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1.1.1: 1-Bromoctan

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1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

<strong>1.1.1</strong> Umsetzung von 1-Octanol mit Bromwasserstoffsäure zu 1-<strong>Bromoctan</strong> (1)<br />

H 2<br />

SO 4<br />

konz.<br />

H 3<br />

C<br />

OH H 3<br />

C<br />

Rückfluß<br />

Br<br />

+<br />

HBr<br />

1<br />

+<br />

H 2<br />

O<br />

C 8<br />

H 18<br />

O<br />

(130.2)<br />

Arbeitsmethoden:<br />

(80.9) (98.1)<br />

Destillation<br />

C 8<br />

H 17<br />

Br<br />

(193.1)<br />

Chemikalien<br />

1-Octanol<br />

Bromwasserstoffsäure<br />

Konz. Schwefelsäure<br />

Cyclohexan<br />

Sdp. 195 °C, d = 0.83 g/ml.<br />

48proz. wässrige Lösung, d = 1.49 g/ml. Verursacht Verätzungen. Sofort mit viel<br />

Wasser abspülen.<br />

95–98proz., d = 1.84 g/ml. Verursacht schwere Verätzungen. Sofort mit viel<br />

Wasser abspülen.<br />

Sdp. 80 °C, d = 0.78 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 104 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem 100 ml-Rundkolben mit Rückflusskühler wird die Mischung<br />

von 0.10 mol (13.0 g, 15.7 ml) 1-Octanol, 0.50 mol (5.0 g, 2.7 ml)<br />

konz. Schwefelsäure 1 und 0.15 mol (25.3 g, 17.0 ml) 48proz. Bromwasserstoffsäure<br />

in einem Heizbad 5 h unter schwachem Rückfluss<br />

zum Sieden erhitzt (Badtemperatur ca. 140–160 °C).<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Nach dem Abkühlen gießt man die Mischung in einem Scheidetrichter<br />

auf 60 ml Eiswasser, fügt 50 ml Cyclohexan zu, 2 schüttelt gut<br />

durch und trennt die Phasen. Die wässrige Phase wird mit weiteren<br />

20 ml Cyclohexan ausgeschüttelt (→ E 1 ). Die organischen Phasen<br />

werden vereinigt und mit je 15 ml konz. Schwefelsäure und Wasser<br />

gewaschen (→ E 1 ). Danach wird die organische Phase bis zur<br />

neutralen Reaktion über festem Kaliumcarbonat gerührt (→ E 2 ). 3<br />

Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels am Rotationsverdampfer<br />

(→ R 1 ) wird das Rohprodukt bei vermindertem Druck in einer<br />

kleinen Destillationsapparatur mit Spinne und tarierten Vorlagekölbchen<br />

fraktionierend destilliert. Man führe ein Destillationsprotokoll<br />

und bestimme Menge und Brechungsindizes der erhaltenen Fraktionen,<br />

die bei gleichem Brechungsindex vereinigt werden (→ E 3 ).<br />

Ausbeute an 1: 65–75%, Sdp. 81 °C/16 hPa, n 20 D<br />

=1.4524.<br />

Das 1-<strong>Bromoctan</strong> 1 kann in Versuch 1.4.2 weiter zu 1-Chloroctan<br />

umgesetzt werden.<br />

1 Wozu dient die Schwefelsäure?<br />

2 Weshalb ist Cyclohexan hier geeignet, nicht z.B. Diethylether?<br />

3 Welchen Zweck hat das Rühren über Kaliumcarbonat?<br />

Versuch <strong>1.1.1</strong>, Rev. 1.0 1


1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Wässrige Phasen mit Spuren organischen Verunreinigungen → Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Kontaminiertes Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 3 : Verunreinigte Fraktionen und Destillationsrückstand → Entsorgung (RHal).<br />

R 1 : Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (Cyclohexan).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 1 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 0.88 (3 H), 1.17–1.36 (8 H), 1.36–1.50 (2 H), 1.85 (2 H),<br />

3.40 (2 H).<br />

1028.3 Hz<br />

1021.4 Hz<br />

1014.6 Hz<br />

569.9 Hz<br />

563.0 Hz<br />

556.1 Hz<br />

548.2 Hz<br />

541.4 Hz<br />

4.0 3.0 2.0 1.0 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR-Spektrum (75.5 MHz, CDCl 3 ) von 1: δ = 14.08 (CH 3 ), 22.63 (CH 2 ), 28.20 (CH 2 ), 28.75 (CH 2 ), 29.12<br />

(CH 2 ), 31.77 (CH 2 ), 32.87 (CH 2 ), 34.01 (CH 2 ).<br />

40 30 20 10 [ppm] 0<br />

IR-Spektrum von 1 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

50<br />

2960<br />

2855<br />

2925<br />

0<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν ~ [cm -1 ]<br />

Versuch <strong>1.1.1</strong>, Rev. 1.0 2


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* Formulieren Sie den zu 1 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

CH<br />

H 3<br />

C<br />

2 H3C<br />

A<br />

B<br />

OSO 3<br />

H<br />

H 3<br />

C(CH 2<br />

) 7<br />

O(CH 2<br />

) 7<br />

CH 3<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A–C ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Diese Arbeitsvorschrift kann allgemein zur Umsetzung von n-Alkoholen (ca. C 4 –C 12 ) zu primären Bromalkanen<br />

verwendet werden. Sekundäre und tertiäre Alkohole unterliegen leicht – insbesondere bei höheren Temperaturen<br />

– Umlagerungen und Eliminierungen zu Alkenen.<br />

C<br />

Versuch <strong>1.1.1</strong>, Rev. 1.0 3

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