Hydrographisch-hydrochemische Zustandseinschätzung der ... - IOW
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1. Einleitung<br />
Die Einschätzung des hydrographisch-chemischen Zustandes <strong>der</strong> Ostsee im Jahr 2012<br />
erfolgte einerseits auf <strong>der</strong> Basis des Ostsee-Überwachungsprogramms, das das Leibniz-<br />
Institut für Ostseeforschung Warnemünde (<strong>IOW</strong>) im Auftrag des Bundesamtes für<br />
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Hamburg und Rostock durchführt. Im Rahmen einer<br />
Verwaltungsvereinbarung wird dem <strong>IOW</strong> <strong>der</strong> deutsche Beitrag für das<br />
Überwachungsprogramm (COMBINE) <strong>der</strong> Helsinki-Kommission (HELCOM) zum Schutz <strong>der</strong><br />
Meeresumwelt des Ostseegebietes übertragen. Beginnend mit dem Jahr 2008 wurde das<br />
Untersuchungsgebiet neu definiert. Es erstreckt sich von <strong>der</strong> Kieler Bucht bis zum<br />
Bornholmsgat und umfasst damit im Wesentlichen die Ausschließliche Wirtschaftszone<br />
Deutschlands (AWZ). Zur Absicherung und Fortführung <strong>der</strong> Langzeitmessungen wird dieses<br />
Messprogramm ab 2008 durch einen <strong>IOW</strong>-finanzierten Anteil ergänzt, um auch die Situation<br />
in den Becken <strong>der</strong> zentralen Ostsee, die ausschlaggebend für den Zustand <strong>der</strong> gesamten<br />
Ostsee sind, beschreiben zu können. Zu den Aufgaben des Gesamtprogramms gehört die<br />
Beschreibung des Wasseraustausches zwischen Ost- und Nordsee, <strong>der</strong> hydrographischchemischen<br />
Bedingungen im Untersuchungsgebiet und <strong>der</strong>en zeitliche und räumliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen sowie die Identifikation und Untersuchung von Langzeittrends.<br />
Im Jahre 2012 wurden fünf reguläre Monitoring-Fahrten durchgeführt, die alle vier<br />
Jahreszeiten sowie zusätzliche Beobachtungen im März/April umfassten. Die<br />
Zustandseinschätzung basiert auf den Daten, die im Rahmen dieser Überwachungsfahrten<br />
gewonnen wurden sowie auf Ergebnissen an<strong>der</strong>er Forschungsarbeiten des <strong>IOW</strong>.<br />
Ausgewählte Daten von Forschungseinrichtungen an<strong>der</strong>er Ostseeanliegerstaaten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e des Schwedischen Meteorologischen und Hydrologischen Instituts (SMHI),<br />
und <strong>der</strong> Maritimen Abteilung des Polnischen Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft<br />
(IMGW) wurden in die Auswertung einbezogen. Die Lage <strong>der</strong> wesentlichsten Stationen, die in<br />
die nachfolgenden Auswertungen einbezogen wurden, ist aus Abb. 1 zu entnehmen. Die<br />
internationale Zuordnung dieser Stationen ist bei NAUSCH et al. (2003) zusammengestellt.<br />
Grundlage des hydrographisch-chemischen Standard-Messprogramms, das mit den<br />
Forschungsschiffen ”Alkor‛ (Februar), sowie ”Elisabeth Mann Borgese‛ (März/April, Mai,<br />
August, November) durchgeführt wurde, sind die Richtlinien <strong>der</strong> HELCOM für die<br />
Überwachung <strong>der</strong> Ostsee im Rahmen des COMBINE-Programms (HELCOM, 2000). Angaben<br />
über die Gewinnung <strong>der</strong> Wasserproben und die untersuchten Parameter sowie über die<br />
verwendeten Messverfahren und ihre Genauigkeit sind bei NEHRING et al. (1993, 1995)<br />
enthalten.<br />
Die schiffsgebundenen Untersuchungen wurden durch Messungen an zwei autonomen<br />
Stationen des deutschen Umweltüberwachungs-Messnetzes MARNET ergänzt, die im<br />
Arkonabecken (Halbtaucher; Stat. AB; Messeinsatz nach Generalüberholung ab Juni 2012)<br />
und in <strong>der</strong> Pommerschen Bucht (Messboje; Stat. OB ”O<strong>der</strong>-Bank‛) liegen (vgl. Abb. 1). Die<br />
Station DARSSER SCHWELLE befand sich 2012 nach rd. 10-jährigem Betrieb in <strong>der</strong> geplanten<br />
Generalüberholung.