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2.2.2: Brommaleinsäure

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2. Eliminierungsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

<strong>2.2.2</strong> Bromwasserstoff-Eliminierung aus R,S-Dibrombernsteinsäure zu Brommaleinsäure<br />

(2) durch Erhitzen in wässriger Lösung<br />

H<br />

HO 2<br />

C<br />

Br<br />

H 2<br />

O<br />

HO 2<br />

C<br />

CO 2<br />

H<br />

Br<br />

H CO 2 H<br />

Rückfluss<br />

– HBr<br />

Br<br />

H<br />

2<br />

C 4<br />

H 4<br />

Br 2<br />

O 4<br />

(275.9)<br />

C 4<br />

H 3<br />

BrO 4<br />

(195.0)<br />

Arbeitsmethoden: Kontinuierliche Extraktion, Umkristallisation<br />

Chemikalien<br />

R,S-Dibrombernsteinsäure<br />

tert-Butylmethylether<br />

Essigsäureethylester<br />

Cyclohexan<br />

Toluol<br />

Schmp. 255 °C, wird in den Versuchen 3.1.5 und 3.1.6 hergestellt.<br />

Sdp. 55 °C, d = 0.74 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 268 hPa.<br />

Sdp. 77 °C, d = 0.90 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 9 hPa.<br />

Sdp. 80 °C, d = 0.78 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 104 hPa.<br />

Sdp. 111 °C, d = 0.87 g/ml, Dampfdruck bei 20 C: 29 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem 50-ml-Rundkolben mit Rückflusskühler werden 10.0 mmol<br />

(2.76 g) R,S-Dibrombernsteinsäure in 25 ml Wasser suspendiert und<br />

4 h unter Rückfluss erhitzt.<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Nach dem Abkühlen überführt man die klare Lösung in einen<br />

Perforator und extrahiert mindestens 5 h (besser über Nacht) mit tert-<br />

Butylmethylether. 1 Die erhaltene Etherlösung wird mindestens 1 h<br />

über Natriumsulfat getrocknet (→ E 1 ). Nach dem Abfiltrieren vom<br />

Trockenmittel (→ E 2 ) wird das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer<br />

abdestilliert (→ R 1 ). Der Rückstand erstarrt kristallin. Man<br />

bestimme die Ausbeute und den Schmelzpunkt des Rohprodukts.<br />

Zur Umkristallisation wird das Rohprodukt in einem 25 ml Erlenmeyerkolben<br />

in sehr wenig Essigsäureethylester gelöst (ca. 0.5 ml pro<br />

Gramm Rohprodukt). Anschließend werden pro Gramm Rohprodukt<br />

1 Tropfen Toluol und 0.5 ml Cyclohexan hinzugefügt. Der Kolben<br />

wird verschlossen über Nacht zur Kristallisation in das Tiefkühlfach<br />

gestellt.<br />

Der feinkristalline Niederschlag wird auf einem Hirschtrichter oder<br />

einer kleinen Glasfilternutsche abgesaugt und mit wenig eiskaltem<br />

Toluol nachgewaschen (→ E 3 ). Man bestimme Ausbeute und<br />

Schmelzpunkt des Reinproduktes. Ausbeute an 2: 60–75%, Schmp.<br />

139–140 °C.<br />

1 Wie kann man das Ende der Extraktion erkennen?<br />

Versuch <strong>2.2.2</strong>, Rev. 1.0 1


2. Eliminierungsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Wässrige Salzlösung → Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Kontaminiertes Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

R 1 : Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (tert-Butylmethylether).<br />

E 3 : Mutterlauge der Umkristallisation → Entsorgung (RHal).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 2 (300 MHz, DMSO-d 6 ): δ = 6.60 (s).<br />

13 C-NMR-Spektrum (75.5 MHz, DMSO-d 6 ) von 2: δ = 127.20 (C), 127.30 (CH), 164.43 (C), 164.77 (C).<br />

LM<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100 80<br />

60 40 20 [ppm] 0<br />

IR-Spektrum von 2 (Nujol):<br />

100<br />

T [%]<br />

50<br />

1615<br />

3500 - 2200 1680<br />

0<br />

~<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 2 führenden Reaktionsmechanismus mit Hilfe von Newman-Projektionsformeln.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

H<br />

HO 2<br />

C<br />

CO 2<br />

H<br />

Br<br />

HO 2<br />

C<br />

CO 2<br />

H<br />

H<br />

HO 2<br />

C<br />

HO<br />

OH<br />

H CO 2 H<br />

HO 2<br />

C<br />

O<br />

H<br />

H CO 2 H<br />

A B C<br />

D<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A – D ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Die spontane Eliminierung von Bromwasserstoff durch Einwirkung von Wasser ist auf Systeme beschränkt, in<br />

denen das zu eliminierende Proton durch geeignete funktionelle Gruppen erhöhte Acidität besitzt.<br />

Versuch <strong>2.2.2</strong>, Rev. 1.0 2

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