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COLORFOTO<br />
Juni/Juli | 3/2014<br />
12,80 Euro<br />
<strong>fotocommunity</strong><br />
MAGAZIN<br />
<strong>Von</strong> <strong>Bochum</strong> <strong>bis</strong> <strong>Colorado</strong><br />
Geschichten mit der Kamera<br />
<strong>Bochum</strong><br />
Gesichter aus<br />
dem Ruhrpott<br />
Porträts<br />
Surreale<br />
Inszenierungen<br />
<strong>Colorado</strong><br />
Faszinierende<br />
Canyons<br />
Frauen<br />
Selbstsicher<br />
vor der Kamera<br />
Fotografin: Shiva Sandfort<br />
Österreich: € 14,60 Schweiz: sfr 25,60<br />
BeNeLux: € 14,70
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Genau wie Marco Reus das Spiel entscheidend beeinflusst – sind auch LUMIXG<br />
Wechselobjektiv-Kameras echte Shooting-Stars. Wie nie zuvor vereinen die<br />
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panasonic.de/marco-reus
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE<br />
Fotograf: Gerold Seufert-Chang,<br />
Bildtitel: Gestellt<br />
Auf Augenhöhe<br />
Juni 2013. Frankfurt am Main. Endspiel Deutsche Rugby-<br />
Meisterschaft Heidelberger RK/SC Neuenheim. In dieser<br />
Szene behauptete sich der Ball tragende Spieler vom HRK,<br />
der Mannschaft, die am Ende den Titel holte. Rugby fasziniert<br />
mich seit meiner Jugend, in der ich selbst in der Jugendund<br />
Juniorenmannschaft spielte. Athletik, Leidenschaft,<br />
Emotionen, Kampf und Teamgeist zeichnen diesen Sport<br />
aus. Genau das möchte ich in Rugby-Bildern – wie diesem –<br />
darstellen. Allerdings ist das Leistungsgefälle bei den deutschen<br />
Bundesliga-Teilnehmern enorm. So freue ich mich<br />
immer auf das Endspiel der Deutschen Meisterschaft, bei<br />
dem zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinandertreffen.<br />
Dieses verspricht jede Menge Action-Bilder. Voraussetzung<br />
für das Gelingen der Aufnahmen ist ein lichtstarkes Teleobjektiv<br />
und sehr kurze Belichtungszeiten, um Bewegungsunschärfen<br />
zu vermeiden. (Canon EOS 5D Mark II, Brennweite<br />
350 mm, ISO 1600, Blende 8, 1 /1000 s)<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/fotograf/wumbatz/1775158<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
3
DIE BEIDEN TITELBILDER<br />
Fotografin: Shiva Sandfort,<br />
Bildtitel: TomCatwalk --<br />
florida check my brain<br />
TomCatwalk -- florida<br />
check my brain<br />
Key West, Florida. Dieser Ort bietet dem Fotografen unglaubliches<br />
Licht, die Nähe zur Karibik ist spürbar, die Farben<br />
des Wassers wirken wie ein surreales Aquarell.<br />
Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Aufnahme, die ich an<br />
einer Pier im Süden von Key West, nur ein paar Schritte<br />
vom Southernmost Point entfernt, um die Mittagszeit gemacht<br />
habe. Hier wird flaniert und der Florida Way of Life<br />
zelebriert. Sehen, gesehen werden, Sonne aufsaugen.<br />
Hinter meinem Rücken und somit auf dem Bild völlig unsichtbar,<br />
tobte das pralle Leben.<br />
Touri-Bimmelbahn mit Megafon-Ansagen, Fastfood, Cola,<br />
Bier to go aus Plastikbechern. Bekanntermaßen bietet die<br />
Zeit zwischen 10 und 14 Uhr dem Fotografen nun allerdings<br />
nicht die dankbarsten Lichtverhältnisse. Aber gerade<br />
diese harten Schatten und das gleißende Licht haben mich<br />
gereizt, das Foto in dieser Art zu gestalten. Inklusive des<br />
Easy Way Going in den allgegenwärtigen Flipflops, den<br />
vierfach aufgestellten Tafeln, die darauf hinweisen, dass<br />
Baywatch hier nicht anwesend ist, bloß keine teuren Versicherungsfälle<br />
à la USA, und natürlich dem selbstbewussten<br />
Protagonisten mit Plastiktüte. Florida, here we go!<br />
Meine Arbeitsmaterialien waren eine Canon EOS 400D,<br />
ein Sigma 4–5,6/10–20 mm DC HSM und Photoshop.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/pc/pc/extra/homepagephotos/<br />
display/21535492<br />
4
Die Titelbilder von<br />
Heft 3/2014<br />
Auch diese Ausgabe geht mit zwei Titelbildern<br />
an den Kiosk. Auf dieser Doppelseite lesen<br />
Sie die Geschichten zu den beiden Bildern.<br />
Clack ...<br />
Fotograf: Henning B.,<br />
Bildtitel: Clack ...<br />
Mein Bild entstand Mitte Dezember 2013. Die Wolken<br />
hingen fast <strong>bis</strong> zum Boden, und es nieselte immer wieder<br />
leicht. Fein legten sich die kleinen Tröpfchen auf die<br />
Wolle ihrer Mütze. Ich war schon ein paar Tage zuvor an<br />
den Seen der Dietesheimer Steinbrüche, um mir ein<br />
paar gute Aufnahmestandorte zu suchen. Das Licht erinnerte<br />
mich an Leonardo da Vinci’s „Traktat von der<br />
Malerei“ oder an Helmut Newton, wenn er von dem<br />
„Schwarzen Licht“ an den Berliner Seen schwärmte.<br />
Der Mensch bekommt einfach eine besondere Erscheinung,<br />
die Haut eine besondere Ausstrahlung. Ich liebe<br />
die Fotografie, wenn sich der Himmel wie eine große<br />
Softbox über mein Motiv spannt.<br />
Marina und ich fotografierten das erste Mal zusammen.<br />
Es waren Bilder in verschiedenen Kleidern geplant. Ich<br />
nahm meine Canon EOS 5D und das 2,7/70–200 mm IS<br />
USM bei ISO 800, 1 /90 s und Blende 4,5 bei 150 Millimetern,<br />
und wir fingen einfach an. Marina trug noch ihre<br />
Kleidung, mit der sie aus dem Zug gestiegen war. Auch<br />
während unseres Shootings kamen wir immer wieder<br />
auf Mantel und Mütze zurück. Es passte einfach an diesem<br />
Tag.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/pc/pc/cat/1076/display/33436728<br />
5
18<br />
Facettenreich<br />
Für die Porträt- und Aktfotografin<br />
Jessica Prüßmann sind<br />
Ausdruck und Emotion ihrer<br />
Bilder entscheidend.<br />
80<br />
Stille<br />
Der fc-Fotograf Jens Edinger<br />
zeigt Bilder von Räumen in<br />
einem leer stehenden Wohnblock<br />
aus DDR-Zeiten.<br />
Foto: Jessica Prüßmann<br />
Foto: Jens Edinger<br />
Foto: Thomas Solecki<br />
56<br />
Urtypen<br />
Für die Serie <strong>Bochum</strong>er<br />
Urtypen fotografierte<br />
Tomas Solecki Ladenbesitzer,<br />
die schon seit<br />
Jahrzehnten hinter ihrer<br />
Ladentheke stehen.<br />
116<br />
Nikon D4s<br />
Mit allen Testdaten und<br />
Diagrammen: Nikons<br />
neues Top-Modell mit 16<br />
Megapixel Auflösung und<br />
Vollformatsensor.<br />
Fotos: Hersteller<br />
8<br />
Naturwunder<br />
Günther Tomek fotografierte seine<br />
Bilder auf langen Wanderungen in<br />
der felsigen Wüstenlandschaft des<br />
<strong>Colorado</strong>-Plateaus.<br />
Foto: Günther Tomek<br />
6
Inhalt<br />
Ein Bild und sein Fotograf ............... 03<br />
Die Titelbilder und ihre<br />
fc-Fotografen ..................................... 04<br />
28 Surreal<br />
Mit seinen surrealen Bildwerken bewegen möchte<br />
fc-Fotograf Igor Voloshin den Betrachter.<br />
46<br />
Mensch und<br />
Maschine<br />
Petra Kogelheide bildet<br />
Industrie und Arbeiter im<br />
Ruhrpott ab. Ihr dokumentarisch<br />
persönlicher<br />
Blick verleiht ihren Aufnahmen<br />
Ausdruckskraft.<br />
Foto: Ralph P. Obersteiner<br />
90<br />
Wettbewerb<br />
Foto: Petra Kogelheide Foto: Igor Voloshin<br />
Zum Thema „Bewegung“ zeigen<br />
wir Bilder der Wettbewerbsteilnehmer<br />
im Portfolio der Redaktion<br />
sowie die Siegerbilder.<br />
Portfolios<br />
Landschaftsfotografie<br />
„Naturwunder“ von<br />
Günther Tomek .................................... 08<br />
Akt- und Porträtfotografie<br />
„Facettenreich“ von<br />
Jessica Prüßmann ................................18<br />
Inszenierungen<br />
„Surreal“ von<br />
Igor Voloshin ........................................ 28<br />
Industriefotografie<br />
„Mensch und Maschine“ von<br />
Petra Kogelheide ................................. 46<br />
Gebäude<br />
„Stille“ von<br />
Jens Edinger ....................................... 80<br />
Service<br />
<strong>fotocommunity</strong> Service .................... 60<br />
Ausstellungstipps ............................. 64<br />
Buchtipps .......................................... 66<br />
Fotopraxis<br />
Porträts<br />
<strong>Bochum</strong>er Urtypen von<br />
Thomas Solecki ................................... 56<br />
Bildbearbeitung<br />
Tonwertkorrektur mit Photoshop .......... 72<br />
Bildgestaltung<br />
So optimieren Sie Ihre Bilder ............... 76<br />
Wettbewerb<br />
Creativ-Wettbewerb „Bewegung“<br />
Das Portfolio der Redaktion ................ 90<br />
Die Sieger ...........................................102<br />
Produkte<br />
Produktanwendung:<br />
Die Olympus OM-D E-M1 ..................110<br />
Test: Nikon D4s .................................116<br />
Produktneuvorstellungen ...............122<br />
<strong>Vorschau</strong> ...........................................130<br />
7
PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK<br />
Spider Rock<br />
Utah, Escalante NM,<br />
unweit des Highway 12.<br />
Der Stein sieht aus wie<br />
ist ein versteinerter<br />
Baumstamm (24 mm<br />
Brennweite, ISO 100,<br />
1 /160 s, Bl. 8).<br />
8
Natur<br />
Wunder<br />
fc-Landschaftsfotograf Günther Tomek<br />
fotografiert Steinbögen, -Pyramiden oder<br />
Canyons auf den <strong>Colorado</strong>-Plateaus. Wir<br />
haben ihn zu Inspiration, Ausrüstung,<br />
Aufnahmetechnik und Nachbearbeitung<br />
befragt.<br />
Alle Fotos: Günther Tomek<br />
9
PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK<br />
Shadow Box<br />
Bridge<br />
Wird auch Hurst Bridge<br />
genannt und ist in der San<br />
Rafael Swell in Utah zu<br />
finden. Der Weg über die<br />
Berge dauert etwa 2,5<br />
Stunden und ist grandios.<br />
Kurz vor der Bridge ändert<br />
sich die Landschaft<br />
in tief rote Felsen mit vielen<br />
Fotomotiven für den<br />
Morgen und den Abend<br />
(16 mm Brennweite,<br />
ISO 100, 1 /160 s, Bl. 7,1).<br />
Delicate Arch<br />
Tausendfach abgelichtet,<br />
von den Felsen auf der<br />
anderen Seite aufgenommen.<br />
Der Delicate Arch<br />
befindet sich im Arches<br />
NP in Utah. Er ist das<br />
Wahrzeichen des Bundesstaates<br />
und schmückt<br />
auch die Auto kenn zeichen<br />
des Landes (24 mm<br />
Brennweite, ISO 100,<br />
1 /200 s, Bl. 9).<br />
10
Zebra Slot<br />
Canyon<br />
Den Zebra Slot Canyon<br />
erreicht man über die<br />
Hole in the Rock Road<br />
im Escalante NM in<br />
Utah. Das Stativ im<br />
Zebra Slot Canyon aufzustellen,<br />
ist ein Kunststück.<br />
Am Ende stand<br />
es zwischen Boden und<br />
Wand geklemmt, die<br />
Kamera wurde weiter<br />
mit dem Band um den<br />
Hals gesichert (22 mm<br />
Brennweite, ISO 100,<br />
5 s, Bl. 22).<br />
11
Portfolio | Günther Tomek
Monsunzeit<br />
Arizona, Vermillion Cliffs,<br />
White Pockets. Die Monsunzeit<br />
auf dem <strong>Colorado</strong>-<br />
Plateau beginnt gegen<br />
Ende Juli. Dann sieht man<br />
jeden Nachmittag irgendwo<br />
einen Gewittersturm<br />
(65 mm Brennweite,<br />
ISO 100, 0,4 s, Bl. 14).
PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK<br />
Ideenfindung<br />
Durch Zufälle genauso wie geplant kommt fc-Landschaftsfotograf<br />
Günther Tomek zu seinen Motiven. Auf seinen<br />
langen Wüstenwanderungen entdeckt er phantastische<br />
Sandsteinkonstellationen. Dann reift der Plan, dort zu einer<br />
bestimmten Tageszeit, mit passender Ausrüstung und<br />
zu bestimmten Licht- und Wetterverhältnissen wieder zu<br />
kommen. Das kann auch ein Jahr später sein.<br />
Ausrüstung<br />
Vergangenes Jahr war Günther Tomek wieder mehrere<br />
hundert Kilometer in der felsigen Wüstenlandschaft des<br />
Coloradeau-Plateaus zu Fuß unterwegs. Dabei sind vier<br />
Liter Wasser im Rucksack pro Person und Tag ein Muss.<br />
Für die Fotoausrüstung gilt: Sie muss leicht und gut<br />
tragbar sein. Zwei Objektive und seine Kamera trägt<br />
Günther Tomek in einer Kata-Torsotasche mit sich. So<br />
kann er seine Ausrüstung auch an Stellen mit kleinen<br />
Klettereinlagen leicht handhaben. Eine kleine Nikon-<br />
Kompaktkamera befestigte er für schwierige Stellen am<br />
Gürtel, wenn Rucksack und Torsotasche nicht mehr mitgenommen<br />
werden können. Er fügt an: „Die Kompakte<br />
ist allerdings <strong>bis</strong>her auf jeder Reise durch Beanspruchung<br />
und Hitze kaputtgegangen.“ Die Canon EOS hingegen<br />
ist robuster, auch wenn sie in der Sonne manchmal<br />
merklich nach den Materialien riecht. Die beiden Objektive<br />
in der Torsotasche sind aus Gewichtsgründen Zoomobjektive.<br />
Nur so kann Günther Tomek den Brennweitenbereich<br />
von 16 <strong>bis</strong> 105 mm abdecken. Brennweiten<br />
über 105 mm benötigt er in der Regel nicht. Zudem nutze<br />
er noch eine kleine Wasserwaage zum Aufsetzen auf die<br />
Kamera. Er erläutert: In der Landschaft fällt es oft schwer,<br />
die Kamera auszurichten, mit dem Kugelkopf am Stativ<br />
geht es dann aber relativ schnell. “ Neu hinzugekommen<br />
ist vor Kurzem ein Regenschirm, den er mit einer Reepschnur<br />
am Stativ befestigt und der die Kamera trocken<br />
halten soll.<br />
14
The Wave<br />
Der vierte Besuch der<br />
Wave in den Vermillion<br />
Cliffs in Arizona. Auf<br />
dem Rückweg von der<br />
Second Wave. An<br />
dem Tag war es bewölkt<br />
und damit nicht<br />
heiß (80 mm Brennweite,<br />
ISO 100, 1 /200 s,<br />
Bl. 5,6).<br />
Farbkontraste sowie Linienverläufe. Dabei benötigt er<br />
zum Komponieren seiner Bilder hauptsächlich eines –<br />
Geduld. Denn die Lichtverhältnisse – Helligkeits- und<br />
Farbwerte – wechseln morgens und abends fortlaufend.<br />
Dazu kommen dramatische Veränderungen durch Wettereinflüsse<br />
mit Wolken und Abschattungen.<br />
Die Landschaft um den Arch in den Vermillion Cliffs<br />
(www.<strong>fotocommunity</strong>.de/pc/pc/pcat/305505/display/<br />
31708751) entdeckte Günther Tomek zum Beispiel im<br />
Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang<br />
wanderte er wieder dorthin. Zufällig sah er diese<br />
Felsen im Sand. Der Arch ließ sich erst von der Rückseite<br />
erkennen. Am Abend vorher war ein Gewittersturm über<br />
die Landschaft gefegt. Regen und Wolken standen noch<br />
am Himmel. Im Sand ließen sich Regenspuren erkennen.<br />
Um selbst keine Fußspuren im Bild zu hinterlassen, hielt<br />
Günther Tomek so zunächst Abstand zum Motiv. Als die<br />
Sonne dann hervortrat, schoss er vom Stativ circa zehn<br />
Bilder aus verschiedenen Positionen und wählte das Beste<br />
zur Nachbearbeitung aus.<br />
Nachbearbeitung<br />
Günther Tomek importiert seine Bilddateien mit Lightroom<br />
auf den PC. Er bewertet jedes Bild mit Sternen und versieht<br />
es mit Stichwörtern, um es zu verwalten und unter Tausenden<br />
Dateien schnell zu finden. Zunächst wird jedes Bild,<br />
wenn nötig, beschnitten und ausgerichtet. Die weitere Optimierung<br />
der Aufnahme nimmt er über Einstellungen wie<br />
Klarheit, Dynamik, Sättigung, Rauschreduzierung und<br />
Profilkorrekturen vor. Danach wählt er eine Fotografie zur<br />
Detailbearbeitung mit Photoshop aus. Dafür nutzt er auch<br />
NIK- und Topaz-Filter-Plugins, insbesondere Topaz De-<br />
Noise, NIK Sharpener und NIK HDR Efex. An der Kamera<br />
selbst verzichtet er auf jegliche Filterfunktionen. Er erläutert:<br />
„Am Ende sollte das Ergebnis dem Bild aus meinem<br />
Gedächtnis entsprechen. Dann erst speichere ich das Bild<br />
als JPG für die fc ab.<br />
Second Wave<br />
Die Second Wave befindet<br />
sich ein paar hundert<br />
Meter neben der Wave.<br />
Ziel war diesmal nicht die<br />
Wave, sondern der Top<br />
Rock hinter der Wave.<br />
Auf dem Rückweg<br />
schaute Günther Tomek<br />
aber noch einmal bei<br />
der Second Wave vorbei<br />
(22 mm Brenn weite,<br />
ISO 100, 1 /160 s, Bl. 7,1).<br />
<strong>Von</strong> oben<br />
Dieser Weg führt ein paar<br />
Meter weiter von oben<br />
in die Wave. Man sieht,<br />
dass das Gebiet um die<br />
Wave weitere unglaubliche<br />
Farben und Felsformationen<br />
gebildet hat<br />
(60 mm Brennweite,<br />
ISO 100, 1 /160 s, Bl. 11).<br />
Aufnahmetechnik<br />
Die meisten Aufnahmen schießt Günther Tomek mit<br />
einem Weitwinkelzoom 16 <strong>bis</strong> 35 mm Brennweite. Die<br />
Möglichkeit, mit seiner Kamera Dreier-Belichtungsreihen<br />
zu erstellen, nutzt Günther Tomek, kann er die Lichtverhältnisse<br />
vor Ort nur schwer erfassen. Bei Stativaufnahmen<br />
schaltet er darüber hinaus jegliche Automatik wie<br />
Autofokus und Bildstabilisator ab und stellt Belichtungszeit<br />
und Blende manuell ein. Zum Sonnenauf- und -untergang<br />
schießt er bevorzugt vom Stativ mit Blende 14<br />
Bilder mit seiner Vollformatsensor-Kamera. Er führt aus:<br />
„Blende 14 wegen der Tiefenschärfe und der noch geringen<br />
Beugung der Lichtteilchen.“<br />
Bildgestaltung<br />
Zum Gestalten seiner Bilder achtet er auf ein paar Regeln,<br />
wie den Goldenen Schnitt, Vorder- und Hintergrund,<br />
Schärfe und Unschärfe, Lichter und Schatten, Farben und<br />
15
PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK<br />
„… erst beim dritten<br />
oder vierten Besuch …“<br />
Günther<br />
Tomek<br />
Günther Tomek fing als<br />
Jugendlicher an mit einer<br />
Voigtländer-Ultramatic-<br />
Spiegelreflexkamera zu<br />
fotografieren. Zudem<br />
entwickelte er damals<br />
seine Filme im eigenen<br />
SW-Labor. 2006 stieg<br />
er mit einer Canon EOS<br />
30D auf die digitale<br />
Fotografie um.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />
de/fotograf/guenthertomek/979710<br />
Ausrüstung<br />
Kameras: Canon EOS<br />
5D Mark III, Nikon Coolpix<br />
S9100<br />
Objektive: Canon EF<br />
4/24–105 mm L IS USM,<br />
EF 2,8/16–35 mm L II<br />
USM, EF 1,4/50 mm<br />
USM, TS-E 4/17 mm<br />
L, Sigma Makro 2,8/70<br />
mm EX DG und 5,0–6,3/<br />
150–500 mm FDG OS<br />
HSM + 2,0x-Konverter<br />
EX DG<br />
Zubehör: Kata Torsotasche<br />
LighTri, Stativ<br />
Manfrotto 190CXPRO4,<br />
Stativkopf MH054MO-<br />
Q2, Polarisationsfilter,<br />
Graufilter, Nahlinsenfilter,<br />
Canon RC-6 IR sowie<br />
Verbindungskabel zum<br />
Smartphone Samsung<br />
Galaxy S4 zur Fernbedienung<br />
der Kamera<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du auf die Idee gekommen, Sandsteinformationen<br />
des <strong>Colorado</strong>-Plateaus abzulichten?<br />
Günther Tomek: Um 1994 wurde in einer<br />
Merian- oder GEO-Ausgabe, ein Bild von einer unglaublichen<br />
Sandsteinformation in Arizona, USA, veröffentlicht.<br />
Diese faszinierte mich so sehr, dass ich 1995 selbst<br />
nach der „Wave“ auf dem <strong>Colorado</strong>-Plateau suchte. Nur<br />
kannte dort keiner diese Sandsteinformation. Einer gab<br />
mir den Hinweis, dass sich diese in der Nähe des westlichen<br />
Paria Canyon befindet. Damals bin ich etwa fünf Kilometer<br />
an der noch touristisch weitgehend unbekannten<br />
Wave vorbeigelaufen, entdeckte sie aber nicht. Ein Jahr<br />
später gab mir ein anderer Besucher die GPS-Koordinaten,<br />
und ich konnte die Wave somit problemlos finden.<br />
Heute benötigt man eine Genehmigung der Rangerstation<br />
in Kanab. Es dürfen täglich nur zwanzig Personen<br />
zur Wave laufen. Trotz Genehmigung gibt es gelegentlich<br />
bei den Wanderungen tödliche Unfälle. Gründe hierfür<br />
sind wohl: fehlende Wandererfahrung in der Wildnis,<br />
Ortsunkenntnis, mangelnde Kondition und zu geringe<br />
Wasservorräte.<br />
Was fasziniert Dich an den Sandsteinformationen?<br />
Günther Tomek: Mich überwältigen die Farben<br />
der Felsenlandschaft. Wichtig ist für mich dazu das<br />
persönliche Naturerlebnis, die körperliche Herausforderung<br />
vom Wandern <strong>bis</strong> zum Klettern und die, das Naturwunder<br />
abzulichten. Dabei sind die Motive des <strong>Colorado</strong>-<br />
Plateaus unerschöpflich; es ist mit seinen Randgebieten<br />
etwa so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen.<br />
Man muss nur nach dem eigentlichen Motiv um die Ecke<br />
blicken und schon erspäht man ein neues Naturkunstwerk.<br />
Die andauernde Erosion von Wasser, Wind und Eis<br />
hat auf dem Plateau ein Naturwunder neben dem anderen<br />
entstehen lassen – Hoodoos (Erd- und Steinpyramiden),<br />
Arches (Steinbögen), Slot Canyons (tiefe enge<br />
Schluchten) und Tausende Canyons, der bekannteste ist<br />
der Grand Canyon. Gerade habe ich mir wieder zwei<br />
neue Bücher mit Zielen auf dem <strong>Colorado</strong>-Plateau gekauft.<br />
90 Prozent der beschriebenen Landschaften kenne<br />
ich noch nicht.<br />
Was sind Deine Lieblingsmotive und warum?<br />
Günther Tomek: Meine Lieblingsmotive sind<br />
Naturwunder. Ich versuche diese in außergewöhnlichen<br />
Licht- und Farbverhältnissen zu fotografieren. Einige Motive<br />
sind sehr schwer zugänglich. Deshalb werden diese<br />
nicht oft abgelichtet. Dabei gibt es Ziele, die sich direkt<br />
neben der Route befinden und andere, zu denen nach einer<br />
langen Anfahrt im Gelände noch hin gewandert werden<br />
muss. Ich suche gerne nach „Fabelwesen“. Manchmal<br />
hat die Natur aus dem Stein Formen gebildet, die<br />
Lebewesen ähneln – ein Nashorn, ein Drache, ein Hund,<br />
eine Mumie. Eine bunte kleine Sandsteinfläche kann aus<br />
der Nähe aussehen wie eine Landschaft mit Sonne und<br />
Feldern.<br />
Wie gehst Du ein Thema an?<br />
Günther Tomek: Kenne ich mein Ziel, übernachte<br />
ich im Zelt in der Nähe. Andere, die ich auf Wanderungen<br />
finde, lassen sich vielleicht gerade nicht vernünftig<br />
ablichten, weil das Motiv im Schatten steht oder<br />
das Wetter zu schlecht ist. Diese suche ich dann erneut an<br />
einem anderen Tag auf. Es kann sein, dass ein gutes Bild<br />
erst beim dritten oder vierten Besuch gelingt. Ich staune<br />
auf meinen Touren oft selbst über die Naturwunder, laufe<br />
lange um sie herum und fotografiere.<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc<br />
schätzt Du besonders?<br />
Günther Tomek: Ich hatte die fc 2007 zufällig<br />
im Internet entdeckt und mich registriert. In der fc lassen<br />
sich einfach und gut Bilder ablegen, und der Fotograf kann<br />
sich dann auf die Kommentare anderer freuen. Durch diese<br />
kameradschaftlichen Kontakte erhalte ich auch ab und<br />
an Reisebeschreibungen und GPS-Koordinaten mir unbekannter<br />
Ziele. Das ist ähnlich wie bei Facebook, aber in<br />
der fc liegt der Schwerpunkt auf der qualitativen Fotografie.<br />
Manch kritischer Kommentar kann einem auch einen<br />
Hinweis zur Aufnahmetechnik geben. Vor allem lerne ich<br />
aber von den ausdrucksstarken Bildern anderer Fotografen.<br />
Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie?<br />
Günther Tomek: In der fc hole ich mir Fototechnik-,<br />
Ausrüstungs- und Bearbeitungstipps. Wenn ich<br />
eine für mich neue Region das erste Mal bereise, wie vergangenes<br />
Jahr Westaustralien, sehe ich mir in der fc davor<br />
Bilder von anderen fc-Fotografen an, um für mich Reiseziele<br />
zu orten. Mittels einer persönlichen Nachricht über<br />
die Funktion Fotomail hole ich dann weitere Infos zum<br />
Motiv beim jeweiligen Fotografen ein.<br />
Hast Du fotografische Vorbilder und wenn ja, welche?<br />
Günther Tomek: Auf das <strong>Colorado</strong>-Plateau<br />
bezogen sind das Michael Fatali, Tom Till, Laurent Martres<br />
und Michael R. Kelsey. Redaktion Henriette Struss<br />
16
North Coyote<br />
Buttes<br />
Während der Wanderung<br />
auf dem Notch Trail über<br />
die Berge in die Wave-<br />
Region North Coyote<br />
Buttes kam Günther Tomek<br />
in ein schweres Gewitter.<br />
Die Wüs tenlandschaft in<br />
der Abendsonne war nach<br />
dem Sturm wunderbar<br />
(17 mm Brennweite, ISO<br />
100, 1 /250 s, Bl. 9).<br />
Nach dem<br />
Gewitter<br />
Arizona, Vermillion Cliffs,<br />
White Pockets. Nach dem<br />
nächtlichen Gewitter haben<br />
sich überall Wasserlachen<br />
und kleine Seen gebildet.<br />
Die Gewitterwolken sind<br />
noch nicht ganz abgezogen,<br />
aber die Sonne scheint<br />
schon (16 mm Brennweite,<br />
ISO 100, 1 /80 s, Bl. 14).<br />
17
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
18
Facetten<br />
Reich<br />
Jessica Prüßmann lichtet am liebsten Frauen ab. Ihre<br />
Porträts und Aktaufnahmen nimmt sie ausschließlich<br />
mit Available Light und bevorzugt mit offener Blende<br />
auf. Erfahren Sie, wie die Fotografin der <strong>fotocommunity</strong><br />
ihre Bilder von der Themenfindung über die Aufnahmetechnik<br />
<strong>bis</strong> zur Nachbearbeitung umsetzt.<br />
Alle Fotos: Jessica Prüßmann<br />
19
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
20
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
22
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
Themenfindung<br />
Jessica Prüßmann hat vor dem Shooting selten eine fertige<br />
Idee im Kopf. Sie lässt sich zwar von Fotos inspirieren, die<br />
manchmal auch Vorbild sein können, aber ihre Bilder entstehen<br />
immer in Zusammenarbeit mit dem Model.<br />
Arbeit mit dem Model<br />
Gemeinsam mit dem Model sucht die Fotografin eine Location<br />
und entwickelt Bildideen. Sie erläutert: „Zu einem<br />
rothaarigen Model mit Sommersprossen fallen mir ganz<br />
andere Locations ein, als zu einer Dunkelhaarigen mit<br />
kurzem Haar. Zudem kommt es auf die Jahreszeit und das<br />
Wetter an, ob wir drinnen oder draußen fotografieren.“<br />
Shootingvorbereitung<br />
Hat Jesscia Prüßmann eine konkrete Idee im Kopf, dann<br />
schickt sie dem Model im Vorfeld des Shootings ähnliche<br />
Bilder. So kann dieses Stimmung, Bildkomposition und<br />
Emotion nachempfinden. Jessica fügt an: „Wichtig sind<br />
eine gute und gemütliche Stimmung beim Shooting<br />
selbst und der ständige Austausch mit dem Modell, zum<br />
Beispiel bei der gemeinsamen Bildbetrachtung.“<br />
Ausrüstung<br />
Da sie nur ein sehr kleine Ausrüstung besitzt und die<br />
Meinung vertritt, dass sich gute Fotos auch ohne 20 verschiedene<br />
Objektive und teure Kameras ablichten lassen,<br />
