04.03.2014 Aufrufe

fotocommunity Magazin Menschen und Landschaften (Vorschau)

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ColorFoto<br />

<strong>fotocommunity</strong><br />

MAGAZIN<br />

Porträts<br />

Zurückgeschaut<br />

Alltag<br />

<strong>Menschen</strong><br />

gegenüber<br />

Berge<br />

Leer <strong>und</strong> weit<br />

Feuerwerk<br />

Praxis –<br />

faszinierende<br />

Lichter<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Landschaften</strong><br />

Geschichten mit der Kamera<br />

März/April | 2/2014<br />

12,80 Euro<br />

Fotografin: Lotta van Droom,<br />

Bildtitel: rose red<br />

Österreich: € 14,60 Schweiz: sfr 25,60<br />

BeNeLux: € 14,70


MOVE INTO A NEW WORLD<br />

Das neuste Modell der preisgekrönten OM-D-Serie ist superschlank, leicht <strong>und</strong> mit allen Funktionen ausgestattet, um<br />

die wichtigsten Momente in Ihrem Leben in brillanter Qualität festzuhalten. In Kombination mit der großen Auswahl<br />

an exzellenten ZUIKO-Wechselobjektiven bietet die OM-D E-M10 die Vielseitigkeit, die anspruchsvollen Fotografen<br />

gerecht wird. Einzigartiges Design, eine hochwertige Verarbeitung <strong>und</strong> Top-Leistung für besondere Aufnahmen.<br />

Willkommen in einer neuen Welt.<br />

Mehr bei Ihrem Händler oder besuchen Sie uns online.


editorial<br />

Titelbilder<br />

Ausgabe 03/2013<br />

Ausgabe 01/2014<br />

Ausgabe 02/2014<br />

Foto: Lotta van Droom Foto: Susann Loessin Foto: Hongjie Jiang<br />

Foto: Markus Reugels<br />

Foto: Peter Lindel<br />

Foto: Marzena Wieczorek<br />

Liebe Leser,<br />

für den Erfolg von <strong>Magazin</strong>en<br />

haben Titelbilder eine erstaunlich<br />

große Bedeutung. Wir testen deswegen<br />

derzeit unterschiedliche<br />

Motive <strong>und</strong> liefern das aktuelle<br />

Heft wie auch zwei weitere Vorgängerhefte<br />

mit je zwei Titelbildern<br />

aus. So kann dann in Hamburg<br />

ein anderes Titelbild am<br />

Kiosk liegen als in München. Da<br />

das zu einiger Verwirrung geführt<br />

hat, sehen Sie hier im Überblick<br />

die doppelten Titel. Auf der folgenden<br />

Doppelseite stellen wir<br />

zudem die beiden aktuellen Motive<br />

<strong>und</strong> ihre Fotografinnen vor.<br />

Schreiben Sie uns doch, welche<br />

Ihnen besser gefallen.<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

Werner Lüttgens<br />

Werner Lüttgens,<br />

Chefredaktion<br />

3


ein bild <strong>und</strong> seine Geschichte<br />

rose red<br />

Fotografin: Lotta van Droom, Bildtitel: rose red<br />

Die Idee entstand bei einem Waldspaziergang. Ein paar<br />

meiner Fotos waren schon mit Hilfe von Naturmaterialien<br />

entstanden <strong>und</strong> mir schoss ein edles <strong>und</strong> opulentes<br />

Styling in den Kopf. Das Model sollte eine junge Frau<br />

mit langem Haar <strong>und</strong> heller Haut sein. Ich suchte mit<br />

meiner befre<strong>und</strong>eten Stylistin also Äste, die sich biegen<br />

ließen <strong>und</strong> Laub. Des Weiteren fanden wir noch getrocknete<br />

Beeren, die perfekt zu dieser Idee passten. Die Idee<br />

war es, den Ast <strong>und</strong> die Haare von meinem Model miteinander<br />

zu verflechten <strong>und</strong> zu verbinden, sodass es<br />

nach einer Symbiose aussieht. Da ihre Haare sehr lang<br />

waren, war es kein Problem den Ast vollständig damit zu<br />

umflechten. Ich wählte ein sehr dezentes Make­up, <strong>und</strong><br />

die Haut musste blass <strong>und</strong> zart wirken. Fast porzellanartig.<br />

Ihre roten Haare passten perfekt zu meiner Idee.<br />

Für den Hintergr<strong>und</strong> wählte ich eine Styroporplatte, da<br />

ich eine helle, aber nicht ganz glatte Fläche wollte. Ich<br />

fotografierte mit einer Sony Alpha 57 mit Standardobjektiv,<br />

Blende 5,6, 1 /200 s <strong>und</strong> ISO 100. Außerdem benutze<br />

ich einen Studioblitz kombiniert mit einer Softbox.<br />

Mit meinem Fotobearbeitungsprogramm passte ich<br />

nachträglich die Farben soweit an, bis ich die gewollte<br />

Zartheit erreicht hatte. Dann legte ich über das ganze<br />

Foto noch eine helle graue Ebene mit sehr geringer<br />

Deckkraft. Am Ende erschien mir mein Foto sogar noch<br />

schöner, als ich es mir vorgestellt hatte, was natürlich<br />

auch an der w<strong>und</strong>ervollen Arbeit meines Models Anika<br />

<strong>und</strong> meiner Stylistin Aislinn lag.<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.de/pc/pc/extra/homepagephotos/<br />

display/31840259<br />

4


Shapes<br />

of the<br />

morning<br />

Fotografin: Marzena Wieczorek, Bildtitel: Shapes of the morning<br />

Porträts im Speziellen <strong>und</strong> <strong>Menschen</strong> im Allgemeinen<br />

draußen, im Freien aufzunehmen, ist eine Leidenschaft<br />

von mir. Die Versuchung aber, auszuprobieren, wie ich<br />

in einem Raum damit zu Recht zu komme, war immer<br />

groß gewesen.<br />

Dieses Bild entstand während meines ersten Foto-Shootings<br />

mit einem Model in einem Raum. Weil ich keine<br />

Studioausrüstung hatte, dafür aber eine Idee, war viel<br />

Improvisation gefragt. Als einzige Lichtquelle diente das<br />

Fenster. Ich habe viele Fotos gemacht, aber nur mit diesem<br />

einen waren wir letztlich beide, das Model <strong>und</strong> ich,<br />

zufrieden. Wahrscheinlich nicht durch Zufall, denn ein<br />

weiteres meiner Lieblingsthemen in der Fotografie ist<br />

moderne Architektur, sodass ich mich um eine möglichst<br />

perfekte Zusammensetzung von Linien <strong>und</strong> Formen bemüht<br />

habe.<br />

Das ursprüngliche Bild an der Wand hat mir nicht gefallen.<br />

Gut so. Denn so kam mir die Idee, einen Ausschnitt<br />

aus dem Überwurf des Models in den Rahmen zu setzen.<br />

Neben den herkömmlichen Bearbeitungsschnitten wie<br />

Kontrastverstärkung, Schärfen <strong>und</strong> so weiter habe ich<br />

das Bild in Schwarzweiß umgewandelt <strong>und</strong> anschließend<br />

bläulich getönt. Zu guter Letzt habe ich dem Ganzen<br />

noch eine feine Struktur verpasst <strong>und</strong> die Ränder<br />

abgeschattet, sodass das Auge des Betrachters auf das<br />

Wesentliche gelenkt wird.<br />

Redaktion Sabine Schneider<br />

http://www.<strong>fotocommunity</strong>.de/fotografin/marzenawieczorek/1533552<br />

5


08<br />

Italienisch<br />

sinnlich<br />

Gioacchino Dell Erba macht<br />

das, wovon wohl viele Fotografen<br />

träumen, w<strong>und</strong>erschöne<br />

Frauenbilder.<br />

Foto: Gioacchino Dell Erba<br />

76<br />

Into the wild<br />

Tierfotografie, Teil 1:<br />

Bilder aus dem Freigehege,<br />

dem idealen<br />

Übungsgelände für<br />

Tierfotografen, von<br />

Peter Lindel.<br />

Foto: Peter Lindel<br />

Foto: Daniel Peto<br />

82<br />

Feuerwerke<br />

Feuerwerke gekonnt<br />

in Szene gesetzt von<br />

Daniel Peto, mit Tipps<br />

zu Kamerastandpunkt,<br />

Aufnahmetechnik <strong>und</strong><br />

Nachbearbeitung.<br />

108<br />

Sony A 7/7R<br />

Spiegellose Systemkameras<br />

mit 24/36 MP,<br />

elektronischem Sucher<br />

<strong>und</strong> üppiger Ausstattung.<br />

Fotos: Hersteller<br />

18<br />

Natur pur<br />

Die Naturfotografen Sandra<br />

<strong>und</strong> Stefan Grünig-Karp<br />

spüren auf ihren Fototouren<br />

<strong>und</strong> Reisen gezielt<br />

sehenswerte Motive auf.<br />

Foto: S. Grünig-Karp<br />

6


Inhalt<br />

28<br />

Menschlich<br />

Karl Knerr fotografiert<br />

von Kindesbeinen an<br />

am liebsten <strong>Menschen</strong>.<br />

44<br />

Dokumente des<br />

Alltags<br />

Jörn Stubbe fotografiert schwarzweiß,<br />

analog. Er setzt auf Entspannung<br />

<strong>und</strong> Langsamkeit. Das Licht<br />

ist immer das vor Ort verfügbare.<br />

Foto: Jörn Stubbe<br />

Foto: LichtSchatten-Sucher<br />

116<br />

Nikon Df<br />

mit 16-Megapixel-Vollformatsensor<br />

<strong>und</strong> Top-Bildqualität<br />

im Retro-Design.<br />

88<br />

Wettbewerb<br />

Das Portfolio der Redaktion<br />

<strong>und</strong> die Sieger des Creativ-<br />

Wettbewerbs mit dem Thema<br />

„Landschaft“<br />

Foto: Karl Knerr<br />

Foto: Hersteller<br />

Editorial .............................................. 03<br />

Die Titelbilder <strong>und</strong> ihre<br />

fc-Fotografen ..................................... 04<br />

Portfolios<br />

Frauenbilder<br />

„Italienisch sinnlich“ von<br />

Gioacchino Dell Erba .......................... 08<br />

Landschaftsfotografie<br />

„Natur pur“ von<br />

Sandra <strong>und</strong> Stefan Grünig-Karp ..........18<br />

<strong>Menschen</strong> fotografieren<br />

„Menschlich“ von<br />

Karl Knerr ............................................ 28<br />

Analogfotografie in Schwarzweiß<br />

„Dokumente des Alltags“ von<br />

Jörn Stubbe ......................................... 44<br />

Service<br />

<strong>fotocommunity</strong> Service .................... 56<br />

Ausstellungstipps ............................. 60<br />

Buchtipps .......................................... 62<br />

Fotopraxis<br />

Lightroom 5<br />

Wie Sie die Bildverwaltung<br />

professionell bedienen ........................ 68<br />

Bildgestaltung<br />

Fotografieren heißt sehen lernen.......... 72<br />

Tierfotografie, Teil 1<br />

„Into the wild“ von Peter Lindel ........... 76<br />

Feuerwerke fotografieren<br />

„Feuerwerke“ von Daniel Peto ............. 82<br />

Wettbewerb<br />

Creativ-Wettbewerb „Landschaft“<br />

Das Portfolio der Redaktion ................ 90<br />

Die Sieger ...........................................100<br />

Produkte<br />

Kameratests<br />

Sony A7 <strong>und</strong> A7R ............................. 108<br />

Nikon Df ..............................................116<br />

Produktneuvorstellungen ...............122<br />

<strong>Vorschau</strong> ...........................................130<br />

7


Portfolio | Gioacchino Dell erba<br />

Italienisch<br />

sinnlich<br />

Gioacchino Dell Erba macht das, wovon<br />

wohl viele Fotografen träumen, w<strong>und</strong>erschöne<br />

Frauenbilder. Doch nicht nur seine<br />

Arbeiten sind sinnlich italienisch, auch seine<br />

Arbeitsweise.<br />

Alle Fotos: Gioacchino Dell Erba<br />

8


Portfolio | Gioacchino Dell erba<br />

10


Portfolio | Gioacchino Dell erba<br />

12


Portfolio | Gioacchino Dell erba<br />

14


doch eine Ehre <strong>und</strong> etwas Besonderes, wenn er erleben<br />

darf, wie ein Model einen Teil von sich für die Fotografie<br />

preisgibt.<br />

Ausrüstungswahl<br />

Die Wahl der Ausrüstung ist dabei für ihn nebensächlich. Er<br />

packt einfach alle seine Festbrennweiten ein, für alle Fälle,<br />

wenngleich er am Ende dann doch nur mit einer 85er-Festbrennweite<br />

fotografiert. Da er zudem nur mit Tages- <strong>und</strong><br />

Umgebungslicht shootet <strong>und</strong> auf eine Visagistin verzichtet,<br />

bleiben am Ende nur: der Fotograf, das Model <strong>und</strong> die Kamera.<br />

Aufnahmetechnik & Bildgestaltung<br />

Er fotografiert bevorzugt mit offener Blen de. So verschwimmen<br />

Details im Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Model rückt automatisch<br />

in den Bildmittelpunkt, auch wenn es sich rein flächenmäßig<br />

nicht in diesem befindet. Dadurch, dass Details<br />

verschwimmen, kann Giacchi zudem großzügig mit den<br />

grafischen Linien im Hintergr<strong>und</strong> spielen. Auch Unreinheiten<br />

oder Unschö nes wie Nägel oder Wandflecken werden<br />

für das Auge des Betrachters unsichtbar.<br />

Bildbearbeitung<br />

Giacchi versucht seine Fotografien möglichst wenig am<br />

Computer zu retuschieren <strong>und</strong> alle Details gleich bei der<br />

Aufnahme richtig festzuhalten. Natürlich entfernt er Pickelchen<br />

oder sonstige Elemente, welche die Schönheit<br />

<strong>und</strong> Natürlichkeit des Models stören könnten. Dann entscheidet<br />

er, ob er einen Filter über das Bild legt oder die<br />

Schwarzweiß-Version vorzieht. Am Ende wählt er den<br />

Bildausschnitt.<br />

Shootingvorbereitung<br />

Gioacchino, kurz Giacchi, hat, kennt er sein Model nicht,<br />

fast nie einen Plan oder eine Ahnung, welche Fotos bei<br />

einem Shooting entstehen sollen. Sein Rezept ist so sehr<br />

einfach: Er geht mit seinem Model zuerst einen Kaffee trinken,<br />

um es kennenzulernen. Im Gespräch mit dem Model<br />

zeigt sich dann schnell die Richtung, in der <strong>und</strong> ob man<br />

zusammenarbeiten möchte. Stimmt die Chemie, schießt er<br />

gleich ein paar Probe aufnahmen, um festzustellen, wie sich<br />

die Person bewegt <strong>und</strong> gibt. Schließlich ist die wichtigste<br />

Shooting-Voraussetzung, dass alle sich wohlfühlen.<br />

Bildideen<br />

Natürlich hat auch Giacchi manchmal schon ein Bild im<br />

Kopf, welches er gerne umsetzen würde, doch ordnet er seine<br />

Ideen stets den Wünschen <strong>und</strong> Möglichkeiten des Models<br />

unter. So entstehen seine Bildideen zumeist vor Ort,<br />

aus einer Kombination von Location <strong>und</strong> dem Model <strong>und</strong><br />

vor allem dessen Fähigkeit, sich ihm zu öffnen. Ist es für ihn


Portfolio | Gioacchino Dell erba<br />

„Kopfkino“<br />

Gioacchino<br />

Dell Erba<br />

Fotografische Themenschwerpunkte:<br />

Aufnahmen<br />

von Frauen, Halbakt in<br />

natürlichem bzw. Umgebungslicht.<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />

fotograf/giacchi/1434106<br />

www.giacchi.de<br />

Ausrüstung<br />

Kameras:<br />

Nikon D700/600<br />

Objektive: Festbrennweiten<br />

35, 50 <strong>und</strong><br />

85 mm<br />

Zubehör: Meine Augen<br />

Vor circa sechs Jahren hatte Gioacchino Dell Erba das<br />

erste Mal eine Digitalkamera in der Hand, weigerte er<br />

sich doch bis dahin, seine Bilder auf Chip zu bannen. Er<br />

vertrat die Meinung, analog böte die bessere Qualität. Mit<br />

der Kamera in der Hand, gestand er sich dann aber ein, dass<br />

ihm die digitale Technik neue Möglichkeiten eröffnet,<br />

konnte er doch die Ergebnisse sofort beurteilen, dementsprechend<br />

reagieren <strong>und</strong> zum Beispiel das Foto wiederholen,<br />

wenn es misslungen war. Ein Vorteil, der gerade bei der<br />

Fotografie von <strong>Menschen</strong> den Ausschlag geben kann. Für<br />

ihn der Gr<strong>und</strong>, sich mit der Zeit an die Aufnahme von<br />

Frauenporträts <strong>und</strong> Halbakte heranzutrauen.<br />

Mit der digitalen Technik, begannst<br />

Du verstärkt Frauenporträts <strong>und</strong><br />

Halb akte zu fotografieren. Wie darf<br />

ich mir Deine ersten Shootings vorstellen?<br />

Ich habe lange gebraucht, bis ich mich an das Fotografieren<br />

von Halbakten <strong>und</strong> Akten heranwagte. Gibt es doch<br />

schon massig schlechte Aufnahmen, <strong>und</strong> ich war mir einfach<br />

nicht sicher, ob ich es schaffen würde, Sinnlichkeit <strong>und</strong> Schönheit<br />

einer Frau darzustellen, ohne diese billig aussehen zu lassen.<br />

Zu Anfang fotografierte ich meine Fre<strong>und</strong>in. Diese machte<br />

mir dann Mut, fand sie meine Aufnahmen doch schön <strong>und</strong><br />

ansprechend. So fing ich an, beim In-Szene-Setzen des Models<br />

mehr auf mein Bauchgefühl <strong>und</strong> Herz zu vertrauen. Zudem<br />

habe ich das Glück, viele w<strong>und</strong>erschöne Frauen zu<br />

meinem Bekanntenkreis zu zählen. Hatte ich diese bisher porträtiert,<br />

nervte ich nun bald alle, dass ich sie noch einmal als<br />

Akt oder Halbakt ablichten wollte.<br />

Was macht für Dich die Faszination<br />

Halbakt- <strong>und</strong> Akt fotografie aus?<br />

Mir geht es eigentlich gar nicht um die Aktfotografie,<br />

mir ist nur irgendwann aufgefallen, dass ein Porträt einer<br />

teils unbekleideten Person viel mehr wirkte, als das einer voll<br />

bekleideten. Es liegen Welten dazwischen, <strong>und</strong> dass obwohl es<br />

sich dabei oft um nicht mehr als eine nackte Schulter dreht. Ich<br />

liebe Kopfkino – auf dem Bild ist nichts zu sehen, <strong>und</strong> im Kopf<br />

des Betrachters spulen sich ganze Filmrollen ab.<br />

Welche Teile Deiner Ausrüstung sind<br />

für Dich bei der Aktfotografie unentbehrlich<br />

<strong>und</strong> warum?<br />

Kamera <strong>und</strong> Objektiv sind für mich nebensächlich.<br />

Meine Augen, mein Bauchgefühl <strong>und</strong> das Vertrauen des Models<br />

– ja, seine Hingabe, gehören für mich zu den unentbehrlichen<br />

Komponenten, die über Gelingen oder Misslingen einer<br />

Aktaufnahme entscheiden. Es ist ganz einfach: Stimmt die<br />

Chemie zwischen Model <strong>und</strong> Fotograf nicht, wird nur Ausschuss<br />

produziert.<br />

Du hast Dich im August 2009 in<br />

der <strong>fotocommunity</strong> (fc) registriert.<br />

Welche Funktionen der fc schätzt<br />

Du besonders?<br />

Ich habe durch die fc <strong>und</strong> den familiären Umgang<br />

der Fotografen miteinander von Anfang an viel gelernt.<br />

Ich schätze die Meinung anderer Fotografen, <strong>und</strong> die<br />

fc ist ein w<strong>und</strong>erbarer Ort, um sich auszutauschen <strong>und</strong> sich<br />

zu verbessern.<br />

Holst du Dir auch Anregungen in der<br />

fc? Und welchen Einfluss hat die fc<br />

auf Deine Fotografie?<br />

Auch wenn ich Bilder anderer fc-Fotografen betrachte,<br />

dienen diese Fotografien nicht als Vorlagen, um<br />

Ähnliches zu fotografieren. Nein, ich möchte meine Bilder<br />

ganz unbelastet gestalten. Natürlich ist mir klar, dass alles<br />

schon in irgendeiner Form da war, dennoch schätze ich das<br />

Gefühl, dass Bildausdruck <strong>und</strong> -komposition von mir<br />

stammen.<br />

Dann hast Du gar keine fotografischen<br />

Vorbilder?<br />

Na ja, wenn man denn von Vorbildern sprechen<br />

möchte, sehr gefallen haben mir von Anfang an – <strong>und</strong> das<br />

bis heute – <strong>Menschen</strong>, die ich nun persönlich kenne <strong>und</strong><br />

sehr schätze, zum Beispiel die fc-Fotografen Andreas<br />

Puhl, Stefan Beutler <strong>und</strong> Rolland Flinta. Sie schießen einfach<br />

fantastische Aufnahmen von <strong>Menschen</strong>, genauso wie<br />

Noni Photos für mich herausragende <strong>und</strong> unerreichte<br />

Kinderbilder aufnimmt. Natürlich gibt es noch viele mehr,<br />

doch die Nennung aller würde hier den Rahmen sprengen.<br />

Was macht für Dich Deine persönliche<br />

Handschrift aus?<br />

Ich hoffe, dass man meinen Bildern auf den ersten<br />

Blick ansieht, dass ich sie gestaltet <strong>und</strong> aufgenommen<br />

habe. Ich erkenne zum Beispiel eine Aufnahme von den fc-<br />

Fotografen Stefan Beutler, Raphael Guarino, Rolland Flinta<br />

oder Andreas Puhl auf 100 Metern Entfernung. Ich hoffe,<br />

meine Bilder haben oder werden auch einmal einen solchen<br />

Wiedererkennungswert haben – zumindest dann,<br />

wenn ich erwachsen werde.<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

16


Portfolio | Sandra <strong>und</strong> Stefan Grünig-Karp<br />

Pur!<br />

Natur<br />

Die fc-Naturfotografen Sandra <strong>und</strong><br />

Stefan Grünig-Karp machen die Berge<br />

r<strong>und</strong> um den Globus unsicher. Zielgerichtet<br />

<strong>und</strong> akribisch spüren sie dazu sehenswerte<br />

Motive bereits vor ihren Fototouren <strong>und</strong><br />

Reisen auf. Perfekt vorbereitet rücken Sie<br />

der Natur auf den Leib – im Zweifelsfall<br />

gleich mehrmals.<br />

Alle Fotos: Sandra <strong>und</strong> Stefan Grünig-Karp<br />

18


Portfolio | Sandra <strong>und</strong> Stefan GrüniG-KarP<br />

20


Portfolio | Sandra <strong>und</strong> Stefan Grünig-Karp<br />

22


Portfolio | Sandra <strong>und</strong> Stefan GrüniG-KarP<br />

Themenfindung<br />

Den Stein des Anstoßes für eine Fototour kann zum Beispiel<br />

ein Bild in einem <strong>Magazin</strong> oder im Internet liefern.<br />

Oft suchen die Landschaftsfotografen auch schöne Plätze<br />

anhand von Schweizer Landkarten. Stefan Grünig-Karp<br />

erläutert: „Mit Hilfe der Karten Swisstopo lässt sich relativ<br />

genau erörtern, wie die Landschaft vor Ort aussieht. Kleine<br />

Seen oder freistehende Bäume versprechen gute Vordergründe.“<br />

Wenn die zwei einen vielversprechenden<br />

Platz gesichtet haben, beurteilen sie anhand der Karten,<br />

wie das Licht einfällt <strong>und</strong> zu welcher Jahreszeit das Motiv<br />

am fotogensten ist.<br />

Fototour<br />

Vor dem Start einer Fototour werden dann erst einmal die<br />

Wetterprognosen studiert. Erst dann zieht das Paar in die<br />

Berge. Die Fototour zum Wunschmotiv startet. Im Sommer<br />

gehört dabei zur Ausrüstung ein Zelt, so können die<br />

beiden am Motiv übernachten <strong>und</strong> sparen sich die sonst<br />

oft mehrstündige, erneute Wanderung oder Anfahrten<br />

mitten in der Nacht. „Dennoch ist es oft mit einer Tour<br />

nicht getan, <strong>und</strong> wir müssen wiederkehren, bis Licht <strong>und</strong><br />

Stimmung passen“, urteilt Sandra Grünig-Karp.<br />

Ausrüstung<br />

Damit sie bei ihren Foto-Bergtouren nicht so schwer zu<br />

tragen haben, nehmen sie je nur ihre Nikon D800 mit<br />

Filter, Fernauslöser <strong>und</strong> Stativ sowie jeweils ein Weitwinkel<br />

mit. Stefan erläutert: „Das Weitwinkelobjektiv<br />

mit Pol- <strong>und</strong> Grauverlaufsfilter ist in Berg <strong>und</strong> Tal unabkömmlich,<br />

sonst geht nicht alles aufs Bild. Zudem lassen<br />

sich mit einem Weitwinkel, Bilder mit schönem Vordergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> genügend Tiefenschärfe gestalten.“ Pol- <strong>und</strong><br />

Grauverlaufsfilter schätzen sie bei grauem Wetter <strong>und</strong><br />

im Morgen-/Abendlicht, um die Tonwerte auszugleichen<br />

<strong>und</strong> den Himmel nicht zu hell erscheinen zu lassen.<br />

Beim Einsatz von Makro <strong>und</strong> Tele wechseln sie sich ab.<br />

24


Genügend Akkus <strong>und</strong> Speicherkarten sowie Trinkwasser<br />

<strong>und</strong> ein Nachtmahl sind sowieso ein Muss. Zelt <strong>und</strong><br />

Schlafsäcke (exped) sowie die aufblasbaren Iso-Matten<br />

haben die Fotografen genauso nach Gewicht ausgesucht.<br />

Nachts, morgens <strong>und</strong> abends arbeiten Sandra <strong>und</strong><br />

Stefan mit Stativ, Fernauslöser <strong>und</strong> entweder mit dem<br />

Grauverlaufsfilter Cokin System oder mit HDR-Technik.<br />

Bildgestaltung<br />

Bei Weitwinkelaufnahmen sollen die Aufnahmen der<br />

zwei Naturfotografen immer einen ansprechenden Vordergr<strong>und</strong><br />

zeigen. Gerne wenden die beiden zum Bildaufbau<br />

den Goldenen Schnitt an. Den Himmel zeigen<br />

sie nur groß, bietet er spannende Wolkenkonstellationen<br />

oder andere aufregende Details, ansonsten geben<br />

sie der Landschaft mehr Raum. Stefan urteilt: „Das<br />

Wichtigste an einer Landschaftsaufnahme ist doch das<br />

richtige Licht <strong>und</strong> dass Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Vordergr<strong>und</strong><br />

harmonieren.“<br />

Nachbearbeitung<br />

Zu Hause am PC entwickeln die zwei Fotografen ihre<br />

RAW-Aufnahmen mit Nikon Capture NX2, setzen Farbpunkte<br />

<strong>und</strong> gleichen starke Kontraste aus. Danach erfolgen<br />

in Adobe Photoshop Tonwertkorrektur, das Anpassen<br />

von Tiefen, Lichtern, die Farbbalance sowie eine selektive<br />

Farbkorrektur. Natürlich werden dabei Sensorflecken gestempelt.<br />

Nur in einzelnen Fällen bearbeiten die Fotografen<br />

Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Himmel separat. Sandra erläutert:<br />

„Natürlich versuchen wir die Farben <strong>und</strong> Kontraste<br />

aus den eher flauen RAW-Bildern herauszuholen. Doch<br />

mit extremen Verfremdungen, wie einer sehr starken<br />

HDR-Bearbeitung können wir nichts anfangen, wollen<br />

wir doch die <strong>Landschaften</strong> möglichst so darstellen, wie<br />

sie wirklich sind.“<br />

25


Portfolio | Sandra <strong>und</strong> Stefan GrüniG-KarP<br />

„…nicht nur fotografisch“<br />

Stefan: Die immer wechselnden Lichtstimmungen,<br />

<strong>und</strong> dass der Fotograf die Landschaft gut kennen muss, um einschätzen<br />

zu können, wann der beste Zeitpunkt für den perfekten<br />

Schuss ist. Die Natur ist unberechenbar, <strong>und</strong> so muss<br />

der Fotograf dazu oft mehrmals an den gleichen Platz reisen.<br />

Zudem wird es dem Naturfotografen durch die unterschiedlichen<br />

Inszenierungen in den vier Jahreszeiten nie langweilig.<br />

Sandra: Wir sind bei w<strong>und</strong>erschönen Lichtstimmungen<br />

draußen <strong>und</strong> können diese genießen. Das ist ein Erlebnis!<br />

Doch auch andere Länder ziehen uns an. Unbekanntes,<br />

Neues entdecken, neue „Schätze“ finden. Wir reisen viel.<br />

Sandra &<br />

Stefan<br />

Grünig-Karp<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />

de/fotografin/sandraka/<br />

458358<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />

de/fotograf/stefangruenig/<br />

672008<br />

Weitere Webseiten:<br />

www.natur-welten.ch<br />

http://natur-weltenfotografie.blogspot.ch/<br />

Ausrüstung<br />

Kameras: Nikon D800<br />

Objektive: AF Nikkor:<br />

24–120 mm, 17–35 mm,<br />

24–70 mm, 7–200 mm,<br />

20 mm, 105 mm Micro,<br />

60 mm Micro<br />

Zubehör: Pol- <strong>und</strong> Grauverlaufsfilter<br />

für alle Objektive,<br />

Kabelauslöser, Stativ<br />

Ihr habt Euch über die Fotografie<br />

kennengelernt. Wie war das genau?<br />

Sandra: Wir lernten uns im Frühling 2007 in<br />

einem ersten Schritt virtuell in der <strong>fotocommunity</strong> (fc) kennen.<br />

Zuerst schrieben wir uns Fotomails, dann machten wir<br />

einmal ein Fototreffen ab, unternahmen unseren ersten gemeinsamen<br />

Ausflug ins nahegelegene Diemtigtal <strong>und</strong> weitere<br />

Fotowanderungen folgten. Auf einer unserer Touren zu<br />

den schönen Frauenschuh-Orchideen im Gasterntal verliebten<br />

wir uns. Bald entschieden wir, gemeinsam durchs<br />

Leben zu gehen, nicht nur fotografisch …<br />

Und wie seid Ihr jeweils zur <strong>fotocommunity</strong><br />

gekommen?<br />

Sandra: Stefan erzählte ein Fre<strong>und</strong> von der fc, <strong>und</strong><br />

ich stieß über die Publikation „Schweizer Familie“ auf die fc.<br />

Habt Ihr schon lange vor Eurem<br />

Beitritt in die fc fotografiert?<br />

Stefan: Wir fotografieren beide seit Kindesbeinen.<br />

Zuerst mit Kompaktkameras in den Familienferien, dann,<br />

mit dem Alter, wuchs das fotografische Interesse <strong>und</strong> so bildeten<br />

wir uns mittels Büchern, Internet <strong>und</strong> Kursen weiter.<br />

Wie speziell kamt Ihr dann zur<br />

Naturfotografie?<br />

Stefan: Wir sind jeweils mit unseren Familien immer<br />

sonntags wandern gegangen. Wir verbrachten als Kinder<br />

jede freie Minute draußen in der Natur. Da lag die Naturfotografie<br />

nahe.<br />

Was macht für Euch heute die Faszination<br />

Naturfotografie aus?<br />

Was sind Eure Lieblingsmotive <strong>und</strong><br />

warum?<br />

Stefan: Ich mag Motive, die ich lange betrachten<br />

kann <strong>und</strong> an denen ich immer wieder Neues entdecke. Die<br />

Bilder sollten möglichst viele Details enthalten <strong>und</strong> von vorne<br />

bis hinten scharf durchgezeichnet sein – Weitwinkelaufnahmen<br />

mit beispielsweise Blumen, Steinen oder Flechten<br />

im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Sandra: Ja, auch ich schätze Weitwinkelmotive sehr,<br />

vor allem bei Morgen- oder Abendlicht. Es ist ein Erlebnis,<br />

das wechselnde Licht zu beobachten <strong>und</strong> festzuhalten. Ich<br />

mag aber genauso Makromotive. Das Isolieren von kleinen<br />

Dingen, welche die meisten <strong>Menschen</strong> unbeachtet links liegen<br />

lassen.<br />

Was unterscheidet den Blick Stefans<br />

vom Blick Sandras?<br />

Stefan: Unsere Blicke haben sich am Anfang – als<br />

wir uns kennengelernt haben – total unterschieden. Sandra<br />

war die absolute Makrofotografin <strong>und</strong> hat überall Details<br />

gesehen.<br />

Sandra: Und Du hast damals noch nicht einmal<br />

ein Makroobjektiv besessen. Stefan interessierte das nicht.<br />

Er war der Landschaftsfotograf. Mit der Zeit haben wir uns<br />

aber dann immer mehr für den Blick des anderen interessiert.<br />

Nun lässt sich fast nicht mehr sagen, dass unsere Blicke<br />

sich unterscheiden.<br />

Holt Ihr Euch Anregungen in der fc?<br />

Wie beeinflusst die fc Eure Fotografie?<br />

Sandra: Wir finden Ideen <strong>und</strong> schöne Fotoplätze<br />

durch die fc. Die fc war zudem wichtig, um unser fotografisches<br />

Wissen aufzubauen. Wir haben viele gute Tipps erhalten,<br />

vor allem in Sachen Bildbearbeitung.<br />

Stefan: Wenn wir ein gutes Bild in der fc sehen,<br />

fragen wir uns immer, wie der Fotograf dieses umgesetzt hat.<br />

Als Funktionen schätzen wir besonders die Favoriten- <strong>und</strong><br />

natürlich die Kommentar-Funktion.<br />

Welche fotografischen Vorbilder habt Ihr?<br />

Sandra: Stefan haben es David Muench <strong>und</strong><br />

Dölf Reist angetan, mir Urs Lüthi <strong>und</strong> Jack Brauer.<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

26


Portfolio | Karl Knerr<br />

Menschlich<br />

Individuell nimmt fc-<strong>Menschen</strong>fotograf<br />

Karl Knerr die Herausforderungen<br />

der unterschiedlichsten<br />

Themen an. Seine Bilder sollen<br />

dabei ungestellt wirken, auch<br />

wenn Sie einiger Vorbereitungen<br />

bedürfen. Erfahren Sie mehr zu<br />

Themenfindung, Ausrüstung,<br />

Shooting <strong>und</strong> Nachbearbeitung.<br />

Alle Fotos: Karl Knerr<br />

28


Portfolio | Karl Knerr<br />

30


Portfolio | Karl Knerr<br />

32


Portfolio | Karl Knerr<br />

Themenfindung<br />

<strong>Menschen</strong>-Fotograf Karl Knerr kommt auf ganz unterschiedliche<br />

Weise zu seinen Themen. Oftmals hängt das<br />

Thema davon ab, was die Modelle oder „K<strong>und</strong>en“ erwarten<br />

oder welche eigenen Vorstellungen sie mitbringen. Je<br />

genauer er das weiß, desto besser kann er sich darauf<br />

einstellen. Letztens fotografierte er drei klassische Musikerinnen<br />

auf einer Bühne mit Flügel <strong>und</strong> kurz darauf<br />

einen argentinischen Charango-Spieler, der für ein CD-<br />

Projekt Porträtbilder mit Instrument benötigte, dann<br />

wiederum Werbebilder mit Gästen für ein Restaurant<br />

oder einen Biker auf einer Harley während der Fahrt. Die<br />

fotografischen Herausforderungen unterscheiden sich<br />

dabei natürlich je nach Themengebiet erheblich.<br />

Improvisation<br />

Private Shootings mit Fre<strong>und</strong>en laufen hingegen eher locker<br />

ab. Steht die Gr<strong>und</strong>idee, vereinbart er mit ihnen Zeit<br />

<strong>und</strong> Ort, <strong>und</strong> die Akteure überlegen sich, was sie gerne in<br />

