konnte sich die<br />

FE-Methode aber erst mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Verbreitung von elektronischen Rechenhilfen<br />

(Computer) durchsetzen.<br />

Baustatik heute<br />

Am Anfang <strong>der</strong> elektronischen Berechnungen<br />

standen einfache Programme zur<br />

Berechnung von Durchlaufträgern, später<br />

ebenen und räumlichen Stabsystemen.<br />

Bald folgten Programme zur Berechnung<br />

von ebenen Platten und Scheiben. Mit <strong>der</strong><br />

immer grösser werdenden Rechenleistung<br />

kann die Software immer komplexere<br />

Berechnungen durchführen. Heute sind<br />

räumliche Berechnungen an kombinierten<br />

Stab- und Flächenelementen unter Berücksichtigung<br />

beliebiger Materialkennwerte<br />

<strong>der</strong> Regelfall in <strong>der</strong> statischen Berechnung.<br />

Werkzeuge des Bauingenieurs<br />

Während <strong>der</strong> Bauingenieur <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahrzehnte im Wesentlichen mit<br />

Papier, Bleistift und Rechenschieber<br />

(später Taschenrechner) gearbeitet hat,<br />

werden heute diverse Programme für die<br />

statische Berechnung eingesetzt. Allgemeine<br />

finite-elemente Programme wie<br />

<br />

<strong>der</strong> bauingenieur_April/13

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