fällt ihr die Wahl von Kamera und Objektiv nicht<br />
schwer. Sie erklärt: „Meine 50-mm-Festbrennweite ist<br />
mir ans Herz gewachsen, und für Available-Light-Aufnahmen<br />
ist die offene Blende ideal. Ich liebe Blende 1,8.<br />
Für mich steht allerdings immer die Frage im Raum: digital<br />
oder analog. Die analoge Technik begeistert mich<br />
zunehmend. Analog fotografiere ich mit einer alten<br />
Pentacon-6-Mittelformat-Kamera und einem Canon-<br />
AE1-Kleinbildapparat.“<br />
Locations<br />
Jessicas liebste Aufnahmeorte sind „hinter dem Fenster“<br />
für ihre typischen „Hinter-Scheiben“-Bilder. Sie führt aus:<br />
24
„Am Fenster ist das Licht gut, die Augen strahlen ganz natürlich<br />
und die Reflektionen verleihen einfachen Porträts<br />
einen besondern Touch. Die Scheibe schafft eine weitere<br />
Ebene, die Atmosphäre ist immer wieder anders und das<br />
alles, lässt das Bild lebendiger wirken.“ Als Location schätzt<br />
sie sonst auch das Bett. Unabhängig ob Bett oder Fenster,<br />
beide Bildhintergründe liefern ihr schlichte, schnell zu<br />
schaffende Bühnenbilder, die Model und Betrachter nicht<br />
lange hinterfragen müssen.<br />
Aufnahmetechnik<br />
Die Porträt- und Aktfotografin mag frontales Licht und<br />
leuchtet das Model bevorzugt besonders hell und vorteilhaft<br />
aus. So will sie eine gewisse Zerbrechlichkeit des Dargestellten<br />
noch betonen. Dabei fotografiert sie nur mit natürlichem<br />
Licht, ohne Blitz oder Studio. So muss sie keine<br />
langwierigen, technischen Vorbereitungen treffen. Sie urteilt:<br />
„Natürliches Licht macht natürlich schön und ist immer<br />
wieder anders.“ Oft stellt sie ihre Modelle in den thematischen<br />
wie auch realen Bildmittelpunkt und hebt den<br />
gewählten thematischen Bildmittelpunkt mit geringer<br />
Schärfentiefe und offener Blende weiter hervor.<br />
Nachbearbeitung<br />
Generell arbeitet die Fotografin ihre Bilder so wenig wie<br />
möglich nach und versucht bereits bei der Aufnahme das<br />
Bild perfekt zu gestalten. Ab und an hält sie so auch mal<br />
etwas vor das Objektiv, wie Blumen, Blätter, Äste oder Stoff.<br />
Sie macht das, um Unschärfe im Bild zu erzeugen und nicht<br />
nur auf einer Bildebene zu arbeiten. Am PC sind für sie allerdings<br />
eine Mini-Beauty-Retusche wie das Entfernen von<br />
Augenringen und Pickel ein Muss. Ansonsten hebt sie gerne<br />
die Tonwerte etwas an, um das Bild heller und zerbrechlicher<br />
zu gestalten. Außerdem legt sie oft eine leichte Vignette<br />
über das Bild, um das Hauptmotiv zusätzlich in den<br />
Fokus des Betrachters zu rücken.<br />
25
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
„…nicht die blanken<br />
Jessica<br />
Prüßmann<br />
Als Sechsjährige schoss<br />
Jessica Prüßmann mit<br />
Opas alter Agfa Clack<br />
erste Bilder. Vor sechs<br />
Jahren stieg sie dann<br />
auf die digitale Fotografie<br />
um. Ihre Schwerpunktthemen<br />
sind Porträtund<br />
Aktaufnahmen<br />
von Frauen – Themen,<br />
zu denen sie nun auch<br />
Workshops und Einzelcoachings<br />
im Raum<br />
Düsseldorf veranstaltet.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />
de/fotografin/zerbrech<br />
licht/939742<br />
www.zerbrechlicht.de<br />
www.facebook.com/<br />
Zerbrechlicht<br />
Ausrüstung<br />
Digitalkameras: Canon<br />
EOS 5D Mark II<br />
Analoge Fotoapparate:<br />
Pentacon 6, Canon AE1<br />
Objektive: 1,4/50-mm-<br />
Festbrennweite<br />
Zubehör: Reflektoren<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du zur Porträt- und Aktfotografie gekommen?<br />
Jessica Prüßmann: 2010 begann ich ernsthaft<br />
Menschen, Porträt und auch Akt, zu fotografieren.<br />
Im Vorfeld hatte ich meine Katzen abgelichtet, aber bald<br />
fragte ich Freundinnen, ob sie nicht für mich Model stehen<br />
wollten.<br />
Was fasziniert Dich an diesen zwei Genres?<br />
Jessica Prüßmann: Mich interessieren die<br />
verschiedenen Facetten von Menschen, besonders<br />
Frauen. Für mich zählen Ausdruck und Emotion. Ich<br />
mag direkte Blicke in die Kamera, zarte Gesten und<br />
auch nackte Haut. Für mich sind das Stilmittel, um<br />
Emotionen auszudrücken und den Bildausdruck zu<br />
stärken. Bei meinen Aktaufnahmen stehen so nicht die<br />
blanken Brüste der Modelle im Fokus, sondern Verletzlichkeit,<br />
Zartheit und der Mensch hinter seiner Fassade<br />
und (Ver)Kleidung. Ein unbekleideter Mensch gibt immer<br />
viel von sich preis.<br />
Welche Teile Deiner Ausrüstung sind für Dich bei dieser<br />
Art der Fotografie unentbehrlich und warum?<br />
Jessica Prüßmann: Ich besitze kein Zoomobjektiv,<br />
sondern fotografiere ausschließlich mit einer<br />
50-mm-Festbrennweite. Das bedeutet, dass ich bei Porträts<br />
meinem Model automatisch nahekomme.<br />
Ich denke diese physische Nähe ist für mich wichtig, um<br />
mit dem Model eine Beziehung aufzubauen und Nähe<br />
im Bild zu erzeugen. Außerdem muss das Objektiv sehr<br />
lichtstark sein, da ich nur mit Available Light arbeite<br />
und ein großer Fan von offener Blende und geringer<br />
Tiefenschärfe bin. Der Unschärfeverlauf rückt meinen<br />
gewollten Blickpunkt automatisch in den Fokus und erzeugt<br />
eine gewisse „Weichheit“.<br />
Was sind Deine Lieblingsmotive und warum?<br />
Jessica Prüßmann: Frauen sind meine Lieblingsmotive.<br />
Zuerst wohl, weil meine Freundinnen die<br />
besten, verfügbaren Modelle waren. Dann entwickelte<br />
ich ein Interesse für die verschiedenen Facetten, die<br />
Frauen besitzen. Ich wollte und will zeigen, dass jede<br />
Frau stark und verletzlich zugleich sein kann.<br />
Du hast Dich im Oktober 2007 in der fc registriert. Wie <strong>bis</strong>t<br />
Du zur fc gekommen und welchen Einfluss hat diese auf<br />
Deine Fotografie?<br />
Jessica Prüßmann: Ich registrierte mich aus<br />
Neugier, um zu sehen, was andere zaubern. Darüber hinaus<br />
wollte ich mir Anregungen holen und natürlich<br />
erfahren, was andere zu meinen Bildern sagen. Am Anfang<br />
lernte ich durch das Betrachten von Aufnahmen<br />
Dritter. Die fc macht einem den Lernprozess durch ihre<br />
große Vielfalt und Übersichtlichkeit leicht. Auch die ersten<br />
Kontakte mit anderen Fotografen und Modellen kamen<br />
über die fc zustande. Die fc steht für mich für Anregungen,<br />
Kritik, Austausch und Kontakte.<br />
Hast Du fotografische Vorbilder, und wenn ja welche?<br />
Jessica Prüßmann: Viele Fotografen inspirieren<br />
mich – durch einzelne Motive, durch ihren Stil<br />
oder Technik. Es gibt sogar einen, der mich besonders<br />
berührt: Jan Scholz, ein Fotograf aus Hamburg, der nun<br />
in Belgien lebt. Nicht nur, dass er fast rein analog fotografiert,<br />
er besitzt für mich den absoluten Blick – für<br />
Licht, bezaubernde Modelle, Locations, Bildkomposition<br />
und Ausdruck. Seine Bilder sind sehr einfach, sehr<br />
sanft und dabei ausdrucksstark.<br />
Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus?<br />
Jessica Prüßmann: Ich denke, es ist die Nähe<br />
zum Modell, die hoffentlich auch der Betrachter<br />
spürt, der oftmals direkte Blick in die Kamera und das<br />
Licht von vorne. Eine Zartheit, ja Zerbrechlichkeit der<br />
Motive, durch Mimik, Gestik und Haltung und hoffentlich<br />
durch Emotion.<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
26
Brüste…“<br />
27
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
28
Surreal<br />
Igor Voloshin. Den Betrachter bewegen, das<br />
möchte fc-Fotograf Igor Voloshin mit seinen<br />
surrealen Bildwerken. Vor dem Shooting arbeitet<br />
er seine Bild ideen mit Hilfe von Skizzen<br />
aus. Die Aufnahme im Kopf, fotografiert er und<br />
bearbeitet seine Werke nach. Die Redaktion<br />
hat ihm über die Schulter geschaut.<br />
Alle Fotos: Igor Voloshin<br />
29
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
30
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
32
Titel: Immortality<br />
33
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
Themenfindung<br />
Igor Voloshins Bildideen entstehen auf sehr unterschiedliche<br />
Art. Manchmal geht es blitzschnell, manchmal dauert<br />
es Jahre, <strong>bis</strong> er ein Thema umsetzt. Igor führt aus:<br />
„Einmal spukt mir eine Bild idee jahrelang im Kopf herum<br />
und quält mich, ein anderes Mal bin ich schlichtweg<br />
begeistert und will das Bild gleich im Kasten haben.“ Die<br />
Inspira tion kann dabei aus ganz unterschiedlichen Quellen<br />
rühren. Ihn können zum Beispiel eine Geschichte,<br />
innere Konflikte, Ängste, Träume, Freude, Liebe und<br />
Eifersucht inspirieren.<br />
Ausrüstung<br />
Für seine Bilder benötigt er in erster Linie ein Modell.<br />
Dann kümmert er sich um wenige, dem Thema entspre-<br />
34
chende künstliche Lichtquellen, da er ja im Studio fotografiert.<br />
Zudem dürfen seine Canon mit Zoomobjektiv<br />
genauso wenig wie ein Grafiktablett oder Photoshop<br />
fehlen. Er erläutert: „Für die Bildbearbeitung ist da rüber<br />
hinaus ein qualitativ hochwertiger gut kalibrierter Bildschirm<br />
ein Muss. “<br />
Modellwahl<br />
Seine Modelle sieht Igor Voloshin als Co-Autoren seiner<br />
Arbeiten, zumindest die, mit denen er gerne und öfter<br />
shootet. Sie verstehen, welche Gestik, Mimik und Körpersprache<br />
den jeweiligen Bildausdruck unterstreichen und<br />
versuchen dies bestmöglich umzusetzen. Für diese Unterstützung<br />
ist fc-Fotograf Igor Voloshin ihnen wirklich<br />
dankbar. So versucht er bei der Arbeit mit dem Modell<br />
auch deren Stärken herauszuarbeiten und Aussehen sowie<br />
Charakter der Modelle in seinen Aufnahmen zu betonen.<br />
Shootingvorbereitung<br />
In der Regel bespricht Igor Voloshin seine Bildideen anhand<br />
von Skizzen mit dem Modell. Zudem werden vor<br />
dem Shooting Kostüme ausgewählt und das Make-up bestimmt.<br />
Danach wird gemeinsam nach einer passenden<br />
Musik gesucht. Es ist wichtig, dass alle Modelle vor dem<br />
eigentlichen Shooting wissen, was sie genau darstellen<br />
sollen, auch wenn sich einzelne Details zumeist erst beim<br />
Fotografieren herauskristallisieren. Ein Beispiel dafür ist<br />
sein Bild Immortality, welches nach Skizzen und Besprechungen<br />
mit dem Modell Josephine im Studio ergänzt,<br />
verändert und vollendet wurde. Igor Volohin erklärt: „Mit<br />
diesem Bild wollte ich zeigen, dass eine Frau die Macht<br />
hat, einen Mann sowohl aufzubauen als auch zu zerstören.<br />
Die Rolle der Frau im Leben jedes Mannes ist sehr<br />
groß – egal wie genial der Mann auch sein mag. Der<br />
Grund: Fast alles in der Welt wird wegen oder für die Liebe<br />
vollbracht.“<br />
Licht setzen<br />
Auch wenn er mit künstlichen Lichtquellen arbeitet, ist<br />
für Igor Voloshin das beste Licht die natürliche Beleuchtung<br />
– sprich Sonnenlicht. Dieses versucht er im Studio<br />
zu imitieren. Aus diesem Grund bringt er die Lichtquellen<br />
in der Regel mindestens 20 cm über den Köpfen der<br />
Modelle, gerne auch höher, an. Er bevorzugt am Set neutral<br />
graue Hintergründe, da diese das Licht nicht so stark<br />
auf die Körper der Modelle reflektieren und sich leichter<br />
mit Photoshop bearbeiten lassen. Will er ein Modell stärker<br />
vom Hintergrund abheben, setzt er lieber gezielt einen<br />
Reflektor ein.<br />
Bildbearbeitung<br />
Einen nicht unerheblichen Teil seiner Arbeit macht die<br />
Postproduktion seiner Bilder mit Photoshop, 3D-Programmen<br />
sowie 3D Max und Poser aus. Auch hier dienen<br />
Igor Voloshin seine vor dem Shooting erstellten<br />
Bildskizzen auf Papier als Basis. Der Bildaufbau muss<br />
stehen, bevor er sich an den Computer setzt, denn die<br />
Bildkomposition soll ausgewogen gefüllt und nicht<br />
überfüllt sein.<br />
35
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
36
PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN<br />
„...ein gewisser<br />
West-Beigeschmack.“<br />
Igor<br />
Voloshin<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />
fotograf/igor-voloshin/<br />
1904492<br />
Ausrüstung<br />
Kameras: Canon<br />
EOS 5D Mark III<br />
Objektive:<br />
Canon EF 4/<br />
24–105 mm L<br />
Zubehör:<br />
Studiolichter<br />
1 Hensel 1000,<br />
2 Arsenal 300<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du zur Fotografie und der Fotografie von surrealen<br />
Bildern gekommen?<br />
Igor Voloshin: Ich habe zuerst in Polygrafie,<br />
Außen- und Videowerbung gearbeitet. Später habe ich<br />
mir dann eine Kamera für Auftragsarbeiten gekauft.<br />
Natürlich habe ich damit auch versucht frei Porträts<br />
abzulichten und mit Licht zu experimentiert. So entwickelte<br />
sich aus meinem beruflichen Handwerkszeug<br />
langsam meine Leidenschaft zur Fotografie. Mit der<br />
surrealen Fotografie und ihrer Bildbearbeitung beschäftige<br />
ich mich seit 2006.<br />
Was fasziniert Dich an surrealer Fotografie?<br />
Igor Voloshin: Für mich speziell bietet der<br />
Surrealismus wie keine andere Kunstrichtung die<br />
Möglichkeit, die Rahmen von Stereotypen zu sprengen<br />
– nicht nur auf künstlerischer Ebene, sondern auch<br />
auf emotionaler sowie menschlicher. In meiner Jugend<br />
– ich wurde 1963 in Nikopol in der Ukraine geboren –<br />
war der Surrealismus in Russland etwas verpönt und<br />
der großen Masse des Volks blieb er unzugänglich. Er<br />
hat einen gewissen West-Beigeschmack. Arbeiten von<br />
Dali oder Max Ernst wurden zensiert und Abbildungen<br />
waren so kaum zu bekommen. Damit waren diese Gemälde<br />
natürlich in der Künstlerszene besonders begehrt.<br />
Was sind Deine Lieblingsmotive und warum?<br />
Igor Voloshin: Ich habe kein spezielles<br />
Lieblingsmotiv, außer dass ich natürlich mit Menschen<br />
shoote. Als Inspirationsquellen dienen geschichtliche<br />
Details, biblische Motive und außerordentliche Lebenssituationen.<br />
Für mich ist aber bei der Motivwahl<br />
vor allem ausschlaggebend, dass der Blick des Betrachters<br />
an meinen Bildern hängen bleibt und ihn diese<br />
berühren. Deshalb müssen die Emotionen meiner Fotografien<br />
echt und nicht gespielt sein, sonst verkommt<br />
der Bildausdruck zur Parodie, und der Betrachter verliert<br />
das Interesse. Dafür ist es natürlich wichtig, dass<br />
die Bilder qualitativ gut ausarbeitet sind.<br />
Du hast Dich im Januar 2013 in der <strong>fotocommunity</strong> (fc)<br />
registriert. Wie <strong>bis</strong>t Du zur fc gekommen?<br />
Igor Voloshin: Ich wohne ja in Kiew, in der<br />
Ukraine. Nichtsdestotrotz arbeite ich gerne mit europäischen,<br />
insbesondere deutschen Modellen. Eines<br />
meiner Stammmodelle aus Deutschland hat mir die<br />
<strong>fotocommunity</strong> empfohlen. Sie selbst ist schon seit<br />
fünf <strong>bis</strong> sechs Jahren dabei.<br />
Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie?<br />
Igor Voloshin: Für mich ist es immer interessant<br />
zu sehen, was kreative Menschen aus anderen<br />
Ländern bewegt. Da die fc-Gemeinde sehr groß ist,<br />
bietet sie mir einen guten Überblick darüber, was fotografisch<br />
anderenorts fasziniert. Zudem freue ich mich<br />
natürlich über die gute Resonanz meiner Bilder und<br />
über Fragen, die mir dort gestellt werden.<br />
Hast Du fotografische Vorbilder und wenn ja, welche?<br />
Igor Voloshin: Ich habe weniger fotografische<br />
denn Vorbilder aus der Malerei. Ich schätze zum<br />
Beispiel Bosch, Dürer und Dali.<br />
Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus?<br />
Igor Voloshin: Ich denke, meine Arbeiten<br />
zeichnen die Art des Lichtstellens – vor allem tiefes<br />
und dramatisches Licht – sowie ihre Farbgebung aus.<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
38
ADVERTORIAL<br />
Reise-Fotografie Oliver Bolch<br />
Mit 16-300 mm<br />
durch Wien<br />
Der österreichische Reisefotograf Oliver Bolch<br />
kennt Wien wie seine Westentasche. Bei einer<br />
Fototour durch die Metropole hatte der Profi<br />
das neue Tamron 16-300 mm F/3.5-6.3 Di II VC<br />
PZD in der Tasche – und war begeistert von der<br />
Qualität des leistungsstarken Megazooms.<br />
40
Mürrisch blickt der „gestürzte Gigant“<br />
am barocken Michaelerplatz drein.<br />
Im Hintergrund warten die für Wien<br />
typischen Fiaker auf Fahrgäste.<br />
41 mm | 1 /20 s | f/10 | ISO 200<br />
41
ADVERTORIAL<br />
Fiaker in voller Fahrt. Dank des Bildstabilisators<br />
bleibt das Sucherbild auch bei Kameraschwenks<br />
ruhig, und das Motiv lässt sich gut verfolgen.<br />
19 mm | 1 /8 s | f/14 | ISO 100<br />
Oliver<br />
Bolch<br />
Oliver Bolch, Jahrgang<br />
1967, lebt und arbeitet<br />
als Reisefotograf in<br />
Wien. Seine Liebe zur<br />
Fotografie entdeckte der<br />
passionierte Globetrotter<br />
auf mehrere Monate<br />
langen Reisen durch<br />
Nordamerika, Asien<br />
und Australien. Um sein<br />
Hobby zum Beruf zu<br />
machen, absolvierte er<br />
Mitte der 90er-Jahre die<br />
einjährige Meisterklasse<br />
auf der Höheren Graphischen<br />
Lehranstalt Wien.<br />
Bolch ist Mitglied der<br />
renommierten Agentur<br />
Anzenberger und seit<br />
2006 berufenes Mitglied<br />
der Gesellschaft für Bild<br />
und Vortrag (GBV) in<br />
München. Zahlreiche<br />
seiner Arbeiten wurden<br />
in Bildbänden, Kalendern<br />
und Zeitungen veröffentlicht.<br />
www.oliver-bolch.at<br />
Die Paläste und Palais mit ihren prunkvollen Innenräumen,<br />
die engen Altstadtgassen, wo noch die Fiaker<br />
fahren, und der Naschmarkt mit seinen bunten Ständen –<br />
das alles macht für Oliver Bolch den fotografischen Reiz von<br />
Wien aus. „Die Gegensätze zwischen der historischen Altstadt,<br />
wo man sich wie vor hundert Jahren fühlen kann, und<br />
dem modernen, kosmopolitischen Stadtleben sind absolut<br />
faszinierend“, sagt der österreichische Reisefotograf. Für<br />
Bolch, der mit seiner Kamera regelmäßig in der ganzen Welt<br />
unterwegs ist, zählt Wien zweifelsohne zu den faszinierendsten<br />
Metropolen Europas.<br />
Bei seiner jüngsten Fototour durch die geschichtsträchtigen<br />
Straßen und Gebäude der österreichischen Hauptstadt war<br />
der Fotoprofi jetzt mit besonders leichter Ausrüstung unterwegs:<br />
eine DSLR samt dem brandneuen Tamron 16–300 mm<br />
F/3.5-6.3 Di II VC PZD MAKRO. „Mit dem 18,8-fach Megazoom<br />
kann ich den für mich relevanten Brennweitenbereich<br />
komplett abdecken, sogar noch mehr als ich eigentlich gewohnt<br />
bin – ohne dass ich dazu das Objektiv wechseln müsste.<br />
Ich brauchte also keine anderen schweren Optiken mitschleppen,<br />
und das neue Reisezoom von Tamron ist von der Bauweise<br />
auch sehr klein und leicht, was die Halswirbelsäule schont.“<br />
Leistungsstarkes Megazoom<br />
Seit dem ersten 28–200 mm Megazoom im Jahr 1992 mit<br />
einem damals revolutionär kompakten und leichten<br />
Design hat Tamron sein Portfolio von leistungsstarken<br />
Reisezooms stetig ausgebaut und verbessert. Zuletzt<br />
hatte der Hersteller das 18-270 mm auf den Markt gebracht,<br />
das mit seinem 15-fach-Zoom in einem sehr<br />
kompakten Gehäuse viele Fotografen auf der ganzen<br />
Welt begeistern konnte.<br />
Das neue, innovative 16-300 mm Megazoom steht ganz<br />
in dieser Tradition. Es ist das erste Tamron-Zoomobjektiv<br />
für digitale Spiegelreflexkamera, das einen derart großen<br />
Brennweitenbereich abdeckt. Ob Weitwinkel oder Tele:<br />
Die gewünschte Brennweite lässt sich mit einer leichten<br />
Drehung an dem kompakten Tubus einfach und schnell<br />
auswählen. „Mit dem Megazoom kann ich sehr schnell<br />
und spontan auf verschiedene Situationen eingehen“, so<br />
Oliver Bolch. „Da ich das Objektiv nicht wechseln muss,<br />
wird zudem das Risiko von Sensorverschmutzungen minimiert.“<br />
Sehr gute Bildqualität<br />
Auch von der optischen Qualität des neuen Megazooms<br />
hat Profi Oliver Bolch einen guten Eindruck bekommen.<br />
„Das Objektiv ist sehr scharf. Zudem bleiben die Verzeichnungsfehler<br />
für einen so großen Brennweitenbereich<br />
in einem moderaten Rahmen und lassen sich<br />
nachträglich mit einer RAW-Konverter-Software leicht<br />
herausrechnen.“<br />
42
Ausschlaggebend für die hohe optische Qualität sind<br />
unter anderem die hochwertigen Linsen, die im Inneren<br />
des Megazooms eingesetzt werden. Spezialgläser sorgen<br />
für eine effektive Reduzierung optischer Abbildungsfehler<br />
(Aberrationen). Neueste Beschichtungstechnologien<br />
ermöglichen hochgradige Anti-Reflex-Eigenschaften<br />
und minimieren unerwünschtes Streulicht und Geisterbilder.<br />
Das Ergebnis sind jederzeit scharfe und kontrastreiche<br />
Bilder.<br />
Die Objektiv-Konstruktion mit 16 Linsen in 12 Gruppen<br />
umfasst drei asphärische Linsen, eine hybrid-asphärische<br />
Linse, zwei LD-Gläser (Low Dispersion), ein XR-<br />
Glaselement (Extra Refractive Index) sowie ein UXR-<br />
Glaselement (Ultra-Extra Refractive Index), das über<br />
einen nochmals größeren Brechungsindex verfügt als die<br />
XR-Gläser.<br />
Zwei der Sphingen-Statuen im<br />
Park von Schloss Bellvedere.<br />
300 mm | 1 /320 s | f/6,3 | ISO 100<br />
Piezo Drive und Bildstabilisator<br />
Besonders gut gefallen hat Oliver Bolch der im 16-<br />
300 mm Megazoom verbaute Bildstabilisator (VC), der<br />
auf einer dreiachsigen Antriebseinheit basiert, die wiederum<br />
auf drei Keramikkugeln gelagert ist und elektromagnetisch<br />
angetrieben wird. „Damit konnte ich Bilder aus<br />
der Hand machen, für die ich normalerweise ein Stativ<br />
gebraucht hätte.“<br />
Zwei Gyrosensoren registrieren <strong>bis</strong> zu 4000 Bewegungen<br />
pro Sekunde und liefern der VC-Einheit alle Informationen,<br />
um die Effekte von Kameravibrationen zu minimieren<br />
und jederzeit gestochen scharfe Resultate zu liefern.<br />
„Die Wirkung ist bei Telestellung bereits am stabilen, ruhigen<br />
Sucherbild gut zu erkennen“, so Oliver Bolch.<br />
„Auch beim Mitziehen der Kamera während der Belichtung<br />
ermöglicht mir der Bildstabilisator eine sehr komfortable<br />
Ansicht.“<br />
Fiaker am Michaelerplatz.<br />
22 mm | 1 /100 s | f/6,3 | ISO 400<br />
Die<br />
Ausrüstung<br />
„Normalerweise stecken immer<br />
mehrere Objektive in meiner<br />
Fototasche: ein 17–35 mm F2,8,<br />
ein 28–70 mm F2,8 und ein<br />
70–200 mm F2,8. Das neue 18,8-<br />
fach-Megazoom von Tamron<br />
deckt mit 24–450 mm (äquivalent<br />
zum Kleinbildformat) allerdings<br />
einen derart großen Bereich<br />
ab, dass ich keine Brennweite<br />
vermisst habe. Da ich bei Innenaufnahmen<br />
fast immer mit einem<br />
Stativ arbeite, stellt selbst die<br />
etwas geringere Lichtstärke kein<br />
Problem dar. Bei Teleaufnahmen<br />
aus der freien Hand sorgte der<br />
VC-Bildstabilisator für die nötige<br />
Schärfe.“<br />
Wiener Volksgarten mit dem<br />
Burgtheater.<br />
35 mm | 1 /200 s | f/11 | ISO 100<br />
43
ADVERTORIAL<br />
Zoom Range<br />
Die Statue Pallas Athene vor<br />
dem Parlamentsgebäude in<br />
Wien: Mit dem Megazoom lässt<br />
sich ein Motiv in ganz unterschiedlichen<br />
Bildern festhalten.<br />
links:<br />
300 mm | 1 /500 s | f/8 | ISO 100<br />
rechts:<br />
16 mm | 1 /160 s | f/11 | ISO 100<br />
5 Foto-Tipps für<br />
Reisefotografen<br />
1. Informieren Sie sich im Voraus über die Orte, die Sie besuchen wollen. Sie sind dann viel besser imstande,<br />
das jeweils Spezifische einzufangen. Bringen Sie zum Beispiel in Erfahrung, wann die Lichtverhältnisse am<br />
besten sind und wo wann ein Fest stattfindet. Nutzen Sie Reiseführer, <strong>Magazin</strong>e, Internet und Karten.<br />
2. Lernen Sie Ihre Kameraausrüstung bereits beim Fotografieren zu Hause kennen. Tragen Sie stets einen geladenen<br />
Ersatzakku und genügend Speicherkarten bei sich. Denn immer wieder erleben Sie ungeahnte.<br />
3. Bei tollen Motiven sollten Sie sich nicht auf ein einziges Bild beschränken, sondern immer eine Reihe von<br />
Fotos schießen, darunter Totale und Detailansichten. Probieren Sie verschiedene Perspektiven, indem Sie mal<br />
in die Knie gehen oder von einem erhöhten Punkt aus fotografieren.<br />
4. Achten Sie auf das Licht. Der Morgen und der Abend sind die besten Zeiten für stimmungsvolle Bilder. Meist<br />
ist früh morgens auch die einzige Gelegenheit, um bestimmte Motive ohne Touristenmassen zu fotografieren.<br />
5. Einer der interessantesten Aspekte einer Reise ist es, die Bekanntschaft fremder Menschen zu machen. Ein<br />
paar Redewendungen in der fremden Sprache helfen, die Kluft zwischen den Kulturen zu überbrücken. Bevor<br />
Sie fremde Menschen fotografieren, bitten Sie um Erlaubnis. In islamischen und einigen afrikanischen Kulturen,<br />
zum Beispiel, sind die Menschen aus religiösen Gründen oft nicht bereit, sich fotografieren zu lassen.<br />
Arkaden im neugotischen<br />
Rathaus Wiens.<br />
Aufnahme-Details: 28 mm<br />
| 1 s | f/16 | ISO 100<br />
Im Profil: Tamron 16–300 mm F/3.5–6.3 Di II VC PZD MACRO<br />
Brennweite<br />
Lichtstärke<br />
16–300 mm<br />
F/3.5–6.3<br />
Gruppen – Elemente 12 – 16<br />
Bildwinkel 82°12‘ – 5°20‘<br />
Der barocke Prunksaal der<br />
Österreichischen Nationalbibliothek<br />
ist einer der weltweit eindrucksvollsten<br />
Bibliothekssäle.<br />
16 mm | 8 s | f/16 | ISO 100<br />
Anzahl Blendenlamellen<br />
Kleinste Blende<br />
Kürzeste Einstellentfernung<br />
Max. Abbildungsmaßstab<br />
Filtergröße<br />
Größter Durchmesser x Baulänge<br />
Gewicht<br />
Anschlüsse<br />
7 (kreisförmige Blende)<br />
F/22–40<br />
39 cm<br />
1:2,9 (bei 300mm)<br />
67 mm<br />
75 mm x 99,5 mm<br />
540 g<br />
Canon, Nikon, Sony<br />
44
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Handelsregister München, HRB 154289<br />
Datum<br />
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Unterschrift<br />
WK 40F0 E03<br />
Ändert sich meine Adresse, erlaube ich der Deutschen Post AG, dem Verlag meine neue Anschrift mitzuteilen. Die Prämie wird nach erfolgter Bezahlung des Abo-Preises zugesandt.
PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE<br />
46
Maschine<br />
Mensch und<br />
Petra Kogelheide lichtet Industrie und Arbeiter im pott ab. Ihr dokumentarisch persönlicher Blick verleiht<br />
Ruhrihren<br />
Aufnahmen Ausdruckskraft. Erfahren Sie, wie die<br />
fc-Fotografin ihre Bilder von der Ideenfindung, über den<br />
Bildaufbau <strong>bis</strong> zur Nachbearbeitung gestaltet.<br />
Alle Fotos: Petra Kogelheide<br />
47
PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE<br />
48
PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE<br />
50
PORTFOLIO | JESSICA PETRA KOGELHEIDE<br />
PRÜSSMANN<br />
Ideenfindung<br />
Für die Entwicklung von Bildideen benötigt Petra Kogelheide<br />
Muße und keinen Stress. Sie lässt sich ihre Einfälle<br />
durch den Kopf gehen, läuft auch mal durch Ausstellungen<br />
und beobachtet ihre Umgebung und Mitmenschen.<br />
Manchmal springt sie auch einfach irgendwo ein<br />
Motiv an. Es kann ein spontaner Blick auf die Pommesbude<br />
mitsamt Verkäufer am Straßenrand im Vorbeifahren<br />
sein oder je nach Motiv genauso gut langwierige Recherchen<br />
bedeuten. Sie ergänzt: „Darüber hinaus habe ich<br />
schon in einer regelmäßig tagenden Gruppe mit befreundeten<br />
Fotografen gezielt nach herausfordernden Fotothemen<br />
gesucht.“<br />
Shooting-Vorbereitung<br />
Steht ein Shooting-Termin oder eine improvisierte Fototour<br />
an, packt Sie immer etwas zu essen und trinken ein,<br />
denn hungrig und durstig kann sie nicht arbeiten, und<br />
zum Fotografieren braucht sie Geduld und Zeit. Dazu<br />
wählt sie robuste Kleidung und Schuhe.<br />
Ausrüstung<br />
Sie packt alle Objektive und ihr Stativ ein. Möchte sie<br />
doch für alle Eventualitäten gewappnet sein. Das Stativ<br />
und lichtstarke Objektive sind gerade bei Industrieaufnahmen<br />
besonders wichtig, weil diese selten hell ausgeleuchtet<br />
sind und lange Belichtungszeiten erfordern. Darüber<br />
hinaus ist eine Kamera hilfreich, die Belichtungsreihen<br />
ermöglicht. So lassen sich nachträglich starke Helligkeitsunterschiede<br />
ausgleichen. Sie fügt an: „Selbst mein<br />
Mundwerk ist unentbehrlich, weil ich versuche Vertrauen<br />
herzustellen und mich die Menschen wirklich interessieren,<br />
und natürlich weil ich diese möglichst unverkrampft<br />
und positiv gestimmt ablichten möchte.“<br />
52
Aufnahmetechnik<br />
Petra arbeitet ausschließlich mit dem natürlichen vor Ort<br />
vorhandenen Licht und verzichtet auf Studio und Blitz. Oft<br />
fotografiert sie so mit offener Blende oder, je nachdem, mit<br />
kleiner Blende vom Stativ, um eine größtmögliche Schärfe<br />
zu erzielen.<br />
Bildgestaltung<br />
In der Regel versucht sie die Grundprinzipien aus der<br />
Wahrnehmungspsychologie zu berücksichtigen, also z.B.<br />
dass eine Bewegung im Bild immer nach rechts laufen<br />
sollte, dass Homogenität, Harmonie beruhigend wirkt, dass<br />
Brüche und Regelverstöße aber oft erst den interessanten<br />
Reiz ausmachen. Sie urteilt: „Gerade das Verstörende, der<br />
Regelverstoß, weckt Aufmerksamkeit. Der Goldene Schnitt<br />
ist zwar wichtig, aber der gezielte Verstoß dagegen hat oft<br />
überraschende Wirkung.“ Die Wahrnehmung will Lücken<br />
ergänzen und Formen vollenden – auch damit spielt sie.<br />
Allerdings findet das bei den Industrieaufnahmen weniger<br />
Anwendung, geht es hier doch eher um die Dokumentation,<br />
den Wow-Effekt oder die Wirkung von Licht und Farben.<br />
Nachbearbeitung<br />
Ihre Aufnahmen bearbeitet Petra Kogelheide immer mit<br />
Photoshop nach. Meistens benutzt sie dazu noch zusätzliche<br />
Filterprogramme, verleiht den Filtern aber nur eine<br />
geringe Deckkraft. Bei Industrieaufnahmen kann durchaus<br />
auch Nachschärfen sinnvoll sein sowie oftmals eine Kontrastverstärkung<br />
oder eine Schwarzweiß-Umwandlung,<br />
um den Blick des Betrachters auf das Wesentliche zu lenken.<br />
Manchmal reicht schon eine Entsättigung, um einen<br />
besonderen Effekt zu erzielen. Sie fügt an: „Generell gilt für<br />
mich, weniger ist mehr. Ich würde kein Foto als Extrem-<br />
HDR/DRI bearbeiten, wie es so viele Fotografen von Industrieanlagen<br />
tun, sondern die Nachbearbeitung soll immer<br />
die eigentliche Bildaussage unterstreichen.“<br />
53
PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN<br />
54
“... die Arbeit mit<br />
den Elementen...„<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du zur Industriefotografie gekommen?<br />
Petra Kogelheide: Mit der Industriefotografie<br />
fing ich vor 4 –5 Jahren an. Als waschechte Ruhrpottlerin faszinieren<br />
mich Industrie und durch diese geprägte Menschen<br />
genauso wie alte Industriearchitektur, die ich als charakteristisch<br />
für meine Region empfinde, und die leider immer<br />
mehr aus dem öffentlichen Erscheinungsbild schwindet.<br />
Mit dem Fotografieren hat sich meine Identifikation mit<br />
dem Ruhrgebiet noch verstärkt, weil ich gerade in meinen<br />
Porträts viel Wertvolles wie Solidarität, Engagement, Leidenschaft<br />
und Humor entdecke. Die Bedeutung, eine Arbeit,<br />
eine persönliche Berufsgeschichte zu haben, etwas<br />
Sinnvolles zu tun, eine Arbeitsgemeinschaft zu erleben, ist<br />
mir – fernab von Klischees - durch die Menschen- und Industriefotografie<br />
erneut bewusst geworden.<br />
Was macht für Dich die Faszination Industriefotografie aus?<br />
Petra Kogelheide: Das „Archaische“ fasziniert<br />
mich, das Gewaltige, Elementare, das mit allen Sinnen<br />
Spürbare: dies wird natürlich in der Kohle- und Stahlindustrie<br />
am ehesten präsentiert, sie steht für das Ruhrgebiet –<br />
aber genauso für andere Regionen Deutschlands und Nachbarländer<br />
wie Belgien. Sie lässt sich spektakulär fotografieren:<br />
Mensch und Maschine, die Arbeit mit den Elementen ...<br />
Mich fordert es heraus, darzustellen, wie die Arbeit Menschen<br />
verändert. Mich reizt es im laufenden Betrieb zu fotografieren.<br />
Wenn mal nicht in der Schwerindustrie, gerne in<br />
alten Handwerksbetrieben.<br />
Was sind Deine Lieblingsmotive und warum?<br />
Petra Kogelheide: Motive, die eine Geschichte<br />
erzählen, zum Schmunzeln anregen oder Gefühle beim<br />
Betrachter auslösen und zum Nachdenken anregen. Das<br />
können die unterschiedlichsten Motive sein, bevorzugt aber<br />
mit Menschen, die etwas erlebt haben, das sich in ihrem Gesicht<br />
widerspiegelt. Oder Umgebungen, die die Abwesenheit<br />
von Menschen spüren lassen. Alte Arbeitsstätten mit liegengelassenen<br />
Werkzeugen, Spuren der Zivilisation. Ich versuche<br />
das Bild durch eine ungewohnte Perspektive, durch eine<br />
offene Blende oder durch das Einfangen einer besonderen<br />
Lichtsituation zu einem Hingucker zu machen.<br />
Wie <strong>bis</strong>t Du zur fc gekommen und welche Funktionen der<br />
fc schätzt Du besonders?<br />
Petra Kogelheide: Kollegen haben mich im<br />
Februar 2007 zum Beitritt überredet. Ich hab mich dann sehr<br />
schnell mit dem fc-Virus infiziert und mit der Zeit viele fc-<br />
Leute persönlich kennengelernt. Ein paar wenige sind sehr<br />
gute Freunde geworden. Sie sind meine Unterstützer, begleiten<br />
mich an unsichere Orte und üben konstruktive Kritik. In<br />
Summe ist für mich die fc ein Lern-, Kontakt- und Kommunikationsforum.<br />
Ich schätze es zudem, wenn die Anmerkungen<br />
unter den Fotos wirklich eine Würdigung bzw. Kritik des<br />
Abgebildeten beinhalten, sodass man etwas daraus lernt<br />
oder einen Denkanstoß bekommt. Besser als die <strong>bis</strong>herige<br />
Galerie gefällt mir die neue Kategorie Editor’s Choice. Sie<br />
bringt mich auf neue herausfordernde Foto-Ideen.<br />
Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie?<br />
Petra Kogelheide: Zu Beginn habe ich mir<br />
fast alle Anregungen in der fc geholt, habe bei Bildern, die<br />
mir gefielen, Kontakt zu den Fotografen aufgenommen und<br />
nach deren Technik gefragt. Nach und nach interessieren<br />
mich mehr der künstlerische Aspekt der Fotografie sowie<br />
fortgeschrittene technische Fragen sowie die Geschichte<br />
der Fotografie und Arbeitsweisen berühmter Fotografen.<br />
Seit einigen Jahren bilde ich mich in einer Fotoakademie<br />
fort und besuche Workshops bei dem einen oder anderen<br />
Profifotografen.<br />
Hast Du fotografische Vorbilder, und wenn ja welche?<br />
Petra Kogelheide: Elliot Erwitt, der es sich<br />
leistete, über einige Jahre nur erschrockene Hunde auf der<br />
Straße neben den Beinen ihrer Herrchen zu fotografieren,<br />
und der einen bewundernswerten feinen Humor in seinen<br />
Bildern zeigt. Herlinde Koelbl, die sich spät selbst das Fotografieren<br />
beibrachte, und die eine unglaubliche Gabe hat,<br />
Menschen zu porträtieren. Ein Beispiel dafür ist ihre Serie<br />
Menschen in Berufsuniform und in Freizeitkleidung – eine<br />
geniale Idee.<br />
Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus?<br />
Petra Kogelheide: Ich strebe die Kombination<br />
von dokumentarischer Sichtweise, also beschreibenden<br />
Elementen, mit einer ganz persönlichen Interpretation von<br />
Orten und Personen an. Mir gelingen Bilder eigentlich nur,<br />
wenn mich eine Szene persönlich berührt oder fasziniert –<br />
diese Gefühle übertragen sich dann oft auf meine Bilder. Ich<br />
konstruiere und arrangiere meine Fotos so gut wie nie, sondern<br />
versuche ohne Blitz und Studio den besonderen, natürlichen<br />
Moment zu erwischen. Dies erfordert Geduld,<br />
viele Anläufe, und oft die spontane Variation des angepeilten<br />
Motivs.<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
Petra<br />
Kogelheide<br />
Petra Kogelheide fing vor<br />
7–8 Jahren zu fotografieren<br />
an. Eigentlich wollte<br />
sie Gefühlsausdrücke<br />
ablichten, doch übte<br />
sie zuerst an Blumen,<br />
um sich dann über<br />
Makros, Architektur- und<br />
Industrieaufnahmen an<br />
Menschenbilder heranzutasten.<br />
Auch heute<br />
sind Menschen ihr Lieblingsmotiv,<br />
unabhängig<br />
ob etwa im Altenheim,<br />
auf der Straße oder im<br />
Berufsalltag.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />
de/fotografin/petra-k/<br />
895284<br />
www.blendenfleck.de<br />
Ausrüstung<br />
Kameras: Canon EoS 5D<br />
Mark II, 40 D<br />
Canon-objektive: 2,8/<br />
100 mm Macro L IS,<br />
1,4/50 mm, 4/24–105 mm<br />
L IS USM, EF 4–5,6/70–<br />
300 mm L IS USM, EF<br />
2,8/14 mm L II USM<br />
Zubehör: Manfrotto-Stativ,<br />
Canon-Blitz, Filter<br />
55
FOTOPRAXIS | THOMAS SOLECKI<br />
Urtypen<br />
fc-Fotograf Thomas Solecki beleuchtet von der Ideenfindung<br />
über die Aufnahmetechnik <strong>bis</strong> zur Nachbearbeitung, wie seine<br />
Bildserie <strong>Bochum</strong>er Urtypen entstand.<br />
Alle Fotos: Thomas Solecki<br />
Rudolf Seidler, Einhorn Apotheke<br />
56
Ingeborg Stens, Haar Stens<br />
57
FOTOPRAXIS | THOMAS SOLECKI<br />
Rechts: Elly Altegoer, Tante-<br />
Emma-Laden<br />
Mitte: Vera Vorkorte, Misfits<br />
Links: Irmela Umbach-<br />
Schamell, Spielwaren<br />
Publikationen<br />
TRAUMstadt <strong>Bochum</strong>,<br />
Blömeke Druck und Verlag,<br />
Oktober 2009;<br />
New York Kalender - Apple<br />
in motion, Verlag im Laerfeld,<br />
September 2010;<br />
1848 Gold – Helden, Legenden,<br />
Leidenschaften,<br />
gestaltentreffen Verlag,<br />
November 2011;<br />
Kalender MONDOtropolis<br />
2013, gestaltentreffen<br />
Verlag, September 2012<br />
<strong>Bochum</strong>er Urtyp, gestaltentreffen<br />
Verlag, Oktober 2013<br />
sowie diverse <strong>Bochum</strong>er<br />
Kunstkalender in Eigenverlegung.<br />
Thomas Solecki fing mit seinem Beitritt in die <strong>fotocommunity</strong><br />
(fc) zu fotografieren an.<br />
Zu Anfang lichtete er nur Menschen ab – erst die Freundin,<br />
dann die Freunde. Kurz darauf entstanden erste Ideen für<br />
eine Serie und Ausstellung. Als er dann merkte, dass ihm<br />
das für ein Porträt doch recht unvorteilhafte Kleinbildformat<br />
und der Prozess der digitalen Fotografie langweilten,<br />
kaufte er sich eine Mittelformat-Hasselblad, und stieg in die<br />
analoge Fotografie ein: das ganze Programm – mit Negativentwicklung<br />
und Entwicklung der Schwarzweißabzüge.<br />
Herausforderung Porträt<br />
Für Thomas Solecki ist es die größte fotografische Herausforderung,<br />
eine Person mit Größe, ungeschönt, natürlich,<br />
mit Anmut und Charakter zu porträtieren. Er urteilt: „Am<br />
wichtigsten ist dabei der Mut einen Menschen mit Sicherheit<br />
zu fotografieren. Zeigt der Fotograf sich unsicher und<br />
kann mit seinem Gegenüber nicht kommunizieren, dann<br />
spiegelt sich dies in den abgelichteten Gesichtern wider.“<br />
Ideenfindung<br />
Die Idee zu der Bildserie <strong>Bochum</strong>er Urtypen entstand in<br />
der <strong>Bochum</strong>er Kult-Kneipe Intershop. Thomas Solecki<br />
berichtet: „Eigentlich mit einem Kollegen verabredet,<br />
welcher mich versetzte, saß ich allein mit ein paar Bieren,<br />
und mir fiel auf, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon unendlich<br />
viele Abende an Wochenenden hier verbracht<br />
hatte. Diese Kneipe gab es schon im Jahr 2005 seit rund<br />
20 Jahren. So überlegte ich, wie viele Läden schon ewig<br />
mit der Stadt verbunden sind und kam auf eine Handvoll.<br />
Viele existieren heute noch, zum Teil seit über 60 Jahren.“<br />
Die Idee und Serie <strong>Bochum</strong>er Urtyp war geboren, und Solecki<br />
begann keine vier Wochen später die ersten Bilder<br />
abzulichten. Alle Bilder dieser Serie entstanden in <strong>Bochum</strong><br />
in der Zeit von 2005 <strong>bis</strong> 2008.<br />
Shooting-Vorbereitungen<br />
Die Vorbereitungen für die Fotos waren recht einfach.<br />
Solecki sprach persönlich vor Ort mit jedem Ladenbesitzer,<br />
stellte seine Idee vor und kündigte an, er wolle einen<br />
Kalender oder ein Buch aus den Bildern machen. Bei diesem<br />
ersten Treffen, plante er auch gleich den Bildaufbau<br />
und vereinbarte einen Aufnahmetermin. Er erläutert: Das<br />
Vorgespräch ist enorm wichtig, denn hier fallen erste Hürden,<br />
und man erwärmt sich für das Shooting. Dabei ist<br />
Vertrauen wichtiger als technische Aspekte.“<br />
Ausrüstungswahl<br />
Zum Fotografieren nutzte Thomas Solecki eine Hasselblad<br />
501 mit einer 80-mm-Festbrennweite und den Ilford-Film<br />
H5. Mit ihm lässt sich bei schlechteren Lichtverhältnissen<br />
der Film pushen – der Fotograf hat so Reserven.<br />
Bildausschnitt<br />
Die Bildausschnitte komponierte der fc-Fotograf gleich vor<br />
Ort. Auf einen nachträglichen Beschnitt verzichtet er. Er er-<br />
58
Thomas<br />
Solecki<br />
Thomas Solecki, 1970 geboren,<br />
arbeitet als selbstständiger<br />
Fotograf mit eigenem<br />
Atelier in <strong>Bochum</strong>. Zudem ist<br />
er Inhaber des gestaltentreffen<br />
Verlag. Er stieß vor zehn<br />
Jahren zur <strong>fotocommunity</strong><br />
(fc). Ihn überzeugten die intuitive<br />
Bedienbarkeit, mit<br />
Kurznachrichten und Mailfunktion<br />
sowie die Vielfalt<br />
der Sujets der Fotografen.<br />
Auch heute noch veranstaltet<br />
er mit anderen fc-Usern<br />
gemeinsam Ausstellungen<br />
im Rahmen der Webseite<br />
www.gestaltentreffen.de<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />
fotograf/thomassolecki/415150<br />
www.thomas-solecki.de<br />
www.facebook.com/Photo<br />
graphy.Thomas.Solecki<br />
klärt: „Im Nachhinein die Komposition zu verändern war<br />
für mich immer schon ein Merkmal unüberlegten Fotografierens.“<br />
Model-Anweisungen<br />
Die Haltung der Modelle hat Thomas Solecki so gewählt,<br />
dass sie zur Gesamtkomposition passen. Andere<br />
hat der Fotograf so gelassen, wie sie immer sind. Mit<br />
ein <strong>bis</strong>schen Einfühlungsvermögen merkt ein Fotograf<br />
schnell, was geht und was nicht. Einige konnten die<br />
von ihm vorgeschlagene Rolle annehmen – Peter Schulze<br />
an der Theke in seinem Café Treibsand, Vera Vorkorte<br />
neben ihren Puppen in ihrem Second-Hand-Laden<br />
Misfits.<br />
Bildgestaltung<br />
Die Gestaltung aller Fotos der Serie war abhängig von<br />
den Läden selbst. Thomas Solecki nutzte ausschließlich<br />
das gegebene Umfeld. Er führt aus: „Ich wollte ja, dass die<br />
Atmosphäre der Läden auf den Porträts rüberkommt. Die<br />
Umgebung habe ich nicht verändert, lediglich mal eine<br />
Vase, ein unschönes Detail, das die Komposition gestört<br />
hätte, zur Seite gestellt. Sonst ist alles authentisch.“<br />
Nachbearbeitung<br />
.<br />
Alle Bilder sind als Barytabzüge auf Warmtonpapier von<br />
Moersch in der Dunkelkammer entstanden. Bereiche<br />
wurden teils nachbelichtet oder abgewedelt.<br />
Bildpräsentation<br />
Für Thomas Solecki ist eine Bildserie aber eigentlich erst<br />
richtig abgeschlossen, wenn der Betrachter die Bilder in einer<br />
Ausstellung nicht nur an der Wand sieht, sondern sie auch<br />
immer und immer wieder in einem Buch betrachten kann.<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
Peter Schulze, Café Treibsand<br />
Ausrüstung<br />
Kamera analog:<br />
Hasselblad 501 CM<br />
Objektive analog:<br />
80 mm Zeiss Planar<br />
Kamera digital:<br />
Nikon D700 und Fuji X-Pro 1<br />
Objektive digital:<br />
Nikon 2,0/35 mm und 1,8/50<br />
mm, Fujinon XF 1,4/35 mm<br />
59
SERVICE | AUS DER FC<br />
Mit wenigen<br />
Klicks zur eigenen<br />
Foto-Homepage<br />
<strong>fotocommunity</strong>.de ermöglicht Fotografen<br />
das kostenlose Erstellen<br />
einer professionellen Internetpräsenz.<br />
Wer Fotos macht, der will sie zeigen – und das nicht<br />
nur in der <strong>fotocommunity</strong>, sondern auch auf<br />
einer ganz persönlichen Foto-Homepage. Das Erstellen<br />
einer solchen Homepage ist jedoch meist nicht nur mit<br />
Kosten, sondern auch mit dem Überwinden technischer<br />
Hürden verbunden – ganz<br />
abgesehen davon, dass die<br />
private Foto-Homepage<br />
schwer auffindbar ist.<br />
<strong>fotocommunity</strong>.de ermöglicht<br />
ihren Fotografen die<br />
einfache Erstellung einer<br />
eigenen, professionellen<br />
Foto-Homepage mit wenigen<br />
Klicks. Diese individuelle<br />
Foto-Homepage, in<br />
der <strong>fotocommunity</strong> „Portfolio“<br />
genannt, ist kostenlos<br />
und bedarf keinerlei<br />
technischer Vorkenntnisse.<br />
Die Verlinkung der Homepage<br />
im eigenen <strong>fotocommunity</strong>-Profil<br />
ist ebenfalls<br />
möglich, sodass jedes Portfolio<br />
die Aufmerksamkeit<br />
erhält, die es verdient –<br />
schließlich verzeichnet die<br />
<strong>fotocommunity</strong> über sieben<br />
Millionen fotointeressierte Besucher im Monat.<br />
Bei der Erstellung des persönlichen Portfolios haben Amateur-<br />
und Profi-Fotografen die Auswahl zwischen vielen<br />
modernen Designs, die die Präsentation der eigenen Fotos<br />
in einer hochwertigen Umgebung ermöglichen. Jedes Portfolio<br />
erhält eine individuelle Internetadresse, die an Freunde,<br />
Bekannte und Kunden weitergegeben werden kann.<br />
Mithilfe des einfach zu bedienenden Editors können die im<br />
Portfolio dargestellten Bilder auch zum Verkauf freigegeben<br />
werden, außerdem lässt sich das eigene Portfolio um ein<br />
Kontaktformular und eine fotografische Kurz-Biografie erweitern.<br />
Das Einbinden der eigenen Social-Media-Profile<br />
ist ebenfalls möglich. Zusätzlich sind alle Premium-Designs<br />
für mobile Endgeräte optimiert und lassen sich somit<br />
von unterwegs optimal bedienen und darstellen. Die Darstellung<br />
der Fotos in bildschirmfüllender Full-HD-Auflösung<br />
ist bereits in Arbeit – ebenso wie die Möglichkeit,<br />
eigene Domains zu hinterlegen.<br />
„Die schönste Seite der Fotografie ist immer die eigene“, so<br />
Daniel Schaffeld, Geschäftsführer der <strong>fotocommunity</strong><br />
GmbH. „Nun können die Mitglieder der <strong>fotocommunity</strong><br />
die eigenen Werke auf einer eigenen Foto-Homepage präsentieren,<br />
die auf allen Endgeräten ansprechend aussieht.<br />
Die Möglichkeit, eigene Fotos über das Portfolio verkaufen<br />
zu können, ermöglicht es unseren Fotografen, mit ihrer<br />
Profession Geld zu verdienen.“<br />
Das Erstellen und Betreiben eines <strong>fotocommunity</strong> Portfolios<br />
ist und bleibt auch für Free-Mitglieder der <strong>fotocommunity</strong><br />
kostenlos. Nach Abschluss der Einführungsphase<br />
profitieren Premium-Mitglieder jedoch von zahlreichen<br />
Vorteilen: Premium-Mitgliedern steht eine größere Auswahl<br />
an Portfolio-Designs zur Verfügung, von denen alle<br />
für mobile Endgeräte optimiert sind – zudem können Premium-Mitglieder<br />
mehr Fotos in ihrem Portfolio präsentieren<br />
und profitieren nicht nur in der <strong>fotocommunity</strong> selbst,<br />
sondern auch von Werbefreiheit in ihrem Portfolio.<br />
60
JETZT DAS EIGENE PORTFOLIO ERSTELLEN:<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/portfolio-wizard<br />
„Das Portfolio ist<br />
super gelungen<br />
und sehr einfach<br />
zu bedienen.<br />
Ich war in fünf<br />
Minuten mit der<br />
Erstellung fertig<br />
und konnte es<br />
auch an das<br />
Design meiner<br />
Homepage perfekt<br />
anpassen.“<br />
<strong>fotocommunity</strong>-Mitglied<br />
Alexandra Eckert<br />
(SouLs EyEs)<br />
„Mir gefällt das<br />
Portfolio, weil es<br />
mir rasch, ohne<br />
großen Zeitaufwand<br />
den Aufbau<br />
einer persönlichen<br />
Homepage<br />
erlaubt, auf der<br />
meine Bilder auch<br />
schon beim ersten<br />
Blick repräsentiv<br />
zur Geltung<br />
kommen.“<br />
<strong>fotocommunity</strong>-Mitglied<br />
Klade<br />
61
SERVICE | AUS DER FC<br />
Fotokunst für die Wand:<br />
<strong>fotocommunity</strong> art by WhiteWall<br />
In der <strong>fotocommunity</strong> lässt sich erstklassige Fotografie<br />
nicht nur erleben, sondern auch erwerben: <strong>fotocommunity</strong>.<br />
de bietet Fotografie- und Kunstbegeisterten ab sofort die<br />
Möglichkeit, unter Tausenden von exzellenten Aufnahmen<br />
wahre Fotoschätze zu entdecken und im Wunschformat<br />
als Abzug, Fine Art Print, unter Acryl oder auf Alu Dibond<br />
zu erstehen. <strong>fotocommunity</strong>-Partner WhiteWall garantiert<br />
wertbeständige Entwicklung und Veredelung auf höchstem<br />
Niveau. „Wir glauben, dass die beeindruckenden Fo-<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/fotos-kaufen<br />
tos der <strong>fotocommunity</strong> Selektion und das breite Angebot<br />
hochwertiger Veredelungen von WhiteWall eine ideale<br />
Kombination darstellen“, freut sich Alexander Nieswandt,<br />
Geschäftsführer von WhiteWall.<br />
Die sich stetig erweiternde Selektion besteht derzeit aus<br />
rund 180 000 zum Verkauf stehenden Werken und steht<br />
Fotografieliebhabern auf der Startseite der <strong>fotocommunity</strong><br />
unter dem Menüpunkt „Fotos kaufen“ zur Entdeckung<br />
bereit:<br />
Eigene Fotos zum Verkauf anbieten<br />
Geld verdienen mit eigenen Fotos? Hobbyfotografen, Profis<br />
und Fotokünstler haben die Möglichkeit, ausgewählte<br />
Fotos direkt beim Hochladen in die <strong>fotocommunity</strong> zum<br />
Verkauf anzubieten und ihre Leidenschaft zu Geld zu<br />
machen. Die <strong>fotocommunity</strong> bietet mit sieben Millionen<br />
fotobegeistertern Besuchern im Monat nicht nur beste Verkaufs<br />
chancen, sondern auch faire Konditionen. Die Gewinnmarge<br />
bei Fotoverkäufen richtet sich nach dem jeweiligen<br />
Mitgliedschaftsstatus: Fotoverkäufer profitieren je<br />
nach Mitgliedschaftsart von einer Marge von 60 <strong>bis</strong> 80%.<br />
Jetzt Fotos verkaufen:<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.de/<br />
fotos-verkaufen<br />
62