Bildern sehen würden. Dann wird kreativ improvisiert.<br />

Karl Knerr ergänzt: „Für mich ist das eine gute Gelegenheit,<br />

Neues auszuprobieren, weil wir nicht unter Zeitdruck<br />

stehen.“ Der Wohnwagen auf einigen seiner Aufnahmen<br />

gehört etwa Fre<strong>und</strong>en. Sie <strong>und</strong> Karl Knerr waren<br />

sich einig über den Einsatz dieses Retrodesigns. Da Karl<br />

schon seit längerem seine Kompaktblitze in einem Outdoor-Shooting<br />

testen wollte, trafen sie dafür gemeinsam<br />

die Vorbereitungen.<br />

Ausrüstung<br />

Für ihn absolut unentbehrlich ist natürlich seine Kamera,<br />

denn ohne diese gäbe es keine Fotos. Bei Selbstporträts<br />

sind zudem Stativ <strong>und</strong> Funkauslöser sehr hilfreich,<br />

weil sich mit diesen bequemer fotografieren lässt. Bei<br />

Porträt-Shootings im Studio reichen ihm für ausdrucksstarke<br />

Aufnahmen oftmals ein Blitz mit Schirm oder<br />

Softbox <strong>und</strong> ein Reflektor. Die Wahl der Ausrüstung<br />

(Weitwinkel, Tele, Autofokusgeschwindigkeit) hängt<br />

34


aber immer von den Anforderungen eines Shootings<br />

<strong>und</strong> der gewünschten Bildaussage ab. Manchmal lässt<br />

sich auch mit einem lichtschwachen Objektiv eine dem<br />

Motiv angemessene Bildqualität erzielen.<br />

Shootingvorbereitung<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich prüft Karl Knerr vor dem Shooting alles,<br />

was beim Fotografieren zum Einsatz kommen soll, auf<br />

seine Funktionalität, egal ob Akkus, Blitze, Objektive<br />

oder Kameras. Manchmal stellt er auch diverse Utensilien<br />

zusammen, um ein bestimmtes Ambiente zu erzeugen.<br />

So etwa wenn er seine Akteure in einer bestimmten<br />

Kleidung sehen möchte oder ein kleines „Bühnenbild“<br />

benötigt.<br />

Bildausdruck<br />

Karl Knerr möchte, dass seine Bilder ungestellt wirken<br />

<strong>und</strong> eine für den Betrachter überschaubare Lichtsituation<br />

besitzen. Bei seinem Bild „1945“ wählte er zum Beispiel<br />

spezielle Kleidung, einen engen Schnitt, den Blick ins<br />

Leere <strong>und</strong> die Schwarzweißumsetzung.<br />

<strong>Menschen</strong>fotograf Karl Knerr erläutert: „Dem Betrachter<br />

soll beim Anschauen der Aufnahme eine Suggestion von<br />

Luftschutzkellern, Bunkern, Hunger, gebückter, kauernder<br />

Haltung, innerer Leere <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit – <strong>und</strong><br />

somit ein Gefühl der Jahre gegen Ende des zweiten Weltkriegs<br />

– vermittelt werden.“<br />

Nachbearbeitung<br />

Seine Bilder bearbeitet Karl Knerr sehr unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> immer abhängig vom Motiv nach. Standard ist die<br />

Wahl des genauen Bildausschnitts, die eventuelle Umwandlung<br />

in Schwarzweiß, das Verbessern von Kontrasten<br />

<strong>und</strong> das Optimieren von Farbstimmung <strong>und</strong> Farbsättigung.<br />

Der gewünschte Bildausdruck heiligt die<br />

Mittel.<br />

35


Portfolio | Karl Knerr<br />

Titel: 1945<br />

36


„…keine vorgefertigten<br />

Posen…“<br />

Wie bist Du zur Fotografie von<br />

<strong>Menschen</strong> gekommen?<br />

Schon als Kind fotografierte ich am liebsten <strong>Menschen</strong>.<br />

Zuerst meine Eltern <strong>und</strong> andere Familienmitglieder,<br />

dann meine Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Klassenkameraden, später meine<br />

Partnerinnen. Mit meiner Minolta Z1 versuchte ich mich<br />

dann 2003 am gezielten Lichtsetzen. Schnell wurde mir bewusst,<br />

welche Potentiale darin stecken. So setze ich mich seit<br />

dem Kauf meiner ersten DSLR 2005 noch intensiver mit dem<br />

Thema Licht auseinander.<br />

Was fasziniert Dich beim Fotografieren<br />

von <strong>Menschen</strong>?<br />

<strong>Menschen</strong> als Motive erschöpfen sich nicht. Jeder<br />

Mensch <strong>und</strong> jedes Gesicht ist einzigartig <strong>und</strong> erzählt eine<br />

eigene Geschichte. Ich mag es, zu sehen, wie sich im Laufe<br />

eines Shootings die Ausstrahlung der zu Porträtierenden<br />

ändert, weil sie sich entspannen <strong>und</strong> die Scheu vor der Kamera<br />

verlieren. Andere wiederum starten sofort durch <strong>und</strong><br />

setzen sich souverän in Szene. In jedem Fall wird es nie<br />

langweilig.<br />

Was sind Deine Lieblingsmotive <strong>und</strong><br />

warum?<br />

Wenn ich zum Beispiel auf Veranstaltungen unterwegs<br />

bin, liebe ich es, mit dem Teleobjektiv kleine Szenen<br />

herauszupicken, die das private Empfinden widerspiegeln.<br />

Da ich dafür fast nie einen Aufsteckblitz nutze, kann<br />

ich sehr dezent aus dem Hintergr<strong>und</strong> agieren.<br />

Du hast Dich im November 2006 in<br />

der fc registriert. Wie bist Du zur fc<br />

gekommen <strong>und</strong> welche Funktionen<br />

der fc schätzt Du besonders?<br />

Unter meinem bürgerlichen Namen „Karl<br />

Knerr“ besitze ich seit August 2004 einen fc-Account. Ich<br />

hatte damals schon unzählige Insektenmakros auf meiner<br />

Festplatte <strong>und</strong> wurde durch einen Fre<strong>und</strong> auf die fc aufmerksam.<br />

Nach dem Upload erster Bilder <strong>und</strong> zahlreichen<br />

positiven Kommentaren, war ich sehr schnell vom fc-Virus<br />

infiziert. Gerne tauschte ich mich mit Gleichgesinnten<br />

aus <strong>und</strong> freute mich über Kritik <strong>und</strong> Anerkennung. Der<br />

„Orange“-Button gehört auch heute noch zu den Funktionen,<br />

die ich am meisten schätze. So bin ich immer auf<br />

dem Laufenden, was meine Fre<strong>und</strong>e in der fc so treiben.<br />

Im Laufe der nächsten beiden Jahre verschoben sich meine<br />

Prioritäten in Richtung Porträt- <strong>und</strong> Aktfotografie.<br />

Deshalb legte ich im November 2006 einen zweiten Account<br />

als Karl Feldmann an.<br />

Welchen Einfluss hat die fc auf<br />

Deine Fotografie?<br />

Anfangs holte ich mir Anregungen. fc-Naturfotografen<br />

wie Markus Gebel oder Thomas Block halfen mir <strong>und</strong><br />

spornten mich an, mein technisches Niveau zu verbessern.<br />

Auf der anderen Seite war es, nicht nur damals, die Fotografin<br />

Ivy Ó Donóghúe, die mich gelehrt hat, dass Technik nur eine<br />

Seite der fotografischen Medaille ist, während Herz <strong>und</strong> Seele<br />

die andere Seite zieren. Heutzutage sind es unter anderem<br />

fc-Fotografen wie don ricchilino oder Corwin von Kuhwede,<br />

deren Arbeiten ich mir gern zur Inspiration anschaue.<br />

Was ist Dein Bezug zu den Arbeiten<br />

von Joseph Beuys?<br />

Ich persönlich sehe da keinen Bezug. Manche<br />

Betrachter entdecken allerdings in meinen Selbstporträts<br />

Ähnlichkeiten zu Beuys. Andere fühlen sich wiederum an<br />

Karl Valentin erinnert. Zu guter Letzt wurde auch schon<br />

Hugh Laurie genannt.<br />

Was macht für Dich Deine persönliche<br />

Handschrift aus?<br />

Ich kratze gern an der Oberfläche <strong>und</strong> blicke hinter<br />

Fassaden. Ich mag keine vorgefertigten Posen <strong>und</strong> mache<br />

nur selten Vorgaben. Mir gefallen oftmals die Bilder am besten,<br />

die nebenher entstehen, in Pausen oder um das eigentliche<br />

Shooting herum, wenn keine Aufregung herrscht. Ich<br />

arbeite gern mit <strong>Menschen</strong>, die nicht um jeden Preis auf<br />

Fotos gut aussehen wollen, aber durchaus auch dürfen.<br />

Kunst- beziehungsweise Blitzlicht setze ich sparsam ein.<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

Karl Knerr<br />

fotografiert von Kindesbeinen<br />

an am liebsten<br />

<strong>Menschen</strong>. Zuerst mit<br />

einer kleinen Plastikkamera<br />

von Quelle, danach<br />

im Laufe der Jahre mit<br />

einigen Kompaktkameras.<br />

2003 kaufte er sich<br />

eine digitale Dimage Z1<br />

von Minolta. Die digitale<br />

Technik gab seiner Fotoleidenschaft<br />

einen richtigen<br />

Schub. Dieser hält<br />

bis heute an.<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />

de/fotograf/karl-feld<br />

mann/859323<br />

www.karl-knerr-foto<br />

grafie.de<br />

Ausrüstung<br />

Kameras: Canon 400D<br />

<strong>und</strong> 5D Mk II<br />

Objektive: diverse Canon-,<br />

Sigma- <strong>und</strong> Tamron-Objektive<br />

von 17 bis<br />

200 mm Brennweite<br />

Zubehör: Speedlite<br />

430EX, Studioblitzanlage,<br />

Funkauslöser,<br />

Stative <strong>und</strong> Kleinkram<br />

37


AdVERTORIAL<br />

38


Interview Mike Fuchs<br />

Mit dem 24–70 mm<br />

zum Polarkreis<br />

Fotograf Mike Fuchs hat ein Faible für<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis. Im April bricht der Berliner<br />

zu seiner nächsten Polarexpedition auf. Im<br />

Gepäck ist auch das Tamron SP 24-70 mm<br />

F/2,8, das sich im Extremeinsatz wiederholt<br />

als verlässlicher Partner bewiesen hat.<br />

39


AdVERTORIAL<br />

Schritt für Schritt<br />

bezwingt das<br />

Bergsteiger-Team<br />

einen der steilsten<br />

Anstiege am Pik<br />

Lenin, Kirgistan.<br />

Mike Fuchs<br />

Mike Fuchs (34) arbeitet<br />

als freier Fotograf in Berlin.<br />

Nach dem Fotodesign-<br />

Studium am Lette-Verein<br />

assistierte er eine Zeit lang<br />

<strong>und</strong> begann zugleich, an<br />

seiner eigenen Karriere zu<br />

arbeiten. Heute sind seine<br />

Schwerpunkte Porträts <strong>und</strong><br />

Outdoor-Sport. Regelmäßig<br />

bricht er im Auftrag von<br />

K<strong>und</strong>en zu Extremtouren in<br />

die Polargebiete auf. Nach<br />

Touren auf Spitzbergen <strong>und</strong><br />

im Pamirgebirge reist Fuchs<br />

im April 2014 nach Alaska,<br />

um den Mount McKinley zu<br />

besteigen.<br />

www.mikefuchsfotografie.de<br />

Knackende Kälte, eisige Finger. Bei Temperaturen weit<br />

unter dem Gefrierpunkt läuft Mike Fuchs zu Hochform<br />

auf. Seit fünf Jahren reist der Fotograf aus Berlin „von Gletscher<br />

zu Gletscher, von Schneeflocke zu Schneeflocke“, wie<br />

er auf seiner Webseite schreibt.<br />

2010 war er dabei, als eine Expedition versuchte, mit dem<br />

Auto die zugefrorene Beringstraße zu überqueren. Sechs<br />

Wochen lang hing das Team im Schneetreiben im äußersten<br />

Osten Russlands fest. Mensch <strong>und</strong> Material wurden bis an<br />

die Grenzen der Belastbarkeit strapaziert. Eine Extremerfahrung,<br />

die den damals 30-Jährigen zu neuen Abenteuern motivierte.<br />

Sein Motto: „Nur wenn du riskierst, zu weit zu gehen,<br />

findest du heraus, wie weit du wirklich gehen kannst.“<br />

Seither sucht Mike Fuchs immer wieder nach neuen Polar-<br />

Herausforderungen. 2012 war er mit einem Team zu Fuß im<br />

äußersten Norden Skandinaviens unterwegs. 2013 bestieg er<br />

den über 7100 Meter hohen Pik Lenin im kirgisischen Pamirgebirge.<br />

Bereits wenige Monate zuvor hatte ihn die „Mission<br />

Icefox“ in den Norden Spitzbergens geführt, wo er mit der<br />

Kamera den Test eines neuen Transportschlittens dokumentierte.<br />

Drei Wochen lang, bei bis zu -40° Celsius – eine lebensgefährliche<br />

Aktion, die gut vorbereitet sein musste.<br />

Wochenlang nichts als Schnee<br />

„Tagelange Stürme, kalte Hände <strong>und</strong> wochenlang nichts<br />

als Schnee <strong>und</strong> hohe Minusgrade zu erdulden <strong>und</strong> damit<br />

umzugehen, das ist die große Herausforderung solcher<br />

Wintertouren“, sagt Mike Fuchs. „Unser Equipment haben<br />

wir im Laufe der Zeit immer weiter verbessert. Es ist perfekt<br />

auf die extremen Bedingungen abgestimmt.“<br />

Möglichst leicht <strong>und</strong> robust muss auch Mike Fuchs’ Fotoausrüstung<br />

sein. Mehr als drei Objektive hat er selten dabei.<br />

Ein Tamron SP 24–70 mm F/2,8 Di VC USD dient als<br />

verlässliche „Brot-<strong>und</strong>-Butter-Linse“, hinzu kommen eine<br />

lichtstarke 85-mm-Festbrennweite <strong>und</strong>, für den Fall der<br />

Fälle, ein Kitobjektiv als Ersatz.<br />

„Die klare Luft <strong>und</strong> die hohen Kontraste erfordern extrem<br />

gute Optiken“, sagt Mike Fuchs. „Die Linsen müssen in<br />

der Lage sein, bei dem gleißenden Sonnenlicht selbst feine<br />

Details <strong>und</strong> einen extrem großen Dynamikumfang festzuhalten.“<br />

Mike Fuchs arbeitet gerne mit Schärfe-Unschärfe-Effekten.<br />

Deshalb schätzt er die außerordentliche Abbildungsleistung<br />

<strong>und</strong> das Bokeh des Tamron 24–70 mm bei<br />

Offenblende f/2,8.<br />

Hohe optische Qualität<br />

Kennzeichen für die hohe optische Spitzenleistung des<br />

24–70-mm-Objektivs von Tamron sind unter anderem die<br />

beiden Buchstaben „SP“, die für „Super-Performance“ stehen.<br />

Insgesamt 17 Glaselemente in zwölf Gruppen haben<br />

die Ingenieure hier verbaut. Mitentscheidend für die hohe<br />

Abbildungsqualität sind unter anderem drei LD-Gläser<br />

40


(Low Dispersion) <strong>und</strong> zwei XR-Linsen (Extra Refractive<br />

Index). Die geringe Dispersion beugt typischen Abbildungsfehlern<br />

wie chromatischen Aberrationen (Farbsäumen)<br />

vor, während die extradünnen XR-Linsen zu einer<br />

kompakteren Bauweise beitragen, ohne dass die Lichtstärke<br />

oder die optische Leistung des Objektivs beeinträchtigt<br />

werden.<br />

Die lichtstarken Tamron-Objektive genügen darüber hinaus<br />

auch den speziellen Ansprüchen einer winterlichen<br />

Extremreise. „Zoom- <strong>und</strong> Fokusring liegen relativ weit<br />

auseinander <strong>und</strong> sind ausreichend breit, um sie auch mit<br />

Handschuhen gut greifen zu können“, sagt Mike Fuchs.<br />

Drei Lagen Handschuhe<br />

Der Polarfotograf hat seine eigene Technik entwickelt, um<br />

die Finger in der extremen Kälte vor Erfrierungen zu<br />

schützen. „Den Zeigefinger warm zu halten, ist eine der<br />

größten Herausforderungen“, sagt er. „Denn durch den<br />

Kontakt mit der kalten Kamera kann die Fingerspitze<br />

innerhalb von 20 Sek<strong>und</strong>en taub werden.“ Besonders<br />

tückisch: Hat der Finger bereits das Gefühl verloren, spürt<br />

man eine Erfrierung erst, wenn es zu spät ist. Eine Erfrierung<br />

4. Grades schädigt das Gewebe dauerhaft. „Selbst bei<br />

einer nur leichten Erfrierung kann es Wochen dauern, bis<br />

das Gefühl im Finger zurückkehrt“, so Mike Fuchs. Um<br />

sich zu schützen, trägt der Fotograf drei Handschuhe. Über<br />

ein Paar dünne Unterziehhandschuhe kommen dicke<br />

Fleecehandschuhe <strong>und</strong> darüber wiederum schwere Lederhandschuhe<br />

mit Lammfellfutter.<br />

Nicht nur seine Finger <strong>und</strong> Zehen muss der Fotograf<br />

warmhalten. Auch die Lithium-Ionen-Akkus verlieren<br />

rasch an Leistung, wenn sie kalt werden. „Wenn ich nicht<br />

fotografiere, stecke ich die Akkus in die Hosentasche, damit<br />

sie nicht auskühlen. Leere Akkus lade ich mit einem<br />

Solarpanel wieder auf, was bei der Kälte jedoch deutlich<br />

länger dauert.“<br />

Mit einer Aluleiter überquert<br />

Mike Fuchs am Pik Lenin<br />

eine große Gletscherspalte<br />

auf 5300 Meter Höhe. Die<br />

Hälfte der Ausrüstung haben<br />

die Abenteurer an der letzten<br />

Zwischenstation bereits<br />

zurückgelassen. Das Rucksackgewicht<br />

ist von 43 Kilo<br />

auf 20 Kilo gesunken.<br />

Der Gipfel des Pik Lenin<br />

in 7134 Metern Höhe ist<br />

ab dem Mittag fast immer<br />

in Wolken gehüllt. Das<br />

gleißende Sonnenlicht<br />

<strong>und</strong> die klare Luft sorgen<br />

für harte Kontraste.<br />

Reizvolle Abwechslung<br />

Trotz der Strapazen genießt Mike Fuchs jeden einzelnen<br />

Tag in Schnee <strong>und</strong> Eis. „Im Alltag zu Hause wird man<br />

ständig von irgendetwas abgelenkt, die Augen werden von<br />

früh bis spät mit Tausenden von Reizen konfrontiert“, so<br />

der Berliner. „Ganz anders in den weißen Weiten der Polarregion.<br />

Dort kann man den Gedanken freien Lauf lassen<br />

<strong>und</strong> eine Idee den ganzen Tag lang im Kopf verfolgen.“<br />

Mitte April bricht Mike Fuchs zur nächsten Expedition auf.<br />

In Alaska will er den knapp 6200 Meter hohen Mount<br />

McKinley besteigen. „Ich liebe es, in Gebieten zu fotografieren,<br />

von denen bislang erst relativ wenig Bilder existieren“,<br />

so Mike Fuchs. Mit im Gepäck sind auch dann wieder<br />

zwei Tamron-Objektive, neben dem bewährten SP<br />

24–70 mm F/2,8 Di VC USD erstmals auch ein SP 70-<br />

200 mm F/2,8 Di VC USD. „Bislang habe ich auf meinen<br />

Reisen überwiegend mit Weitwinkeln <strong>und</strong> Normalbrennweiten<br />

gearbeitet. Jetzt bin ich gespannt, welche spannenden<br />

Bildausschnitte ich mit diesem hervorragenden<br />

Telezoom in hoher Auflösung festhalten werde.“<br />

In der Arktis wird es ab<br />

Mitte April nicht mehr<br />

richtig dunkel. Die Sonne<br />

steht tief, was das Licht<br />

zum Fotografieren hervorragend<br />

macht. Bis zu<br />

zwölf St<strong>und</strong>en am Stück<br />

ist das Team mit den<br />

Schlitten unterwegs.<br />

41


AdVERTORIAL<br />

Ausrüstung<br />

„Ich fotografiere bei meinen<br />

Polarreisen mit einer<br />

Canon EOS 5D Mark III.<br />

Hinzu kommen ein Tamron<br />

SP 24–70 mm F/2,8 Di<br />

VC USD <strong>und</strong> eine lichtstarke<br />

85-mm-Festbrennweite<br />

für Porträtaufnahmen.<br />

Zum Mount<br />

McKinley werde ich im<br />

April zudem ein Tamron<br />

SP 70–200 mm F/2,8 Di<br />

VC USD mitnehmen.<br />

Während ich bei meinen<br />

Outdoor-Arbeiten zu Hause<br />

häufig mit Blitzanlage<br />

arbeite, setze ich bei den<br />

Expeditionen nur einen<br />

leichten Systemblitz ein.“<br />

130 Kilo Equipment <strong>und</strong> Proviant:<br />

Das zweiköpfige Expeditions-Team<br />

posiert vor<br />

Zeltabbruch im Gegenlicht<br />

der aufgehenden Sonne.<br />

5 Foto-Tipps für<br />

Winterexpeditionen<br />

1. Reduziere dein Equipment auf das Wichtigste. Jedes Gramm zu<br />

viel ist unnötiger Ballast <strong>und</strong> kann den Erfolg der Tour gefährden.<br />

2. Mache dich mit deinem Equipment vertraut. Bei einer Expedition<br />

musst du in der Lage sein, es mit dicken Handschuhen blind zu<br />

bedienen.<br />

3. Nutze den Schnee als großen Reflektor. Positioniere dein Modell<br />

bei Gegenlichtaufnahmen in einer Senke, sodass das Sonnenlicht<br />

von der Schneewand in deinem Rücken reflektiert wird.<br />

4. Arbeite im manuellen Modus. Die hohen Kontraste <strong>und</strong> das gleißende<br />

Licht führen zu Fehlmessungen der Belichtungsautomatik.<br />

5. Habe einen Plan. Mache dir schon vor der Abreise Gedanken,<br />

welche Bilder du brauchst. Das Konzept hilft dir, eine eigene,<br />

kontinuierliche Bildsprache zu erreichen.<br />

Der Aufstieg zum Pik Lenin<br />

zehrt an den Kräften.<br />

Im dritten Hochlager auf<br />

6100 Meter Höhe kriecht<br />

Mike Fuchs erschöpft in<br />

den warmen Schlafsack.<br />

Dick eingepackt sind<br />

auch Temperaturen<br />

bis -38° Celsius kein<br />

Problem.<br />

Im Profil:<br />

Brennweite [mm]<br />

Lichtstärke<br />

Tamron SP 24–70 mm F/2,8<br />

24–70 mm<br />

F/2,8<br />

Gruppen – Elemente 12 – 17<br />

Bildwinkel 84°– 34°<br />

Bauweise<br />

Drehzoom<br />

Anzahl Blendenlamellen 9<br />

Kleinste Blende F/22<br />

kürzeste Einstellentfernung [m] 0,38<br />

Max. Abbildungsmaßstab 1:5<br />

Filtergröße [mm] 82<br />

Größter Durchmesser x Baulänge [mm]<br />

88,2 mm x 116,9 mm<br />

Gewicht [g] 825<br />

42


Impressum<br />

Redaktion<br />

Bereichsleiter Foto, Chefredakteur:<br />

Werner Lüttgens (verantwortlich i. S. d. P.)<br />

Chef vom dienst: Gisela Bean<br />

titel-Layout: Sara D‘Auria<br />

Layout: Sara D‘Auria, Barbara Klinzer<br />

digitale Bildbearbeitung: Barbara Klinzer<br />

Redaktion: Test <strong>und</strong> Technik: Werner Lüttgens (Ltg.), Annette<br />

Kniffler, Wadim Herdt; Fotopraxis (Ltg.): Karl Stechl, DGPh; News<br />

<strong>und</strong> Technik: Horst Gottfried; Ausstellungen Sabine Schneider,<br />

Textredaktion <strong>und</strong> Produktion: Gisela Bean<br />

testinstitut: Image Engineering Dietmar Wüller<br />

Ständige Mitarbeiter: Henriette Struss, MedienBureau<br />

Biebel, Sauer & Ernst, Malte Neumann, Heico Neu meyer,<br />

Maximilian Weinzierl, Harald Sayffaerth, Christian Rottenegger,<br />

Sabine Schmitt, Reinhard Merz, Maximilian Mutzhas<br />

anschrift der Redaktion: Richard-Reitzner-Allee 2,<br />

D-85540 Haar bei München, Tel. 089 25556-1111,<br />

Fax 089 25556-1620, redaktion@colorfoto.de<br />

(Das fcMAGAZIN erscheint vierteljährlich)<br />

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gesamtanzeigenleitung:<br />

Martin Schmiedel<br />

anzeigenleitung (verantwortlich für anzeigen):<br />

Peter Elstner, Tel. 08344 9217057,<br />

pelstner@wekanet.de<br />

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Lifestyle:<br />

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anzeigengr<strong>und</strong>preise: Es gilt die Preisliste Nr. 2 vom<br />

01. 01. 2014<br />

VeRLag<br />

Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />

Vertrieb Handel: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb<br />

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Postfach 1232, 85702 Unterschleißheim, Tel. 089 31906-0,<br />

Fax 089 31906-113, MZV@mzv.de<br />

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Bestell-Email: weka-bestell@burdadirect.de<br />

Einzelheft: 12,80 €; Jahresabonnement: 27,90 €, EU-Ausland<br />

35,60 €, Schweiz 55,80, sFr. Studenten erhalten gegen<br />

Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung 10% Nachlass<br />

auf den Abopreis.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />

Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in<br />

ihr ent hal tenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Aus nah me der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Bilder übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Anspruch auf Ausfall honorar, Archivgebühren <strong>und</strong> dergl.<br />

besteht nicht. Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand ist München.<br />

geschaftsführer: Wolfgang Materna, Kai Riecke,<br />

Werner Mützel<br />

anschrift des Verlags:<br />

WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />

Richard-Reitzner-Allee 2,<br />

D-85540 Haar bei München,<br />

Tel. (089) 255 56-1000, Fax (0 89) 255 56-16 20<br />

dRuCk<br />

Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 15,<br />

97080 Würzburg<br />

43


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

44


Alltags<br />

Dokumente des<br />

Jörn Stubbe. Statt digital, fotografiert Jörn Stubbe,<br />

mechanisch, manuell, schwarzweiß analog. Er setzt<br />

auf Entspannung <strong>und</strong> Langsamkeit. Das Licht ist<br />

immer das vor Ort verfügbare (available light), nichts<br />

wird manipuliert, nichts beschnitten. Lesen <strong>und</strong><br />

sehen Sie selbst.<br />

Alle Fotos: Jörn Stubbe<br />

45


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

46


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

48


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

50


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

Location<br />

Bei Jörn Stubbe entstehen viele Bilder spontan. Wenn er<br />

<strong>Menschen</strong> ablichtet, dann in der Regel in deren Umfeld.<br />

So bezieht er immer neue Hintergründe ein. Bei vorherigen<br />

Treffen versucht er einiges über die Person zu erfahren,<br />

deren Hobbies oder Interessen, ob sie beispielsweise<br />

Musiker oder Tänzer ist. Ist der zu Porträtierende ein<br />

Fre<strong>und</strong> oder Teil der Familie, dann belichtet er die Bilder<br />

meist aus der Situation heraus. Fotografie ist für Jörn Alltagsdokumentation.<br />

Die Kamera hat er immer griffbereit,<br />

sodass er auf Licht <strong>und</strong> Situation schnell reagieren kann.<br />

Shootingvorbereitung<br />

Standen die Modelle noch nie vor seiner Kamera, ist ein<br />

vorheriges Treffen für ihn fast unumgänglich. Das gegenseitige<br />

Kennenlernen vor dem Shooting schafft Vertrauen.<br />

Vorstellungen <strong>und</strong> Wünsche von den zu machenden Fotos<br />

lassen sich besprechen. Dabei zeigt Jörn immer einige seiner<br />

Referenzen, um dem Gegenüber seinen Stil zu vermitteln,<br />

<strong>und</strong> wie er Motive wählt.<br />

Ausrüstung<br />

Zum Fotografieren nimmt Jörn Stubbe meistens Kameras<br />

mit unterschiedlichen Filmformaten mit. So kann er auf<br />

wechselnde Situationen <strong>und</strong> Locations eingehen. Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist, dass er alle seine Bilder im Vollformat zeigt <strong>und</strong><br />

sie nie im Nachhinein beschneidet. Seine Bilder entstehen<br />

beim Drücken des Auslösers <strong>und</strong> nicht hinterher am PC.<br />

Licht<br />

Auch auf eine Blitzanlage kann Jörn verzichten, shootet<br />

er doch ausschließlich mit Umgebungslicht. Unabhängig<br />

davon, ob er in der Wohnung, am Arbeitsplatz, im Umfeld<br />

des Models oder in einem Tanz- oder Konzertsaal<br />

fotografiert Unreinheiten oder Unschönes wie Nägel<br />

52


oder Wandflecken werden für das Auge des Betrachters<br />

unsichtbar.<br />

Aufnahmetechnik<br />

Langsam <strong>und</strong> wenig betätigt Jörn den Auslöser. Durch<br />

die Wahl des analogen Materials ist der Porträtfotograf<br />

hinsichtlich der Anzahl der Aufnahmen limitiert. Er erläutert:<br />

„So bin ich dazu gezwungen, vor dem Auslösen<br />

zu kontrollieren, ob Einstellungen, Motiv <strong>und</strong> Ausschnitt<br />

stimmen.“ Zudem ist die Langsamkeit des Aufnahmeprozesses<br />

auch durch die mechanischen Kameras ohne<br />

jegliche Elektronik vorgegeben. Lichtmessung <strong>und</strong> Fokussierung<br />

nimmt Jörn Stubbe jeweils einzeln in manuellen<br />

Schritten vor, so bleibt viel Zeit für die Konversation<br />

mit dem Fotografierten. Jörn urteilt: „Dieser Vorgang<br />

entspannt das Shooting, da zwischen den einzelnen<br />

Aufnahmen immer wieder Pausen entstehen <strong>und</strong> kein<br />

ständiger Auslösedruck auf dem Modell lastet.“ Durch<br />

die Gespräche erfährt der Fotograf vieles, was für künftige<br />

Aufnahmen als Inspiration dienen kann.<br />

Bildgestaltung<br />

Jörn Stubbe ist die emotionale <strong>und</strong> grafische Tiefe seiner<br />

Bilder wichtig. Durch Linienführung, Wahl von<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fokuspunkt will er Dreidimensionalität<br />

schaffen. Das Umfeld soll dazu bestenfalls in Beziehung<br />

zum Porträtieren stehen <strong>und</strong> dem Betrachter zusätzliche<br />

Informationen liefern<br />

Nachbearbeitung<br />

Beim Abziehen der Bilder in der Dunkelkammer werden<br />

lediglich Kontraste angepasst <strong>und</strong> Bildpartien nachbelichtet<br />

oder aufgehellt. Die Bearbeitung der Aufnahmen am<br />

PC beschränkt sich bei gescannten Negativen auf die Steuerung<br />

des Kontrasts <strong>und</strong> das Entfernen von Staubkörnern.<br />

Die Motive werden weder analog noch digital beschnitten.<br />

53


Portfolio | Jörn Stubbe<br />

„…das Authentische <strong>und</strong><br />

Jörn<br />

Stubbe<br />

fotografierte schon als<br />

Kind <strong>und</strong> ließ mittels Alben<br />

gerne die Vergangenheit<br />

seiner Familie Revue passieren.<br />

1999 kaufte er sich<br />

dann nach einigen Kompakten<br />

seine erste Spiegelreflexkamera.<br />

Mit ihr<br />

begann er bewusst zu<br />

fotografieren.<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />

fotograf/joern-stubbe/<br />

415618<br />

www.js-fotografie.de<br />

Wie bist Du zur Schwarzweißfotografie<br />

gekommen?<br />

Nachdem ich ziemlich bald merkte, dass Farbbilder<br />

mir ein zuviel an Information darstellen, fing ich an,<br />

auf Schwarzweißfilm zu fotografieren. Für mich war das<br />

Minimale – die Reduktion auf das Wesentliche – faszinierender<br />

als jegliche Farben. Deshalb nutze ich Farbfilme<br />

heute eher selten.<br />

Was macht für Dich die Faszination<br />

Porträtfotografie aus?<br />

Für mich machen die Begegnungen, die Gespräche,<br />

die gemeinsamen Erlebnisse, das Zusammenwirken,<br />

das was letztlich zum Porträt führt, die Faszination<br />

aus. Es ist spannend, mit dem <strong>Menschen</strong> vor der<br />

Kamera zu arbeiten, ihn vielleicht auch erst dadurch (anders)<br />

kennenzulernen, etwas aus ihm herauszukitzeln,<br />

was einen Blick in seine Seele ermöglicht.<br />

Welche Teile Deiner Ausrüstung sind<br />

für Dich bei dieser Art der Fotografie<br />

unentbehrlich <strong>und</strong> warum?<br />

Das Wichtigste ist mein Auge. Das entscheidet über<br />

Bildgestaltung <strong>und</strong> Auslösezeitpunkt. Letztlich ist es egal, mit<br />

welcher Kamera, welchem Objektiv oder Stativ ein Fotograf<br />

arbeitet. Ohne ein gutes Auge, gibt es kein gutes Motiv.<br />

Was sind Deine Lieblingsmotive<br />

<strong>und</strong> warum?<br />

Meine Lieblingsmotive sind die des alltäglichen<br />

Lebens. Ich denke, dass der Alltag als Motiv am meisten<br />

unterschätzt wird. Ich finde diese alten Fotos von Straßenszenen,<br />

vom Familienleben oder der Arbeit unheimlich<br />

spannend. In ihnen gibt es so viel zu entdecken, was im<br />

Gedächtnis mit der Zeit verblasst. Der gegenwärtige Alltag<br />

wirkt im Vergleich so nichtssagend. Man bemerkt nicht, wie<br />

die Zeit an einem vorbeirast <strong>und</strong> die Schönheit des Moments<br />

ungewürdigt bleibt. Auf einmal ist der Alltag von<br />

heute der von vor zehn Jahren, <strong>und</strong> man ärgert sich, dass<br />

man nicht damals schon mehr von den jetzt interessant<br />

wirkenden Szenen fotografiert hat.<br />

Wie gehst Du ein Thema an?<br />

Ich bin gr<strong>und</strong>sätzlich ein eher spontaner Typ,<br />

der nicht wirklich etwas plant. Deshalb ziehe ich immer<br />

mit einem Rucksack voller verschiedenformatiger Kameras<br />

los, um kein Motiv zu verpassen. Vieles entwickelt<br />

sich dann während des Fotografierens. Einige Ideen zu<br />

Bildserien kommen erst, wenn schon erste Fotos entstanden<br />

sind oder zufällig Kontakte geknüpft werden.<br />

Oft fotografiere ich Leute, die von ihren Hobbies erzählen,<br />

oder sie kennen jemanden, der irgendetwas Interessantes<br />

macht, was dann wieder meine Neugier weckt.<br />

Ausrüstung<br />

Kameras: diverse analoge<br />

Kameras von Baujahr<br />

1930 bis Ende der 1990er<br />

in den Formaten 35 mm,<br />

6 x 4,5, 6 x 6, 6 x 7 <strong>und</strong> 6 x 9<br />

Objektive: mit Brennweiten<br />

von 28 bis 105 mm<br />

Zubehör: Stativ <strong>und</strong> Auge<br />

54


Hintersinnige …“<br />

Du hast Dich im Oktober 2003 in<br />

der fc registriert. Wie bist Du zur fc<br />

gekommen <strong>und</strong> welche Funktionen<br />

der fc schätzt Du besonders?<br />

Ich bin damals über einen Bekannten zur fc gekommen,<br />

der bereits aktiv Mitglied war. Was ich besonders<br />

an der fc schätze, ist die Möglichkeit des Austausches<br />

abseits des reinen Bilderhochladens. Die Funktion der<br />

Fotomail ist sehr gelungen, da man so im eng begrenzten<br />

Bereich ein Foto diskutieren kann.<br />

Holst Du Dir auch Anregungen in<br />

der fc? Und welchen Einfluss hat die<br />

fc auf Deine Fotografie?<br />

Zu Beginn meiner Mitgliedschaft hat mich die<br />

fc sehr beeinflusst. Auf einmal entstanden Kontakte zu<br />

Fotografen, die sonst kaum möglich gewesen wären. Der<br />

Blick über den Tellerrand des eigenen Schaffens war sehr<br />

inspirierend. Die Fotografen, zu denen ich heute noch<br />

engen, auch persönlichen Kontakt pflege, lernte ich damals<br />

kennen. Dadurch habe ich angefangen, meine<br />

Filme selbst zu entwickeln <strong>und</strong> meine Dunkelkammer<br />

wieder zu beleben. Es war sehr spannend, Fotografen<br />

gleicher Gesinnung zu treffen. Heute spielt die fc für<br />

mich keine so große Rolle mehr. Mir reicht der Gedankenaustausch<br />

von Angesicht zu Angesicht mit von mir<br />

geschätzten Fotografen. Dieser ist um vieles wichtiger<br />

geworden, als die Präsentation in einer virtuellen Community.<br />

Hast Du fotografische Vorbilder <strong>und</strong><br />

wenn ja welche?<br />

Vorbilder hab ich nicht, da Vorbild etwas von<br />

„Nachmachen wollen“ hat. Ich versuche stattdessen,<br />

meinen eigenen Stil zu finden. Aber es gibt natürlich<br />

Fotografen, deren Fotos ich mir gerne anschaue: Jock<br />

Sturges, Henri Cartier-Bresson, Robert Cappa, Sebastião<br />

Salgado, Sally Mann, Richard Avedon, Anton Corbijn,<br />

Albert Watson <strong>und</strong> einige mehr.<br />

Was macht Deine persönliche Handschrift<br />

aus?<br />

Ich bin ein Fre<strong>und</strong> von unaufgeregten <strong>und</strong> natürlichen<br />