SERVICE | AUSSTELLUNG<br />
© PATRICK<br />
DEMARCHELIER,<br />
GISELE, 1999<br />
Natürlich schön<br />
Berlin<br />
Termin:<br />
26.4.–12.7.14<br />
CAMERA WORK,<br />
10623, Kantstr. 149,<br />
www.camerawork.de,<br />
Thema:<br />
Patrick Demarchelier<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag <strong>bis</strong> Samstag:<br />
11 − 18 Uhr sowie<br />
nach Vereinbarung<br />
Patrick Demarchelier,<br />
26. April – 12. Juli 2014<br />
„Jeder trägt ein gutes Foto in sich“, so drückte der Franzose<br />
Patrick Demarchelier einst seine ganz spezielle fotografische<br />
Herangehensweise beim Ablichten seiner Top-Mannequins,<br />
Hollywood-Größen und Prinzessinnen aus. Seit<br />
den 70er-Jahren gehört der 1943 in Le Havre geborene<br />
Künstler zu den weltweit bekanntesten Fotografen der<br />
Genres Mode, Akt und Porträt – kaum ein Modemagazin,<br />
das nicht einmal von Demarchelier gestaltet worden ist. Einen<br />
umfassenden Einblick in sein stilprägendes Schaffenswerk<br />
bietet derzeit eine Einzelausstellung in den Räumen<br />
von Camera Work in Berlin, die noch <strong>bis</strong> zum 12. Juli 2014<br />
andauert. Mit Kamera und Leidenschaft fotografiert sich<br />
Demarcheliers querbeet durch die Welt der Stars und<br />
Sternchen. Berühmtheiten wie Nadja Auermann, Naomi<br />
Campbell oder Linda Evangelista gehörten zu seinen Motiven.<br />
Gisele Bündchen lichtete er komplett nackt ab, Kate<br />
Moss nur mit zerfetzter Jeans bekleidet und Cindy Crawford<br />
barbusig erhaben vor indischer Kulisse. Besondere Ehre<br />
außerhalb der Modebranchen wurde dem Künstler zuteil,<br />
indem er als erster nicht-britischer Fotograf mit der<br />
Porträtierung von Lady Di betraut wurde: In einem schulterfreiem<br />
Abendkleid mit authentisch offenherzigem Lächeln.<br />
Typisch für Demarcheliers Stil ist es, seine Motive in<br />
einer für diese ungewohnt natürlichen Atmosphäre einzu-<br />
64
fangen und damit die Intimität ihrer Persönlichkeit spürbar<br />
zu machen. Gleichzeitig gelingt es dem Künstler, ihre<br />
Schönheit auf immer ganz individuelle Weise darzustellen.<br />
Seine fotografische Karriere begann Patrick Demarchelier<br />
im Alter von 17, als er seine erste Kodak-Kamera von seinem<br />
Stiefvater geschenkt bekam. Beim Durchblättern einer<br />
Modezeitschrift entdeckte er früh seine Leidenschaft für<br />
die Modewelt. Anfang der 1960er-Jahre zog Demarchelier<br />
nach Paris, um als Assistent in verschiedenen Fotolaboren<br />
zu arbeiten. Schon Ende der 60er-Jahre fanden sich seine<br />
Bilder abgedruckt in bekannten Frauenzeitschriften wie etwa<br />
Marie Claire oder Elle. Sein Umzug 1975 nach New York<br />
verhalf ihm zum internationalen Durchbruch.<br />
Sabine Schneider<br />
© PATRICK DEMARCHELIER, VOGUE ANNIVERSARY, 1992<br />
© PATRICK DEMARCHELIER, DIANE, ST. BARTHOLEMY, 1994<br />
TERMINE<br />
Ute Mahler: Modefoto für „Sibylle“, Julia Koberstein,<br />
Model, Berlin, DDR, 1979 © Ute Mahler.<br />
Hamburg<br />
Termin: 11.4.–29.6.14<br />
Deichtorhallen, Haus der Photographie,<br />
20095, Deichtorstraße 1-2,<br />
www.deichtorhallen.de,<br />
Thema: Werkschau,<br />
Ute Mahler und Werner Mahler<br />
Baden-Baden<br />
Termin: 1.3.–29.6.14<br />
Museum Frider Burda, 76530,<br />
Lichtentaler Allee 8b,<br />
www.museum-frieder-burda.de,<br />
Thema: JR / UNFRAMED MADEN-BADEN<br />
Braunschweig<br />
Termin: 25.4.–29.6.14<br />
Museum für Photographie,<br />
Braunschweig e.V., 38102,<br />
Helmstedter Straße 1,<br />
www.photomuseum.de,<br />
Thema: Schöne neue BRD?<br />
Autorenfotografie der 1980er-Jahre<br />
Berlin<br />
Termin: 31.5.–21.6.14<br />
CWC Gallery, Ehemalige Jüdische<br />
Mädchenschule Berlin, 10117,<br />
Auguststr. 11-13, www.camerawork.de,<br />
Thema: Brazil, Olaf Heine<br />
Termin: 9.5.–21.6.14<br />
Galerie WAGNER + PARTNER, 10243,<br />
Strausberger Platz 8,<br />
www.galerie-wagner-partner.com,<br />
Thema: Clearing Space,<br />
Raissa Venables<br />
Termin: 15.3.–22.6.14<br />
Berliner Festspiele, Martin-Gropius-<br />
Bau, 10963, Niederkirchnerstraße 7,<br />
www.berlinerfestspiele.de,<br />
Thema: Wols Photograph,<br />
Der gerettete Blick<br />
Frankfurt/Main<br />
Termin: 21.3.–27.7.14<br />
DMMK Museum für moderne Kunst,<br />
60311, Domstr. 10,<br />
www.mmk-frankfurt.de,<br />
Thema: Die göttliche Komödie,<br />
Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht<br />
afrikanischer Gegenwartskünstler<br />
Graz<br />
Termin: 1.4.–28.6.14<br />
Atelier Jungwirth, A-8010, Opernring<br />
12, www.atelierjungwirth.com,<br />
Thema: Zerbrechliche Kunst,<br />
Schwarz auf Weiß, Matthias Olmeta<br />
Hamburg<br />
Termin: 28.2.–28.6.14<br />
Museum für Kunst und Gewerbe,<br />
20099, Steintorplatz,<br />
www.mkg-hamburg.de,<br />
Thema: Neue Frauen. Die Sammlung<br />
Fotografie im Kontext<br />
Termin: 21.2.–15.6.14<br />
Hamburger Kunsthalle, 20095,<br />
Glockengießerwall,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de,<br />
Thema: Feuerbachs Musen – Lagerfelds<br />
Models<br />
Köln<br />
Termin: 21.3.–3.8.14<br />
Zephyr, Raum für Fotografie C 4.9,<br />
68159, www.zephyr-mannheim.de,<br />
Thema: TAT/ORT.(Un)heimliche<br />
Spuren der Mafia, Tommaso<br />
Bonaventura, Allesandro Imbriaco,<br />
Fabio Severo<br />
Gisèle Freund: Frida Kahlo, Mexiko-Stadt, 1949<br />
© Gisèle Freund/IMEC/Fonds MCC.<br />
Berlin<br />
Termin: 23.5.–10.8.14<br />
Akademie der Künste, 10557,<br />
Hanseatenweg 10, Halle 1,<br />
www.adk.de,<br />
Thema: Photographische Szenen<br />
und Portraits, Gisèle Freund<br />
65
SERVICE | BÜCHER<br />
Che Guevara beim<br />
Interview mit Lauro<br />
Berg quist für das<br />
Look<strong>Magazin</strong><br />
René Burri (Schweiz,<br />
geb. 1933) / Magnum<br />
Photos, courtesy<br />
HatjeCantzVerlag<br />
Geschichte wird<br />
lebendig<br />
Cuba in Revolution<br />
Milicianas auf dem Platz der Revolution<br />
Alberto Korda (Cuba, 1928–2001) /<br />
The Korda Estate, Havana, courtesy<br />
HatjeCantzVerlag<br />
Cuba in<br />
Revolution<br />
Hrsg. Arpad A. Busson<br />
Foundation, London, Texte<br />
(englisch) von Richard Gott,<br />
Peter Kornbluh, Mark Sanders,<br />
Gestaltung von Peter Willberg<br />
Hatje Cantz Verlag 2013.<br />
512 Seiten, 433 Abb. 49,80 Euro<br />
ISBN 9783775735339<br />
www.hatjecantz.de<br />
In vielen großartigen Fotografien zeigt dieser dicke Wälzer die Stimmung und Atmos <br />
phäre der kubanische Revolution in den 1950er und 1960erJahren.<br />
Bei dem 25 x 30 cm großen, gut 5 cm und über 512 Seiten<br />
dicken Coffee-Table-Wälzer „Cuba in Revolution“ handelt es<br />
sich um einen Schwarzweiß-Fotoband mit einigen erläuternden<br />
Texten zu zeitgeschichtlichen Hintergründen und der<br />
Entstehung der Bilder, allerdings ausschließlich auf englisch.<br />
Der Band ist trotzdem auch bei uns eine Empfehlung wert,<br />
allein wegen der Kraft vieler Bilder. Die dürfte nicht zuletzt<br />
auch in der herrschenden gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung<br />
der Entstehungszeit Ende der 50er-, Anfang der 60er-<br />
Jahre begründet liegen. Dramatische Bilder von Volkshelden,<br />
Märtyrern und Revolutionären, fotografiert von René Burri<br />
oder Alberto Korda, etwa dessen omnipräsente Che-Guevara-Ikone<br />
„Guerrillero Heroico“ von 1960, prägen in aller Welt<br />
das Bild der kubanischen Revolu tion. Doch das ist nur eine<br />
Facette. In diesen Jahren entstanden auch unbeschwerte<br />
Schnappschüsse. Sie zeigen Fidel Castro beim Golfen oder<br />
auf Skiern in der Sowjetunion. Auch ganz persönliche Fotos<br />
von Che Guevara, die Andrew Saint-George aufnehmen<br />
konnte, fehlen nicht. Das Volk, die Basis der Revolution,<br />
kommt in dem Band in zahlreichen Reportagefotos nicht zu<br />
kurz. Sie vermitteln authentische Eindrücke von Land und<br />
Leuten, von armen Bauern, Prostituierten und reichen Damen<br />
in Pelz vor der Revolution, von revolutionären Kämpfen und<br />
jubelnden Massen nach dem Sieg beim Einzug in Havanna.<br />
Die Fotos geben einen Eindruck von der inneren Kraft der<br />
kubanischen Revolution, die <strong>bis</strong> heute nachwirkt und das Erbe<br />
von Castro und Guevara alle Angriffe und Blöcke überstehen<br />
ließ.<br />
Horst Gottfried<br />
66
Yann Arthus-Bertrand<br />
Pferderassen<br />
Ein Klassiker unter den Pferde büchern ist<br />
jetzt wieder auf Deutsch erhältlich.<br />
Anlässlich einer mehrjährigen Aus stellungsreihe der Pferdebilder<br />
von Yann Arthus-Bertrand ist der Band „Pferde“<br />
nun wieder auf Deutsch erhältlich. Arthus-Bertrand hat<br />
diese Bilder vor zehn Jahren zum ersten Mal veröffentlicht.<br />
Der gefeierte Fotograf und Filmemacher Arthus-Bertrand,<br />
der vor allem für seine Luftbildaufnahmen berühmt ist,<br />
hat 15 Jahre an diesem Band gearbeitet. Herausgekommen<br />
ist fast eine Enzyklopädie, die 86 Pferderassen aus<br />
aller Welt von russischen Kaltblütern zum ara<strong>bis</strong>chen Vollblut,<br />
von den weißen Pferden der Camargue <strong>bis</strong> zu den<br />
Ponys der britischen Inseln porträtiert. Arthus-Bertrand<br />
zeigt die Pferde dabei nicht als Exemplare ihrer Rasse,<br />
sondern als Individuen im Kreise ihrer Besitzer, Reiter und<br />
Pfleger. So zeichnet er ein Bild nicht nur der Tiere selbst,<br />
sondern auch von der Beziehung zwischen Mensch und<br />
Pferd. Es wird vervollständigt durch die kenntnisreichen<br />
Texte von Jean-Louis Gouraud.<br />
HoGo<br />
Photo © Yann Arthus-Bertrand<br />
© der Originalausgabe 2014 Editions<br />
du Chêne - Hachete Livre<br />
Pferde<br />
Yann Arthus-Bertrand<br />
Texte von Jean-Louis Gourau<br />
teNeues-Verlag, 232 Seiten,<br />
207 Farbfotografien, Hard -<br />
cover, Größe 28,7 x 20 cm,<br />
Text in Deutsch<br />
ISBN 978-3-8327<br />
www.teneues.com<br />
Guido Argentini<br />
Makrofotografie<br />
Makrofotografie<br />
–<br />
Die große<br />
Fotoschule<br />
Björn K. Langlotz<br />
Galileo Design, 373 S., 3.,<br />
aktualisierte und erweiterte<br />
Auflage 2014, geb., komplett<br />
in Farbe, 39,90 Euro,<br />
ISBN 978-3-8362-2389-8<br />
www.galileodesign.de<br />
In der Reihe „Die große Fotoschule“ bringt Galileo-Verlag ein Praxisbuch zum Thema<br />
Makrofotografie von Björn K. Langlotz.<br />
Mit seinem Buch „Makrofotografie“ will Björn K.<br />
Langlotz Einsteiger, aber auch erfahrenere Fotografen<br />
ansprechen, die die Welt der kleinen Dinge für sich<br />
entdeckt haben, und ihnen praktische Tipps geben, wie<br />
man zu gelungenen Makroaufnahmen kommt. Detailliert<br />
geht der Autor auf die fotografische Ausrüstung<br />
ein: Objektive, Stative, Licht und weiteres Zubehör<br />
werden vorgestellt und deren Einsatz erläutert. Anschließend<br />
stellt er die fotografischen Techniken dar:<br />
<strong>Von</strong> eher allgemeinen Themen wie Bild gestaltung oder<br />
Lichtsetzung <strong>bis</strong> zu Spezialbereichen wie Focus-Stacking,<br />
Schärfung oder Rauschunterdrückung. Doch eigentlich<br />
lebt das Buch vom Praxisteil. Hier spürt man<br />
die Begeisterung des Autors für die Naturfotografie. Er<br />
nimmt den Leser mit auf die Wanderungen durch Berg<br />
und Tal, oder auch „nur“ in den eigen Garten, und erläutert<br />
seine Erfahrungen mit dem Arbeiten unter freiem<br />
Himmel. Obendrein gibt Björn K. Langlotz Tipps,<br />
wie man Makro-Techniken bei Objekt- oder Food-Fotografie<br />
einsetzt und Makro-Aufnahmen von bewegten<br />
Motiven einfängt.<br />
whe<br />
67
SERVICE | BÜCHER<br />
Arnold Odermatt: Stans, 1967 © Urs Odermatt, Windisch<br />
Arnold Odermatt: Hamburg, 1968 © Urs Odermatt, Windisch<br />
Arnold Odermatt<br />
Der Polizist „in Zivil“<br />
„In Zivil“ porträ tiert der Schweizer Provinz-Polizist Arnold Obermatt nicht nur seine<br />
Familie, sondern dokumentiert zugleich den Zeitgeist der 50er- <strong>bis</strong> 70er-Jahre.<br />
Arnold Odermatt:<br />
In Zivil - Hors service - Off Duty!<br />
© Urs Odermatt, Windisch<br />
In Zivil .<br />
Hors<br />
service .<br />
Off Duty<br />
Arnold Odermatt<br />
Herausgegeben durch Urs<br />
Odermatt, Steidl-Verlag,<br />
360 Seiten, Schwarzweiß<br />
und Farbe, 65 Euro<br />
ISBN 13 – 9783865217967<br />
www.steidl.de<br />
Der Polizist Arnold Obermatt aus dem beschaulichen<br />
Schweizer Kanton Nidwalden ist weltweit bekannt geworden<br />
durch seine dienstlichen Fotos von Unfallszenarien,<br />
die in ihrer Qualität und Art weit über das typische<br />
Genre „Polizeifoto“ hinausweisen (www.colorfoto.de/<br />
news/arnold-odermatt-karambolage-buchtipp-1543436.<br />
html). Jetzt zeigt der bei Steidl erschienene Band „In Zivil“<br />
die andere private Seite von Odermatts Leben. Und<br />
so, wie die Unfallfotos den Betrachter vom Konkreten<br />
zum Allgemeinen führten, erweisen sich auch seine Privatfotos<br />
als ein Spiegel des gutbürgerlichen Lebens in der<br />
Zeit von Ende der 40er- <strong>bis</strong> Mitte der 70er-Jahre.<br />
Auch die Familienfotos von Arnold Odermatt tragen seine<br />
typische Handschrift. Sie erscheinen wie schon die<br />
Polizeifotos in ihrer Sachlichkeit wohl durchdacht, aufgeräumt,<br />
geordnet, und nicht nur beiläufig geknipst wie so<br />
viele Familienfotos. Odermatt widmet seiner Familie die<br />
gleiche präzise Aufmerksamkeit wie seinen dienstlichen<br />
Motiven. Und diese Haltung gegenüber dem Motiv<br />
scheint sich auf die Porträtierten zu übertragen. In frischem<br />
Hemd und sauberer Bluse warten Gattin, Sohn<br />
und Tochter in der guten Stube oder im gepflegten Garten<br />
auf die Aufnahme – geduldig <strong>bis</strong> genervt, aber auch ob<br />
ihrer Wichtigkeit entsprechend selbstbewusst. Im Urlaub,<br />
typischerweise meist im sonnigen Süden, geht es auch<br />
mal legerer zu, und das jeweils aktuelle Auto oder Zweirad<br />
wird selbstverständlich ebenfalls wie ein Familienmitglied<br />
behandelt und fotografiert. Die im Vergleich zu<br />
vielen Fotos aus „Karambolage“ fehlende Distanz in<br />
Odermatts Zivil-Fotos zeugt von seiner menschlichen<br />
Nähe zu seinen Familienmotiven. Zuweilen schleichen<br />
sich sogar Anflüge leichter Ironie ins Bild. Angesichts der<br />
Redundanz vor allem zahlreicher Personenfotos fühlt sich<br />
der Betrachter als Nicht-Familienmitglied aber spätestens<br />
am Ende des 360-Seiten-Bandes wie nach einem zu langen<br />
Dia-Abend. Eine stärkere Verdichtung der Bildauswahl<br />
durch Sohn und Herausgeber Urs Odermatt hätte<br />
die Gesamtwirkung des opulenten „Coffee-Table“-Wälzers<br />
eher noch gestärkt.<br />
Horst Gottfried<br />
68
Astonish Me!<br />
Philippe Halsman<br />
Das Fotoband „Astonish Me!“ erscheint anlässlich einer Ausstellung im Musée de<br />
l’Elysée, Lausanne. Auf 320 Seiten bietet der Prestel-Verlag eine kleine Re trospektive<br />
des Werks des berühmten Mode- und Pressefotografen.<br />
Der in Lettland geborene Philippe Halsman begann seine<br />
Laufbahn Anfang der 1930er in Paris. Fotografie war damals<br />
noch ein relativ junges Medium, und so sind auch die Bilder<br />
aus dieser Zeit durch Experimentiergeist und der Suche<br />
nach den Möglichkeiten und den Grenzen des Mediums<br />
geprägt. Auch nach seiner Auswanderung in die USA konnte<br />
sich Halsman als Fotograf erfolgreich behaupten und bekam<br />
relativ schnell eine Anstellung beim Life-<strong>Magazin</strong>. Für<br />
Life entstanden viele berühmt gewordene Porträts von<br />
Künstlern und Medienschaffenden wie Marilyn Monroe<br />
oder Alfred Hitchcock. 101-mal zierten seine Bilder das<br />
Cover des Life-<strong>Magazin</strong>s – <strong>bis</strong> heute ein Rekord. Nebenbei<br />
war er aber auch für andere Medien unterwegs und machte<br />
sich unter anderem auch als Modefotograf einen Namen.<br />
Eine besonders intensive und langjährige Zusammenarbeit<br />
verbindet ihn mit Salvador Dali. Diese zeigt ganz andere –<br />
vielleicht sogar die spannendste – fotografische Seite seines<br />
Werks, fern von Glanz und Glamour und mit einem deutlichen<br />
surrealistischen Anstrich.<br />
whe<br />
Alfred Hitchcock for the promotion of the film The Birds, 1962 (2013)<br />
© 2013 Philippe Halsman Archive / Magnum Photos<br />
Contact print of Marilyn Monroe, 1952<br />
© 2013 Philippe Halsman Archive /<br />
Magnum Photos<br />
Astonish Me!<br />
Philippe Halsman<br />
Sprache: Englisch, gebundenes<br />
Buch, Pappband, 320 Seiten,<br />
20,4x26,0, 100 farbige Abbildungen,<br />
200 s/w Abbildungen<br />
ISBN: 978-3-7913-4907-7<br />
€ 49,95 [D] | € 51,40 [A] |<br />
CHF 66,90<br />
www.randomhouse.de<br />
Katalog der Vergänglichkeit David Lynch<br />
Kult-Filmer David Lynch zeigt fotografische Impressionen untergegangener Industriewelten.<br />
Die Fotos entstanden parallel zu seinem filmischen Schaffen.<br />
David Lynch, The Factory Photographs,<br />
hrsg. von Petra Giloy-Hirtz,<br />
Prestel Verlag, 2014 © David Lynch<br />
David Lynch<br />
– The Factory<br />
Photographs<br />
Hrsg. von Petra Giloy-Hirtz,<br />
Prestel-Verlag, 220 S. mit<br />
160 Abbildungen, gebunden,<br />
26 x 30 cm, 49,95 Euro,<br />
ISBN-Nr.: 978-3-7913-5333-3<br />
www.randomhouse.de<br />
Ein zweite, kaum bekannte Seite des Filmregisseurs David<br />
Lynch zeigt der bei Prestel erschiene Bildband „David Lynch:<br />
The Factory Photographs“. Lynchs abgesehen von wenigen<br />
Ausnahmen <strong>bis</strong>lang unveröffentlichte Fotos vom Niedergang<br />
klassischer Industrien reihen sich nicht einfach ein in die weltweite<br />
Flut der Bilder von „Abandonned Places“. Lynchs Fotos<br />
zeigen vielmehr seine unverwechselbare, aus Filmen bekannte<br />
Handschrift und seine Faszination für Fabriken mit ihren<br />
Schornsteinen, Maschinerien, Leitungen und blinden Fenstern,<br />
für Dunkelheit und Geheimnis. Wir sehen surreal scheinende<br />
Bilderwelten in Schwarzweiß, (Alp-)Traumsequenzen, Stimmungen<br />
und Nuancen von Licht und Schatten, in denen nicht<br />
Nostalgie und verfallene Schönheit dominieren, sondern das<br />
Bedrohliche der Orte. An die einstigen Symbole des Fortschritts<br />
erinnern nur noch nur Überreste einer mehr und mehr verschwindenden<br />
Welt. Nur selten blitzen industrielle Pracht und<br />
Zeichen eines ehedem lebendigen Organismus aus den düs-<br />
teren Kulissen auf. Über 30 Jahre fotografierte Lynch für diesen<br />
Katalog der Vergänglichkeit. Entstanden sind die Fotografien<br />
zumeist in und um Berlin sowie in Polen, aber auch in England,<br />
New York und Los Angeles.<br />
HoGo<br />
David Lynch, The Factory Photographs, hrsg. von Petra Giloy-Hirtz,<br />
Prestel Verlag, 1986 © David Lynch<br />
69
SERVICE | BÜCHER<br />
David Bailey<br />
Bailey‘s Stardust<br />
Der leicht ironische Titel des im Prestel-Verlag erschienenen Fotobandes<br />
ist nicht zufällig, denn beim Blättern begegnet man vielen<br />
bekannten Gesichtern aus Mode-, Musik- und Kunstszene.<br />
Bailey‘s<br />
Stardust<br />
David Bailey<br />
Hier finden sich Mick Jagger, Jack Nicholson, Damien Hirst<br />
und viele andere. Der aus London stammende Fotograf David<br />
Bailey ist in erster Linie ein Porträtfotograf. Berühmt geworden<br />
ist er mit minimalistisch inszenierten Schwarzweiß-<br />
Aufnahmen, die umso mehr die Aufmerksamkeit auf die<br />
Persönlichkeiten richteten und dabei die klassischen Regeln<br />
der Komposition nicht selten brachen. Doch dieser Fotoband,<br />
der auf die letzten 50er-Jahre zurückblickt, will auch<br />
andere fotografische Seiten von David Bailey zeigen. So wie<br />
die sehr intime, über viele Jahre entstandene Bildserie seiner<br />
Frau Catherine Bailey, die er immer wieder neu entdeckt.<br />
Oder mehrere auf Reisen in unterschiedliche, abgelegene<br />
Gegenden entstandene Aufnahmen – bei denen David<br />
Bailey freilich in erster Linie ein Porträtist bleibt. Auch hier<br />
fängt er vor allem Menschen ein.<br />
HoGo<br />
Prestel-Verlag, gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 27,4 x 35,0, 110 farbige<br />
Abbildungen, 100 Schwarzweiß-Abbildungen, 59 Euro, ISBN: 978-3-7913-4912-1<br />
www.randomhouse.de<br />
Jack Nicholson by David Bailey, 1978<br />
© David Bailey<br />
Meisterinnen des Lichts Boris Friedewald<br />
In seinem neuen Buch „Meisterinnen des Lichts“ würdigt der Kunsthistoriker<br />
Boris Friedewald 55 ausgewählte Fotografinnen der letzten 200 Jahre.<br />
Foto: © JoAnn Verburg (Prestel-Verlag 2014)<br />
Deren Werk auf rund 240 Seiten detailliert darzustellen ist eine unmögliche<br />
Aufgabe. Aber Boris Friedewald gelingt ein guter Überblick. Man<br />
begegnet vertrauten Namen wie Eve Arnold oder Candida Höfer, aber<br />
auch jungen und kaum bekannten Persönlichkeiten. Anhand weniger<br />
Aufnahmen versucht der Autor den persönlichen Stil der Fotografinnen<br />
zu visualisieren und liefert ergänzend die wichtigsten Infos zum Werdegang<br />
und zur stilistischen oder thematischen Ausrichtung. Kurzum: das<br />
Nötigste, um Interesse zu wecken. Jeder der ausgewählten Fotografinnen<br />
setzt in ihren Bildern andere Akzente, seien es Motive, Thema<br />
oder Stil, sodass insgesamt eine gutes Nachschlagewerk entsteht, nicht<br />
zuletzt auch ein Zeugnis der historischen Entwicklung der Fotografie.<br />
Auch wirft der Autor die unumgängliche Frage auf, ob Frauen anders<br />
wahrnehmen, anders sehen und somit auch andere Bilder fotografieren<br />
als Männer. Die letzte Instanz in dieser Frage darf der Leser selbst sein.<br />
Wahr ist wohl, dass Frauen hinter der Kamera in bestimmten Situationen<br />
Erfolg hatten, wo Männer gescheitert wären. Wahr ist aber auch,<br />
dass manche Fotografinnen dagegen kämpften, als „Frau hinter der<br />
Kamera“ gesehen zu werden.<br />
whe<br />
Meisterinnen<br />
des Lichts<br />
Boris Friedewald<br />
Prestel-Verlag, gebundenes Buch,<br />
Pappband, 240 Seiten, 21,0 x 27,0 cm,<br />
230 farbige Abbildungen, 34,95 Euro<br />
ISBN: 978-3-7913-4673-1<br />
www.randomhouse.de<br />
70
Foto: Kodak Film Manufacture, coating and process control Room, Kodak Park, 2007<br />
© Catherine Leutenegger<br />
Foto: The George Eastman House, Conservatory, 2012 © Catherine Leutenegger<br />
Catherine Leutenegger<br />
Die große Leere<br />
Zwischen den 1880er- und den 1960er-Jahren war eine Welt der Fotografie ohne Eastman Kodak, den „Gelben<br />
Riesen“ aus Rochester, den Pionier, der den Massen die Fotografie brachte und den Weltmarkt dominierte, nicht<br />
vorstellbar.<br />
Doch in der Digital-Ära gelang es Kodak nicht, die Erfolge<br />
aus analogen Zeiten zu wiederholen, auch wenn die weltweit<br />
erste Kamera zur elektronischen Fotoaufzeichnung aus<br />
einem Kodak-Entwicklungslabor stammte. Aus dem Erfolgsunternehmen<br />
Kodak wurde einer der größten Verlierer der<br />
Branche. Man leistete sich Produkt-Flops, verpasste die richtige<br />
Strategie in der Digitalfotografie und geriet in eine unternehmerische<br />
Abwärtsspirale. Am Ende stand am 19. Januar<br />
2012 die Insolvenz. Die Kodak-Patente landeten bei Apple,<br />
Google, Microsoft, Samsung & Co.<br />
Foto: Kodak Tower, State Street, 2007 © Catherine Leutenegger<br />
Mit dem schon früher einsetzenden Niedergang Kodaks zerfiel<br />
auch Rochester, New York, eine typische „Company<br />
Town“, auf Gedeih und Verderb verbunden mit ihrem wirtschaftlichen<br />
Motor. Rochester, einst zentrale Stadt der Fotowelt,<br />
ist heute nur noch ein Schatten ihrer selbst, wirkt wie<br />
eine Kulisse. Catherine Leutenegger dokumentiert dies mit<br />
„Kodak City“ in einer detailreichen wie sachlichen Studie. Die<br />
Fotos, entstanden bei längeren Aufenthalten 2007 und 2012,<br />
widerspiegeln einstige Pracht, alltägliche Umgebungen, Stillstand<br />
und Verfall, Reste von Leben im schleichenden Niedergang.<br />