Motiven. Ich mag es reduziert <strong>und</strong> fotografiere<br />

den <strong>Menschen</strong>, wie er ist. In der Regel verändere ich ihn<br />

nicht für ein Foto. Ich mag das Authentische <strong>und</strong> Hintersinnige,<br />

die Persönlichkeit hinter der Fassade.<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

55


Service | auS der fc<br />

<strong>fotocommunity</strong> präsentiert<br />

Editors‘-<br />

Choice-<br />

Galerie<br />

Link zur Editora‘ Choice:<br />

<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />

editors-choice<br />

Aus Liebe zur Fotografie: Unter dem Titel „Editors‘<br />

Choice“ präsentiert das Team von <strong>fotocommunity</strong>.<br />

de Fotografien, die es für erstklassig <strong>und</strong> herausragend<br />

hält. Fotografien, die sich nicht in der klassischen <strong>fotocommunity</strong>-Galerie<br />

wiederfinden, die nach Meinung<br />

der Redaktion aber Beachtung in Form einer prominenten<br />

Ausstellungsplattform verdient haben.<br />

Die in der Editors‘ Choice gezeigten Fotos sind allesamt<br />

redaktionell ausgewählt. Editors‘ Choice steht somit im<br />

diametralen Gegensatz zur Mitgliedergalerie, in der Fotos<br />

gezeigt werden, die von den Nutzern der <strong>fotocommunity</strong><br />

demokratisch gewählt worden sind. In Analogie<br />

zum Galerie-Stern werden die Aufnahmen der Editors‘<br />

Choice mit einer Krone ausgezeichnet <strong>und</strong> halten Einzug<br />

in die Editors‘-Choice-Galerie. Die wählenden Editoren<br />

bleiben dabei anonym, auch Details zum Auswahlverfahren<br />

werden nicht veröffentlicht – wohl aber<br />

die Begründung für die Auswahl eines jeden Fotos, die<br />

sich in den Bildanmerkungen befindet.<br />

Das Augenmerk wird bei der Auswahl nicht auf den<br />

Künstler oder sein Portfolio gelegt, sondern einzig auf<br />

das Foto selbst: „Wir sehen in einer Woche Tausende Fotos.<br />

Da sind viele gute dabei, einige hervorragende.<br />

Wenn wir jedoch über die Editors‘-Choice-Auszeichnung<br />

nachdenken, muss uns ein Foto in seinen Bann<br />

ziehen“, so Daniel Schaffeld, Geschäftsführer der <strong>fotocommunity</strong>.<br />

„Den Einzug in die Editors‘-Choice-Galerie<br />

erhält es dann, wenn es uns nicht mehr loslässt.“<br />

Die Selektion soll nach <strong>und</strong> nach um handverlesene<br />

Aufnahmen aus der Community erweitert werden <strong>und</strong><br />

exklusiv bleiben.<br />

Die Editors‘ Choice findet sich im Menüpunkt „Fotos“<br />

neben den Galerien „Populäre Fotos“ <strong>und</strong> „Startseitenfotos“.<br />

56


Aus der Editors‘ Choice: Der Obstteller von Claudia Otto (Claudy B.).<br />

57


Service | auS der fc<br />

Besser fotografieren:<br />

<strong>fotocommunity</strong>.de präsentiert<br />

exklusive Workshop-Reihe<br />

Profi-Tipps erhalten <strong>und</strong> gekonnt umsetzen, das kreative<br />

Potenzial ausschöpfen, den eigenen fotografischen<br />

Horizont erweitern: Jedes Premium-Mitglied der<br />

<strong>fotocommunity</strong> (ab einer Basic-Mitgliedschaft) hat die<br />

Chance, vom Know-how der namhaftesten <strong>fotocommunity</strong>-Fotografen<br />

zu profitieren <strong>und</strong> sich einen der<br />

begehrten Plätze der neuen <strong>fotocommunity</strong>-Workshop-<br />

Reihe zu sichern.<br />

Zu den zwölf hochkarätigen Referenten der neuen Premium-Workshops<br />

zählen fotografische Größen wie David<br />

Mecey (GQ, Playboy, Men-Style), der weltbekannte Musikfotograf<br />

Guido Karp sowie Werbefotograf Ralph Man.<br />

Detaillierte Informationen zu allen Workshops,<br />

Preisen <strong>und</strong> Buchung unter<br />

<strong>fotocommunity</strong>.de/workshops<br />

Workshop-Programm ab März 2014<br />

März<br />

Fotorecht<br />

Rechtsanwalt Dr. Amin Negm-Awad<br />

Köln 8. März<br />

Experimentelle Beautyfotografie<br />

mit Latex, Farben <strong>und</strong> Wasser<br />

Alexander Heinrichs<br />

Aschaffenburg 22. März<br />

April<br />

Fotoshooting mit Reptilien<br />

Harald Kröher<br />

Landau 5. April<br />

Modelfotografie – Posing,<br />

Requisite, Bearbeitung<br />

Jamari Lior<br />

Köln 27. April<br />

Juni<br />

Frauenwochenendworkshop in<br />

Hamburg<br />

Frank Fischer<br />

Hamburg 13. bis 15. Juni<br />

Aktfotografiewochenende im<br />

Elsass<br />

Harald Kröher<br />

Pirmasens 20. bis 22. Juni<br />

Juli<br />

Kreative <strong>Menschen</strong>fotografie<br />

Jamari Lior<br />

Troisdorf 6. Juli<br />

Outdoor Fashion im<br />

Industriegelände<br />

Ralph Man<br />

Duisburg 19. Juli<br />

Golden Days of Fashion<br />

and Fine Art<br />

David Mecey<br />

Wien 21. bis 23. Juli<br />

August<br />

Freistellen: Die besten<br />

Strategien, Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />

Uli Staiger<br />

Berlin 30. August<br />

September<br />

People - Guido Karp<br />

Siershahn 27. September<br />

Fotografieworkshop<br />

auf Mallorca<br />

Frank Fischer<br />

Mallorca 28. September bis<br />

5. Oktober<br />

Oktober<br />

CameraControll <strong>und</strong> Realisierung<br />

Peter Frank<br />

Düsseldorf 4. Oktober<br />

November<br />

Masterpiece – Monumentales<br />

Digitalcomposing, Uli Staiger<br />

Berlin 15. November<br />

Dezember<br />

Licht-Körper: Harald Kröher &<br />

Sascha Hüttenhain<br />

Pirmasens 12. bis 13. Dezember<br />

58


Jeden MONat NEU AM KIOSK<br />

ODER ONLINE BESTELLEN UNTER<br />

www.colorfoto.de/<br />

bestellung<br />

WENN GUTE<br />

BILDER IHR<br />

MOTIV SIND


Service | AuSStellung<br />

© JIMMY NELSON, SARBORE<br />

SERENGETI, TANZANIA, 2010.<br />

Zeitreise<br />

Berlin<br />

Termin:<br />

8.3.–21.6.14<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Samstag:<br />

11−18 Uhr (Camera<br />

Work)<br />

Dienstag bis Samstag:<br />

11−19 Uhr (CWC<br />

Gallery)<br />

Eintritt frei<br />

Jimmy Nelson,<br />

8. März bis 21. Juni 2014<br />

© JIMMY NELSON, ROCK OF RAH<br />

RAH LAVA ISLAND, TORBA PROVINCE, VANUATU ISLANDS, 2011.<br />

Sie leben gänzlich ohne technischen Fortschritt <strong>und</strong> ohne<br />

Komfort der modernen Welt. Stattdessen prägt der<br />

Glaube an Götter, tiefe Naturverb<strong>und</strong>enheit, Riten <strong>und</strong><br />

Traditionen die Kulturen indiger Stammesvölker. Vertreter<br />

der letzten <strong>und</strong> bedrohten Urvölker unserer Erde sind<br />

die Protagonisten der Fotografien des britischen Künstlers<br />

Jimmy Nelson.<br />

In mehr als 80, teils großformatigen Werken gibt die aktuelle<br />

Parallelausstellung der Camera Work <strong>und</strong> CWC<br />

Gallery in Berlin derzeit einen Einblick in seine monumentale<br />

Fotoserie „Before They Pass Away“.<br />

Nelson ist r<strong>und</strong> um die Erde gereist, um den letzten Vertretern<br />

indiger Kulturen ein fotografisch ästhetisches<br />

Denkmal <strong>und</strong> gleichzeitig der Öffentlichkeit ein Mahnmal<br />

von deren gefährdeter Existenz zu setzen. Dabei ging<br />

der Fotograf weit darüber hinaus, lediglich einen visuellen<br />

Beleg über ihre Existenz zu liefern. Bepackt mit seiner<br />

60


analogen 50 Jahren alten Plattenkamera machte er sich<br />

auf den Weg, um auf 13 Reisen in mehr als 40 Ländern<br />

die Einzigartigkeit <strong>und</strong> Vielfalt dieser abgeschiedenen<br />

Völker fotografisch einzufangen, deren Bräuche zu dokumentieren,<br />

an Ritualen teilzunehmen <strong>und</strong> Traditionen<br />

mitzuerleben.<br />

Seine Reisen führten Nelson unter anderem nach Äthiopien,<br />

Tansania, Kenia, China <strong>und</strong> Nepal sowie auch nach<br />

Sibirien <strong>und</strong> durch die Mongolei. Dabei folgte Nelson<br />

keinem wissenschaftlichen Ansatz, sondern dem Wunsch,<br />

Anmut, Schönheit <strong>und</strong> Kreativität seiner Motive zu dokumentieren:<br />

über die prunkvollen Pelzgewänder der<br />

Kasachen aus der Mongolei, den farbenprächtigen Tüchern<br />

der Massai in Tansania oder kunstvoll bemalter,<br />

aber auch ungeniert bloß gezeigter nackter Haut der Kara<br />

in Äthiopien wird der Betrachter mit dem genuin Anderen<br />

konfrontiert.<br />

Jimmy Nelson, 1967 in Kent geboren, ist seit 1987 Fotograf.<br />

Ein Jahr lang erk<strong>und</strong>ete er zu Fuß Tibet <strong>und</strong> hielt<br />

seine Eindrücke fotografisch fest. Einer Vielzahl an aktuellen<br />

kulturellen Themen, mit deren fotografischer Dokumentation<br />

er betraut war, schloss sich 1994 das 30-monatige<br />

Projekt „Literary Portraits of China“ an. Neben<br />

seiner erfolgreichen Tätigkeit als professioneller Werbefotograf,<br />

begann Nelson sein monumentales Projekt<br />

„Before They Pass Away,“, das 2013 als gleichnamiges<br />

Fotobuch (teNeues) erschien <strong>und</strong> mit dem Goldenen<br />

Deutschen Fotobuchpreis 2014 ausgezeichnet wurde.<br />

(Jimmy Nelson: Before They Pass Away, ISBN: 978-3-<br />

8327-9759-1, Preis: 128 Euro.)<br />

.<br />

Sabine Schneider<br />

© JIMMY NELSON, RAUWHIRI WINITANA PAKI<br />

TAUPO VILLAGE, NORTH ISLAND, NEW ZEALAND, 2011.<br />

Termine<br />

Jens S<strong>und</strong>heim. „Von Ameisen <strong>und</strong> Sternenkörpern“,<br />

2012. C-Print, 100 x 100 cm © Jens S<strong>und</strong>heim.<br />

Hamburg<br />

Termin: 7.2.–4.5.14<br />

Museum für Kunst <strong>und</strong> Gewerbe,<br />

20099, Steintorplatz,<br />

www.mkg-hamburg.de,<br />

Thema: Die Zukunft fotografieren<br />

Berlin<br />

Termin: 18.1.–27.4.14<br />

Alfred Erhard Stiftung, 10117 Berlin,<br />

Auguststr. 75,<br />

www.alfred-erhardt-stiftung.de,<br />

Thema: Das Watt, Alfred Erhardt<br />

Bonn<br />

Termin: 24.9.13–23.3.14<br />

LVR-Landesmuseum,<br />

53115, Colmanstr. 14–16,<br />

www.rlmb.lvr.de,<br />

Thema: 1914 – Welt in Farbe,<br />

Farbfotografie vor dem Krieg<br />

Düsseldorf<br />

Termin: 31.1.–28.3.14<br />

Beck & Eggeling, 40213, Bilkerstr. 5,<br />

www.beck-eggeling.de,<br />

Thema: Real Landscapes, Thomas Wrede<br />

Hamburg<br />

Termin: 7.2.–23.3.14<br />

Deichtorhallen, Haus der Photographie,<br />

20095, Deichtorstraße 1–2,<br />

www.deichtorhallen.de,<br />

Thema: Das zweite Gesicht,<br />

Hommage à Leonore Mau<br />

Termin: 21.2.–15.6.14<br />

Hamburger Kunsthalle, 20095,<br />

Glockengießerwall,<br />

www.hamburger-kunsthalle.de,<br />

Thema: Feuerbachs Musen –<br />

Lagerfelds Models<br />

Termin: 28.2.–28.6.14<br />

Museum für Kunst <strong>und</strong> Gewerbe,<br />

20099, Steintorplatz<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

Thema: Neue Frauen. Die Sammlung<br />

Fotografie im Kontext.<br />

münchen<br />

Termin: 29.11.13–21.4.14<br />

Münchner Stadtmuseum, 80331,<br />

Jakobsplatz 1,<br />

www.muenchner-stadtmuseum.de,<br />

Thema: Eine Retrospektive,<br />

Photographien 1930–1970,<br />

Hermann Landshoff<br />

Termin: 25.1.–15.6.14<br />

Haus der Kunst,<br />

80538, Prinzregentenstr. 1,<br />

www.hausderkunst.de<br />

Thema: Bilder in der Zeit,<br />

Sammlung Goetz<br />

Termin: 16.1.–23.3.14<br />

Villa Stuck, 81675,<br />

Prinzregentenstr. 60,<br />

www.villastuck.de<br />

Thema: Richochet #8, Jan Paul Everst<br />

Termin: 7.3.–17.4.2014<br />

Galerie eigenArt,81369,<br />

Volkhochschule,<br />

Albert Roßhaupter-Str. 8,<br />

Thema: München. Von unten nach<br />

oben. Herbert Becke<br />

Ulm<br />

Termin: 15.12.13–30.3.14<br />

Stadthaus, 89073, Münsterplatz 50,<br />

www.stadthaus.ulm.de,<br />

Thema: Urbanes Leuchten, Aufnahmen<br />

der NASA <strong>und</strong> von Christian<br />

Höhn <strong>und</strong> Wolfgang Reichmann<br />

Wolfsburg<br />

Termin: 18.1.13–16.6.14<br />

Kunstmuseum, 38440, Hollerplatz 1,<br />

www.kunstmuseum-wolfsburg.de,<br />

Thema: Im Fluss der Zeit,<br />

Fotografien aus Asien 1980–2011,<br />

Steve McCurry,<br />

Roselyne Titaud, O.T., Berlin-Schöneberg, 2012<br />

Braunschweig<br />

Termin: 24.1.–23.3.14<br />

Museum für Photographie,<br />

38102, Helmstedter Str. 1,<br />

www.photomuseum.de,<br />

Thema: Roselyne Titaud – Visites<br />

61


Service | Bücher<br />

© Barbara Klemm/Nimbus Verlag<br />

Barbara Klemm<br />

Typische Momente<br />

Ein Geschichtsbuch der anderen Art präsentiert der Nimbus-Verlag mit der<br />

Retrospektive der großen Fotografin Barbara Klemm.<br />

Barbara<br />

Klemm<br />

Fotografien 1968–2013<br />

Katalog zur Ausstellung, erschienen<br />

bei Nimbus, Kunst<br />

<strong>und</strong> Bücher, 320 Seiten, 250<br />

Abbildungen in Duoton, Texte<br />

von Hans-Michael Koetzle <strong>und</strong><br />

Durs Grünbein, Leinen mit<br />

Schutzumschlag, 48 Euro,<br />

ISBN 978-3-907142-93-6<br />

www.nimbusbooks.ch<br />

Wie kaum eine andere deutsche Fotografin steht Barbara<br />

Klemm als Maßstab für Fotojournalismus der besten Art.<br />

Mehr als 40 Jahre war sie als Fotografin der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung“ Augen- <strong>und</strong> Kamerazeugin von teils<br />

weltgeschichtlichen Ereignissen. Das Bild von Willy Brandt<br />

1973 im Gespräch mit Leonid Breschnew, umringt von Beratern,<br />

Dolmetschern <strong>und</strong> Journalisten, gehört zu ihren Klassikern.<br />

Weitere eindrucksvolle Zeitdokumente sind die Fotos<br />

von der Nelkenrevolution 1974 in Portugal, Papst Johannes<br />

Paul II. bei seiner ersten Reise in seine Heimat Polen, Michail<br />

Gorbatschow 1989 bei der Parade zum 40. Jahrestag der DDR<br />

in Ost-Berlin <strong>und</strong> vom Fall der Mauer. Auf Reisen sammelte<br />

Klemm ihre fotografischen Eindrü cke von Land <strong>und</strong> Leuten<br />

in Osteuropa <strong>und</strong> Russland, im Südafrika der Apartheid, in<br />

Chile unter Pinochet, in Cuba ebenso wie in Indien <strong>und</strong> China<br />

sowie vielen anderen Ländern. Abseits vom aktuellen Geschehen<br />

entstanden sind viele Porträts weltberühmter<br />

Künstler, Musiker <strong>und</strong> Schriftsteller, aber auch von „kleinen<br />

Leuten“. Dass Klemm ihre Fotos konsequent in Schwarzweiß<br />

gehalten hat, schlicht betitelt mit Ort oder Name <strong>und</strong><br />

Datum, unterstreicht deren zeitlosen Wert. Faksimiles von<br />

FAZ-Seiten im Buch zeigen einzelne Fotos in ihrem seinerzeitigen<br />

Veröffentlichungszusammenhang. Der Schwarzweiß-Fotoband<br />

„Barbara Klemm – Fotografien 1968–2013“<br />

ergänzt um einen kenntnisreichen Text von Hans-Michael<br />

Koetzle <strong>und</strong> wortreiche „Gedanken“ von Durs Grünbein erscheint<br />

vorab zur großen Klemm-Retrospektive vom 16. November<br />

2013 bis 9. März 2014 im Martin-Gropius-Bau, Berlin,<br />

<strong>und</strong> bietet einen faszinierenden Querschnitt durch<br />

Barbara Klemms Werk..<br />

Horst Gottfried<br />

62


Eugenio Recuenco<br />

Märchenwelten<br />

Anlässlich eine Ausstellung in der Berliner<br />

CWC Gallery veröffentlicht teNeues-Verlag<br />

eine Retrospektive des spanischen Werbe<strong>und</strong><br />

Mode-Fotografen Eugenio Recuenco.<br />

Der spanische Fotograf Eugenio Recuenco hat sich vor allem<br />

als Werbe- <strong>und</strong> Modefotograf einen Namen gemacht. Eine<br />

Ausstellung mit dem Blick auf seine bisherige Arbeit, die bis<br />

zum 16. November 2013 in der Berliner CWC Gallery zu sehen<br />

war, lieferte auch den Anlass für diesen Fotoband. Mit<br />

über 300 Seiten <strong>und</strong> über 200 Bildern fällt er üppig aus. Zurückhaltung<br />

ist sicher nicht der Stil von Eugenio Recuenco.<br />

Seine Bilder sind voller Kraft <strong>und</strong> Emotionen. Technisch makellos,<br />

sind die Bilder bis in kleinste Detail aufwendig inszeniert.<br />

Der Spanier lässt sich gleichermaßen von Malerei oder<br />

Film inspirieren, nimmt Ideen <strong>und</strong> Inspirationen aus unterschiedlichsten<br />

Epochen <strong>und</strong> Kulturen auf <strong>und</strong> erschafft so<br />

neue beeindruckende visuelle Welten.<br />

whe<br />

Revue<br />

Eugenio<br />

Recuenco<br />

304 Seiten, 3 Altarfalze,<br />

Hardcover mit<br />

Schutzumschlag,<br />

198 Farb- <strong>und</strong> 31<br />

Schwarzweißfotografien,
Texte
in
<br />

Englisch, Deutsch,<br />

Französisch, <strong>und</strong><br />

Spanisch, Format:<br />

27
x
36
cm,
98
Euro,
<br />

ISBN 978-3-8327-9728-7<br />

www.teneues.com<br />

© REVUE by<br />

Eugenio Recuenco,<br />

CHILDREN‘S
STORIES,
<br />

Vogue Novias, Spain,<br />

2005, published<br />

by teNeues,<br />

www.teneues.com.<br />

Photo © 2013<br />

Eugenio Recuenco.<br />

All rights reserved.<br />

Glanzwerke<br />

Guido Argentini<br />

Auf der Suche nach neuen Perspektiven<br />

kam der italienische Fotograf Guido Argentini<br />

darauf, seine Models mit Sillberfarbe<br />

zu schminken – das Resultat zeigt er in<br />

seinem neuen Buch „Argentum“.<br />

© Argentum by<br />

Guido Argentini,<br />

published by te-<br />

Neues in August<br />

2013, 69,90 €,<br />

www.teneues.<br />

com. Photo ©<br />

2013 Guido Argentini.<br />

All rights<br />

reserved.<br />

Um eine neue Sicht auf den menschlichen Körper zu<br />

schaffen, probierte der Italiener Guido Argentini Silberfarbe,<br />

mit denen er seine Models am ganzen Körper schminken<br />

ließ. Von den ersten Versuchen war er so angetan, dass<br />

daraus eine Fotoserie <strong>und</strong> der neue Fotoband entstanden<br />

sind. Darin präsentiert der Fotograf auf r<strong>und</strong> 200 Seiten<br />

Schwarzweiß-Aufnahmen. Auch das Cover verbreitet eine<br />

stählerne Anmutung. Der Fotograf lässt seine Models dynamisch<br />

auftreten <strong>und</strong> setzt durch Verwendung geometrischer<br />

Konstruktionen Kontraste zu den tänzerischen<br />

Posen. Der strenge Aufbau mit einfachem Hintergr<strong>und</strong><br />

verleiht den Bilden einen nüchternen Touch. Durch die<br />

Silberfarbe mutieren die Körper zu Statuen: die erotische<br />

Wirkung der Aktaufnahmen tritt zurück. Stattdessen wirken<br />

die Models wie zeitlose, aber leblose Objekte. whe<br />

Argentum<br />

Guido Argentini<br />

teNeues-Verlag, Size:<br />

30
x
30
cm
11
3/4
x
11
3/4
<br />

in., 92 pp., Hardcover,<br />

107 duotone photographs,<br />

Text
in
English,
69,90
€,<br />

ISBN
978-3-8327-9672-3
<br />

www.teneues.com<br />

63


Service | Bücher<br />

Demonstration von Arbeitslosen, Trealaw, South Wales, 1935<br />

© Wolfgang Suschitzky / National Gallerie of Scotland, Edinburgh<br />

Familie, Stepney, London, um 1932<br />

© Wolfgang Suschitzky / National Gallerie of Scotland, Edinburgh<br />

Edith Tudor Hart<br />

Sozialer Realismus<br />

„Edith Tudor Hart – Im Schatten der Diktaturen“ zeigt eine Retrospektive des Schaffens<br />

einer der bedeutendsten Dokumentarfotografinnen der 1930er-Jahre.<br />

Demonstration von Arbeitslosen in<br />

Wien, 1932 © Wolfgang Suschitzky /<br />

National Gallerie of Scotland,<br />

Edinburgh<br />

Edith Tudor<br />

Hart<br />

Im Schatten der<br />

Diktaturen<br />

Verlag Hatje-Cantz, Hrsg.<br />

National Galleries of Scotland,<br />

Edinburgh, Wien Museum,<br />

Wien, Texte von Duncan<br />

Forbes, Anton Holzer, Roberta<br />

McGrath, Gestaltung von<br />

Marc Naroska, deutscher<br />

Text, 2013, 127 S., 152 Abb.<br />

in Duplex, 24,90 x 28,70 cm,<br />

geb., 35 Euro<br />

ISBN 978-3-7757-3566-7<br />

www.hatjecantz.de<br />

In Wien in einem sozialdemokratischen Elternhaus geboren,<br />

studierte Edith Tudor-Hart (1908–1973) am Bauhaus<br />

<strong>und</strong> wandte sich dann der Fotografie <strong>und</strong> Politik zu. Sie<br />

ging ihren Weg als Fotojournalistin <strong>und</strong> Porträtfotografin,<br />

fand ihre politische Heimat in kommunistischen Kreisen<br />

<strong>und</strong> emigrierte mit ihrem Mann nach einer Verhaftung<br />

1934 von Wien nach Großbritannien. Dort entstand von<br />

1936 bis 1951 ein Großteil der vorliegenden Fotos. Nebenbei<br />

fand Tudor Hart noch Zeit für kleinere Agententätigkeiten<br />

im Umfeld der „Cambridge Five“ mit dem<br />

sowjetischen Meisterspion Kim Philby. Nach dessen Enttarnung<br />

Anfang der 50er-Jahre verlangten die britischen<br />

Behörden von Tudor-Hart das Ende ihrer fotografischen<br />

Aktivitäten. Daraufhin fand sie im Antiquitätenhandel einen<br />

Weg, ihre finanzielle Existenz zu sichern. Fotos veröffentlichte<br />

sie seitdem nicht mehr. Der Katalog zu den in<br />

Wien <strong>und</strong> Berlin gezeigten Ausstellungen fasst ihre in<br />

Wien, London, Wales <strong>und</strong> Schottland entstandenen, ungeschminkten,<br />

dokumentarischen Fotografien zu sozialen<br />

Themen zusammen. Tudor-Hart steht dabei in der Tradition<br />

eines engagierten Realismus der Arbeiterfotografie der<br />

1920–30er-Jahre in einer Reihe mit sozial motivierten Fotografen<br />

wie Paul Strand oder Tina Modotti. Tudor-Harts<br />

Schwarz weiß-Fotos zeigen durchweg eine ausgeprägte<br />

Nähe zu den <strong>Menschen</strong>. Ihr wenig distanziertes Herangehen<br />

an die Protagonisten ihrer Bilder trägt maßgeblich zur<br />

Wirkung der Fotos bei. Förderlich dabei war sicher auch,<br />

dass Tudor Hart mit einer zweiäugigen Rolleiflex-TLR fotografierte,<br />

deren Lichtschacht es ihr erlaubte, mit ihren<br />

Modellen bei der Arbeit ungehindert über die Kamera<br />

hinweg zu kommunizieren, statt sich durch die Kamera<br />

am Auge zu distanzieren. Ein ausführlicher Textteil im Katalog<br />

erläutert Zusammenhänge in Tudors-Harts Leben<br />

<strong>und</strong> die Entstehungsgeschichte ihres fotografischen<br />

Werks <strong>und</strong> ergänzt den nicht nur für Fre<strong>und</strong>e der sozialkritischen<br />

<strong>und</strong> Reportage-Fotografie empfehlenswerten<br />

Katalog.<br />

Horst Gottfried<br />

64


Made in Germany<br />

Leonard Freed<br />

Der Fotograf Leonard Freed kam 1961 erstmals nach Deutschland <strong>und</strong> fotografierte<br />

mit dem Blick eines Amerikaners die <strong>Menschen</strong> im Alltag.<br />

Lübeck,1965 a. d. Serie zum Buch: Made in Germany © Leonard Freed /<br />

Magnum Photos / Agentur Focus / Brigitte Freed Leonard Freed<br />

Freeds Fotos zeichnen ein Bild der jungen B<strong>und</strong>esrepublik<br />

als ein Land des Wiederaufbaus, des industriellen Fortschritts<br />

<strong>und</strong> des Wirtschaftsw<strong>und</strong>ers, das aber immer noch<br />

an den Folgen des Kriegs <strong>und</strong> der NS-Herrschaft leidet. Die<br />

Aufnahmen zeigen die <strong>Menschen</strong> zwischen Kiel <strong>und</strong> Kochelsee<br />

in ihrem alltäglichen Umfeld, bei der Arbeit, auf der<br />

Straße, im Park <strong>und</strong> bei Volksfesten. Viele Aufnahmen entstanden<br />

vor den Industriekulissen des Ruhrgebiets, einige<br />

auch in West-Berlin. Freeds Fotos widerspiegeln ein Land im<br />

Umbruch- <strong>und</strong> Aufbruch, sozial <strong>und</strong> politisch gespalten, <strong>und</strong><br />

im Generationenkonflikt zwischen unbelehrbaren Alten <strong>und</strong><br />

rebellierender Jugend. Die Bilder lassen den berühmten<br />

„Muff von 1000 Jahren“ erahnen, der seinerzeit noch durch<br />

die Republik wehte. Freeds große (West-)Deutschland-Reportage<br />

wurde erstmals 1970 unter dem Titel „Made in Germany“<br />

in New York veröffentlicht. Anlässlich einer Ausstellung<br />

von Freeds Bildern 2013 im Essener Folkwang-Museum<br />

ist bei Steidl unter dem gleichem Titel nun ein Reprint des<br />

Fotobuchs erschienen. Es kommt im Schuber zusammen mit<br />

einem neuen Beiheft mit dem Titel „Re-Made“, das quasi als<br />

Bonus-Material weitere, bislang noch unbekannte Bilder,<br />

viele auch neueren Datums aus West- <strong>und</strong> Ostberlin, enthält,<br />

außerdem zur Abr<strong>und</strong>ung auch Reproduktionen früherer<br />

Veröffentlichungen, die die Bilder im Zusammenhang<br />

ihrer Veröffentlichung in Zeitungen, Zeitschriften <strong>und</strong> Büchern<br />

zeigen.<br />

HoGo<br />

Westerwald © Leonard Freed /<br />

Magnum Photos / Agentur Focus /<br />

Brigitte Freed<br />

Leonard<br />

Freed<br />

Made in Germany<br />

Herausgegeben vom<br />

Museum Folkwang,<br />

Steidl-Verlag, 125 + 64 Seiten,<br />

Schwarzweiß, Hardback /<br />

ge-b<strong>und</strong>en im Schuber,<br />

48 Euro, Deutsch:<br />

ISBN 9783869306223<br />

Englisch: ISBN 9783869306841<br />

www.steidl.de<br />

Michael Papendieck<br />

Studio-Fotografie<br />

Michael<br />

Papendieck<br />

Fotografieren im Studio<br />

Galileo Design 284 S., 2014, geb.,<br />

komplett in Farbe 39,90 Euro,<br />

ISBN 978-3-8362-1984-6<br />

Online-Ausgabe: sofort verfügbar,<br />

34,90 Euro, Paket: Buch plus Online-Ausgabe<br />

sofort lieferbar,<br />

49,90 Euro statt 74,80 Euro<br />

www.galileodesign.de<br />

Mit seinem neuen Buch – Fotografieren im Studio – will Michael Papendieck vor allem<br />

Einsteigern wertvolle Tipps r<strong>und</strong> um Technik <strong>und</strong> Arbeitsweise geben.<br />

Seit 2005 arbeitet Michael Papendieck als Fotograf mit<br />

den Schwerpunkten Por trät-, Beauty- <strong>und</strong> Aktaufnahmen.<br />

In seinem Buch, erschienen im Galileo-Verlag, trägt<br />

er seine bisherigen Erfahrungen aus dem Studio-Alltag<br />

zusammen <strong>und</strong> will damit anderen Fotografen den Einstieg<br />

in eine nicht ganz einfache Thematik erleichtern.<br />

Das 280 Seiten starke Buch ist in mehrere thematische<br />

Kapitel unterteilt. Den Anfang macht die Hardware: Hier<br />

bekommt der Leser wertvolle Tipps r<strong>und</strong> um Ausrüstung<br />

<strong>und</strong> Einrichtung eines Studios. Weiter geht es mit Softskills.<br />

Auch der Umgang mit Models oder die Planung<br />

eines Shootings wollen gelernt sein. Dem Licht – nicht<br />

nur im Studio ein zentrales Fotothema – widmet sich der<br />

größte Teil des Buchs. Anhand vieler praktischer Beispiele<br />

erklärt Michael Papendieck sowohl die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

die technische Seite als auch anwendungsspezifische Fragen<br />

r<strong>und</strong> um die Lichtsetzung. Lampen, Blitze, Former<br />

<strong>und</strong> vieles mehr findet hier Erwähnung. Insgesamt ein<br />

gelungenes Buch – mit zahlreichen Informationen <strong>und</strong><br />

anschaulichen Bildern.<br />

whe<br />

65


Service | Bücher<br />

Alter Meister Jeff Wall<br />

Arbeiten des Fotokünstlers Jeff Wall sind noch bis 9. März 2014 in der Münch ner Pinakothek<br />

der Moderne zu sehen. Das Katalogbuch zur Ausstellung ist bei Schirmer/Mosel erschienen.<br />

An Eviction, 1988/2004, Sammlung<br />

Moderne Kunst in der Pinakothek der<br />

Moderne, München<br />

Jeff Wall<br />

In München<br />

Schirmer-Mosel-Verlag, Hg. von<br />

Inka Graeve Ingelmann für die Bayerischen<br />

Staatsgemäldesammlungen,<br />

Pinakothek der Moderne,<br />

München, mit Texten von Ulrich<br />

Bischoff, Christa Döttinger, Simone<br />

Förster, Ingvild Goetz, Inka<br />

Graeve Ingelmann, Lothar Schirmer,<br />

Rüdiger Schöttle <strong>und</strong> Gabriele<br />

Schor, 120 S., 20 Tafeln <strong>und</strong><br />

32 Abb. in Farbe, 39,80 Euro,<br />

ISBN 978-3-8296-0657-8<br />

www.schirmer-mosel.de<br />

Der kanadische Fotokünstler Jeff Wall wurde vor allem durch<br />

seine im Original oft mehrere Quadratmeter großen, farbigen<br />

Diapositive bekannt. Zusammen mit einer großformatigen<br />

Schwarzweißfotografie aus Münchner Privatbesitz sind nun<br />

19 Leuchtbilder in einer eindrucksvollen Einzelausstellung in<br />

der Pinakothek der Moderne zu sehen. Wall selbst hat die<br />

Ausstellung im Museum eingerichtet <strong>und</strong> sein Frühwerk auf<br />

besondere Weise illuminiert. Die Bilder greifen Traditionen<br />

der Malerei, der Dokumentarfotografie <strong>und</strong> des Kinobilds auf.<br />

Wall fügt daraus in einer Mischung aus Realität <strong>und</strong> Inszenierung<br />

Einzelwerke von besonderer Bildwirkung zusammen.<br />

Im Fokus des begleitend zur Münchner Ausstellung bei<br />

Schirmer/Mosel erschienenen Katalogbuchs stehen die<br />

Werke der Ausstellung, ergänzt um weitere Beispiele aus<br />

Walls Werk. Texte von Sammlern <strong>und</strong> Museumsmitarbeitern<br />

erleichtern den Einstieg. Jeff Walls Bilder erweisen sich für den<br />

Betrachter als gute Schule für das Detail. Dazu wird beispielsweise<br />

das bekannte Schlüsselbild „Eviction“ von 2004, das<br />

auch Titelfoto des Buchs ist, etwa mit einer Version von 1988<br />

verglichen. Hierbei kann das Buch aber leider nicht mit den<br />

leuchtenden Originalen der Ausstellung konkurrieren. Das<br />

steht einer Empfehlung des Katalogs als spannendem Bilder<strong>und</strong><br />

Lesebuch gleichermaßen aber nicht entgegen. HoGo<br />

A Villager from Aricaköyü arriving in Mahmutbey-<br />

Istanbul, 1997, Sammlung Moderne Kunst in<br />

der Pinakothek der Moderne, München<br />

Fotos: © Jeff Wall / courtesy Schirmer/Mosel<br />

München<br />

The Beauty of Serious Work Andreas Meichsner<br />

Andreas Meichsner zeigt in seinem neuen Buch „The Beauty of Serious Work“ Einblicke<br />

in die ernste, aber mitunter auch skurrile Arbeit des TÜV Rheinland.<br />

EN 71-2 © Andreas Meichsner<br />

Dass der TÜV im Dienste der Sicherheit unterschiedliche Produkte auf Herz<br />

<strong>und</strong> Nieren prüft, wissen wir alle <strong>und</strong> glauben zugleich, dass diese Arbeit<br />

bitterernst ist. Im neuen Buch von Andreas Meichsner wird dieser Glaube<br />

schon auf den ersten Blick ernsthaft ins Wanken gebracht. Denn wir sehen<br />

erwachsene <strong>Menschen</strong> Unfug treiben: Hier wird auf einem Sofa herumgesprungen,<br />

dort eine Toastscheibe mit einem Kuli kariert. Doch trotz aller Komik<br />

geht es hier um eine ernste Sache – der Fotograf zeigt uns nämlich die<br />

Mitarbeiter des TÜV Rheinland bei ihre täglichen Arbeit. Mag auch der eine<br />

oder andere Test zunächst skurril anmuten – alles hier ist durchdacht <strong>und</strong><br />

zielgerichtet. Die Räume sind kahl <strong>und</strong> funktional ein gerichtet, die Blicke<br />

ernst <strong>und</strong> konz en triert. Nichts darf stören oder ab lenken. Gekonnt fängt Andreas<br />

Meichsner diese beiden ambivalente Stimmungen in seinen Bildern<br />

ein – ohne wertend zu werden. Jede Aufnahme ist eine Welt für sich. Distanziert<br />

man sich aber von den einzelnen Aufnahmen <strong>und</strong> sieht das Buch als<br />

Ganzes, so kann man durchaus eine gesellschaftskritische Note mitschwingen<br />

spüren – das Streben nach Sicherheit hat auch seine seltsamen Seiten.<br />

Die Bilder von Andreas Meichsner können in „bildkultur“ in Stuttgart vom<br />

18. 1. bis 1. 3. 2014 besichtigt werden. whe<br />

Andreas<br />

Meichsner<br />

The Beauty of<br />

Serious Work<br />

Kehrer-Verlag, Autoren: Anke<br />

Strauß, Christoph Schaden, Markus<br />

Schaden, Künstler: Andreas<br />

Meichsner, Gestaltet von NODE<br />

Berlin Oslo, Festeinband 30,5 x<br />

29,5 cm, 112 S., 43 Farbabb.,<br />

44 Euro, ISBN 978-3-86828-474-4<br />

www.artbooksheidel berg.com<br />

66


Grillen, Pompe Ingolf, © dpunkt. verlag<br />

Mahlzeit, Deutschland!<br />

Kulinarischer Alltag<br />

In „Mahlzeit, Deutschland!“ dreht sich alles ums Essen. 187 Freelens-Fotografen dokumentieren<br />

seinen Weg vom Erzeuger über die Verarbeitung bis zum Konsumenten.<br />

„Mahlzeit, Deutschland!“ zeigt uns in dokumentarischen<br />

Fotos, meist in Farbe, seltener in Schwarzweiß, die ganze<br />

Bandbreite, warum Batman Würstchen isst, was ein veganes<br />

Schweineohr ist, wie man Bratwurstkönig wird oder was auf<br />

einer Kartoffelstampf-Konferenz beraten wird. Das Buch<br />

gibt Antworten auf Fragen wie „Wie sieht es aus in Deutschlands<br />

Küchen, Esszimmern <strong>und</strong> Kantinen?“, „Wie wird am<br />

Arbeitsplatz ge gessen? Warum auf der Straße?“ oder „Wie<br />

wird unser Essen hergestellt?“ Dazu haben sich 187 Fotografen<br />

an einem Tag im Mai auf Initiative des Fotografen-<br />

Essen an Bord, Wyrwa Christian © dpunkt.verlag<br />

verbands Freelens dem Thema „Essen“ gewidmet <strong>und</strong> sind<br />

dafür durch ganz Deutschland gereist.<br />

Die Fotografen stellen Deutschland <strong>und</strong> seine Bewohner anhand<br />

der Gewohnheiten, Traditionen <strong>und</strong> Neuentwicklungen<br />

aus der Welt des Essens vor. Sie dokumentieren Anbau, Zucht,<br />

Einkauf, Zubereitung oder Ort des Verzehrs. Diese visuelle Bestandsaufnahme<br />

der deutschen Esskultur präsentiert das Essen<br />

als simple Notwendigkeit, ebenso als Genuss, Statement,<br />

Statussymbol oder auch inszeniert als Event. Texte informieren<br />

über die Hintergründe zu den Fotos. Essays namhafter<br />

Autoren, darunter Thilo Bode <strong>und</strong> Cornelia Poletto, berichten<br />

von spezielleren Aspekten der Esskultur in Deutschland.<br />

Ganz nebenbei ist „Mahlzeit, Deutschland!“ ein lehrreicher<br />

Fotoband auch für Amateur- <strong>und</strong> Hobbyfotografen. Er zeigt,<br />

wie sich einem so naheliegenden Thema wie „Essen & Trinken“<br />

unterschiedlichste Aspekte abgewinnen <strong>und</strong> in Fotos<br />

umsetzen lassen. Er bietet schöne Anregungen, wie man<br />

auch im alltäglichen Umfeld sehenswerte, originelle Geschichten<br />

finden kann, die es sich zu fotografieren lohnt.<br />

Eine Leseprobe (www.dpunkt.de/lese proben/3869/Mahlzeit_<br />

Deutschland_Leseprobe.pdf) kann von der Internetseite des<br />

dpunkt-Verlags heruntergeladen werden. Horst Gottfried<br />

Alles Wurst, Hirsch Enver,<br />

© dpunkt.verlag<br />

Mahlzeit,<br />

Deutschland!<br />

Fotografien 1968–2013<br />

dpunkt-Verlag, 187 Fotografen,<br />

Freelens (Hrsg.), 448 S., Farbe,<br />

Festeinband, 39,90 Euro,<br />

ISBN: 978-3-86490-012-9<br />

www.dpunkt.de<br />

67


Praxis | BildBearBeitung<br />

Lightroom 5<br />

In der Praxis<br />

Die Bildverwaltungs-Software Lightroom<br />

wird für Fotografen immer wichtiger.<br />

Wir erklären, wie Sie das komplexe Programm<br />

wirklich professionell bedienen.<br />

Fotos: Heico Neumeyer<br />

Der Preis für das Einzelprogramm ist deutlich gesunken, zudem<br />

ist Lightroom Teil der günstigen „Photo Cloud“ zusammen<br />

mit Photoshop. Die Bildverwaltung wird immer beliebter<br />

<strong>und</strong> mausert sich zum Standardprogramm. Wir nennen die besten<br />

Tricks, wie Sie die komplexe Adobe-Software professionell<br />

bedienen. Wir verwenden hier Lightroom 5, doch vieles funktioniert<br />

auch mit Vorgängerversionen.<br />

1<br />

❯ ❯ Automatisch einblenden<br />

Die Leisten rings ums Hauptbild verschwinden<br />

oder erscheinen je nach Mausbewegung automatisch<br />

– das nervt. Klicken Sie mit rechts auf<br />

das Dreieck, mit dem Sie die Leisten auch von<br />

Hand ein- oder ausblenden <strong>und</strong> wählen Sie<br />

„Manuell“. Damit ändert sich die Programmoberfläche<br />

nicht mehr selbstständig. Wiederholen<br />

Sie diese Änderung für jede Seite des<br />

Hauptfensters. Mit Funktionstasten zeigen oder<br />

verbannen Sie einzelne Leisten wie die obere<br />

Aufgabenleiste (F5), Filmstreifen unten (F6), linke<br />

Leiste (F7) <strong>und</strong> rechte Leiste (F8).<br />

68


2<br />

❯ ❯ Beleuchtung<br />

Drücken Sie ein- oder zweimal das L (für<br />

„Licht aus“): So dunkeln Sie die Lightroom-<br />

Bedienelemente ab. Übrig bleibt nur das Foto<br />

selbst – auch andere Programme auf anderen<br />

Bildschirmen verschwinden. Sie können<br />

die gedimmte Darstellung sogar feinsteuern:<br />

Wählen Sie „Bearbeiten, Voreinstellungen“<br />

mit dem Register „Benutzeroberfläche“ (am<br />

Mac „Lightroom, Voreinstellungen“). Im Bereich<br />

Beleuchtung bietet Lightroom verschiedene<br />

Umgebungsfarben <strong>und</strong> Helligkeiten.<br />

❯ ❯ Zoomen<br />

3<br />

Klicken Sie ins vergrößerte Bild, wechselt Lightroom<br />

zwischen einer Gesamtansicht <strong>und</strong> der<br />

wichtigen 100-Prozent-Zoomstufe. Alternativ zoomen<br />

Sie per Druck auf die Taste Z. In großgezoomten<br />

Darstellungen ändern Sie den Bildausschnitt<br />

per Mausrad oder im Navigatorfenster links oben.<br />

Der Navigator bietet auch weitere Zoomstufen.<br />

Diese Abbildungsmaßstäbe erhalten Sie zusätzlich<br />

über die Kombination Strg+Mausrad (am Mac<br />

Cmd+Mausrad).<br />

❯ ❯ Lupenansicht<br />

Klicken Sie in der Bibliothek ein Foto an, können<br />

Sie es per Leertaste groß darstellen – dabei präsentiert<br />

Lightroom auf Wunsch weitere Informationen<br />

als Textblock: Die Taste I schaltet vom ersten<br />

zum zweiten Informationen-Satz <strong>und</strong> lässt die<br />

Einblendung auch ganz verschwinden.<br />

Welche Angaben macht Lightroom hier genau?<br />

Das bestimmen Sie selbst: Öffnen Sie mit Strg+J<br />

(am Mac wie immer CMD+J) die Bibliotheksansicht-Optionen<br />

mit dem Register „Lupenansicht“<br />

<strong>und</strong> aktivieren Sie zuerst „Informationen anzeigen“.<br />

Nehmen Sie Werte wie Dateiname, Aufnahmedatum<br />

oder Belichtung <strong>und</strong> ISO für zwei verschiedene<br />

Lupeninformationen. Die Vorgabe „Allgemeine<br />

Fotoeinstellungen“ präsentiert besonders viele<br />

Kameradaten in einer einzigen Zeile.<br />

5<br />

4<br />

❯ ❯ Filmstreifen<br />

Richten Sie auch den Filmstreifen<br />

unten im Lightroom-Fenster<br />

ein: Klicken Sie mit rechts auf<br />

eine Miniatur <strong>und</strong> dann auf<br />

„Ansichtsoptionen“. Nun entscheiden<br />

Sie, ob Lightroom im<br />

Filmstreifen Kennfarben, Sternewertung<br />

<strong>und</strong> die Fähnchen-<br />

Symbole für „Markiert“ oder<br />

„Abgelehnt“ zeigt.<br />

69


Praxis | BildBearBeitung<br />

6<br />

❯ ❯ Erkennungstafel<br />

Tauschen Sie den Lightroom-Schriftzug links oben gegen Ihren<br />

eigenen Namen aus. Dazu wählen Sie „Bearbeiten, Einrichtung<br />

der Erkennungstafel“ <strong>und</strong> tippen einen neuen Text<br />

ein. Schriftart, -größe <strong>und</strong> Farbe können Sie im Dialogfeld ändern,<br />

auch für einzelne Textteile. Am einfachsten jedoch kopieren<br />

Sie eine Zeile in einem Textprogramm <strong>und</strong> fügen sie<br />

in Lightroom ein. Vergessen Sie die Option „Erkennungstafel<br />

aktivieren“ nicht. Planen Sie diesen Schriftzug auch bei Diaschauen,<br />

Webgalerien <strong>und</strong> Ausdrucken ein.<br />

7<br />

❯ ❯ Vorgaben testen<br />

❯ ❯ Vergleichsmodus<br />

So spüren Sie schnell das beste Bild einer Serie<br />

auf: Markieren Sie zwei ähnliche Fotos, dann<br />

wechseln Sie mit der Taste C in den Vergleichsmodus.<br />

Nun sehen Sie die Bilder nebeneinander.<br />

Klicken Sie einmal auf das weniger geeignete <strong>und</strong><br />

schalten Sie mit den horizontalen Pfeiltasten zu anderen<br />

Fotos. Beim besten Bild drücken Sie zum<br />

Beispiel die 5 für eine Fünf-Sterne-Wertung oder<br />

das P für die Auswahlflagge.<br />

Lightroom bietet fertige, komplexe Vorgaben zum Beispiel<br />

für Kontrastkorrektur <strong>und</strong> Effektkombinationen, aber auch<br />

für Diaschauen, Druckseiten <strong>und</strong> Webgalerien. Sie müssen<br />

nicht erst die Vorgabe<br />

anklicken, um ihre<br />

Wirkung zu erkennen:<br />

Öffnen Sie einfach im<br />

linken Bedienfeldbereich<br />

oben das <strong>Vorschau</strong>-<br />

oder Navigatorfenster<br />

<strong>und</strong> darunter<br />

den Vorlagenbrowser.<br />

Halten Sie<br />

den Mauszeiger über<br />

eine Vorgabe, erscheint<br />

deren Wirkung<br />

sofort im <strong>Vorschau</strong>-<br />

oder Navigatorfenster.<br />

Das Bild im<br />

Hauptfenster ändert<br />

sich jedoch noch<br />

nicht.<br />

8<br />

9<br />

❯ ❯ Metadaten sichern<br />

Alle Änderungen sichert Lightroom zunächst in der eigenen Datenbank, aber<br />

nicht direkt in den einzelnen Bilddateien. Übertragen Sie die Fotos auf andere<br />

Rechner oder geht die Datenbank kaputt, dann sind alle Ihre Eingaben weg.<br />

Sichern Sie darum alle Änderungen dauerhaft in den Dateien. Dazu wählen<br />

Sie alle Bilder mit Strg+A aus, dann drücken Sie Strg+S. Stichwörter, Copyright<br />

oder Überschriften erscheinen so meist auch auf Fotoseiten <strong>und</strong> bei<br />

Agenturen im Internet. Wahlweise schreibt Lightroom Ihre Änderungen auch<br />

automatisch direkt in die Dateien. Der Vorgang bremst aber das Tempo. Wählen<br />

Sie „Bearbeiten, Katalogeinstellungen“ (am Mac wie immer „Lightroom,<br />

Voreinstellungen“). Im Register Metadaten nutzen Sie die Option „Änderungen<br />

automatisch in XMP speichern“; sie ist zunächst nicht eingeschaltet. Für DNG-,<br />

JPEG- oder TIFF-Dateien gilt nun: Die Lightroom-Werte landen direkt im XMP-<br />

Bereich innerhalb der einzelnen Fotodateien; es entstehen also keine weiteren<br />

Dateien neben den eigentlichen Bildern. Verwenden Sie die Original-RAW-Dateien<br />

Ihrer Kamera (zum Beispiel CR2, NEF or ORF), sichert Lightroom die Änderungen<br />

in einer separaten XMP-Datei neben den Fotodateien.<br />

70


10<br />

❯ ❯ Kameraprofil<br />

Neu aufgenommene JPEG-Dateien erscheinen oft knackig kontrastreich,<br />

ebenso RaW-Dateien am Kameramonitor. In Lightroom wirken<br />

dieselben RaW-Dateien aber mitunter blass. Probieren Sie dann einfach<br />

ein anderes Kameraprofil: Aktivieren Sie das gewünschte Bild<br />

<strong>und</strong> öffnen Sie im Entwickeln-Modul rechts unten das Bedienfeld Kamerakalibrierung.<br />

Als Profil erscheint hier zunächst Adobe Standard;<br />

testen Sie andere Angebote wie Camera Standard oder Camera<br />

Landscape. Diese Profile gibt es für zahlreiche, aber nicht für alle<br />

Kameramodelle <strong>und</strong> generell nur für RaW-Dateien, nicht für JPEGs.<br />

Sie imitieren bestimmte Bildstile wie „Kräftig“ oder „Portrait“, die Sie<br />

bei JPEG-Aufnahmen direkt in der Kamera anwählen.<br />

❯ ❯ Zwei Monitore<br />

Sie nutzen zwei oder mehr Monitore? Dann klicken Sie<br />

unten links im Lightroom-Programmfenster auf das Monitor-Symbol<br />

mit der 2 – nun zeigt Lightroom ihre Fotosammlung<br />

auf dem ursprünglich verwendeten Bildschirm<br />

<strong>und</strong> am Monitor daneben ein vergrößertes Einzelbild.<br />

Zeigen Sie nach Bedarf auch andere Dinge auf dem<br />

zweiten Schirm, zum Beispiel die Vergleichsansicht<br />

(Schritt 7) oder eine Diaschau. Die entsprechende Vorgabe<br />

machen Sie nach einem Rechtsklick auf das Monitorsymbol<br />

mit der 2. Interessant ist auch die Wahl „Lupe –<br />

live“: Der zweite Monitor zeigt in groß das Bild, über dem<br />

Sie auf Monitor 1 den Mauszeiger halten – auch wenn ein<br />

anderes Foto aktiviert ist.<br />

11<br />

❯ ❯ Vergleichsmodus 12<br />

Tipp<br />

Für Großansicht<br />

Sie arbeiten in den Modulen „Karte“ oder „Buch“ <strong>und</strong> sehen<br />

die Fotos nur klein im Filmstreifen. Möchten Sie nun<br />

ein Bild groß sehen, bringen Doppelklick oder Leertaste<br />

nicht die übliche Vergrößerung. Drücken Sie stattdessen<br />

die Taste E. Später klicken Sie oben rechts auf „Karte“<br />

oder „Buch“, um zur vorherigen Darstellung zurückzukehren.<br />

Das funktioniert auch bei den Modulen Diashow, Drucken<br />

<strong>und</strong> Web. Schnell weiter: Sie kennzeichnen Bilder<br />

mit Markiert-Flagge oder Sterne-Wertungen? Wahlweise<br />

wechselt Lightroom sofort nach der Bearbeitung automatisch<br />

zum nächsten Bild. Dazu wählen Sie „Foto, Automatisch<br />

weiterschalten“. Zügig importieren: Besonders leicht<br />

importieren Sie Fotos, indem Sie den passenden Ordner<br />

im Explorer oder Finder öffnen <strong>und</strong> ein Bild über die Rasteransicht<br />

in Lightroom ziehen. Sie können nun sofort alle<br />

oder einzelne Bilder aus diesem Ordner importieren.<br />

Möchten Sie nach der Bildbearbeitung Vorher- <strong>und</strong> Nachher-Fassung<br />

vergleichen? Drücken Sie einfach die Taste Y, so sehen Sie<br />

Original <strong>und</strong> Bearbeitung nebeneinander. Mit den Schaltflächen<br />

direkt unter dem Bildvergleich verfeinern Sie die Darstellung noch –<br />

zeigen Sie zum Beispiel eine Fotohälfte bearbeitet, die andere ursprünglich.<br />

Sofern Sie diese Schaltflächen nicht sehen, werden sie<br />

mit der Taste T sichtbar. Um allein die Vorher-Fassung anzuzeigen,<br />

drücken Sie Umschalt+V. Sie brauchen erneut Umschalt+V, wenn<br />

Sie wieder die geänderte Version sehen möchten.<br />

71


Praxis | Bildgestaltung<br />

vorher<br />

Fotografieren heißt<br />

sehen lernen<br />

Maximilian<br />

Weinzierl<br />

Der Profifotograf <strong>und</strong> Fachjournalist<br />

zeigt in dieser<br />

Serie, wie ein Foto durch<br />

ein paar Überlegungen<br />

schon bei der Aufnahme<br />

oder auch mittels kleiner<br />

Eingriffe bei der nachträglichen<br />

digitalen Bildbear ­<br />

beitung vom Knipsbild<br />

zum eindrucksvolleren<br />

Bildwerk werden kann.<br />

Sonnenuntergang am Meer.<br />

Ein Urlaubsabend am Strand in einem exotischen<br />

Land. Die Sonne färbt den Himmel blutrot, bevor<br />

sie hinterm Horizont verschwindet. Fischerboote<br />

fahren in die Nacht hinaus, es weht ein leichte<br />

Briese, es riecht nach Meer. Die Wellen kräuseln<br />

sich sanft. Solchermaßen romantisch gefangen<br />

genommen ist man in dieser Umgebung nur allzu<br />

schnell bereit, die Kamera zu zücken <strong>und</strong> draufloszufotografieren,<br />

in der Hoffnung, die Stimmung<br />

einfangen zu können.<br />

72<br />

Alle Fotos: Maximilian Weinzierl


Optimierung<br />

4<br />

2<br />

1<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2<br />

3<br />

besser<br />

ie Ernüchterung folgt spätestens zu Hause am Moni-<br />

im Überschwang der Gefühle hat man meist viele<br />

Dtor;<br />

gleichartige Bilder geknipst, dabei aber im Eifer des Gefechts<br />

sogar einfachste Gestaltungsregeln außer Acht gelassen.<br />

Das linke Bild ist sehr unruhig, es scheint nur mit Augenmerk<br />

auf die Sonne geknipst worden zu sein. Ein bisschen<br />

mehr Planung, auch wenn‘s schnell gehen muss, bringt<br />

bessere Ergebnisse. Ein Stativ ist hier von Vorteil – nicht<br />

unbedingt wegen der Verwacklungsgefahr, sondern, weil<br />

man damit das Geschehen im Sucher besser überlegen<br />

kann.<br />

Beim rechten Bild wurden in der gleichen Situation vor<br />

dem Druck auf den Auslöser alle Elemente des Bildes kontrolliert<br />

<strong>und</strong> bewusst gestaltet: Der Horizont wurde etwas<br />

tiefer (außermittig) gesetzt. Damit erhöht sich die Spannung<br />

im Bild, <strong>und</strong> auch das Wolkengebilde am oberen Bildrand<br />

(5) ist nicht abgeschnitten. Das Hauptboot (1) wurde<br />

präg nanter ins Bild genommen. Zudem hat der Fotograf<br />

solange gewartet, bis die beiden vorbeifahrenden Boote (2)<br />

aus der Szenerie verschw<strong>und</strong>en waren. Der rechte Felsen<br />

(3) rückt weiter ins Bild, damit ist er im „Gleichgewicht“<br />

mit dem linken (4). Schon diese paar Gestaltungsüberlegungen<br />

vorab bringen das bessere Foto: das rechte Bild ist<br />

aufgeräumter, ruhiger <strong>und</strong> damit stimmungsvoller.<br />

73


Praxis | Bildgestaltung<br />

vorher<br />

Ohne Farbe wird‘s<br />

ein Hingucker<br />

1<br />

Igel unter Wasser.<br />

Der langstachelige Diadem-Seeigel wurde knapp<br />

unter der Wasseroberfläche in etwa 1 m Tiefe<br />

fotografiert: ohne Blitz, Beleuchtung ausschließlich<br />

durch das vorhandene Tageslicht, bei<br />

wolkenverhangenem Himmel. Das Licht beginnt<br />

selbst in dieser geringen Tiefe schon merkbar<br />

grünlich zu werden. Resultat: ein etwas flaues<br />

Bild mit deutlichem Farbstich. Für Dokumentationszwecke<br />

geeignet – ein Bild zum „an die<br />

Wand hängen“ sieht allerdings anders aus.<br />

74


esser<br />

Optimierung<br />

2<br />

nd trotzdem – das Bild hat was! Durch die eigenartige<br />

UHell/dunkel-Bänderung der Stacheln, die strahlenförmig<br />

zur Kamera zeigen, <strong>und</strong> durch die auffällige kugelartige Ausstülpung<br />

mit den warzenartigen Punkten als visueller Gegensatz<br />

dazu ist es ein interessanter Blickfang. Und die Schärfe sitzt<br />

auch. Wenn Farbe <strong>und</strong> Belichtung nicht passen, das Bild aber<br />

sonst ganz reizvolle grafische Aspekte beinhaltet, bietet es sich<br />

an, auf die Farbe gänzlich zu verzichten <strong>und</strong> das Bild in Schwarzweiß<br />

umzuwandeln. Je nach Bildbearbeitungsprogramm einfach<br />

durch einen Klick auf den anzuwendenden Effekt; oder etwas<br />

dezidierter, <strong>und</strong> um jederzeit die Änderungen auch teilweise<br />

wieder rückgängig machen zu können, in Photoshop über eine<br />

Einstellungsebene (1). In der Einstellungsebene „Schwarzweiß“<br />

(2) werden hier die Regler für die Umwandlung der einzelnen<br />

Farben solange verschoben, bis das Ergebnis den eigenen Vorstellungen<br />

entspricht. Über eine weitere Einstellungsebene<br />

„Gradationskurven“ wurde auch der Bildkontrast mit einer S-<br />

Kurve deutlich gesteigert, um die künstlerische Abstraktion des<br />

Bilds noch weiter voranzutreiben. Zum Schluss ein starker Beschnitt<br />

<strong>und</strong> die Konzentrierung auf das Wesentliche. Manchmal<br />

sind Bilder ohne Farbe besser.<br />

Maximilian Weinzierl<br />

75


Fotopraxis | tierFotograFie<br />

Into<br />

76


Beispiel 1<br />

Nikon D3s, Brennweite<br />

600 mm,<br />

Blende 4, keine<br />

Belichtungskorrektur,<br />

Stativ,<br />

AF-C<br />

the wild<br />

Tierfotografie,<br />

Teil 1<br />

Das Freigehege ist das ideale<br />

Übungsgelände für Tierfotografen.<br />

fc-Tierfotograf Peter Lindel liefert<br />

Tipps zu Ausrüstung, Kamerastandpunkt,<br />

Aufnahmetechnik<br />

<strong>und</strong> Bildanalyse.<br />

Alle Fotos: Peter Lindel<br />

77


Fotopraxis | TierfoTografie<br />

Beispiel 2<br />

Canon EOS-1D<br />

Mk III, Brennweite<br />

500 mm, Blende 8,<br />

+0,3 Belichtungskorrektur,<br />

Stativ<br />

Die Gehegefotografie liefert die perfekten Voraussetzungen,<br />

die Tier fotografie zu erlernen oder zu perfektionieren,<br />

hat der Fotograf doch die annähernd h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Chance, ein Tier vor die Kamera zu bekommen.<br />

Gut geeignet für erste Tierfotografieversuche ist etwa das<br />

Tierfreigelände im Nationalpark des Bayerischen Waldes.<br />

Mit ein wenig Geduld ist es dort nicht sonderlich schwer,<br />

einen Bären, Luchs oder Wolf vor die Linse zu bekommen.<br />

Besonders in schneereichen Wintern nutzen bereits ein Vielzahl<br />

Fotografen die Möglichkeit, die Tiere im Gehege zu<br />

abzulichten. Nur gilt es eben, nicht irgendein Foto zu machen,<br />

sondern ein ansprechendes Tierbild auf den Chip der<br />

Kamera zu bekommen. In einem weiteren Schritt lässt sich<br />

dann problemlos Erlerntes auf die Fotografie von Tieren in<br />

freier Wildbahn anwenden.<br />

Ausrüstungsdetails<br />

Vorab aber noch ein Wort zur Aus rüstung. Für die Tierfotografie<br />

gilt: Es kann gar nicht genug Brennweite sein.<br />

Sollte zum Beispiel für die Architektur­ oder Landschaftsfotografie<br />

eine 300er­Brennweite ausreichen, ist ein Wildtierfotograf<br />

– auch ein angehender – mit einer 500eroder<br />

600er­Brennweite besser bedient. Die dazugehörige<br />

Kamera sollte zudem selbst bei größeren ISO­Zahlen<br />

nicht verrauschen, möglichst viele Bilder pro Sek<strong>und</strong>e<br />

aufnehmen <strong>und</strong> einen guten <strong>und</strong> schnellen Autofokus<br />

besitzen. Der Luchs ist sonst aus dem Bild verschw<strong>und</strong>en,<br />

bevor die Kamera auslöst.<br />

Bildanalyse<br />

Bevor ein Fotograf jedoch ein Tier freigehege besucht,<br />

sollte er sich die Mühe machen, bereits geschossene Bilder<br />

kritisch zu analysieren. Sie eventuell mit denen anderer<br />

Fotografen vergleichen, um sich klar zu machen, warum<br />

die Bilder der anderen Fotografen vielleicht besser<br />

aussehen. Viele Tierfotografen vernachlässigen zu Anfang<br />

ihrer Karriere Kamera standpunkt, Perspektive, Bildaufteilung<br />

<strong>und</strong> Licht ihrer Aufnahmen. Sie sind schon<br />

froh, das Tier scharf abzubilden. Zu besseren Ergebnissen<br />

kann bereits das Wissen über das Verhalten <strong>und</strong> die Aktivität<br />

der Tiere führen. Bei vielen Tieren beantwortet sich<br />

so die Frage nach dem besten Licht von selbst, sind diese<br />

doch am ehesten zum Sonnenaufgang oder am späten<br />

Nachmittag bis zum Sonnenuntergang aktiv. Auch das<br />

Wetter spielt hier eine Rolle, denn auch mittags kann das<br />

Licht hervorragend sein, sofern die Sonne nicht scheint<br />

<strong>und</strong> im Winter vielleicht Wind <strong>und</strong> ordentlich Schnee dazukommen.<br />

Anhand der Bildbeispiele auf diesen Seiten<br />

veranschaulicht fc­Tierfotograf Peter Lindel, wie sehenswerte<br />

Gehegeaufnahmen entstehen.<br />

78


Beispiel 1: Auf Augenhöhe<br />

Wenn das Fotografieren der Tiere nicht auf Augenhöhe<br />

möglich ist, sucht der Fotograf sich am besten Punkte<br />

im Ge hege, die Augenhöhe vorgaukeln. Das funktioniert<br />

zum Beispiel, wenn das Objekt der Begierde über<br />

eine Kuppe kommt. Die Schneefläche hinter dem Luchs<br />

liegt in weiterer Entfernung <strong>und</strong> dazu noch im Schatten,<br />

was zu einem homogenen, leicht bläulichen Hintergr<strong>und</strong><br />

führt. Der Schnee sorgt obendrein durch die Reflektion<br />

des Sonnenlichts für das Ausleuchten der<br />

Schattenpartien. Ohne Schnee wären die Kontraste vermutlich<br />

schon zu hart. Zudem verleiht der Lichtreflex<br />

im Auge des Tiers dem Bild zusätzlich Leben <strong>und</strong> erhöht<br />

ebenso wie die nach vorne gestreckte linke Pfote die<br />

Dynamik.<br />

Beispiel 2: Pro <strong>und</strong> Kontra<br />

An der Aufnahme der drei Luchse lässt sich gut verdeutlichen,<br />

dass auch Bilder mit gestalterischen Mängeln<br />

durchaus sehenswert sein können. Gegen die Aufnahme<br />

spricht vor allem das trübe Licht. Zudem sind der Blick<br />

von oben auf die Tiere <strong>und</strong> der sie schneidende Horizont<br />

nicht ideal. Auf der anderen Seite machen der Blickkontakt<br />

mit den drei Luchsen <strong>und</strong> der immer nur kurze Moment<br />

des schneegepuderten Fells das Bild zu einem<br />

Hingucker, der den Eindruck des tiefen Winters<br />

transpor tiert. Fazit: Keine Datei für den Papierkorb!<br />

Beispiel 3: Mit Blickkontakt<br />

Eine ähnliche Aufnahmesituation wie in Beispiel 1: Auch<br />

hier kommt der Luchs über die Kuppe/den Stein, der<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist weit genug entfernt, damit die Schneedecke<br />

eine Freistellung gewährleistet. Der absolute<br />

Blickkontakt macht den Betrachter das fehlende Licht<br />

vergessen.<br />

Auf zu den Bären!<br />

Die Tierfreigehege im Nationalpark des Bayerischen<br />

Waldes bieten nicht nur Luchse, nein das Highlight für<br />

Tierfotografen sind sicher die Braunbären. Die Möglichkeit,<br />

in manchen Wintern Jungtiere zu fotografieren, ist<br />

spektakulär – natürlich nur für den, der die braunen Riesen<br />

entdeckt. Doch wer sich ein bisschen mit ihren Gewohnheiten<br />

vertraut macht, lernt schnell, die Laufwege<br />

der Bären zu antizipieren <strong>und</strong> sie aufzuspüren. Ist es soweit,<br />

geht es wieder um das fotografische Handwerk, die<br />

richtige Perspektive, das Licht, den Bildaufbau <strong>und</strong> darum,<br />

unvergessliche Momente festzuhalten – wenn sich<br />

die Jungtiere balgen oder sich die Mutter schützend vor<br />

den Nachwuchs stellt, weil der Vater sich bedenklich<br />

nähert.<br />

Beispiel 4: Interaktion<br />

Die Bärenmutter ist auf diesem Bild noch entspannt, nur<br />

die Jungtiere beobachten ihren Vater argwöhnisch. Zur<br />

Bildkomposition trägt bei, dass die Braunbären sich in<br />

einer nahezu monochromen Umgebung befin den. Wintereffekte,<br />

die Interaktion zwischen den wilden Tieren<br />

unter einander oder mit dem Fotografen machen ein Bild<br />

lebendig. Eine reine Dokumentation der Szene wäre<br />

langweilig.<br />

Beispiel 5: Unausweichlich<br />

Unausweichlich stürmt der junge Bär auf den Fotografen<br />

zu. Durch die lange Brennweite gewinnt der Betrachter<br />

den Eindruck, gleich wird der Fotograf umgerannt. Die<br />

schneebedeck ten Büsche <strong>und</strong> der Neuschnee gaukeln<br />

zudem mitten in Europa unberührte Wildnis vor. Hier<br />

würde schon plattgetretener bräunlicher Matschschnee<br />

ausreichen, um die Bildwirkung zu zerstören. Diese Aufnahme<br />

zeigt, woher der gute Ruf des Tierfreigeländes I<br />

Beispiel 3<br />

Nikon D3s, 600 mm<br />

Brennweite, Blende<br />

4, keine Belichtungskorrektur,<br />

Stativ<br />

79


Beispiel 4<br />

Nikon D3s, 600 mm<br />

Brennweite, Blende<br />

4, 1 /800 s, Stativ<br />

Beispiel 5<br />

Nikon D3s,<br />

600 mm Brennweite,<br />

Blende 4,<br />

+0,3 EV, Stativ,<br />

AF-C<br />

80


Beispiel 7<br />

Nikon D3s, 600 mm<br />

Brennweite, Blende<br />

4, 1 /1250 s, Stativ<br />

Beispiel 6<br />

Nikon D3s, ISO 1600,<br />

600 mm Brennweite,<br />

Blende 4, 1 /1600 s,<br />

Stativ<br />

in Neuschönau her rührt: Tierfotografen können hier<br />

Perspektiven finden, die dem Betrachter ohne Zäune<br />

oder andere Zeichen der Gefangenschaft <strong>und</strong> Zivilisation<br />

den Eindruck der freien Wildbahn vorgaukeln.<br />

Beispiel 6: Ganz nah<br />

Der extrem gewählte Bildausschnitt zeigt die Möglichkeit,<br />

durch Nähe spannend Reizvolles zu zeigen, auch<br />

wenn es für den Fotografen unmöglich war, auf Augenhöhe<br />

der Tiere zu fotografieren. Das Rezept: Soviel<br />

Brennweite, wie das Objektiv hergibt <strong>und</strong> ruhig ein abgeschnittenes<br />

Ohr oder eine nicht komplett abgebildete<br />

Pfote riskieren. Es lohnt, selbst wenn der Ausschuss<br />

hoch ist. Die gelungenen Aufnahmen haben oft das<br />

Zeug dazu, im Gedächtnis des Betrachters haften zu<br />

bleiben.<br />

Beispiel 7: Nur die Szene zählt<br />

Das Bild hat grobe formale Fehler, etwa Licht <strong>und</strong> Perspektive,<br />

aber es zeigt, manchmal zählt nur die Szene.<br />

Ein Kung­Fu­Braunbär, der aus dem Wasser springt, ist<br />

ein absoluter Hingucker. „Dennoch sollte der Fotograf<br />

nicht vergessen, dass seine Aufnahme in Augenhöhe im<br />

Morgenlicht deutlich besser gewesen wäre, denn nur<br />

wer seine Bilder kritisch analysiert, kann sich verbessern“,<br />

urteilt Peter Lindel selbstkritisch.<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