Gemeinsamer Nenner der meisten Leutenegger-Fotos<br />
in diesem Band ist ihre Menschenleere. Menschen kommen<br />
kaum vor – selten in den Bildern von 2007, noch seltener 2012.<br />
Die Fotos aus dem Kodak-Werk zeigen 2007 noch einige, wenige<br />
Menschen bei der Arbeit, 2012 erscheint Kodak verwaist.<br />
Ein vergleichbares Gesicht einer Stadt kennt man von Detroit,<br />
und die Bilder Leuteneggers weisen wiederum über Rochester<br />
hinaus. Mit seinen typischen US-Szenarien, den Straßen,<br />
Häusern, Schildern, Flaggen, steht Rochester heute für eine in<br />
vielen Teilen des Landes herrschende Atmosphäre des Umbruchs,<br />
der mit dem Abbruch beginnt. Was folgt, bleibt derzeit<br />
noch offen. Leider sind die einleitenden Texte im Buch nur in<br />
Englisch und Französisch gehalten<br />
. Horst Gottfried<br />
Foto: © Catherine Leutenegger<br />
Kodak City<br />
Catherine Leutenegger<br />
Gestaltet von Chris Gautschi,<br />
Catherine Leutenegger, Texte<br />
(Englisch/Französisch) von A. D.<br />
Coleman, Catherine Leutenegger,<br />
Joerg Bader, Urs Stahel,<br />
Kehrer-Verlag, Festeinband,<br />
20 x 24,5 cm, 160 Seiten,<br />
89 Farbabb., 39,90 Euro<br />
ISBN 978-3-86828-462-1<br />
www.artbooksheidelberg.com<br />
71
PRAXIS | BILDBEARBEITUNG<br />
Photoshop-Vollversion<br />
Tonwertkorrektur<br />
Die Tonwertkorrektur bringt den Bildkontrast auf Vordermann.<br />
Ein Histogramm sehen Sie nicht nur in Ihrer Digitalkamera,<br />
sondern auch bei der Bildbearbeitung. Lesen Sie, wie Sie<br />
die Kontraste mit dem Histogramm am PC nachträglich auffrischen.<br />
Sie achten beim Fotografieren aufs Histogramm und<br />
belichten optimal – doch manche Fotos brauchen immer noch<br />
Nacharbeit. Das gilt auch für unsere kontrastarme Aufnahme,<br />
die bei mattem Abendlicht entstand. Nutzen Sie den Tonwertkorrektur-Dialog:<br />
Sie sehen wieder ein Histogramm – und<br />
gleichen die Kontrastschwächen gezielt aus. Wir verwenden<br />
hier Photoshop CC, doch jede ältere Fassung eignet sich genauso<br />
gut, ebenso wie neuere Ausgaben von Photoshop Elements.<br />
1<br />
❯ ❯ Einstellungsebene<br />
Klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld auf die<br />
Schaltfläche „Neue Misch- oder Einstellungsebene<br />
erstellen“ und dann auf „Tonwertkorrektur“.<br />
Sie erkennen es bereits oben im Bedienfeld:<br />
Die geplante Kontrastverbesserung erscheint<br />
nun als neue Ebene. Das Programmfenster zeigt<br />
ab dem nächsten Schritt das bearbeitete Foto;<br />
doch auf der Hintergrundebene bleibt jederzeit<br />
das Originalbild erhalten. Alle Änderungen im<br />
Tonwertkorrektur-Dialog lassen sich jederzeit<br />
verfeinern oder ganz abschalten, Sie bleiben also<br />
völlig flexibel.<br />
72<br />
Fotos: rtCars.de
2<br />
❯ ❯ Lichter<br />
Sehen Sie das Bedienfeld mit der Tonwertkorrektur noch nicht? Dann<br />
klicken Sie doppelt auf das Histogramm-Symbol oben im Ebenen-Bedienfeld.<br />
Unser Histogramm zeigt einen klaren Mangel: Rechts gibt es gar<br />
keine Ausschläge – dem Bild fehlen also die Lichter. Genutzt wird nur ein<br />
Tonwertbereich von 0 (tiefschwarz) <strong>bis</strong> 215 (hell, aber nicht weiß). Die<br />
meis ten Fotos sollten jedoch die komplette Bandbreite von 0 (schwarz) <strong>bis</strong><br />
255 (reinweiß) ausnutzen. Nur dann wirken sie brillant. So gleichen Sie den<br />
Mangel aus: Ziehen Sie das weiße Dreieck von rechts außen nach innen<br />
<strong>bis</strong> zum Beginn des Histogramms, hier <strong>bis</strong> zum Wert 215. Auf diese Art<br />
heben Sie im Gesamtbild den Tonwert 215 <strong>bis</strong> auf 255 – helle Bildpunkte<br />
steigen auf Reinweiß an, auch etwas dunklere Bildpunkte werden heller.<br />
Der Tonwertumfang betrug zunächst nur 0 <strong>bis</strong> 215, Sie haben ihn auf 0 <strong>bis</strong><br />
255 ausgedehnt. Damit machen Sie das Bild heller und kontrastreicher.<br />
❯ ❯ Weitere Lichter<br />
3<br />
Das Bild wirkt freilich immer noch zu dunkel. Zwar gibt es<br />
jetzt ein paar Bildpunkte mit Reinweiß. Es sind aber zu<br />
wenig; schließlich erscheint das Histogramm im hellen<br />
Bereich nur sehr flach. Ziehen Sie das weiße Dreieck also<br />
noch weiter nach innen <strong>bis</strong> auf 170. So heben Sie auch die<br />
Helligkeiten 170 <strong>bis</strong> 214 auf Reinweiß. Sie verlieren damit<br />
die verschiedenen Schattierungen zwischen Pixeln mit<br />
den Helligkeiten 170, 180 oder 210; alle diese unterschiedlichen<br />
Tonwerte erscheinen nur noch weiß. Dieser Differenzierungsverlust<br />
heißt auch Beschneidung oder Clipping,<br />
meist will man das vermeiden. Doch bei unserer Aufnahmen<br />
wirkt die Beschneidung nur auf wenige Pixel im<br />
Metallpfosten rechts. Damit können Sie gut leben – Hauptsache,<br />
das Bild erscheint heller und noch knackiger.<br />
❯ ❯ Mitteltöne<br />
Sind Lichter oder Schatten korrigiert, wirkt<br />
manches Foto weiterhin zu hell oder zu dunkel.<br />
Das gilt auch für unsere Aufnahme: Sie kommt<br />
noch zu duster daher. Schrauben Sie aber nicht<br />
mehr an den höchsten Tonwerten, die haben<br />
Sie ja schon eingerichtet. Ziehen Sie stattdessen<br />
das graue Dreieck unterm Histogramm<br />
nach links von 1,0 auf den Wert 1,5. Damit hellt<br />
das Bild noch einmal auf. Sie nutzen hier den<br />
sogenannten Gammaregler: Er hebt oder senkt<br />
die Mitteltöne und rührt die extremen, äußersten<br />
Tonwerte nicht an – genau das Richtige, um unsere<br />
Kontrastkorrektur abzurunden.<br />
4<br />
5<br />
❯ ❯ Mischmodus<br />
Unsere Technik steigert den Kontrast und erzeugt<br />
neue Mitteltöne. Da wirkt das Bild anschließend<br />
eventuell übertrieben farbsatt. Dann schalten Sie<br />
einfach links oben im Ebenen-Bedienfeld vom<br />
Mischmodus „Normal“ zu „Luminanz“. So verändert<br />
die Tonwertkorrektur-Ebene garantiert nur<br />
noch die Helligkeit und nicht auch die Farben.<br />
Hier wirkt das Bild mit „Luminanz“ aber schon zu<br />
blass, darum lassen wir es bei „Normal“.<br />
73
PRAXIS | BILDBEARBEITUNG<br />
6<br />
❯ ❯ Überbelichtung erkennen<br />
Ziehen Sie in der Tonwertkorrektur wie beschrieben das weiße<br />
Dreieck nach innen auf 170. Diese Änderung bringt einige Bildpunkte<br />
auf reines Weiß – doch welche Bildstellen ändern sich tatsächlich?<br />
Dazu klicken Sie bei gedrückter Alt-Taste auf das weiße<br />
Dreieck. Nun erscheint das Bild als Grafik. Hier bleibt der Großteil<br />
schwarz, in diesen Partien gibt es keine sogenannte Beschneidung<br />
(Schritt 3). In roten Bildstellen wird nur die Grundfarbe Rot<br />
überbelichtet. Im weißen Streifen ganz rechts erscheinen alle drei<br />
Grundfarben mit dem Höchstwert 255, hier gibt es also Reinweiß.<br />
7<br />
❯ ❯ Maskenretusche<br />
❯ ❯ Pinsel<br />
Einzelne Bildzonen wirken schon wieder zu hell, zum Beispiel<br />
der Himmel. Ändern Sie die Maske. Schalten Sie zunächst<br />
das Pinsel-Werkzeug ein. Klicken Sie mit der rechten<br />
Maustaste ins Bild und nehmen Sie 1500 Pixel Durchmesser<br />
bei 0 Prozent harter Härte. Klicken Sie links unten<br />
in der Werkzeugleiste auf das obere Farbfeld und stellen<br />
Sie ein mittleres Grau ein. So wirkt die Maskenretusche<br />
weniger stark. Sie könnten zwar auch mit Schwarz und<br />
gesenkter Pinsel-Deckkraft arbeiten; dann jedoch addieren<br />
sich Ihre Striche auf, das Ergebnis wirkt schnell unschön<br />
streifig.<br />
Klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld einmal auf die weiße<br />
Masken-Miniatur oben links. Jetzt beginnt die Maskenretusche:<br />
Malen Sie von außen her über den Himmel, sodass<br />
nur der weiche Pinselrand ins Bild ragt. Der Himmel erscheint<br />
wieder etwas dunkler, das restliche Bild bleibt unverändert.<br />
Auch die Strebe rechts ist etwas zu hell, wie<br />
schon in Schritt 6 gesehen. Klicken Sie wieder mit rechts<br />
ins Foto, senken Sie die Pinselgröße auf 78 Pixel und heben<br />
Sie die Härte auf 90 Prozent. Jetzt kommt ein Trick: Klicken<br />
Sie einmal ans obere Ende der Strebe; dann klicken Sie bei<br />
gedrückter Umschalt-Taste ans untere Ende. Photoshop<br />
verbindet die zwei Enden mit einem grauen Strich in der<br />
Ebenenmaske, das Rohr wirkt wieder dunkler.<br />
8<br />
9<br />
❯ ❯ Automatik<br />
Photoshop dehnt den Tonwertumfang auch bequem vollautomatisch<br />
aus: Klicken Sie im Tonwertkorrektur-Dialog bei gedrückter Alt-<br />
Taste rechts oben auf „Auto“. Die stärkste Veränderung liefert die<br />
Option „Kontrast kanalweise verbessern“, sie beeinflusst aber auch<br />
die Farben. Wollen Sie die Farbstimmung schützen, nehmen Sie<br />
„Schwarzweißkontrast verbessern“. Ganz neu und einen Versuch<br />
wert ist die Option „Helligkeit und Kontrast verbessern“ (nicht bei<br />
Elements). Auch hier bleiben die Farben unverändert. Nach dem<br />
OK-Klick verfeinern Sie das Automatik-Ergebnis weiter mit den üblichen<br />
Tonwertkorrektur-Reglern.<br />
74
10<br />
❯ ❯ Cache-Warnung<br />
Vielleicht sehen Sie rechts oben im Histogramm-Dialogfeld ein Warndreieck.<br />
Es signalisiert: Photoshop berechnet die Balkengrafik nicht aus<br />
allen Bildpunkten; stattdessen erzeugt das Programm eine Hochrechnung<br />
aus einer verkleinerten Bildfassung. Diese Hochrechnung reicht<br />
völlig. Doch wenn Sie es ganz genau wissen wollen, klicken Sie einmal<br />
auf das Warndreieck. Nun kalkuliert Photoshop das Histogramm neu<br />
auf Basis des hochaufgelösten Originals. Dieses Dreieck finden Sie<br />
auch in den Dialogen „Tonwertkorrektur“ und „Gradationskurve“ . Soll<br />
das Programm generell das vollständige Bild berechnen, öffnen Sie die<br />
Voreinstellungen mit Strg+K (am Mac wie immer Cmd+K); Sie wechseln<br />
in den Bereich Leistung und stellen die Cache-Stufen auf 1. Via Bedienfeld-Menü<br />
richten Sie auch ein, dass das Histogramm die Grundfarben<br />
einzeln ausweist. So erkennen Sie Farbstiche leichter.<br />
❯ ❯ Histogramm-Bedienfeld<br />
Wie Sie die Regler auch einrichten, das Histogramm<br />
im Tonwertkorrektur-Dialog ändert sich nicht: Sie<br />
sehen jederzeit nur die ursprünglichen Werte des<br />
Originals, aber kein ganz aktuelles Diagramm. Sie<br />
brauchen ein Histogramm für das aktuelle Zwischenergebnis?<br />
Diese Information liefert das Histogramm-<br />
Bedienfeld, das Sie per Fenster-Menü einblenden.<br />
Sie erkennen hier, dass unser Gesamtbild nun alle<br />
Helligkeiten von Schwarz <strong>bis</strong> Weiß ausnutzt. Die<br />
Lücken im Histogramm sind typisch für jede Kontrastkorrektur<br />
und stören nicht.<br />
11<br />
Tipps<br />
• Wirkung abschwächen:<br />
Erscheint die Änderung etwas zu stark, müssen Sie nicht<br />
unbedingt die Regler in der Tonwertkorrektur anfassen.<br />
Senken Sie stattdessen die Deckkraft im Ebenen-Bedienfeld<br />
zum Beispiel von 100 auf 70 Prozent. Das lässt sich<br />
jederzeit verlustfrei zurücksetzen.<br />
• Auf die Schnelle:<br />
Es geht auch ohne Einstellungsebene – laden Sie das<br />
Bild und drücken Sie Strg+L (am Mac wie immer CMD+L),<br />
schon zeigt Photoshop den Dialog „Tonwertkorrektur“. Der<br />
verändert jetzt unmittelbar das Originalfoto, Sie können<br />
nichts nachträglich ändern. Extra-Tipp: Drücken Sie<br />
Strg+Alt+L, um die Tonwertkorrektur gleich mit den zuletzt<br />
gewählten Einstellungen zu öffnen.<br />
• Schneller pinseln:<br />
Bei der Maskenretusche mit dem Pinsel drücken Sie einfach<br />
die 7 für 70 Prozent Deckkraft oder 5 für 50 Prozent;<br />
mit der 0 haben Sie wieder 100 Prozent. Ziehen Sie mit<br />
der rechten Maustaste bei gedrückter Alt-Taste nach links<br />
oder rechts, um die Pinselgröße zu ändern.<br />
• Praktisches Bedienfeld:<br />
Photoshop-Vollversionen ab CS4 bieten das praktische<br />
Masken-Bedienfeld, das später im Eigenschaften-Bedienfeld<br />
aufging. Ist eine Ebenenmaske aktiviert, können Sie<br />
hier die Wirkung der Maske abschwächen oder die Maskenkanten<br />
rücksetzbar aufweichen.<br />
• Eindampfen:<br />
Sind Sie mit der Kontrastkorrektur endgültig zufrieden,<br />
klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld einmal auf die Tonwertkorrektur-Ebene<br />
und drücken dann Strg+E; so verschmilzt<br />
die Tonwertkorrektur mit dem Foto. Ihr Bild besteht also<br />
nur noch aus einer einzigen Hintergrundebene, die Sie<br />
bequem in vielen Formaten speichern und weitergeben<br />
können.<br />
• Automatik per Menü:<br />
Die Automatikkorrekturen aus Schritt 9 gibt es auch ohne<br />
Umweg über den Tonwertkorrektur-Dialog. Die entsprechenden<br />
Befehle finden Sie bei neueren Photoshop-Versionen<br />
direkt im Bild-Hauptmenü, bei Photohop Elements<br />
im Überarbeiten-Hauptmenü.<br />
75
PRAXIS | BILDGESTALTUNG<br />
vorher<br />
Aufräumen in<br />
der Wildnis<br />
Maximilian<br />
Weinzierl<br />
Der Profifotograf und Fachjournalist<br />
zeigt in dieser<br />
Serie, wie ein Foto durch<br />
ein paar Überlegungen<br />
schon bei der Aufnahme<br />
oder auch mittels kleiner<br />
Eingriffe bei der nachträglichen<br />
digitalen Bildbear -<br />
beitung vom Knipsbild<br />
zum eindrucksvolleren<br />
Bildwerk mutieren kann.<br />
Antilopen-Versammlung<br />
Am Vormittag im Ngorongorokrater: Vorne auf dem Kampfplatz<br />
duellieren sich gerade die Antilopenmänner und versuchen<br />
sich gegenseitig auf die spitzen Hörner zu nehmen. Etwas<br />
abseits sitzen die Damen und warten gelassen auf den Sieger.<br />
Ein schönes Bild, wären da nicht die herumliegenden Blätter,<br />
Zweige und Steine – Flecken, die visuell in Konkurrenz zu den<br />
Streifen und schwarzen Augen der Antilopen treten. Für die Antilopen<br />
eine zusätzliche Tarnung im Busch, für den Bildbetrachter<br />
eher Verwirrung und Unruhe. Aus dem Jeep aussteigen und<br />
aufräumen geht schlecht, also: digitale Säuberung!<br />
76<br />
Alle Fotos: Maximilian Weinzierl
esser<br />
Optimierung<br />
Das Zauberwort gegen Flecken aller Art heißt „Bereichsreparaturpinsel“,<br />
hier in Photoshop Elements, der Pinsel<br />
mit dem Heftpflastersymbol. Sie sollten eine Pinselgröße<br />
etwa in der Größe der zu entfernenden Flecken einstellen,<br />
nicht zu groß und nicht zu klein, eine etwas härtere Pinselkante<br />
wählen und als Reparaturart „Inhaltssensitiv“ vorgeben.<br />
Dann tupfen Sie jeweils kurz auf den betreffenden Fleck<br />
oder ziehen den Pinsel entlang eines störenden Ästchens<br />
etc., und Photoshop Elements erledigt den Rest. Das Programm<br />
berechnet aus dem Muster der Umgebung einen passenden<br />
Reparaturfleck und fügt ihn nahtlos ein. Bei Umgebungen<br />
mit einem kleinen unregelmäßigen Muster wie bei<br />
diesem Bild kein Problem. Die Reparaturstellen werden perfekt<br />
abgedeckt. Hier wurde die Ebene nach der Ausfleckung<br />
dupliziert und weichgezeichnet. Mit einer gepinselten Maskierungsebene<br />
wurde dann die Schärfe partiell im Bereich<br />
der liegenden Antilopen wieder zurückgeholt. Der Hintergrund<br />
und der umliegende Bereich bleiben unscharf. Das Bild<br />
wirkt jetzt aufgeräumt und harmonisch.<br />
77
PRAXIS | BILDGESTALTUNG<br />
vorher<br />
1<br />
2<br />
So rücken Sie ein<br />
Motiv nach links<br />
Der stattliche Fahnenträger steht auf dem Dach des<br />
Münchner Rathauses (Südwestecke). Die Sonne steht<br />
günstig und leuchtet die Bronzefigur absolut plastisch<br />
aus. Es gibt nur eine einzige perfekte Ansicht des Motivs<br />
und zwar schräg von unten von der gegenüberliegenden<br />
Rosenstraße aus. Das 400mmObjektiv bringt die<br />
Statue schön freigestellt gegen den blauen Himmelhintergrund<br />
ins Bild (1). Doch Achtung: Schneidet da<br />
die Turmspitze rechts in den Arm des Fahnenträgers?<br />
Muss nicht sein, einfach zwei Meter nach links gehen!<br />
Geht nicht, die Hausecke kommt dann mit ins Bild (2).<br />
78
esser<br />
3<br />
Optimierung<br />
Und wie funktioniert‘s dann doch (Bild 3)? Hier der Trick:<br />
Zuerst wird Bild 2 aufgenommen, das Bild mit dem freistehenden<br />
Arm des Fahnenträgers und der Hausecke. Dann möglichst<br />
schnell (es sollten in der Zwischenzeit keine Lichtveränderungen<br />
oder Wolkenbewegungen stattfinden) die zwei Meter<br />
wieder nach rechts gehen, die Kamera am Auge und das Motiv<br />
annähernd an der gleichen Stelle im Sucher haltend. Das Motiv<br />
wird jetzt nochmal fotografiert mit freiem Himmelhintergrund<br />
(der Arm des Fahnenträgers wird jedoch in diesem Bild 1 von der<br />
Turmspitze verdeckt). Beide Bilder werden als Ebenen in Photoshop<br />
übereinander gelegt und mittels Ebenenmaske so miteinander<br />
verrechnet (links), dass im resultierenden Bild beide gewünschten<br />
Optionen, der Fahnenträger mit freistehendem Arm<br />
aus Bild 2 und der durchgehend blaue Himmelhintergrund aus<br />
Bild 1 zu sehen sind. Die ganze Prozedur dauert viel kürzer, als<br />
sie hier beschrieben werden kann. Voraussetzung für das nahtlose<br />
Zusammenpassen der Helligkeitswerte ist, dass der Himmel<br />
in beiden Bildern exakt gleich belichtet wurde. Das ist nur dann<br />
gegeben, wenn beide Bilder mit gleicher manueller Belichtungsund<br />
AF-Einstellung und zeitlich unmittelbar hintereinander fotografiert<br />
wurden.<br />
Maximilian Weinzierl<br />
79
Portfolio | Jens Edinger<br />
Titel: K501 Stille 006.<br />
In diesem Raum entfalten<br />
die Strukturen und<br />
Muster der Flächen ihre<br />
Wirkung. Eine fotografische<br />
Heraus forderung<br />
war der schief gebaute<br />
Fenstersturz (Brennweite<br />
24 mm, ISO 160,<br />
Bl 7,1, 1 /30 s).<br />
80
Stille<br />
Jens Edinger. Monoton muss nicht gleich langweilig<br />
sein. fc-Fotograf Jens Edinger führt vor Augen, wie<br />
das Konzept seiner Bildserie Stille entstand und wie<br />
er die einzelnen Fotografien gestaltet, aufnimmt und<br />
nachbearbeitet..<br />
Alle Fotos: Jens Edinger<br />
81
PORTFOLIO | JENS EDINGER<br />
Titel: K501 Stille 001.<br />
Diese Auf nahme war der<br />
Stein des Anstoßes zur<br />
Entwicklung des Konzepts<br />
für die gan ze Bildserie<br />
Stille (Brennweite<br />
24 mm, ISO 160, Bl. 4,5,<br />
1 /40 s).<br />
82
Titel: K501 Stille 002.<br />
Diesen Raum musste Jens<br />
Edinger bei jedem Besuch<br />
mehrmals fotografieren.<br />
Die Lichtverhältnisse<br />
machten das genaue<br />
Ausrichten der Kamera<br />
schwierig. Oft fehlten nur<br />
Nuancen (Brennweite 24<br />
mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1 /8 s).<br />
83
PORTFOLIO | JENS EDINGER<br />
Titel: K501 Stille 003.<br />
Die farbigen Räume musste<br />
Jens Edinger öfter fotografieren.<br />
Im Sommer reflektieren<br />
die Grasflächen das<br />
Licht in die Räume. Im Winter<br />
erzeugt eine große weiße<br />
Fläche vor dem Haus schönes<br />
weiches Licht in den<br />
Räu men (Brennweite 24<br />
mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1 /60 s).<br />
84
Titel: K501 Stille 004.<br />
Das weiche Licht durch die<br />
Schneeflächen herrscht im<br />
Bild vor. Der Hund der genau<br />
in der Bildmitte steht,<br />
ist das einzige lebendige<br />
Element der ganzen Serie<br />
(Brennweite 24 mm, ISO<br />
160, Bl. 7,1, 1 /40 s).<br />
85
PORTFOLIO | JENS EDINGER<br />
Ideenfindung<br />
Als fc-Fotograf Jens Edinger 2012 das erste Mal den seit<br />
circa fünf <strong>bis</strong> sieben Jahren leer stehenden Wohnblock<br />
aus DDR-Zeiten besuchte, ließ er die einzelnen Räume<br />
des verlassenen Gebäudes offen auf sich wirken. Noch<br />
war er sich nicht sicher, was für einen Bildausdruck er<br />
genau suchte, doch die Vielzahl der leeren wie noch teils<br />
eingerichteten Wohnungen faszinierten ihn. Alle waren<br />
irgendwie unterschiedlich und doch gleich. Er hielt so<br />
mit seiner Kamera verschiedenste Details der leer stehenden<br />
Räume fest. Wieder daheim, schlug ihn vor<br />
allem das Bild Stille 001 in seinen Bann. Er erläutert: „Ich<br />
entdeckte, dass dieses Bild trotz seiner Leere eine dichte<br />
Atmosphäre besitzt, ja fast surreal wirkt.“<br />
Konzept<br />
So überlegte er, wie er diesen fast sur realen Eindruck nicht nur<br />
in einem Einzelbild festhalten, sondern im Rahmen einer<br />
ganzen Bildserie reproduzieren könnte. Nach einer Analyse<br />
des Bilds Stille 001 erstellte er so Regeln, wie er die weiteren<br />
Aufnahmen für seine Serie aufnehmen würde.<br />
1. Die Kamera ist frontal und gerade ausgerichtet, zentral gegenüber<br />
dem Fenster zu platzieren, damit das Fenster als<br />
Hauptmotiv immer an der gleichen Stelle steht und sich der<br />
Horizont und die markanten Linien gleichen.<br />
86
2. Die Lichtsituation sollte möglichst ausgeglichen sein, damit<br />
keine Schlagschatten von der Raumarchitektur ablenken.<br />
3. Es sollten sich nicht zu viele Gegenstände im Raum befinden,<br />
welche die klaren Linien des Innenraums verdecken.<br />
Format<br />
Da er sich noch nicht 100 Prozent auf ein Format für seine<br />
Bildserie festlegen konnte, schoss er zur Sicherheit beim<br />
nächsten Besuch des Gebäudes einige Bilder von einem<br />
kleineren Raum mit einem einzigen Fenster im Hochformat<br />
(Kasten: Hochformat-Versuchsreihe) und stellte sie<br />
denen mit dem Dreierfenster gegenüber. Seine Entscheidung<br />
fiel klar zugunsten der Räume mit den Dreierfenstern<br />
aus. Der Grund: Die Weite des Raums betont seine Leere.<br />
„Das quadratische Format verleiht der Bildkomposition zudem<br />
mehr Ausgewogenheit“, urteilt Jens Edinger.<br />
Aufnahmetechnik<br />
Bei einem Besuch im Winter 2013 war das Licht in den Räumen<br />
angenehm diffus, da eine große Schneefläche vor dem<br />
Haus dieses gleichmäßig in die Räume reflektierte. Ein willkommener<br />
Zufall, der fc-Fotograf Jens Edinger beim Erstellen<br />
seiner Aufnahmen unterstützte. Für die Belichtung der<br />
Innenräume für die Serie Stille ging er nach einem festgelegten<br />
Schema vor. Zuerst belichtete er direkt auf das Fenster,<br />
danach auf einen Wandbereich in der Mitte des Raums.<br />
Im Anschluss verglich er die beiden Histogramme am Bildschirm<br />
der Kamera und versuchte einen ausgewogenen Mittelwert<br />
zu finden. Meist klappte das mit drei Belichtungen.<br />
Doch in manchen Fällen, bei sehr schwierigen Lichtverhältnissen,<br />
erstellte er <strong>bis</strong> zu zehn Belichtungen. Filter nutzte er<br />
dazu nicht. Um unabhängig von der Lichtstärke des Umgebungslichts<br />
immer ohne Blitz fotografieren zu können und<br />
die ISO-Zahl mit 160 gering zu halten, montierte er für das<br />
Shooting seine Kamera Sony DSC R1 mit dem eingebauten<br />
Zeiss Vario-Sonnar T Zoomobjektiv 24–120 mm auf ein Stativ.<br />
Für die Aufnahmen wählt er immer die gleiche Weitwinkelbrennweite<br />
24 mm und bevorzugt Blende 7,2, damit alle<br />
Raumdetails scharf abgelichtet werden.<br />
Nachbearbeitung<br />
Durch die exakt durch das Konzept vorgegebene Kameraausrichtung<br />
und die Gestaltung des Bilds im Sucher minimiert<br />
sich die Nachbearbeitung der Bilder für die Serie Stille<br />
auf ein Minimum. Jens Edinger korrigierte, wenn nötig, mit<br />
Photoshop stürzende Linien und beschnitt die Bilder am<br />
Rechner zu einem Quadrat. Wie für die Aufnahme der Bilder<br />
hat er auch für die Farb- und Helligkeitsanpassung einen Arbeitsablauf<br />
entwickelt. Zuerst ändert er nachträglich den<br />
Weißabgleich auf Glühlampenlicht, um Gelb- und Orange-<br />
Töne zu filtern. Dadurch wirken die Bilder etwas kälter. Für<br />
das Tarieren der Helligkeit nutzt er selbst erstellte Profile und<br />
versucht annähernd eine gleiche Verteilung in den Mitteltönen<br />
bei allen Bildern zu erreichen. Für die Serie erstellte er<br />
drei Histogrammprofile:<br />
1. für dunkle Räume mit Einrichtung und sehr farbigen Wänden,<br />
2. für normale Räume mit mittlerem Gegenlicht,<br />
3. für sehr helle Räume mit fast weißen Wänden und sehr<br />