Peter<br />

Lindel<br />

Ist seit März 2004 Mitglied<br />

der <strong>fotocommunity</strong> (fc). Bereits<br />

1999 hatte er sich der<br />

Tierfotografie verschrieben,<br />

<strong>und</strong> seit nunmehr zwölf<br />

Jahren lichtet er im Herbst<br />

oder Winter einige Tage im<br />

Tierfreigelände I des Nationalparks<br />

des Bayerischen<br />

Waldes dort beheimatete<br />

Tiere wie Luchse, Wölfe<br />

<strong>und</strong> Braunbären ab. Erst<br />

2013 bot sich ihm die Gelegenheit,<br />

Braunbären in freier<br />

Wildbahn zu fotografieren.<br />

Peter Lindels Fotos<br />

haben zahlreiche Naturbild-<br />

Wettbewerbe gewonnen<br />

<strong>und</strong> sind unter anderem<br />

ständiger Bestandteil der<br />

Ausstellungen im Naturparkzentrum<br />

Holsteinische<br />

Schweiz sowie im Naturpark<br />

Sächsische Schweiz<br />

(Stichwort „Luchsschule“).<br />

Seine Tierbilder sind darüber<br />

hinaus regelmäßig in<br />

Büchern, Zeitschriften <strong>und</strong><br />

Kalendern zu sehen<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />

de/fotograf/p-lindel/<br />

436555<br />

www.naturfolger.de<br />

81


Fotopraxis | Feuerwerke<br />

Feuerwerke<br />

Wie sich Feuerwerke gekonnt in Szene<br />

setzen <strong>und</strong> ablichten lassen, erläutert<br />

<strong>fotocommunity</strong>-Fotograf Daniel Peto. Vom<br />

Kamerastandpunkt über die Aufnahmetechnik<br />

bis zur Nachbearbeitung verrät er<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks.<br />

Alle Fotos: Daniel Peto<br />

82


Köln-Deutzer<br />

Herbstkirmes<br />

Die einzelnen Aufnahmen<br />

müssen pass genau<br />

übereinander gelegt<br />

werden, nur so werden<br />

die Lichtreflexe auf<br />

dem Wasser realistisch<br />

wiedergegeben.<br />

83


Fotopraxis | Feuerwerke<br />

Duisburg<br />

Extraschicht<br />

Um dieses Panorama<br />

zu erzeugen wurde nach<br />

dem Feuerwerk noch<br />

eine Aufnahme erstellt<br />

<strong>und</strong> diese mittels Photomerge<br />

nahtlos angefügt.<br />

Wer Feuerwerke ablichten will, muss nicht bis Sylvester<br />

warten. Mit Hilfe von Kalendern im Internet<br />

wie www.feuerwerk-forum.de <strong>und</strong> www.feuerwerkkalender.de<br />

können Fotografen Feuerwerke zu den<br />

unterschiedlichsten Terminen im Jahr <strong>und</strong> vor allem vor<br />

<strong>und</strong> hinter vielerlei span nenden historischen wie modernen<br />

Ku lissen ablichten. Um sich einen ersten Überblick<br />

über ein Feuerwerksgebiet zu verschaffen, schaut<br />

sich Daniel Peto dieses zudem auf einer Landkarte an<br />

<strong>und</strong> sucht in der <strong>fotocommunity</strong> (fc) nach schon vorhandenen<br />

Bildern, um den Abschussplatz auszumachen.<br />

Vorbereitungen<br />

Erfordert ein Wunschmotiv eine längere Anreise, lohnt<br />

es sich darüber hinaus, beim Veranstalter anzurufen, um<br />

mehr Informationen zu Veranstaltung <strong>und</strong> Feuerwerk<br />

einzuholen. Veranstalter können zudem Tipps zur Wahl<br />

des Kamerastandpunkts geben oder einem manchmal<br />

die Möglichkeit eröffnen, von sonst unzugänglichen<br />

Punkten zu fotografieren. So findet sich ein Fotograf mit<br />

ein bisschen Glück beispielsweise auf dem Bürodach<br />

eines Veranstalters wieder. In jedem Fall ist es von Vorteil,<br />

sich mit den Örtlichkeiten auseinander zusetzen, um<br />

beispielsweise zu erfahren, wo <strong>und</strong> wann das Feuerwerk<br />

gezündet wird. Daniel Peto sucht möglichst bereits eine<br />

St<strong>und</strong>e vor Zündung seinen Kamerastandpunkt auf,<br />

sonst ist dieser auf Gr<strong>und</strong> der Beliebtheit der Himmelsschauspiele<br />

oft bereits vergeben.<br />

Kamerastandpunkt<br />

Beim Bild von Schloss Benrath überlegte Daniel zum<br />

Beispiel, wie sich Schlosskomplex <strong>und</strong> Feuerwerk am<br />

besten harmonisch kombinieren lassen, <strong>und</strong> platzierte<br />

sich dann auf einem Steg genau gegenüber der Schlosskulisse.<br />

Schließlich macht beim Feuerwerk nicht der das<br />

beste Bild, der am nächsten am Geschehen dran ist, sondern<br />

der am besten die Wirkung des Feuerwerks vorausahnt.<br />

Bei manchen Feuerwerken lassen sich so an aussichtsreichen<br />

Standpunkten auch durchaus einige<br />

Fotografenkollegen antreffen.<br />

Bildkomposition<br />

Beim Bildaufbau ist für Daniel Peto maßgebend, dass sich<br />

die Umgebung des Feuerwerks identifizieren lässt. Er urteilt:<br />

„Das Feuerwerk wird erst durch den Kontext in seiner<br />

Dimension greifbar. Als er ein Feuerwerk in der Zeche<br />

Zollverein aufnahm, ging es ihm somit auch darum,<br />

dass der Betrachter im fertigen Bild neben dem Feuer-<br />

84


Kölner<br />

Lichter<br />

Wiedererkennungsmerkmale<br />

wie der<br />

Kölner Dom verleihen<br />

dem Himmelsschauspiel<br />

Dimension <strong>und</strong><br />

Kontext. Durch das<br />

Kombinieren mehrerer<br />

Feuerwerksbilder<br />

mit dem Hintergr<strong>und</strong>bild<br />

füllt sich der<br />

Himmel zusehends.<br />

85


Fotopraxis | Feuerwerke<br />

Düsseldorf,<br />

Schloss<br />

Benrath<br />

Durch den weiter<br />

entfernten zentralen<br />

Kamerastandpunkt am<br />

Schlossteich gegenüber,<br />

werden Gebäudekomplex<br />

<strong>und</strong> Feuerwerk<br />

harmonisch<br />

abgebildet.<br />

Daniel Peto<br />

absolvierte 1990 einen kleinen Fotokurs,<br />

kaufte sich eine Yashica FR-1<br />

mit einer 50-mm-Festbrennweite<br />

<strong>und</strong> fing an zu fotografieren. 1998<br />

schoss er dann seine ersten Feuerwerksbilder<br />

mit einer Contax 67MT.<br />

Seit 2006 fotografiert er digital mit<br />

einer Nikon D80. Heute sind seine<br />

Schwerpunkte Feuerwerke, Reiseaufnahmen<br />

<strong>und</strong> <strong>Menschen</strong>.<br />

www.<strong>fotocommunity</strong>.de/fotograf/<br />

daniel-peto/824102<br />

werk das Weltkulturerbe klar erkennt. Er wählte dafür<br />

einen Standpunkt, von dem aus die Zeche symmetrisch<br />

zu sehen ist, <strong>und</strong> überlegte sich, wie viel Freifläche er im<br />

Himmel um die Zeche für das Feuerwerk benötigte.<br />

Allgemein gilt bei Feuerwerken, stets ein besonderes<br />

Augenmerk auf den Himmel zu legen, damit sich das<br />

Himmelsschauspiel im Bild entfalten kann. Ansonsten<br />

gelten übliche Gestaltungsregeln wie der golde ne<br />

Schnitt. An der Bildkomposition wird natürlich schon<br />

vor dem Zünden des Feuerwerks gefeilt <strong>und</strong> die passende<br />

Brennweite gewählt, denn geht es los, lässt sich<br />

kaum mehr etwas korrigieren.<br />

Aufnahmetechnik<br />

Standard für Feuerwerksbilder sind Stativ <strong>und</strong> Fernauslöser.<br />

Natürlich ist in der Dunkelheit zudem ein lichtstarkes<br />

Objektiv ein Plus. Da es sich bei Feuerwerksbildern<br />

um manuell belichtete Aufnahmen handelt, wählt<br />

der Fotograf am besten eine niedrige ISO-Zahl wie 100<br />

oder 200, Blende 8 bis 11 <strong>und</strong> eine Verschlusszeit von<br />

2 bis 4 Sek<strong>und</strong>en. So werden möglichst viele Bildpartien<br />

scharf, detailgenau <strong>und</strong> hoch auflösend abgebildet. Da<br />

der Kontrast bei Feuerwerken extrem groß ist, nimmt<br />

Daniel Peto immer noch ein Foto des Hintergr<strong>und</strong>s ohne<br />

Feuerwerk mit dem exakt gleichen Ausschnitt <strong>und</strong> der<br />

gleichen Blende auf <strong>und</strong> verlängert nur die Belichtungszeit.<br />

So lässt sich in der Nachbearbeitung ein homogenes<br />

Bild erzeugen.<br />

Bildbearbeitung<br />

Gelungene Feuerwerksbilder wählt Daniel Peto am PC<br />

aus <strong>und</strong> kombiniert diese mit den zusätzlich belichteten<br />

Hintergr<strong>und</strong>bildern ohne Feuerwerk. Hierbei lassen sich<br />

auch Vibrationen des Bodens retuschieren. Man kann<br />

auch mehrere Feuerwerksaufnahmen zu einem Bild mit<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> montieren. So füllt sich der Himmel<br />

Schritt um Schritt. Aber Achtung: Wichtig ist, die einzelnen<br />

Aufnahmen passgenau übereinander zu legen, nur<br />

so werden die Lichtreflexe auf dem Wasser exakt dort<br />

wiedergegeben, wo sie auch tatsächlich zu sehen waren.<br />

Anschließend muss das Bild nur noch beschnitten werden<br />

– fertig!<br />

Redaktion Henriette Struss<br />

86


Zeche<br />

Zollverein<br />

Ziel war, das Weltkulturerbe<br />

klar erkennbar<br />

mit dem<br />

Feuerwerk im Hintergr<strong>und</strong><br />

abzulichten.<br />

87


creativ-Wettbewerb | Landschaft<br />

Thema Landschaft<br />

Das Portfolio<br />

der Redaktion<br />

88


Annette<br />

Hermsen<br />

Namibia, Dead Vlei. Ich<br />

wanderte lange umher,<br />

bemüht beim Fotografieren<br />

den toten Bäumen<br />

gerecht zu werden.<br />

(Brennweite 14 mm,<br />

ISO 200, Bl. 8, 1 /800 s)<br />

http://fc-foto.<br />

de/32564878<br />

Titel: The Tree<br />

89


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

LichtSchatten-<br />

Sucher<br />

Radreise Nordwest russland<br />

<strong>und</strong> Nordnorwegen. Lofotenwände<br />

vom Reinebringen in<br />

Nordnorwegen. Die Aufnahme<br />

entstand bei einer Wanderung.<br />

http://fc-foto.de/32653923<br />

Titel: WILDE WÄNDE<br />

LichtSchatten-<br />

Sucher<br />

Morteratsch- <strong>und</strong> Persgletscher,<br />

Bernina gruppe, Oberengadin.<br />

Ein Leben ohne<br />

„kalten Atem“ könnte verdammt<br />

schwer werden...<br />

http://fc-foto.de/32680595<br />

Titel: DER KALTE ATEM<br />

DER ERDE<br />

90


Günther<br />

Tomek<br />

Das Gewitter war angekündigt,<br />

das Bild geplant. Die abgelegene<br />

Region ist nur mit<br />

Geländewagen erreichbar.<br />

Um vor Sonnenaufgang da zu<br />

sein, hatte ich ein Zelt mit.<br />

http://fc-foto.de/32640966<br />

Titel: Morgens nach dem<br />

Th<strong>und</strong>erstorm<br />

91


creativ-Wettbewerb | Landschaft<br />

92


Johanna Schulwitz<br />

Westgrönland, Ilulissat, Abendspaziergang.<br />

Sonnenuntergang.<br />

Da entdeckte ich das kleine<br />

Häuschen am Stadtrand… (Brennweite<br />

42 mm, Bl. 11, 1 /100 s)<br />

http://fc-foto.de/32670900<br />

Titel: ein kleines rotes Häuschen<br />

93


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

Reinhard<br />

Gämlich<br />

Oman, Rub a Khali,<br />

Trecking. Im letzten<br />

Abendlicht erstrahlen<br />

die Dünen intensiv<br />

orange <strong>und</strong> kontrastieren<br />

mit den länger<br />

werdenden Schatten.<br />

http://fc-foto.<br />

de/32642232<br />

Titel: KHALI – THE<br />

ORANGE DESERT<br />

94


Marc<br />

Maiworm<br />

The Wave, Arizona.<br />

Ein Festival der Farben<br />

<strong>und</strong> Formen, das zahlreiche<br />

spannende Perspektiven<br />

bietet. Ultraweitwinkelaufnahme<br />

(Brennweite 10 mm).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32715969<br />

Titel: Just Unique<br />

Manfred<br />

Voss<br />

USA, Canyonlands,<br />

7:22 PM. Ein von Indianern<br />

über Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

verehrter Ort. Angeblich<br />

so erhalten, wie<br />

diese ihn zurückgelassen<br />

haben<br />

(Bl. 13, 1 /5 s).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32563798<br />

Titel: Indian Spirit<br />

Petra<br />

Kogelheide<br />

Ruhrpott, Naherholungsgebiet.<br />

Mich<br />

reizt das Besondere im<br />

Banalen <strong>und</strong> Alltäglichen.<br />

Die Allee befindet<br />

sich zwischen<br />

Campingplatz <strong>und</strong><br />

Motorradtreff<br />

(Blende 6,3).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32685184<br />

Titel: seeallee<br />

95


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

Günther<br />

Tomek<br />

Das aufziehende Gewitter<br />

war aus 30 km Entfernung<br />

zu sehen. Die<br />

Kamera auf dem Aussichtspunkt<br />

neben dem<br />

Auto platziert, hieß es<br />

abwarten (Brennweite<br />

22 mm, Bl. 14, 1 /200 s).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32680901<br />

Titel: Th<strong>und</strong>erstorm<br />

Petr Hubka<br />

Laut dem kretischen<br />

Urgestein Janis, war ich<br />

in einem früheren Piratennest,<br />

als mich dieser<br />

Fels verpflichtete, ihn<br />

am nächsten Morgen zu<br />

fotografieren.<br />

http://fc-foto.<br />

de/32678412<br />

Titel: Tertsa, Kreta<br />

96


Michael<br />

Vit<br />

Südtirol. Gegen 18 Uhr<br />

kam die Sonne hervor,<br />

<strong>und</strong> der Wind legte<br />

sich. Am Karersee fanden<br />

wir so diese Spiegelung<br />

vor. HDR-Bild,<br />

montiert aus einer 5er-<br />

Belichtungsreihe.<br />

http://fc-foto.<br />

de/32586920<br />

Titel: Spiegelung<br />

Uschi<br />

Wolters<br />

Voreifel, zwischen<br />

Nideggen <strong>und</strong> Berg.<br />

Diese Hügellandschaft<br />

verzaubert mich immer<br />

aufs Neue (ISO 100,<br />

Brennweite 154 mm,<br />

Bl. 16, 1 /50 s, -1 EV).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32669157<br />

Titel: Oktober in der<br />

Voreifel<br />

97


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

Daniel<br />

Bossy<br />

Das Elbetal liegt im<br />

Herbst oft im Nebel,<br />

der Sonnenaufgang<br />

blieb so unsichtbar,<br />

aber im bizarren Grau<br />

hoben sich die Nadelbäume<br />

eindrucksvoll<br />

ab (Bl. 11, 0,6 s,<br />

Stativ).<br />

http://fc-foto.<br />

de/32638798<br />

Titel: ...über dem<br />

Abgr<strong>und</strong><br />

Martin<br />

Kroke<br />

Vergangenen Herbst,<br />

am frühen Morgen.<br />

Natürlich, mystisch –<br />

ich passte nur leicht<br />

Kontrast <strong>und</strong> Schärfe<br />

an, um die Stimmung<br />

zu betonen.<br />

http://fc-foto.<br />

de/32560643<br />

Titel: Moorsee<br />

98


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WK 40F0E02


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

1. Platz<br />

ArminFuchs<br />

Ein Zufallstreffer. Eigentlich war<br />

ich sehr früh unterwegs, um eine<br />

Kapelle im Morgenlicht zu fotografieren,<br />

als sich mir unterwegs<br />

dieser Anblick bot ...<br />

http://fc-foto.de/32719857<br />

Titel: Val d‘Orcia<br />

Sieger<br />

Die<br />

100


Mit dem Thema „Landschaft“ startete am 20. November der ColorFoto-Creativ-<br />

Wettbewerb. Jedes Quartal wird gemeinsam mit ColorFoto auf <strong>fotocommunity</strong>.de<br />

ein neuer Fotowettbewerb ausgeschrieben. Die Siegerfotos wählte eine Jury<br />

aus den 100 besten Bildern des Wettbewerbs. Auf den folgenden Seiten dürfen<br />

wir Euch die Top-Fotos präsentieren.<br />

101


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

2. Platz<br />

Manfred Voss<br />

USA/Utha, Canyonland, 06:19 AM. Das<br />

Panorama aus 7 HK-Aufnahmen lässt<br />

einen ahnen, was die Ureinwohner <strong>und</strong><br />

späteren Einwanderer wohl fühlten, als<br />

sie hier standen.<br />

http://fc-foto.de/32554034<br />

Titel: Sunrise Arch<br />

102


103


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

3. Platz<br />

Dennis Polkläser<br />

Bei der Nordlichtfotografie gebe ich mich<br />

nie mit dem reinen Abbilden des Nordlichts<br />

zufrieden, sondern kreiere stets ein stimmiges<br />

Gesamtbild.<br />

http://fc-foto.de/32642425<br />

Titel: [ ... solar storm ]<br />

104


5. Platz<br />

Ernst Prettenthaler<br />

Peru 2013, Cordillera Huayhuash. Blick auf den Puscanturpa<br />

(5410 m), Zeltplatz (4350 m), gelungen nach<br />

Schneeregen vor der Dämmerung. (ISO 500, Bl. 8, 1 /8 s,<br />

Kor. -2/3 EV)<br />

http://fc-foto.de/32615729<br />

Titel: Colors after Rain<br />

4. Platz<br />

LichtSchattenSucher<br />

Radreise, Patagonien, Chile, Nationalpark Torres<br />

del Paine. Mit dem Rad lassen sich Land <strong>und</strong><br />

Natur unmittelbar <strong>und</strong> hautnah erleben. Es war<br />

absolut windstill, an dem Ort an dem sonst die<br />

stärksten Stürme der Welt toben.<br />

http://fc-foto.de/32663781<br />

Titel: DIE REALITÄT DER FANTASIE<br />

105


creativ-WettbeWerb | Landschaft<br />

6. Platz<br />

Achim Thomae<br />

Bayern, Kochelsee. Der Nebel über dem See<br />

lichtete sich. 5er-Belichtungsreihe bei Bl. 8.<br />

Zusammengesetzt mit HDR Efex Pro2, Nik<br />

Collection, bearbeitet mit Lightroom 5.<br />

http://fc-foto.de/32647518<br />

Titel: Winterzauber.<br />

106


7. Platz<br />

G<strong>und</strong>ula Ida Gäntgen<br />

Ich bin glaube ich ein „Heimatfotograf“, denn<br />

ich fotografiere fast ausnahmslos an der Oste,<br />

wo ich geboren <strong>und</strong> aufgewachsen bin.<br />

http://fc-foto.de/32639207<br />

Titel: Morgenzauber<br />

8. Platz<br />

Armin F uchs<br />

Loch Leven in den schottischen<br />

Highlands – kurz nach Sonnenaufgang<br />

auf dem Weg ins Tal Glencoe<br />

http://fc-foto.de/32719877<br />

Titel: morning has broken<br />

107


Kameras | TesT<br />

Die Sony A7 (24 MP)<br />

<strong>und</strong> A7R (36 MP)<br />

gleichen sich wie ein Ei dem anderen;<br />

sie lassen sich nur an der Typenbezeichnung<br />

identifizieren. Neben<br />

der unterschiedlichen Sensorauflösung<br />

ist der Hybrid-AF der A7 das<br />

wichtigste Unterscheidungsmerkmal.<br />

108


Vollformat<br />

Sony Alpha 7 <strong>und</strong> 7R. Sonys neue Vollformat-Offensive kommt im Doppelpack: Bei der<br />

Alpha 7 (24 Megapixel) <strong>und</strong> Alpha 7R (36 Megapixel) handelt es sich um spiegellose<br />

Systemkameras mit elektronischem Sucher <strong>und</strong> üppiger Ausstattung. Wie gut sind die<br />

beiden Newcomer im Vergleich zu etablierten SLR- <strong>und</strong> SLT-Modellen?<br />

Bedienung<br />

Rechts neben dem<br />

Suchereinblick <strong>und</strong><br />

der C2-Taste (individuell<br />

belegbar) findet<br />

sich ein Einstellrad,<br />

das zweite sitzt vorne<br />

beim Auslöser;<br />

ein weiteres, gerändeltes<br />

Rad ist Bestandteil<br />

des 4-Wege-Schalters.<br />

Über<br />

die Fn-Taste ruft<br />

man den Einstellmonitor<br />

auf; die<br />

Papierkorbtaste ist<br />

doppelt belegt als<br />

konfigurierbare C3-<br />

Taste. Der hochauflösende<br />

3-Zoll-<br />

Mo-nitor lässt sich<br />

aus dem Gehäuse<br />

klappen, leider<br />

aber nicht drehen.<br />

Neue Impulse für den Markt der<br />

Vollformatkameras versprechen Sony<br />

Alpha 7 <strong>und</strong> 7R. Die Zwillingsschwestern<br />

kosten 1500 (A7) bzw. 2100 Euro (A7R) <strong>und</strong><br />

unterscheiden sich in erster Linie durch<br />

den jeweils verbauten Exmor-Bildsensor:<br />

Bei der A7 löst er 24 Me gapixel auf <strong>und</strong> ist<br />

mit einem Hybrid-AF ausgestattet. Bei der<br />

A7R beträgt die Nennauflösung dagegen<br />

36 Megapixel ohne Tiefpassfilter, während<br />

zur automatischen Fokussierung ausschließlich<br />

ein Kontrast-AF zur Verfügung steht.<br />

Abgesehen davon sind die Kameras in<br />

Funk tionalität <strong>und</strong> Ausstattung nahezu<br />

identisch; dazu gehört auch die Fähigkeit<br />

zur Drahtloskommunikation (siehe Kasten).<br />

Welche von beiden man vor sich hat,<br />

Im Detail<br />

Rechts neben dem Moduswahlrad für<br />

die Belichtungsprogramme finden sich<br />

der Auslöser, eine von drei individuell<br />

belegbaren Tasten (C1), davor das Einstellrad<br />

für den Zeigefinger. Das Belichtungskorrekturrad<br />

weist einen Einstellbereich<br />

von + 3 Blenden aus; über das<br />

Menü lassen sich aber auch + 5 Blenden<br />

einstellen. Die Speicher karte wird,<br />

etwas ungewohnt, von der Rückseite<br />

her in den Steckplatz geschoben. Die<br />

Starttaste für Videos sitzt seitlich im<br />

Griffbereich des Daumens.<br />

lässt sich nur anhand der Typenbezeichnung<br />

an der Frontseite erkennen. Von der<br />

Vollformatkamera A99 aus der SLT-Familie<br />

unterscheiden sich die A7-Modelle durch<br />

das kompaktere Gehäuse, von der NEX-<br />

Reihe durch den größeren Sensor <strong>und</strong> den<br />

entsprechend größeren Bildkreis sowie das<br />

an Spiegelreflexkameras angelehnte Design:<br />

Der elektronische Sucher sitzt in SLR-<br />

Manier auf dem Gehäuse, direkt über der<br />

optischen Achse. Da die neuen Kameras als<br />

Teil der NEX-Familie das NEX-Bajonett<br />

nutzen, können alle bereits vorhandenen<br />

E-Objek tive direkt eingesetzt werden, allerdings<br />

schalten die Vollformatkameras<br />

dann auf das kleinere APS-C-Format um.<br />

Die Aufl ösung sinkt entsprechend. Gleichfalls<br />

sind die A-Objektive mit den NEX-<br />

Adaptern nutzbar. Neu kommt eine FE-<br />

Objektivreihe mit NEX-Bajonett, die für<br />

das größere KB-Format gerechnet ist. Zwei<br />

FE-Objektive standen bereits zum Testzeitpunkt<br />

zur Verfügung, drei weitere hat Sony<br />

zum Start angekündigt <strong>und</strong> verspricht einen<br />

schnellen Ausbau.<br />

Die neue Leichtigkeit<br />

Erster Eindruck: So leicht <strong>und</strong> kompakt wie<br />

hier hat man eine Vollformatkamera noch<br />

nicht erlebt. Das Gehäuse wirkt in der<br />

Draufsicht sehr schlank, nur der rechts angesetzte<br />

Handgriff sorgt für etwas mehr<br />

Volumen. Stellt man eine gängige SLR-<br />

Kamera mit APS-C-Sensor daneben, ist<br />

109


Kamera<br />

TesT<br />

| Alpha 7<br />

2,02<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,01<br />

MTF50<br />

Sony Alpha 7 - dead leaves<br />

Dead Leaves<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

0,8<br />

ISO 25600<br />

0,6<br />

50%<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

lp /ph<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

ISO 25600<br />

50%<br />

1 2<br />

Lumix DMC-GF6 (JPEG)<br />

Sony Alpha 7 (JPEG)<br />

FRPP301001<br />

3020599<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution<br />

Sony Alpha 7 resolution<br />

Panasonic<br />

Sony Alpha<br />

Lumix<br />

7 visual<br />

DMC-GF6<br />

noise<br />

visual noise<br />

pangf6<br />

sona7<br />

Auflösung<br />

1,2<br />

einer robusten Magnesiumlegierung <strong>und</strong> ist<br />

1,2<br />

16<br />

24<br />

ISO 160 ISO<br />

100<br />

n 1724<br />

2000<br />

gegen Spritzwasser abgedichtet. Ein eingebautes<br />

VN ISO 100<br />

100 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800<br />

ISO 00 / 3200 / 6400 / 12800<br />

ISO 400 400<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

1,0<br />

ISO 1,0 1.00<br />

ISO 800 800<br />

6<br />

0.2<br />

ISO 1600<br />

6 Blitzgerät sucht man jedoch vergebens.<br />

4 Auch auf einen eingebauten VN ISO 800 Bildstabi-<br />

VN ISO 160<br />

Sony FE 2,8/35<br />

ISO 1600 1600<br />

5<br />

VN ISO 400<br />

ISO 3200<br />

Panasonic Lumix 1,7/20Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS<br />

5<br />

VN ISO 400<br />

ISO 3200 3200<br />

Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS<br />

ISO 6400<br />

0,8<br />

dead leaves<br />

4<br />

r percent<br />

kurtosis<br />

3<br />

VN ISO 1600<br />

VN ISO 800<br />

MTF50<br />

ISO 6400<br />

0,8<br />

10% 6400 contrast<br />

leaves<br />

96% kurtosis 1592 0,2<br />

2<br />

VN ISO 3200<br />

nyquist Kontrast<br />

lisator 3 nach dem Sensor-Shift-Prinzip VN ISO 1600 wie<br />

F50<br />

10% contrast frequency<br />

96% 1602 0,2<br />

70 94% 0,5 1588 0,2<br />

1 2<br />

VN ISO 6400 VN ISO 3200<br />

0,6<br />

nyquist frequency<br />

38 92% 0,7 1463 0,5<br />

bei den SLT-Modellen muss man verzichten.<br />

Im NEX-System sitzt der Bildstabilisa-<br />

0<br />

75 91% 0,6 1268 1,0<br />

frequency<br />

1<br />

VN ISO 6400<br />

87% 678 0,6 2,0<br />

50 0,7<br />

81% 655 4,2<br />

0<br />

98 0,7<br />

73% 595 6,2<br />

18 1,1<br />

0,4<br />

- - -<br />

28 - 0,9 - -<br />

56 - 1,6<br />

tor in den Objektiven. Das haptische Empfinden<br />

bestätigt die visuell wahrgenom-<br />

- - 0,4<br />

- - - - -<br />

-<br />

-<br />

-<br />

- -<br />

0,2<br />

- -<br />

- VN3 - DR<br />

SNR<br />

- 0,4 - 10,0 0,2 90<br />

mene Wertigkeit: Am rau beschichteten<br />

0,5 10,0 80<br />

0,0 0<br />

0,5 10,0 70<br />

R<br />

SNR<br />

170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />

0,7 9,7 63<br />

Griff lässt sich die Kamera gut handhaben,<br />

0,9 9,3 50<br />

frequency (LP/PH)<br />

,3 57<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

1,0 9,0 48<br />

,3 43<br />

0,9 8,7 0,0 60<br />

,7 1,3 42<br />

zumal das Gewicht inklusive Standardzoom<br />

(FE 3,5–5,6/28–70 mm 70 OSS) mit r<strong>und</strong><br />

8,0 73170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />

,0 - 40 - -<br />

Sony Alpha 7 OECF20 ISO 100<br />

Sony Alpha 7 OECF20 ISO 400<br />

,3 - 38 - -<br />

frequency (LP/PH)<br />

70<br />

,0 - 24 - -<br />

250<br />

250<br />

- - -<br />

,3 13<br />

- - -Auflösung<br />

,7 12<br />

255<br />

750 g gering ausfällt. Das Kit-Objektiv<br />

- -<br />

60<br />

60<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400<br />

- -<br />

L C HDie Grenzauflösung 200<br />

liegt bei der Alpha 7 70auf einem<br />

70<br />

- -<br />

200<br />

250<br />

selbst wirkt aufgr<strong>und</strong> seiner Kunststoffleichtbauweise<br />

weniger belastbar als die<br />

250<br />

3,3 2,4 - -<br />

3,2 2,4 0,8konstant hohen Niveau über den gesamten 50 gemes-<br />

Bereich bis ISO 6400. Die Differenz zwischen<br />

50<br />

- -<br />

3 2,4 Red<br />

Red<br />

255<br />

3 2,3 0,7senen 60<br />

Green<br />

Green 60<br />

3,2 2,4 0,6<br />

150<br />

150<br />

3,1 2,1 0,7<br />

40<br />

Blue<br />

40<br />

Blue<br />

C<br />

H ISO 100 <strong>und</strong> 6400 beträgt weniger als 200 LP/BH.<br />

Kamera, ist aber immerhin mit einem Metallbajonett<br />

<strong>und</strong> optischem<br />

2,8 2,1 200 0,5<br />

SNR<br />

200<br />

SNR<br />

,6 3,9 1,8 2,3 0,6<br />

- - -<br />

,7 1,8<br />

50<br />

50<br />

- - -<br />

30<br />

30<br />

Bildstabilisator<br />

,6 1,8<br />

- - -<br />

Red<br />

Red<br />

100<br />

100<br />

,4 - 1,6 - -<br />

Green<br />

Green<br />

,1 - 1,6 - -<br />

ausgestattet. Ebenfalls im Lieferumfang der<br />

150<br />

150<br />

3 1,6<br />

40 20<br />

Blue<br />

20<br />

40<br />

Blue<br />

,7 0,7<br />

0<br />

6<br />

SNR<br />

ISO 100<br />

SNR<br />

,9 -0,6<br />

Testkameras war das angenehm kompakte<br />

50<br />

50<br />

F- AF -<br />

ISO 400<br />

AF<br />

AF<br />

5<br />

10<br />

10<br />

-lx<br />

>1000lx - >1000lx (LV) 30lx<br />

30<br />

30<br />

ISO 800<br />

- 0,29 - - 0,73<br />

FE 2,8/35 mm (ohne Bildstabilisator). Ein<br />

100<br />

100<br />

4<br />

- -<br />

1,8<br />

ISO 1600<br />

- -<br />

0<br />

0<br />

0 optional erhältlicher Batteriehandgriff 0 verbessert<br />

das Hochformat-Handling durch<br />

r second 4,47<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 3 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 203,0<br />

ISO 3200 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

20<br />

equence 8<br />

63<br />

log luminance<br />

log luminance<br />

r second 4,45<br />

ISO 6400<br />

equence 29<br />

2<br />

50<br />

50<br />

F<br />

AF<br />

10<br />

10<br />

lx (LV) 30lx<br />

1<br />

zusätzliche Bedienelemente <strong>und</strong> soll die<br />

- 0,34<br />

0<br />

0,8<br />

mögliche Betriebsdauer pro Akkuladung<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

3,8<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

48<br />

log luminance<br />

log luminance<br />

3,6<br />

10<br />

contrast<br />

digital values<br />

Dead Leaves<br />

Die Dead-Leaves-Kurven verlaufen bei der Alpha 7<br />

auf hohem Niveau <strong>und</strong> steigen nur mäßig über den<br />

Ausgangskontrast des Motivs (1,0) an. Erst bei ISO<br />

6400 geht der DL-Wert deutlich zurück.<br />

Kontrast<br />

contrast<br />

digital values<br />

digital values<br />

digital values<br />

3<br />

der Größenunterschied nicht zu übersehen.<br />

Das Gehäuse besteht in weiten Teilen aus<br />

4<br />

1. Am Einstellmonitor kann man Funktionsfelder<br />

anwählen <strong>und</strong> Einstellungen<br />

ent weder direkt per Rad oder in einem<br />

Untermenü verändern. 2. Ist der Punkt-AF<br />

(Flexible Spot) angewählt, lässt sich die<br />

Größe des Messfelds in drei Stufen variieren.<br />

3. Beim Augen-AF saugt sich das<br />

Messfeld an einer Pupille fest; die Funk -<br />

tion lässt sich auf Knopfdruck aktivieren.<br />

4. Was bei der Aufnahme an Informationen<br />

angezeigt werden soll, lässt sich für<br />

Sucher <strong>und</strong> Monitor separat einstellen.<br />

verdoppeln. Eine willkommene Option,<br />

wenn man bedenkt, dass Sony für den mitgelieferten<br />

Akku (NPFW50, 1080 mAh) magere<br />

270 Aufnahmen gemäß CIPA-Standard<br />

angibt, wenn durchgängig mit elektronischem<br />

Sucher (EVF) fotografiert wird (340<br />

Aufnahmen ohne EVF).<br />

Weiter verbesserter EFV<br />

Der elektronische Sucher entspricht weitgehend<br />

dem bei der A99 verwendeten, soll<br />

aber laut Sony vor allem bei der Kontrastwiedergabe<br />

entscheidend verbessert wor-<br />

Rauschwahrnehmung<br />

(Visual Noise)<br />

Die Alpha 7 hält sich beim Rauschen bis in höhere<br />

Empfindlichkeiten zurück. Die starken Firmware-<br />

Ein griffe bei höheren Empfindlichkeiten – sehr<br />

moderat bei ISO 1600, deutlich ab ISO 3200 – führen<br />

jedoch zu einem weichen Bildeindruck <strong>und</strong><br />

entsprechenden Texturverlusten.<br />

Schlankes<br />

Gehäuse,<br />

dicke Optik<br />

Von der Anschlussseite<br />

her wirkt die<br />

Kamera besonders<br />

schlank, während das<br />

für den Vollformat-<br />

Bildkreis gerechnete<br />

Objektiv vergleichsweise<br />

dick aufträgt.<br />

110


den sein. Auflösung <strong>und</strong> Farbwiedergabe<br />

sind jedenfalls so gut, dass man häufig vergisst,<br />

einen EVF vor sich zu haben <strong>und</strong> nur<br />

noch durch leichtes Bildruckeln beim Kameraschwenk<br />

daran erinnert wird. Die Bildfeldabdeckung<br />

beträgt 100 Prozent <strong>und</strong> der<br />

Sucher lässt sich gut überblicken (Augenabstand<br />

ca. 27 mm vom Okular). Der 3-Zoll-<br />

Monitor ist ebenfalls von der hochauflösenden<br />

Sorte <strong>und</strong> lässt sich auf einer Achse<br />

verschwenken, leider jedoch nicht drehen.<br />

Berührungsempfindlich ist der Monitor<br />

nicht, was im Hinblick auf das Be dienkonzept<br />

nicht weiter unangenehm auffällt<br />

– nur einen Touch-AF vermisst man manchmal.<br />

Beim AF-System hören die Gemeinsamkeiten<br />

zwischen beiden Modellen auf:<br />

Bei der A7 agiert ein hybrider Sensor-AF mit<br />

117 Messpunkten für die Phasenerkennung<br />

<strong>und</strong> 25 Punkten für die Kon trasterkennung,<br />

während sich die A7R mit einem Kontrast-<br />

AF begnügen muss. Was offenbar Auswirkungen<br />

auf das Arbeitstempo hat: 0,29 s bei<br />

1000 Lux brauchte die A7 zum Auslösen<br />

inklusive Fokussierung, während sich die<br />

A7R dafür 0,44 s genehmigte. Bei wenig<br />

Licht (30 Lux) sind beide eher lahm: 0,73/<br />

0,81 s beträgt die Auslöseverzögerung inklusive<br />

AF-Zeit bei der A7/A7R; knapp halb<br />

so lange brauchen die derzeit schnellsten<br />

spiegellosen Systemkameras. Auch die Einschaltverzögerung<br />

ist bei den 7er-Modellen<br />

recht hoch – um 2 s. Bei der Serienbildgeschwindigkeit<br />

hat die A7 mit 4,5 B/s (29 in<br />

Serie) die Nase etwas vorn (A7R: 3,6 B/s, 18<br />

in Serie). Zum Vergleich: die A99 schafft 5,8<br />

B/s (14 in Serie). Der Autofokus lässt sich<br />

vielfältig konfigurieren. Neben Messfeldautomatik<br />

<strong>und</strong> zentralem AF-Punkt ist auch<br />

eine Spotmessung möglich; den AF-Punkt<br />

kann man dabei frei auf dem Bildfeld verschieben<br />

<strong>und</strong> in drei Größen variieren. Die<br />

Gesichtserkennung lässt sich durch Registrieren<br />

von Gesichtern präzisieren, die Lächelautomatik<br />

ist in drei Stufen schaltbar –<br />

vom Ansatz eines Lächelns bis „Honigkuchenpferd“.<br />

Gut funk tioniert auch der<br />

per Tastendruck zuschalt bare Eye-AF: Pupillen<br />

werden zuverlässig erkannt, was die<br />

Treffsicherheit bei Por träts erhöht. Das manuelle<br />

Scharfstellen wird durch eine Bildschirmlupe<br />

<strong>und</strong> Kantenanhebung in Gelb,<br />

Rot oder Weiß erleichtert.<br />

Blitzsynchronzeit<br />

ISO 100 ISO 400<br />

ISO 1600 ISO 6400<br />

Zum Ermitteln der korrekten Belichtung<br />

steht den beiden Kameras ein 1200-Zonen-System<br />

zur Verfügung; Verschlusszeiten<br />

werden von 1 /8000 bis 30 s ( 1 /4 s beim<br />

Filmen) elektronisch gesteuert. Die Blitzsynchronzeit<br />

beträgt bei der A7 1 /250 s, bei<br />

der A7R dagegen 1 /160 s. Das Auslösegeräusch<br />

ist bei den A7-Modellen recht kernig<br />

– das heißt, deutlich lauter als bei den<br />

meisten anderen Spiegellosen mit kleineren<br />

Bildsensoren. Wahrscheinlich liegt das<br />

daran, dass hier beim Verschluss doch ordentlich<br />

Masse bewegt wird. Reihenbelichtungen<br />

erlauben die Kameras mit Blick auf<br />

Belichtung, Weißabgleich <strong>und</strong> Dynamikoptimierung<br />

(DRO); sitzt ein Systemblitzgerät<br />

am Blitzschuh der Kamera, sollen<br />

auch Blitzbelichtungsreihen möglich sein.<br />

Was auffällt: Bei Belichtungsreihen mit großer<br />

Spreizung (1 oder 2 EV-Werte) sind nur<br />

drei Aufnahmen möglich, bei 0,7 EV <strong>und</strong><br />

Alpha 7<br />

Bildqualität<br />

Die Alpha 7 erreicht<br />

mit ihrem 24-Megapixel-Sensor<br />

eine<br />

bemerkenswerte<br />

Bildqualität mit konstant<br />

hoher Auflösung<br />

bis in hohe<br />

Empfindlichkeitsregionen,<br />

wobei<br />

die Gr<strong>und</strong>schärfung<br />

bei JPEGs höher<br />

ausfällt als beim<br />

Schwestermodell<br />

Alpha 7R mit 36<br />

Megapixeln. Texturverluste<br />

werden ab<br />

etwa ISO 1600<br />

sichtbar (Wand links<br />

neben dem Metallfrosch)<br />

<strong>und</strong> führen<br />

bei ISO 6400 zu<br />

aquarellartigen<br />

Strukturen (Frosch<br />

<strong>und</strong> Dachrinne) –<br />

offenbar die Kehrseite<br />

der effektiven<br />

Rauschunterdrückung.<br />

Fazit<br />

Drahtlos kommunizieren per Wi-Fi<br />

Dank eingebauter Wi-Fi-Funktionalität lassen sich A7 <strong>und</strong> A7R recht einfach in ein<br />

WLAN-Netzwerk integrieren. Nach Installation der kostenlosen App PlayMemories<br />

Mobile 3.0 kann man Bilder von der Kamera auf ein Smartphone übertragen, was<br />

auch mit einem älteren Smartphone (HTC Desire S mit Android 2.3.5) problemlos<br />

vonstatten ging (Bild 1). Die Remote-Funktion zum Fernauslösen der Kamera war<br />

damit aber nicht möglich; der Versuch endete jedes Mal mit dem Hinweis, dass die<br />

Anwendung unerwartet beendet wurde. Mit einem aktuellen Samsung S4 ließ sich<br />

die Remote-Funktion dagegen aktivieren <strong>und</strong> die Kamera über das Smartphone<br />

auslösen. Zudem zeigte das Smartphone-Display einen Schieberegler, an dem<br />

sich die Belichtung über einen Bereich von + 5 Blenden korrigieren ließ (Bild 2).<br />

Auch NFC (Nearfield Communication) zum schnellen Koppeln von Kamera <strong>und</strong><br />

Smartphone mittels Berühren beider Komponenten funktionierte einwandfrei.<br />

1<br />

2<br />

111


TesT<br />

Alpha 7R<br />

Dead Leaves<br />

Der Verlauf der Dead-Leaves-Kurven zeigt mit<br />

einem Anstieg bis 1,4 bei ISO 100/400 die deutlich<br />

aggressivere Kontrastabstimmung der A7R im Vergleich<br />

zum Schwestermodell A7.<br />

ic Lumix DMC-GF6 (JPEG)<br />

FRPP301001<br />

Sony Alpha 7R (JPEG)<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution<br />

3020128<br />

pangf6<br />

Sony Alpha 7R resolution<br />

sona7r<br />

1,2<br />

Auflösung<br />

1,2<br />

16<br />

36<br />

ISO 160 ISO 100<br />

n 1724<br />

2456<br />

100 / / / 1600 / 3200 / 6400 / 12800<br />

ISO 600 / 3200 / 6400 / 12800<br />

ISO 400 400<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

1,0<br />

ISO 1,0 1.00<br />

ISO 800 800<br />

0.2<br />

ISO ISO<br />

Sony FE 2,8/35<br />

1600 1600<br />

Panasonic Lumix 1,7/20<br />

ISO 3200<br />

Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS<br />

ISO 3200<br />

ic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS<br />

3200<br />

ISO 6400<br />

0,8<br />

dead leaves<br />

er percent<br />

kurtosis<br />

ISO<br />

MTF50<br />

6400<br />

0,8<br />

10%<br />

6400<br />

contrast<br />

d leaves<br />

3 104% kurtosis<br />

TF50<br />

2348 0,2<br />

10% nyquist contrast Kontrast<br />

frequency<br />

9 96% 2294 0,2<br />

370 0,5<br />

9 99% 2182 0,3<br />

0,6<br />

nyquist frequency<br />

2338 100% 0,7 2099 0,6<br />

9275 101% 0,6 1970 0,9<br />

0,6<br />

frequency<br />

6950 90% 0,7 1581 2,7<br />

2998 80% 0,7 1551 7,3<br />

2 71% 1104 6,8<br />

118 1,1<br />

0,4<br />

- - -<br />

528 0,9<br />

- - -<br />

256 - 1,6 - 0,4 -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

0,2<br />

- -<br />

- VN3 - DR<br />

SNR<br />

- -<br />

0,4 12,0 0,2 104<br />

0,5 10,0 83<br />

0,0 0<br />

0,5 9,7 67<br />

DR<br />

SNR<br />

170 320 470<br />

470620620 770<br />

770<br />

920 1070<br />

920<br />

1220<br />

1070<br />

13701220 1520 1670<br />

13701820 1520<br />

1970<br />

1670<br />

2120 2270<br />

1820<br />

2420<br />

1970<br />

2570<br />

0,7 10,0 62<br />

0,8 9,3 49<br />

frequency (LP/PH)<br />

9,3 57<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

1,0 9,0 40<br />

9,3 43<br />

0,0<br />

0,9 8,7 53<br />

9,7 42<br />

1,3 8,0 60 170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />

9,0 - 40 - -<br />

Sony Alpha 7R OECF20 ISO 100<br />

8,3 - 38<br />

frequency (LP/PH)<br />

- -<br />

70<br />

8,0 - 24 - -<br />

250<br />

7,3 - 13 - -<br />

- - -Auflösung<br />

6,7 12<br />

255<br />

- -<br />

60<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160<br />

- -<br />

L C H<br />

- -<br />

250<br />

- 4,8 - 2,2 0,8<br />

- 4,8 - 2,2 0,8<br />

4,4 2,3 0,7<br />

255<br />

4,8 2,1 0,8<br />

4,7 2,2 0,6<br />

C 4,9 H 2 1<br />

5,2 1,6 200 1<br />

SNR<br />

3,6 5,3 1,8 1,5 0,8<br />

3,7 - 1,8 - -<br />

50<br />

- - -<br />

3,6 1,8<br />

30<br />

Red<br />

- - -<br />

3,4 1,6<br />

100<br />

- - -<br />

Green<br />

3,1 - 1,6 - -<br />

150<br />

3 1,6<br />

40<br />

Blue<br />

20<br />

0,7 0,7<br />

0<br />

SNR<br />

-0,9 -0,6<br />

- -<br />

F<br />

AF<br />

AF<br />

AF<br />

lx- >1000lx - >1000lx (LV) 30lx<br />

- 0,44 - - 100 0,81<br />

- -<br />

- -<br />

2,0<br />

contrast<br />

digital values<br />

MTF50<br />

r second 3,59<br />

sequence 8<br />

22<br />

r second 3,59<br />

sequence 50 18<br />

AF<br />

AF<br />

0lx (LV) 30lx<br />

- 0,34<br />

2,02<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,01<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Kontrast<br />

contrast<br />

70<br />

Die Auflösungskurven 200<br />

nehmen bei der A7R einen<br />

ähnlichen Verlauf wie bei der A7, allerdings 50 auf<br />

Red<br />

einem noch deutlich höheren Niveau – konstant<br />

60<br />

Green<br />

150<br />

40<br />

Blue<br />

oberhalb 2000 LP/BH bis ISO 6400.<br />

digital values<br />

Sony Alpha 7R - dead leaves<br />

Dead Leaves<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400<br />

400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

lp /ph<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

6 ISO 100<br />

50<br />

ISO 400<br />

5<br />

10 30<br />

ISO 800<br />

4<br />

ISO 1600<br />

0<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 20 3,0<br />

1,4<br />

3<br />

log ISO 3200<br />

luminance<br />

2<br />

ISO 6400<br />

1<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

ISO 25600<br />

50%<br />

10<br />

digital values<br />

digital values<br />

250<br />

200<br />

250<br />

150<br />

200<br />

100<br />

150<br />

50<br />

100<br />

0<br />

Sony A7 mit<br />

adaptiertem<br />

A-Ob jektiv:<br />

Sony­ <strong>und</strong> Zeiss­Objektive<br />

mit A­Bajonett<br />

lassen sich über den<br />

Adapter LA­EA4 mit<br />

eingebautem Phasen­<br />

AF­Modul verwenden –<br />

praktikabel, aber nicht<br />

die Ideallösung.<br />

weniger sind es deren 5. Manchen HDR-<br />

Fan dürfte dies ärgern. Positiv wiederum:<br />

Belichtungskorrekturen lassen sich auf + 5<br />

Blenden ausdehnen, auch wenn das Einstellrad<br />

nur + 3 Blenden ausweist. Einfach<br />

das Rad auf Null stellen <strong>und</strong> die Belichtungskorrektur<br />

über das Fn-Menü (Einstellbildschirm)<br />

vorwählen. Über das Programmwahl<br />

an der Oberseite hat man<br />

Zugriff auf Standardbelichtungsprogramme<br />

(Auto, P, A, S,), manuelle Betriebsart,<br />

6<br />

Motivprogramme 6<br />

(Scenes), VN Schwenkpanorama,<br />

4 zwei individuelle Programmspeicher<br />

VN ISO 800<br />

ISO 100<br />

VN ISO 160<br />

5<br />

VN ISO 400<br />

5<br />

VN ISO 400<br />

4<br />

VN ISO 800<br />

3<br />

VN ISO 1600<br />

<strong>und</strong><br />

3<br />

2 den Videomodus. Aufgezeichnet VN ISO 3200 VN ISO 1600<br />

wird<br />

1 2<br />

VN ISO 6400 VN ISO 3200<br />

in<br />

0<br />

Full-HD mit 50 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e;<br />

1<br />

VN ISO 6400<br />

0<br />

über die HDMI-Schnittstelle lassen sich<br />

Videodaten unkomprimiert an ein externes<br />

Aufzeichnungsgerät weitergeben. Ein optionaler<br />

XLR-Adapter erlaubt den Anschluss<br />

professioneller Mikrofone; der Ton kann<br />

mittels Balkensegmentanzeige manuell<br />

Sony Alpha 7R OECF20 ISO 400<br />

aus gesteuert werden. Während 70 der Aufnahme<br />

lässt sich die Pegelanzeige auch ins<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400 60<br />

70<br />

Bild einblenden. Der kontinuierliche Autofokus<br />

des Standardzooms arbeitete Red dabei<br />

50<br />

60<br />

Green<br />

40<br />

Blue<br />

nahezu geräuschlos, ohne Pumpen <strong>und</strong><br />

SNR<br />

50<br />

Ruckeln.<br />

30<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 visual noise<br />

Sony Alpha 7R visual noise<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

50<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

ISO 25600<br />

50%<br />

log luminance<br />

20<br />

10<br />

0<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Red<br />

Green<br />

Blue<br />

SNR<br />

Tasten <strong>und</strong> Einstellräder<br />

Zur Bedienung der A7-Kameras hat sich<br />

Sony einiges einfallen lassen. Rechts neben<br />

dem Moduswahlrad für Belichtungsprogramme<br />

findet sich ein Einstellrad für den<br />

Daumen, rechts außen ein rastendes<br />

Drehrad für Belichtungskorrekturen. Ein<br />

zweites Rad ist dem Auslöser vorgelagert,<br />

also in Reichweite des Zeigefingers. Ein<br />

Rändelrad ist in den 4-Wege-Schalter integriert;<br />

drei Richtungstasten sind mit einer<br />

weiteren Funktion belegt. Mit der Pfeiloben-Taste<br />

(Disp) kann man zwischen verschiedenen<br />

Anzeigeop tionen umschalten;<br />

die Pfeil-rechts-Taste ruft das Weißabgleichs<br />

menü, die Pfeil-links-Taste das Be-<br />

1. Beim Einstellen von Blende, Zeit oder<br />

ISO wird der aktuelle Wert unten klein <strong>und</strong><br />

zugleich vergrößert an einer Skala angezeigt.<br />

2. Unter den sechs Kartei reitern im<br />

Hauptmenü verstecken sich nicht weniger<br />

als 24 Einzelseiten; bis zu sechs Einträge<br />

sieht man pro Seite. 3. Unter dem an der<br />

NEX orientierten, bebilderten Kachelmenü<br />

(optional einstellbar) versteckt sich das<br />

zweckdienlichere Menü mit den Karteireitern.<br />

4. Auch die bebilderte Anzeige<br />

von Aufnahmeprogrammen lässt sich<br />

optional aktivieren, wenn man’s gerne<br />

weniger sachlich hat.<br />

0,8<br />

3,8<br />

48<br />

3,6<br />

10<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

log luminance<br />

0<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

log luminance<br />

1 2<br />

Rauschwahrnehmung<br />

(Visual Noise)<br />

Trotz recht kleiner Pixel (4,9 µm) hat die A7R das<br />

Rauschen ziemlich gut im Griff. Wie bei der A7 führt jedoch<br />

der starke Eingriff des Rauschfilters bei höhe ren<br />

Empfindlichkeiten zu einem weichen Bildeindruck <strong>und</strong><br />

zu Detailverlusten. Wiederum sind erste leichte Effekte<br />

bei ISO 1600 sichtbar <strong>und</strong> bei ISO 3200 dann deutlich.<br />

3<br />

4<br />

112


triebsartenmenü auf, wo man Einzel-/<br />

Serienbild, Selbstaus löser <strong>und</strong> Reihenbelichtungen<br />

vorwählt. Drei benutzerdefinierbare<br />

Tasten (C1, C2, C3) finden sich<br />

rechts neben dem Auslöser, rechts vom<br />

Suchereinblick <strong>und</strong> als Doppelbelegung<br />

an der Papierkorbtaste. Über die Fn-Taste<br />

ruft man den Einstellmonitor auf, der etwas<br />

mehr als ein Drittel der Monitorfläche belegt.<br />

Nach Anwahl eines Funktionsfelds<br />

kann man entweder in das dazugehörige<br />

Untermenü wechseln oder Einstellungen<br />

direkt mittels Drehrad verändern. Sehr<br />

praktisch ist auch, dass bei der Blendenoder<br />

Verschlusszeiteneinstellung der aktuelle<br />

Wert zum einen klein als Zahl am<br />

unteren Monitorrand, gleichzeitig aber vergrößert<br />

an einer Skala darüber angezeigt<br />

wird. Das Gleiche gilt für die ISO-Einstellung,<br />

die man ebenfalls mittels Einstellrad<br />

vornehmen kann. Hat man die Funktionen<br />

der Tasten <strong>und</strong> Räder einmal kapiert bzw.<br />

den eigenen Vorstellungen angepasst, lässt<br />

sich die Kamera schnell <strong>und</strong> intuitiv bedienen.<br />

Erfreulicherweise sind die Einstellräder<br />

so platziert, dass man sie nicht so<br />

leicht unabsichtlich verstellt; eine Ausnahme<br />

bildet das ziemlich leichtgängige<br />

Rändelrad am 4-Wege-Schalter. Was die<br />

Kamera insgesamt an Einstell- <strong>und</strong> Anpassungsmöglichkeiten<br />

bereitstellt, ist freilich<br />

nicht von Pappe <strong>und</strong> erfordert etwas Einarbeitungszeit.<br />

Auch das Hauptmenü legt<br />

davon beredtes Zeugnis ab: Den sechs<br />

Karteireitern am oberen Bildschirmrand –<br />

Kamera-, Benutzer- <strong>und</strong> Drahtloseinstellungen,<br />

Applikations-, Wiedergabe- <strong>und</strong><br />

System-Einstellungen – sind nicht weni-<br />

ISO 100 ISO 400<br />

ISO 1600 ISO 6400<br />

ger als 24 Menüseiten zugeordnet, die man<br />

mittels Pfeil-links/rechts-Tasten oder Einstellrad<br />

durchsteppt, um zur gewünschten<br />

Funktion zu gelangen. Vertikales Scrollen<br />

ist allerdings unnötig; pro Seite sind maximal<br />

sechs Einträge auf einen Blick zu sehen.<br />

Bildqualität<br />

Die Sony A7 erreicht mit ihrem 24-Megapixel-Sensor<br />

eine konstant hohe Grenzauflösung<br />

zwischen 1800 <strong>und</strong> 1900 LP/BH bis<br />

ISO 3200; bis ISO 800 werden zudem fast<br />

konstante Dead-Leaves-Werte um 1600<br />

LP/BH erreicht, ohne dass der Farbkontrast<br />

wesentlich über den Ausgangskontrast<br />

des Motivs angehoben wird. Moderates<br />

Rauschen (max. VN 0,7 bis ISO 1600),<br />

geringe Texturverluste (max. 0,5 bis ISO<br />

1600) <strong>und</strong> eine Dynamik zwischen 9 <strong>und</strong><br />

10 Blenden sorgen dafür, dass die Bildqualität<br />

über den gesamten ISO-Bereich<br />

auf dem Niveau einer Nikon D800 (36 Megapixel)<br />

angesiedelt ist – eine beachtliche<br />

Leistung. Auch das Schwestermodell der<br />

SLT-Reihe, die A99, wird auf jeder ISO-<br />

Stufe mehr oder weniger deutlich übertroffen.<br />

Die Sony A7R kann mit 36-Megapixel-<br />

CMOS ohne Tiefpassfilter noch ein Stück<br />

draufsatteln <strong>und</strong> erreicht einen stattlichen<br />

Auflösungswert von maximal 2553 LP/BH<br />

bei ISO 100, der bis ISO 6400 nur auf etwa<br />

2200 LP/BH abfällt. Zum Vergleich: Im<br />

Schnitt sind das r<strong>und</strong> 300 LP/BH mehr als<br />

bei der Nikon D800E mit ebenfalls 36<br />

Mega pixeln. Sehr hoch auch die Dead-<br />

Leaves-Werte: Sie liegen über bzw. um<br />

2000 LP/BH bis ISO 3200, allerdings bei<br />

Alpha 7R<br />

Bildqualität<br />

Bei ISO-Einstellungen<br />

bis 1600 sehen<br />

die Bilder der<br />

Alpha 7R mit 36-<br />

Megapixel-Sensor<br />

noch eine Ecke knackiger<br />

aus als bei<br />

der A7 (24 Megapixel),<br />

was an der extrem<br />

hohen Grenzauflösung<br />

liegt.<br />

Bezüglich des<br />

Rauschverhaltens<br />

überwiegen die Gemeinsamkeiten,<br />

die<br />

Texturverluste fallen<br />

oberhalb ISO 3200<br />

allerdings noch<br />

deutlicher aus. ISO-<br />

6400-Bilder, bei<br />

100-Prozent-Darstellung<br />

am Monitor<br />

betrachtet, zeigen<br />

eine doch recht<br />

künstlich modellierte<br />

Struktur als Folge<br />

einer überzogenen<br />

Bildbearbeitung.<br />

Objektivprogramm<br />

Wer als A7/A7R-Fotograf ein passendes Objektiv sucht, muss aktuell<br />

mit einer kleinen Auswahl vorliebnehmen. Im ersten Schritt<br />

hat Sony zwei Zeiss-Festbrennweiten, ein Zeiss-Zoom <strong>und</strong> zwei<br />

Sony-Zooms mit NEX-Bajonett für den Kleinbildbildkreis angekündigt.<br />

Im Unterschied zu den NEX-Objektiven für den APS-C-Bildkreis<br />

tragen die neuen ein FE statt des E im Namen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

lassen sich auch die E-Objektive nutzen, allerdings schalten<br />

A7 <strong>und</strong> A7R dann auf das APS-C-Format um. Ebenfalls lassen<br />

sich A-Objektive über den Adapter LA-EA4 mit eingebautem Phasen-AF-Modul<br />

anschließen. Hier gibt es auch zahlreiche Vollformatobjektive<br />

– die Ideallösung ist dies aber ebenfalls kaum. Sony<br />

muss stattdessen möglichst schnell das FE-Programm ausbauen.<br />

Gerät<br />

Sony<br />

Fe 3,5-5,6/28-70 mm<br />

OSS<br />

Sony<br />

Fe 4/70-200 mm<br />

G OSS<br />

Zeiss<br />

Sonnar t* Fe 2,8/35 mm<br />

ZA<br />

Zeiss<br />

Sonnar t* Fe 1,8/55 mm<br />

ZA<br />

Zeiss<br />

Vario tessar t* Fe 4/24-70 mm<br />

ZA OSS<br />

Format KB KB KB KB KB<br />

Linsen/Gruppen 9/8 21/15 7/5 7/5 12/10<br />

Naheinstellgrenze 0,3 – 0,45 m 1 – 1,5 m 0,35 m 0,5 m 0,4<br />

Bildwinkel 75° - 34° 34° - 12° 63° 43° 84° - 34°<br />

Filterdurchmesser 55 mm 72 mm 49 mm 49 mm 67 mm<br />

Fokussierung Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor<br />

Bildstabilisator Bildstabilisator Bildstabilisator – – Bildstabilisator<br />

Maße, Gewicht 72,5 x 83 mm, 295 g 80 x 175 mm, 840 g 61,5 x 36,5 mm, 120 g 664,4 x 70,5 mm, 281 g 73 x 94,5 mm, 426 g<br />

Anschlüsse E-Bajonettt<br />

(35-mm-Vollformat)<br />

E-Bajonett (35-mm-Vollformat) E-Bajonett<br />

(35-mm-Vollformat)<br />

E-Bajonett<br />

(35-mm-Vollformat)<br />

E-Bajonett<br />

(35-mm-Vollformat)<br />

Preis 500 euro 1500 euro 800 euro 1000 euro 1200 euro<br />

113


Kamera | TesT<br />

deutlich überhöhten Farbkontrasten bis<br />

ISO 800 – das gibt Punktabzug. Bei Rauschen,<br />

Kurtosis (Texturverlust) <strong>und</strong> Dynamik<br />

befinden sich beide Modelle auf<br />

Augenhöhe. Ausnahme: die extrem hohe<br />

Dynamik der A7R bei ISO 100 (12 Blenden).<br />

Ein Kritikpunkt trifft beide: Bei hohen<br />

Empfindlichkeiten über ISO 3200 löscht<br />

der Rauschfilter auch sichtbar Details.<br />

Fazit<br />

Die beiden<br />

Newcomer von<br />

Sony haben<br />

das Zeug, frischen<br />

Wind in<br />

die Systemkameraklasse<br />

mit<br />

Vollformatsensor<br />

zu bringen.<br />

Karl Stechl<br />

Zu attraktiven<br />

Einstiegspreisen von 1500 Euro<br />

(Gehäuse A7), 1800 Euro (A7 mit<br />

Kitobjektiv 28–70 mm) <strong>und</strong> 2100<br />

Euro (Gehäuse A7R) bieten sie ein<br />

hohes Maß an Funktionalität <strong>und</strong><br />

Ausstattung, was nur durch das<br />

Fehlen eines ein gebauten Blitzgeräts<br />

etwas getrübt wird. Für den Allro<strong>und</strong>-Einsatz<br />

bietet die günstigere<br />

A7 reichlich Auflösung, einen Phasen-AF<br />

am Sensor <strong>und</strong> eine kürzere<br />

Blitzsynchronzeit als die A7R – unterm<br />

Strich ein starkes Angebot, mit<br />

dem Sony durchaus auch Canon<strong>und</strong><br />

Nikon-Anwender ins eigene Lager<br />

ziehen könnte. Als 36-Megapixel-Kamera<br />

zielt die A7R klar auf<br />

die Nikon D800, die sich mit weniger<br />

Grenzauflösung begnügen<br />

muss, dafür aber mit etwas natürlicherer<br />

Wiedergabe, vor allem bei<br />

Porträts, punkten kann – falls der<br />

D800-Fotograf seinen SLR-Kamera<br />

boliden gegen eine vergleichsweise<br />

filigrane A7R mit elektronischem<br />

Sucher ein tauschen möchte.<br />

Denn die Kamerakonzepte unterscheiden<br />

sich doch wesentlich. Und<br />

selbst „klein <strong>und</strong> leicht“ ist nicht für<br />

jeden Anwender ein absolutes Qualitätskriterium.<br />

Bei der Bild qualität<br />

setzen die beiden Alpha-Modelle<br />

unterschied liche Akzente: Die A7R<br />

punktet mit einer exorbitanten<br />

Schärfe bei niedrigen <strong>und</strong> mittleren<br />

ISO-Werten, die A7 ist weniger aggressiv<br />

abgestimmt <strong>und</strong> zeigt oberhalb<br />

ISO 3200 nicht ganz so deutliche<br />

Texturverluste. Unterm Strich<br />

bieten A7/A7R höchste Bildqualität<br />

in besonders kompakten, aber zugleich<br />

sehr wertigen <strong>und</strong> edlen Gehäusen.<br />

Gerät Sony Alpha 7 Sony Alpha 7r<br />

durchschnittlicher Marktpreis 1500 euro 2100 euro<br />

Bildsensor/Datei<br />

Auflösung (nicht interpoliert) 6000 x 4000 Pixel 7360 x 4912 Pixel<br />

Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende 6 µm, f9,8 4,9 µm, f8<br />

Sensorgröße, Bildwinkelfaktor 35,8 x 23,9 mm, 1,0x 35,9 x 24,0 mm, 1,0x<br />

Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator CMOS, Sensorreinigung, – CMOS, Sensorreinigung, –<br />

Dateiformat JPEG, RAW, RAW + JPEG JPEG, RAW, RAW + JPEG<br />

Aufnahmesteuerung<br />

Fokussierung externer Sensor, MF –, – –, –<br />

Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)<br />

Hybrid-AF (Kontrast- <strong>und</strong> Phasen-AF)Kontrast- Kontrast-AF: 25 Felder, MF (Lupe)<br />

AF: 25 Felder, Phasen-AF:<br />

117 Felder, MF (Lupe)<br />

Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B 1/8000–30 s, Blitz 1/250 s, B 1/8000–30 s, Blitz 1/160 s, B<br />

Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix<br />

mittenbetont, Spot, Matrix<br />

mit 1200 Feldern<br />

mittenbetont, Spot, Matrix<br />

mit 1200 Feldern<br />

Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M) P mit Programmshift, Av, Tv, M P mit Programmshift, Av, Tv, M<br />

Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur ±5 Blenden, ±3 Blenden ±5 Blenden, ±3 Stufen<br />

Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe<br />

Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel<br />

ISO-Auto einstellbar, 50–25600, – ISO-Auto einstellbar, 50–25600, –<br />

man., Reihe<br />

Weißabgleich<br />

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle<br />

Korrektur, Reihe<br />

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle<br />

Korrektur, Reihe<br />

Farbräume sRGB, Adobe RGB sRGB, Adobe RGB<br />

steuerbare Einstellungen<br />

Sucher/Monitor/Display<br />

Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung,<br />

effektive Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben)<br />

Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,<br />

Rauschfilter<br />

OLED-Sucher, 786432 RGB-Pixel,<br />

Gitter, 100 %, eff. 0,71, –<br />

Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,<br />

Rauschfilter<br />

OLED-Sucher, 786432 RGB-Pixel, Gitter,<br />

100 %, eff. 0,71, –<br />

Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar 3,0“, –, 307200 RGB-Bildpunkte, verstellbar 3,0“, –, 307200 RGB-Bildpunkte, verstellbar<br />

Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm,<br />

Über-, Unterbelichtungswarnung<br />

Bildwiedergabe: Histogramm, Über- <strong>und</strong> Unterbelichtungswarnung<br />

Anschlüsse <strong>und</strong> weitere Ausstattung<br />

Bajonett, Speicher, Akku<br />

Live-View, Histogramm,<br />

–, –<br />

Histogramm, Lichterwarnung,<br />

Schattenwarnung<br />

Sony E, SDHC/SDXC/MS Pro Duo,<br />

Li-Ion<br />

Live-View, Histogramm,<br />

–, –<br />

Histogramm, Lichterwarnung, Schattenwarnung<br />

Sony E, SDHC/SDXC/MS Pro Duo, Li-Ion<br />

int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh) –, –, Blitzschuh –, –, Blitzschuh<br />

Schnittstellen USB 2.0, nein, WLAN, HDMI USB 2.0, nein, WLAN, HDMI<br />

Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz,<br />

max. Länge, AF-Funktion<br />

MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 50 Vollbilder/s,<br />

29 min, AF<br />

MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 50<br />

Vollbilder/s, 29 min, AF<br />

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz –, Spritzwasserschutz –, Spritzwasserschutz<br />

Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie 127 x 94 x 48 mm, 475 g 127 x 94 x 48 mm, 475 g<br />

Bildqualität<br />

Objektiv für Auflösungs-/<br />

AF-Messung<br />

DCRaw Auflösung ISO100/400/800/1600/<br />

3200/6400/12800 (LP/BH)<br />

DCRaw DL ISO100/400/800/1600/<br />

3200/6400/12800 (LP/BH)<br />

Sony FE 2,8/35/<br />

Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS<br />

– / – / – / – /<br />

– / – / –<br />

– / – / – / – /<br />

– / – / –<br />

LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble<br />

Sony FE 2,8/35/<br />

Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS<br />

– / – / – / – /<br />

– / – / –<br />

– / – / – / – /<br />

– / – / –<br />

LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble<br />

ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1917 / 1592 / 0,2 / 0,4 / 10,0 2553 / 2348 / 0,2 / 0,4 / 12,0<br />

ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1916 / 1602 / 0,2 / 0,5 / 10,0 2359 / 2294 / 0,2 / 0,5 / 10,0<br />

ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1873 / 1588 / 0,2 / 0,5 / 10,0 2429 / 2182 / 0,3 / 0,5 / 9,7<br />

ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1843 / 1463 / 0,5 / 0,7 / 9,7 2452 / 2099 / 0,6 / 0,7 / 10,0<br />

ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1816 / 1268 / 1,0 / 0,9 / 9,3 2489 / 1970 / 0,9 / 0,8 / 9,3<br />

ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1732 / 678 / 2,0 / 1,0 / 9,0 2206 / 1581 / 2,7 / 1,0 / 9,0<br />

ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1625 / 655 / 4,2 / 0,9 / 8,7 1962 / 1551 / 7,3 / 0,9 / 8,7<br />

Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400 10,3 / 10,2 / 10,2 / 10,2 10,6 / 10,6 / 10,6 / 10,7<br />

Weißabgleich Tageslicht/Blitz 0 DeltaRGB / 0 DeltaRGB /<br />

Bildqualität ISO100/400/800/1600/<br />

3200/6400<br />

ColorFoto<br />

Kauftipp<br />

Vollformat 1/2014<br />

41,5 / 38,5 / 34 / 30 /<br />

26 / 24 Punkte<br />

45,5 / 41 / 37,5 / 32 /<br />

29,5 / 26 Punkte<br />

Bedienung/Performance<br />

mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG 4,5 B/s, 63 Bilder in Serie 3,6 B/s, 22 Bilder in Serie<br />

mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW 4,5 B/s, 29 Bilder in Serie 3,6 B/s, 18 Bilder in Serie<br />

Einschaltverzögerung 1,8 s 2,0 s<br />

AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte) 0,29 / 0,73 / – s 5 Punkte 0,44 / 0,81 / – s 4 Punkte<br />

Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte) 11,5 Punkte 11,5 Punkte<br />

Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte) 16,5 Punkte 15,5 Punkte<br />

Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) 60,5 Punkte<br />

15 Pkt. über Ø<br />

63 Punkte<br />

17,5 Pkt. über Ø<br />

114


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Kameras | TesT<br />

Sie bringt einen Hauch von Nostalgie in<br />

Nikons SLR-System <strong>und</strong> macht zugleich<br />

die außergewöhnliche Bildqualität<br />

der Nikon D4 für Amateure bezahlbar. Statt<br />

6000 Euro für das D4-Gehäuse zahlt man<br />

für eine Df inklusive der dazu passenden,<br />

lichtstarken Retro-Festbrennweite AF-S<br />

Nikkor 1,8/50 mm G SE nur 3000 Euro <strong>und</strong><br />

erhält so zum halben Preis den 16-Megapixel-Vollformatsensor<br />

aus der D4 mit<br />

„Nachtsichtqualitäten“. Neben dem Sensor<br />

erbt die Df von der D4 auch den für die<br />

Signalverarbeitung ent scheidenden Xpeed3-<br />

Prozessor mit 14-Bit-A/D-Wandler <strong>und</strong> 16-<br />

Bit-Bildverar beitung. Wie bei der D4 gilt also<br />

auch bei der Df: keine Höhenflüge bei der<br />

nominellen Auflösung, aber vielversprechende<br />

Voraussetzungen für rauscharme<br />

Bilder bei höheren ISO-Zahlen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

für den großen Empfindlichkeits bereich<br />

bis ISO 204 800. Auffällig ist aber zunächst<br />

das Design – die neue Df erweitert das Angebot<br />

an digitalen Vollformatkameras um<br />

ein Retro-Modell, das optisch an analoge<br />

Kameralegenden wie die Nikon F2 aus den<br />

1970er-Jahren erinnert. Die vielen Einstellräder<br />

ermöglichen zugleich eine schnelle<br />

Bedienung. Im Segment um 3000 Euro<br />

wetteifert die Neue allerdings mit einer<br />

starken Konkurrentin aus dem eigenen<br />

Hause: dem 36-Megapixel-Boliden Nikon<br />

D800. Im Vergleich zu dem ist die Df spürbar<br />

leichter <strong>und</strong> kompakter, in mancherlei Hinsicht<br />

aber auch sparsamer ausgestattet: So<br />

kommt sie ohne integrierten Blitz daher, hat<br />

einen abgespeckten Autofokus nach Vorlage<br />

116<br />

Fotos: Hersteller, Christian Rottenegger


Retro-<br />

Design<br />

Die Nikon Df für 3000 Euro übernimmt von Nikons aktueller Profikamera<br />

D4 den 16-Megapixel-Vollformatsensor mit Top-Bildqualität bei höchsten<br />

Empfindlichkeiten <strong>und</strong> von der analogen Nikon F2 so manches Designelement<br />

der 70er-Jahre. Passend zum Retro-Konzept: Die Df hat jede Menge<br />

Einstellräder, aber keine Video-, WiFi- <strong>und</strong> GPS-Funktion.<br />

der r<strong>und</strong> 1000 Euro günstige ren Consumer-<br />

Vollformat kamera Nikon D610 <strong>und</strong> anstelle<br />

des CF/SD-Doppelsteckplatzes der D800<br />

nur einen Einfach slot für SDHC/XC-Medien.<br />

Außerdem muss sich die Speicherkarte ein<br />

Fach mit dem Lithium-Ionen-Akku teilen.<br />

Konsequent retro<br />

Das für die Df ersonnene Retro-Konzept<br />

umfasst weit mehr als das Design. Nikon<br />

streicht auch Features, die sich erst in den<br />

letzten Jahren am Kameramarkt fest etablieren<br />

konnten, etwa die Videofunktion, WiFi<br />

<strong>und</strong> GPS. Außerdem passen zur Vintage-<br />

Kamera die vielen Wahlräder ebenso wie<br />

der Verzicht auf Motivprogramme <strong>und</strong> eine<br />

Vollautomatik. Neben dem M-Modus gibt<br />

es Zeit-, Blenden- <strong>und</strong> Programmautomatik.<br />

Als Besonderheit besitzt die Df einen<br />

klappbaren Blendenkupplungshebel, damit<br />

sich neben den modernen F-Objektiven<br />

auch alte, vor 1977 konstruierte Nikkor-Optiken<br />

ohne Blendenübertragung anschließen<br />

lassen. Die Df kann beim Einsatz solcher<br />

Oldtimer-Objektive die Belichtung per<br />

Offenblendenmessung steuern; allerdings<br />

muss der Fotograf dazu im Menü unter<br />

„Objektivdaten“ Brennweite <strong>und</strong> Lichtstärke<br />

vorgeben, unter „Blendenübertragung“<br />

den Eintrag „Objektiv ohne AI“ aktivieren<br />

<strong>und</strong> schließlich per Wahlrad die Blende händisch<br />

einstellen – umständlich. Außerdem<br />

war die Linsenvergütung in den 1970er-<br />

Jahren weniger ausgereift als heute. Trotzdem<br />

mag sich mancher über dieses Feature<br />

freuen, zumal einige der alten Nikkor-Ob-<br />

117


Kameras | TesT<br />

Monitor<br />

Der 3,2-Zoll-Monitor ist<br />

nicht nur für Menü, Infoanzeige<br />

<strong>und</strong> Wiedergabe<br />

zuständig, sondern auch<br />

für die Live-View-<strong>Vorschau</strong>.<br />

1. Wie beim Consumer-Modell<br />

D610 wertet das<br />

Auto fokusmodul<br />

der Df maximal 39<br />

Felder aus.<br />

2. Nach Druck der<br />

i-Taste lassen sich<br />

u.a. Funktionstasten<br />

belegen <strong>und</strong><br />

die HDR-Aufnahme<br />

aktivieren.<br />

3. Im Live-View<br />

steht ein Schnellmenü<br />

mit Optionen<br />

wie die zur<br />

Dynamik er weiterung<br />

bereit.<br />

4. An der Df lassen<br />

sich alte Nikkor-Objektive<br />

ohne<br />

AI betreiben.<br />

Die Kamera kann<br />

dann die Belichtung<br />

per Offenblendenmessung<br />

steuern – die richtigen<br />

Einstellungen<br />

im Menü vorausgesetzt.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

jektive zumindest optisch gut mit dem Df-<br />

Gehäuse harmonieren.<br />

Gehäuse<br />

Nicht zuletzt wegen ihres markanten <strong>und</strong><br />

doch schlichten Designs strahlt die Df Gediegenheit<br />

aus, obwohl sie nur an Ober-,<br />

Unter- <strong>und</strong> Rückseite aus Magnesiumelementen,<br />

an der Front spürbar aus Kunststoff<br />

besteht. Der ausgeformte Griff fällt etwas<br />

kleiner <strong>und</strong> dezenter aus als an der ansonsten<br />

ähnlich kompakten, aber r<strong>und</strong> 100 g<br />

leichteren D610 <strong>und</strong> liegt trotz strukturierter<br />

Oberfläche weniger komfortabel in der<br />

Hand. Damit sich möglichst wenig Staub auf<br />

dem Tiefpassfilter absetzt, hat die Df das für<br />

Nikon-SLRs obligatorische Sensorreinigungssystem<br />

an Bord. Außerdem soll ihr Gehäuse<br />

ebenso gut abgedichtet sein wie das<br />

der D800. Kompromisse macht Nikon allerdings<br />

beim Schlitzverschluss: Er ist statt für<br />

Anschlüsse<br />

Neben USB-2.0- <strong>und</strong><br />

HDMI-Buchse befindet<br />

sich ein Zubehöranschluss<br />

für den Kabelfernauslöser<br />

oder den optionalen<br />

GPS-Empfänger.<br />

400 000 (D4) oder 200 000 (D800) für 150 000<br />

Auslösungen angelegt <strong>und</strong> ermöglicht lediglich<br />

Belichtungszeiten bis 1 /4000 statt 1 /8000 s.<br />

Die anders geartete Verschluss- <strong>und</strong> Spiegelkonstruktion<br />

dürfte auch ein wesentlicher<br />

Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass die Df trotz des gleichen<br />

Sensors <strong>und</strong> ähnlichen Prozessors im<br />

Serienmodus wesentlich langsamer arbeitet<br />

als die D4: Letztere schafft 10,2 B/s, die Df<br />

gerade einmal 4,6 B/s. Außerdem kann die<br />

Neue im Gegensatz zur D4 nicht vom Schlitzzum<br />

elektronischen Verschluss wechseln, um<br />

nahezu lautlos auszulösen. Tatsächlich bringt<br />

ihr „Quiet“-Modus in der Praxis herzlich<br />

wenig <strong>und</strong> allenfalls dann eine geringfügige<br />

Geräuschreduktion, wenn der Fotograf den<br />

Auslöser sacht <strong>und</strong> langsam betätigt.<br />

Sucher <strong>und</strong> Live-View<br />

Wie für Nikons aktuelle Vollformat kameras<br />

typisch hat die Df einen großen, klaren SLR-<br />

Sucher mit effektiv 0,7-facher Vergrößerung<br />

<strong>und</strong> 100 % Bildfeldabdeckung. Bei Verwenden<br />

des APS-C-Formats (24 x 16 mm) verkleinert<br />

sich das Gesichtsfeld auf 97 %. Über<br />

das Systemmenü lassen sich Gitterlinien<br />

einblenden. Zum Verschließen des Suchereinblicks<br />

liegt eine separate Kappe mit Befes<br />

tigungsclip bei. In Sachen Monitor weicht<br />

Nikon vom Retro-Konzept ab: Das ordentliche<br />

3,2-Zoll-Display mit 307 000 RGB-Pixeln<br />

ist nicht nur für Menü, Info anzeige <strong>und</strong><br />

Wiedergabe zuständig, sondern auch für die<br />

Live-View-<strong>Vorschau</strong>, gegebenenfalls mit<br />

4<br />

118


elektronischer Wasserwaage. Wer eine Belichtungskorrektur<br />

vornimmt, bekommt deren<br />

Auswirkungen dort unmittelbar zu sehen.<br />

Wer jedoch Blende <strong>und</strong> Verschlusszeit<br />

manuell regeln will, muss die LV-Belichtungsvorschau<br />

explizit per Abblendtaste abrufen.<br />

Außerdem zeigt die Df nur bei der<br />

Bildwiedergabe ein Histogramm an.<br />

Belichtungsmessung, Autofokus<br />

<strong>und</strong> Performance<br />

Für die Belichtungsmessung nutzt die Df wie<br />

die D610 einen RGB-Sensor mit 2016 Pixeln,<br />

ein Abstieg gegenüber D4 <strong>und</strong> D800, die auf<br />

91 000 Pixel zurückgreifen können. Auch der<br />

mit dem Belichtungsmesssystem gekoppelte<br />

Pha senautofokus wurde von der günstigeren<br />

D610, nicht von Nikons Profiklasse übernommen:<br />

Er arbeitet mit 39 statt 51 Feldern,<br />

9 statt 15 Kreuzsensoren <strong>und</strong> im Vergleich zu<br />

D4 <strong>und</strong> D800 langsamer: Im Test brauchte die<br />

Df bei optimalen Lichtverhältnissen durchschnittlich<br />

0,33 s zum Fokussieren <strong>und</strong> Auslösen,<br />

in abgedunkelter Umgebung 0,47 s<br />

(D4: 0,26/0,24 s; D800: 019/0,29 s). Wenn die<br />

Kamera im Live-View vom Phasen- auf das<br />

Kontrastauto fokus system umsteigen muss,<br />

verlängert sich die Auslöseverzögerung sogar<br />

auf 0,97 s (D4: 0,85 s; D800: 0,92s).<br />

Kamerasteuerung<br />

Nikon verbaut jede Menge Wahlräder: hinten<br />

ein universell einsetzbares u.a. für Programmshift,<br />

vorne eines für die Blende, oben<br />

ein doppelstöckiges für ISO-Zahl <strong>und</strong> Belichtungskorrektur,<br />

rechts eines für den Aufnahmemodus,<br />

daneben ein weiteres für die<br />

Verschlusszeit mit Drehschalter zum Einstellen<br />

der Betriebs art. Kein W<strong>und</strong>er, dass<br />

dem oberen Zweit-Display kaum noch Platz<br />

bleibt, umso bemerkenswerter jedoch, wie<br />

viele Informationen darauf erscheinen; von<br />

Blende, Belichtungszeit <strong>und</strong> Batterie status bis<br />

zur Anzahl der noch verfügbaren Aufnahmen<br />

– Nikon bringt all das auf 1,8 x 0,7 cm unter.<br />

Abgesehen vom Blendenrad, das einigermaßen<br />

unbequem erreichbar zwischen Griffvorwölbung<br />

<strong>und</strong> Objektiv liegt, sind die entscheidenden<br />

Wahlräder mit einer Arretierung<br />

versehen. In der Regel reicht ein Knopfdruck,<br />

um die Sperre zu lösen. Das Modusrad<br />

muss dazu allerdings während des Drehens<br />

etwas umständlich nach oben gezogen<br />

werden. Praktisch: im Live-View-Betrieb<br />

lässt sich das Spot-Weißabgleichsmessfeld<br />

schnell <strong>und</strong> einfach positionieren. Menüstruk<br />

tur <strong>und</strong> Bedienelemente wie Vier-Richtungswippe<br />

<strong>und</strong> i-Taste (Schnell menü) sind<br />

von anderen digitalen Nikon-SLRs bekannt.<br />

Nostalgie<br />

Als Retro-Modell<br />

konzipiert gleicht<br />

Nikons neue Vollformatkamera<br />

zumindest<br />

optisch der<br />

analogen Nikon F2,<br />

die in den 1970er-<br />

Jahren auf den<br />

Markt kam.<br />

Bedienung<br />

Die Nikon Df hat<br />

Wahlräder für ISO-<br />

Zahl, Belichtungskorrektur,<br />

Verschlusszeit<br />

<strong>und</strong><br />

Aufnahmemodus.<br />

Für das Info-Display<br />

bleibt da wenig<br />

Platz.<br />

119


Kameras | TesT<br />

Bildqualität bei wenig Licht<br />

Dass Nikon auf dem 36 x 23,9 mm großen<br />

Vollformatsensor vergleichsweise wenige, dafür<br />

größere Pixel einsetzt, zahlt sich vor allem<br />

bei höheren Empfindlichkeiten voll <strong>und</strong> ganz<br />

aus: Die im 16-Megapixel-Vergleich solide<br />

Grenzauflösung bleibt bis ISO 800 fast konstant<br />

(1449 bis 1418 LP/BH); ebenso die Dead-<br />

Leaves-Werte als Maß für die Darstellung<br />

von Farbkontrasten (1084 bis 1049 LP/BH).<br />

Dazu kommen die sehr gute Feinzeichnung<br />

(0,5 Kurtosis) <strong>und</strong> das moderate Rauschen<br />

(0,5 bis 0,8 VN). Erst ab ISO 1600 kommt ein<br />

dezenter Visual Noise ins Spiel, der sich bis<br />

ISO 3200 noch eine Spur verstärkt. Trotzdem<br />

gehört die Df zu den privilegierten Kameras,<br />

die auch dann noch brauchbare Resultate vorweisen<br />

können. Von ISO 3200 auf ISO 6400<br />

fallen die Leistungen allerdings deutlicher<br />

ab: Das Rauschen wird mit 1,3 VN leicht störend,<br />

<strong>und</strong> die Dead-Leaves-Werte sinken von<br />

1008 (ISO 3200) auf 857 LP/BH (ISO 6400);<br />

bei ISO 12 800 tritt schließlich großflächiges<br />

Farbrauschen auf (1,6 VN). Nichtsdestotrotz<br />

steht die Df bei ISO 6400 <strong>und</strong> 12 800 besser<br />

da als die D4 <strong>und</strong> die D610. Im Vergleich zum<br />

36-Megapixel-Pendant D800 liegt die Df zwar<br />

erwartungs gemäß wegen der Auflösung zurück,<br />

hält aber mit moderateren Textur- <strong>und</strong><br />

Beugungsverlusten beim Abblenden dagegen.<br />

Gerät<br />

Nikon Df<br />

durchschnittlicher Marktpreis<br />

3000 euro<br />

Bildsensor/Datei<br />

Auflösung (nicht interpoliert)<br />

4928 x 3280 Pixel<br />

Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende<br />

7,3 µm, f12<br />

Sensorgröße, Bildwinkelfaktor 36,0 x 23,9 mm, 1,0x<br />

Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator CMOS, Sensorreinigung, –<br />

Dateiformat<br />

JPEG, RAW, RAW + JPEG, TIFF<br />

Aufnahmesteuerung<br />

Fokussierung externer Sensor, MF<br />

Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)<br />

Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B<br />

Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix<br />

Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M)<br />

Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur<br />

Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe<br />

Phasen-AF: 39 Felder, davon<br />

9 Kreuzsens., MF<br />

Kontrast-AF, MF (Lupe)<br />

1/4000–30 s, Blitz 1/250 s, B<br />

mittenbetont, Spot, Matrix<br />

P mit Programmshift, Av, Tv, M<br />

±5 Blenden, +1/-3 Blenden<br />

Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe<br />

Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel man., Reihe ISO-Auto einstellbar, 50–204800, –<br />

Weißabgleich<br />

Farbräume<br />

steuerbare Einstellungen<br />

Sucher/Monitor/Display<br />

Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung, effektive<br />

Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben)<br />

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur,<br />

Reihe<br />

sRGB, Adobe RGB<br />

Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,<br />

Rauschfilter<br />

SLR-Sucher, Gitter, 97 %, 0,70,<br />

eff. 0,68, –<br />

Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar 3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, –<br />

Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm, Über-,<br />

Unterbelichtungswarnung<br />

Bildwiedergabe: Histogramm, Über- <strong>und</strong> Unterbelichtungswarnung<br />

Anschlüsse <strong>und</strong> weitere Ausstattung<br />

Bajonett, Speicher, Akku<br />

ColorFoto<br />

Kauftipp<br />

Bildqualität 2/2014<br />

Live-View, Lupe, –,<br />

–, –<br />

Histogramm, Lichterwarnung<br />

Nikon F, SDHC/SDXC, Li-Ion<br />

int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh)<br />

–, Kabelbuchse, Blitzschuh<br />

Fazit<br />

Eine Kamera mit<br />

Ausstrahlung<br />

<strong>und</strong> außergewöhnlicher<br />

Bildqualität.<br />

Im Vergleich<br />

holt die<br />

Nikon Df noch<br />

einmal etwas<br />

mehr aus dem<br />

Annette Kniffler<br />

Redakteurin<br />

16-MP-Vollformatsensor<br />

heraus als die doppelt so teure D4 –<br />

insbesondere bei höheren Empfindlichkeiten.<br />

Dass sie keine Videos<br />

aufnehmen kann, passt zum Konzept.<br />

Abgesehen von Sensor <strong>und</strong><br />

Bildprozessor, die beide von der D4<br />

stammen, erbt die Df zahlreiche Bauteile<br />

vom Consumer-Modell D610. Im<br />

Großen <strong>und</strong> Ganzen okay, nur beim<br />

AF-Sensor hätte Nikon besser zum<br />

D4-Bauteil gegriffen. Und auch ein<br />

Voll-Magnesiumgehäuse würde nicht<br />

schaden. Trotzdem erscheint der<br />

Aufpreis gegenüber der D610 (r<strong>und</strong><br />

1000 Euro) angesichts der Messergebnisse<br />

fair. Kauftipp Bildqualität.<br />

Schnittstellen<br />

USB 2.0, WLAN optional, HDMI<br />

Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz, max. Länge, AF-Funktion –<br />

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz<br />

Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie<br />

Bildqualität<br />

Objektiv für Auflösungs-/<br />

AF-Messung<br />

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz<br />

144 x 114 x 72 mm, 953 g<br />

Nikon AF-S 2,8/105/<br />

Nikon AF-S 2,8/24-70<br />

LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble<br />

ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1449 / 1084 / 0,5 / 0,5 / 9,3<br />

ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1433 / 1085 / 0,5 / 0,7 / 9,3<br />

ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1418 / 1049 / 0,5 / 0,8 / 8,7<br />

ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1416 / 1031 / 0,6 / 0,9 / 8,7<br />

ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1419 / 1008 / 0,8 / 1,1 / 8,3<br />

ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1396 / 857 / 1,1 / 1,3 / 8,0<br />

ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1332 / 751 / 1,6 / 1,6 / 7,7<br />

Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400 9,6 / 10,2 / 10,3 / 10,4<br />

Weißabgleich Tageslicht/Blitz 1 DeltaRGB /<br />

Bildqualität ISO100/400/800/1600/<br />

3200/6400<br />

Bedienung/Performance<br />

mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG<br />

mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW<br />

Einschaltverzögerung<br />

35 / 33 / 30,5 / 28 /<br />

24 / 20 Punkte<br />

4,6 B/s, 100 Bilder in Serie<br />

4,6 B/s, 26 Bilder in Serie<br />

0,3 s<br />

AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte) 0,33 / 0,47 / 0,97 s 6 Punkte<br />

Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte) 11,5 Punkte<br />

Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte) 17,5 Punkte<br />

Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) 56,5 Punkte<br />

11 Pkt. über Ø<br />

120


Überlegene<br />

Bildqualität<br />

Nikons neue Vollformatkamera<br />

arbeitet<br />

zwar mit dem<br />

gleichen 16­Megapixel­Sensor<br />

wie die<br />

professionell ausgelegte<br />

D4, erzielt<br />

aber im Vergleich zu<br />

dieser bei fast allen<br />

Messungen <strong>und</strong><br />

ISO­Stufen die noch<br />

einmal leicht besseren<br />

Ergebnisse. Bemerkenswert<br />

sind<br />

vor allem die<br />

ISO 100 ISO 100<br />

TesT<br />

Nikon Df<br />

MTF50<br />

2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Nikon D5300 - dead leaves<br />

Dead Leaves<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

ISO 25600<br />

50%<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

lp /ph<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

ISO 100<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 6400<br />

ISO 12800<br />

ISO 25600<br />

50%<br />

ISO 400 ISO 400<br />

Dead Leaves<br />

Die Dead-Leaves-Kurven verlaufen bei ISO 100 <strong>und</strong><br />

400 nahezu deckungsgleich; von ISO 800 bis ISO<br />

3200 fällt das DL­Niveau zwar kontinuierlich, aber<br />

bemerkenswert moderat ab. Bei ISO 6400 werden<br />

dann allerdings deutliche Einbußen sichtbar.<br />

camera<br />

serial no.<br />

short name<br />

ISO 800 ISO 800<br />

OECF20<br />

ISO 1600 ISO 1600<br />

ISO 3200 ISO 3200<br />

OVERVIEW<br />

OVERVIEW<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 (JPEG)<br />

camera<br />

Nikon D5300 (JPEG)<br />

FRPP301001<br />

serial no. 4300002<br />

short name<br />

pangf6<br />

nikd5300<br />

1,2<br />

MP Class MP Class 16<br />

24<br />

theoretical max. resolution theoretical max. resolution 1724<br />

2000<br />

ISO 100 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800<br />

ISO 160 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

25600 / - / - / - / - / -<br />

firmware 1,0A 1.0000<br />

firmware 0.2<br />

lens (resolution) Nikon AF-S 2,8/105<br />

lens (autofocus) Nikon AF-S 2,8/24-70<br />

lens (resolution) Panasonic Lumix 1,7/20<br />

lens (autofocus)<br />

Panasonic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS<br />

dead leaves<br />

resolution center percent<br />

kurtosis<br />

0,8<br />

MTF50<br />

dead leaves<br />

resolution center percent ISO 100 1990 100% kurtosis 1513 0,7<br />

MTF50<br />

ISO 400 1811 91% 1134 0,8<br />

99% ISO 800 1370 1689 84% 0,5 855 0,9<br />

ISO 160 1713<br />

97% ISO 1600 1338 1648 82% 0,7 711 1,2<br />

ISO 400 1679<br />

96% ISO 3200 1275 1645 82% 0,6 590 1,9<br />

ISO 800 1648<br />

0,6<br />

ISO 6400<br />

91%<br />

1376<br />

950<br />

69%<br />

0,7<br />

443 2,0<br />

ISO 1600 1567<br />

ISO 12800 1197 60% 293 1,7<br />

88% 998 0,7<br />

ISO 3200 1514<br />

ISO 25600 1158 58% 278 2,7<br />

89% 1118 1,1<br />

ISO 6400 1526<br />

- ISO - - - -<br />

ISO - 528 - - - -<br />

ISO 12800 1419 82% 0,9<br />

ISO - 256 - - - -<br />

ISO 25600 1293 75% 1,6<br />

0,4<br />

ISO - - - - -<br />

ISO - - - -<br />

ISO - -<br />

- - -<br />

ISO - - - -<br />

ISO - - - - -<br />

VN3 DR<br />

SNR<br />

ISO - - OECF20 - VN1 - -<br />

ISO - - -<br />

-ISO 100 0,9 - 0,4 9,3 0,275<br />

ISO 400 1,3 0,5 9,3 50<br />

ISO 800 1,6 0,7 9,3 42<br />

VN3 DR<br />

SNR<br />

VN1<br />

ISO 1600 2 0,9 9,0 33<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution<br />

Nikon D5300 resolution<br />

Auflösung<br />

1,2<br />

ISO 160100<br />

ISO 100<br />

ISO ISO 400 400<br />

1,0<br />

ISO ISO 800 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 1600 1600<br />

ISO 3200<br />

ISO 3200 3200<br />

ISO 6400<br />

0,8<br />

ISO 6400 6400 10% contrast<br />

10% contrast nyquist Kontrast frequency<br />

0,6<br />

nyquist frequency<br />

frequency<br />

0,4<br />

Kontrast<br />

0,2<br />

0,0<br />

0<br />

170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />

frequency (LP/PH)<br />

Linienpaare/Bildhöhe<br />

ISO 3200 2,4 1,1 8,3 31<br />

0,9 9,3 57<br />

ISO 160 1,2<br />

ISO 3 1,4 6400 7,7 27<br />

ISO 400 1,6 1,2<br />

ISO 12800<br />

9,3<br />

4<br />

43<br />

2,0 7,0 0,023<br />

25600 6,3 ISO 800 1,7 ISO 1,2 9,7 5,4 3,142<br />

170 19 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />

1,3 ISO - 9,0 - - 40<br />

- -<br />

ISO 1600 1,9<br />

frequency<br />

250<br />

Auflösung<br />

Nikon D5300 OECF20 ISO 100<br />

(LP/PH)<br />

ISO 3200 2,2 1,4 8,3 - 38<br />

ISO - - - -<br />

70<br />

ISO - 8,0 - - - -<br />

ISO 6400 2,9 1,8 24<br />

ISO - - - - -<br />

7,3 ISO 12800 4,9 3,1 13<br />

- ISO - - - -<br />

6,7 ISO 25600 6,5 4,2 12<br />

used digital values 254<br />

- ISO - - - -<br />

ISO - - - - -<br />

Color<br />

E L C H<br />

- ISO - - - -<br />

250<br />

ISO 100<br />

-<br />

11,1<br />

-<br />

4,9 2,3 0,6<br />

ISO - - -<br />

ISO 11 400 4,7 2,2 0,6<br />

- - ISO - - -<br />

ISO 11,2 800 4,8 2,2 0,4<br />

used digital values 255<br />

ISO 1600 11,3 4,9 2,1 0,5<br />

ISO 3200 11,3 4,9 1,9 0,3<br />

ISO 6400 11,7 5,4 2,1 0,4<br />

Color<br />

E L C H<br />

200<br />

ISO 12800 11,7 5,4 1,8 0,3<br />

ISO<br />

4,6<br />

25600 12,2 3,6 6,21,8<br />

1,4 -0,2<br />

ISO 160 11,6<br />

ISO - -<br />

3,7<br />

- - -<br />

ISO 400 11,5 4,1 1,8<br />

- ISO - - - -<br />

3,6 ISO 800 11,5 4 1,8<br />

- ISO - - - -<br />

3,4 ISO - - - - -<br />

ISO 1600 11,5 3,9 1,6<br />

ISO - 3,1 - - - -<br />

ISO 3200 11,5 3,6 1,6<br />

150<br />

ISO 6400 11,5 3 3 1,6<br />

white<br />

2,7<br />

balance daylight<br />

0,7<br />

1<br />

ISO 12800 10,9 0,7<br />

(digital values)<br />

ISO 25600 11,8 3,3 -0,9 -0,6<br />

ISO - - shutter - - -<br />

AF(300lx) AF(300lx) LV AF (30lx) AF (30 lx) LV<br />

ISO - - - - -<br />

0,40 - 1,43 0,53 1,46<br />

100<br />

ISO - - - -<br />

ISO - - - - -<br />

startup time [s]<br />

-<br />

0,2<br />

ISO - - - -<br />

JPG best per frames second 4,87<br />

frames in sequence 100<br />

white balance daylight 8<br />

RAW best frames per second 4,88<br />

(digital values)<br />

frames in sequence 13<br />

50<br />

shutter no AF<br />

AF<br />

AF<br />

AF<br />

>1000lx >1000lx >1000lx (LV) 30lx<br />

0,10 0,30 - 0,34<br />

contrast<br />

digital values<br />

contrast<br />

60<br />

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160<br />

Mit 16 Megapixeln zielt die Df anders als ihre hausinterne<br />

Konkurrentin D800 eher auf schwaches Rau­<br />

70<br />

200<br />

200<br />

250<br />

50<br />

schen als auf eine herausragende Grenzauflösung<br />

Red<br />

60<br />

Green<br />

ab. 150 Dennoch spricht das Auflösungsdiagramm<br />

40<br />

für 150<br />

Blue<br />

SNR<br />

200<br />

solide, über den gesamten gemessenen ISO-Bereich<br />

recht konstante Leistungen.<br />

50<br />

30<br />

digital values<br />

100<br />

40 20<br />

50<br />

6<br />

10<br />

30<br />

5<br />

0<br />

4<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,820<br />

3,0<br />

log luminance 3<br />

2<br />

10<br />

1<br />

Red<br />

Green<br />

Blue<br />

SNR<br />

digital values<br />

digital values<br />

ISO 100<br />

Panasonic<br />

Nikon<br />

Lumix<br />

D5300 visual<br />

DMC-GF6<br />

noise<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2 3<br />

1 2<br />

0<br />

1<br />

0<br />

Nikon D53<br />

250<br />

100<br />

150<br />

ISO 400<br />

100<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

50<br />

50<br />

ISO 6400<br />

Panasonic L<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />

log lum<br />

startup time [s] 0,8<br />

JPG best frames 3,8<br />

per second<br />

frames in sequence 48<br />

RAW best frames per second 3,6<br />

frames in sequence 10<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />

log luminance<br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />

Vollformat<br />

Nikon stattet die<br />

neue Df mit dem gleichen<br />

36 x 23,9 mm<br />

großen 16­Megapixel­Sensor<br />

aus wie<br />

das Profimodell D4.<br />

Rauschwahrnehmung<br />

(Visual Noise)<br />

Dass die Df auf wenige, dafür größere Pixel setzt, wirkt<br />

sich positiv auf das Rauschverhalten aus. Bis ISO 800<br />

sind die Ergebnisse top, bei ISO 1600 kommt ein leichter,<br />

kaum störender Visual Noise ins Bild, <strong>und</strong> erst ab<br />

ISO 12 800 treten großflächige Farbflecken auf.


news <strong>und</strong> trends<br />

Auf einen schwenkbaren<br />

Monitor muss<br />

man bei der D3300<br />

verzichten. WiFi <strong>und</strong><br />

GPS sind über separat<br />

erhältliche Module<br />

möglich.<br />

Nikon D3300<br />

Einstiegsmodell<br />

Nikons hat sein neues Einsteigermodell D3300 mit einem<br />

CMOS-Bildsensor ausgerüstet, der ohne optisches Tiefpassfilter<br />

auskommt. Die Auflösung bleibt gegenüber der<br />

D3200 unverändert bei 24,3 Megapixel. Zusammen mit<br />

dem neuen Bildprozessor Expeed 4 verspricht Nikon aber<br />

eine weiter verbesserte Bildqualität in der Einstiegsklasse.<br />

So bietet die D3300 jetzt erweiterte Empfindlichkeitswerte<br />

bis zu ISO 25 600 <strong>und</strong> Serienbildraten von maximal<br />

5 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e.<br />

Der Autofokus arbeitet in der D3300 weiterhin mit einem<br />

Phasendetektions-AF-System <strong>und</strong> 11 Messfeldern, darunter<br />

einem Kreuzsensor. Im Live-View-Modus <strong>und</strong> bei<br />

Full-HD-Video, jetzt im 60p-Modus, stellt die D3300 per<br />

Sensor-Kontrast-AF scharf. Für die Belichtungssteuerung<br />

stehen die üblichen automatischen <strong>und</strong> manuellen Modi<br />

zur Verfügung. Nikons Active-D-Lighting hilft bei der Bewältigung<br />

kontrastreicher Motive. Ein Guide-Modus mit<br />

Schritt-für-Schritt-Assistenz soll auch weniger erfahrenen<br />

Fotografen den Durchblick erleichtern. Im Effektmodus<br />

der D3300 stehen 13 verschiedene Effekte zur<br />

Wahl, darunter eine „Einfach-Panorama“-Funktion für<br />

Schwenkpanoramen im Live-View-Betrieb. Der LCD-<br />

Monitor bleibt mit 3“ Diagonale <strong>und</strong> einer Auflösung von<br />

307 000 RGB-Pixeln unverändert. Die effektive Vergrößerung<br />

von 0,56x des optischen Suchers mit ca. 95%iger<br />

Bildfeldabdeckung fällt geringfügig größer als bei der<br />

D3200 aus.<br />

Alternativ zum integrierten Stereomikrofon der Kamera<br />

kann das optional erhältliche externe Nikon-Stereomikro<br />

ME-1 verwendet werden. Mit dem WLAN-Funkadapter<br />

für mobile Geräte WU-1a können Fotos direkt<br />

von der Kamera auf ein mobiles iOS- oder Android-<br />

Smartgerät übertragen <strong>und</strong> so in sozialen Netzwerken<br />

veröffentlicht werden. Mit dem Wi-Fi-Adapter lässt sich<br />

Die Nikon D3300<br />

wird in den Farben<br />

Rot, Grau <strong>und</strong><br />

Schwarz angeboten.<br />

122


die D3300 auch vom Mobilgerät aus kontrollieren <strong>und</strong><br />

fernbedienen. Auch ein GPS-Modul kann angeschlossen<br />

werden.<br />

Mit dem neuen 3,5–5,6/18–55 mm VR II Standardzoom,<br />

das durch einen Einzugsmechanismus im Ruhezustand<br />

besonders kompakt ausfällt, bildet die D3300 eine handliche<br />

Einheit. Ihr Gehäuse wiegt nur 460 g samt Speicherkarte<br />

<strong>und</strong> Akku, komplett mit dem Kit-Objektiv sind es 655 g.<br />

Die Nikon D3300 ist für 550 Euro in Schwarz erhältlich. Im<br />

Kit mit dem AF-S DX Nikkor 3,5–5,6/18–55 mm-VR II-<br />

Standardzoom wird sie in Schwarz, Rot oder Grau für 650<br />

Euro angeboten.<br />

www.nikon.de<br />

Horst Gottfried<br />

Gerät<br />

Bildsensor<br />

Nikon<br />

D3300<br />

24 Megapixel, CMOS, 23,5 x 15,6 mm<br />

(APS-C)<br />

Empfindlichkeit auto/manuell ISO 100-12800 (Hi 25600)<br />

Dateiformat<br />

Video<br />

Fokussierung<br />

Belichtungsmessung<br />

Belichtungssteuerung<br />

Monitor<br />

RAW, JPEG, RAW+JPEG<br />

1920x1080p60 MOV (AVC/H.264), mono<br />

(stereo optional)<br />

Phasendetektion 11-Feld, 1 Kreuzsensor,<br />

Spot, Tracking; Live-View mit Kontrast-AF<br />

(Porträt/Großfeld/normal/Tracking<br />

420-Feld,<br />

mittenbetont, spot<br />

P, Av, Tv, M, Motivprogramme, automatische<br />

Motivprogramm-Wahl, Belichtungsreihen,<br />

Blitz-Belichtungskorrektur<br />

-3/+1EV, div. Bildstile u. Digital-Effekte<br />

Live-View, 3,0“-LCD-Monitor, 307 000<br />

RGB-Pixel<br />

1<br />

2<br />

Sucher<br />

Sonstige<br />

Ausstattung<br />

Maße, Gewicht<br />

Penta-Spiegelsucher, 95%,<br />

Vergr. 0,56x eff.<br />

Sensorreinigung, Guide-Funktion, Leise-<br />

Auslösung, Schwenkpanorama, Blitz integriert<br />

(LZ12), kabellose iTTL-Blitzsteuerung<br />

möglich, HDMI-Ausgang, optional<br />

WiFi-, GPS-Modul, Stereo-Mikro<br />

124 x 98 x 76 mm, 460 g<br />

Preis<br />

Mit dem Moduswahlrad lassen<br />

sich unter anderem<br />

der lösungsorientierte Guide<strong>und</strong><br />

der Effects-Modus<br />

abrufen.<br />

550 euro (Body), 650 euro (m.<br />

18-55 mm Vr II)<br />

3<br />

1. Bei grafischer Ansicht des Einstellmonitors<br />

zeigt die D3300 eine virtuelle<br />

Blende, die sich je nach vorgenommener<br />

Einstellung schließt oder öffnet. 2. Die am<br />

Einstellmonitor angezeigten Parameter<br />

lassen sich nicht direkt, sondern nur über<br />

ein entsprechendes Untermenü per Vier-<br />

Richtungswippe ändern. 3. Das Menü<br />

ist in fünf Kategorien unterteilt: Wiedergabe,<br />

Aufnahme, System einstellungen,<br />

Bildbearbeitung <strong>und</strong> die Übersicht der<br />

zuletzt genutzten Einstelloptionen.<br />

Nikon<br />

APS-C-Zoom<br />

Mit dem AF-S DX Nikkor 3,5–5,6/18–55 mm G VR II<br />

bringt Nikon ein kompaktes bildstabilisiertes Standard-Zoom<br />

auf den Markt. Möglich wird die kompakte<br />

Form durch einen Einzugsmechanismus,<br />

der das Objektiv im Ruhezustand von 76 mm auf<br />

59,5 mm verkürzt.<br />

Das AF-S Nikkor 1,8/35 mm G ED für den KB-Bildkreis<br />

wendet sich an die Fre<strong>und</strong>e der Street-Fotografie.<br />

An den APS-C-SLRs entspricht das AF-S Nikkor<br />

1,8/35 mm G ED einem 50-mm-Standardobjektiv.<br />

Leichter, kompakter <strong>und</strong> preisgünstiger als die Profivariante<br />

mit 1,4 ist das 1,8/35 mm G ED auch für<br />

Hobbyfotografen interessant. Der Ultraschallmotor-<br />

AF funktioniert leise <strong>und</strong> schnell. Zum Liefer umfang<br />

des für 580 Euro angebotenen Nikkors 1,8/35 mm G<br />

ED gehört auch eine Gegenlichtblende.<br />

www.nikon.de<br />

HoGo<br />

Nikon<br />

AF-S DX Nikkor<br />

3,5–5,6/18–55 mm<br />

Nikon<br />

AF-S FX Nikkor<br />

1,8/35 mm G<br />

Gerät<br />

G Vr II (27–82,5 mm KB)<br />

Format APS-C KB<br />

Linsen/Gruppen 11/8 11/8<br />

Naheinstellgrenze 0,28 m 0,25 m<br />

Bildwinkel 76° - 28°50’ 63° (KB)/-44° (APS-C)<br />

Filterdurchmesser 52 mm 58 mm<br />

Fokussierung Ultraschallmotor Ultraschallmotor<br />

Bildstabilisator Bildstabilisator _<br />

Durchmesser x Länge, Gewicht<br />

66 x 89,5 mm, 195 g 72 x 71,5 mm, 305 g<br />

Anschlüsse Nikon F Nikon F<br />

Preis 250 euro 580<br />

euro<br />

123


news <strong>und</strong> trends<br />

Der Pentaprismensucher<br />

zeigt 100% des Bildfelds<br />

mit einer Suchervergrößerung<br />

von 0,62x. Der 3,2“<br />

große, LCD-Monitor mit<br />

345 666 RGB-Pixeln ist<br />

nicht beweglich.<br />

Topmodell Pentax<br />

K-3<br />

Das Gehäuse der K-3<br />

ist mit Magnesium-<br />

Legierung <strong>und</strong> Dichtungen<br />

für Staub<strong>und</strong><br />

Wasserschutz<br />

auch für härtere Einsätze<br />

ausgelegt.<br />

Das neue Pentax-APS-C-Spitzenmodell K-3 kommt mit<br />

24-Megapixel-Sensor ohne Tiefpassfilter, neuen Sensor-<br />

Shift-Funktionen, verbessertem Autofokus-Modul sowie<br />

wetterfestem Metallgehäuse (Preis 1300 Euro). Zu den Innovationen<br />

gehört der AA-Simulator (AA=Anti-Aliasing).<br />

Er soll die Aufgabe des fehlenden Tiefpass filters übernehmen.<br />

Ebenfalls neu ist die Shift-Funktion, die kleinere Verschiebungen<br />

von Sensor zu Objektiv bei Architekturaufnahmen<br />

ähnlich einem Shift-Objektiv erlaubt: Dazu ist der<br />

Sensor in je 24 Stufen horizontal <strong>und</strong> vertikal um 1,5 mm<br />

verschiebbar. Die Beweglichkeit des K-3-Sensors nutzt Pentax<br />

zudem für eine achtstu fige Horizontalkorrektur (±1°).<br />

Sie gleicht eine leicht schiefe Haltung schon in der Kamera<br />

durch eine Drehbewegung des Sensors aus. Der neue,<br />

schnellere Bildprozessor Prime III liefert Empfindlichkeiten<br />

von ISO 100 bis 51 200.<br />

Der Verschluss wurde von Pentax für mindestens 200 000<br />

Auslösungen ausgelegt, seine kürzeste Belichtungszeit beträgt<br />

1 /8000 s. Ein neuer Lichtmesssensor mit 86 000 RGB-<br />

Pixeln soll Hauptmotiv <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> unterscheiden<br />

können. Eine eingebaute Bildfehlerkorrektur sorgt dafür,<br />

dass neben Verzerrungen <strong>und</strong> chromatischen Aberrationen<br />

jetzt auch Randlichtabschattungen korrigiert werden. RAW/<br />

DNG-Fotos können schon kameraintern, auch mit Effekt-<br />

Filtern, entwickelt werden. Auch viele Basisdaten, wie z.B.<br />

Rauschreduzierung oder Objektivkorrektur, lassen sich an<br />

den RAW-Daten in der K-3 variieren. Das Phasendetektions-AF-Modul<br />

Safox XI mit 27 AF-Messfeldern, davon<br />

25 Kreuzsensoren funktioniert von +18 bis -3 EV. Die drei<br />

zentralen Sensoren der mittleren Spalte der 5x5-Kreuzsensoren-Matrix<br />

sind zur exakteren Fokussierung lichtstarker<br />

Objektive auf Lichtstärke f/2,8 ausgelegt. Im Live-View-<br />

Modus arbeitet die K-3 mit Kontrast-AF auf dem Sensor.<br />

Bei Full-HD-Videos mit 60i, 50i, 24, 25 oder 30 B/s im<br />

H.264-Format kann die Belichtung nicht nur automatisch,<br />

sondern auch per manueller Blenden-/Zeitenwahl geregelt<br />

werden.<br />

Der Pentaprismensucher zeigt 100% des Bildfelds mit einer<br />

Sucherver größerung von effektiv 0,62x. Dazu kommt ein<br />

3,2“ großer, nicht beweglicher LCD-Monitor mit 345 666<br />

RGB-Pixeln.<br />

Das netto 800 g schwere K3-Gehäuse aus Magnesium-<br />

Legierung ist nicht nur dank seiner 92 Dichtungen staub<strong>und</strong><br />

wetterfest, sondern zudem bis -10°C frostsicher. Die<br />

K-3 kommt mit einer variablen Intervallsteuerung für Foto<br />

<strong>und</strong> Videos. Fotos sind mit Intervallen zwischen 1 s <strong>und</strong><br />