hellem Gegenlicht.<br />
Bei den sehr hellen Räumen nimmt Edinger zusätzlich eine<br />
leichte perzeptive Farbverschiebung vor. So treten die Farben<br />
hervor, die durch die starke Belichtung an den Rand<br />
des Farbraums gerückt sind. In der Regel nimmt die ganze<br />
Bearbeitung nicht mehr als ein paar Minuten in Anspruch.<br />
Redaktion Henriette Struss<br />
Hochformat-Versuchsreihe<br />
fc-Fotograf Jens Edinger wollte wissen, inwieweit sich der gewählte<br />
Innenraum und das Bildformat auf den gesuchten Bildausdruck auswirken.<br />
Zur Probe erstellte er so einige Hochformataufnahmen.<br />
87
PORTFOLIO | JENS EDINGER<br />
1 Titel: K501 Stille 005.<br />
Dieser Raum steht im<br />
Kontrast zu den leeren<br />
Räumen und zeigt auf<br />
eindrückliche Art die<br />
Ausweg losigkeit von vielen<br />
Menschen aus der<br />
ehemaligen DDR. Sie haben<br />
selbst das <strong>bis</strong>schen<br />
Hab und Gut zurückgelassen<br />
(Brennweite 24 mm,<br />
ISO 160, Bl. 7,1, 1 /50 s).<br />
2 Titel: K501 Stille 007.<br />
Beim ersten Besuch wirkte<br />
diese Szene schon wie ein<br />
Bühnenbild. Das Licht von<br />
draußen war jedoch nicht<br />
aus geglichen genug. Erst als<br />
draußen Nebel aufzog und<br />
der gesamte Raum gleichmäßig<br />
ausgeleuchtet war,<br />
passte die Lichtstimmung<br />
(Brennweite 24 mm,<br />
ISO 160, Bl. 8, 1 /15 s).<br />
1 2<br />
3 Titel: K501 Stille 008.<br />
Dieser Raum steht als<br />
Kontrast zur Serie. Er<br />
zeigt deutlich, welche<br />
Situation im Umfeld des<br />
Objekts herrscht<br />
(Brennweite 24 mm,<br />
ISO 200, Bl. 7,1, 1 /10 s).<br />
4 Titel: K501 Stille 009.<br />
Das weiße Nichts vor<br />
dem Fenster und die subtilen<br />
Farben in diesem<br />
nahezu leeren Raum faszinierten<br />
Jens Edinger.<br />
Das Bild gehört zu seinen<br />
Lieblingsbildern der Serie<br />
(Brennweite 24 mm,<br />
ISO 160, Bl 7,1, 1 /30 s).<br />
3 4<br />
5 Titel: K501 Stille 010.<br />
Ein Rätsel gab Jens<br />
Edinger dieser Raum<br />
durch seine Bemalung<br />
und Zeichen an den<br />
Wän den auf. (Brennweite<br />
24 mm, ISO 160,<br />
Bl. 7,1, 1 /40 s)<br />
6 Titel: K501 Stille 011.<br />
Das letzte Bild der Serie<br />
zeigt den Verfall der<br />
Räume – keine Tapeten,<br />
keine Farbe. Mit ihm<br />
wollte Jens Edinger innen<br />
und außen in einen<br />
Kontext stellen. (Brennweite<br />
24 mm, ISO 160,<br />
Bl. 8, 1 /20 s)<br />
5 6<br />
88
Motivsuche<br />
Jens Edinger<br />
Jahrgang 1973, lebt in<br />
München und arbeitet<br />
freiberuflich als CAD-<br />
Zeichner. Er interessiert<br />
sich für konzeptionelle<br />
Fotografie. Zu seinen Inspirationsquellen<br />
gehört<br />
die Düsseldorfer Schule<br />
um Bern und Hilla Becher<br />
mit Fotografen wie<br />
Gursky, Ruff und Robert<br />
Voit. Darüber hinaus<br />
begeistern ihn die Langzeitbelichtungen<br />
von<br />
Hiroshi Sugimoto, und<br />
er bewundert die Fotografen<br />
der 20er-Jahre<br />
um Moholy-Nagy und<br />
das Bauhaus.<br />
www.<strong>fotocommunity</strong>.<br />
de/fotograf/y-oo-m/<br />
1739205<br />
www.flickr.com/<br />
photos/y-oo-m/<br />
www.le4el.de/index.<br />
html<br />
Ausrüstung<br />
Auf der Suche nach<br />
seinem Bildmotiv<br />
nahm fc-Fotograf Jens<br />
Edinger 2012 einzelne<br />
Räume und Details<br />
des leer stehenden<br />
Gebäudes ins Visier.<br />
Kameras:<br />
Leica Digilux 2, Leica<br />
D-Lux 4, Sony R1 mit<br />
eingebautem Zeiss<br />
Vario-Sonnar T 24–120<br />
mm, Fuji X-E1, Handy,<br />
25 selbstgebaute analoge<br />
Lochkameras<br />
Objektive: Zeiss Distagon<br />
T 2,8/12 mm, Zeiss<br />
Planar T 1,8/32 mm,<br />
Fujinon XF 2,0/18 mm,<br />
Fuji non XF 1,4/35 mm<br />
Zubehör: Stativ Manfrotto,<br />
Fernauslöser,<br />
Regenschutz, Pol-, ND-,<br />
IR-Filter<br />
89
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
Thema Bewegung<br />
Das Portfolio<br />
der Redaktion<br />
Markus<br />
Peerenboom<br />
Dieses Bild ist in Anlehnung an<br />
den Liedtext der Kölschen Band<br />
Black Fööss Achterbahn entstanden.<br />
Intuitive Zoomtechnik in vier<br />
Schritten, wobei ich die Brennweite<br />
schrittweise vergrößere<br />
(Canon 24–105 mm L, ISO 100,<br />
Bl. 14, 25 s).<br />
http://fc-foto.de/33329136<br />
Titel: Achterbahn<br />
90
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
Ronny<br />
Behnert<br />
Schon immer wollte ich den<br />
Berliner Fernsehturm im Nebel<br />
fotografieren. Ich nutzte<br />
den ersten Novembertag,<br />
richtete die Kamera nach<br />
oben und wartete auf einen<br />
Vogelschwarm.<br />
http://fc-foto.de/33296462<br />
Titel: one day in november<br />
Gerhard<br />
Michael<br />
Am Vorabend der Feiern<br />
zum 1. Mai ziehen Zigtausende<br />
mit Drachen und Laternen<br />
durch die Stadt. Polizisten<br />
beobachten das Treiben. Vietnam<br />
heute: Lebensfreude<br />
und Hedonismus auf der<br />
einen Seite, die Staatsmacht<br />
auf der anderen.<br />
http://fc-foto.de/33216131<br />
Titel: Halong Carnival<br />
92
Jutta<br />
Melchers<br />
Auf dem Platz vor dem MACBA<br />
in Barcelona trifft sich die Scaterszene.<br />
Den Scatern eilt abends bei<br />
tief stehender Sonne ihr Schatten<br />
voraus. Ein faszinierendes Schattenspiel!<br />
http://fc-foto.de/33327098<br />
Ohne Titel<br />
93
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
Eva Flasche<br />
Beim Streit um die besten<br />
Brutplätze kommt Bewegung<br />
in die Kolonie der Kanadagänse.<br />
Manchmal gelingen<br />
dann Fotos wie dieses.<br />
http://fc-foto.de/33399482<br />
Titel: Kanadagans<br />
94
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
Tina<br />
Mauersberger<br />
Aufgenommen mit einer Canon<br />
40D, Blende 4,5, 1 /2000 s.<br />
http://fc-foto.de/33263802<br />
Titel: high speed Border<br />
96
Ludwig Loch<br />
White-Turf-Rennen auf dem zugefrorenen<br />
St. Moritzersee (Brennweite<br />
500 mm, Bl. 5 bei 1 /2000 s).<br />
Meine Lieblingsmotive sind Sport,<br />
Natur und Action.<br />
http://fc-foto.de/33387988<br />
Titel: White Turf 3<br />
Ralph P.<br />
Obersteiner<br />
Dülmener Wildpferdefang 2013.<br />
Um im trüben Licht die Dynamik<br />
der Pferde einzufangen, wählte ich<br />
für eine noch gute Tiefenschärfe<br />
Blende 8, 1 /250 s bei ISO 400.<br />
http://fc-foto.de/33301188<br />
Titel: Dülmener Wildpferdefang<br />
2013 – Der Einlauf ...<br />
97
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
Siefert Daniel<br />
Ich fror in der wenig befahrenen<br />
Schlucht, <strong>bis</strong> endlich von<br />
oben und unten eine Gruppe<br />
Fahrzeuge kam. (Nikon D7000,<br />
Brennweite 10 mm, 72 s, Bl. 22,<br />
-1,3 Lichtwert, Stativ).<br />
http://fc-foto.de/33318679<br />
Titel: Lichtschlange in der<br />
Schöllenenschlucht<br />
Dave Rogge<br />
Statt mich an den Strand zu legen,<br />
fuhr ich mit dem Auto heran. Vor<br />
meinem Rückzug fotografierte ich<br />
in einer „Sandsturmpause“. (www.<br />
fotos-mit-leidenschaft.de.vu).<br />
http://fc-foto.de/33273505<br />
Titel: surrealistisch – Sturm auf<br />
Kreta<br />
98
Eva Flasche<br />
Aufgenommen an einem wunderschönen<br />
Wintermorgen bei<br />
knackkalten –19 Grad auf dem<br />
Bobrun von St. Moritz in Celerina.<br />
Trotz steifer Finger muss<br />
man schnell sein!<br />
http://fc-foto.de/33399506<br />
Titel: Im Eiskanal<br />
Hubert Brenner<br />
Ich dachte, das Stellwerk mit<br />
fahrendem Zug ist eine gute<br />
Idee für den Wettbewerb.<br />
Während der 4 s Belichtung<br />
fuhr 2 s der Zug durch<br />
(Brennweite 24 mm, Bl. 11).<br />
http://fc-foto.de/33196906<br />
Titel: Stellwerk<br />
99
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
100
Herbert A. Franke<br />
2003, Dubrovnik. Meine Kamera<br />
war nicht ideal eingestellt. Ich<br />
habe das Bild am PC bearbeitet.<br />
Es dauerte, <strong>bis</strong> das Ergebnis<br />
passte (Brennweite 70 mm,<br />
Bl. 5,6, 1 /100 s).<br />
http://fc-foto.de/33291345<br />
Titel: Kinderspiele<br />
101
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
1. Platz<br />
Wolfgang Weinhardt<br />
Karnataka, Süd-Indien. Ein 500 Jahre<br />
alter Vorläufer der spektakulären,<br />
nach der Ernte in gefluteten Reisfeldern<br />
ausgetragenen Büffelrennen Pacu<br />
Jawi (Sumatra) und Karapan Sapi (Madura,<br />
Bali) (Mitzieher, Brennweite<br />
35 mm, Bl. 16, 1 /25 s).<br />
http://fc-foto.de/33430347<br />
Titel: Kambla<br />
Sieger<br />
Die<br />
102
Mit dem Thema „Bewegung“ startete am 20. Februar der COLORFOTO-<br />
Creativ-Wettbewerb. Jedes Quartal schreibt COLORFOTO gemeinsam<br />
mit der <strong>fotocommunity</strong>.de einen neuen Wettbewerb aus. Die Siegerfotos<br />
wählte eine Jury aus den 100 besten Bildern des Wettbewerbs.<br />
Auf den folgenden Seiten nun die Siegerbilder.<br />
103
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
104
2. Platz<br />
innocent<br />
Ein Selbstporträt. Ich wollte die Bewegung<br />
subtil sichtbar machen, und es<br />
sollte unklar bleiben, ob die Hand nach<br />
einer anderen greift oder von dieser<br />
losgelassen wurde.<br />
http://fc-foto.de/33376465<br />
Titel: reaching out<br />
105
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
3. Platz<br />
Christoph Schaarschmidt<br />
Chemnitz, Niederwiesa, Zucker tütenbaum.<br />
Die Stadtnähe färbte den Himmel orangerot;<br />
im Kontrast dazu die Spektralfarben der<br />
Sterne, die sich durch den Südblick scheinbar<br />
gegenläufig bewegen.<br />
http://fc-foto.de/33258340<br />
Titel: candy tree<br />
106
4. Platz<br />
Barbara Homolka<br />
Mein Mann schoss zur Sicherheit Live-Rollenspielpfeile<br />
mit gepudertem Bommel. Das Ziel<br />
stand circa 2 Meter hinter und 1 Meter neben<br />
mir. (Bl. 4,5, 1 /400 s, ohne Lichtschranke)<br />
http://fc-foto.de/33430066<br />
Titel: Shooting<br />
5. Platz<br />
Perry Wunderlich<br />
Prager Metro. Während das Leben<br />
an uns vorbeizieht ein Augenblick<br />
Stillstand in unserer schnellen Welt.<br />
(Nikon D7000, 18–105 mm,<br />
ISO 400, Bl. 8, ¼ s)<br />
http://fc-foto.de/33307813<br />
Titel: Augenblick<br />
107
CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG<br />
6. Platz<br />
Ronny Behnert<br />
Dieses Foto ist Teil meiner Werkgruppe<br />
„Berlin“. Ich arbeite fast immer mit Dichtefiltern,<br />
da ich so viel Bewegungsunschärfe<br />
wie möglich im Foto festhalten möchte.<br />
http://fc-foto.de/33296497<br />
Titel: bus traffic<br />
108
7. Platz<br />
Michael Nitzsche<br />
Mich faszinierten die Ruhephasen<br />
innerhalb der hastenden Menschen.<br />
Die 0,6 s Belichtung verdeutlichen<br />
die Ruhe innerhalb der<br />
Bewegung. Mangels Stativ stützte<br />
ich mich auf einem Geländer ab.<br />
http://fc-foto.de/33253208<br />
Titel: Hast um Rast<br />
8. Platz<br />
Kurt Hinterreither<br />
Weltcupfinale! Steiler und rutschiger<br />
Standplatz, doch der<br />
dunkle Hintergrund war mir wichtig<br />
(Bl. 5,6 u. -0,67 EV, 1 /1600 s +<br />
Raw-Workflow u. Photoshop)<br />
http://fc-foto.de/33243795<br />
Titel: ...selbstbewusst...<br />
109
FOTORAXIS | PRODUKTANWENDUNG<br />
Bildnachweis<br />
Sämtliche hier gezeigten<br />
Bilder (außer die Produkt<br />
abbildungen) sind<br />
Originalaufnahmen mit<br />
der Olympus OM-D<br />
E-M1 und den Objektiven<br />
Olympus M. 3,5–<br />
6,3/12–50 mm, Zuiko<br />
Digital ED 2,0/50 mm<br />
Makro und Zuiko Digital<br />
ED 4,0/7–14 mm<br />
110
Einsatz auf Bali<br />
Tipps zur Olympus OM-D E-M1. Maximilian Weinzierl war<br />
mit dem neuen Micro-Four-Thirds-Flaggschiff von Olympus in<br />
Indonesien unterwegs. Hier konnte die spiegellose Systemkamera<br />
zeigen, ob sie tatsächlich den Funktionsumfang und<br />
die Qualität bietet, die man sonst nur von digitalen Spiegelreflexkameras<br />
kennt. Die Olympus OM-D E-M1 – eine kompakte<br />
Alternative zur SpiegelreflexKamera.<br />
Sie fühlt sich an wie eine Spiegelreflexkamera,<br />
nur eben kleiner dimensioniert.<br />
Der wohldefinierte Handgriff und vor<br />
allem der Aufbau auf der Oberseite, der<br />
wie ein Dachkantprisma geformt ist, erinnern<br />
stark an eine SLR. Jedoch birgt dieser<br />
Aufbau einen leistungsfähigen elektronischen<br />
Sucher mit Helligkeitsanpassung<br />
und einem Bildfeld, das sogar noch ein<br />
Stück größer ist als bei einer digi talen SLR-<br />
Kamera der Vollformat-Klasse. Das wertige<br />
Magnesiumgehäuse ist mit insgesamt 60<br />
Dichtungsringen versehen; damit ist das<br />
Innenleben zuverlässig gegen Staub und<br />
Spritzwasser geschützt. Der eingebaute<br />
Dual-Autofokus bie tet alternativ einen<br />
Phasenerfassungs-AF oder einen Kontrasterkennungs-AF.<br />
Die Anpassung erfolgt<br />
automatisch; das Gehäuse, respektive der<br />
Autofokus, ist damit kompatibel mit beiden<br />
Objektiv arten: Micro-Four-Thirds und<br />
Four-Thirds. Ein Fünf-Achsen-Bildstabilisator<br />
ist in das Gehäuse eingebaut und unterstützt<br />
alle angesetzten Objektive. Der<br />
4/3-Zoll-Live-MOS-Bildsensor liefert 16 MP.<br />
Prima Idee: Der Aufklappblitz ist abnehmbar<br />
und wird (batterielos) von der Kamera<br />
über den Zubehöranschluss am Sucher mit<br />
Energie versorgt.<br />
Maximilian Weinzierl<br />
Praxistipps im Überblick<br />
Live Bulb und elektronischer Sucher<br />
RC-Blitzsystem und Four-Thirds-Adaption<br />
Live-HDR und Farbgestalter<br />
Fernsteuerung per Smartphone<br />
AF Gesichts- und Pupillenerkennung<br />
Motorzoom<br />
Fotos: Olympus (3 Produktfotos Gesamtansichten), übrige Maximilian Weinzierl<br />
111
FOTORAXIS | PRODUKTANWENDUNG<br />
Funktionen auf einen Blick<br />
1 2 3 4<br />
5<br />
Bedienelemente Rückseite<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
1. LV-Taste zum Umschalten vom Sucherbild<br />
zum Live-View auf dem Monitor und<br />
umgekehrt 2. Dioptrien-Einstellrad, – 4,0<br />
<strong>bis</strong> + 2,0 Dioptrien 3. Unter der Kunststoffabdeckung:<br />
Zubehöranschluss, versorgt<br />
z.B. das aufsteckbare Aufklappblitzgerät<br />
mit Strom 4. AEL/AFL-Taste 5. Hebel zum<br />
schnellen Umstellen der Einstellräder-<br />
Funktionen 6. Fn1-Taste zur Anzeige der<br />
AF-Felder, Auswahl der AF-Position mittels<br />
Cursor 7. Info-Taste zum Um-/Weiterschalten<br />
der angezeigten Informationen 8. Vier-<br />
Wege-Schalter (Joy-Stick) zur Auswahl der<br />
Parameter 9. OK-Taste zum Bestätigen<br />
der Einstellungen 10. Bild-Wiedergabetaste<br />
11. Menütaste zum Aufrufen der<br />
Menüs mit den Aufnahme- und Wiedergabeoptionen;<br />
individuelles Anpassen der<br />
Kameraeinstellungen 12. Lösch-Taste<br />
1<br />
2<br />
Bedienelemente Oberseite<br />
10<br />
9<br />
8 7 6 5<br />
3<br />
4<br />
1. Fn2-Taste: standardmäßig als Multifunktionstaste<br />
festgelegt, z.B. für die Auswahl der<br />
Optionen zur Beeinflussung der Lichter und<br />
Schatten (Gradationskurve) oder für den Farbgestalter<br />
2. Auslösetaste 3. Vorderes Einstellrad,<br />
zur Einstellung von Aufnahmeparametern<br />
etc. je nach Programmwahl und Position des<br />
Umstellhebels 4. Film-Start-Taste und Markierung<br />
von Bildern bei der Wiedergabe 5. Hinteres<br />
Einstellrad zur Einstellung von Aufnahmeparametern<br />
etc. je nach Programmwahl und<br />
Position des Umstellhebels 6. Wahlrad für<br />
Aufnahmemodus und Programme, durch Drücken<br />
des mittigen Stifts verriegelbar 7. Blitzund<br />
Zubehörschuh, Blitzkontakte zur Steuerung<br />
von Aufsatzblitzgeräten 8. Ein- und<br />
Ausschalter als Hebel 9. Taste, zusammen mit<br />
dem Einstellrad und der Hebelschalterstellung<br />
für AF-Modus, Belichtungsmessung und Blitzmodus<br />
10. Taste für Serienaufnahme, Selbstauslöser<br />
und die unterschiedlichen HDR-Arten<br />
112
Sucher – Monitor & Bildaufbau<br />
Live-Beobachtung des<br />
Bildaufbaus<br />
Im M-Modus kann man zwischen drei<br />
Spielarten der Langzeit belichtung wählen:<br />
„Bulb“ (der Verschluss bleibt offen, solange<br />
der Auslöser gedrückt wird; beim Loslassen<br />
endet die Belichtung), „Time“ (die Belichtung<br />
beginnt mit Drücken des Auslösers,<br />
dieser kann losgelassen werden; erst<br />
wenn der Auslöser erneut betätigt wird, endet<br />
die Belichtung) und „Live Bulb“. Bei der<br />
zuletzt genannten Variante wird das Fortschreiten<br />
der Belichtung während der<br />
Langzeitaufnahme sukzessive auf dem<br />
Monitor angezeigt (kleines Bild). Das erleichtert<br />
die Belichtungseinschätzung bei<br />
nächtlichen Langzeitaufnahmen, wie hier<br />
am Strand bei Pondok Sari: Ab fackeln eines<br />
Hügels bei Vollmond mit Spiegelung<br />
im Meer. Der Bildbelichtungs-Aufbau kann<br />
rechtzeitig gestoppt werden, sobald man<br />
erkennt, dass den hellen Bildarealen<br />
Überbelichtung und damit das Ausfressen<br />
der Lichter droht.<br />
1.<br />
Der Monitor zeigt<br />
im Modus Live Bulb<br />
sukzessive den<br />
Bildaufbau mit Histogramm.<br />
Ein Sucher für<br />
das helle Mittagslicht<br />
Bei hellem Sonnenschein – wie hier zur Mittagszeit im buddhistischen<br />
Brahma-Vihara-Arama-Kloster – hat man mit jedem noch<br />
so guten Kameramonitor Probleme, die Bilddetails zu erkennen.<br />
Der elektronische Su cher der OM-D E-M1 ist dann eine willkommene<br />
Alternative für Ausschnittfestlegung und Parametereinstellung.<br />
Er ist sehr brillant, bietet eine 786 667-Pixel-Auflösung,<br />
passt sich in der Helligkeit an und hat ein erfreulich großes Bildfeld.<br />
Augensensor: Die automatische Umschaltung von der Monitoranzeige<br />
zur Sucheranzeige funktioniert blitzschnell bei Annäherung<br />
des Auges.<br />
113
Blitzsystem & Objektivadapter<br />
Makro-RC-Bltzen<br />
Mit dem winzigen aufsteckbaren Aufklappblitz der Kamera<br />
(Lieferumfang) ist die kabellose Steuerung eines externen<br />
Olympus-Systemblitzgeräts möglich (hier ein FL-600R<br />
mit der Hand gehalten). Damit lässt sich das Licht auch unterwegs<br />
schnell und ohne viel Aufwand inszenieren, wie die<br />
Makroaufnahme vom Liliengewächs vor dem Garten-Bungalow<br />
zeigt. Fotografiert mit dem Zuiko Digital ED 2,0/50-mm-<br />
Makroobjektiv. Mehrere Blitzgeräte können automatisch<br />
oder manuell unabhängig voneinander in der Leistung geregelt<br />
werden (asymmetrische Lichtverteilung).<br />
Four-Thirds-Objektive, hier<br />
das Zuiko Digital ED 2,0/<br />
50 mm Makro, werden<br />
über den MMF-3-Adapter<br />
an die Kamera montiert.<br />
Objektivadapter<br />
Mit dem MMF-3-Adapter können Four-Thirds- Objektive<br />
an das Micro-Four-Thirds-Bajonett der OM-D<br />
E-M1 montiert werden. Somit lassen sich auch alle<br />
Zuiko-Pro- und Top-Pro-Objektive (OM-Systemobjektive<br />
ohne AF, nur Messung) verwenden. Der Dual-<br />
Autofokus erkennt die verwendete Objektivart und<br />
schaltet bei Bedarf automatisch vom Phasenerfassungs-AF<br />
in den Kontrasterkennungs-AF um. Der<br />
schmale Adapter ist zwar leicht (42 g) und trägt nur<br />
wenig auf, die schweren Profiobjektive allerdings,<br />
z.B. das Zuiko Digital ED 4/7–14 mm, lassen die<br />
Kombination schwer und kopflastig werden, was die<br />
Idee vom kompakten System vor allem für den Einsatz<br />
unterwegs wieder relativiert. Hier sollte dann<br />
gleich auf die künftigen Objektive der neuen Pro-<br />
Reihe für Micro Four Thirds zurückgegriffen werden.<br />
Das erste neue Objektiv dieser Kategorie ist das<br />
M.Zuiko Digital ED 2,8/12–40 mm, das aber mangels<br />
Verfügbarkeit hier auf Bali noch nicht in der Praxis<br />
getestet werden konnte.<br />
114
Live-HDR<br />
& Farbgestalter<br />
Tipp<br />
Fernsteuerung per<br />
Smartphone<br />
Über Olympus Image Share (kostenlose<br />
App) stehen auf dem Smartphone alle<br />
wichtigen Einstellmöglichkeiten der<br />
Kamera zur Verfügung: nicht nur Auslöser<br />
und Live-View, auch Blende, Verschlusszeit,<br />
WB, ISO, +-Korrektur etc.<br />
Scharfe Augen<br />
Vorhersehbare Anpassung<br />
Ein Druck auf die HDR-Taste auf der linken Oberseite zeigt auf dem Monitor ein HDR-Menü an. Neben den „normalen“<br />
HDR-Belichtungsreihen, bei denen die Kamera mehrere Bilder mit unterschiedlicher Lichtwertabstufung (3, 5,<br />
oder 7 Aufnahmen in 2,0- oder 3,0-EV-Schritten) aufnimmt und einzeln abspeichert (zur späteren HDR-Verarbeitung<br />
auf einem Computer), gibt es zwei besondere HDR-Einstellungen: HDR1 und HDR2. Hierbei werden jeweils vier<br />
Belichtungsvarianten aufgenommen und anschließend in der Kamera automatisch zu einem HDR-Bild kombiniert;<br />
dieses wird als korrigiertes Einzelbild abgespeichert (Bild oben). In dieser HDR1- bzw. HDR2-Einstellung simuliert die<br />
OM-D E-M1 die HDR-Korrektur schon vor der Aufnahme im Sucher- bzw. Monitorbild und ermöglicht dadurch eine<br />
ungefähre <strong>Vorschau</strong> der Wirkung des Effekts. Die Einstellung HDR2 liefert farbintensivere Bilder als HDR1.<br />
Die OM-D E-M1 hat ein ausgeklügeltes<br />
AF-System zur Gesichts- und<br />
Pupillenerkennung; der AF ist so<br />
programmierbar, dass er auf diejenige<br />
Pupille scharfstellt, die der Kamera am<br />
nächsten ist, oder auf die Pupille des<br />
linken bzw. des rechten Auges.<br />
E-Zoom<br />
Farbabgleich<br />
Mit der Fn2-Taste und dem Einstellrad wird die Funktion „Farbgestalter“ ausgewählt. Im Sucher bzw. Monitor erscheint<br />
ein Farbkreis. Jetzt kann mit dem vorderen Einstellrad der Farbton und mit dem hinteren Einstellrad die<br />
Sättigung des Bilds manipuliert werden. Damit beeinflusst man die Farbe des Bilds und zwar vor der Aufnahme<br />
und im Sucher bzw. am Monitor kontrollierbar. Ebenso kann über Fn2 eine Art Gradationskurve aufgerufen werden,<br />
mit der man bei der Aufnahme live sichtbar Helligkeitsänderungen in den Lichtern und Schatten vornimmt –<br />
ein nützliches Korrekturwerkzeug: dezent, wenn z.B. im Schatten die Gegenstände zu blau erscheinen, oder<br />
sehr deutlich für Farbverfremdungen und Popart-Fotos.<br />
In E-Zoom-Stellung wird der Brennweitenbereich<br />
motorisch durchfahren,<br />
wenn der Zoomring verdreht wird. Die<br />
Geschwindigkeit der Brennweitenveränderung<br />
wird durch den Grad der<br />
Drehung bestimmt. Ideal für stabile<br />
Zoomfahrten in Filmszenen.<br />
115
KAMERAS | TEST<br />
Bedienung<br />
Sowohl die Abmessungen<br />
als auch die<br />
Platzierung der<br />
Bedien elemente ähneln<br />
stark denen der<br />
D4. Die Bildkon trolle<br />
erfolgt auf einem<br />
fest eingebauten<br />
3,2-Zoll-Monitor mit<br />
307 000 RGB-Bildpunkten.<br />
116
Neuauflage<br />
Nikon D4s. Nikons neues Top-Modell mit<br />
16 Megapixel Auflösung und Vollformatsensor<br />
heißt D4s.Technisch basiert die Neue auf ihrer<br />
Vorgängerin D4, bietet aber nochmal mehr<br />
Tempo und einen extrem lichtempfindlichen<br />
Sensor zu einem Preis von knapp 6200 Euro.<br />
Wie der Name bereits verrät, handelt<br />
es sich bei Nikons neuem<br />
Flaggschiff weniger um eine Neuerfindung<br />
denn konsequente Modellpflege:<br />
Der 16-Megapixel-Sensor im FX-Vollformat<br />
ist geblieben. Ebenso hat sich an<br />
Gehäuse, Benutzerführung und der Bedienstruktur<br />
im Vergleich zur D4 wenig<br />
verändert. Die Neuerungen finden sich<br />
in einigen wenigen, aber recht interessanten<br />
Details: Der Sensor wurde feinjustiert<br />
und bietet nun einen nochmals<br />
erweiterten ISO-Bereich. Hinzugekommen<br />
ist ein verbessertes Autofokussystem<br />
und, worauf Nikon-Kenner gewartet<br />
haben: ein speziell verkleinertes RAW-<br />
S-Format.<br />
Griffiges Gehäuse<br />
Das robuste Metallgehäuse mit eingebautem<br />
Batteriehandgriff und Spritzwasserschutz<br />
kennt man von der Vorgängerin. Es<br />
gibt zahlreiche Direkttasten für den Einsatz<br />
im Quer- und Hochformat, einen großen<br />
3,2-Zoll-Monitor und einen klassischen<br />
Pentaprismensucher. Auch das Gewicht<br />