24 h ab einer vorgegebenen Startzeit machbar.<br />

WiFi ist weiterhin nicht integriert, aber mit Hilfe der als<br />

Zubehör erhältlichen, 16-GB-Speicherkarte möglich. So<br />

kann die K-3 per Live-View über Smart Phone oder Tablet-<br />

PC kontrolliert <strong>und</strong> fernbedient werden. Außerdem ist die<br />

K-3 kompatibel mit Eye-Fi-Karten. Zum Zubehör gehören<br />

der D-BG5-Batteriegriff mit je einem Einsatz für den Akku<br />

oder für sechs AA-Zellen.<br />

www.pentax.de<br />

Horst Gottfried<br />

Gerät<br />

Pentax<br />

K-3<br />

Bildsensor<br />

CMOS, 24 Megapixel, 23,5 x 15,6 mm (APS-C),<br />

6016 x 4000 Pixel<br />

Empfindlichkeit auto/manuell ISO 100-51 200<br />

Dateiformat<br />

RAW, JPEG, RAW+JPEG<br />

HD-Video<br />

HD 1920 x 1080, 60i, 50i, 24, 25 oder 30 B/s, H.264-<br />

Format, Stereoton<br />

Autofokus<br />

Phasendetektion, 27-Feld (25 Kreuzsensoren), selektiv, spot,<br />

AF-Hilslicht, Live-View mit Sensor-Kontrast-AF<br />

Belichtungsmessung RGB-Sensor 86 000 Pixel, Mehrfeld, mittenbetont, spot<br />

Belichtungssteuerung P (Shift), Av, Tv, M, Kontrastoptimierung, HDR, Belichtungskorrektur<br />

±5EV, Belichtungsreihenautomatik, Digital-Effekte<br />

Monitor<br />

Live-View, 3,2“-LCD-Monitor, 345 666 RGB-Pixel<br />

Sonstige Ausstattung Sensor-Bildstabilisator, Ultraschall-Staubschutz, Tiefpass-/<br />

Shift-/Horizont-Funktion, Magnesiumgehäuse wetter- <strong>und</strong><br />

frostgeschützt, Blitz integriert LZ 13 (28 mm-Ausleuchtung),<br />

kabellose Systemblitz-Synchro, X-Kabelbuchse, optional:<br />

GPS-Modul, WLAN-Karte, Eye-Fi-kompatibel<br />

Maße <strong>und</strong> Gewicht 132 x 100 x 78 mm, 800 g<br />

Preis<br />

Gehäuse K3 1300 euro,<br />

mit 18-55-mm-Wr 1350 euro<br />

124


Panasonic Lumix GH4<br />

Hybrid-<br />

Kamera<br />

Videos mit 8 Megapixeln im 4K-Standard – die Panasonic<br />

GH4 filmt als erste Systemkamera im neuen hochauflösenden<br />

Videoformat. Wie das Vorgängermodell GH3<br />

arbeitet auch die GH4 mit einem 16-Megapixel-Micro-<br />

Four-Third-Sensor, doch die deutlich verbesserte Videofunktion<br />

unterstreicht Panasonics Anspruch mit der GH4<br />

den Videospezialisten im Systemkameraprogramm zu<br />

haben. Der Sensor bietet, so Panasonic, nun mit r<strong>und</strong> 50<br />

ms eine doppelt so schnelle Auslesezeit wie noch die<br />

GH3. Vier-Prozessorkerne beschleunigen die Rechenleistung<br />

des neuen Bildprozessors. Das erlaubt nicht nur<br />

noch komplexere Algorithmen bei der Signalverarbeitung<br />

<strong>und</strong> Bildoptimierung, sondern auch einen schnelleren<br />

Kontrast-AF mit jetzt 49 statt 23 Fel dern.<br />

Ein neues DFD genanntes Verfahren (DFD = Depth from<br />

Defocus) soll die Fokussierung durch den Vergleich zweier,<br />

leicht unscharfer Bilder beschleunigen. Die Fokussierzeit<br />

der GH4 soll nur noch 0,07 s betragen, sodass Panasonic<br />

jetzt eine maximale Serienbild-Frequenz von ca.<br />

7 B/s mit AF-Tracking angeben kann statt 4,2 bei der GH3.<br />

Dabei können 40 RAW- <strong>und</strong> 100 JPG-Bilder in Serie gemacht<br />

werden.<br />

Der elektronische Sucher der GH4 hat ein OLED-Display<br />

mit einer Auflösung von 786 333 RGB-Pixeln. Sein Kontrast<br />

soll bei maximal 10 000:1 liegen. Zur besseren Kontrastbeurteilung<br />

gibt es eine Monochrom-Anzeige. Der<br />

3“-Touchscreen-OLED-Monitor der GH4 mit 345 333<br />

RGB-Pixeln ist um 180° klapp- <strong>und</strong> 270° drehbar.<br />

Im Videobereich realisiert die GH4 als erste Systemkamera<br />

den neuen 4K-Standard. Die Lumix GH4 kann<br />

Videos im TV-Format 4K mit 3840 x 2160 Pixeln oder im<br />

Kino-Format C4K mit 4096 x 2160 Pixeln im MOV/MP4-<br />

Format aufnehmen. Alternativ macht die GH4 Full-HD-<br />

Videos mit hohen Bitraten von 200 MB/s (ALL-Intra) oder<br />

100 MB/s (IPB). Für den professionellen Einsatz können<br />

Videos mit 4:2:2 Farbabtastung <strong>und</strong> 10 Bit an externe Aufzeichnungsmedien<br />

oder Monitore ausgegeben werden.<br />

An Bildformaten stehen MOV, MP4, AVCHD <strong>und</strong> AV-<br />

CHD-progressive mit verschiedenen Bildraten zur Wahl.<br />

Speziell für ambitionierte Video-Nutzer bietet Panasonic<br />

optional das Video-Schnittstellen-Modul YAGH an.<br />

Das Gehäuse der Lumix GH4 besteht aus einer Magnesium-Legierung,<br />

ist robust sowie wetter- <strong>und</strong> staubfest<br />

abgedichtet. Wer mehr als für r<strong>und</strong> 500 Fotos Ausdauer<br />

will, was die Panasonic mit dem großen Lithium-Ionen-<br />

Akku mit 7,2V, 1860 mAh <strong>und</strong> 14 Wh verspricht, kann<br />

den gleichen Akku-Handgriff wie bei der GH3 mit Zweit-<br />

Akku nutzen. Als optionales Zubehör stellt Panasonic mit<br />

der GH4 auch den Systemblitz FL580L mit maximaler LZ<br />

58, Zoomreflektor 24–100 mm (KB) mit Ausleuchtung,<br />

1,7 s Aufladezeit <strong>und</strong> LED-Dauerlicht vor.<br />

Wann genau <strong>und</strong> zu welchem Preis die Lumix GH4 auf<br />

den Markt kommen wird, ist noch offen. Realistisch erscheinen<br />

ein Termin noch im 1. Halbjahr 2014 <strong>und</strong> ein<br />

Preis von unter 2000 Euro für das GH4-Gehäuse.<br />

www.panasonic.de<br />

Horst Gottfried<br />

Gerät<br />

Panasonic<br />

Lumix GH4<br />

Bildsensor 16 Megapixel, MOS, 17,3 x 13 mm,<br />

MFT-Format, 4.608 × 3.456 Pixel<br />

Empfindlichkeit ISO auto 200 – 25 600, manuell ISO 100,<br />

Video max. ISO 6.400)<br />

Dateiformat<br />

Video<br />

Fokussierung<br />

Belichtungsmessung<br />

Belichtungssteuerung<br />

Verschluss/<br />

Zeiten<br />

Serienbilder<br />

Monitor<br />

JPEG, RAW, RAW+JPEG, MPO<br />

4 K 3840 x 2160 Pixel / C4K 4096 x 2160 Pixel, Full-HD<br />

1.920x1.080p60, MOV/MP4/AVCHD, Stereoton<br />

Live-View mit 49-Feld Kontrast-AF, selektiv (Position <strong>und</strong> Größe<br />

variabel), Punkt-AF, AF-Tracking., MF mit Fokus-Peaking<br />

1728-Feld, integral,<br />

selektiv, spot<br />

P, Av, Tv, M, Motivprogramme Kontrastoptimierung, Belichtungskorrektur<br />

± 5EV, Belichtungsreihen ± 3EV, Digital-Effekte<br />

elektronisch gesteuert, 1/8000 – 60, B, X=1/250 s<br />

max. 12 B/s (AF-S), 7 B/s (AF-Tracking), max. 40 RAW/100 JPG<br />

Live-View, Touchscreen, 3“-OLED-Monitor, 345 333 RGB-Pixel,<br />

100%, 180° klapp-/270° drehbar<br />

Sucher OLED, 786 333 RGB-Pixel, 100%, Kontrast 10.000:1,<br />

Vergr. eff. 0,67x, Augensensor<br />

Sonstige<br />

Ausstattung<br />

Maße <strong>und</strong><br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Sensorreinigung, 10 Funktionstasten, Überbelichtungswarnung<br />

(Zebra-Muster), Blitz integriert, LZ12/24-mm-Ausleuchtung,<br />

RAW-Entwicklung in der Kamera, Wi-Fi/NFC, Schnittstellen-<br />

Modul optional<br />

133 x 93 x 84 mm,<br />

560 g<br />

k.A.<br />

Die Zugriffstasten<br />

sind bei der Panasonic<br />

auf der rech-<br />

ten Gehäuseseite<br />

konzentriert – das<br />

erlaubt ein weitge-<br />

hend einhändiges<br />

Bedienen.<br />

Sollte der eingebaute<br />

Blitz mit LZ12 nicht<br />

ausreichen, so lassen<br />

sich am Zubehörschuh<br />

externe Blitze oder<br />

auch Video-Leuchten<br />

anbringen.<br />

125


news <strong>und</strong> trends<br />

Klassisches SLR-<br />

Design: Das günstigste<br />

Micro-Four-<br />

Thirds-Modell von<br />

Olympus gibt es<br />

für 600 Euro mit<br />

WiFi <strong>und</strong> eingebautem<br />

Blitz in<br />

Silber oder schwarzem<br />

Hammerschlag-Lack.<br />

Olympus E-M10<br />

High-End für Ein<br />

Mit der E-M10 stellt Olympus das günstigste Micro-Four-<br />

Thirds-Modell seiner OM-D-Reihe im klassischen SLR-<br />

Design vor. Die E-M10 kommt mit dem 16-Megapixel-<br />

CMOS-Bildprozessor der E-M5, aber ohne Tiefpassfilter.<br />

Mit ihm hat die E-M10 das auf Kontrast-AF beschränkte<br />

System der E-M5 geerbt. Es nutzt 81 AF-Feldern wie in der<br />

E-M1. Als Bildprozessor kommt der Truepic-VII aus der<br />

E-M1 zum Einsatz. Damit soll der E-M10-Autofokus vergleichbar<br />

schnell wie der in den größeren Modellen arbeiten.<br />

Der Truepic-VII-Bildprozessor bringt der E-M10 auch<br />

die automatische Bildfehlerkorrektur für Olympus-M.Zuiko-Digital-Objektive.<br />

Die Sensor-Shift-Bildstabilisierung<br />

arbeitet in den drei Hauptachsen Neigen/Schwenken/Dre-<br />

hen. Der um +80/-50 Grad neigbare 3“LCD-Monitor mit<br />

354 666-RGB-Pixeln ist ebenfalls von der E-M1 bekannt.<br />

Der elektronische Sucher der E-M10 gleicht mit 480 000<br />

RGB-Pixeln <strong>und</strong> einer Vergrößerung von effektiv 0,57%<br />

dem der E-M5. Wie bei der E-M1 stehen in der E-M10<br />

Empfindlichkeiten ISO 200–25 600 plus LOW (ISO 100) zur<br />

Verfügung.<br />

Auch bei Belichtungsmessung- <strong>und</strong> steuerung entspricht<br />

die E-M10 weitestgehend der E-M1. Live-Bulb-/Live-Time-<br />

Funktion werden bei der E-M10 zudem um die Live-Composite-Funktion<br />

ergänzt. Sie sorgt durch Kombination zahlreicher<br />

Langzeit-Aufnahmen für bessere Lichterzeichnung<br />

etwa eines Sternenhimmels. Bei Bildserien kommt die<br />

Das leichte Gehäuse<br />

der E-M10 zeigt<br />

eine etwas veränderte<br />

Anordnung<br />

<strong>und</strong> Gestaltung der<br />

Bedienelemente.<br />

126


Gerät<br />

Olympus<br />

OM-D e-M10<br />

Bildsensor CMOS, 4/3“ (17,3 x 13 mm), 16,1 Megapixel (4608 x 3456 Pixel)<br />

Empfindlichkeit auto/manuell ISO 200-25 600 + LOW(ISO100)<br />

Dateiformat RAW, JPEG, RAW+JPEG, MPO<br />

HD-Video 1920 x 1080/30p, MOV (MPEG-4, AVC/H.264), Stereoton<br />

Autofokus Live-View Kontrast-AF, 81-Feld, selektiv, spot, AF-Tracking, Gesichts-/Augen-Priorität, Hilfslicht; MF mit Focus-Peaking<br />

Belichtungsmessung 324-Feld, mittenbetont, selektiv, spot, Lichter, Schatten<br />

Belichtungssteuerung<br />

P, Av, Tv, M, Motivprogramme, Belichtungsreihen ±5EV (max. 7 Bilder), ISO-/Weißabgleich-/Art-Filter-/HDR-<br />

Reihen, Blitz-Belichtungskorrektur ±3EV, Farbabstimmung, Digital-Effekte, Live-Bulb/-Time/-Composite<br />

Monitor Live-View, 3,0“-LCD-Monitor, 345 666 RGB-Pixel, 100%, Touchscreen, neigbar +80°/-50°<br />

Sucher<br />

LCD, 480 000 RGB-Pixel, 100%, Vergrößerung eff. 0,57x, -4/+2 dptr.<br />

Sonstige<br />

Ausstattung<br />

Maße, Gewicht<br />

Preis<br />

3-Achsen-Sensor-Bildstabilisator, Sensor-Staubschutz, Fn-Taste, elektronische Wasserwaage,<br />

Blitz integriert LZ 8,2 (ISO 200), kabellose Systemblitz-Synchro, WLAN<br />

119 x 82 x 46 mm, 396 g<br />

600 euro/800 euro (im Kit mit 3,5–5,6/14–42 mm eZ)<br />

steiger<br />

E-M10 auf maximal 8 B/s. Videos nimmt sie mit 1920 x 1080<br />

Pixeln <strong>und</strong> 30 B/s auf. Dabei können ohne Unterbrechung<br />

der Videoaufnahme auch Fotos mit 6 Megapixeln gemacht<br />

werden. Ein aussteuerbares Stereo-Mikro mit Windschutzfilter<br />

ist eingebaut, ein externer Anschluss fehlt. Die Wi-Fi-<br />

Bildübertragung bleibt wie gehabt. Neu ist die Möglichkeit,<br />

bei Wi-Fi-Fernbedienung den Kamera-LCD-Monitor nutzen<br />

zu können <strong>und</strong> jetzt auch die Brennweite der Olympus-<br />

Motor-Zooms zu verändern. Das 350 g leichte Metallgehäuse<br />

der E-M10 wirkt solide, ist aber nicht wetterfest. Die<br />

Kamera hält sich trotz sehr kompakter Abmessungen dank<br />

größerem Handgriff gut. Dieser kann noch um einen optionalen<br />

Zusatzhandgriff ergänzt werden, welcher sich zum<br />

Speicherkarten- <strong>und</strong> Akkuwechsel schnell abnehmen lässt.<br />

Zur Energieversorgung nutzt die E-M10 den kleineren Lithium-Ionen-Akku-Typ<br />

BLS-5, wie er in der E-PL5 zum<br />

Einsatz kommt. Die OM-D E-M10 soll in Silber oder mit<br />

schwarzem Hammerschlag-Effektlack für 600 Euro, im Kit<br />

mit dem neuen, 22,5 mm flachen Motorzoom M.Zuiko Digital<br />

ED 3,5–5,6/ 14–42 mm EZ für 800 Euro in den Handel<br />

kommen.<br />

www.olympus.de<br />

Horst Gottfried<br />

Der Zusatzhandgriff<br />

enthält zwar keinen<br />

Zusatz-Akku, ist<br />

dank integrierter<br />

Schnellkupplung<br />

aber für den Speicherkarten-<br />

<strong>und</strong> Akkuwechsel<br />

schnell<br />

abnehmbar.<br />

Reisezoom &<br />

Standard-Klassiker<br />

Sigma<br />

Das überarbeitete Reisezoom 3,5–6,3/18–200 mm Macro (OS) HSM entsprechend<br />

27–300 mm KB aus der „Contem porary“-Serie für APS-C-<br />

DSLRs kommt in Varianten mit (OS) <strong>und</strong> ohne Bildstabilisator, je nach<br />

Kameraanschluss. Die Abmessungen <strong>und</strong> das Gewicht wurden gegenüber<br />

dem Vorgänger verringert. Zugleich soll die Bildqualität nochmals<br />

verbessert worden sein. Bei dem neuen 1,4/50 mm DG HSM für das KB-<br />

Format aus der anspruchsvollen „Art“-Produktlinie hat Sigma viel Wert<br />

auf die Korrektur der für lichtstarke Objektive typischen Bildfehler <strong>und</strong><br />

gleichmäßige Bildausleuchtung gelegt. Ein Ultraschallmotor übernimmt<br />

schnell <strong>und</strong> leise die Fokussierung ab 40 cm. Wann <strong>und</strong> zu welchem<br />

Preis das neue 1,4/50 mm auf den Markt kommt, ließ Sigma noch offen.<br />

Bei beiden Objektiven kann mit dem optionalen Sigma-USB-Dock der<br />

Fokus feinjustiert <strong>und</strong> die Objektiv-Firmware aktualisiert werden sowie<br />

der Sigma-Service bei Bedarf auch den gewählten Anschluss wechseln.<br />

www.sigma-foto.de<br />

HoGo<br />

Gerät<br />

Sigma<br />

3,5-6,3/18-200 mm<br />

Macro (OS) HSM (C)<br />

(27-300 mm KB)<br />

Sigma<br />

1,4/50 mm DG HSM (A)<br />

Format APS-C KB<br />

Linsen/Gruppen 16/13 13/8<br />

Naheinstellgrenze 0,39 m 0,4 m<br />

Bildwinkel 76,5° - 8,1° 46°<br />

Filterdurchmesser 62 mm 77 mm<br />

Fokussierung Ultraschallmotor Ultraschallmotor<br />

Bildstabilisator Bildstabilisator (OS-Versionen)<br />

Bildstabilisator<br />

Durchmesser x Länge,<br />

Gewicht<br />

70,7 x 86 mm, 430 g 85,4 x 99,9 mm, k.A.<br />

Anschlüsse<br />

Canon, Nikon, Pentax Sigma,<br />

Sony A<br />

Preis 550 euro k. A.<br />

Canon, Nikon, Sigma, Sony A<br />

127


news <strong>und</strong> trends<br />

Fujifilm X-T1<br />

Wetterfester Profi<br />

1. Links oben am Gehäuse<br />

befinden sich zwei doppelstöckig<br />

aufgebaute Drehschalter<br />

für Direktzugriffe auf ISO bzw.<br />

Auslösemodi. Erfreulich, dass<br />

Fujifilm den ISO- sowie den<br />

Verschlusszeiten-Ring mit Arretierung<br />

versehen hat.<br />

2. Die effektive Suchervergrößerung<br />

beträgt 0,77x – laut Fujifilm<br />

ist das derzeit der höchste Wert<br />

bei elektronischen Suchern.<br />

3. Bei der Belichtungsmessung<br />

<strong>und</strong> -steuerung entspricht die<br />

X-T1 weitgehend der X-E2.<br />

Fujifilm erweitert die X-Reihe um ein Modell im klassischen<br />

SLR-Design. Die X-T1 kombiniert als spiegellose Systemkamera<br />

den 16-Megapixel-XTrans-Sensor der XE2 sowie<br />

deren EXR-Prozessor Pro II mit einem neuen hochauflösenden<br />

elektronischen Sucher. Der OLED-Sucher punktet<br />

mit 786 666 RGB-Pixeln, <strong>und</strong> die effektive Suchervergrößerung<br />

von 0,77x ist laut Fujifilm die derzeit größte<br />

aller elektronischen Kamerasucher. Das Gehäusedesign<br />

mit fünf manuellen Einstellrädern auf der Kamera sowie<br />

je einem Einstellrad vorne <strong>und</strong> hinten macht das klassische<br />

Bedienungskonzept der X-T1 unübersehbar. Hinzu kommen<br />

noch sechs individuell definierbare Funktionstasten.<br />

Trotz der vielen mechanischen Elemente ist die X-T1 wetterfest<br />

<strong>und</strong> staubgeschützt. Das Magnesiumgehäuse ist an<br />

86 Stellen abgedichtet <strong>und</strong> zudem bis -10 Grad kälteresistent.<br />

Ergänzend zu den wichtigsten Funktionen im<br />

Direktzugriff können zahlreiche Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Spezial-<br />

Einstellungen per Menü <strong>und</strong> schnell per Quick-Taste vorgenommen<br />

werden.<br />

Bildserien soll die X-T1 mit maximal 8 B/s <strong>und</strong> AF-Tracking<br />

(Schärfeverfolgung) bei voller Auflösung machen. Mit dem<br />

Sensor, der Fujifilm typisch ohne Tiefpassfilter sowie mit<br />

einer speziellen Farbfilteranordnung arbeitet, hat die X-T1<br />

auch den Hybrid-AF der X-E2 geerbt, der automatisch<br />

1 2 3<br />

128


zwischen schnellerem Phasen- <strong>und</strong> präziserem Kontrast-<br />

AF wechselt. Fujifilm verspricht mit der X-T1 eine AF-<br />

Reaktionszeit von nur 0,08 s. Beim manuellen Fokussieren<br />

erleichtern in der X-E2 eine Fokus-Peak-Anzeige<br />

<strong>und</strong> ein digitaler Schnittbildindikator die exakte Scharfstellung.<br />

Der bei der X-T1 nach oben <strong>und</strong> unten klappbare LCD-<br />

Monitor ist mit 3“-Diagonale <strong>und</strong> 346 666 RGB-Pixeln<br />

derselbe wie an der X-E2. Bei der Belichtungsmessung- <strong>und</strong><br />

steuerung entspricht sie mit Programm-, Blenden- <strong>und</strong><br />

Zeitautomatik, manueller Einstellung, automatischen Belichtungsreihen<br />

für EV/Filmtyp/Dynamik/ISO/WB sowie<br />

für verschiedenen Filmmodi <strong>und</strong> Digital-Effekten im Wesentlichen<br />

ebenfalls der X-E2. RAW-Aufnahmen können<br />

im Wiedergabemodus schon in der X-T1 entwickelt werden.<br />

Full-HD-Videos nimmt sie wie gehabt mit 1920 x<br />

1080 60p oder 30 p auf. Ein externes Stereo-Mikro kann<br />

angeschlossen werden. Das integrierte Wi-Fi-Modul erlaubt<br />

die kabellose Bildübertragung zu Smartphones,<br />

Tablets oder PCs <strong>und</strong> jetzt bei der X-T1 mit der „Camera<br />

Remote App“ auch die Fernbedienung per Mobilgerät.<br />

Die Fujifilm X-T1 wird für 1200 Euro als Gehäuse oder 1600<br />

Euro mit dem Fujinon XF2,8–4/–8-55 mm R LM OIS angeboten.<br />

Der kompakte Aufsteckblitz EF-X8 mit Leitzahl<br />

Gerät<br />

Fujifilm<br />

X-t1<br />

Bildsensor<br />

16,3 Megapixel, CMOS, 23,6 x 15,6 mm (APS-C),<br />

4896 x 3264 Pixel<br />

Empfindlichkeit ISO auto 200 – 6400, manuell erweitert ISO 100,<br />

12 800, 25 600, 51 200<br />

Dateiformat<br />

JPEG, RAW, RAW+JPEG<br />

Video<br />

1920 x 1080, 60p/30p, H.264(MOV) Stereoton<br />

Fokussierung Hybrid-AF (Kontrast/Phasendetektion), 49-Feld, 5<br />

Feldgrößen, AF-Tracking, Hilfslicht, MF-Entfernungsanzeige,<br />

Focus-Peak, digitaler Schnittbildindikator<br />

Belichtungsmessung TTL, 256-Feld, integral, Spot<br />

Belichtungssteuerung P, Av, Tv, M, Kontrastoptimierung, Belichtungsreihenautomatik<br />

(EV/Filmtyp/Dynamik/ISO/WB), Digital-Effekte,<br />

Intervall-Timer<br />

Verschluss/Zeiten elektronisch gesteuert, 1/4000 – 30 s, B, X=1/180 s<br />

Serienbilder<br />

max. 8 B/s (m. AF-Tracking)<br />

Monitor<br />

Live-View, 3“-LCD-Monitor, 346 666 RGB-Pixel,<br />

100-%-Bildfeld, neigbar<br />

Sucher<br />

OLED-EVF, 786 666 RBG-Pixel, Vergr. eff. 0,77x,<br />

100-%-Bildfeld, 120 B/s, Augensensor<br />

Sonstige Ausstattung Filmsimulation, variable Dynamik (100/200/400%), Mehrfachbelichtung,<br />

Gesichtserkennung, Schwenkpanorama,<br />

elektronische Wasserwaage, Q-/Fn-Taste, Aufsteck-Blitz LZ<br />

8 (ISO 100), System-Blitzschuh, WLAN (Daten/FB/Geotag)<br />

Maße <strong>und</strong> Gewicht 129 x 90 x 47 mm, 440 g<br />

Preis<br />

1200 Euro, mit 18-55 mm 1600 Euro<br />

Während man die Bilder<br />

schon bei der X-E2 per<br />

WiFi übertragen konnte,<br />

lässt sich die X-T1 nun<br />

auch von Smartphones<br />

<strong>und</strong> Tablets fernbedienen.<br />

Die Fujifilm X-T1 unterstützt<br />

Speicherkarten<br />

nach den neueren<br />

UHS-II-Standard, was<br />

ein höhe res Tempo beim<br />

Speichern von Bildern<br />

bringen soll. Für den Zubehörschuh<br />

bietet Fujifilm<br />

optionales Zubehör.<br />

Super-Telezoom Tamron SP 5–6,3/150–600 mm Di VC USD<br />

Auf dem Salon de la Photo in Paris präsentiert Tamron<br />

das Super-Telezoom SP 5–6,3/150–600 mm Di VC USD<br />

mit Anschluss für Canon-, Nikon- <strong>und</strong> Sony-Alpha-<br />

SLRs. Es leuchtet den Bildkreis von 35-mm-Vollformat-<br />

Sensoren aus, kann aber auch an entsprechenden Modellen<br />

mit APS-C-Sensoren, entsprechend einem Brennweitenbereich<br />

von 233–930 mm KB, verwendet werden.<br />

Es ist mit VC-Bildstabilisator, schneller Ultraschallmotor-<br />

Fokussierung, sogenannter eBAND-Vergütung<br />

<strong>und</strong> abnehmbarer Stativschelle sowie<br />

Gegenlichtblende ausgestattet. 20 Linsen<br />

in 13 Gruppen, darunter 3 LD-Elemente,<br />

versprechen eine bessere Fehlerkorrektur<br />

vor allem im Telebereich.<br />

Dank einer ausgeklügelten Objektivkonstruktion<br />

bleibt das Zoom mit<br />

105,6 x 257,8 mm <strong>und</strong> 1,95 kg für seine<br />

Klasse relativ kompakt. Eine Besonderheit<br />

ist die zum Objektiv gehörende<br />

Software Silkypix Deve loper<br />

Studio. Damit können Aberrationen,<br />

Verzerrung <strong>und</strong> Vignettierung basierend<br />

auf Tamron-Objektivprofilen korrigiert werden. Man<br />

kann RAW-Bilder entwickeln <strong>und</strong> eigene Bildstile mit<br />

unterschiedlichen Variationen von Weißabgleich, Farbe,<br />

Schärfe <strong>und</strong> Gradationskurven erzeugen. Zusätzlich<br />

Angaben zu Liefertermin <strong>und</strong> Preis machte Tamron<br />

noch nicht.<br />

www.tamron.de<br />

HoGo<br />

Sigma SP 5–6,3/150–<br />

Gerät 600 mm Di VC USD<br />

Format KB<br />

Linsen/Gruppen 20/13<br />

Naheinstellgrenze 2,7 m<br />

Bildwinkel ca.16°25’-4°8’ /<br />

10°28’-2°40’<br />

Filterdurchmesser 95 mm<br />

Fokussierung Ultraschallmotor<br />

Bildstabilisator Bildstabilisator (außer<br />

Sony-Version)<br />

Durchmesser x<br />

Länge, Gewicht<br />

Anschlüsse<br />

Preis k. A.<br />

105,6 x 257,8 mm,<br />

1950 g<br />

Canon, Nikon, Sigma, Sony A<br />

Dank ausgeklügelter Objektivkonstruktion<br />

bleibt das Zoom<br />

mit 105,6 x 257,8 mm <strong>und</strong><br />

1,95 kg für seine Klasse relativ<br />

kompakt.<br />

129


<strong>Vorschau</strong><br />

Am<br />

30. Mai 2014 erscheint das<br />

neue <strong>fotocommunity</strong>MAgAzin 3/2014<br />

Naturw<strong>und</strong>er<br />

Günther Tomek fotografiert<br />

die Steinbögen, -Pyramiden<br />

<strong>und</strong> Canyons<br />

des Colorado Plateaus.<br />

Wir haben ihn zu Aufnahmetechnik<br />

<strong>und</strong> Nachbearbeitung<br />

befragt.<br />

Fotograf: Günther Tomek<br />

Bildtitel: Vermillion Cliffs morgens<br />

nach dem Th<strong>und</strong>erstorm<br />

Zerbrechlich<br />

Jessica Prüßmann<br />

nimmt ihre Porträts<br />

<strong>und</strong> Aktaufnahmen<br />

ausschließlich mit<br />

Available Light <strong>und</strong><br />

bevorzugt mit offener<br />

Blende auf. Erfahren<br />

Sie, wie sie ihre Bilder<br />

umsetzt.<br />

Fotografin: Jessica Prüßmann<br />

Ohne Titel<br />

Portfolios<br />

Landschaftsfotografie<br />

Günther Tomek<br />

Porträts <strong>und</strong> Aktaufnahmen<br />

Jessica Prüßmann<br />

Surreale Bilder<br />

Igor Voloshin<br />

Fotopraxis<br />

Software für die Bildbearbeitung<br />

Bildgestaltung<br />

Produkte<br />

Surreale<br />

Bildwelten<br />

Igor Voloshin will mit<br />

seinen Werken den<br />

Betrachter bewegen.<br />

Lesen Sie mehr zu<br />

Ideenfindung, Modelwahl,<br />

Beleuchtung <strong>und</strong><br />

Nachbearbeitung.<br />

Fotograf: Igor Voloshin<br />

Kameratests<br />

Neue Modelle im Test<br />

Produktneuvorstellungen<br />

Kameras <strong>und</strong> Objektive<br />

Service<br />

Aktuelle Ausstellungen<br />

Buchtipps<br />

Aus der <strong>fotocommunity</strong><br />

Foto-Wettbewerb<br />

Creativ-Wettbewerb<br />

Thema „Bewegung“<br />

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<strong>und</strong> die tolle Ausstattung spielen zweifellos in der Oberklasse.”<br />

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