und die Abmessungen haben sich kaum<br />
verändert. Dennoch liegt die Neue trotz<br />
knapp 1,3 Kilogramm etwas sicherer in der<br />
Hand. Das liegt zum einen an dem ergonomisch<br />
verbesserten Handgriff. Zudem verfügt<br />
die D4s teils über neu gestaltete Kuppen<br />
für Daumen und Mittelfinder. Eine<br />
griffigere Form der Tasten, etwa der beiden<br />
Joysticks rechts neben dem Display, soll<br />
speziell den Outdoor-Gebrauch bei feuchter<br />
Witterung verbessern. Die Tastenbeleuchtung<br />
gab es bereits bei der D4, die gekoppelt<br />
mit der Beleuchtung der beiden<br />
Statusmonitore per On/Off-Schalter aktiviert<br />
wird. Hinter dem rückseitigen, durch<br />
einen Entriegelungsknopf gesicherten<br />
Springdeckel versteckt, liegen zwei Steckplätze,<br />
einer für CF-Karten, ein weiterer für<br />
die relativ neuen XQD-Cards. Links außen<br />
Fotos<br />
speichert die Nikon<br />
auf CF- und den<br />
wenig verbreiteten<br />
QXD-Speicherkarten.<br />
Die Letzteren<br />
werden ausschließlich<br />
von den beiden<br />
Nikon der 4er-<br />
Reihe verwendet.<br />
WLAN gibt es nur<br />
per Adapter.<br />
117
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
leaves<br />
kurtosis<br />
F50<br />
293 0,7<br />
163 1,0<br />
099 1,1<br />
089 1,2<br />
032 1,0<br />
10 1,5<br />
72 2,1<br />
84 3,2<br />
69 3,9<br />
66 5,9<br />
60 6,0<br />
440 2,9<br />
- -<br />
Nikon AF-S 2,8/24-70<br />
-<br />
N3<br />
DR<br />
SNR<br />
,7 8,7 53<br />
,7 8,7 51<br />
,7 8,7 49<br />
,8 8,7 45<br />
,8 8,7 38<br />
,0 8,7 36<br />
,1 8,0 32<br />
,6 7,0 21<br />
,6 6,0 16<br />
,7 5,7 13<br />
,2 4,7 7<br />
0,2 3,0 3<br />
- - -<br />
254<br />
C H WB<br />
0,7 1,3 0,7<br />
0,8 1,3 0,7<br />
0,8 1,3 0,7<br />
-1 1,3 0,5<br />
1,2 1,3 0,3<br />
1,2 1,3 0,3<br />
1,2 1,2 0,4<br />
1,7 1,2 1<br />
2,1 1,6 2<br />
3,4 1,1 3<br />
4,4 0,6 -<br />
7,4 0,1 -<br />
- - -<br />
(30lx) AF-LV (30lx) non-AF<br />
,30 0,95 0,06<br />
- - 0,06<br />
0,3<br />
11<br />
82<br />
11<br />
39<br />
-<br />
contrast<br />
MTF50<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
2,02<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,01<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
Nikon D4s<br />
170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />
0<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
lp /ph<br />
Linienpaare/Bildhöhe<br />
Dead Leaves<br />
Kontrast<br />
frequency (LP/PH)<br />
Dead Nikon Leaves D4s - dead leaves<br />
ISO 6400<br />
10% contrast<br />
nyquist frequency<br />
ISO 100<br />
ISO 400<br />
ISO 800<br />
ISO 1600<br />
ISO 3200<br />
ISO 6400<br />
ISO 12800<br />
ISO 25600<br />
50%<br />
Nikon zieht bei der D4s den Kontrast deutlich hoch, was <strong>bis</strong><br />
ISO 1600 zu JPEGs mit übersteigerten Kontrasten führt. Für<br />
Sportfotografen mag das angemessen sein, entspricht aber<br />
nicht einer möglichst natürlichen Bildwiedergabe.<br />
nic Lumix DMC-GF6 (JPEG)<br />
FRPP301001 Nikon D4s (JPEG)<br />
Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution<br />
2000729<br />
pangf6<br />
Nikon D4s resolution<br />
nikd4s<br />
1,2<br />
Auflösung<br />
1,2<br />
ISO 100<br />
16<br />
16<br />
ISO 160 100<br />
1724<br />
1640<br />
ISO 400<br />
/ 1600 / 3200 100 / 6400 / // 12800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800<br />
ISO 400 400<br />
25600 51200 / 102400 / 204800 / 409600 / -<br />
ISO 800<br />
25600 / - / - / - / - / -<br />
1,01.00<br />
1,0<br />
ISO 800 800<br />
0.2<br />
ISO 1600<br />
Nikon AF-S 2,8/105<br />
ISO 1600 1600 ISO 3200<br />
Panasonic Lumix 1,7/20 Nikon AF-S 2,8/24-70<br />
ISO<br />
-<br />
3200 ISO 6400<br />
nic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS<br />
3200<br />
0,8<br />
10% contrast<br />
ISO<br />
dead leaves<br />
6400<br />
0,8<br />
6400<br />
ad nt leaves<br />
kurtosis<br />
MTF50kurtosis<br />
nyquist frequency<br />
MTF50<br />
10% contrast Kontrast<br />
1293 0,7<br />
1370 1163 0,5 1,0<br />
1099 1,1<br />
nyquist<br />
0,6<br />
frequency<br />
1338 0,7<br />
1275 1089 0,6 1,2<br />
1032 1,0 0,6<br />
frequency<br />
950 0,7<br />
910 1,5<br />
998 0,7<br />
772 2,1<br />
1118 684 1,1 3,2<br />
0,4<br />
528 369 0,9 3,9<br />
256 266 1,6 5,9<br />
0,4<br />
160 6,0<br />
- -<br />
1440 2,9<br />
- -<br />
- -<br />
0,2<br />
- -<br />
- -<br />
VN3<br />
DR<br />
SNR<br />
- -<br />
0,2<br />
0,7 8,7 53<br />
0<br />
0,7 8,7 51<br />
0,0<br />
DR 0,7 SNR 8,7 49<br />
170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970<br />
0,8 8,7 45<br />
frequency (LP/PH)<br />
9,3 0,8 57 8,7 38<br />
Linienpaare/Bildhöhe<br />
9,3 1,0 43 8,7 36 0,0<br />
9,7 1,1 42 8,0 32<br />
170 320 470 620 770 920 1070 1220<br />
1,6 7,0 21<br />
Nikon 1370 D4s - dead 1520 leaves 1670 1820 1970<br />
9,0 40<br />
2,6 6,0 16<br />
8,3 38<br />
2<br />
frequency (LP/PH)<br />
3,7 5,7 13<br />
8,0 6,2 24 4,7 7<br />
7,3 10,2 13 3,0 3<br />
1,8<br />
Auflösung<br />
6,7 - 12 - -<br />
- -<br />
254<br />
- -<br />
-<br />
C<br />
-<br />
H WB<br />
- -0,7 - 1,3 0,7<br />
- -0,8 - 1,3 0,7<br />
-0,8 255 1,3 0,7<br />
-1 1,3 0,5<br />
-1,2 1,3 0,3<br />
C -1,2 H 1,3 0,3<br />
-1,2 1,2 0,4<br />
3,6 -1,7 1,8 1,2 1<br />
3,7 -2,1 1,8 1,6 2<br />
0,8<br />
50<br />
-3,4 1,1 3<br />
3,6 1,8<br />
Red<br />
-4,4 0,6 -<br />
3,4 1,6<br />
0,6<br />
-7,4 0,1 -<br />
Green<br />
3,1 - 1,6 - -<br />
150<br />
3 1,6<br />
0,7 0,7<br />
00lx) AF (30lx) AF-LV (30lx) non-AF<br />
-0,9 -0,6<br />
0,30 0,95 0,06<br />
- -<br />
- - 0,06<br />
- -<br />
- -<br />
100 0,3<br />
- -<br />
11<br />
- -<br />
82<br />
11<br />
8<br />
39<br />
AF<br />
AF<br />
00lx (LV) 30lx<br />
- 0,34<br />
0,8<br />
3,8<br />
48<br />
3,6<br />
10<br />
contrast<br />
digital values<br />
1,6<br />
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160<br />
Die Auflösung bleibt über einen ungewöhnlich 70 weiten<br />
250<br />
1,4<br />
ISO-Bereich auf einem sehr konstanten Niveau, wie<br />
1,2<br />
60<br />
die Abbildungsleistung bei hohen Empfindlichkeiten<br />
1<br />
200<br />
eh überdurchschnittlich ist.<br />
50<br />
0<br />
-<br />
contrast<br />
MTF50<br />
150<br />
40<br />
Blue<br />
0,4<br />
6<br />
SNR<br />
ISO 100<br />
0,2<br />
ISO 400<br />
5<br />
30<br />
0<br />
ISO<br />
800<br />
100<br />
0 200 400 600 800<br />
4<br />
1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
ISO<br />
1600<br />
lp /ph<br />
3<br />
20 ISO<br />
3200<br />
2<br />
ISO<br />
6400<br />
50<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />
log luminance<br />
1<br />
0<br />
10<br />
0<br />
digital values<br />
250<br />
200<br />
0<br />
ISO 100<br />
ISO 400<br />
ISO 800<br />
ISO 1600<br />
ISO 3200<br />
ISO 6400<br />
ISO 12800<br />
ISO 25600<br />
50%<br />
ISO 100<br />
ISO 400<br />
ISO 800<br />
ISO 1600<br />
ISO 3200<br />
ISO 6400<br />
ISO 12800<br />
ISO 25600<br />
50%<br />
VN ISO 6400<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
am Gehäuse findet sich ein Anschluss für<br />
den optionalen WLAN-Adapter WT5. Neu<br />
ist ein schnellerer Gigabit-100/1000TX-<br />
Ether net-Anschluss, der zusammen mit<br />
dem neuen RAW-S-Format nun wesentlich<br />
flottere Bildübertragungen unkompri mierter<br />
Dateien ermöglicht – allerdings mit reduzierter<br />
Auflösung.<br />
SLR-Sucher und LCD-<br />
Monitor<br />
An Sucher und Monitor hat sich nichts getan:<br />
Der 100-Prozent-Prismensucher bietet<br />
eine effektive Vergrößerung von 0,7x, kann<br />
Gitterlinien einblenden, verzichtet aber<br />
nach wie vor auf eine auswechselbare Mattscheibe.<br />
Zur Aufnahmekontrolle finden sich<br />
am Gehäuse drei Anzeigemonitore: Eine<br />
Statusan zeige an der Gehäuseoberseite, ein<br />
weiteres auf der Rückseite unten und darüber<br />
ein 3,2-Zoll-Monitor mit 307 000 RGB-<br />
Pixeln Auflösung und hochqualitativer Anzeigequalität<br />
zur Bild- und Aufnahmekon-<br />
VN ISO 100<br />
VN ISO 400<br />
VN ISO 800<br />
VN ISO 1600<br />
trolle. 6<br />
Panasonic Lumix DMC-GF6 visual noise<br />
Nikon D4s visual noise<br />
VN ISO 3200<br />
5<br />
VN ISO 6400<br />
4<br />
Reportagetauglich<br />
3<br />
VN ISO 160<br />
VN ISO 400<br />
VN ISO 800<br />
VN ISO 1600<br />
2<br />
VN ISO 3200<br />
Schnelle Autofokus-Zeiten, eine hohe Serienbildgeschwindigkeit<br />
und herausragende<br />
1<br />
VN ISO 6400<br />
0<br />
Bildqualität auch bei schlechten Lichtverhältnissen<br />
sind die Disziplinen, mit denen<br />
sich die D4s zur ausgemachten Top-Kamera<br />
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0<br />
log luminance<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Red<br />
Green<br />
Blue<br />
SNR<br />
1<br />
3<br />
1. Den Empfindlichkeitsbereich hat Nikon<br />
noch mal aufgebohrt. Der neue EXPEED-<br />
4-Prozessor meistert jetzt eine Spannweite<br />
von ISO 50 <strong>bis</strong> maximal 409 600 –<br />
eine Rekordmarke.<br />
2. Im Foto-Live-View-Betrieb kann die D4s<br />
nahezu geräuschlos auslösen. Wird im<br />
Menü unter Live-View-Foto „Still“ aktiviert<br />
wird, kommt ein elektronischer Verschluss<br />
zum Einsatz.<br />
3. Die D4s bietet Full-HD-Video mit <strong>bis</strong> zu<br />
60 B/s in mehreren Bildformaten.<br />
4. Die Messfeldgruppe steuert fünf AF-<br />
Fel der und ermöglicht so eine bessere<br />
Motiv erfassung bei kontrastreichen<br />
Hintergründen.<br />
Rauschwahrnehmung<br />
(Visual Noise)<br />
Rauschen? Doch – auch die Nikon D4s rauscht, aber <strong>bis</strong><br />
ISO 3200 bleibt der Messwert mit 07 und 08 nahezu konstant.<br />
Zugleich bleiben auch feine Bilddetails gut erhalten.
2<br />
4<br />
für Sport- und Repor tagefotografen qualifiziert.<br />
Herzstück der s-Ausgabe ist ein verbesserter<br />
16-Megapixel-CMOS-Sensor im<br />
klassischen Vollformat, der im Zusammenspiel<br />
mit dem neuen EXPEED-4-Prozessor<br />
eine recht gigantische ISO-Rekordweite<br />
von ISO 50 <strong>bis</strong> 409 600 abdeckt – das ist<br />
derzeit mit Abstand brachenführend. Damit<br />
sind selbst bei wenig Licht relativ sicher<br />
verwacklungsfreie Aufnahmen frei Hand<br />
möglich. Die Empfindlichkeit lässt sich manuell<br />
oder automatisch, mit der Möglichkeit<br />
einer Eingrenzung, steuern.<br />
Autofokus und Belichtung<br />
Das Autofokussystem ähnelt der D4, wurde<br />
aber speziell im Bereich der Motiverfassung-<br />
und -verfolgung optimiert. Ein<br />
neuer Verschluss- und Spiegelmechanismus<br />
sorgt bei schnellen Bildraten dafür,<br />
dass der Spiegel zwischen zwei Belichtungen<br />
länger ruhig steht. Das bedeutet<br />
eine kürzere Sucherbildverdunkelung, eine<br />
bessere Sicht auf das Motiv während der<br />
Serienaufnahmen und dass der Autofokus<br />
auch bei maximaler Serienbildgeschwindigkeit<br />
aktiviert bleibt. Im Labor konnte die<br />
D4s bei voller Auflösung <strong>bis</strong> zu 82 JPEGs<br />
oder 39 RAWs in Serie, mit einem Durchsatz<br />
von jeweils 11 B/s verarbeiten.<br />
Die Belichtungsmessung erfolgt wie gehabt<br />
über einen RGB-Sensor mit 91 000 Pixeln<br />
und ist mit dem Autofokussystem gekoppelt.<br />
Der Phasen-Autofokus arbeitet weiterhin<br />
mit 51 Messfeldern, 15 davon Kreuzsensoren.<br />
Die herausragenden Nachtsichtfähigkeiten<br />
der D4s machen sich auch hier bemerkbar:<br />
11 Messfelder haben eine Lichtempfindlichkeit<br />
<strong>bis</strong> zu Blende 8.<br />
Neben den typischen AF-S- oder AF-C-<br />
Modi bringt die D4s eine neue Funktion zur<br />
Messfeld-Gruppensteuerung mit. Damit lassen<br />
sich fünf vorgewählte, als Raute angeordnete<br />
Autofokus-Felder zu einer Gruppe<br />
zusammenfassen. Solange eins dieser Felder<br />
das bewegte Motiv erfasst, bleibt es im<br />
Vordergrund. In diesem Modus kann bei<br />
schnell bewegten Motiven die Schärfe präzise<br />
auch über größere Entfernungen nachgeführt<br />
werden. Auch kleine Motive vor<br />
kontrastreichen Hintergründen sind besser<br />
fokussierbar.<br />
Im Live-View-Betrieb stellt die Kamera mit<br />
Kontrast-Autofokus scharf. Der arbeitet mit<br />
0,92/0,95 s bei 1000/30 Lux allerdings noch<br />
immer wesentlich langsamer als der Autofokus<br />
moderner spiegelloser Systemkameras.<br />
Auch das Phasen-AF-Tempo konnte<br />
Nikon nicht spürbar steigern: Mit 0,27/0,30 s<br />
ist sie eine Spur träger als ihre Vorgängerin<br />
(0,26/0,24 s).<br />
Videomodus<br />
Nachdem die Vorgängerinnen D3x noch gar<br />
keine Videos aufzeichnete, die D3s maximal<br />
HD-Filme und die D4 endlich Full-HD-<br />
Filme schaffte, meistert die s-Ausgabe nun<br />
„sendefähige“ Full-HD-Filme in verschiedenen<br />
Bildformaten (DX, FX und nativen<br />
Beschnitt sowie in unkomprimierter HD-<br />
MI-Ausgabe) mit Bildraten von <strong>bis</strong> zu 60<br />
Vollbilder/s. Die Bildeinstellungen wie<br />
Schärfe, Kon trast oder Sättigung werden<br />
auch beim Filmen wirksam. Zudem lassen<br />
sich ISO-Einstellungen vornehmen, die<br />
Blende motorisch ansteuern und die Belichtungszeit<br />
fixieren. Zu den zusätzlichen Optionen<br />
gehören Zeitrafferaufnahmen. Möglich<br />
ist zudem die parallele Aufzeichnung<br />
auf Speicherkarte und ein externes HDMI-<br />
Aufnahmegerät. Auch die Tonaufnahme<br />
wurde verbessert. Ton kann über das interne<br />
oder ein externes Mikro aufgenommen<br />
werden. Es besteht die optionale Auswahl<br />
des Frequenzgangs, der Mikrofonempfindlichkeit<br />
und manueller Tonpegelsteuerung<br />
sowie automatischer Reduzierung von Windgeräuschen.<br />
Messen des Weißabgleichs funktioniert<br />
dagegen nicht. Insgesamt überzeugen<br />
die Aufnahmen mit guter Abbildungsleistung,<br />
kaum Rauschen und so gut wie<br />
keinen Artefakten. Der kontinuierliche Autofokus<br />
zieht allerdings selbst guten Lichtverhältnissen<br />
die Schärfe relativ unsicher und<br />
deutlich hörbar nach. Bei wenig Licht oder<br />
Dunkelheit funktioniert er eher mehr per<br />
Zufallsprinzip.<br />
Das<br />
Gehäuse<br />
der Nikon D4s ist<br />
aus Magnesiumlegierung<br />
gefertigt<br />
und gegen Staub<br />
und Spritzwasser<br />
abgedichtet.<br />
119
KAMERA | TEST<br />
Im Vergleich zu<br />
APS-C-Modellen,<br />
aber auch zu anderen<br />
Vollformatern<br />
verschiebt die<br />
Nikon D4s mal<br />
eben die Skala:<br />
ISO 1600 als Standard-ISO-Wert<br />
–<br />
da fehlen ein paar<br />
Details, aber ob<br />
das jeder sieht?<br />
Noch ISO 6400 ist<br />
sehr gut nutzbar,<br />
und erst bei ISO<br />
50 000 ist ein<br />
deutlicher Qualitätsabfall<br />
zu<br />
sehen. Selbst ISO<br />
25 000 dürfte für<br />
manches Zeitungsbild<br />
ausreichen,<br />
keine Fine-<br />
Arts-Qualität, aber<br />
das Bild kann<br />
man verwenden.<br />
ISO 400<br />
ISO 1600<br />
ISO 3200<br />
ISO 6400<br />
ISO 12800<br />
ISO 25600<br />
ISO 51200<br />
ISO 409600<br />
Bedienkonzept<br />
An dem überzeugenden Bedienkonzept der<br />
Vorgängerin wurde zur Recht wenig geändert.<br />
Ein paar wenige Modifizierungen tragen<br />
noch zu etwas besserem Komfort bei.<br />
Etwa die beiden Joysticks rechts vom Monitor,<br />
die nun aufgrund ihrer geriffelten Struktur<br />
bei nassfeuchten Witterungsverhältnissen<br />
besser greifbar sind. Einer ist im Quer-,<br />
der andere im Hochformat optimal erreichbar<br />
für den rechten Daumen. Die Belichtungsmessung<br />
lässt sich bequem per Taste<br />
links des Sucherdoms ändern. Es gibt einen<br />
Drehschalter zum Wechsel vom Foto- in<br />
den Videomodus und jeweils optionalen<br />
Live-View-Betrieb. Im Live-View kann die<br />
D4s wie ihre Vorgängerin auf Wunsch nahezu<br />
geräuschlos auslösen. Dazu wird im<br />
Menü unter Live-View-Foto „still“ aktiviert.<br />
Damit bleibt der Spiegel oben, der langsame<br />
Live-View-AF ist aktiv und statt des<br />
mechanischen Verschlusses kommt ein<br />
elektronischer zum Einsatz, wodurch verstärkt<br />
Überblendeffekte auftreten können.<br />
Es gibt eine separate Videostarttaste hinter<br />
dem On/Off-Drehregler, der ebenso die Beleuchtung<br />
der Tasten und der Displays steuert.<br />
Unterhalb des zweiten Einstell-Displays<br />
auf der Rückseite befinden sich, wie gewohnt,<br />
die ihm zugeordneten Funktionstasten<br />
für ISO (ohne ISO-Auto), Weißabgleich<br />
und Qualität sowie eine zusätzlich<br />
zur Aufnahme von Sprachnotizen.<br />
Bildqualität<br />
Bereits die D4 überzeugte durch eine sehr<br />
gute Abbildungsleistung, deren Niveau die<br />
D4s noch etwas steigern kann. Nikon holt<br />
bei den niedrigeren Empfindlich keiten etwas<br />
mehr Auflösung aus dem überarbeiteten Sensor<br />
und kann ab ISO 800 das Rauschen noch<br />
mal senken. Dies verbessert zugleich die Feinzeichnung<br />
und führt noch bei ISO 25 600 zu<br />
beeindruckenden Resultaten. Das ist nicht<br />
perfekt, aber druckbar. Grundsätzlich neigt<br />
auch Nikons D4s zu etwas überzogenen<br />
Kontrasten bei niedrigen Empfindlichkeiten,<br />
und die DL-Kurven steigen über 1,5. Bis ISO<br />
1600 sind die Abfälle in der Bildqualität sehr<br />
gering und bei ISO 6400 liefert die D4s eine<br />
Bildqualität, die APS-C-Kameras bei ISO<br />
800 <strong>bis</strong> 1600 je nach Modell erreichen. Ab<br />
ISO 51 200 nimmt das Farb- und Rauschverhalten<br />
jedoch sprunghaft zu. Bei ISO 409 600<br />
lässt sich das Motiv im Prinzip nur mehr<br />
schemenhaft anhand grob abgebildeter<br />
Strukturen erahnen denn wirklich erkennen.<br />
Eine messtechnische Auswertung der ISO-<br />
409 600-Testbilder war nicht möglich.<br />
120
COLORFOTO<br />
KAUFTIPP<br />
Bildqualität 5/2014<br />
GERÄT<br />
Nikon<br />
D4s<br />
Nikon<br />
D4<br />
durchschnittlicher Marktpreis 6200 Euro 6000 Euro<br />
Bildsensor/Datei<br />
Auflösung (nicht interpoliert) 4928 x 3280 Pixel 4928 x 3280 Pixel<br />
Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende 7,3 µm, f12 7,3 µm, f12<br />
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor 36,0 x 24,0 mm, 1,0x 36,0 x 23,9 mm, 1,0x<br />
Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator CMOS, Sensorreinigung, – CMOS, Sensorreinigung, –<br />
Dateiformat JPEG, RAW + JPEG, TIFF JPEG, RAW, RAW + JPEG, TIFF<br />
Aufnahmesteuerung<br />
Fokussierung externer Sensor, MF Phasen-AF, MF Phasen-AF: 51 Felder, davon 15 Kreuzsens., MF<br />
Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView) 51 Felder, davon 15 Kreuzsens.– Kontrast-AF, MF (Lupe)<br />
Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B 1/8000, Blitz 1/250 s, B 1/8000–30 s, Blitz 1/250 s, B<br />
Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix mittenbetont, Spot, Matrix mittenbetont, Spot, Matrix Feldern<br />
Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M) P mit Programmshift, Av, Tv, M P mit Programmshift, Av, Tv, M<br />
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur ±5 Blenden, +1/-3 Blenden ±5 Blenden, +1/-3 Blenden<br />
Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe<br />
Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich<br />
ISO-Auto, 50–409600, ISO-Reihe ISO-Auto, 50–204800, –<br />
variabel man., Reihe<br />
Nikon D4<br />
Weißabgleich alte Werte neue Werte auto, messen, Presets, Kelvinwerte, auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle<br />
(Durchlicht- (Aufsicht- manuelle Korrektur, Reihe<br />
Korrektur, Reihe<br />
Farbräume Chart)<br />
Chart) sRGB, Adobe RGB sRGB, Adobe RGB<br />
steuerbare Einstellungen IS0 100 0,4 0,7 Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,<br />
ISO 400 0,6 0,9<br />
Schattenkorrektur, Rauschfilter<br />
Rauschfilter<br />
Sucher/Monitor/Display<br />
ISO 800 0,7 1,1<br />
Sucher (Typ, einblendbares ISO 1600 Gitter, Gesichtsfeld, 0,9 1,4 opt. Sucher, Gitter, 100 %, 0,70,<br />
Vergrößerung, ISO effektive 3200Sucherbildgröße, 1,3 aus-<br />
1,5 eff. 0,7, –<br />
wechselbare Mattscheiben) ISO 6400 1,7 1,9<br />
SLR-Sucher, Gitter, 100 %, 0,70, eff. 0,7, –<br />
Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung,<br />
3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, – 3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, –<br />
ISO 12800 2,3 2,1<br />
verstellbar<br />
Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm,<br />
Über-, Unterbelichtungswarnung<br />
Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung<br />
Live-View, Histogramm,<br />
Lichterwarnung<br />
Histogramm, Lichterwarnung<br />
Live-View, Lupe, Histogramm,<br />
–, –<br />
Histogramm, Lichterwarnung<br />
Anschlüsse und weitere Ausstattung<br />
Bajonett, Speicher, Akku Nikon F, CF/XQD, Li-Ion 2x AA Nikon F, CF/XQD, Li-Ion<br />
int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh) –, Kabelbuchse, Blitzschuh –, Kabelbuchse, Blitzschuh<br />
Schnittstellen USB 2.0, nein, WLAN optional, HDMI USB 2.0, WLAN optional, HDMI<br />
Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz,<br />
max. Länge, AF-Funktion<br />
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz<br />
MOV (H.264), 1920 x 1080 Px,<br />
60 Vollbilder/s, AF<br />
Spiegelvorauslösung,<br />
Spritzwasserschutz<br />
MOV (H.264), 1920 x 1080 Px, 30 Vollbilder/s,<br />
20 min, AF<br />
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz<br />
Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie 157 x 160 x 91 mm, 1350 g 162 x 158 x 92 mm, 1335 g<br />
Bildqualität<br />
Objektiv für Auflösungs-/<br />
AF-Messung<br />
Nikon AF-S 2,8/105/<br />
Nikon AF-S 2,8/24-70<br />
LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble<br />
Nikon AF-S 2,8/105/<br />
Nikon AF-S 2,8/24-70<br />
LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble<br />
ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1537 / 1293 / 0,7 / 0,7 / 8,7 1449 / 1052 / 0,6 / 0,7 / 9,7<br />
ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1480 / 1163 / 1,0 / 0,7 / 8,7 1417 / 1020 / 0,6 / 0,9 / 9,0<br />
ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1416 / 1099 / 1,1 / 0,7 / 8,7 1406 / 955 / 0,7 / 1,1 / 9,0<br />
ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1424 / 1089 / 1,2 / 0,8 / 8,7 1404 / 941 / 0,8 / 1,4 / 8,3<br />
ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1401 / 1032 / 1,0 / 0,8 / 8,7 1397 / 896 / 1,0 / 1,5 / 8,0<br />
ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1348 / 910 / 1,5 / 1,0 / 8,7 1328 / 740 / 1,6 / 1,9 / 7,7<br />
ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1301 / 772 / 2,1 / 1,1 / 8,0 1282 / 588 / 2,4 / 2,1 / 7,3<br />
ISO25600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1189 / 684 / 3,2 / 1,6 / 7,0 1191 / 451 / 2,8 / 2,7 / 6,3<br />
ISO51200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1045 / 369 / 3,9 / 2,6 / 6,0 1002 / 295 / 1,2 / 4 / 5,3<br />
ISO102400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1033 / 266 / 5,9 / 3,7 / 5,7 802 / 255 / 1,2 / 7,1 / 4,0<br />
ISO204800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1030 / 160 / 6,0 / 6,2 / 4,7 846 / 212 / 1,1 / 12,7 / 2,7<br />
Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400 10,5 / 10,6 / 10,6 / 11,0 9,8 / 9,9 / 9,9 / 10,1<br />
Weißabgleich Tageslicht/Blitz 1 DeltaRGB / 1 DeltaRGB / –<br />
Bildqualität ISO100/400/800/1600/<br />
3200/6400<br />
36 / 34,5 / 30,5 / 28 /<br />
25 / 21,5 Punkte<br />
34 / 32 / 29 / 25 /<br />
19,5 / 15 Punkte<br />
Bedienung/Performance<br />
mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG 11,0 B/s, 82 Bilder in Serie 10,2 B/s, 62 Bilder in Serie<br />
mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW 11,0 B/s, 39 Bilder in Serie 10,1 B/s, 56 Bilder in Serie<br />
Einschaltverzögerung 0,3 s 0,2 s<br />
AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte) 0,27 / 0,3 / 0,92 s 7 Punkte 0,26 / 0,24 / 0,85 s 7,5 Punkte<br />
Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte) 13,0 Punkte 13,0 Punkte<br />
Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte) 20 Punkte 20,5 Punkte<br />
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) 60 Punkte<br />
14,5 Pkt. über Durchschnitt<br />
56,5 Punkte<br />
11 Pkt. über Durchschnitt<br />
Neue<br />
D4-Messung<br />
Beim Vergleich der Nikon D4/D4s-Bilder<br />
sind wir auf einen Fehler in der<br />
alten D4-Messung gestoßen: Offensichtlich<br />
hat eine kamerainterne<br />
Lichter anhebung zu leichten Verläufen<br />
in den Rauschtestfeldern des dafür genutzten<br />
hochkontrastigen Durchlichttestcharts<br />
geführt. Für die Nachmessung<br />
haben wir nun ein Aufsichtschart<br />
ausgewertet. So sind die Felder homogen,<br />
aber die Ergebnisse stammen damit<br />
von einer anderen Vorlage als üblich,<br />
was ebenfalls unschön ist. Die<br />
Nikon D4s zeigt – wie alle Kameras –<br />
die D4-Auffälligkeiten im Durchlichtchart<br />
nicht, sodass die D4s-Werte<br />
uneingeschränkt mit denen anderer<br />
Kameras vergleichbar sind.<br />
Fazit<br />
Sabine<br />
Schneider<br />
Im Fall der<br />
Nikon D4-Modelle<br />
geht es<br />
nicht um maximale<br />
Auflösung,<br />
sondern<br />
um gute<br />
Qualität bei<br />
hohen ISO-<br />
Werten, sowie<br />
eine<br />
maximale Treffsicherheit bei<br />
bewegten Motiven. Beide Aufgaben<br />
erledigt die Nikon D4s<br />
noch etwas besser als die D4.<br />
Der Autofokus bleibt nun auch<br />
bei maximaler Serienbildgeschwindigkeit<br />
aktiv und folgt<br />
bewegten Motive mit höherer<br />
Genauigkeit. Bei hohen Empfindlichkeiten<br />
liefert die D4s<br />
nun noch weniger Rauschen<br />
und erhält Details besser.<br />
121
NEWS UND TRENDS<br />
Vollformat für<br />
Ähnlichkeiten: Äußerlich<br />
ähnelt die A7S stark ihren<br />
Geschwistern. Auch<br />
sie hat einen 0,5 Zoll<br />
großen elektronischen<br />
OLED-Sucher mit 100%<br />
Bildfeldabdeckung.<br />
Die A7S ist die dritte spiegellose Vollformat-Sony. Anders<br />
als bei der A7 und der A7R liegen ihre Stärken nicht in der<br />
Auflösung, sondern ganz klar in der Empfindlichkeit: Der<br />
Vollformatsensor mit einer Auflösung von 12,2 Megapixeln<br />
arbeitet in einem ISO-Bereich von 50 <strong>bis</strong> 409 600. In<br />
Zusammenarbeit mit dem integrierten Bionz-X-Bildprozessor<br />
soll die Sony A7S rauscharme Fotos <strong>bis</strong> in höchste<br />
Empfindlichkeitsstufen machen können.<br />
Beim Autofokus setzte Sony auf die von der A7R bekannte<br />
Lösung: ein Kontrast-AF-System mit 25 Messpunkten.<br />
Allerdings wurden einige Verbesserungen daran vorgenommen.<br />
So soll der „Fast Intelligent Autofokus“ Motive<br />
<strong>bis</strong> zu einem Lichtwert von -4 EV erfassen können. Auch<br />
die Nachverfolgung bewegter Objekte wurde optimiert. Es<br />
bleibt zu hoffen, dass Sony auch bei der Geschwindigkeit<br />
nachgebessert hat, denn im Test fiel die A7R mit recht langen<br />
Fokussier zeiten auf.<br />
Äußerlich ähnelt die A7S stark ihren Geschwistern. Auch<br />
sie kommt mit dem 0,5 Zoll großen elektronischen OLED-<br />
Sucher mit 100% Bildfeldabdeckung, der schon im A7/<br />
A7R-Test überzeugen konnte. Die Bildkontrolle erfolgt<br />
am neigbaren 3-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von<br />
307 200 RGBW-Pixeln. Das schlanke, spritzwassergeschützte<br />
Magnesiumgehäuse bietet einen guten Halt. Am<br />
Bedienkonzept mit vielen Tasten und Einstellrädern für<br />
schnelle Zugriffe wurde ebenfalls nichts verändert. Nach<br />
wie vor sind WLAN und NFC mit dabei.<br />
Vieles hat sich aber bei der Videofunktion getan, so zum<br />
Beispiel die 4K-Fähigkeit. Die Kamera kann Videos und<br />
Bilder mit einer maximalen Auflösung von 3840 x 2160<br />
Pixeln und 4:2:2-Farbabtastung über HDMI unkomprimiert<br />
an externe Geräte weitergeben. Auf die Karte in der<br />
Kamera speichern geht allerdings nicht – dabei ist man<br />
auf externe Lösungen angewiesen. Full-HD-Videos<br />
macht die Kamera mit maximal 60 Vollbildern pro Sekunde,<br />
bei HD-Auflösung von 1280 x 720 sind sogar 120 Vollbilder<br />
möglich. Laut Sony ist die A7S auch die erste Digitalkamera<br />
mit Full-Pixel-read-out-Funktion (bei 24p und<br />
25p), in der der Bildsensor während der Videoaufnahmen<br />
Pixel für Pixel vollständig auslesen kann. Last but not<br />
least: <strong>Von</strong> der hohen Empfindlichkeit des Sensors profitieren<br />
auch Videofilmer. Ihnen steht der ISO-Bereich 200<br />
<strong>bis</strong> 409 600 zur Verfügung. Speziell für die Videoanwendung<br />
kündigt Sony auch das neue Vollformat-Zoom FE<br />
122
die Nacht<br />
Sony A7S<br />
4/28–135 mm an, das zur Zeit noch in der Entwicklung ist. Wann<br />
die Sony A7S auf den Markt kommt, ist noch nicht klar: Sony<br />
spricht von Sommer. Auch der Preis steht noch nicht fest.<br />
www.sony.de<br />
whe<br />
Der Vollformatsensor<br />
mit einer Auflösung<br />
von 12,2 Megapixeln<br />
arbeitet im<br />
ISO-Bereich von 50<br />
<strong>bis</strong> 409 600.<br />
GERÄT<br />
Sony<br />
A7S<br />
Bildsensor 12,2 MP, Exmor CMOS, 35,6 x 23,8<br />
Empfindlichkeit ISO auto 100-102 400, man 50-409 600<br />
Dateiformat<br />
JPEG, RAW (14 bit) RAW+JPEG<br />
Video<br />
4K: 3840x2160 p30, Full HD: 1080p60, Stereo<br />
Fokussierung Kontrast-AF 25 Punkte, Mitten, Spot, Tracking-AF, Gesichtserkennung, MF<br />
Belichtungsmessung 1200-Zonen-Mehrfeld, mittenbetont, selektiv, Spot<br />
Belichtungssteuerung P, Tv, Av, M, Motivprogramme, Kontrastoptimierung, Belichtungsreihen<br />
Monitor<br />
3-Zoll-LCD, 307 200 RGBW-Pixel, neigbar +90°/-45°, 100% Bildfeld<br />
Sucher 0,5-Zoll EVF, OLED, 786 432 RGB-Pixel, 100% Bildfeld, 0,71x<br />
Sonstige Ausstattung Magnesiumgehäuse, Spritzwasserschutz, Sensorreinigung,<br />
System-Blitzschuh, HDMI, WLAN, NFC, Schwenkpanorama<br />
Maße und Gewicht 127 x 94 x 48 mm, 489 g<br />
Preis k. A.<br />
Am Bedienkonzept<br />
mit vielen Tasten<br />
und Einstellrädern<br />
hat sich nichts geändert.<br />
123
NEWS UND TRENDS<br />
Mit<br />
Pentax 645Z<br />
Format<br />
Beim Gehäuse und den<br />
Bedienelementen hält Pentax<br />
am Bewährten fest.<br />
Hier und da wurde die Tastenbelegung<br />
angepasst -<br />
doch insgesamt bleibt das<br />
Bedienkonzept vertraut.<br />
Pentax hält am Mittelformat-Konzept fest und stellt mit der<br />
645Z für 8000 Euro einen Nachfolger der 645D vor. Der neue<br />
Sensor kommt ohne Anti-Alaising-Filter und bietet mit 51,4<br />
Megapixeln eine noch höhere Auflösung als der Vorgänger<br />
mit 40 MP – auf einer Sensorfläche von 43,8 x 32,8 mm. Dank<br />
des neuen Bildprozessors „PRIME III“ konnte Pentax den<br />
Empfindlichkeitsbereich auf ISO 100 <strong>bis</strong> 204 800 deutlich erweitern<br />
sowie das Arbeitstempo der Pentax 645Z insgesamt<br />
beschleunigen: Jetzt schafft sie maximal 3 JPEG Aufnahmen<br />
pro Sekunde und 30 Bilder in Folge.<br />
Das AF-System bietet eine Phasenerkennung mit 27 Feldern,<br />
davon 25 Kreuzsensoren, und arbeitet ab -3 EV. Alternativ<br />
kann der Fotograf im Live-View-Modus den Kontrast-AF nutzen.<br />
Dabei erleichtert Fokus-Peaking und eine Lupen-Funktion<br />
mit <strong>bis</strong> zu 16x-Zoom das manuelle Scharfstellen. Der<br />
Verschluss ist für 100 000 Auslösungen ausgelegt und erlaubt<br />
Belichtungen von 1 /4000 <strong>bis</strong> 30 s. Die Pentax 645Z beherrscht<br />
nun auch Video: Filmen können Fotografen mit 1920x1080<br />
Pixeln und 30 Vollbildern pro Sekunde sowie Stereoton.<br />
Das Gehäuse behält die schon von der 645D bekannten Formen.<br />
Insgesamt bietet die Neue weniger Tasten, dafür mehr<br />
Doppelbelegungen, aber die wichtigsten Elemente findet man<br />
an vertrauter Stelle. Die auffälligste Neuerung ist der leicht<br />
größere und nun auch schwenkbare 3,2-Zoll Monitor mit<br />
345 666 RBB-Pixeln Auflösung und einer speziell gehärteten<br />
kratzresistenten Oberfläche. Nach wie vor verbaut Pentax in<br />
der 645Z einen 98% Prisma-Sucher mit einer eff. Vergrößerung<br />
von 0, 76. Auch bleibt das aus Magnesiumlegierung sowie Alu<br />
gefertigte Gehäuse mit 76 Dichtungen gut für Außeneinsätze<br />
gerüstet. Bis -10 Grad soll die Kamera funktionsfähig bleiben.<br />
Für die schnelle Datenübertragung sorgt ein USB-3.0-Anschluss.<br />
Die Bilder speichert die 645Z auf SDXC- oder Flu-<br />
Cards. Flu-Cards ermöglichen eine WLAN Verbindung zu PC,<br />
Tablet oder Smartphone. So lassen sich Bilder weiterleiten,<br />
Live-View von der Kamera übertragen oder auch die Einstellungen<br />
der Kamera steuern.<br />
Die neue Pentax soll ab Juli für knapp 8000 Euro erhältlich sein<br />
und somit günstiger werden als die 645D bei der Markteinführung.<br />
Daneben bietet Pentax auch ein Kit-Paket mit dem<br />
55-mm-Objektiv für 9000 Euro an.<br />
www.ricoh-imaging.de<br />
whe<br />
GERÄT<br />
Bildsensor<br />
Pentax<br />
645Z<br />
51,4 Megapixel, 43,8 x 32,8 mm CMOS, 8265 x 6192 Pixel<br />
Empfindlichkeit Auto und manuell: ISO 100-204 800<br />
Dateiformat<br />
Video<br />
Fokussierung<br />
Belichtungsmessung<br />
Belichtungssteuerung<br />
Verschluss/Zeiten<br />
Serienbilder<br />
Monitor<br />
Sucher<br />
Sonstige Ausstattung<br />
Objektivanschluss<br />
Maße und Gewicht<br />
Preis<br />
JPEG, TIFF, RAW (DNG und PEF) 14 bit<br />
1080p30, MPEG-4/H.264, Stereoton<br />
Phasen AF mit 27 AF-Feldern, davon 25 Kreuzsensoren; Live-<br />
View: Kontrast AF mit Gesichtserkennung, Fokus Peaking,<br />
Gesichtserkennung<br />
mittenbetont, Spot, Mehrfeld, ±5 Blenden<br />
Belichtungskorrektur<br />
P, Av, Tv,M<br />
Schlitz-Verschluss, 1/4000 <strong>bis</strong> 30 s, 1/125 Blitzsync, B<br />
JPEG: 3 B/s<br />
3,2-Zoll-TFT, schwenkbar, 345 666-RGB-Pixel<br />
SLR-Sucher, –, 98 %, 0,62 , eff. 0,76, auswechselbare<br />
Mattscheiben<br />
Sensorreinigung, Staubwarnung, digitale Filter, HDR, USB<br />
3.0, HDMI<br />
Pentax 645 AF2<br />
117 x 156 x 123 mm, 1550 g<br />
8000 Euro, Kit mit 55 mm 9000 Euro<br />
124
Samsung NX mini<br />
Mini-<br />
System<br />
Mit der NX Mini startet Samsung ein zweites System besonders<br />
kompakter spiegelloser Kameras mit 1-Zoll-Sensor<br />
und Wechselobjektiven ähnlich dem Nikon-1-System.<br />
Samsung stattet die 500 Euro teure NX Mini mit einem<br />
rückseitig belichteten 1-Zoll-BSI-CMOS-Sensor und 20,5<br />
Megapixeln aus. Ebenfalls neu sind das Bajonett und drei<br />
NX-M-Objektive, die nicht an herkömmlichen NX-Kameras<br />
einsetzbar sind. Für NX-Objektive gibt es jedoch einen<br />
Adapter auf die NX Mini. Bei den technischen Daten hält<br />
sich Samsung noch recht bedeckt. Immerhin lässt die kürzeste<br />
Belichtungszeit von 1 /16 000 einen elektronischen<br />
Verschluss vermuten. Das Kunststoffgehäuse der mini ist<br />
mit knapp unter 200 g sehr leicht und dazu auch schlank.<br />
Die Oberfläche imitiert Lederstruktur. Auf einen Sucher<br />
muss man verzichten, ein Blitz mit LZ4 ist aber eingebaut.<br />
Auch für Bedienelenemte bleibt wenig Platz, sodass die NX<br />
mini in dieser Hinsicht einer Kompaktkamera gleicht: Die<br />
wenigen Tasten – Einstellräder gibt es keine – konzentrieren<br />
sich auf der Rückseite und der Dachkappe rechts. Allerdings<br />
kann auch der Touch-Monitor zur Bedienung<br />
genutzt werden. Der Monitor ist zudem um 180 Grad<br />
drehbar. Wie auch die größeren NX-Modelle setzt die mini<br />
stark auf Vernetzung. Integriert sind WLAN und NFC.<br />
Gleichzeitig präsentiert Samsung eine neue Objektiv-<br />
Produktlinie: NX-M. Als erstes geht ein Weitwinkel 3,5/<br />
9 mm sowie ein Kit-Zoom 3,5–5,6/9–27 mm ED OIS an<br />
den Start. Eine weitere Festbrennweite 1,8/17 mm OIS soll<br />
folgen. Der Adapter für NX-Objektive kommt im Juli für<br />
150 Euro.<br />
Die Samsung NX mini kommt in Mint Green, Baby Pink,<br />
Black, White und Brown in den Handel. Kit mit Weitwinkelzoom:<br />
500 Euro, Kit mit 9-mm-Festbrennweite: 400<br />
Euro. Zum Lieferumfang gehört jeweils Adobe Lightroom 5.<br />
www.samsung.de<br />
whe<br />
GERÄT<br />
Samsung<br />
NX-M 3,5-5,6/<br />
9-27 mm ED OIS<br />
(24,3-72,9 mm KB)<br />
Samsung Samsung<br />
NX-M 3,5/9 mm ED NX-M 1,8/17 mm<br />
(24,3 mm KB) OIS (45,9 mm<br />
KB)<br />
Format Samsung NX-M Samsung NX-M Samsung NX-M<br />
Linsen/Gruppen 9/8 6/5 8/5<br />
Naheinstellgrenze 0,14 m 0,11 m 0,18 m<br />
Bildwinkel 83,4° <strong>bis</strong> 33,1° 83,4° 50,5°<br />
Filterdurchmesser 39 mm – 39 mm<br />
Fokussierung k.A. k.A. k.A.<br />
Bildstabilisator Bildstabilisator – Bildstabilisator<br />
Maße, Gewicht 50 x 30 mm, 73 g 50 x 13 mm, 31 g 50 x 28 mm, k.A.<br />
Anschlüsse NX-M NX-M NX-M<br />
Preis k.A. k.A. k.A.<br />
GERÄT<br />
Samsung<br />
NX mini<br />
Bildsensor 20,5 Megapixel BSI<br />
CMOS-Sensor, 13,2 x 8,8<br />
mm, 5472 x 3648 Pixel<br />
Empfindlichkeit ISO auto 160 – 12 800,<br />
man. 100 – ISO 25 600,<br />
ISO auto wählbar<br />
Dateiformat JPEG, RAW, RAW+JPEG,<br />
Video<br />
1920 x 1080p30, MP4<br />
(AVC/H.264)<br />
Fokussierung k.A.<br />
Belichtungs- k.A.<br />
messung<br />
Belichtungssteuerung<br />
Verschluss/Zeiten<br />
Serienbilder<br />
Monitor<br />
Sucher –<br />
Sonstige Ausstattung<br />
Objektivanschluss<br />
Maße/Gewicht<br />
Preis<br />
Motivprogramm, P (Shift),<br />
Av, Tv, M<br />
1/16000 – k.A.<br />
6 Bilder/s<br />
3 Zoll Touchscreen-Monitor,<br />
153 600 RGB-Bildpunkte;<br />
drehbar<br />
int. Blitz LZ 4 (ISO100),<br />
WLAN, NFC<br />
Samsung NX<br />
110 x 62 x 23 mm, 196 g<br />
500 Euro (mit Zoom)<br />
125
NEWS UND TRENDS<br />
Mit AF:<br />
Leica-T-SystemLeica T<br />
GERÄT<br />
Leica<br />
Summicon-T<br />
2/23 mm ASPH.(35 mm KB)<br />
Format APS-C APS-C<br />
Linsen/Gruppen 9/6 10/7<br />
Naheinstellgrenze 0,3 m 0,3<br />
Bildwinkel 64° 75 - 28°<br />
Filterdurchmesser 52 mm 52 mm<br />
Fokussierung k. A. k. A<br />
Bildstabilisator – –<br />
Durchmesser x Länge, 63 x 37 mm, 154 g 63 x 60 mm, 256 g<br />
Gewicht<br />
Anschlüsse Leica T Leica T<br />
Preis 1600 Euro 1450 Euro<br />
Leica<br />
Vario-Elmar-T 3,5-5,6/18-56 mm<br />
ASPH. (27-84 mm KB)<br />
Gerüchte um ein neues Leica-System mit Autofokus<br />
kursierten schon etwas länger, und nun ist es offiziell:<br />
Leica stellt unter der Bezeichnung „T“ ein neues spiegelloses<br />
System vor. Das T-Konzept scheint hauptsächlich<br />
junge Fotoeinsteiger im Auge zu haben. Das Herzstück<br />
der Leica T ist ein neu entwickelter 16-Megapixel-<br />
CMOS-Sensor im APS-C-Format. Seine Empfindlichkeit<br />
bewegt sich im Bereich von ISO 100 <strong>bis</strong> 12 500.<br />
Die Kamera arbeitet mit Kontrast-AF und bietet neben<br />
Spot-, Mehrfeldmessung und Gesichtserkennung auch<br />
die 1-Punkt-Option zur besonders prä zisen Scharfstellung.<br />
Äußerlich gibt sich die in Zusammenarbeit mit Audi<br />
entworfene Kamera zurückhaltend. Das robuste und mit<br />
knapp unter 400 g relativ leichte Gehäuse ist aus einem<br />
Stück Aluminium hergestellt: Die Formen sind klar und<br />
fließend. Die Rückseite wird von einem 3,7-Zoll-Touch-<br />
Monitor dominiert, der eine Auflösung von 409 920-<br />
RGB-Punkten hat. Einen Sucher bietet die Kamera zwar<br />
nicht, es gibt jedoch die Möglichkeit, einen optional<br />
erhältlichen Sucher am Zubehörschuh anzudocken.<br />
Mit zwei Wahlrädern an der Oberseite und zwei weiteren<br />
Funktionstasten, von denen eine für Video-Start/<br />
Stop reserviert ist, bietet die Leica T nur wenige Direktzugriffsmöglichkeiten.<br />
Bei der Bedienung soll laut Leica<br />
ohnehin der Touch-Monitor die zentrale Rolle spielen.<br />
Dank eines neu entwickelten Bedienkonzepts soll der<br />
126
GERÄT<br />
Leica T<br />
Bildsensor<br />
16 MP, CMOS, 23,6 x 15,7 mm APS-C<br />
Empfindlichkeit ISO auto und manuell 100-12 500<br />
Dateiformat<br />
JPEG, DNG, DNG + JPEG<br />
Video<br />
1080p30, MP4<br />
Fokussierung<br />
Kontrast-AF: 1-Punkt, Spot, Mehrfeld, MF,<br />
Gesichtserkennung<br />
Belichtungsmessung<br />
Belichtungssteuerung<br />
Mehrfeld, mittenbetont, Spot<br />
P, Tv, Av, M, Belichtungsreihen,<br />
Motivprogramm-Wahl<br />
Monitor<br />
3,7 Zoll, touch, 409 920 RGB-Bildpunkte<br />
Sucher –<br />
Sonstige Ausstattung Aluminium-Unibody, WLAN, Blitz LZ 4,5<br />
(ISO 100)<br />
Maße und Gewicht<br />
Preis<br />
134 x 69 x 33 mm, 384 g<br />
1500 Euro<br />
Fotograf die wichtigsten Einstellungen mit ein paar Monitorberührungen<br />
schnell verändern können. Dass die<br />
Wahlräder keinerlei Beschriftungen tragen, deutet auf<br />
eine flexible Funktionszuordnung hin. Spannend klingt<br />
die neue MyKamera-Funktion: Mit ihr kann der Fotograf<br />
die am häufigsten genutzten Einstellungen und Funktionen<br />
zu seinem persönlichen Menü zusammenfassen<br />
– und somit die Bedienung der Kamera individualisieren.<br />
Die Leica T ist auch die erste Leica mit einem WLAN-<br />
Modul. Damit lassen sich Bilder auf Tablets und Smartphones<br />
übertragen. Auch die Fernsteuerung der Kamera<br />
inklusive Einstellungen von Blende und Zeit ist<br />
möglich.<br />
Gleichzeitig mit der Kamera gehen zwei Objektive an<br />
den Start: Das Leica Vario-Elmar-T 3,5–5,6/18–56 mm<br />
Asph. ist ein typisches Standardzoom, das lichtstarke<br />
Leica Summicron-T 2/23 mm Asph. mit seiner Brennweite<br />
von äquivalenten 35 mm KB ein klassisches Reportage-Objektiv.<br />
Zur diesjährigen photokina will<br />
Leica zwei weitere Zoomobjektive für das T-System<br />
vorstellen: das Weitwinkelzoom Super-Vario-Elmar-T<br />
3,5–4,5/11–23 mm Asph. und das Telezoom Vario-<br />
Elmar-T 3,5–4,5/55–135 mm Asph. Allen Objektiven<br />
bescheinigt Leica hohe Abbildungskraft.<br />
Ergänzend zur Kamera und den Objektiven stattet<br />
Leica das neue System mit weiterem Zubehör aus, darunter<br />
diverse Taschen und Schutzabdeckun gen. Erwähnenswert<br />
ist der elektronische Aufstecksucher, der<br />
nur optional erhältlich sein wird. Er ist schwenkbar und<br />
hat eine GPS-Funktion eingebaut. Ebenfalls neu im<br />
Programm: das Blitzgerät SF 26, das man auch als LED-<br />
Leuchte einsetzen kann. Zur Anpassung eventuell vorhandener<br />
M-Objektive bietet Leica einen geeigneten<br />
Adapter, mit dem auch die automatische Belichtungsmessung<br />
möglich bleibt.<br />
Die Leica T wird für 1500 Euro erhältlich sein. Das Vario-<br />
Elmar-T 3,5–5,6/18–56 mm Asph. kostet 1450 Euro und<br />
das Summicron-T 2/23 mm Asph. 1600 Euro. Wie bei<br />
Leica üblich, liegt der Kamera eine Adobe-LR-Version<br />
bein.<br />
www.leica.de<br />
whe<br />
127
IMPRESSUM<br />
REDAKTION<br />
Bereichsleiter Foto, Chefredakteur:<br />
Werner Lüttgens (verantwortlich i. S. d. P.)<br />
Chef vom Dienst: Gisela Bean<br />
Titel-Layout: Sara D‘Auria<br />
Layout: Sara D‘Auria, Barbara Klinzer<br />
Digitale Bildbearbeitung: Barbara Klinzer<br />
Redaktion: Test und Technik: Werner Lüttgens (Ltg.), Annette<br />
Kniffler, Wadim Herdt; Fotopraxis (Ltg.): Karl Stechl, DGPh; News<br />
und Technik: Horst Gottfried; Ausstellungen Sabine Schneider,<br />
Textredaktion und Produktion: Gisela Bean<br />
Testinstitut: Image Engineering Dietmar Wüller<br />
Ständige Mitarbeiter: Henriette Struss, MedienBureau<br />
Biebel, Sauer & Ernst, Malte Neumann, Heico Neu meyer,<br />
Maximilian Weinzierl, Harald Sayffaerth, Christian Rottenegger,<br />
Sabine Schmitt, Reinhard Merz, Maximilian Mutzhas<br />
Anschrift der Redaktion: Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
D-85540 Haar bei München, Tel. 089 25556-1111,<br />
Fax 089 25556-1620, redaktion@colorfoto.de<br />
(Das fcMAGAZIN erscheint vierteljährlich)<br />
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Director Marketing & Sales B2B:<br />
Martin Schmiedel<br />
Head of Sales Foto:<br />
Peter Elstner, Tel. 08344 9217057,<br />
pelstner@wekanet.de<br />
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Lifestyle:<br />
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rspitz@wekanet.de<br />
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Christian Heger, Tel. 089 25556-1162,<br />
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International Representatives UK/Ireland/France:<br />
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lauren.palmer@husonmedia.com<br />
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Office), Ms Allison Padilla, Pruneyard Towers, 1999 South<br />
Bascom Avenue, Suite #450, USA – Campbell, CA 95008,<br />
phone: +1 408 8796666, fax: +1 408 8796669,<br />
allison.padilla@husonmedia.com<br />
USA/Canada - East Coast: Huson International Media,<br />
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Suite #4610, USA - New York, NY 10118,<br />
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jorge.arango@husonmedia.com<br />
Korea: Young Media Inc., Mr Young J. Baek, 407 Jinyang<br />
Sangga, 120-3 Chungmuro 4 ga, Chung-ku, Seoul, Korea 100-<br />
863, phone: 00 82-2-22 73-48 18, fax: 00 82-2-22 73-48 66,<br />
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Anzeigengrundpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 2 vom<br />
01. 01. 2014<br />
VERLAG<br />
Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />
Vertrieb Handel: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb<br />
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Fax 089 31906-113, MZV@mzv.de<br />
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Einzelheft: 12,80 €; Jahresabonnement: 27,90 €, EU-Ausland<br />
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© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. Die Zeitschrift und alle in<br />
ihr ent hal tenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Aus nah me der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der Verlag keine<br />
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besteht nicht. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Geschaftsführer: Wolfgang Materna, Kai Riecke,<br />
Werner Mützel<br />
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WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />
Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
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DRUCK<br />
Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 15,<br />
97080 Würzburg<br />
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Fotograf: Martin Pluskota<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Am<br />
29. August 2014 erscheint das<br />
neue <strong>fotocommunity</strong>MAGAZIN 4/2014<br />
Unterwasser<br />
Der Einstieg in die<br />
Unterwasserfotografie<br />
muss nicht teuer sein.<br />
fc-Fotograf Reinhard<br />
Arndt gibt Tipps<br />
zu Aus rüstung, Aufnahmetechniken,<br />
Taucharealen und<br />
Bild bearbeitung.<br />
Fotograf: Reinhard Arndt<br />
Porträts<br />
Die Porträts von Lotta<br />
van Droom erzählen<br />
Geschichten. Allen<br />
ihren Fotografien gemeinsam<br />
ist die surreale<br />
Bildgestaltung,<br />
die tiefe und geheimnisvolle<br />
Emotionen<br />
ausdrückt.<br />
Fotografin: Lotta van Droom<br />
Ohne Titel<br />
Portfolios<br />
Architekturfotografie<br />
Jürgen Schrepfer<br />
Natur- und Landschaftsaufnahmen<br />
Uschi Wolters<br />
Fotopraxis<br />
Software für die Bildbearbeitung<br />
Bildgestaltung<br />
Produkte<br />
Kamera-Anwendung<br />
Kameras im Praxiseinsatz<br />
Kameratests<br />
Neue Modelle im Test<br />
Produktneuvorstellungen<br />
Kameras und Objektive<br />
Service<br />
Aktuelle Ausstellungen<br />
Buchtipps<br />
Aus der <strong>fotocommunity</strong><br />
Foto-Wettbewerb<br />
Creativ-Wettbewerb<br />
Thema „Rot“<br />
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Poststempel) an den COLORFOTO Kundenservice, Postfach 180, 77649 Offenburg. Dieses Angebot gilt nur in Deutschlandnd solange der Vorrat reicht. Auslandskonditionen auf<br />
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